In den meisten Ländern der Welt und für den größten Teil der Geschichte war es äußerst verpönt, dass Menschen ihresgleichen essen. Es gab jedoch viel mehr solcher Fälle, als es den Anschein haben mag. In unserem Rückblick auf 10 schreckliche Beispiele für Kannibalismus in der modernen Gesellschaft werden wir überhaupt nicht über Ritualopfer sprechen.

Donner's Party war der Name einer Gruppe von 87 amerikanischen Pionieren, die während ihrer Tour durch Amerika in Schneeverwehungen gefangen waren. Als die Hilfe eintraf, überlebten nur 48 Menschen. Obwohl die Details dessen, was passiert ist, ein Rätsel geblieben sind, ist die häufigste Version, dass einige Mitglieder der Gruppe, die vor Hunger zur Verzweiflung getrieben wurden, die Leichen anderer Menschen aßen, die an der Kälte starben.

2. Dudley und Stevens

Der Fall von Dudley und Stevens wurde 1884 zu einem Meilenstein im britischen Recht und dient seitdem als Präzedenzfall in Fällen der Verteidigung von Menschen, die aus der Not heraus einen Mord begangen haben. Vier Matrosen fanden sich in einem Boot mitten auf dem Ozean ohne Essen und Wasser wieder. Dudley und Stevens schlugen vor, dass, damit einige von ihnen überleben, jemand für das Gemeinwohl geopfert werden müsse. Am Ende töteten sie den Schiffsjungen (von dem alle behaupteten, dass er bereits im Koma lag) und aßen ihn. Als die Matrosen von Rettern abgeholt wurden, gaben sie an, dass sie wegen Hunger zum Mord gegangen seien. Das Gericht verurteilte sie zur Hinrichtung durch Erhängen, aber am Ende wurde die Strafe auf sechs Monate Haft revidiert (wobei anzumerken ist, dass sie zum Zeitpunkt der endgültigen Einstellung des Falls bereits 17 Jahre verbüßt ​​hatten).

3. Kreuzzüge

Die Kreuzzüge sind einer der dunkelsten Momente in der Geschichte des Christentums. Nach den Kreuzfahrern blieben verbrannte Siedlungen und Tausende von Leichen auf ihrem Weg zurück. Aber die riesigen Armeen konnten sich nicht allein vom Geist Gottes ernähren, und als die Nahrung knapp wurde, begannen beide Seiten, die Leichen ihrer Feinde zu essen, die sie gerade getötet hatten. Obwohl Kannibalismus höchstwahrscheinlich aus der Not heraus erfolgte, diente er auch als Akt der Einschüchterung des Feindes.

4. Tang-Dynastie

Die Tang-Dynastie ist als eine der expansivsten in der chinesischen Geschichte bekannt. Und sie kam auf diese Liste, weil sie damals Kannibalismus aus Rache erlaubten. Auch gab es oft Fälle, in denen die Chinesen mit Hilfe von Kannibalismus die Korruption bekämpften. Korrupte Beamte wurden zu Tode geprügelt und gegessen. Kriminelle wurden oft hingerichtet, indem ihnen das Herz herausgerissen wurde, wonach eine Menge Zuschauer ein Stück dieses Herzens kosten konnten.

5. Leningrad

Man kann mit Sicherheit sagen, dass die Blockade von Leningrad die Grenzen des menschlichen Hungers offenbart hat. Es gab so wenig zu essen, dass die Stadtbewohner die Tapeten von den Wänden rissen, um den Kleber abzukratzen und zu essen. Völlig ohne Nahrung, begannen einige Menschen, auf Kannibalismus zurückzugreifen. Dieses Phänomen ist so weit verbreitet, dass die Behörden eine ganze Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von Kannibalen gründen mussten. Die Eltern erlaubten den Kindern nicht, das Haus zu verlassen, weil sie befürchteten, dass sie getötet und gefressen würden.

6Die Japaner im Zweiten Weltkrieg

Während die sowjetischen Einwohner in Leningrad gezwungen waren, ihresgleichen zu essen, taten japanische Soldaten während des Zweiten Weltkriegs dasselbe. Der einzige Unterschied war, dass die Japaner dies nicht nur aus Hunger taten. Die Opfer (die immer Kriegsgefangene waren) wurden kaltblütig getötet und dann ihr gesamtes Fleisch gegessen (normalerweise blieben nur ihre Hände und Füße übrig). Einigen Opfern wurde zu Lebzeiten das Fleisch von Händen und Füßen vollständig abgeschnitten, wonach sie zum Sterben in Gruben geworfen wurden. Einige japanische Soldaten und Offiziere taten solche Dinge nicht aus Hunger und Verzweiflung, sondern nur zum Zwecke der Einschüchterung.

Es wird angenommen, dass diese Hungersnot fast durch menschliches Versagen verursacht wurde. Das Jahr 1932 war dadurch gekennzeichnet, dass fast alle von der ukrainischen Landbevölkerung produzierten Nahrungsmittel für den Staatsbedarf enteignet wurden. Dadurch blieben Millionen von Menschen ohne Existenzgrundlage, woraufhin die meisten von ihnen verhungerten. Wie viele ukrainische Bürger zum Kannibalismus gegriffen haben, ist noch nicht geklärt. Jeder kennt die Geschichte von dem Mann, der seine Frau getötet und aus ihr eine Suppe gekocht hat. Sie sprechen auch darüber, wie Menschen Kinder und Babys aßen.

Die Kampagne „Großer Sprung nach vorn“ von Mao Zedong hatte tragische Folgen für das chinesische Volk. Mao wollte einen Industriestaat aufbauen, während China zu 90 % agrarisch geprägt war. Infolgedessen blieben Millionen Menschen im Land ohne Nahrung. Zwischen 20 und 40 Millionen Menschen starben im Land, und für einige Menschen war der Hunger so unerträglich, dass Kannibalismus zur einzigen Wahl wurde. Menschliches Fleisch ist zu einem Grundnahrungsmittel auf dem Markt geworden, und (Gerüchten zufolge) tauschen Menschen oft ihre Kinder, um zu vermeiden, ihr eigenes Kind zu essen.

9 St. Francis Raid

Im Dorf St. Francis in Kanada fand in der zweiten Hälfte des Jahres 1759 während des Krieges eine Schlacht zwischen den französischen Kolonialisten und den einheimischen Indianern statt. Der Überfall auf dieses Dorf wurde berühmt, weil Robert Rogers und eine Gruppe von Schlägern einen der brutalsten Überfälle der Geschichte durchführten. Sie plünderten nicht nur das Dorf und töteten alle Gefangenen, Hunger und Wahnsinn trieben Rogers und seine Plünderer dazu, die Toten zu essen.

10. Belagerung von Ma'ara und Antiochia

Obwohl diese Liste bereits die Kreuzzüge erwähnt hat, lohnt es sich, zwei der berühmtesten Belagerungen unter ihnen hervorzuheben. Verhungernde christliche Truppen, die während der Blockade vor Hunger wahnsinnig waren, schnitten Stücke vom Gesäß ihrer getöteten Gegner ab und brieten sie. Manchmal aßen sie in Eile halbgegartes Fleisch, woraufhin sie sehr krank wurden. Andere Geschichten erzählen, dass die Kreuzfahrer lebende Erwachsene gekocht und sogar Kinder gebraten haben. Wenn Gott auf deiner Seite ist, kannst du tun, was du willst.

Kannibalismus kommt jedoch auch heute noch vor. Sie verachten zum Beispiel nicht - Einsiedler Achgori aus Varanasi, die in einer herzlichen Fotoserie auf unserer Website zu sehen sind.

Die Hungersnot in der Wolga-Region ist eines der tragischsten Ereignisse in der russischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Wenn man über ihn liest, ist es schwer zu glauben, dass es real war. Es scheint, dass die damals aufgenommenen Fotos Aufnahmen aus einem Hollywood-Trash-Horror sind. Hier tauchen Kannibalen auf und der zukünftige Nazi-Verbrecher und die Kirchenräuber und der große Polarforscher. Leider ist dies keine Fiktion, sondern reale Ereignisse, die vor weniger als einem Jahrhundert an den Ufern der Wolga stattfanden.

Die Hungersnot im Wolgagebiet war sowohl 1921-22 als auch 1932-33 sehr schwer. Die Gründe dafür waren jedoch andere. Im ersten Fall ging es hauptsächlich um Wetteranomalien und im zweiten um das Vorgehen der Behörden. Wir werden diese Ereignisse in diesem Artikel ausführlich beschreiben. Sie erfahren, wie schwer die Hungersnot in der Wolga-Region war. Die Fotos in diesem Artikel sind ein lebendiger Beweis für eine schreckliche Tragödie.

Zu Sowjetzeiten wurden „Neuigkeiten aus der Praxis“ hoch geschätzt. Viele Tonnen Getreide fanden ihren Platz in den Rahmen von Nachrichtensendungen und auf Zeitungsseiten. Schon jetzt können Sie Geschichten zu diesem Thema auf regionalen Fernsehsendern sehen. Allerdings sind Frühjahrs- und Winterkulturen für die Mehrheit der Stadtbewohner nur obskure landwirtschaftliche Begriffe. Landwirte des Fernsehsenders können sich über schwere Dürre, starke Regenfälle und andere Überraschungen der Natur beschweren. Wir bleiben jedoch normalerweise taub für ihre Probleme. Das Vorhandensein von Brot und anderen Produkten gilt heute ohne Zweifel als ewig gegeben. Und Agrarkatastrophen erhöhen den Preis manchmal nur um ein paar Rubel. Doch vor weniger als einem Jahrhundert standen die Bewohner der Wolga-Region im Mittelpunkt, Brot war damals Gold wert. Heute ist es schwer vorstellbar, wie schwer die Hungersnot in der Wolga-Region war.

Ursachen der Hungersnot von 1921-22

Das magere Jahr 1920 war die erste Voraussetzung für die Katastrophe. Im Wolgagebiet wurden nur etwa 20 Millionen Pud Getreide geerntet. Zum Vergleich: 1913 erreichte seine Menge 146,4 Millionen Pfund. Das Frühjahr 1921 brachte eine beispiellose Dürre. Bereits im Mai ging in der Provinz Samara die Winterernte zugrunde und die Frühlingsernte begann auszutrocknen. Das Auftreten von Heuschrecken, die die Erntereste fraßen, sowie der Mangel an Regen führten Anfang Juli zum Absterben von fast 100 % der Ernte. Infolgedessen begann in der Wolga-Region eine Hungersnot. 1921 war für die meisten Menschen in vielen Teilen des Landes ein sehr schwieriges Jahr. In der Provinz Samara zum Beispiel hungerten etwa 85 % der Bevölkerung.

Im Vorjahr wurden infolge der „Überschussabschätzung“ fast alle Lebensmittelvorräte bei den Bauern beschlagnahmt. Bei den Kulaken erfolgte die Beschlagnahme durch Requisition auf „unentgeltlicher“ Basis. Andere Einwohner erhielten dafür Geld zu staatlich festgelegten Sätzen. Für diesen Prozess waren "Nahrungskommandos" zuständig. Vielen Bauern gefiel die Aussicht auf die Beschlagnahme von Lebensmitteln oder deren Zwangsverkauf nicht. Und sie begannen, vorbeugende "Maßnahmen" zu ergreifen. Alle Bestände und Überschüsse an Brot unterlagen der „Verwertung“ – sie verkauften es an Spekulanten, mischten es in Tierfutter, aßen es selbst, brauten daraus Schnaps oder versteckten es einfach. "Prodrazverstka" breitete sich zunächst auf Getreidefutter und Brot aus. In den Jahren 1919-20 wurden Fleisch und Kartoffeln hinzugefügt, und bis Ende 1920 wurden fast alle landwirtschaftlichen Produkte hinzugefügt. Nach der Überschussaneignung von 1920 mussten die Bauern bereits im Herbst Saatgetreide essen. Die Geographie der von der Hungersnot heimgesuchten Regionen war sehr breit. Dies sind die Wolga-Region (von Udmurtien bis zum Kaspischen Meer), der Süden der modernen Ukraine, ein Teil Kasachstans, der südliche Ural.

Maßnahmen der Behörden

Die Situation war kritisch. Die Regierung der UdSSR verfügte nicht über Lebensmittelreserven, um die Hungersnot in der Wolga-Region im Jahr 1921 zu stoppen. Im Juli dieses Jahres wurde beschlossen, die kapitalistischen Länder um Hilfe zu bitten. Die Bourgeoisie hatte es jedoch nicht eilig, der Sowjetunion zu helfen. Erst Anfang Herbst traf die erste humanitäre Hilfe ein. Aber es war auch unbedeutend. Ende 1921 und Anfang 1922 verdoppelte sich die Menge der humanitären Hilfe. Dies ist ein großes Verdienst von Fridtjof Nansen, dem berühmten Wissenschaftler und Polarforscher, der eine aktive Kampagne organisiert hat.

Hilfe aus Amerika und Europa

Während westliche Politiker darüber nachdachten, welche Bedingungen sie der UdSSR im Austausch für humanitäre Hilfe stellen sollten, machten sich religiöse und öffentliche Organisationen in Amerika und Europa an die Arbeit. Ihre Hilfe im Kampf gegen den Hunger war sehr groß. Besonders groß sind die Aktivitäten der American Relief Administration (ARA). An ihrer Spitze stand der US-Handelsminister (übrigens ein glühender Antikommunist). Am 9. Februar 1922 wurde der Beitrag der Vereinigten Staaten zum Kampf gegen den Hunger auf 42 Millionen Dollar geschätzt. Im Vergleich dazu gab die Sowjetregierung nur 12,5 Millionen Dollar aus.

Aktivitäten in den Jahren 1921-22 durchgeführt

Die Bolschewiki waren jedoch nicht untätig. Durch Dekret des Allrussischen Zentralexekutivkomitees der Sowjets im Juni 1921 wurde das Zentralkomitee von Pomgol gegründet. Diese Kommission war mit besonderen Befugnissen im Bereich der Lebensmittelverteilung und -versorgung ausgestattet. Und ähnliche Kommissionen wurden vor Ort geschaffen. Im Ausland wurde ein reger Brotkauf betrieben. Besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, den Bauern bei der Aussaat von Winterfrüchten im Jahr 1921 und Frühjahrsfrüchten im Jahr 1922 zu helfen. Etwa 55 Millionen Pud Samen wurden für diese Zwecke gekauft.

Benutzte den Hunger, um der Kirche einen vernichtenden Schlag zu versetzen. Am 2. Januar 1922 beschloss das Präsidium des Allrussischen Zentralexekutivkomitees, das Kirchenvermögen zu liquidieren. Gleichzeitig wurde ein gutes Ziel erklärt - Mittel aus dem Verkauf von Wertgegenständen der Kirche sollten für den Kauf von Medikamenten, Lebensmitteln und anderen notwendigen Gütern verwendet werden. Im Jahr 1922 wurde Eigentum der Kirche beschlagnahmt, dessen Wert auf 4,5 Millionen Goldrubel geschätzt wurde. Es war eine riesige Menge. Allerdings wurden nur 20-30 % der Mittel für die angegebenen Ziele eingesetzt. Der Hauptteil wurde „ausgegeben“, um das Feuer der Weltrevolution zu entfachen. Und der andere wird einfach kitschig von örtlichen Beamten im Prozess der Lagerung, des Transports und der Beschlagnahme geplündert.

Die Schrecken der Hungersnot von 1921-22

Etwa 5 Millionen Menschen starben an Hunger und seinen Folgen. Die Sterblichkeit in der Region Samara stieg um das Vierfache und erreichte 13 %. Kinder litten am meisten unter Hunger. Damals gab es häufig Fälle, in denen Eltern bewusst überzählige Münder losgeworden sind. Sogar Kannibalismus wurde während der Hungersnot in der Wolga-Region festgestellt. Überlebende Kinder wurden zu Waisen und füllten die Armee obdachloser Kinder wieder auf. In den Dörfern Samara, Saratow und insbesondere in der Provinz Simbirsk griffen Einwohner Gemeinderäte an. Sie verlangten Rationen. Die Menschen aßen das ganze Vieh und wandten sich dann Katzen und Hunden und sogar Menschen zu. Die Hungersnot in der Wolga-Region zwang die Menschen zu verzweifelten Maßnahmen. Kannibalismus war nur eine davon. Die Leute verkauften ihren ganzen Besitz für ein Stück Brot.

Preise während einer Hungersnot

Damals konnte man ein Haus für einen Eimer Sauerkraut kaufen. Einwohner der Städte verkauften ihr Eigentum für fast nichts und hielten irgendwie durch. In den Dörfern wurde die Situation jedoch kritisch. Die Lebensmittelpreise schossen in die Höhe. Die Hungersnot im Wolga-Gebiet (1921-1922) führte dazu, dass Spekulationen zu florieren begannen. Im Februar 1922 konnte ein Pfund Brot auf dem Simbirsker Markt für 1.200 Rubel gekauft werden. Und im März forderten sie bereits eine Million. Die Kosten für Kartoffeln erreichten 800.000 Rubel. für einen Pudel. Gleichzeitig betrug der Jahresverdienst eines einfachen Arbeiters etwa tausend Rubel.

Kannibalismus während der Hungersnot im Wolgagebiet

1922 trafen immer häufiger Berichte über Kannibalismus in der Hauptstadt ein. Berichte vom 20. Januar erwähnten seine Fälle in den Provinzen Simbirsk und Samara sowie in Baschkirien. Es wurde überall dort beobachtet, wo es in der Wolga-Region Hungersnöte gab. Der Kannibalismus von 1921 begann im folgenden Jahr, 1922, neuen Schwung zu gewinnen. Die Zeitung „Prawda“ schrieb am 27. Januar, dass in den Hungergebieten ein grassierender Kannibalismus beobachtet wurde. In den Distrikten der Provinz Samara aßen Menschen, die von Hunger in den Wahnsinn und in die Verzweiflung getrieben wurden, menschliche Leichen und verschlangen ihre toten Kinder. Dazu führte die Hungersnot in der Wolga-Region.

Kannibalismus in den Jahren 1921 und 1922 wurde dokumentiert. Beispielsweise wurde im Bericht eines Mitglieds des Exekutivkomitees vom 13. April 1922 über die Kontrolle des Dorfes Lyubimovka in der Region Samara festgestellt, dass "wilder Kannibalismus" in Lyubimovka Massenformen annimmt. Im Herd eines Bewohners fand er ein gekochtes Stück Menschenfleisch und im Flur einen Topf mit Hackfleisch. In der Nähe der Veranda wurden viele Knochen gefunden. Als die Frau gefragt wurde, woher sie das Fleisch habe, gab sie zu, dass ihr 8-jähriger Sohn gestorben sei und sie ihn in Stücke geschnitten habe. Dann tötete sie auch ihre 15-jährige Tochter, während das Mädchen schlief. Kannibalen während der Hungersnot in der Wolga-Region von 1921 gaben zu, dass sie sich nicht einmal an den Geschmack von Menschenfleisch erinnerten, da sie es in einem Zustand der Bewusstlosigkeit aßen.

Die Zeitung "Nasha Zhizn" berichtete, dass in den Dörfern der Provinz Simbirsk Leichen auf den Straßen lagen, die niemand entfernt habe. Die Hungersnot im Wolgagebiet von 1921 forderte viele Menschenleben, Kannibalismus war für viele der einzige Ausweg. Es kam zu dem Punkt, dass die Einwohner anfingen, sich gegenseitig Vorräte zu stehlen, und in einigen Volosts gruben sie die Toten zum Essen aus. Kannibalismus während der Hungersnot im Wolgagebiet 1921-22. überrascht niemanden mehr.

Folgen der Hungersnot von 1921-22

Im Frühjahr 1922 hungerten laut GPU 3,5 Millionen Menschen in der Provinz Samara, 2 Millionen in Saratow, 1,2 in Simbirsk, 651,7 Tausend in Zarizyn, 329,7 Tausend in Pensa, 2,1 Millionen - in der Republik Tatarstan, 800.000 - in Tschuwaschien, 330.000 - in der deutschen Kommune. Erst Ende 1923 war die Hungersnot überwunden. Die Provinz erhielt Unterstützung mit Lebensmitteln und Saatgut für die Herbstaussaat, obwohl bis 1924 Ersatzbrot das Hauptnahrungsmittel der Bauern blieb. Laut der 1926 durchgeführten Volkszählung ist die Bevölkerung der Provinz seit 1921 um etwa 300.000 Menschen zurückgegangen. 170.000 starben an Typhus und Hunger, 80.000 wurden evakuiert und etwa 50.000 flohen. In der Wolga-Region starben nach konservativsten Schätzungen 5 Millionen Menschen.

Hungersnot in der Wolga-Region von 1932-1933

1932-33. der Hunger kehrte zurück. Beachten Sie, dass die Geschichte seines Auftretens in dieser Zeit immer noch in Dunkelheit gehüllt und verzerrt ist. Trotz der großen Menge an veröffentlichter Literatur dauert die Debatte darüber bis heute an. Es ist bekannt, dass in den Jahren 1932-33. In der Wolga-Region, Kuban und der Ukraine gab es keine Dürre. Was sind denn ihre Ursachen? In Russland werden Hungersnöte traditionell mit Ernteknappheit und Dürren in Verbindung gebracht. Wetter 1931-32 war für die Landwirtschaft nicht sehr günstig. Es konnte jedoch keine Massenernteknappheit verursachen. Daher war diese Hungersnot nicht das Ergebnis von Naturkatastrophen. Sie war eine Folge der Agrarpolitik Stalins und der Reaktion der Bauernschaft darauf.

Hungersnot in der Wolga-Region: Ursachen

Als unmittelbare Ursache kann die bauernfeindliche Politik der Getreidebeschaffung und Kollektivierung angesehen werden. Es wurde durchgeführt, um die Probleme der Stärkung der Macht Stalins und der erzwungenen Industrialisierung der UdSSR zu lösen. Die Ukraine sowie die wichtigsten Getreideregionen der Sowjetunion, Zonen der vollständigen Kollektivierung, wurden von einer Hungersnot heimgesucht (1933). Die Wolga-Region erlebte erneut eine schreckliche Tragödie.

Nach sorgfältigem Studium der Quellen kann man einen einzigen Mechanismus zur Schaffung einer Hungersnot in diesen Gebieten feststellen. Überall ist es Zwangskollektivierung, Enteignung von Kulaken, Zwangsbeschaffung von Getreide und staatlichen Lieferungen landwirtschaftlicher Produkte, Unterdrückung des Widerstands der Bauern. Die untrennbare Verbindung zwischen Hungersnot und Kollektivierung lässt sich zumindest daran ermessen, dass 1930 die nach den Hungerjahren 1924/25 begonnene Periode stabiler Entwicklung des ländlichen Raums endete. Bereits das Jahr 1930 war von Lebensmittelknappheit geprägt, als es in einigen Regionen des Nordkaukasus, der Ukraine, Sibiriens, der mittleren und unteren Wolga aufgrund der Getreidebeschaffungskampagne 1929 zu Ernährungsschwierigkeiten kam. Diese Kampagne wurde zum Katalysator für die kollektivwirtschaftliche Bewegung.

Das Jahr 1931, so scheint es, hätte für die Getreidebauern voll sein müssen, da in den Getreideregionen der UdSSR aufgrund günstiger Wetterbedingungen eine Rekordernte eingefahren wurde. Nach offiziellen Angaben sind dies 835,4 Millionen Zentner, in Wirklichkeit jedoch nicht mehr als 772 Millionen. Es kam jedoch anders. Der Winter-Frühling von 1931 war ein Vorbote einer zukünftigen Tragödie.

Die Hungersnot im Wolgagebiet von 1932 war die logische Folge von Stalins Politik. Viele Briefe der Kollektivbauern des Nordkaukasus, der Wolga-Region und anderer Regionen über die schwierige Situation gingen bei den Redakteuren der zentralen Zeitungen ein. In diesen Briefen wurde die Kollektivierungs- und Getreidebeschaffungspolitik als Hauptursache für die Schwierigkeiten genannt. Gleichzeitig wurde die Verantwortung oft Stalin persönlich übertragen. Die stalinistischen Kollektivwirtschaften waren, wie die Erfahrungen der ersten zwei Jahre der Kollektivierung zeigten, im Wesentlichen in keiner Weise mit den Interessen der Bauern verbunden. Die Behörden betrachteten sie hauptsächlich als Quelle für marktfähiges Brot und andere landwirtschaftliche Produkte. Gleichzeitig wurden die Interessen der Getreidebauern nicht berücksichtigt.

Unter dem Druck des Zentrums harkten die örtlichen Behörden alles verfügbare Getreide von Einzelhöfen und Kolchosen aus. Durch die "Fördermethode" der Ernte sowie Gegenpläne und andere Maßnahmen wurde eine strenge Kontrolle über die Ernte etabliert. Aktivisten und unzufriedene Bauern wurden gnadenlos unterdrückt: Sie wurden vertrieben, von Kulaken enteignet und vor Gericht gestellt. Die Initiative ging in diesem Fall von der obersten Führung und von Stalin persönlich aus. So wurde das Dorf von ganz oben unter Druck gesetzt.

Bauernwanderung in die Städte

Die großflächige Abwanderung der bäuerlichen Bevölkerung, ihrer jüngsten und gesündesten Vertreter, in die Städte schwächte 1932 auch das Produktionspotential des Landes erheblich. Die Menschen verließen die Dörfer, zuerst aus Angst vor drohender Enteignung, und dann, auf der Suche nach einem besseren Leben, begannen sie, die Kolchosen zu verlassen. Im Winter 1931/32 Aufgrund der schwierigen Ernährungssituation begann der aktivste Teil der Einzelbauern und Kollektivbauern in die Städte zu fliehen und zu arbeiten. Dies betraf in erster Linie Männer im erwerbsfähigen Alter.

Massenaustritte aus Kolchosen

Die meisten Kollektivbauern versuchten, aus ihnen herauszukommen und zur individuellen Landwirtschaft zurückzukehren. Die erste Hälfte des Jahres 1932 sah den Höhepunkt der Massenabzüge. Damals ging die Zahl der kollektivierten Farmen in der RSFSR um 1.370,8 Tausend zurück.

Die untergrabene Aussaat- und Erntekampagne von 1932

Zu Beginn der Aussaat im Frühjahr 1932 befand sich das Dorf in einer untergrabenen Tierhaltung und einer schwierigen Ernährungssituation. Daher konnte diese Kampagne aus sachlichen Gründen nicht zeitgerecht und in hoher Qualität durchgeführt werden. Auch 1932 konnte nicht mindestens die Hälfte der angebauten Ernte geerntet werden. Eine große Getreideknappheit in der UdSSR nach dem Ende der Ernte- und Getreidebeschaffungskampagne dieses Jahres entstand aufgrund sowohl subjektiver als auch objektiver Umstände. Letztere schließen die oben erwähnten Folgen der Kollektivierung ein. Erstens wurde der Widerstand der Bauern gegen die Kollektivierung und die Getreidebeschaffung subjektiv, und zweitens wurde die Politik der Repressionen und der Getreidebeschaffung, die Stalin auf dem Land verfolgte, subjektiv.

Schrecken des Hungers

Die wichtigsten Getreidespeicher der UdSSR wurden von einer Hungersnot heimgesucht, die von all ihren Schrecken begleitet wurde. Die Situation von 1921/22 wiederholte sich: Kannibalen während der Hungersnot im Wolgagebiet, unzählige Tote, enorme Nahrungsmittelpreise. Zahlreiche Dokumente zeichnen ein erschreckendes Bild vom Leid vieler Landbewohner. Die Epizentren der Hungersnot konzentrierten sich in den vollständig kollektivierten Getreideanbaugebieten. Die Situation der Bevölkerung in ihnen war ungefähr gleich schwierig. Dies lässt sich aus den Daten der OGPU-Berichte, Augenzeugenberichten, geschlossener Korrespondenz mit dem Zentrum für Kommunalbehörden und Berichten der politischen Abteilungen des MTS ableiten.

Insbesondere wurde festgestellt, dass in der Wolga-Region die folgenden Siedlungen auf dem Territorium des Unteren Wolga-Territoriums fast vollständig entvölkert waren: das Dorf Starye Grivki, das Dorf Ivlevka, die nach ihm benannte Kolchose. Swerdlow. Es wurden Fälle von Leichenverzehr sowie Bestattungen von Hungeropfern in gemeinsamen Gruben in den Dörfern Pensa, Saratow, Wolgograd und Samara aufgedeckt. Ähnliches wurde bekanntlich in der Ukraine, im Kuban und am Don beobachtet.

Maßnahmen der Behörden

Gleichzeitig wurden die Maßnahmen des Stalin-Regimes zur Überwindung der Krise darauf reduziert, dass den Bewohnern, die sich in der Hungerzone befanden, mit persönlicher Zustimmung Stalins erhebliche Saatgut- und Nahrungsmittelkredite gewährt wurden. Aus dem Land wurde durch Beschluss des Politbüros im April 1933 beendet. Außerdem wurden mit Hilfe der politischen Abteilungen der MTS Sofortmaßnahmen zur organisatorischen und wirtschaftlichen Stärkung der Kollektivwirtschaften getroffen. 1933 änderte sich die Getreidebeschaffungsplanung: Feste Liefermengen wurden von oben festgelegt.

Heute ist bewiesen, dass die stalinistische Führung 1932-33. den Hunger gestillt. Sie exportierte weiterhin Getreide ins Ausland und ignorierte die Versuche der Öffentlichkeit der ganzen Welt, der Bevölkerung der UdSSR zu helfen. Die Anerkennung der Tatsache der Hungersnot würde die Anerkennung des Zusammenbruchs des von Stalin gewählten Modernisierungsmodells des Landes bedeuten. Und das war unter den Bedingungen der Stärkung des Regimes und der Niederlage der Opposition unrealistisch. Doch selbst im Rahmen der vom Regime gewählten Politik hatte Stalin Möglichkeiten, das Ausmaß der Tragödie abzumildern. Laut D. Penner könnte er hypothetisch die Normalisierung der Beziehungen zu den Vereinigten Staaten nutzen und überschüssige Lebensmittel von ihnen zu günstigen Preisen kaufen. Dieser Schritt könnte als Beweis des guten Willens der USA gegenüber der Sowjetunion gewertet werden. Der Akt der Anerkennung könnte die politischen und ideologischen Kosten der UdSSR „decken“, wenn sie bereit wäre, Amerikas Hilfe anzunehmen. Davon würden auch amerikanische Landwirte profitieren.

Erinnerung an die Opfer

Auf der Versammlung des Europarates am 29. April 2010 wurde eine Resolution zum Gedenken an die 1932-33 verstorbenen Einwohner des Landes angenommen. wegen Hunger. Dieses Dokument besagt, dass diese Situation durch die „vorsätzlichen“ und „brutalen“ Aktionen und Maßnahmen des damaligen Regimes geschaffen wurde.

2009 wurde in Kiew ein „Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der Holodomors in der Ukraine“ eröffnet. In diesem Museum, in der Halle der Erinnerung, wird das Buch der Erinnerung an die Opfer in 19 Bänden präsentiert. Es verzeichnete 880.000 Namen von Menschen, die an Hunger starben. Und das sind nur diejenigen, deren Tod heute dokumentiert ist. N. A. Nazarbayev, Präsident von Kasachstan, eröffnete am 31. Mai 2012 in Astana eine Gedenkstätte für die Opfer des Holodomor.

Im Laufe der Geschichte ist der Kannibalismus Hand in Hand mit dem Menschen gegangen. Dieses ominöse Phänomen erinnert uns daran, dass das Leben grausam und widersprüchlich sein kann. Es erweckt sogar den Eindruck, dass Kannibalismus von der Natur selbst geschaffen wird. Nehmen Sie zum Beispiel die Tatsache, dass die weibliche Vogelspinne nach der Paarung das Männchen tötet und es im Ganzen frisst. Weibliche Schweine oder Ratten fressen ihre Brut während des Hungers. Und dafür gibt es viele Beispiele. Nicht entgangen, leider, und Mann. Es ist nicht bekannt, wie es anderen Bewohnern des Planeten geht, aber eine Person, die Menschenfleisch gekostet hat, ohne es zu merken, wird zu einem leidenschaftlichen Bewunderer von Menschenfleisch. Und es loszuwerden ist fast unmöglich.

GULAG im verbündeten Maßstab

Woher kommt die zekovskaya "Tradition", sich in schwierigen Zeiten gegenseitig zu essen? Es muss davon ausgegangen werden, dass dies alles in den fernen Vorkriegsjahren begann, als das ganze Land in einen riesigen Gulag verwandelt wurde. Damals, nach den brutalen Säuberungen, fanden sich Tausende und Abertausende von meist unschuldigen Menschen in Haftanstalten ohne Heizung und ohne Nahrung wieder. Einer dieser Orte war die Insel Nazino in Sibirien. Im Mai 1933 wurden hier etwa siebentausend Häftlinge aus dem deportierten Element gelandet.

Wenn wir einzelne Fälle von Kannibalismus ausklammern, dann wurde dort erstmals Massenkannibalismus registriert. Hier ist ein Zitat aus einem Buch: „Überall auf der Insel konnte man sehen, wie sie menschliches Fleisch schneiden, zerreißen und essen. Tatsächlich aßen die Gefangenen, um irgendwie zu überleben, menschliche Leichen, die auf der ganzen Insel verstreut waren.

Sofort tauchten diejenigen auf, die "der Kurve voraus arbeiteten" - ​​sie töteten den ersten, der fiel, und fraßen ihn sofort, fast lebendig, auf. Aus diesen alptraumhaften Zeiten tauchten im kriminellen Gebrauch Wörter auf, die üblicherweise in Anführungszeichen gesetzt werden: Kälber, Kühe, Konserven. Es war viele Jahre lang nicht üblich, dass wir darüber sprachen - schließlich konnte es im Sowjetland keinen Kannibalismus geben!

"Dosenfutter" für einen Sträfling

Der Kannibalismus verschwand nicht, auch wenn alles mit Essen erledigt war. Die Geschichte der Flucht aus Taiga-Lagern ist voll von tragischen Beispielen, als ein Flüchtling, der die örtlichen Verhältnisse nicht kannte, sich der Taiga gegenübersah und an Kälte und Hunger starb, ein langsamer und schmerzhafter Tod. Normalerweise bereiteten sie sich lange und gründlich auf die Flucht vor – sie deckten sich mit warmer und strapazierfähiger Kleidung, einer Art scharfer Waffe und immer einem Vorrat an Lebensmitteln ein. Aber wie viel Essen darf ein Flüchtling mitnehmen?!

Über die Beschaffung von Nahrung im Wald muss nicht gesprochen werden, da er selbst zum Spiel wird. Deshalb nahm ein erfahrener Häftling bei seiner Flucht in der Regel denselben Häftling mit wie er selbst. Nahm als "Kuh" gegessen zu werden. Noch in der Zone fütterte er ihn und zählte auf weiches und schmackhaftes Fleisch. Schließlich muss er dieses Fleisch länger als einen Tag und sogar länger als eine Woche essen.

Wenn eine ganze Gruppe zu einer solchen Flucht aufbricht, riskiert jeder mehr oder weniger sein Leben. Jeder der Entflohenen kann zur Kuh werden – schließlich ist es einem wahnsinnshungrigen Sträfling egal, ob man ein Freund, eine Autorität oder ein kleiner Fisch ist. In diesem Fall wird, nachdem die erste Kuh fertig ist, die nächste "ernannt", dann die nächste.

In Kolyma kommt die Flucht im Winter einem Selbstmord gleich, aber im Sommer oder im Herbst versuchen einige der Gefangenen immer noch, frei zu kommen. Einmal floh ein Rückfälliger Semyon Bolotnikov, Spitzname Boloto. Er war hoffnungslos an Tuberkulose erkrankt, und in der Tiefe seiner Seele träumte er sogar davon, eine Kugel aus dem Turm zu bekommen. Aber nach einiger Überlegung entschied er sich dennoch für den Tod in freier Wildbahn, wo weder Hundegebell noch die Schreie der Wachen zu hören sind. Als Dosenfleisch nahm er Fjodor mit, einen jungen Gefangenen, der eine Haftstrafe wegen Raubes abschloss. Er überredete ihn zur Flucht und zerschmetterte ihn mit seiner Autorität und seiner berauschenden Freiheit. Am dritten Tag der Wanderung durch die Tundra verspürte Semyon einen brutalen Appetit. „Tut mir leid, Kumpel“, murmelte er und steckte Fedka einen scharfen Spitzer in die Brust …

Private Prokopiev war damals Teil der Suchgruppe und traf zufällig auf Bolotnikov. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits den Körper seines "Kumpels" geschlachtet und große Fleischstücke auf einem Feuer gebraten. Einen von ihnen hielt er laut keuchend in der Hand. Verblüfft von dem, was er sah, vergaß der Soldat sogar seine Pflichten. Er kam zu sich und stürzte sich auf den flüchtigen Gefangenen, bereit, ihn mit bloßen Händen zu erwürgen. Boloto war ein erfahrener Verbrecher, außerdem gab ihm das Fleisch, das er gerade gegessen hatte, zusätzliche Kraft. Als er sah, wie ein Soldat auf ihn zuflog, legte er einfach das Schärfen vor ...

Tod dem Bauern!

In einem Land, das ein großer Gulag ist, waren die Regeln also auch angemessen. Der Grund für die Hungersnot in den Dörfern und Dörfern war der banalste. Der Bauer wird, wie Sie wissen, von der Erde ernährt. Als die Kommunisten an die Macht kamen, tauchte die Parole „Land den Bauern!“ auf. Aber es war nur ein Slogan! Tatsächlich erhielten viele Bauern nicht nur das gelobte Land nicht, sondern verloren auch, was sie hatten. Natürlich entstand eine Massenunzufriedenheit, die sich zu einem Bauernkrieg zu entwickeln drohte. Am unruhigsten in dieser Hinsicht waren die Ukraine, der Nordkaukasus und einige Regionen der Schwarzerde-Region. Es folgten schreckliche Repressionen - bis Ende 1931 wurden etwa zwei Millionen Angehörige der "Kulaken"-Familien ohne Existenzgrundlage vertrieben. Die Hälfte von ihnen verhungerte auf dem Weg in die Verbannungsorte oder bereits am Verbannungsort. Aber die Sowjetregierung hörte hier nicht auf - am 7. August 1932 wurde ein mörderisches Gesetz verabschiedet: für Diebstahl von Kolchoseigentum - 10 Jahre Lager oder Todesstrafe!

Übrigens, wenn ein hungriger Bauer ein paar Ährchen schnappte, die nach der Ernte vom Feld übrig waren, fiel er unter dasselbe Gesetz. Wie schreckliche Statistiken bezeugen, wurden damals mehrere tausend Kinder unter 12 Jahren erschossen, weil sie Ährchen gestohlen hatten. Aber diese Kinder wollten einfach nicht verhungern! Und wie viele ihrer Väter und Großväter erschossen wurden, kann man nur vermuten. Und am 22. Januar 1933 wurde ein von Stalin und Molotow unterzeichnetes Rundschreiben herausgegeben. Er wies die örtlichen Behörden und insbesondere die Organe der OGPU an, die Massenabwanderung von Bauern in die Städte zu verhindern. Dieser Schritt kann nicht anders als eine Verhungerungsstrafe genannt werden. Und der Bauer hatte keine andere Wahl, als die bereits zahlreiche Kannibalenarmee wieder aufzufüllen.

In den Hungerjahren wurden regelrechte Überfälle auf Kannibalen durchgeführt. Zunächst wurden sie in den Dörfern gesucht, oft an Ort und Stelle zerstört. Also in der Kolchose. Stalin, Bezirk Elanetsky, ein 10-jähriges Mädchen ist verschwunden. Buchstäblich am nächsten Tag wurden Kannibalen im Haus einer 34-jährigen Witwe festgenommen. Es wurde auch ein totes Kind gefunden, aus dem die Frau Essen kochen wollte. Die Angeklagte gestand, dass sie gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin innerhalb von zwei Wochen vier Kinder getötet habe. Mit Hilfe ihrer 8-jährigen Tochter lud die Frau sie in ihre Wohnung ein, wo sie sie tötete. Danach kochte sie Essen für sich, ihre Mitbewohnerin und ihre Tochter.

Hunger ist keine Tante

Das ständige, wahnsinnige Hungergefühl trieb die Menschen in den Wahnsinn und trieb sie dazu, nicht nur die Toten zu essen, sondern sogar ihre eigenen Kinder zu töten. Hier ist ein schreckliches Geständnis: „1932 arbeiteten sie zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn Zakhary 400 Arbeitstage auf der Kolchose, wofür sie im Herbst fünf Kilogramm Hirse und 4 kg Mehl erhielten. Das war genug für meine Familie nur für fünf Tage, und für den Winter hatten wir keine Existenzgrundlage, also habe ich die jüngste Tochter Christia getötet - sie war so abgemagert, dass sie nicht einmal mehr aufstehen konnte, ich habe den Körper, oder besser gesagt die Knochen, in Stücke gehackt und gekocht. Ich habe es selbst gegessen und die älteste Tochter Nastya gefüttert. Eine Woche später habe ich Nastya getötet - vor Erschöpfung wäre ich sowieso gestorben. Ich habe sowohl die älteste als auch die jüngste Tochter getötet, als sie schliefen. Ich habe sie aus dem Bett genommen , legte sie auf den Boden und schlug ihnen mit einem Axtschlag die Köpfe ab. Dann zerhackte ich sie in Stücke ... ".

Und hier ist ein Auszug aus dem Verhörprotokoll einer Bäuerin Chugunova: "Ich bin Witwe, ich habe vier Kinder in meinen Armen. Die jüngste, 7-jährige Tochter, war sehr krank. ", und ich entschied um sie zu töten. Ich habe sie nachts im Schlaf erstochen. Schläfrig und schwach schrie sie nicht und leistete keinen Widerstand, selbst als ihr klar wurde, dass sie sie schneiden würden. Dann begann meine älteste Tochter, sie in Stücke zu schneiden.“

Laut einer anderen Kannibale, Ekaterina Rubleva, lebten sie und ihre Tochter einst bei einer Bäuerin im Dorf Kamenki im Bezirk Pugachevsky. Acht Personen lebten mit ihnen im Haus. Die Hungersnot war unerträglich, und als kleine Kinder zu sterben begannen, konnte eine große Familie, die sie aß, überleben. Einmal, als es absolut nichts zu essen gab, bat eine 70-jährige Großmutter um eine Unterkunft für die Nacht, und nachts, als sie schlief, rief die Gastgeberin mit einem Messer in der Hand Ekaterina und ihre Tochter an und mit die Worte: „Jetzt haben wir wieder Fleisch“, befahl sie, die alte Frau zu behalten. Rubleva begann sich zu weigern, aber sie drohte: "Ich habe nicht vor, ohne Fleisch zu bleiben - entweder sie oder Sie!" Die schlafende Großmutter wurde geschlachtet und in Stücke gehackt, aus denen mehrere Tage lang Suppe gekocht wurde. Als die Gastgeberin selbst krank wurde und starb, zersägten die Rublevs sie in Stücke und aßen das ganze Weihnachtsfest.

An der Neutralisierung von Kannibalen waren nicht nur GPU-Arbeiter mit einem breiten Netzwerk von Spitzeln beteiligt, sondern auch ländliche Aktivisten und Ärzte. Es gab sogar eine geheime Anweisung der GPU über die Zuschreibung der Pflicht des medizinischen Personals, Kannibalen zu töten und gleichzeitig die Tatsachen ihres Todes zu dokumentieren. Im Frühjahr 1933 berichtete die OGPU für die Region Nordkaukasus: „Von Februar bis 1. April wurden 108 Fälle von Kannibalismus festgestellt. Insgesamt wurden 244 Menschen identifiziert, die an Kannibalismus beteiligt waren, davon 49 Männer, 130 Frauen, und 65 waren Komplizen (minderjährige Familienmitglieder)."

Wer sind all diese Leute – Kriminelle, Geistesgestörte? Weder das eine noch das andere! Hier ist ein Auszug aus der Akte einer gerichtsmedizinischen Untersuchung, unterzeichnet von einem Privatdozenten der Universität Samara: „Alle untersuchten Anzeichen einer psychischen Störung wurden nicht gefunden. Das Essen von Leichen war kein Zustand einer psychischen Störung, sondern das Ende einer langen Zeit und fortschreitendes Hungergefühl, das alle moralischen Verbote brach".

Wird der Krieg alles abschreiben?

Während des Großen Vaterländischen Krieges hat sich wenig geändert. Besonders litten damals die Gebiete, wo alles bis zum letzten Korn für die Front und den Sieg genommen wurde. Einerseits sollte es so sein - alles für die Armee, alles für den Sieg. Aber auf der anderen Seite – schließlich haben auch die Leute im Heck den Sieg geschmiedet! Es gibt ein Sprichwort, dass der Krieg alles abschreiben wird. Wird sie abschreiben, was im belagerten Leningrad passiert ist? Massenfälle von Kannibalismus in der sogenannten Wiege der Revolution wurden streng geheim gehalten. Das ist natürlich verständlich: Die Anerkennung dieses Albtraums ist eine Beleidigung für die Teilnehmer an der heldenhaften Verteidigung der Stadt. Nach einem geheimen Bericht zu urteilen, der an das regionale Parteikomitee geschickt wurde, wurden im Februar 1942 mehr als 600 Menschen wegen Kannibalismus verurteilt, und im März mehr als tausend Menschen.

Es sei darauf hingewiesen, dass es durchaus objektive Gründe für das Auftreten von Massenkannibalismus in der Stadt gab. Durch den ständigen Hunger verloren viele Menschen den Verstand und wussten, wie sie sagen, nicht, was sie taten. Der nächste Grund kann als starker Anstieg der Kriminalität bezeichnet werden. Hungrige Kriminelle, Deserteure und ähnlicher Abschaum konnten sich nicht mehr von Überfällen und Diebstählen ernähren, denn der einzige Wert war Nahrung, die praktisch nicht vorhanden war. Sie konnten sich auch nicht den Behörden ergeben: Nach den Kriegsgesetzen wurde erwartet, dass sie erschossen wurden. Und der letzte Grund für Kannibalismus - eine große Anzahl herrenloser Leichen tauchte auf den Straßen der Stadt auf. Sie waren gleichzeitig der Hauptgrund für das Erscheinen zahlreicher Kannibalen und ihr begehrtes Objekt.

In anderen Regionen war die Situation nicht besser. Der erste Fall von Kannibalismus in der Region Tscheljabinsk ereignete sich in der Stadt Slatoust. Am 1. Januar 1943 wurde im Haus eines gewissen Grigory Antonov eine männliche, zerstückelte Leiche entdeckt. Es wurde ordentlich in eine Tasche gefaltet und im Untergrund vergraben. Wegen Mordverdachts festgenommen, gestand Antonov das Verbrechen. Michail Leontjew, der bei ihm lebt, wurde getötet, den er mit einer Axt zu Tode hackte, um an seine Brotkarte zu kommen. Aber Brot ohne Fleisch ist angeblich kein Essen, und Antonov schnitt dem Ermordeten den Kopf ab, aber er sägte ihn in Stücke und versteckte ihn für einen regnerischen Tag im Untergrund. Er aß sein Herz, seine Lunge, seine Nieren und seine Leber zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern.

Insgesamt wurden 1943 mehrere Dutzend Fälle von Kannibalismus auf dem Territorium der Region Tscheljabinsk untersucht. Der vielleicht schrecklichste von ihnen ereignete sich im Bezirk Nyazepetrovsky. Polina Schulgina, die zwei kleine Kinder im Arm hatte, blieb ohne Arbeit und ohne Lebensunterhalt zurück. Sie befand sich in einer so schwierigen Situation, dass sie und ihre Kinder Slop aßen - es gab nicht einmal eine getrocknete Brotkruste im Haus. In völliger Verzweiflung erwürgte die Frau den sechsjährigen Dima und den elfjährigen Igor und verzehrte einige Zeit ihr Fleisch als Nahrung.

Wladimir Lotochin, Herr Zlatoust

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ZUR HAUPTSEITE

Wenn man ein so ewig relevantes Thema wie Kannibalismus berührt, muss man sich an Vladimir Semenovich Vysotsky erinnern:

Aber warum haben die Eingeborenen Cook gegessen?

Wofür? Es ist nicht klar - die Wissenschaft schweigt.

Es scheint mir eine sehr einfache Sache zu sein - sie wollten essen und Cook essen.

Aber es gibt noch eine andere Annahme,

Dieser Koch wurde aus großem Respekt gegessen.

Dass der Zauberer, der Schlaue und der Böse jeden anstachelte:

- Atu, Leute, schnappt euch Cook.

Wer verschlingt es ohne Salz und ohne Zwiebeln,

Er wird stark, mutig und freundlich sein, wie Cook.

Aber Spaß beiseite, das ist eine ernste Angelegenheit. Es sei darauf hingewiesen, dass Vysotsky, der weder Ethnograph noch Biologe ist, hier tatsächlich die beiden Hauptmotive für Kannibalismus richtig benannt hat: Hunger und rituelle Bräuche.

HUNGER NICHT Tante

Der Name „Kannibalen“ kommt von dem Wort „ caniba"- so nannten die Bewohner der Bahamas in präkolumbianischer Zeit die Bewohner schreckliche Kannibalen. Später wurde der Name "Kannibale" gleichbedeutend mit einem Anthropophagen (aus dem Griechischen anthropos- "Mann" und fageyn - "aufnehmen"). Zu beachten ist, dass ein Kannibale immer ein Kannibale ist, aber nicht jeder Kannibale, etwa ein Raubtier, ein Kannibale ist. Dieser „Titel“ wird nur einer Person verliehen.

Kannibalismus gibt es seit der Steinzeit. Mit der Zunahme der vom Menschen gewonnenen Nahrungsressourcen ist sie erhalten geblieben, aber nur als außergewöhnliche Erscheinung, die durch Hungersnöte in bestimmten Perioden (Ernteausfälle usw.) verursacht wurde. Insbesondere der Nahrungsmangel erklärt den Kannibalismus der Neandertaler. Der rituelle Kannibalismus hielt länger an. Es drückte sich im Essen verschiedener Körperteile getöteter Feinde und toter Verwandter aus und basierte auf dem Glauben, dass die Stärke und andere Tugenden der getöteten Person auf den Esser ihres Fleisches übergehen. Manchmal waren die Ergebnisse jedoch gegenteilig: Beispielsweise breitete sich bei einigen Stämmen, bei denen das Essen des Gehirns des Opfers üblich war, die unheilbare Krankheit Kuru aus. Aber man sollte nicht davon ausgehen, dass die Zeiten des Kannibalismus für immer in die Ewigkeit gesunken sind und die Traditionen des Kannibalismus Attribute der Antike geblieben sind. Nein, sie haben alle Stadien der Bildung der menschlichen Gesellschaft erfolgreich überstanden und bis heute überlebt. Die Geographie des Kannibalismus ist immer noch breit gefächert.

GEWOHNHEITEN SIND ZWEITE NATUR

In der Neuzeit (seit dem 16. Jahrhundert) wurde Kannibalismus bei vielen Völkern in allen Teilen der Welt (einschließlich Europa) festgestellt. Es wurde in Innerafrika, in Papua-Neuguinea, auf einigen Inseln des malaiischen Archipels, in den inneren Regionen praktiziert. Bis ins 20. Jahrhundert war Kannibalismus auf vielen Inseln Polynesiens und in Südafrika keine Seltenheit. Dafür gibt es viele Beispiele.

Im 17. Jahrhundert aßen die Eingeborenen einer der Inseln Ozeaniens die gesamte Besatzung des Piraten John Davis Jr., der von ihnen infolge eines Schiffbruchs gefangen genommen wurde. Der Kapitän selbst entging diesem Schicksal auf wundersame Weise.

1772 wurde der französische Reisende M. Marion-Dufren zusammen mit 14 seiner Mitarbeiter von den neuseeländischen Maori gefangen genommen. Alle von ihnen wurden getötet und gegessen.

Auf die gleiche Weise beendete der berühmte Seefahrer, der drei Weltumrundungen absolvierte, James Cook, derselbe, an den sich V. Vysotsky erinnerte, sein Leben. Es geschah 1779 auf Hawaii. Bereits bei seiner ersten Weltreise war Cook Kannibalen begegnet. Dann gab er ihnen Schweine, Schafe und Ziegen, um sie vom Kannibalismus zu entwöhnen. Doch das Experiment scheiterte: Die Eingeborenen konnten nicht verstehen, was die Weißen noch von ihnen wollten. Sie aßen schnell das Vieh und kehrten dann dazu zurück, gefangene Feinde und Reisende zu essen, die in ihre Region wanderten. Und wie viele Missionare wurden gefressen, die kamen, um Wilde in den Schoß der Kirche zu bekehren, und zählen nicht!

Der Anthropologe G. Eremin kommentierte dies wie folgt: „Auf den Inseln, wo es genügend Tierfutter gab, war Kannibalismus nicht bekannt. Auf anderen Inseln wird Kannibalismus durch den Mangel an tierischen Proteinen im Körper der Eingeborenen erklärt, mit einem Überschuss an pflanzlichen Proteinen, die durch den Verzehr von Süßkartoffeln und Mais gewonnen werden.

MEIN VERWANDTER - ICH WERDE ES NEHMEN!

Es sind historische Quellen überliefert, die von Massenkannibalismus während einer Hungersnot berichten, die durch eine anhaltende Dürre (1200-1201) verursacht wurde. Während des Ersten Kreuzzugs gab es Gerüchte über Kannibalismus, als sich die Kreuzfahrer angeblich von den Leichen der Feinde aus der eroberten arabischen Stadt Maarra ernährten. Später versuchten Historiker, diese beschämenden Tatsachen aus den Beschreibungen von Kampagnen zu entfernen, aber ... Sie können kein Wort aus einem Lied löschen.

Der Historiker K. Valishevsky schrieb über die 1612 im Kreml belagerten Polen und Litauer: „Sie begannen, ihre Gefangenen zu töten, und mit der Intensivierung des Fieberwahns erreichten sie den Punkt, an dem sie begannen, sich gegenseitig zu verschlingen. Und das ist eine Tatsache, die nicht bezweifelt werden kann: Der Augenzeuge Budzilo erzählte schreckliche Details über die letzten Tage der Belagerung - die Stärksten benutzten die Schwachen und die Gesunden - die Kranken. Sie stritten sich um die Toten, und die erstaunlichsten Vorstellungen von Gerechtigkeit vermischten sich mit dem Streit, den grausamer Wahnsinn erzeugte. So beschwerte sich ein Soldat, dass Leute einer anderen Kompanie seinen Verwandten aßen, während er fairerweise selbst hätte essen sollen. Der Angeklagte verwies auf die Rechte des gesamten Regiments an der Leiche eines Kameraden, und der Oberst wagte es nicht, diesen Streit zu beenden, da er befürchtete, dass die Verliererseite ihn aus Rache auffressen würde.

Und doch hat der Leser das Recht zu bemerken, dass dies alles eine alte Sache ist. Mal sehen, was später passiert ist.

AKTUELLE REALITÄTEN

In Neuseeland wurden 1809 66 Passagiere und Besatzungsmitglieder der Boyd Brigantine von Maori-Stämmen getötet und gefressen.

Im November 1820 griffen Matrosen, die vom gesunkenen Walfangschiff Essex flohen, nach allgemeiner Übereinkunft zum Kannibalismus, damit zumindest jemand überleben konnte (diese Geschichte wurde teilweise in G. Melvilles Roman Moby Dick aufgenommen).

In den 1920-1930er Jahren wurden in der Wolga-Region und während der Massenhunger zahlreiche Fälle von Kannibalismus registriert.

Es gibt dokumentarische Beweise für Kannibalismus bei japanischen Truppen während des Zweiten Weltkriegs. Als ihnen das Essen ausging, töteten und zerstückelten japanische Soldaten feindliche Soldaten. Ein bekannter Vorfall ereignete sich 1945, als japanische Soldaten acht gefangene amerikanische Piloten töteten und aßen. Dieser Fall wurde 1947 untersucht, 30 Japaner wurden vor Gericht gestellt, darunter fünf hochrangige Offiziere, darunter ein General und ein Admiral, die gehängt wurden.

In den schrecklichen Jahren der Leningrader Blockade wurden bereits im Dezember 1941 die ersten Fälle von Kannibalismus registriert. Aus den Archiven des NKWD ist bekannt: Im Dezember 1941 wurden 26 Kannibalen strafrechtlich verfolgt und im Januar-Februar 1942 bereits 860. Später, bis Januar 1943, stieg ihre Zahl nur noch an. Die meisten Häftlinge wurden erschossen. Daniil Granin, selbst Blockadekämpfer und Milizkämpfer, hat im Januar 2014 in seiner emotionalen Rede im Deutschen Bundestag darüber gesprochen.

Der Weltkrieg endete, aber der Kannibalismus endete nicht dort. In jüngerer Zeit töteten und aßen Fischer in Jakutien, die sich in der Taiga verirrten und verhungerten, einen ihrer Begleiter. Das Gericht verurteilte jeden der Überlebenden zu 3,5 Jahren Bewährung. Warum so ein Liberalismus? Die Tatsache des Mordes wurde nicht eindeutig bewiesen - vielleicht ist das Opfer selbst gestorben, und im russischen Strafgesetzbuch gibt es keinen Artikel für Kannibalismus. Das Motiv für das Verbrechen in dieser Geschichte ist klar: Hunger. Und wie ist die Geschichte einzuordnen, die sich vor 10 Jahren im bayerischen Rotenburg abgespielt hat? Sein Bewohner, der nicht-traditionellen sexuellen Neigungen anhängt, ein gewisser Armin Meiwes, fand über das Internet einen masochistischen Partner und lud ihn zu sich ein, wo er einvernehmlich kastriert wurde. Beim Trinken aßen sie zusammen Genitalien, woraufhin der Besitzer den Gast tötete und ihn fast vollständig aß. Heute verbüßt ​​der Kannibale Zeit, im Gefängnis leitet er die grüne Parteizelle und genießt Autorität.

Dies sind die Realitäten des zivilisierten Europas von heute.

Hunger ist ein akuter Nahrungsmangel. Hunger führt zu Unterernährung und erhöhter Sterblichkeit in der Bevölkerung. Die Hauptgründe für diese Katastrophe können ein zu schnelles Bevölkerungswachstum, Ernteausfälle, kaltes Wetter oder sogar die Regierungspolitik sein. Heutzutage haben die Menschen gelernt, mit Hilfe der fortschrittlichen Landwirtschaft damit umzugehen.

Dank des Fortschritts wurde es einfacher, die Menschen zu ernähren, aber im Mittelalter war dies schwierig: Hunger wütete oft auf der ganzen Welt, außerdem starben Menschen an verschiedenen Krankheiten und an Kälte. Schätzungen zufolge starben selbst im aufgeklärten 20. Jahrhundert etwa 70 Millionen Menschen an Hunger. Das Schlimmste ist, dass Menschen vor Hunger verrückt werden und anfangen können, andere Menschen zu essen, um zu überleben - es gibt viele ähnliche Fälle, die in der Geschichte beschrieben wurden.

Arbeitslager Kanava

Kanawa ist ein ehemaliges Arbeitslager in der nordwestlichen Wüstenregion der Provinz Gansu, China. In der Zeit von 1957 bis 1961 wurden hier 3.000 politische Häftlinge festgehalten – Menschen, die im Verdacht standen, „im Recht“ zu sein, wurden zur Umerziehung in eine Art Konzentrationslager geschickt.
Ursprünglich war das Gefängnis nur für 40-50 Kriminelle ausgelegt. Ab Herbst 1960 wütete im Lager Massenhunger: Die Menschen aßen Blätter, Baumrinde, Würmer, Insekten, Ratten, Abfälle und griffen schließlich zum Kannibalismus.
Bis 1961 waren 2.500 von 3.000 Gefangenen gestorben, und die 500 Überlebenden mussten sich von Toten ernähren. Ihre Geschichten sind im Buch von Yan Xianhui festgehalten, der daraufhin durch die nordwestliche Region der chinesischen Wüste reiste, um Überlebende dieses Albtraums zu interviewen. Das Buch ist etwas fiktionalisiert und enthält grafische Abschnitte, in denen Menschen die Körperteile oder den Kot anderer Menschen essen.
Der Kannibalismus in The Ditch war jedoch real, zu sehr. In den meisten Fällen waren die Leichen so dünn, dass es schwierig war, sich von ihnen zu ernähren. Die Ereignisse in The Ditch spiegeln sich im gleichnamigen Film wider, der von Menschen erzählt, die mit körperlicher Erschöpfung, Unterkühlung, Hunger und Tod fertig werden müssen.

Hungersnot in Jamestown

Jamestown war die erste dauerhafte englische Siedlung in Amerika. Die Siedlung wurde am 24. Mai 1607 im Rahmen des Londoner Feldzugs gegründet. Jamestown diente als Hauptstadt der Kolonie bis 1699, als sie nach Williamsburg verlegt wurde.
Die Stadt befand sich auf dem Territorium der Powhatan Confederation of Indian Tribes - hier lebten etwa 14.000 einheimische Indianer, und europäische Siedler mussten sich auf den Handel mit ihnen verlassen, es gab nirgendwo anders Lebensmittel zu kaufen. Aber nach einer Reihe von Konflikten endete der Handel.

Im Jahr 1609 ereignete sich eine Katastrophe, als ein drittes Nahrungsmittelschiff, das von England nach Jamestown fuhr, zerstört wurde und an den Riffen von Bermuda feststeckte. Das Schiff brachte Lebensmittel ins Dorf, aber aufgrund des Wracks blieb Jamestown für den Winter ohne Lebensmittel. Später wurde bekannt, dass Kapitän Samuel Argall nach England zurückkehrte und Beamte vor der Notlage von Jamestown warnte, aber keine Schiffe mehr an die Küsten Amerikas geschickt wurden.
Im Winter 1609 brach eine massive Hungersnot aus: Hunderte von Kolonisten starben einen schrecklichen Tod, und 1610 lebten von 500 Menschen nur noch 60. Ausgrabungen zeigen, dass die Überlebenden auf Kannibalismus zurückgriffen - Kerben wurden an menschlichen Knochen gefunden, was auf das Schneiden von Muskeln von Knochen hinweist. Es wurde auch ein weiblicher Schädel mit Löchern in der Stirn und im Hinterkopf gefunden, was darauf hindeutet, dass jemand versucht hat, ihr Gehirn buchstäblich zu essen. Wie weit verbreitet Kannibalismus in Jamestown war, bleibt unklar.

Große Hungersnot 1315–1317

Im Mittelalter kam es in Europa häufig zu Hungersnöten, meist aufgrund schlechter Ernten, Überbevölkerung und Krankheiten wie der Pest. Großbritannien zum Beispiel erlebte im Mittelalter 95 Fälle von Massenhungersnot. Zwischen 1348 und 1375 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung in England nur 17,33 Jahre.
Von 1310 bis 1330 war das Wetter in Nordeuropa sehr schlecht und völlig unberechenbar. 1315 stiegen die Lebensmittelpreise stark an, was zur Ausbreitung einer Hungersnot führte. Mancherorts haben sich die Preise verdreifacht, und die Menschen mussten Wildpflanzen, Wurzeln, Kräuter, Nüsse und Rinde essen. Im Jahr 1317 starben jede Woche Tausende von Menschen, und in drei Jahren tötete eine Hungersnot Millionen.
Soziale Regeln wurden während der Hungersnot außer Kraft gesetzt – viele Eltern ließen ihre Kinder zurück. Tatsächlich bildete eine solche Zeit die Grundlage des berühmten Märchens „Hänsel und Gretel“. Einige Eltern töteten damals ihre Kinder und aßen sie. Es gibt auch Beweise dafür, dass Gefangene die Leichen anderer Gefangener essen mussten, und einige Leute stahlen sogar Leichen aus Gräbern.

Leningrader Blockade

Im Juni 1941 griff Nazideutschland die Sowjetunion an und startete den Plan Barbarossa, die größte militärische Invasion der Geschichte. Nach dem Plan war es notwendig, zuerst Leningrad, dann das Donezbecken und dann Moskau zu erobern.
Hitler brauchte Leningrad wegen seiner militärischen Bedeutung, Industrie und symbolischen Vergangenheit. Mit Hilfe der finnischen Armee umzingelten die Nazis die Stadt und belagerten sie 872 Tage lang. Die Deutschen wollten die Menschen zur Übergabe der Stadt zwingen, indem sie sie verhungern ließen und jegliche Nahrungsversorgung abschnitten.
Die Menschen mussten ohne Versorgungseinrichtungen (Wasser und Energie) leben. In der modernen Geschichte ist die Blockade die häufigste Todesursache. Schätzungen zufolge starben etwa 1,5 Millionen Menschen als direkte Folge der Belagerung. Von den ursprünglich 3,5 Millionen Menschen, die in Leningrad lebten, überlebten nur 700.000 den Krieg.
Kurz nach Beginn der Belagerung schlossen alle Geschäfte in der Stadt. Wie erwartet war das Geld nichts mehr wert. Um Lebensmittel zu stehlen, verirrten sich die Menschen sogar in Gruppen. Infolgedessen mussten die Menschen Leder, Pelze, Lippenstifte, Gewürze und Medikamente essen, aber der Hunger wurde immer größer. Soziale Regeln spielten allmählich keine Rolle mehr, und es gab Berichte über die Ausbreitung von Kannibalismus.
Während der Belagerung erreichte der Kannibalismus solche Ausmaße, dass die Polizei eine Spezialeinheit organisieren musste, um die "Raubtiere" zu fangen. Trotz der Tatsache, dass alle bereits in Angst vor einem möglichen Bombenanschlag lebten, mussten sich die Familien auch mit dieser Bedrohung auseinandersetzen. Nach dem Krieg begannen Wissenschaftler, diese Informationen zu nutzen, um Hunger, Unterernährung und verwandte Krankheiten zu untersuchen.

Große Hungersnot in Irland

Die Große Hungersnot war eine Zeit massiver Hungersnot, die zwischen 1845 und 1852 in Irland ausbrach. Es ist auch als Irish Potato Famine bekannt, weil Kartoffelfäule eine direkte Ursache für Nahrungsmittelknappheit war.
Wie in vielen Fällen war dies auf dumme Regierungsreformen zurückzuführen, die einige Historiker dazu veranlassten, das Ereignis als Völkermord zu bezeichnen. Obwohl etwa eine Million Menschen verhungerten und eine weitere Million aus Irland floh, konnte die britische Regierung nicht helfen.
Die Hungersnot hat die demografische und politische Landschaft Irlands für immer verändert. Es verursachte Spannungen zwischen Irland und der britischen Krone und führte schließlich zur irischen Unabhängigkeit. Während der Hungersnot war die überwiegende Mehrheit der Menschen in Irland unterernährt, wodurch sich schreckliche Infektionen ausbreiteten. Einige der tödlichsten Krankheiten waren Masern, Tuberkulose, Infektionen der Atemwege, Keuchhusten und Cholera.

Im Jahr 2012 schlug Professor Cormac O'Grada von der Universität Dublin vor, dass Kannibalismus während der Großen Hungersnot üblich war. O'Grada stützte sich auf eine Reihe schriftlicher Berichte, wie die Geschichte von John Connolly aus dem Westen Irlands, der Fleisch vom Körper seines toten Sohnes aß.
Ein weiterer Fall wurde am 23. Mai 1849 veröffentlicht und berichtete von einem hungrigen Mann, der „einem Ertrunkenen, der nach einem Schiffbruch an Land geworfen wurde, Herz und Leber herauszog“. In einigen Fällen zwang schwerer Hunger die Menschen, Familienmitglieder zu essen.

Schlacht von Suiyan

Im Jahr 757 fand die Schlacht von Suiyan zwischen der Yang-Rebellenarmee und den loyalen Streitkräften der Tang-Armee statt. Während der Schlacht versuchten die Yan, die Suiyan-Region zu belagern, um die Kontrolle über das Gebiet südlich des Huai-Flusses zu erlangen. Die Yan waren den Tang zahlenmäßig weit überlegen, aber um den Feind zu besiegen, mussten sie dicke Mauern durchdringen. General Zhang Xun war für den Schutz der Stadt verantwortlich.
Zhang Xun hatte 7.000 Soldaten, um Suiyan zu verteidigen, während Yangs Armee 150.000 hatte.Trotz der Belagerung und der täglichen Angriffe gelang es der Tang-Armee, Yangs Angriff viele Monate lang abzuwehren. Bis August 757 waren jedoch alle Tiere, Insekten und Pflanzen in der Stadt gegessen worden. Zhang Xun versuchte mehrmals, Lebensmittel aus nahe gelegenen Festungen zu bekommen, aber niemand kam, um zu helfen. Die todhungrigen Menschen versuchten, Zhang Xun davon zu überzeugen, sich zu ergeben, aber er weigerte sich.
Laut dem alten Buch von Tang, als das Essen in Suiyan zur Neige ging, "fingen die Menschen an, die Leichen der Toten zu essen, und töteten manchmal ihre eigenen Kinder." Zhang Xun gab zu, dass die Situation kritisch geworden war, also tötete er seinen Assistenten und lud andere ein, seinen Körper zu essen. Zuerst weigerten sich die Soldaten, aber bald aßen sie das Fleisch ohne Gewissensbisse. Also aßen sie zuerst alle Frauen in der Stadt, und als die Frauen ausgingen, begannen die Soldaten, die alten Männer und jungen Männer zu jagen. Insgesamt töteten und aßen die Soldaten laut Buch Tang zwischen 20.000 und 30.000 Menschen.
Es gab zu viele Kannibalen in Suiyan, und als die Yang die Stadt eroberten, lebten nur noch 400 Menschen. Yang versuchte, Zhang Xun davon zu überzeugen, sich seinen Reihen anzuschließen, aber er weigerte sich und wurde getötet. Drei Tage nach dem Fall von Suiyan traf eine große Tang-Armee ein und eroberte das Gebiet zurück, wodurch der Fall von Great Yang begann.

Hungersnot in Nordkorea

In den späten 1980er Jahren forderte die Sowjetunion von Nordkorea eine Entschädigung für all seine frühere und gegenwärtige Hilfe. Als die UdSSR 1991 zusammenbrach, wurde der Handel zwischen den beiden Ländern eingestellt, und dies hatte bedauerliche Auswirkungen auf die Wirtschaft Nordkoreas - das Land konnte nicht mehr genug Lebensmittel produzieren, um die gesamte Bevölkerung zu ernähren, und in der DVRK zwischen 1994 und 1998 Es gab eine massive Hungersnot, die zwischen 250.000 und 3,5 Millionen Menschen tötete. Besonders schwierig war es für Frauen und Kleinkinder.
Fleisch war schwer zu bekommen, und einige Leute griffen auf Kannibalismus zurück. Die Menschen wurden den Lebensmittelverkäufern gegenüber äußerst misstrauisch, und Kinder durften nachts nicht auf die Straße. Es gibt Berichte, dass "Menschen vor Hunger verrückt wurden und sogar ihre eigenen Babys töteten und aßen, Gräber ausraubten und Leichen aßen". Eltern gerieten in Panik: Ihre Kinder könnten entführt, getötet und in Form von Fleisch verkauft werden.
Im Jahr 2013 tauchten Berichte auf, dass in Nordkorea aufgrund von Wirtschaftssanktionen erneut eine Hungersnot ausbrach. Der Mangel an Nahrung war der Grund dafür, dass die Menschen wieder zum Kannibalismus greifen mussten. Ein Bericht besagt, dass ein Mann und sein Enkel beim Ausgraben einer Leiche nach Essen erwischt wurden. Einem anderen Bericht zufolge wurde eine Gruppe von Männern beim Kochen von Kindern erwischt. Aufgrund der Tatsache, dass Nordkorea alles, was im Land passiert, geheim hält, hat die Regierung die jüngsten Berichte über Kannibalismus weder bestätigt noch dementiert.

Holodomor

In den frühen 1930er Jahren entschied die Regierung der Sowjetunion, dass es rentabler wäre, alle individuellen Bauernhöfe durch Kollektivbetriebe zu ersetzen. Dies sollte die Nahrungsmittelversorgung erhöhen, führte aber stattdessen zu einer der größten Hungersnöte der Geschichte. Die Kollektivierung des Landes bedeutete, dass die Bauern gezwungen waren, den größten Teil ihrer Ernte zu einem sehr niedrigen Preis zu verkaufen. Den Arbeitern war es verboten, ihre eigene Ernte zu essen. 1932 war die Sowjetunion nicht in der Lage, genug Getreide zu produzieren, und das Land erlebte eine massive Hungersnot, die Millionen tötete. Die am stärksten betroffenen Gebiete sind die Ukraine, der Nordkaukasus, Kasachstan, der Südural und Westsibirien. In der Ukraine war die Hungersnot besonders groß. In der Geschichte ist es unter dem Namen Holodomor erhalten geblieben. Die Hungersnot tötete drei bis fünf Millionen Menschen, und nach Angaben des Kiewer Berufungsgerichts gab es zehn Millionen Tote, darunter 3,9 Millionen Opfer und 6,1 Millionen Geburtsfehler.
Während des Holodomor war Kannibalismus in der Ukraine weit verbreitet. Menschen bildeten Banden, töteten ihre Familienangehörigen und aßen tote Kinder. Sowjetische Beamte verteilten Plakate mit der Aufschrift: „Die Ernährung der eigenen Kinder ist barbarisch.“
Es gab einen Fall, in dem ein Mann namens Miron Yemets und seine Frau beim Kochen ihrer Kinder erwischt und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurden. Es wurde geschätzt, dass etwa 2.500 Menschen während des Holodomor wegen Kannibalismus festgenommen wurden, wobei die große Mehrheit durch die massive Hungersnot in den Wahnsinn getrieben wurde.

Hungersnot in der Wolga-Region

1917, am Ende des Ersten Weltkriegs, brach in Russland ein Bürgerkrieg zwischen der bolschewistischen Roten Armee und der Weißen Armee aus. Während dieser Zeit haben politisches Chaos, extreme Gewalt und die wirtschaftliche Isolation Russlands die Ausbreitung von Krankheiten und Nahrungsmittelknappheit in vielen Gebieten angeheizt.
Bis 1921 verursachten begrenzte Nahrungsmittelvorräte und Dürre im bolschewistischen Russland eine weit verbreitete Hungersnot, die das Leben von mehr als 25 Millionen Menschen in den Wolga- und Uralregionen bedrohte. Bis Ende 1922 hatte die Hungersnot etwa fünf bis zehn Millionen Menschen das Leben gekostet.
Während der Hungersnot verließen Tausende von Sowjetbürgern ihre Häuser auf der Suche nach Nahrung. Die Menschen mussten Gras, Erde, Insekten, Katzen, Hunde, Ton, Pferdegeschirr, Aas, Tierhäute essen und schließlich auf Kannibalismus zurückgreifen. So viele Menschen aßen ihre Familienmitglieder und jagten nach Menschenfleisch.
Fälle von Kannibalismus wurden der Polizei gemeldet, aber sie unternahmen nichts, da Kannibalismus als Überlebensmethode galt. Einem Bericht zufolge wurde eine Frau beim Kochen von Menschenfleisch erwischt. Sie gab später zu, dass sie ihre Tochter wegen Essen getötet hatte.
Es wurde berichtet, dass Polizisten gezwungen wurden, Friedhöfe zu verteidigen, die von hungrigen Menschenmengen angegriffen wurden. Die Menschen fingen an, menschliche Organe auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen, und Kannibalismus wurde zu einem Problem in Gefängnissen. Im Gegensatz zu den meisten historischen Fällen von Kannibalismus gibt es sogar Fotografien von Kannibalen, die hungernde Menschen zeigen, die neben gequälten menschlichen Körpern sitzen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Menschen verlassene Kinder getötet haben, um zu essen.

Große chinesische Hungersnot

Zwischen 1958 und 1961 brach in China eine massive Hungersnot aus. Die Nahrungsmittelknappheit wurde durch Dürre, schlechtes Wetter und den Großen Sprung nach vorne, eine wirtschaftliche und politische Kampagne der chinesischen Regierung, verursacht. Nach offiziellen Angaben starben etwa 15 Millionen Menschen.
Der Historiker Frank Dikotter schlug vor, dass mindestens 45 Millionen Menschen starben. Fast alle chinesischen Bürger hatten nicht genug zu essen, die Geburtenrate wurde auf ein Minimum reduziert. In China wird diese Zeit die Drei Bitteren Jahre genannt.

Als sich die Situation verschlimmerte, beging der chinesische Führer Mao Zedong Verbrechen gegen das Volk: Er und seine Untergebenen stahlen Lebensmittel und ließen Millionen von Bauern verhungern. Den Ärzten war es verboten, „Hunger“ als Todesursache anzugeben.
Ein Mann namens Yu Dehong sagte: „Ich ging in ein Dorf und sah 100 Leichen. In einem anderen Dorf gab es 100 weitere Leichen. Niemand beachtete sie. Die Leute sagten, dass die Leichen von Hunden gefressen wurden. Stimmt nicht, sagte ich. Die Leute haben die Hunde schon gefressen.“ Eine große Anzahl von Bürgern wurde durch Hunger und Gewalt verrückt.
Während der großen Hungersnot gab es zahlreiche Berichte über Kannibalismus. Die Menschen verloren alle moralischen Prinzipien und aßen oft Menschenfleisch. Einige aßen ihre eigenen Kinder, andere wechselten die Kinder, um sich nicht schlecht zu fühlen, wenn sie ihre eigenen essen. Das meiste Essen in China war menschlich, und einige Teile des Landes wurden von Kannibalen bewohnt. Der Kannibalismus während dieser Hungersnot wurde als „ein beispielloses Ereignis in der Geschichte des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet. Auf dem Foto - Frank Dikotter