12:00 Die ersten Telegramme kamen über die Ereignisse in Petrograd, über die Verhaftung der Provisorischen Regierung. Die Bolschewiki und Menschewiki berufen sofort die Sitzungen der Sowjets der Soldaten- und Arbeiterdeputierten und danach des Militärrevolutionären Komitees ein, das aufgefordert wird, die Kämpfe in Moskau zu leiten. Der VRC wurde von Grigory Usievich geleitet. Dem Komitee gehörten Menschewiki und Sozialrevolutionäre an.
Grigorij Alexandrowitsch Usjewitsch. Spitzname der Partei „Tinsky“, Mitglied der RSDLP seit 1907
Geboren am 6. September (18. September) 1890 im Dorf Khotenichi, Gebiet Tschernihiw, in eine Kaufmannsfamilie. 1907 trat er in die juristische Fakultät der Universität St. Petersburg ein. 1909 wurde er zum ersten Mal verhaftet, weil er Arbeiter zu Revolten und sozialem Hass angestiftet hatte. 1911 wurde er nach Sibirien verbannt. 1914 floh er aus dem Exil nach Österreich. Dort wurde er als Bürger eines feindlichen Staates verhaftet, einige Monate später freigelassen, ging in die Schweiz, von wo er 1917 zusammen mit Wladimir Uljanow (Lenin) nach Russland zurückkehrte. Ab April 1917 war er Mitglied des Exekutivkomitees des Moskauer Stadtrates. Von Natur aus ist er aufbrausend, hart und unversöhnlich gegenüber den Feinden der Partei.
Den Bolschewiki standen folgende Einheiten zur Verfügung: das 193. Infanterieregiment, das 56. Reserveregiment (zwei Kompanien dieses Regiments waren im Kreml stationiert), ein Rollerbataillon, aus Arbeitern gebildete Einheiten der Roten Garde (meistens junge Bauern, die in Moskau arbeiteten). Fabriken und auf der Eisenbahn). Die ungefähre Zahl der Truppen, die die Bolschewiki unterstützen, beträgt 15.000 Menschen.
13:00 Der Bürgermeister von Moskau, der Sozialrevolutionär Vadim Rudnev, beruft eine außerordentliche Sitzung der Stadtduma ein. Die Bolschewiki, die in der Duma keine Mehrheit hatten, verlassen den Sitzungssaal. Auf Beschluss der Abgeordneten wurde in Moskau ein Komitee für Öffentliche Sicherheit geschaffen, zu dessen Leiter Rudnev und zu seinem Stellvertreter Oberst Konstantin Ryabtsev, ein weiterer Sozialrevolutionär, Kommandant des Moskauer Militärbezirks, gewählt wurde.
Wadim Viktorowitsch Rudnew. Spitzname der Partei „Babkin“, Mitglied der Sozialistischen Revolutionären Partei seit 1904
Geboren 1880 in Moskau. Edelmann. 1900 trat er in die medizinische Fakultät der Moskauer Universität ein. 1902 wurde er wegen Beteiligung an Studentenunruhen für zwei Jahre nach Sibirien verbannt. 1904 kehrte er nach Moskau zurück, ein Jahr später beteiligte er sich an der Organisation eines bewaffneten Aufstands. Er wurde erneut verbannt, bereits für vier Jahre in Jakutsk. 1911 ging er auf der Durchreise aus dem Exil durch Moskau zum Abschluss seines Studiums in die Schweiz an die Universität Basel an die Medizinische Fakultät. 1914, unmittelbar nach Kriegsausbruch, kehrte er nach Russland zurück und meldete sich freiwillig zum Militär. Bis 1917 diente er als Arzt auf einem schwimmenden Lazarett. Im Frühjahr 1917 kehrte er nach Moskau zurück. Im Juni desselben Jahres gewann die Sozialrevolutionäre Partei die Wahlen zur Moskauer Stadtduma, und Rudnew wurde zum Bürgermeister gewählt. Patriot, zu weich für einen Revolutionär.
Konstantin Iwanowitsch Rjabtsew. Oberst der russischen Armee, Mitglied der Sozialistischen Revolutionären Partei
Geboren am 14. Mai (26) 1879 in der Provinz Rjasan in der Familie eines Priesters. Er studierte am Theologischen Seminar, brach ab, trat als Freiwilliger in die Armee ein. 1904 schloss er die Junkerschule Tiflis mit Auszeichnung ab. Teilnahme am Russisch-Japanischen Krieg. Brachte das Bataillon des Pensa-Infanterie-Regiments aus der japanischen Einkreisung. Nach dem Krieg trat er der Socialist Revolutionary Party bei. Während des Zweiten Weltkriegs diente er im Hauptquartier der 10. Armee der Nordwestfront. Nach aktiver Teilnahme an der Niederschlagung des Aufstands wurde General Kornilov am 2. September 1917 zum Kommandeur des Moskauer Militärbezirks ernannt. Interesse am Schreiben und Journalismus. Von Natur aus zweifelt er an sich und seinem Handeln, blickt immer wieder zurück auf die Einschätzung seiner Tätigkeit durch seine Parteigenossen, ein Idealist, ein Patriot.
16:00 An der Moskauer Universität begannen sich studentische Freiwilligenabteilungen zu bilden. Die Schüler sind mit Gewehren aus den Militärlagern des Moskauer Militärbezirks bewaffnet.
Zur Verfügung des COB standen: Abteilungen von Kadetten der Alexander-Militärschule, mehrere Offizierskompanien, zwei Stoßbataillone. Ungefähre Anzahl der Truppen, die den KOB unterstützen: 12 000 Menschen.
19:00 Sozialrevolutionäre und Menschewiki verlassen die WRC. Die Tätigkeit des Militärrevolutionären Komitees wird vollständig von den Bolschewiki kontrolliert.
22:00 Das Militärrevolutionäre Komitee der Bolschewiki erließ einen Aufruf an die in Moskau stationierten Truppen. Die Bolschewiki forderten alle Soldaten und Offiziere auf, den Befehlen des Militärrevolutionären Komitees Folge zu leisten und der Duma und dem Kommandanten des Moskauer Militärbezirks nicht zu gehorchen.
Einige Abteilungen der Roten Garden näherten sich dem Hauptquartier des Militärrevolutionären Komitees (dem ehemaligen Wohnsitz des Moskauer Generalgouverneurs und 1917 dem Gebäude des Moskauer Stadtrats) in der Twerskaja 13.
Das ehemalige Haus des Generalgouverneurs von Moskau, 1917 - das Gebäude des Moskauer Stadtrats. Im Jahr 2012 - das Gebäude des Moskauer Rathauses
22:30 Das Militärische Revolutionskomitee erließ den Befehl, die Herausgabe aller städtischen Zeitungen mit Ausnahme der bolschewistischen auszusetzen.
23:00 An der Alexander-Militärschule fand eine Offizierskonferenz statt. Die Kadettenkompanien waren bewaffnet, einige von ihnen wurden zum Duma-Gebäude geschickt, andere, um die Lagerhäuser mit Waffen und Munition zu bewachen.
Gegen Mitternacht besetzten Abteilungen der Roten Garden alle Druckereien der Stadt. Die getippten und druckfertigen Zeitungen wurden beschlagnahmt. Das Set wurde beschlagnahmt, die Drucker nach Hause geschickt.
7:00 Die Rotgardisten und bolschewistischen Agitatoren verteilen in der ganzen Stadt ihre Zeitung Rabochy Put, in der ein Aufruf der VRK und der Partei an die Arbeiter veröffentlicht wird.
8:00 Abteilungen der Roten Garden besetzten die zentrale Telefonzentrale und das Postamt in der Mjasnizkaja-Straße.
9:00 Vertreter des Militärischen Revolutionskomitees trafen im Kreml ein und befahlen den Soldaten des 56. Regiments, die im Arsenalgebäude gelagerten Waffen für die Entfernung aus dem Kreml und die Verteilung an die Arbeiter vorzubereiten.
10:00 Der Kreml wird von Junkern, Stoßtrupps und Offizierskompanien umzingelt, der Versuch der Bolschewiki, Waffen herauszunehmen, wird vereitelt.
12:00 Junker- und Offizierskompanien beziehen Stellungen auf dem Nikitsky-Torplatz, auf Ostozhenka, Pretschistenka, Strastnoi-Klosterplatz (heute Puschkinskaja-Platz).
12:30 Der stellvertretende Direktor des 1. Moskauer Kadettenkorps, Oberst Wladimir Rar, versammelte Offiziere und Kadetten, gemeinsam beschlossen sie, die Schule und die Waffendepots in Lefortovo vor den Bolschewiki zu verteidigen. Den ganzen Tag über bauten die Kadetten und ihre Lehrer Befestigungen und bereiteten sich darauf vor, die Angriffe der Roten Garden abzuwehren, aber an diesem Tag gab es keine aktiven Feindseligkeiten.
Wladimir Fjodorowitsch Rar. Oberst der russischen Armee
Geboren 1880 in Arensburg in einer lutherischen Kaufmannsfamilie. Sein Geburtsname war Erwin Theodor. Er nahm am russisch-japanischen Krieg teil, hat Auszeichnungen für Tapferkeit erhalten. Von 1907 bis 1914 unterrichtete er Deutsch und Taktik am Moskauer Kadettenkorps. 1914 wechselte er in die aktive Armee, konvertierte vom Luthertum zur Orthodoxie und änderte seinen Taufnamen in Wladimir. Er erklärte seine Tat mit dem Wunsch, mit seinen Soldaten denselben Glauben zu haben. 1916 wurde er während der Sommeroffensive verwundet. Um sich von einer Wunde zu erholen, wurde er zu seiner Familie nach Moskau geschickt und zum stellvertretenden Direktor des 1. Moskauer Kadettenkorps ernannt. Resoluter Charakter, keine Angst davor, Verantwortung zu übernehmen, zurückhaltend und taktvoll in der Kommunikation, ein Patriot.
13:00 Rund um das Gebäude des Moskauer Rathauses beziehen Junker und Freiwillige Stellung, niemand darf das Gebäude betreten.
14:00 VRK schickt Hilfegesuche nach Petrograd. Die Moskauer Bolschewiki bitten dringend um Verstärkung, da sie nicht über genügend Streitkräfte verfügen und ein einziger Angriff auf das Gebäude des Moskauer Stadtrates zur Verhaftung aller Anführer des bewaffneten Aufstands führen wird. Trotzki verspricht, Matrosen und einen Soldatenzug zu schicken. Bisher bittet er darum, bolschewikitreue Hilfseinheiten aus der Region Moskau herbeizurufen.
15:00 Bürgermeister Rudnev und Oberst Ryabtsev diskutieren Maßnahmen zur Unterdrückung des Aufstands. Rudnev schlägt vor, sofort Truppen zum Moskauer Stadtrat zu schicken und alle Mitglieder des Militärischen Revolutionskomitees zu verhaften. Rjabtsew zögert. Er sagt, er wolle kein Blut, das Komitee für öffentliche Sicherheit habe genug Kraft, um den Konflikt durch Verhandlungen zu lösen. Rudnev überredet Ryabtsev, ein Telegramm an das Hauptquartier zu senden mit der Bitte, regierungstreue Einheiten von der Front abzuziehen und nach Moskau zu schicken.
16:00 Oberst Ryabtsev bittet das Hauptquartier per Telegramm um Hilfe.
22:00 Oberst Rjabtsew macht in einem offenen Wagen die Runde durch die Stellungen der Junker rund um den Kreml. „Wir hatten das volle Gefühl, dass der Oberst die im Dunkeln versteckten Junker absichtlich laut grüßte, damit sie mit ihrer Antwort das Feuer der Roten von den Mauern des Kremls lenkten“, erinnerte sich einer der Teilnehmer dieser Veranstaltungen.
8:00 Junker feuern weiter mit Gewehren und Maschinengewehren auf den Kreml. Auf den Straßen neben dem Kreml sind mehrere Artilleriegeschütze aufgestellt, aber die Kanoniere wurden angewiesen, nicht auf den Kreml zu schießen, um "Denkmäler der russischen Geschichte" nicht zu beschädigen.
Die Junker errichteten schnell Barrikaden an allen Toren des Kremls, um mögliche Angriffe der Bolschewiki abzuwehren, die versuchten, in den Kreml einzudringen.
9:00 In Moskau lebende Offiziere, die die Bolschewiki nicht unterstützten, versammelten sich in der Alexander-Militärschule. Aus ihnen wurden Freiwilligenabteilungen gebildet, Gewehre und Maschinengewehre verteilt. Freiwillige nehmen Stellung auf den Plätzen Arbat, Kudrinskaya und Smolenskaya.
11:00 An der Moskauer Universität wurden studentische Freiwilligenabteilungen gebildet. Im Gegensatz zur „Roten Garde“ der Bolschewiki nennen sie sich „Weiße Garde“. Studenten patrouillieren auf den Gassen von Ostozhenka bis zur Twerskaja-Straße. Viele haben selbstgemachte weiße Bänder und Bänder an ihrer Kleidung oder an ihren Ärmeln.
12:00 Abteilungen der Rotgardisten versuchten, die Artilleriewerkstätten in Lefortowo zu stürmen. Nach einem kurzen Kampf mit den Kadetten wurden die Werkstätten eingenommen, die Kadetten zogen sich auf das Territorium ihrer Schule zurück.
13:00 Es gibt keine Bewegungseinschränkungen in der Stadt. Die Leute gehen ihren Geschäften nach, halten an den Posten der Junker, fragen, was los ist.
15:00 Die Roten Garden beziehen Stellungen auf den Dächern der Häuser in der Povarskaya-Straße, auf den Dächern der Häuser in der Nähe des Strastnoi-Klosters. Junker-Patrouillen werden regelmäßig beschossen. Es gibt praktisch keine Verluste auf beiden Seiten. Im Laufe des Tages wurden mehrere Menschen verletzt.
Rote Wachen im Stadtzentrum
18:00 Der Kommandant des Moskauer Militärbezirks Konstantin Rjabtsew erhält vom Hauptquartier die Bestätigung über die Entsendung von Verstärkung nach Moskau. Danach wird in der Stadt das Kriegsrecht ausgerufen.
18:20 Abteilungen von Junkern greifen Rote Posten auf dem Gartenring im Bereich der Krimbrücke, des Smolensky-Marktes und des Kudrinskaya-Platzes an. Infolge kurzer Gefechte ziehen sich die Roten vom Gartenring zurück, die Kadetten kontrollieren den Abschnitt von der Krimbrücke bis zum Kudrinskaya-Platz. Etwa hundert Rotgardisten wurden gefangen genommen. Acht Kadetten werden verwundet.
18:30 Eine Offizierskompanie und ein kleines Junkerkommando nehmen den Roten kampflos die Telefonzentrale und das Postamt weg.
19:00 Der Bürgermeister Rudnew und der Kommandeur des Moskauer Militärbezirks Rjabtsew forderten das Militärische Revolutionskomitee auf, seine Aktivitäten einzustellen, die Roten Garden zu entwaffnen und die Armeeeinheiten, die die Bolschewiki unterstützten, in die Kaserne zurückzukehren und ihre Waffen abzugeben. Den Bolschewiki wurden 15 Minuten gegeben, um ihre Forderungen zu erfüllen.
19:15 Das Militärische Revolutionskomitee weigerte sich, die Forderungen von Rudnev und Ryabtsev zu erfüllen. Es wurde der Befehl gegeben, den Kreml zu stürmen. Der Beschuss der Zinnen der Mauern mit Maschinengewehren begann. Mehrere Soldaten des 56. Regiments wurden getötet und verwundet.
19:30 Eine Gruppe von 150 Roten versucht, zum Gebäude des Moskauer Stadtrates vorzudringen. Junker stoppen sie mit Feuer, und dann werden sie mit einem Gegenangriff weit zurückgeworfen. 45 Rote getötet, 30 weitere gefangen genommen. Die Junker haben keine Verluste.
20:00 Offizierskompanien und Kadetten beginnen mit der Reinigung der Dächer der Povarskaya-Straße.
2:00 Der Angriff auf den Kreml beginnt. Die Junker werden von den Spassky- und Borovitsky-Toren aus angegriffen.
6:00 Der Kommandeur der Kreml-Garnison Berzin beschließt, sich zu ergeben. Soldaten des 56. Reserve-Regiments stehen bereit, ihre Waffen abzugeben. Sie stellen sich vor dem Arsenal-Gebäude auf und legen ihre Gewehre vor der Formation nieder. Dem Kreml gehören zwei Junkerkompanien an. Die Soldaten, die sehen, dass es so wenige Junker gibt, fangen an, ihre Gewehre zu greifen. Berzin versucht, sie aufzuhalten. Plötzlich erscheint ein gepanzertes Auto von Weißen in der Nähe des Arsenals. Einer der Soldaten schießt auf ihn. Als Antwort eröffnen die Kadetten das Feuer mit Gewehren und der Panzerwagen schießt mit einem Maschinengewehr auf die Soldaten. Verschiedenen Schätzungen zufolge wurden bei diesem Gefecht 50 bis 300 Soldaten des 56. Regiments getötet. Die Junker haben keine Verluste.
6:40 Die telefonische Kommunikation des Moskauer Stadtrats mit anderen Räten am Rande der Stadt wurde unterbrochen. Die Anführer des Aufstands warten jede Minute auf ihre Verhaftung. Ein paar Verteidiger des VRK nehmen an den Fenstern Stellung.
12:00 Ryabtsev ordnet nur langsam die Verhaftung von Mitgliedern des Militärischen Revolutionskomitees an. Er lädt den Stadtvorsteher Vadim Rudnev ein, neue Verhandlungen mit den Bolschewiki zu führen, um neues Blutvergießen zu vermeiden.
Am 28. Oktober gab es mehrere Stunden lang einen Kampf um die Lebensmittelgeschäfte an der Ecke Zubovsky Boulevard und Ostozhenka
13:00 Die Povarskaya-Straße ist vollständig von Rottönen befreit. Das Zentrum von Moskau wird von Kräften kontrolliert, die dem Komitee für öffentliche Sicherheit treu ergeben sind.
14:00 Oberst Rjabtsew bietet den Bolschewiki erneut Verhandlungen an. Sie stimmen zu, aber sie spielen auf Zeit.
16:00 Neue Einheiten der Roten Garde und Bataillone des 193. Infanterieregiments, die den Bolschewiki treu ergeben sind, nähern sich dem Gartenring vom Stadtrand.
17:00 In Moskau trafen Verstärkungen aus den Städten in der Nähe von Moskau zu den Roten ein. Die WRC hat einen zahlenmäßigen Vorteil.
18:00 Soldaten des 193. Regiments greifen die von Weißen besetzten Lebensmittelgeschäfte an der Ecke Ostozhenka an, stürmen die Häuser auf der Innenseite des Kudrinskaya-Platzes und versuchen, durch Prechistenka zum Boulevardring vorzudringen.
Reproduktion von G. Savitskys Gemälde „Kampf auf dem Kudrinskaya-Platz in Moskau. Oktober 1917“
19:00 Eine Kolonne des 193. Regiments schlägt die Kadetten aus dem Strastnoi-Kloster und öffnet das Gebäude des Moskauer Stadtrats.
22:00 Weiße werden im Zentrum von Moskau blockiert. Die Bolschewiki kontrollieren Zamoskvorechye vollständig.
6:00 Es gibt Barrikaden auf Ostozhenka und Prechistenka, auf dem Twerskoi-Boulevard gibt es Schützengräben, an den Nikitsky-Toren gibt es weiße und rote Maschinengewehrpunkte. Es gibt ständig Schüsse.
Bolschewistische Barrikade auf Ostozhenka
8:00 In der Tverskaya-Straße, in der Nähe des Gebäudes des Moskauer Stadtrats, wurden sechs Feldgeschütze der Roten installiert. Sie schießen in Richtung des von den Junkern besetzten Metropol-Hotels.
12:00 Die Roten greifen die Stellungen der Junker auf Bolshaya Nikitskaya an. Die Weißen zogen sich auf den Nikitsky Gate Square zurück und besetzten das Union Theatre (später das Repeat Film Cinema). Auf dem Dach der Union sind Maschinengewehrstellungen ausgerüstet.
Theater "Union", die stärkste Position der Weißen in Moskau (Nach 1917 beherbergte das Theater ein Re-Film-Kino, das Gebäude befindet sich an der Ecke Bolshaya Nikitskaya Street und Nikitsky Boulevard)
13:00 Die Junker griffen die Stellungen der Roten auf dem Tverskoy Boulevard an, nahmen etwa 30 Menschen gefangen, mussten sich dann aber unter Artilleriefeuer zum Nikitsky-Tor zurückziehen.
13:30 Auf Povarskaya wurde ein roter Soldat dabei erwischt, wie er vom Dach aus auf einen Lastwagen mit verwundeten Kadetten schoss. Er wurde auf die Straße gezerrt, an den Beinen an einen Panzerwagen gefesselt und mit voller Geschwindigkeit die Povarskaya entlanggeschleift.
15:00 Auf dem Glockenturm der anglikanischen Kirche in der Leontievsky Lane installierten die Bolschewiki ein Maschinengewehr. Sie beschießen die Fenster von Häusern, weiße Patrouillen.
Glockenturm der anglikanischen Kirche in der Leontievsky Lane
„Vom Glockenturm der anglikanischen Kirche wird Maschinengewehrfeuer auf vorbeifahrende Patrouillenkommandos geführt. Um 15:30 Uhr wurde eine Abteilung von 15-köpfigen Freiwilligen des Todesbataillons unter dem Kommando von Fähnrich Petrow vom 217. Infanterieregiment zur Hilfe geschickt, mit der Anweisung, ein Maschinengewehr abzuschießen und den Glockenturm von den Bolschewiki zu säubern. Während der Schlacht rannte Iwan Andruschtschenko, ein Freiwilliger, als erster auf den Glockenturm, nahm ein Maschinengewehr und steckte drei Bolschewiki fest. Während eines hitzigen Schusswechsels nach der Einnahme eines Maschinengewehrs wurden die Freiwilligen des Todesbataillons verwundet: Uspensky, Valkov, Mironov und Andryushchenko “, meldete der Bataillonskommandeur, Leutnant Zotov, dem Hauptquartier, um den Aufstand zu unterdrücken.
21:00 Die Bolschewiki installierten zusätzliche Geschütze in der Tverskaya-Straße und begannen mit einem systematischen Beschuss des Metropols und des Kremls.
So sah das Metropol Hotel im Jahr 1916 aus
22:00 Die MRC und das Komitee für öffentliche Sicherheit versuchten, Verhandlungen über einen Waffenstillstand aufzunehmen. Sowohl diese als auch andere hofften, Zeit zu gewinnen und auf Verstärkung zu warten. Die Vereinbarungen wurden getroffen, aber sofort von den Roten verletzt, die mehrere Granaten auf das Metropol abfeuerten.
8:00 Die Roten stürmen das Union Theatre am Nikitsky Gate. Das Theater wird von etwa 50 Offizieren und Kadetten bewacht. Der Kampf dauert fast den ganzen Tag. Gegen Mittag bewegt sich eine Kolonne von 300 Rotgardisten die Boulevards hinunter in Richtung der Nikitsky-Tore. Sie werden am Gogol-Denkmal mit dichtem Feuer gestoppt. Auf dem Sockel des Denkmals sind noch Spuren von Kugeln zu sehen, die entweder von den Roten oder von den Junkern abgefeuert wurden.
Das Gogol-Denkmal stand 1917 auf dem Boulevardring. Die Roten, die zum Nikitsky-Tor vorrückten, versteckten sich hinter seinem Sockel
15:00 Kämpfe verlaufen mit unterschiedlichem Erfolg. Die Roten erobern entweder Häuser in der Nikitskaya-Straße und Ostozhenka oder ziehen sich unter den Angriffen der Junker zurück.
20:00 Soldaten des 193. Regiments verlassen die Barrikaden auf Ostozhenka, um sich in den Eingängen benachbarter Häuser aufzuwärmen. Freiwillige Jungen bleiben in Positionen und helfen den Roten ständig. Ihre Pflicht ist es, regelmäßig überall mit Gewehren und Maschinengewehren zu schießen, nur um die Illusion zu erzeugen, dass sich jemand auf den Barrikaden befindet. Einer der Freiwilligen, der 14-jährige Pavel Andreev, ließ beim Versuch, ein Gewehr abzufeuern, es auf der anderen Seite der Barrikaden fallen. Nützlich zu bekommen. Die Maschinengewehrmannschaft der Weißen reagierte auf die Bewegung. Andreev wurde in einem kurzen Ausbruch niedergelegt.
Pavel Andreev, Freiwilliger, der den Bolschewiki während des Aufstands in Moskau half
Geboren 1903 in Moskau. Er arbeitete als Hilfsschmied im Michelson-Werk. Seit Sommer 1917 ist er Mitglied der Jugendorganisation der Bolschewiki. Er wurde am 30. Oktober auf Ostozhenka durch ein Maschinengewehrfeuer getötet. Nach dem Sieg der Bolschewiki wurde eine Moskauer Straße nach Andreev benannt (die ehemalige Arsenevsky-Gasse im Gebiet Bolshaya Serpukhovskaya).
23:00 Das Kadettenkorps und die Alekseevsky-Schule in Lefortovo wurden von den Kadetten verlassen. Oberst Rahr, der die Verteidigung befehligte, befahl den Kadetten, Zivilkleidung anzuziehen und sich unter dem Deckmantel der Offiziere, die einen falschen Angriff auf die Bolschewiki inszenierten, in ihre Häuser zu zerstreuen. Nachdem sich alle Kadetten aufgelöst hatten, verließ Rahr mit den Offizieren die Schulgebäude und machte sich auf den Weg zum Kreml.
Morgen. Das Militärische Revolutionskomitee fordert, dass Rudnev und Ryabtsev ihren Widerstand einstellen, das Komitee für öffentliche Sicherheit auflösen und ihre Waffen abgeben. Den Widerstandsteilnehmern wird die persönliche Sicherheit garantiert.
Tag. Die Roten kämpfen auf der Twerskaja, besetzen die gesamte Straße und versuchen, die Iberischen Tore zu stürmen, bleiben aber unter Maschinengewehrfeuer stehen.
VRK wiederholt das Angebot zur Kapitulation. Im Falle einer Weigerung versprechen die Bolschewiki, mit dem schweren Beschuss des Gebäudes der Stadtduma zu beginnen.
Links das ehemalige Gebäude der Moskauer Stadtduma, in der Mitte das Iberische Tor (Rekonstruktion), rechts das Historische Museum. Dieser Gebäudekomplex war die letzte Stellung der Weißen vor dem Kreml
Abend. Der Beschuss der Duma beginnt. Junker und Abgeordnete ziehen in den Kreml. Nur die Offiziere des Stoßbataillons und einige studentische Freiwillige bleiben im Gebäude.
Morgen. Die Bolschewiki versuchten, die Offiziere und Kadetten aus dem Union Theatre zu vertreiben, erlitten schwere Verluste, etwa 20 Menschen wurden getötet und ebenso viele verletzt. Die Leichen der Toten und Verletzten wurden nach Malaya Bronnaya überführt. Dort sind ihre Waffen. Gegen Mittag kamen Studenten der Weißen Garde mit roten Armbinden und einem leeren Lastwagen in der Bronnaja-Straße an und verkündeten, dass sie auf Ersuchen des Militärischen Revolutionskomitees Waffen und Munition für die Bewaffnung neuer Abteilungen der Roten Garde mitnehmen würden. Sie erhielten fünfzig Gewehre, ein Maschinengewehr und mehrere tausend Schuss Munition. Die Roten bemerkten den Fang erst nach der Ankunft eines echten Lastwagens vom VRK.
Offiziere und Kadetten halten weiterhin die Bolshaya Nikitskaya Street vom Nikitsky Gate Square bis zur Mokhovaya Street.
Eines der Gebäude am Nikitsky-Tor nach dem Ende der Kämpfe
Bei Ostozhenka gingen die Roten in die Offensive. Weiße werden von der Straße geworfen. Während dieser Schlacht wurde im Hof des Hauses Nr. 12/1 die bolschewistische Agitatorin Lisinova durch einen Schuss eines der Junker getötet. Während der Tage des Aufstands diente sie als Verbindungsmann zwischen dem Militärrevolutionären Komitee und den Kommandeuren der Roten im Feld.
Lyusik Artemyevna Lisinova (Lisinyan). Bolschewistischer Agitator
Geboren 1893 in Tiflis in der Familie eines Kaufmanns. 1915 zog er nach Moskau, trat in das Erste Handelsinstitut (heute Plechanow-Akademie) ein. Seit 1916 Mitglied der RSDLP (b). Arbeitet als Agitator in Fabriken in Moskau. Sie wurde am 1. November in Ostozhenka getötet. Nach dem Sieg der Bolschewiki wurde die Lyusinovskaya-Straße in Moskau nach ihr benannt.
13:00 Der Angriff der Bolschewiki auf die Iberischen Tore und das Duma-Gebäude endete erfolgreich. Die Roten Garden besetzten den Roten Platz und stellten Waffen gegenüber dem Borovitsky-Tor auf. Die Junker wurden vollständig aus dem Metropol vertrieben. Vom Bolschoi-Theater aus feuern rote Feldgeschütze auf den Kreml.
14:00 Die Roten werden den Kreml stürmen. Der Angriff schlägt fehl, etwa 30 Menschen werden getötet.
Abend. Auf dem Platz vor dem Metropol-Hotel, am Okhotny Ryad und am Iberischen Tor erledigen die Roten Garden die verwundeten Kadetten, die sich im Duma-Gebäude versteckt hatten. Junker versuchen, die Barmherzigen Schwestern und Passanten zu retten, die Roten drohen, jeden zu töten, der versucht, den „Bastard“ zu retten.
Morgen. Der Beschuss des Kremls durch die Bolschewiki geht weiter. Eine der Granaten durchbohrte die Uhr auf dem Spasskaya-Turm, eine andere beschädigte das Arsenal und mehrere weitere trafen die Kathedralen.
Tag. Oberst Ryabtsev entscheidet über die Kapitulation der Truppen des Komitees für öffentliche Sicherheit. Junker, Offiziere und Studenten werden entwaffnet. Einige von ihnen werden auf der Stelle getötet, aber die meisten sind über die ganze Stadt verstreut. Die Bolschewiki nehmen Oberst Rjabtsew und Bürgermeister Rudnew in Gewahrsam.
Die Kapitulation der Kadetten der Alexander-Militärschule in Moskau
Abend. Die MRC erlässt einen Waffenstillstandsbefehl. Die Bolschewiki nahmen Moskau nach einer Woche des Kampfes ein. Die Verluste der Bolschewiki beliefen sich auf mehr als 250 Menschen. Die Verluste von Weiß sind ungefähr gleich. Genaue Zahlen gibt es noch nicht.
Morgen. An der Kremlmauer begraben die Bolschewiki ihre Toten während des Aufstands. Zwischen Spasskaja- und Senatsturm sind 238 Särge in einem Massengrab begraben. Lyusik Lisinova wird hier am 14. November beerdigt, wenn ihre Eltern in Moskau ankommen. Ein weiterer Arbeiter, der an Wunden starb, wird am 17. November in der Nähe des Kremls beerdigt.
Die Beerdigung der Roten Garden in Moskau
Der Trauerzug füllte den gesamten Roten Platz und die umliegenden Straßen.
Morgen. In der Kirche der Großen Himmelfahrt am Nikitsky-Tor, wo einst Puschkin und Goncharova heirateten, wurden die toten Kadetten begraben. Zur Beerdigung kamen etwa zehntausend Menschen. Vom Nikitsky-Tor ging die Prozession zum Soldatenfriedhof an der Petrogradskoe Shosse (heute das Gelände der U-Bahn-Station Sokol), wo die Überreste der Kadetten begraben wurden.
Gedenkkreuz an der Kadettengrabstätte in Moskau (Bezirk Sokol)
Der bekannte russische Sänger Alexander Vertinsky nahm an dieser Beerdigung teil. Er kam noch vor dem Aufstand auf Tournee nach Moskau und ging nicht. Wertinsky kehrte nach der Beerdigung an seinen Platz zurück und schrieb eine Romanze "Was ich zu sagen habe" den gefallenen Kadetten gewidmet. Wenige Wochen nach dem Sieg der Bolschewiki wurde Wertinsky in die Tscheka gerufen und verlangte eine Erklärung, warum er ein konterrevolutionäres Lied geschrieben habe. Nach diesem Besuch in der Tscheka reist Vertinsky in den Süden Russlands.
Was ist mit Ihnen passiert
Wadim Rudnew Nach der Niederlage in Moskau reiste er in den Süden Russlands. 1919 emigrierte er nach Frankreich und ließ sich in Paris nieder. Engagiert im Verlagswesen und Journalismus. Gestorben 1940.
Konstantin Rjabtsew verbrachte drei Wochen im Gefängnis, danach wurde er freigelassen und setzte seine politische Tätigkeit in der Sozialrevolutionären Partei fort. Nachdem die Sozialrevolutionäre von der Arbeit in den Sowjets abgezogen worden waren, reiste er im September 1918 in die Ukraine ab. In Charkow arbeitete er als Journalist in drei Lokalzeitungen. 1919, nach der Einnahme von Charkow durch die Weißen, wurde Ryabtsev verhaftet. Er wurde wegen aktiver Aktionen gegen Kornilow im Sommer 1917 sowie willensschwacher Führung der Moskauer Garnison während des bolschewistischen Aufstands angeklagt. Auf dem Weg vom Spionageabwehrermittler zum Gefängnis wurde Ryabtsev von einer Eskorte getötet, wie es in offiziellen Dokumenten heißt, "bei einem Fluchtversuch".
Grigorij Usjewitsch erhielt Lob von Lenin für seine Aktionen während des Aufstands in Moskau. Im März 1918 wurde er geschickt, um die Brotlieferungen aus dem Ural nach Moskau zu leiten. Arbeitete in Militärkomitees in Omsk und Tjumen. Er befehligte eine kleine Kavallerieabteilung. Getötet im August 1918 während eines Kampfes mit Anwohnern im Dorf Irbit (Gebiet Swerdlowsk).
Wladimir Rar gelangte erfolgreich von Lefortowo in den Kreml, entkam nach der Kapitulation der Verhaftung, versteckte sich mit Frau und Kindern in Moskau bis Januar 1918 und schaffte es im Januar, seine Familie nach Riga zu bringen, das damals unter der Kontrolle der deutschen Armee stand. Nachdem die Deutschen gegangen waren, beteiligte sich Rahr an der Bildung der lettischen Landeswehr und plante, die bolschewistische Invasion abzuwehren. 1919, bevor die Stadt von den Roten erobert wurde, schickte er seine Familie nach Deutschland, während er weiter kämpfte. Er trat dem Freiwilligenkorps von Prinz Lieven bei und befehligte zwei Kompanien der lettischen Landeswehr während des Angriffs auf Mitava. Im April 1919 erkrankte Rahr bei einer Inspektion des Stadtgefängnisses an Typhus. Gestorben eine Woche nach der Infektion.
Die revolutionären Ereignisse im Oktober 1917 wurden zu einer der tragischsten Seiten in der Geschichte Moskaus, als sich in der Stadt umfassende Feindseligkeiten entfalteten, die von Bürgern eines Landes gegeneinander ausgetragen wurden.
Während dieser Aktionen wurde der Kreml mit Artilleriegeschützen beschossen. Die angerichteten Schäden spiegeln sich in Fotografien wider – den objektivsten und unparteiischsten Zeugen historischer Ereignisse.
Die Moskauer Kreml-Museen bewahren fotografische Beweise auf, die seine Zerstörung nach dem Beschuss im Herbst 1917 darstellen, sowie einzigartige Glasnegative, die hauptsächlich die Kremltürme, Turmkirchen, die Verkündigungskathedrale und den Kleinen Nikolauspalast zeigen.
Zum 100. Jahrestag der Oktoberrevolution von 1917 haben die Moskauer Kreml-Museen eine einzigartige dokumentarische Publikation „Der Moskauer Kreml nach dem Artilleriebeschuss im Herbst 1917“ vorbereitet, die Fotografien der angerichteten Schäden präsentiert.
Ein Loch in der zentralen Trommel der Himmelfahrtskathedrale nach dem Beschuss des Moskauer Kremls Ende Oktober bis 3. November 1917. Blick von der Trommel. Foto-Fototyp von P. P. Pavlov. 5.-7. November 1917
„Die Lücke in der gewölbten Haupttrommel hat eine ovale Form, ihre größere Größe beträgt etwa 3 Arshins und die kleinere ca. 2,5 Arschin; die Kanten dieser Lücke sind leicht rissig (die Wände der Trommel sind sehr dünn), geschichtet, über der Lücke spürt man eine Durchbiegung im Kuppelgewölbe (es ist nur ein halber Ziegelstein) im Inneren der Kathedrale; es gibt einen Riss, der entlang des gewölbten Teils verläuft, fast vertikal, es gibt auch einen horizontalen Riss, diese Delamination und Risse lassen das Vorhandensein desselben befürchten, aber nicht wahrnehmbar, und folglich das Abfallen einzelner Teile des Mauerwerks als nächstes zur Lücke.
... Die Konstruktion des Mauerwerks ist in der Lücke sichtbar und es stellt sich erstmals heraus, dass die weiße Steinverkleidung der gewölbten Trommel über den Fenstern in der Nähe des dünnen Ziegelgewölbes beginnt, während die gesamte Trommel aus Ziegeln besteht in einer Band" Protokoll von P. P. Pokryshkin und E. O. Wiesel vom 10. November 1917 - RO AT IIMK. F. 1. 1917 D. 6. L. 106v.
Mariä Himmelfahrt-Kathedrale nach dem Beschuss des Moskauer Kreml Ende Oktober - 3. November 1917. Blick vom Kathedralenplatz Foto von P.P. Pawlowa. 5.–7. November 1917
„Es ging das Gerücht um, dass ein Kreuz von der Himmelfahrtskathedrale abgenommen worden sei; Tatsächlich stellte sich heraus, dass alle Kreuze intakt waren. Aber zu unserem großen Bedauern befindet sich in einer der Kuppeln der Kathedrale ein bedeutendes Loch von einer Artilleriegranate. Vom Boden aus scheint es, dass es nicht mehr als einen Arshin im Durchmesser hat, tatsächlich ist es natürlich viel größer “Bericht des Metropoliten Tichon von Moskau am 4. November 1917 // Akte des Heiligen Rates des orthodoxen Russen Kirche. 1917–1918 M., 1994. T. 3. S. 86
Kathedrale des Erzengels. Ein Loch im Gewölbe der Apsis des südlichen Seitenschiffs nach einem Granateneinschlag. Unbekannter Fotograf. Nicht vor dem 8. Juli 1918. Museen des Moskauer Kreml
Filarets Erweiterung des Himmelfahrtsbelfrieds nach dem Beschuss des Moskauer Kremls Ende Oktober - 3. November 1917. Ostfassade. Foto-Fototyp von P. P. Pavlov. 5. bis 16. November 1917
Die Zarenglocke und der Himmelfahrtsbelfried nach dem Beschuss des Moskauer Kreml Ende Oktober bis 3. November 1917. Blick von Südosten. Fotograf D.M. Gussew (?). November 1917
Die Erzengel-Kathedrale nach dem Beschuss des Moskauer Kremls Ende Oktober bis 3. November 1917. Südfassade. Foto-Fototyp von P.P. Pawlowa. 5. bis 16. November 1917
„Die Granate traf die Südwand der Kathedrale und zerstörte den mittleren Teil des Pfeilers am Ausgang der Kathedrale, wodurch ein Loch im Mauerwerk entstand, das etwa 2 Arshin lang und breit und bis zu 10 Werschok tief war.“ Inspektionsprotokoll der Kremlgebäude am 7. November 1917 - GTsMSIR. GIK 7720/1. L. 2 über.
Südportal der Verkündigungskathedrale des Moskauer Kreml. Zerstörung nach Beschuss Ende Oktober - 3. November 1917. Fotograf D.M. Gussew (?). November - Dezember 1917
„In der Kathedrale der Verkündigung wurde ihre südöstliche Ecke beschädigt, wo eine Granate den oberen Teil der steingewölbten Vorhalle über der oberen Plattform der Treppe traf, die zur südlichen Erweiterung der Kathedrale führt. Das Mauerwerk über der Ecksäule war gebrochen, der Absatz des Kreuzgewölbes beschädigt und das Gewölbe selbst halb zerstört. gefedert
Bögen aus Naturstein, der eine ist halb zerstört, der andere beschädigt, seine Nähte haben sich gelöst und er muss wieder aufgebaut werden.“ Beschreibung N.V. Markownikow. 8. Dezember 1917 - ORPGF der Moskauer Kreml-Museen. F. 20. Op. 1917 D. 20. L. 4, 19
Die Südfassade der Himmelfahrtskathedrale nach dem Beschuss des Moskauer Kreml Ende Oktober - 3. November 1917. Foto-Fototyp von P.P. Pawlowa. 5.–7. November 1917
„Bei einer äußeren Untersuchung der Kathedrale stellte sich heraus, dass die Granaten ... in das weiße Steinmauerwerk der Kathedrale an ihrer Südfassade, in der Ecke des äußersten Pilasters, auf Höhe der ersten Fensterreihe, einschlugen, wo ein etwa 9 Zoll tiefes Schlagloch mit einem Durchmesser von etwa 1 Arshin und 4 Zoll in das Mauerwerk gebohrt wurde“ Protokollinspektion der Kreml-Gebäude 7. November 1917 - GTsMSIR. GIK 7720/1. L. 1
Der Spasskaja-Turm nach dem Beschuss des Moskauer Kremls Ende Oktober bis 3. November 1917. Blick vom Roten Platz. Fotograf D. M. Gussew (?). November - Dezember 1917
„Es gibt drei Löcher im Spasskaya-Turm von den Granaten, die ihn getroffen haben. Eine der Granaten machte ein Durchgangsloch in der Außenwand und umging den Turm der Galerie, der sich in der dritten Reihe von der Ebene der Kremlmauer von der Seite des Roten Platzes befand. Loch etwa 1 Quadrat. Arshin wurde nur in der Außenwand gemacht und es gibt keine Schäden im Inneren des Turms. Schmuck und Säulen aus behauenem Stein wurden sofort an mehreren Stellen beschädigt... Die dritte Granate traf den oberen Teil des Zifferblatts von der Seite des Roten Platzes. Nachdem das eiserne Zifferblatt zerbrochen und der Minutenzeiger verzerrt war, traf das Projektil die rechte Kante des Fensters hinter dem Zifferblatt, zerbrach die Steinmauer und beschädigte die Stürze und die Überreste des alten Uhrzifferblatts an der Backsteinmauer des Turms hinter dem modernen, stellte sich als etwas beschädigt heraus. Markownikow. Spätestens am 8. Dezember 1917 - ORPGF der Moskauer Kreml-Museen. F. 20. Op. 1917 D. 20. L. 7
Zerstörung des einziehbaren Bogenschützen des Nikolskaja-Turms nach dem Beschuss des Moskauer Kremls Ende Oktober - 3. November 1917. Blick vom Roten Platz. Fotograf D.M. Gussew (?). November - Dezember 1917
„Im Nikolskaja-Turm wurde die Vorderfassade des einziehbaren Bogenschießens mit Blick auf den Roten Platz besonders beschädigt. Es hat 6 bis 8 Schlaglöcher im Mauerwerk. Figurensäulen aus behauenem Stein wurden beschädigt, besonders auf der linken Seite, und an vielen Stellen Zierleisten. Der Kiot in der Nähe des Bildes von Nikolaus dem Wundertäter wurde zerbrochen und zerstört, das vergoldete Metalldach wurde zerknittert und die Laterne verschwand. Das Bild selbst ist erhalten und seine Malerei wurde nur im unteren Teil auf der rechten Seite um etwa 1/3 seiner Höhe beschädigt, aber das Bild eines Engels (moderne Malerei) auf der rechten Seite wurde zerstört. Holztüren aus Eichenholz sind komplett kaputt und müssen durch neue ersetzt werden Beschreibung N.V. Markownikow. Spätestens am 8. Dezember 1917 - ORPGF der Moskauer Kreml-Museen. F. 20. Op. 1917 D. 20. L. 9
Die zentrale Trommel der Himmelfahrtskathedrale nach dem Beschuss des Moskauer Kreml Ende Oktober - 3. November 1917. Foto-Fototyp von P.P. Pawlowa. 5.–7. November 1917.
„Die Wände der Kuppeltrommel sind mit einer besonders dicken Schicht Ziegelstaub bedeckt, dieser Staub bedeckt sowohl die Ikonen der Ikonostase als auch alle umliegenden Objekte ...“ Protokoll P.P. Pokryshkin und E.O. Wiesel 10. November 1917 - RO AT IIMK. F. 1. 1917 D. 6. L. 106v.
Das Innere der Himmelfahrtskathedrale nach dem Beschuss des Moskauer Kreml Ende Oktober - 3. November 1917. Blick auf die königlichen Türen. Foto-Fototyp von P.P. Pawlowa. 5.–7. November 1917.
„Im Inneren des Tempels sind überall weiße Stein- und Ziegelfragmente verstreut, besonders viel Schutt in der Nähe des Salzes und auf dem Salz selbst. Hier wurden auch Fragmente eines 6-Zoll-Projektils und seines Kegels aufgenommen “Bericht der Kommission des Gemeinderates vom 18. November 1917 - GARF. F. R-3431. Op. 1. D. 575. L. 70 v.
Das Innere der Himmelfahrtskathedrale nach dem Beschuss des Moskauer Kreml Ende Oktober - 3. November 1917. Blick auf den Zarizyno-Platz und die Nordwand vom Salz aus Foto von P.P. Pawlowa. 5.-7. November 1917 Moskauer Kreml-Museen.
"... Ein Teil des Zeltes des Platzes der Kaiserinnen der Königinnen und Großherzoginnen wurde zerstört, und vergoldete Fragmente von Holzschnitzereien sind auf dem Boden verstreut" Protokoll der Inspektion der Kremlgebäude am 7. November 1917 - GTsMSIR . GIK 7720/1. L. 1
Das Innere der Zwölf-Apostel-Kathedrale nach dem Beschuss des Moskauer Kremls Ende Oktober bis 3. November 1917. Blick auf den Altar. Foto-Fototyp von P.P. Pawlowa. 5. bis 16. November 1917
„Glücklicherweise hat die Granate im Inneren der Kirche keinen ernsthaften Schaden angerichtet; sogar das Glas im Ikonenkasten, der am benannten Fenster steht, ist erhalten geblieben, und mehr noch, die berühmten Ikonen von St. St. App. Peter und Paul XIV-XV Jahrhundert; der Boden ist mit Schutt und Staub bedeckt, die umgebenden Gegenstände sind staubig und das Kruzifix des 19. Jahrhunderts hat gelitten; Glasscherben in den Fenstern“ Inspektionsprotokoll P.P. Pokryshkin und E.O. Wiesel 10. November 1917 - RO AT IIMK. F. 1. 1917 D. 6. L. 107
Glockenturm "Iwan der Große" und Himmelfahrtsbelfried nach dem Beschuss des Moskauer Kremls Ende Oktober - 3. November 1917. Blick vom Iwanowskaja-Platz. Foto-Fototyp von P.P. Pawlowa. 5. bis 16. November 1917.
"Der Glockenturm von Iwan dem Großen wurde durch Granaten von der östlichen und südöstlichen Seite beschädigt, und an den Wänden sind viele Schlaglöcher und Schusswunden zu sehen" Nestor, Bischof von Kamtschatka. Die Erschießung des Moskauer Kremls. M., 1917. S. 19
Anders als in Petrograd war in Moskau die Machtergreifung der Bolschewiki am 17. Oktober von hartnäckigen Kämpfen begleitet.
Der Kampf zwischen den Streitkräften des Revolutionären Militärkomitees von Moskau und den dem Komitee für öffentliche Sicherheit (einem Organ der Provisorischen Regierung) treu ergebenen Einheiten wurde mit unterschiedlichem Erfolg geführt.
Laut einem Augenzeugen der Russischen Revolution, dem amerikanischen Journalisten und Schriftsteller Albert Rhys Williams, in Moskau "entgegen Lenins Erwartungen war der Widerstand gegen die Bolschewiki viel bedeutender als in Petrograd".
Neben Moskau war vielleicht nur Kiew in der Zeit der Revolution und des Bürgerkriegs in gleichem Maße von bewaffneten Auseinandersetzungen betroffen. Ostozhenka und Prechistenka, Znamenka und Okhotny Ryad, Arbatskaya, Strastnaya, Skobelevskaya-Platz, Brjansk-Bahnhof, Samoskworetschje, Lefortowo. Heute ist es kaum noch vorstellbar, dass hier ein echter Krieg stattfand.
John Reed beschreibt in dem Buch „Zehn Tage, die die Welt erschütterten“ laut Grigory Melnichansky, einem Gewerkschaftsmitglied des Moskauer Militärischen Revolutionskomitees, die Unterhaltung von Teenagern. "Eine große Gruppe von Straßenjungen versammelte sich im Bereich des Nikitsky-Tors. Als die Schießerei ein wenig nachließ, rannten sie über die Straße. Viele von ihnen wurden von den gegnerischen Seiten mit Maschinengewehrfeuer niedergemäht. Andere machten freudig lachend weiter von einer Seite der Bolshaya Nikitskaya zur anderen eilen."
Anarchist Pyotr Kropotkin lebte auf Bolshaya Nikitskaya. Ein Eintrag in seinem Tagebuch vom 1. November: "Gestern findet in Moskau bereits seit 5 Tagen ein Gefecht statt. Tag und Nacht wird mit Kanonen und Gewehren geschossen. Entlang Nikitskaya schießt ständig ein Streugewehr.".
Kompanien von Junkern und Offizieren kämpften verzweifelt. Ihre Gegner kämpften mit der gleichen Grausamkeit – die Abteilungen der Roten Garde der Arbeiter und die Soldaten der Reserveregimenter, die auf die Seite des Militärrevolutionären Komitees übergingen.
Von Ivanov, Shuya, Kovrov und Vladimir kommen Rote Garden unter dem Kommando von Mikhail Frunze in Moskau an. Sie stürmen das Hotel Metropol und belagern den Kreml.
Eine kombinierte Abteilung von Matrosen der Baltischen Flotte wird von Petrograd nach Moskau geschickt. Es umfasst zukünftige legendäre Persönlichkeiten - Anatoly Zheleznyakov und Fedor Raskolnikov.
Die revolutionären Matrosen kamen zu spät, die aktive Phase der Kämpfe endete ohne sie. Die Balten wurden mit, um die moderne Terminologie zu verwenden, "Säuberungsoperationen" in Moskau beauftragt. Sie wurden sowohl gegen Teilnehmer an den jüngsten Kämpfen als auch gegen kriminelle Elemente durchgeführt.
Die dramatischste Episode der Moskauer Kämpfe im Herbst 1917 war der Beschuss des Kreml, seiner Kathedralen, Klöster und Paläste.
Ein bolschewistisches Mitglied des Militärrevolutionären Komitees, Viktor Nogin, war ein entschiedener Gegner des Beschusses des Kreml. Sein Genosse in der Partei und im Militärrevolutionären Komitee, Yefim Ignatov, betrachtete eine solche Position als "intellektuelle Schwankungen".
Der marxistische Historiker Michail Pokrovsky, der spätere Vorsitzende des Moskauer Sowjets, war der erste, der sich auf einer Sitzung des Militärischen Revolutionskomitees für ein "entschlossenes Vorgehen" gegen die von Oberst Konstantin Rjabtsew kommandierte Kreml-Garnison aussprach.
1919 erschossen die Weißen Oberst Ryabtsev in Charkow, weil er kapitulierte und den Kreml den Roten übergab. Der Akademiker Mikhail Pokrovsky, Professor an der Moskauer Universität, starb 1932. Seine Asche wird in der Nähe der Kremlmauer begraben.
"Die Bolschewiki hatten Artillerie und Leute, die schießen konnten"- schrieb der Historiker Yuri Gauthier am 31. Oktober 1917 in sein Tagebuch.
Von Sparrow Hills Das 7. Ukrainische Schwere Artillerie-Bataillon traf den Kreml. (von mir- 98 Jahre vor dem Maidan wurde der Traum der "Berufspatrioten der Ukraine" wahr, gaaaaa...)
Auf dem Hügel Shviva (Vshivaya), wo sich heute das Hochhaus am Kotelnicheskaya-Damm befindet, wurden zwei 48-Linien-Kanonen installiert. Sie schossen auf den Kleinen Nikolajewski-Palast und die Spasski-Tore des Kremls.
Batterien, die am Babiegorsk-Staudamm zwischen der Krymsky- und der Kamenny-Brücke Stellung bezogen, wurden beauftragt, auf die Kremlmauer mit Blick auf die Manege zu schießen und eine Lücke am Trinity Gate zu schlagen. Die Geschütze wurden bis zu den Nikolsky-Toren hochgezogen.
Die Aktionen der Roten Artillerie in den Moskauer Schlachten im Herbst 1917 sind im Buch von General Ignatius Prochko ausführlich beschrieben.
1917, während des Sturms auf den Kreml, beschädigten die Bolschewiki den
Spitze des Zeltes. Später wurde es vom Architekten I. V. Rylsky restauriert.
Am 2. November erteilte das Komitee für öffentliche Sicherheit seinen Unterstützern einen Waffenstillstandsbefehl. Mit dem Militärrevolutionären Komitee begannen Verhandlungen über die Bedingungen für die Übergabe der Kreml-Garnison.
Am 2. November 1917, nachdem er von der Bombardierung des Kremls erfahren hatte, trat der Volkskommissar für Bildung, A. V. Lunatscharski, zurück und erklärte, er könne sich nicht mit der Zerstörung der wichtigsten künstlerischen Werte, "Tausende von Opfern", abfinden Bitterkeit des Kampfes "gegen bestialische Bosheit", Ohnmacht, "diesem Grauen Einhalt zu gebieten".
Aber Lenin sagte zu Lunacharsky: „Wie kann man diesem oder jenem Gebäude, egal wie gut es auch sein mag, eine solche Bedeutung beimessen, wenn es darum geht, Türen zu einer Gesellschaftsordnung zu öffnen, die Schönheit schaffen kann, die über alles hinausgeht, wovon man in der Vergangenheit träumen konnte?“ Danach zog Lunacharsky sein Rücktrittsschreiben zurück.
Der Lokalrat der Russisch-Orthodoxen Kirche, der damals in der Himmelfahrtskathedrale des Kreml stattfand, wandte sich an die Kriegsparteien: "Im Namen Gottes ruft der Allrussische Heilige Rat unsere lieben Brüder und Kinder jetzt auf, von weiteren schrecklichen blutigen Schlachten Abstand zu nehmen.".
Im Namen der Kirche flehte der Dom die Sieger an "keine Racheakte, grausame Repressalien zuzulassen und in jedem Fall das Leben der Besiegten zu schonen".
Die Kathedrale plädierte auch dafür, den Kreml keinem Artilleriefeuer auszusetzen. "im Namen der Rettung der Schreine, die ganz Russland am Herzen liegen, deren Zerstörung und Entweihung das russische Volk niemandem vergeben wird".
Mit dem Segen der Kathedrale wurde der Schaden am Kreml von einer Sonderkommission unter der Leitung von Bischof Nestor von Kamtschatka untersucht. Ende 1917 veröffentlichte Bischof Nestor die Broschüre „Die Hinrichtung des Moskauer Kremls“.
Den Tag des 29. Oktober, der frei von konziliaren Studien war, verbrachte Nestor als Ordonnanzpfarrer mitten in den Kämpfen auf den Straßen Moskaus.
Die Broschüre beschreibt die Zerstörungen, die Kathedralen, Paläste und Türme des Kremls durch Artilleriebeschuss erlitten. Die Veröffentlichung wurde unmittelbar nach der Veröffentlichung zurückgezogen.
Die Kathedrale richtete eine gesamtrussische Spendensammlung ein "für die Korrektur und Restaurierung der Kremlkirchen und anderer historischer Schreine".
Später verzeichnete Bischof Nestor, der den Kreml persönlich untersuchte, eine Reihe von Zerstörungen und Schäden an der Himmelfahrts-, der Verkündigungs-, der Nikolo-Gostun-Kathedrale sowie der Kathedrale der 12 Apostel. Der Glockenturm von Iwan dem Großen, die Sakristei des Patriarchen, einige Kremltürme wurden beschädigt, insbesondere Beklemishevskaya stand ohne Spitze und Spasskaya wurde durchbohrt, die berühmte Uhr auf dem Spasskaya-Turm blieb stehen.
Der Spasskaja-Turm mit Spuren von Granatenschäden, die Uhr wurde auch durch einen Granatentreffer in der Nummer II beschädigt
Die damals in Petrograd kursierenden Gerüchte über die Zerstörung in Moskau waren jedoch stark übertrieben; So wurde behauptet, nicht nur der Kreml, sondern auch die Basilius-Kathedrale sei angeblich durch Beschuss beschädigt worden, und die Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale sei angeblich während des Beschusses des Kremls selbst niedergebrannt worden.
Junker, Studenten, Offiziere, die in den Moskauer Schlachten starben, wurden in der Kirche der Großen Himmelfahrt am Nikitsky-Tor begraben. "Es scheint, dass der neue Allrussische Patriarch selbst gedient hat", - schrieb Juri Gauthier in sein Tagebuch.
Das Gebet wurde in der Christ-Erlöser-Kathedrale abgehalten "zur Ruhe aller, ohne Unterschied, die Opfer von Volksunruhen geworden sind".
Das Militärische Revolutionskomitee und der Moskauer Sowjet beschlossen, die Soldaten und Soldaten der Roten Armee in der Nähe der Kremlmauer zu begraben. Der Rat kam mit einer scharfen Verurteilung dieser Idee heraus.
Bei der Beerdigung unter den Mauern des Kreml von Menschen, "der seine Schreine entweiht und das Gewissen des Volkes empört, indem er das Banner des Bruderkrieges hisst", sah der Rat eine bewusste Beleidigung der Kirche.
John Reed war Augenzeuge der Beerdigung. Riesige Menschenmengen strömten von allen Straßen zum Roten Platz, Reed schrieb in Zehn Tage, die die Welt erschütterten. "Die Arbeiter trugen ihre Toten." "Scharen von Soldaten auch mit Särgen." "Das Orchester spielte einen revolutionären Trauermarsch." Die ganze riesige Menschenmenge mit unbedeckten Köpfen hallte ihm nach.“ „Ein endloser Strom von Transparenten“.
Reed schreibt über Frauen. "Viele haben sich hinter ihren Söhnen und Ehemännern ins Grab gestürzt." Fünfhundert Särge, fuhr Reed fort, seien im Grab gestapelt worden. Sie fingen an, das Grab zu füllen. Trotz des Gesangs war das Geräusch der Erde auf den Särgen zu hören. Die proletarische Welle ließ nach.
"Und plötzlich wurde mir klar, dass das fromme russische Volk keine Priester mehr braucht. Dieses Volk hat auf Erden ein solches Königreich aufgebaut, das Sie in keinem Himmel finden werden."
Am 10. November wurden 238 Särge in Massengräbern versenkt. Insgesamt wurden 1917 240 Personen begraben (die Namen von 57 Personen sind sicher bekannt).
Die verstorbenen Kadetten und Offiziere wurden am 13. November in der Kirche der Großen Himmelfahrt am Nikitsky-Tor beigesetzt. Tausende versammelten sich um die Kirche. Der Trauerzug führte über den Tverskoy Boulevard und die Petrogradskoye Highway zum Bratsk Cemetery. In allen Kirchen entlang des Weges wurden Gedenkgottesdienste abgehalten. Die meisten Särge wurden von Hand getragen. Gegen Abend, im Dunkeln, betrat die Prozession den Friedhof, und im Schein der Fackeln begannen die Särge in das Grab hinabgelassen zu werden.
Auf dem Foto die Reihen der Organisation "Volunteer Corps" - Teilnehmer an der Gründung
Kreuze und Grabsteine auf dem Bruderfriedhof und in der Allerheiligenkirche auf dem Falken. 1995
Am 17. November 1995 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Bruderfriedhofs (heute ein erhaltener Teil des Friedhofs in der Nähe der Allerheiligenkirche in der Nähe der Metrostation Sokol) ein Gedenkkreuz mit der Aufschrift „Junkers. Wir sind für unsere und deine Freiheit gestorben." Über der Inschrift war eine Dornenkrone aus Stacheldraht befestigt.
Viele haben gehört, dass die Kosaken Paris, Berlin und viele andere Städte gestürmt haben. Es gibt sogar Lieder darüber, zum Beispiel: "... Kosaken, Kosaken ... Unsere Kosaken reisen, reisen um Berlin ...". Die Erinnerung an diese Ereignisse blieb in Form von geografischen Namen der Uraldörfer. Wie hört es sich an! Dörfer: Berlin, Paris, Andrianopol, Varna, Balkan, Varshavka, Leipzig, Chesma, Port Arthur, Ferchampenoise……
Aber nicht jeder weiß, dass die Kosaken 1917 den Moskauer Kreml stürmten.
Wer waren diese Helden?
Dies waren Kosaken, die von der 1. Militärabteilung der Sibirischen Kosakenarmee zum 7. Sibirischen Kosakenregiment eingezogen wurden - Kosaken aus den Dörfern der Akmola-Region des Generalgouvernements Steppe, einschließlich der Kokchetav-Kosaken.
Während des Sturms auf den Kreml wurde dieses Regiment von Vorarbeiter Vyacheslav Ivanovich Volkov kommandiert.
Das 7. Sibirische Kosakenregiment begann im Dezember 1914 im Ersten Weltkrieg zu kämpfen. Dieses Regiment wurde zusammen mit dem 8. sibirischen Kosakenregiment vier Armeekorps der Nordwestfront angegliedert und als Korpskavallerie eingesetzt. Erst im November 1915 wurden die Regimenter 4,5, 7 und 8 auf die sibirische Kosakendivision reduziert, die zusammen mit den Kosakendivisionen Ural und Turkestan das konsolidierte Kosakenkorps bildete.
Am 7. Februar 1916 wurde dem Regiment die Ehre zuteil, an einem Treffen mit Kaiser Nikolaus II. in Zarskoje Selo für den Erfolg bei der Durchführung von Schlachten im Ersten Weltkrieg teilzunehmen. Der Kaiser überreichte den Kosaken persönlich verdiente Auszeichnungen und Goldmünzen mit seinem Porträt. Nikolaus II. nahm die Parade mit Vergnügen an.
Es war noch ein Jahr bis zur Februarrevolution 1917.
Bis zum Ende des Frühjahrs 1917 kämpfte die sibirische Kosakendivision an der Westfront. Sie agierte mit Auszeichnung in den Kämpfen während des Rückzugs bei Grodno und Wilna, wurde dann nach hinten zurückgezogen und für den Sicherheitsdienst in die Militärbezirke Minsk und Moskau verstreut.
So landete das 7. sibirische Kosakenregiment in Moskau.
Der Stab des Kriegsregiments bestand aus: 25 Offizieren und 1146 unteren Rängen. Gewalt!
Am 25. Oktober (nach dem neuen Stil - 7. November) 1917 wurde in Russland von den Bolschewiki eine weitere Revolution gemacht (natürlich etwas zu viel für ein Jahr). In Petrograd verlief der Putsch praktisch ohne Blutvergießen. Beim Sturm auf den Winterpalast starben 6 Menschen. Diejenigen, die die Winterjunker verteidigten, darunter Generäle und Mitglieder der Provisorischen Regierung, wurden auf Bewährung freigelassen und mit dem Versprechen, nicht länger gegen die Sowjetmacht zu kämpfen.
In Moskau nahmen die Ereignisse einen ganz anderen Charakter an.
Am 25. Oktober gründete der Moskauer Sowjet das Militärische Revolutionskomitee (Vorsitzender G. A. Usievich), aber gleichzeitig entstand auf Initiative der Moskauer Stadtduma das Komitee für öffentliche Sicherheit unter der Leitung des Kommandanten des Moskauer Militärbezirks, des Der sozialrevolutionäre Oberst K. I. Ryabtsev, der sich aktiv gegen die Bolschewiki stellte.
Bis zum 27. Oktober übernahmen die Truppen des Komitees die Kontrolle über das gesamte Zentrum von Moskau und blockierten den Kreml. Es begannen bewaffnete Zusammenstöße mit den Abteilungen der Roten Garde. Bewaffnete Abteilungen aus Industriezentren in der Nähe von Moskau kamen dem Moskauer Militärrevolutionären Komitee zu Hilfe, eine Abteilung von Matrosen aus Kronstadt traf ein. Bei der Annäherung an Moskau wurden Züge mit Militäreinheiten angehalten, die dem Komitee für öffentliche Sicherheit zu Hilfe kamen.
Die dem Komitee unterstellten Truppen wurden auf dem Roten Platz konzentriert. Dies waren Bataillone von Kadetten der Militärschulen Alexander und Alekseevsky unter dem Kommando ihrer Offiziere, freiwilligen Offiziere und sibirischen Kosaken. Durch die Tore des Spasskaya-Turms drangen Einheiten der Weißen Garde ungehindert in den Kreml ein. Damals kam dieser Ausdruck als Unterschied zur Roten Garde in Umlauf.
Die Weißen durchtrennten den Draht des Moskauer Sowjets und gaben, nachdem sie den Draht des Kremls mit ihrem Hauptquartier verbunden hatten, vor, vom Moskauer Sowjet zu sprechen. Sie teilten der Kreml-Garnison mit, dass das Militärrevolutionäre Komitee aufgelöst sei und „alle Truppen auf der Seite des Hauptquartiers stehen“. Diese Nachricht hatte eine verblüffende Wirkung auf die Soldaten, und ohne einen einzigen Schuss wurde der Kreml am Morgen des 27. Oktober kapituliert.
Die im Kreml stationierten Soldaten des 56. Regiments wurden entwaffnet. Der Versuch einiger, Widerstand zu leisten, wurde streng unterdrückt. Einige der Soldaten wurden erschossen. Insgesamt starben ihrerseits mehr als zweihundert Menschen. Mehr als dreitausend wurden festgenommen.
In vielen Teilen Moskaus kam es zu heftigen Kämpfen. Am 30. Oktober treffen Arbeiter ein, um der Roten Garde zu helfen - Kämpfer aus dem Werk Mytishchensky, Pavlovskaya Sloboda und der Region Serpukhov. Aus Minsk trafen zwei Kompanien revolutionärer Soldaten ein. Die Rote Garde von Tula rüstet Autos und Lastwagen in staatlichen Waffenfabriken aus, rüstet sie mit Maschinengewehren aus und schickt Moskau zur Hilfe. Die Roten nehmen das Postamt und das Haupttelegraphenamt ein. Besetzen Sie die Stationen Kursk und Aleksandrovsky, übernehmen Sie die Stadtverwaltung. Am 1. November sind Kadettenkorps mit ihnen beschäftigt. Am Abend zogen sich die Überreste der Weißen Garde in den Kreml zurück.
Am 1. und 2. November begannen die Roten, den Kreml mit Artilleriegeschützen zu beschießen. Die Wände wurden an mehreren Stellen beschädigt. Eine Granate schlug in die Uhr des Spasskaja-Turms ein. Es war geplant, den Kreml von Flugzeugen aus zu bombardieren ....
Erst am 3. November, nach Abschluss eines Waffenstillstands, gelang es den VRK-Abteilungen, die Kontrolle über den Kreml zu übernehmen.
Am 2. November forderte Rudnev, Vorsitzender des Komitees für öffentliche Sicherheit, das Militärrevolutionäre Komitee auf, die Feindseligkeiten einzustellen und die Bedingungen des Waffenstillstands bekannt zu geben. Um 17 Uhr wurde nach sechstägigen Kämpfen schließlich ein Waffenstillstand zu folgenden Bedingungen geschlossen:
1. Der Ausschuss für öffentliche Sicherheit hört auf zu existieren.
2. Die Weiße Garde gibt die Waffen zurück und löst sich auf. Die Beamten bleiben mit ihren Waffen zurück. In den Kadettenschulen werden nur die für die Ausbildung notwendigen Waffen aufbewahrt. Alle anderen Waffen werden von den Junkern zurückgegeben. Das Militärrevolutionäre Komitee garantiert allen die Freiheit und Unverletzlichkeit der Person. Um dies in die Praxis umzusetzen, wird eine Kommission aus Vertretern des Militärrevolutionären Komitees, Kommandeuren und Vertretern der Organisationen, die an der Vermittlung teilgenommen haben, organisiert.
4. Das Schießen und andere Feindseligkeiten werden eingestellt.
5. Die Gefangenen beider Seiten werden sofort freigelassen.
Das Kommando der Roten Garde war sich bewusst, dass ihre Verluste beim Sturm auf den Kreml sehr hoch sein würden, daher zogen sie Verhandlungen direkten Zusammenstößen vor.
In allen Kampftagen beliefen sich die Verluste auf beiden Seiten auf mehr als 2.000 Tote.
238 der im Kreml von den Roten Getöteten wurden in der Nähe der Kremlmauer feierlich beigesetzt, was den Beginn der Bestattungen auf dem Hauptplatz des Landes markierte.
Was ist mit Sibiriern?
Das Moskauer Militärische Revolutionskomitee ergriff alle Maßnahmen, um dieses gefährliche Regiment per Eisenbahn nach Sibirien zu schicken.
Bei der Ankunft in Tjumen im November 1917 hatte die 7. Sibkazpolk einen Konflikt mit der örtlichen Garnison, die versuchte, die Kosaken zu entwaffnen. Danach begann das Omsker Militärbezirkskomitee aus Angst vor den Kosaken, Petrograd und den Revolutionären Militärrat mit Telegrammen zu „bombardieren“, in denen die vorläufige Entwaffnung der Kosakeneinheiten und ihre Entsendung in möglichst langen Abständen gefordert wurden, um die Konzentration zu verhindern Kosaken in Städten und Bahnhöfen. Die Führer der Bolschewiki waren sich bewusst, dass das Erscheinen von Kosakeneinheiten in den Außenbezirken des Landes, wo sich die Sowjetmacht gerade etablierte und wo ihre soziale Basis gering war, für sie äußerst gefährlich war.
Die Kosaken des 7. Sibkazpolk kamen in Kokchetav an und behielten alle ihre Waffen und Pferde, was andere sibirische Kosakenregimenter fast nicht schafften, die später ihrem Heimatland folgten, und die unterwegs von Einheiten der Roten Garde entwaffnet wurden.
Im Vorfeld wurden bereits noch schmerzhaftere Prüfungen des mörderischen Bürgerkriegs erahnt.
Auf dem Foto: Kadetten zur Verteidigung des Moskauer Kremls, 1. November 1917, siehe dieses und andere Fotos zu diesen Ereignissen
Die Oktoberkämpfe in Moskau wurden durch den bewaffneten Aufstand der Bolschewiki verursacht und fanden vom 25. Oktober (7. November) bis 2. November (15. November) 1917 statt. In Moskau entfaltete sich während der Oktoberrevolution der längste und hartnäckigste Widerstand. Eine ganze Woche lang töteten sich Menschen in der alten Hauptstadt Russlands gegenseitig, einzigartige Baudenkmäler litten unter Artilleriebeschuss, und die Zahl der Opfer unter den Rebellen und der Zivilbevölkerung ist immer noch nicht genau bekannt.
Die Moskauer Kämpfe im Oktober 1917 streichen die von der sowjetischen Geschichtsschreibung aufgestellte Theorie über den unblutigen „Triumphzug“ der Sowjetmacht im ganzen Land vollständig durch. Viele moderne Historiker neigen dazu, diese Ereignisse als Beginn des Bürgerkriegs in Russland zu bewerten.
In Petrograd eroberten, wie wir uns erinnern, die bolschewistischen Abteilungen, die eindeutig nach Trotzkis Plan handelten, alle geplanten Einrichtungen innerhalb weniger Stunden und stürzten die Provisorische Regierung. Bereits am Morgen des 25. Oktober zündete sich der Anführer des Aufstands eine Zigarette an und berichtete Lenin vom vollständigen Sieg.
In Moskau kam alles anders.
Bis heute ist die Frage unter Historikern umstritten: Gab es einen Plan für einen bewaffneten Aufstand in Moskau? Oder begann und geschah es spontan und nahm deshalb so blutige Formen an? Versuchen wir es herauszufinden.
Die Ausrichtung der Kräfte und die Führung des Aufstands
Erst am Mittag des 25. Oktober erhielten die Moskauer Bolschewiki die Nachricht vom Putsch in der Hauptstadt. Es scheint, dass dies eine große Überraschung für sie war. Noch gestern bereiteten sie Hand in Hand mit den Menschewiki und Sozialrevolutionären - den Gegnern eines bewaffneten Staatsstreichs - Projekte für gemeinsame Verwaltungsorgane vor, saßen in den Räten der Arbeiter- und Soldatendeputierten und diskutierten die Möglichkeiten "friedlicher Wege der Revolution." Jetzt galt es, die Gewehre zu schnappen und auf die Straße zu rennen. In Eile wurde das Kampfzentrum gebildet, das die Aktionen der bolschewistischen Abteilungen in Moskau leitete.
Nach dem Vorbild ihrer St. Petersburger Kollegen begann das bolschewistische Kampfzentrum mit der Eroberung des städtischen Postgebäudes in der Mjasnizkaja-Straße durch seine Patrouillen. Am 25. Oktober gab es jedoch keine wirkliche militärische Kraft in den Händen der Moskauer Bolschewiki, um den begonnenen Aufstand fortzusetzen. Die in der Stadt stationierten Militäreinheiten waren formell dem Kommandeur der Truppen des Moskauer Militärbezirks unterstellt, die Waffen standen im Kreml unter dem Schutz des 56. Infanterie-Reserve-Regiments.
Als die Bolschewiki ihre Vertreter in die Kaserne dieses Regiments schickten, um eine Abteilung zur Besetzung der Post und des Telegraphen zu bilden, wurden sie vom Regimentskomitee abgelehnt, zwei Kompanien Soldaten ohne die Erlaubnis des Hauptquartiers des Moskauer Bezirks und die Zustimmung von zu geben der Rat der Soldatendeputierten.
Das 56. Regiment war neben der Bewachung des Kreml mit einem Arsenal an Hand- und Staffelwaffen auch mit der Bewachung der Staatsbank, des Schatzamtes, der Sparkassen und anderer Institutionen betraut. Das Regiment befand sich in der Nähe des Moskauer Postamtes (Myasnitskaya-Straße, 26). Sein 1. Bataillon und seine 8. Kompanie befanden sich im Kreml, die restlichen Kompanien des 2. Bataillons befanden sich in der Region Zamoskvorechye, und das Hauptquartier des Regiments mit zwei Bataillonen befand sich in der Pokrovsky-Kaserne. Nachdem die Bolschewiki die Unterstützung dieses Regiments erhalten hatten, erlangten sie sofort die Kontrolle über alle wichtigen Objekte in der Stadt.
Trotz der Ablehnung des Regimentskomitees reagierte das Personal des 56. Regiments, das von den Bolschewiki im Voraus aufgeregt wurde, loyal auf die Idee einer sofortigen Aktion. Bald zogen die 11. und 13. Kompanie um, um die Aufgaben des Kampfzentrums auszuführen.
Unterdessen wurden am 25. Oktober die Wahlen zur Moskauer Stadtduma abgeschlossen. Die rechten SR erhielten die absolute Mehrheit der Stimmen. Die kleinere bolschewistische Fraktion, angeführt von Skvortsov-Stepanov, musste das Treffen verlassen, bei dem die Vokale einstimmig beschlossen, die Provisorische Regierung zu verteidigen. Auf derselben Sitzung der Duma wurde der Ausschuss für öffentliche Sicherheit (KOB) gegründet. An ihrer Spitze standen der Bürgermeister von Moskau, der Sozialrevolutionär Vadim Rudnev, und der Kommandeur des Moskauer Militärbezirks, Oberst Konstantin Ryabtsev. Dem Komitee gehörten neben Vertretern der Stadt- und Semstwoselbstverwaltung auch Vertreter des Post- und Telegrafenverbandes Wikshel, der Exekutivkomitees des Rates der Soldatendeputierten, des Rates der Bauerndeputierten und des Hauptquartiers des Militärbezirks an. So wurde die von den rechten Sozialrevolutionären geführte Stadtduma zu einem politischen Zentrum des Widerstands gegen die Bolschewiki. Das Komitee handelte von der Position, die Provisorische Regierung zu verteidigen, konnte sich jedoch hauptsächlich auf die Offiziere der Moskauer Garnison und die Kadetten der in Moskau ansässigen Alexander- und Alekseevsky-Militärschulen stützen.
Am selben Abend fand ein gemeinsames Treffen (Plenum) der beiden Moskauer Sowjets - Arbeiter und Soldaten (damals getrennt) statt. Auf dem Plenum wurde ein eigenes Gremium zur Führung des Aufstands geschaffen – das Militärrevolutionäre Komitee (VRC), bestehend aus 7 Personen (4 Bolschewiki und 3 Mitglieder anderer Parteien) unter dem Vorsitz des Bolschewiki G.A.Usievich.
Das Militärische Revolutionskomitee stützte sich auf einen Teil der bolschewistischen Truppen (193. Regiment, 56. Reserve-Infanterieregiment, Rollerbataillon usw.) sowie auf Arbeiter der Roten Garde. Die „Dwinzi“ – Soldaten, die im Sommer 1917 in Dwinsk verhaftet wurden, weil sie sich weigerten, in die Offensive zu gehen – traten auf die Seite der Bolschewiki. Am 22. September (5. Oktober) wurden sie vom Moskauer Stadtrat freigelassen.
In Zukunft schufen die „Roten“ regionale VRKs unter der Leitung von Kommissaren, Militäreinheiten, die sich auf die Seite der Bolschewiki und ihrer Verbündeten stellten, wurden in Alarmbereitschaft versetzt, und es wurden Maßnahmen ergriffen, um die Arbeiter der Roten Garde (10-12.000 Menschen) zu bewaffnen.
In der Nacht des 26. Oktober berief das Moskauer Militärische Revolutionskomitee Kompanien des 193. Reserveregiments in den Kreml. Der Chef des Kreml-Arsenals, Oberst Viskovsky, kam der Forderung des Militärrevolutionären Komitees nach Waffenausgabe an die Arbeiter nach. 1.500 Gewehre mit Patronen wurden ausgegeben, aber es war nicht möglich, die Waffen herauszunehmen, da die Ausgänge aus dem Kreml durch Junker-Abteilungen blockiert waren.
Am 26. Oktober hat der Befehlshaber der Truppen des Moskauer Militärbezirks K.I. Rjabtsew wandte sich mit der Bitte an das Hauptquartier, der Provisorischen Regierung treu ergebene Militäreinheiten von der Front nach Moskau zu schicken, und nahm gleichzeitig Verhandlungen mit dem Moskauer Revolutionären Militärkomitee auf. Ryabtsev zögerte den ganzen Tag, als er versuchte, den Konflikt friedlich zu lösen. Gleichzeitig forderten die Junker auf den Kundgebungen seinen Rücktritt. Einer Version zufolge wurde eine Delegation von Kadetten an General A. A. Brusilov geschickt, der sich zu diesem Zeitpunkt in Moskau aufhielt. Die Junker baten Brusilov, den antibolschewistischen Widerstand zu führen, aber er lehnte dies unter Berufung auf einen schlechten Gesundheitszustand ab.
KOB (Rudnew) und das Militärrevolutionäre Komitee (insbesondere sein menschewistischer Teil), die kein großes Blutvergießen wollten, unternahmen ebenfalls wiederholte Versuche, eine Einigung zu erzielen, aber jedes Mal kamen die Verhandlungen zum Stillstand.
In der Zwischenzeit wurde die Alexander-Militärschule zum Zentrum des weitgehend spontanen Widerstands gegen den bolschewistischen Putsch in Moskau. Am 27. Oktober versammelten sich dort neben den Junkern auch freiwillige Offiziere, Studenten und sogar Gymnasiasten. Diese Armee von 300-400 Personen wurde vom Stabschef des Moskauer Militärbezirks, Oberst K. K. Dorofeev, angeführt. Sie besetzten die Zugänge zur Schule vom Smolensky-Markt, den Straßen Povarskaya und Malaya Nikitskaya sowie die Westseite der Bolshaya Nikitskaya zum Universitätsgebäude und zum Kreml. Die freiwillige Abteilung von Studenten der Moskauer Universität wurde "Weiße Garde" genannt - dies war das erste Mal, dass dieser Begriff verwendet wurde.
Das zweite Widerstandszentrum war der Komplex der Kasernen 1,2,3 des Kadettenkorps und der Alekseevsky-Militärschule in Lefortovo. Stellvertretender Direktor des 1. Moskauer Kadettenkorps, Oberst V.F. Rahr organisierte die Verteidigung durch die Streitkräfte hochrangiger Kadetten. Später schlossen sich ihnen die Alekseevsky-Junker an.
Der Beginn des Aufstands
Am 27. Oktober (9. November) erklärten K. I. Ryabtsev und der COB um 18 Uhr, nachdem sie vom Hauptquartier die Bestätigung über die Vertreibung der Truppen von der Front und Informationen über die Leistung der Truppen von Kerensky-Krasnov gegen Petrograd erhalten hatten, die Stadt unter Kriegszustand Gesetz. Dem Moskauer Revolutionären Militärkomitee wurde ein Ultimatum gestellt: Auflösung des Militärischen Revolutionskomitees, Kapitulation des Kremls und Entwaffnung der revolutionär gesinnten Militäreinheiten. Vertreter des Militärischen Revolutionskomitees stimmten dem Rückzug der Kompanien des 193. Regiments zu (zu diesem Zeitpunkt hatte es den Kreml bereits verlassen), forderten jedoch den Abzug des 56. Regiments und weigerten sich, zu entwaffnen.
Am selben Tag griffen die Streitkräfte der Junker eine Abteilung von Soldaten an - "dvintsev", die versuchten, zum Moskauer Stadtrat durchzubrechen. 45 von 150 Menschen wurden getötet oder verwundet. Junker verschanzten sich auf dem Gartenring von der Krimbrücke bis zum Smolensky-Markt, betraten den Boulevardring vom Myasnitsky- und Sretensky-Tor, eroberten das Postamt, den Telegrafen und die Telefonzentrale.
Die Eroberung des Kremls durch die Junker
Am 28. Oktober forderte Oberst Ryabtsev den von den Bolschewiki ernannten Kommandanten des Kremls, Fähnrich Berzin, auf, den Kreml zu übergeben. Rjabtsew sagte telefonisch, dass die ganze Stadt, einschließlich Telefon, Post, Telegraf, in seinen Händen sei, das Moskauer Militärische Revolutionskomitee aufgelöst sei und weiterer Widerstand zwecklos sei. Da Berzin von allen Kommunikationsmitteln abgeschnitten war und ein bedeutender Teil der Kreml-Garnison (immer noch dasselbe 56. Infanterieregiment) die Kapitulation forderte, befahl er, die Tore zu öffnen.
In der modernen Geschichtsschreibung gibt es zwei sich gegenseitig ausschließende Versionen der folgenden Ereignisse. Jede von ihnen basiert auf den Erinnerungen und Zeugenaussagen „direkter Augenzeugen“, die sich in der anschließenden zivilen Auseinandersetzung auf gegenüberliegenden Seiten der Barrikaden wiederfanden.
Die erste Version basiert auf den bekannten Memoiren von Soldaten des 56. Infanterieregiments, die sich am 28. Oktober 1917 den Junkern ergaben. Sie alle behaupten, die Kadetten, die in den Kreml eingebrochen seien, hätten Berzin geschlagen, Panzerwagen und Maschinengewehre durch die Tore geschleppt, die Kaserne umzingelt und der Garnison befohlen, sich auf dem Platz in der Nähe des Alexander-II.-Denkmals aufzustellen. Nachdem sie die Soldaten entwaffnet hatten, beschossen sie ohne jeden Grund mehr als 300 Menschen mit Maschinengewehren.
Diese Hinrichtung im Kreml gilt seit langem als Beginn des "weißen Terrors". Er löste die Hände der bolschewistischen Abteilungen bei ihren weiteren Aktionen auf den Straßen des revolutionären Moskaus gegen Schüler von Kadettenschulen, Kadetten und gestrigen Gymnasiasten, die nicht von Müttern und Lehrern verfolgt wurden, vollständig und rechtfertigte den sich entfaltenden „Roten Terror“. 1918 im ganzen Land und all die Schrecken des Bürgerkriegs.
Die zweite Version, basierend auf den Erinnerungen des Kadetten V.S. Arseniev und der Bericht des Leiters des Moskauer Artillerielagers, Generalmajor Kaigorodov, der in den 1990er Jahren erstellt wurde, wurde von Wikipedia weitgehend repliziert und in einer Reihe von Internetveröffentlichungen und sogar historischen Studien niedergelegt.
Laut Aussage von Arseniev und Kaigorodov ereignete sich nach der Besetzung des Kremls durch die Junker entweder ein tragischer Unfall oder eine gezielte Provokation, die zahlreiche Opfer forderte.
Aus dem Bericht von General Kaigorodov an den Chef der Artillerie des Moskauer Militärbezirks vom 8. November 1917:
Um 8 Uhr. Am Morgen des 28. Oktober wurden die Dreifaltigkeitstore von Fähnrich Berzin aufgeschlossen und ein Kadett in den Kreml eingelassen. Fähnrich Berzin wurde geschlagen und festgenommen. Die Junker besetzten sofort den Kreml, platzierten 2 Maschinengewehre und einen Panzerwagen am Trinity Gate und begannen, die 56. Infanterie aus der Lagerkaserne zu vertreiben. Reserveregiment von Soldaten, die sie mit Gewehrkolben und Drohungen zwingen. Soldaten des Lagers, darunter 500 Personen. wurden ohne Waffen vor den Toren des Arsenals aufgebaut. Mehrere Junker führten die Berechnung durch. Zu dieser Zeit wurden von irgendwoher mehrere Schüsse abgefeuert, dann eröffneten die Kadetten das Feuer mit Maschinengewehren und Gewehren vom Trinity Gate. Die ohne Waffen aufgereihten Soldaten des Lagers fielen wie niedergeschlagen, Schreie und Schreie waren zu hören, alle stürmten zurück zu den Toren des Arsenals, aber nur ein schmales Tor war offen, vor dem ein Berg von Leichen lag geformt, verwundet, zertrampelt und gesund, versuchend, über das Tor zu klettern; fünf Minuten später hörte das Feuer auf.
Oktober in Moskau (Materialien des Moskauer Militärischen Revolutionskomitees. Oktober-November 1917) // Klassenkampf. 1931. Nr. 6-7. S. 98-100
Es stellt sich heraus, dass sie nur die entwaffneten Soldaten des 56. Regiments und des auf dem Platz errichteten Arsenallagers zählen und verhaften wollten, aber die aus dem Nichts abgefeuerten Schüsse provozierten eine versehentliche Hinrichtung.
In Kaigorodovs Bericht gibt es keine eindeutigen Hinweise auf die Zahl der Toten und Verwundeten während der Hinrichtung, außer denen seiner Untergebenen, die von ihm persönlich identifiziert wurden (12 Personen). Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass in den folgenden Tagen der Konfrontation zwischen den Junkern und den roten Abteilungen (vom 28. Oktober bis zum 2. November) niemand in das Leben der überlebenden gefangenen Soldaten des Lagers eingegriffen hat, alle (außer den Toten und Verwundeten ) an ihren Platz zurückgekehrt.
Das plötzlich eröffnete Feuer aus dem Arsenalgebäude (oder von einem anderen Ort) wird durch die Erinnerungen von V. S. Arseniev bestätigt, der sich damals im Kreml befand, Metropolit Veniamin Fedchenkov sowie ein Soldat des 56. Regiments Bazyakin, der sich ergab die Junker. Letztere versicherten jedoch, dass die Arbeiter des Arsenals zu schießen begannen, als sie sahen, dass die Junker auf unbewaffnete Menschen schossen.
Höchstwahrscheinlich hatten die Junker, die den Kreml eroberten, nicht die Absicht, Menschen zu erschießen, die bereits ihre Waffen niedergelegt hatten, oder ihre Wut an ihnen auszulassen.
Auch die Erinnerungen von Augenzeugen bestätigen, dass nicht alle Soldaten der Kapitulation zustimmten und die Waffen niederlegten. Einige leisteten Widerstand, wurden gewaltsam entwaffnet, verwundet oder getötet. Es ist möglich, dass sich einer der "Widerstandskämpfer" versteckte und dann, als er erkannte, dass es nur sehr wenige Junker (2 oder 3 Kompanien) gab und sie nicht in der Lage sein würden, die gesamte Masse der von ihnen gefangenen Soldaten zu kontrollieren, feuerte.
Noch offensichtlicher ist, dass glücklicherweise keiner der Revolutionäre, die den Kreml belagerten, von dem Vorfall auf dem Platz des 28. November wusste, sonst wären die Junker nicht lebend aus der Festung entlassen worden.
Auch über die Zahl der Getöteten und Verletzten bei der Kreml-Hinrichtung gibt es keine genauen Angaben. Auf dem Territorium des Kremls wurden noch einige Tage lang Militäroperationen mit Artillerie durchgeführt. Die Gesamtzahl der Toten und Vermissten könnte entweder 50 oder mehr als 300 Menschen betragen, wie TSB seit vielen Jahren behauptet.
Weiterer Verlauf des Aufstandes
Nach der Eroberung des Kreml durch die Junker wurde das Militärrevolutionäre Komitee von den arbeitenden Außenbezirken abgeschnitten. Das Telefon und der Telegraf waren in den Händen des COB. Es musste etwas getan werden, und die im Zentrum der Stadt konzentrierten bolschewistischen Trupps starteten mit Hilfe von Soldaten des 193. Regiments eine entscheidende Offensive. In der Nacht des 28. Oktober blockierten pro-bolschewistische Kräfte das Stadtzentrum.
Am 29. Oktober wurden Gräben in den Straßen ausgehoben und Barrikaden errichtet. Es wurde heftig um die Krim- und die Steinbrücke in der Gegend von Ostozhenka und Prechistenka gekämpft. Bewaffnete Arbeiter (die Rote Garde), Soldaten einer Reihe von Infanterieeinheiten sowie Artillerie (die die antibolschewistischen Kräfte fast nicht hatten) nahmen an den Kämpfen auf der Seite des Militärischen Revolutionskomitees teil.
Am Morgen des 29. Oktober wurde eine Abteilung der Linken SR Yu.V. Sablina beschlagnahmte das Gebäude der Stadtregierung am Tverskoy Boulevard, die Tverskaya Street und einen Teil von Okhotny Ryad, das Haus des Gouverneurs in der Leontievsky Lane wurden zurückerobert. Am Nachmittag besetzten die Rebellen den Krymskaja-Platz, das Pulverlager von Simonovsky, die Bahnhöfe Kursk-Nischni Nowgorod, Brjansk und Aleksandrovsky, das Postamt und das Haupttelegrafenamt.
500 Matrosen aus Kronstadt, 5.000 Rotgardisten aus Iwanowo-Wosnessensk, Schuja und anderen Städten trafen ein, um dem Moskauer Militärischen Revolutionskomitee zu helfen.
Um 18 Uhr besetzten die Roten Garden den Taganskaya-Platz, vertrieben die Kadetten aus dem 3. Gebäude der Alekseevsky-Schule in Lefortovo, beschlagnahmten die zentrale Telefonzentrale und begannen, das Metropol-Hotel zu beschießen.
Am Abend des 29. Oktober begann der Artilleriebeschuss der zentralen Bezirke der Stadt und des Kremls. Das 7. Ukrainische Schwere Artillerie-Bataillon feuerte von Sparrow Hills aus auf den Kreml. Auf Vshivaya Gorka (Kotelnicheskaya-Damm) wurden zwei 48-Linien-Kanonen installiert, die auf den Kleinen Nikolaevsky-Palast und das Spassky-Tor feuerten. Batterien am Babiegorsk-Damm (zwischen der Krymsky- und der Kamenny-Brücke) wurden vom Military Revolutionary Committee beauftragt, auf die Kremlmauer mit Blick auf die Manege zu schießen, um eine Bresche am Trinity Gate zu machen. Die Geschütze wurden auch vor die Nikolsky-Tore des Kremls gezogen.
Die Zerstörung historischer Denkmäler sowie der Tod von Zivilisten interessierten niemanden mehr.
Am 29. Oktober wurde ein Waffenstillstand geschlossen, und beide Seiten spielten auf Zeit, in der Hoffnung, dass sich loyale Einheiten Moskau nähern würden. Der Waffenstillstand wurde auch durch die Aktionen der Vikzhel erleichtert, die die Schaffung einer "homogenen sozialistischen Regierung" forderten. Im Falle einer Verletzung des Waffenstillstands durch eine der Parteien drohten die Eisenbahner, die Truppen der anderen Seite nach Moskau zu lassen. Die COB und die MRC haben vom 29. Oktober, 12 Uhr, bis zum 30. Oktober, 12 Uhr, ein Waffenstillstandsabkommen zu folgenden Bedingungen geschlossen:
vollständige Entwaffnung der Roten und Weißen Garde;
Rückgabe von Waffen;
die Auflösung sowohl des MRC als auch des Ausschusses für öffentliche Sicherheit;
die Täter vor Gericht bringen;
Einrichtung einer neutralen Zone;
Unterordnung der gesamten Garnison unter den Bezirkskommandanten;
Organisation eines gemeinsamen demokratischen Organs.
Diese Bedingungen wurden nicht erfüllt, und der Waffenstillstand wurde am nächsten Tag gebrochen.
Am 30. Oktober ergaben sich die antibolschewistischen Kräfte des 2. Kadettenkorps den Streitkräften des Militärrevolutionären Komitees, am 31. - im 1. Kadettenkorps. Oberst V.F. Rahr entließ die in Zivil gekleideten Kadetten nach Hause, und er selbst schloss sich den immer noch kämpfenden antibolschewistischen Kräften an.
In der Nacht des 1. November kapitulierten das 3. Moskauer Kadettenkorps und die Alekseevsky-Militärschule nach Artillerieangriffen und einem Brand im Gebäude.
Ende des Widerstands
In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November begann das Militärrevolutionäre Komitee, das Gebäude der Stadtduma zu beschießen, in dem sich das Komitee für öffentliche Sicherheit niederließ. Die Koboviten mussten unter dem Schutz des Kremls in das Gebäude des Historischen Museums fliehen.
Am 2. November verstärkte sich der Artilleriebeschuss des Kreml durch die Bolschewiki, das Historische Museum wurde besetzt. Mehrere Kremlgebäude wurden durch Beschuss schwer beschädigt: Die Verkündigungskathedrale, die Himmelfahrtskathedrale und die Kirche der 12 Apostel wurden beschädigt. Der Kleine Nikolaev-Palast, der Iwan-der-Große-Glockenturm, die Sakristei des Patriarchen, die Kremltürme Nikolskaya, Beklemishevskaya und Spasskaya, Borovitsky- und Nikolsky-Tore wurden ebenfalls schwer beschädigt. Die berühmte Uhr auf dem Spasskaja-Turm wurde durch einen direkten Treffer einer Granate gestoppt.
Die damals in Petrograd kursierenden Gerüchte über Zerstörungen im Kreml waren jedoch stark übertrieben. Die Oppositionspresse berichtete, dass die Mauern des Kreml vollständig zerstört, die Himmelfahrtskathedrale niedergebrannt, die Basilius-Kathedrale durch Granaten schwer beschädigt wurde usw. usw.
Am 2. November 1917 trat der Volkskommissar für Bildung A. V. Lunacharsky zurück, nachdem er von der Bombardierung des Kreml erfahren hatte. Er erklärte, er könne sich nicht mit der Zerstörung der wichtigsten künstlerischen Werte, "Tausenden von Opfern", der Heftigkeit des Kampfes "bis zur Bestie" und der Ohnmacht abfinden, "diesem Grauen Einhalt zu gebieten".
Lenin sagte zu ihm: „Wie können Sie diesem oder jenem Gebäude eine solche Bedeutung beimessen, egal wie gut es sein mag, wenn es darum geht, die Türen zu einem solchen Gesellschaftssystem zu öffnen, das fähig ist, Schönheit zu schaffen, die alles, was möglich ist, unermesslich übertrifft in der Vergangenheit nur geträumt?" Danach korrigierte Lunacharsky seine Position etwas und veröffentlichte einen Appell in der Zeitung Novaya Zhizn (4. November 1917): "Schützen Sie das Eigentum des Volkes".
Am Abend des 2. November begab sich eine Delegation des Komitees für Öffentliche Sicherheit zu Verhandlungen zum Militärrevolutionären Komitee. Das Militärrevolutionäre Komitee stimmte zu, alle Kadetten, Offiziere und Studenten unter der Bedingung freizulassen, dass sie ihre Waffen abgeben.
Am 2. November um 17 Uhr unterzeichneten die konterrevolutionären Kräfte ein Kapitulationsabkommen. Um 21:00 Uhr erließ das Militärische Revolutionskomitee einen Befehl: „Die revolutionären Truppen haben gesiegt, die Junker und die Weißgardisten geben ihre Waffen ab. Der Ausschuss für öffentliche Sicherheit wird aufgelöst. Alle Kräfte der Bourgeoisie wurden vollständig besiegt und ergeben sich, nachdem sie unsere Forderungen akzeptiert haben. Alle Macht in Moskau liegt in den Händen des Militärrevolutionären Komitees.
Der Befehl des Militärrevolutionären Komitees blieb jedoch bei der Mehrheit der Widerstandskämpfer wirkungslos.
Spasskaja-Turm des Kreml
mit Einschusslöchern
Der Artilleriebeschuss hörte auf, aber in der Nacht vom 2. auf den 3. November und den ganzen nächsten Tag gingen in Moskau Straßenschlachten, Scharmützel und Brände weiter. Der Kreml wurde schließlich erst am Morgen des 3. November eingenommen. In den Kämpfen um den Kreml wurden nur drei Rote Garden getötet, sowie mehrere Offiziere und Kadetten, die Widerstand leisteten. Die restlichen Verteidiger des Kremls wurden festgenommen.
Am 4. November begann die allgemeine Entwaffnung der Junker und Studentenkommandos. Viele der überlebenden Teilnehmer der Moskauer Kämpfe gingen sofort an den Don, um sich den Reihen der dort im Entstehen begriffenen weißen Armee anzuschließen.
In jenen schicksalhaften Tagen spaltete sich Russland für viele Jahre in „rot“ und „weiß“.
Die Zahl der bei den Oktoberkämpfen in Moskau Getöteten ist noch unbekannt und wurde nirgendwo veröffentlicht. Genau bekannt sind etwa 240 Gräber der gefallenen Soldaten der Roten Armee, die unter den Mauern des Kremls begraben sind (nur 57 Gräber mit Namen). Etwa 300 Kadetten, Offiziere und Studenten fanden Ruhe auf dem Bruderfriedhof, wo die Teilnehmer des Ersten Weltkriegs begraben wurden (heute Sokol-Metropolgebiet). Einige sowjetische und ausländische Veröffentlichungen sprachen von unvollständigen tausend Toten auf beiden Seiten.
Die Zahl der Getöteten und Verwundeten unter der Zivilbevölkerung Moskaus wurde in offiziellen Quellen nie bekannt gegeben. Augenzeugen zufolge starben unter Beschuss, Bombardierung und Bränden, die das dicht besiedelte Zentrum von Moskau vom 29. Oktober bis 3. November verwüsteten, nicht so sehr das Militär, sondern Zivilisten, Schaulustige, Frauen und Kinder.
Folgendes schrieb Maxim Gorki über die revolutionären Kämpfe in Moskau:
„In einigen Häusern in der Nähe des Kremls wurden die Wände der Häuser von Granaten durchbohrt, und wahrscheinlich starben Dutzende unschuldiger Menschen in diesen Häusern. Die Granaten flogen genauso sinnlos, wie der ganze 6-tägige Prozess des blutigen Gemetzels und der Niederlage Moskaus sinnlos war. Im Wesentlichen war das Moskauer Massaker ein alptraumhaftes blutiges Massaker an Babys. Auf der einen Seite junge Rotgardisten, die nicht wissen, wie man eine Waffe in der Hand hält, und Soldaten, die kaum wissen, für wen sie in den Tod gehen, warum sie töten. Auf der anderen Seite eine unbedeutende Handvoll Junker, die ihre „Pflicht“, wie sie von ihnen inspiriert wurde, mutig erfüllten ... "
Ergebnisse
Aus all dem können folgende Schlüsse gezogen werden:
Der revolutionäre Aufstand in Moskau wurde von den Moskauer Bolschewiki nicht speziell geplant oder vorbereitet. Sie handelten ausschließlich auf Anweisung Petrograds.
In Moskau, mit der Mehrheit gemäßigter Sozialisten in den Sowjets (SRs und Menschewiki), gab es eine echte Chance, sowohl die Machtübernahme der bolschewistischen Partei als auch Blutvergießen zu vermeiden. Das Moskauer Militärrevolutionäre Komitee hatte zunächst weder Pläne noch Mittel, um die Machtergreifung in der Stadt durchzuführen. Leider nutzten ihre Gegner, vertreten durch die Führung des Komitees für öffentliche Sicherheit (CSS), ihren Vorteil nicht und verließen sich auf die Kadetten und die erwartete militärische Unterstützung von der Front und nicht auf die Sowjets der Soldaten und Arbeiter ' CSC-treue Abgeordnete.
Es war der Moskauer Aufstand, der in vielerlei Hinsicht den Beginn der zivilen Konfrontation im Land markierte. Durch die Zerstörung historischer Denkmäler und die Tötung von Zivilisten widersetzte sich die neue Regierung offen sogar jenen gemäßigten Elementen, die noch gestern bereit waren, mit ihr zu verhandeln, Kompromisse einzugehen und zu kooperieren.
