Die Folgen der tödlichen Verwundung von Alexander 2. Alexander II.: Die Geschichte der Attentate

MORD AM BEFREIER

Der Kampf zwischen dem Winterpalast und den revolutionären Populisten ging zu Ende, und sein trauriges Ende war unvermeidlich, obwohl die Konservativen versuchten, ihre eigenen Maßnahmen gegen die Terroristen zu ergreifen. Anfang 1881 schlossen sich dreizehn Gestalten, deren Namen Zeitgenossen und Historikern unbekannt blieben, in der Geheimen Antisozialistischen Liga (T.A.S.L.) zusammen. „Unser Motto“, schrieb eine dieser Gestalten, „Gott und Zar“, unser Wappen - ein Stern mit sieben Strahlen und einem Kreuz in der Mitte. Jetzt sind wir ... es gibt ungefähr zweihundert Agenten, und ihre Zahl wächst ständig in allen Ecken Russlands. Was die Zahl der T.A.S.L.-Agenten betrifft, so sind zweihundert klar übertrieben, obwohl wir wissen, dass Prinzessin Yuryevskaya selbst die Liga unterstützte und um jeden Preis versuchte, ihren gekrönten Ehemann zu retten. Im Allgemeinen konnten Amateurlegionäre nicht auf einem fremden Feld (Verschwörung, Terror) mit echten Profis spielen. Anscheinend wartete der Kaiser also nicht auf eine wirkliche Hilfe des Bundes.

Währenddessen schrumpfte um den Monarchen nicht nur der Ring der „Jäger“, sondern es sammelten sich auch halbmystische Wolken von Zeichen und Vorzeichen. Zwei Wochen vor seinem Tod begann Alexander Nikolaevich, jeden Morgen auf der Fensterbank des Schlafzimmers getötete und zerfleischte Tauben zu finden. Es stellte sich heraus, dass sich ein riesiger Raubvogel auf dem Dach des Winterpalastes niedergelassen hatte, aber alle Versuche, ihn zu fangen, vergeblich waren. Schließlich wurde die Falle gestellt. Trotzdem kam der Vogel im Flug nicht damit zurecht und stürzte auf den Schlossplatz. Das Raubtier entpuppte sich als Drachen von solch gigantischen Ausmaßen, dass sein Abbild in der Kunstkammer aufgestellt wurde. Später wird das Epos mit dem Raubtier als düsteres und letztes Omen von Alexanders Herrschaft in Erinnerung bleiben, aber all dies wird später sein ...

Einst sagte ein Wahrsager Alexander II. voraus, dass er ein schwieriges Leben voller tödlicher Gefahren haben würde. Generell muss man kein Seher sein, um dem Alleinherrscher Schwierigkeiten und Gefahren auf seinem Lebensweg zu prophezeien. Die Dame, die Alexander Nikolajewitsch vermutete, sagte ihm jedoch, dass er beim siebten Versuch seines Lebens sterben würde. Wenn Sie Lust haben, zählen Sie, wie viele Attentate der Kaiser überlebt hat, einschließlich Rysakovs Bombe, und es stellt sich heraus, dass sich der Wahrsager nicht geirrt hat. Sie konnte (oder wollte) ihm zwar nicht von den Mordanschlägen erzählen, die vorbereitet wurden, aber aus dem einen oder anderen Grund nicht stattfanden. Und es war so...

Alexander Mikhailov ist seit langem von der Steinbrücke angezogen, die über den Katharinenkanal geworfen wird. Die kaiserliche Kutsche, die vom Zarskoselski-Bahnhof zum Winterpalast folgte, konnte diese Brücke keinesfalls passieren. Als Mikhailov seine Beobachtungen mit seinen Kameraden teilte, entstand die Idee, diese Brücke zu verminen und unter der Besatzung des Zaren zu sprengen. Die Umsetzung dieses Plans wurde natürlich Zhelyabov anvertraut.

Die Erfahrung der Untergrundarbeit lehrte die Menschen in Narodnaya Volya vor allem Gründlichkeit. Eine ganze Expedition machte sich auf den Weg, um die Verminung der Brücke aufzuklären: Makar Teterka am Ruder des Bootes, Zhelyabov an den Rudern. Außerdem Barannikov, Presnyakov, Grachevsky. Wir untersuchten die mächtigen Stützen, maßen den Boden unter der Brücke. Es stellte sich heraus, dass Dynamit in die Brückenstützen eingebracht werden muss, was nur unter Wasser möglich ist. Am bequemsten ist es, von den Laufstegen zu sprengen, auf denen die Waschfrauen die Wäsche gespült haben. Kibalchich errechnete, dass sieben Pfund Sprengstoff für einen erfolgreichen Attentatsversuch benötigt würden. Er hat sich auch eine Schale für sie ausgedacht - vier Guttapercha-Kissen. Sie wurden vom Boot auf die Brückenstützen abgesenkt, die Drähte wurden unter die Laufstege der Wäscherinnen gebracht. Später beschlossen sie jedoch, die Explosion der Brückenstützen aufzugeben, da der Erfolg des Attentats nicht hundertprozentig sicher war und die Narodnaya Volya keine zusätzlichen Opfer benötigte. Dies bedeutete jedoch nicht, dass die Radikalen ein für alle Mal auf Explosionen an überfüllten Orten verzichteten.

Malaya Sadovaya Street, das Haus des Grafen Mengden, in dem ein Souterrain vermietet ist. Am 7. Januar 1881 eröffnet die „Bauernfamilie Kobozev“ darin ein Käsegeschäft - Anna Yakimova und Yuri Bogdanovich, Mitglieder der Narodnaya Volya IK. Ein weiterer Tunnel, ein schmaler Halbgrabgang, die Angst vor einem möglichen Einsturz, die Drohung eines unerwarteten Besuchs der Polizei in der Wohnung. Der letzte ist der realste. Die falsche Polizei ist in St. Petersburg stationiert, und die Hausmeister sind nicht die gleichen. Sie wurden ängstlicher, aufmerksamer, erfahrener. Ende Februar brachte der Hausmeister ein Audit zu den Kobozevs: einen Bezirkspolizisten und einen bekannten Techniker, Generalmajor Mravinsky, einen Polizeiexperten.

Der Geruch von Käse, der sich im Keller angesammelt hatte, schlug ihm so sehr in die Nase, dass der General sich nicht darauf freute, so schnell wie möglich an die frische Luft zu kommen. Offenbar erkundigte er sich also nur nach der Wandverkleidung, klopfte an mehreren Stellen mit dem Absatz auf die Dielen und erkundigte sich nach der Herkunft der feuchten Stelle in der Speisekammer. „Sie haben saure Sahne verschüttet, Euer Ehren“, antwortete Bogdanovich. Und hier standen Käsefässer, gefüllt mit Ausgrabungserde, ein Erdhaufen lag auf dem Boden an der Wand, bedeckt mit Matten und zerschlissenen Teppichen. Der General hatte keine Zeit, sich mit diesen "Kleinigkeiten" zu befassen. Die Terroristen mussten jedoch nicht graben.

Am 1. März 1881 teilte Alexander Nikolajewitsch seiner Frau mit, wie er den heutigen Tag verbringen wollte: In einer halben Stunde ging er in die Mikhailovsky Manege, um Wachen aufzustellen, von dort aus ging er zu seiner Cousine, Großherzogin Ekaterina Mikhailovna, die lebte in der Nähe der Arena. Um Viertel vor drei versprach der Monarch, nach Hause zurückzukehren und mit seiner Frau im Sommergarten spazieren zu gehen.

Der Kaiser verließ das Winterpalais um dreiviertel zwölf in einer von sechs Terek-Kosaken eskortierten Kutsche. Der siebte saß links vom Kutscher auf den Ziegen. Drei Polizisten, angeführt von Polizeichef A. I. Dvorzhitsky, folgten der Kutsche in einem Schlitten. Am Ende der Scheidung der Wachen ging der Souverän zusammen mit Großherzog Michail Nikolajewitsch zu seiner Cousine, verließ sie um zwei zehn Minuten und stieg in die Kutsche und sagte zum Kutscher: "Der gleiche Weg nach Hause." Nachdem er die Inzhenernaya-Straße passiert hatte und in den Ekaterininsky-Kanal einbog, begrüßte er die Wache der 8. Marinemannschaft, die von einer Scheidung zurückkehrte. Der Kutscher trabte mit den Pferden die Böschung entlang, hatte aber keine Zeit, auch nur hundert Meter zu fahren, als es eine ohrenbetäubende Explosion gab, die die Kutsche des Kaisers beschädigte. Wir werden nicht versuchen, weitere Ereignisse zu fiktionalisieren, und werden dem Polizeichef Dvorzhitsky als Hauptzeugen dessen, was passiert ist, das Wort erteilen.

„Nachdem ich nach der Explosion noch ein paar Meter gefahren war“, schrieb er, „hielt die Kutsche Seiner Majestät, ich rannte sofort zur Kutsche des Souveräns, half ihm heraus und meldete, dass der Verbrecher festgenommen worden war. Der Kaiser war völlig ruhig. Auf meine Frage nach seinem Gesundheitszustand antwortete er: "Gott sei Dank bin ich unverletzt." Als ich sah, dass die Kutsche des Souveräns beschädigt war, beschloss ich, seine Majestät einzuladen, in meinem Schlitten zum Palast zu fahren. Zu diesem Vorschlag sagte der Fürst: „In Ordnung, zeigen Sie nur den Verbrecher.“ Auch der Kutscher Frol forderte den Fürsten auf, in die Kutsche zu steigen und weiterzufahren, aber Seine Majestät, ohne ein Wort auf die Bitte des Kutschers zu sagen, kehrte zurück und ging ... den Bürgersteig entlang, links von ihm, der Kosak Mochaev , der auf den Ziegen Seiner Majestät war, hinter Mochaev - 4 abgestiegene Kosaken mit Pferden. Nachdem er ein paar Schritte gegangen war, rutschte der Kaiser aus, aber ich schaffte es, ihn zu stützen.

Der Zar näherte sich Rysakov. Als Seine Majestät erfuhr, dass der Verbrecher ein Händler war, drehte er sich wortlos um und ging langsam auf die Theaterbrücke zu. Zu dieser Zeit war Seine Majestät auf der einen Seite von einem Zug der 8. Marinebesatzung und auf der anderen Seite von Eskortenkosaken umgeben. Hier erlaubte ich mir wieder, mich an den Souverän zu wenden mit der Bitte, in den Schlitten zu steigen und zu gehen, aber er blieb stehen, verweilte ein wenig und antwortete dann: „Also gut, zeigen Sie mir erst den Ort der Explosion.“ Ich erfüllte den Willen des Souveräns und drehte mich schräg zum Ort der Explosion, aber bevor ich Zeit hatte, drei Schritte zu tun, wurde ich von einer neuen Explosion betäubt, verwundet und zu Boden geworfen.

Plötzlich hörte ich zwischen Rauch und Schneenebel eine schwache Stimme Seiner Majestät: „Hilfe.“ In der Annahme, dass der Souverän nur schwer verletzt war, hob ich ihn vom Boden auf und sah dann mit Entsetzen, dass die Beine Seiner Majestät zerschmettert und blutig waren floss stark aus ihnen heraus ... " Seien wir ehrlich, der Schutz des Kaisers wurde sehr schlecht durchgeführt, und dies war den höchsten Rängen der damaligen Polizei kein Geheimnis. Einer von ihnen sagte, dass der Generalgouverneur von St. Petersburg immer verpflichtet sei, den Kaiser persönlich zu begleiten und ihn in einer so kritischen Situation nicht aus der Kutsche lassen zu dürfen. Seit der Zeit von A. E. Zurov (Ende der 1870er Jahre) galt es jedoch als unanständig, dass ein Wachoffizier dem Souverän folgte, und diese Aufgabe wurde dem Polizeichef übertragen. Dvorzhitsky, so die gleiche Quelle, „sah seine Hauptaufgabe als eine Angelegenheit an, die von selbst erledigt werden würde“ – er stellte mehr vor Passanten zur Schau, als dass er an die Sicherheit des Souveräns dachte.

Alexander II. starb wie sein Attentäter Ignatius Grinevitsky zur gleichen Zeit, der eine im Winterpalast, der andere im Gefängniskrankenhaus. Alexander Nikolajewitsch erfüllte heilig eines der Gebote seines Vaters. „Das Oberhaupt des monarchischen Staates“, sagte Nikolaus I., „verliert und entehrt sich selbst und gibt dem Aufstand einen Schritt nach. Seine Pflicht ist es, seine eigenen Rechte und die seiner Vorgänger mit Gewalt zu verteidigen. Seine Pflicht ist es, wenn es bestimmt ist, zu fallen, aber ... auf den Stufen des Throns ... “Am 1. März 1881 um 15:35 Uhr kroch eine schwarz-gelbe kaiserliche Standarte vom Fahnenmast des Winterpalastes herunter . Und am Grab seines Großvaters stand der 12-jährige Großherzog Nikolai Alexandrowitsch, der der letzte Kaiser Russlands werden und nicht weniger das Martyrium erleiden sollte ...

Und im russischen Staat war alles durcheinander. Laut der Zeitung Novoye Vremya wurden allein auf der Wyborger Seite von St. Petersburg etwa 200 unschuldige Bürger festgenommen. In den Provinzen verprügelten Massen von Bürgern Grundbesitzer und Intellektuelle und sagten: „Ah, Sie sind froh, dass der König getötet wurde, Sie haben bestochen, um ihn zu töten, weil er uns befreit hat.“ Es wurde vorgeschlagen, Anti-Minen-Entladekabel in der Nähe der wichtigsten Gebäude von St. Petersburg zu verlegen, Schleudern wurden rund um die Residenz des neuen Kaisers installiert und Patrouillen waren ständig im Einsatz. Die Panik an der "Spitze" erreichte wirklich ihren Höhepunkt. Aus dieser Sicht sind die Anweisungen seines langjährigen Mentors K. P. Pobedonostsev an Alexander III. charakteristisch: „Wenn Sie schlafen gehen, schließen Sie bitte die Türen hinter sich ab, nicht nur im Schlafzimmer, sondern auch in allen folgenden Räumen. bis zum Ruhetag. Eine Vertrauensperson sollte die Schlösser sorgfältig überwachen und darauf achten, dass die inneren Riegel an den Falttüren eingedrückt sind.

Die Wende ist gekommen und fantastische Beschreibungen der Aktivitäten von heimtückischen und listigen Revolutionären wie Odysseus. Sie sprachen über mysteriöse vergiftete Pillen, die angeblich aus dem Ausland an den Kaiser geschickt wurden; um drei junge Leute, die bei einem Schneider Kaftane für Hofsänger bestellten und sich offenbar ins Winterpalais schleichen wollten, um den Hofdamen kein Ständchen zu singen; über Millionen von Geldsummen, die angeblich bei Zhelyabow während seiner Verhaftung gefunden wurden. Einige Pläne der Narodnaya Volya übertrafen jedoch die wildesten Vorstellungen der Stadtbewohner.

Seit dem 20. März entwickelt die EK eine Operation zur Freilassung der „im Fall des 1. März“ festgenommenen und verurteilten Kameraden. Sie sollten auf dem Weg zum Hinrichtungsort von 200 bis 300 Arbeitern, aufgeteilt in drei Gruppen, abgewehrt werden. Die Arbeiter sollten von allen St. Petersburger und Kronstädter Offizieren unterstützt werden, die Mitglieder der Militärorganisation Narodnaja Wolja waren. Gruppen von Angreifern sollten auf drei Straßen mit Blick auf den Liteiny-Prospekt platziert werden.

Als die Wagenkolonne mit den Königsmördern an der Mittelgruppe vorbeifuhr, sollten alle drei auf ein Signal hin nach vorne stürmen und die Menge mit sich reißen. Die Seitengruppen hätten die Aufmerksamkeit eines Teils der Truppe durch Lärm ablenken sollen, damit die in der Mittelgruppe marschierenden Offiziere zu den Sträflingen gelangen und sich mit ihnen in der Menge verstecken konnten.

Es ist nicht bekannt, ob der Narodnaya Volya die erforderliche Anzahl von Arbeitern zur Verfügung stand, aber die Offiziere erklärten sich bereit, mit den Sträflingen am Angriff auf die Autokolonne teilzunehmen. Das Exekutivkomitee gab seinen Plan im letzten Moment auf, da fünf Sträflinge von einem beispiellosen Konvoi umgeben waren (insgesamt waren 10.000 bis 12.000 Soldaten an der Absperrung des Hinrichtungsortes beteiligt). 3. April A. Zhelyabov, S. Perovskaya, N. Kibalchich, A. Mikhailov und N. Rysakov wurden auf dem Semenovsky-Exerzierplatz gehängt. Es war die letzte öffentliche Hinrichtung in Russland.

Im Allgemeinen nahmen seine Beziehungen zur "Narodnaya Volya" und anderen populistischen Kreisen von Beginn der Regierungszeit des neuen Kaisers an den Charakter unversöhnlicher Feindseligkeiten an, und der Sieg in ihnen lehnte sich immer deutlicher auf die Seite der Regierung . Ja, den Terroristen gelang es, den Monarchen zu zwingen, vom Winterpalast nach Gatchina zu ziehen, aber dies kann kaum als bedeutender Erfolg für die Revolutionäre angesehen werden. Der Grund für den Wohnsitzwechsel des Kaisers war nicht so sehr Angst (Alexander III. zeigte persönlichen Mut nicht nur vorher, während des russisch-türkischen Krieges von 1877-1878, sondern wird ihn später, sagen wir, während des Absturzes des Königs zeigen Zug in Borki), sondern der Wunsch, das Land vor den Umwälzungen zu retten, die im Falle eines zweiten erfolgreichen Attentats auf das Staatsoberhaupt unvermeidlich gewesen wären.

Ja, und Alexander Alexandrowitsch erwog in Gatschina keineswegs Entwürfe für eine Verfassungsreform, wie die ihn weiterhin bedrohenden Narodnaja-Wolja-Mitglieder forderten, sondern Vorschläge für die vollständige Beseitigung des Aufruhrs und die Herstellung von Ruhe und Ordnung im Reich. Gendarm-Oberstleutnant G. P. Sudeikin empfahl, die Revolutionäre mit ihren eigenen Waffen zu bekämpfen und auf die Schaffung eines regierungsfeindlichen Untergrunds zu reagieren, indem er einen Untergrund gründete, der unter der Kontrolle der Polizei operierte (später wendet der berühmte S. V. Zubatov ähnliche Taktiken an). Das Projekt des Oberstleutnants wurde vom Höchsten genehmigt, und bald konnten die Narodnaya Volya-Mitglieder selbst, die sich auf freiem Fuß befanden, nicht mit Sicherheit sagen, welcher der Zirkel von ihnen gebildet wurde und welcher von Sudeikin kontrolliert wurde.

Im Frühjahr 1882 war der revolutionäre Populismus vorbei: Alle Mitglieder der „Großen IK“ wurden entweder verhaftet oder zur Emigration gezwungen. Das bedeutete nicht, dass das Leben des Kaisers nicht durch Attentate von Revolutionären bedroht war; die Infektion des politischen Terrors drang tief in die radikale Bewegung ein und gab im Laufe der Jahre immer wieder hässliche Triebe ab. Allerdings verloren Attentate für einige Zeit ihren parteiorganisierten Charakter und wurden, wie in den 1860er Jahren, zu einer individuellen Angelegenheit, also zu einem ziemlich willkürlichen Ereignis. In den nächsten zwanzig Jahren nahm die Gefahr, den Monarchen zu ermorden, stark ab, später verschwand sie ganz, da die Kampfgruppen der Sozialrevolutionäre ihr Feuer auf die prominenten Minister von Nikolaus II. Konzentrierten.

Doch kehren wir zurück ins Jahr 1881. Unmittelbar nach der Ermordung von Alexander Nikolaevich wandte sich Loris-Melikov mit der Frage an den neuen Monarchen: Sollte er gemäß den Anweisungen des verstorbenen Kaisers am Vortag die Veröffentlichung des Manifests zur Einberufung einer Kommission und Wahlen anordnen? ? Ohne das geringste Zögern antwortete Alexander III.: „Ich werde immer den Willen meines Vaters respektieren. Sag mir, ich soll morgen drucken.“ Doch mitten in der Nacht vom 1. auf den 2. März erhielt Loris-Melikov den Befehl, den Druck des Manifests auszusetzen. Eine neue Herrschaft begann, der Stern des Kaisers stieg auf, der sich zu völlig anderen Methoden bekannte als Alexander II., um die drängenden Probleme Russlands zu lösen.

Wer ist schuld an der Tragödie, die sich auf Catherines Damm ereignet hat? Wer ist schuld an den Misserfolgen Alexanders II. in der zweiten Hälfte seiner Regierungszeit? Wer ist schuldig? - jede Arbeit, die sich der Geschichte Russlands widmet, kann ohne diese Frage kaum auskommen. Sie können das Problem weicher formulieren: Warum ist das möglich? Das Wesen davon wird sich nicht ändern. Es ist unwahrscheinlich, dass meine Gesprächspartner zufrieden sein werden, wenn der Initiator des Gesprächs mit einer einfachen Aussage davonkommt, dass die Einsamkeit von Alexander Nikolajewitsch an allem schuld ist. Sie können natürlich versuchen, einem öffentlichen Lager die Schuld für das Geschehene zu geben. Aber G. Heine spottete über solche Versuche, als er schrieb:

Es ist alles Revolutionsfrucht,

Das ist ihre Lehre.

Alles die Schuld von Jean Jacques Rousseau,

Voltaire und die Guillotine...

Nun, lassen Sie uns versuchen, eine verständlichere, wenn auch nicht endgültige Zusammenfassung zu geben.

Beginnen wir mit der Tatsache, dass die Einzigartigkeit der Position des Monarchen zum Kampf der Revolutionäre führte, nicht mit den Reaktionären und nicht mit den Konservativen, sondern mit dem Kaiser als Symbol des von den "Progressiven" Russlands gehassten Alten . Kompromissmöglichkeiten in diesem Kampf waren sehr selten, insbesondere die friedliche Lösung von Problemen, die Anfang der 1860er Jahre theoretisch möglich war, blieb weit zurück. Jetzt verstanden sich die Parteien absolut nicht und konnten es nicht verstehen, weil sie die wahren Ziele ihrer Aktionen sorgfältig vor dem Feind verheimlichten.

Der Winterpalast glaubte aufrichtig, dass er der Bauernschaft Gutes getan, sich um die Einführung eines modernen Justizsystems im Land gekümmert, die militärische Macht des Staates gestärkt, seine Bildung und Kultur auf eine neue Entwicklungsstufe gehoben hatte, nicht die Interessen des ersten Standes vergessen. Allerdings verschwiegen die „Spitzen“ fleißig, dass sie die Reformaktivitäten im Wesentlichen für abgeschlossen halten. Die Reform der obersten Behörden, der Wechsel der Regierungsform war von ihnen nicht geplant und konnte nur zufällig, unter dem Druck außergewöhnlicher Umstände geschehen. Die Revolutionäre hingegen schienen davon auszugehen, dass der Zarismus die Bauernschaft getäuscht, ruiniert und ihre Rechte tatsächlich nicht mit anderen Ständen gleichgesetzt hatte; Aus ihrer Sicht kam er mit miserablen Almosen aus der Gesellschaft und behielt seine Macht intakt.

Diese Anschuldigungen lagen an der Oberfläche und dienten sozusagen als Schlagwort für die Aktionen der revolutionären Organisationen. Die Hauptsache war, dass die Populisten in der freien kommunalen Struktur des zukünftigen Russlands das Ideal der Gleichheit und Gerechtigkeit sahen, das außerhalb der Gemeinschaft nicht existierte. Der Kaiser gab durch seine Reformen, vielleicht unwissentlich, ein Signal für die schnellere Entwicklung des Kapitalismus, der vor allem die bäuerliche Gemeinschaft zerstörte. Daher ging es im Zusammenstoß zwischen den Revolutionären und den Behörden nicht nur darum, die Menschen und die Gesellschaft zu täuschen, sondern ihnen eine glänzende Zukunft zu nehmen – was für Kompromisse gibt es da!?

Was die von den Volkstümlern gewählte terroristische Kampfmethode betrifft, so ist auch hier nicht alles so einfach. Lassen Sie uns sofort das Gerede über besondere Blutrünstigkeit oder andere Pathologien verwerfen, die angeblich für russische Revolutionäre charakteristisch sind. Andernfalls müssen wir uns nicht an Historiker, sondern an Psychiater wenden. Übrigens, denken Sie nicht, dass es nicht die Radikalen waren, die mit den Anschlägen auf das Leben der gekrönten Träger begonnen haben? Die Rechtfertigung der Thronenthebung von Iwan Antonowitsch, Peter III., Paul I., ihre Nachfolger schufen einen gefährlichen Präzedenzfall für die Dynastie. Immerhin wurden illegale Tötungen von Monarchen in diesen Fällen als „korrekt“, logisch und damit scheinbar legal interpretiert. Danach war kaum noch ernsthaft damit zu rechnen, dass sich die Gesellschaft stets an den von den alten Römern proklamierten Grundsatz halten würde: "Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Stier nicht erlaubt." Aber es ist nicht nur das. Es wäre interessant zu wissen, warum einzelne Attentate zu bestimmten Anlässen unternommen wurden (Karakozov - Täuschung der Bauern durch die Reform von 1861; Berezovsky - die Niederlage des polnischen Aufstands von 1863; Methode der Neuordnung des Landes?

Liegt es daran, dass der Kaiser und die Mitglieder seiner Regierung einst nicht einmal die berechtigten Forderungen, sondern die Vorschläge der Gesellschaft (einschließlich ihres revolutionären Teils) beachten wollten? Schließlich durchlief derselbe populistische Terror in den 1870er Jahren eine Reihe von Stadien, und an einigen von ihnen konnte er leicht und schmerzlos gestoppt werden. Trepov litt, weil er die Gesetze des Russischen Reiches verletzte; die höchsten Polizeiränge - weil in Gefängnissen und Exilanten die Regeln für die Festnahme und Verurteilung nicht eingehalten wurden; Polizeiagenten und Verräter wurden getötet, als die Untergrundorganisationen "Land and Freedom" und "Narodnaya Volya" sich gegen ein Scheitern wehren mussten, das ihren Mitgliedern mit langjähriger Haft an sehr abgelegenen Orten drohte. Könnte die Regierung in diesen Phasen zur Beendigung des revolutionären Terrors beitragen? Natürlich konnte sie, aber sie wollte nicht, traute sich nicht, glaubte nicht an den romantischen Idealismus ihrer Gegner. Als der Terror für die Volkstümler zu einer Methode der Reorganisation der Gesellschaft wurde, waren keine Vereinbarungen mehr zwischen ihnen und der Regierung möglich.

Die Gründe für die von der „Narodnaya Volya“ organisierte „Jagd auf den König“ oder „das rote Tier“ waren nicht nur, dass der Kaiser eine einzigartige Figur war, ein Symbol für etwas ... Halt! Fragen wir uns: Was symbolisierte Alexander II. in den späten 1870er Jahren? Unter anderem war er auch ein Symbol für die Unterentwicklung des russischen politischen Lebens, seinen Mangel an Höflichkeit. Für jedes Land, das eine Periode grundlegender Reformen und rascher Veränderungen in allen Lebensbereichen durchmacht, wird das politische Zentrum zum wichtigsten im öffentlichen Leben und die Politik des Zentrismus zur vernünftigsten Verhaltensweise. Das liegt keineswegs daran, dass diese Politik perfekt ist und den Interessen aller Gesellschaftsschichten entspricht. Tatsache ist, dass es ohne die Schaffung eines von allen sozialen Lagern geschützten Zentrums sehr schnell zu einem im Wesentlichen unproduktiven Aufeinanderprallen von extrem rechten und extrem linken Kräften kommt. Das Auswegloseste an dieser Entwicklung der Ereignisse ist, dass selbst der scheinbar endgültige Sieg des einen oder anderen nicht zur Beruhigung des Landes führt. Früher oder später folgt auf einen „erschütternden“ Sieg eine nicht minder vernichtende Niederlage, die das Land in eine neue politische Krise bringt.

Andererseits kann wahrer Zentrismus nicht von einer Seite zur anderen werfen, um zu versuchen, das Unvereinbare zu verbinden. Es ist eine Suche zwischen Rechten und Linken nach akzeptablen konstruktiven Lösungen, die die Gesellschaft zu ihrem beabsichtigten Ziel führen und gleichzeitig die gegnerischen Seiten in der konkreten Arbeit versöhnen können. Das politische Zentrum wird zu einem Schutzschild gegen Extremismus, unbändige soziale Fantasien, die von vernünftigen Kräften nicht unterstützt werden und nicht unterstützt werden können. In den politischen Kämpfen, die im Reich tobten, versuchte Alexander II., eine außergewöhnliche, einzigartige Position einzunehmen – er wollte allein jenes Zentrum des öffentlichen Lebens verkörpern, das dazu bestimmt ist, die Aktionen der extrem rechten und extrem linken Kräfte abzufedern.

Infolgedessen war er harten und, wie sich herausstellte, tödlichen Angriffen von beiden Seiten ausgesetzt. Die politische Position ist im Gegensatz zum heiligen Posten des Monarchen keineswegs heilig, und Alexander Nikolajewitsch, der versucht hatte, neben dem Autokraten auch eine der politischen Persönlichkeiten Russlands zu werden, wurde tatsächlich zur Zielscheibe seiner Gegner. Zuerst ein Ziel im übertragenen Sinne des Wortes und dann ... Und noch einmal, kehren wir zum persönlichen Leben unseres Helden zurück. Sein hartnäckiger Wunsch, die Rechte seines menschlichen „Ich“ zu betonen, der Wunsch, in ihm nicht nur als Alleinherrscher, sondern auch als Person gesehen zu werden, trug Früchte. Für die breite Öffentlichkeit ist es wirklich näher, klarer und, ich würde sagen, im wahrsten Sinne des Wortes zugänglicher geworden. Die Zeit fordert natürlich ihren Tribut. Für viele Dekabristen zum Beispiel bedeutete es, gegen den Monarchen die Hand zu erheben, gegen etwas Heiliges anzugreifen, das in jedem Fall durch jahrhundertealte Tradition geweiht war. Für die Narodniks gab es solche Probleme nicht mehr, immerhin ist ein halbes Jahrhundert vergangen und was für ein halbes Jahrhundert! .. Das Gefühl verlässt uns jedoch nicht, dass es nicht nur in den vergangenen Jahren liegt, sondern auch in der ständigen Sehnsucht unseres Helden, sich von dem zu distanzieren, was ihn vom einfachen persönlichen Glück trennte, das sich von gewöhnlichen Untertanen unterschied ...

Alexander Nikolaevich war natürlich kein Doktrinär, er musste in den Jahren seiner Regierungszeit viel aufgeben, etablierte Ansichten und Positionen überdenken. Am Ende seines Lebens scheint der Kaiser zu der Überzeugung gelangt zu sein, dass ein Mensch, gleichgültig, auf welcher Ebene und in welchem ​​Umfang seine Persönlichkeit oder Position sein mag, nicht allein das politische Zentrum gesellschaftlicher Kräfte sein kann. Zu dieser Schlußfolgerung drängte ihn sogar ein im allgemeinen Äußeres wie die allmähliche Zermürbung seiner eigenen Umgebung. Prinzessin Yuryevskaya ist schwer mit Großherzogin Elena Pavlovna zu vergleichen; Shuvalov, Tolstoi, Plehve – mit einer inspirierten und professionell ausgebildeten Kohorte von Persönlichkeiten der späten 1850er – frühen 1860er Jahre.

Der Kaiser hat sich verändert. Es schien, dass einiges mehr und ein Mittel gefunden werden würde, um, wenn nicht ein Bündnis, dann normale zivilisierte Beziehungen zwischen Macht und Gesellschaft herzustellen. Kein Schicksal. Die Einsamkeit, die Alexander Nikolajewitsch mit drei fast undurchdringlichen Ringen umgab, ist vielleicht nicht die einzige Schuld am tragischen Tod des Monarchen, aber sie war es, die das Schicksal dieses Mannes einzigartig machte.

König Befreier. Zar-Henker. Unglücklicher König...

Anmerkungen

2. Neben Alexander II. und Grinevitsky wurden bei der Explosion auf dem Damm des Ekaterininsky-Kanals zwanzig Menschen verletzt. Zwei von ihnen starben an ihren Wunden.

3. In den frühen 1880er Jahren. Sowohl die Regierung als auch das revolutionäre Lager befanden sich an einem weiteren Scheideweg. Die Behörden könnten versuchen, das zu tun, was Alexander II. so lange nicht gewagt hat - die sozioökonomischen und politischen Ordnungen des Landes in eine Art Übereinstimmung zu bringen. Ein anderer Weg legte eine endgültige Rückkehr zu den Versuchen Nikolaus I. nahe, die Situation im Land durch traditionelle autoritäre Methoden zu stabilisieren, was letztendlich zu einer Verzerrung der historischen Bedeutung der Transformationen der 1860er-1870er Jahre führte. Die Schärfe, der Wendepunkt des Augenblicks, spürte auch die russische Presse. Im Leitartikel der Moskovskie Vedomosti vom 1. Januar 1881 wurde das vergangene Jahr als "ein Jahr der Krise und des Übergangs ... ein Jahr, das sein Wort nicht beendete und nun ein unbekanntes Erbe an seinen Nachfolger weitergeben wird" bezeichnet. Das Vermächtnis erwies sich als so unberechenbar, dass sich der Journalist von Moskovskie Vedomosti selbst in einem Albtraum kaum hätte vorstellen können, dass dies der Fall war.

Das revolutionäre Lager hatte auch zwei Optionen für das weitere Vorgehen. Er könnte in seinen früheren populistischen Positionen bleiben und versuchen, das Land zur sozialistischen Revolution zu erheben. 1882-1883, nach der endgültigen Niederlage der populistischen Kreise, erwies sich diese Option jedoch als nicht gangbar. Der zweite Weg war mit Änderungen der ideologischen Grundlagen der radikalen Bewegung verbunden, ihre Taktik konzentrierte sich auf das Proletariat als Hauptkraft der Revolution. Die Wahl des Regierungs- und revolutionären Lagers ist ebenso bekannt wie ihre Ergebnisse, die Russland weder Wohlstand noch Frieden brachten.

4. Revolutionäre dafür zu verfluchen, dass sie Revolutionäre sind, oder ein Verbot revolutionärer Organisationen zu fordern (wenn sie nicht versuchen, die Grundlagen einer echten Zivilgesellschaft zu zerstören) ist eine völlig nutzlose Übung. Die revolutionäre Bewegung ist nur die schärfste Manifestation der deutlich empfundenen Unzufriedenheit der Gesellschaft, sie ist die schärfste Reaktion auf die Rechtlosigkeit der Gesellschaft, die eklatante soziale Unsicherheit der Massen, die Verletzung individueller Rechte usw. Es ist möglich zu fordern, dass die revolutionäre Bewegung nur dann mehr oder weniger angemessene Formen annimmt, wenn sich im Lande ein richtiges zivilisiertes politisches Leben etabliert. Das Russland Alexanders II. näherte sich der Zivilgesellschaft nicht einmal ansatzweise, und daher stellte sich heraus, dass der politische Terror dem Rahmen des im Staat bestehenden Systems durchaus angemessen war.

5. Das größte Unglück des grassierenden Terrors in Russland war, dass sowohl der Regierungsterror als auch der revolutionäre Terror zu einer zerstörerischen Kraft für die moralische Gesundheit der Gesellschaft wurden. Sie verschmolzen zu einer einzigen Kette zunehmender Repressionen und Attentatsversuche und gewöhnten die Menschen an Blut, Gewalt und die Billigkeit menschlichen Lebens. Sie hörten auf, die Menschen mit ihrer Unmenschlichkeit und Unzivilisation zu schockieren. Infolgedessen ist das Gefühl für die Einzigartigkeit der menschlichen Persönlichkeit verkümmert, ganz zu schweigen vom Wert ihrer Rechte ...

Quelle Leonid Ljaschenko. Alexander II. oder die Geschichte der drei Einsamkeiten

MOSKAU, JUNGE GARDE, 2002

Wir sind alle daran gewöhnt, Herrscher, Monarchen zu beneiden. Es lohnt sich, einen Moment darüber nachzudenken, aber das Leben eines Herrschers ist nicht so einfach.

Es gibt viele Beispiele in der Geschichte, als Monarchen ein sehr hartes Leben führten und sogar nicht durch ihren eigenen Tod starben.

In der Geschichte Russlands gab es, während dessen der Ausdruck auftauchte: "Die unbegrenzte Macht des Monarchen in Russland wird nur durch eine starke Schlinge begrenzt."

Die Ära der Palastrevolutionen endete nach dem Tod, aber der Satz, der unter die Leute ging, blieb relevant.

Es gab mehr als einmal Anschläge, aber ein weiteres Attentat war erfolgreich. Die Ermordung des Kaisers wurde lange vorbereitet, sie wurde von der Organisation der Narodnaya Volya durchgeführt.

Der Versuch wurde von sechs Personen vorbereitet, darunter Vera Figner und Sofia Perovskaya. Es ist erwähnenswert, dass auch der ältere Bruder von Wladimir Lenin an dem Fall beteiligt war. Anscheinend wirkte das Beispiel seines Bruders auf Iljitsch ansteckend.

Im letzten Monat des Winters 1881 erhielt die Polizei Hinweise auf ein Attentat auf den Kaiser. Leider konnte die Geheimpolizei den Mordplan nicht öffnen. Der Premierminister des Russischen Reiches, Loris-Millikov, informierte Alexander II. über die verfügbaren Informationen.

Am Morgen, am 1. März (alter Stil), ging Kaiser Alexander II. zum traditionellen Umzug in die Arena. Loris-Mellikov überredete den Monarchen, nicht zu gehen, aber der Kaiser war unnachgiebig. Er fuhr perfekt in die Arena, nachdem er die Parade gesehen hatte, musste der Kaiser zurück.

Die Kutsche des Kaisers mit seinem Gefolge folgte der Newa entlang, als plötzlich ein Mann aus der Menge rannte, in seinen Händen war ein Bündel. Mit einer scharfen Handbewegung flog das Bündel unter den Rädern der Kutsche von Alexander II. Es gab eine Explosion, das Geräusch von zerbrechendem Glas und das Kreischen von Pferden. Der Terrorist wurde gefasst.

Der Kaiser überlebte, stieg schnell aus der Kutsche. Der Monarch interessierte sich für die Gesundheit der Verwundeten. Dann näherte er sich dem Terroristen, sah ihn an und sagte ruhig: "Gut gemacht." Danach ging er zur Kutsche.

In der Nähe wartete ein weiterer Terrorist auf den Moment, als Alexander II. auf ihn zukam. Der Moment ist gekommen, die "Narodnaya Volya" warf dem Kaiser eine weitere Bombe zu Füßen. Es gab eine Explosion. Die Straße wurde sofort rot, Menschen lagen herum, tot und lebendig, verkrüppelt und auf wundersame Weise unverletzt.

Die Beine von Alexander II. wurden zerquetscht, es gab keine Menschen in der Nähe, die Hilfe leisten konnten. Der Zustand des Monarchen war äußerst schwierig. Der Kaiser wurde in einen Schlitten gesetzt und zum Palast geschickt.

Dort starb er nach einiger Zeit. Der 1. März (13 nach einem neuen Stil) im Jahr 1881 schockierte ganz Russland. An diesem Tag endete das Leben des großen Mannes, des Reformators Zar Alexander II.

Land and Freedom war hervorragend durchdacht und strukturiert. Es basierte auf dem Prinzip der Zentralisierung und strengster Geheimhaltung.

Beispiellos für Russland Organisation

Während dieser Jahre hat die Polizei andere Kreise erfolgreich deklassifiziert, aber "Land und Freiheit" wurde nie gefasst. Jedes Mitglied der Organisation kannte nur die ihm anvertraute Arbeit, aber es war ihm verboten, sich mit den Besonderheiten der Arbeit anderer Mitglieder zu befassen. Und dies trotz der Tatsache, dass die Organisation nur registrierte Mitglieder hatte – 3000. Hier ist die Erinnerung ihres Mitglieds Lev Tikhomirov: „Auf den ersten Blick repräsentierte „Land und Freiheit“ eine Organisation, die so stark und schlank war wie nie zuvor in Russland. Sie absorbierte alles von Bedeutung im revolutionären Milieu. Die Zahl der Mitglieder war beträchtlich, und neben den Hauptbeteiligten schlossen sich etliche Leute nach dem System der Untergruppen an, je nach Fall ... So vereinigte etwa 20 Mitglieder ziemlich viele Kräfte um sich, ganz zu schweigen davon, dass die Organisation Einfluss auf viele private Kreise hatte, vielfältige und gute Verbindungen in ganz Russland hatte. "Land und Freiheit" hatte einen Namen und ein Vertrauen, wodurch es Geld von Sympathisanten erhielt ... Dank der Gründung der Druckerei brauchte der Kreis "Land und Freiheit" überhaupt keine Auswanderer und stieg aus alle Abhängigkeiten im Ausland. Das war ein neues Phänomen. Schließlich hatte "Land und Freiheit" keine Konkurrenten ... In Bezug auf den gesamtrussischen Einfluss übertraf später nur ein Exekutivkomitee von "Narodnaya Volya" "Land und Freiheit".

zwei Pole

"Land and Freedom" war von Anfang an nicht homogen, sondern bestand sozusagen aus zwei Kategorien von Menschen: Menschen mit tiefem Denken und Menschen mit schnellem Handeln. In den ersten Jahren des Bestehens der Organisation lag der Schwerpunkt auf der Erziehung der Bauern. Die Hauptkräfte wurden beauftragt, ihnen in zugänglicher Form die ungünstige Natur ihrer Lage zu erklären und sie zum Kampf aufzustacheln. Das Programm Land und Freiheit beinhaltete die Übertragung von Land an Bauern gegen Lösegeld, die Idee, Regierungsbeamte durch gewählte Beamte zu ersetzen, und eine Reihe anderer, im Wesentlichen liberaler Vorschläge. Tschernyschewski zum Beispiel wurde als Journalisten-Pädagoge verhaftet, der zu viel redet und nicht die Macht übernehmen will, und nicht als Revolutionär, der mit Waffen in der Hand zum offenen Kampf aufruft.
Andere Persönlichkeiten glaubten mehr an Blut und Revolution als an Artikel und Gespräche. Ihre Zahl nahm im Laufe der Zeit zu, und das schrieb O. V., ein Mitglied von Land and Freedom, darüber. Aptekman: „... der Revolutionär wurde immer aggressiver ... Er hat einen Dolch im Gürtel und einen Revolver in der Tasche: Er wird sich nicht nur verteidigen, sondern auch angreifen ... Die unaufhaltsame Logik der Ereignisse zog nach die Revolutionäre in seinen Strudel, und um nicht zu ersticken, griffen sie nach Schrecken wie ein Ertrinkender nach einem Strohhalm.
Später spaltete sich „Land and Freedom“ in zwei Organisationen – die terroristische „Narodnaya Volya“ und die populistische „Black Redistribution“.

Geheimagent bei der Polizei

Land and Freedom hatte einen eigenen Geheimagenten bei der Polizei - den Spionageabwehroffizier Nikolai Vasilievich Kletochnikov. Dieser Mann hatte einen idealen Hintergrund, um sich für eine Stelle in der Dritten Liga zu bewerben, er hatte sogar Erfahrung als Beamter. Bald erhielt Kletochnikov für fleißige Arbeit die Gelegenheit, "streng geheime Notizen und Papiere zu kopieren, die Listen von Personen enthielten, die als unzuverlässig galten und die Durchsuchungen und verschlüsselte Dokumente haben sollten". Wenig später wurde der Agent in alle politischen Durchsuchungen eingeweiht, die nicht nur in St. Petersburg, sondern im ganzen Reich durchgeführt wurden. Dank Kletochnikov erfuhr das revolutionäre Zentrum fast täglich rechtzeitig von bevorstehenden Verhaftungen und wusste auch, welcher der Revolutionäre die für den Rest gefährliche Polizeiaussage machte. Im November 1880 wurde Kletochnikov dennoch deklassifiziert und verhaftet, aber bis zu seinem Tod änderte er seinen Glauben nicht und verhungerte sogar zugunsten seiner Zellengenossen.

Sanitäter-Revolutionäre

Die Organisatoren von „Land und Freiheit“ berücksichtigten die Erfahrung, „zu den Menschen zu gehen“, hielten sie aber für unzureichend. Deshalb handelten diese Städter noch mutiger: Sie gingen unter die Menschen und verbrachten manchmal mehrere Jahre in den Dörfern. Die Revolutionäre, die sich auf dem Land niederließen, arbeiteten als Sanitäter, Angestellte und Lehrer, traten mit den Einheimischen in Kontakt und verbreiteten nach und nach neue Ideen. Diese Siedlungen hielten weniger als das „Land und die Freiheit“ selbst, das nach einiger Zeit vom Dorf in die Stadt zurückkehrte. Und doch ist das Ausmaß der Aktionen der Propagandisten beeindruckend.

Demonstration in Kasan

1876, am 6. Dezember, in St. Petersburg, auf dem Platz in der Nähe der Kasaner Kathedrale, veranstalteten die Populisten-Wirtsleute eine Demonstration. An diesem Tag erklärte „Land und Freiheit“ zum ersten Mal offen seine Existenz. Diese Demonstration war die erste politische Demonstration in Russland, an der fortgeschrittene Arbeiter teilnahmen. Ungefähr vierhundert Menschen versammelten sich auf dem Platz, wo die revolutionäre rote Fahne entrollt wurde. Der bekannte Revolutionär G. W. Plechanow sprach zum Publikum. Die Demonstranten wollten sich natürlich nicht der Polizei ergeben und erlitten schwere Verluste: 31 von ihnen wurden festgenommen, 5 wurden später zu 10-15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, 10 wurden zur Verbannung nach Sibirien verurteilt und drei Arbeiter, einschließlich Ya. Potapov, der eine rote Fahne entfaltet, zu 5 Jahren Gefängnis in einem Kloster.

Unterirdisches Dynamitlabor

Ende Mai 1879 organisierten die Vermieter, oder besser gesagt die supergeheime Terroristengruppe „Freiheit oder Tod“, die innerhalb der Gesellschaft „Erde und Freiheit“ gegründet wurde, ihr erstes unterirdisches Dynamitlabor im Haus Nr. 6 in der Baskovy Lane in St Petersburg. Es wird von Stepan Shiryaev gegründet, der in Paris bei dem berühmten Erfinder der "elektrischen Kerze" Yablochkov studiert hat. Es wurde auch von dem Erfinder Nikolai Kibalchich geleitet, der übrigens als erster weltweit (15 Jahre vor K. E. Tsiolkovsky) ein Projekt für ein Flugzeug mit Strahltriebwerk entwickelte. Bis zum 1. März 1881 war Inna Vasilievna Yakimova, eine große Blondine mit langem Zopf, die erste Verhaftung im Alter von 17 Jahren und die letzte im Alter von sechzig Jahren, die unveränderliche Herrin aller Dynamitwerkstätten.

Attentatsversuche auf den König

Die Grundbesitzer glaubten, dass "der Zar fallen wird, der Zarismus auch fallen wird, eine neue Ära kommen wird, die Ära der Freiheit". Im Sommer 1879 wurden in der Dynamitwerkstatt etwa 96 Kilogramm Dynamit hergestellt. Es diente im Herbst 1879 dazu, drei Attentate auf den Kaiser auf seinem Weg von der Krim nach St. Petersburg vorzubereiten. Alle drei Attentatsversuche waren erfolglos, ließen die Regierung jedoch verwirrt zurück. Danach kam es im Winterpalast zu einer Explosion, die auch dem Kaiser nichts anhaben konnte. Die Polizei versuchte es, konnte die Täter aber nicht finden und nahm niemanden fest. „Ein schreckliches Gefühl hat uns alle erfasst“, schrieb der Thronfolger in sein Tagebuch. - Was sollen wir tun?" Fantastische Gerüchte über die erwarteten Explosionen krochen durch die Hauptstadt, die Stadtbewohner füllten sich mit Wasser für den Fall einer Wasserleitungsexplosion. Der letzte Angriff auf Alexander II. wurde von der Narodnaya Volya am 1. März 1881 unternommen, der Kaiser wurde tödlich verwundet und starb noch am selben Tag.


Attentatsversuche auf Alexander II

Narodnaya Volya-Terroristen verübten 10 Anschläge auf das Leben von Kaiser Alexander II.
Die wichtigsten von ihnen sind im Folgenden aufgeführt und beschrieben.

  • 4. April 1866- der erste Anschlag auf das Leben von Alexander II. Begangen vom revolutionären Terroristen Dmitry Karakozov. Die Idee, den Zaren zu töten, kreiste Karakozov lange Zeit, als er in seinem Dorf war, und er sehnte sich nach der Erfüllung seines Plans. Als er in Petersburg ankam, hielt er in einem Hotel an und wartete auf den richtigen Moment, um einen Versuch gegen den Zaren zu unternehmen. Eine günstige Gelegenheit bot sich, als der Kaiser nach einem Spaziergang mit seinem Neffen, dem Herzog von Leuchtenberg, und seiner Nichte, der Prinzessin von Baden, in eine Kutsche stieg. Karakozov war nicht weit entfernt, und nachdem er sich erfolgreich in die Menge geschlichen hatte, schoss er fast aus nächster Nähe. Alles hätte für den Kaiser tödlich enden können, wenn nicht der Hutmachermeister Osip Komissarov Karakozov instinktiv am Arm getroffen hätte, wodurch die Kugel am Ziel vorbeiflog. Herumstehende Menschen eilten zu Karakozov, und ohne die Polizei hätte er in Stücke gerissen werden können. Nachdem Karakozov festgenommen worden war, widersetzte er sich und rief den stehenden Menschen zu: Narren! Schließlich bin ich für dich, aber du verstehst es nicht! Als Karakozov zum Kaiser gebracht wurde und er fragte, ob er Russe sei, antwortete Karakozov bejahend und sagte nach einer Pause: Majestät, Sie haben die Bauern beleidigt. Danach wurde Karakazov durchsucht und verhört, woraufhin er in die Peter-und-Paul-Festung gebracht wurde. Dann fand ein Gericht statt, das entschied, Karakozov durch Erhängen hinzurichten. Das Urteil wurde am 3. September 1866 vollstreckt.
  • 25. Mai 1867- Der zweitwichtigste Anschlag auf den König wurde von Anton Berezovsky, einem Führer der polnischen nationalen Befreiungsbewegung, verübt. Im Mai 1867 traf der russische Kaiser zu einem offiziellen Besuch in Frankreich ein. Am 6. Juni, als er nach einer militärischen Überprüfung auf dem Hippodrom in einer offenen Kutsche mit Kindern und dem französischen Kaiser Napoleon III. in der Gegend des Bois de Boulogne zurückkehrte, stach ein junger Mann aus der Masse heraus jubelnde Menge, ein gebürtiger Pole, und als eine Kutsche mit Kaisern in der Nähe auftauchte, feuerte er zweimal aus nächster Nähe mit einer Pistole auf Alexander. Nur dank des Mutes eines der Sicherheitsbeamten Napoleons III. bemerkte er einen Mann mit einer Waffe in der Menge und stieß seine Hand weg, wodurch die Kugeln das Pferd trafen. Anlass des Attentats war diesmal der Wunsch, sich an dem König für die Niederschlagung des polnischen Aufstands von 1863 zu rächen. Während des Attentats explodierte Berezovskys Pistole und verletzte seinen Arm: Dies half der Menge, den Terroristen sofort zu packen. Nach seiner Verhaftung erklärte Berezovsky: Ich gestehe, dass ich heute bei seiner Rückkehr von der Revue auf den Kaiser geschossen habe, vor zwei Wochen hatte ich jedoch die Idee des Königsmordes, oder besser gesagt, ich füttere diese Idee, seit ich anfing, mich selbst zu verwirklichen, was die Befreiung bedeutet mein Heimatland Am 15. Juli fand der Prozess gegen Berezovsky statt, der Fall wurde von der Jury geprüft. Das Gericht entschied, Berezovsky zur lebenslangen Zwangsarbeit nach Neukaledonien zu schicken. Anschließend wurde Zwangsarbeit durch lebenslange Verbannung ersetzt, und 1906, 40 Jahre nach dem Attentat, wurde Berezovsky amnestiert. Er blieb jedoch bis zu seinem Tod in Neukaledonien.
  • 2. April 1879- Der Versuch wurde vom Lehrer und Mitglied der Gesellschaft "Land und Freiheit" Alexander Solovyov unternommen. Am 2. April ging der Kaiser in der Nähe seines Palastes spazieren. Plötzlich bemerkte er einen jungen Mann, der mit schnellen Schritten auf ihn zukam. Er schaffte es, fünfmal zu schießen, und wurde dann von den königlichen Wachen gefangen genommen, während keine einzige Kugel das Ziel traf: Alexander II. gelang es, ihnen erfolgreich auszuweichen. Während des Prozesses erklärte Solowjow: Die Idee eines Anschlags auf das Leben Seiner Majestät entstand nach meiner Bekanntschaft mit den Lehren der Sozialrevolutionäre. Ich gehöre der russischen Sektion dieser Partei an, die glaubt, dass die Mehrheit leidet, damit die Minderheit die Früchte der Volksarbeit und alle Vorteile der Zivilisation genießen kann, die der Mehrheit nicht zugänglich sind. Infolgedessen wurde Solowjow zum Tode durch den Strang verurteilt.
  • 19. November 1879- ein Versuch, den Zug zu unterminieren, in dem der Kaiser und Mitglieder seiner Familie fuhren. Im Sommer 1879 wurde die Organisation Narodnaya Volya gegründet, die sich von der populistischen Zemlya i Volya abspaltete. Das Hauptziel der Organisation war die Ermordung des Königs, dem Repressionsmaßnahmen, schlechte Reformen und Unterdrückung der demokratischen Opposition vorgeworfen wurden. Um die alten Fehler nicht zu wiederholen, planten die Mitglieder der Organisation, den Zaren auf eine neue Art und Weise zu töten: durch die Sprengung des Zuges, mit dem der Zar und seine Familie von einem Urlaub auf der Krim zurückkehren sollten. Die erste Gruppe operierte in der Nähe von Odessa. Hier bekam Mikhail Frolenko, Mitglied von Narodnaya Volya, einen Job als Eisenbahnwächter, 14 km von der Stadt entfernt. Zunächst lief alles gut: Die Mine war gelegt, es gab keinen Verdacht der Behörden. Aber dann scheiterte der Plan, hier zu sprengen, als der Zug des Zaren seine Route änderte und durch Aleksandrovsk fuhr. Die Mitglieder von Narodnaya Volya hatten eine solche Option, und deshalb traf Andrey Zhelyabov, ein Mitglied von Narodnaya Volya, Anfang November 1879 in Aleksandrovsk ein und stellte sich als Kaufmann Cheremisov vor. Er kaufte ein Grundstück in der Nähe der Eisenbahn, angeblich mit dem Ziel, hier eine Gerberei zu errichten. Scheljabow arbeitete nachts, bohrte ein Loch unter die Eisenbahn und legte dort eine Mine. Am 18. November, als der königliche Zug in der Ferne auftauchte, stellte sich Zhelyabov in der Nähe der Eisenbahn auf und versuchte, als der Zug ihn einholte, die Mine in Betrieb zu setzen, aber nach dem Anschließen der Drähte geschah nichts: Der Stromkreis hatte es getan eine Fehlfunktion. Jetzt lag die Hoffnung der Narodnaya Volya nur auf der dritten Gruppe, angeführt von Sofya Perovskaya, deren Aufgabe es war, eine Bombe auf der Rogozhsko-Simonova Zastava in der Nähe von Moskau zu platzieren. Hier wurde die Arbeit durch den Schutz des Außenpostens etwas erschwert: Dies ermöglichte es nicht, eine Mine auf der Eisenbahn zu legen. Um aus der Situation herauszukommen, wurde ein Tunnel gebaut, der trotz schwieriger Wetterbedingungen und der ständigen Gefahr, ausgesetzt zu werden, gegraben wurde. Nachdem alles fertig war, platzierten die Verschwörer die Bombe. Sie wussten, dass der königliche Zug aus zwei Zügen bestand: einer war Alexander II und der zweite sein Gepäck; der Zug mit Gepäck ist dem Zug mit dem König eine halbe Stunde voraus. Doch das Schicksal behielt den Kaiser: In Charkow ging eine der Lokomotiven des Gepäckzuges kaputt und der königliche Zug fuhr als erster an. Die Verschwörer wussten davon nichts und ließen den ersten Zug passieren, indem sie in dem Moment eine Mine zündeten, als der vierte Waggon des zweiten Zuges darüber fuhr. Alexander II. war verärgert über das Geschehene und sagte: Was haben sie gegen mich, diese Unglücklichen? Warum folgen sie mir wie ein wildes Tier? Schließlich war ich immer bestrebt, alles in meiner Macht Stehende zum Wohle der Menschen zu tun! Nach dem Scheitern dieses Attentats begann die Narodnaya Volya, einen neuen Plan zu entwickeln.
  • 5. Februar 1880 Im Winterpalast wurde eine Explosion durchgeführt. Durch Bekannte erfuhr Sofya Perovskaya, dass in Zimny ​​Keller renoviert wurden, darunter ein Weinkeller, der sich direkt unter dem königlichen Speisesaal befand und ein sehr bequemer Ort für eine Bombe war. Die Umsetzung des Plans wurde dem neuen Volkswillen, dem Bauern Stepan Khalturin, anvertraut. Nachdem er sich im Schloss niedergelassen hatte, kachelte der „Zimmermann“ tagsüber die Wände des Weinkellers und ging nachts zu seinen Kollegen, die ihm Dynamitsäcke überreichten. Sprengstoffe wurden geschickt zwischen Baumaterialien getarnt. Während der Arbeit hatte Khalturin die Möglichkeit, den Kaiser zu töten, als er sein Büro reparierte und mit dem König allein war, aber Khalturin hob nicht die Hand, um dies zu tun: obwohl er den König für einen großen Verbrecher und Feind hielt das Volk, er war gebrochen durch eine Art und Alexanders höfliche Behandlung der Arbeiter. Im Februar 1880 erhielt Perovskaya die Information, dass für den 5. im Palast ein Galadinner geplant war, bei dem der Zar und alle Mitglieder der kaiserlichen Familie anwesend sein würden. Die Explosion war für 18.20 Uhr angesetzt, als Alexander vermutlich schon im Speisesaal hätte sein sollen. Doch die Pläne der Verschwörer sollten nicht aufgehen: Der Zug des Prinzen von Hessen, Mitglied der kaiserlichen Familie, hatte eine halbe Stunde Verspätung und verschob den Zeitpunkt des Galadinners. Die Explosion traf Alexander II. Unweit des Sicherheitsraums, der sich in der Nähe des Speisesaals befand. Der Prinz von Hessen sprach über das Geschehene : Der Boden hob sich wie unter dem Einfluss eines Erdbebens, das Gas in der Galerie ging aus, vollkommene Dunkelheit trat ein, und ein unerträglicher Geruch nach Schießpulver oder Dynamit breitete sich in der Luft aus. Keine der hochrangigen Personen wurde verletzt, jedoch wurden 10 Soldaten des finnischen Wachregiments getötet und 80 verwundet.
  • 1. März 1881- der letzte Anschlag auf Alexander II., der zu seinem Tod führte. Ursprünglich sahen die Pläne der Narodnaya Volya vor, eine Mine in St. Petersburg unter der Steinernen Brücke zu legen, die sich über den Katharinenkanal erstreckt. Sie gaben diese Idee jedoch bald auf und entschieden sich für eine andere Option - eine Mine unter der Straße auf Malaya Sadovaya zu legen. Wenn die Mine plötzlich nicht funktionierte, sollten vier Narodnaya Volya, die auf der Straße waren, Bomben in die königliche Kutsche werfen, und wenn Alexander II. Noch lebte, würde Zhelyabov persönlich in die Kutsche springen und den König erstechen mit einem Dolch. Während der Vorbereitung der Operation verlief nicht alles reibungslos: Entweder wurde im „Käseladen“, in dem sich die Verschwörer versammelten, eine Durchsuchung durchgeführt, dann begannen die Verhaftungen wichtiger Mitglieder des Volkswillens, darunter Michailow, und bereits am Ende Februar 1881, Zhelyabov selbst. Die Festnahme des letzteren veranlasste die Verschwörer zum Handeln. Nach der Verhaftung von Zhelyabov wurde der Kaiser vor der Möglichkeit eines neuen Attentats gewarnt, aber er reagierte gelassen darauf und sagte, er stehe unter göttlichem Schutz, der ihm bereits erlaubt habe, 5 Attentate zu überleben. Am 1. März 1881 verließ Alexander II. den Winterpalast in Richtung Manege, er wurde von einer eher kleinen Wache begleitet (angesichts eines neuen Attentatsversuchs). Nachdem er an der Dispensation der Wachen teilgenommen und mit seinem Cousin Tee getrunken hatte, kehrte der Kaiser durch den Katharinenkanal zum Winterpalast zurück. Diese Wendung der Ereignisse machte die Pläne der Verschwörer völlig zunichte. In der aktuellen Notsituation überarbeitet Perovskaya, die die Organisation nach der Verhaftung von Zhelyabov leitete, hastig die Details der Operation. Nach dem neuen Plan nahmen 4 Narodnaya Volya (Grinevitsky, Rysakov, Emelyanov, Mikhailov) Positionen am Ufer des Ekaterininsky-Kanals ein und warteten auf das vorher vereinbarte Signal (mit einem Taschentuch winkend) von Perovskaya, wonach sie Bomben werfen sollten die königliche Kutsche. Als die königliche Autokolonne zum Damm fuhr, gab Sophia ein Signal und Rysakov warf seine Bombe in Richtung der königlichen Kutsche: Es gab eine starke Explosion, nachdem die königliche Kutsche ein Stück weit gefahren war, hielt sie an und der Kaiser wurde erneut nicht verletzt. Doch den weiteren vermeintlich günstigen Ausgang Alexanders verdarb er selbst: Statt den Ort des Attentats überstürzt zu verlassen, wollte der König den gefangenen Verbrecher sehen. Als er sich Rysakov näherte, unbemerkt von den Wachen, warf Grinevitsky eine zweite Bombe zu Füßen des Zaren. Die Druckwelle warf Alexander II. zu Boden und blutete stark aus seinen zerschmetterten Beinen. Der gefallene Kaiser flüsterte: Bring mich zum Palast ... ich möchte dort sterben ... Dann kamen die Folgen für die Verschwörer: Grinevitsky starb an den Folgen der Explosion seiner Bombe im Gefängniskrankenhaus, noch dazu fast zeitgleich mit seinem Opfer. Sofya Perovskaya, die versuchte zu fliehen, wurde von der Polizei gefasst und am 3. April 1881 zusammen mit den Hauptfunktionären von Narodnaya Volya (Zhelyabov, Kibalchich, Mikhailov, Rysakov) auf dem Exerzierplatz von Semyonovsky erhängt.

Literatur

  • Korneichuk D. Jagd auf den Zaren: Sechs Versuche über das Leben von Alexander II. .
  • Nikolaev W. Alexander II.
  • Zakharova L. G. Alexander II // Russische Autokraten, 1801 - 1917.
  • Chernukha V. G. Alexander III // Fragen der Geschichte.

Aus dem Artikel "Biographie von Alexander II" von Dmitry KORNEICHUK

Es sei darauf hingewiesen, dass die Polizei, die sich der Existenz verschiedener revolutionärer Kreise bewusst war, sie nicht als ernsthafte Gefahr wahrnahm, sondern sie nur als gewöhnliche Redner betrachtete, die nicht in der Lage waren, über ihre revolutionäre Demagogie hinauszugehen. Infolgedessen hatte Alexander II. praktisch keine Leibwächter, abgesehen von der von der Etikette geforderten Eskorte, die aus mehreren Offizieren bestand.

Am 4. April 1866 ging Alexander II. mit seinen Neffen zum Sommergarten spazieren. Nachdem der Zar die frische Luft genossen hatte, stieg er bereits in die Kutsche, als ein junger Mann aus der Menge der Schaulustigen trat, die den Spaziergang des Souveräns beobachteten, und eine Waffe auf ihn richtete. Es gibt zwei Versionen dessen, was als nächstes geschah. Dem ersten zufolge verfehlte derjenige, der auf den Zaren schoss, aufgrund seiner Unerfahrenheit im Umgang mit Waffen, dem anderen zufolge wurde der Lauf der Pistole von einem in der Nähe stehenden Bauern weggedrückt, und infolgedessen flog die Kugel in die Nähe des Zaren Kopf von Alexander II. Wie dem auch sei, der Attentäter wurde festgenommen und hatte keine Zeit, einen zweiten Schuss abzugeben.

Der Schütze stellte sich als Adliger Dmitry Karakozov heraus, der kurz zuvor wegen Teilnahme an Studentenunruhen von der Moskauer Universität ausgewiesen worden war. Als Motiv für das Attentat nannte er die zaristische Täuschung seines Volkes durch die Reform von 1861, in der seiner Meinung nach die Rechte der Bauern nur erklärt, aber nicht in die Tat umgesetzt wurden. Karakozov wurde zum Tode durch den Strang verurteilt.

Das Attentat sorgte bei Vertretern gemäßigter radikaler Kreise für große Aufregung, die sich Sorgen über die mögliche Reaktion der Regierung machten. Insbesondere schrieb Herzen: „Der Schuss am 4. April hat uns nicht gefallen. Wir haben Katastrophen von ihm erwartet, wir waren empört über die Verantwortung, die irgendein Fanatiker auf sich genommen hat.“ Die Antwort des Königs ließ nicht lange auf sich warten. Alexander II., bis zu diesem Zeitpunkt voller Vertrauen in die Unterstützung des Volkes und Dankbarkeit für seine liberalen Unternehmungen, unter dem Einfluss konservativ gesinnter Regierungsmitglieder, überdenkt das Maß an Freiheit, das der Gesellschaft gegeben wurde; liberal gesinnte Beamte werden von der Macht entfernt. Zensur wird eingeführt, Reformen im Bildungsbereich ausgesetzt. Es gibt eine Reaktionszeit.

Aber nicht nur in Russland war der Souverän in Gefahr. Im Juni 1867 traf Alexander II. zu einem offiziellen Besuch in Frankreich ein. Am 6. Juni kehrte er nach einer militärischen Überprüfung auf der Rennbahn von Longchamp mit seinen Kindern und dem französischen Kaiser Napoleon III. in einer offenen Kutsche zurück. Im Bereich des Bois de Boulogne wartete unter der jubelnden Menge bereits ein kleiner, schwarzhaariger Mann, Anton Berezovsky, ein gebürtiger Pole, auf das Erscheinen des offiziellen Umzugs. Als die königliche Kutsche in der Nähe erschien, feuerte er zwei Pistolenschüsse auf Alexander II. ab. Dank der mutigen Aktionen eines der Sicherheitsbeamten Napoleons III., der rechtzeitig einen Mann mit einer Waffe in der Menge bemerkte und seine Hand wegstieß, flogen die Kugeln am russischen Zaren vorbei und trafen nur das Pferd. Anlass des Attentats war diesmal der Wunsch, sich an dem König für die Niederschlagung des polnischen Aufstands von 1863 zu rächen.

Nachdem Alexander II. zwei Attentate in zwei Jahren überstanden und auf wundersame Weise überlebt hatte, glaubte er fest daran, dass sein Schicksal vollständig in Gottes Händen lag. Und die Tatsache, dass er noch lebt, ist ein Beweis für die Richtigkeit seines Handelns gegenüber dem russischen Volk. Alexander II. erhöht nicht die Zahl der Wachen, sperrt sich nicht in den Palast ein, der in eine Festung umgewandelt wurde (wie es später sein Sohn Alexander III. tat). Er nimmt weiterhin an Empfängen teil und reist frei durch die Hauptstadt. Der bekannten Wahrheit folgend, dass Gott den Safe rettet, gibt er jedoch Anweisungen, um polizeiliche Repressionen gegen die berühmtesten Organisationen der revolutionären Jugend durchzuführen. Manche wurden verhaftet, andere gingen in den Untergrund, andere flohen in das Mekka aller Berufsrevolutionäre und Kämpfer für erhabene Ideen - in die Schweiz. Eine Zeit lang herrschte Ruhe im Land.

Eine neue Intensität der Leidenschaften in der Gesellschaft entsteht ab Mitte der 1970er Jahre. Eine neue Generation junger Menschen kommt, noch kompromissloser in Richtung Macht als ihre Vorgänger. Populistische Organisationen, die das Prinzip predigten, das Wort zu den Massen zu tragen, verwandelten sich allmählich in klar definierte revolutionäre Terrorgruppen, nachdem sie auf harte Repressionen des Staates gestoßen waren. Da sie die Regierung des Landes nicht demokratisch beeinflussen können, gehen sie mit den Behörden auf Kriegsfuß. Die Morde an Generalgouverneuren, hochrangigen Polizeibeamten - all denen, mit denen ihrer Meinung nach Autokratie in Verbindung gebracht wird, beginnen. Aber das sind zweitrangige Bauern, das Hauptziel liegt vor uns, die Grundlage des eigentlichen Prinzips des Regimes, das sie hassen - Alexander II. Das Russische Reich tritt in die Ära des Terrorismus ein.

Am 4. April 1879 ging der Souverän in der Nähe seines Palastes spazieren. Plötzlich bemerkte er einen jungen Mann, der mit schnellen Schritten auf ihn zukam. Dem Fremden gelang es, fünfmal zu schießen, bevor er von den Wachen gefangen genommen wurde – und siehe da, Alexander II. gelang es, den tödlichen Boten auszuweichen. Vor Ort stellten sie fest, dass der Angreifer der Lehrer Alexander Solowjow war. Während der Untersuchung erklärte er, ohne seinen Stolz zu verbergen: „Die Idee eines Anschlags auf das Leben Seiner Majestät entstand, nachdem ich die Lehren der Sozialrevolutionäre kennengelernt hatte. Ich gehöre zu deren russischer Sektion Partei, die glaubt, dass die Mehrheit leidet, damit die Minderheit die Früchte der Volksarbeit und alle Vorteile der Zivilisation genießen kann, die für die Mehrheit unzugänglich sind. Das Urteil des Gerichts lautet Hinrichtung durch den Strang.

Wenn die ersten drei Attentatsversuche auf Alexander II. von unvorbereiteten Einzelgängern durchgeführt wurden, dann ist seit 1879 eine ganze Terrororganisation darauf aus, den Zaren zu vernichten. Im Sommer 1879 wurde „Narodnaya Volya“ gegründet, die sich von dem populistischen „Land und Freiheit“ löste. Das gebildete Exekutivkomitee (EC) der Organisation wurde von Alexander Mikhailov und Andrey Zhelyabov geleitet. Bei ihrem ersten Treffen verurteilten die Mitglieder der EC den Kaiser einstimmig zum Tode. Dem Monarchen wurde vorgeworfen, das Volk mit mageren Reformen, blutiger Niederschlagung des Aufstands in Polen, Unterdrückung von Zeichen der Freiheit und Repressionen gegen die demokratische Opposition getäuscht zu haben. Es wurde beschlossen, mit der Vorbereitung eines Attentatsversuchs auf den König zu beginnen. Die Jagd hat begonnen!

Nach der Analyse früherer Versuche, den Zaren zu töten, kamen die Verschwörer zu dem Schluss, dass es am sichersten wäre, eine Explosion des Zarenzuges zu organisieren, wenn der Kaiser aus dem Urlaub von der Krim nach St. Petersburg zurückkehrte. Um Unfälle und Überraschungen zu vermeiden, wurden drei Terroristengruppen gegründet, deren Aufgabe es war, Minen entlang der Route des königlichen Personals zu legen.

Die erste Gruppe operierte in der Nähe von Odessa. Zu diesem Zweck bekam ein Mitglied der „Narodnaya Volya“, Michail Frolenko, eine Stelle als Eisenbahnwächter 14 km von der Stadt entfernt. Die Operation verlief reibungslos: Die Mine wurde erfolgreich verlegt, es gab keinen Verdacht der Behörden. Der königliche Zug änderte jedoch seine Route und fuhr nicht durch Odessa, sondern durch Aleksandrovsk.

Diese Option wurde von den Terroristen bereitgestellt. Bereits Anfang November 1879 kam Andrey Zhelyabov unter dem Namen des Kaufmanns Cheremisov in Aleksandrovsk an. Er kaufte ein Grundstück in der Nähe der Bahngleise, angeblich um dort eine Gerberei zu errichten. Der "Kaufmann", der nachts arbeitete, legte eine Mine, nachdem er die Eisenbahnschienen durchbohrt hatte. Am 18. November erschien der königliche Stab in der Ferne. Zhelyabov stellte sich hinter dem Bahndamm auf, und als der Zug ihn einholte, schloss er die Drähte an, die zur Mine führten ... Aber nichts geschah. Der Stromkreis der Sicherung funktionierte nicht.

Alle Hoffnung blieb auf der dritten Gruppe, angeführt von Sofya Perovskaya, deren Aufgabe es war, eine Bombe auf der Rogozhsko-Simonova Zastava unweit von Moskau zu platzieren. Hier wurde die Arbeit durch den Schutz des Außenpostens erschwert, der es unmöglich machte, eine Mine in die Eisenbahnlinie zu legen. Es gab nur einen Ausweg - eine Ausgrabung. Unter schwierigen Wetterbedingungen (es war ein regnerischer November) gruben die Verschwörer ein enges Loch und platzierten eine Bombe. Alles war bereit für das "Treffen" des Königs. Und wieder griffen himmlische Mächte in das Schicksal von Alexander II. ein. Die Narodnaya Volya wusste, dass die kaiserliche Autokolonne aus zwei Zügen bestand: Alexander II. selbst und sein Gefolge fuhren in einem und das königliche Gepäck im zweiten. Außerdem ist der Zug mit Gepäck dem königlichen Zug eine halbe Stunde voraus. In Charkow ging jedoch eine der Lokomotiven des Gepäckzugs kaputt - und der königliche Zug fuhr zuerst. Ohne von diesem Umstand zu wissen, ließen die Terroristen den ersten Zug passieren, indem sie eine Mine unter dem vierten Waggon des zweiten zündeten. Als Alexander II. erfuhr, dass er dem Tod erneut entgangen war, sagte er laut Augenzeugen traurig: "Was haben sie gegen mich, diese Unglücklichen? Warum jagen sie mich wie ein wildes Tier? Stärke, zum Wohle des Volkes! "

Die „Unglücklichen“, nicht sonderlich entmutigt vom Scheitern des Eisenbahn-Epos, begannen nach einiger Zeit, ein neues Attentat vorzubereiten. Diesmal wurde vorgeschlagen, die Bestie in ihre eigene Höhle zu bringen und damit zu zeigen, dass es keine Hindernisse für den Willen des Volkes gibt. Das Exekutivkomitee beschloss, das Quartier des Kaisers im Winterpalast zu sprengen.

Durch ihre Bekannten erfuhr Perovskaya, dass im Winterpalast Keller repariert wurden, insbesondere der Weinkeller, der sich direkt unter dem königlichen Speisesaal befand und ein geeigneter Ort für eine versteckte Bombe war. Eines der neuen Mitglieder der Organisation, Stepan Khalturin, wurde mit der Durchführung der Operation beauftragt.

Nachdem er sich zur Arbeit im Palast niedergelassen hatte, stand der frischgebackene "Zimmermann" tagsüber vor den Wänden des Weinkellers und ging nachts zu seinem Kollegen Narodnaya Volya, der ihm Dynamitpakete überreichte. Sprengstoff war zwischen Baumaterialien versteckt. Einmal wurde Khalturin beauftragt, kleinere Reparaturen im Büro des Kaisers durchzuführen. Die Umstände entwickelten sich so, dass es ihm gelang, mit Alexander II. Allein zu bleiben. Zu den Werkzeugen des "Zimmermanns" gehörte ein schwerer Hammer mit scharfem Ende. Es scheint eine ideale Gelegenheit zu sein, einfach mit einem Schlag das zu tun, wonach die Narodnaya Volya so leidenschaftlich strebte ... Chalturin konnte diesen tödlichen Schlag jedoch nicht ausführen. Vielleicht sollte der Grund in den Worten von Olga Lyubatovich gesucht werden, die Khalturin gut kannte: „Wer hätte gedacht, dass dieselbe Person, die Alexander II. Eins zu Eins in seinem Büro getroffen hat, es nicht wagen würde, ihn von hinten zu töten einfach mit einem Hammer in der Hand?... Chalturin betrachtete Alexander II. als den größten Verbrecher gegen das Volk und spürte unwillkürlich den Charme seiner freundlichen, höflichen Behandlung der Arbeiter.

Im Februar 1880 erhielt dieselbe Perovskaya von ihren Bekannten am Hof ​​die Information, dass für den 18. im Palast ein Galadinner angesetzt sei, bei dem alle Mitglieder der kaiserlichen Familie anwesend sein würden. Die Explosion war für zwanzig Minuten abends angesetzt, als Alexander II. erwartungsgemäß im Speisesaal sein sollte. Und wieder brachte der Fall den Verschwörern alle Karten durcheinander. Der Zug eines Mitglieds der kaiserlichen Familie – des Prinzen von Hessen – hatte eine halbe Stunde Verspätung und verschob damit die Zeit des Galadinners. Die Explosion erwischte Alexander II. in der Nähe des Sicherheitsraums, der sich nicht weit vom Speisesaal entfernt befand. Der Prinz von Hessen beschrieb den Vorfall wie folgt: „Der Boden hob sich wie unter dem Einfluss eines Erdbebens, das Gas in der Galerie erlosch, völlige Dunkelheit trat ein, und ein unerträglicher Geruch von Schießpulver oder Dynamit breitete sich in der Luft aus. " Weder der Kaiser noch seine Familienmitglieder wurden verletzt. Das Ergebnis eines weiteren Attentats waren zehn getötete und achtzig verwundete Soldaten des finnischen Regiments, das Alexander II. bewachte.

Nach dem erneuten erfolglosen Versuch nahm sich die Narodnaya Volya, modern ausgedrückt, eine Auszeit, um sich gründlich auf den nächsten Versuch vorzubereiten. Nach der Explosion in Zimny ​​verließ Alexander II. Den Palast selten und verließ ihn regelmäßig nur, um die Wache in der Mikhailovsky Manege zu wechseln. Die Verschwörer beschlossen, diese Pünktlichkeit des Königs auszunutzen.

Es gab zwei mögliche Routen für den königlichen Gefolge: entlang der Böschung des Katharinenkanals oder entlang des Newski-Prospekts und Malaya Sadovaya. Auf Initiative von Alexander Mikhailov wurde zunächst die Möglichkeit in Betracht gezogen, die Steinbrücke, die sich über den Katharinenkanal erstreckt, abzubauen. Die Sprengmeister unter der Leitung von Nikolai Kibalchich untersuchten die Brückenstützen und berechneten die erforderliche Menge an Sprengstoff. Doch nach einigem Zögern wurde die Sprengung dort abgebrochen, da es keine hundertprozentige Erfolgsgarantie gab.

Wir entschieden uns für die zweite Option - eine Mine unter der Straße auf Malaya Sadovaya zu legen. Wenn die Mine aus irgendeinem Grund nicht explodierte (Schelyabov erinnerte sich an seine bittere Erfahrung in Aleksandrovsk!), sollten die vier Mitglieder von Narodnaya Volya, die auf der Straße waren, Bomben in die königliche Kutsche werfen. Nun, wenn Alexander II. danach noch lebt, wird Zhelyabov in die Kutsche springen und den König mit einem Dolch erstechen.

Wir haben uns sofort daran gemacht, die Idee zum Leben zu erwecken. Zwei Mitglieder von Narodnaya Volya, Anna Yakimova und Yuri Bogdanovich, mieteten einen Keller in der Malaya Sadovaya Street und eröffneten ein Käsegeschäft. Vom Keller aus brechen Zhelyabov und seine Kameraden mehrere Wochen lang durch einen Tunnel unter der Fahrbahn der Straße. Alles ist bereit für die Verlegung der Mine, an der das Genie der chemischen Wissenschaften Kibalchich unermüdlich gearbeitet hat.

Von Beginn der organisatorischen Arbeit an dem Attentat hatten die Terroristen unvorhergesehene Probleme. Alles begann damit, dass der von Kunden völlig unbesuchte "Käseladen" den Hausmeister des Nachbarhauses verdächtigte, der sich an die Polizei wandte. Und obwohl die Inspektoren nichts fanden (obwohl sie nicht wirklich versuchten, nachzusehen!), führte die bloße Tatsache, dass der Laden unter Verdacht stand, zu Bedenken hinsichtlich der Störung des gesamten Betriebs. Es folgten mehrere schwere Schläge gegen die Führung der „Narodnaya Volya“. Im November 1880 verhaftete die Polizei Alexander Mikhailov und wenige Tage vor dem geplanten Attentat, Ende Februar 1881, Andrey Zhelyabov. Erst die Verhaftung des letzteren zwang die Terroristen zum sofortigen Handeln und legte das Datum des Attentats auf den 1. März 1881 fest.

Unmittelbar nach der Verhaftung von Zhelyabov wurde der Souverän vor einem neuen Attentat gewarnt, das vom Volkswillen geplant war. Ihm wurde geraten, von Reisen in die Manege abzusehen und die Mauern des Winterpalais nicht zu verlassen. Auf alle Warnungen antwortete Alexander II., er habe nichts zu befürchten, da er fest wisse, dass sein Leben in den Händen Gottes liege, dank dessen Hilfe er die vorangegangenen fünf Attentate überlebt habe.

Am 1. März 1881 verließ Alexander II. den Winterpalast für die Manege. Begleitet wurde er von sieben Kosakenwächtern und drei Polizisten, angeführt von Polizeichef Adrian Dvorzhitsky, die in separaten Schlitten der königlichen Kutsche folgten (nicht zu viele Wachen für eine Person, die auf einen neuen Versuch wartet!). Nachdem er an der Dispensation der Wachen teilgenommen und mit seinem Cousin eine Tasse Tee getrunken hatte, machte sich der Zar auf den Weg zurück zum Winterpalast durch … den Katharinenkanal.

Diese Wendung der Ereignisse ruinierte alle Pläne der Verschwörer. Eine Mine auf Sadovaya wurde zu einer völlig nutzlosen Dynamitrutsche. Und in dieser Situation verarbeitet Perovskaya, die die Organisation nach der Verhaftung von Zhelyabov leitete, hastig die Einzelheiten der Operation. Vier Mitglieder des Volkswillens - Ignaty Grinevitsky, Nikolai Rysakov, Alexei Yemelyanov, Timofey Mikhailov - beziehen Positionen am Ufer des Ekaterininsky-Kanals und warten auf ein vorher vereinbartes Signal von Perovskaya, wonach sie Bomben auf die königliche Kutsche werfen sollen . Das Winken ihres Taschentuchs sollte ein solches Signal sein.

Der königliche Gefolge fuhr zum Damm. Weitere Ereignisse entwickelten sich fast augenblicklich. Perovskayas Taschentuch blitzte auf - und Rysakov warf seine Bombe auf die königliche Kutsche. Es gab eine ohrenbetäubende Explosion. Nach einer weiteren Fahrt hielt die königliche Kutsche an. Der Kaiser wurde nicht verletzt. Anstatt jedoch den Ort des Attentats zu verlassen, wollte Alexander II. den Täter sehen. Er näherte sich dem gefangenen Rysakov…. In diesem Moment wirft Grinevitsky, von den Wachen unbemerkt, eine zweite Bombe vor die Füße des Zaren. Die Druckwelle warf Alexander II. zu Boden, Blut strömte aus seinen zerschmetterten Beinen. Mit letzter Kraft flüsterte er: „Bring mich zum Palast … Dort will ich sterben …“.

Am 1. März 1881 um 15.35 Uhr wurde die kaiserliche Standarte vom Fahnenmast des Winterpalastes herabgelassen, um der Bevölkerung von St. Petersburg den Tod Kaiser Alexanders II. zu verkünden.

Das weitere Schicksal der Verschwörer war traurig. Grinevitsky starb fast gleichzeitig mit seinem Opfer an der Explosion seiner eigenen Bombe im Gefängniskrankenhaus. Perovskaya, die versuchte zu fliehen, wurde von der Polizei gefasst und am 3. April 1881 zusammen mit Zhelyabov, Kibalchich, Mikhailov, Rysakov auf dem Semenovsky-Exerzierplatz gehängt.

Die Hoffnung der Narodnaya Volya, die Grundlagen der Monarchie durch die Ermordung des Zaren zu untergraben, war nicht gerechtfertigt. Es gab keine Volksaufstände, weil die Ideen von "Narodnaya Volya" dem einfachen Volk fremd waren und die Mehrheit der zuvor sympathischen Intelligenzia vor ihnen zurückschreckte. Der Sohn des Zaren, Alexander III., der den Thron bestieg, gab alle liberalen Unternehmungen seines Vaters vollständig auf und brachte den Zug des Russischen Reiches auf die Spur der absoluten Autokratie zurück ...

Der russische Kaiser Alexander II. der Befreier (1818-1881) gilt als einer der prominentesten Monarchen des Großen Reiches. Unter ihm wurde die Leibeigenschaft abgeschafft (1861) und Zemstvo-, Stadt-, Justiz-, Militär- und Bildungsreformen durchgeführt. All dies sollte nach der Vorstellung des Souveräns und seines Gefolges das Land in eine neue Runde der wirtschaftlichen Entwicklung führen.

Allerdings lief nicht alles wie erwartet. Viele Neuerungen verschärften die innenpolitische Situation in dem riesigen Staat extrem. Die schärfste Unzufriedenheit entstand infolge der Bauernreform. Im Kern war es Knechtschaft und provozierte Massenunruhen. Allein 1861 waren es mehr als tausend. Bauernaufstände wurden äußerst grausam niedergeschlagen.

Die Situation wurde durch die Wirtschaftskrise verschärft, die von Anfang der 60er bis Mitte der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts andauerte. Bemerkenswert war auch die Zunahme der Korruption. In der Eisenbahnindustrie wurden Massenmissbräuche beobachtet. Beim Bau von Eisenbahnen stahlen private Unternehmen das meiste Geld, während Beamte des Finanzministeriums mit ihnen teilnahmen. Korruption blühte in der Armee. Verträge über die Lieferung von Truppen wurden für Bestechungsgelder vergeben, und anstelle von Qualitätswaren erhielten Soldaten minderwertige Produkte.

In der Außenpolitik ließ sich der Souverän von Deutschland leiten. Er sympathisierte auf jede erdenkliche Weise mit ihr und tat viel, um eine militaristische Macht unter der Nase Russlands zu schaffen. Aus Liebe zu den Deutschen ging der Zar so weit, den kaiserlichen Offizieren das Georgskreuz zu verleihen. All dies hat dem Autokraten keine Popularität verliehen. Im Land hat die Unzufriedenheit der Bevölkerung sowohl mit der Innen- als auch mit der Außenpolitik des Staates stetig zugenommen, und die Attentatsversuche auf Alexander II. waren das Ergebnis schwacher Herrschaft und mangelnden Willens der Monarchie.

revolutionäre Bewegung

Wenn die Staatsmacht mit Mängeln sündigt, dann treten viele Oppositionelle unter gebildeten und tatkräftigen Menschen auf. 1869 wurde die "People's Punishment Society" gegründet. Einer ihrer Anführer war Sergei Nechaev (1847-1882), ein Terrorist des 19. Jahrhunderts. Eine schreckliche Persönlichkeit, fähig zu Mord, Erpressung, Erpressung.

1861 wurde die geheime revolutionäre Organisation „Land und Freiheit“ gegründet. Es war eine Vereinigung von Gleichgesinnten, die mindestens 3.000 Menschen zählte. Die Organisatoren waren Herzen, Chernyshevsky, Obruchev. 1879 zerfiel „Land und Freiheit“ in die Terrororganisation „Narodnaya Volya“ und den populistischen Flügel, die sogenannte „Schwarze Umverteilung“.

Pyotr Zaichnevsky (1842-1896) gründete seinen Kreis. Er verteilte verbotene Literatur unter Jugendlichen und rief zum Sturz der Monarchie auf. Zum Glück hat er niemanden getötet, aber er war ein Revolutionär und Propagandist des Sozialismus bis ins Mark seiner Knochen. Erstellt revolutionäre Kreise und Nikolai Ishutin (1840-1879). Er argumentierte, dass der Zweck alle Mittel heiligt. Er starb im Gefängnis, bevor er 40 Jahre alt war. Erwähnenswert ist auch Pjotr ​​Tkatschow (1844-1886). Er predigte Terrorismus und sah keine anderen Methoden im Umgang mit Macht.

Es gab auch viele andere Kreise und Vereinigungen. Sie alle beteiligten sich aktiv an der regierungsfeindlichen Agitation. In den Jahren 1873-1874 gingen Tausende von Intellektuellen aufs Land, um revolutionäre Ideen unter den Bauern zu verbreiten. Diese Aktion wurde "zu den Menschen gehen" genannt.

Ab 1878 fegte eine Welle des Terrorismus über Russland hinweg. Und der Anfang dieser Gesetzlosigkeit wurde von Vera Zasulich (1849-1919) gelegt. Sie verwundete schwer den Bürgermeister von St. Petersburg Fjodor Trepov (1812-1889). Danach schossen die Terroristen auf Gendarmerieoffiziere, Staatsanwälte und Gouverneure. Aber das begehrteste Ziel für sie war der Kaiser des Russischen Reiches Alexander II.

Attentatsversuche auf Alexander II

Attentat auf Karakozov

Der erste Anschlag auf den Gesalbten Gottes fand am 4. April 1866 statt. Der Terrorist Dmitry Karakozov (1840-1866) erhob seine Hand gegen den Autokraten. Er war ein Cousin von Nikolai Ishutin und trat vehement für individuellen Terror ein. Er glaubte aufrichtig, dass er durch die Tötung des Zaren das Volk für eine sozialistische Revolution inspirieren würde.

Der junge Mann kam aus eigener Initiative im Frühjahr 1866 in St. Petersburg an und wartete am 4. April am Eingang des Sommergartens auf den Kaiser und schoss auf ihn. Das Leben des Autokraten wurde jedoch von einem kleinen Geschäftsmann Osip Komissarov (1838-1892) gerettet. Er stand in der Menge der Schaulustigen und starrte den Kaiser an, der in die Kutsche stieg. Der Terrorist Karakozov war wenige Sekunden vor dem Schuss in der Nähe. Komissarov sah den Revolver in der Hand des Fremden und traf ihn. Die Kugel ging hoch, und für eine mutige Tat wurde Komissarov ein erblicher Adliger und erhielt ein Anwesen in der Provinz Poltawa.

Dmitry Karakozov wurde am Tatort festgenommen. Vom 10. August bis 1. Oktober desselben Jahres fand ein Prozess unter dem Vorsitz des jetzigen Geheimen Rats Pawel Gagarin (1789-1872) statt. Der Terrorist wurde zum Tode durch den Strang verurteilt. Das Urteil wurde am 3. September 1866 in St. Petersburg vollstreckt. Sie haben den Verbrecher öffentlich auf dem Feld von Smolensk aufgehängt. Zum Zeitpunkt seines Todes war Karakozov 25 Jahre alt.

Attentat auf Beresowski

Das zweite Attentat auf den russischen Zaren fand am 6. Juni 1867 statt (das Datum ist nach dem gregorianischen Kalender angegeben, aber da das Attentat in Frankreich stattfand, ist es ziemlich korrekt). Diesmal erhob Anton Berezovsky (1847-1916), ein gebürtiger Pole, seine Hand zum Gesalbten Gottes. Er nahm am polnischen Aufstand von 1863-1864 teil. Nach der Niederlage der Rebellen ging er ins Ausland. Ab 1865 lebte er dauerhaft in Paris. 1867 wurde in der Hauptstadt Frankreichs die Weltausstellung eröffnet. Es zeigte die neuesten technologischen Fortschritte. Die Ausstellung war von großer internationaler Bedeutung, und der russische Kaiser kam, um sie zu sehen.

Als Berezovsky davon erfuhr, beschloss er, den Souverän zu töten. Er glaubte naiv, Polen auf diese Weise zu einem freien Staat machen zu können. Am 5. Juni kaufte er einen Revolver und schoss am 6. Juni auf den Autokraten im Bois de Boulogne. Er fuhr zusammen mit 2 Söhnen und dem französischen Kaiser in einer Kutsche. Doch der Terrorist verfügte nicht über die entsprechenden Schießkünste. Die abgefeuerte Kugel traf das Pferd eines der Reiter, der neben den gekrönten Häuptern galoppierte.

Berezovsky wurde sofort gefangen genommen, vor Gericht gestellt und zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie schickten den Verbrecher nach Neukaledonien - das ist der südwestliche Teil des Pazifischen Ozeans. 1906 wurde der Terrorist amnestiert. Doch er kehrte nicht nach Europa zurück und starb im Alter von 69 Jahren in einem fremden Land.

Das dritte Attentat fand am 2. April 1879 in der Reichshauptstadt St. Petersburg statt. Alexander Solovyov (1846-1879) hat das Verbrechen begangen. Er war Mitglied der revolutionären Organisation „Land und Freiheit“. Am Morgen des 2. April traf der Angreifer den Kaiser am Moika-Damm, als er seinen üblichen Morgenspaziergang unternahm.

Der Souverän ging ohne Begleitung und der Terrorist näherte sich ihm in einer Entfernung von nicht mehr als 5 Metern. Ein Schuss ertönte, aber die Kugel flog vorbei, ohne den Autokraten zu treffen. Alexander II rannte, der Verbrecher jagte ihn und feuerte 2 weitere Schüsse ab, verfehlte aber erneut. Zu dieser Zeit traf der Hauptmann der Gendarmerie Koch ein. Er schlug dem Angreifer mit einem Säbel auf den Rücken. Aber der Schlag war flach und die Klinge gebogen.

Solovyov wäre fast gestürzt, stand aber auf und schoss zum vierten Mal auf den Rücken des Kaisers, verfehlte aber erneut. Dann eilte der Terrorist zum Schlossplatz, um sich zu verstecken. Er wurde von Menschen unterbrochen, die zu Schüssen eilten. Der Täter schoss zum 5. Mal in Richtung der heranrennenden Personen, ohne jemanden zu verletzen. Danach wurde er gefangen genommen.

Am 25. Mai 1879 fand ein Prozess statt, der den Angreifer zum Tode durch den Strang verurteilte. Das Urteil wurde am 28. Mai desselben Jahres auf dem Feld von Smolensk vollstreckt. Mehrere zehntausend Menschen nahmen an der Hinrichtung teil. Zum Zeitpunkt seines Todes war Alexander Solovyov 32 Jahre alt. Nach seiner Hinrichtung versammelten sich Mitglieder des Exekutivkomitees von Narodnaya Volya und beschlossen, den russischen Kaiser um jeden Preis zu töten.

Suite-Zug-Explosion

Der nächste Anschlag auf Alexander II. fand am 19. November 1879 statt. Der Kaiser kehrte von der Krim zurück. Insgesamt gab es 2 Züge. Ein königlicher und der zweite mit einem Gefolge - Gefolge. Aus Sicherheitsgründen bewegte sich der Gefolgezug zuerst, und der Königszug fuhr im 30-Minuten-Takt.

Aber in Charkow wurde eine Fehlfunktion in der Nähe der Lokomotive des Suitenzugs entdeckt. Deshalb fuhr der Zug, in dem der Souverän saß, voraus. Die Terroristen wussten von dem Befehl, aber nichts von der Panne der Lokomotive. Sie verpassten den königlichen Zug, und der nächste Zug, in dem sich die Eskorte befand, wurde in die Luft gesprengt. Der 4. Waggon kippte um, da die Explosion sehr heftig war, aber glücklicherweise kam niemand ums Leben.

Versuchte Khalturin

Ein weiterer erfolgloser Versuch wurde von Stepan Khalturin (1856-1882) unternommen. Er arbeitete als Zimmermann und war eng mit der Narodnaya Volya verbunden. Im September 1879 beauftragte ihn die Schlossverwaltung mit Zimmererarbeiten im königlichen Schloss. Sie ließen sich dort im Keller nieder. Der junge Zimmermann überführte Sprengstoff in den Winterpalast und machte am 5. Februar 1880 eine mächtige Explosion.

Es explodierte im 1. Stock und der Kaiser aß im 3. Stock zu Mittag. An diesem Tag kam er zu spät und war zum Zeitpunkt der Tragödie nicht im Speisesaal. Absolut unschuldige Menschen von den Wachen in Höhe von 11 Menschen starben. Mehr als 50 Menschen wurden verletzt. Der Terrorist floh. Er wurde am 18. März 1882 in Odessa nach der Ermordung des Staatsanwalts Strelnikov festgenommen. Am 22. März desselben Jahres im Alter von 25 Jahren gehängt.

Das letzte tödliche Attentat auf Alexander II. fand am 1. März 1881 in St. Petersburg am Damm des Katharinenkanals statt. Es wurde von Mitgliedern der Narodnaya Volya Nikolai Rysakov (1861-1881) und Ignaty Grinevitsky (1856-1881) hergestellt. Der Hauptorganisator war Andrey Zhelyabow (1851-1881). Sofya Perovskaya (1853-1881) war die direkte Anführerin des Terrorakts. Ihre Komplizen waren Nikolai Kibalchich (1853-1881), Timofey Mikhailov (1859-1881), Gesya Gelfman (1855-1882) und ihr Ehemann Nikolai Sablin (1850-1881).

An diesem unglücklichen Tag fuhr der Kaiser nach dem Frühstück mit Großherzog Michail Nikolajewitsch und Großherzogin Jekaterina Michailowna in einer Kutsche vom Michailowski-Palast ab. Begleitet wurde die Kutsche von 6 berittenen Kosaken, zwei Schlitten mit Wachen, und neben dem Kutscher saß ein weiterer Kosak.

Rysakov erschien auf der Böschung. Er wickelte die Bombe in ein weißes Taschentuch und ging direkt auf die Kutsche zu. Einer der Kosaken galoppierte auf ihn zu, hatte aber keine Zeit, etwas zu tun. Der Terrorist hat die Bombe abgeworfen. Es gab eine starke Explosion. Die Kutsche legte sich auf die Seite und Rysakov versuchte zu fliehen, wurde aber von Wachen aufgehalten.

In der allgemeinen Verwirrung stieg der Kaiser aus der Kutsche. Überall lagen Leichen toter Menschen. Unweit der Explosionsstelle starb ein 14-jähriger Teenager qualvoll. Alexander II. näherte sich dem Terroristen und erkundigte sich nach seinem Namen und Rang. Er sagte, er sei ein Kaufmann Glazov. Die Leute liefen auf den Souverän zu, fingen an zu fragen, ob mit ihm alles in Ordnung sei. Der Kaiser antwortete: "Gott sei Dank, ich wurde nicht verletzt." Bei diesen Worten grinste Rysakov wütend und sagte: "Ist es immer noch Ehre für Gott?"

Unweit des Schauplatzes der Tragödie stand Ignaty Grinevitsky mit einer zweiten Bombe am Eisengitter. Niemand beachtete ihn. In der Zwischenzeit entfernte sich der Souverän von Rysakov und wanderte offenbar geschockt den Damm entlang, begleitet vom Polizeichef, der darum bat, zum Wagen zurückzukehren. In der Ferne war Perovskaya. Als der Zar Grinevitsky einholte, winkte sie mit ihrem weißen Taschentuch, und der Terrorist warf eine zweite Bombe. Diese Explosion war für den Autokraten tödlich. Auch der Terrorist selbst wurde durch die explodierende Bombe tödlich verletzt.

Die Explosion entstellte den gesamten Körper des Kaisers. Sie setzten ihn in einen Schlitten und brachten ihn zum Palast. Bald starb der Kaiser. Vor seinem Tod kam er für kurze Zeit wieder zu Bewusstsein und schaffte es, das Abendmahl zu empfangen. Am 4. März wurde die Leiche in das Haus des Tempels der kaiserlichen Familie - die Hofkathedrale - überführt. Am 7. März wurde der Verstorbene feierlich in das Grab der russischen Kaiser - die Peter-und-Paul-Kathedrale - überführt. Am 15. März fand die Beerdigung statt. Es wurde von Metropolit Isidor, dem führenden Mitglied der Heiligen Synode, geleitet.

Was die Terroristen betrifft, so brachten die Ermittlungen den inhaftierten Rysakov in eine schwierige Wendung, und er verriet seine Komplizen sehr schnell. Er nannte ein sicheres Haus in der Telezhnaya-Straße. Die Polizei hat dort eine Razzia durchgeführt, und Sablin, der darin war, hat sich erschossen. Seine Frau Gelfman wurde festgenommen. Bereits am 3. März wurden die übrigen Teilnehmer des Attentats festgenommen. Der Strafe entging Vera Figner (1852-1942). Diese Frau ist eine Legende. Sie stand an den Ursprüngen des Terrorismus und schaffte es, 89 Jahre zu leben.

Versuch der Ersten Marschierer

Die Organisatoren und Täter des Attentats wurden angeklagt und zum Tode durch den Strang verurteilt. Das Urteil wurde am 3. April 1881 vollstreckt. Die Hinrichtung fand auf dem Semyonovsky-Exerzierplatz (heute Pioneer Square) in St. Petersburg statt. Sie erhängten Perovskaya, Zhelyabov, Mikhailov, Kibalchich und Rysakov. Auf dem Gerüst stehend verabschiedete sich die Narodnaya Volya voneinander, wollte sich aber nicht von Rysakov verabschieden, da sie ihn für einen Verräter hielten. Anschließend wurden die Hingerichteten benannt 1. März, da der Versuch am 1. März unternommen wurde.

Damit endete das Attentat auf Alexander II. Aber damals konnte sich niemand vorstellen, dass dies nur der Anfang einer Reihe blutiger Ereignisse war, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einen Bruderkrieg münden würden..

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