Arif UNUSOV
Kandidat der Geschichtswissenschaften, Leiter der Abteilung für Konfliktologie und Migration des Instituts für Frieden und Demokratie Aserbaidschans.
Statt Vorwort
In diesem Februar jährte sich der armenisch-aserbaidschanische Konflikt, der der Welt besser als „Karabach-Krieg“ bekannt ist, zum 10. Mal. Diese seit Jahrhunderten nebeneinander lebende Konfrontation zwischen zwei benachbarten Völkern markierte den Beginn ethnischer Konflikte auf dem Territorium der ehemaligen UdSSR und gilt heute nicht nur als der langwierigste, sondern auch als der komplexeste in der Region, dessen Lösung noch aussteht offensichtlich nicht bald gefunden werden.
Über diesen Konflikt ist viel geschrieben und erzählt worden. Die meisten Artikel und Studien widmen sich jedoch der Geschichte und Art der Ereignisse. Der Zweck dieser Arbeit ist ein anderer - den Preis dieses Konflikts zu bestimmen, die Veränderungen zu identifizieren, die sich im Laufe von 10 Jahren im Schicksal der Völker Aserbaidschans und Armeniens ergeben haben.
Zum besseren Verständnis bestimmter Daten sowie Migrations- und demografischer Prozesse erfolgt eine Analyse der Verluste der Parteien und der eingetretenen Veränderungen in chronologischer Reihenfolge. Gleichzeitig wird berücksichtigt, dass nicht jeder Zahl, die zu verschiedenen Zeitpunkten des Konflikts angegeben wurde, insbesondere auf offizieller Ebene, vertraut werden kann.
Quellen
Diese Studie stützt sich auf verschiedene Quellen. Dies sind zahlreiche Materialien und Dokumente, die ich in den Jahren 1988-1990 erhalten habe. von der Staatsanwaltschaft und dem Innenministerium der UdSSR im Zusammenhang mit den Deportationen und Pogromen in beiden Republiken sowie persönliche Begegnungen und Gespräche mit Flüchtlingen in dieser Zeit. Die Materialien der Staatlichen Statistikausschüsse (Goskomstat) von Aserbaidschan und Armenien in den Jahren 1989-1998 wurden häufig verwendet. und andere offizielle Dokumente der Konfliktparteien. Auch Materialien von Menschenrechtsorganisationen und internationalen Organisationen (Helsinki Watch, Amnesty International, Memorial, die Vereinten Nationen, die Internationale Organisation für Migration, das Rote Kreuz etc.) und natürlich Presseberichte und Studien zu diesem Konflikt wurden verwendet in großen Mengen erschienen im Laufe der Jahre.
vorläufige Statistiken
Nach der letzten sowjetischen Volkszählung vom 12. Januar 1989 lebten damals 7 Millionen 21 Tausend Menschen in Aserbaidschan, von denen 5 Millionen 805 Tausend Aserbaidschaner waren. (83% der Bevölkerung) und Armenier - 391.000 (5,6%). Gleichzeitig wurden laut Volkszählung 189.000 Menschen im NKAR registriert. (ca. 3 % der Bevölkerung der Republik), davon 145.000 Armenier (77 % der Bevölkerung der Region) und 41.000 Aserbaidschaner (22 % der Bevölkerung der Region).
Laut der Volkszählung von 1989 lebten in Armenien 3 Millionen 305.000 Menschen, von denen 3 Millionen 84.000 Menschen (93% der Bevölkerung der Republik) Armenier und nur 85.000 Menschen Aserbaidschaner waren. (ungefähr 3%).
Die Zuverlässigkeit dieser Zahlen war jedoch bereits ernsthaft in Frage gestellt, da die Volkszählung ein Jahr nach Beginn des Konflikts unter extremen Bedingungen durchgeführt wurde. In dieser Zeit kam es in beiden Republiken bereits zu Pogromen und Deportationen, die natürlich die Ergebnisse der Volkszählung beeinflussten. So lebten in Armenien 1989 laut Volkszählung etwa 85.000 Aserbaidschaner. In der Zwischenzeit verzeichnete die Volkszählung von 1979 eine andere Zahl - 161.000 (5% der Bevölkerung der Republik). Daher ist es realistischer, die Daten des Staatlichen Statistikkomitees von Aserbaidschan zugrunde zu legen, das 186.000 aus Armenien vertriebene Aserbaidschaner registrierte.
Laut der Volkszählung von 1989 ist auch die Zahl der Armenier in Aserbaidschan erheblich zurückgegangen, sodass wahrscheinlich die Daten von 1979 - 475.000 Menschen zugrunde gelegt werden sollten. (8 % der Bevölkerung der Republik) oder die Zahl der registrierten Flüchtlinge. Und noch verdächtiger sind die Zahlen für die NKAR. Volkszählungen 1939, 1959, 1970 und 1979 deutlich den prozentualen Rückgang der Zahl der Armenier in der Region von 88 % auf 76 % verzeichnen. Und die Volkszählung von 1989 erhöht die Zahl der Armenier hier auf 77 %. Aus diesem Grund wurde in Aserbaidschan, ohne den Daten der Volkszählung von 1989 zu vertrauen, im Oktober 1990 eine zweite Volkszählung in 51 von Aserbaidschanern besiedelten Städten und Dörfern der NKAR durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass es in der Region nicht 41, sondern 46.000 Aserbaidschaner gibt. (24%) und unter Berücksichtigung von Vertretern anderer Nationalitäten lebten Nicht-Armenier in der NKAR 47.000 Menschen.
Der Beginn des Konflikts
Der offizielle Beginn des Karabach-Konflikts geht auf den 20. Februar 1988 zurück, als die Sitzung des Rates der Volksdeputierten der NKAR beschloss, die Region Armenien anzugliedern. Tatsächlich begann die Konfrontation jedoch im Frühjahr 1986, als in Armenien und der NKAR unter der armenischen Bevölkerung begonnen wurde, Unterschriften zu sammeln und die Versendung von Hunderten von Briefen und Telegrammen nach Moskau zu organisieren, mit der Bitte, das Problem von Berg- Karabach. Und im Oktober 1987 fanden die ersten Demonstrationen in Eriwan statt.
Als sich die Ereignisse in Armenien entwickelten, begann sich die Position der Aserbaidschaner hier merklich zu verschlechtern. Ende 1987, im zweiten Jahr der "Perestroika", war Aserbaidschan die erste unter den ehemaligen Sowjetrepubliken, die mit dem Problem der Flüchtlinge und der Bevölkerungsmigration konfrontiert war - die ersten Hundert Aserbaidschaner flohen hierher aus Armenien, hauptsächlich aus der Kafan, as sowie die Regionen Sisian und Meghri der Republik. Bis zum 25. Januar 1988 überstieg ihre Zahl 4.000 Menschen.
Auf Anweisung Moskaus verschwiegen die aserbaidschanischen Behörden diese Tatsache vor der Öffentlichkeit und versuchten, die angekommenen Flüchtlinge in der Nähe von Sumgayit, hauptsächlich in den Dörfern Fatmai und Sarai, schnell unterzubringen.
Am 14. Februar begannen die ersten Kundgebungen in Stepanakert, und bereits am 18. September erschien eine neue Welle aserbaidschanischer Flüchtlinge in Baku, jetzt von der NKAR, hauptsächlich aus Stepanakert. Und am 22. Februar wurde das erste Blut vergossen: im Bereich des Dorfes. Askeran gab es einen Zusammenstoß der Parteien, bei dem zwei Aserbaidschaner starben - Ali Hajiyev und Bakhtiyar Guliyev. Sie eröffneten ein Konto für die Opfer des Karabach-Konflikts.
Am Abend des 27. Februar begannen in Sumgayit Schläge auf Armenier, die sich am 28. und 29. Februar in Pogrome verwandelten, die erst am 1. März von Spezialeinheiten und Polizei gestoppt wurden. Ergebnis: 26 Armenier und 6 Aserbaidschaner wurden getötet, etwa 130 Einwohner wurden verwundet (darunter 54 Aserbaidschaner und 34 Armenier) und 275 Militärs und Polizisten.
Nach diesen Ereignissen wurden beide damaligen Sowjetrepubliken von Flüchtlingswellen überrollt, die auf der Flucht vor tatsächlicher oder erwarteter Gewalt ihre Heimat hastig verließen. Es wird angenommen, dass die Ereignisse weitgehend unkontrollierbar waren und sich spontan entwickelten. Auf Gewalt folgte Vergeltungsgewalt, und alles von den Flüchtlingen selbst. Dies war jedoch nicht ganz richtig, da es viele Beweise gibt. Es genügt, ein solches Beispiel zu geben: Bei einer Kundgebung am 4. November 1988 in Eriwan rief ein Aktivist der Karabach-Bewegung, R. Ghazaryan, direkt dazu auf, „mit Hilfe von Abteilungen“, die im Voraus gebildet wurden, „auf jede erdenkliche Weise die Auswanderung sicherzustellen“. . Zum ersten Mal in diesen Jahrzehnten wurde uns die einmalige Gelegenheit gegeben, Armenien (wie im Text - A.Yu.) zu säubern. Ich betrachte dies als die größte Errungenschaft unseres Kampfes in diesen zehn Monaten."
In Armenien spielten sich die Hauptereignisse ab dem 27. November 1988 ab, als organisierte Angriffe auf Dörfer von Aserbaidschanern und muslimischen Kurden stattfanden, die zahlreiche Opfer forderten. Selbst das schreckliche Erdbeben vom 7. Dezember hat die Pogrome in Armenien nicht gestoppt. Der letzte Aserbaidschaner in diesem Jahr wurde am 12. Dezember getötet. Viele Aserbaidschaner starben auf der Flucht aus Armenien durch schneebedeckte Pässe. Insgesamt starben 1988 188 Aserbaidschaner und Kurden in Armenien.
Und in Aserbaidschan ereignete sich der schwerste Vorfall in Ganja, wo am 24. November eine Menge Aserbaidschaner in das armenische Viertel der Stadt einbrach und viele Armenier (offiziell einer) starben und verletzt wurden. Auch in anderen Siedlungen Aserbaidschans gab es zahlreiche Angriffe auf Armenier, Todesfälle wurden jedoch nicht gemeldet.
1989 verlagerte sich das Epizentrum der Zusammenstöße in die NKAO, wo Angriffe beider Seiten gegeneinander, viele mit tödlichem Ausgang, sowie Terroranschläge verzeichnet wurden. Und das alles vor dem Hintergrund der anhaltenden Deportation der Bevölkerung aus beiden Republiken.
Im selben Jahr 1989 tauchten in Aserbaidschan die ersten Tausend meschetischen Türken auf, die auf der Flucht vor den Pogromen aus Usbekistan flohen. Bis Mitte 1992 hatte das Staatliche Komitee für Statistik Aserbaidschans etwa 52.000 meschetische Türken als Flüchtlinge registriert, von denen sich die überwiegende Mehrheit in ländlichen Gebieten der Republik niedergelassen hatte.
Anfang Januar 1990 begannen zunächst in der Region Khanlar in Aserbaidschan und dann praktisch entlang der gesamten armenisch-aserbaidschanischen Grenze Zusammenstöße zwischen den Kriegsparteien mit Schusswaffen. Und vom 13. bis 15. Januar fanden in Baku Armenierpogrome statt, bei denen 66 Armenier und 2 Aserbaidschaner getötet wurden. Weitere 20 Armenier starben nach Angaben der armenischen Presse später in Krankenhäusern in Eriwan an ihren Wunden. Etwa 300 Armenier wurden verwundet.
Das Ergebnis all dessen laut den Daten der Staatlichen Statistikämter Aserbaidschans und Armeniens aus dieser Zeit: Anfang Februar 1990 flohen alle 186.000 Aserbaidschaner sowie 11.000 Kurden und 3,5.000 Russen aus Armenien nach Aserbaidschan, und wenig später zogen einige von ihnen, hauptsächlich Russen und ein Teil der Kurden, nach Russland. Mitte 1990 registrierte das Staatliche Komitee für Statistik Aserbaidschans 233.000 Flüchtlinge aus Armenien und Usbekistan in der Republik.
Im gleichen Zeitraum wiederum flohen 229.000 Armenier aus Aserbaidschan nach Armenien, und etwa 100.000 zogen in andere Regionen der UdSSR, hauptsächlich nach Russland. Nach den Ereignissen vom Januar 1990 verließen 108.000 Russen Aserbaidschan. Zur gleichen Zeit während der Pogrome 1988-1990. 216 Aserbaidschaner und 119 Armenier wurden in beiden Republiken getötet. Und in der NKAO und Umgebung starben in denselben Jahren 91 Aserbaidschaner und 85 Armenier.
Armenisch-aserbaidschanischer Krieg 1991-1994
Der Zusammenbruch der UdSSR und die Unabhängigkeitserklärung von Aserbaidschan und Armenien im Jahr 1991 machten den Karabach-Konflikt zu einer Etappe der internationalen Konfrontation zwischen den beiden Staaten. Im Herbst 1991 starteten die armenischen Streitkräfte eine Offensive und vertrieben im Sommer 1992 aus Berg-Karabach und der angrenzenden Region Lachin die gesamte lokale aserbaidschanische und kurdische Bevölkerung, die die Flüchtlingsarmee wieder auffüllte, aber bereits intern Vertriebene. Die Zahl der letzteren war nicht stabil und schwankte 1992 nach Angaben des republikanischen Staatlichen Statistikausschusses zwischen 212.000 und 220.000 Menschen.
Während der Sommeroffensive 1992 der aserbaidschanischen Truppen wiederum füllte fast die gesamte armenische Bevölkerung der Regionen Khanlar und ehemaliger Shaumyan (Ausnahme - gemischte Familien) sowie Berg-Karabach (insgesamt etwa 40.000 Menschen) die Armee auf von Flüchtlingen aus Aserbaidschan in Armenien . Damals kamen etwa 50.000 Armenier hinzu - Binnenvertriebene aus den an Aserbaidschan angrenzenden Gebieten, die sich im Kriegsgebiet befanden.
Das Jahr 1992 ging in die Geschichte des armenisch-aserbaidschanischen Krieges als das Jahr des Masseneinsatzes von Hunderten von gepanzerten Fahrzeugen sowie von Flugzeugen und Artillerie auf beiden Seiten ein, was die Zahl der Verluste der Parteien dramatisch erhöhte. Gleichzeitig fiel die überwiegende Mehrheit der Verluste in diesem Jahr auf das Militär. In diesem Jahr verlor Aserbaidschan 3.300 Tote, davon mehr als 2.000 Militärangehörige, während die Armenier etwa 1.000 Soldaten und Offiziere und 1.500 Zivilisten verloren.
Die Situation mit Flüchtlingen und Bevölkerungsmigration als Folge des Konflikts änderte sich 1993 dramatisch. Die fast ununterbrochene Offensive der armenischen Truppen und das Chaos im politischen Leben Aserbaidschans führten bis Ende 1993 zur Besetzung von 6 weiteren Regionen außerhalb des Aserbaidschans Gebiet des ehemaligen NKAR. Infolgedessen strömte ein massiver Strom von Binnenvertriebenen aus den besetzten Gebieten tief in das Gebiet Aserbaidschans. Dieser Zustrom von Menschen aus den inneren Regionen Aserbaidschans war so lawinenartig und ununterbrochen, dass er die sozioökonomische Situation in der Republik stark verschärfte. Besonders viele Binnenvertriebene haben sich im Süden des Landes angesammelt, vor allem entlang der Grenze zum Iran im Bereich der Städte Imishli, Sabirabad und Saatli. Aus Angst vor einer sozialen Explosion blockierten die aserbaidschanischen Behörden im August 1993 sogar alle Straßen aus dem Kriegsgebiet nach Baku und in andere große Städte des Landes. Das Erscheinen einer beträchtlichen Anzahl von Flüchtlingen nahe der Nordgrenze des Iran, wo überwiegend Aserbaidschaner leben, hat das offizielle Teheran sehr alarmiert. Gleichzeitig stimmten die iranischen Behörden schnell der Einrichtung von Zeltlagern für 100.000 Menschen zu. um Imishli, Saatly und Sabirabad.
Die Türkei, gefolgt von Saudi-Arabien, zögerte nicht lange, dem Beispiel des Iran zu folgen, und im Herbst 1993 entstanden Flüchtlingslager in der Nähe der Städte Barda und Aghjabedi. So entstanden die ersten Camps, bisher Zelte für die Binnenvertriebenen Aserbaidschans, errichtet von Iranern, Türken und Arabern. Aber bald wurde die Initiative von internationalen, hauptsächlich westlichen humanitären Organisationen ergriffen, die 1994-1997 aufgebaut wurden. nicht nur zahlreiche Camps, sondern auch Siedlungen für Binnenvertriebene.
An dieser Stelle sei auch gesagt, dass der Flüchtlingsstrom aus dem Landesinneren der Republik im Jahr 1993 die Arbeit des Staatlichen Statistikausschusses und anderer Behörden im Umgang mit Flüchtlingen erheblich erschwert hat. Ständige Migrationen in allen Regionen der Republik, ihre Registrierung an mehreren Orten gleichzeitig sowie das damalige Chaos und die Machtkrise wirkten sich auf die Registrierung von Zwangsmigranten aus. Wurden nach der Besetzung der Region Kelbajar Anfang April 1993 243.000 Binnenvertriebene offiziell registriert, verzeichnete das Staatliche Statistikkomitee bis Anfang Dezember desselben Jahres fast 779.000 Binnenvertriebene. Das heißt, seit 7 Monaten ist die Zahl der Zwangsmigranten um mehr als 535.000 Menschen gestiegen. Auf der Grundlage dieser Daten kündigte die aserbaidschanische Regierung daraufhin die Besetzung von 20 % des Territoriums der Republik und die Anwesenheit von mehr als 1 Million Flüchtlingen und Binnenvertriebenen im Land an.
Die Unterzeichnung eines Waffenstillstands im Mai 1994 ermöglichte es den aserbaidschanischen Behörden, die Situation in der Republik zu stabilisieren und die Situation mit den Binnenvertriebenen im Großen und Ganzen unter Kontrolle zu bringen, was sich unmittelbar auf die Registrierung der letzteren auswirkte. Die Zahl der Zwangsmigranten ging weiter zurück und am 1. Januar 1998 gab das Staatliche Komitee für Statistik neue Zahlen von Zwangsmigranten an – 620.000 Personen. So sind nach offiziellen Angaben heute 853.000 Flüchtlinge und Binnenvertriebene (11 % der Bevölkerung der Republik) in Aserbaidschan registriert, wenn man die früher Ankommenden aus Armenien und Usbekistan berücksichtigt. Aber selbst diese Daten lassen bei vielen internationalen humanitären und öffentlichen Organisationen Zweifel aufkommen, denn selbst nach offiziellen Angaben lebten oder waren am 1. Januar 1992 etwa 480.000 Menschen im ehemaligen NKAO und auf dem Territorium von 7 besetzten Gebieten registriert. Unter Berücksichtigung des Teils der Bevölkerung entlang der Grenze zu Armenien, der ebenfalls seine Heimat verlassen hat, dürfte die tatsächliche Zahl der Binnenvertriebenen 520.000 Menschen nicht überschreiten.
Siedlung und ethnische Zusammensetzung von Zwangsmigranten
Die 620.000 offiziell in Aserbaidschan registrierten Binnenvertriebenen (8 % der Bevölkerung der Republik) sind unterteilt in diejenigen, die in 28 Lagern und Siedlungen leben (mehr als 90.000 Menschen); diejenigen, die sich in öffentlichen Gebäuden niedergelassen haben (etwa 300.000 Menschen) und diejenigen, die unter normalen Wohnbedingungen verteilt waren (etwa 230.000 Menschen).
Territorial leben 53 % der Binnenvertriebenen in Städten, hauptsächlich in Baku, Sumgayit, Ganja und Mingechevir. Regional ließen sie sich hauptsächlich in zwei Zonen nieder: in der Hauptstadt und um sie herum sowie im Zentrum des Landes entlang der Linie der armenisch-aserbaidschanischen Front von der Stadt Ganja bis zur Stadt Saatly.
Die überwiegende Mehrheit der Binnenvertriebenen (99 %) sind Aserbaidschaner. Als nächstes kommen die Kurden - mehr als 5.000 Menschen. Zur gleichen Zeit, 1993-1994. Fast 45 % der Kurden flohen aus Berg-Karabach nach Baku. Als sich die Situation jedoch stabilisierte, zog ein erheblicher Teil der Kurden, insbesondere aus der Region Lachin, nach Karabach in der Region Agjabedi, wo heute 73 % aller kurdischen Flüchtlinge leben.
Der Anteil anderer Völker (Russen, Mescheten usw.) unter den Zwangsmigranten Aserbaidschans ist sehr gering.
Leben von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen in Aserbaidschan
Hinter all den oben genannten Zahlen steht der Schmerz und das Leid einer riesigen Masse von Menschen, unabhängig von Nationalität, Glauben und aktuellem Wohnort. Selbstverständlich sind Flüchtlinge heute die verletzlichste Gruppe der Bevölkerung mit ihren eigenen spezifischen Problemen. Fast alle von ihnen sind Opfer oder Zeugen von Gewalt während der Feindseligkeiten und gezwungen, ihre Häuser unter Todesstrafe zu verlassen. All dies hinterließ starke Spuren in ihrer Psyche, und viele von ihnen leiden auch nach mehreren Jahren an psychischen Erkrankungen oder benötigen ärztliche Hilfe.
Die Flüchtlinge, die heute in Lagern leben, haben besondere Lebensbedingungen. Das Leben von humanitärer Hilfe hat dazu geführt, dass sie ein Suchtsyndrom entwickelt haben, und jede Information über die Einstellung dieser Hilfe versetzt sie in Panik und kann sogar Unruhe hervorrufen. Ähnliches geschah bereits Ende 1996, als eine Reihe von humanitären Organisationen ihre Aktivitäten in Aserbaidschan einstellten. Darüber hinaus hat das Lagerleben seine eigenen Besonderheiten. Erstens gibt es eine soziale und kulturelle Störung. In den Lagern, die sehr oft ohne Rücksicht auf die Mentalität und die früheren Lebensumstände von Flüchtlingen errichtet wurden, werden Menschen angesiedelt, die sich teilweise sehr voneinander in Bildung, Tradition und beruflicher Ausbildung unterscheiden. Bei starker Abhängigkeit von externer Hilfe führt dies häufig zu Konflikten und Interessenkonflikten. Besonders schwer ist es für Frauen und Mädchen, deren Probleme sowohl von den Behörden als auch von humanitären Organisationen beim Bau von Lagern und der Verteilung von Hilfsgütern praktisch nicht berücksichtigt werden. All dies hat viele Flüchtlingsfamilien in eine schwere Krise gestürzt: Männer suchen erfolglos nach Jobs und leben monatelang von zu Hause weg, manche Frauen verdienen sich heimlich ihren Lebensunterhalt durch Prostitution, und Kinder gehen wegen der hohen Schulbuchkosten nicht immer zur Schule und Schulkleidung. Das Vorstehende hat bereits dazu geführt, dass die aktuellen Bedingungen Flüchtlinge und Binnenvertriebene zu einem Nährboden für Kriminalität in Aserbaidschan gemacht und eine Bedrohung für den Genpool der Nation geschaffen haben.
Über diese und andere Probleme von Flüchtlingen und ihre Bedürfnisse im Allgemeinen ist schon viel geschrieben worden. Viel weniger ist über die Reaktion auf ihr Erscheinen in der aserbaidschanischen Gesellschaft bekannt, was sich auch auf die Psyche und Mentalität der Flüchtlinge auswirkte.
In der ersten Phase, 1988-1990. Die Bevölkerung reagierte mit Sympathie auf die Flüchtlinge. Dies galt insbesondere für die meschetischen Türken. Die Türken in Aserbaidschan, die von Natur aus Dorfbewohner sind, siedelten sich auch in ländlichen Gebieten abseits der Hauptstadt an, wo sie sich mit der Unterstützung und wohlwollenden Haltung der lokalen Bevölkerung schnell an die neuen Lebensbedingungen anpassten, während sie ihre frühere Lebensweise beibehielten.
Die Haltung gegenüber den Flüchtlingen aus Armenien war etwas anders, insbesondere seitens der Behörden. Abhängiger und fast vollständig von Moskau abhängig, versuchte die damalige Führung Aserbaidschans, die Flüchtlinge aus Armenien an ihre früheren Wohnorte zurückzubringen. 1988 hatten aserbaidschanische Flüchtlinge viele Konflikte mit lokalen Behörden, insbesondere der Polizei.
Bis Ende 1989 kam es auch zu Reibereien der Flüchtlinge aus Armenien mit der lokalen Bevölkerung, vor allem in Baku. Tatsache ist, dass die überwiegende Mehrheit der Flüchtlinge aus Armenien Bewohner ländlicher Gebiete sind. Aber im Gegensatz zu den meschetischen Türken und trotz der Hindernisse der Behörden ließen sich die meisten Flüchtlinge aus Armenien in der Hauptstadt sowie in Sumgayit und Ganja nieder. Hier kam es ständig zu Konflikten mit einheimischen Armeniern, die später mit Duldung der Behörden zu Pogromen in diesen Städten führten.
Danach bekamen die Flüchtlinge aus Armenien Probleme mit den Stadt-Aserbaidschanern. Als Vertreter einer ländlichen Kultur brauchten die Flüchtlinge aus Armenien Zeit, um sich an die neuen städtischen Bedingungen anzupassen. Aber sie hatten keine Zeit, außerdem war die Wohnungsfrage akut und es kam fast ständig zu Konflikten mit den Behörden. Die emotionale Verfassung der Flüchtlinge war nachvollziehbar. Aber ihre Aggressivität, der Wunsch, den Stadtbewohnern ihre Regeln und Gewohnheiten aufzuzwingen, erregte sehr bald Feindseligkeit unter letzteren, besonders spürbar in der Hauptstadt, wo den Flüchtlingen aus Armenien von nun an der negative Spitzname "Yeraz" (Eriwan-Aserbaidschaner) anhaftete.
Die negative Einstellung gegenüber Flüchtlingen in der Gesellschaft war so stark, dass sie automatisch auf die Binnenvertriebenen aus Karabach überging. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Zwangsmigranten unter den Bedingungen einer akuten sozioökonomischen Krise in der Republik, wenn auch unwissentlich, zu Konkurrenten der lokalen Bevölkerung geworden sind, die ebenfalls auf der Suche nach einem Lebensunterhalt sind. Sogar die meschetischen Türken waren davon betroffen. 1997 kam es zu mehreren Konflikten zwischen Binnenvertriebenen und meschetischen Türken. Es ist kein Zufall, dass die Zahl meschetisch-türkischer Flüchtlinge aus Usbekistan zurückgegangen ist. Nach Angaben des Staatlichen Komitees für Statistik von Aserbaidschan leben seit Juni 1997 29.000 türkische Flüchtlinge in der Republik, dh 44 % derjenigen, die zuvor in den Jahren 1993-1997 aus Usbekistan nach Aserbaidschan gekommen waren. das Land verlassen.
Migrationsprozess 1993-1997
Der Waffenstillstand an der armenisch-aserbaidschanischen Front stoppte den Flüchtlingsstrom aus dem Kriegsgebiet innerhalb der Republik, doch jetzt hat er außerhalb der Republik merklich zugenommen.
Tatsächlich hat dieser Prozess schon früher stattgefunden. Zusammen mit den Armeniern in den Jahren 1988-1990. Eine große Anzahl von Bürgern ohne Titularstaatsangehörigkeit verließ die Republik. Besonders starke Veränderungen gab es bei den slawischen Völkern, vor allem bei den Russen. Nach offiziellen Angaben der aserbaidschanischen Behörden verließen nach 1989 169.000 Russen, 15.000 Ukrainer und 3.000 Weißrussen die Republik. Die russische Seite, insbesondere die russische Botschaft in Aserbaidschan, glaubt zwar, dass tatsächlich mehr als 220.000 Russen Aserbaidschan verlassen haben und etwa 180.000 Menschen geblieben sind. Gleichzeitig verließ die Hauptzahl der Russen 1990-1992 das Land. aufgrund der instabilen politischen Situation im Land. In der Folge nahm der Abfluss von Russen von hier erheblich ab, und jetzt verlassen nach Angaben der russischen Botschaft in Aserbaidschan bis zu 10.000 Menschen die Republik, um sich dauerhaft in Russland aufzuhalten. und nicht alle von ihnen sind russischer Herkunft. Gleichzeitig basiert die Migration von Russen und anderen Bürgern ohne Titularstaatsangehörigkeit aus Aserbaidschan inzwischen auf sozioökonomischen Gründen.
Nach dem Ende der Feindseligkeiten unter denjenigen, die die Republik verließen, machte sich die Vorherrschaft der Aserbaidschaner bemerkbar. Tatsächlich war die Abreise der Aserbaidschaner aus dem Land seit Beginn des Karabach-Konflikts früher: 1988-1990. Zehntausende sogenannte "russischsprachige" Aserbaidschaner, meist Einwohner von Baku, wanderten nach Russland aus (offiziell registrierte der Migrationsdienst Russlands 1993 nur 8.000 Aserbaidschaner als Flüchtlinge). Der Hauptgrund für ihre Abreise war die instabile politische Situation, die Angst um ihre Zukunft, da sich die Positionen radikaler nationalpatriotischer Kräfte erstarkten und die Zahl der Landflüchtlinge zunahm.
Als die Kämpfe 1992-1993 intensiviert wurden. nicht nur "russischsprachige" Aserbaidschaner begannen, die Republik zu verlassen.
Nach dem Waffenstillstand von 1994 wurde der Strom von Aserbaidschanern, die die Grenzen verließen, einfach bedrohlich. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Flüchtlinge und Binnenvertriebenen unter den Migranten spürbar zu. Es war eine echte Arbeitsmigration. Da sie in Aserbaidschan keine Arbeit finden konnten, gingen sie zur Arbeit, hauptsächlich nach Russland und in andere GUS-Republiken. Viele Flüchtlinge und Binnenvertriebene gingen in die Türkei und in den Iran.
Gleichzeitig gingen zunächst Vertreter der nationalen Intelligenz, Wissenschaftler und Kulturschaffende in die Türkei. Aber später, besonders in den letzten Jahren, haben sich unter den Migranten in die Türkei merklich mehr Einwanderer aus der Autonomen Republik Nachitschewan und dort lebende Flüchtlinge befunden. Bewohner der südlichen Grenzregionen reisen in der Regel in den Iran ab. Aserbaidschaner arbeiten in diesen Ländern in der Regel im Dienstleistungssektor, auf Baustellen sowie als Träger und Hirten.
Die Tatsache, dass Aserbaidschaner Russland bevorzugen, wenn sie das Land auf der Suche nach einem Lebensunterhalt aus allen Ländern der Welt, einschließlich der GUS-Republiken, verlassen, ist leicht zu erklären. Dafür gibt es viele Gründe: Das Land ist benachbart und bekannt, Russen stehen bei der Zahl der Mischehen an erster Stelle, es gibt keine Sprachbarriere – fast alle Nordaserbaidschaner sprechen Russisch. Auch der wirtschaftliche Faktor spielte eine bedeutende Rolle: Immerhin kontrollierten die Aserbaidschaner Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre, also am Vorabend des Zerfalls der UdSSR, stillschweigend fast 80% des sowjetischen Blumengeschäfts. die damals jährlich ein gigantisches Einkommen von 2 Milliarden Rubel einbrachte. Als Ergebnis des blühenden Blumengeschäfts in Aserbaidschan bildete sich damals eine ziemlich einflussreiche und stabile Schicht von Unternehmern (hauptsächlich Einwohner von Baku und der Halbinsel Absheron), die auf den russischen Markt ausgerichtet waren.
Selbst die Verschlechterung der russischen Haltung gegenüber Aserbaidschanern nach dem Zusammenbruch der UdSSR und die diskriminierenden Maßnahmen der russischen Behörden, vor allem Moskaus, haben den Zustrom aserbaidschanischer Bürger, die hier ankommen, nicht gestoppt. Gleichzeitig wird die Abreise der überwiegenden Mehrheit der Bürger von den Behörden der Republik praktisch nicht registriert, da viele von ihnen ohne Streichung aus dem Register ausreisen und illegal in Russland sowie in den GUS-Staaten leben. Gleichzeitig verlassen heute vor allem Flüchtlinge und Binnenvertriebene das Land, meist Männer im Alter von 20 bis 40 Jahren, die monatelang und jahrelang illegal arbeiten. Dieser Umstand macht es sehr schwierig, genaue Aufzeichnungen über diejenigen zu führen, die aus Aserbaidschan nach Russland und in andere GUS-Republiken ausgewandert sind. Daher sind die in der Presse angegebenen Daten ziemlich ungefähr.
Laut der aserbaidschanischen Presse 1991-1997. Mehr als 1,5 Millionen Menschen verließen die Republik nach Russland, und heute leben und arbeiten nach inoffiziellen Angaben 2 bis 3 Millionen aserbaidschanische Bürger in diesem Land - das sind 30-40% der Gesamtbevölkerung Aserbaidschans. Gleichzeitig gibt es nach Angaben des russischen Innenministeriums und der Presse heute etwa 400.000 Aserbaidschaner in Moskau, sowohl registrierte als auch ohne Registrierung, und unter Berücksichtigung der Region Moskau steigt diese Zahl auf 1 Million Menschen. In St. Petersburg hat die Zahl der Aserbaidschaner 200.000 Menschen erreicht. Aserbaidschaner wurden in fast allen Regionen Russlands erfasst. Selbst im für Südländer fernen und kalten Sibirien und im Fernen Osten gibt es viele Aserbaidschaner. In der Region Tjumen sind offiziell 23.000 Aserbaidschaner registriert, und tatsächlich sind letztere bis zu 100.000 Menschen. In der Region Omsk - bis zu 20.000, in der Region Tomsk - mehr als 50.000 Menschen. Heute nähert sich die Zahl der Aserbaidschaner in südsibirischen Städten der Marke von 150.000 Menschen. Und im Fernen Osten gibt es die meisten Aserbaidschaner in Primorje, nur in der Stadt Wladiwostok leben etwa 70.000 Aserbaidschaner.
Interessanterweise versuchen die Aserbaidschaner, sich auf Gemeindebasis in Russland niederzulassen. So lassen sich die Ureinwohner der Städte Kasachstan und Akstafa in den Städten Kogalym, Surgut und Tjumen nieder, während die Einwohner von Baku und Einwohner von Absheron es zunächst vorzogen, sich hauptsächlich in der Hauptstadt Russlands niederzulassen, und jetzt nach dem Niedergang der Blume Geschäftlich begannen sie, den Fernen Osten zu erkunden und ließen sich in Wladiwostok, Chabarowsk und auf der Halbinsel Sachalin nieder. Überraschenderweise entwickeln die Bewohner der subtropischen südlichen Regionen (Lenkoran, Masalli usw.), die keine Angst vor der harten Kälte des russischen Nordens haben, diese Region erfolgreich, und heute gibt es viele von ihnen in Murmansk, Archangelsk und anderen Siedlungen von die Arktis.
Bis vor kurzem ließen sich die Ureinwohner von Karabach hauptsächlich in Samara und Nischni Nowgorod nieder, während sich die Menschen von Shamkir und Ganja in Moskau, der Region Moskau und St. Petersburg niederließen. Allerdings haben sich hier heute einige Veränderungen vollzogen: Ein Teil der Karabacher, vor allem Flüchtlinge aus Aghdam und Fizuli, sowie Bewohner von Nakhchevan, siedeln sich zunehmend in Moskau an und kontrollieren bereits einige der Märkte der Hauptstadt.
Der Wirkungsbereich der Aserbaidschaner in Russland ist ziemlich umfangreich. Diejenigen von ihnen, die in Russland geboren wurden oder zu Sowjetzeiten zum Studieren hierher kamen und Bürger dieses Landes sind, arbeiten heute im Bereich der Wissenschaft und Kunst oder des Big Business. Sie leiten in der Regel auch die aserbaidschanischen Gemeinden in russischen Städten und Regionen.
Dieselben Einwohner Aserbaidschans, die in den Jahren des Karabach-Konflikts und des Zusammenbruchs der UdSSR nach Russland kamen, ließen sich auf unterschiedliche Weise nieder: von mittleren und großen Unternehmen bis hin zu Saisonarbeit auf Baustellen, in der Industrie und im Transportwesen. Es gibt viele von ihnen im Dienstleistungssektor und im System der Strafverfolgungsbehörden.
Zuvor bevorzugten Aserbaidschaner das Leben in russischen Städten, was natürlich war, da während der Sowjetzeit Vertreter der Intelligenz oder Studenten die Republik verließen, um zu studieren, dh Bürger. Nun ist unter den Auswanderern aus Aserbaidschan die Zahl der Flüchtlinge und Menschen aus den ländlichen Gebieten der Republik stark gestiegen, was mit einer kolossalen Arbeitslosigkeit einhergeht. In Städten, besonders in großen, fühlen sie sich nicht so wohl und vertraut. Darüber hinaus wurden sie in den Städten, insbesondere in Moskau und St. Petersburg, zu oft Opfer von Pogromen und nationalistischen Aktionen einiger Russen, ständiger Angriffe der Polizei und der Bereitschaftspolizei. Und deshalb ist es kein Zufall, dass die Mehrheit der aserbaidschanischen Emigranten es jetzt vorzieht, sich in Russland abseits der großen Städte niederzulassen, und in letzter Zeit in den Dörfern, in denen sie Landwirtschaft betreiben, Genossenschaften und Farmen zu organisieren.
Im Allgemeinen bringen Aserbaidschaner nach erfolgreicher Integration in die russische Gesellschaft laut inoffiziellen Presseberichten jährlich bis zu 1 Milliarde US-Dollar in die Republik, die dann auf dem lokalen Markt ausgegeben werden. Tatsächlich lebt ein großer Teil der Bevölkerung der Republik, insbesondere ländliche Gebiete und Flüchtlinge, von den Einnahmen aus der Arbeitsmigration nach Russland.
Gleichzeitig sollte darauf hingewiesen werden, dass die Abreise, wenn auch nur vorübergehend, einer so großen Zahl der Bevölkerung der Republik mit neuen schwerwiegenden Komplikationen droht, jedoch bereits in Bezug auf Aserbaidschaner. Immerhin verlassen meist Vertreter der männlichen Bevölkerung, die überwiegende Mehrheit von ihnen ist unverheiratet. So ist heute das demografische Gleichgewicht in der Republik erneut gestört, diesmal jedoch in Bezug auf das Geschlecht. Angesichts der erheblichen Zahl von Toten, Verwundeten und Verkrüppelten sowie Ausgewanderten ist ein großer Teil der Mädchen und Frauen Aserbaidschans zur Vereinsamung verurteilt, die sie später sicherlich treffen wird.
ERGEBNISSE
So hat der 10-jährige Karabach-Konflikt die demografische und konfessionelle Situation in Aserbaidschan erheblich verändert. Vor Ausbruch des Konflikts lebten 1988 etwas mehr als 7 Millionen Menschen in Aserbaidschan, davon 83 % Aserbaidschaner. Konfessionell waren 87 % der Bevölkerung Muslime, 12,5 % Christen und 0,5 % Juden.
Infolge des Konflikts erlitten beide Seiten folgende Verluste: 2.000 Aserbaidschaner starben. und ungefähr 30.000 wurden verwundet, und unter den Armeniern starben jeweils 6.000 und wurden verwundet - bis zu 20.000 Menschen.
In den Jahren des Konflikts wurden beide Republiken von Migrationsströmen überrollt: Nach offiziellen Angaben waren zum Zeitpunkt des Waffenstillstands 1994 304.000 armenische Flüchtlinge aus Aserbaidschan in Armenien registriert. Nach der Unterzeichnung des Waffenstillstands kehrten 35.000 Armenier nach Aserbaidschan in Berg-Karabach zurück. Weitere 72.000 Menschen. aus den Siedlungen Armeniens an der Grenze zu Aserbaidschan, die aufgrund von Feindseligkeiten gezwungen sind, in sichere Gebiete zu ziehen, sind als Binnenvertriebene registriert. Schließlich, nach inoffiziellen Angaben, etwa 540.000 Menschen. (nach anderen Quellen - von 600 bis 800.000 Menschen) wanderten auf der Suche nach einem Lebensunterhalt aus dem Land aus.
In Aserbaidschan sind diese Zahlen noch deprimierender: Laut offiziellen Angaben gab es im Januar 1998 233.000 Flüchtlinge aus Armenien und Usbekistan und 620.000 Binnenvertriebene in der Republik, insgesamt 853.000 Menschen. Laut unabhängigen Experten gibt es in Aserbaidschan tatsächlich 210.000 Flüchtlinge (einige der meschetischen Türken haben die Republik verlassen) und etwa 520.000 Binnenvertriebene, dh insgesamt mehr als 730.000 Menschen, die von dem Konflikt betroffen sind. Zur gleichen Zeit, nach dem Waffenstillstand 1995-1997. Etwa 40.000 Binnenvertriebene kehrten in die befreiten Dörfer der Region Fizuli zurück.
Insgesamt verließen in den Jahren des Karabach-Konflikts mindestens 600.000 Bürger ohne Titularnationalität, hauptsächlich christlichen Glaubens, Aserbaidschan, und ungefähr 800.000 Menschen blieben, mit Ausnahme der Karabach-Armenier. Als Folge dieser Migrationsprozesse sind heute mehr als 90 % der 7,6 Millionen Einwohner der Republik Aserbaidschaner. Auch die Zusammensetzung der ethnischen Minderheiten hat sich merklich verändert: Wurden zuvor, nachdem die Aserbaidschaner, Russen und Armenier die Republik beherrschten, nun Lezghins, Talyshs und Kurden an ihre Stelle getreten. Auch die religiöse Zusammensetzung hat sich stark verändert: Mehr als 95 % sind Muslime und etwa 4 % Christen. Das heißt, Aserbaidschan ist heute praktisch eine monokonfessionelle Republik.
Aber die Migrationsprozesse in Aserbaidschan hörten hier nicht auf. Heute spielt die Arbeitsmigration vor allem nach Russland eine große Rolle. Insgesamt leben mehr als 2 Millionen Aserbaidschaner praktisch außerhalb der Republik und verdienen ihren Lebensunterhalt.
Dies sind die traurigen Ergebnisse des 10-jährigen armenisch-aserbaidschanischen Konflikts.
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Berg-Karabach ist eine Region in Transkaukasien, im östlichen Teil des armenischen Hochlandes. Achtzig Prozent der Bevölkerung Berg-Karabachs sind Armenier.
Der bewaffnete Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um Berg-Karabach brach Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts aus. Die aktiven Kampfhandlungen von 1991-1994 führten zu zahlreichen Opfern und Zerstörungen, etwa 1 Million Einwohner wurden zu Flüchtlingen.
1987 - 1988
Die Unzufriedenheit der armenischen Bevölkerung mit ihrer sozioökonomischen Situation hat in der Region zugenommen. Im Oktober fand in Eriwan eine Protestkundgebung gegen die Vorfälle mit der armenischen Bevölkerung des Dorfes Chardakhlu statt. Am 1. Dezember wurden mehrere Dutzend protestierende Einwohner von der Polizei geschlagen und festgenommen, woraufhin sich die Opfer an die Generalstaatsanwaltschaft der UdSSR wandten.
Im gleichen Zeitraum wurde in Berg-Karabach und Armenien eine riesige Sammlung von Unterschriften abgehalten, die die Übergabe von Berg-Karabach an die armenische SSR forderten.
Die Delegation der Karabach-Armenier übergab beim Empfang des Zentralkomitees der KPdSU in Moskau Unterschriften, Briefe und Forderungen.
13. Februar 1988
Stepanakert war Gastgeber der ersten Protestdemonstration zum Thema Berg-Karabach. Ihre Teilnehmer fordern den Beitritt Berg-Karabachs zur armenischen SSR.
20. Februar 1988
Eine außerordentliche Sitzung der Volksabgeordneten der NKAR wandte sich auf Ersuchen der armenischen Abgeordneten an die Obersten Sowjets der Armenischen SSR, der Aserbaidschanischen SSR und der UdSSR mit der Bitte, die Frage der Verlegung der NKAR aus Aserbaidschan zu prüfen und positiv zu lösen nach Armenien. Aserbaidschanische Abgeordnete weigerten sich, an der Abstimmung teilzunehmen.
22. Februar 1988
In der Nähe des armenischen Dorfes Askeran auf dem Territorium der NKAO kam es zu einem Zusammenstoß mit Schusswaffen zwischen Aserbaidschanern, Polizei- und Militärkordons, die auf ihrem Weg aufgestellt wurden, und der lokalen Bevölkerung.
22.-23. Februar 1988
In Baku und anderen Städten der SSR Aserbaidschan fanden die ersten Kundgebungen zur Unterstützung der Entscheidung des Politbüros des Zentralkomitees der KPdSU über die Unzulässigkeit der Revision der bestehenden national-territorialen Struktur statt. In Armenien wuchs derweil eine Bewegung zur Unterstützung der armenischen Bevölkerung der NKAO.
26. Februar 1988
In Jerewan wurde eine Massenkundgebung zur Unterstützung der Übergabe von Berg-Karabach an die armenische SSR abgehalten.
27.-29. Februar 1988
Pogrome in Sumgayit, begleitet von massiver Gewalt gegen die armenische Bevölkerung, Raubüberfällen, Mord, Brandstiftung und Zerstörung von Eigentum.
15. Juni 1988
17. Juni 1988
Der Oberste Sowjet der Aserbaidschanischen SSR erklärte, dass die Lösung dieser Frage nicht in die Zuständigkeit der Armenischen SSR fallen könne, und hielt die Übertragung der NKAR von der AzSSR auf die Armenische SSR für unmöglich.
21. Juni 1988
Auf der Sitzung des Regionalrates der NKAO wurde erneut die Frage der Abspaltung von der SSR Aserbaidschan aufgeworfen.
18. Juli 1988
Das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR beschließt, dass Karabach Teil Aserbaidschans bleibt.
21. September 1988
Moskau kündigt die Einführung des Kriegsrechts in der NKAO an.
August 1989
Aserbaidschan beginnt eine Wirtschaftsblockade von Berg-Karabach. Zehntausende Menschen verlassen ihre Häuser.
13.-20. Januar 1990
Armenische Pogrome in Baku.
April 1991
Die Divisionen der sowjetischen Truppen und OMON starteten die „Operation Ring“, die offiziell darauf abzielte, die Militanten im armenischen Dorf Chaikend (Getaschen) zu entwaffnen.
19. Dezember 1991
26. Januar 1992
Die erste schwere Niederlage der aserbaidschanischen Armee.
Bei einem Angriff auf das Dorf Dashalti (Karintak) wurden Dutzende Soldaten getötet.
25.-26. Februar 1992
Hunderte Aserbaidschaner wurden bei der Erstürmung von Khojaly durch Armenier getötet.
12. Juni 1992
Die Offensive der aserbaidschanischen Truppen. Der Bezirk Shaumyanovsky wurde unter die Kontrolle des Militärs genommen.
Mai 1994
Am 5. Mai 1994 wurde in der Hauptstadt Kirgisistans durch die Vermittlung Russlands und der Interparlamentarischen Versammlung der GUS ein
Vereinbarung über einen Waffenstillstand vom 12. Mai 1994 in der Region des Karabach-Konflikts. Darüber hinaus wird das Waffenstillstandsregime ohne Einmischung eingehalten
Friedenstruppen und die Beteiligung von Drittstaaten.
Quellen:
- Menschenrechtsbeobachtung
- Reuters
- Website des Büros der Republik Bergkarabach in Washington Sumgait.info
- Chronologie des Konflikts, erstellt im August 1990 von der CIA
- Chronologie der Gesellschaft „Memorial“ (Russland)
Die Geschichte des Karabach-Konflikts ist eine kleine Episode in der fast 200 Jahre alten Chronik des Kontakts der armenischen Ethnos mit den kaukasischen Völkern. Kardinale Veränderungen im Südkaukasus hängen mit der großangelegten Umsiedlungspolitik des 19.-20. Jahrhunderts zusammen. vom zaristischen Russland begonnen und dann von der UdSSR fortgesetzt, bis zum Zusammenbruch des Sowjetstaates. Der Prozess der Umsiedlung lässt sich in zwei Phasen unterteilen:
1) XIX-frühes XX Jahrhundert, als das armenische Volk aus Persien, der osmanischen Türkei, dem Nahen Osten in den Kaukasus zog.
2) Als im 20. Jahrhundert innerkaukasische Migrationsprozesse stattfanden, in deren Folge die Autochthonen (lokale Bevölkerung) aus den bereits von Armeniern bewohnten Gebieten verdrängt wurden: Aserbaidschaner, Georgier und kleine kaukasische Völker, und damit ein Auf diesen Gebieten wurde eine armenische Mehrheit geschaffen, mit dem Ziel, die territorialen Ansprüche an die Völker des Kaukasus weiter zu untermauern.
Für ein klares Verständnis der Ursachen des Karabach-Konflikts ist es notwendig, einen historischen und geografischen Exkurs auf dem Weg zu machen, den das armenische Volk gegangen ist. Der Eigenname der Armenier ist hai, und die mythische Heimat heißt Hayastan.
H und das aktuelle geografische Gebiet ihres Wohnsitzes der Südkaukasus ist, fiel das armenische (Hai) Volk aufgrund historischer Ereignisse und des geopolitischen Kampfes der Weltmächte im Nahen Osten, in Kleinasien und im Kaukasus. In der heutigen Weltgeschichtsschreibung stimmen die meisten Wissenschaftler und Forscher des Alten Ostens darin überein, dass der Balkan (Südosteuropa) die ursprüngliche Heimat des Hai-Volkes war.
Der "Vater der Geschichte" - Herodot, wies darauf hin, dass die Armenier die Nachkommen der Phryger sind, die im Süden Europas lebten. Das glaubte auch der russisch-kaukasische Gelehrte des 19. Jahrhunderts, I. Chopin „Armenier sind Außerirdische. Dies ist der Stamm der Phryger und Ionier, die in die nördlichen Täler der anatolischen Berge einwanderten.
Der bekannte Armenist M. Abeghyan wies darauf hin: „Es wird angenommen, dass die Vorfahren der Armenier (Hays) lange vor unserer Zeitrechnung in Europa lebten, in der Nähe der Vorfahren der Griechen und Thraker, von wo aus sie nach Kleinasien gelangten. Während der Zeit von Herodot im 5. Jahrhundert v. Sie erinnerten sich noch deutlich daran, dass die Armenier aus dem Westen in ihr Land kamen.“
Die Vorfahren des heutigen armenischen Volkes, die Khays, wanderten vom Balkan in das armenische Hochland (östlich von Kleinasien) ein, wo die alten Meder und Perser, die in der Nachbarschaft lebten, sie beim Namen ihrer ehemaligen Nachbarn nannten Armenier. Die alten Griechen und Römer begannen, die neuen Völker und das von ihnen besetzte Gebiet auf die gleiche Weise zu nennen, wodurch sich diese Namen - das Ethnonym "Armenier" und das Toponym "Armenien" - in der aktuellen Geschichtswissenschaft verbreiteten, obwohl die Armenier selbst immer noch fortbestehen sich Hays zu nennen, was zusätzlich bestätigt, dass sie nach Armenien kommen.
Der russisch-kaukasische Gelehrte V. L. Velichko bemerkte zu Beginn des 20. Jahrhunderts: „Armenier, ein Volk unbekannter Herkunft, mit zweifellos einer bedeutenden Beimischung von jüdischem, syro-chaldäischem und Zigeunerblut …; bei weitem nicht alle, die sich als Armenier bezeichnen, gehören dem indigenen armenischen Stamm an.
Von Kleinasien aus begannen armenische Siedler, in den Kaukasus zu gelangen - in das heutige Armenien und Karabach. In diesem Zusammenhang stellte der Forscher S. P. Zelinsky fest, dass die Armenier, die zu unterschiedlichen Zeiten in Karabach auftauchten, sich sprachlich nicht verstanden: „Der Hauptunterschied zwischen den Armeniern verschiedener Gebiete von Zangezur (das Teil des Karabach-Khanats war) sind die Dialekte, die sie sprechen. Hier gibt es fast so viele Dialekte wie Ortsteile oder einzelne Dörfer..
Aus den obigen Aussagen russisch-kaukasischer Gelehrter des 19. bis frühen 20. Jahrhunderts lassen sich mehrere Schlussfolgerungen ziehen: Die armenische Ethnos kann nicht nur in Karabach oder Aserbaidschan, sondern auch im gesamten Südkaukasus autochthon sein. Als die „Armenier“ in verschiedenen Epochen der Geschichte im Kaukasus ankamen, ahnten sie nicht, dass es einander gab, und sprachen unterschiedliche Dialekte, das heißt, zu dieser Zeit gab es kein Konzept einer einzigen armenischen Sprache und eines einzigen armenischen Volkes.
So fanden die Vorfahren der Armenier nach und nach ihre Heimat im Südkaukasus, wo sie das angestammte Land der Aserbaidschaner besetzten. Masse e Die Phase der Umsiedlung der Armenier in den Südkaukasus war geprägt von der wohlwollenden Haltung des arabischen Kalifats ihnen gegenüber , der in den eroberten Gebieten soziale Unterstützung suchte, stand daher der Umsiedlung der Armenier wohlwollend gegenüber. Die Armenier fanden Zuflucht im Kaukasus auf dem Territorium des kaukasischen Staates Albanien, aber sehr bald kostete diese Gastfreundschaft die Albaner (die Vorfahren der heutigen Aserbaidschaner) viel Geld. Mit Hilfe des arabischen Kalifats versuchte die armenisch-gregorianische Kirche 704, die albanische Kirche zu unterwerfen, und die Bibliothek des albanischen Katholikos Nerses Bakur, die in die Hände der armenischen Kirchenwürdenträger übergegangen war, wurde zerstört. Der arabische Kalif Abd al-Malik Umayyad (685-705) ordnete den Zusammenschluss der aftokephalisch-albanischen Kirche und der christlichen Albaner, die nicht zum Islam konvertiert waren, mit der armenisch-gregorianischen Kirche an. Aber damals war es nicht möglich, diesen Plan vollständig umzusetzen, und den Albanern gelang es, die Unabhängigkeit ihrer Kirche und Staatlichkeit zu verteidigen.
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts verschlechterte sich die Stellung der Armenier in Byzanz, und die armenische Kirche richtete ihren Blick auf den loyalen Kaukasus, wo sie sich zum Ziel setzte, eine eigene Staatlichkeit zu schaffen. Die armenischen Hohepriester unternahmen mehrere Reisen und schrieben zahlreiche Briefe an die albanischen Patriarchen mit der Bitte, ihnen "als christliche Brüder in Not" Asyl im Kaukasus zu gewähren. Die armenische Kirche, die gezwungen war, durch die Städte von Byzanz zu wandern, verlor schließlich den größten Teil der armenischen Herde, die zum Katholizismus konvertierte, wodurch die Existenz der armenischen Kirche gefährdet wurde. Infolgedessen zogen einige der armenischen Würdenträger mit Erlaubnis des albanischen Patriarchen um 1441 in den Südkaukasus, in das Kloster Echmiadzin (Drei Muezzins) - Uchklis: auf dem Gebiet des heutigen Armeniens, wo sie lang ersehnte Ruhe und einen Ort für die Umsetzung weiterer politischer Pläne erhalten.
Von hier aus begannen die armenischen Siedler, nach Karabach zu gelangen, das sie nun beschlossen, Arzach zu nennen, und versuchten damit zu beweisen, dass dies armenische Länder sind. Zu beachten ist, dass der Ortsname ARTSACH, wie Berg-Karabach manchmal genannt wird, ist lokalen Ursprungs. In der modernen Udi-Sprache, die zu einer der Sprachen des kaukasischen Albaniens gehört, Artsesun bedeutet „sich hinsetzen“. Von dieser Verbform wird abgeleitet artsi - „sesshaft; Menschen, die einen sitzenden Lebensstil führen. In Aserbaidschan und im Nordkaukasus sind Dutzende von geografischen Namen mit Formanten wie -ah, -ex, -uh, -oh, -ih, -yuh, -yh bekannt. Toponyme mit denselben Formanten sind bis heute in Aserbaidschan erhalten: Kurm-uh, Kohm-uh, Mamr-uh, Muhakh, Jimjim-ah, Sam-uh, Arts-ah, Shad-uh, Az-yh.
In der grundlegenden wissenschaftlichen Arbeit „Kaukasisches Albanien und Albaner“ von einer Spezialistin für altarmenische Sprache und Geschichte, der albanischen Gelehrten Farida Mammadova, die mittelalterliche armenische Manuskripte in der Sowjetzeit studierte und feststellte, dass viele von ihnen vor 200-300 Jahren geschrieben wurden, aber werden als „alt“ ausgegeben. Viele armenische Annalen werden auf der Grundlage alter albanischer Bücher gesammelt, die in die Hände der Armenier fielen, nachdem das russische Reich 1836 die albanische Kirche abgeschafft und sein gesamtes Erbe an die armenische Kirche übertragen hatte, die die „alte“ armenische Geschichte weiter sammelte diese Grundlage. Tatsächlich haben die armenischen Chronisten, die in Eile in den Kaukasus gekommen waren, die Geschichte ihres Volkes im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Grab der albanischen Kultur zerzaust.
Während der XV-XVII Jahrhunderte, während der Zeit der mächtigen aserbaidschanischen Staaten Ak-Koyunlu, Gara-Koyunlu und Safawiden, schrieben armenische Katholikosen bescheidene Briefe an die Herrscher dieser Staaten, wo sie Treue schworen und um Hilfe bei der Umsiedlung beteten Armenier in den Kaukasus, um sie vor „dem Joch der perfiden Osmanen“ zu retten. Mit dieser Methode, mit der Konfrontation zwischen dem Osmanischen und dem Safawiden-Reich, zog eine große Anzahl von Armeniern in die Safawiden-Gebiete, die zwischen diesen Staaten grenzten - dem heutigen Armenien, Nachitschewan und Karabach.
Die Machtperiode des aserbaidschanischen Staates der Safawiden wurde jedoch zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch eine feudale Zersplitterung ersetzt, in deren Folge 20 Khanate gebildet wurden, in denen es praktisch keine einheitliche zentralisierte Macht gab. Die Blütezeit des Russischen Reiches begann, als die armenische Kirche, die große Hoffnungen in die Wiederherstellung der armenischen Staatlichkeit auf die russische Krone setzte, unter der Herrschaft von Peter I. (1682-1725) begann, ihre Kontakte und Beziehungen zu Russland auszubauen politischen Kreisen. 1714 unterbreitete der armenische Vardaped Minas Kaiser Peter I. „im Interesse des angeblichen Krieges zwischen Russland und dem Safawiden-Staat einen Vorschlag, am Ufer des Kaspischen Meeres ein Kloster zu errichten, das während der Zeit der Feindseligkeiten die Festung ersetzen könnte ." Das Hauptziel des Vardaped war, dass Russland die über die ganze Welt verstreuten Armenier unter seine Staatsbürgerschaft nahm, worum derselbe Minas Peter I. später im Jahr 1718 bat. Gleichzeitig setzte er sich für „alle Armenier“ ein und bat "befreit sie vom basurmanischen Joch und nimmt sie in die russische Staatsbürgerschaft auf." Der kaspische Feldzug von Peter I. (1722) wurde jedoch aufgrund seines Scheiterns nicht beendet, und der Kaiser hatte keine Zeit, die kaspische Küste mit Armeniern zu bevölkern, die er in Betracht zog „das beste Mittel“, um die erworbenen Gebiete im Kaukasus für Russland zu sichern.
Aber die Armenier verloren die Hoffnung nicht und schickten zahlreiche Appelle an den Namen von Kaiser Peter I., riefen weiterhin um Fürsprache. Als Antwort auf diese Bitten sandte Peter I. einen Brief an die Armenier, wonach sie zum Handel frei nach Russland kommen könnten, und „es wurde befohlen, das armenische Volk mit kaiserlicher Gnade zu beruhigen, dem Souverän die Bereitschaft des Souveräns zuzusichern, sie anzunehmen unter seinem Schutz." Zur gleichen Zeit, am 24. September 1724, befahl der Kaiser A. Rumyantsev, nach Istanbul geschickt zu werden, um die Armenier zu überzeugen, in die kaspischen Länder zu ziehen, unter der Bedingung, dass die Anwohner „vertrieben und ihr Land gegeben werden sie, die Armenier.“ Die Politik von Peter I. in der „Armenierfrage“ wurde von Katharina II. (1762-1796) fortgesetzt, "Ausdruck der Zustimmung zur Wiederherstellung des armenischen Königreichs unter der Schirmherrschaft Russlands." Das heißt, das Russische Reich beschloss, den armenischen Staat Tigran I, der einst nur wenige Jahrzehnte in Kleinasien (heute Türkei) existierte, auf Kosten der kaukasischen Länder „wieder herzustellen“.
Die Würdenträger von Katharina II. Entwickelten einen Plan, der besagte: „Im ersten Fall sollten Sie sich in Derbend niederlassen, Shamakhi und Ganja in Besitz nehmen, dann von Karabach und Sygnakh, nachdem Sie eine ausreichende Anzahl von Truppen gesammelt haben, können Sie leicht Besitz ergreifen von Eriwan.“ Infolgedessen begannen bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts Armenier in auffälliger Zahl in den Südkaukasus zu ziehen, da das Russische Reich diese Region einschließlich Nordaserbaidschans bereits in Besitz genommen hatte.
Während des 17. bis frühen 19. Jahrhunderts führte das Russische Reich acht Kriege mit dem Osmanischen Reich, wodurch Russland die Herrin von drei Meeren wurde - dem Kaspischen, dem Asowschen und dem Schwarzen -, die den Kaukasus und die Krim in Besitz nahmen und Vorteile erlangten der Balkan. Nach dem Ende der russisch-persischen Kriege von 1804-1813 und 1826-1828 dehnte sich das Territorium des Russischen Reiches im Kaukasus weiter aus. All dies musste die Änderung der Orientierung der Armenier beeinflussen, die sich mit jedem neuen Sieg der russischen Waffen immer mehr auf die Seite Russlands neigten.
1804-1813. Russland verhandelte mit den Armeniern des osmanischen Erzurum vilayet in Kleinasien. Es ging um ihre Umsiedlung in den Südkaukasus, hauptsächlich in die aserbaidschanischen Länder. Die Antwort der Armenier lautete: „Wenn Eriwan durch die Gnade Gottes von russischen Truppen besetzt wird, dann werden auf jeden Fall alle Armenier zustimmen, in die Protektion Russlands einzutreten und in der Provinz Eriwan zu leben.“
Bevor wir mit der Beschreibung des Umsiedlungsprozesses der Armenier fortfahren, sollte man sich mit der Geschichte von Eriwan befassen, das nach der Eroberung des Khanats Irewan und der Stadt Irewan (Eriwan) durch russische Truppen benannt wurde. Eine weitere Tatsache der Ankunft der Armenier im Kaukasus und insbesondere im heutigen Armenien ist die Geschichte der Feierlichkeiten zur Gründung der Stadt Eriwan. Scheint, Viele haben bereits vergessen, dass die Armenier bis in die 1950er Jahre des letzten Jahrhunderts nicht wussten, wie alt die Stadt Eriwan war.
Mit einem kleinen Exkurs stellen wir fest, dass Irevan (Eriwan) historischen Tatsachen zufolge zu Beginn des 16. Jahrhunderts als Hochburg des Safawiden- (Aserbaidschaner-) Reiches an der Grenze zum Osmanischen Reich gegründet wurde. Um den Vormarsch des Osmanischen Reiches nach Osten zu stoppen, befahl Schah Ismail I. Safavi 1515 den Bau einer Festung am Zengi-Fluss. Der Bau wurde dem Wesir Revan-guli Khan anvertraut. Daher der Name der Festung - Revan-kala. In der Zukunft wurde Revan-kala die Stadt Revan, dann Irevan. Dann, während der Schwächung des Safavid-Reiches, wurden mehr als 20 unabhängige aserbaidschanische Khanate gebildet, von denen eines das Irevan-Khanat war, das bis zur Invasion der Region des Russischen Reiches und der Einnahme von Irevan zu Beginn des 19. Jahrhunderts bestand Jahrhundert.
Kehren wir jedoch zur künstlichen Veralterung der Geschichte der Stadt Eriwan zurück, die zu Sowjetzeiten stattfand. Dies geschah nach den 1950er Jahren. Sowjetische Archäologen fanden eine Keilschrifttafel in der Nähe des Sevan-Sees (der frühere Name von Goycha). Obwohl die Inschrift drei Keilschriftzeichen „RBN“ erwähnt (in der Antike gab es keine Vokale), wurde dies von armenischer Seite sofort als „Erebuni“ interpretiert. Dieser Titel die urartianische Festung Erebuni, die angeblich 782 v. Chr. gegründet wurde und sofort zur Grundlage für die Behörden der armenischen SSR wurde, um 1968 den 2750.
Der Forscher Shnirelman schreibt über diese seltsame Geschichte: „Gleichzeitig gab es keinen direkten Zusammenhang zwischen der archäologischen Entdeckung und den Feierlichkeiten, die später (in Sowjetarmenien) stattfanden. Schließlich organisierten nicht Archäologen, sondern die armenischen Behörden, die dafür riesige Summen ausgaben, einen großartigen landesweiten Feiertag. … Und was hat die Hauptstadt Armeniens, Eriwan, mit der urartianischen Festung zu tun, deren Verbindung zu den Armeniern noch bewiesen werden muss? Die Antwort auf die gestellten Fragen ist für diejenigen, die die moderne Geschichte Armeniens kennen, kein Geheimnis. Wir müssen es in den Ereignissen von 1965 suchen, die, wie wir weiter unten sehen werden, ganz Armenien aufwühlten und dem Aufstieg des armenischen Nationalismus einen starken Impuls gaben.“ (Erinnerungskriege, Mythen, Identität und Politik in Transkaukasien, V.A. Shnirelman).
Das heißt, wenn es nicht einen zufälligen und falsch entschlüsselten archäologischen Fund gegeben hätte, hätten die Armenier nie erfahren, dass ihr „einheimisches“ Eriwan jetzt über 2800 Jahre alt ist. Aber wenn Eriwan ein Teil der alten armenischen Kultur ist, dann wäre dies in der Erinnerung, der Geschichte des armenischen Volkes, erhalten geblieben, und die Armenier hätten die Gründung ihrer Stadt all diese 28 Jahrhunderte lang feiern sollen.
Kehren wir zum Prozess der Umsiedlung des armenischen Volkes in den Kaukasus, nach Armenien und Karabach zurück und wenden wir uns berühmten armenischen Wissenschaftlern zu. Insbesondere der armenische Historiker George (Gevorg) Burnutian, Professor an der Columbia University, schreibt: „Einige armenische Historiker, die von Statistiken nach den 1830er Jahren sprechen, schätzen die Zahl der Armenier in Ostarmenien (mit diesem Begriff Burnutyan bedeutet das heutige Armenien) während der Jahre des persischen Besitzes (d.h. vor dem Turkmenchay-Vertrag von 1828) falsch ein ) und nennt eine Zahl von 30 bis 50 Prozent der Gesamtbevölkerung. Tatsächlich machten Armenier laut offiziellen Statistiken nach der russischen Eroberung kaum 20 Prozent der Gesamtbevölkerung Ostarmeniens aus, während Muslime mehr als 80 Prozent ausmachten ... Somit gibt es in keinem Land Hinweise auf eine armenische Mehrheit Bezirk während der Jahre der persischen Verwaltung (vor der Eroberung der Region durch das Russische Reich) ... erst nach den russisch-türkischen Kriegen von 1855-56 und 1877-78, in deren Folge noch mehr Armenier in den kamen Region aus dem Osmanischen Reich, noch mehr Muslime verließen hier, die Armenier erreichten hier schließlich die Mehrheit der Bevölkerung. Und auch danach, bis Anfang des 20. Jahrhunderts, blieb die Stadt Irevan überwiegend muslimisch.». Dieselben Daten werden von einem anderen armenischen Wissenschaftler Ronald Suny bestätigt. (George Burnutian, Artikel „The Ethnic Composition and the Socio-Economic Condition of Eastern Armenia in the First Half of the Nineteenth Century“, in dem Buch „Transcaucasia: nationalism and social change“ (Transcaucasua, Nationalism and Social Change. Aufsätze zur Geschichte Armeniens, Aserbaidschans und Georgiens), 1996,ss. 77-80.)
Über die Besiedlung Karabachs durch Armenier, Armenischer Wissenschaftler, Professor der University of Michigan Ronald G. Suny, in seinem Buch „Looking direction Ararat“, schreibt: „Karabach war seit der Antike und im Mittelalter Teil des Fürstentums (im ursprünglichen „Königreich“) der kaukasischen Albaner. Diese unabhängige ethno-religiöse Gruppe, die heute nicht mehr existiert, konvertierte im 4. Jahrhundert zum Christentum und stand der armenischen Kirche nahe. Im Laufe der Zeit wurde die höchste Schicht der albanischen Elite armenisiert ... Dieses Volk (kaukasische Albaner), das der direkte Vorfahre der heutigen Aserbaidschaner ist, sprach die türkische Sprache und nahm den schiitischen Islam an, der im benachbarten Iran weit verbreitet ist. Der Hochlandteil (Karabach) blieb überwiegend christlich, und im Laufe der Zeit verschmolzen die Karabach-Albaner mit den (Einwanderer-)Armeniern. Das Zentrum der albanischen Kirche, Ganzasar, wurde zu einem der Bistümer der armenischen Kirche. Anklänge an die einst selbständige Landeskirche blieben nur im Status des örtlichen Erzbischofs, genannt Katholikos, erhalten. (Prof. Ronald Grigor Suny, „Looking Towards Ararat“, 1993, S. 193).
Ein anderer westlicher Historiker, Svante Cornell, zitiert unter Berufung auf russische Statistiken ebenfalls die Dynamik des Wachstums der armenischen Bevölkerung in Karabach im 19. Jahrhundert: « Laut der russischen Volkszählung machten die Armenier 1823 9 Prozent der Gesamtbevölkerung Karabachs aus(die restlichen 91 Prozent waren als Muslime registriert), 1832 - 35 Prozent und 1880 bereits die Mehrheit erreicht - 53 Prozent "(Svante Cornell, Small Nations and Great Powers: A Study of Ethnopolitical Conflict in the Caucasus, RoutledgeCurzon Press, 2001, S. 68).
Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts erweiterte das Russische Reich, das das persische und das osmanische Reich verdrängte, seine Besitztümer in südlicher Richtung auf Kosten des Territoriums der aserbaidschanischen Khanate. In dieser schwierigen geopolitischen Situation war das weitere Schicksal des Karabach-Khanats interessant, das zu einem Kampf zwischen Russland, dem Osmanischen Reich und Persien wurde.
Eine besondere Gefahr für die aserbaidschanischen Khanate war Persien, wo 1794 Agha Mohammed-Khan Qajar aserbaidschanischer Herkunft, der Schah wurde, beschloss, die frühere Größe des Safavid-Staates wiederherzustellen, indem er sich auf die Idee stützte, die kaukasischen Länder mit dem administrativen und politischen Zentrum in Südaserbaidschan und Persien zu vereinen. Diese Idee inspirierte nicht viele Khans von Nordaserbaidschan, die sich zum schnell wachsenden Russischen Reich hingezogen fühlten. In einer so verantwortungsvollen und schwierigen Zeit war der Initiator der Bildung der Anti-Kajar-Koalition der Herrscher des Karabach-Khanats, Ibrahim Khalil Khan. Im Karabach-Land begannen blutige Kriege, der persische Schah Qajar führte persönlich Feldzüge gegen den Karabach-Khan und seine Hauptstadt Shusha.
Aber alle Versuche des persischen Schahs, diese Länder zu erobern, waren erfolglos, und am Ende wurde er trotz der erfolgreichen Eroberung der Festung Shusha hier von seinen eigenen Höflingen getötet, woraufhin die Überreste seiner Truppen nach Persien flohen. Der Sieg von Ibrahim Khalil Khan von Karabach ermöglichte ihm, endgültige Verhandlungen über die Aufnahme seines Besitzes unter die Staatsbürgerschaft des Russischen Reiches aufzunehmen. 14. Mai 1805 wurde unterzeichnet Abhandlung zwischen dem Khan von Karabach und dem Russischen Reich über den Übergang des Khanats unter die Herrschaft Russlands, die das weitere Schicksal dieser Länder mit dem zaristischen Russland verband. Es ist erwähnenswert, dass in der von Ibrahim Khan Shushinsky und Karabakh und dem russischen General Prinz Tsitsianov unterzeichneten Abhandlung, die aus 11 Artikeln besteht, die Anwesenheit von Armeniern nirgendwo erwähnt wird. Zu dieser Zeit gab es 5 albanische Melikdoms, die dem Karabach Khan unterstellt waren, und von armenischen politischen Formationen ist keine Rede, sonst wäre ihre Anwesenheit sicherlich in russischen Quellen vermerkt worden.
Trotz des erfolgreichen Endes des russisch-persischen Krieges (1826-1828) hatte Russland es nicht eilig, einen Friedensvertrag mit Persien abzuschließen. Schließlich wurde am 10. Februar 1828 der Turkmenchay-Vertrag zwischen dem Russischen Reich und dem persischen Staat unterzeichnet, wonach sie einschließlich der Khanate Irevan und Nakhchivan nach Russland gingen. Unter seinen Bedingungen wurde Aserbaidschan in zwei Teile geteilt - den Norden und den Süden, und der Araz-Fluss wurde als Demarkationslinie definiert.
Einen besonderen Platz nahm Artikel 15 des Turkmenchay-Vertrags ein, der gegeben„Alle Einwohner und Beamten der Region Aserbaidschan haben eine einjährige Frist für die freie Überfahrt mit ihren Familien aus den persischen Regionen in die russischen Regionen.“ Zunächst einmal betraf es "Persische Armenier". In Verfolgung dieses Plans wurde das „höchste Dekret“ des russischen Senats vom 21. März 1828 verabschiedet, in dem es heißt: „Aufgrund des Vertrags mit Persien, der am 10. Februar 1828 geschlossen und Russland – dem Khanat von Eriwan und dem Khanat von Nachitschewan – angegliedert wurde, befehlen wir in allen Angelegenheiten, von nun an die armenische Region anzurufen.“
Damit war der Grundstein für die künftige armenische Staatlichkeit im Kaukasus gelegt. Zur Steuerung der Migrationsprozesse wurde ein Umsiedlungskomitee gegründet, das die umgesiedelten Armenier an neuen Orten so ausstattete, dass die Bewohner der etablierten Siedlungen nicht mit den bereits bestehenden aserbaidschanischen Dörfern in Kontakt kamen. Da die kaukasische Regierung keine Zeit hat, den riesigen Strom von Migranten in der Provinz Irevan auszurüsten, beschließt sie, die Mehrheit der armenischen Migranten davon zu überzeugen, sich in Karabach niederzulassen. Infolge der Massenumsiedlung von Armeniern aus Persien in den Jahren 1828-1829 landeten 35.560 Migranten hier in Nordaserbaidschan. Davon 2.558 Familien oder 10.000 Menschen. in der Provinz Nachitschewan platziert. Ungefähr 15.000 Menschen wurden in der Provinz Karabach (Karabach) untergebracht. In den Jahren 1828-1829 ließen sich 1458 armenische Familien (etwa 5.000 Menschen) in der Provinz Irevan nieder. Tsatur Aghayan zitierte Daten für 1832: Damals gab es in der armenischen Region 164.450 Einwohner, von denen 82.317 (50%) Armenier waren, und, wie Tsatur Aghayan feststellte, waren von der angegebenen Zahl lokaler Armenier 25.151 (15%) der Gesamtbevölkerung, und der Rest waren Einwanderer aus Persien und dem Osmanischen Reich.
Im Allgemeinen zogen aufgrund des Turkmenchay-Vertrags innerhalb weniger Monate 40.000 armenische Familien von Persien nach Aserbaidschan. Dann verlegte Russland 1830, gestützt auf ein Abkommen mit dem Osmanischen Reich, weitere 12.655 armenische Familien aus Kleinasien in den Kaukasus. In den Jahren 1828-30 siedelte das Imperium weitere 84.600 Familien aus der Türkei in den Kaukasus um und platzierte einige von ihnen in den besten Ländereien von Karabach. Im Zeitraum 1828-39. 200.000 Armenier wurden in die Bergregionen Karabachs umgesiedelt. 1877-79, während des russisch-türkischen Krieges, wurden weitere 185.000 Armenier in den Süden des Kaukasus umgesiedelt. Infolgedessen kam es in Nordaserbaidschan zu erheblichen demografischen Veränderungen, die durch den Abzug der indigenen Bevölkerung aus den von Armeniern bewohnten Gebieten noch verstärkt wurden. Diese entgegenkommenden Ströme waren völlig „legitimer“ Natur, da die offiziellen russischen Behörden, die Armenier in Nordaserbaidschan umsiedelten, die aserbaidschanischen Türken nicht daran hinderten, von hier aus an die iranischen und osmanischen Grenzen zu ziehen. .
Die größte Umsiedlung fand 1893-94 statt. Bereits 1896 erreichte die Zahl der Armenier, die kamen, 900.000. Aufgrund der Umsiedlung in Transkaukasien im Jahr 1908 erreichte die Zahl der Armenier 1 Million 300 Tausend Menschen, von denen 1 Million von den zaristischen Behörden aus dem Ausland umgesiedelt wurden. Aus diesem Grund erschien 1921 der armenische Staat in Transkaukasien. Professor V.A.Parsamyan in "Geschichte des armenischen Volkes-Ayastan 1801-1900" schreibt: „Vor dem Beitritt zu Russland betrug die Bevölkerung Ostarmeniens (Irevan Khanat) 169.155 Menschen – von denen 57.305 (33,8%) Armenier waren … Nach der Eroberung der Kars-Region der armenischen Dashnak-Republik (1918) stieg die Bevölkerung auf 1 Million 510 Tausend Menschen. Davon waren 795.000 Armenier, 575.000 Aserbaidschaner, 140.000 Vertreter anderer Nationalitäten.“
Ende des 19. Jahrhunderts begann eine neue Phase der Aktivierung der Armenier, verbunden mit dem nationalen Erwachen der Völker, einem Phänomen, das von Europa nach Asien einwanderte. 1912-1913. begannen die Balkankriege zwischen dem Osmanischen Reich und den Balkanvölkern, die sich direkt auf die Situation im Kaukasus auswirkten. In diesen Jahren änderte Russland seine Politik gegenüber den Armeniern dramatisch. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs begann das Russische Reich, den osmanischen Armeniern die Rolle eines Verbündeten gegen die osmanische Türkei zuzuweisen, wo die Armenier gegen ihren Staat rebellierten, in der Hoffnung, mit der Unterstützung Russlands einen armenischen Staat auf türkischem Boden zu gründen und europäischen Ländern.
Doch die Siege in den Jahren 1915-16. Das Osmanische Reich an den Fronten des Ersten Weltkriegs verhinderte diese Pläne: Die Massendeportation von Armeniern aus dem Kriegsgebiet in Kleinasien nach Mesopotamien und Syrien begann. Aber der Hauptteil der Armenier - mehr als 300.000 - flohen mit der sich zurückziehenden russischen Armee in den Südkaukasus, hauptsächlich in die aserbaidschanischen Länder.
Nach dem Zusammenbruch des Russischen Reiches im Jahr 1917 wurde in Transkaukasien die Transkaukasische Konföderation und in Tiflis der Seim gegründet, in dem georgische, aserbaidschanische und armenische Parlamentarier eine aktive Rolle spielten. Meinungsverschiedenheiten und eine schwierige militärische Situation erlaubten es jedoch nicht, die konföderale Struktur zu bewahren, und nach den Ergebnissen der letzten Sitzungen des Seimas im Mai 1918 entstanden im Südkaukasus unabhängige Staaten: Georgien, Ararat (Armenien) und Aserbaidschan Demokratische Republik (ADR). Am 28. Mai 1918 wurde die ADR zur ersten demokratischen Republik im Osten und in der muslimischen Welt mit parlamentarischer Regierungsform.
Aber die Führer von Dashnak Armenien begannen mit dem Massaker an der aserbaidschanischen Bevölkerung der ehemaligen Provinz Erivan, Zangezur und anderer Regionen, die jetzt das Territorium der Republik Armenien bilden. Zur gleichen Zeit begannen armenische Truppen, die aus von den Fronten des Ersten Weltkriegs desertierten Abteilungen bestanden, über das Territorium zu ziehen, um „Platz zu schaffen“ für die Gründung des Staates Armenien. In dieser schwierigen Zeit hat eine Gruppe von Vertretern der Führung der Demokratischen Republik Aserbaidschan bei dem Versuch, das Blutvergießen und Massaker an der Zivilbevölkerung durch die armenischen Truppen zu stoppen, zugestimmt, die Stadt Eriwan und ihre Umgebung abzutreten, um einen armenischen Staat zu gründen. Bedingung dieses in der aserbaidschanischen Geschichtsschreibung bis heute heftig umstrittenen Zugeständnisses war, dass die armenische Seite das Massaker an der aserbaidschanischen Bevölkerung beendet und keine Gebietsansprüche mehr auf die ADR hat. Als im Juni 1918 Aserbaidschan, Armenien und Georgien jeweils getrennt „Friedens- und Freundschaftsverträge mit der Türkei“ unterzeichneten, wurde das Territorium Armeniens auf 10.400 km² festgelegt. Das unbestrittene Territorium der ADR betrug etwa 98.000 Quadratkilometer. (zusammen mit umstrittenen Gebieten von 114.000 Quadratkilometern).
Die armenische Führung hielt jedoch ihr Wort nicht. 1918 wurde ein Teil der russischen und armenischen Soldaten von der türkischen Front abgezogen, und infolgedessen wurden die Abteilungen, die aus Armeniern bestanden, die von den Fronten des Ersten Weltkriegs desertierten, geschickt auf Aserbaidschan und seine Ölhauptstadt Baku gerichtet. Unterwegs wandten sie Taktiken der verbrannten Erde an und hinterließen die Asche aserbaidschanischer Dörfer.
Die hastig gebildete armenische Miliz bestand aus denen, die sich unter bolschewistischen Parolen bereit erklärten, die Befehle der Dashnak-Führer auszuführen, angeführt von Stepan Shaumyan, der aus Moskau entsandt wurde, um die Kommunisten von Baku (Baksovet) zu führen. Dann gelang es Shaumyan auf ihrer Grundlage, eine 20.000-köpfige Gruppe in Baku auszurüsten und vollständig auszurüsten, die zu 90% aus Armeniern bestand.
Der armenische Historiker Ronald Suny beschrieb in seinem Buch „The Baku Commune“ (1972) ausführlich, wie die Führer der armenischen Bewegung unter der Schirmherrschaft kommunistischer Ideen den armenischen Nationalstaat schufen.
Es war mit Hilfe einer Schock- und gut bewaffneten Gruppe von 20.000, bestehend aus Soldaten und Offizieren, die im Frühjahr 1918 die Dashnak-Führer unter dem Deckmantel der Ideen durch die Fronten des 1. Weltkriegs gingen Dem Bolschewismus gelang es, ein beispielloses Massaker an der Zivilbevölkerung von Baku und den Regionen Aserbaidschans zu arrangieren. In kurzer Zeit wurden 50-60 Aserbaidschaner getötet, insgesamt wurden 500-600.000 Aserbaidschaner im Kaukasus, in Aserbaidschan, in der Türkei und in Persien geschlachtet.
Die Dashnak-Gruppen beschlossen dann zum ersten Mal zu versuchen, Aserbaidschan das fruchtbare Land Karabach abzuringen. Im Juni 1918 fand in Shusha der erste Kongress der Berg-Karabach-Armenier statt, und hier erklärten sie sich für unabhängig. Nachdem die neu gegründete armenische Republik Truppen entsandt hatte, verübte sie beispiellose Pogrome in Karabach und Blutvergießen in aserbaidschanischen Dörfern. Gegen die unbegründeten Forderungen Armeniens wurde am 22. Mai 1919 in den Informationen, die der Kommunist Anastas Mikojan aus Baku an V. Lenin gegeben hatte, berichtet: „Die Agenten der armenischen Führung, die Daschnaks, versuchen Karabach an Armenien zu annektieren. Für die Karabach-Armenier würde dies bedeuten, ihre Wohnorte in Baku zu verlassen und ihr Schicksal mit allem zu verbinden, was Eriwan nicht bindet. Die Armenier haben auf ihrem 5. Kongress beschlossen, die aserbaidschanische Regierung zu akzeptieren und sich mit ihr zu vereinen.“
Dann blieben die Bemühungen der armenischen Nationalisten, Berg-Karabach zu erobern und es an Armenien zu annektieren, erfolglos. Am 23. November 1919 gelang es in Tiflis dank der Bemühungen der aserbaidschanischen Führung, ein Friedensabkommen zwischen Armenien und Aserbaidschan zu schließen und das Blutvergießen zu stoppen.
Aber die Situation in der Region blieb angespannt, und in der Nacht vom 26. auf den 27. April 1920 überquerte die 72.000 Mann starke 11. Rote Armee die Grenzen Aserbaidschans und machte sich auf den Weg nach Baku. Infolge des militärischen Angriffs wurde Baku von den Truppen Sowjetrusslands besetzt und in Aserbaidschan die Sowjetmacht errichtet, unter der die Positionen der Armenier weiter gestärkt wurden. Und während dieser Jahre kämpften die Armenier weiter gegen Aserbaidschan, ohne ihre Pläne zu vergessen. Die Frage von Berg-Karabach wurde wiederholt im Kaukasischen Büro des Zentralkomitees der RCP (b), dem transkaukasischen Zweig der RCP (b), im Büro des Zentralkomitees der AKP (b) diskutiert.
Am 15. Juli 1920 wurde auf einer Sitzung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Aserbaidschans (b) beschlossen, Karabach und Sangezur Aserbaidschan anzugliedern. Aber die Situation entwickelte sich nicht zugunsten Armeniens, und am 2. Dezember 1920 übergab die Dashnak-Regierung ohne Widerstand die Macht an das Militärische Revolutionskomitee unter der Führung der Bolschewiki. In Armenien wurde die Sowjetmacht errichtet. Trotzdem haben die Armenier erneut die Frage der Aufteilung Karabachs zwischen Armenien und Aserbaidschan aufgeworfen. Am 27. Juli 1921 befasste sich das politische und organisatorische Büro des Zentralkomitees der AKP (b) mit der Berg-Karabach-Frage. Dieses Büro stimmte dem Vorschlag des Vertreters Sowjetarmeniens, A. Bekzadyan, nicht zu und erklärte, dass die Aufteilung der Bevölkerung nach Nationalitäten und die Annexion eines Teils von ihr nach Armenien und des anderen nach Aserbaidschan nicht zulässig sei administrativer und wirtschaftlicher Sicht.
In Bezug auf dieses Abenteuer schrieb der Dashnak-Führer, der Führer Armeniens, Hovhannes Kachaznuni, 1923: « Vom allerersten Tag unseres Staatslebens an haben wir vollkommen verstanden, dass ein so kleines, armes, ruiniertes und vom Rest der Welt abgeschnittenes Land wie Armenien nicht wirklich unabhängig und autark werden kann; dass eine Unterstützung benötigt wird, eine Art externe Kraft... Es gibt heute zwei wirkliche Kräfte, und wir müssen mit ihnen rechnen: Diese Kräfte sind Russland und die Türkei. Zufällig tritt unser Land heute in den russischen Orbit ein und ist mehr als ausreichend gegen die Invasion der Türkei gesichert ... Die Frage der Erweiterung unserer Grenzen kann nur gelöst werden, wenn man sich auf Russland verlässt.“
Nach der Errichtung der Sowjetmacht im Kaukasus in den Jahren 1920-1921 beschloss Moskau, die bestehenden Grenzen zwischen den ehemaligen unabhängigen lokalen Staaten, die infolge der armenischen Aggression in der Region entstanden waren, nicht neu zu ziehen.
Aber das dämpfte den Appetit der Ideologen des armenischen nationalen Separatismus nicht. In der Sowjetzeit wiederholten die Führer der Armenischen SSR in den 1950-1970er Jahren. appellierte an den Kreml mit Bitten und sogar Forderungen, die Autonome Region Berg-Karabach (NKAO) von Aserbaidschan an Armenien zu übertragen. Damals weigerte sich die alliierte Führung jedoch kategorisch, die unbegründeten Ansprüche der armenischen Seite zu befriedigen. Mitte der 1980er Jahre kam es zu Veränderungen in der Position der Führung der UdSSR. in der Ära von Gorbatschows „Perestroika“. Es ist kein Zufall, dass Armeniens Ansprüche an die NKAO mit dem Beginn der Perestroika-Innovationen in der UdSSR im Jahr 1987 einen neuen Schwung und Charakter erhielten.
Nach dem „Perestroika-Regen“ wie Pilze aus dem Boden geschossen, begannen die armenischen Organisationen „Krunk“ in der NKAR selbst und das Komitee „Karabach“ in Eriwan mit der Umsetzung des Projekts der eigentlichen Trennung von Berg-Karabach. Die Dashnaktsutyun-Partei wurde wieder aktiv: Auf ihrem 23. Kongress 1985 in Athen beschloss sie, „die Schaffung eines geeinten und unabhängigen Armeniens“ als ihre vorrangige Aufgabe zu betrachten und diese Losung auf Kosten von Berg-Karabach, Nachitschewan (Aserbaidschan ) und Javakheti (Georgien). An der Umsetzung der Idee waren wie immer die armenische Kirche, die nationalistisch gesinnten Schichten der Intelligenz und die ausländische Diaspora beteiligt. Wie der russische Forscher S. I. Chernyavsky später feststellte: « Im Gegensatz zu Armenien hatte und hat Aserbaidschan keine organisierte und politisch aktive Diaspora, und der Karabach-Konflikt hat den Aserbaidschanern angesichts ihrer traditionell pro-armenischen Haltung jegliche Unterstützung seitens der führenden westlichen Länder genommen.“
Der Prozess begann 1988 mit der Deportation neuer Gruppen von Aserbaidschanern aus Armenien und Berg-Karabach. Am 21. Februar 1988 gab der Regionalrat der NKAO seine Abspaltung von der SSR Aserbaidschan und den Beitritt zu Armenien bekannt. Das erste Blut im Karabach-Konflikt wurde am 25. Februar 1988 in Askeran (Karabach) vergossen, als zwei junge Aserbaidschaner getötet wurden. Später tötete ein Armenier in Baku im Dorf Vorovskoye einen Aserbaidschaner, der bei der Polizei diente. Am 18. Juli 1988 bestätigte der Oberste Sowjet der UdSSR, dass Berg-Karabach Teil Aserbaidschans sein soll und keine Gebietsänderungen möglich sind.
Aber die Armenier verteilten weiterhin Flugblätter, bedrohten die Aserbaidschaner und zündeten ihre Häuser an. Infolgedessen verließ der letzte Aserbaidschaner am 21. September das Verwaltungszentrum von Berg-Karabach, die Stadt Khankendi (Stepanakert).
Es folgte die Eskalation des Braukonflikts, begleitet von der Vertreibung der Aserbaidschaner aus Armenien und ganz Berg-Karabach. In Aserbaidschan war die Macht gelähmt, die Flüchtlingsströme und die wachsende Wut des aserbaidschanischen Volkes würden unweigerlich zu Massenkämpfen zwischen Armeniern und Aserbaidschanern führen. Im Februar 1988 kam es in der Stadt Sumgayit (Aserbaidschan) zu einer tragischen Provokation. dabei wurden Armenier, Aserbaidschaner und Vertreter anderer Völker getötet.
In der sowjetischen Presse wurde eine anti-aserbaidschanische Hysterie organisiert, in der versucht wurde, das aserbaidschanische Volk als Kannibalen, Monster, „Pan-Islamisten“ und „Pan-Turkisten“ darzustellen. Die Leidenschaften rund um Berg-Karabach waren hoch: Aus Armenien vertriebene Aserbaidschaner wurden in 42 Städten und Regionen Aserbaidschans untergebracht. Hier sind die tragischen Ergebnisse der ersten Phase des Karabach-Konflikts: Etwa 200.000 Aserbaidschaner, 18.000 muslimische Kurden und Tausende Russen wurden mit vorgehaltener Waffe aus Armenien vertrieben. 255 Aserbaidschaner wurden getötet: Zwei wurde der Kopf abgeschlagen; 11 Menschen wurden lebendig verbrannt, 3 wurden in Stücke geschnitten; 23 wurden von Autos überfahren; 41 zu Tode geprügelt; 19 wurden in den Bergen eingefroren; 8 fehlen usw. Außerdem wurden 57 Frauen und 23 Kinder brutal getötet. Danach, am 10. Dezember 1988, erklärten die modernen Daschnaks Armenien zur „Republik ohne Türken“. Die Bücher eines Armeniers aus Baku erzählen von der nationalistischen Hysterie, die Armenien und Berg-Karabach erfasste, und vom schweren Schicksal der Armenier, die sich hier niederließen Roberta Arakelova: „Karabach-Notizbuch“ und „Berg-Karabach: Die Täter der Tragödie sind bekannt.“
Nach den vom sowjetischen KGB und Abgesandten Armeniens im Februar 1988 initiierten Sumgayit-Ereignissen begann in der sowjetischen Presse und im Fernsehen eine offene anti-aserbaidschanische Kampagne.
Die sowjetische Führung und die Medien, die schweigen, als die armenischen Nationalisten Aserbaidschaner aus Armenien und Berg-Karabach vertrieben, sind plötzlich „aufgewacht“ und haben Hysterie über die „armenischen Pogrome“ in Aserbaidschan geschürt. Die Führung der UdSSR akzeptierte offen die Position Armeniens und versuchte, Aserbaidschan für alles verantwortlich zu machen. Das Hauptziel der Kremlbehörden war die wachsende nationale Befreiungsbewegung des aserbaidschanischen Volkes. In der Nacht vom 19. auf den 20. Januar 1990 verübte die von Gorbatschow geführte Sowjetregierung in Baku eine kriminelle Tat von schrecklicher Grausamkeit. Infolge dieser kriminellen Operation wurden 134 Zivilisten getötet, 700 Menschen verletzt und 400 Menschen vermisst.
Die vielleicht schrecklichste und unmenschlichste Tat der armenischen Nationalisten in Berg-Karabach war der Völkermord an der Bevölkerung der aserbaidschanischen Stadt Khojaly. Vom 25. auf den 26. Februar 1992 fand nachts die größte Tragödie des 20. Jahrhunderts statt - der Völkermord an Chojaly. Zunächst wurde die schlafende Stadt unter Beteiligung des 366. motorisierten Gewehrregiments der GUS von armenischen Truppen umzingelt, wonach Khojaly einem massiven Beschuss durch Artillerie und schwere militärische Ausrüstung ausgesetzt war. Mit der Unterstützung der gepanzerten Fahrzeuge des 366. Regiments wurde die Stadt von den armenischen Invasoren erobert. Überall schossen bewaffnete Armenier auf die flüchtenden Zivilisten und gingen rücksichtslos gegen sie vor. So starben in einer kalten, verschneiten Februarnacht diejenigen, die den von den Armeniern arrangierten Hinterhalten entkommen und in die nahen Wälder und Berge fliehen konnten, die meisten von ihnen an Kälte und Frost.
Infolge der Gräueltaten der kriminellen armenischen Truppen wurden 613 Menschen aus der Bevölkerung von Khojaly getötet, 487 Menschen wurden verkrüppelt, 1275 Zivilisten - alte Männer, Kinder, Frauen - wurden gefangen genommen und unverständlichen armenischen Qualen, Beleidigungen und Demütigungen ausgesetzt . Das Schicksal von 150 Menschen ist noch unbekannt. Es war ein echter Völkermord. Von den 613 Menschen, die in Khojaly getötet wurden, waren 106 Frauen, 63 Kinder und 70 alte Männer. 8 Familien wurden vollständig zerstört, 24 Kinder verloren beide Elternteile und 130 Kinder verloren einen Elternteil. 56 Menschen wurden mit besonderer Grausamkeit und Gnadenlosigkeit getötet. Sie wurden lebendig verbrannt, ihnen wurden die Köpfe abgeschlagen, die Haut wurde ihnen vom Gesicht gerissen, Babys wurden die Augen ausgestochen, schwangeren Frauen wurden die Bäuche mit Bajonetten geöffnet. Armenier beleidigten sogar die Toten. Der aserbaidschanische Staat und seine Bevölkerung werden die Tragödie von Khojaly niemals vergessen.
Die Ereignisse von Khojaly machten jeder bisherigen Chance auf eine friedliche Beilegung des Karabach-Konflikts ein Ende. Zwei armenische Präsidenten – Robert Kocharyan und der jetzige Serzh Sargsyan, sowie Verteidigungsminister Seyran Ohanyan – beteiligten sich aktiv an militärischen Operationen im Karabach-Krieg, an der Vernichtung der aserbaidschanischen Zivilbevölkerung, insbesondere in Khojaly.
Nach der Tragödie von Khojaly im Februar 1992 führte die berechtigte Wut des aserbaidschanischen Volkes über die Gräueltaten und die Straflosigkeit armenischer Nationalisten zu einer offenen Phase der armenisch-aserbaidschanischen Militärkonfrontation. Blutige Kampfhandlungen begannen mit dem Einsatz von Flugzeugen, gepanzerten Fahrzeugen, Raketenwerfern, schwerer Artillerie und großen Militäreinheiten.
Die armenische Seite setzte verbotene Chemiewaffen gegen die friedliche aserbaidschanische Bevölkerung ein. Angesichts des faktischen Fehlens ernsthafter externer Unterstützung durch die Weltmächte konnte Aserbaidschan als Ergebnis einer Reihe von Gegenoffensiven den größten Teil des besetzten Berg-Karabach befreien.
In dieser Situation haben Armenien und die Separatisten von Karabach unter Vermittlung der Weltmächte mehrfach einen Waffenstillstand erreicht und sich an den Verhandlungstisch gesetzt, sind dann aber unter heimtückischer Verletzung laufender Verhandlungen unerwartet zu einer militärischen Offensive an der Front übergegangen. So fanden beispielsweise am 19. August 1993 auf Initiative des Iran Verhandlungen zwischen der aserbaidschanischen und der armenischen Delegation in Teheran statt, aber in diesem Moment gingen die armenischen Truppen, nachdem sie alle Vereinbarungen gestört hatten, verräterisch weiter Offensive an der Karabach-Front in Richtung der Regionen Aghdam, Fuzuli und Jabrayil . Auch die Blockade Nachitschewans durch Armenien wurde fortgesetzt mit dem Ziel der anschließenden Zurückweisung Aserbaidschans.
Am 4. Juni 1993 begann in Ganja der Aufstand von Suret Huseynov, der seine Truppen von der Karabach-Front nach Baku verlegte, um die Macht im Land zu übernehmen. Aserbaidschan steht am Rande eines neuen Bürgerkriegs. Neben der armenischen Aggression sah sich Aserbaidschan im Süden des Landes einem offenen Separatismus gegenüber, wo der rebellische Feldkommandant Alikram Humbatov die Gründung der „Republik Talysch-Mugan“ ankündigte. In dieser schwierigen Situation wählte das Milli Mejlis (Parlament) von Aserbaidschan am 15. Juni 1993 Heydar Aliyev zum Vorsitzenden des Obersten Rates des Landes. Am 17. Juli legte Präsident Abulfaz Elchibey seine Präsidentschaftsbefugnisse nieder, die die Milli Majlis an Heydar Aliyev übergaben.
Im Norden Aserbaidschans kamen separatistische Gefühle unter den lesgiischen Nationalisten auf, die auch die an Russland grenzenden aserbaidschanischen Regionen wegreißen wollten. Die Situation ist noch komplizierter geworden, da sich Aserbaidschan auch am Rande eines Bürgerkriegs zwischen verschiedenen politischen und paramilitärischen Gruppen innerhalb des Landes befand. Infolge der Machtkrise und eines versuchten Militärputschs in Aserbaidschan, wo es zu einem Machtkampf kam, ging das benachbarte Armenien in die Offensive und besetzte die an Berg-Karabach angrenzenden aserbaidschanischen Gebiete. Am 23. Juli eroberten die Armenier eine der antiken Städte Aserbaidschans - Aghdam. Am 14. und 15. September versuchten die Armenier, von militärischen Stellungen in Kasachstan, dann in Tovuz, Gadabay, Zangelan, in das Territorium Aserbaidschans einzudringen. Am 21. September wurden Dörfer und Dörfer in den Regionen Zangelan, Jabrayil, Tovuz und Ordubad massivem Beschuss ausgesetzt.
Am 30. November 1993 sprach der aserbaidschanische Außenminister G. Hasanov auf dem OSZE-Treffen in Rom und erklärte, dass Armenien infolge der aggressiven Politik im Namen der Schaffung von „Großarmenien“ 20 % der aserbaidschanischen Gebiete besetzt habe . Mehr als 18.000 Zivilisten wurden getötet, etwa 50.000 Menschen verletzt, 4.000 Menschen gefangen genommen, 88.000 Wohngebiete, mehr als 1000 Wirtschaftseinrichtungen, 250 Schulen und Bildungseinrichtungen zerstört.
Nach dem Beitritt Aserbaidschans und Armeniens zu den Vereinten Nationen und der OSZE eroberte Armenien die Stadt Shusha, indem es erklärte, dass es den Prinzipien dieser Organisationen folgen würde. Während eine Gruppe von UN-Vertretern in Aserbaidschan war, um Fakten über die armenische Aggression zu sammeln, eroberten armenische Truppen die Region Lachin und verbanden so Berg-Karabach mit Armenien. Während eines informellen Treffens der Genfer "Fünf" besetzten die Armenier die Region Kelbajar und während des Besuchs des Leiters der OSZE-Minsk-Gruppe in der Region eroberten sie die Region Aghdam. Nach der Annahme einer Resolution, dass die Armenier die besetzten aserbaidschanischen Gebiete bedingungslos befreien müssen, eroberten sie die Region Fizuli. Und während die Leiterin der OSZE, Margaret af Iglas, in der Region war, besetzte Armenien die Region Zangelan. Danach eroberten die Armenier Ende November 1993 die Zone in der Nähe der Khudaferin-Brücke und übernahmen so die Kontrolle über 161 km der aserbaidschanischen Grenze zum Iran.
Schließlich fand am 23. Dezember 1993 unter Vermittlung des turkmenischen Präsidenten S. Niyazov ein Treffen zwischen Ter-Petrosyan und G. Aliyev statt. Es fanden zahlreiche Treffen mit Vertretern Russlands, der Türkei und Armeniens statt. Am 11. Mai 1994 wurde ein vorübergehender Waffenstillstand erklärt. Am 5. und 6. Dezember 1994 auf dem Gipfeltreffen der Staatsoberhäupter in Budapest und am 13. und 15. Mai in Marokko, auf dem 7. Gipfeltreffen der islamischen Staaten, verurteilte H. Aliyev in seiner Rede die armenische Politik und Aggression gegen Aserbaidschan. Er wies auch darauf hin, dass sie hat die UN-Resolutionen Nr. 822, 853, 874 und 884 nicht eingehalten in dem das aggressive Vorgehen Armeniens verurteilt und die sofortige Freilassung der besetzten aserbaidschanischen Gebiete gefordert wurde.
Nach dem Ersten Karabachkrieg Armenien besetzte Berg-Karabach und sieben weitere aserbaidschanische Regionen - Aghdam, Fuzuli, Jabrayil, Zangilan, Gubadli, Lachin, Kalbajar, von wo aus die aserbaidschanische Bevölkerung vertrieben wurde, und all diese Orte wurden infolge der Aggression in Ruinen verwandelt. Jetzt etwa 20% des Territoriums (17.000 Quadratkilometer): 12 Regionen und 700 Siedlungen Aserbaidschans sind unter armenischer Besatzung. Als Ergebnis des Kampfes der Armenier um die Schaffung von "Großarmenien" für die gesamte Zeit der Konfrontation 20.000 brutal getötet und 4.000 Menschen der aserbaidschanischen Bevölkerung gefangen genommen.
In den besetzten Gebieten zerstörten sie etwa 4.000 Industrie- und Landwirtschaftsanlagen mit einer Gesamtfläche von 6 Millionen Quadratmetern. m, etwa tausend Bildungseinrichtungen, etwa 180.000 Wohnungen, 3.000 Kultur- und Bildungszentren und 700 medizinische Einrichtungen. 616 Schulen, 225 Kindergärten, 11 Berufsschulen, 4 Fachschulen, 1 Hochschule, 842 Vereine, 962 Bibliotheken, 13 Museen, 2 Theater und 183 Kinos wurden zerstört.
In Aserbaidschan leben 1 Million Flüchtlinge und Binnenvertriebene – das ist jeder achte Bürger des Landes. Die Wunden, die die Armenier dem aserbaidschanischen Volk zugefügt haben, sind unberechenbar. Insgesamt wurden im 20. Jahrhundert 1 Million Aserbaidschaner getötet und 1,5 Millionen Aserbaidschaner aus Armenien vertrieben.
Armenien organisierte Massenterror auf aserbaidschanischem Boden: Explosionen in Bussen, Zügen und der U-Bahn von Baku hörten nicht auf. In den Jahren 1989-1994 verübten armenische Terroristen und Separatisten 373 Terroranschläge auf dem Territorium Aserbaidschans, bei denen 1568 Menschen starben und 1808 verletzt wurden.
Es sei darauf hingewiesen, dass das Abenteuer der armenischen Nationalisten, das „Großarmenien“ wiederherzustellen, für das einfache armenische Volk sehr teuer war. Jetzt hat sich die Bevölkerung in Armenien und Berg-Karabach fast halbiert. In Armenien leben noch 1,8 Millionen und in Berg-Karabach 80.000 bis 90.000 Armenier, das ist die Hälfte der Zahl von 1989. Die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten an der Karabach-Front kann dazu führen, dass die armenische Bevölkerung die Region Südkaukasus fast vollständig verlässt und, wie Statistiken zeigen, in die Regionen Krasnodar und Stawropol in Russland und auf die ukrainische Krim ziehen wird . Dies wird das logische Ergebnis der mittelmäßigen Politik von Nationalisten und Kriminellen sein, die die Macht in der Republik Armenien an sich gerissen und aserbaidschanische Länder besetzt haben.
Das aserbaidschanische Volk und seine Führung unternehmen alle Anstrengungen, um die territoriale Integrität des Landes wiederherzustellen und die von der armenischen Seite besetzten Gebiete so schnell wie möglich zu befreien. Zu diesem Zweck verfolgt Aserbaidschan eine umfassende Außenpolitik sowie den Aufbau eines eigenen militärisch-industriellen Komplexes und die Modernisierung der Armee, die die Souveränität Aserbaidschans mit Gewalt wiederherstellen wird, wenn das Aggressorland Armenien die besetzten aserbaidschanischen Gebiete nicht friedlich befreit.
Armenische Soldaten in Stellungen in Berg-Karabach
Der Berg-Karabach-Konflikt wurde zu einem der ethnopolitischen Konflikte der zweiten Hälfte der 1980er Jahre auf dem Gebiet der damaligen Sowjetunion. Der Zusammenbruch der Sowjetunion führte zu weitreichenden Strukturverschiebungen im Bereich der ethno-nationalen Beziehungen. Die Konfrontation zwischen den nationalen Republiken und dem Gewerkschaftszentrum, die eine Systemkrise und den Beginn zentrifugaler Prozesse verursachte, belebte die langjährigen Prozesse ethnischer und nationaler Prägung. Staatlich-rechtliche, territoriale, sozioökonomische, geopolitische Interessen verflochten sich zu einem Knoten. Der Kampf einiger Republiken gegen das Gewerkschaftszentrum wurde in einer Reihe von Fällen zu einem Kampf der Autonomien gegen ihre republikanischen "Mutterländer". Solche Konflikte waren zum Beispiel die georgisch-abchasischen, georgisch-ossetischen und transnistrischen Konflikte. Aber der umfangreichste und blutigste, der zu einem regelrechten Krieg zwischen zwei unabhängigen Staaten eskalierte, war der armenisch-aserbaidschanische Konflikt in der Autonomen Region Berg-Karabach (NKAO), später Republik Berg-Karabach (NKR). In dieser Konfrontation entstand sofort eine Linie der ethnischen Konfrontation der Parteien, und die Kriegsparteien wurden nach ethnischen Gesichtspunkten gebildet: Armenier-Aserbaidschaner.
Die armenisch-aserbaidschanische Konfrontation in Berg-Karabach hat eine lange Geschichte. Es sei darauf hingewiesen, dass das Gebiet von Karabach 1813 als Teil des Karabach-Khanats dem Russischen Reich angegliedert wurde. Interethnische Widersprüche führten 1905-1907 und 1918-1920 zu großen armenisch-aserbaidschanischen Zusammenstößen. Im Mai 1918 entstand im Zusammenhang mit der Revolution in Russland die Demokratische Republik Aserbaidschan. Die armenische Bevölkerung von Karabach, deren Territorium Teil der ADR wurde, weigerte sich jedoch, den neuen Behörden zu gehorchen. Die bewaffnete Konfrontation dauerte bis zur Errichtung der Sowjetmacht in der Region im Jahr 1920. Dann gelang es den Einheiten der Roten Armee zusammen mit den aserbaidschanischen Truppen, den armenischen Widerstand in Karabach zu unterdrücken. 1921 wurde das Gebiet von Berg-Karabach auf Beschluss des Kaukasus-Büros des Zentralkomitees der Allunionskommunistischen Partei der Bolschewiki innerhalb der Grenzen der Aserbaidschanischen SSR belassen, wobei eine breite Autonomie gewährt wurde. 1923 wurden die Gebiete der SSR Aserbaidschan mit überwiegend armenischer Bevölkerung zur Autonomen Region Berg-Karabach (AONK) vereinigt, die seit 1937 als Autonome Region Berg-Karabach (NKAO) bekannt wurde. Gleichzeitig stimmten die administrativen Grenzen der Autonomie nicht mit den ethnischen überein. Die armenische Führung sprach von Zeit zu Zeit die Frage der Übertragung von Berg-Karabach an Armenien an, aber in der Mitte wurde beschlossen, den Status quo in der Region herzustellen. Die sozioökonomischen Spannungen in Karabach eskalierten in den 1960er Jahren zu Unruhen. Gleichzeitig fühlten sich die Karabach-Armenier in ihren kulturellen und politischen Rechten auf dem Territorium Aserbaidschans verletzt. Die aserbaidschanische Minderheit erhob jedoch sowohl in der NKAR als auch in der armenischen SSR (die keine eigene Autonomie hatte) Gegenvorwürfe der Diskriminierung.
Seit 1987 hat die Unzufriedenheit der armenischen Bevölkerung mit ihrer sozioökonomischen Situation in der Region zugenommen. Der Führung der SSR Aserbaidschan wurde vorgeworfen, die wirtschaftliche Rückständigkeit der Region aufrechtzuerhalten und die Rechte, Kultur und Identität der armenischen Minderheit in Aserbaidschan zu verletzen. Darüber hinaus wurden die bestehenden Probleme, die zuvor totgeschwiegen wurden, nachdem Gorbatschow an die Macht kam, schnell zum Eigentum einer breiten Öffentlichkeit. Bei den Kundgebungen in Jerewan, ausgelöst durch die Unzufriedenheit mit der Wirtschaftskrise, wurde gefordert, die NKAR nach Armenien zu verlegen. Nationalistische armenische Organisationen und die entstehende nationale Bewegung heizten die Proteste an. Die neue Führung Armeniens war offen gegen die lokale Nomenklatura und das herrschende kommunistische Regime insgesamt. Aserbaidschan wiederum blieb eine der konservativsten Republiken der UdSSR. Lokale Behörden, angeführt von H. Aliyev, unterdrückten alle Arten von politischem Dissens und blieben dem Zentrum bis zuletzt treu. Anders als in Armenien, wo die meisten Parteifunktionäre ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der nationalen Bewegung bekundeten, konnte sich die politische Führung Aserbaidschans bis 1992 im Kampf gegen die sogenannten. nationale demokratische Bewegung. Die Führung der SSR Aserbaidschans, der Staat und die Strafverfolgungsbehörden waren jedoch mit den alten Einflusshebeln nicht bereit für die Ereignisse in der NKAO und in Armenien, die wiederum Massendemonstrationen in Aserbaidschan provozierten, die Bedingungen für Unkontrollen schufen Verhalten der Menge. Die sowjetische Führung wiederum befürchtete, dass die Reden in Armenien über die Annexion der NKAO nicht nur zu einer Revision der national-territorialen Grenzen zwischen den Republiken, sondern auch zum unkontrollierten Zusammenbruch der UdSSR führen könnten. Die Forderungen der Karabach-Armenier und der armenischen Öffentlichkeit wurden von ihm als Manifestationen des Nationalismus angesehen, die den Interessen der Werktätigen der armenischen und aserbaidschanischen SSR zuwiderlaufen.
Im Sommer 1987 - Winter 1988. Auf dem Territorium der NKAR fanden Massenproteste von Armeniern statt, die die Abspaltung von Aserbaidschan forderten. An einigen Orten eskalierten diese Proteste zu Zusammenstößen mit der Polizei. Gleichzeitig versuchten Vertreter der armenischen intellektuellen Elite, öffentliche, politische und kulturelle Persönlichkeiten, sich aktiv für die Wiedervereinigung Karabachs mit Armenien einzusetzen. Unterschriften aus der Bevölkerung wurden gesammelt, Delegationen nach Moskau entsandt, Vertreter der armenischen Diaspora im Ausland versuchten, die internationale Gemeinschaft auf die Wiedervereinigungsbestrebungen der Armenier aufmerksam zu machen. Gleichzeitig verfolgte die aserbaidschanische Führung, die eine Revision der Grenzen der Aserbaidschanischen SSR für inakzeptabel erklärte, eine Politik der Nutzung der üblichen Hebel, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Eine große Delegation von Vertretern der Führung Aserbaidschans und der republikanischen Parteiorganisation wurde nach Stepanakert entsandt. Der Gruppe gehörten auch die Leiter des republikanischen Innenministeriums, des KGB, der Staatsanwaltschaft und des Obersten Gerichtshofs an. Diese Delegation verurteilte „extremistisch-separatistische“ Stimmungen in der Region. Als Reaktion auf diese Aktionen wurde in Stepanakert eine Massenkundgebung zur Wiedervereinigung der NKAR und der armenischen SSR organisiert. Am 20. Februar 1988 wandte sich die Sitzung der Volksabgeordneten der NKAR an die Führung der Aserbaidschanischen SSR, der Armenischen SSR und der UdSSR mit der Bitte, die Frage der Verlegung der NKAO von Aserbaidschan nach Armenien zu prüfen und positiv zu lösen. Die aserbaidschanischen Behörden und das Politbüro des Zentralkomitees der KPdSU weigerten sich jedoch, die Forderungen des Regionalrats der NKAR anzuerkennen. Die Zentralbehörden erklärten weiterhin, dass die Neuziehung der Grenzen inakzeptabel sei, und Forderungen nach einem Beitritt Karabachs zu Armenien wurden zu Intrigen von „Nationalisten“ und „Extremisten“ erklärt. Unmittelbar nach dem Appell der armenischen Mehrheit (aserbaidschanische Vertreter lehnten die Teilnahme an der Sitzung ab) des Regionalrates der NKAR über die Trennung Karabachs von Aserbaidschan begann ein langsames Abgleiten in einen bewaffneten Konflikt. Es gab erste Berichte über interethnische Gewalttaten in beiden ethnischen Gemeinschaften. Die Explosion der Kundgebungsaktivität der Armenier provozierte eine Reaktion der aserbaidschanischen Gemeinschaft. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit dem Einsatz von Schusswaffen und der Beteiligung von Ordnungskräften. Die ersten Opfer des Konflikts tauchten auf. Im Februar begann ein Massenstreik in der NKAO, der mit Unterbrechungen bis Dezember 1989 andauerte. Am 22. und 23. Februar fanden in Baku und anderen Städten Aserbaidschans spontane Kundgebungen statt, um die Entscheidung des Politbüros des Zentralkomitees der KPdSU zu unterstützen zur Unzulässigkeit der Revision der national-territorialen Struktur.
Das Pogrom der Armenier in Sumgayit vom 27. bis 29. Februar 1988 stellte einen Wendepunkt in der Entwicklung des interethnischen Konflikts dar. Nach offiziellen Angaben wurden 26 Armenier und 6 Aserbaidschaner getötet. Ähnliche Ereignisse fanden in Kirovabad (heute Ganja) statt, wo eine bewaffnete Menge Aserbaidschaner die armenische Gemeinde angriff. Den dicht besiedelten Armeniern gelang es jedoch, sich zu wehren, was zu Verlusten auf beiden Seiten führte. All dies geschah mit der Untätigkeit der Behörden und der Rechtsstaatlichkeit, wie einige Augenzeugen behaupteten. Infolge der Zusammenstöße begannen Ströme aserbaidschanischer Flüchtlinge aus der NKAR zu fließen. Armenische Flüchtlinge tauchten auch nach den Ereignissen in Stepanakert, Kirovabad und Shusha auf, als Kundgebungen für die Integrität der SSR Aserbaidschan zu interethnischen Zusammenstößen und Pogromen eskalierten. Auch auf dem Territorium der Armenischen SSR begannen armenisch-aserbaidschanische Zusammenstöße. Die Reaktion der zentralen Behörden war der Wechsel der Parteiführer in Armenien und Aserbaidschan. Am 21. Mai wurden Truppen nach Stepanakert gebracht. Aserbaidschanischen Quellen zufolge wurde die aserbaidschanische Bevölkerung aus mehreren Städten der armenischen SSR vertrieben, und infolge des Streiks wurden in der NKAR Hindernisse für ortsansässige Aserbaidschaner errichtet, die nicht arbeiten durften. Im Juni/Juli nahm der Konflikt eine interrepublikanische Ausrichtung an. Die aserbaidschanische SSR und die armenische SSR entfesselten den sogenannten „Krieg der Gesetze“. Das Oberste Präsidium der AzSSR erklärte die Entscheidung des Regionalrates der NKAO über die Abspaltung von Aserbaidschan für inakzeptabel. Der Oberste Sowjet der Armenischen SSR stimmte dem Eintritt der NKAR in die Armenische SSR zu. Im Juli begannen Massenstreiks in Armenien im Zusammenhang mit der Entscheidung des Präsidiums des Zentralkomitees der KPdSU über die territoriale Integrität der SSR Aserbaidschan. Die alliierte Führung hat sich in der Frage der Aufrechterhaltung der bestehenden Grenzen tatsächlich auf die Seite der SSR Aserbaidschan gestellt. Nach einer Reihe von Zusammenstößen in der NKAO wurden am 21. September 1988 eine Ausgangssperre und eine Sondersituation eingeführt. Kundgebungsaktivitäten auf dem Territorium Armeniens und Aserbaidschans führten zu Gewaltausbrüchen gegen die Zivilbevölkerung und erhöhten die Zahl der Flüchtlinge, die zwei gegenläufige Strömungen bildeten. Im Oktober und in der ersten Novemberhälfte nahm die Spannung zu. Tausende Kundgebungen fanden in Armenien und Aserbaidschan statt, und Vertreter der Karabach-Partei gewannen die vorgezogenen Wahlen zum Obersten Rat der Republik der Armenischen SSR, indem sie eine radikale Position zur Annexion der NKAO an Armenien bezogen. Die Ankunft von Mitgliedern des Rates der Nationalitäten des Obersten Sowjets der UdSSR in Stepanakert brachte kein Ergebnis. Im November 1988 führte die in der Gesellschaft angesammelte Unzufriedenheit über die Ergebnisse der Politik der republikanischen Behörden bezüglich der Erhaltung der NKAR zu Tausenden von Kundgebungen in Baku. Das vom Obersten Gericht der UdSSR ausgesprochene Todesurteil gegen einen der Angeklagten im Pogromfall Sumgayit, Achmedow, löste in Baku eine Welle von Pogromen aus, die sich auf ganz Aserbaidschan ausbreitete, insbesondere auf Städte mit armenischer Bevölkerung - Kirovabad , Nakhichevan, Khanlar, Shamkhor, Sheki, Kasachisch, Mingachevir. Armee und Polizei mischten sich in den meisten Fällen nicht in die Ereignisse ein. Gleichzeitig begann der Beschuss von Grenzdörfern auf dem Territorium Armeniens. Auch in Jerewan wurde eine Sondersituation eingeführt und Kundgebungen und Demonstrationen wurden verboten, militärische Ausrüstung und Bataillone mit Spezialwaffen wurden auf die Straßen der Stadt gebracht. In dieser Zeit gibt es sowohl in Aserbaidschan als auch in Armenien die massivsten gewalttätigen Flüchtlingsströme.
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich in beiden Republiken bewaffnete Formationen gebildet. Anfang Mai 1989 begannen die nördlich des NKAO lebenden Armenier mit der Aufstellung der ersten Kampfabteilungen. Im Sommer desselben Jahres führte Armenien eine Blockade der Nachitschewan-ASSR ein. Als Reaktion darauf verhängte die Volksfront Aserbaidschans eine Wirtschafts- und Verkehrsblockade gegen Armenien. Am 1. Dezember verabschiedeten die Streitkräfte der armenischen SSR und der Nationalrat von Berg-Karabach auf einer gemeinsamen Sitzung Resolutionen zur Wiedervereinigung der NKAR mit Armenien. Seit Anfang 1990 begannen bewaffnete Zusammenstöße - gegenseitiger Artilleriebeschuss an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze. Bei der Deportation von Armeniern aus den aserbaidschanischen Regionen Shahumyan und Khanlar durch die aserbaidschanischen Streitkräfte wurden erstmals Hubschrauber und gepanzerte Mannschaftstransporter eingesetzt. Am 15. Januar erklärte das Präsidium der Streitkräfte der UdSSR den Ausnahmezustand in der NKAR, in den angrenzenden Gebieten der SSR Aserbaidschan, in der Region Goris der Armenischen SSR sowie entlang der Staatsgrenze der UdSSR auf dem Territorium der SSR Aserbaidschan. Am 20. Januar wurden interne Truppen nach Baku gebracht, um die Machtübernahme durch die Volksfront Aserbaidschans zu verhindern. Dies führte zu Zusammenstößen mit bis zu 140 Toten. Armenische Kämpfer begannen, in die Siedlungen mit der aserbaidschanischen Bevölkerung einzudringen und Gewalttaten zu verüben. Kampfzusammenstöße zwischen Militanten und internen Truppen wurden häufiger. Im Gegenzug unternahmen Einheiten der aserbaidschanischen OMON Aktionen, um in armenische Dörfer einzudringen, was zum Tod von Zivilisten führte. Aserbaidschanische Hubschrauber begannen, Stepanakert zu beschießen.
Am 17. März 1991 fand ein unionsweites Referendum über den Erhalt der UdSSR statt, das von der Führung der aserbaidschanischen SSR unterstützt wurde. Gleichzeitig verhinderte die armenische Führung, die am 23. August 1990 die Unabhängigkeitserklärung Armeniens verabschiedete, auf jede erdenkliche Weise die Abhaltung eines Referendums auf dem Territorium der Republik. Am 30. April begann die sogenannte Operation „Ring“, die von den Streitkräften des aserbaidschanischen Innenministeriums und den internen Truppen der UdSSR durchgeführt wurde. Als Zweck der Operation wurde die Entwaffnung illegaler bewaffneter Formationen von Armeniern erklärt. Diese Operation führte jedoch zum Tod einer großen Anzahl von Zivilisten und zur Deportation von Armeniern aus 24 Siedlungen auf dem Territorium Aserbaidschans. Vor dem Zusammenbruch der UdSSR eskalierte der armenisch-aserbaidschanische Konflikt, die Zahl der Zusammenstöße nahm zu, die Parteien verwendeten verschiedene Arten von Waffen. Vom 19. bis 27. Dezember wurden die internen Truppen der UdSSR aus dem Gebiet von Berg-Karabach abgezogen. Mit dem Zusammenbruch der UdSSR und dem Abzug interner Truppen aus der NKAO wurde die Situation in der Konfliktzone unkontrollierbar. Zwischen Armenien und Aserbaidschan begann ein umfassender Krieg um den Rückzug der NKAO aus letzterem.
Infolge der Aufteilung des aus Transkaukasien abgezogenen militärischen Eigentums der sowjetischen Armee ging der größte Teil der Waffen nach Aserbaidschan. Am 6. Januar 1992 wurde die Unabhängigkeitserklärung der NKAR verabschiedet. Ausgewachsene Feindseligkeiten begannen mit dem Einsatz von Panzern, Hubschraubern, Artillerie und Flugzeugen. Die Kampfeinheiten der armenischen Streitkräfte und der aserbaidschanischen OMON griffen abwechselnd feindliche Dörfer an, verursachten schwere Verluste und beschädigten die zivile Infrastruktur. Am 21. März wurde ein vorübergehender einwöchiger Waffenstillstand geschlossen, wonach die aserbaidschanische Seite am 28. März die größte Offensive gegen Stepanakert seit Jahresbeginn startete. Die Angreifer verwendeten das Grad-System. Der Angriff auf die NKAO-Hauptstadt endete jedoch vergeblich, die aserbaidschanischen Streitkräfte erlitten schwere Verluste, das armenische Militär nahm seine ursprünglichen Positionen ein und drängte den Feind von Stepanakert zurück.
Im Mai griffen bewaffnete armenische Verbände Nachitschewan an, eine aserbaidschanische Exklave, die an Armenien, die Türkei und den Iran grenzt. Von der Seite Aserbaidschans aus wurde das Territorium Armeniens beschossen. Am 12. Juni begann die Sommeroffensive der aserbaidschanischen Truppen, die bis zum 26. August andauerte. Infolge dieser Offensive gerieten die Gebiete der ehemaligen Gebiete Shaumyan und Mardakert der NKAO für kurze Zeit unter die Kontrolle der aserbaidschanischen Streitkräfte. Aber es war ein lokaler Erfolg der aserbaidschanischen Streitkräfte. Infolge der armenischen Gegenoffensive wurden strategische Höhen in der Region Mardakert vom Feind zurückerobert, und der aserbaidschanischen Offensive selbst ging Mitte Juli die Puste aus. Während der Feindseligkeiten wurden Waffen und Spezialisten der ehemaligen Streitkräfte der UdSSR eingesetzt, hauptsächlich von aserbaidschanischer Seite, insbesondere Luftfahrt, Flugabwehranlagen. Von September bis Oktober 1992 unternahm die aserbaidschanische Armee einen erfolglosen Versuch, den Lachin-Korridor zu blockieren - einen kleinen Teil des Territoriums Aserbaidschans, der zwischen Armenien und der NKAR liegt und von armenischen bewaffneten Formationen kontrolliert wird. Am 17. November begann eine umfassende Offensive der NKR-Armee auf die aserbaidschanischen Stellungen, die den Krieg zugunsten der Armenier entscheidend veränderte. Die aserbaidschanische Seite weigerte sich lange, Offensivoperationen durchzuführen.
Es ist erwähnenswert, dass sich beide Seiten seit Beginn der militärischen Phase des Konflikts gegenseitig beschuldigten, Söldner in ihren Reihen einzusetzen. In vielen Fällen wurden diese Anschuldigungen bestätigt. Afghanische Mudschaheddin, tschetschenische Söldner kämpften in den Streitkräften Aserbaidschans, darunter bekannte Feldkommandanten Shamil Basayev, Khattab, Salman Raduyev. In Aserbaidschan operierten auch türkische, russische, iranische und vermutlich amerikanische Ausbilder. Armenische Freiwillige aus den Ländern des Nahen Ostens, insbesondere aus dem Libanon und Syrien, kämpften auf Seiten Armeniens. Zu den Streitkräften beider Seiten gehörten auch ehemalige Soldaten der Sowjetarmee und Söldner aus den ehemaligen Sowjetrepubliken. Beide Seiten verwendeten Waffen aus den Lagern der Streitkräfte der Sowjetarmee. Anfang 1992 erhielt Aserbaidschan ein Geschwader von Kampfhubschraubern und Angriffsflugzeugen. Im Mai desselben Jahres begann der offizielle Waffentransfer von der 4. Combined Arms Army nach Aserbaidschan: Panzer, gepanzerte Personentransporter, Infanterie-Kampffahrzeuge, Artillerie-Reittiere, einschließlich Grad. Bis zum 1. Juni erhielt die armenische Seite Panzer, Schützenpanzer, Schützenpanzer und Artillerie auch aus dem Arsenal der Sowjetarmee. Die aserbaidschanische Seite setzte Luftfahrt und Artillerie aktiv bei der Bombardierung der Siedlungen der NKAR ein, deren Hauptzweck der Exodus der armenischen Bevölkerung aus dem Gebiet der Autonomie war. Infolge von Überfällen und Beschuss ziviler Objekte wurde eine große Zahl ziviler Opfer festgestellt. Die anfangs eher schwache armenische Luftverteidigung konnte jedoch den Luftangriffen der aserbaidschanischen Luftfahrt standhalten, da die Zahl der Flugabwehranlagen in den Händen der Armenier zunahm. Bis 1994 erschien das erste Flugzeug in den Streitkräften Armeniens, insbesondere dank der Unterstützung Russlands im Rahmen der militärischen Zusammenarbeit in der GUS.
Nach der Abwehr der Sommeroffensive der aserbaidschanischen Truppen wechselte die armenische Seite zu aktiven Offensivoperationen. Von März bis September 1993 gelang es armenischen Truppen infolge von Feindseligkeiten, eine Reihe von Siedlungen in der NKAO einzunehmen, die von aserbaidschanischen Streitkräften kontrolliert wurden. Im August/September sicherte der russische Gesandte Wladimir Kasimirow einen vorübergehenden Waffenstillstand, der bis November verlängert wurde. Bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten B. Jelzin kündigte der aserbaidschanische Präsident G. Aliyev seine Weigerung an, den Konflikt mit militärischen Mitteln zu lösen. In Moskau fanden Verhandlungen zwischen den aserbaidschanischen Behörden und Vertretern von Berg-Karabach statt. Im Oktober 1993 verletzte Aserbaidschan jedoch den Waffenstillstand und versuchte eine Offensive im südwestlichen Sektor der NKAO. Diese Offensive wurde von den Armeniern zurückgeschlagen, die eine Gegenoffensive im südlichen Frontabschnitt starteten und bis zum 1. November eine Reihe von Schlüsselregionen besetzten und Teile der Regionen Zangilan, Jabrayil und Kubatli von Aserbaidschan isolierten. Die armenische Armee besetzte somit direkt die Gebiete Aserbaidschans nördlich und südlich der NKAO.
Von Januar bis Februar fand in der Endphase des armenisch-aserbaidschanischen Konflikts eine der blutigsten Schlachten statt - die Schlacht um den Omar-Pass. Dieser Kampf begann mit der Offensive der aserbaidschanischen Streitkräfte im Januar 1994 im nördlichen Frontabschnitt. Es ist erwähnenswert, dass die Kämpfe in dem verwüsteten Gebiet stattfanden, wo es keine Zivilisten mehr gab, sowie bei widrigen Wetterbedingungen im Hochland. Anfang Februar näherten sich die Aserbaidschaner der Stadt Kelbajar, die ein Jahr zuvor von armenischen Truppen besetzt worden war. An den Anfangserfolg konnten die Aserbaidschaner jedoch nicht anknüpfen. Am 12. Februar starteten die armenischen Einheiten eine Gegenoffensive, und die aserbaidschanischen Streitkräfte mussten sich über den Omar-Pass zu ihren ursprünglichen Positionen zurückziehen. Die Verluste der Aserbaidschaner in dieser Schlacht beliefen sich auf 4.000 Menschen, die der Armenier auf 2.000. Die Region Kelbajar blieb unter der Kontrolle der NKR-Verteidigungskräfte.
Am 14. April 1994 verabschiedete der Rat der Staatsoberhäupter der GUS auf Initiative Russlands und unter direkter Beteiligung der Präsidenten Aserbaidschans und Armeniens eine Erklärung, in der die Frage eines Waffenstillstands als dringende Notwendigkeit für eine Regelung in Karabach hervorgehoben wurde .
Von April bis Mai zwangen die armenischen Streitkräfte infolge einer Offensive in Richtung Ter-Ter die aserbaidschanischen Truppen zum Rückzug. Am 5. Mai 1994 fand auf Initiative der Interparlamentarischen Versammlung der GUS, des Parlaments Kirgisistans, der Bundesversammlung und des Außenministeriums der Russischen Föderation ein Treffen statt, bei dem Vertreter der Regierungen Aserbaidschans, Armenien und der NKR unterzeichneten in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1994 des Jahres das Bischkek-Protokoll, in dem ein Waffenstillstand gefordert wurde. Am 9. Mai bereitete Vladimir Kazimirov, bevollmächtigter Gesandter des russischen Präsidenten in Berg-Karabach, ein „Abkommen über einen unbefristeten Waffenstillstand“ vor, das am selben Tag in Baku vom aserbaidschanischen Verteidigungsminister M. Mammadov unterzeichnet wurde. Am 10. und 11. Mai wurde die „Vereinbarung“ jeweils vom armenischen Verteidigungsminister S. Sargsyan und dem Kommandanten der NKR-Armee S. Babayan unterzeichnet. Die aktive Phase der bewaffneten Auseinandersetzung ist vorbei.
Der Konflikt wurde „eingefroren“, gemäß den getroffenen Vereinbarungen wurde der Status quo nach den Ergebnissen der Feindseligkeiten bewahrt. Als Ergebnis des Krieges wurde die tatsächliche Unabhängigkeit der Republik Berg-Karabach von Aserbaidschan und ihre Kontrolle über den südwestlichen Teil Aserbaidschans bis zur Grenze zum Iran proklamiert. Dazu gehörte die sogenannte „Sicherheitszone“: fünf an den NKR angrenzende Regionen. Gleichzeitig werden auch fünf aserbaidschanische Enklaven von Armenien kontrolliert. Andererseits behielt Aserbaidschan die Kontrolle über 15 % des Territoriums von Berg-Karabach.
Nach verschiedenen Schätzungen werden die Verluste der armenischen Seite auf 5-6 Tausend Tote geschätzt, einschließlich der Zivilbevölkerung. Aserbaidschan hat während des Konflikts zwischen 4.000 und 7.000 Menschen verloren, wobei der Großteil der Verluste auf Militäreinheiten entfiel.
Der Karabach-Konflikt ist zu einem der blutigsten und umfangreichsten in der Region geworden und hat in Bezug auf die Menge der verwendeten Ausrüstung und der menschlichen Verluste nur zwei Tschetschenienkriegen nachgegeben. Infolge der Feindseligkeiten wurde die Infrastruktur des NKR und der angrenzenden Regionen Aserbaidschans schwer beschädigt und führte zu einem Exodus von Flüchtlingen sowohl aus Aserbaidschan als auch aus Armenien. Infolge des Krieges wurde das Verhältnis zwischen Aserbaidschanern und Armeniern schwer getroffen, und die Atmosphäre der Feindseligkeit hält bis heute an. Zwischen Armenien und Aserbaidschan wurden nie diplomatische Beziehungen aufgenommen, und der bewaffnete Konflikt wurde eingemottet. Infolgedessen kommt es derzeit noch vereinzelt zu kriegerischen Auseinandersetzungen an der Demarkationslinie der Kriegsparteien.
Ivanovsky Sergey
In den ersten Augusttagen eskalierte die Spannung des Konflikts in der Berg-Karabach-Zone, die zu menschlichen Opfern führte.
Diese Konfrontation dauert seit 1988 an. Gleichzeitig wurde die Region Berg-Karabach seit Beginn des 20. Jahrhunderts zweimal Schauplatz blutiger armenisch-aserbaidschanischer Auseinandersetzungen. AiF.ru spricht über die Geschichte und Ursachen des interkommunalen Karabach-Konflikts, der lange historische und kulturelle Wurzeln hat, und was zu seiner heutigen Verschärfung geführt hat.
Geschichte des Karabach-Konflikts
Das Gebiet des modernen Berg-Karabach im II. Jahrhundert. BC e. wurde von Großarmenien annektiert und war etwa sechs Jahrhunderte lang Teil der Provinz Arzach. Am Ende des IV Jahrhunderts. n. Während der Teilung Armeniens wurde dieses Gebiet von Persien in seinen Vasallenstaat - das kaukasische Albanien - einbezogen. Von der Mitte des 7. Jahrhunderts bis zum Ende des 9. Jahrhunderts fiel Karabach unter arabische Herrschaft, wurde aber im 9. bis 16. Jahrhundert Teil des armenischen Feudalfürstentums Khachen. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts stand Berg-Karabach unter der Herrschaft der Vereinigung armenischer Melikdoms von Khamsa. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts trat Berg-Karabach mit einer überwiegend armenischen Bevölkerung dem Karabach-Khanat bei und wurde 1813 als Teil des Karabach-Khanats im Rahmen des Friedensvertrags von Gulistan Teil des Russischen Reiches.
Waffenstillstandskommission von Karabach, 1918. Foto: Commons.wikimedia.org
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Region mit überwiegend armenischer Bevölkerung zweimal (1905-1907 und 1918-1920) Schauplatz blutiger armenisch-aserbaidschanischer Auseinandersetzungen.
Im Mai 1918 wurden im Zusammenhang mit der Revolution und dem Zusammenbruch der russischen Staatlichkeit in Transkaukasien drei unabhängige Staaten ausgerufen, darunter die Demokratische Republik Aserbaidschan (hauptsächlich auf den Gebieten der Provinzen Baku und Elizavetpol, des Bezirks Zagatala), zu der Karabach gehörte Region.
Die armenische Bevölkerung von Karabach und Zangezur weigerte sich jedoch, den ADR-Behörden zu gehorchen. Der am 22. Juli 1918 in Schuscha einberufene Erste Kongress der Armenier von Karabach erklärte Berg-Karabach zu einer unabhängigen administrativen und politischen Einheit und wählte seine eigene Volksregierung (seit September 1918 - der Armenische Nationalrat von Karabach).
Ruinen des armenischen Viertels der Stadt Schuscha, 1920. Foto: Commons.wikimedia.org / Pavel Shekhtman
Die Konfrontation zwischen den aserbaidschanischen Truppen und den armenischen bewaffneten Gruppen dauerte in der Region bis zur Errichtung der Sowjetmacht in Aserbaidschan. Ende April 1920 besetzten aserbaidschanische Truppen das Gebiet von Karabach, Sangesur und Nachitschewan. Mitte Juni 1920 wurde der Widerstand der armenischen bewaffneten Gruppen in Karabach mit Hilfe sowjetischer Truppen niedergeschlagen.
Am 30. November 1920 gewährte Azrevkom Berg-Karabach in seiner Erklärung das Recht auf Selbstbestimmung. Trotz der Autonomie blieb das Territorium jedoch weiterhin SSR Aserbaidschan, was zu Spannungen im Konflikt führte: In den 1960er Jahren eskalierten sozioökonomische Spannungen in der NKAO mehrmals zu Massenunruhen.
Was geschah mit Karabach während der Perestroika?
In den Jahren 1987 - Anfang 1988 verstärkte sich die Unzufriedenheit der armenischen Bevölkerung mit ihrer sozioökonomischen Situation in der Region, die von der vom Präsidenten der UdSSR Michail Gorbatschow initiierten Politik der Demokratisierung des öffentlichen Lebens der Sowjetunion und der Abschwächung der politischen Beschränkungen beeinflusst wurde .
Proteststimmungen wurden von armenisch-nationalistischen Organisationen geschürt, und die Aktionen der entstehenden nationalen Bewegung wurden geschickt organisiert und gelenkt.
Die Führung der Aserbaidschanischen SSR und der Kommunistischen Partei Aserbaidschans versuchte ihrerseits, die Situation mit den üblichen Befehls- und bürokratischen Hebeln zu lösen, die sich in der neuen Situation als unwirksam erwiesen.
Im Oktober 1987 fanden in der Region Studentenstreiks statt, die die Abspaltung von Karabach forderten, und am 20. Februar 1988 appellierte die Sitzung des Regionalrates der NKAO an den Obersten Sowjet der UdSSR und den Obersten Sowjet der SSR Aserbaidschan ein Antrag auf Übertragung der Region an Armenien. Tausende nationalistische Kundgebungen fanden im regionalen Zentrum Stepanakert und in Eriwan statt.
Die meisten in Armenien lebenden Aserbaidschaner mussten fliehen. Im Februar 1988 begannen in Sumgayit armenische Pogrome, Tausende armenischer Flüchtlinge tauchten auf.
Im Juni 1988 stimmte der Oberste Rat Armeniens dem Beitritt der NKAR in die armenische SSR zu, und der Oberste Rat Aserbaidschans stimmte der Erhaltung der NKAR als Teil Aserbaidschans mit anschließender Auflösung der Autonomie zu.
Am 12. Juli 1988 beschloss der Regionalrat von Berg-Karabach den Rückzug aus Aserbaidschan. Bei einer Sitzung am 18. Juli 1988 kam das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR zu dem Schluss, dass es unmöglich sei, die NKAO nach Armenien zu verlegen.
Im September 1988 begannen bewaffnete Zusammenstöße zwischen Armeniern und Aserbaidschanern, die sich in einen langwierigen bewaffneten Konflikt verwandelten, in dessen Folge es viele Opfer gab. Infolge der erfolgreichen militärischen Aktionen der Armenier von Berg-Karabach (Artsakh auf Armenisch) geriet dieses Gebiet aus der Kontrolle Aserbaidschans. Die Entscheidung über den offiziellen Status von Berg-Karabach wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.
Rede zur Unterstützung der Abspaltung Berg-Karabachs von Aserbaidschan. Jerewan, 1988 Foto: Commons.wikimedia.org / Gorzaim
Was geschah mit Karabach nach dem Zusammenbruch der UdSSR?
1991 begannen in Karabach vollwertige Militäroperationen. Durch ein Referendum (10. Dezember 1991) versuchte Berg-Karabach, das Recht auf volle Unabhängigkeit zu erlangen. Der Versuch schlug fehl, und diese Region wurde zur Geisel der antagonistischen Ansprüche Armeniens und Aserbaidschans, die versuchten, die Macht zu behalten.
Das Ergebnis umfassender Militäroperationen in Berg-Karabach von 1991 bis Anfang 1992 war die vollständige oder teilweise Eroberung von sieben aserbaidschanischen Regionen durch reguläre armenische Einheiten. Danach breiteten sich Militäroperationen mit modernsten Waffensystemen auf das Innere Aserbaidschans und die armenisch-aserbaidschanische Grenze aus.
So besetzten armenische Truppen bis 1994 20% des Territoriums Aserbaidschans, zerstörten und plünderten 877 Siedlungen, während die Zahl der Todesopfer etwa 18.000 betrug und mehr als 50.000 verwundet und behindert wurden.
1994 unterzeichneten mit Hilfe Russlands Kirgisistan sowie die Interparlamentarische Versammlung der GUS in Bischkek, Armenien, Berg-Karabach und Aserbaidschan ein Protokoll, auf dessen Grundlage eine Waffenstillstandsvereinbarung getroffen wurde.
Was geschah im August 2014 in Karabach?
In der Zone des Karabach-Konflikts kam es Ende Juli bis August 2014 zu einer scharfen Eskalation der Spannungen, die zu menschlichen Opfern führte. Am 31. Juli dieses Jahres kam es an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze zu Gefechten zwischen den Truppen beider Staaten, bei denen Soldaten beider Seiten starben.
Ein Ständer am Eingang des NKR mit der Aufschrift „Willkommen im Freien Artsakh“ auf Armenisch und Russisch. 2010 Foto: Commons.wikimedia.org / lori-m
Was ist Aserbaidschans Version des Konflikts in Karabach?
Nach Angaben Aserbaidschans haben Aufklärungs- und Sabotagegruppen der armenischen Armee in der Nacht zum 1. August 2014 versucht, die Kontaktlinie zwischen den Truppen der beiden Staaten in den Gebieten der Regionen Aghdam und Terter zu überschreiten. Dabei wurden vier aserbaidschanische Soldaten getötet.
Was ist Armeniens Version des Konflikts in Karabach?
Laut offiziellem Eriwan ist alles genau umgekehrt passiert. Die offizielle Position Armeniens besagt, dass eine aserbaidschanische Sabotagegruppe in das Territorium der nicht anerkannten Republik eingedrungen ist und mit Artillerie und Kleinwaffen auf das armenische Territorium geschossen hat.
Zur gleichen Zeit Baku, so der Außenminister Armeniens Eduard Nalbandyan, stimmt dem Vorschlag der Weltgemeinschaft nicht zu, Vorfälle in der Grenzzone zu untersuchen, was bedeutet, dass nach Ansicht der armenischen Seite Aserbaidschan für die Verletzung des Waffenstillstands verantwortlich ist.
Nach Angaben des armenischen Verteidigungsministeriums hat Baku nur im Zeitraum vom 4. bis 5. August dieses Jahres wieder etwa 45 Mal den Feind mit Artillerie, einschließlich großkalibriger Waffen, beschossen. In dieser Zeit gab es keine Opfer aus Armenien.
Wie lautet die Version der nicht anerkannten Republik Berg-Karabach (NKR) über den Konflikt in Karabach?
Nach Angaben der Verteidigungsarmee der nicht anerkannten Republik Berg-Karabach (NKR) hat Aserbaidschan in der Woche vom 27. Juli bis 2. August 1,5 Tausend Mal gegen das seit 1994 in der Konfliktzone in Berg-Karabach errichtete Waffenstillstandsregime verstoßen Aktionen auf beiden Seiten, etwa 24 Menschen starben.
Derzeit wird der Schusswechsel zwischen den Parteien durchgeführt, auch unter Verwendung von großkalibrigen Kleinwaffen und Artillerie - Mörsern, Flugabwehrgeschützen und sogar thermobaren Granaten. Auch der Beschuss von Grenzsiedlungen wurde häufiger.
Wie reagiert Russland auf den Karabach-Konflikt?
Das russische Außenministerium betrachtete die Verschärfung der Lage, „die erhebliche menschliche Verluste nach sich zog“, als schwerwiegenden Verstoß gegen die Waffenstillstandsvereinbarungen von 1994. Die Agentur rief dazu auf, "Zurückhaltung zu zeigen, auf Gewalt zu verzichten und unverzüglich Maßnahmen zur Stabilisierung der Lage zu ergreifen".
Wie reagieren die USA auf den Konflikt in Karabach?
Das US-Außenministerium forderte seinerseits die Einhaltung des Waffenstillstands und ein baldiges Treffen der Präsidenten Armeniens und Aserbaidschans zur Wiederaufnahme des Dialogs über Schlüsselfragen.
„Wir fordern die Parteien außerdem dringend auf, den Vorschlag des Amtierenden Vorsitzenden der OSZE anzunehmen, Verhandlungen aufzunehmen, die zur Unterzeichnung eines Friedensabkommens führen könnten“, sagte das Außenministerium.
Bemerkenswert ist, dass am 2. August Premierminister von Armenien Hovik Abrahamyan erklärte, dass der Präsident von Armenien Sersch Sargsjan und der Präsident von Aserbaidschan Ilham Alijew möglicherweise am 8. oder 9. August dieses Jahres in Sotschi zusammenkommen.
