WAPPEN VON FRANKREICH: Die Geschichte der Schöpfung und Entstehung

Es ist bekannt, dass Ende des 5. Jahrhunderts drei Kröten auf dem weißen Banner des fränkischen Staatsgründers Clovis abgebildet waren.

496 konvertierte Clovis zum Christentum und änderte das weiße Tuch in Blau – das Symbol des Heiligen Martin, der als Schutzpatron Frankreichs galt. Bischof Martin von Tours, der im 4. Jahrhundert lebte und später heiliggesprochen wurde, traf der Legende nach einmal einen zerlumpten Bettler auf der Straße, schnitt ihm mit einem Schwert ab und gab ihm die Hälfte seines blauen Mantels. Die Franken hatten lange Zeit ein Banner in Form eines blauen Banners, verstärkt mit einer roten Schnur an einem Kreuz. Im Jahr 800 rief Karl der Große das Frankenreich aus. Sein Banner war eine dreischwänzige rote Fahne mit dem Bild von sechs blau-rot-gelben Rosen. Das 843 nach dem Zusammenbruch des Reiches entstandene Königreich Frankreich kehrte jedoch zur ehemaligen blauen Flagge zurück. Im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts erschienen unter König Ludwig VI. Tolstoi (anderen Quellen zufolge etwas später unter König Ludwig VII. oder Philipp II.) viele goldene Lilien auf der blauen Flagge, und es wurde offiziell "Flagge von Frankreich" genannt.Ein Schild mit einem solchen Bild auf dem azurblauen Feld und wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts das erste französische Wappen .

Lilie - Dies ist ein stilisiertes Bild einer gelben Irisblüte, die im Mittelalter die heilige Jungfrau symbolisierte. Seit dem 10. Jahrhundert gelten Lilien als Wahrzeichen der königlichen Dynastie der Kapetinger, die Frankreich bis 1328 regierte. Ende des 14. Jahrhunderts blieben unter Karl V. oder Karl VI. (aus der Valois-Dynastie) nur noch drei Lilien auf der blauen Flagge, die höchstwahrscheinlich mit dem Dogma der Dreieinigkeit der christlichen Gottheit - der Dreifaltigkeit - in Verbindung gebracht wurde .

In der ersten Phase des Hundertjährigen Krieges erlitten die Franzosen mehrere vernichtende Niederlagen gegen England. In der Schlacht von Poitiers im Jahr 1356 wurde die Fahne der französischen Ritterschaft, die unter der blauen Flagge kämpfte, zerstört und König Johann der Gute wurde gefangen genommen. In der Schlacht von Agincourt im Jahr 1415 wurde die französische Armee erneut besiegt, woraufhin ein bedeutender Teil des französischen Territoriums von den Briten erobert wurde. Später, unter der Führung des Bauernmädchens Jeanne d'Arc, erreichten die Franzosen einen Wendepunkt im Krieg: Das Banner der Patrioten war ein weißes Tuch mit traditionellen Lilien, auf deren einer Seite abgebildet war französisches wappen , und auf der anderen - Gott und zwei Engel, die Inschriften "Jesus Christus" und "Maria".

Anhänger von Jeanne d'Arc verwendeten weithin weiße Schals, Stirnbänder, Federn und Wimpel als Markenzeichen. Die weiße Farbe sprach von Heiligkeit und Reinheit und war ein Symbol der Heiligen Jungfrau. Während des Befreiungskampfes erlangte diese Farbe die Bedeutung eines Symbols von nationale Unabhängigkeit. Nach der Befreiung Frankreichs von Ausländern wurde die blaue Flagge mit drei goldenen Lilien jedoch wieder zur Flagge der französischen Könige. sie erlangte nationale Bedeutung.1589 bestiegen die Bourbonen den Thron, Dynastie Heinrichs von Navarra französisches wappen Neben dem traditionellen blauen Schild mit Lilien erschien ein roter Navarra-Schild mit einer Kette. Beide Schilde, die auf demselben Mantel platziert waren, waren mit einem Ritterhelm mit Krone gekrönt, und das alles war umgeben von den Wappen der zwölf größten französischen Provinzen: Picardie, Normandie, Bretagne, Lyonne, Ile-de-France, Orleans, Guyenne, Languedoc, Provence, Dauphine, Burgund und Champagner. Allmählich verwandelte sich Lower Navarra in eine gewöhnliche französische Provinz Wappen von Frankreich nur ein gekrönter Schild mit Lilien blieb. Er war von Ketten der Orden des Heiligen Geistes und des heiligen Michael umgeben und wurde von zwei Engeln gestützt. Manchmal wurde das Wappen von dem Motto begleitet: "Saint Denis ist mit uns!" Familie Wappen der Bourbonen Da war ein blauer Schild mit Lilien, geteilt durch eine rote Diagonale. Gleichzeitig legalisierten die Bourbonen die ehemalige weiße Flagge als Staatsflagge. In der Mitte der Flagge befand sich dann ein Wappen ohne Motto und Mantel, und das Tuch war mit goldenen Lilien gesprenkelt.

Königliche Waffen des Königreichs Frankreich unter Philipp V. (1305-1328)

Königliches Wappen von Frankreich 1376-1515.

Königliches Wappen von Frankreich 1515-1589.

Königliches Wappen des Königreichs Frankreich (wurde unter Heinrich IV. von Navarra zum Wappen Frankreichs) 1589-1789.

Die Große Französische Revolution fegte die monarchische Symbolik hinweg. In den Julitagen des Jahres 1789 nähten die rebellischen Pariser Kokarden, die den Farben des Pariser Banners der Stadt entsprachen. Die Monarchie blieb noch einige Zeit erhalten, und dem blau-roten Banner von Paris wurde ein weißes monarchisches Band hinzugefügt. Seitdem wurden auf den Bannern der revolutionären Nationalgarde, die den Beginn der modernen französischen Trikolore markierten, drei Farben kombiniert: in den blauen und roten Rechtecken, die sich an den Ecken der Tafel befinden, die Segelschiffe des Wappens von Paris, das 1385 angenommen wurde, sowie das neue republikanische Emblem altrömischen Ursprungs - "Liktorbündel" (die sogenannte Axt in einem Rutenbündel, das ein Symbol der Macht der Beamten im alten Rom war) wurden dargestellt. .

Jedoch nationales Emblem von Frankreich wurde zu einem goldenen Adler mit einem Blitz in den Pfoten vor dem Hintergrund einer blauen Scheibe, die von einer Kette des 1802 gegründeten Ordens der Ehrenlegion umgeben war. Die Scheibe wurde vor dem Hintergrund gekreuzter Zepter und eines Mantels mit einer mit Bienen gesprenkelten Krone (Napoleons persönliches Emblem) platziert.

Nach der Restauration der Bourbonenmonarchie 1814 vorrevolutionär königliche Flagge und Wappen. Dieses Wappen etwas anders als das alte: das Schild wurde oval, die Schildhalter wurden entfernt.

Und wieder wurde die königliche Symbolik von der Revolution von 1830 hinweggefegt. Es wurde unter der republikanischen Trikolore gehalten, die wieder offiziell wurde. Trotzdem blieb die Monarchie in Frankreich erhalten, nur die Bourbonen wurden durch die ihnen verwandte Orleans-Dynastie ersetzt. Daher neu Das Familienwappen der Orleans wurde zum Staatswappen . Ein Jahr später wurde es jedoch durch ein blaues Schild mit dem Text der Verfassung von 1830 ersetzt.

1832 brachen in Paris und zwei Jahre später in Lyon republikanische Aufstände aus. Sie marschierten unter roten Fahnen. Auch in der Revolution von 1848 hisste das Volk die roten Fahnen. Das Emblem der Republik von 1848-1852 wurde zu einem beliebten Bild unter den Menschen - der gallische Hahn, dessen geschnitzte Figur ab 1830 den Stab der offiziellen Flaggen schmückte.

Nach der Wiederherstellung der Monarchie saß Napoleon II. auf dem Thron, und dies führte zur Rückkehr des bereits Vergessenen Napoleonisches Wappen . Der einzige Unterschied war, dass der Adler nicht mehr auf der Scheibe, sondern auf dem Schild abgebildet war. Ein solches Wappen hielt bis zum nächsten Untergang der Monarchie.

1871 wurde die Pariser Kommune ausgerufen. Zwei Monate lang flatterte ein rotes Banner über der Hauptstadt Frankreichs. Nach dem Fall der Kommune wurden diese Flaggen wieder durch Trikoloren ersetzt. In den siebziger Jahren erschien neues Emblem der Französischen Republik : goldene Buchstaben ihres Namens auf einem blauen Oval, umgeben von einem Lorbeerkranz, der Ehrenlegion, zwei Nationalflaggen, einem Ansagerbund sowie Oliven- und Eichenzweigen. In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das Emblem modifiziert. Anstelle eines Ovals wurde ein Schild in den Farben der französischen Flagge angenommen, auf dem die gleichen Buchstaben, ein Ansagerbalken, Oliven- und Eichenzweige platziert wurden.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Frankreich von Nazideutschland besetzt. Im Süden des Landes wurde ein französischer Marionettenstaat von Marschall A. F. Pétain mit seiner Hauptstadt in der Stadt Vichy gebildet. Als Emblem wählte Hitlers Handlanger eine Axt mit zwei Klingen, deren Griff ein Marschallstab war. Die Flagge blieb gleich. Um sich von den Vi-Chisten zu unterscheiden, platzierten die französischen Patrioten, vereint in der Bewegung Freies Frankreich (seit 1942, Fighting France), angeführt von General de Gaulle, ein rotes lothringisches Kreuz in der Mitte der Trikolore. Auf einem Schild in den Farben der französischen Flagge platziert, stellte sie das Emblem des Freien Frankreichs dar. Nach der Befreiung Frankreichs wurde die Trikolore wieder zur Staats- und Nationalflagge und 1953 zu einem modifizierten Emblem des Modells von 1929 offiziell zugelassen.

Es ist bekannt, dass modern Frankreich hat kein eigenes Staatswappen so wie. Dieser Umstand bedeutet natürlich nicht, dass eine der größten europäischen Mächte keine Souveränität besitzt. Wenn Sie einen Franzosen nach dem nationalen Symbol fragen, wird er sich nach kurzem Nachdenken an Marianne erinnern, ein symbolisches Frauenbild, das Frankreich verkörpert. Ein ähnliches Bild tauchte zum ersten Mal in den Jahren der Französischen Revolution auf und wird heute oft anstelle des offiziellen Siegels auf verschiedenen offiziellen Dokumenten verwendet, aber es ist immer noch richtiger, Marianne zu nennen ein nationales Symbol, kein Wappen . Die Franzosen verzichteten stolz auf das heraldische Wappen, wann immer die monarchische Herrschaft im Land zerstört und eine Republik gegründet wurde. Der Wechsel des politischen Systems in der Geschichte Frankreichs fand mehr als einmal statt, daher ist es nicht schwer zu verstehen, warum die Menschen, die die revolutionären Traditionen und die republikanischen Freiheiten ehren, heute nicht den Wunsch äußern, sie anzunehmen offizielles Staatswappen . Es wäre jedoch ein Fehler zu glauben, dass die französische Heraldik nur ein Erbe der Vergangenheit geblieben ist.

aktuell Wappen von Frankreich wurde nach 1953 zu einem Symbol Frankreichs, obwohl es keinen rechtlichen Status als offizielles Wappen hat.

Das Emblem besteht aus:
- Pelze mit einem Löwenkopf und dem Monogramm "RF", was Republique Francaise (Französische Republik) bedeutet;
- Olivenzweige, die die Welt symbolisieren;
- ein Eichenzweig, der Weisheit symbolisiert;
- Faszien, die ein Symbol der Gerechtigkeit sind.

Die heraldische Lilie, auch Königs- (Bourbon-) Lilie oder Fleur-de-lis (frz. fleur de lys / lis; „Lilienblume“) ist eine Wappenfigur, neben einem Kreuz, einem Adler und einem Löwen eine der beliebtesten. Bezieht sich auf die Anzahl der nicht-heraldischen Naturfiguren. Das stilisierte Bild einer Blume diente als Ziermuster oder als Emblem der Zugehörigkeit zu zahlreichen Gesellschaften der Alten und Neuen Welt. Es findet sich auf Rollsiegeln Mesopotamiens, auf altägyptischen Basreliefs und mykenischer Keramik, auf gallischen Münzen und sasanianischen Textilien, auf indischen Gewändern und in der japanischen Heraldik. Die symbolische Bedeutung des Bildes ist in verschiedenen Kulturen nicht eindeutig: Es wurde als Zeichen der Reinheit (Keuschheit), Fruchtbarkeit verehrt und diente als Auszeichnung der herrschenden Monarchen.

Der französischen Legende nach konvertierte der fränkische König Chlodwig I. im Jahr 496 zum Christentum, woraufhin ihm ein Engel als Zeichen der Reinigung eine goldene Lilie schenkte. In einer anderen Version der Legende heißt es, dass Chlodwig die Lilie als sein Emblem nahm, nachdem die Seerosen im Rhein ihm einen sicheren Ort zum Durchqueren des Flusses sagten, dank dessen er die Schlacht gewann.

Das allererste erhaltene Farbbild des kapetischen Wappens mit Lilien ist ein Buntglasfenster der Kathedrale von Chartres (baie 107c; ​​​​ca. 1215-1216).

Lilie der Kapetinger

Bis zur ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts sind emblematische Symbole nirgendwo in Europa zu finden. Und bis Anfang des 13. Jahrhunderts war das Bild von goldenen (gelben) Lilien in einem azurblauen (blauen, blauen) Feld noch kein Symbol des französischen Königshauses. Durch die Bemühungen des königlichen Beraters Suger (diente 1108-1137), Bernhards von Clairvaux (1091-1153), König Ludwigs VI. und insbesondere Ludwigs VII., des frömmsten der ersten französischen Kapetinger (Herrscher Frankreichs 987-1328), Der Kult der Unbefleckten Jungfrau fand seinen Platz in der Symbolik der französischen Monarchie, die begann, die Lilie der Jungfrau für ideologische Zwecke häufiger als jeder andere christliche Herrscher zu verwenden.

In der Folge erscheint der königliche, heraldische Schild mit Lilien (écu aux fleurs de lis) erstmals 1211 auf dem persönlichen Siegel von Prinz Ludwig, dem späteren Ludwig VIII. (reg. 1223-1226) und um 1215-1216 auf den Glasfenstern von Chartres Kathedrale (baie 107c), die denselben Prinzen in voller Kampfkleidung darstellt.

Lily Bourbonow

Ursprünglich ein Symbol der Jungfrau Maria, wurde die Lilie bis zum Ende des Mittelalters zum Emblem des Königtums in Frankreich. Louis VII verwendete es auf seinem Schild, das von anderen französischen Königen aus der Familie der Bourbonen geerbt wurde, von denen viele auch Louis (fr. Louis) hießen; so hieß es, das französische Wort lys sei die Abkürzung für Louis.

In einer Ära des revolutionären Terrors konnte das Tragen des Lilienzeichens zur Guillotine führen.

Mindestens ein Schiff der gaullistischen Marine hieß Fleur de Lys. Der Name Fleur-de-Lys wurde auch von V. Hugo für eine der Figuren im Roman Kathedrale Notre Dame verwendet.

Die neue Hypothese einiger Historiker, Kunsthistoriker und Botaniker lautet, dass die Fleur-de-lis, das Emblem des französischen Königshofs, keine Lilie, sondern eine Schwertlilie ist.

drei Lilien

Bereits auf der Miniatur aus der Mitte des 9. Jahrhunderts ist der Thron des Fürsten des westfränkischen Reiches Karl II. mit drei goldenen Knaufen geschmückt, ähnlich abgeschnittenen heraldischen Lilien. Auf einem anderen, etwas späteren Bild von ihm erheben sich zwei ähnliche Lilien schräg an den Ecken des Throns (die dritte, in der Mitte, ist höchstwahrscheinlich geschlossen und nicht sichtbar). Auf dem Souverän ist hier eine Krone mit drei Spitzen, die diesen Blumen vage ähnelt. Auf der Miniatur des 10. Jahrhunderts mit Karl I. dem Großen darauf befindet sich eine konische Krone mit drei Endstücken, die gleiche wie auf dem Thron Karls II. Auf dem Siegel des fränkischen Königs Hugo Capet vom Ende des 10. Jahrhunderts hat letzterer eine Krone mit drei Zähnen in Form einer abgeschnittenen Lilie. Dasselbe befindet sich auf dem königlichen Siegel seines Sohnes Robert II. Auf der Vorderseite des Bourges-Leugners aus der Mitte des 12. Jahrhunderts - Ludwig VII. In einer dreiköpfigen Krone aus schematisch dargestellten Lilien, auf der Rückseite - ein Kreuz mit wunderschönen dreiblättrigen Blüten auf seinen drei Spitzen. Dann, in der Regierungszeit Ludwigs VII., erscheint der Ausdruck fleur de lys („Armorial Lily“; wörtlich „Lilienblume“) auf Französisch. Ende des 12. Jahrhunderts werden diese goldenen Blumen in einem hellblauen Feld zum französischen Königswappen. Auf den Buntglasfenstern der Kathedrale von Chartres aus dem frühen 13. Jahrhundert sind sie ebenfalls dreimal und mehr als einmal abgebildet. In der Mitte dieses Jahrhunderts, unter Ludwig IX., wurden ihre drei Blütenblätter als Zeichen der göttlichen Schirmherrschaft für Frankreich erklärt. Schließlich bleiben unter Karl V. von Valois (1376) nur noch drei Blumen übrig (die mit der Heiligen Dreifaltigkeit in Verbindung gebracht wurden), und das azurblaue Tuch mit drei stilisierten gelben Lilien wird zur Flagge Frankreichs.

Unter Berücksichtigung der phonetischen und semantischen Eigenschaften von aram. qrynwn „Lilie“, anderes Griechisch. κρίνον "Lilie" (λείριον - "weiße Lilie"), lat. Crinon "(rote) Lilie", deutsch. Grünlilie "grüne Lilie, Chlorophytum)", rum. crin „Lilie“, russisch. goldene wurzel "waldlilie, saranka", st.-herrlichkeit. krin "Lilie", Jakut. khorun „Waldlilie, Saranka“ und Englisch. Krone "Krone", Bret. kurunenn „Krone“, lat. corōna "Krone", lit. karūna „Krone, Krone“, deutsch. Krone "Krone", Niderl. kroon "Krone", fr. couronne "Krone" kann angenommen werden, dass die enge phonetische Struktur jener Wörter, die diese Konzepte vermittelten, diese auf einzigartige Weise mit einer indirekt durch sie vermittelten dritten Bedeutung verband, nämlich Auserwähltheit. Was das Verdreifachen betrifft, so gab es den mit solchen Dingen verbundenen Wörtern oder Bildern die Bedeutung von „göttlich auserwählt, durch Gottes Gnade am meisten auserwählt“.

Nichtkönigliche Wappen

Seit dem Ende des 12. Jahrhunderts sticht das Lilienzeichen als besonderes Emblem hervor und ist fast überall in Westeuropa recht häufig anzutreffen. Häufiger wurden für Lilien nur die Figuren eines Löwen, eines Adlers und ein paar geometrische Figuren verwendet. Geografische Gebiete, in denen das Zeichen der Lilie besonders beliebt war: Nördliche und südliche Niederlande, Bretagne, Poitou, Bayern und Toskana.

Wappen

Das Zeichen der Lilie gehört zur Symbolik der spanischen Bourbonen; viele Wappen des Adels, wie Polen Gozdava und Russe Khrapovitsky; Eton College und Scouting.

Aus der Erklärung des Wappens der Khrapovitskys ein Beweis für die Bedeutung der Lilie:

Sie wird besonders als Zeichen guter Hoffnung und eines tadellosen Lebens verehrt, und diese Blume ähnelt nicht nur im Aussehen, einer reinen und hellen Farbe; aber nach seiner inneren Eigenschaft hat es einen angenehmen Geruch, hat eine nützliche Kraft, um deren willen diejenigen, die Lilien in ihren Wappen verwenden, freundlich, fair und ehrlich sein müssen.

Die Erfindung und Verwendung aller Arten von Zeichen und Symbolen ist charakteristisch für den Menschen. Der Brauch, für sich selbst oder für seine Art und seinen Stamm ein besonderes Erkennungszeichen zu wählen, hat sehr tiefe Wurzeln und ist weltweit verbreitet. Es kommt aus dem Stammessystem und einer besonderen Weltanschauung, die für alle Völker in der Urzeit ihrer Geschichte charakteristisch ist.

Allgemeine Zeichen und Symbole werden Totems genannt; Sie sind die nächsten Verwandten von Wappen. Der Begriff „Totem“ stammt aus Nordamerika, und in der Sprache der Ojibwe-Indianer bedeutet das Wort „Ototem“ den Begriff „seine Art“. Der Brauch des Totemismus besteht darin, dass ein Clan oder Stamm ein Tier oder eine Pflanze zum Stammvater und Schutzpatron wählt, von dem alle Mitglieder des Stammes abstammen. Dieser Brauch existierte bei alten Völkern, wird jedoch auch heute noch von Stämmen akzeptiert, die eine primitive Lebensweise führen. Die alten Slawen hatten auch Totems - heilige Tiere, Bäume, Pflanzen - von deren Namen einige moderne russische Nachnamen stammen sollen. Unter den asiatischen Völkern türkischer und mongolischer Herkunft gibt es einen ähnlichen Brauch "Tamga". Tamga ist ein Zeichen der Stammeszugehörigkeit, ein Bild eines Tieres, Vogels oder einer Waffe, das von jedem Stamm als Symbol akzeptiert wird, das auf Bannern, Emblemen abgebildet, auf die Haut von Tieren gebrannt und sogar auf den Körper aufgetragen wird. Unter den Kirgisen gibt es eine Legende, dass Tamgas von Dschingis Khan selbst einzelnen Clans zugeordnet wurden, zusammen mit "Uranien" - Schlachtrufen (die auch von europäischen Rittern benutzt wurden, weshalb sie dann in der Form auf Wappen landeten von Mottos).

Die Prototypen von Wappen - verschiedene symbolische Bilder auf militärischen Rüstungen, Bannern, Ringen und persönlichen Gegenständen - wurden in der Antike verwendet. In den Werken von Homer, Virgil, Plinius und anderen antiken Autoren gibt es Hinweise auf die Verwendung solcher Zeichen. Sowohl legendäre Helden als auch echte historische Persönlichkeiten wie Könige und Generäle hatten oft persönliche Embleme. So wurde der Helm von Alexander dem Großen mit einem Seepferdchen (Hippocampus), dem Helm von Achilles - einem Adler, dem Helm des Königs von Numibia Masinissa - einem Hund, dem Helm des römischen Kaisers Caracalla - einem Adler geschmückt. Die Schilde waren auch mit verschiedenen Emblemen verziert, zum Beispiel dem Bild des abgetrennten Kopfes der Gorgo Medusa. Aber diese Zeichen wurden als Dekoration verwendet, wechselten willkürlich den Besitzer, wurden nicht vererbt und unterlagen keinen Regeln. Nur einige Embleme der Inseln und Städte der Antike wurden ständig verwendet - auf Münzen, Medaillen und Siegeln. Das Emblem von Athen war eine Eule, Korinth - Pegasus, Samosa - ein Pfau, die Inseln von Rhodos - eine Rose. Darin sieht man bereits die Anfänge der staatlichen Heraldik. Die meisten alten Zivilisationen hatten einige Elemente der Heraldik in ihrer Kultur, zum Beispiel ein Siegel- oder Stempelsystem, das in Zukunft untrennbar mit der Heraldik verbunden sein wird. In Assyrien, im babylonischen Reich und im alten Ägypten wurden Siegel auf die gleiche Weise wie im mittelalterlichen Europa verwendet - um Dokumente zu beglaubigen. Diese Zeichen wurden in Ton extrudiert, in Stein gemeißelt und auf Papyrus gedruckt. Bereits im dritten Jahrtausend v. Chr. gab es ein "Wappen" der sumerischen Staaten - einen Adler mit Löwenkopf. Das Emblem Ägyptens war eine Schlange, Armenien - ein gekrönter Löwe, Persien - ein Adler. Anschließend wird der Adler zum Wappen Roms. Das "Wappen" von Byzanz war eigentlich ein doppelköpfiger Adler, der später von einigen europäischen Staaten, einschließlich Russland, ausgeliehen wurde.

Die alten Germanen bemalten ihre Schilde in verschiedenen Farben. Römische Legionäre hatten Embleme auf ihren Schilden, anhand derer ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kohorte festgestellt werden konnte. Römische Banner - Vexilla (daher der Name der Flaggenwissenschaft - Vexillologie) wurden mit speziellen Bildern geschmückt. Um zwischen Legionen und Kohorten zu unterscheiden, verwendeten die Truppen auch Abzeichen - Signa - in Form verschiedener Tiere - eines Adlers, eines Ebers, eines Löwen, eines Minotaurus, eines Pferdes, einer Wölfin und anderer, die den Truppen vorauseilten an langen Stangen. Aus diesen Zahlen, die oft mit der Geschichte der Stadt Rom in Verbindung stehen, wurden manchmal Militäreinheiten benannt.

So gab es immer und überall verschiedene Systeme von Insignien und Emblemen, aber die eigentliche Heraldik als besondere Form der Symbolik entstand im Verlauf der Entwicklung des Feudalsystems in Westeuropa.

Die bunte und bunte Heraldikkunst entwickelte sich in den düsteren Zeiten des Niedergangs von Kultur und Wirtschaft, der mit dem Untergang des Römischen Reiches und der Etablierung der christlichen Religion in Europa einsetzte, als der Feudalismus aufkam und sich ein System erblicher Aristokratie entwickelte. Mehrere Faktoren trugen zum Erscheinen von Wappen bei. Zuallererst - Feudalismus und Kreuzzüge, aber sie haben das zerstörerische und lebensspendende Feuer des Krieges hervorgebracht. Es wird angenommen, dass die Wappen im 10. Jahrhundert erschienen sind, aber es ist schwierig, das genaue Datum herauszufinden. Die ersten Wappen, die auf Dokumentensiegeln abgebildet sind, stammen aus dem 11. Jahrhundert. Die ältesten offiziellen Siegel befinden sich auf dem Ehevertrag von 1000, den Sancho, Infante of Castile, mit Wilhelmina, Tochter von Gaston II, Viscount of Bearn, geschlossen hat. Es sollte bedacht werden, dass in Zeiten des totalen Analphabetismus die Verwendung eines Wappens zur Unterschrift und zur Kennzeichnung des Eigentums für viele die einzige Möglichkeit war, ein Dokument mit ihrem Namen zu beglaubigen. Ein solches Erkennungszeichen war auch für Analphabeten verständlich (es ist durchaus möglich, dass Wappen zuerst auf Siegeln und erst dann auf Waffen und Kleidung auftauchten).

Unzweifelhafte Beweise für die Existenz der Heraldik erscheinen erst nach den Kreuzzügen. Der früheste derartige Beweis ist eine französische Emailzeichnung aus dem Grab von Geoffroy Plantagenet (gestorben 1151), Graf von Anjou und Maine, die Geoffroy selbst mit einem Wappen darstellt, auf dem sich auf einem azurblauen Feld angeblich vier aufbäumende goldene Löwen befinden (die genaue Anzahl der Löwen ist aufgrund der Position, in der der Schild gezeichnet ist, schwer zu bestimmen). Der Earl war der Schwiegersohn von Heinrich I., König von England, der von 1100-1135 regierte, der ihm laut Chronik dieses Wappen verlieh.

Der erste englische König mit einem persönlichen Wappen war Richard I. Löwenherz (1157-1199). Seine drei goldenen Leoparden wurden seitdem von allen königlichen Dynastien Englands verwendet.

„WER HIER LEID UND ARMI IST, WIRD DORT REICH WERDEN!“

Die Kreuzzüge, die von 1096 bis 1291 dauerten, bildeten eine ganze Ära in der europäischen Geschichte. Der Beginn dieses zweihundertjährigen Krieges wurde von den Türken provoziert, die sich in Palästina niedergelassen hatten - fanatische Muslime, die, bewaffnet mit ihrer unversöhnlichen Religion, begannen, die Heiligtümer des Christentums zu entweihen und den Christen, die sich in den Weg stellten, Steine ​​in den Weg zu legen wollte nach Palästina und Jerusalem pilgern. Aber die wahren Gründe lagen tiefer und bestanden in der jahrhundertealten Konfrontation zwischen Europa und Asien, die bis heute andauert. Die unter dem Banner des Islam vereinten asiatischen Stämme begannen eine grandiose Expansion, in deren Folge sie Syrien, Palästina, Ägypten, Nordafrika, Spanien eroberten, Konstantinopel bedrohten und sich bereits dem Herzen Europas näherten. Im Jahr 711 überquerte eine arabische Armee von 7.000 Mann, angeführt von Tariq ibn Ziyad, die Straße von Gibraltar auf den europäischen Kontinent. So begann die Eroberung der Iberischen Halbinsel (der Felsen an der spanischen Küste heißt seitdem Berg Tariq oder auf Arabisch - Jabal-Tariq, der in spanischer Aussprache zu Gibraltar wurde). Um 715 war fast die gesamte Iberische Halbinsel in muslimischer Hand. Im Jahr 721 überquerten die Umayyaden, die von 661 bis 750 ein riesiges Kalifat regierten, die Pyrenäen, fielen in Spanien ein und begannen mit der Eroberung Südfrankreichs. Sie eroberten die Städte Narbonne und Carcassonne. So entstanden neue Hochburgen für Angriffe auf Aquitanien und Burgund. Der Herrscher der Franken, Karl aus dem karolingischen Geschlecht (689-741), besiegte die Araber, als sie die Loire erreichten. Dies geschah 732 in der Schlacht von Poitiers. Der Sieg brachte ihm den Spitznamen Martell – „Hammer“ ein, weil er den Vormarsch der Muslime in Westeuropa stoppte. Aber die Araber hielten mehrere Jahrzehnte lang die Macht in der Provence. Die militärische Expansion der muslimischen Eroberer trug dazu bei, dass die arabische Kunst und Philosophie in kurzer Zeit ihrer Blütezeit nach Europa vordrang. Die arabische Kultur gab der Entwicklung von Medizin und Naturwissenschaften in Westeuropa Impulse. In Byzanz wurden die Muslime von Kaiser Leo III dem Isaurier zerschlagen. Die weitere Ausbreitung des Islam wurde durch den beginnenden politischen Zerfall der bis dahin durch ihre Einheit starken und schrecklichen muslimischen Welt gestoppt. Das Kalifat wurde in Teile geteilt, die miteinander verfeindet waren. Aber im 11. Jahrhundert starteten die seldschukischen Türken eine neue Offensive nach Westen und machten vor den Mauern von Konstantinopel Halt.

Zu dieser Zeit waren die Länder Westeuropas zwischen weltlichen und kirchlichen Feudalherren aufgeteilt. Das feudale System wurde gestärkt und ersetzte das kommunale durch seine Militärdemokratie. Die Unterdrückung und Verarmung des Volkes verschärfte sich - es gab praktisch keine freien Ackerbauern mehr, die Bauern wurden versklavt und besteuert. Die Feudalherren erfanden immer mehr Steuern und konkurrierten mit Erpressungen mit der Kirche - dem größten Feudalherrn, dessen Gier keine Grenzen kannte. Das Leben wurde unerträglich, weshalb sich die Bevölkerung Europas, die ungeduldig das Ende ihrer Qualen im Zusammenhang mit dem von der Kirche verheißenen Weltuntergang und dem Anbruch des Paradieses auf Erden erwartete, in einem Zustand religiöser Erregung befand, der in der Verlangen nach allen möglichen geistlichen Heldentaten und Bereitschaft zur christlichen Selbstaufopferung. Der Pilgerstrom nahm zu. Wenn die Araber sie in der Vergangenheit tolerant behandelten, begannen die Türken jetzt, Pilger anzugreifen und christliche Kirchen zu zerstören. Die römisch-katholische Kirche beschloss, dies auszunutzen, und schmiedete Pläne zur Weltherrschaft, für die es zunächst notwendig war, die abtrünnige östliche - byzantinische - Kirche zu unterwerfen und ihre Einnahmen durch den Erwerb neuer feudaler Besitztümer - Diözesen - zu steigern. In letzterem deckten sich die Interessen der Kirche und der Feudalherren völlig, da auf ihnen keine freien Ländereien und Bauern mehr saßen und das Land nach der Herrschaft der "Majorität" vom Vater nur an den ältesten Sohn vererbt wurde . So fiel der Aufruf von Papst Urban II. zum Schutz des Heiligen Grabes auf fruchtbaren Boden: Die bedrückenden sozioökonomischen Bedingungen in Europa führten zum Auftauchen vieler verzweifelter Menschen, die nichts zu verlieren hatten und bereit waren, sich auf eine riskante Reise ins Heiligtum zu begeben Enden der Welt auf der Suche nach Abenteuer, Reichtum und Ruhm der „Krieger Christi“. Neben großen, von aggressiven Motiven getriebenen Feudalherren wurde die Idee eines Feldzugs nach Osten von zahlreichen kleinen Feudalrittern (Jüngere aus feudalen Familien, die nicht mit einer Erbschaft rechnen konnten) aufgegriffen Kaufleute vieler Handelsstädte, in der Hoffnung, ihren Hauptkonkurrenten im Handel mit dem reichen Osten - Byzanz - zu zerstören. Aber die größte Begeisterung erfuhr natürlich das einfache Volk, das durch Armut und Entbehrungen zur Verzweiflung gebracht wurde. Riesige Menschenmassen ließen sich von der Rede von Papst Urban in Clermont am 24. November 1095 inspirieren und schworen, gegen die Ungläubigen in den Krieg zu ziehen, um das Heilige Grab und das Heilige Land zu befreien. Sie nähten aus Stoff ausgeschnittene Kreuze auf ihre Kleidung (oft aus der Kleidung der Priester selbst genommen, die die Massen zu dem Kunststück aufriefen), weshalb sie den Namen "Kreuzfahrer" erhielten. Zu den Schreien von "So Gott will!" Viele machten sich direkt von der Ebene von Clermont auf den Weg, um dem Propagandaaufruf des Papstes zu folgen: „Das Land, das Sie bewohnen, ist mit Ihrer Zahl eng geworden. Daher kommt es, dass Sie sich gegenseitig beißen und miteinander kämpfen ... Jetzt wird Ihr Hass, Ihre Feindschaft hört auf, und der mörderische Streit wird schlummern. Geht den Weg zum Heiligen Grab, entwurzelt dieses Land von den bösen Menschen und unterwerft es euch... Wer hier elend und arm ist, wird dort reich werden!".

Der erste Kreuzzug fand 1096 statt, aber Wappen hätten durchaus etwas früher erscheinen können. Das Problem ist, dass die ersten dokumentarischen Beweise für Wappen mindestens zweihundert Jahre nach ihrem Erscheinen erschienen sind. Vielleicht erklärt sich die enge Verbindung zwischen den Kreuzzügen und der Geburt der Heraldik aus der Tatsache, dass in dieser Zeit die Verwendung von Emblemen weit verbreitet war. Dies erforderte die Schaffung eines geordneten Systems von Symbolbildern als Kommunikationsmittel, denn das Wappen diente als Erkennungszeichen, das einige Informationen über den Besitzer enthielt und aus der Ferne klar erkennbar war.

Seit dem 12. Jahrhundert wurde die Rüstung immer komplexer, der Helm bedeckt das gesamte Gesicht des Ritters, er selbst ist von Kopf bis Fuß vollständig in Rüstung gekleidet. Außerdem waren mit einigen Unterschieden alle Rüstungen vom gleichen Typ, sodass es unmöglich wurde, den Ritter nicht nur aus der Ferne, sondern auch aus der Nähe zu identifizieren. Diese Situation gab Anstoß zur massenhaften Verwendung des Wappens als Erkennungszeichen. Neben dem auf dem Schild abgebildeten Wappen tauchten nach und nach weitere Embleme auf, die den Rittern helfen sollten, sich auf Distanz und in der Hitze des Gefechts zu erkennen: der Knauf (Kleinod) - ein Schmuckstück aus Tierhörnern und Vogel Federn, die oben auf dem Helm befestigt sind (dieses Element wurde bei Ritterturnieren weiterentwickelt), sowie heraldische Wimpel und Standarten. Die Kombination zweier Arten von Gattungszeichen – Schild und Knauf – bildete später die materielle Grundlage des Wappens.

Aber zurück zu den Kreuzzügen. Vieles in der Heraldik weist darauf hin, dass es während der Eroberung des Ostens durch die Kreuzfahrer Gestalt annahm. Hier sind die Zeichen. Der Begriff Emaille, der heraldische Farben bezeichnet, ist östlichen Ursprungs. Das Wort kommt vom persischen „mina“, was die blaue Farbe des Himmels bedeutet (die ersten Emails waren blau). Die einzigartige Technik der Emailmalerei kam aus Persien, Arabien und Byzanz nach Europa. Auf diese Weise – durch Auftragen von Emaille – wurden stählerne Rüstungen, Schilde und besondere Wappentafeln bemalt, die die Herolde bei Turnieren zur Schau stellten. Die blaue Farbe oder das Azurblau – „azur“ – wurde aus dem Osten nach Europa gebracht – daran erinnert ihr sehr moderner Name Ultramarin (Überseeblau). Der heraldische Name „azur“ kommt vom persischen „azurk“ – blau. Von hier kommt der Name Lapislazuli (Lapislazuli), ein hauptsächlich in Afghanistan vorkommender Stein, aus dem diese Farbe gewonnen wird. Der Name der roten Farbe - "gyulz" (gueulez) - stammt von den lila gefärbten Pelzen, mit denen die Kreuzritter ihre Marschkleidung um Hals und Ärmel hüllten (im Abschnitt "Regeln der Heraldik" wird gesagt, dass heraldisch Figuren wurden oft aus Pelzstücken hergestellt, die mit auf dem Schild ausgestopft waren). Der Name kommt vom Wort „gul“ – rot, auf Persisch, was die Farbe einer Rose bezeichnet. Der Ursprung der grünen Farbe - "vert", auch "sinople" genannt - stammt wahrscheinlich von im Osten hergestellten Farbstoffen. Die orange Farbe, die häufiger in der englischen Heraldik vorkommt, wird „tenne“ genannt – vom arabischen „henne“. So hieß der pflanzliche gelb-rote Farbstoff, der uns als Henna bekannt ist. Unter asiatischen und arabischen Häuptlingen ist es ein alter Brauch, die Mähne, den Schweif und den Bauch ihrer Kriegspferde sowie die rechte Hand, die die Waffe hält, mit Henna zu bemalen. Im Allgemeinen färben die Bewohner des Ostens ihre Haare und Nägel mit Henna. Der östliche Ursprung hat den Namen eines Schildes mit einem speziellen halbkreisförmigen Ausschnitt an einer oder beiden Kanten, in den ein Speer eingeführt wird. Dieser Schild heißt „Tarch“ – genau wie sein arabisches Vorbild.

Zwei wichtige Details der heraldischen Gestaltung – die Taufe und das Burlet – verdanken ihren Ursprung den Kreuzzügen. Während des ersten Kreuzzugs starben jeden Tag Dutzende von Rittern an der Hitze, da ihre Stahlpanzer in der Sonne heiß wurden. Eine Methode, die die Bewohner der Wüste bis heute anwenden, mussten die Crestons von den Arabern übernehmen: Um der heißen Sonne zu entkommen und ein Aufheizen des Helms zu verhindern, benutzten die arabischen und persischen Krieger ein darüber geworfenes Stück Stoff Kopf und Schultern und am Kopf mit einem Reifen aus gewebtem Kamelhaar befestigt, das mit Seidenfäden verflochten ist. Die sogenannte Kufya ist bis heute fester Bestandteil der arabischen Tracht. Von ihr stammt das Lambrequin oder Lambrequin ("Lambrequin", vom lateinischen "lambellum" - ein Stück oder ein Stück Materie) sowie ein Burlet (vom französischen "burrelet" - ein Kranz). Der Namet ist ein obligatorischer Bestandteil des Wappens und wird als Umhang mit flatternden Enden dargestellt, der mit einer Burlet oder Krone am Helm befestigt ist. Die Heftung ist entweder ganz, mit einem ornamental geschnitzten Rand (besonders bei frühen Wappen) oder ausgeschnitten, mit langen, skurril ineinander verschlungenen Klappen (wahrscheinlich deutete der Heftschnitt mit Säbelhieben auf den Mut des Wappeninhabers hin - a Teilnehmer an den heißesten Kämpfen).

Während der Kreuzzüge schlossen sich europäische Feudalherren, die in ihrer Heimat jedem gut bekannt waren, einer riesigen internationalen Armee an und verloren vor dem allgemeinen Hintergrund ihre normalerweise ausgeprägte äußere Individualität, weshalb sie das Bedürfnis hatten, sich irgendwie von der abzugrenzen Masse der gleichen Ritter, demonstrieren ihre nationale, Stammes- und militärische Zugehörigkeit. Die Eroberungen der Kreuzfahrer waren immer von schrecklichem Raub und Raub begleitet, so dass die Regel aufgestellt wurde, nach der der Ritter, der zuerst in ein Haus der Stadt einbrach, zum Eigentümer von allem erklärt wurde, was sich darin befand. Die Ritter mussten die Beute irgendwie markieren, um sie vor den Übergriffen der Mitstreiter zu schützen. Mit dem Aufkommen von Wappen wurde dieses Problem gelöst, indem ein Schild mit dem Wappen seines neuen Besitzers an die Tür des Hauses genagelt wurde. Nicht nur einzelne Kreuzritter, sondern auch große Militärführer hatten ein solches Bedürfnis: Die Bewohner der von ihren Abteilungen eingenommenen Häuser und Quartiere hingen die Banner dieser Truppen auf, um nicht von anderen Feudalherren geplündert zu werden. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es unter den Kreuzfahrern ständig zu Konflikten um die Aufteilung der Beute, Scharmützeln und Streitigkeiten um die Ehre kam, diese oder jene Stadt einzunehmen. Sie können auch hinzufügen, dass alle Kreuzzüge sehr schlecht organisiert waren. Bei der Vorbereitung von Militäreinsätzen herrschte völlige Verwirrung, und während der Kämpfe gab es eine allgemeine Müllhalde. All ihren Streit, ihre Habgier, ihren Betrug und ihre Grausamkeit, unter denen Europa stöhnte, brachten die weltlichen und kirchlichen Feudalherren mit in den Osten. Später wird dies (sowie die traditionell verräterische Politik von Byzanz) zum Zusammenbruch der Kreuzfahrerbewegung und zur Vertreibung der Europäer aus den besetzten Gebieten führen, aber vorerst besteht die Notwendigkeit, die Situation irgendwie zu rationalisieren. Ein Beispiel war vor meinen Augen: Arabische Krieger verwendeten Schildembleme, die normalerweise aus Inschriften oder Zeichnungen von Blumen und Früchten bestanden. Dieser Brauch wurde wie viele andere von den Kreuzfahrern übernommen und wurde zu einem der Grundsteine ​​der aufkommenden Heraldik.

Die Folge der Kreuzzüge war das Aussterben vieler Adelsfamilien in Europa, deren männliche Vertreter alle während der Feldzüge starben. Adelsfamilien, deren Wurzeln bis in die Zeit der Eroberung Roms durch Barbarenstämme zurückreichen, verschwanden einfach. Infolgedessen waren die europäischen Monarchen zum ersten Mal gezwungen, den Adel zu bevorzugen und eine neue Aristokratie zu schaffen. Wappen spielten dabei die wichtigste Rolle, da oft die einzige Grundlage für den Adelsanspruch und der urkundliche Nachweis der adeligen Herkunft ein aus dem Heiligen Land mitgebrachtes Wappen war.

Also die Ansammlung vieler Feudalherren aus verschiedenen Ländern an einem Ort (eine ungewöhnliche Situation für Europa), die internationale Natur der Kreuzfahrerarmee, die Notwendigkeit, sich gegenseitig zu identifizieren und (unter Bedingungen von Analphabetismus und Sprachbarrieren) ihre eigenen zu behaupten Namen sowie die Eigenschaften von Waffen, die Methode der Kriegsführung und das Ausleihen vieler Erfindungen der östlichen Zivilisation - all dies wurde zum Grund für die Entstehung und Gestaltung der Heraldik.

Ritterturnieren verdankt das Wappen nicht weniger als den Kreuzzügen. Turniere erschienen vor den Kreuzzügen. Jedenfalls werden Militärspiele erwähnt, die 842 in Straßburg während der Verhandlungen zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen stattfanden. Turniere entstanden wahrscheinlich Mitte des 12. Jahrhunderts in Frankreich und breiteten sich dann nach England und Deutschland aus. In einigen Chroniken wird der französische Baron G. de Prelly als Erfinder der Turniere bezeichnet, aber höchstwahrscheinlich hat er nur die ersten Regeln für Turniere entwickelt.

Turniere sind längst zu einem festen Bestandteil des westeuropäischen Lebens geworden. Nur Ritter mit einwandfreiem Ruf durften daran teilnehmen. Verletzung des ritterlichen Kodex droht mit schrecklicher Schande. Um 1292 wurden neue, sicherere Regeln für Turniere eingeführt – „Statutum Armorum“. Es durften nur stumpfe Waffen verwendet werden. Jeder Ritter durfte nur drei Knappen haben. Im Zweikampf wurden nun spezielle Speere verwendet, die beim Aufprall leicht brechen. Es war verboten, außer der Reihe zu kämpfen, das Pferd des Feindes zu verletzen, anders als ins Gesicht oder in die Brust zu schlagen, den Kampf fortzusetzen, nachdem der Feind sein Visier erhoben hatte, als Gruppe gegen einen vorzugehen. Zuwiderhandelnde wurden ihrer Waffen und Pferde beraubt und bis zu drei Jahre inhaftiert. Spezielle Turnierrüstungen erschienen so massiv, dass der Ritter und sein Pferd ihr Gewicht kaum tragen konnten. Die Pferde selbst aus dem 13. Jahrhundert trugen ebenfalls Rüstungen. Ebenso wie die Schilde der Ritter waren Pferdedecken heraldisch gefärbt. Zwei weitere wichtige Details sollten erwähnt werden. Der Springer musste von oben von der Tribüne aus gut sichtbar sein, besonders während des allgemeinen Kampfes. Aus diesem Grund erschien der bereits erwähnte Knauf (oder wurde zumindest weit verbreitet) - Figuren, die oben auf dem Helm befestigt waren und aus hellem Holz, Leder und sogar Pappmaché (später - aus teureren Materialien) bestehen. Der berühmte deutsche Wanderritter des 14. Jahrhunderts, Ulrich von Liechtenstein, der als legendärer König Artus an mehreren Turnieren teilnahm, führte die Mode des komplexen Knaufs ein: Er trug einen Helm, der mit der Figur der Venus geschmückt war und in einem eine Fackel hielt Hand und einen Pfeil in der anderen. Zelte oder Zelte, in denen sich die Ritter auf Wettkämpfe vorbereiteten, Waffen lagerten und sich zwischen den Schlachten ausruhten (die Kreuzritter verwendeten dieselben Zelte auf Feldzügen), werden sich in Zukunft auch in der Heraldikkunst widerspiegeln - sie werden zu einem heraldischen Mantel und a Baldachin Zelt.

Turniere haben sich von wilden, blutigen Schlachten zu farbenfrohen Theateraufführungen entwickelt, bei denen Formalitäten immer wichtiger und der Kampf selbst weniger wichtig und konventioneller geworden ist. So wurden beispielsweise beim „Tournament of the World“, das 1278 im Windsor Park in England stattfand, Schwerter aus mit Pergament überzogenem Fischbein und versilberte, gekochte Lederhelme und leichte Holzschilde verwendet. Für bestimmte Leistungen im Wettkampf erhielt der Ritter Punkte (zum Beispiel wurden Bonuspunkte für einen niedergeschlagenen Knauf vergeben). Der Sieger wurde von den gekrönten Personen, den ältesten Rittern oder speziell ernannten Richtern (oft Herolde) bestimmt, manchmal wurde die Frage des Siegers von den Damen entschieden, zu deren Ehren die Ritter kämpften. Turniere waren traditionell von einer betont ehrfürchtigen Haltung gegenüber Frauen geprägt, die fast die Grundlage des ritterlichen Kodex war. Die Auszeichnung für den Gewinner des Turniers wurde aus den Händen der Dame überreicht. Die Ritter traten geschmückt mit einer Art Abzeichen auf, das sie von ihren Damen erhalten hatten. Manchmal brachten die Damen ihre Ritter mit einer Kette gebunden - die Kette galt als Symbol besonderer Ehre und wurde nur der Elite verliehen. In jedem Kampf wurde der letzte Schlag zu Ehren der Dame ausgeführt, und hier versuchten die Ritter besonders, sich zu profilieren. Nach dem Turnier führten die Damen den Gewinner zum Palast, wo sie ihn entwaffneten und ihm zu Ehren ein Fest veranstalteten, bei dem der Held den ehrenhaftesten Platz einnahm. Die Namen der Gewinner wurden in spezielle Listen eingetragen, ihre Heldentaten wurden in den Liedern der Minnesänger an ihre Nachkommen weitergegeben. Der Sieg im Turnier brachte auch materielle Vorteile: Manchmal nahm der Sieger dem Feind Pferd und Waffen weg, nahm ihn gefangen und forderte Lösegeld. Für viele arme Ritter war dies die einzige Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Von Freitag bis Sonntag, wenn Turniere von der Kirche erlaubt waren, wurde jeden Tag gekämpft und abends wurde getanzt und gefeiert. Es gab verschiedene Arten von Wettbewerben: Pferderennen, bei denen der Ritter den Feind mit einem Speerschlag aus dem Sattel schlagen musste; Schwertkampf; Speere und Pfeile werfen; die Belagerung von Holzburgen, die speziell für Turniere gebaut wurden. Eine andere Möglichkeit, abseits des Turniers Mut zu zeigen, war der „Schutz der Passagen“. Eine Gruppe von Rittern kündigte an, dass sie zu Ehren ihrer Damen einen Platz vor allen verteidigen würden. So verteidigten 1434 in Orbigo in Spanien zehn Ritter die Brücke einen Monat lang gegen achtundsechzig Rivalen, nachdem sie mehr als siebenhundert Kämpfe verbracht hatten. Im 16. Jahrhundert wurden Fußkämpfe mit kurzen Speeren, Keulen und Äxten populär. In Europa durften nur Personen adeliger Herkunft an Turnieren teilnehmen. In Deutschland waren die Anforderungen liberaler: Manchmal reichte es, um eine Genehmigung zu erhalten, auf einen Vorfahren zu verweisen, der an einem Ritterturnier teilgenommen hatte. Wir können sagen, dass der Hauptpass zum Turnier das Wappen war, was die hohe Herkunft des Besitzers und seine Position in der Stammeshierarchie beweist. Für Kenner wie die Herolde enthielt das präsentierte Wappen alle notwendigen Informationen. Deshalb waren Embleme der wichtigste Bestandteil der Turnieretikette, die so zahlreich wurde, dass es an der Zeit war, in diesem Bereich Ordnung zu schaffen.

Die Herolde systematisierten das Wissen über Wappen, entwickelten allgemeine Prinzipien und Regeln für ihre Erstellung und Erkennung und schufen schließlich die Wissenschaft des "Wappens" oder der "Heraldik".
Für die Herkunft der Begriffe „Heraldik“ und „Herold“ gibt es zwei Möglichkeiten: vom spätlateinischen heraldica (von heraldus – Herold), oder vom deutschen Herold – verwöhnter Heeralt – ein Veteran, wie man in Deutschland die Menschen nannte Mittelalter, die als tapfere und tapfere Krieger galten, die als Ehrengäste und Richter zu verschiedenen Feiern und insbesondere zu Turnieren eingeladen wurden. Diese Veteranen sollten die Bräuche der Ritterschaft bewahren, Turnierregeln entwickeln und auch deren Einhaltung überwachen.
Die Vorgänger der Herolde waren Vertreter mehrerer verwandter Berufe, deren Aufgaben kombiniert und spezifiziert wurden, was zum Auftreten von Herolden im klassischen Sinne des Wortes führte - Herolde, Höflinge und wandernde Minnesänger sowie die oben erwähnten Veteranen.
Herolde oder Parlamentarier wurden schon in alten Heeren eingesetzt, wie sie noch heute verwendet werden - für Verhandlungen mit dem Feind, für die Verkündung von Dekreten und verschiedene Arten von Ankündigungen.

Minnesänger (französisch menestrel, von mittelalterlichen lateinischen ministerialis) werden mittelalterliche Sänger und Dichter genannt. Jedenfalls erlangte dieser Begriff in Frankreich und England am Ende des Mittelalters eine solche Bedeutung. Ursprünglich waren Ministeriale in allen Feudalstaaten Personen, die im Dienst eines Herrn standen und mit ihm eine besondere Pflicht (Ministerium) erfüllten. Unter ihnen waren Dichter-Sänger, im Gegensatz zu ihren wandernden Brüdern im Handwerk, die ständig am Hof ​​​​oder einer hochrangigen Person waren. In Frankreich wurden Minnesänger im 12. Jahrhundert manchmal als Diener des Königs im Allgemeinen und manchmal als seine Hofdichter und -sänger bezeichnet. Die Funktion der Hofmusikanten bestand darin, die Heldentaten ihrer Feudalherren zu singen und zu verherrlichen. Und von hier aus ist es nicht mehr weit bis zur Funktion der Hofzeremonien und insbesondere der Ritterturniere. Wahrscheinlich sammelten die wandernden Minnesänger, deren Kunst an den Höfen der europäischen Feudalherren gefragt war, Erfahrungen im Erkennen der sie ständig umgebenden Wappen. Der älteste bekannte Herolddichter war Konrad von Würzburg, der im 13. Jahrhundert lebte. Die Funktionen von Veteranen, die aufgrund ihrer Tätigkeit in direktem Zusammenhang mit den Wappen standen, wurden bereits erwähnt.

Es ist möglich, dass Vertreter aller drei Berufe zu einem bestimmten historischen Zeitpunkt von einem gemeinsamen Begriff gerufen wurden - Herolde. So oder so, aber die Verbreitung von Ritterturnieren trug zur Entstehung von Sonderbeamten bei, die die Eröffnung des Turniers ankündigen, das Zeremoniell seiner Durchführung entwickeln und beobachten und auch alle Kämpfe und die Namen ihrer Teilnehmer bekannt geben sollten . Dies erforderte besondere Kenntnisse - der Herold musste die Genealogie der Adelsfamilien, deren Vertreter an den Schlachten teilnahmen, gut kennen und die Wappen der zum Turnier gekommenen Ritter erkennen können. So nimmt der Beruf des Herolds allmählich einen rein heraldischen Charakter an, und die Heraldik selbst wird auf Turnieren geboren.

Der französische Name der Heraldik – „blason“ – kommt vom deutschen „blasen“ – „bläst ins Horn“ und erklärt sich dadurch, dass der Ritter, als er vor die Schranke fuhr, die den Turnierort schützte, zur Ankündigung das Horn blies seine Ankunft. Dann kam der Herold heraus und beschrieb auf Bitten der Turnierrichter laut das Wappen des Ritters als Beweis seiner Berechtigung, am Turnier teilzunehmen. Vom Wort „blasen“ kommen das französische „blasonner“, das deutsche „blasoniren“, das englische „blazon“, das spanische „blasonar“ und das russische Wort „blazon“ – also zur Beschreibung des Wappens. Die Herolde schufen einen speziellen Jargon zur Beschreibung von Wappen (und werden heute von Spezialisten für Heraldik verwendet), basierend auf Altfranzösisch und mittelalterlichem Latein, da die Ritterschaft selbst, wie viele damit verbundene Dinge - der Rittercode, Waffenentwicklungen, Turniere und, schließlich die Heraldik - stammt aus Frankreich bzw. aus dem Reich Karls des Großen (747-814), das von deutsch-französischen Stämmen bewohnt wurde. Ein Großteil der heraldischen Terminologie wird durch quasi-französische, veraltete Wörter bezeichnet. Während des Mittelalters wurde Französisch von den herrschenden Klassen in den meisten Teilen Westeuropas verwendet, daher mussten die Regeln der Heraldik in dieser Sprache verfasst werden. Einige heraldische Begriffe sind jedoch so kunstvoll, dass sie absichtlich entworfen wurden, um den Uneingeweihten zu verwirren. Die speziellen Begriffe, die von den Herolden entwickelt wurden, werden unten diskutiert.

Es wird vermutet, dass das russische Wort „Wappen“ dem polnischen „Kraut“ entlehnt ist und in vielen slawischen und deutschen Dialekten (Kraut, Erb, Irb) in der Bedeutung von Erbe oder Erbe vorkommt. Der slawische Name dieses Erkennungszeichens weist direkt auf seinen erblichen Charakter hin. Der englische Begriff "coat of arm", der das Wappen bezeichnet, stammt von der Bezeichnung eines besonderen Kleidungsstücks "surcoat" - einem Umhang aus Leinen oder Seide, der die Rüstung des Ritters vor Sonne und Regen schützt (das Wort "Knight" kommt vom deutschen "ritter" - Reiter).

So gewinnen Wappen in den Ländern Westeuropas immer mehr an Bedeutung. In England genießen Herolde seit dem 12. Jahrhundert hohes Ansehen am Hof ​​der Könige. Eduard III. (1312-1377) gründete ein heraldisches College, das bis heute funktioniert (diese Institution – „The College of Arms“ – befindet sich in London in der Queen Victoria Street). In Frankreich führte Ludwig VII. (1120-1180) die Pflichten der Herolde ein und befahl, alle königlichen Insignien mit Lilien zu schmücken. Unter dem französischen König Philipp II. August (1165-1223) beginnen Herolde, sich in Rittertracht mit dem Wappen des Besitzers zu kleiden und betrauen sie mit einigen Pflichten bei Turnieren. Die Pflichten der Herolde sind Mitte des 14. Jahrhunderts genau formuliert. Der Titel des Herolds wird ehrenhaft, er wird erst nach einer Schlacht, einem Turnier oder einer Zeremonie erhoben. Dazu goss der Souverän einen Kelch Wein (manchmal Wasser) auf den Kopf des Eingeweihten und gab ihm den Namen der Stadt oder Festung, die mit der Einweihungszeremonie verbunden war, die der Herold behielt, bis er den nächsthöheren Grad erhielt – den Titel des Waffenkönigs (fr. "roi d" armes ", dt. "Wappenkoenig") Die Pflichten des Herolds wurden in drei Hauptgruppen eingeteilt: 1) Sie wurden beauftragt, den Krieg zu erklären, Frieden zu schließen, die Übergabe der Festung anzubieten, und dergleichen, sowie das Zählen der Gefallenen und Verwundeten während einer Schlacht oder eines Turniers und das Beurteilen der Tapferkeit von Rittern; 2) sie mussten bei allen feierlichen Zeremonien anwesend sein – bei der Krönung oder Beerdigung des Herrschers, bei der Erhebung zu Rittertum, zeremonielle Empfänge usw. 3) ihnen wurden rein heraldische Aufgaben übertragen - die Zusammenstellung von Wappen und Genealogien.
Die Arbeit der Herolde wurde sehr gut bezahlt, es gab eine Tradition, den gesandten Herold nicht ohne ein Geschenk gehen zu lassen, um dem Souverän, der ihn schickte, keine Respektlosigkeit zu zeigen.

Jeder Staat war in mehrere heraldische Marken unterteilt, die unter der Aufsicht eines "Waffenkönigs" und mehrerer Herolde standen. Zum Beispiel wurde Frankreich im Jahr 1396 in achtzehn solcher Mark aufgeteilt. Auch in Deutschland hatten im 14. Jahrhundert einzelne Provinzen ihre eigenen Herolde.
Ab dem 18. Jahrhundert verlieren Herolde zwar ihre mittelalterliche Bedeutung, verschwinden aber nicht spurlos und werden immer noch bei feierlichen Zeremonien verwendet - Krönungen, Hochzeiten usw.

Jahrhunderte nach dem Erscheinen von Wappen erscheinen die ersten wissenschaftlichen Arbeiten über Heraldik und eigentliche Wappen, von denen das früheste offenbar die Züricher Wappenrolle ist, die 1320 in Zürich zusammengestellt wurde.

In Frankreich beschreibt Jacob Bretex Ende des 13. Jahrhunderts Turniere und die Wappen ihrer Teilnehmer. Als frühestes Werk, das die Regeln der Heraldik umreißt, gilt jedoch die Monographie des italienischen Juristen Bartolo, dessen „Tractatus de insigniis et armis“ 1356 veröffentlicht wurde.
Berry, Oberherold Frankreichs am Hof ​​Karls VII. (1403-1461), reiste im Auftrag des Königs durch das ganze Land, besuchte Schlösser, Abteien und Friedhöfe, studierte Wappenbilder und stellte Stammbäume alter Adelsfamilien zusammen . Basierend auf seinen Recherchen stellte er das Werk „Le registre de noblesse“ zusammen. Nach ihm begannen die französischen Herolde, regelmäßige genealogische Aufzeichnungen zu führen. Eine ähnliche Aufgabe wurde von den Königen in der Zeit von Heinrich VIII. (1491–1547) bis Jakob II. (1566–1625) von englischen Herolden erhalten, die die sogenannten „heraldic visits“ – Inspektionsreisen im ganzen Land – im Auftrag durchführten Adelsfamilien zu zählen, Wappen zu registrieren und ihre Berechtigung zu überprüfen . Es stellte sich heraus, dass die meisten alten Wappen, die vor 1500 erschienen, von den Eigentümern ohne Erlaubnis angeeignet und vom König nicht gewährt wurden. Es war nicht schwer, ein einfaches Wappen zu erfinden. Die Situation, in der drei nicht verwandte Adlige dieselben Embleme trugen, war keine Seltenheit, sondern bewies nur, dass diese Embleme willkürlich von ihnen übernommen wurden. Als es auf dieser Grundlage zu einem Streit zwischen den Besitzern identischer Wappen kam, wandte sich jeder als letztes Mittel an den König. Es ist bemerkenswert, dass der Adlige, der infolgedessen gezwungen war, sein Wappen aufzugeben, sich nach der Beilegung des Streits damit tröstete, ein neues für sich selbst zu erfinden.
Die während der "heraldischen Besuche" gesammelten Materialien bildeten die Grundlage der englischen Genealogie und Heraldik.

STADTWAPPEN

Herzstück der Stadt- und Landeswappen sind die Siegel der Feudalherren, die die Echtheit der von ihnen übersandten Urkunden aus ihrem Besitz bescheinigen. Das Familienwappen des Feudalherrn ging also zuerst auf das Siegel der Burg über, dann auf das Siegel der ihm gehörenden Ländereien. Mit der Entstehung neuer Städte und der Bildung neuer Staaten führten die Anforderungen der Zeit und der Rechtsnormen zur Schaffung von Wappen, entweder völlig neu, nicht den Familienwappen des Adels entlehnt, sondern symbolische Bilder tragend unter Angabe lokaler Sehenswürdigkeiten, historischer Ereignisse, des wirtschaftlichen Profils der Stadt oder gemischt. Ein Beispiel ist das Wappen von Paris, in dem ein Schiff und ein azurblaues Feld mit goldenen Lilien aneinandergrenzen. Das Schiff symbolisiert einerseits die im Zentrum der Stadt liegende Insel de la Cité auf der Seine in Form eines Schiffes und andererseits den Handel und die Handelsgesellschaften als Hauptbestandteil der städtischen Ökonomie. Ein azurblaues Feld mit goldenen Lilien ist ein altes Emblem der kapetischen Dynastie, unter deren Patronat Paris stand.

Ab dem Ende des 13. und im Laufe des 14. Jahrhunderts drang die Heraldik in alle Bereiche des öffentlichen Lebens ein, und die heraldische Terminologie wurde in den kulturellen Schichten der Gesellschaft allgemein verwendet. Heraldik kommt in Literatur, Kunst und Alltag immer mehr in Mode. Wappen tauchen überall auf, von ritterlichen Rüstungen bis zu den Halsbändern Ihrer Lieblingshunde. Die von den Kreuzzügen zurückgekehrten Ritter begannen, die luxuriöse Kleidung der östlichen Herrscher nachzuahmen, spezielle Wappen zu tragen, die den Farben ihrer Wappen entsprachen und mit gestickten Wappen und Mottos verziert waren. Diener und Knappen erhalten Kleidung mit dem Wappen ihrer Herren, gewöhnliche Adlige ziehen ein Kleid mit den Wappen ihrer Senioren an, edle Damen beginnen, Kleider mit Bildern von zwei Wappen zu tragen: rechts - das Wappen von Arme ihres Mannes, auf der linken Seite - ihre eigenen. Unter dem französischen König Karl V. dem Weisen (1338-1380) kamen halb in einer, halb in einer anderen Farbe bemalte Kleider in Mode. Von den Adligen und ihren Knappen ging diese Mode auf die Vertreter der städtischen Stände über. Damit wird die Heraldik zu einem wichtigen Bestandteil der Kultur Westeuropas.

Neben der individuellen Heraldik wurden im Mittelalter andere Bereiche der Heraldik entwickelt - städtisch und korporativ, einschließlich der Kirche. Städtische Handwerker und Kaufleute gründeten Gilden, die als "juristische Personen" registriert und mit Wappen versehen wurden. Es war üblich, dass die Mitglieder der Zunft die Wappenfarben ihres Verbandes trugen – besondere Bemalungen. So trugen zum Beispiel Mitglieder der London Butcher's Company weiße und blaue Livreen, Bäcker trugen olivgrüne und kastanienbraune Farben, Wachskerzenhändler trugen blaue und weiße Livreen. Die Furriers Company of London durfte Hermelinfell in ihrem Wappen verwenden, obwohl diese heraldische Farbe nach mittelalterlichen Normen nur von königlichen und adligen Familien als Zeichen ihrer Exklusivität und Überlegenheit verwendet werden durfte. Auf Firmenwappen wurden hauptsächlich Werkzeuge platziert.

Ähnliche Wappen, Vokale genannt - "armes parlantes", in denen der Name des Handwerks durch heraldische Symbole vermittelt wurde, erhalten viele Werkstätten und Zünfte. So sahen zum Beispiel die Wappen der Werkstätten von Gent, einem der größten Handwerkszentren des Mittelalters, aus: Küfer stellten auf dem Schild ihres Wappens ein Arbeitswerkzeug und eine Wanne dar, Metzger - a Stier, Obsthändler - ein Obstbaum, Barbiere - ein Rasiermesser und eine Schere, Schuhmacher - ein Stiefel, Fischhändler - Fisch, Schiffsbauer - ein im Bau befindliches Schiff. Die Pariser Goldschmiedewerkstatt erhielt von König Philipp VI. (1293-1350) ein Wappen mit königlichen goldenen Lilien, verbunden mit einem goldenen Kreuz und den Emblemen ihres Handwerks - goldene sakrale Gefäße und Kronen, mit dem Motto "In sacra inque Korona". Apotheker zeigen Waagen und eine Lanzette auf ihren Wappen, Nagler - Hammer und Nägel, Wagenlenker - Räder, Spielkartenhersteller - Symbole von Kartenanzügen. Darüber hinaus wurden in Firmenwappen Abbildungen der Schutzheiligen der jeweiligen Handwerke gefunden. Der französische König Ludwig XIII., der die Bedeutung der Kaufleute erhöhen wollte, verlieh sechs Kaufmannszünften von Paris Wappen, in denen das Schiff aus dem Pariser Stadtwappen neben den Symbolen der entsprechenden Handwerke und Mottos stand.

Um den Adel nachzuahmen, verwendeten wohlhabende Bürger Familienzeichen wie Wappen, obwohl sie nicht offiziell waren. Aber die französische Regierung, die Geld brauchte, beschloss, die sich ausbreitende Mode zu ihrem Vorteil zu nutzen, und erlaubte jedem, Wappen zu erwerben, aber gegen eine Gebühr. Außerdem zwangen habgierige Beamte die Stadtbewohner sogar, Wappen zu erwerben. Infolge der Einführung einer Steuer auf das Recht auf ein persönliches Wappen im Jahr 1696 erhielt die Schatzkammer erhebliche Einnahmen, da eine große Anzahl von Wappen registriert wurde. Aber als Folge davon ist der Wert der Wappen in Frankreich dramatisch gesunken – die unglaublich fruchtbaren Wappen haben an Wert verloren.

Auch Bildungseinrichtungen verwenden seit Jahrhunderten Wappen. Universitäten erhielten oft das Wappen ihrer Gründer, wie das von Lady Margaret Beaufort gegründete Christ's College in Cambridge. Das Eton College erhielt sein Wappen 1449 von seinem Gründer, König Heinrich VI. (1421-1471), einem frommen Einsiedler, dessen Scheitern an der Herrschaft einer der Gründe für die Kriege der Scharlachroten und Weißen Rosen war. Die drei weißen Lilien auf diesem Wappen symbolisieren die Jungfrau Maria, zu deren Ehren das Kolleg gegründet wurde. Viele private und gewerbliche Firmen streben heute ein Wappen an, da das Vorhandensein eines solchen Wappens dem Unternehmen Solidität und Verlässlichkeit verleiht. So erhielt beispielsweise das bekannte englische Handelshaus Herrods erst vor relativ kurzer Zeit ein Wappen.

Von den ersten Tagen ihres Bestehens an beanspruchte die Kirche die höchste und absolute Macht in dieser Welt, daher eignete sie sich alle Attribute weltlicher Macht an, einschließlich Wappen. Das Wappen des Papsttums im 14. Jahrhundert waren die gekreuzten goldenen und silbernen Schlüssel des Apostels Petrus - "erlaubend" und "bindend", mit einer goldenen Schnur gebunden, auf einem scharlachroten Schild unter der päpstlichen Tiara. Diese Symbole haben verschiedene Interpretationen erhalten, auf die wir hier nicht eingehen werden. Sagen wir einfach, dass das Wappen die Rechte angibt, die Petrus erhalten hat, um alle Angelegenheiten der Kirche zu „entscheiden“ und „zu binden“, und dass diese Rechte von seinen Nachfolgern – den Päpsten – von ihm geerbt wurden. Dieses Wappen ist heute das offizielle Wappen des Vatikans, aber jeder Papst erhält sein eigenes Wappen, bei dem Schlüssel und Tiara den Schild umrahmen. Der jetzige Papst Johannes Paul II. hat zum Beispiel ein Wappen, das er als Erzbischof von Krakau aus den Händen von Erzbischof Bruno Haim, einem Spezialisten für Heraldik, erhalten hat. Das Kreuz und der Buchstabe „M“ auf dem Wappen symbolisieren Christus und die Jungfrau Maria. Es sollte gesagt werden, dass das Anbringen von Inschriften im Wappen, mit Ausnahme von Mottos, als schlechte Form angesehen wird, aber der Autor des Wappens ist berechtigt, sich auf die Traditionen der polnischen Heraldik zu beziehen (die später besprochen werden), wo Runenbuchstaben wurden ursprünglich verwendet. Tatsächlich ähnelt der Buchstabe "M" einer Rune mit ähnlichem Design.

Die Flagge des Vatikans zeigt das kleine Wappen des Stadtstaates, in dem es keinen scharlachroten Schild gibt, sondern diese Farbe auf die Schnur übertragen wird, die die Schlüssel bindet. Offensichtlich werden die Farben der Schlüssel für die Flagge gewählt - Gold und Silber.

Die Kirche, die der größte Feudalherr des Mittelalters war, begann früh, Wappen für praktische Zwecke zu verwenden - um die territoriale Zugehörigkeit kirchlicher Organisationen zu kennzeichnen und zu demonstrieren. Seit dem 12. Jahrhundert findet man Wappen auf den Siegeln von Abteien und Bischöfen. Die häufigsten Symbole der kirchlichen Heraldik sind die Schlüssel von St. Petrus, der Adler von St. Johannes und andere Zeichen, die verschiedene Heilige symbolisieren, Details des Kirchenlebens und eine Vielzahl von Kreuzen. Im Vereinigten Königreich gibt es bestimmte Regeln für die Wappen von Kirchenführern, die ihren Status in der Kirchenhierarchie zeigen. Zum Beispiel sind die Wappen von Erzbischöfen und Bischöfen mit Mitra geschmückt (das Wappen des Papstes ist mit einer Tiara gekrönt), und auf den Wappen von Priestern niedrigeren Ranges sind spezielle Hüte in verschiedenen Farben angebracht , ihrem Status entsprechend, mit mehrfarbigen Kordeln und Quasten ausgestattet. Ein Dekan zum Beispiel könnte einen schwarzen Hut mit zwei purpurnen Einzelschnüren mit jeweils drei roten Quasten haben. Die Priester der römisch-katholischen Kirche unterliegen nicht der Gerichtsbarkeit der offiziellen heraldischen Behörden, aber die von ihnen verwendeten Wappen sind seit 1967 durch einen besonderen Erlass geregelt. Beispielsweise kann das Wappen eines katholischen Erzbischofs einen grünen Hut mit zwei grünen Einzelschnüren mit jeweils zehn grünen Quasten enthalten.

Im Mittelpunkt aller Staatswappen europäischer Länder stehen die Familienwappen der Herrscherhäuser. Auf vielen modernen europäischen Staatswappen gibt es in der einen oder anderen Form Löwen und Adler - traditionelle Symbole für Macht und Staatlichkeit.

Auf dem Wappen von Dänemark – drei azurblaue Leoparden auf einem goldenen, mit scharlachroten Herzen geschmückten Feld – so sah das Wappen von König Knud VI. Valdemarsson um 1190 aus. Dieses Emblem kann neben dem englischen als das älteste europäische Hoheitszeichen gelten. Auf dem großen königlichen Wappen von Schweden stützen Löwen den Schild und sind auch im zweiten und dritten Viertel des Schildes vorhanden. Um 1200 erhielt der Herrscher von Norwegen ein eigenes Wappen, das einen gekrönten Löwen des Hl. Olaf hält eine Streitaxt in seinen Vorderpfoten. Der Löwe des finnischen Wappens wurde allmählich bis zum 16. Jahrhundert geformt. Auf den Wappen von Belgien, den Niederlanden und Luxemburg hat sich auch ein Löwe niedergelassen - das alte Emblem der Herzöge von Burgund. Auf dem Wappen der Niederlande - ein goldener Löwe mit einem silbernen Schwert und einem Bündel Pfeile in den Pfoten. Dies ist das Gewerkschaftsemblem der Republik der Vereinigten Provinzen der Niederlande, die 1609 ihre Unabhängigkeit erlangte. Das republikanische Wappen als Ganzes überlebte nach der Gründung des Königreichs im Jahr 1815. Seine moderne Form erhielt das Wappen im Jahr 1917, als auf Initiative von Prinzgemahl Heinrich von Mecklenburg (1876-1934) die Königskrone auf dem Kopf eines Löwen durch eine reguläre Krone, einen Mantel mit Baldachin und ersetzt wurde schildtragende Löwen erschienen. Durch Beschluss des Wiener Kongresses, der nach dem Zusammenbruch des napoleonischen Reiches eine neue europäische Ordnung begründete, erlangten die Niederlande ihre Unabhängigkeit. Der Sohn des letzten Statthalters der niederländischen Republik, Wilhelm VI. von Oranien, wurde unter dem Namen Wilhelm I. König der Niederlande. Aber die südlichen Provinzen der Niederlande beschlossen, ihre eigene Unabhängigkeit zu verteidigen. 1830 kam es in Brabant zu einem Aufstand, und seitdem gilt der Brabanter goldene Löwe auf schwarzem Grund als Symbol der Unabhängigkeit der Union der südlichen Provinzen. 1831 wurde das Königreich Belgien ausgerufen, dessen Wappen das Wappen von Brabant war. Das Wappen von Luxemburg wurde 1815 von König Wilhelm I. der Niederlande genehmigt, da er auch Großherzog von Luxemburg war. Der Löwe ist auch auf anderen Staatswappen zu sehen. In der internationalen Staatsheraldik grenzt der Löwe an ein weiteres Symbol höchster Macht - den Adler. Es ist auf den Emblemen von Österreich, Albanien, Bolivien, Deutschland, Indonesien, Irak, Kolumbien, Libyen, Mexiko, Polen, Syrien, USA, Chile und vielen anderen Ländern zu sehen. Leider erlaubt uns der Umfang dieses Artikels nicht, auf jeden von ihnen zu achten, daher werden wir hier nur einige Beispiele betrachten.

Der österreichische Dreistreifen (rot-weiß-rot) Schild war das Wappen der Herzöge von Babenberg, die dieses Land bis 1246 regierten. Sein Bild erschien in den 20-30er Jahren des 13. Jahrhunderts auf den Siegeln der Herzöge. Zuvor, in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, tauchte das Bild eines schwarzen Adlers, ein weit verbreitetes heraldisches Emblem, erstmals auf dem Siegel des ersten österreichischen Herzogs Heinrich II. von Babenberg auf. Unter einer Fahne mit schwarzem Adler brachen die österreichischen Ritter, angeführt von Herzog Leopold V., zum dritten Kreuzzug auf. Bald darauf, im Jahr 1282, kam Österreich unter die Herrschaft der neuen Habsburger, deren Familienwappen ein roter Löwe in goldenem Feld war. Von 1438 bis 1806 besetzten die Habsburger fast durchgehend den Thron des Heiligen Römischen Reiches, dessen Emblem traditionell ein Doppeladler war. Er wurde das Wappen Österreichs und später des Österreichischen Reiches (1804) und des Österreichisch-Ungarischen Reiches (1868). Derselbe Adler ist auf dem Schild des Heiligen Römischen Kaisers Friedrich Barbarossa zu sehen.

Pflanzen sind an der Basis des Wappens von Großbritannien zu sehen. Dies sind unausgesprochene (stille) Mottos oder Symbole von England, Schottland, Irland und Wales. In verschiedenen Versionen des Wappens können sie sowohl einzeln dargestellt als auch in einer fantastischen Pflanze gesammelt werden, einer Art Hybrid, bestehend aus der Tudor-Rose, der kaledonischen Distel von Schottland, dem irischen Kleeblatt und der walisischen Zwiebel.

Die Tudor-Rose entstand aus der scharlachroten Rose der Lancaster und der weißen Rose der Yorks, die untereinander um den englischen Thron kämpften. Nach dem „Krieg der scharlachroten und weißen Rosen“, der von 1455 bis 1485 andauerte, vereinte der Gründer der neuen Dynastie, Heinrich VII. (1457–1509), die Embleme der kriegführenden Häuser zu einem. Shamrock schloss sich 1801 mit der Gründung des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland der „Hybride“ Rose und Distel an.

Rose, Distel, Kleeblatt und Schleife veranschaulichen einen weiteren Bereich der Heraldik. Eine Vielzahl von Abzeichen, die an Kleidungsstücken angebracht sind und eine bestimmte Person, ein bestimmtes Land oder ein bestimmtes Konzept symbolisieren könnten, tauchten bereits vor den Wappen auf, in der Antike und im Mittelalter erfreuten sie sich großer Beliebtheit. Mit der Entwicklung der Heraldik begannen diese Abzeichen einen heraldischen Charakter anzunehmen. Das Abzeichen stellte in der Regel ein Hauptemblem des Familienwappens dar, von denen viele sehr komplex waren und aus vielen Details bestanden. Diese Abzeichen sollten zeigen, dass ihre Besitzer zum Umfeld einer Person oder einer ganzen Familie gehören. Während des Krieges der Scharlachroten und Weißen Rose kleideten sich viele Soldaten, insbesondere ausländische Söldner, in die heraldischen Farben ihres Herrn. In der Schlacht von Bosworth im Jahr 1485 trugen beispielsweise die Soldaten der Armee des Earl of Richmond weiße und grüne Jacken, die Soldaten der Armee von Sir William Stanley trugen rote und so weiter. Außerdem trugen sie die persönlichen Abzeichen ihrer Generäle. Es war der Prototyp einer Militäruniform. In allen modernen Armeen gibt es neben Elementen der Heraldik spezielle Abzeichen. Der Besitzer des Wappens konnte mehrere Abzeichen haben und diese beliebig ändern.

Abgesehen von Westeuropa hatte nur Japan im 12. Jahrhundert ein ähnliches heraldisches System namens "mon" entwickelt. In einigen europäischen Sprachen wird dies fälschlicherweise mit „Wappen“ übersetzt, obwohl es kein Wappen im europäischen Sinne ist. Als Beispiel können wir das Emblem der kaiserlichen Familie betrachten - eine Chrysantheme mit 16 Blütenblättern. Ähnliche Zeichen wurden auch auf Helmen, Schilden und Brustpanzern angebracht, aber im Gegensatz zu Wappen wurden sie nie so groß dargestellt, dass sie aus der Ferne erkennbar waren. Wenn eine solche Identifizierung erforderlich war, wurde "mon" auf den Flaggen angezeigt. Genau wie das europäische Wappen wird "mon" in der Kunst verwendet - zum Dekorieren von Kleidung, Möbeln und Innenräumen. Wie in europäischen Königshäusern ließen auch die jüngeren Mitglieder des japanischen Kaiserhauses ein Chrysanthemenbild nach bestimmten Regeln modifizieren. Genau wie in Europa musste „mon“ in Japan legalisiert werden. Beide erblichen heraldischen Systeme sind unabhängig voneinander entstanden, ihre Ähnlichkeit ist jedoch nicht überraschend, da sich feudale Gesellschaften in derselben Richtung entwickelten. Wie die europäische überlebte die japanische Heraldik die Ära der Ritterlichkeit und ist in unserer Zeit weit verbreitet.

EINIGE ÜBERLEGUNGEN

In Europa sowie in den USA und anderen ehemaligen Kolonien lebt die Heraldik weiter, obwohl der Feudalismus der Vergangenheit angehört und die Wappen selbst eine rein dekorative Rolle spielen. Aber in diesen Ländern ist die Heraldik, die eine lange Geschichte hat, zu einer guten Tradition geworden und wurde weitgehend demokratisiert. Viele Menschen, die seit langem keine Beziehung zum Adel haben und den Besitzer des Wappens unter ihren Vorfahren gefunden haben, haben es eilig, ihre Häuser mit einem Wappen mit einer Urkunde in einem schönen Rahmen zu schmücken. Dadurch tauchen ständig neue Wappen auf. In vielen Ländern gibt es offizielle heraldische Gesellschaften, die an der Entwicklung und Genehmigung von Wappen und der genealogischen Forschung beteiligt sind. Die große Zahl und der solide Status dieser Organisationen zeugen vom echten Bedürfnis der Gesellschaft nach Heraldik, die heute kein moosiges Fragment der Geschichte, sondern ein Teil der modernen Kultur ist. Obwohl es Menschen gibt, die sich für die Vergangenheit ihrer Art interessieren, wird natürlich auch das Interesse an Wappen bestehen bleiben - Zeugen grausamer Kriege, heldenhafter Kreuzzüge und luxuriöser Turnierturniere (um sich davon zu überzeugen, reicht es aus, sich damit vertraut zu machen die kurze und natürlich unvollständige Liste nationaler und internationaler heraldischer Organisationen, die Sie nicht einmal lesen, sondern nur mit Ihren Augen überfliegen können).

Leider ist die Gegenwart und Zukunft der Heraldik in Russland nicht so optimistisch, wo es praktisch keinen Grund für ihre Existenz gibt. Zudem ist die altrussische Heraldik nicht sehr reich an Material: Sie umfasst mehrere tausend Adels- und mehrere hundert Provinz- und Stadtwappen, die meist etwa gleichzeitig und an einem Ort – in der entsprechenden Verwaltungsinstitution, dem ist, in der Senatsverwaltung für Heraldik. Das "Allgemeine Wappenbuch der Adelsfamilien des Allrussischen Reiches", das bis 1917 20 Bände umfasste, enthielt nur etwa 6.000 Wappen mit einer Gesamtzahl von Adelsfamilien von etwa 50.000. Das ist natürlich ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zu den Ressourcen der europäischen Heraldik. Obwohl die Slawen in der Antike verschiedene Arten von Emblemen verwendeten, tauchten echte Embleme in Russland fünfhundert Jahre später als in Europa auf, und zwar nicht aus praktischer Notwendigkeit, sondern als schönes Spielzeug aus dem Westen. Da die russische Heraldik keine Zeit hatte, Wurzeln zu schlagen, wurde sie von den Wirbelstürmen der Geschichte mitgerissen.

Bei der Erstellung von Site-Materialien stellte sich manchmal die Frage: Wie detailliert sollten sie sein? Worüber ist allgemein zu sprechen, was ist im Detail zu beachten? Der Detaillierungsgrad wurde vom gesunden Menschenverstand bestimmt, da der Zweck der Website darin besteht, dem Leser nur eine allgemeine Vorstellung von der Heraldik zu vermitteln, was sich teilweise in ihrem Titel widerspiegelt. "Exkursion zur Heraldik" kann natürlich nicht den Anspruch erheben, dieses weite Gebiet vollständig abzudecken, da hier nur die Grundprinzipien dargelegt und an einigen Beispielen illustriert werden. Dennoch glauben die Autoren, dass diese Materialien für diejenigen interessant sein könnten, die gerade erst begonnen haben, sich für Heraldik zu interessieren, und grundlegende Informationen zu diesem Thema benötigen.
Die Bemühungen der modernen Heraldik als wissenschaftliche Hilfsdisziplin zielen darauf ab, Wappen zu studieren, nämlich ihre Besitzer zu identifizieren, ihre Entstehungsgeschichte zu klären und die Zeit ihrer Entstehung festzustellen. Für eine seriöse historische Recherche werden natürlich ausführlichere Informationen und verlässlichere Quellen benötigt als der Exkurs zur Heraldik. Aber um zu verstehen, was ein Wappen ist, woraus es besteht, was seine Hauptelemente bedeuten und wie seine Hauptelemente genannt werden, und um schließlich zu versuchen, ein eigenes Wappen zu erstellen, lassen Sie sich von leiten Mit den skizzierten Prinzipien und der Konzentration auf die gegebenen Beispiele können Sie unsere Überprüfung erfolgreich verwenden. Auf jeden Fall hoffen die Autoren, dass sie hier alle wesentlichen Punkte genannt haben, die für die ersten Schritte zum praktischen Studium der Heraldik notwendig sind.

Liste einiger ausländischer heraldischer Organisationen:

• AUSTRALIEN: Der Heraldikrat von Australien; The Heraldry Society (australische Ranch); Heraldry Society of Australia Heraldry Australia Inc.
• ÖSTERREICH: Heraldisch-Genealogische Gesellschaft.
• ENGLAND & WALES: Das College of Arms; Die Heraldik-Gesellschaft; Institut für heraldische und genealogische Studien.
• BELGIEN: Heraldique et Genealogique de Belgique; Musées Royaux d "Art et d" Histoire; L "Office Genealogique et Heraldique de Belgigue.
• UNGARN: Magyar Heraldikai es Geneologiai Tarsasag.
• DEUTSCHLAND: Der Herold; Genealogisch-Heraldische Gesellschaft; Wappen Herold; Deutsche Heraldische Gesellschaft.
• DÄNEMARK: Heraldisk Selskab, Koebenhavn; Dansk Genealogisk Institute;Nordisk Flaggskrift.
• IRLAND: Das Büro des Chief Herald of Ireland; The Heraldry Scoiety of Ireland.
• ITALIEN: Aradico Collegio; Instituteo Italiano di Genealogia ed Araldica.
• KANADA: Kanadische heraldische Behörde; Heraldische Gesellschaft von Kanada.
• LUXEMBURG: Conseil Heraldique de Luxembourg.
• NIEDERLANDE: Koninklijk Nederlands Genootschap voor Geslact en Wapenkunde; Zentralbüro für Genealogie.
• NORWEGEN: Heraldisk Forening Norsk; Norsk Vapenring; Norsk Slekthistorik Forening; Kunstindustrimuseet in Oslo; middelalderforum; Universitetet i Oslo, Historisk Institute; Universität im Ethnografischen Museum Oslo.
• NEUSEELAND: The Heraldry Society of New Zealand; The Heraldry Society (neuseeländische Niederlassung).
• POLEN: Heraldisches Archiv.
• PORTUGAL: Institutio Portuges de Heraldica.
• SKANDINAVISCHE GESELLSCHAFT: Societas Heraldica Scandanavica.
• USA: New England Historic Genealogical Society; North American Institute of Heraldic and Flag Studies; Amerikanische Hochschule für Heraldik; Die Augustan Society Inc.; Genealogisches und heraldisches Institut von Amerika; Nationale Genealogische Gesellschaft.
• FINNLAND: Heraldica Skandinavien; Suomen Heraldinen Seura; Finnlands Nationales Komitee für Genealogi och Heraldik; Genealogika Samfundet und Finnland; Heraliske Sallskapet und Finnland.
• FRANKREICH: Federation des Societes de Genealogie, d „Heraldique et de Sigillographie; La Societe Franaise D“ Heraldique et de Sigillographie; La Société du Grand Armorial de France.
• SCHOTTLAND: Lord Lyon King of Arms und der Hof von Lord Lyon; Die Heraldik-Gesellschaft von Schottland; Die Schottische Genealogische Gesellschaft.
• SCHWEIZ: Heraldische Schweizerische Gesellschaft.
• SCHWEDEN: Schwedischer Staatsherold: Clara Neveous, Riksarkivet - Heraldiska sektionen; Svenska Heraldiska Foreningen (Heraldische Gesellschaft von Schweden); Heraldiska Samfundet; Skandinavisk Vapenrulla (SVR); Svenska Nationalkommitten für Genealogi och Heraldik; Voestra Sveriges Heraldiska Saellskap; Riddarhuset; Genealogischer Verein Genealogika Föreningen).
• Südafrika: The State Herald; Büro für Heraldik; Die Heraldik-Gesellschaft des südlichen Afrikas.
• JAPAN: Die Heraldik-Gesellschaft von Japan.
• INTERNATIONALE ORGANISATIONEN: Academie Internationale d "Heraldique; Confederation Internationale de Genealogie et d" Heraldique; Internationaler Kongress für genealogische und heraldische Studien; International Fellowship of Armorists (Heraldry International); Internationales genealogisches Institut; Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Das Emblem von "United Russia" wurde von der 370. Division der Wehrmacht und wörtlich von Italian - United Russia kopiert.
faschistisches Russland. " Mode» - Einheit, Einheit. Quelle:

Die Staatsduma der Russischen Föderation hat den Bären von "Einheitliches Russland" verboten?

Der Bär von United Russia ist in Gefahr. Für eine Flagge oder ein Abzeichen mit einem Bären wird es durchaus möglich sein, 15 Tage lang zu donnern. Und das alles, weil sich die Staatsduma auf Vorschlag von Zheleznyak bereits in der zweiten Lesung befindet.

Aber das ist übrigens so. Aus dem Gesetzestext ergibt sich, dass 15 Tage Arrest geahndet werden.

Die Idee ist nicht neu. Bereits 2006 schlugen die Abgeordneten der Moskauer Stadtduma Änderungen des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten vor, die die Strafen für dasselbe verschärfen würden, wofür die Abgeordneten der Staatsduma beschlossen, die Strafe zu verschärfen. Schon damals bemerkten aufmerksame Menschen, dass sie zum Beispiel für das Wappen von Moskau mit einer Geldstrafe belegt werden mussten.

Hier ist das Wappen von Moskau:

Und das ist das Emblem der 29. (1. russischen) Grenadier-Division der SS "RONA":

Es gibt auch ein Problem mit der russischen Flagge. Denn es "bis zur Verwirrung ..." gleicht einem Chevron, der aus russischen Emigranten und Kriegsgefangenen bestand und auf Seiten Nazideutschlands kämpfte.

Ein sehr beliebtes Symbol in der Armee Nazideutschlands war der Bär. Er wurde auf Kampffahrzeugen der 3. Panzerdivision und der 68. Infanteriedivision der Wehrmacht abgebildet. Aber in diesen Abteilungen stand der Bär auf zwei Beinen. Aber der Bär auf dem Emblem der 370. Infanteriedivision der Wehrmacht, der "verwirrend ..." heißt, ähnelt dem Bären von "Einheitliches Russland". Jeder Experte wird Ihnen dies bestätigen.

Hier die Bären-EP:

Und das ist ein faschistischer Bär aus dem Emblem der 370. Infanteriedivision der Wehrmacht:

Aber die Bären der EP und der 370. Infanteriedivision der Wehrmacht zusammen:

Irek Murtazin

Extremismus wird teuer zu stehen kommen
Sie beginnen mit erhöhten Bußgeldern zu kämpfen

Die Abgeordneten der Moskauer Stadtduma schlugen Änderungen des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten vor, die die Geldstrafen für Propaganda und öffentliche Zurschaustellung von Nazi-Symbolen um ein Vielfaches erhöhen würden. Es gibt jedoch keine klare Definition dessen, was solche Symbole in der Gesetzgebung sind. Dies ist Sache der forensischen Experten. Der Sicherheitsrat der Russischen Föderation hat bereits die Verabschiedung von Maßnahmen gegen Extremisten angeordnet, insbesondere um Institutionen zu „stärken“, die ihr Fachwissen Strafverfolgungsbehörden und Gerichten zur Verfügung stellen.

Auf einer Sitzung der Kommission für interethnische und interreligiöse Beziehungen der Moskauer Stadtduma wurden Änderungen zu Artikel 20.3 des Bundesgesetzbuches über Ordnungswidrigkeiten vorgeschlagen. Sie sehen eine Erhöhung der Geldstrafen für Propaganda und öffentliche Zurschaustellung von Nazi-Symbolen auf 2,5 Tausend Rubel vor. (jetzt 500-1000 Rubel) sowie die Einführung der Haftung für diese Straftat für juristische Personen (eine Geldstrafe von bis zu 100.000 Rubel). „Die bestehenden Strafen haben längst ihre Kraft verloren“, erklärte Igor Jeleferenko, Vorsitzender der Moskauer Stadtduma-Kommission für interethnische und interreligiöse Beziehungen, gegenüber „Kommersant“. Herr Yeleferenko schlägt auch vor, Buchhändlern zusätzliche Beschränkungen aufzuerlegen und sie zu verpflichten, Bücher mit faschistischen Symbolen in undurchsichtigen Verpackungen zu verteilen.

Im Gerichtsverfahren können sowohl der Ankläger als auch der Angeklagte einen Antrag auf Sachverständigengutachten stellen. Wenn es sich beispielsweise um die Propaganda des Faschismus handelt, können dies Anträge auf Durchführung sogenannter psycholinguistischer oder identifikationsbezogener Untersuchungen sein, bei denen die Aussagen des Angeklagten bzw. die von ihm verwendeten Symbole untersucht werden. Solche Studien in Russland können vom Bundeszentrum für forensische Expertise des Justizministeriums, dem Institut für forensische Wissenschaft des Zentrums für Spezialausrüstung des FSB, dem forensischen Expertenzentrum des Innenministeriums Russlands, as durchgeführt werden sowie unabhängige Sachverständige. Die Entscheidung über die Wahl des Prüfungsortes trifft der Richter. Tatjana Sekirazh, Leiterin des Labors für forensisch-psychologische Untersuchung des Bundeszentrums für forensische Untersuchungen des Justizministeriums, erklärte Kommersant die Technologie der Identifizierungsuntersuchung, bei der festgestellt wird, ob es sich bei den Symbolen um Nazi-Symbole handelt. Ihr zufolge erfolgt die Arbeit in Analogie zur Untersuchung zweier gleichartiger Marken auf den sogenannten Verwechslungsgrad. „Wir werden Politikwissenschaftler und Historiker einbeziehen, die untersuchen und vergleichen, wie stark sich eine Symbolik von einer anderen unterscheidet und ob der Durchschnittsbürger sie für eine andere halten kann“, erklärte Frau Sekirazh. Es sei darauf hingewiesen, dass gemäß dieser Technologie die Flaggen der Nationalen Bolschewiki (Hammer und Sichel in einem weißen Kreis auf rotem Grund) und der Russischen Nationalen Einheit (ein weißes Kreuz ähnlich einem Hakenkreuz) als "verwirrend ähnlich" erkannt werden können " zum Nazi (ein Hakenkreuz in einem weißen Kreis auf rotem Grund). , auf rotem Grund). Zwar gab Frau Sekirazh zu, dass das Zentrum des Justizministeriums solche Untersuchungen noch nicht durchgeführt habe, gab jedoch an, dass die Kosten für eine solche Untersuchung etwa 1.000 US-Dollar betragen würden.

Im Gegensatz zu Russland sind die rechtlichen Definitionen von Nazi-Symbolen im Ausland klar formuliert. Das deutsche Strafgesetzbuch verbietet beispielsweise das öffentliche Zeigen des nach rechts und links gedrehten Hakenkreuzes, der Flagge und des Emblems der NSDAP, der SS- und SA-Zeichen, der Verse und der Musik der Horst-Wessel-Parteihymne. In Ungarn ist auch das Vorführen des Hakenkreuzes, des Kreuzes mit Pfeilen etc. verboten.

Es sei darauf hingewiesen, dass sich die Moskauer Stadtduma mit ihrer Initiative der Kampagne der russischen Behörden zur Verschärfung der Gesetzgebung im Bereich der Extremismusbekämpfung angeschlossen hat. Wie „Kommersant“ bereits berichtete, hat der Sicherheitsrat der Russischen Föderation einen Aktionsplan zur Bekämpfung des Extremismus entwickelt. Es weist die Strafverfolgungsbehörden an, Gerichtsverfahren in Fällen von Extremismus in Gang zu setzen, um zu diesem Zweck bis zum 1. Januar 2007 eine Reihe von Maßnahmen zur Stärkung der Institution forensischer Spezialisten zu entwickeln, die Strafverfolgungsbehörden und Gerichten Fachwissen zur Verfügung stellen.

Anwälte glauben, dass es nicht einfach sein wird, diesen Auftrag zu erfüllen. "Wahrscheinlich wird sich keine Expertenbasis entwickeln", ist Anwalt Dmitry Agranovsky überzeugt, "die Behörden werden ihre Praxis einfach fortsetzen, wenn das Gesetz punktuell angewandt wird."

Alexander Kommersant-Woronow

In den offiziellen Symbolen der Partei Einiges Russland (links) finden Sie auf Wunsch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Emblem der 370. Infanteriedivision der Wehrmacht (rechts)