Der Beitritt der in Ostsibirien lebenden Völker zu Russland erfolgte hauptsächlich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die abgelegenen Gebiete im Süden, Osten und Nordosten Sibiriens wurden in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Teil Russlands und Kamtschatka und die angrenzenden Inseln - ganz am Ende des 17. - in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Der Beitritt Ostsibiriens begann im nördlichen Teil des Jenissei-Beckens. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts begannen russische Industrielle aus Pommern in den Golf von Ob und weiter entlang des Flusses einzudringen. Tazu im Unterlauf des Jenissei. Ganze Generationen pommerscher Industrieller waren mit dem Pelzhandel im Jenissei-Gebiet verbunden. Sie gründeten zahlreiche Winterhütten, die als Festungen und Umschlagplätze dienten, und knüpften Kontakte zu den Anwohnern. 1601 am Fluss. Taz wurde von der Stadt Mangazeya gegründet, die zu einem Verwaltungs- und Handelspunkt wurde. In den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts überwinterten bis zu tausend Industrielle im Mangazeya, um sich auf die nächste Saison vorzubereiten. Allmählich begann die lokale Bevölkerung Yasak an die russische Regierung zu zahlen, was den Eintritt dieser Gebiete in Russland bedeutete. Als Hauptgebiete des Pelzhandels begannen die Mangazeya an Bedeutung zu verlieren, als sich die Hauptgebiete des Pelzhandels in den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts nach Osten verlagerten. Im ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts drangen Russen auch in das Becken des Mittellaufs des Jenissei ein. Der Beitritt dieser Regionen wurde durch einen gewissen Widerstand der örtlichen Fürsten behindert, die ihrerseits Tribute von der örtlichen Bevölkerung einforderten. 1628 wurde das Krasnojarsker Gefängnis gegründet, das zur wichtigsten Festung der Russen im Süden des Jenissei-Gebiets wurde. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung des Jenissei-Territoriums entstand durch spontane nationale Migration. Bis 1719 gab es im Jenissei-Distrikt 120 Dörfer, und die gesamte russische Bevölkerung betrug 18.000 Menschen. Zentrum war das 1619 gegründete Jenissej-Gefängnis. Die Besiedlung und Entwicklung des Bezirks Krasnojarsk durch die Russen wurde durch den Kampf mit den Kirgisen, Tuba-Fürsten und Dzungaren stark verzögert. 1702 siedelte der Dzungar Khan einen bedeutenden Teil der Jenissei-Kirgisen aus der Abakan-Steppe in das Tal des Flusses um. Oder. Die verbleibenden Eingeborenen bildeten dann die Basis des Khanats und wurden Teil des russischen Staates. Der Bau der Gefängnisse Abakan (1707) und Sayan (1709) gewährleistete schließlich die Sicherheit der russischen und lokalen Bevölkerung der Jenissei-Region.

Zum ersten Mal drangen russische Industrielle in den 20er Jahren des 17. Jahrhunderts von Mangazeya nach Jakutien ein. Ihnen folgten Soldaten hierher und begannen, der lokalen Bevölkerung zu erklären, was zu Widerstand führte. 1632 legte Beketov am Fluss an. Lenas Gefängnis. 1643 wurde es an einen neuen Ort 70 Werst von dem alten verlegt und erhielt den Namen Yakut. Aber allmählich hörte der Kampf mit den Russen auf, weil. Die Jakuten waren von den Vorteilen friedlicher Beziehungen zur russischen Bevölkerung überzeugt. Mitte des 17. Jahrhunderts war der Eintritt Jakutsks in den russischen Staat im Wesentlichen abgeschlossen.

Entlang der Lena gelangte das russische Volk 1633 an den Arktischen Ozean und entdeckte auf dem Seeweg nach Osten das Yukagir-Land. Gleichzeitig wurden Überlandwege eröffnet. In den 40er Jahren des 17. Jahrhunderts drangen russische Entdecker in die Kolyma ein. Und schließlich 1648 der berühmte Feldzug mit. Deschnew und f. Popov, wodurch die Russen zum ersten Mal die äußerste nordöstliche Spitze des asiatischen Kontinents umrundeten und die Meerenge öffneten, die sie von Amerika trennte. Der Vormarsch von Lena nach Osten begann mit dem Beitritt zu Jakutien. Zum ersten Mal ging er mit einer Gruppe von Kosaken an die Küste des Ochotskischen Meeres und. Moskwitin. Aufgrund der klimatischen und natürlichen Bedingungen in den meisten Teilen Jakutiens war die russische Entwicklung kommerzieller Natur. Mit dem Niedergang des Zobelhandwerks begannen russische Industrielle, Jakutien zu verlassen. 1697-1699 c. V. Atlasov hat die gesamte Halbinsel Kamtschatka durchquert und ihre geografische und ethnografische Beschreibung zusammengestellt.

Im zweiten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts wurden die Kurilen- und Shantar-Inseln von Russland annektiert.

Über den Beginn der Eroberung und Entwicklung Sibiriens durch die Russen - siehe Artikel " Yermak"

Beendigung des Kampfes gegen die Tataren um Westsibirien

Tobolsk wurde 1587 von Gouverneur Danila Chulkov gegründet und wurde zum ersten Mal zur wichtigsten Festung der Russen in Sibirien. Es lag unweit der ehemaligen Hauptstadt der Tataren, der Stadt Sibirien. Der Tatarenfürst Sejdjak, der darin saß, begab sich nach Tobolsk. Aber mit Schüssen aus Quietschern und Kanonen schlugen die Russen die Tataren zurück, machten dann einen Ausfall und besiegten sie schließlich; Seydyak wurde gefangen genommen. In dieser Schlacht fiel Matvey Meshcheryak, der letzte der vier Ataman-Kameraden von Yermak. Anderen Nachrichten zufolge wurde Seydyak auf andere Weise getötet. Es war, als ob er mit einem Kirgisen-Kaisak-Prinzen und dem ehemaligen Chefberater (Karach) von Khan Kuchum plante, Tobolsk durch List zu erobern: Er kam mit 500 Menschen und ließ sich unter dem Vorwand von auf einer Wiese in der Nähe der Stadt nieder Jagd. Chulkov ahnte seinen Plan, gab vor, sein Freund zu sein, und lud ihn ein, über Frieden zu verhandeln. Seydyak mit dem Prinzen, einem Karachoi und hundert Tataren. Während des Festes gab der russische Gouverneur bekannt, dass die Tatarenfürsten einen bösen Plan im Sinn hatten, und befahl, sie zu beschlagnahmen und nach Moskau zu schicken (1588). Danach wurde die Stadt Sibirien von den Tataren verlassen und verlassen.

Nachdem sie Seydyak beseitigt hatten, machten sich die zaristischen Gouverneure über den ehemaligen sibirischen Khan Kuchum auf den Weg, der, nachdem er von Yermak besiegt worden war, in die Baraba-Steppe ging und von dort aus die Russen weiter mit Angriffen störte. Er erhielt Hilfe vom benachbarten Nogai und verheiratete einige seiner Söhne und Töchter mit den Kindern der Nogai-Prinzen. Nun hat sich ihm ein Teil der Murzas des verwaisten Taybugin ulus angeschlossen. Im Sommer 1591 ging der Woiwode Masalsky in die Ischim-Steppe, besiegte in der Nähe des Chili-Kula-Sees die Kuchumov-Tataren und nahm seinen Sohn Abdul-Khair gefangen. Aber Kuchum selbst entkam und setzte seine Überfälle fort. 1594 zog Fürst Andrej Jeletski mit einer starken Abteilung den Irtysch hinauf und gründete die gleichnamige Stadt in der Nähe der Mündung des Flusses Tara. Er befand sich fast in der Mitte der fruchtbaren Steppe, durch die Kuchum streifte und Yasak von den tatarischen Volosts entlang des Irtysch sammelte, die den Russen bereits die Treue geschworen hatten. Die Stadt Tara war eine große Hilfe im Kampf gegen Kuchum. Von hier aus fahndeten die Russen wiederholt in der Steppe gegen ihn; ruinierte seine ulus, nahm Beziehungen zu seinen murzas auf, die in unsere Staatsbürgerschaft gelockt wurden. Mehr als einmal sandten ihm die Gouverneure Ermahnungen, damit er sich dem russischen Souverän unterwerfe. Von Zar Fjodor Iwanowitsch selbst wurde ihm ein Mahnschreiben zugesandt. Sie wies auf seine ausweglose Lage hin, auf die Tatsache, dass Sibirien erobert worden war, dass Kuchum selbst ein heimatloser Kosak geworden war, aber wenn er mit einem Geständnis nach Moskau käme, würden ihm Städte und Wolost als Belohnung gegeben, sogar seine ehemaligen Stadt Sibirien. Der gefangene Abdul-Khair schrieb auch an seinen Vater und überredete ihn, sich den Russen zu unterwerfen, indem er sich selbst und seinen Bruder Magmetkul als Beispiel nannte, denen der Souverän Volosts zum Essen gewährte. Nichts jedoch konnte den widerspenstigen alten Mann zum Gehorsam neigen. In seinen Antworten schlägt er den russischen Zaren mit der Stirn, damit er ihm den Irtysch zurückgibt. Er ist bereit, sich zu versöhnen, aber nur mit der „Wahrheit“. Er fügt auch eine naive Drohung hinzu: "Ich bin im Bündnis mit den Beinen, und wenn wir auf beiden Seiten stehen, dann wird es schlecht für Moskaus Ballbesitz."

Wir beschlossen, Kuchum um jeden Preis ein Ende zu bereiten. Im August 1598 brach der russische Gouverneur Voeikov mit 400 Kosaken und dienenden Tataren von Tara in die Baraba-Steppe auf. Wir erfuhren, dass Kuchum mit 500 seiner Horden zum oberen Ob ging, wo er Getreide gesät hatte. Voeikov ging Tag und Nacht und griff am 20. August im Morgengrauen plötzlich das Lager Kuchum an. Die Tataren erlagen nach einem erbitterten Kampf der Überlegenheit der "feurigen Schlacht" und erlitten eine vollständige Niederlage; Die hartgesottenen Russen töteten fast alle Gefangenen: Nur einige der Murzas und der Familie Kuchum wurden verschont; acht seiner Frauen, fünf Söhne, mehrere Töchter und Schwiegertöchter mit Kindern wurden gefangen genommen. Auch Kuchum selbst konnte dieses Mal entkommen: Er segelte mit mehreren Gläubigen in einem Boot den Ob hinunter. Voeikov schickte ihm eine tatarische Seite mit neuen Ermahnungen, sich zu unterwerfen. Seit hat ihn irgendwo in einem sibirischen Wald am Ufer des Ob gefunden; er hatte drei Söhne und etwa dreißig Tataren. "Wenn ich nicht zur besten Zeit zum russischen Herrscher gegangen bin", antwortete Kutschum, "dann gehe ich jetzt, wenn ich blind und taub und ein Bettler bin." Das Verhalten dieses ehemaligen Khans von Sibirien hat etwas, das Respekt einflößt. Sein Ende war erbärmlich. Ein Nachkomme von Dschingis Khan wanderte durch die Steppen des oberen Irtysch und stahl Rinder von benachbarten Kalmücken; Auf der Flucht vor ihrer Rache floh er zu seinem ehemaligen Verbündeten Nogai und wurde dort getötet. Seine Familie wurde nach Moskau geschickt, wo sie bereits in der Regierungszeit von Boris Godunov ankamen; Es hatte einen feierlichen Einzug in die russische Hauptstadt, um es dem Volk zu zeigen, wurde vom neuen Souverän bevorzugt und in verschiedene Städte geschickt. In der Hauptstadt wurde Voeikovs Sieg mit Gebet und Glockengeläut gefeiert.

Entwicklung Westsibiriens durch Russen

Die Russen sicherten weiterhin die Ob-Region, indem sie neue Städte bauten. Unter Fedor und Boris Godunov entstanden die folgenden befestigten Siedlungen: Pelym, Berezov, ganz im Unterlauf des Ob - Obdorsk, in seinem Mittellauf - Surgut, Narym, Ketsky Ostrog und Tomsk; Werchoturje, der Hauptpunkt auf dem Weg vom europäischen Russland nach Sibirien, wurde am oberen Tura gebaut, und Turinsk wurde am Mittellauf desselben Flusses gebaut; Am Fluss Taza, der in den östlichen Arm des Golfs von Ob mündet, liegt das Mangazeya-Gefängnis. Alle diese Städte waren mit hölzernen und irdenen Befestigungen, Kanonen und Quietschern ausgestattet. Die Garnisonen bestanden normalerweise aus mehreren Dutzend Soldaten. Nach den Militärs verlegte die russische Regierung Städter und gepflügte Bauern nach Sibirien. Den Dienern wurde auch Land gegeben, in dem sie eine Art Wirtschaft arrangierten. In jeder sibirischen Stadt wurden Holztempel, obwohl klein, notwendigerweise errichtet.

Westsibirien im 17. Jahrhundert

Zusammen mit der Eroberung leitete Moskau klug und umsichtig die Arbeit an der Entwicklung Sibiriens, seiner russischen Kolonialisierung. Die russische Regierung schickte Siedler und befahl den regionalen Behörden, sie mit einer bestimmten Menge Vieh, Vieh und Brot zu versorgen, damit die Siedler alles hatten, was sie brauchten, um sofort eine Farm zu gründen. Auch die für die Entwicklung Sibiriens notwendigen Handwerker, insbesondere Zimmerleute, wurden entsandt; Kutscher wurden geschickt usw. Aufgrund verschiedener Vorteile und Anreize sowie Gerüchten über die Reichtümer Sibiriens wurden viele eifrige Menschen, insbesondere Jagdindustrielle, dorthin gezogen. Zusammen mit der Entwicklung begann die Arbeit der Bekehrung der Eingeborenen zum Christentum und ihrer allmählichen Russifizierung. Da die russische Regierung nicht in der Lage war, eine große Streitmacht für Sibirien abzusondern, bemühte sie sich, die Eingeborenen selbst dorthin zu locken; Viele Tataren und Vogulen wurden zum Kosakengut konvertiert, mit Landzuteilungen, Gehältern und Waffen ausgestattet. Bei Bedarf mussten Ausländer Hilfskommandos zu Pferd und zu Fuß aufstellen, die russischen Bojarenkindern unterstellt waren. Die Moskauer Regierung befahl, die ehemaligen souveränen Familien Sibiriens zu liebkosen und in unseren Dienst zu stellen; Manchmal wurden einheimische Fürsten und Murzas nach Russland versetzt, wo sie getauft wurden und sich den Reihen von Adligen oder Bojarenkindern anschlossen. Und die Fürsten und Murzas, die sich nicht unterwerfen wollten, befahl die Regierung, sie zu fangen und zu bestrafen und ihre Städte niederzubrennen. Beim Sammeln von Yasak in Sibirien ordnete die russische Regierung an, den armen und alten Eingeborenen Erleichterung zu verschaffen, und an einigen Orten besteuerten sie sie anstelle von Fur Yasak mit einer bestimmten Menge Brot, um sie seit ihrem eigenen an die Landwirtschaft zu gewöhnen , sibirisches Brot wurde zu wenig produziert.

Natürlich wurden nicht alle guten Befehle der Zentralregierung von den lokalen sibirischen Behörden gewissenhaft ausgeführt, und die Eingeborenen mussten viele Beleidigungen und Schikanen ertragen. Trotzdem wurde die Sache der russischen Entwicklung Sibiriens klug und erfolgreich aufgestellt, und der größte Verdienst in dieser Angelegenheit gebührt Boris Godunov. Nachrichten in Sibirien gingen im Sommer entlang der Flüsse, für die viele staatliche Pflüge gebaut wurden. Und die Fernkommunikation im Winter wurde entweder von Fußgängern auf Skiern oder von Schlitten unterstützt. Um Sibirien auf dem Landweg mit dem europäischen Russland zu verbinden, wurde eine Straße von Solikamsk über den Kamm nach Werchoturje verlegt.

Sibirien begann, die Russen, die es beherrschten, mit ihrem natürlichen Reichtum zu belohnen, insbesondere mit einer großen Menge an Pelzen. Bereits in den ersten Regierungsjahren von Fjodor Iwanowitsch wurde der besetzten Region ein Yasak in Höhe von 5.000, vierzig Zobeln, 10.000 Schwarzfüchsen und einer halben Million Eichhörnchen auferlegt.

Kolonisierung Sibiriens unter Michail Fjodorowitsch Romanow

Die russische Kolonialisierung Sibiriens setzte sich fort und machte während der Regierungszeit von Michail Fedorowitsch erhebliche Fortschritte, insbesondere nach dem Ende der Zeit der Wirren. Unter diesem Souverän drückte sich die Entwicklung Sibiriens nicht so sehr durch den Bau neuer Städte (wie unter Fjodor Ioannovich und Godunov) aus, sondern durch die Gründung russischer Dörfer und Dörfer in den Gebieten zwischen dem Kamenny-Gürtel und dem Fluss Ob, was sind die Grafschaften Verkhotursky, Turin, Tyumen, Pelymsky, Berezovsky, Tobolsky, Tara und Tomsky. Nachdem die neu eroberte Region mit Städten mit Dienstleuten befestigt worden war, kümmerte sich die russische Regierung nun darum, sie mit Kleinbauern zu bevölkern, um diese Region zu russifizieren und mit ihrem eigenen Brot zu versorgen. 1632 wurde aus dem dem europäischen Russland am nächsten gelegenen Werchoturski-Bezirk befohlen, hundert oder fünfzig Bauern mit ihren Frauen, Kindern und mit der gesamten "Ackerpflanze" (landwirtschaftlichen Geräten) nach Tomsk zu schicken. Damit ihr ehemaliges Ackerland in Verkhoturye nicht umsonst blieb, wurde in Perm, Cherdyn und Kamskaya Salt befohlen, Jäger von freien Menschen anzurufen, die sich bereit erklären würden, nach Verkhoturye zu gehen und dort auf den bereits gepflügten Flächen zu landen. und sie erhielten Kredite und Unterstützung. Die Gouverneure sollten solche neu angeworbenen Bauern mit ihren Familien und beweglichen Gütern auf Karren nach Werchoturje schicken. Wenn es in Sibirien nur wenige Jäger zur Umsiedlung gab, schickte die Regierung Siedler "per Dekret" aus ihren eigenen Palastdörfern und gab ihnen Hilfe mit Vieh, Geflügel, einem Pflug, einem Karren.

Sibirien erhält zu dieser Zeit auch einen Zuwachs an russischer Bevölkerung von den Exilanten: Unter Michail Fedorowitsch wurde es überwiegend zu einem Verbannungsort für Kriminelle. Die Regierung versuchte, die indigenen Gebiete von unruhigen Menschen zu befreien und sie zur Besiedlung Sibiriens zu nutzen. Es pflanzte verbannte Bauern und Städter in Sibirien auf Ackerland und rekrutierte Soldaten für den Dienst.

Die russische Kolonisation in Sibirien erfolgte hauptsächlich durch staatliche Maßnahmen. Sehr wenige freie russische Siedler kamen dorthin; was natürlich angesichts der dünn besiedelten Nachbarregionen der Pokamsky- und Wolga-Regionen ist, die ihrerseits noch einer Kolonisierung durch die zentralrussischen Regionen bedurften. Die Lebensbedingungen in Sibirien waren damals so schwierig, dass die Siedler bei jeder Gelegenheit versuchten, in ihre Heimat zurückzukehren.

Die Geistlichkeit war besonders zurückhaltend, nach Sibirien zu gehen. Russische Siedler und Verbannte unter halbwilden Ungläubigen frönten allen möglichen Lastern und vernachlässigten die Regeln des christlichen Glaubens. Um die Kirche zu verbessern, errichtete Patriarch Filaret Nikitich einen besonderen erzbischöflichen Sitz in Tobolsk und ernannte Cyprian, den Archimandriten des Klosters Nowgorod Khutyn, zum ersten Erzbischof von Sibirien (1621). Cyprian brachte Priester mit nach Sibirien und machte sich daran, seine Diözese zu organisieren. Er fand dort mehrere bereits gegründete Klöster, jedoch ohne die Regeln des klösterlichen Lebens zu beachten. In Turinsk gab es zum Beispiel das Kloster der Fürbitte, wo Mönche und Nonnen zusammenlebten. Cyprian gründete mehrere weitere russische Klöster, die auf seine Bitte hin mit Ländereien ausgestattet wurden. Der Erzbischof fand die Moral seiner Herde äußerst locker, und um hier eine christliche Moral zu etablieren, stieß er auf großen Widerstand der Gouverneure und Dienstleute. Er schickte dem Zaren und dem Patriarchen einen ausführlichen Bericht über die von ihm festgestellten Unruhen. Filaret schickte einen vorwurfsvollen Brief nach Sibirien, in dem er diese Störungen beschrieb, und ordnete an, dass er öffentlich in den Kirchen verlesen werde.

Es zeigt die Korruption der sibirischen Bräuche. Viele Russen tragen dort keine Kreuze, sie halten keine Fastentage ein. Die Alphabetisierung greift besonders die Ausschweifungen in der Familie an: Orthodoxe Menschen heiraten Tataren und Heiden oder nahe Verwandte, sogar Schwestern und Töchter; Diener, die an ferne Orte gehen, verpfänden die Frauen mit dem Nutzungsrecht an Kameraden, und wenn der Ehemann die Frau nicht zur festgesetzten Zeit einlöst, verkauft der Kreditgeber sie an andere Leute. Einige sibirische Dienstleute, die nach Moskau kommen, locken Frauen und Mädchen mit sich und verkaufen sie in Sibirien an Litauer, Deutsche und Tataren. Russische Gouverneure halten die Menschen nicht nur nicht von der Gesetzlosigkeit ab, sondern geben selbst ein Beispiel für Diebstahl; aus Eigennutz fügen sie Kaufleuten und Eingeborenen Gewalt zu.

Im selben Jahr, 1622, sandte der Zar einen Brief an die sibirischen Gouverneure mit einem Verbot, sich in geistliche Angelegenheiten einzumischen, und mit der Anweisung, dafür zu sorgen, dass die Dienstleute in diesen Angelegenheiten dem Gericht des Erzbischofs gehorchen. Er bestraft sie auch, damit die Diener, die zu Ausländern geschickt werden, um Yasak zu sammeln, ihnen keine Gewalt antun, damit die Gouverneure selbst keine Gewalt und Lügen begehen. Aber solche Befehle trugen wenig dazu bei, die Willkür einzudämmen, und die Moral verbesserte sich in Sibirien nur sehr langsam. Und die geistlichsten Autoritäten entsprachen nicht immer der hohen Berufung. Cyprian blieb nur bis 1624 in Sibirien, als er vom Metropoliten Sarsky oder Krutitsky nach Moskau an die Stelle des pensionierten Jona versetzt wurde, mit dem Patriarch Filaret mit seinen Einwänden gegen die Wiedertaufe der Lateiner beim geistlichen Konzil von 1620 unzufrieden war .. als sich um die Herde zu kümmern.

In Moskau war Sibirien, das von den Russen beherrscht wurde, lange Zeit für die Paläste von Kasan und Meshchersky verantwortlich; aber in der Regierungszeit von Michail Fedorovich erscheint auch ein unabhängiger "sibirischer Orden" (1637). In Sibirien wurde die höchste regionale Verwaltung zunächst in den Händen der Gouverneure von Tobolsk konzentriert; seit 1629 sind die Tomsker Statthalter von ihnen unabhängig geworden. Die Abhängigkeit der Gouverneure kleiner Städte von diesen beiden Hauptstädten war überwiegend militärischer Natur.

Beginn des russischen Eindringens in Ostsibirien

Yasak aus Zobeln und anderen wertvollen Pelzen war die Hauptmotivation für die Ausweitung der russischen Herrschaft in Ostsibirien über den Jenissei hinaus. Normalerweise kommt eine Kosakengruppe von mehreren Dutzend Menschen aus der einen oder anderen russischen Stadt und schwimmt auf zerbrechlichen „Kochs“ entlang sibirischer Flüsse inmitten wilder Wüsten. Wenn der Wasserweg unterbrochen wird, verlässt sie die Boote im Schutz einiger weniger Menschen und geht zu Fuß weiter durch die kaum passierbare Wildnis oder die Berge. Seltene, dünn besiedelte Stämme sibirischer Außerirdischer werden aufgefordert, die Staatsbürgerschaft des russischen Zaren anzunehmen und ihm Yasak zu zahlen; Sie kommen entweder dieser Forderung nach oder verweigern den Tribut und versammeln sich in einer mit Pfeil und Bogen bewaffneten Menge. Aber Feuer von Quietschern und selbstfahrenden Waffen, freundliches Arbeiten mit Schwertern und Säbeln zwingen sie, Yasak zu zahlen. Manchmal baut eine Handvoll Russen, überwältigt von der Zahl, eine Deckung für sich und sitzt darin, bis Verstärkung eintrifft. Oft ebneten Industrielle den Weg für Militärparteien in Sibirien und suchten nach Zobeln und anderen wertvollen Pelzen, die die Eingeborenen bereitwillig gegen Kupfer- oder Eisenkessel, Messer und Perlen eintauschten. Es kam vor, dass sich zwei Kosakenparteien unter Ausländern trafen und Fehden begannen, die bis zu einem Kampf darüber hinausgingen, wer an einem bestimmten Ort Yasak einnehmen sollte.

In Westsibirien stieß die russische Eroberung auf den hartnäckigen Widerstand des Kutschumow-Khanats und musste dann gegen die Horden von Kalmücken, Kirgisen und Nogaiern kämpfen. Während der Zeit der Wirren versuchten die eroberten Ausländer dort manchmal, gegen die russische Herrschaft zu rebellieren, wurden aber befriedet. Die Zahl der Eingeborenen ging stark zurück, was durch die neu eingeführten Krankheiten, insbesondere die Pocken, erleichtert wurde.

Jenissei-Territorium, Baikalsee und Transbaikalien im 17. Jahrhundert

Die Eroberung und Entwicklung Ostsibiriens, die zum größten Teil unter Michail Fedorowitsch vollbracht wurde, verlief mit viel weniger Hindernissen; Dort trafen die Russen nicht auf einen organisierten Feind und die Grundlagen des Staatslebens, sondern nur auf halbwilde Stämme der Tungusen, Burjaten, Jakuten mit kleinen Fürsten oder Vorarbeitern an der Spitze. Die Eroberung dieser Stämme wurde durch die Gründung immer neuer Städte und Festungen in Sibirien gefestigt, die sich meistens entlang der Flüsse an der Kreuzung der Wasserwege befanden. Die wichtigsten von ihnen: Jenisseisk (1619) im Land der Tungusen und Krasnojarsk (1622) im tatarischen Gebiet; im Land der Burjaten, die relativ starken Widerstand leisteten, wurde an der Mündung des Flusses (1631) das Gefängnis von Bratsk errichtet. Okie in der Angara. Am Ilim, dem rechten Nebenfluss der Angara, entstand Ilimsk (1630); 1638 wurde am Mittellauf der Lena das jakutische Gefängnis errichtet. In den Jahren 1636-38 stiegen die Jenissei-Kosaken, angeführt von dem Vorarbeiter Elisha Buza, entlang der Lena zum Eismeer hinab und erreichten die Mündung des Yana-Flusses; dahinter fanden sie den Yukaghir-Stamm und überzogen sie mit Yasak. Fast zur gleichen Zeit betrat eine Gruppe von Tomsker Kosaken, angeführt von Dmitry Kopylov, den Aldan von der Lena, dann die Maya, einem Nebenfluss des Aldan, von wo aus sie das Ochotskische Meer erreichte und die Tungusen und Lamuts überlagerte mit Jasak.

1642 erlitt die russische Stadt Mangazeya einen schweren Brand. Danach zogen seine Bewohner nach und nach in die Winterhütte von Turuchansk am unteren Jenissei, die sich durch eine günstigere Lage auszeichnete. Old Mangazeya ist verlassen; stattdessen entstand ein neues Mangazeya oder Turuchansk.

Russische Erkundung Sibiriens unter Alexej Michailowitsch

Die russische Eroberung Ostsibiriens bereits unter Michail Fedorovich wurde an das Ochotskische Meer gebracht. Unter Alexei Mikhailovich wurde es schließlich genehmigt und auf den Pazifischen Ozean ausgedehnt.

1646 schickte der Gouverneur von Jakut, Wassili Puschkin, einen Vorarbeiter Semyon Shelkovnik mit einer Abteilung von 40 Personen an die Ochta, an das Ochotskische Meer, um "neue Länder abzubauen". Shelkovnik errichtete (1649?) ein Gefängnis von Ochotsk an diesem Fluss in der Nähe des Meeres und begann, von den benachbarten Eingeborenen Tribute in Pelzen zu sammeln; außerdem nahm er die Söhne ihrer Vorarbeiter oder "Prinzen" als Geiseln (Amanats). Aber entgegen dem königlichen Dekret, die sibirischen Ureinwohner "mit Freundlichkeit und Grüßen" in die Staatsbürgerschaft zu bringen, wurden sie von Serviceleuten oft mit Gewalt geärgert. Die Eingeborenen unterwarfen sich widerwillig dem russischen Joch. Die Fürsten rebellierten manchmal, schlugen kleine Gruppen von Russen zusammen und näherten sich den russischen Gefängnissen. 1650 schickte der jakutische Gouverneur Dmitry Frantsbekov, nachdem er die Nachricht von der Belagerung des Gefängnisses von Ochotsk durch empörte Eingeborene erhalten hatte, Semyon Yenishev mit 30 Personen, um Shelkovnik zu helfen. Mit Mühe erreichte er Ochotsk und überstand dann mehrere Schlachten mit den Tungusen, bewaffnet mit Pfeilen und Speeren, gekleidet in Kujak aus Eisen und Knochen. Schusswaffen halfen den Russen, viel zahlreichere Feinde zu besiegen (laut Jenischews Berichten waren es bis zu 1000 oder mehr). Ostrozhek wurde von der Belagerung befreit. Enishev fand Shelkovnik nicht lebend; nur 20 seiner Kameraden blieben. Später, nachdem er neue Verstärkungen erhalten hatte, ging er in die umliegenden Länder, erlegte den Stämmen Tribut auf und nahm ihnen Amanate ab.

Gleichzeitig mussten die Führer der russischen Parteien in Sibirien den häufigen Ungehorsam ihrer eigenen Soldaten beruhigen, die sich im Fernen Osten durch Eigenwillen auszeichneten. Jenischew schickte beim Gouverneur Beschwerden über den Ungehorsam seiner Untergebenen. Vier Jahre später finden wir ihn bereits in einem anderen Gefängnis am Ulja-Fluss, wohin er mit den anderen Leuten ging, nachdem das Okhotsk-Gefängnis von den Eingeborenen niedergebrannt worden war. Aus Jakutsk schickte der Gouverneur Lodyzhensky Andrei Bulygin mit einer bedeutenden Abteilung in diese Richtung. Bulygin nahm den Pfingst-Onokhovsky mit drei Dutzend Soldaten aus Ulya, baute den New Ochotsk Ostrog (1665) an der Stelle des alten, besiegte die rebellischen Tungus-Clans und unterwarf sie erneut dem russischen Souverän.

Michail Staduchin

Die Moskauer Besitzungen breiteten sich weiter nach Norden aus. Der Kosakenvorarbeiter Mikhail Stadukhin gründete ein Gefängnis am sibirischen Fluss Kolyma, das mit Yasak, den Hirschen Tungusen und Yukaghirs, die darauf lebten, überzogen war, und war der erste, der Nachrichten über das Tschuktschenland und die Tschuktschen brachte, die im Winter auf Hirschen in den Norden ziehen Inseln, schlagen dort Walrosse und bringen ihre Köpfe mit Zähnen. Gouverneur Vasily Pushkin gab Stadukhin 1647 eine Abteilung von Soldaten, um den Fluss Kolyma zu überqueren. Stadukhin unternahm in neun oder zehn Jahren eine Reihe von Fahrten auf Schlitten und entlang der Flüsse auf Koches (Rundschiffen); den Tungusen, Tschuktschen und Korjaken Tribut auferlegt. Der Fluss Anadyr ging er zum Pazifischen Ozean. All dies wurde von den Russen mit unbedeutenden Kräften von einigen Dutzend Menschen in einem schwierigen Kampf mit der rauen Natur Sibiriens und in ständigen Kämpfen mit wilden Eingeborenen getan.

Ostsibirien im 17. Jahrhundert

Gleichzeitig mit Stadukhin, in der gleichen nordöstlichen Ecke Sibiriens, arbeiteten auch andere russische Soldaten und Industrieunternehmer - "Experimentatoren". Manchmal sind Gruppen von Serviceleuten ohne Erlaubnis der Behörden zum Bergbau aufgebrochen. So verließen 1648 oder 1649 ein oder zwei Dutzend Soldaten das jakutische Gefängnis vor der Belästigung des Gouverneurs Golovin und seines Nachfolgers Puschkin, die ihrer Meinung nach das Gehalt des Souveräns nicht ausgaben, und bestraften diejenigen, die unzufrieden waren, mit einer Peitsche , Gefängnis, Folter und Batogs. Diese 20 Menschen gingen zu den Flüssen Yana, Indigirka und Kolyma und sammelten dort Yasak, kämpften gegen die Eingeborenen und eroberten ihre befestigten Winterquartiere im Sturm. Manchmal stießen verschiedene Parteien zusammen und begannen Fehden und Kämpfe. Stadukhin versuchte, einige Trupps dieser Experimentatoren in seine Abteilung zu rekrutieren, und fügte ihnen sogar Beleidigungen und Gewalt zu; aber sie zogen es vor, auf eigene Faust zu handeln.

Semjon Deschnew

Unter diesen Leuten, die Stadukhin nicht gehorchten, befanden sich Semyon Dezhnev und seine Kameraden. 1648 segelte er von der Kolyma-Mündung den Anyuy hinauf bis zum Oberlauf des Anadyr-Flusses, wo das Anadyr-Gefängnis gegründet wurde (1649). Im folgenden Jahr brach er mit mehreren Booten auf dem Seeweg von der Mündung der Kolyma auf; Von ihnen blieb nur ein Kocha übrig, auf dem er die Chukchi-Nase rundete. Bureya und diese Kocha wurden an Land geworfen; Danach erreichte die Gruppe zu Fuß die Mündung des Anadyr und ging den Fluss hinauf. Von den 25 Kameraden von Deschnew kehrten 12 zurück.Deschnew warnte Bering 80 Jahre lang bei der Öffnung der Meerenge zwischen Asien und Amerika. Oft weigerten sich die sibirischen Ureinwohner, Yasak an die Russen zu zahlen und die Sammler zu schlagen. Dann war es notwendig, erneut militärische Abteilungen zu ihnen zu schicken. Also Gr. Puschkin, der vom jakutischen Gouverneur Boryatinsky geschickt wurde, beruhigte 1671 die empörten Yukagirs und Lamuts am Fluss. Indigirka.

Russischer Vormarsch in Dauria

Zusammen mit der Yasak-Sammlung waren russische Industrielle so eifrig mit der Jagd auf Zobel und Füchse beschäftigt, dass einige Tungus-Vorarbeiter 1649 die Moskauer Regierung wegen der schnellen Ausrottung des Pelztiers angriffen. Die Industriellen waren mit der Jagd nicht zufrieden und verbrachten den ganzen Winter damit, Zobel und Füchse mit Fallen zu fangen. warum diese Tiere in Sibirien stark gezüchtet wurden.

Besonders stark war der Aufstand der Burjaten, die an der Angara und der oberen Lena in der Nähe des Baikalsees lebten. Es geschah zu Beginn der Regierungszeit von Alexei Michailowitsch.

Die Burjaten und benachbarten Tungusen zahlten Yasak an die jakutischen Gouverneure; Aber Ataman Vasily Kolesnikov, der vom Gouverneur des Jenissei geschickt wurde, begann erneut, Tribute von ihnen zu sammeln. Dann begannen die vereinten Massen von Burjaten und Tungusen, bewaffnet mit Bögen, Speeren und Säbeln, in Kujaks und Shishaks, Reitern, die Russen anzugreifen und in das Verkholensky-Gefängnis zu kommen. Dieser Aufstand wurde nicht ohne Schwierigkeiten befriedet. Aleksey Bedarev und Vasily Bugor, die aus Jakutsk mit einer Abteilung von 130 Personen zu diesem Gefängnis geschickt wurden, hielten unterwegs drei „Starts“ (Angriffen) von 500 Burjaten stand. Zur gleichen Zeit packte der Soldat Afanasyev einen burjatischen Reiterhelden, den Bruder von Prinz Mogunchak, und tötete ihn. Nachdem die Russen im Gefängnis Verstärkung erhalten hatten, gingen sie erneut zu den Burjaten, zerschmetterten ihre Uluses und widerstanden erneut der Schlacht, die sie mit einem vollständigen Sieg beendeten.

Von den russischen Befestigungen, die in diesem Teil Sibiriens errichtet wurden, entwickelte sich damals das Gefängnis von Irkutsk (1661) an der Angara besonders weit. Und in Transbaikalien wurden Nerchinsk (1653-1654) und Selenginsk (1666) am Fluss zu unseren wichtigsten Hochburgen. Selenge.

Die Russen bewegten sich östlich von Sibirien und drangen in Dauria ein. Hier fanden sie statt der nordöstlichen Tundra und der Berge fruchtbarere Länder mit einem weniger strengen Klima, statt seltener wandernder schamanistischer Wilder – häufigere Ulusse nomadischer oder halb sesshafter „Mugal“-Stämme, halb abhängig von China, beeinflusst von seine Kultur und Religion, reich an Vieh und Brot, vertraut mit Erzen. Die daurischen und mandschurischen Fürsten hatten silbervergoldete Idole (Burchane), befestigte Städte. Ihre Fürsten und Khans gehorchten dem mandschurischen Bogdykhan und hatten Festungen, die von einem Erdwall umgeben und manchmal mit Kanonen ausgestattet waren. Die Russen in diesem Teil Sibiriens konnten nicht länger in Gruppen von einem oder zwei Dutzend operieren; Hunderte und sogar Tausende von Abteilungen wurden benötigt, bewaffnet mit Quietschern und Kanonen.

Wassilij Pojarkow

Der erste russische Feldzug in Dauria wurde am Ende der Regierungszeit von Michael durchgeführt.

Der jakutische Gouverneur Golovin, der Neuigkeiten von den Völkern hatte, die an den Flüssen Shilka und Zeya saßen und reich an Brot und Erz aller Art waren, schickte im Sommer 1643 eine Gruppe von 130 Personen unter dem Kommando von Vasily Poyarkov in die Stadt Zeya-Fluss. Poyarkov schwamm die Lena hinunter, dann ihren Nebenfluss, den Aldan, hinauf, dann entlang des Flusses Uchura, der in ihn mündet. Das Schwimmen war aufgrund der häufigen großen und kleinen Stromschnellen (letztere wurden "Schüttelfrost" genannt) sehr schwierig. Als er die Portage erreichte, kam Frost; musste eine Winterhütte organisieren. Im Frühjahr ging Poyarkov nach Zeya hinunter und betrat bald die Uluses von Ackerland Daurs. Ihre Fürsten lebten in Städten. Poyarkov fing an, Amanate von ihnen zu packen. Von ihnen erfuhr er die Namen der Fürsten, die an der Schilka und am Amur lebten, und die Zahl ihres Volkes. Der stärkste Prinz auf Shilka war Lavkay. Die daurischen Fürsten zahlten Yasak an einen Khan, der weit im Süden lebte, im Land Bogdoi (anscheinend in der südlichen Mandschurei), der eine Blockstadt mit einem Erdwall hatte; und sein Kampf war nicht nur Bogenschießen, sondern auch Gewehr und Kanone. Die daurischen Fürsten kauften Silber, Kupfer, Zinn, Damast und Kumachi vom Khan für Zobel, den er aus China erhielt. Poyarkov stieg in den Mittellauf des Amur hinab und schwamm durch das Land der Duchers, die viele seiner Leute schlugen; dann erreichte es am Unterlauf das Meer im Land der Gilyaks, die niemandem Tribut zollten. Die Russen erreichten zuerst die Mündung des Amur, wo sie überwinterten. Von hier aus segelte Pojarkow durch das Ochotskische Meer bis zur Mündung des Flusses Ulja, wo er erneut überwinterte; und im Frühjahr erreichte er Aldan per Portage, und Lenoy kehrte 1646 nach dreijähriger Abwesenheit nach Jakutsk zurück. Es war eine Aufklärungskampagne, die die Russen mit den Amur und Dauria (Pegoy Horde) bekannt machte. Es kann nicht als erfolgreich bezeichnet werden: Die meisten Menschen starben in Kämpfen mit den Eingeborenen und an Entbehrungen. Sie litten im Winter in der Nähe von Zeya unter schwerem Hunger: Dort mussten einige die Leichen der Eingeborenen essen. Nach ihrer Rückkehr nach Jakutsk reichten sie beim Gouverneur Puschkin eine Beschwerde über die Grausamkeit und Gier von Pojarkow ein: Sie beschuldigten ihn, sie geschlagen, ihnen keine Getreidevorräte gegeben und sie aus dem Gefängnis aufs Feld getrieben zu haben. Pojarkow wurde zusammen mit dem ehemaligen Gouverneur Golovin, der ihm nachgegeben hatte, vor Gericht nach Moskau geladen.

Gerüchte über die Reichtümer von Dauria weckten den Wunsch, diesen Teil Sibiriens unter die Herrschaft des russischen Zaren zu bringen und dort einen reichlichen Tribut nicht nur an „weichem Müll“, sondern auch an Silber, Gold und Halbedelsteinen zu sammeln. Einigen Berichten zufolge wurde Pojarkow, bevor er nach Moskau berufen wurde, zu einem neuen Feldzug in diese Richtung geschickt, und nach ihm wurde Enalei Bakhteyarov geschickt. Auf der Suche nach einer näheren Route gingen sie von der Lena entlang des Vitim, dessen Gipfel sich den linken Nebenflüssen der Shilka nähern. Aber sie fanden den Weg nicht und kehrten erfolglos zurück.

Jerofei Chabarow

1649 wurde der jakutische Gouverneur Frantsbekov vom "alten Experimentator" Yerofei Khabarov, einem Kaufmann aus Ustjug, ersucht. Er meldete sich freiwillig auf eigene Kosten, um bis zu anderthalbhundert oder mehr willige Menschen „aufzuräumen“, um Dauria unter die königliche Hand zu bringen und Yasak von ihnen zu nehmen. Dieser erfahrene Mann teilte mit, dass der "direkte" Weg nach Shilka und Amur entlang der Olekma, einem Nebenfluss der Lena, und der in sie mündenden Tugir führt, von der die Umtragung nach Shilka führt. Nachdem Khabarov die Erlaubnis und Unterstützung mit Waffen erhalten und Bretter gebaut hatte, segelte er im Sommer desselben Jahres 1649 mit einer Abteilung von 70 Personen von Lena nach Olekma und Tugir. Der Winter ist gekommen. Chabarow bewegte sich auf dem Schlitten weiter; durch die Täler Shilka und Amur gelangten sie in die Besitzungen des Fürsten Lavkai. Aber seine Stadt und die umliegenden Uluse waren leer. Die Russen staunten über diese sibirische Stadt, die mit fünf Türmen und tiefen Gräben befestigt war; In der Stadt wurden Steinhütten gefunden, die bis zu sechzig Personen aufnehmen konnten. Wenn die Einwohner nicht von Angst überfallen worden wären, wäre es unmöglich gewesen, ihre Festung mit einer so kleinen Abteilung einzunehmen. Khabarov ging den Amur hinunter und fand mehrere weitere ähnliche befestigte Städte, die ebenfalls von den Einwohnern verlassen wurden. Es stellte sich heraus, dass es dem Russen Ivashka Kvashnin und seinen Kameraden gelang, das Tungus Lavkaya zu besuchen; er sagte, dass die Russen in einer Zahl von 500 Menschen marschierten und ihnen noch größere Kräfte folgten, dass sie alle Daurs schlagen, ihr Eigentum rauben und ihre Frauen und Kinder vollständig nehmen wollten. Der verängstigte Tungus gab Ivashka Zobelgeschenke. Als Lavkai und andere daurische Vorarbeiter von der bevorstehenden Invasion hörten, verließen sie ihre Städte; mit allen Menschen und Herden flohen sie unter der Schirmherrschaft des Mandschu-Herrschers Shamshakan in die benachbarten Steppen. Von ihren verlassenen Winterquartieren mochte Chabarow besonders die Stadt Prinz Albaza mit einer starken Position am Mittellauf des Amur. Er besetzte Albazin. Chabarow ließ 50 Personen für die Garnison zurück, kehrte zurück, baute ein Gefängnis auf der Tugir-Portage und kehrte im Sommer 1650 nach Jakutsk zurück. Um Dauria für den großen Souverän zu sichern, schickte Frantsbekov denselben Chabarov im nächsten Jahr 1651 mit einer viel größeren Abteilung und mit mehreren Kanonen.

Jakutien und das Amurgebiet im 17. Jahrhundert

Die Daurs näherten sich bereits Albazin, aber er hielt aus, bis Khabarov eintraf. Diesmal leisteten die daurischen Fürsten den Russen einen ziemlich starken Widerstand; es folgte eine Reihe von Schlachten, die mit der Niederlage der Daur endeten; Die Waffen machten ihnen besonders Angst. Die Eingeborenen verließen wieder ihre Städte und flohen den Amur hinab. Lokale Prinzen unterwarfen sich und verpflichteten sich, Yasak zu zahlen. Khabarov befestigte Albazin weiter, das zu einer russischen Festung am Amur wurde. Er gründete mehrere weitere Gefängnisse entlang Shilka und Amur. Woiwode Frantsbekov schickte ihm mehrere weitere Menschengruppen. Die Nachricht von den Reichtümern des daurischen Landes zog viele Kosaken und Industrielle an. Khabarov sammelte eine bedeutende Streitmacht und zog im Sommer 1652 von Albazin den Amur hinunter und zerschmetterte die Küstenulusen. Er schwamm bis zur Mündung des Shingal (Sungari) in den Amur, im Land der Herzoge. Hier überwinterte er in einer Stadt.

Lokale sibirische Fürsten, Nebenflüsse des Bogdykhan, sandten Bitten um Hilfe gegen die Russen nach China. Ungefähr zu dieser Zeit wurde in China die einheimische Ming-Dynastie von rebellischen Kriegsherren gestürzt, denen sich die Mandschu-Horden anschlossen. Die Mandschu-Dynastie Qing (1644) ließ sich in der Person von Bogdy Khan Huang-di in Peking nieder, aber nicht alle chinesischen Regionen erkannten ihn als Souverän an; er musste sie erobern und seine Dynastie allmählich festigen. In dieser Zeit fanden Khabarovs Feldzüge und die russische Invasion in Dauria statt; Ihr Erfolg wurde durch den damals vagen Zustand des Reiches und die Umleitung seiner Streitkräfte von Sibirien in die südlichen und Küstenprovinzen erleichtert. Nachrichten aus dem Amur zwangen den Gouverneur von Bogdykhan in der Mandschurei (Uchurva), eine bedeutende Armee zu Pferd und zu Fuß mit Schusswaffen in Höhe von dreißig Quietschern, sechs Kanonen und zwölf Pinards aus Ton abzusondern, die ein Pulver Schießpulver enthielten und geworfen wurden unter den Wänden für eine Explosion. Schusswaffen tauchten dank europäischer Kaufleute und Missionare in China auf; Aus missionarischen Gründen versuchten die Jesuiten, der chinesischen Regierung nützlich zu sein, und gossen Kanonen dafür.

Am 24. März 1653 wurden russische Kosaken in der Stadt Achan im Morgengrauen durch Kanonenschüsse geweckt - das war die Bogdoy-Armee, die mit Scharen von Herzogen zum Angriff überging. „Yaz Yarofeiko ...“, sagt Chabarov, „und die Kosaken, die zum Erlöser und zur reinsten Frau unserer Muttergottes gebetet hatten, verabschiedeten sich untereinander und sagten: Wir werden sterben, Brüder, für den Glauben getauft und Wir werden dem souveränen Zaren Alexei Michailowitsch Freude bereiten, aber wir werden uns nicht in die Hände des Volkes von Bogdoy geben.“ Sie kämpften von morgens bis abends. Die Mandschu-Chinesen schnitten drei Glieder der Stadtmauer ab, aber die Kosaken rollten eine Kupferkanone hierher und begannen, die Angreifer aus nächster Nähe zu treffen, richteten das Feuer anderer Kanonen und Quietscher darauf und töteten viele Menschen. Die Feinde zogen sich in Unordnung zurück. Die Russen nutzten dies aus: 50 Menschen blieben in der Stadt, und 156 in eisernen Kujaks mit Säbeln machten einen Ausfall und traten in den Nahkampf ein. Die Russen überwanden, die Bogdoy-Armee floh aus der Stadt. Die Trophäen waren ein Konvoi von 830 Pferden mit Getreidereserven, 17 schnellfeuernden Quietschern, die drei oder vier Läufe hatten, und zwei Kanonen. Die Feinde legen etwa 700 Menschen nieder; Während die russischen Kosaken nur zehn Tote und etwa 80 Verwundete verloren, erholten sich letztere später. Diese Schlacht erinnerte an die einstigen Heldentaten in Sibirien von Yermak und seinen Kameraden.

Aber hier waren die Umstände anders.

Die Eroberung von Dauria verwickelte uns in einen Zusammenstoß mit dem damals mächtigen mandschurischen Reich. Die erlittene Niederlage erweckte den Durst nach Rache; es gab Gerüchte über neue Massen, die die Kosaken in Sibirien erneut treffen und sie in Zahlen zermalmen würden. Die Fürsten weigerten sich, den Russen Yasak zu zahlen. Khabarov ging nicht weiter den Amur hinab in das Land der Gilyaks, sondern setzte sich Ende April auf Bretter und schwamm hinauf. Unterwegs traf er auf Verstärkung aus Jakutsk; Er hatte jetzt etwa 350 Mann. Neben der Gefahr aus China mussten sie auch mit dem Ungehorsam ihrer eigenen Trupps fertig werden, die sich aus wandelnden Menschen rekrutierten. 136 Menschen, empört über Stenka Polyakov und Kostka Ivanov, trennten sich von Chabarowsk und segelten den Amur wegen "Zipuns", d. H. begann, die Eingeborenen auszurauben, was sie weiter von den Russen vertrieb. Auf Weisung Jakutsks sollte Chabarow mehrere Personen als Gesandte mit einem königlichen Brief an den Bogdykhan schicken. Aber die sibirischen Ureinwohner weigerten sich, sie nach China zu bringen, und verwiesen auf den Verrat der Russen, die ihnen Frieden versprochen hatten, und jetzt rauben und töten sie. Khabarov bat darum, eine große Armee zu entsenden, da Amur mit solch kleinen Streitkräften nicht gehalten werden könne. Er wies auf den Reichtum des chinesischen Landes und die Tatsache hin, dass es einen feurigen Kampf gibt.

Russen am Amur

Im folgenden Jahr, 1654, kam der Adlige Sinowjew mit Verstärkung, einem königlichen Gehalt und einer goldenen Auszeichnung am Amur an. Er nahm den Yasak und kehrte mit Chabarow nach Moskau zurück. Er erhielt vom König den Titel eines Sohnes eines Bojaren und wurde zum Beamten des Ust-Kutsk-Gefängnisses an der Lena ernannt. Auf dem Amur befahl nach ihm Onufry Stepanov. In Moskau beabsichtigten sie, eine 3000. Armee in diesen Teil Sibiriens zu schicken. Aber der Krieg mit den Polen um Kleinrussland begann und die Verschiffung fand nicht statt. Mit einer kleinen russischen Truppe unternahm Stepanov Feldzüge entlang des Amur, sammelte Tribute von den Daurs und Duchers und wehrte mutig die ankommenden mandschurischen Truppen ab. Besonders starke Kämpfe musste er im März 1655 im neuen Komarsky-Gefängnis (unter Albazin) ertragen. Die Bogdoy-Armee rückte dort mit Kanonen und Quietschern vor. Seine Zahl erreichte zusammen mit den Horden rebellischer Eingeborener 10.000; Sie wurden von Prinz Togudai angeführt. Die Feinde beschränkten sich nicht nur auf das Schießen aus Kanonen, sondern warfen Pfeile mit „feurigen Ladungen“ in das Gefängnis und brachten mit Teer und Stroh beladene Karren zum Gefängnis, um die Palisade in Brand zu setzen. Die Belagerung des Gefängnisses dauerte drei Wochen, begleitet von häufigen Angriffen. Die Russen verteidigten sich tapfer und machten erfolgreiche Einsätze. Das Gefängnis war gut befestigt mit einem hohen Wall, Holzmauern und einem breiten Graben, um den sich eine weitere Palisade mit versteckten Eisenstangen befand. Während des Angriffs stolperten die Feinde über die Gitterstäbe und konnten sich den Mauern nicht nähern, um sie anzuzünden; und zu dieser Zeit schlugen sie mit Kanonen auf sie ein. Nachdem die Bogdoy-Armee viele Menschen verloren hatte, zog sie sich zurück. Viele seiner feurigen Ladungen, Schießpulver und Kerne wurden den Russen als Beute überlassen. Stepanov bat den jakutischen Gouverneur Lodyzhensky, Schießpulver, Blei, Verstärkung und Brot zu schicken. Aber seine Bitten wurden wenig erfüllt; und der Krieg mit den Manchus ging weiter; Daurs, Duchers und Gilyaks lehnten Yasak ab, rebellierten und schlugen kleine Gruppen von Russen zusammen. Stepanow beruhigte sie. Die Russen versuchten normalerweise, einen der edlen oder primären sibirischen Menschen als Amanate zu fangen.

Im Sommer 1658 segelte Stepanov, nachdem er mit einer Abteilung von etwa 500 Personen auf 12 Brettern von Albazin aus aufgebrochen war, den Amur entlang und sammelte Yasak. Unterhalb der Mündung des Shingal (Sungari) traf er unerwartet auf eine starke Bogdoy-Armee – eine Flottille von fast 50 Schiffen, mit vielen Kanonen und Quietschern. Diese Artillerie verschaffte dem Feind die Oberhand und verursachte große Verwüstungen unter den Russen. Stepanow fiel mit 270 Kameraden; die restlichen 227 flohen auf Schiffen oder in die Berge. Ein Teil der Bogdoy-Armee zog den Amur hinauf zu den russischen Siedlungen. Unsere Herrschaft im mittleren und unteren Amur ist fast verloren gegangen; Albazin wurde aufgegeben. Aber am oberen Amur und Shilka überlebte es dank starker Speere. Damals wirkte dort der Jenissei-Gouverneur Afanasy Paschkow, der hier durch die Gründung von Nertschinsk (1654) die russische Herrschaft stärkte. 1662 wurde Paschkow in Nertschinsk durch Hilarion Tolbusin ersetzt.

Bald setzten sich die Russen wieder am mittleren Amur fest.

Der Ilim-Gouverneur Obukhov war bemerkenswert für seine Gier und Gewalt gegen die Frauen seines Landkreises. Er entehrte die Schwester des aus Westrussland stammenden Militärs Nikephoros von Tschernigow. Vor Rache brennend, rebellierte Nikephorus mehrere Dutzend Menschen; Sie griffen Obukhov in der Nähe des Kirensky-Gefängnisses am Fluss an. Lena und tötete ihn (1665). Um der Todesstrafe zu entgehen, gingen Tschernigow und seine Komplizen zum Amur, besetzten das verlassene Albazin, nahmen seine Befestigungen wieder auf und begannen, wieder Yasak von den benachbarten sibirischen Tungusen zu sammeln, die sich zwischen zwei Feuern befanden: Yasak wurde von beiden Russen von ihnen verlangt und die Chinesen. Angesichts der ständigen Gefahr durch die Chinesen erkannte Tschernigow seine Unterordnung unter den Gouverneur von Nertschinsk an und bat in Moskau um Verzeihung. Dank seiner Verdienste erhielt er es und wurde vom Albazin-Häuptling genehmigt. Zusammen mit der neuen russischen Besetzung des mittleren Amur wurde die Feindschaft mit den Chinesen wieder aufgenommen. Es wurde durch die Tatsache erschwert, dass der tungusische Prinz Gantimur-Ulan aufgrund chinesischer Ungerechtigkeiten das Bogdoy-Land nach Sibirien nach Nerchinsk unter Tolbuzin verließ und sich mit seinem gesamten Ulus der königlichen Hand ergab. Es gab andere Fälle, in denen einheimische Clans, die die Unterdrückung durch die Chinesen nicht ertragen konnten, um die russische Staatsbürgerschaft baten. Die chinesische Regierung bereitete sich auf einen Krieg vor. Inzwischen gab es in diesem Teil Sibiriens nur sehr wenige russische Soldaten. Normalerweise wurden hierher Bogenschützen und Kosaken aus Tobolsk und Jenisseisk geschickt, die 3 bis 4 Jahre (mit Durchgang) dienten. Wer unter ihnen länger als 4 Jahre in Dauria dienen möchte, dem wurde das Gehalt erhöht. Tolbuzins Nachfolger Arshinsky berichtete dem Tobolsker Woiwoden Godunov, dass 1669 eine Horde von Mongalen zu Yasak-Burjaten kam und sie zu ihren Uluss brachte; trotz der Tatsache, dass die benachbarten Tungus sich weigern, Yasak zu zahlen; und „es gibt niemanden, der eine Suche starten könnte“: In den drei Gefängnissen von Nerchinsk (eigentlich Nerchinsk, Irgensk und Telenbinsky) gibt es nur 124 Militärangehörige.

Russische Botschaften in China: Fedor Baikov, Ivan Perfiliev, Milovanov

Die russische Regierung versuchte daher, den Streit um Sibirien mit den Chinesen durch Verhandlungen und Botschaften beizulegen. Um direkte Beziehungen zu China aufzunehmen, wurde bereits 1654 der Bojarensohn Fjodor Baikow nach Kambalyk (Peking) nach Tobolsk geschickt. Zuerst segelte er den Irtysch hinauf, reiste dann durch die Länder der Kalmücken, durch die mongolischen Steppen und erreichte schließlich Peking. Aber nach erfolglosen Verhandlungen mit chinesischen Beamten kehrte er, nachdem er nichts erreicht hatte, auf demselben Weg zurück, nachdem er mehr als drei Jahre auf der Reise verbracht hatte. Aber immerhin lieferte er der russischen Regierung wichtige Informationen über China und die Karawanenroute dorthin. 1659 reiste Ivan Perfilyev mit einer königlichen Urkunde auf demselben Weg nach China. Er erhielt einen Bogdykhan-Empfang, erhielt Geschenke und brachte die erste Ladung Tee nach Moskau. Als es wegen des tungusischen Fürsten Gantimur und der Albazin-Aktionen von Nikifor von Tschernigow zu einer Feindschaft mit den Chinesen kam, wurde der Sohn des Bojaren Milovanov auf Befehl Moskaus von Nerchinsk (1670) nach Peking geschickt. Er schwamm den Argun hinauf; erreichte die chinesische Mauer durch die mandschurische Steppe, kam in Peking an, wurde vom Bogdykhan ehrenvoll empfangen und mit Kumachs und Seidengürteln beschenkt. Milovanov wurde nicht nur mit einem Antwortschreiben an den Zaren freigelassen, sondern auch von einem chinesischen Beamten (Mugotei) mit bedeutendem Gefolge begleitet. Auf Bitten des letzteren sandte der Gouverneur von Nerchinsk Nikifor von Tschernigow den Befehl, nicht ohne den Erlass des großen Souveräns gegen Daur und Ducher zu kämpfen. Eine so sanfte Haltung der chinesischen Regierung gegenüber den Russen in Sibirien war offenbar auf die in China immer noch andauernden Unruhen zurückzuführen. Der zweite Gott der mandschurischen Dynastie, der berühmte Kang-si (1662-1723), war noch jung und musste viel mit Rebellionen kämpfen, um seine Dynastie und die Integrität des chinesischen Reiches zu festigen.

In den 1670er Jahren fand die berühmte Reise des russischen Botschafters Nikolai Spafariy nach China statt.

Beim Schreiben des Artikels wurde das Buch von D. I. Ilovaisky „Geschichte Russlands. In 5 Bänden“

Interessant sind folgende Details. 1647 schickte Shelkovnik aus dem Gefängnis von Ochotsk einen Industriellen Fedulka Abakumov mit der Bitte um Verstärkung nach Jakutsk. Als Abakumov und seine Kameraden oben auf dem Fluss May lagerten, wurden sie von den Tungusen mit Prinz Kovyrey angesprochen, dessen zwei Söhne Atamanen in russischen Gefängnissen waren. Abakumov verstand ihre Sprache nicht und dachte, dass Kovyrya ihn töten wollte; vom Quietscher abgefeuert und den Prinzen an Ort und Stelle gebracht. Verärgert darüber waren die Kinder und Verwandten der letzteren empört und griffen die Russen an, die auf dem Fluss Zobel jagten. Mae und tötete elf Menschen. Und der Sohn von Kovyri Turchenei, der als Ataman im jakutischen Gefängnis saß, forderte den russischen Gouverneur auf, Fedulka Abakumov an ihre Verwandten zur Hinrichtung zu übergeben. Woiwode Puschkin und seine Kameraden folterten ihn und informierten den Zaren, nachdem sie ihn ins Gefängnis gebracht hatten, darüber und fragten, was er tun solle. Vom Zaren wurde ein Brief erhalten, in dem bestätigt wurde, dass die sibirischen Eingeborenen mit Liebkosungen und Grüßen unter die hohe Hand des Zaren gebracht wurden. Fedulka wurde befohlen, nachdem er in Anwesenheit von Turchenei gnadenlos mit einer Peitsche bestraft worden war, ihn ins Gefängnis gesteckt und seine Auslieferung verweigert hatte, unter Berufung auf die Tatsache, dass er Kovyrya versehentlich getötet hatte und dass die Tungus bereits Rache genommen hatten, indem sie 11 russische Industrielle töteten.

Über die Kampagnen von M. Stadukhin und anderen Experimentatoren im Nordosten Sibiriens - siehe Supplementary. als. Ost III. Nr. 4, 24, 56 und 57. IV. Nr. 2, 4–7, 47. In Nr. 7 die Antwort Deschnews an den jakutischen Gouverneur über einen Feldzug auf dem Fluss. Anadyr. Slovtsev "Historischer Rückblick auf Sibirien". 1838. I. 103. Er protestiert gegen Deschnew, der in der Beringstraße segelt. Aber Krizhanich sagt in seiner Historia de Siberia positiv, dass sie unter Alexei Mikhailovich von der Verbindung des Arktischen Meeres mit dem Ostozean überzeugt waren. Über Puschchins Feldzug gegen die Jukaghirs und Lamuts Akty Istor. IV. Nr. 219. Du. Kolesnikov - zur Angara und zum Baikalsee. Zusätzlich als. Ost III. Nr. 15. Über die Feldzüge Pojarkows und anderer in Transbaikalien und am Amur Ebenda. Nr. 12, 26, 37, 93, 112 und VON. In Nr. 97 (S. 349) sagen Soldaten, die mit Stadukhin über den Kolyma-Fluss gefahren sind: "Und hier am Ufer liegen viele ausländische Knochen, mit denen man viele Gerichte beladen kann." Kampagnen von Khabarov und Stepanov: Akte der Geschichte. IV. Nr. 31. Hinzufügen. als. Ost III. Nr. 72, 99, 100 - 103, 122. IV. Nr. 8, 12, 31, 53, 64 und 66 (über den Tod von Stepanov, über Paschkow), (über Tolbuzin). V. Nr. 5 (eine Abmeldung des Jenissei-Gouverneurs Golokhvostov an den Nerchinsker Gouverneur Tolbuzin über die Entsendung von 60 Bogenschützen und Kosaken im Jahr 1665. Es gibt Erwähnungen von Gefängnissen in Dauria: Nerchinsky, Irgensky und Telenbinsky), 8 und 38 (über den Bau des Selenginsk-Gefängnisses 1665 - 6 Jahre und untersuchte es 1667). In Bezug auf die sibirischen Ereignisse oder ihre Reihenfolge in den Akten gibt es einige Widersprüche. Einer Nachricht zufolge hatte Yerofey Chabarov also in seinem ersten Feldzug einen Kampf mit den Daurs und besetzte gleichzeitig Albazin (1650), wo er 50 Menschen zurückließ, die „alle bis zur Gesundheit seines Yarofey lebten“, d.h. vor seiner Rückkehr. (Ac. Geschichte IV. Nr. 31). Und nach einem anderen Akt (Suppl. III. No. 72) fand er während dieses Feldzugs alle Ulusse der Wüste; über die Besetzung von Albazin wird nichts gesagt. In Nr. 22 (Suppl. VI) wird Albazin das „Einkaufsgefängnis“ genannt. In der Reise von Spafariy wird das Albazinsky-Gefängnis die "Einkaufsstadt" genannt. In einem umfangreichen Befehl des sibirischen Ordens von 1651 an den russischen Gouverneur des daurischen Landes, Afanasy Pashkov, wird Albazin unter den Lavable-Ulusen erwähnt. Paschkow wird unter anderem befohlen, Menschen an den Fluss zu schicken. Shingal an die Könige von Bogdoi, Andrikan und Nikon (japanisch?), um sie zu überzeugen, "nach seinem großen Souverän der Barmherzigkeit und seines Gehalts zu suchen". (Rus. Historische Bibl. T. XV). Über Baikovs Reise nach China Acts Ist. IV. Nr. 75. Sacharow "Die Geschichte des russischen Volkes". P. und Spassky "Siberian Herald" 1820. Krizhanich erwähnt die Entehrung von Chernigovs Schwester und seine Rache in seiner "Geschichte Sibiriens" (die oben erwähnte Sammlung von A. A. Titowa. 213). Im Allgemeinen über Gier, die Vergewaltigung von Frauen in Sibirien und die Ermordung von Obukhov durch Chernigov und seine Kameraden dafür, in Supplementary. VIII. Nr.73.

Das gleiche Beispiel eines Bestechungsgeldnehmers und Unzüchtigen-Vergewaltigers wird vom Nerchinsker Angestellten Pavel Shulgin am Ende der Regierungszeit von Alexei Mikhailovich präsentiert. Die russischen Militärangehörigen der Gefängnisse von Nertschinsk reichten wegen seiner folgenden Taten beim Zaren eine Beschwerde gegen ihn ein. Erstens, das Eigentum von Serviceleuten, die nach den Toten oder Getöteten in der Yasak-Sammlung zurückgelassen wurden, eignet er sich an. Zweitens nahm er Bestechungsgelder von einigen burjatischen Fürsten an und ließ ihre Amanate frei, woraufhin sie in die Mongolei gingen und die Staats- und Kosakenherden vertrieben; und zu anderen burjatischen Clans waren es Abakhai Shulengi und Turaki, die die Tungusen schickten, um die Herden von ihnen zu vertreiben. „Ja, er hat Abakhai Shulengi in Nerchinskoye, einen Sohn in Amanats und mit seiner Frau Gulankai, und er ist Pavel, die Frau von Amanat, und seine Schwiegertochter bringt durch seine Gewalt seine Schwiegertochter in sein Bett für eine lange Zeit und im Bad mit ihren Höhen, und diese Hamanat-Frau informierte Ihren souveränen Gesandten Nikolai Spafaria über diese Pawlowsche Unzucht und zeigte Menschen in allen Rängen auf der ganzen Welt. Aus diesem Grund fuhr Abakhai mit seiner ganzen Familie aus dem Gefängnis und vertrieb den Herrscher und die Kosakenherden. Darüber hinaus wurde Pavel Shulgin beschuldigt, Wein geraucht und Bier zum Verkauf aus staatlichen Getreidereserven gebraut zu haben, was das Brot in Nerchinsk sehr teuer machte und die Servicemitarbeiter Hunger litten. Shulgins Leute "behielten das Getreide", d.h. verbotenes Glücksspiel. Nicht zufrieden mit seiner Frau Amanat, brachte er auch „drei Kosaken-Jasire (Gefangene)“ zu einer beweglichen Hütte, und von hier brachte er sie für die Nacht zu seinem Platz, „und nach sich selbst gab er diese Jasire seinem Volk zur Entweihung. " Er „schlägt die dienenden Leute mit der Peitsche und unschuldig mit Batogs; er nimmt fünf oder sechs Batogs in die Hand und befiehlt, die Nackten auf den Rücken, auf den Bauch, auf die Seiten und auf den Steg usw. zu schlagen. Der Russe Die Dienstleute des sibirischen Nerchinsk selbst haben diesen schrecklichen Mann von den Behörden beiseite gelassen, und an seiner Stelle haben sie den Sohn des Bojaren Lonshakov und des Kosakenvorarbeiters Astrakhantsev zum Dekret des Souveräns gewählt, und sie haben den Souverän mit der Stirn geschlagen, um ihre Wahl zu bestätigen .(Ergänzung zu Ak. Ist. VII. Nr. 75). Nach seiner Vertreibung im Jahre 1675 kehrte ein Teil der Yasak-Tungusen, die von den Mongolen aus Sibirien weggebracht wurden, nach Dauria in die russische Staatsbürgerschaft zurück (Geschichtsakten IV. Nr. 25). Im selben Jahr 1675 sehen wir Beispiele dafür, dass die Daurs selbst aufgrund der chinesischen Unterdrückung, um sie vor den Chinesen zu verteidigen, den Albazin-Angestellten Mikhail Chernigovsky (Nikifors Nachfolger und Verwandter?) mit 300 Soldaten, willkürlich einen Feldzug durchgeführt oder eine Suche über dem chinesischen Volk am Gan-Fluss "repariert" (Zusatz. VI. S. 133).

Roger PORTAL (1906–1994), französischer Historiker, Doktor der Geisteswissenschaften, Professor an der Sorbonne, Direktor (1959–1973) des Nationalen Instituts für Slawistik in Paris, Vorsitzender der Slawischen Kommission des Internationalen Komitees der Historiker. Autor von über 100 wissenschaftlichen Arbeiten zur Geschichte Russlands und der slawischen Völker, darunter die Monographien The Urals in the 18th Century: Essays on Socio-Economic History (1949, russische Übersetzung 2004), Slavs: Peoples and Nations (1965, übers. in Englisch, Deutsch und Italienisch), „Peter der Große“ (1969, 1990), „Russen und Ukrainer“ (1970), „Russland“ (1972), „Russland und die Baschkiren: die Geschichte der Beziehungen (1662-1798 gg .)“ (veröffentlicht im Jahr 2000) und andere. Chefredakteur der „Geschichte Russlands“, die von französischen Wissenschaftlern in 4 Bänden verfasst wurde (1971-1974).

Einführung

Die Eroberung und Besiedlung Sibiriens durch Russen im 17. Jahrhundert. * stellt eine Kette von Ereignissen dar, die von ebenso großer historischer Bedeutung und so eindrucksvoll ist wie die Taten der Europäer auf der anderen Seite des Ozeans. Darüber hinaus führte die Kolonialisierung zu zahlreichen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Problemen. Die enorme Größe dieses Territoriums, sein raues Klima sowie die Schwäche des Kolonisationsflusses in den ersten hundert Jahren nach der Eroberung schufen hier eine einzigartige Situation, in der unbedeutende menschliche Ressourcen ständig mit einer feindlichen, manchmal todbringenden Natur kollidierten.

Dennoch zeichnete sich diese Eroberung durch Spezifität und Schnelligkeit aus. Ende des 16. Jahrhunderts. Russen in Westsibirien fest verankert. Ein halbes Jahrhundert später, 1648, tauchten sie an der Pazifikküste auf und erreichten die Grenzen Asiens, die Meerenge, die später Beringstraße genannt wurde. 1689 schlossen die Russen den Vertrag von Nerchinsk mit China, der fast zwei Jahrhunderte lang die südöstlichen Grenzen Russlands markierte. Aber ab der Mitte des 17. Jahrhunderts. Sibirien war vollständig (mit Ausnahme von Kamtschatka) in den Händen der Russen; Es war ein Gebiet, das entlang des 65. Breitengrades 5000 km östlich des Urals und entlang 100 ° westlicher Länge 3000 km von Nord nach Süd lag, und sein Klima und seine natürlichen Bedingungen waren für das menschliche Leben nicht sehr geeignet. Ein Drittel Sibiriens liegt außerhalb des Polarkreises, und im Süden herrscht ein stark kontinentales Klima vor. Ein bedeutender Teil der sibirischen Länder sind Tundra und Wälder, in denen sich eine Person leicht verirren kann. Nur der Süden ist für die Landwirtschaft geeignet. Das Gebiet westlich des Jenissei ist für die menschliche Besiedlung geeignet, aber Ostsibirien ist mit Bergen bedeckt, deren Höhe mit der Bewegung nach Osten zunimmt. Einige dieser Berge wurden erst im 20. Jahrhundert untersucht.

Obwohl die natürlichen und geografischen Bedingungen in Sibirien seine Besiedlung verhinderten, wurde die Lösung dieses Problems durch zwei Faktoren erleichtert. Erstens, Flüsse Region bilden ein praktisches Wasserstraßennetz. Während der Schneeschmelze werden die Flüsse zwar zu einem fast unüberwindbaren Hindernis für den Reisenden, aber dies geschieht nur für kurze Zeit. Das Wasserstraßensystem in Sibirien besteht aus Flusseinzugsgebieten, die durch kleine Landengen getrennt sind. Der zweite Faktor, der die Besiedlung der Region erleichterte, war geringe Dichte der lokalen Bevölkerung nicht in der Lage, seiner Unterwerfung wirksam zu widerstehen. In den Weiten Sibiriens begegneten die Russen nomadischen oder halbnomadischen Völkern: im Norden - mit Finnen, im Süden - Tataren oder Mongolen, im Osten - Paläoasiaten. Dies waren kleine, schwache Völker, die über ein großes Gebiet verstreut waren und keine Schusswaffen kannten: Rentierzüchter der Samojeden an der Küste des Arktischen Ozeans; die Vogulen und Ostjaken der Ob und Jenissei, die jagten und fischten; die Tungusen, die zwischen dem Jenissei und dem Pazifischen Ozean lebten und sich auch mit der Jagd, dem Fischfang und der Rentierzucht beschäftigten; Jakuten des Lena-Beckens. Schließlich wurde die nordöstliche Halbinsel von vielen kleinen Völkern bewohnt, die einen halbnomadischen Lebensstil führten: Giljaken, Korjaken, Kamtschadalen usw.

Mehrere Tausend Menschen wanderten über Hunderttausende von Quadratkilometern, Zehntausende hatten keine eigene Staatlichkeit. Im Süden war die Situation etwas anders: im 16. Jahrhundert. im Oberlauf von Tobol und Irtysch befand sich das Tatarenreich, das ein Überbleibsel der Goldenen Horde war. Noch weiter östlich, um den Baikalsee herum, lebten noch zahlreichere Burjaten-Mongolen, die der russischen Durchdringung sowohl aufgrund ihrer Zahl als auch aufgrund ihrer Unterstützung durch das chinesische Reich Widerstand leisteten. Wie groß war die Zahl aller indigenen Völker Sibiriens? Für die Mitte des XVII Jahrhunderts. Auf dem Territorium des russischen Sibiriens waren es ungefähr 200.000 Menschen. Obwohl diese Zahl etwas unterschätzt erscheint, war Sibirien dennoch fast menschenleer. Wirklichen Widerstand stießen die Russen nur im Süden, allerdings aus politischen Gründen. Die Eroberung Sibiriens begann mit einer Reihe von Feldzügen gegen das tatarische Königreich und endete 1689 mit der Unterzeichnung des Vertrags von Nerchinsk mit China. In der Geschichte der russischen Expansion war Sibirien Zone des geringsten Widerstands, wo die Kolonialherren mehr mit der Natur als mit den Menschen zu kämpfen hatten.

Schließlich war dieser Bereich auch eine Art Naturschutzgebiet isoliert von den meisten äußeren Einflüssen. Im Süden trennten hohe Berge Sibirien von den asiatischen Wüsten; im Osten war die Nordgrenze des Pazifischen Ozeans mit einem politischen und demografischen Vakuum gefüllt; im Norden schützte Sibirien den Arktischen Ozean, durch den im 17. Westliche Seefahrer versuchten erfolglos, den Weg nach Osten zu ebnen. Mit anderen Worten, die Russen hatten keine externen Konkurrenten in Sibirien 1 . Sibirien war eine direkte Fortsetzung der russischen Länder im Osten, die nicht vom Ozean unterbrochen wurde. Außerdem war dieses Gebiet kein Gegenstand der Rivalität zwischen den damaligen Kolonialmächten. Die Eroberung Sibiriens und ihre Entwicklung bis zum 17. Jahrhundert. wurden innere Angelegenheiten Russland. Daher unterschied sich die russische Expansion in Asien von der Expansion der Europäer in überseeische Länder.

Eroberung Sibiriens

Die Eroberung Sibiriens war gewissermaßen das Finale der Annexion riesiger Gebiete im Osten an Moskau, die nach den Siegen Iwans des Schrecklichen über die Tataren in den 1550er Jahren möglich wurde. (die Eroberung von Kasan 1552 und Astrachan 1554). Zumindest die Aktionen der Russen im Ural, die kein ernsthaftes Hindernis zwischen Europa und Asien darstellten - nämlich die Aufnahme direkter Kontakte zu den indigenen Völkern: den Vogulen im nördlichen Ural und den sibirischen Tataren im Südosten - erlaubte der zaristischen Regierung, sich nicht auf die letzten Eroberungen zu beschränken und diese Völker zur Unterwerfung unter die Russen zu zwingen.

Dadurch erhielten die Russen Zugang zu den wichtigsten Reichtümern des damaligen Urals - Pelze ("weicher Müll"), hauptsächlich Zobel (aber auch Füchse, Biber usw.) -, die im Handel, dem Austausch, eine große Rolle spielten Geschenke und in den zwischenstaatlichen Beziehungen. Um nur ein Beispiel zu nennen: 1594 zahlte der Zar der Regierung von Wien 40.000 Zobelfelle, um ihn im Krieg gegen die Türken zu unterstützen. Pelze gab es auch in Westsibirien, aber nach und nach wurden ihre Ressourcen dort reduziert und die Fischer und Yasak-Sammler mussten immer weiter nach Osten gehen. Die russische Regierung versuchte, ein eigenes Protektorat über die Nachbarvölker zu errichten, wobei sie weniger politische als wirtschaftliche Ziele verfolgte - die lokale Bevölkerung drückte ihre Abhängigkeit aus, indem sie dem Zaren oft in großer Zahl Pelze anbot. Aber wenn es keine besonderen Probleme mit den Vogulen gab, erwiesen sich die sibirischen Tataren, die einen eigenen Staat hatten, als harte Nuss. 1557 stimmte der Herrscher der sibirischen Tataren nach langen Verhandlungen dennoch zu, Iwan dem Schrecklichen 1000 Zobel- und 160 Biberfelle zu schicken. Der Zar war mit einem so bescheidenen Geschenk unzufrieden, fügte aber von diesem Zeitpunkt an seinen alten Titeln einen weiteren Titel hinzu - „Herrscher aller sibirischen Länder“, der von seinen Ambitionen zeugte, in denen sich die Wirtschaft mit der Politik vermischte .

Dennoch kann die Sibirienpolitik Russlands nicht vom allgemeinen Kurs des Zarismus getrennt werden. Die Regierung hatte zu viele Probleme an den Ost-, West- und Südgrenzen, um sich leichtsinnig in ein Abenteuer zu stürzen, dessen direkter Nutzen eher zweifelhaft war. Trotz der Tatsache, dass der Zar nun formell Herrscher über Sibirien wurde, war die Kolonisierung dieser Region immer noch nicht so sehr das Los der Regierung als vielmehr von Privatpersonen.

Die Eroberung Sibiriens begann mit der Übertragung von Salzminen in Sol-Wychegodsk und ausgedehnten Ländereien in der Region Kama an die Brüder Yakov und Grigory Stroganov im Jahr 1558. 1568 wurde ihnen das Becken Chusovaya 2 zugesprochen. An diesen abgelegenen Orten begannen die Stroganovs, Gefängnisse zu bauen, Dörfer mit Leibeigenen und Klöstern zu errichten und zogen allmählich nach Osten in den Transural. Der Vormarsch der Russen nach Sibirien begann also vom Perm-Territorium und den Besitzungen der Stroganows, ging durch den mittleren Ural bis zum Unterlauf des Ob, wo die Stämme der Vogulen und Ostjaken erobert wurden, und schlüpfte dann dorthin der Süden. 1587, schon recht spät, wurde Tobolsk gegründet.

Im Süden, am Irtysch und Tobol, gab es den einzigen Staat Sibiriens, der den Vormarsch der Russen aufhalten konnte. Seit 1563 wurde dieses Fragment der Goldenen Horde von einem direkten Nachkommen von Dschingis Khan Kuchum regiert. Iwan der Schreckliche, der diplomatische Beziehungen zu seinem Vorgänger aufnahm und von ihm, wie bereits erwähnt, Geschenke (obwohl es eher wie Yasak aussah) in Zobeln erhielt, wollte seinen Vasallen in Kuchum sehen, traf aber auf einen energischen Anführer, der verhandeln wollte auf Augenhöhe 3.

Die Existenz eines mächtigen sibirischen Khanats bedrohte die Sicherheit der russischen Besitzungen im Ural und könnte Russland daran hindern, weiter nach Sibirien vorzudringen. Nach dem Überfall der Tataren auf russisches Land (damals erreichten die Sibirier Chusovaya, dh den westlichen Ural). Iwan IV. erlaubte den Stroganovs, ihren Besitz über das russische Territorium hinaus auszudehnen und in Sibirien einzudringen, was bedeutet, den tatarischen Staat anzugreifen. Dann stellten die Stroganovs eine kleine Abteilung von Don-Kosaken ein, die unter dem Kommando von Yermak am 1. September 1582 zu einem Feldzug aufbrachen.

Bleiben wir nun bei einem interessanten Umstand, der sich heute ganz sachlich in allen Lehrbüchern widerspiegelt, aber seit dem 16. Jahrhundert so geworden ist. legendär auf den Seiten patriotischer russischer Chroniken. Wie Sie wissen, eroberte Jermak 1582 Sibirien, die Hauptstadt der Tataren, oder vielleicht das übliche Nomadenlager am Irtysch, östlich des späteren Tobolsk. Bald gelang es den Tataren jedoch, ihn dort herauszuschlagen. Yermak zog sich zurück und ertrank im Fluss. Sein Feldzug endete mit einer Niederlage, und nur 18 Jahre später, 1598, wurde der Gouverneur der 1594 am Irtysch gegründeten Stadt Tara gegründet<Андрею Воейкову>gelang es, Kuchum zu besiegen, der nach Süden fliehen musste, wo er 1600 starb.<от рук ногайцев>. Im ersten Viertel des XVII Jahrhunderts. (das genaue Datum ist unbekannt) Das sibirische Khanat hörte auf zu existieren.

So war es tatsächlich. Aber kurz nach Yermaks erfolglosem Feldzug wurden seine Aktionen von Moskau als „Eroberung“ Sibiriens dargestellt; die Niederlage verwandelte sich in einen nationalen Sieg. Der quasi-patriotische Mythos inspirierte später Schriftsteller und Künstler, insbesondere W. Surikow, der das berühmte Gemälde „Die Eroberung Sibiriens durch Jermak“ (erstmals 1895 in St. Petersburg ausgestellt, heute im Staatlichen Russischen Museum) malte, zu schaffen zahlreiche Arbeiten zu diesem Thema. Das halblegendäre Bild von Yermak ist zum Symbol des Nationalhelden geworden. Entgegen bekannter historischer Tatsachen wurde kürzlich sogar versucht, ihn zum Uraler zu erklären, der erst im Wolgagebiet Kosak wurde, ein freier Mann, der von den Stroganows angeheuert wurde, und den Feldzug gegen Kutschum als Personal darzustellen Initiative dieses „Superhelden“ 4 . Das panegyrische und lebhafte Porträt von Yermak in diesem Artikel hat mythische Züge und ist vom Nationalismus durchdrungen, der so charakteristisch für die sowjetische Geschichtsschreibung der Nachkriegszeit ist.

Nach der Niederlage des Königreichs Kutschum beschleunigte sich der Vormarsch der Russen nach Sibirien, der während der Zeit der Wirren ausgesetzt war (als Bauernaufstände und polnische Interventionen Russland 1605-1613 in einen Zustand des Chaos stürzten), beschleunigte sich. Entlang der Flüsse und ihrer Nebenflüsse zogen kleine Abteilungen von Kosaken und bewaffneten Yasak-Sammlern, unterstützt von zaristischen Beamten, in zwei Richtungen von Tobolsk nach Sibirien. In Richtung Osten gründeten sie Städte am Ob (Surgut, 1594; Narym, 1598; Tomsk, 1604), dem Jenissei (Jenisejsk, 1613), der Lena (Kerensk, 1630; Olekminsk, 1635; Jakutsk, 1631), in Richtung Norden, Sie bauten an den Mündungen derselben Flüsse Berezov (1593, am Ob), Mangazeya (1601, am Taz), Turukhansk (1607, am Jenissei), Werchojansk (1639 Stadt, am Yaik). 1648 entstand Ochotsk an der Pazifikküste. Schließlich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Infolge zahlreicher Expeditionen, unter denen die Paschkow-Expedition hervorzuheben ist, und der Feldzüge von Pojarkow und Chabarow war Transbaikalien (Irkutsk wurde 1661 gegründet) mit befestigten Gefängnissen übersät, einschließlich der 1654 auf Shilka Nerchinsk errichteten.

Was beim Studium des Prozesses des schnellen Vormarsches der Russen in Sibirien sofort ins Auge sticht eine kleine Anzahl von Kolonisatoren. Es ist unwahrscheinlich, dass der Begriff "Armee" auf sie zutrifft. Dies waren kleine Abteilungen, die die zuvor gebauten Festungen weiter im Osten und Norden beließen und mehrere Dutzend oder Hunderte von Menschen zählten. Die berühmte Armee von Yermak bestand aus etwa 800 Personen. 1630 gelang es nur 30 Russen, die Jakuten zu zwingen, Yasak in Pelzen zu zahlen, im nächsten Jahr legten 20 Menschen Jakutsk nieder. 1649-1653. zwei Abteilungen unter dem Kommando von Chabarow marschierten entlang des Amur bis zu seiner Mündung in die Ussuri (den Russen gelang es erst nach 1858, dieses Gebiet zu annektieren; in Erinnerung an die Expedition von Chabarow wurde hier Mitte des 19. Jahrhunderts die Stadt Chabarowsk gegründet) ; Das erste Mal hatte der Pionier 150-Leute, das zweite - 330. Man kann sich nur vorstellen, wie schwierig es für die Kosakenabteilungen war, die monatelang von ihren Stützpunkten getrennt und von feindlicher Natur und Bevölkerung umgeben waren. Die geringe Zahl der ersten Eroberer Sibiriens erklärt sich natürlich aus den schwierigen Bedingungen ihrer Existenz. Aber die Tatsache, dass es diesen winzigen Abteilungen gelang, zahlreiche Ureinwohner zu unterwerfen, erklärt sich aus der Anwesenheit von Schusswaffen unter den ersten und der Angst vor den Ureinwohnern der Russen. Darüber hinaus praktizierten die Pioniere weithin Geiselnahmen von Familienmitgliedern lokaler Fürsten (mehr dazu siehe unten).

Ein ebenso wichtiger Grund für den Erfolg der Russen war komplexe Zusammensetzung ihrer Expeditionen, an dem "Serviceleute" teilnahmen, die die Mehrheit in diesen Abteilungen ausmachten und mit den Behörden verbunden waren (ihre Elite, "Kinder der Bojaren", vertrat direkt die Interessen des Staates). An der Eroberung Sibiriens nahmen Berufssoldaten teil – „streltsy“ (= Bogenschützen; in Wirklichkeit waren sie mit Musketen, Piken und Hellebarden bewaffnet), aber die Mehrheit waren immer noch gewöhnliche Kosaken, die aus dem europäischen Russland kamen. Zu den Pionieren gehörten ausländische Söldner- gefangene Polen, Litauer, Schweden, Deutsche und sogar Franzosen; Sie wurden alle „Litauen“ genannt, und ein amerikanischer Historiker nannte sie sogar die Sibirische Fremdenlegion. Es sei jedoch noch einmal darauf hingewiesen, dass diese Kräfte vor dem Hintergrund der Weiten Sibiriens vernachlässigbar waren. Mitte des 17. Jahrhunderts, als Sibirien bereits fast vollständig erobert war, lebten dort 9.000 bis 10.000 Soldaten, darunter 3.000 in Gefängnissen angesiedelte Kosaken. Bis zum Ende des Jahrhunderts überschritt die Dienstbevölkerung 11.000 Menschen nicht.

Aber die Kolonialisten waren nicht nur Krieger. Kaufleute, die Pelze haben wollten, nahmen an der Entwicklung Sibiriens teil, Fischer - handelnde Abenteurer, die an Abenteurer in amerikanischen Wäldern erinnerten. Die Fischer waren echte Krieger; Sie waren auch Händler, die den Anwohnern mit Gewalt oder Drohungen Pelze abnahmen. Manchmal gab es Leute, die diese beiden Arten von Pionieren kombinierten. Bachrushin führt als Beispiel den wohlhabenden russischen Kaufmann Michail Romanowitsch Sweteschnikow an, der in den 1630er bis 1650er Jahren. in ganz Sibirien betrieben. Er organisierte den Austausch russischer und deutscher Waren gegen sibirische Pelze; 1637 verließ ein Konvoi von 38 Wagen Werchoturje nach Sibirien 5 . Aber derselbe Sveteshnikov organisierte auch Fischereiexpeditionen zu den sibirischen Flüssen und organisierte Kampagnen gegen die indigene Bevölkerung, um sie zu zwingen, Pelze zu liefern. Der hartnäckige Widerstand der einheimischen Bevölkerung gab diesen Expeditionen, die zunächst den Handel mit den Eingeborenen zum Ziel hatten, ein militärisches Aussehen. Der von zaristischen Beamten sanktionierte Einsatz militärischer Gewalt führte zur politischen Unterwerfung dieser Gebiete. "Soft Junk" war der Motor der russischen Expansion nach Sibirien. Und wenn der Staat bei diesen Expeditionen nicht direkt vertreten war, entstanden, sobald Kontakte zur indigenen Bevölkerung hergestellt wurden, sofort Pelzsammelstellen, Vertreter des nächstgelegenen Gouverneurs trafen sofort ein, um die Größe des Yasak zu bestimmen und offiziell Beziehungen zwischen ihnen herzustellen Behörden und Einheimische.

Wenn die Expedition staatlich ausgerüstet war und ihre Zahl recht anständig war, dann gehörte ihr ein Priester an, der der Abteilung mehr predigte als missionarische Aufgaben erfüllte: im 17. Jahrhundert. Die Regierung förderte die Christianisierung der lokalen Bevölkerung nicht. Die Zahl derer, die zur Orthodoxie konvertierten, war fast gleich der Zahl derer, die es vermieden, Yasak zu zahlen. Der Vormarsch der Russen tief in Sibirien führte jedoch zum Bau von Kirchen in den Kolonialzentren sowie zum Bau einer Reihe von Klöstern - sowohl religiöse Zentren als auch befestigte Punkte. Und doch, ein paar sibirische Klöster - am Ende des 17. Jahrhunderts. Es gab 36 von ihnen, und ungefähr 15 befanden sich in Westsibirien - sie spielten bei der militärischen Mobilisierung der Bevölkerung hier keine so große Rolle wie im europäischen Russland.

Die russische Macht in Sibirien stützte sich auf ein Netzwerk von Festungen. Die schnelle Eroberung der Region, verursacht durch den schwachen Widerstand der lokalen Bevölkerung, bedeutete nicht die Besetzung dieser Gebiete (was in diesen riesigen Weiten im Prinzip unmöglich war), sondern Schaffung von Reihen befestigter Gefängnisse entlang der Portagen. Sie verschafften den Russen Macht über die umliegende Bevölkerung und Kontrolle über die Kommunikation. Zwischen den Gefängnissen lagen riesige Flächen, die sich mit dem Vordringen nach Osten vergrößerten, wo die Russen nur hingingen, um Pelze zu holen. Diese getrennten Gruppen von Pionieren lebten in Winterhütten – schneebedeckten Hütten, die von Eiswänden umgeben waren.

Verwaltung von Sibirien

Sibirien gehorchte der 1637 geschaffenen sibirischen Ordnung, die Pelze herstellen, sibirische Beamte überwachen, Truppen mit allem Notwendigen versorgen, Gerechtigkeit und Repressalien walten, Yasak sammeln, die Anpassung der in die Region gezogenen Bauern erleichtern und schließlich Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu den Nachbarländern . Somit hatte der Orden sehr weitreichende Befugnisse. Unter Berufung auf Servicemitarbeiter und den Gouverneur startete er eine aktive Arbeit. Es ist falsch zu glauben, dass Sibirien aufgrund seiner Abgeschiedenheit und Unzugänglichkeit herrenlos war. Wenn die Initiative zur Eroberung und Entwicklung dieser Region am häufigsten von den Orten ausging, dann lagen alle Fäden ihrer Verwaltung in Moskau. Die Archive haben über 30.000 verschiedene Berichte aufbewahrt, die im 17. Jahrhundert verschickt wurden. zum sibirischen Orden.

Die russische Regierung erlaubte den sibirischen Gouverneuren nach und nach, ihre Macht über riesige Gebiete auszudehnen, die in Reihen organisiert waren. So wurde Tobolsk (in diesen "Toren nach Sibirien") gab es Lebensmittellager, ein Arsenal sowie einen Kontrollpunkt für alle, die in sibirische Länder zogen, aber das Zollhaus befand sich im Westen in Verkhoturye; 1621 wurde Tobolsk religiöses Zentrum der Region, weil er ein Erzbistum schuf), gewannen Tomsk, Jakutsk, Irkutsk besondere Bedeutung.

Aber Tobolsk wurde nicht die Hauptstadt Sibiriens, ebenso wie Tomsk, Jakutsk und Irkutsk nicht die Zentren ihrer Bezirke wurden. Moskau war mit ihnen direkt über den Gouverneur verbunden, dessen Macht dadurch begrenzt wurde. Trotzdem kontrollierten diese Zentren mehr oder weniger das als "Grafschaft" bezeichnete Territorium, dessen Grenzen amorph waren 6 und das wie im europäischen Russland in Volosts unterteilt war, die aus der lokalen Bevölkerung oder russischen Siedlern bestanden.

Die Regierung konnte die Gouverneure nicht effektiv kontrollieren und ernannte sie für 2-3 Jahre, aber es gab viele Kandidaten für diese Position, da die damalige Gesetzgebung und die breiten Missbrauchsmöglichkeiten es den Gouverneuren ermöglichten, sich schnell zu bereichern; der Staat zog es vor, Forderungen an seine Gouverneure erst nach Ablauf ihrer Amtszeit zu stellen. Daher in Sibirien im 17. Jahrhundert. Es gab keine ständige Schicht von Beamten des höchsten Ranges. Aber es gab mittlere Manager, die lange an einem Ort blieben, manchmal 40-50 Jahre. Aber es gab nicht so viele dieser Angestellten. Im Sommer 1640 waren es etwas mehr als 80 von ihnen. (davon 22 in Tobolsk und 9 in Tomsk).

Die Position des Gouverneurs war sehr lukrativ. Die Art der primitiven kolonialen Ausbeutung, die die Sibirienpolitik Russlands im 17. Jahrhundert kennzeichnete, wirkte sich sogar auf den Verwaltungsbereich dieser Region aus. Die Gouverneure gingen mit ihrer ganzen großen Familie zum Dienstort und trugen Karren mit Lebensmitteln und illegalen Waren, die zum Verkauf bestimmt waren. So brachte 1635 der zum polaren Mangazeya ernannte Gouverneur einen Priester, 32 Höfe, 200 Eimer (etwa 24 Deziliter) Wein und 35 Livres mit<=17,135 л>Honig, 35 Livres<=17,135 л>Butter, 6 Eimer Pflanzenöl, 150 Schinken, Weizen, Mehl sowie Schmuggelware, insbesondere Wein. 1678 wurde die Regierung gezwungen, den Warentransport durch Gouverneure auf 15-25 Karren (je nach Rang) zu beschränken.

Die russische Regierung kontrollierte das riesige Territorium Sibiriens mit Hilfe einiger weniger Beamter und kleiner Militärabteilungen. Die Region war immer noch das Ziel der Gewinnung des wertvollsten Reichtums - Pelze. Der Staat beschäftigte sich mit der Erhebung des Zehnten von privaten Pelzhändlern und der Sammlung von Yasak - ein Beweis für die abhängige Position der einheimischen Ureinwohner. Es war Yasak, der die Art der Präsenz Russlands in Sibirien und die Beziehung des russischen Staates zu den indigenen Völkern bestimmte.

Yasak wurde wegen entkleideter Zobelfelle oder ihnen gleichwertiger Pelze (Elche, Marder, Füchse usw.) angeklagt. Zobelfelle dienten als Geld. Alle einheimischen Männer im Alter von 18 bis 50 Jahren mussten Yasak zahlen, aber in jeder Region wurde die Sammlung durch lokale Merkmale bestimmt: Sie konnte von der Seele oder vom Volost, direkt von der Bevölkerung oder durch Vermittlung einheimischer Führer gesammelt werden. Überzeugt, dass die Einheimischen versuchten, Yasak mit Häuten von schlechter Qualität zu bezahlen, ersetzten die russischen Behörden es bald durch die Zahlung einer entsprechenden Menge Silber (dies berücksichtigte das Vermögen und den Zivilstand des Zahlers - sie nahmen doppelt so viel von Verheirateten 1 bis 4 Rubel), was den Eingeborenen eine schwere Last auferlegte. Letztere reagierten auf diese Neuerung mit Aufständen und Ende des 17. Jahrhunderts. Die Regierung war gezwungen, zur Sammlung von Yasak in Naturalien zurückzukehren.

Sibirien war jedoch nicht vollständig der Gnade der russischen Regierung ausgeliefert. Das Sammeln von Pelzen war von Schwierigkeiten begleitet. Yasak war jedoch nicht der einzige Grund für die Unzufriedenheit der Eingeborenen. Die Gouverneure forderten ständig die Bereitstellung von Führern, Übersetzern, Ruderern, Fuhrleuten und Bauarbeitern. Dies wurde durch das Fehlen einer männlichen Bevölkerung und große Entfernungen erschwert.

In den Weiten Sibiriens flohen die Menschen vor der Zahlung von Yasak und der Fronarbeit. Um solche Übertreter zu identifizieren, wurden verschiedene Methoden angewendet, beispielsweise die Bitte um Hilfe von den Anführern der Stämme, die von den russischen Behörden mit Geschenken bestochen wurden. Aber die Stammesführer waren unzuverlässig, so dass sie gezwungen wurden, Schwüre abzulegen oder Geiseln in den Stämmen zu nehmen.

Bei der Eidesleistung nutzten die Russen den Aberglauben der Eingeborenen. Also versammelten sich die Ob Ostyaks, steckten die Axt, mit der der Bär getötet wurde, in die Mitte, gaben jedem ein Stück Brot vom Messer und sagten: Wenn ich das Land verlasse oder andere Untreue mache, dann damit der Bär zerreißt mich auseinander, mit diesem Stück, das ich esse, damit ich ersticken kann, mit dieser Axt werden sie mir den Kopf abschlagen, und mit diesem Messer, um mich zu erstechen“ 7.

Ein noch größeres Ergebnis wurde durch Geiselnahmen erzielt. Die Gouverneure nahmen den Eingeborenen mehrere angesehene Personen weg und sperrten sie regelmäßig nach 1-3 Monaten ein und ersetzten sie durch neue. Als die Eingeborenen Yasak brachten, wurden ihnen die Geiseln gezeigt, um sie davon zu überzeugen, dass sie am Leben und wohlauf waren.

Nachdem die Unterwerfung der Eingeborenen erreicht war, begann die Regierung, zumindest formell, gegen sie vorzugehen. paternalistisch Politik. Die Regierung versuchte, die indigene Bevölkerung vor den Übergriffen von Pelzhändlern und Beamten zu schützen. In der Praxis wurden die Anweisungen der Behörden jedoch ignoriert. Die Gouverneure sammelten zusätzliche Yasak von den Eingeborenen zu ihren Gunsten, alle zaristischen Beamten versuchten, Pelze so billig wie möglich zu kaufen, und die russischen Kaufleute verhielten sich gegenüber den Einheimischen auf die skrupelloseste Weise. Die Tatsachen des Machtmissbrauchs spiegeln sich in historischen Quellen wider. Also nahmen Beamte 1677 dem reichen Tungus die Kinder ab und erpressten dann ein Lösegeld für sie. Auf den Dokumentenseiten dieser Zeit sind viele Fakten über die Entführung von Frauen durch Russen, Folter, Hinrichtungen von Menschen, das Niederbrennen von Dörfern, Gefangennahmen von Gefangenen, Versklavung von Eingeborenen erhalten (obwohl dies offiziell nur erlaubt war). Ende des 17. Jahrhunderts).

Daher ist es nicht verwunderlich, dass das 17. Jahrhundert. war geprägt von den unaufhörlichen Unruhen der Eingeborenen, ihrer Flucht aus ihren ständigen Wohnorten; Dies war sehr ernst an den Grenzen zu den kasachischen oder mongolischen Ländern, wo die Flüchtlinge bereit waren, sie mit Freude willkommen zu heißen. Die Unruhen hatten jedoch weder ein weites Feld noch einen engen Zusammenhalt ihrer Teilnehmer, mit Ausnahme von Westsibirien – den Ländern, die einst Teil des sibirischen Khanats waren, dessen Erinnerung in der Bevölkerung noch lebendig war. An diesen Orten im 17. Jahrhundert. Es gab zwei Aufstände, die beide mit den allrussischen Krisen zusammenfielen: 1608-1612. (Zeit der Wirren), nachdem sie erfahren hatten, „dass es in Moskau keinen Zaren mehr gibt und es nur noch wenige Russen in Sibirien gibt“, rebellierten die Tataren, Vogulen und Ostjaken; In den Jahren 1662-1663 versuchten die Tobolsker Tataren während der Verschärfung der Krise im europäischen Russland, zu der Ordnung zurückzukehren, die unter Kuchum bestand.

Neben diesen Aufständen, die mit einer Niederlage endeten, brachten die Eingeborenen ihren Protest gegen die russische Politik durch Flucht, Raub, Mord und Raub an Yasak-Sammlern, Kaufleuten und Kosaken zum Ausdruck. Die Aufstände der lokalen Bevölkerung waren lokal (zum Beispiel der Aufstand der Jakuten im Jahr 1642) und bedrohten nicht die russische Vorherrschaft in Sibirien. Natürlich, wenn diese Unruhen gleichzeitig mit den sozialen Unruhen der Bauernschaft Zentralrusslands begannen und wenn es mehr oder weniger stillschweigende Solidarität zwischen beiden Bewegungen gab, dann war das schon ernst. Aber wie ich weiter unten zeigen werde, die Unruhen der sibirischen Bevölkerung bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. hat nie ein breites Spektrum erreicht. Der Grund dafür waren die Merkmale der sibirischen Grenzen, die Demographie und das kulturelle Niveau der lokalen Völker relative soziale Stabilität, was im europäischen Russland nicht der Fall war, das mehr als einmal Zeiten eines echten sozialen Chaos erlebte.

Wirtschaft Sibiriens

Was war damals Sibirien für die russische Wirtschaft? War diese Region für den Staat profitabel, wurde sie militärisch erobert und schickte ständig Pelzkarawanen über Flüsse und Landwege nach Russland?

Zur ersten Frage können wir sagen, dass Gouverneure und Kaufleute hier schnell ein riesiges Vermögen gemacht haben. Es gibt zwar keine genauen Angaben über das Ausmaß des privaten Pelzhandels. Über das Sammeln von Yasak und Zehnten ist etwas mehr bekannt, aber selbst diese Zahlen sind nicht genau: Das Sammeln von Pelzen wurde von schrecklichen Betrügereien begleitet.

Und die zweite Frage ist nicht leicht zu beantworten. Über die Einnahmen des sibirischen Prikaz wurden verschiedene Meinungen geäußert. Einige Zahlen sind deutlich übertrieben. Plausibler ist die Version, dass der Anteil der Pelzeinnahmen bis 1680 stetig zunahm und sich dann stabilisierte und dass sie die Kosten für den Ausbau Sibiriens mehr als deckten. Es kann davon ausgegangen werden, dass diese Kosten im XVII Jahrhundert. sanken, die Einnahmen aus der Entwicklung der Region stiegen und am Ende des Jahrhunderts wurde die Region autark. Laut R. Fischer beliefen sich die Einnahmen des sibirischen Ordens auf 6-10% der Gesamteinnahmen der russischen Staatskasse. Der Nettogewinn war beträchtlich, obwohl er schwer zuverlässig zu schätzen ist, da er, wie R. Fischer feststellt, in Sibirien zum Preis von Pelzen berechnet wurde, während sie auf dem russischen Markt viel teurer waren.

Es stellt sich natürlich die Frage: Spielte der „weiche Schrott“ in Osteuropa in etwa die gleiche Rolle (natürlich mit gewissen Änderungen), die amerikanische Edelmetalle in westeuropäischen Ländern spielten? Ja, Pelze waren ebenso ein Tauschmittel wie Gold oder Silber, und ihr Wert, der beträchtlich sein konnte und wuchs, als sie sich den Märkten des europäischen Russlands näherten, erklärt das "Pelzfieber", das einen massiven Zustrom von Händlern nach Sibirien verursachte. Im Laufe der Zeit variierten die Kosten für Pelze jedoch je nach Qualität stark. Die Tatsache, dass ein Zobel etwa 10-20 Rubel und ein Fuchs 100-200 Rubel kostete, sagt noch nichts aus, da sie in anderen Fällen 1 Rubel kosten könnten. und noch weniger. 1623 kaufte sich ein gewisser Afanasiev für zwei Fuchshäute (wie sich herausstellte, auch gestohlen), eines im Wert von 30 Rubel und das zweite - 80 Rubel, 20 Hektar Land (allerdings weit im Norden, in der Nähe von Mangazeya). 5 gute Pferde, 10 Rinder, 20 Schafe, mehrere Dutzend Geflügel, Bauholz für eine Hütte; und selbst danach hatte er immer noch die Hälfte des Erlöses aus dem Verkauf dieser beiden Felle. Dieses Beispiel zeigt, dass Pelze, oder genauer gesagt, ihre wertvollen Eigenschaften während des 17. Jahrhunderts verwendet wurden. trotz ihres Wertverlustes ein Tauschmittel waren.

Sibirische Pelze als Ganzes waren ein Luxusartikel und bildeten einen wichtigen Teil des aus Sibirien exportierten Reichtums. Nach eher vorsichtigen Schätzungen von R. Fischer erreichten die Pelzeinnahmen des sibirischen Ordens in den besten Jahren seines Bestehens (1660-1670) 125.000 Rubel, und die Einnahmen aus dem privaten Pelzhandel übertrafen diese Zahl um das Dreifache und erreichten 300.000-325.000 reiben. So erreichte das jährliche Einkommen Russlands aus der Ausbeutung des sibirischen Reichtums 500.000 Rubel. Dies war eine sehr bedeutende Summe für ein wirtschaftlich so rückständiges Land wie Russland. Aber diese Einnahmen waren viel geringer als die, die Europa von Amerika erhielt. Die Kolonien spielten zweifellos eine große Rolle bei der Entstehung des Kapitalismus. Russland hingegen erhielt aus Sibirien keine so bedeutenden Ressourcen, die die Entwicklung des Landes beeinträchtigen könnten.

Sibirische Pelze wurden fast ausschließlich exportiert 8 . Russen, mit Ausnahme einer äußerst schmalen Bevölkerungsschicht, trugen Schaffellmäntel. Das größte Pelzlager war der Königshof. „Weichschrott“, der Hauptartikel des russischen Exports, war das Element, das die Entwicklung der Wirtschaft des Landes stimulierte, da es, nach dem treffenden Ausdruck von R. Fischer, seine „Hefe“ war. Pelze entschädigten für die Kosten teurer Importe wie Seide und ermöglichten den Kauf wertvoller Metalle. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Pelzen auf dem Auslandsmarkt flossen in den Staatshaushalt, vor allem aber in die Taschen von Privatpersonen. Die damalige Ausbeutung Sibiriens brachte dem Zaren eigentlich keine großen Einnahmen. Nur unter Peter dem Großen würden die Finanzen des Landesherrn dem Entwicklungsstand des Landes entsprechen, und die Einnahmen aus Yasak und Steuern aus Sibirien würden einen erheblichen Teil davon ausmachen. Im 17. Jahrhundert Der Gewinn aus der Entwicklung der sibirischen Räume war sehr bescheiden und ihre Eroberung hatte fast keine Auswirkungen auf die Steigerung der politischen Macht des Staates.

Die Einkommen privater Kaufleute waren dagegen durchaus beachtlich, wovon indirekt der Staat profitierte. Das in den Händen von Privatpersonen konzentrierte Kapital wurde in verschiedene Unternehmen investiert. So stimulierte der Pelzhandel, obwohl seine Bedeutung nicht überbewertet werden sollte, die Entwicklung des Kapitalismus, trug aber noch mehr zur Entstehung seiner industriellen Vielfalt bei. Wie N. V. Ustyugov gezeigt hat, investierten große russische Kaufleute, die sich am sibirischen Handel bereichert hatten, ihr Kapital in die Salzindustrie des Kama-Salzes, ruinierten kleine Unternehmen, indem sie die Produktion konzentrierten, und trugen so zur Entwicklung der kapitalistischen Verhältnisse bei. In der Welt des Handels im 17. Jahrhundert, die der Motor der industriellen Entwicklung war (ich meine die frühen, oft erfolgreichen Versuche beim Bau von Eisenhütten, Textilfabriken usw., die gegen Ende des Jahrhunderts immer zahlreicher wurden), bildeten Pelze eine bekannte und bedeutende Einnahmequelle. Aber um die Rolle der sibirischen Pelze in der damaligen russischen Wirtschaft genau zu bestimmen, ist es notwendig, die Aktivitäten berühmter Kaufmannsdynastien sorgfältig zu studieren und herauszufinden, wo sie ihr Kapital investierten.

Besiedlung Sibiriens

War Sibirien nur ein Ort zum Jagen und Sammeln von Pelzen? Hat es als Fortsetzung der russischen Länder im Osten nicht zu einer echten Kolonialisierung geführt? Die ersten Probleme treten genau ab dem 17. Jahrhundert auf, als die Kosten für die Entwicklung Sibiriens allmählich sinken und die Notwendigkeit, Lebensmittel dorthin zu schicken, abnimmt. Inwieweit war Sibirien damals von Kolonisten besiedelt?

Sie müssen sich die Unermesslichkeit der sibirischen Länder vorstellen, das raue Klima dieser Orte, ihre Unzugänglichkeit, um zu verstehen, was sich Ende des 16. Jahrhunderts jenseits des Urals befand. Es gab fast keine spontane Kolonisierung, so dass hier nicht mit der freiwilligen Ankunft von Bauern gerechnet werden konnte, um diese Region zu bevölkern. Moskauer Großgrundbesitzer, die durch die Ansiedlung ihrer Bauern hier die Kolonisierung der Region einleiten und dann beschleunigen konnten, wurden von Sibirien, das ständig von Steppennomaden überfallen wurde, nicht angezogen. Russische Reiche zogen es vor, neue Ländereien im Süden des europäischen Russlands zu erwerben, die durch eine befestigte Linie gut vor den Tataren geschützt waren. Diese Ländereien waren für sie attraktiver, näher und zugänglicher. Sibirien interessierte sie nicht. Daher entwickelte sich darin kein großes „feudales“ Eigentum.

Die Truppen, die in den sibirischen Gefängnissen stationiert waren, mussten jedoch aufrechterhalten werden. Da ihre Löhne teilweise in Naturalien gezahlt wurden, beschloss die Regierung, mit der Bewirtschaftung des Landes um die Festungen herum zu beginnen, wofür sie versuchte, Staatsbauern aus den zentralen und östlichen Regionen des Landes, insbesondere aus der Nähe von Kasan, gewaltsam hierher zu versetzen. In der Praxis erwies sich dies jedoch als schwierig umzusetzen, und die Umzugskosten waren zu hoch: Damit der Bauer bis zur ersten Ernte überleben konnte, mussten ihm Lebensmittel, Saatgut und Haushaltsgegenstände gebracht werden. Daher musste die erzwungene Verlegung von Menschen hierher bald aufgegeben werden (der letzte Konvoi mit Bauern verließ wahrscheinlich 1621).

Wenn die Regierung gezwungen war, die Besiedlung Sibiriens gewaltsam aufzugeben, geschah dies nur, weil sie trotz der Schwierigkeiten ab dem Beginn des 17. Jahrhunderts stattfand. begann seine spontane Besiedlung. Boris Nolde bemerkte mit Blick auf den „Strom“ von Bauern nach Sibirien überrascht: „Es bleibt ein Rätsel, wie sich in einem Land, das keine Straßen und andere Kommunikationsmittel hat, die Nachricht so schnell verbreitet, dass riesige und fruchtbare Ländereien sind warten bereits auf ihre Besitzer." Tatsächlich ist die Geschwindigkeit der Nachrichtenverbreitung in einem Land mit rückständiger Wirtschaft kein Geheimnis mit sieben Siegeln, und wenn die Bauern in Strömen aus den westlichen Regionen des Landes nach Sibirien gingen, dann lag dies an ihrer schwierigen sozialen Situation und die Unfähigkeit, sich von den Stücken Land zu ernähren, die sie hatten, unabhängig davon, ob diese Menschen Leibeigene oder Freie waren.

Und doch sollte die Macht des Kolonisationsstroms nicht übertrieben werden. Phrasen über die Besiedlung Sibiriens weisen auf eine Realität hin, die einen Forscher eher enttäuschen wird, der begierig darauf ist, Informationen über die riesigen Massen von Sibiriern zu erhalten. Über die Bevölkerungszahl Sibiriens selbst gibt es zwar nur ungefähre Angaben: Die damaligen Volkszählungen erfassten nicht alle Bevölkerungsgruppen und geben nur die Zahl der Haushalte an 9 . Nach diesen Daten lebten 1662 in Sibirien 288.000 Menschen, darunter 70.000 Russen (davon die Hälfte Bauern; Priester usw.). V. I. Shunkov, der versucht, die Größe der russischen Bevölkerung Sibiriens zu bestimmen, geht von Daten über die Anzahl der Bauern in der Zeit von Peter dem Großen aus. Es muss jedoch beachtet werden, dass die Statistik „laufende Menschen“ (nicht ständige Bevölkerung) nicht berücksichtigt hat, deren Anzahl nicht geschätzt werden kann. V. I. Shunkov glaubt – und diese Zahl wird in der Literatur allgemein akzeptiert – dass um 1700 25.000 Familien in Sibirien lebten und 11.000 von ihnen sich in der Region Tobolsk niederließen. Nach der optimistischsten Schätzung könnten dies 125.000 bis 150.000 Menschen sein. "Walking People" waren jedoch per Definition Junggesellen. So die russische Bevölkerung Sibiriens am Ende des 17. Jahrhunderts. mit hinreichender Sicherheit auf 150.000-200.000 Personen geschätzt werden. zehn . Folglich reduzierte sich die russische Kolonisierung Sibiriens am Ende des Jahrhunderts tatsächlich auf die Ansiedlung von mehreren Zehntausend Menschen, von denen sich die meisten in der Nähe der östlichen Ausläufer des Urals niederließen.

Dennoch lockten die Vergünstigungen, die die Regierung den Siedlern gewährte, indem sie sie vorübergehend von Steuern befreiten und ihnen Sach- und Geldleistungen gewährten, die Menschen hierher. Aber Sibirien war schwer zu erreichen. Russen sind kein sehr mobiles Volk, sie wie alle Bauern an ihr Land gebunden und es erst verlassen, wenn die Existenzbedingungen absolut unerträglich werden. Außerdem bestand ein deutlicher Widerspruch zwischen der sozialen Struktur der Russen und der Kolonialisierungspolitik. Grundsätzlich sollten nur „freie“ Menschen nach Sibirien ziehen, aber die zaristische Verwaltung gab die Erlaubnis, sie zu bewegen. Leibeigene konnten nur von ihren Landbesitzern nach Sibirien entlassen werden 11 . In der Praxis waren die meisten Siedler Flüchtlinge und konnten theoretisch mit Gewalt zurückgebracht werden. Die Bauern, die aus dem Westen des Landes kamen, waren die verlorene Arbeitskraft sowohl für die Gutsbesitzer als auch für die Staatskasse. Daher im 17. Jahrhundert. Die russische Gesetzgebung erweitert ständig die Befugnisse der zaristischen Beamten in Sibirien. Der Mangel an Arbeitskräften in Sibirien und die Notwendigkeit, die Kolonisierung dieser Region zu stärken, zwangen die Regierung jedoch, das Problem der Flucht zu ignorieren. Leibeigene wurden selten an ihre früheren Besitzer zurückgegeben. Sibirien war damals also ein Land der Freiheit?

Um diese Frage zu beantworten, muss man herausfinden, ob die sibirischen Bauern versklavt wurden? Mit anderen Worten, unterschied sich die Entwicklung Sibiriens von der des europäischen Russlands?

Lassen Sie mich gleich darauf hinweisen Die Leibeigenschaft in Sibirien war unterentwickelt. Als Teil der russischen Länder wurde Sibirien als Eigentum des Staates angesehen, aber seine Gebiete wurden nicht an die Dienstleute verteilt, und feudales Eigentum war dort eine Ausnahme. Hochrangigen „Dienstleistern“ in Sibirien, deren Arbeit nur schwer mit Geld und Lebensmitteln vollständig bezahlt werden konnte (weil der Transport langsam und teuer war), wurden kleine Grundstücke von jeweils 5 bis 20 Hektar zur vorübergehenden Nutzung zugewiesen, die fast unterschied sich nicht von der Größe der Bauernhöfe. Es gab jedoch Ausnahmen: In Jenisseisk erhielt ein Bojarensohn 226 Hektar, von denen 37 Hektar Ackerland waren; der Kopf der Bogenschützen Mitte des 17. Jahrhunderts. hatte 300 Hektar Land. Dies waren mittelgroße Besitzungen, die jedoch die Grundlage für große feudale Güter bildeten, die im 18. Jahrhundert auftauchten. Aber dieses Phänomen gewann im 17. Jahrhundert kein großes Ausmaß. war zumindest für weltliche Besitztümer noch unbedeutend.

Etwas anders war die Situation bei großen Klostergütern. Ende des 18. Jahrhunderts. In Sibirien gab es 36 Klöster, und das größte, Tobolsk, besaß etwa 60 Dörfer und mehr als 2000 männliche Seelen. 1698 war jeder zehnte sibirische Bauer vom Kloster abhängig. Allerdings waren nicht alle diese Menschen Leibeigene. Kirchliche und weltliche Besitztümer wurden von Bauern unterschiedlichen Status bewirtschaftet: Leibeigenen, aber auch Landarbeitern, Pächtern, Pächtern staatlicher Ländereien. Ob in Sibirien Leibeigenschaft herrschte, ist schwer zu sagen.

Es gab eine andere Kategorie von sibirischen Bauern, die einen Zehnten ihres Landes zugunsten des Staates bestellten. Waren sie frei? Eine sorgfältige Analyse ihrer Lebensweise lässt den Schluss zu, dass die Mühsal, die sie ertragen mussten, ihre theoretische Freiheit stark einschränkte. Ihre Verbindung zum Staat war sehr stark. Ohne Erlaubnis der örtlichen Behörden durften sie das Dorf nicht verlassen, sie waren verpflichtet, Staatsgüter zu tragen. Bei der Ansiedlung in Ostsibirien siedelte die Regierung Bauern aus zuvor gegründeten Siedlungen um und ersetzte sie durch neue Einwanderer. So erhielt der Gouverneur von Tobolsk 1687 den Befehl, alle Bauern, die in den Bezirk Tobolsk gezogen waren - mehr als 200 Menschen - nach Jenisseisk und Irkutsk zu verlegen. Aber der Gouverneur siedelte nur 600 Menschen um. ( also in der Übersetzung - "SZ"), sie auf Flößen in den Bezirk Irkutsk zu transportieren. Einige entkamen unterwegs. So verwandelte die Kolonialisierung die Siedler in Halbleibeigentümer, was sie zwang, wohin ihre Augen von den Behörden blickten, zu fliehen. Ja, Sibirien hat die Menschen wirklich vor der Versklavung gerettet, aber in der Nähe der Zentren der russischen Kolonialisierung, wo es Landwirtschaft gab und eine ständige Bevölkerung lebte, bildete sich die gleichen Formen sozialer Organisation, wie im europäischen Russland. Sie entwickelten sich jedoch langsam und verspätet, da Großgrundbesitz hier rar war und Bevölkerungsdichte und Agrarkolonisation bis ins 19. Jahrhundert schwach blieben und sich erst nach der Abschaffung der Leibeigenschaft ausbreiteten.

Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Zentren der russischen Landbevölkerung, die die sibirischen Festungen umgaben, waren auf engstem Raum konzentriert. 75 % der russischen Kolonisten (ungefähr 30.000–35.000 Menschen) besetzten die Länder Westsibiriens – westlich des Tobol und seiner linken Nebenflüsse 12 sowie in der Nähe von Tobolsk. Eine andere Gruppe von Bauern ließ sich am Tom, einem Nebenfluss des Ob, nieder. Der dritte siedelte sich im Oberlauf des Jenissei nördlich von Krasnojarsk an. Schließlich entstanden Siedlungen entlang der oberen Lena bis nach Jakutsk selbst und in Transbaikalien zwischen Baikal und Amur. Ende des 17. Jahrhunderts. Die Zahl der Migranten in ganz Sibirien verdoppelte sich, aber die Kolonisationszentren nahmen fast nicht zu. Aber es scheint, dass Westsibirien etwas schneller besiedelt wurde. Es sollte auch beachtet werden, dass die Landwirtschaft in der Nähe der nördlichsten Festungen schlecht entwickelt war. Im Allgemeinen war die Agrarkolonisation Sibiriens unbedeutend. Doch das Ziel, das sich die Obrigkeit gesetzt hatte, wurde wohl Ende des 17. Jahrhunderts erreicht: Sibirien begann, sich mit Brot zu versorgen 13 .

Lassen Sie mich auch anmerken, dass der Ackerbau in Sibirien im Allgemeinen nicht von Russen eingeführt wurde. Obwohl die meisten sibirischen Völker Nomaden oder Halbnomaden waren und sich hauptsächlich mit der Jagd und dem Fischfang beschäftigten, zeigen archäologische Funde, dass es im Süden Sibiriens zwei Jahrtausende lang eine primitive Brandrodungslandwirtschaft gab - das Agrarnomadentum, das a war Hilfe bei der Viehzucht. Trotzdem war die Landwirtschaft hier noch schwach entwickelt, und die russische Eroberung führte zu einer noch stärkeren Verringerung 14 . VI Shunkov glaubt, dass der Niedergang der sibirischen Landwirtschaft bereits vor der Ankunft der Russen begann und durch die mongolische Invasion verursacht wurde; Unter den Schlägen der Eroberer, die aus dem Osten kamen, entwickelte sich die Wirtschaft der Kirgisen und die Völker des Altai verloren die Fähigkeiten, einige Werkzeuge zu benutzen, nachdem sie sie im 19. Jahrhundert wieder von den Russen übernommen hatten. Obwohl die russische Eroberung zur Zerstörung des einheimischen Ackerbaus führte, gab sie gleichzeitig den Völkern Sibiriens durch russische Kolonisten einen Pflug, eine Egge, die Verwendung von Gülle als Düngemittel und westliche Agrartechnologie: a Dreifeldersystem in Westsibirien und Zweifeldersystem in Ostsibirien (diese Praxis war im 17. Jahrhundert jedoch noch nicht allgemein verbreitet).

Sowjetische Autoren verteidigen ziemlich aktiv die These über die positiven Auswirkungen der russischen Eroberung auf die Entwicklung der traditionellen Wirtschaft der Völker Sibiriens. V. I. Shunkov bemerkt dies jedoch sorgfältig im 17. Jahrhundert. Landwirtschaft existierte nur unter den Tobolsker Tataren, die in den westlichsten (und bevölkerungsreichsten) Randgebieten Sibiriens lebten. Es ist unwahrscheinlich, dass die nichtrussischen Völker ihre Wirtschaftsstruktur radikal verändert haben, so dass die Landwirtschaft ohnehin ein unbedeutender Teil ihrer Wirtschaft war.

Natürlich im 17. Jahrhundert. Sibirien war nicht nur ein Land der Jagdgründe und des Sammelns von Yasak. Aber hat V. I. Shunkov Recht, wenn er sagt, dass die Kolonisierung Sibiriens hauptsächlich agrarischer Natur war und dass die Hauptbeschäftigung der Russen hier keineswegs die Gewinnung von Pelzen war? Wenn wir Sibirien natürlich vor dem Hintergrund des Wirtschaftslebens des europäischen Russlands betrachten, dann sieht es wirklich wie ein Lieferant von Pelzen aus. Aber nur wenige taten es, und Der Großteil der russischen Bevölkerung Sibiriens waren Bauern. Darüber hinaus taten dies nicht nur die 45-50% der Bevölkerung, die Bauern waren, sondern auch eine beträchtliche Anzahl von Dienstleuten, die gezwungen waren, das Land zu bearbeiten, um entweder ihre Existenz zu sichern oder um ihr unregelmäßiges zusätzliches Einkommen zu erzielen bezahlte Gehälter. Städter (=Handwerker; Ende des 17. Jahrhunderts gab es in ganz Sibirien nur 2.500 von ihnen) waren Halbbauern. In gewisser Weise hat V. I. Shunkov also Recht. Doch Pelzabbau und Agrarkolonisation widersprechen sich nicht, sondern ergänzen sich, und letztlich ist es der „weiche Kram“, der Sibirien im 17. Jahrhundert symbolisiert, und nicht die auf den ersten Blick unsichtbare Besetzung der Bauernschaft. Pelz, der ein Wertmaßstab war, führte zu Migrationen lokaler Völker, änderte die Richtung der Handelswege, bestimmte die Lage lokaler Märkte, die zum Hauptkriterium für Reichtum und zur Haupthandlung der gesamten sibirischen Ikonographie dieser Zeit wurden Massenvorstellungen über diese Region, für die die Landwirtschaft nur als erzwungene Notwendigkeit galt.

Gesellschaftliche Entwicklung Sibiriens

Die damalige Struktur der sibirischen Gesellschaft war sehr komplex und geriet mehr als einmal in eine Krise. Natürlich konnten diese Umwälzungen die russische Regierung nicht bedrohen, aber sie zeugen von sozialen Widersprüchen unter den Kolonisten (im weitesten Sinne des Wortes), die auch die einheimische Bevölkerung beeinflussten. Im sibirischen "sozialen Mikrokosmos" betrug die Zahl jeder Bevölkerungskategorie in der einen oder anderen Siedlung Hunderte und Dutzende und manchmal einige wenige Menschen, aber dies führte dennoch zu ihrer langfristigen Konfrontation. So war es zum Beispiel in Tomsk 1637-1638, 1648-1650, in Jakutsk in den 40-50er Jahren. und in allen Zentren Ostsibiriens - von Krasnojarsk bis Nerchinsk - in den Jahren 1695-1700.

Konflikte entstanden in der Regel zwischen Servicemitarbeitern, die jedoch die Mehrheit der lokalen russischen Bevölkerung ausmachten. An diesen Konflikten nahmen einerseits Bojarenkinder teil (unter denen die Rangoberhäupter, Kosakenhäuptlinge, Beamte des Staatslandes rekrutiert wurden) und andererseits gewöhnliche Kosaken. Was die sehr wenigen Städter und Bauern aller Kategorien betrifft (die zahlreichsten von ihnen waren Staaten), wenn sie an den Unruhen teilnahmen, dann nur als Hilfstruppe. Die sibirischen Aufstände gingen fast nicht über die "Instrumententruppen" hinaus.

Unruhen brachen nur in den "Städten" aus, in denen die Mehrheit der Dienstbevölkerung lebte. 1646 gab es in Tomsk unter 1045 Einwohnern 606 Soldaten; hier müssen 96 Städter, 89 Bauern und 93 ohne bestimmten Status hinzugefügt werden (dies waren neue Siedler, die erwarteten, einer Kategorie zugeordnet zu werden). Die Bauern verarbeiteten auch den „souveränen“ Zehnten, der im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts entstand. war etwas weniger als 1 ha, dann wurde es erheblich vergrößert und in der Nähe von Tomsk um 1640 überstieg es 1,5 ha. Diese Verpflichtung wurde durch öffentliche Frondienste (Transport von Staatsgütern, Instandhaltung von Festungen und Staatslagern) verschärft. Ähnliche Abgaben wurden den Stadtbewohnern auferlegt, die zusätzlich Steuern auf ihre Produkte und ihren Handel zahlten. Weizen, der auf Staatsland angebaut wurde, war für die Dienstleute bestimmt, aber es gab nicht genug davon und dieses Produkt musste aus Tobolsk importiert werden. Ernteausfälle, Verzögerungen bei der Brotversorgung bedrohten die Existenz der lokalen Bevölkerung.

Trotzdem verließ sich die Dienstbevölkerung nicht nur auf die Bauern. Viele Kosaken bewirtschafteten das Land selbst (in den Jahren 1636-1637 waren 156 von 745 Personen der Tomsker Garnison damit beschäftigt), aber in diesem Fall wurde die Ausgabe von Brot, das Teil ihres Gehalts war, eingestellt oder stark reduziert . Wenn also hochrangige Militärs ihre Existenz durch Spekulation oder Handel sichern konnten, mussten sich einfache Kosaken und niedere Beamte nur auf ihre geringen und unregelmäßig gezahlten Gehälter und seltenen Verteilungen von Salz und Getreide verlassen. Wegen der Brotkarren, die aus Tobolsk kamen, kam es in einem der mageren Jahre zu Streitigkeiten.

1637 beschloss der Tomsker Woiwode, einen Teil der mitgebrachten Lebensmittel im Lager aufzubewahren, anstatt sie an die Kosaken zu verteilen. Im Kontext einer schlechten Ernte führte diese Maßnahme zu höheren Preisen und Spekulationen. Die Proteste der Kosaken gegen das Vorgehen der Behörden und insbesondere des Gouverneurs endeten damit, dass die Kosaken eine stadtweite Versammlung abhielten, bei der eine Delegation ausgewählt wurde, um Beschwerden in der sibirischen Ordnung vorzubringen, und dem Gouverneur ein Misstrauensvotum ausgesprochen wurde. Am Ende erhielten die Kosaken ihr gebührendes Getreide.

Unruhen von 1648-1650 waren viel schwerwiegender und fielen zeitlich mit ähnlichen Ereignissen in Moskau zusammen. Ihre Gründe waren die gleichen: Ernteausfälle 1641-1643, 1646, Fron- und Steuernöte. Die Aktionen der Rebellen waren ähnlich: Brotforderungen, ein Appell an die Stadtbewohner. Auf einer Stadtversammlung im Jahr 1648 wurde der Woiwode entlassen und ein anderer an seiner Stelle ernannt. Die Dauer dieser Rebellion war darauf zurückzuführen, dass die Regierung damit beschäftigt war, die Rebellion in Moskau zu unterdrücken: Erst 1650 gelang es den Behörden, das Tomsker Volk zu befrieden, indem sie den Kosaken Zugeständnisse machten.

In beiden Fällen hatten die Konflikte lokale Ursachen. Beide Male wurde die Reaktion des "Volkes" auf illegale Weise zum Ausdruck gebracht - die Versetzung des Gouverneurs, aber dies war nur die praktische Anwendung der Kosakentraditionen. Die Rebellen setzten sich nicht das Ziel, eine demokratischere autonome Institution zu schaffen, sondern traten nur für die Verbesserung der Lebensbedingungen ein. Dennoch waren diese Konflikte sozialer Natur, da sie durch den Gegensatz zwischen der Armut der Menschen und dem Wohlergehen der Minderheit verursacht wurden, die sowohl die Macht als auch die Werkzeuge hatte, sich zu bereichern.

Ähnlich waren die Unruhen in Nord- und Ostsibirien: in Mangazeya (1631), Jakutsk (1647, 1650, 1658, 1668), Narym (1648). 1670-1690. Unruhen wurden nicht beobachtet, aber in den 90er Jahren. sie nahmen wieder auf. Die Unruhen dieser Zeit, insbesondere in den Verwaltungszentren Ostsibiriens, zeugten von großen Veränderungen in Wirtschaft und Verwaltung, die hundert Jahre nach der Ankunft der Russen stattfanden. Die sibirischen Pelzressourcen waren erschöpft und die Sammlung von Pelzen ging zurück. Die eingeborene Bevölkerung war gezwungen, von der Zahlung von Yasak mit Fellen von Pelztieren auf die Lieferung von Vieh und Barabgaben umzusteigen, was durch die Ausbreitung des Geldumlaufs möglich wurde. Viele Eingeborene wurden angeheuert, um für wohlhabende russische Kolonisten zu arbeiten, um Yasak nicht zu zahlen. Aber sie kamen auch mit den unteren Schichten der russischen Gesellschaft in Kontakt und beteiligten sich mit ihnen auch an Aufständen, die nicht koloniale, sondern soziale Ursachen hatten.

Doch die weitere Verschärfung der Steuerlast zu einer Zeit, als die Ausbeutung der Reichtümer Sibiriens für die zaristischen Beamten nicht mehr so ​​rentabel war, betraf auch hochrangige Militärs. So zwangen Gouverneure ihre Angestellten, Steuern zu zahlen. Die Unzufriedenheit erfasste nicht nur einfache Menschen, sondern auch höhere Bevölkerungsschichten. Nur Gouverneure, die mit großer Macht ausgestattet waren, gemeinsame Interessen hatten und durch familiäre Bindungen miteinander verbunden waren, konnten erfolgreich von ihrer Position profitieren. Zum Beispiel in den 90er Jahren. Gagarins waren Gouverneure von Irkutsk, Jakutsk, Nerchinsk. Die Baschkowskis bekleideten von 1686 bis 1696 das Amt des Gouverneurs von Krasnojarsk. Noch einträglicher war es, als Gouverneur in Ostsibirien zu dienen, wo neben den üblichen Bestechungsgeldern und Einnahmen aus dem Pelzhandel noch bedeutendere Gewinne aus dem Schmuggel mit China hinzukamen. Deshalb waren die Gouverneure das Hauptziel von Beschwerden und Unzufriedenheit. Es war der Woiwode, der für die Rebellion in dem ihm anvertrauten Gebiet verantwortlich sein sollte, und auf sein Los fielen die schwersten Strafen zu Beginn der Regierung Peters des Großen, als die Untersuchung der Woiwodschaftsmissbräuche in Sibirien stattfand 1696-1702. von einem Sonderausschuss behandelt.

Die Untersuchung der Volksaufstände gegen die Misshandlungen der Gouverneure legt nahe, dass die Gouverneure des Zaren von einer einzigen Masse bekämpft wurden, in der Klassenwidersprüche geglättet wurden und sich alle Wut gegen die lokale Verwaltung richtete. Im Laufe der Jahre, die fast von 1695 bis 1700 dauerten. Der Aufstand in Krasnojarsk wurde durch 6 Gouverneure ersetzt, die entweder zur Flucht gezwungen oder von den Stadtkosaken verhaftet wurden, manchmal unterstützt von Stadtbewohnern, russischen Einwohnern und benachbarten Ureinwohnern. 1697 befreiten die Bewohner der umliegenden Dörfer die im Gefängnis befindlichen Gefangenen des Gouverneurs gewaltsam. So manifestierte sich die Einheit in der Organisation von Aufständen, in der Existenz der "Duma" der gesamten Bevölkerung und des "Rates" der Dienstleute. Schließlich traten die Städte als Einheitsfront auf. Ganz am Ende des Jahrhunderts wurde ganz Ostsibirien von Unruhen erfasst. Natürlich trug die Solidarität der Gouverneure, verstärkt durch ihre Verwandtschaft, zur Koordinierung ihrer Aktivitäten bei und führte infolgedessen dazu, dass sich die Proteste der einfachen Bevölkerung von einer Stadt zur anderen ausbreiteten. Aber das ist nur ein Detail. Die Einheit der Aufstände manifestierte sich sogar, wenn auch in etwas anderer Form, in Westsibirien. In der Region Tobolsk weigerten sich viele Bauern, den Behörden zu gehorchen, reichten eine Petition zu ihren Forderungen ein, und einige flohen einfach. Aber in Westsibirien gab es keine größeren Aufstände, und die Unruhen erfassten die Bauernschaft, ohne die städtische Bevölkerung zu beeinträchtigen, wo die Dienstleute überwogen. In den bevölkerungsreichsten Gebieten, die teilweise eher an das europäische Russland erinnerten, waren Beamte und Militär dem Gouverneur unterstellt. Die Bauern dagegen machten für die Verschlechterung ihrer Lage nicht den Gutsbesitzer, sondern den Staat, das heißt den gesamten Verwaltungs- und Militärapparat, verantwortlich.

Anders war die Situation in Ostsibirien, weil die Bauernschaft in diesem abgelegenen Gebiet äußerst klein war und hier freier lebte, so dass die Motive für die Unzufriedenheit der Bauern mit den Forderungen der Dienstleute an den Gouverneur zusammenfielen. Die Ländereien östlich des Jenisseis galten als neu und zogen die energischsten und gierigsten hohen Beamten an, wie die Geschichten belegen, die mit den Gagarins und Bashkovskys verbunden sind. Dennoch war das Ausmaß des Widerstands in Ostsibirien aufgrund eines Umstands größer, nämlich der Anwesenheit von Verbannten und ihren Nachkommen, deren Zahl im 17. Jahrhundert 10% der Gesamtbevölkerung Sibiriens ausmachte. Dies waren nicht nur die in Ungnade gefallenen höchsten Würdenträger (sie gingen jedoch während der Aufstände oft auf die Seite der Woiwoden über), sondern auch eine große Anzahl von Personen, die wegen Staatsverbrechen, wie der Teilnahme an der die größten russischen Aufstände, Split, Kosakenunruhen. Sibirien war ein Endlager wo sich die Regierung vor den Unruhestiftern versteckte. Wo Menschenmangel herrschte, bekleideten Exilanten oft verantwortliche Positionen, gehörten zum Servicepersonal und besetzten untere und mittlere bürokratische Positionen. Sie spielten eine große Rolle in der Geschichte Ostsibiriens und waren am besten an den organisierten Widerstand angepasst 15 .

Verursacht durch die Verschlechterung der gesellschaftlichen Verhältnisse und gegen die höchsten Autoritäten gerichtet, waren die sibirischen Aufstände des ausgehenden Jahrhunderts vor allem eine Reaktion auf Missstände, die durch die Natur des Funktionierens des Kolonialsystems unter abgelegenen Bedingungen verursacht wurden und von denen eine gewisse Unabhängigkeit besessen war das Zentrum. Russische Gesetzgebung der Jahre 1695-1697. widmet der Situation in Sibirien große Aufmerksamkeit, regelt detailliert alle Aspekte des Lebens dieser Region (die Befugnisse des Gouverneurs, die Erhebung von Yasak, Zollvorschriften, Handel) und versucht, die Zentralisierung der lokalen Regierung zu stärken und in der versucht angesichts anhaltender Unruhen, die Stellung der Dienstleute zum Schaden der Bauernmassen zu stärken.

Aber kann man in Bezug auf diese Region von einigen „Massen“ der Bevölkerung sprechen? Sibirien war in Bezug auf seine Bevölkerung sowohl von Kolonisten als auch von Eingeborenen Halbwüste. Die Anwesenheit vieler unterschiedlicher und verstreuter Bevölkerungsgruppen macht es äußerst schwierig, die Ursachen der Aufstände zu identifizieren. Die sibirischen Unruhen haben wenig Ähnlichkeit mit den großen sozialen Bewegungen im europäischen Russland. Die „Mikroanalyse“ der lokalen sozialen Gruppen ist natürlich eine interessante Übung, aber nur auf ihrer Grundlage ist es riskant, Analogien zu ziehen und Rückschlüsse auf das Problem als Ganzes zu ziehen.

Erkundung Sibiriens

Die Eroberung Sibiriens verlief gleichzeitig mit der langsamen und schwierigen Erforschung dieser riesigen Weite. Kamtschatka ist ein Thema für ein separates Gespräch, dessen Erforschung erst Ende des 17. Jahrhunderts begann.

Die Untersuchung der Küste des Arktischen Ozeans und der nahe gelegenen Inseln innerhalb der europäischen Grenzen, dh bis Novaya Zemlya, wurde ursprünglich nicht nur von Russen durchgeführt. Zu der Zeit, als englische Seefahrer die berühmte Nordwestpassage im Norden Amerikas suchten, wurden 16 ähnliche Versuche im Nordosten in Richtung Novaya Zemlya unternommen. Ausgangspunkt in dieser Angelegenheit war die englische Expedition von H. Willoughby und R. Chancellor, die direkte Handelskontakte zwischen England und Russland durch das Weiße Meer herstellen und vom König die Erlaubnis für die Durchreise englischer Karawanen durch Russland erhalten sollte Persien. 1554 erreichte diese Expedition die Mündung der Nördlichen Dwina.

Nach einer kurzen Zeit der Zusammenarbeit verweigerte der Zar den Briten jedoch den Transit ihrer Waren nach Osten durch Russland. Insgesamt wurden 6 Karawanen verwaltet, die letzte 1579. Das neue Privileg, das den Briten 1586 gewährt wurde, sah keine Möglichkeit vor, das Territorium Russlands für den Transport ihrer Waren nach Persien zu nutzen. Eine Besonderheit der Politik der russischen Zaren war, dass sie versuchten, die Versuche der Holländer und Briten, die russischen Länder zu erkunden, zu verbieten oder zumindest einzuschränken. Kurz nach der Mission des Kanzlers begannen die Briten, zahlreiche Expeditionen nach Nordosten zu organisieren, die Novaya Zemlya erreichten und dort Kontakt mit russischen Jägern aufnahmen. Im Jahr 1607 versuchte G. Hudson, der drei Jahre später auf der Suche nach einer nordwestlichen Passage verschwand, einen Weg nach Nordosten zu finden und erreichte die Region Svalbard, die sich auf mehr als 80º nördlicher Breite erhob (diese Barriere wurde erst 1806 überwunden). .). Die Niederländer (die Barents-Expedition) wiederum erschienen Ende des 16. Jahrhunderts an denselben Orten.

Diese Seereisen brachten Ausländer zu sibirischen Häfen, wo sie sich mit russischen Entdeckern der Küste des Arktischen Ozeans trafen, die aus Festungen wie Mangazeya (am Fluss Taz) kamen. Im Sommer wurde an der Meeresküste Handel getrieben, an dem niederländische und englische Kaufleute teilnahmen. Bald jedoch, im Jahr 1619, verbot der Zar alle Handelsoperationen außerhalb der Meerenge zwischen Novaya Zemlya und der Küste (wo sich der Zollposten befand), aus Angst, Archangelsk (gegründet 1584) zu umgehen und insbesondere für die Steuer unzugänglich zu werden Behörden Besteuerung Um den Schmuggel zu verhindern, wurde 1667 der Seeweg von Tobolsk nach Mangazeya (dh die Schifffahrt von der Ob-Mündung bis zum Taz) geschlossen. Die Kommunikation zwischen Mangazeya und Westsibirien sollte nun entlang von Flüssen oder entlang von Autobahnen unter Umgehung der Ozeanküste durchgeführt werden. Auf diese Weise, Sibirien wurde vollständig von jedem wirtschaftlichen Einfluss von außen ausgeschlossen.

Russische Expeditionen führten die Welt in den Fernen Osten ein. Stadukhin segelte 1644 zwischen den Mündungen der Lena und Kolyma. Dezhnev verließ 1648 die Mündung der Kolyma, ohne es zu wissen, überquerte die Meerenge zwischen Asien und Amerika und stieg dann wieder nach Anadyr auf. Obwohl das Innere Sibiriens weit und breit von Yasak-Sammlern durchzogen wurde, blieben bedeutende Gebiete davon bis ins 20. Jahrhundert unbekannt. Neben den Pionieren, deren Namen in der Geschichte erhalten sind, trugen viele einfache Menschen zur Erforschung Sibiriens bei, die mit ihren Erkundungskampagnen oft große Expeditionen vorbereiteten. Andererseits im Gegensatz zu den wissenschaftlichen Expeditionen des 18. Jahrhunderts. diese Feldzüge waren nicht akademischer Natur und standen in engem Zusammenhang mit der Eroberung der Region und der Pelzgewinnung, also mit kaufmännischen Zielen; In den Pionierabteilungen gab es keine Wissenschaftler. Vielleicht hatten nur Seeleute technisches Wissen. Selbst die Moskauer Expeditionen - Pojarkow und insbesondere Paschkow in der Amur-Region - beschäftigten sich überhaupt nicht mit wissenschaftlicher Forschung.

Vor dem Hintergrund gewöhnlicher Razzien von Soldaten und Industriellen zeichnen sich Paschkows Kampagnen durch ihren Umfang aus, an ihnen nahmen jedoch nur wenige Menschen teil und sie unterschieden sich kaum von den vor Ort initiierten Einsätzen. In Moskau organisiert, bezeugten sie dennoch, dass die Regierung bestimmte Pläne hatte, diese Gebiete zu erobern. Pierre Pascal stellt fest, dass das Mandat des Zaren, das Paschkow erteilt wurde, die Kolonialpolitik des Souveräns detailliert beschreibt und diese Person mit den folgenden Worten charakterisiert: „der Moskauer Typus der großen Pioniere des 16. Jahrhunderts, ohne jeden Zweifel, gierig, unhöflich, unwissend, aber hingebungsvoll zu seiner Arbeit und gnadenlos zu sich selbst und seinen Untergebenen.

Ende des 17. Jahrhunderts. Sibirien wurde fast ganz durch Auf- und Abrennen überwunden. „Laufend“, weil das Wissen über diese Länder bis zu Berings Expeditionen im 18. Jahrhundert sehr oberflächlich blieb. es war nicht klar, ob dieser Kontinent von Amerika getrennt war oder nicht. Und so führte die Reise nach Osten die Russen nicht nur in nahezu unbewohnte und der internationalen Konkurrenz verborgene Gebiete wie die nördliche Pazifikküste, sondern auch an die Grenzen des chinesischen Imperiums. Und bald nach Paschkows Expedition tauchte das Problem auf, die russische Grenze in der Amur-Region zu errichten.

Dies war auch deshalb wichtig, weil die Mandschu-Qing-Dynastie, die 1644 in China an die Macht kam, begann, eine Expansionspolitik zu verfolgen. Insbesondere die Chalkha-Mongolen (leben auf dem Gebiet der heutigen Äußeren Mongolei), die bereits im 16. vom Heidentum zum Buddhismus in seiner lamaistischen Form überging, wurde immer abhängiger von China. Während seiner zweiten Expedition in die Sungari-Region im Jahr 1652 gelang es Khabarov nur knapp, den Ansturm der Chinesen abzuwehren. Dieser Feldzug der Russen führte nicht zur Eroberung dieser Länder durch sie. Selbst russische Stellungen in Transbaikalien waren zur Verteidigung wenig brauchbar. Paschkow versuchte am Mittleren Amur Fuß zu fassen, doch die feindselige Haltung der Eingeborenen, unterstützt von chinesischen Truppen, führte 1658 zu einem Massaker an Russen. Der Wunsch, einen regelmäßigen Handel mit China aufzubauen und Konflikte in dieser abgelegenen und unzugänglichen Region zu vermeiden, zwang die russische Regierung, 1689 den Vertrag von Nertschinsk mit den Chinesen abzuschließen.

Dieses Abkommen, das unter Vermittlung von am chinesischen Hof sehr einflussreichen Jesuiten unterzeichnet wurde (es wurde in Latein und Russisch verfasst), wurde lange diskutiert, da beide Seiten, insbesondere aber die Chinesen, keine genaue Vorstellung davon hatten ​\u200b\u200bwo die Grenze gezogen werden soll. Es gab zwei Gebirgszüge auf den Karten, beginnend mit den Jablony-Bergen (in der Region Oberer Amur) - einer verlief parallel zum Amur und ging nach Osten zum Pazifischen Ozean südlich des Flusses. Udy und der andere stieg nach Nordosten (Stanovoy Ridge). Die Chinesen wollten ein zweites Gebirge in ihr Reich aufnehmen und waren sehr überrascht, als sie erfuhren, dass es mehrere tausend Kilometer entfernt bei Kamtschatka endet, das allerdings noch wenig erforscht war. Nach einer langen Diskussion entschieden sie dennoch, dass das gesamte Gebiet zwischen den beiden Gebirgszügen nicht geteilt würde und die zweite Kette südlich des Flusses die Grenze Chinas werden würde. Oody. Dies wurde in aufgezeichnet Latein der Vertragstext, aber Russisch Version wurde die Erwähnung des ersten Gebirges (das die Grenze Russlands werden sollte) weggelassen und ein paar Worte (die im lateinischen Text fehlen) hinzugefügt, dass die Grenze zwischen den beiden Ländern südlich des Flusses verlaufen würde. Udy, parallel zum Amur. Trotz der Proteste der chinesischen Regierung im 18. Jahrhundert glaubten die Russen immer, dass es nördlich von Uda kein unteilbares Territorium gebe. Diese Grenze wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts nach der Übernahme von Besitztümern durch Russland geändert.

Ergebnisse

Um die Ergebnisse der Eroberung Sibiriens und ihre Ergebnisse zu sehen, ist es notwendig, sich der Situation zuzuwenden, die sich um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert entwickelte, als die sibirischen Besitzungen der Russen eine klare Unterscheidung erhielten und bis ins 19. Jahrhundert. bildete das von allen anerkannte Gebiet der kolonialen Ausbeutung und Agrarkolonisation. In Sibirien, das Mitte des 17. Jahrhunderts vollständig erobert wurde. und immer noch eine Pelzjagd- und Pelzsammelregion, zeichnen sich allmählich neue Trends ab, die sich im nächsten Jahrhundert entwickeln werden.

Dabei fällt zunächst auf, dass es gleichzeitig mit der Stagnation und dann mit dem Rückgang der Pelzproduktion begann. landwirtschaftliche Besiedlung, freilich damals noch schwach, fokal, intensiver in Westsibirien und weniger in Ostsibirien, legte aber den Grundstein für die Besiedlung Sibiriens im nächsten Jahrhundert. Dazu sollte auch der Anfang gehören regelmäßiger Zustrom von Verbannten in diese Teile, die einen bedeutenden Teil der sibirischen Bevölkerung ausmachten und der Region eine gewisse Ursprünglichkeit verliehen.

Die Besiedlung Sibiriens erfolgte entlang von Fluss- und Landwegen, vor allem aber entlang seiner südlichen Grenze von West nach Ost, entlang der fruchtbaren Steppe, die die Haupteindringungsrichtung in diese Länder war. Da die Mehrheit der Eingeborenen nördlich oder südlich dieser Linie lebte oder wanderte, war der Kontakt der Russen mit ihnen nicht so eng, wie man erwarten könnte, mit Ausnahme des Gebiets Westsibiriens. Die Bedingungen für die freiwillige Konversion der Ureinwohner zur Orthodoxie und ihre Assimilation, verursacht durch den Kontakt zweier entwicklungsmäßig ungleicher Zivilisationen, waren minimal. So Sibirische Eingeborene, sehr wenige und schwach, behielten ihre Individualität. Natürlich wurden sie durch die Natur und lange Distanzen geschützt. Но в отличие от Америки, полезные ископаемые в Сибири стали разрабатываться лишь в XVIII в., а до тех пор она оставалась, повторю еще раз, охотничьим угодьем, где с коренного населения можно было получать доход лишь в том случае, если оно сохранит свой традиционный Lebensweise. Sie versuchten nicht, lokale Arbeitskräfte in die Minen und Minen zu locken. Natürlich gab es Versuche, einheimische Leibeigene in der Landwirtschaft einzusetzen, aber dies waren Einzelfälle, und die Natur des Grundbesitzes in Sibirien trug nicht zur Entwicklung der Leibeigenschaft hier bei.

Unterscheidet sich die Lebensweise der russischen Bevölkerung Sibiriens von der der Bewohner des europäischen Russlands? Um diese Frage zu beantworten, ist zunächst anzumerken, dass russische Sibirier alle Auswanderer waren. Zweitens waren viele unter ihnen, die vor der Unterdrückung durch den Zarismus hierher flohen. Sie waren von Anfang an „Abweichler“ im weitesten Sinne des Wortes. Die Regierung begrüßte ihre Umsiedlung in der Hoffnung, diese Bevölkerungsgruppe für die Entwicklung Sibiriens zu nutzen. So gelangten die Altgläubigen nach Sibirien, von denen hier bis in unsere Tage die ungewöhnlichsten Gerüchte mehr oder weniger heimlich existieren könnten. Daher können wir von einem besonderen sibirischen Charakter, einer besonderen sibirischen Nation sprechen. Aber für den Zeitraum, den ich in Betracht ziehe, ist es zu früh, um über diese Anzeichen zu sprechen. Zu dieser Zeit konnte sich in vielen Bevölkerungsgruppen Sibiriens noch kein einziger Typus menschlichen Charakters herausbilden.

Sibirien hat bei der Bauernschaft große Hoffnungen geweckt, aber bei den unglücklichen Leibeigenen des europäischen Russlands war es das eher mythisch als das wahre Paradies. Die wenigen, die nach Sibirien zogen, stellten bald fest, dass die Lebensbedingungen am neuen Ort stark denen in ihrer Heimat ähneln. Es wäre falsch anzunehmen, dass Sibirien die russischen Bauern im 17. und noch mehr im 18. Jahrhundert befreit hat. Sibirien hat die damals für Rußland so charakteristischen sozialen Spannungen nicht verringert. Es ist wahrscheinlich, dass der Unterschied zwischen Traum und Realität weiter zur Verschlechterung der Situation beigetragen hat.

Übersetzung der französischen Kandidatin für philologische Wissenschaften L. F. Sakhibgareeva aus: Portal R. La Russes en Sibérie au XVII siècle // Revue d’histoire moderne et contemporaine. 1958. Janvier-Mars. S. 5-38. Anmerkungen in eckigen Klammern und Ergänzungen in spitzen Klammern - Kandidat der Geschichtswissenschaften I. V. Kuchumov. Zwischenüberschriften eingefügt von der Redaktion der "SZ".

Anmerkungen

* Im französischen Original ist dem Artikel eine Literaturliste zum Problem der Kolonisierung Sibiriens vorangestellt. In der russischen Übersetzung wird es weggelassen, da sich die Bibliographie dieser Ausgabe heute erheblich erweitert hat. Für neue heimische Literatur siehe: Nikitin I.I. Sibirisches Epos des 17. Jahrhunderts: Beginn der Entwicklung Sibiriens durch das russische Volk. S. 169-174. Für einen allgemeinen Überblick über das Faktenmaterial siehe: Er ist. Erkundung Sibiriens im 17. Jahrhundert. M., 1990; Tsiporukha M.I. Eroberung Sibiriens: von Jermak bis Bering. M., 2004. Aus den neuesten Veröffentlichungen siehe auch: Die russische Bevölkerung Sibiriens in der Ära des Feudalismus: eine Sammlung von Dokumenten des 17. - ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nowosibirsk, 2003.

1. Mit Ausnahme des südöstlichen Stadtrandes, nahe der Grenze zu China.
2. Die Anfangsphase der wirtschaftlichen Macht der Stroganovs wurde zum Thema von A. Vvedenskys Studie „Anika Stroganov in seiner Solvychegodsk-Wirtschaft“ (Sammlung von Artikeln zur russischen Geschichte, die S. F. Platonov gewidmet sind. Pg., 1922). Die Salzindustrie des Kamskaya-Salzes (im Norden von Perm), die hauptsächlich in den Händen der Stroganovs war, wurde einer bemerkenswerten Studie von N. V. Ustyugov ( Ustyugov N.V. Die Salzindustrie von Kamskaja-Salz im 17. Jahrhundert: Zur Frage der Entstehung kapitalistischer Verhältnisse in der russischen Industrie. M, 1957).
3. B. E. Nolde zitiert in diesem Zusammenhang einen sehr interessanten Brief von Kuchum an Ivan IV ( Nolde B. La Formation de l’Empire Russe. Paris, 1952. T. I. S. 157).
4. Woronichin A. Zur Biographie von Yermak // Fragen der Geschichte. 1946. Nr. 10. S. 98.
5. Bachrushin S.V. Wissenschaftliche Arbeiten. T. 2. M., 1954. S. 229.
6. Die Kategorie Tobolsk, die bedeutendste in Bezug auf Bevölkerung und Aktivität, umfasste 6 Kreise - Werchoturje, Turinsk, Tara, Tobolsk, Pelym. Der größte Teil der Bevölkerung dieser Kategorie konzentrierte sich auf die Kreise Werchotursk und Tobolsk.
7. Cm.: Pallas PS Reise durch verschiedene Provinzen des russischen Staates. SPb., 1788. Teil III. Ein halbes. S. 74.
8. Ein erheblicher Teil dieser Exporte waren Staatsgeschenke (z. B. Opfergaben an ausländische Herrscher).
9. Die Anzahl der Einwohner jedes Hofes ist für verschiedene Autoren unterschiedlich (4,5 und sogar 6 Personen).
10. In einer bemerkenswerten Studie von D. Threadgold ( Treadgold D.W. Die große sibirische Völkerwanderung: Regierung und Bauer bei der Umsiedlung von der Emanzipation in den Ersten Weltkrieg. Princeton: Princeton University Press, 1957, S. 32<новое изд.: Westport, Conn.: Greenwood Press, 1976>) wird die Zahl aller Sibirier auf 229.227 Menschen geschätzt, was für 1709 überschätzt zu sein scheint, aber ein erheblicher Fehler in Bezug auf eine so kleine Bevölkerung sind 40.000-50.000 Menschen. angesichts der Weiten dieser Region durchaus akzeptabel.
11. Theoretisch lösten beide Seiten das Umsiedlungsproblem nach ihren eigenen Interessen. Die Besiedlung Sibiriens erfolgte fortan „nach Vorschrift“ (kostenlose Miete).
12. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Flächen nehmen den Raum zwischen Tobol und Tura mit einer Fläche von etwa 80.000 Quadratmetern ein. km.
13. Die Versorgung Sibiriens bis Mitte des Jahrhunderts erfolgte größtenteils aus den nördlichen Regionen des europäischen Russlands: Salz von Kama, Vyatka, Ustyug, Sol-Vychegodsk. Aber die Anlieferung von Getreide, langwierig und mühselig, verdoppelte und verdreifachte sogar seinen Wert. Ende des 17. Jahrhunderts. seine Lieferungen nach Sibirien wurden vollständig eingestellt.
14. Während seiner Feldzüge von 1643-1644. In der Region Amur stellte Pojarkow fest, dass die Eingeborenen Felder gesät hatten, die die Garnison ernähren konnten, aber später wurden sie von zwei Expeditionen von Chabarow zerstört.
15. Erst gegen Ende des Jahrhunderts wurde Zwangsarbeit in Minen und Fabriken legalisiert. Mit Hilfe dieser Maßnahme gelang es, viele Arbeiter für die ersten Industriebetriebe zu rekrutieren, die an den östlichen Ausläufern des Urals errichtet wurden (z. B. für das Werk in Newjansk im Jahr 1698).
16. Siehe Kenneth Roberts exzellenten Roman Northwest Passage.
17. Pascal P. La conquête de l'Amour // Revue des Études Slaves. 1949. S. 17.

Notizen von I. V. Kuchumov

1. 1648 erreichte die Expedition von S. I. Dezhnev, F. A. Popov und G. Ankudinov die Tschukotka-Halbinsel.
2. Der Vertrag von Nerchinsk (27. August 1689) zwischen Russland und dem Mandschu-Qing-Reich bestimmte das Handelssystem und die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten. Die Grenzlinie entlang war nicht klar definiert. Es bestand bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Einzelheiten siehe: Jakowlewa P. T. Der erste russisch-chinesische Vertrag von 1689. M, 1958; Alexander V. A. Russland an den fernöstlichen Grenzen (zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts). M, 1969; Demidova N. F. Aus der Geschichte des Abschlusses des Vertrags von Nerchinsk von 1689 // Russland während der Reformen von Peter I. M., 1973; Melichow G. V. Manchus im Nordosten (XVII Jahrhundert). M, 1974; Myasnikov V.S. Das Qing-Reich und der russische Staat im 17. Jahrhundert. M, 1980; Er ist. Vertragsartikel genehmigt. Diplomatische Geschichte der russisch-chinesischen Grenze im 17.–20. Jahrhundert. M., 1996; Bezprozvannykh E. L. Die Region Amur im System der russisch-chinesischen Beziehungen. 17. - Mitte des 19. Jahrhunderts M., 1983; Artemiev A. R. Kontroverse Fragen der Grenzziehung zwischen Russland und China unter dem Vertrag von Nerchinsk von 1689 // Sibirien im 17.–20. Jahrhundert: Probleme der politischen und sozialen Geschichte: Bakhrushin-Lesungen 1999–2000. Nowosibirsk, 2002.
3. Im 17. Jahrhundert "Sibirien" bedeutete den Ural und den Fernen Osten.
4. Dies bezieht sich offensichtlich auf die Studien von S. V. Obruchev in den Jahren 1929-1930. Region Kolyma-Indigirka und L. L. Berman im Jahr 1946 des Suktar-Khayat-Kamms (siehe: Essays zur Geschichte der geographischen Entdeckungen. M., 1986. T V. S. 89, 91).
5. Die ältesten Einwohner Sibiriens sind die Paläoasiaten (Tschuktschen, Korjaken, Itelmenen, Jukaghiren, Gilyaks und Kets). Das häufigste in Sibirien im XVI-XVII Jahrhundert. entpuppten sich als altaische Sprachen. Sie werden von türkischsprachigen (Tataren, Jakuten), mongolischsprachigen (Burjaten, Kalmücken) und tungussprachigen Völkern gesprochen. Die Chanten, Mansi und Samojeden gehören zur Ural-Sprachfamilie. Die Ket-Sprache unterscheidet sich stark von allen Sprachen Nordasiens; Es wurde eine Meinung über seine entfernte Beziehung zu den tibeto-burmanischen Sprachen geäußert. Die Fragen der sprachlichen Zugehörigkeit und Ethnogenese der sibirischen Völker sind äußerst komplex und stellen gegenwärtig noch lange keine endgültige Lösung dar. Die Russen trafen in Sibirien als erste auf die ihnen bereits aus dem europäischen Norden und dem Ural bekannten Nenzen, die , zusammen mit den Enets und Nganasans, wurden damals "Samoyeds" oder "Samoyed" genannt. Früher wurde das Wort "Samojeden" fälschlicherweise mit Kannibalismus in Verbindung gebracht (mit wörtlichen Übersetzungen aus dem Russischen). Derzeit gibt es mehrere wissenschaftliche Erklärungen für die Herkunft dieses Wortes. Meist leitet es sich von „same-emne“ ab, also „Land der Sami“. Auch die Chanten und Mansen („Ostjaken“ und „Wogulen“) waren den Russen bekannt. "Samojeden" durchstreiften die Tundra vom Fluss Mezen im Westen bis nach Khatanga im Osten. "Ostjaken" und "Vogulen" lebten im mittleren Ural bis zu den Quellgebieten der Petschora und den Nebenflüssen der Kama, entlang des Unterlaufs von Ob und Irtysch. Es gab ungefähr 8.000 Samojeden, Ostjaken und Vogulen - 15.000 bis 18.000.Entlang des Mittellaufs des Irtysch, im Unterlauf des Tobol, Tura, Tavda, Iset, Ischim, entlang Tara und Om, siedelten sich türkischsprachige Stämme an, die die Russen nannten Tataren (es waren 15.000-20.000 Menschen). Die Samojedenstämme der Selkupen (etwa 3.000 Menschen) lebten den Fluss Ob oberhalb der Chanten. Sie wurden von den Russen auch „Ostjaken“ genannt, offenbar aufgrund ihrer Nähe zu den Chanten in Bezug auf Lebensstil und Kultur. Weiter oben am Ob mit seinen Nebenflüssen siedelten sich Turkstämme an, die sich in ihren wirtschaftlichen Aktivitäten und ihrem Leben stark unterschieden - Tataren von Tomsk, Chulym und Kusnezk (5000-6000 Menschen), "Weiße Kalmücken" oder Teleuts (7-8000 Menschen), Jenissei Kirgisen mit von ihnen abhängigen Stämmen (8000-9000 Personen) usw. Im Osten und Nordosten lebten Ket-sprechende Stämme (4000-6000 Personen), die die Russen auch "Tataren" am oberen Jenissei nannten (dies waren Kotts, Asans , Arins usw.) und auf dem mittleren Jenissei - "Ostjaken" (unter ihnen waren Inbaks, Zemshaks usw.). Die Russen nannten damals auch "Tataren" die Samojeden- und Turkstämme des Sayan-Hochlandes - Motors, Karagas, Kachins, Kaysots usw. (es gab ungefähr 2000 von ihnen). In Ostsibirien wurde ein überraschend großes Gebiet von den Tungus-Stämmen (Evenks und Evens) besetzt: 30.000 Menschen. in der gesamten Taigazone vom Jenissei bis zum Ochotskischen Meer angesiedelt. Der Mittellauf der Lena wurde von den Jakuten bewohnt, einem turksprachigen Volk, das sich im Gegensatz zu den tungusischen Jägern, die es umgaben, mit der Zucht von Pferden und Rindern beschäftigte. Eine kleine und ebenfalls isolierte Gruppe von Jakuten siedelte sich am oberen Jana an. Später ließen sich die Jakuten an anderen Flüssen Ostsibiriens nieder - entlang Vilyui, Indigirka, Kolyma. Dort wurden Rentierzucht, Jagd und Fischerei zu ihren Hauptbeschäftigungen. Insgesamt gab es etwa 28.000 Jakuten. Der Nordosten Sibiriens vom Unterlauf des Anadyr bis zum Unterlauf der Lena wurde von den Yukagir-Stämmen (etwa 5.000 Menschen) besetzt. Im Norden der Halbinsel Kamtschatka und an der angrenzenden Küste des Bering- und Ochotskischen Meers lebten die Korjaken (9.000-10.000 Menschen). Auf der Tschuktschen-Halbinsel (hauptsächlich in ihrem inneren Teil) und westlich der Kolyma im Gebiet des Flusses Bolshaya Chukochya lebten die Tschuktschen (vermutlich 2500 Menschen). Die Eskimos (etwa 4.000 von ihnen siedelten sich im 17. Jahrhundert entlang des gesamten Küstenstreifens von Tschukotka an) wurden von den Russen nicht von den Tschuktschen unterschieden. Etwa 12.000 Itelmens (Kamtschadalen) lebten in Kamtschatka. Das zahlreichste Volk im Süden Ostsibiriens waren die Burjaten. Die Russen nannten sie „brüderliche Menschen“ oder „Brüder“. Die Burjaten zählten etwa 25.000 Menschen. und sie ließen sich in der Region des Baikalsees sowie südlich davon und westlich entlang der Angara und ihrer Nebenflüsse nieder, wo sich in der Taiga eine weitere Waldsteppeninsel befand. Am Amur trafen die Russen auf Daurs und Duchers. Natkas (Vorfahren der Nanai) und Gilyaks (Nivkhs) lebten den Amur hinab und auf Sachalin.Jagen und Fischen waren die Hauptbeschäftigungen der meisten sibirischen Stämme, und als Nebengewerbe waren sie überall anzutreffen. Gleichzeitig erlangte die Gewinnung von Pelzen eine besondere Bedeutung in der Wirtschaft der sibirischen Völker. Sie wurde gehandelt, Tribut gezollt; nur in den entlegensten Ecken wurde das Fell nur für Kleidung verwendet (Näheres siehe: Dolgikh B.O. Stammes- und Stammeszusammensetzung der Völker Sibiriens im 17. Jahrhundert. M, 1960; Bojarschinowa Z. Ja. Westsibirien kurz vor dem Beitritt zum russischen Staat. Tomsk, 1967; Nikitin I.I. Erkundung Sibiriens im 17. Jahrhundert. S. 5-9).
6. Wir sprechen über das sibirische (Tjumen) Khanat - ein Staat in Westsibirien, der Ende des 15. Jahrhunderts gegründet wurde. als Folge des Zusammenbruchs der Goldenen Horde. Ende des 16. Jahrhunderts. es wurde von Russland annektiert.
7. Ende des 16. Jahrhunderts. auf einer Fläche von 10 Millionen Quadratmetern. km lebten 200.000-220.000 Menschen. ( Nikitin I.I. Sibirisches Epos des 17. Jahrhunderts: Beginn der Entwicklung Sibiriens durch das russische Volk. S. 7).
8. Moderne Forscher achten darauf, dass Sibirien nicht nur Russland, sondern auch die asiatischen Zivilisationen des Südens expandierten: Alekseev V. V., Alekseeva E. V., Zubkov K. I., Poberezhnikov I. V. Das asiatische Russland in geopolitischer und zivilisatorischer Dynamik: XVI-XX Jahrhunderte. M., 2004. S. 37-40.
9. Weitere Informationen zu den Schätzungen dieses Phänomens finden Sie unter: Zuev A.S. Die Natur der Annexion Sibiriens in der neuesten russischen Geschichtsschreibung // Eurasien: das kulturelle Erbe der alten Zivilisationen. Nowosibirsk, 1999. Ausgabe. ein.
10. Laut G. V. Vernadsky „... die Ereignisse der 1550er Jahre. ... legte den Grundstein des Russischen Eurasischen Reiches "( Wernadskij G. V. Königreich Moskau. Twer; M., 1997. Teil 1. S. 10).
11. Wie G. V. Vernadsky feststellt, jagten die sibirischen Völker vor der Ankunft der Russen Pelztiere mit Pfeil und Bogen, daher war die jährliche Produktion nicht so bedeutend und konnte nicht zu einer Verringerung der Tiere führen. Die Russen hingegen setzten Schlingen und Fallen ein, was zum Verschwinden der Zobelpopulationen führte (ebd., S. 273).
12. Einzelheiten siehe: Wilkow O.N. Essays zur sozioökonomischen Entwicklung Sibiriens im späten 16. - frühen 18. Jahrhundert. Nowosibirsk, 1992.
13. Kuchum (gest. um 1598) - Khan des sibirischen Khanats von 1563. 1582-1585. kämpfte mit Yermak.
14. 1582 überquerte der sibirische Prinz Aley zusammen mit Abteilungen der Permian Vogulichi den Ural und fiel in die Stroganov-Güter ein und griff am 1. September die Hauptfestung des Perm-Territoriums, Cherdyn, an.
15. Nach der Version von R. G. Skrynnikov fand Yermaks Rede an Sibirien am 1. September 1582 statt: Skrynnikov R. G. Sibirische Expedition von Yermak. Nowosibirsk, 1986. S. 169, 203.
16. Die moderne Geschichtsschreibung verbindet die endgültige Beendigung der Existenz des sibirischen Khanats mit dem Tod von Kuchum: Skrynnikov R. G. Sibirische Expedition von Yermak. S. 278.
17. Einzelheiten siehe: Blazhes V.V. Volksgeschichte über Yermak. Jekaterinburg, 2002. Romodanowskaja E.K. Ausgewählte Werke: Sibirien und Literatur. XVII Jahrhundert. Nowosibirsk, 2002.
18. Wassili Iwanowitsch Surikow (1848-1916) - russischer Maler. In den monumentalen Gemälden, die den Wendepunkten der russischen Geschichte gewidmet sind, zeigt er die Massen als Hauptdarsteller: „Morgen der Streltsy-Hinrichtung“, 1881; "Menschikow in Beresow", 1883; "Bojar Morosowa", 1887; "Eroberung Sibiriens durch Ermak", 1895.
19. Cm.: Kopylov D.I. Yermak. Irkutsk, 1989; Skrynnikov R. G. Sibirische Expedition von Yermak; Er ist T . Ermak: ein Buch für Studenten. M., 1992T.
20. Mangazeya ist eine russische Stadt, Handelszentrum und Hafen in Westsibirien, am rechten Ufer des Flusses. Taz, existierte von 1601-1672. Benannt nach dem lokalen Stamm der Nenzen.
21. Einzelheiten siehe: Kochedamov V.I. Die ersten russischen Städte Sibiriens. M, 1978; Rezun D. Ya., Vasilevsky R. S. Chronik der sibirischen Städte. Nowosibirsk, 1989.
22. Vasily Danilovich Poyarkov - Russischer Entdecker des 17. Jahrhunderts, 1643-1646. führte die Abteilung an, die zuerst in das Becken des Flusses eindrang. Amor, öffnete den Fluss. Zeya, die Amur-Zeya-Ebene, der Mittel- und Unterlauf des Flusses. Amor zum Mund.
23. Erofey Pavlovich Khabarov (Spitzname Svyatitsky) (ca. 1607-1671) - Russischer Entdecker. Segelte entlang der Flüsse Sibiriens. 1649-1653. führte eine Reihe von Kampagnen in der Amur-Region durch und erstellte eine "Zeichnung des Amur-Flusses".
24. Einzelheiten siehe: Artemiev A. R. Städte und Festungen Transbaikaliens und des Amurgebiets in der zweiten Hälfte des 17.-18. Jahrhunderts. Wladiwostok, 1999.
25. Nach den neuesten Daten bestand Yermaks Abteilung aus 540 Wolga-Kosaken: Skrynnikov R. G. Sibirische Expedition von Yermak. S. 203.
26. Mehr dazu heute unter: Sokolovsky I. R. Dienst "Ausländer" in Sibirien im 17. Jahrhundert. (Tomsk, Jenisseisk, Krasnojarsk). Nowosibirsk, 2004.
27. Siehe heute: Wilkow O.N. Handwerk und Handel in Westsibirien im 17. Jahrhundert. M, 1967; Pawlow P. N. Kommerzielle Kolonisierung Sibiriens im 17. Jahrhundert. Krasnojarsk, 1974.
28. Für Winterquartiere siehe: Nikitin I.I. Sibirisches Epos des 17. Jahrhunderts: Beginn der Entwicklung Sibiriens durch das russische Volk. S. 60.
29. Der Sibirische Orden war die zentrale staatliche Institution in den Jahren 1637-1710, 1730-1763. Sibirien zu regieren. Er hatte auch einige außenpolitische Funktionen in den Beziehungen zu den Grenzstaaten.
30. Einzelheiten siehe: Aleksandrov V. A., Pokrovsky N. N. Macht und Gesellschaft. Sibirien im 17. Jahrhundert Nowosibirsk, 1991; Verschinin E.V. Woiwodschaftsverwaltung in Sibirien (XVII Jahrhundert). Jekaterinburg, 1998.
31. Einzelheiten siehe: Nikitin I.I. Sibirisches Epos des 17. Jahrhunderts: Beginn der Entwicklung Sibiriens durch das russische Volk. S. 122-123.
32. Einzelheiten siehe: Nikitin I.I. Sibirisches Epos des 17. Jahrhunderts: Beginn der Entwicklung Sibiriens durch das russische Volk. S. 71.
33. Laut G. V. Vernadsky die jährlichen Einnahmen aus dem privaten Handel mit sibirischen Pelzen im 17. Jahrhundert. betrug mindestens 350.000 Rubel, was 6.000.000 Goldrubel entspricht. zum Kurs von 1913 ( Wernadskij G. V. Dekret. op. S. 280).
34. Shunkov V.I. Essays zur Geschichte der Besiedlung Sibiriens im 17. - frühen 18. Jahrhundert. M.; L, 1946; Er ist. Essays zur Geschichte der Landwirtschaft in Sibirien: XVII Jahrhundert. M., 1956. Siehe auch: Er ist. Fragen der Agrargeschichte Russlands. M., 1974. Viktor Ivanovich Shunkov (1900-1967) - Sowjetischer Historiker, Bibliograph, korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Seine Hauptwerke sind der bäuerlichen Kolonisations- und Lokalgeschichte Sibiriens, Archäographie, Quellenkunde, Bibliographie und Bibliothekswesen gewidmet.
35. Bisher wurde festgestellt, dass die Mehrheit der sibirischen Kolonisten keine Flüchtlinge waren, sondern Bauern, die eine offizielle Erlaubnis erhielten: Preobraschenski A. A. Ural und Westsibirien im späten 16. - frühen 18. Jahrhundert. M., 1972. S. 57-68.
36. Cm.: Nikitin I.I. Sibirisches Epos des 17. Jahrhunderts: Beginn der Entwicklung Sibiriens durch das russische Volk. S. 124-125.
37. Weitere Informationen zu den Besonderheiten sozialer Darbietungen in Sibirien finden Sie unter: Nikitin I.I. Sibirisches Epos des 17. Jahrhunderts: Beginn der Entwicklung Sibiriens durch das russische Volk. S. 130-132.
38. Hugh Willoughby (Willoughby) (? -1554) - englischer Polarnavigator. 1553-1554. leitete eine Expedition zur Suche nach der Nordostpassage. Von den drei Schiffen der Expedition überwinterten zwei auf der Kola-Halbinsel, wo Willoughby und seine Gefährten starben, das dritte Schiff (R. Chancellor) erreichte die Nordmündung. Dwina. Richard Chancellor (Chenslor) (? -1556) - englischer Seefahrer. Mitglied der H. Willoughby-Expedition zur Suche nach der Nordostpassage. Wurde in Moskau von Ivan IV empfangen. Er hinterließ Notizen über den Moskauer Staat.
39. Henry Hudson (Hudson) (ca. 1550-1611) - englischer Seefahrer. 1607-1611. Auf der Suche nach den nordwestlichen und nordöstlichen Passagen vom Atlantik zum Pazifik unternahm er 4 Reisen in den arktischen Meeren. In Nordamerika entdeckte er einen Fluss, eine Bucht und eine nach ihm benannte Meerenge.
40. Willem Barents (ca. 1550-1597) - niederländischer Seefahrer. 1594-1597. führte 3 Expeditionen über den Arktischen Ozean auf der Suche nach einer Nordostpassage vom Atlantik zum Pazifik. Expedition 1596-1597 entdeckte die Bäreninseln und Spitzbergen (wiederentdeckt). Begraben in Nowaja Semlja.
41. Michail Wassiljewitsch Stadukhin (? -1665) - Vorarbeiter der jakutischen Kosaken, Polarseefahrer und Entdecker. Um Yasak zu sammeln, zog er 1630 vom Jenissei an die Lena, 1642 - von der Lena nach Indigirka (nach Oymyakon). 1643 segelte er von der Mündung der Indigirka zum Ostsibirischen Meer, wandte sich nach Osten und öffnete der Küste folgend die Mündung des Flusses Kolyma.
42. Cm.: Magidovich I. P., Magidovich V. I. Dekret. op. S. 81-95.
43. Wir sprechen von der modernen Mongolischen Volksrepublik.
44. Andrei Alexandrovich Vvedensky (1891-1965) - sowjetischer Historiker.
45. Kenneth Roberts (1885-1957), US-amerikanischer Schriftsteller. Basierend auf seinem Roman The Northwest Passage (1937) entstand 1940 in den USA ein gleichnamiger Film (Drehbuch von T. Jennings und L. Stallings, Regisseure K. Vidor und D. Conway), der als einer von ihnen gilt die besten Western aller Zeiten.

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Die zerstörerischen Jahre der Zeit der Wirren ließen Russland schwach und verwirrt zurück. Um die lebenswichtige Tätigkeit der Moskauer Verwaltungsorgane und das Vertrauen der Russen in sich selbst wiederherzustellen, wird die Regierung von Zar Michael größte Anstrengungen erfordern.

Da die Staatseinnahmen katastrophal zurückgegangen sind, war das Problem der Auffüllung der Staatskasse unter der Masse der dringenden Angelegenheiten eines der dringendsten und schmerzhaftesten. Bei der Lösung dieses Hauptproblems hat der russische Staat wie andere die Vielfalt und Weite seiner geopolitischen Grundlage gerettet - die eurasische Dimension des Moskauer Reiches.

Nachdem Russland seine westlichen Provinzen an Polen und Schweden abgetreten und im Westen schwere Verluste erlitten hatte, wandte es sich neuen Kräften zu: seinen östlichen Besitzungen - dem Ural, Baschkirien und Sibirien.

Wie in Kapitel 1 besprochen, wandten sich die wohlhabenden Kaufleute und Industriellen, die Stroganovs, die Mitte des 16. Jahrhunderts in Solvychegodsk in Nordrussland ein blühendes Geschäft aufgebaut hatten, bald dem Ural zu und beteiligten sich aktiv an dessen Entwicklung Sibirien.

In der Zeit der Unruhen unterstützten die Stroganovs die Regierung von Zar Vasily Shuisky und dann die nationale Armee von Minin und Pozharsky, und für ihre Verdienste verlieh Zar Vasily ihnen bedeutende Persönlichkeiten (den Rang bedeutender Bürger). Den Stroganovs gelang es, den Großteil ihres Besitzes und ihrer Ressourcen zu behalten, und als Mikhail Romanov auf den Thron gewählt wurde, waren sie die reichsten Kaufleute und Industriellen von Moskau. Der Zemsky Sobor beschloss, sich an sie zu wenden, um finanzielle Unterstützung zu erhalten, wie Zar Michail es noch vor seiner Hochzeit mit dem Königreich riet.

Am 24. Mai 1613 schrieb der Zar einen Brief an die Stroganovs, in dem er den verzweifelten Zustand des Landes beschrieb: Die Staatskasse war leer, der Zar konnte die Bogenschützen und Kosaken nicht mit Geld, Uniformen und Proviant versorgen, und das zu einer Zeit, als das Königreich durch einen neuen Angriff Polens bedroht war. Der Zar bat die Stroganows, der Staatskasse einen großen Kredit zu gewähren (Geld, Lebensmittel, Kleidung und andere Güter). Die Bischöfe wandten sich im Namen von Zemsky Sobor auch mit einer Botschaft an die Stroganovs, in der sie den Zustand der Armee erwähnten und sie aufforderten, das Vaterland zu retten.

Die Stroganows lehnten die Bitte nicht ab, und dies war der Beginn ihrer bedeutenden Unterstützung der Regierung von Zar Michael.

Die natürliche Folge der Eroberung Kasans war der russische Vormarsch in Baschkirien. 1586 bauten die Russen die Festung Ufa im Herzen von Baschkirien. Dies sicherte ihre Kontrolle über die meisten lokalen Stämme. Der Leiter der russischen Verwaltung in Baschkirien war der Woiwode (Militärmanager), der normalerweise den Rang eines Stewards (Oberst) hatte. In einem Verwaltungsgebäude (Prikaznaja-Hütte) in Ufa führten ein Angestellter (Sekretär) und mehrere Angestellte (Beamte) Geschäfte. Dem Büro des Woiwoden waren elf Übersetzer angegliedert.

Die russische Garnison in Ufa war klein. Um 1625 bestand sie aus 25 Bojarenkindern, 220 Bogenschützen und vier Artilleristen. Zehn Jahre später wurden die russischen Streitkräfte verstärkt. Zwei weitere kleine Garnisonen wurden in Menzelinsk und Birsk stationiert, und als sich Smolensk 1655 den Moskowitern ergab (siehe Kapitel 5), wurden einige der Smolensker Adligen nach Ufa versetzt.

Jeder Bojarensohn, der in der russischen Garnison in Baschkirien diente, erhielt ein kleines Anwesen. Diese eher unbedeutende Landfläche markierte den Beginn der landwirtschaftlichen Entwicklung Baschkiriens.

Die russische Verwaltung mischte sich nicht in die Stammesorganisation und Angelegenheiten der baschkirischen Clans sowie in ihre Traditionen und Gewohnheiten ein, sondern forderte die regelmäßige Zahlung von Yasak (Tribut in Pelzen). Dies war die Haupteinnahmequelle der Russen in Baschkirien. Yasak war auch die finanzielle Basis der russischen Verwaltung Sibiriens.

Bis 1605 hatten die Russen die feste Kontrolle über Sibirien erlangt. Die Stadt Tobolsk am Unterlauf des Flusses Irtysch wurde zur Hauptfestung und Verwaltungshauptstadt Sibiriens. Im Norden entwickelte sich Mangazeya am Fluss Taz (der in den Golf von Ob mündet) schnell zu einem wichtigen Zentrum des Pelzhandels. Im Südosten Westsibiriens war der vorgeschobene russische Posten an der Grenze zur mongolisch-kalmückischen Welt die Festung Tomsk an einem Nebenfluss des mittleren Ob.

Ein Beweis für die Stabilität der russischen Herrschaft in Sibirien ist die Tatsache, dass die Moskauer Unruhen keine besonderen Auswirkungen auf die Tätigkeit der Verwaltungsbehörden hatten. In den Jahren 1606-1608 kam es jedoch zu Unruhen der Samojeden (Nenzen), Ostjaken, Selkupen (Narym Ostjaken) und der Jenissei-Kirgisen, deren direkte Ursache der Fall einer flagranten Verletzung der Prinzipien der russischen Herrschaft in Sibirien war - Schändliche Misshandlungen und Erpressungen in Bezug auf die Ureinwohner der Seiten zweier Moskauer Häuptlinge (Kapitäne), die 1606 von Zar Vasily Shuisky nach Tomsk geschickt wurden. Es sei darauf hingewiesen, dass sich diese beiden Militärführer gegenüber russischen Angestellten etwas besser benahmen. Sie eigneten sich Geld und Waren an, die den Tomsker Bogenschützen und Kosaken Gehälter zahlen sollten. Sie beschwerten sich zuerst beim Tomsker Gouverneur und dann beim Zaren, und 1608 schickte der Gouverneur diese beiden Kapitäne nach Moskau zurück.

Versuche der Rebellen, Tobolsk und einige andere russische Festungen zu stürmen, schlugen fehl, und die Unruhen wurden mit Hilfe der sibirischen Tataren unterdrückt, von denen einige von den Rebellen angegriffen wurden. Während 1609 und 1610 Die Ostjaken widersetzten sich weiterhin der russischen Herrschaft, aber ihr rebellischer Geist ließ allmählich nach.

All dies geschah gerade, als aus den Steppen Zentralasiens eine neue und ernsthaftere Bedrohung für die russischen Besitzungen in Sibirien auftauchte. Bis 1606 hatten sich die Kalmücken den russischen Siedlungen in Westsibirien in den Becken der Flüsse Tobol, Ischim und Irtysch genähert. Die Söhne des tatarischen Khan Kuchum, der nach der Eroberung Sibiriens von den Russen gestürzt wurde, baten die Kalmücken um Hilfe bei der Rückeroberung der Besitztümer ihres Vaters.

Die Streitkräfte der Kalmücken erreichten vierzehn San (Abteilungen), dh bis zu einhundertvierzigtausend Reiter. Im Vergleich dazu waren die russischen Garnisonen in Sibirien unbedeutend. Allerdings waren die Russen bei Schusswaffen im Vorteil, da die Kalmücken kaum welche hatten. Darüber hinaus wurden die Russen von den sibirischen Tataren unterstützt, von denen die meisten dem Zaren die Treue schworen.

Kalmücken bekennen sich zum Buddhismus (Lamaismus), ihre soziale Organisation war ein loser Zusammenschluss von Fürsten (genannt Taishi, Singular - Taisha), deren Handlungen sich oft widersprachen, und von Zeit zu Zeit kam es zu Zusammenstößen zwischen zwei oder mehreren Gruppen von Taisha.

Die zentralisierte Verwaltungsform in der russischen Militärverwaltung half ihnen, die kalmückische Bedrohung abzuwehren, indem sie die Widersprüche unter den Taishi sowie Konflikte zwischen den Kalmücken und Nachbarvölkern wie den Ostmongolen, Kasachen und Nogais ausnutzte.

Ein weiterer Faktor, der damals einen Krieg zwischen den Russen und den Kalmücken verhinderte, war ihr gemeinsames Handelsinteresse. Die Kalmücken exportierten Pferde und Rinder und verkauften sie oder tauschten sie gegen Textilien und Gebrauchsgegenstände. Sie wollten auch Pelze, Metall und Schießpulver von den Russen erhalten, die sie ihnen nicht verkaufen wollten.

Ende 1607 verließ die erste kalmückische Botschaft Tara nach Moskau. Am 14. Februar 1608 empfing ihn Zar Vasily Shuisky. Die Moskauer Regierung missverstand die Absichten der kalmückischen Taishas: Sie erwartete, dass sie Untertanen des Zaren würden, während die Kalmücken nur Frieden und gutnachbarliche Beziehungen zu den Russen herstellen wollten. Die Verhandlungen wurden fortgesetzt, wenn auch nicht ohne einige Streitpunkte.

Um die Ansprüche von Kutschums Nachkommen zu stoppen und allen sibirischen Tataren Respekt zu erweisen, ernannte Zar Michail den ältesten von Kutschums Enkeln Arslan (den Sohn von Kutschums ältestem Sohn) zum Zaren von Kasimov, am 7. August 1614 zum neuen Zaren von Kasimov erhielt eine feierliche Audienz beim Zaren von Moskau.

1617 nahm Zar Michael die Feinde der Kalmücken, des mongolischen Herrschers der Urengoi-Distrikte, der den Titel Altan-Khan (oder Altan-Kagan), "Goldener Kaiser", trug, unter seinen Schutz. Die Russen nannten ihn Altyn Khan oder König Altyn. 1618 schickte einer der mächtigsten kalmückischen Taischis, Dalai-Batyr, seine Gesandten nach Moskau und erhielt einen königlichen Schutzbrief. Zwei Jahre später drückte auch sein Rivale Urluk (vom Torgut-Stamm) seine Bereitschaft aus, ein königlicher Vasall zu werden, und erhielt eine königliche Urkunde.

So wurde der Zar zum Patron von drei Khans, einem Mongolen und zwei Kalmücken, die in feindlichen Beziehungen standen. Der König sollte der Richter sein, aber keiner seiner nominellen Vasallen machte den anderen beiden Zugeständnisse, und der König hatte nicht genügend Truppen, um Frieden zwischen ihnen zu erzwingen.

Um 1630 begann eine beträchtliche Anzahl von Kalmücken nach Westen zu ziehen. Einige von ihnen griffen Baschkirien an, andere drangen in das untere Wolgabecken ein. 1640 hielten alle kalmückischen Taishas und einige der ostmongolischen Khans ein Treffen in Dzungaria ab, bei dem sie versuchten, ein kalmückisch-mongolisches Bündnis zu gründen. Es wurde eine Reihe von Gesetzen (Tsaadjin-bicig) genehmigt, die für alle Oirat-Kalmyk-Stämme gelten. Das Treffen diskutierte auch Pläne für eine weitere Offensive der Kalmücken.

Danach wurde der Vormarsch der Turguts und der ihnen nahestehenden kalmückischen Clans nach Westen mit neuer Kraft fortgesetzt. Infolgedessen schwächte sich der Druck der Kalmücken auf Sibirien ab. Der mächtige kalmückische Taisha Urlyuk führte den Westfeldzug der Kalmücken an, und im Februar 1643 versuchte einer seiner Enkel, Astrachan zu erobern, wurde jedoch besiegt. Im Dezember desselben Jahres überquerte Urlyuk in Richtung Westen den Unterlauf der Wolga und betrat die Steppen des Nordkaukasus. Die Kalmücken griffen sowohl die russische Festung Terek Gorodok als auch das Land der kabardischen Fürsten an, die auch königliche Untertanen waren. Russische Bogenschützen und Terek-Kosaken schlugen den Angriff der Kalmücken auf Tersky Gorodok zurück. Die Kabardianer und ihre Verbündeten, die Kleinen Nogais, fügten der kalmückischen Armee eine vernichtende Niederlage zu. Urlyuk selbst starb in dieser Schlacht.

Als die Zeit der Wirren schließlich endete, überquerten russische Fischer und Kosaken den Jenissei und setzten ihren Vormarsch nach Osten fort. Ihnen folgten Vertreter der zaristischen Verwaltung. 1619 wurde die Jenisseisk-Festung gebaut. Beim Vordringen nutzten die Russen ein ausgebautes Netz von Flussrouten, indem sie Portagen zwischen den östlichen Nebenflüssen des Jenissei und den westlichen Nebenflüssen der Lena nutzten.

Die Russen in Sibirien wurden von Abenteuerlust und der Leidenschaft, neue Länder zu erkunden, getrieben. Sie wollten schon immer wissen, was sich hinter dem Horizont verbirgt. Die Berichte von Pioniergruppen russischer Unternehmer und Kosaken sind voll von wertvollen geografischen und ethnografischen Informationen. Insgesamt gesehen bildete der Vormarsch der Russen durch Sibirien ein wichtiges Kapitel in der Geschichte der geographischen Entdeckungen sowie in der geographischen Wissenschaft.

Aus praktischer Sicht wurden die Russen von einem sogenannten Pelzfieber getrieben, das sie auf der Suche nach neuen Jagdgründen immer weiter trieb.

Die sibirischen Völker jagten Pelztiere vor der Ankunft der Russen mit Pfeil und Bogen. Bei dieser Jagdmethode war die Jahresproduktion nicht so bedeutend und konnte nicht zu einer Reduzierung der Tiere führen. Die Russen verwendeten Schlingen und Fallen, die viel effektiver waren, und diese Methode führte schließlich zu einer Katastrophe, da die Populationen von Zobeln und anderen Pelztieren schnell zu verschwinden begannen. Besonders schädlich, obwohl sehr ertragreich für Fischer, waren Fallen, die als Säcke bezeichnet wurden.

Die Verringerung der Zahl der Pelztiere in Westsibirien zwang die Russen, nach Ostsibirien zu ziehen, wo es mehr Tiere gab.

Die Fischer (Industriellen) bewegten sich in kleinen bewaffneten Gruppen, sogenannten Banden. Der Anführer wurde Anführer genannt. Jede Bande war so etwas wie ein Joint Venture. Jedes Mitglied hatte seinen Anteil an der Beute. Es gab keinen besonderen Unterschied zwischen den Kompanien der Industriellen und den Abteilungen der Kosaken. Jede Gruppe von Kosaken war auch eine Bande, da sie auch Handel trieb.

Tatsächlich gingen auch Bogenschützen und andere Servicekräfte trotz staatlicher Verbote, wo möglich, in Pelzunternehmen ein. Die Gouverneure selbst hatten oft Anteile an Banden. Da es illegal war, handelten sie durch Galionsfiguren.

Bis 1631 erreichte eine Kosakenbande den Baikalsee und die anderen beiden - den Fluss Lena. 1632 wurde die Stadt Jakutsk gegründet. Im Jahr 1636 betrat eine Gruppe von Kosaken, die von der Mündung des Flusses Olenyok aus segelten, den Arktischen Ozean und fuhr entlang der Küste nach Osten. Auf den Spuren dieser und anderer Expeditionen umsegelte der Kosake Semyon Dezhnev die nordöstliche Spitze Asiens. Nachdem er seine Reise an der Mündung des Kolyma-Flusses begonnen hatte, landete er im Arktischen Ozean und landete an der Mündung des Anadyr-Flusses im Beringmeer (1648-1649).

Zehn Jahre vor der Arktisreise von Dezhnev gelang es einer Kosakenexpedition aus Jakutsk, entlang des Flusses Aldan in das Ochotskische Meer einzudringen. In den 1640er und 1650er Jahren die Ländereien rund um den Baikalsee wurden erkundet. 1652 Irkutsk gegründet. Im Osten stieg Pojarkow den Unterlauf des Flusses Amur hinab und segelte von seiner Mündung nach Norden entlang der Küste des Ochotskischen Meeres (1644-1645). 1649-1650. Erofey Chabarov öffnete den Russen den Weg zum mittleren Amur.

So hatten die Russen Mitte des 17. Jahrhunderts ihre Kontrolle über ganz Sibirien erlangt, mit Ausnahme der Halbinsel Kamtschatka, die sie Ende des Jahrhunderts (1697-1698) annektierten.

Was die ethnische Zusammensetzung der neu annektierten Gebiete betrifft, so war der größte Teil des riesigen Territoriums zwischen dem Jenissei und dem Ochotskischen Meer von Tungus-Stämmen bewohnt. Die Tungusen, die sprachlich mit den Manchus verwandt sind, beschäftigten sich mit der Jagd und der Rentierzucht. Es waren ungefähr dreißigtausend von ihnen.

Rund um den Baikalsee gab es mehrere Siedlungen der Burjaten (ein Zweig der östlichen Mongolen) mit einer Bevölkerung von mindestens 26.000 Menschen. Die Burjaten waren hauptsächlich Viehzüchter und Jäger, einige von ihnen waren in der Landwirtschaft tätig.

Die Jakuten lebten im Becken der Mittleren Lena. Sie gehörten sprachlich zur turkischen Völkerfamilie. Es waren ungefähr 25.000 von ihnen – hauptsächlich Viehzüchter, Jäger und Fischer.

Im nordöstlichen Dreieck Sibiriens, zwischen dem Arktischen Ozean und dem nördlichen Teil des Pazifischen Ozeans, lebten verschiedene paläoasiatische Stämme, etwa fünfundzwanzigtausend Rentierzüchter und Fischer.

Indigene Völker waren viel zahlreicher als russische Neuankömmlinge, aber sie waren uneinig und hatten keine Schusswaffen. Clan- und Stammesälteste gerieten oft in Konflikt. Die meisten von ihnen waren bereit, den König als ihren Souverän anzuerkennen und ihm Yasak zu zahlen.

Wenn jedoch die russischen Kosaken oder Vertreter der Verwaltung zusätzliche Tribute forderten oder die Einwohner mutwillig ruinierten, was sie sich manchmal erlaubten, wehrten sie sich entschieden. 1642 empörten sich die Jakuten, weil der Woiwode von Jakutsk eine Zählung ihres Viehbestands anordnete, aber der Aufstand wurde durch grausame Maßnahmen unterdrückt.) 1644 begann der Kosaken-Ataman Vasily Kolesnikov, zusätzliche Yasak von den Burjaten der oberen Angara zu sammeln, die hatte bereits der Regierungsanordnung an der Oberen Lena Tribut gezollt. Unter dem Vorwand, Yasak zu sammeln, waren die Kosaken an Raub, Gefangennahme und Vergewaltigung von Frauen beteiligt. Dies führte zu einem wütenden Aufstand der Burjaten, der nur durch ein Massaker an ihnen gestoppt wurde.

Solche Unruhen wurden nicht durch die unter Boris Godunow aufgestellten Grundprinzipien der Moskauer Regierung verursacht, sondern durch eklatante Verletzungen dieser Prinzipien durch die Kosaken und Regierungsbeamten.

Das Ende der Kriege mit Schweden und Polen (1617-1618) ermöglichte es der Moskauer Regierung, sich ganz der Neuordnung und Stärkung des russischen Finanz- und Verwaltungssystems zu widmen. Sibirien wurde aufgrund seiner Bedeutung für die Wiederauffüllung der Staatseinnahmen große Aufmerksamkeit geschenkt.

Während der Regierungszeit von Boris Godunov wurden die Angelegenheiten Sibiriens vom Kasaner Palast oder Prikaz kontrolliert. Zu Beginn der Regierungszeit Michails wurde innerhalb des Kasaner Prikaz eine spezielle sibirische Abteilung gebildet, die 1637 in einen unabhängigen sibirischen Prikaz umgewandelt wurde.

Nach der Rückkehr des Metropoliten Filaret aus der polnischen Gefangenschaft und seiner Wahl zum Patriarchen sollte er das eigentliche Oberhaupt nicht nur der Moskauer Kirche, sondern auch der Regierung und Exekutive werden. In Sibirien beschäftigte er sich ausschließlich mit kirchlichen Angelegenheiten. Während der Zeit der Unruhen war der sibirische Klerus in Zügellosigkeit und Pflichtvernachlässigung verstrickt;

Regierungsbeamte begingen viele Missbräuche, die die Interessen der Kirche verletzten. Daher wurde beschlossen, in Tobolsk einen Metropolsitz zu schaffen und einen angesehenen Prälaten zum Leiter der Kirchenverwaltung in Sibirien zu ernennen. Dafür wählten sie den Archimandriten des Khutynsky-Klosters in Nowgorod, Cyprian, und er wurde der erste Erzbischof von Tobolsk, wo er 1621 ankam.

Cyprians Versuche, das kirchliche und klösterliche Leben in Sibirien zu reformieren und Ordnung in die Kirchenverwaltung zu bringen, stießen auf heftigen Widerstand der dortigen Geistlichkeit. Trotz alledem gelang es Cyprian trotz der kurzen Zeit seiner Tätigkeit in Sibirien, das moralische und materielle Niveau des sibirischen Erzbistums bis zu einem gewissen Grad zu heben. Er sammelte auch Material zur Geschichte Sibiriens. 1624 wurde er nach Moskau berufen und zum Metropoliten von Krutitsy ernannt. Später wurde er Metropolit von Nowgorod und blieb in dieser Position bis zu seinem Tod 1635. In Sibirien setzten Cyprians Nachfolger, von denen Nektary (1636-1640) ein besonders begabter Verwalter war, seine Arbeit fort.

Die Staatsverwaltung lag in dieser Zeit in den Händen von Prinz Juri Janschejewitsch Suleschew (einem Nachkommen einer berühmten Familie der Krimtataren), der in Moskau in den königlichen Dienst eintrat und im Januar 1623 zum Verwalter von Tobolsk ernannt wurde. Suleschew war ein aktiver und tatkräftiger Führer . Unter anderem widmete er Straßen und Kommunikationsmitteln große Aufmerksamkeit und belebte das Grubendienstsystem wieder. Er legte neue Regeln für die Sammlung von Yasak fest, was zu einer erheblichen Steigerung der Staatseinnahmen führte. Außerdem verbot er Beamten, sich am Pelzhandel zu beteiligen.

Suleschew diente zwei Jahre in Sibirien, was die übliche Amtszeit für einen sibirischen Gouverneur war. 1625 wurde er durch den berühmten Bojaren Prinz Dmitry Timofeevich Trubetskoy (einer der Mitglieder des Triumvirats von 1611-1612) ersetzt. Diese Ernennung zeigt, wie wichtig die Moskauer Regierung für die Angelegenheiten Sibiriens ist. Trubetskoy starb im selben Jahr. Zu seinem Nachfolger wurde Prinz AA Khovansky ernannt.

1625 In Sibirien gab es vierzehn Städte und Forts (Festungen), in denen Gouverneure ernannt wurden. Dies waren Tobolsk, Werchoturje, Tjumen, Turinsk, Tara, Tomsk, Berezov, Mangazeya, Pelym, Surgut, Kets Ostrog, Kusnezk, Narym und Jenisseisk. In jeder Stadt wurden normalerweise zwei Gouverneure ernannt, von denen einer der älteste war; in jedem Gefängnis - eins. Mit weiterem Vordringen nach Osten nahm die Zahl der Städte und Festungen und damit auch der Statthalter zu.

Jeder Woiwode überwachte die militärischen und zivilen Angelegenheiten seines Bezirks. Er berichtete direkt an Moskau, aber der Gouverneur von Tobolsk hatte eine gewisse Macht über alle anderen, was ihm erlaubte, die Aktionen der sibirischen Streitkräfte und Regierung zu koordinieren. Der hochrangige Woiwode von Tobolsk hatte auch ein begrenztes Recht, (unter Moskaus Kontrolle) Beziehungen zu Nachbarvölkern wie den Kalmücken und den Ostmongolen aufrechtzuerhalten.

Die Position des Gouverneurs in Moskau und mehr noch in Sibirien bot viele Möglichkeiten zur Bereicherung, aber die Abgeschiedenheit, Reiseschwierigkeiten und unsicheren Lebensbedingungen in den Grenzgebieten schreckten den Moskauer Hofadel ab. Um berühmte Bojaren für den Dienst in Sibirien zu gewinnen, gewährte die Moskauer Regierung den sibirischen Gouverneuren den Status, den Gouverneure in der aktiven Armee hatten, was bessere Gehälter und besondere Privilegien bedeutete. Für die Dienstzeit in Sibirien waren die Besitztümer der Woiwoden in Moskau steuerfrei. Seine Leibeigenen und Leibeigenen wurden nicht strafrechtlich verfolgt, außer in Fällen von Raub. Alle Gerichtsverfahren gegen sie wurden bis zur Rückkehr des Eigentümers verschoben. Jeder Gouverneur wurde mit allen notwendigen Mitteln für die Reise nach Sibirien und zurück ausgestattet.

Die russischen Streitkräfte in Sibirien bestanden aus Bojarenkindern; Ausländer wie Kriegsgefangene, Siedler und Söldner, die zur Strafe nach Sibirien geschickt wurden (sie wurden alle "ditva" genannt, weil die meisten von ihnen Litauer und Westrussen waren); Bogenschützen und Kosaken. Daneben gab es lokale Hilfstruppen (in Westsibirien meist Tataren). Nach Lantsevs Berechnungen im Jahr 1625. In Sibirien gab es weniger als dreitausend Moskauer Soldaten, weniger als tausend Kosaken und etwa tausend Einheimische. Zehn Jahre später waren die entsprechenden Zahlen wie folgt: fünftausend, zweitausend und ungefähr zweitausend. Parallel zum Wachstum der Streitkräfte in Sibirien erfolgte eine allmähliche Ausweitung der landwirtschaftlichen Aktivitäten. Wie bereits erwähnt, rekrutierte die Regierung zukünftige sibirische Bauern entweder auf Grund eines Vertrags (durch eine Urkunde) oder auf Befehl (durch ein Dekret). Die Bauern zogen hauptsächlich aus der Region Perm und dem russischen Norden (Pomorie) zu. Die Regierung setzte eine beträchtliche Anzahl von Kriminellen und verbannten Kriegsgefangenen für landwirtschaftliche Arbeiten ein. Es wird geschätzt, dass bis 1645 mindestens achttausend Bauernfamilien in Westsibirien angesiedelt waren. Außerdem von 1614 bis 1624. mehr als fünfhundert Verbannte waren dort stationiert.

Von Beginn des russischen Vormarsches nach Sibirien an war die Regierung mit dem Problem des Getreidemangels konfrontiert, da die landwirtschaftliche Produktion der indigenen Völker in Westsibirien vor der Ankunft der Russen nur dem Eigenbedarf entsprach. Um die Bedürfnisse der Militärgarnisonen und der russischen Angestellten zu befriedigen, musste Getreide aus Russland gebracht werden.

Während des Baus jeder neuen Stadt in Sibirien wurde das gesamte für Ackerland geeignete Land um sie herum erkundet und die besten Parzellen wurden für das Ackerland des Souveräns zugeteilt. Der andere Teil wurde den Angestellten und dem Klerus zur Verfügung gestellt. Der Rest konnte von Bauern besetzt werden. Zunächst wurden die Nutzer dieses Landes von Sonderabgaben zugunsten des Staates befreit, aber während seiner Amtszeit als Gouverneur von Tobolsk ordnete Suleschew an, dass jede zehnte Garbe aus der Ernte auf den den Dienstleuten zugewiesenen Gütern in das staatliche Lager überführt werden sollte dieser Stadt. Dieser Rechtsakt wurde in ganz Sibirien angewandt und blieb bis Ende des 17. Jahrhunderts in Kraft. Diese Ordnung ähnelte der Einrichtung des Zehnten von Ackerland (ein Zehntel des bebauten Feldes) in den südlichen Grenzgebieten von Moskau. Dank solcher Bemühungen gab es 1656 in Werchoturje und möglicherweise in einigen anderen Regionen Westsibiriens reichlich Getreide. In Nordsibirien und Ostsibirien waren die Russen auf Getreideimporte aus dem westlichen Teil angewiesen.

Die Russen interessierten sich nicht nur für die Entwicklung der Landwirtschaft in Sibirien, sondern auch für die Erforschung der dortigen Bodenschätze. Bald nach dem Bau der Stadt Kusnezk im Jahr 1618 erfuhren die lokalen Behörden von den Ureinwohnern von der Existenz von Eisenerzvorkommen in dieser Gegend. Vier Jahre später schickte der Tomsker Gouverneur den Schmied Fjodor Jeremejew, um zwischen Tomsk und Kusnezk nach Eisenerz zu suchen. Eremeev entdeckte drei Meilen von Tomsk entfernt eine Lagerstätte und brachte Proben des Erzes nach Tomsk, wo er das Metall schmolz, dessen Qualität sich als gut herausstellte. Der Gouverneur schickte Eremeev mit Erz- und Eisenproben nach Moskau, wo das Experiment erfolgreich wiederholt wurde. „Und das Eisen wurde gut, und man konnte daraus Stahl machen.“ Der Zar belohnte Jeremejew und schickte ihn zurück nach Tomsk (1623).

Dann wurden zwei erfahrene Schmiede aus Ustyuzhna nach Tomsk geschickt, um eine neue Gießerei für die Herstellung von Waffen zu leiten. Die Gießerei war klein, mit einer Kapazität von nur einem Pud Metall pro Woche. Allerdings erfüllte es kurzzeitig seinen Zweck.

1628 wurden in der Region Werchoturje Eisenerzvorkommen erkundet, dort wurden mehrere Gießereien eröffnet, deren Gesamtproduktionskapazität größer und die Produktionskosten niedriger als in Tomsk waren. Die Gießerei in Tomsk wurde geschlossen und Werchoturje wurde zu dieser Zeit zum wichtigsten russischen Hüttenzentrum Sibiriens. Neben Waffen wurden dort landwirtschaftliche und Bergbauwerkzeuge hergestellt.

1654 wurden am Ufer des Jenissei, fünf Werst von Krasnojarsk entfernt, Eisenerzvorkommen entdeckt. Kupfer, Zinn, Blei, Silber und Gold wurden auch in Sibirien gesucht, aber die Ergebnisse erschienen Ende des 17. Jahrhunderts.

Trotz der Entwicklung von Landwirtschaft und Bergbau blieben Pelze im 17. Jahrhundert die Haupteinnahmequelle für die russische Staatskasse und für Einzelunternehmer.

Alle als Yasak gesammelten Pelze gingen an den Staat. Darüber hinaus nahm der Staat eine privilegierte Stellung im Handel ein, auf deren Grundlage die Staatskasse den Fischern und Kaufleuten einen Zehnt (Zehntsteuer) auf Pelze auferlegte. Bei Bedarf kaufte der Staat auch Pelze von privaten Händlern.

Yasak wurde auf zwei Arten gesammelt. In den meisten Fällen in Westsibirien lieferten die Anwohner selbst ihre Häute an russische Beamte in der nächsten Stadt oder im Gefängnis. In Gebieten wie Ostsibirien, wo die Menschen weit entfernt von einer Stadt oder einem Gefängnis lebten, schickte der Gouverneur dieser Stadt seine Pflücker zu den örtlichen Stammesgemeinschaften.

Alle gesammelten Skins wurden nach Moskau geschickt. Die Zahlung von Yasak wurde in speziellen Büchern (Yasak-Büchern) registriert. Mehr als siebzehnhundert solcher Bücher werden noch immer in Moskau im Zentralen Staatsarchiv für antike Akten aufbewahrt.

Die Erhebung der Zehntsteuer wurde in jeder Region von Zollbeamten (Vorstehern) und ihren Gehilfen (tsolovalniks) durchgeführt. Diese Beamten wurden normalerweise aus den Bürgern Nordrusslands gewählt. Die Gemeindegemeinschaft wird einen Kandidaten auswählen und der Sibirische Orden wird ihn im Amt bestätigen. In einigen Fällen wurden sie von sibirischen Kaufleuten ausgewählt. Tselovalnikov wurden aus sibirischen Industriellen und Kaufleuten gewählt.

Das Volumen der jährlichen Pelzeinnahmen des Moskauer Staates und sein Wachstum in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts lassen sich nicht mit absoluter Genauigkeit bestimmen. Nach Berechnungen von Raymond Fisher betrug das jährliche Einkommen aus Pelzen 1624 45.000 Rubel und stieg bis 1634 auf 60.000.

Die Einnahmen aus Pelzen beliefen sich 1635, wie von Miljukow auf der Grundlage offizieller Aufzeichnungen berechnet, auf 63.518 Rubel. Bis 1644 war es auf 102.021 Rubel und bis 1655 auf 125.000 Rubel angewachsen.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Kaufkraft des russischen Rubels im 17. Jahrhundert ungefähr siebzehn Goldrubeln von 1913 entsprach. Daher können 125.000 Rubel des 17. Jahrhunderts als 2.125.000 Rubel von 1913 angesehen werden.

So beeindruckend diese Zahlen auch sind, es gibt Hinweise darauf, dass der tatsächliche Wert der gesammelten Pelze diese Schätzungen überstieg. Hier ist zum Beispiel das Volumen der jährlichen Einnahmen aus Pelzen für 1635. Miljukow schätzt auf etwas mehr als 63.000 Rubel. Der Preis für Pelze, die allein aus Mangazeya nach Moskau geliefert wurden, betrug jedoch offenbar mindestens 30.000 Rubel (35.000 im Jahr 1638).

Noch schwieriger wäre es, den proportionalen Beitrag der sibirischen Pelze zur Steigerung des russischen Nationaleinkommens im 17. Jahrhundert abzuschätzen, da es für diesen Zeitraum keine verlässliche Berechnung des Nationaleinkommens Russlands gab. Dennoch scheint klar, dass Pelze ein bedeutender Faktor für das Wachstum des russischen Einkommens nach der Zeit der Wirren waren, da Einzelpersonen wie der Staat riesige Mengen an Zobel- und anderen Pelzen erhielten, indem sie selbst Tiere jagten oder Häute von indigenen Völkern kauften. Bevor sie die Häute nach Russland schickten, mussten sie einen Zehntenzoll in Naturalien entrichten. Die Mengen dieser Zahlungen wurden von Zollbeamten in den Gebieten erfasst, in denen die Häute eingegangen sind.

Obwohl noch keine allgemeinen Berechnungen solcher Aufzeichnungen durchgeführt wurden, zeigen die uns vorliegenden Teilberechnungen, dass der private Handel mit sibirischen Pelzen außergewöhnlich intensiv war. Beispielsweise ist aus den Aufzeichnungen über die Sammlung von Zehntzobeln in Mangazeya im Zeitraum von 1625 bis 1642 bekannt, dass die jährliche Sammlung zwischen 1625 und 1634 ungefähr 10.000 Rubel betrug, mit Ausnahme von 1630 - 1631, als es in Mangazeya zu Unruhen kam. und es fiel auf 5000 Rubel. Von 1635 bis 1642 wurden in Mangazeya jährlich 12.000 bis 13.000 Rubel Zehntengebühr erhoben. Die Abgabe des Zehnten auf Pelze, die 1641 in Jakutsk gesammelt wurden, betrug 9.700 Rubel.

Die Erhebung von 10.000 Rubel als Zehntgebühr bedeutet, dass der Gesamtpreis der beim zuständigen Zoll angemeldeten Pelze 100.000 Rubel betrug. Anhand der Daten für Mangazeya und Jakutsk ist ersichtlich, dass der Pelzumsatz im Privathandel den Pelzumsatz der Staatskasse deutlich überstieg. Fisher glaubt, dass private Unternehmen Mitte des 17. Jahrhunderts jährlich Pelze im Wert von 337.000 Rubel aus Sibirien exportierten. Aus meiner Sicht wird die Zahl von Fisher deutlich unterschätzt, und der tatsächliche Jahresumsatz des privaten Handels mit sibirischen Pelzen war zweifellos bedeutender, nicht weniger als 350.000 Rubel pro Jahr, was fast 6.000.000 Goldrubel im Jahr 1913 entspricht.

Jazykowa Irina Leonidowna
Position: Geschichtslehrer
Bildungseinrichtung: MBOU-Sekundarschule Nr. 179
Ortschaft: Stadt Nowosibirsk
Material Name: Präsentation
Gegenstand: Die Völker Sibiriens und unserer Region im XVII - XVIII Jahrhundert.
Veröffentlichungsdatum: 01.11.2016
Kapitel: Sekundarschulbildung

Völker Sibiriens

und unsere Region
Yazykova Irina Leonidovna, Geschichtslehrerin der höchsten Qualifikationskategorie, MBOU-Sekundarschule Nr. 179, Nowosibirsk

Plan für das Studium neuen Materials:
1. Ethnosen Sibiriens, das Gebiet ihrer Siedlung. Ethnonyme. 2. Was können die geografischen Namen unserer Region aussagen? 3. Merkmale der materiellen Kultur der Völker Westsibiriens und ihre enge Beziehung zu natürlichen und klimatischen Bedingungen. 4. Spirituelle Kultur: Glaube, Schamanen, Märchen. 5. Die Völker unserer Region: Baraba-Tataren, Chats, Teleuts, Südchanten. Ihre wirtschaftlichen Aktivitäten, sozialen Beziehungen und religiösen Überzeugungen. 6. Archäologische Denkmäler der Kultur der Völker auf dem Territorium unserer Region.

Ethnos
(vom griechischen Wort ethnos - Volk) - eine historisch gewachsene Gemeinschaft von Menschen mit einer gemeinsamen Kultur, Sprache und Identität.
Ethno

Nims
(aus dem Griechischen έθνος - Stamm, Volk und όνυμα - Name, Name) - die Namen von Nationen, Völkern, Nationalitäten, Stämmen, Stammesverbänden.

Völker Sibiriens

Volksgruppen Sibiriens,

Territorium ihrer Siedlung
In den Weiten vom Jenissei bis zum Pazifischen Ozean lebten
Evenki (Tungus),
mit Jagd und Fischfang beschäftigt.
Tschuktschen, Korjaken und Itelmens (Kamchadals)
bewohnten die nordöstlichen Regionen Sibiriens mit der Halbinsel Kamtschatka. Diese Stämme lebten damals in einem Stammessystem, sie kannten den Umgang mit Eisen noch nicht.
Die Völker Sibiriens des 17. Jahrhunderts bildeten dort keine mehr oder weniger zusammenhängenden Gesellschaften, sondern waren im Gegenteil in kleinen Gruppen, die aus einem oder mehreren Clans bestanden und fast unabhängig voneinander waren, über die Wälder und die Tundra verstreut. In jedem Clan gab es einen Ältesten oder, wie die Russen sie nannten, Fürsten, die alle kleinen Angelegenheiten ihres Volkes verwalteten.

Bevölkerungsgeschichte

in Sibirien
Die wichtigsten Überlebenswege der ersten Siedler in der sibirischen Region waren die Jagd, die Rentierzucht und die Pelzgewinnung, die die Währung dieser Zeit war. Ende des 17. Jahrhunderts waren die Burjaten und Jakuten die am weitesten entwickelten Völker Sibiriens. Die Tataren waren die einzigen Menschen, denen es vor der Ankunft der Russen gelang, die Staatsmacht zu organisieren. Zu den größten Völkern vor der russischen Kolonialisierung gehören die folgenden Völker: Itelmens (Ureinwohner von Kamtschatka), Yukaghirs (bewohnten das Hauptgebiet der Tundra), Nivkhs (Einwohner von Sachalin), Tuvans (die indigene Bevölkerung der Republik Tuva), Sibirier Tataren (befindet sich auf dem Territorium Südsibiriens vom Ural bis zum Jenissei) und die Selkupen (Einwohner Westsibiriens).

Füllen Sie den Tisch

Menschen

Lebensraum

Unterricht

Die Samojedenstämme gelten als die ersten Ureinwohner Sibiriens. Sie bewohnten den nördlichen Teil. Rentierzucht und Fischfang stellen ihre Hauptbeschäftigung dar. Die Samojedenstämme gelten als die ersten Ureinwohner Sibiriens. Sie bewohnten den nördlichen Teil. Rentierzucht und Fischfang stellen ihre Hauptbeschäftigung dar. Im Süden lebten die Mansi-Stämme, die von der Jagd lebten. Ihr Hauptgewerbe war die Gewinnung von Pelzen, mit denen sie ihre zukünftigen Frauen bezahlten und lebensnotwendige Güter kauften. Im Süden lebten die Mansi-Stämme, die von der Jagd lebten. Ihr Hauptgewerbe war die Gewinnung von Pelzen, mit denen sie ihre zukünftigen Frauen bezahlten und lebensnotwendige Güter kauften. Der Oberlauf des Ob wurde von Turkstämmen bewohnt. Ihre Hauptbeschäftigung war die nomadische Viehzucht und Schmiedekunst. Der Oberlauf des Ob wurde von Turkstämmen bewohnt. Ihre Hauptbeschäftigung war die nomadische Viehzucht und Schmiedekunst. Westlich des Baikalsees lebten die Burjaten, die für ihr Eisenhandwerk berühmt wurden. Westlich des Baikalsees lebten die Burjaten, die für ihr Eisenhandwerk berühmt wurden. Das größte Gebiet vom Jenissei bis zum Ochotskischen Meer wurde von Tungus-Stämmen bewohnt. Unter ihnen waren viele Jäger, Fischer, Rentierzüchter, einige waren im Handwerk tätig. Das größte Gebiet vom Jenissei bis zum Ochotskischen Meer wurde von Tungus-Stämmen bewohnt. Unter ihnen waren viele Jäger, Fischer, Rentierzüchter, einige waren im Handwerk tätig. Entlang der Küste des Tschuktschenmeeres ließen sich die Eskimos (etwa 4.000 Menschen) nieder. Im Vergleich zu anderen Völkern jener Zeit hatten die Eskimos die langsamste soziale Entwicklung. Das Werkzeug war aus Stein oder Holz. Die wichtigsten wirtschaftlichen Aktivitäten sind Sammeln und Jagen. Entlang der Küste des Tschuktschenmeeres ließen sich die Eskimos (etwa 4.000 Menschen) nieder. Im Vergleich zu anderen Völkern jener Zeit hatten die Eskimos die langsamste soziale Entwicklung. Das Werkzeug war aus Stein oder Holz. Die wichtigsten wirtschaftlichen Aktivitäten sind Sammeln und Jagen.
Samadier

Samadier

Mansi

Mansi

Türkisch

Stämme

Türkisch

Stämme

Burjaten

Burjaten

Eskimos

Eskimos

Tungus

Stämme

Tungus

Stämme
VÖLKER VON SIBIRIEN VÖLKER VON SIBIRIEN

Nganasany - Samojede
Menschen
in
Sibirien
den östlichen Teil bewohnt

Viele Jahrhunderte lang lebten die Völker Sibiriens in kleinen Siedlungen. Jedes einzelne Dorf hatte seinen eigenen Clan. Die Bewohner Sibiriens waren miteinander befreundet, führten einen gemeinsamen Haushalt, waren oft miteinander verwandt und führten einen aktiven Lebensstil. Aufgrund des riesigen Territoriums der sibirischen Region waren diese Dörfer jedoch weit voneinander entfernt. So führten beispielsweise die Bewohner eines Dorfes bereits ihre eigene Lebensweise und sprachen für ihre Nachbarn eine unverständliche Sprache. Im Laufe der Zeit verschwanden einige Siedlungen, andere wurden größer und entwickelten sich aktiv.
Schwere klimatische Bedingungen trugen nicht zur schnellen sozioökonomischen Entwicklung dieser Völker bei. Die meisten von ihnen lebten in einer primitiven Stammesgesellschaft, die sich hauptsächlich mit der Jagd, dem Fischfang und der halbnomadischen Viehzucht beschäftigte.

Was kann geographisch

Namen unserer Region

BARNAULKA
- linker Nebenfluss Ob. Aus den Ket-Wörtern: "boruan" - ein Wolf, "ul" - ein Fluss, d.h. Wolfsfluss. Das letzte "ka" erschien auf russischem Boden
YIN
- Rechter Nebenfluss Ob. Eine gängige Etymologie ist die Erklärung dieses Ortsnamens durch das tatarische „ina“ – Mutter, die aber weder grammatikalisch noch semantisch befriedigen kann. Die in Europa vorkommenden Toponyme "Inn" - ein Nebenfluss der Donau und Ina - ein See und ein Nebenfluss des Pripyat-Flusses - erklären Wissenschaftler durch keltische und indogermanische Wörter mit der Bedeutung "Wasser". Für Westsibirien ist die Etymologie von A.P. Dulzon und erklärt „in“ aus dem Imbat-Dialekt der Ket-Sprache, wobei „Yen“ „lang“ bedeutet.

OB
- Am akzeptabelsten ist die Etymologie von V. Steinitz und A. P. Dulion, die diesen Namen mit dem Komi-Zyryan-Wort "obva" - "Schneewasser" verbinden. Die Russen erkannten den Ob in seinem Unterlauf und erhielten seinen Namen von den Komi-Führern.
BAGAN
- ein Fluss in der Region Nowosibirsk. Es gibt keine verlässliche Etymologie. Bisher sind zwei Erklärungen möglich: vom türkischen „bagan“ – eine Säule und vom indogermanischen „bagno“ – ein niedriger sumpfiger Ort. Bagan fließt wirklich durch die Sümpfe, teilweise von ihnen unterbrochen

Karasuck
- ein Fluss in der Region Nowosibirsk. Aus dem türkischen "kara" - schwarz, transparent und "Ast" - Wasser, Fluss
Kolpaschewo
ist eine Stadt im Tomsker Gebiet. Die Gründung geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Der wahrscheinliche Gründer könnte der Kosake Pervusha Kolpashnik sein, der vorschlug, die Gefängnisse Narymsky und Ketsky in den Ob, an die Ketsky-Mündung, zu verlegen. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts gab es im Bezirk Harym Gerichte von Yakov Kolpashnkva, Andrei Kolpashnikov, möglicherweise Nachkommen von Pervusha Kolpashnik. Später wurde das Dorf Kolpashnikova zum Dorf Kolpashev und zur Stadt Kolpashev.

CHULY

M
(türk. "laufender Schnee") - ein Fluss in Sibirien, der rechte Nebenfluss des Ob.
KI

ich
- ein Fluss in Sibirien, ein linker Nebenfluss des Chulym. Er entspringt in der Region Kemerowo, fließt im Oberlauf hauptsächlich nach Nordwesten innerhalb der Osthänge des Kuznetsk Alatau, der Unterlauf in der Region Tomsk. Essen Schnee und Regen. Friert im November ein, öffnet im April. In den 50-80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden um Kiya mehrere Altwasserseen gebildet: Tyryshkina, Novaya, Eldashkina und andere mit einer Gesamtlänge von mehr als 30 km. Eine der Interpretationen des Hydronyms erhebt es zum Selkup-Wort "ky", was "Fluss" bedeutet. Nach einer anderen Version ist das Wort "kiya" türkischen Ursprungs und bedeutet "felsiger Abhang, Klippe".

Karasuck
- ein Fluss in der Region Nowosibirsk. Aus dem Türkischen
Kara
- "schwarz, transparent" und
Äste
- Wasser, Fluss.
CHINA
- ein Löwe. Pr. Yaya. Es gibt zwei Etymologien: von Ket
Ki
- "neuer" P. Dulzon), aus Selkup
ky
- „Fluss“ (z. B. Becker). Es scheint, dass die Hypothese über den Ket-Ursprung des Toponyms wahrscheinlicher ist, wo beide Teile aus der Ket-Sprache offenbart werden:
Ki
- "neu" und
Tat
- "Fluss".

Merkmale der materiellen Kultur der Völker

Westsibirien und seine enge Verbindung mit der Natur

Klimabedingungen

Spirituelle Kultur: Überzeugungen,

Schamanen, Märchen
Musikinstrumente der Völker Sibiriens

Die Völker unserer Region: Baraba-Tataren, Chats,

Teleuts, südliche Chanten. Ihre Geschäftstätigkeit

soziale Beziehungen und religiöse Überzeugungen
Die Baraba-Tataren und Teleuten wurden nach ihrer Eingliederung in Russland mit Naturalien besteuert, die durch Pelze eingebracht wurden. Sie waren in der schwierigsten Lage. Chats gehörten im Grunde zur Kategorie der Diensttataren - einer privilegierten Gruppe der indigenen Bevölkerung, die der zaristischen Verwaltung halfen, die Grenzen zu schützen, den Ansturm äußerer Feinde abzuwehren und die ausgebeutete Masse der Bevölkerung im Gehorsam zu halten.
Ethnische Stellung und Bevölkerungsverhältnis Westsibiriens für den Zeitraum des 16. - 17. Jahrhunderts. vom Ural bis zum Khatanga-Fluss - Nenzen, Enets, Nganasans (der gebräuchliche Name für Samojeden. Etwa 8.000 Menschen). Südlich von ihnen, in der Taiga, lebten Vogulen und Ostjaken (finno-ugrische Stämme der Khanty und Mansi. Die Zahl der 15-18.000 Menschen). Ostjaken wurden auch die südlichen Samojeden-Selkups (etwa 3.000 Menschen) genannt, die am mittleren Fluss Ob und seinen Nebenflüssen lebten, und die Ket-sprechenden Stämme der Arins, Kotts und Yasty am mittleren Jenissei. Im Süden Westsibiriens durchstreiften Turkstämme die Waldsteppe und Steppe; am mittleren Irtysch und seinen Nebenflüssen Ischim und Tobol - sibirische Tataren mit 15-20.000 Einwohnern; im Oberlauf des Jenissei - der Jenissei-Kirgise; im Altai und im Oberlauf des Ob und Jenissei - Tan, Chulym und Kusnezker Tataren. Fast in ganz Ostsibirien, vom Jenissei bis zum Ochotskischen Meer und von der Tundra bis zur Mongolei und dem Amur, siedelten sich die Tungus-Stämme an (etwa 30.000 Menschen). In Transbaikalien, entlang der Flüsse Onomu und Selenga sowie im Baikalgebiet, entlang der Angara und im Oberlauf der Lena lebten mongolisch sprechende Nomadenstämme, die später die ethnische Basis der Burjaten bildeten: Ekhirits, Bulagats, Ikinats, Horitumats, Tabunuts, Khongodors (25.000 Menschen). ). Am oberen und mittleren Amur, im Unterlauf des Amur und der Primorje lebten sesshafte Stämme der mongolischsprachigen Dauren und Tungus sprechenden Dgocher - Tatki, Gilyaks (Nivkhs) und Vorfahren der Nanai, Ulchi, Udege und entlang der Lena , Vilyuy, Yana Flüsse - türkischsprachige Jakuten (30-40 Tausend. Pers.). Der Nordosten Sibiriens vom Unterlauf der Lena bis zum Anadyr war von Kagirs besetzt. Im Norden von Kamtschatka und den angrenzenden Küsten des Bering- und Ochotskischen Meeres leben die Korjaken, auf der Tschuktschen-Halbinsel und im Unterlauf der Kolyma - die Tschuktschen (während der Eroberung Sibiriens leistete diese Volksgruppe den schwersten Widerstand zu den Russen). Die Tschuktschen, die sich an der Meeresküste niederließen, traten als besondere ethnische Gruppe ein - die Eskimos, dazu gehörten auch die Itelmens und die Amur-Shliks. Diese Völker gehörten zu den Polasiaten, den ältesten Bewohnern Nordasiens. Sie waren die Überbleibsel der Stämme, die einst ganz Sibirien bewohnten und von Neuankömmlingen aus dem Süden – Türken, Mongolen, Tungusen, Samojeden – „bis ans Ende der Welt“ gedrängt wurden. Das einzige Volk Sibiriens, das ein staatliches System hatte, waren die Tataren. Ihr Staat, das sibirische Khanat, entstand als Folge des Zusammenbruchs des Reiches von Dschingis Khan. Bis Ende des XV Jahrhunderts. Es wurde von den Sheibannds (Nachkommen von Dschingis) und dann von den Taibuginns (der Bok Mamet Taibul-Dynastie) regiert.

Die sibirischen Weiten aus den ältesten Zeiten waren der Lebensraum verschiedener Stämme und Völker. Kein Wunder: Weite Weiten, üppige Flüsse und Wälder schufen ideale Bedingungen für das Leben von Nomaden oder Stämmen auf der Suche nach ihrer neuen Heimat. Aufgrund dieser Faktoren befinden sich viele interessante archäologische Stätten auf dem Territorium der modernen Region Nowosibirsk.  Chertovo gorodishche  Umrevinsky Ostrog  Denkmalkomplex in der Nähe des Dorfes Bystrovka  Sopka-2  Mammutskelett  Paläolithische Stätte „Wolfsmähne“  Begräbnis in Black Cape  Chichaburg

Archäologische Kulturdenkmäler

Völker in unserer Region

Siedlung des Teufels
Diese archäologische Stätte befindet sich auf Sadovaya Gorka in Nowosibirsk (Bezirk Oktyabrsky). Garden Hill ist der höchste Punkt im Zentrum der Stadt. Und "Devil's Settlement" ist ein archäologischer Park, der der Geschichte der sibirischen Tataren gewidmet ist. Der Ort erhielt in den Sowjetjahren einen so ungewöhnlichen Namen. Der Grund war die Jurtensiedlung der Chat-Stämme, die leider mit der Ankunft von Brückenbauern auf dem Territorium des modernen Nowosibirsk verschwand.

Mammut-Skelett
In dem kleinen Dorf Vakhrushevo, 50 Kilometer von Nowosibirsk entfernt, begann die Geschichte von Matilda. Seien Sie nicht überrascht, Matilda ist der Name eines Mammuts (genauer gesagt seines Skeletts), das an diesen Orten gefunden wurde. Dieses Exponat ist wirklich einzigartig - es ist das einzige vollständige Skelett eines alten Tieres. Ein solcher Fund wurde bereits in den 40er Jahren entdeckt.

Komplex von Denkmälern in der Nähe des Dorfes Bystrovka
Eines der Dörfer des Bezirks Iskitimsky in der Region Nowosibirsk, nämlich Bystrovka, zieht seit langem Archäologen und Touristen an. Hier befindet sich einer der Komplexe archäologischer Denkmäler, der dem modernen Menschen das Leben seiner Vorfahren erzählt und sogar zeigt. Am rechten Ufer des Atamanikha befindet sich eine Art Freilichtmuseum, in dem verschiedene Haushaltsgegenstände der Bronzezeit gesammelt werden. Dies sind Schmuck, verschiedene Keramikgegenstände und Bronzemesser sowie andere Werkzeuge und Gegenstände aus Knochen und Stein. Alle diese Gegenstände gehören zur Irmen-Kultur, benannt nach dem Fluss Irmen, der hier fließt und auf dem Territorium der modernen Regionen Nowosibirsk, Kemerowo, Tomsk und Altai-Territorium lebt. Die Irmen-Kultur hinterließ ein reiches Erbe – Archäologen entdeckten Steinsiedlungen, in denen sich Menschen niederließen. Gefundene Unterstände, Erd- und Holzbefestigungen können viel über das Leben dieser Völker erzählen. Hier, in der archäologischen Stätte in Bystrovka, wurden auch Überreste aus der Eisenzeit gefunden. Unter diesen Funden sind vor allem die gefundenen Kultgräber bemerkenswert. Die hier begrabenen Priesterinnen und Priester in der entsprechenden Kleidung und mit allen dazugehörigen Utensilien.

Chichaburg
Dies ist ein archäologisches Denkmal am Ufer des Sees Bolshaya Chicha, zwölf Kilometer vom Dorf Zdvinsk entfernt. Auf geophysikalischen Bildern aus dem Weltraum dieses Gebiets, die Wissenschaftler 1999 erhalten haben, waren die Umrisse von Straßen und Häusern ziemlich deutlich zu sehen. Bei den Ausgrabungen wurden nicht nur zahlreiche Haushaltsgegenstände gefunden, sondern auch Kunstwerke. Wissenschaftler vermuten, dass die Bewohner ihre Häuser in Eile verlassen haben, und der wahrscheinlichste Grund dafür ist der Angriff von Feinden. Diese Hypothese wird durch eine große Anzahl von gefundenen Pfeilspitzen, Rüstungen und anderen Gegenständen bestätigt, die darauf hindeuten, dass die Bewohner in ständiger Erwartung von Überfällen lebten. Die Fläche von Chichaburg beträgt mehr als 240.000 Quadratmeter, und die Bevölkerungszahl lag angeblich zwischen vierhundert und zweitausend Einwohnern.

Paläolithische Stätte „Wolfsmähne“
Die Anlage liegt am Oberlauf des Flusses Bagan, 62 Kilometer südlich von Kargat, und ist ein acht Kilometer langer und zehn bis elf Meter hoher Hügel. Fossile Überreste alter Tiere (hauptsächlich Mammuts, Bisons und Pferde) wurden erstmals 1957 auf Wolf's Mane gefunden. Und ein paar Jahre später, im Jahr 1969, entdeckten Wissenschaftler, dass dies überhaupt kein natürlicher Mammutfriedhof war, sondern ein einzigartiges Phänomen - ein Ort von Steinzeitmenschen, die nie Stein benutzten, da diese Länder einfach keinen geeigneten Stein haben in der Wirtschaft. Und statt Stein verwendeten die Menschen Knochen. Behausungen wurden aus Stoßzähnen und Schenkelbeinen gebaut, Häute wurden als Dächer verwendet, scharfe und haltbare Speere wurden aus Mammutrippen hergestellt. Nicht nur in dieser Region, sondern auch in anderen Regionen der nördlichen Hemisphäre wurde so etwas noch nie gesehen. Der größte Teil der Fossiliensammlung befindet sich im Institut für Archäologie und Ethnographie der Sibirischen Abteilung der Akademie der Wissenschaften in Akademgorodok. „Wolfsmähne“ wurde 2007 zum Naturdenkmal von regionaler Bedeutung erklärt.

Die Völker Sibiriens im 17. Jahrhundert
1.
Auf welcher Entwicklungsstufe befanden sich im Grunde die Völker Sibiriens zuvor

Beitritt zum russischen Staat:
a) urzeitlich; b) feudal; c) Kapitalist. 2.
Welcher der russischen Entdecker entdeckte die Meerenge zwischen Asien?
für Amerika: a) Pojarkow; b) Deschnew; c) Chabarow. 3.
Wie hieß die Steuer, die die Völker Sibiriens im Zaren bezahlten?

Schatzkammer:
a) Jasak; b) kündigen; c) Pflicht. 4.
Folgen der Entwicklung Sibiriens:
a) das Territorium Sibiriens erweitert; b) geografische Entdeckungen gemacht wurden; c) Russland erhielt Zugang zum Pazifischen Ozean; d) alle Antworten sind richtig.
Wie sind sibirische Städte entstanden? Erklären
Hausaufgaben:
1. Notizen im Heft 2. Vorbereitung auf die Prüfungsarbeit S. 10 - 14