Geschichte als Wissenschaft, Gegenstand und Methoden des Studiums.

Was ist Geschichte? Sie kann sowohl als Entwicklungsprozess von Natur, Gesellschaft, Mensch als auch als Komplex von Sozialwissenschaften betrachtet werden, die die Vergangenheit der Menschheit in ihrer ganzen Konkretheit und Vielfalt untersuchen (Abb

Die Geschichte ist in erster Linie ein Bereich menschlicher Tätigkeit.

Der Wert der Geschichte liegt darin, dass wir dank ihr erfahren, was ein Mensch getan hat und was er daher ist.

Historische Quellen sind alles, was den historischen Prozess widerspiegelt, uns die Möglichkeit gibt, die Vergangenheit der Menschheit zu studieren. Die Geschichtswissenschaft hat vor einigen Jahrzehnten ein System zur Klassifizierung historischer Quellen entwickelt Prinzip des Informationsträgers. Unserer Meinung nach gibt dieses traditionelle System das vollständigste Bild der ganzen Vielfalt historischer Quellen, die der Geschichtswissenschaft dienen (Schema 2). Die meisten Autoren unterscheiden sechs Arten von Quellen.

1. Schriftliche Quellen. Es ist allgemein anerkannt, dass die älteste Schriftart die Piktographie war, d.h. Schriftzeichnungen, die von Naturvölkern verwendet wurden. Aus solchen Zeichnungen entsteht die Hieroglyphenschrift. Auch die Schrift, die nicht Gedankengegenstände, Sätze oder Worte bezeichnet, sondern die Laute der Sprache, entstand in der Antike. Die Erfinder des ersten Alphabets sind die Phönizier, ein Volk, das in der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. an der Ostküste des Mittelmeers lebte. Das slawische Alphabet wurde im 9. Jahrhundert geschaffen. basierend auf dem griechischen Alphabet der christlichen Missionare Cyril und Methodius. Die ersten schriftlichen Denkmäler in altrussischer Sprache, die uns überliefert sind, stammen aus dem 11. Jahrhundert. Zu den schriftlichen Quellen gehören alte Chroniken, Memoiren, Artikel aus Zeitungen und Zeitschriften, Geschäftsdokumente, statistische Materialien usw. Sogar Belletristik kann zu einer wichtigen Quelle werden, da die Werke von Schriftstellern und Dichtern das Leben, die Bräuche und die sozialen Stimmungen einer bestimmten Epoche perfekt widerspiegeln.

Schema 2

2. Materialquellen. Solche Quellen können als Arbeitswerkzeug eines primitiven Menschen bezeichnet werden, das von einem Archäologen gefunden wurde, und als Familiendienst, der von Generation zu Generation weitergegeben wird, und als alte Uhr, die in einem Museum aufbewahrt wird, und als jeder andere Gegenstand, der uns hilft, die Geschichte der Menschheit zu studieren .

3. Ethnographische Quellen. Dazu gehören kulturelle, religiöse, alltägliche Traditionen verschiedener Völker. Die Bräuche, Verhaltensnormen, Rituale, Feiertage, die wir von unseren Vorfahren geerbt haben, sind ein wesentlicher Bestandteil des historischen Gedächtnisses der Menschheit.

4. Mündliche Quellen. Jeder von uns, der jemals den Erinnerungen an die Erfahrungen unserer Eltern und Großeltern zugehört hat, ist auf diese Art von Quelle gestoßen. Im Gedächtnis der heute lebenden Menschen ist viel passiert: der Große Vaterländische Krieg, ein kurzfristiges Tauwetter 1950-1960, die Perestroika, der Zusammenbruch der UdSSR. Jemand blieb ein passiver Beobachter der Ereignisse, und jemand fand sich durch den Willen des Schicksals in ihrer Mitte wieder. Augenzeugenberichte können eine sehr wertvolle Quelle sein und eine Grundlage für ernsthafte historische Recherchen bieten.

5. Sprachliche Quellen. Die Erinnerung an die Vergangenheit wird nicht nur von Menschen, sondern auch von den Sprachen, die sie sprechen, bewahrt, daher ist es üblich, sprachliche Quellen als separaten Typ herauszuheben. So lässt beispielsweise der Ursprung in den slawischen Sprachen von Wörtern, die die Namen von Tieren und Pflanzen bezeichnen, Rückschlüsse auf die Lage des alten Stammhauses der Slawen zu. Wir können mit Sicherheit sagen, dass die alten Vorfahren der slawischen Völker an Orten lebten, an denen Fichten und Birken wuchsen, aber keine Buchen wuchsen, da ihr Name in unserer Sprache einen "fremden" Ursprung hat.

6. Audiovisuelle Dokumente (Foto-, Film- und Videodokumente, Tonaufnahmen). Sie spiegeln einen bedeutenden Abschnitt der neueren und jüngeren Geschichte wider. Wie Sie wissen, erschien die Fotografie in der Mitte und das Kino - ganz am Ende des 19. Jahrhunderts. Im XX Jahrhundert. Aus der Fotografie wurde Farbe, aus dem Kino außerdem Klang. Vor relativ kurzer Zeit sind Videos aufgetaucht. Die auf Foto, Film und Videoband festgehaltenen Materialien ermöglichen es, den Moment „anzuhalten“, die unwiederbringlich vergangene Vergangenheit „wiederzubeleben“.

Der erste Phonograph wurde 1877 von dem Amerikaner T. Edison erfunden. Seitdem wurden die Schallschutztechniken kontinuierlich verbessert. In weniger als hundert Jahren wurden Schallplatten durch Laser-CDs ersetzt. Audioaufnahmen speichern die Klänge vergangener Epochen, die Stimmen längst Verstorbener.

Das Studium historischer Quellen erfordert besondere Fähigkeiten und Kenntnisse. Um sie zu erhalten, ist es notwendig, spezielle historische (Hilfs-) Disziplinen zu studieren, die es Ihnen ermöglichen, die grundlegenden Methoden der Arbeit mit historischen Quellen zu beherrschen (siehe Tabelle 1).

Tabelle 1

Historische Hilfsdisziplinen

Name	Gegenstand der Studie
Genealogie (griechische Genealogie - Genealogie)	Die Wissenschaft von der Entstehung, Entstehung und Entwicklung familiärer Beziehungen
Heraldik (lat. heraldus - Herold)	Die Wissenschaft, die Wappen untersucht
Diplomatik (griechisches Diplom - Dokument)	Die Wissenschaft, die den Ursprung, die Form und den Inhalt, die Funktionsweise und die Geschichte des Textes juristischer Dokumente untersucht
Metrologie (griechisch metron - Maß und Logos - Wissenschaft)	Die Wissenschaft, die die in der Vergangenheit verwendeten Längen-, Flächen-, Volumen- und Gewichtsmaße in ihrer historischen Entwicklung untersucht
Onomastik (griechisch onoma - Name, Name)	Die Wissenschaft, die Eigennamen untersucht, die Geschichte ihres Vorkommens. Es hat mehrere Abschnitte: Toponymie - die Wissenschaft der geografischen Namen; Anthroponymie - eine Wissenschaft, die die persönlichen Namen von Menschen untersucht; Ethnonymie ist eine Wissenschaft, die die Namen von Städten untersucht; Theonymie ist die Lehre von den Namen der Götter.
Numismatik (lat. numisma - Münze)	Die Wissenschaft, die die Geschichte der Münzprägung und des monetären Umlaufs von Münzen, Banknoten usw. untersucht.
Paläographie (griechisch palos - antik und grafo - ich schreibe)	Die Wissenschaft, die die äußeren Merkmale handschriftlicher Quellen in ihrer historischen Entwicklung untersucht (Handschrift, Schriftzeichen, Tinte etc.)
Sphragistik (griechisch sphragis - Siegel)	Die Wissenschaft, die Robben studiert
Chronologie (griechisch chronos - Zeit)	Die Wissenschaft, die die Chronologie- und Kalendersysteme verschiedener Völker untersucht
Etymologie (griechisch etymon - Wahrheit, wahre Bedeutung des Wortes)	Ein Zweig der Linguistik, der die ursprüngliche Wortbildungsstruktur eines Wortes untersucht und Elemente seiner alten Bedeutung identifiziert

Es reicht nicht immer aus, nur eine historische Quelle zu lesen, um die notwendigen Informationen zu erhalten. Und ja, es kann manchmal schwer zu lesen sein. In der antiken Rus beispielsweise wurde der Text zusammengeschrieben, ohne Wörter zu trennen, die Schreibweise der einzelnen Buchstaben unterschied sich stark von der modernen. Sogar die Anzahl der alphabetischen Zeichen änderte sich im Laufe der Zeit. Auch die Art der Handschrift wurde anders: Charter, Halbreifen, Schreibschrift. Um zu lernen, wie man die Manuskripte vergangener Jahrhunderte liest, studieren Historiker Paläographie - die Wissenschaft von den äußeren Merkmalen handschriftlicher Quellen.

Nicht weniger wichtig für Forscher ist das Zeitkonto. Es ist zum Beispiel nicht schwer zu erraten, dass die alten Griechen nie geschrieben haben, dass sie im 5. Jahrhundert vor Christus lebten. BC. Sie begannen ihre Abrechnung mit Beginn der ersten Olympischen Spiele. In der vorpetrinischen Rus wurden Jahre ab der biblischen „Erschaffung der Welt“ gezählt. Übrigens feierten unsere Vorfahren das neue Jahr im Frühjahr (1. März) und ab Ende des 15. Jahrhunderts. - im September. In der langen Geschichte der Menschheit wurden viele Kalender erstellt. Mondkalender stammen aus Mesopotamien und Sonnenkalender aus dem alten Ägypten. Ein Kalender ähnlich dem, den wir verwenden, wurde im alten Rom erstellt. Im 1. Jahrhundert G. Yu. Caesar führte einen Kalender ein, der aus 365 Tagen und 6 Stunden bestand, genannt Julian. Nach diesem Kalender gibt es alle vier Jahre ein Schaltjahr. Alle 128 Jahre gab es einen Unterschied von einem Tag. Bis zum 16. Jahrhundert es waren zehn Tage, also reformierte Papst Gregor 1582 den Kalender. So entstand der gregorianische Kalender. In unserem Land wurde es (wir nennen es auch "neuen Stil") erst 1918 eingeführt. Gottesdienste der russisch-orthodoxen Kirche finden immer noch nach dem alten julianischen Kalender statt. Historiker helfen, die Systeme der Chronologie und Kalender verschiedener Zeiten und Völker zu verstehen Chronologie.

Im Laufe der langen Menschheitsgeschichte haben sich nicht nur Zeitzählsysteme verändert, sondern auch Maßsysteme. Das metrische System wird in den meisten Ländern der Welt übernommen. Aber in der Vergangenheit hatte jede Nation ihr eigenes Maßsystem für Länge, Fläche, Volumen und Gewicht. Behandelt werden die Maßsysteme in ihrer historischen Entwicklung Metrologie.

Wie oben erwähnt, wird die Erinnerung an die Vergangenheit von den Sprachen der Völker der Welt bewahrt. Dies zeigt sich besonders deutlich in den Namen von Eigennamen. Die Entstehungsgeschichte wird untersucht Onomastik. Diese Disziplin hat mehrere Abschnitte, von denen die wichtigsten als Toponymie (Wissenschaft der geografischen Namen) und Anthroponymie (Wissenschaft über die Herkunft menschlicher Vor- und Nachnamen) angesehen werden können.

Von großer Bedeutung für den Historiker sind Numismatik, Münzen untersuchen und Spragistik - die Wissenschaft der Robben. Eine der interessantesten historischen Disziplinen sind Genealogie - die Wissenschaft der Genealogie Heraldik - die Wissenschaft der Embleme.

Historische Quellen und der Komplex der betrachteten Disziplinen ermöglichen es, sich der Erkenntnis historischer Wahrheit zu nähern.

Ähnliche Informationen.

Geschichte, aus dem Griechischen übersetzt, bedeutet eine Geschichte über die Vergangenheit, über das Gelernte. Geschichte ist ein Entwicklungsprozess von Natur und Gesellschaft. Auch Geschichte genannt ist ein Komplex von Sozialwissenschaften (Geschichtswissenschaft), der die Vergangenheit der Menschheit in ihrer ganzen Konkretheit und Vielfalt untersucht. Die Geschichte wird in die Gruppe der Geisteswissenschaften eingeordnet, die eine bestimmte Region (Afrikanistik, Balkanologie), ein Volk (Sinologie etc.) oder eine Gruppe von Völkern (Slavistik) studieren.

Welt(allgemeine) Geschichte ist eine Geschichte, die die Periode der Menschheit vom Erscheinen des ersten Homo sapiens bis zur Gegenwart untersucht.

Die Geschichte der Heimat - Dies ist eine Geschichte, die die Geschichte einzelner Länder und Völker untersucht (die Geschichte Russlands, die Geschichte Deutschlands).

Die Geschichte ist in chronologischer Reihenfolge in folgende Abschnitte unterteilt:

Die Geschichte der Urgesellschaft ist eine Geschichte, die die Zeit der Menschheitsgeschichte vor der Erfindung der Schrift untersucht, nach der die Möglichkeit der historischen Forschung auf der Grundlage des Studiums schriftlicher Quellen besteht.

Alte Geschichte ist die Geschichte, die den Zeitraum der Menschheitsgeschichte untersucht, der zwischen der prähistorischen Zeit und dem Beginn des Mittelalters in Europa unterschieden wird.

Die mittelalterliche Geschichte ist eine Geschichte, die die Periode in der Geschichte der Menschheit untersucht, die nach der Antike folgt und dem Neuen Zeitalter vorausgeht.

Neue Geschichte - Geschichte, die den Zeitraum in der Geschichte der Menschheit untersucht, der zwischen dem Mittelalter und der neuesten Zeit angesiedelt ist.

Neuere Geschichte - Geschichte, die die Zeit der Menschheit seit 1918 untersucht

Zweige der Geschichte:

Die Wirtschaftsgeschichte ist ein Zweig der Geschichte, der die Phänomene und Prozesse untersucht, die mit der evolutionären Entwicklung und Wechselwirkung jener Aspekte menschlicher Aktivität verbunden sind, die in irgendeiner Weise mit der Wirtschaft zusammenhängen.

Militärgeschichte - ein Zweig der Geschichte, der Kriege untersucht, die in einer bestimmten historischen Ära stattfanden; auch die Geschichte eines einzelnen Krieges oder sogar einer einzelnen Kampagne.

Historische Geographie - ein Zweig der Geschichte, der die Geschichte durch das "Prisma" der Geographie untersucht, es ist auch die Geographie eines Territoriums in einem bestimmten historischen Stadium seiner Entwicklung.

Die Geschichtsschreibung ist ein Zweig der Geschichtswissenschaft, der sich mit ihrer Geschichte befasst (Sammlung von historischem Wissen, Interpretation historischer Phänomene, Änderung methodologischer Trends in der Geschichtswissenschaft usw.).

Organische Teile der Geschichte als Komplex der Wissenschaften:

Archäologie ist eine Wissenschaft, die die Geschichte der Gesellschaft auf der Grundlage der materiellen Überreste des Lebens und der Aktivitäten der Menschen - materielle (archäologische) Denkmäler - untersucht.

Ethnographie (Ethnologie) ist die Wissenschaft von ethnischen Gruppen (Völkern), die sich mit ihrer Herkunft und Besiedlung, ihrem Leben und ihrer Kultur befasst.

Die Geschichte wird in die Gruppe der Geisteswissenschaften eingeordnet, die eine bestimmte Region (Afrikanistik, Balkanologie), ein Volk (Sinologie etc.) oder eine Gruppe von Völkern (Slavistik) studieren.

historische Quellen- alle Objekte, die den historischen Prozess direkt widerspiegeln und die Erforschung der Vergangenheit der Menschheit ermöglichen.

Historische Quellen werden bedingt in mehrere Gruppen eingeteilt:

je nach Art der Informationsfixierung:

geschrieben - epigraphische Dokumente, Birkenrindenbriefe, Manuskripte, Drucksachen.

Material - die Produktionsinstrumente und die mit ihrer Hilfe geschaffenen materiellen Güter: Gebäude, Waffen, Schmuck, Geschirr, Kunstwerke - alles, was das Ergebnis menschlicher Arbeitstätigkeit ist.

Im Gegensatz zu schriftlichen enthalten sie keinen direkten Bericht über historische Ereignisse und enthalten meistens keine Inschriften.

Film- und Fotodokumente - Dokumentarfilm, Audio- und Fotomaterial.

bildlich - Ikonen, Parsuns, Gemälde, Plakate usw.

aus der Sicht des Studiums einer Wissenschaft:

ethnografische - Informationen, die bis heute erhalten geblieben sind: Daten zu Leben, Bräuchen, Bräuchen, die in schriftlichen Quellen häufig fehlen. Solche Informationen werden von der Ethnographie gesammelt, untersucht und verarbeitet.

Folklore - Denkmäler der mündlichen Volkskunst, d. H. Legenden, Lieder, Märchen, Sprichwörter, Redewendungen usw. Solche Informationen werden von der Folklore gesammelt, untersucht und verarbeitet.

sprachlich - Informationen über die Herkunft von geografischen Namen, Personennamen, Eigennamen von Schiffen, Schiffen, Eigennamen von Göttern und Gottheiten usw. Solche Informationen werden von der Linguistik untersucht.

Separate historische Quellen können nur bedingt der einen oder anderen Gruppe zugeordnet werden. Einige ethnographische Quellen studieren also sowohl Archäologie als auch Ethnographie; Anthropologische Quellen stehen an der Grenze zwischen Naturwissenschaft und Geschichte. Die gesellschaftliche Entwicklung führt ständig zu einer besonders raschen Erweiterung der Vielfalt schriftlicher Quellen und zur Entstehung völlig neuer Typen historischer Quellen. Beispielsweise führte die Erfindung und Verwendung von Foto- und Filmkameras mit Tonaufzeichnung zur Bildung einer speziellen Gruppe von Film-, Audio- und Fotomaterialien.

Historische Hilfsdisziplinen- das sind Fächer, die bestimmte Arten oder einzelne Formen und Inhalte historischer Quellen untersuchen.

Folgende Wissenschaften können wir den historischen Hilfsdisziplinen zuordnen:

Paläographie - eine historische Hilfsdisziplin (eine spezielle historische und philologische Disziplin), die die Geschichte der Schrift, die Entwicklungsmuster ihrer grafischen Formen sowie Denkmäler der antiken Schrift untersucht, um sie zu lesen, den Autor, die Zeit und den Ort zu bestimmen Schaffung. Die Paläographie untersucht die Entwicklung der grafischen Formen von Buchstaben, Schriftzeichen, die Proportionen ihrer Bestandteile, die Typen und die Entwicklung von Schriftarten, das System der Abkürzungen und ihrer grafischen Bezeichnung, das Material und die Werkzeuge des Schreibens. Ein spezieller Zweig der Paläographie beschäftigt sich mit der Grafik kryptographischer Systeme (Kryptographie).

Diplomatie - eine historische Hilfsdisziplin, die historische Akte (Rechtsdokumente) untersucht. Es untersucht alte Dokumente diplomatischer und juristischer Natur: Urkunden, Akten und ähnliche Texte und ihre Originale. Eine ihrer Aufgaben ist es, gefälschte Handlungen von echten zu unterscheiden.

Genealogie - eine historische Hilfsdisziplin, die die familiären Beziehungen von Menschen, die Geburtsgeschichte, die Herkunft von Personen, die Herstellung familiärer Bindungen, die Zusammenstellung von Generationenbildern und Stammbäumen untersucht. Genealogie ist mit Heraldik, Diplomatie und vielen anderen historischen Disziplinen verbunden. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts gewinnt im Zusammenhang mit dem wissenschaftlichen Fortschritt die genetische Genealogie mittels menschlicher DNA-Analyse an Popularität.

Heraldik - eine spezielle historische Disziplin, die sich mit der Erforschung von Wappen sowie der Tradition und Praxis ihres Gebrauchs befasst. Es ist Teil der Emblematik, einer Gruppe miteinander verbundener Disziplinen, die sich mit Emblemen befassen. Embleme unterscheiden sich von anderen Emblemen dadurch, dass ihr Aufbau, ihre Verwendung und ihr rechtlicher Status besonderen, historisch gewachsenen Regeln entsprechen. Die Heraldik legt genau fest, was und wie auf dem Staatswappen, Familienwappen usw. angebracht werden kann, erklärt die Bedeutung bestimmter Figuren.

Spragistik - eine historische Hilfsdisziplin, die Siegel (Matrizen) und ihre Abdrücke auf verschiedenen Materialien untersucht. Ursprünglich im Rahmen der Diplomatie entwickelt, beschäftigt sie sich mit der Feststellung der Echtheit von Dokumenten.

Historische Metrologie - eine historische Hilfsdisziplin, die die in der Vergangenheit verwendeten Maße - Länge, Fläche, Volumen, Gewicht - in ihrer historischen Entwicklung untersucht. Oft bildeten Maßeinheiten kein metrisches System, sie werden als traditionelle Maßsysteme bezeichnet. Die historische Metrologie untersucht die Geschichte der Entstehung und Entwicklung verschiedener Messsysteme, die Namen einzelner Maße, ihre quantitativen Verhältnisse, stellt ihre tatsächlichen Werte fest, dh ihre Entsprechung zu modernen metrischen Systemen. Die Metrologie ist eng mit der Numismatik verwandt, da viele Völker in der Vergangenheit Gewichte hatten, die mit Geldeinheiten zusammenfielen und denselben Namen trugen.

Numismatik - eine historische Hilfsdisziplin, die die Geschichte der Münzprägung und des Geldumlaufs untersucht. Öffentliche Aufgaben der Numismatik: Identifizierung numismatischer Kulturdenkmäler; das Studium charakteristischer Tatsachen, Zusammenhänge und Prozesse, die zu einem tieferen Verständnis der Geschichte beitragen und Lücken in der Geschichtswissenschaft schließen.

Chronologie - eine historische Hilfsdisziplin, die die Daten historischer Ereignisse und Dokumente festlegt; zeitliche Abfolge historischer Ereignisse; eine Liste aller Ereignisse in ihrer zeitlichen Abfolge.

Historische Geographie - eine historische Hilfsdisziplin, die die Geschichte durch das "Prisma" der Geographie studiert; es ist auch die Geographie eines Territoriums in einem bestimmten historischen Stadium seiner Entwicklung.

Archivierung - eine wissenschaftliche Disziplin, die theoretische, methodische und organisatorische Fragen der Archivierung und ihrer Geschichte untersucht und entwickelt.

Archäologie - eine historische Disziplin, die die historische Vergangenheit der Menschheit anhand materieller Quellen untersucht.

Ethnographie - ein Teilgebiet der Geschichtswissenschaft, das ethnische Völker und andere ethnische Formationen, ihre Herkunft (Ethnogenese), Zusammensetzung, Besiedlung, kulturelle und alltägliche Besonderheiten sowie ihre materielle und geistige Kultur untersucht.

Geschichtsschreibung ist eine historische Hilfsdisziplin, die die Geschichte der Geschichtswissenschaft untersucht. Die Geschichtsschreibung testet die korrekte Anwendung der wissenschaftlichen Methode beim Verfassen einer historischen Arbeit, wobei der Schwerpunkt auf dem Autor, seinen Quellen, der Trennung von Fakten und Interpretation sowie dem Stil, den Vorurteilen des Autors und dem Publikum liegt, für das er diese Arbeit geschrieben hat Geschichte.

Historische Informatik - eine historische Hilfsdisziplin, die die Methodik des Einsatzes von Informationstechnologie beim Studium des historischen Prozesses, der Veröffentlichung historischer Forschung und der Lehre historischer Disziplinen sowie bei der Archiv- und Museumsarbeit untersucht.

CHRONOLOGIE. ZEITZÄHLUNG. Julianischer und Gregorianischer Kalender.

Chronologie(von griechisch χρόνος - Zeit; λόγος - Lehre):

eine historische Hilfsdisziplin, die die Daten historischer Ereignisse und Dokumente festlegt;

zeitliche Abfolge historischer Ereignisse;

eine Liste aller Ereignisse in ihrer zeitlichen Abfolge.

"Kalender"- vom lateinischen „Calendarium“ – „Schuldenbuch“, und „Calendae“ ist der erste Tag eines jeden Monats im alten Rom, an dem regelmäßig Zinsen für Schulden gezahlt werden sollten; - daher die übertragene Bedeutung dieses Wortes als Zeitzählsystem.

Beim Zählen der Zeit im Verlauf werden zwei Parameter benötigt:

Zeitmaße in Relation zueinander - das ist ein "Kalender" im engeren Sinne;

die Entfernung von einem bedingt gewählten Bezugspunkt ist die „Chronologie“ oder „Epoche“.

Zusammen bilden diese beiden Parameter ein System der Zeitzählung oder einen "Kalender im weitesten Sinne".

Es gibt drei Arten von Kalendern im engeren Sinne:

solar - Zeitmaße in ihnen aus dem Verhältnis Sonne - Erde: TAG, JAHR und seine Ableitungen - JAHRHUNDERT (JAHRHUNDERT) und JAHRTAUSEND.

Mond - Zeitmaße in ihnen aus dem Verhältnis Mond - Erde - Sonne - WOCHE, MONAT

lunisolar, - kombinieren Zeitmaße des 1. und 2. Typs.

Kalender des 3. Typs sind weiter verbreitet, und die ersten beiden sind normalerweise im Bereich der Religion. Kalender des 3. Typs sind JULIAN und GRIGORIAN, deren Verwendung für die europäische und russische Geschichte typisch ist.

Julianischer Kalender- ein Kalender, der von einer Gruppe alexandrinischer Astronomen unter der Leitung von Sosigen entwickelt wurde. Der Kalender wurde von Julius Cäsar ab dem 1. Januar 45 v. Chr. eingeführt. e. Das julianische Kalenderjahr beginnt am 1. Januar, da es seit 153 v. Chr. Dieser Tag war. e. Die von den Komitien gewählten Konsuln traten ihr Amt an.

Der julianische Kalender löste den alten römischen Kalender ab und basierte auf der astronomischen Kultur des hellenistischen Ägyptens. In der Kiewer Rus war der Kalender als „Friedlicher Kreis“, „Kirchenkreis“, „Anklageschrift“ und „Große Anklageschrift“ bekannt. Der julianische Kalender im modernen Russland wird normalerweise als alter Stil bezeichnet.

Gregorianischer Kalender- ein Zeitberechnungssystem, das auf der zyklischen Zirkulation der Erde um die Sonne basiert; die Dauer des Jahres wird mit 365,2425 Tagen angenommen; enthält 97 Schaltjahre für 400 Jahre.

Der gregorianische Kalender wurde erstmals am 4. Oktober 1582 von Papst Gregor XIII. in den katholischen Ländern eingeführt, um den bisherigen julianischen Kalender zu ersetzen: Der Tag nach Donnerstag, dem 4. Oktober, war Freitag, der 15. Oktober.

DAS PRINZIP DES HISTORISMUS. Paradigmen der Geschichtswissenschaft. ALLGEMEINE HISTORISCHE PERIODISIERUNG.

Historismus- eine wissenschaftliche Methode, das Prinzip der Betrachtung der Welt, der natürlichen und soziokulturellen Phänomene in der Dynamik ihrer Veränderung, der Entstehung in der Zeit, in einer naturgeschichtlichen Entwicklung, die die Analyse von Forschungsgegenständen im Zusammenhang mit den spezifischen historischen Bedingungen ihrer Existenz.

Name Theorien		Kriterien Einteilung historischer Prozess	Grundlegendes Konzept und Definitionen
religiös	Als Begründer der christlichen Vorstellung gilt der römische Kirchenschreiber Eusebius Pamphilus, ab 311 Bischof von Cäsarea. Seine endgültige Gestalt erhielt er in der theologischen Konzeption des Kirchenvaters Bischof Augustinus (354-430), die er in seinem Werk „Über den Gottesstaat“ entwickelte.	Gottes Vorsehung	Vorsehung (von lat. Providentia - Vorsehung), ein religiöses Verständnis von Geschichte als Manifestation des Willens Gottes, die Umsetzung eines vorhergesehenen göttlichen Plans zur "Heilung" des Menschen.
formativ	Entwickelt in den 40-60er Jahren. 19. Jahrhundert K. Marx, Es wurde in den Arbeiten von V.I. Lenin und in den Werken sowjetischer Historiker und Philosophen von den 1930er bis Ende der 1980er Jahre.	Sozioökonomisch	Sozioökonomische Bildung - ein historischer Gesellschaftstyp, der eine bestimmte Stufe in der fortschreitenden Entwicklung der Menschheit darstellt, basierend auf einer bestimmten Produktionsweise mit eigener Basis und Überbau.) Basis.Überbau.Klassen.
Zivilisation	Es wurde im späten XIX - frühen XX Jahrhundert entwickelt. N. Ja Danilevsky, O. Spengler, A. Toynbee.	Soziokulturell	Zivilisation - Es gibt keine universelle Definition von Zivilisation, jeder Autor gibt je nach Kriterien seine eigene Definition an. Es gibt Anzeichen für etablierte Zivilisationen: die Dauer ihrer Existenz, die Abdeckung riesiger Gebiete, die Verbreitung auf eine große Anzahl von Menschen und ihre Einzigartigkeit (Originalität).
Leidenschaftlich	L.N. Gumilyov, formuliert 1939, erblickte aber in den 70er Jahren das Licht. 20. Jahrhundert	Die Dynamik der Entwicklung des Ethnos	Ethnos - Dies ist eine Gruppe mit einer internen Struktur, die sich anderen ähnlichen Gruppen widersetzt und gemeinsame Verhaltensstereotype hat. Leidenschaft (aus Leidenschaft - Leidenschaft) - das ist eine hohe Entschlossenheit von Menschen, die in der Lage sind, ihr Leben zu opfern, um das Ziel auf dem Weg zu einem realen oder illusorischen Ziel zu erreichen und andere Menschen zu führen und sie mit ihrer Begeisterung anzustecken.

Paradigmen der Geschichtswissenschaft:

Periodisierung der Geschichte- eine besondere Art der Systematisierung, die in der bedingten Einteilung des historischen Prozesses in bestimmte chronologische Perioden besteht. Diese Perioden haben bestimmte Besonderheiten, die abhängig von der gewählten Grundlage (Kriterium) der Periodisierung bestimmt werden.

Europa	Russland
Primitives Gemeinschaftssystem Die primitive Gesellschaft entstand vor etwa 40.000 Jahren mit dem Aufkommen des Homo sapiens und der Bildung von Stammesgemeinschaften und existierte vor der Bildung der ersten Stadtstaaten Ende des 6. Jahrtausends v. in Mesopotamien (Asien). vorliterarische Art der Kultur.	Primitives Gemeinschaftssystem (40.000 v. Chr. - Ende des 4. Jahrtausends v. Chr.) Es gibt keine Informationen über die Existenz slawischer Stämme in dieser Zeit.
Antike Welt (Ende 4. Jahrtausend v. Chr. - Ende 5. Jahrhundert n. Chr.) Von der Entstehung der ersten Stadtstaaten in Mesopotamien bis zum Untergang des Weströmischen Reiches (476). Sklavenbau. Staatsform: östliche Despotie, Reich, Republik. Die Entstehung einer Schriftkultur.	Antike Welt II Jahrtausend v Slawische Stämme heben sich von der indogermanischen Sprachfamilie ab und sind seit dem 5. Jahrhundert bekannt. ANZEIGE die Umsiedlung der Ostslawen entlang des Dnjepr beginnt. Urgesellschaft.
Mittelalter 5. Jahrhundert ANZEIGE - ser. 17. Jahrhundert Feudalsystem. Die vorherrschende Staatsform in Europa ist die Monarchie (alle Arten). .	Mittelalter 5. Jahrhundert ANZEIGE – IX Jahrhundert. ANZEIGE - die Zersetzung des primitiven Gemeinschaftssystems, die Militärdemokratie., die Faltung der Voraussetzungen für die Staatsbildung unter den Ostslawen. IX n. Chr - 17. Jahrhundert Feudalsystem. Staatsformen: Monarchie (alle Arten), Bojarenrepublik. Religiöser Charakter der Kultur .
neue Zeit (Mitte XVII - frühes XX Jahrhundert.) Die Ausbreitung der kapitalistischen Verhältnisse. Industrielle Revolutionen, die Bildung von Industriegesellschaften. Verschiedene Staatsformen (Monarchie, beschränkte Monarchie, Republik). Säkulare Kultur.	neue Zeit (Mitte XVII - frühes XX Jahrhundert.) Die Dominanz der feudal-leibeigenen Verhältnisse zur Mitte. XIX Jahrhundert. Die Entstehung der kapitalistischen Verhältnisse, ihre rasche Entwicklung in der Industrie nach der Abschaffung der Leibeigenschaft 1861 Industrielle Revolution. Erhaltung feudaler Überreste. Staatsformen: absolute Monarchie, Duma-Monarchie (1906-1917). Entstehung und Etablierung weltlicher Kulturprinzipien, Kulturspaltung in Adels- und Volkskultur im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts.
Neueste Zeit (Anfang 20. Jahrhundert - Anfang 21. Jahrhundert) Die Vielfalt der Entwicklungswege der Wirtschaft, Politik und Kultur, die Entstehung der Informationsgesellschaft.	Neueste Zeit (Anfang 20. Jahrhundert - Anfang 21. Jahrhundert) Ein Versuch, eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen, das Design der Sowjetrepublik. Die Dominanz der "sozialistischen Kultur". Der Zusammenbruch der UdSSR (1991). Rückkehr zu Marktbeziehungen, Aufbau eines Mehrparteiensystems, Bildung einer Präsidialrepublik. Die Verbreitung westlicher Kulturströmungen.

Periodisierung der Geschichte der Primärgesellschaft. DENKMÄLER DER PRIMÄRKULTUR AUF DEM GEBIET RUSSLANDS.

Steinzeit:

Steinzeit- die älteste Periode in der Geschichte der Menschheit, als die wichtigsten Werkzeuge und Waffen hauptsächlich aus Stein bestanden, aber auch Holz und Knochen verwendet wurden. Am Ende der Steinzeit breitete sich die Verwendung von Lehm (Geschirr, Backsteinbauten, Skulpturen) aus.

Periodisierung der Steinzeit:

Paläolithikum:

Das Altpaläolithikum ist die Zeit des Auftretens der ältesten menschlichen Spezies und der weiten Verbreitung des Homo erectus.

Das Mittelpaläolithikum ist eine Periode der Verdrängung des Erectus durch evolutionär fortgeschrittenere menschliche Spezies, einschließlich moderner Menschen. Neandertaler dominierten Europa während des gesamten Mittelpaläolithikums.

Das Jungpaläolithikum ist die Zeit der Herrschaft des modernen Menschentyps auf der ganzen Welt in der Ära der letzten Eiszeit.

Mesolithikum und Epipaläolithikum; Die Terminologie hängt davon ab, wie stark die Region vom Verlust der Megafauna infolge des Abschmelzens des Gletschers betroffen ist. Die Zeit ist geprägt von der Entwicklung der Technologie zur Herstellung von Steinwerkzeugen und der allgemeinen Kultur des Menschen. Keramik fehlt.

Neolithikum - die Ära der Entstehung der Landwirtschaft. Werkzeuge und Waffen sind immer noch aus Stein, aber ihre Herstellung wird perfektioniert, und Keramik ist weit verbreitet.

Kupferzeit:

Kupferzeit, Kupfersteinzeit, Chalkolithikum(griechisch χαλκός „Kupfer“ + griechisch λίθος „Stein“) oder Äneolithikum (lateinisch aeneus „Kupfer“ + griechisch λίθος „Stein“)) - eine Periode in der Geschichte der Urgesellschaft, eine Übergangszeit von der Steinzeit zur Bronzezeit . Umfasst ungefähr den Zeitraum 4-3 Tausend v. h., aber in manchen Bereichen existiert sie länger, in manchen fehlt sie ganz. Meistens wird das Äneolithikum in die Bronzezeit eingeordnet, manchmal wird es aber auch als separate Periode betrachtet. Während des Äneolithikums waren Kupferwerkzeuge üblich, aber Steinwerkzeuge waren immer noch vorherrschend.

Bronzezeit:

Bronzezeit- eine Periode in der Geschichte der Urgesellschaft, gekennzeichnet durch die führende Rolle von Bronzeprodukten, die mit einer Verbesserung der Verarbeitung von Metallen wie Kupfer und Zinn, die aus Erzvorkommen gewonnen wurden, und der anschließenden Herstellung von Bronze aus ihnen verbunden war. Die Bronzezeit ist die zweite, späte Phase der frühen Metallzeit, die auf die Kupferzeit folgt und der Eisenzeit vorausgeht. Im Allgemeinen der chronologische Rahmen der Bronzezeit: 35./33. - 13./11. Jahrhundert. BC h., aber verschiedene Kulturen sind verschieden. Im östlichen Mittelmeerraum ist das Ende der Bronzezeit mit der fast gleichzeitigen Zerstörung aller lokalen Zivilisationen um die Wende vom 13. zum 12. Jahrhundert verbunden. BC Chr., bekannt als Bronzezerfall, während sich im Westen Europas der Übergang von der Bronzezeit zur Eisenzeit noch mehrere Jahrhunderte hinzieht und mit dem Erscheinen der ersten Kulturen der Antike endet – dem antiken Griechenland und dem antiken Rom.

Perioden der Bronzezeit:

Frühe Bronzezeit

Mittlere Bronzezeit

Späte Bronzezeit

Eisenzeit:

Die Eisenzeit ist eine Periode in der Geschichte der primitiven Gesellschaft, die durch die Verbreitung der Eisenmetallurgie und die Herstellung von Eisenwerkzeugen gekennzeichnet ist. Für Zivilisationen der Bronzezeit geht es über die Geschichte der primitiven Gesellschaft hinaus, für andere Völker entwickelt sich die Zivilisation in der Ära der Eisenzeit.

DIE GRÖSSTEN GRIECHISCHEN POLITISCHEN UND WIRTSCHAFTLICHEN ZENTREN IN DER NÖRDLICHEN SCHWARZMEERREGION. Skythen.

Altgriechische Kolonien der nördlichen Schwarzmeerregion:

Borisfen (auf der Insel Berezan an der Mündung des Dnjepr) - die erste griechische Kolonie in der nördlichen Schwarzmeerregion, später zog ihr Zentrum nach Norden nach Olbia; gegründet ca. 647 v e.

Tyra (heute Belgorod-Dnestrovsky, gegründet um 502 v. Chr.); Die UNESCO ist in der Liste der 10 ältesten Städte der Welt, der ältesten Stadt (der bestehenden) in der Ukraine, enthalten.

Olbia (Gebiet von Ochakov, gegründet im ersten Viertel des 6. Jahrhunderts v. Chr., eine der größten Politiken in der Region);

Kerkinitida (heute Evpatoria, um 550 v. Chr. von den Ioniern gegründet. Im 4. - 2. Jahrhundert v. Chr. unter der Herrschaft von Chersonesos, dann von den Skythen erobert und praktisch zerstört.);

Tauric Chersonesos (heute an seiner Stelle Sewastopol; gegründet von den Herakleianern um 528 v. Chr.) - die wichtigste Stadt im Südwesten von Tavria; geschwächt durch den Kampf mit den Steppennomaden und dem Bosporus, wurde von Rom abhängig, ging später in den Besitz von Byzanz über. Sein Nachfolger war das Fürstentum Theodoro.

Kalos-Limen (in der Nähe des Dorfes Chernomorskoye) - gegründet im 4. Jahrhundert v. e. die Ionier. Ende des 4. Jahrhunderts v. e. wurde von den Chersonesiten gefangen genommen; wurde zu einer Arena der Konfrontation zwischen den Griechen und den Steppenvölkern - den Skythen und Sarmaten. Im 1. Jahrhundert n. Chr. von den Sarmaten zerstört. e.

Theodosius - gegründet in der Mitte des VI. Jahrhunderts v. h. ab 355 v. e. - vom Bosporus-Königreich gefangen genommen. Nach der Hunneninvasion - eine alanische, dann eine khasarische Siedlung, die allmählich verlassen wurde. Die Wiederbelebung begann 1267, als dieser Ort von den Tataren von den Genuesen für einen Handelsposten gekauft wurde und die Stadt unter dem Namen Kafa wiederbelebt wurde;

Panticapaeum (später das Zentrum des Bosporus-Königreiches (heute Kertsch, gegründet ganz am Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. Oder im ersten Viertel des 5. Jahrhunderts v. Chr.) mit angrenzendem Politiken und Siedlungen, die auch Teil des bosporanischen Königreichs wurden:

• Tiritaka

  Mirmekiy

• kimmerik

  Zenonow Chersones

  Herakles

• Parthenius

Auf der asiatischen Seite des kimmerischen Bosporus:

Hermonassa - im ersten Viertel des 6. Jahrhunderts v. Chr. von den Milesiern gegründet. e.

Kepi ​​​​- gegründet von den Miletianern in den 580er - 570er Jahren v. e.

Korkondam

Patreus - spätestens im dritten Viertel des 6. Jahrhunderts v. Chr. gegründet. e.

Phanagoria - kurz nach 543 v. Chr. gegründet. e., die größte Stadt auf der asiatischen Seite der Straße von Kertsch;

HISTORISCHE HILFSDISZIPLINEN, spezielle historische Disziplinen, in der russischen Wissenschaft der Sammelbegriff für eine Reihe von wissenschaftlichen Disziplinen des Quellenzyklus, die bestimmte Arten historischer Quellen und ihre äußeren Merkmale untersuchen. Der Zweck der historischen Hilfsdisziplinen besteht darin, ein Maximum an Informationen über die Herkunft einer historischen Quelle zu extrahieren und den Grad der Legitimität ihrer Verwendung in der wissenschaftlichen Forschung festzustellen. Der wissenschaftliche Apparat der historischen Hilfsdisziplinen sind spezielle Methoden und Techniken, die es ermöglichen, Zeit, Ort und Bedingungen für die Erstellung historischer Quellen festzustellen, ihre Urheberschaft und Authentizität zu bestimmen. Der Studiengegenstand der einzelnen Disziplinen und die zu entwickelnden theoretischen Fragestellungen werden durch die Art (Schriftquelle, Münze, Wappen, Siegel usw.) und die Art (Chronik, Akt, Brief, Memoiren, Chronik usw.) bestimmt. ) der Quelle sowie das Material der Quelle, das schriftliche Informationen enthält (Birkenrinde, Pergament, Papier, Stein, Knochen, Metall, Holz).

Der Einsatz von Techniken, die die methodische Grundlage historischer Hilfsdisziplinen bilden, war ursprünglich praktischer Natur. Die Chronisten, die Ereignisse in chronologischer Reihenfolge darstellen, entwickelten unwissentlich die Techniken der Chronologie. Um die Echtheit von Dokumenten in strittigen Gerichtsverfahren festzustellen, analysierten alte Schriftgelehrte die Aktenform, verglichen Handschriften, untersuchten Inschriften auf Siegeln und Methoden, sie an Dokumenten anzubringen. Der Klerus berechnete die Osterdaten. Inländische Bedürfnisse und die Notwendigkeit einer Steuerbesteuerung trugen zur Entwicklung metrologischer Einheiten bei.

Allmählich nahm das praktische Wissen einen systematischeren Charakter an. Im 16. und 17. Jahrhundert äußerte sich die Entwicklung der "praktischen" Paläographie in der Erstellung von Lehrmitteln (Alphabethefte, Handbücher für Schreiber, Zeichner, Fibeln), in der Praxis der forensischen Untersuchung. Kenntnisse der Metrologie bildeten die Grundlage für Nachschlagewerke, die verschiedene metrologische Einheiten widerspiegelten („Handelsbuch“, 1570er Jahre; „Zählweisheit“, 1. Drittel des 17. Jahrhunderts). Die Entwicklung der Genealogie entsprach den Bedürfnissen der staatlichen Behörden und des Adels: Es wurden genealogische Bücher erstellt (ab den 1540er Jahren), "The Sovereign Genealogy" (in den 1550er Jahren). 1672 wurde auf Erlass von Zar Alexei Michailowitsch das „Große Staatsbuch oder die Wurzel der russischen Souveräne“ (abgekürzt als „Titular“) zusammengestellt, das als Höhepunkt der integrierten Anwendung praktischen Wissens auf dem Gebiet der Paläographie angesehen werden kann , Genealogie, Heraldik, Sphragistik, historische Chronologie, Onomastik.

Seit dem 18. Jahrhundert begann die Herausbildung historischer Hilfsdisziplinen. Dies wurde insbesondere durch die Dekrete von Peter I. über die Zusendung alter Briefe und Bücher aus Klöstern und Kirchen an die Synode, die Schaffung des Amtes des Waffenkönigs unter dem Senat (1722) und die St. Petersburger Akademie der Wissenschaften erleichtert ( 1725), Entstehung großer Museumssammlungen (Sammlungen der Kunstkammer und der Eremitage). Quellen verschiedener Art wurden angesammelt und die Entwicklung von Methoden für ihre Untersuchung begann. Die Wissenschaftler V. N. Tatishchev, G. F. Miller, V. V. Krestinin, N. I. Novikov, N. N. Bantysh-Kamensky, Graf A. I. Musin-Pushkin und andere begannen, Quellen der Diplomatie, Genealogie, Numismatik und historischen Geographie zu studieren und zu veröffentlichen.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich historische Hilfsdisziplinen hauptsächlich als deskriptive, jedoch wurde in den Arbeiten der Forschung bereits versucht, Sachverhalte wissenschaftlich zu erfassen, zu verallgemeinern, einzuordnen und zu systematisieren. Zum ersten Mal in der russischen Geschichtsschreibung sprach A. N. Olenin allgemein über historische Hilfsdisziplinen und verwendete den Ausdruck „Hilfsinformationen“ („Erfahrung einer neuen bibliografischen Ordnung für die Kaiserliche Bibliothek von St. Petersburg“, 1809). Die Begriffe „Hilfswissenschaften“, „Hilfswissen“ der Geschichtswissenschaft wurden bei der Erstellung von Bibliotheks- und bibliografischen Klassifikationen von H. A. Schlozer (1823), K. K. Voigt (1834), V. G. Anastasevich (1828), V. I. Mezhov (1869) und anderen verwendet Die Aktivitäten von Metropolit Evgeny (Bolkhovitinov), K. F. Kalaidovich, P. M. Stroev und archäologische Expeditionen trugen zur weiteren Identifizierung und Sammlung historischer Quellen bei. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert leisteten archäologische Kommissionen einen großen Beitrag zur Veröffentlichung historischer Quellen. Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung historischer Hilfsdisziplinen spielten die Werke von A. Kh. Vostokov, P. I. Ivanov, I. P. Laptev zur Paläographie, P. V. Khavsky zur Chronologie, Ts. A. B. Lakiera - zur Heraldik und Sphragistik. Mit dem wissenschaftlichen Studium der Quellen und der Entwicklung der Geschichtswissenschaft insgesamt entstand der Wunsch, jede Disziplin zu isolieren, den Gegenstand ihrer Untersuchung und ihre Ziele zu bestimmen, die methodischen Techniken zu verbessern und sich von der Anschaulichkeit zu entfernen. So verlagerte sich das Studium äußerer Zeichen handschriftlicher Quellen auf das Gebiet der Paläographie, und das Studium von Inschriften auf Steinen, Metallsiegeln und Münzen wurde zum Gegenstand des Studiums der Glyptik, Epigraphik, Sphragistik und Numismatik.

In der 2. Hälfte des 19. bis frühen 20. Jahrhunderts wurden Bücher, Artikel und Nachschlagewerke auf dem Gebiet der Paläographie veröffentlicht (Autoren - E. F. Karsky, F. F. Brandt, N. M. Karinsky, A. I. Sobolevsky, I. A. Shlyapkin, N. P. Likhachev, V. N. Shchepkin), historische Chronologien (D. I. Prozorovsky, N. V. Stepanov, D. M. Perevoshchikov, N. I. Cherukhin), Sphragistik (N. P. Likhachev), Genealogie (Prinz P. V. Dolgorukov, V. V. Rummel und V. V. Golubtsov, Prinz A. B. Lobanov-Rostovsky, L. M. Savelov, G. A. Vlasyev), Heraldik (V. K. Lukomsky, V. L. Modzalevsky, P. P. von Winkler, Baron N. A. Tipolt), Numismatik (Graf I. I. Tolstoi, A. V. Oreshnikov, A. K. Markov). Der Unterricht in historischen Hilfsdisziplinen wurde am St. Petersburger Archäologischen Institut und dann am Moskauer Archäologischen Institut begonnen. Das Ergebnis des theoretischen und methodischen Verständnisses historischer Hilfsdisziplinen als eine Reihe von Wissenschaften am Ende des 19. Jahrhunderts wurde von V. S. Ikonnikov ("Die Erfahrung der russischen Historiographie", Bd. 1, Bücher 1-2, 1891- 92). Historische Hilfsdisziplinen in Russland entwickelten sich in dieser Phase in enger Verbindung mit der westeuropäischen Wissenschaft. Neue Disziplinen entstanden: Archäographie, Archivierung, historische Bibliographie, Dokumentenwissenschaft, historische Demographie, historische Kartographie, Ikonographie, Medaillons, Textologie, Uniformologie, Philatelie, Philokartie, Heuristik und Epistolographie. Gleichzeitig blieben Gegenstand und Aufgaben einiger Wissenschaften unklar: Die Sphragistik galt als angewandte Disziplin im Verhältnis zur Diplomatie; Heraldik - zur Genealogie; Chronologie - zur Paläographie. Die Archäologie nahm im System der Geisteswissenschaften einen besonderen Platz ein, da dieses Konzept sowohl die Wissenschaft der Altertümer (z und einige andere).

In den 1920er und 1930er Jahren gab es in der UdSSR eine Krise im Studium vieler historischer Hilfsdisziplinen, insbesondere Genealogie, Heraldik usw., die als "edle" Wissenschaften galten. Gleichzeitig wurde 1930 das Moskauer Staatliche Historische und Archivinstitut gegründet (bis 1932 - das Institut für Archivstudien; seit 1991 - das Historische und Archivinstitut als Teil der Russischen Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften), in dem die Die Abteilung für Quellenkunde und historische Hilfswissenschaften wurde 1939 gegründet.

Ab Mitte der 1940er-Jahre wuchs das Interesse an den historischen Hilfswissenschaften wieder. Faksimile-Ausgaben einer Reihe von handschriftlichen Texten wurden erstellt, neue Quellen wurden in den wissenschaftlichen Umlauf einbezogen, darunter Birkenrindenbriefe, Siegel, Münzen, die bei archäologischen Ausgrabungen entdeckt wurden. In den Arbeiten von M. N. Tikhomirov, A. V. Artsikhovsky, B. A. Rybakov, L. V. Cherepnin, I. G. Spassky, N. V. Ustyugov, V. A. Nikonov, N. A. Soboleva, S. M. Kashtanova, S. A. Klepikova, G. A. Leontyeva, P. A. Shorina, V. B. Kobrin und anderen haben einen historischen Ansatz entwickelt, Verständnis, Verbesserung und Vertiefung methodischer Techniken und theoretischer Entwicklung einzelner historischer Hilfsdisziplinen. Sie begannen, sich eingehender mit dem Studium zu befassen: in der Paläographie - Schreibschrift des 17.-18 Heraldik - Stadt- und Adelswappen; in der Chronologie wurden einfachere Formeln zur Berechnung und Überprüfung von Daten abgeleitet. Die Untersuchungsgegenstände der historischen Hilfsdisziplinen wurden vielfältiger (z. B. in der Sphragistik - isoliert von Dokumenten aufbewahrte Siegel), traditionelle Quellen wurden auf neue Weise untersucht (in der Numismatik - Münzschätze als komplexe numismatische Quelle, in der Heraldik - Mantel von Waffen als Quelle, die das Schicksal der Besitzer offenbart) .

In den 1960-80er Jahren wurden die Methoden und Techniken der historischen Hilfsdisziplinen verbessert. Durch die Bemühungen von Numismatikern wurde eine Technik zur Stempelanalyse von Münzen entwickelt. Auf dem Gebiet der Chronologie wurden Kenntnisse der Dendrochronologie, Phänologie und Ornithologie angewendet, um eine indirekte Datierung zu ermöglichen. in der Sphragistik - methodologische Methoden zur Arbeit mit alten russischen Siegeln, basierend auf der umfassenden Einbeziehung von sphragistischem Material. Auf der Grundlage traditioneller historischer Disziplinen entstanden neue: die Kodikologie, die mit dem Studium handgeschriebener Bücher verbunden ist, die die Zusammensetzung der Schreiber und die Wege der Verteilung von Büchern von ihren Korrespondenzzentren an moderne Buchdepots ermittelt. Seit 1968 erscheint in Leningrad (heute St. Petersburg) die Sammlung Historische Hilfsdisziplinen (Bände 1-29-).

Der chronologische Rahmen historischer Hilfsdisziplinen, ihre traditionellen quellenkundlichen Funktionsaufgaben erweitern sich; Die Schlussfolgerungen wurden verwendet, um Probleme auf dem Gebiet der sozioökonomischen, politischen und kulturellen Geschichte zu lösen. Paläographische Beobachtungen zur Entwicklung der Buchstabengrafik und das Studium des Schreibmaterials helfen bei der Lösung des Problems des Entwicklungsstandes von Schrift und Alphabetisierung. Die getrennt von den Dokumenten erhaltenen Siegel ermöglichen die Wiederherstellung der Geschichte der staatlichen Institutionen des altrussischen Staates. Münzhorte dienen der Charakterisierung wirtschaftlicher Bindungen, Genealogie und Heraldik helfen, Rückschlüsse auf politische und kulturelle Bindungen zu ergänzen. Die Onomastik bietet die Möglichkeit für eine eingehendere Untersuchung demografischer Prozesse und der Metrologie - ein Verständnis für die Schwere der Steuerbesteuerung, den Arbeitsaufwand und die Höhe ihrer Bezahlung.

Es gibt eine Meinung über die Trennung der Birkenrinde von der Paläographie (Untersuchung von Birkenrindenbuchstaben) und Filigranologie (Untersuchung der Papierzeichen), von der Heraldik - Vexillologie, von der Numismatik - Phaleristik (Untersuchung von Abzeichen) und Bonistik. Es wurden mehrere Varianten der Klassifikation historischer Hilfsdisziplinen entwickelt, von denen keine allgemein akzeptiert ist.

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Detaillösung Absatz Einführung in die Geschichte für Schüler der 10. Klasse, Autoren V.I. Ukolova, A.V. Revyakin Profilebene 2012

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Definieren Sie die Konzepte und geben Sie Beispiele für ihre Verwendung in der Geschichtswissenschaft:

Zivilisation - eine stabile soziokulturelle Gemeinschaft, bestehend aus einer Gruppe von Ländern, die durch kulturelle und sprachliche Merkmale in einem bestimmten Entwicklungsstadium vereint sind;

historische Anthropologie - das Konzept der historischen Entwicklung und die Erkenntnismethode basierend auf dem Bewusstsein der Einheit von materieller und geistiger Kultur sowie mit Hilfe interkultureller Forschung, wobei der Forschungsschwerpunkt auf primitive Gesellschaften gerichtet ist;

Modernisierung ist der Übergang von einer traditionellen Gesellschaft zu einer industriellen Gesellschaft.

1. In welchem ​​Sinne wird der Begriff „Geschichte“ verwendet?

Einerseits ist die Geschichte eine Sammlung vergangener Ereignisse. Standardmäßig, was mit der Menschheit passiert ist, aber es gibt auch die Geschichte des Planeten Erde selbst (die Geologie studiert ihn), die Geschichte des Universums (die Astronomie versucht, es zu verstehen) usw.

Andererseits ist Geschichte unsere Vorstellung von genau dieser Vergangenheit, ihrer Wahrnehmung und Analyse. Ein solches Bild wird gerade von der Geschichtswissenschaft geschaffen.

Der Historiker studiert nicht die Vergangenheit selbst, sondern die Beweise dieser Vergangenheit. In der Regel sind dies schriftliche Quellen, die von jemandem geschrieben wurden, dh Ereignisse und Phänomene werden vom Autor durch das Prisma der Wahrnehmung geführt. Materielle Beweise sind objektiver, aber sie enthalten viel weniger Informationen, normalerweise werden dieselben schriftlichen Quellen benötigt, um sie zu interpretieren.

Nicht alle erstellten schriftlichen Quellen und nicht alle materiellen Beweise erreichen uns. Die Zeit trifft normalerweise ihre eigene subjektive Auswahl, obwohl es Ausnahmen gibt. Also zerstörten die spanischen Kolonialisten absichtlich die Bücher der Azteken, in der Hoffnung, dass sie das Christentum leichter annehmen würden, nachdem sie das Erbe ihrer heidnischen Vorfahren verloren hätten. Von antiken Quellen sind uns hauptsächlich solche überliefert, die im Mittelalter kopiert wurden, und die dann nach bestimmten Kriterien ausgewählte Texte speziell ausgewählt haben, daher sehen wir in vielerlei Hinsicht das als Ergebnis dieser Auswahl entstandene Bild.

Der Historiker analysiert die gewonnenen Daten anhand bestehender Methoden. In der Geschichte entwickeln sie sich wie in jeder Wissenschaft: Die Forscher der Vergangenheit hatten nicht die Werkzeuge, die sie heute haben. Dies gilt auch für die Hilfe der Naturwissenschaften (Radiokohlenstoffdatierung, Methoden zur Rekonstruktion eines Gesichts aus dem Schädel etc.) und direkt für die Textanalyse, die über Generationen von Wissenschaftlern immer weiter verbessert wurde.

Darüber hinaus analysiert jeder Historiker die Vergangenheit durch das Prisma seiner Zeit. Das auffälligste Beispiel ist der ideologische Einfluss auf die Geschichte, den viele politische Regime in den vergangenen Jahrhunderten versucht haben auszuüben. Aber es gibt auch weniger offensichtliche Beispiele. Oft hängt das Ergebnis von den persönlichen Vorlieben der Forschenden, ihrem Geschlecht und anderen Voraussetzungen ab.



4. Listen Sie die Arten historischer Quellen auf. Was ist ihre Eigenschaft? Illustrieren Sie Ihre Antwort mit Beispielen.

historische Quellen.

1. Materialien. Meist handelt es sich dabei um Funde bei archäologischen Ausgrabungen. Sie sind am objektivsten, aber ohne die Hilfe schriftlicher Quellen manchmal schwer zu interpretieren. Deshalb wissen wir zum Beispiel so wenig über die kretische (minoische) Kultur - es gibt viele materielle Zeugnisse davon, aber die Schrift dieses Volkes ist nicht entschlüsselt, die Sprache wird nicht verstanden.

2. Geschrieben.

a) Künstlerische Werke. Vielmehr spiegeln sie die Idee des Autors wider, aber der Autor lebt in bestimmten historischen Bedingungen, die er unwissentlich im Werk widerspiegelt. Daher können Kunstwerke in Ermangelung anderer Quellen eine große Hilfe für Wissenschaftler sein. Zum Beispiel basieren zahlreiche Studien auf Homers Gedichten, obwohl sie am häufigsten verwendet werden, um die Ära der Entstehung von Gedichten und nicht den Trojanischen Krieg zu untersuchen.

b) Religiöse Texte. Es ist schwierig, Informationen daraus zu extrahieren, aber einige enthalten sie. Die Bibel ist also die Hauptquelle für das Studium der Vergangenheit des jüdischen Volkes. Allerdings sollte man die Besonderheiten der Quelle berücksichtigen und verstehen, dass die Darstellung von Ereignissen in solchen Texten nicht das Hauptziel war.

c) Erinnerungen. Erzählen Sie direkt von historischen Ereignissen. Nichts hindert den Autor jedoch daran, die Realität zu verzerren, um sich selbst zu beschönigen oder für andere Zwecke. Es sollte auch berücksichtigt werden, dass Memoiren normalerweise viele Jahre nach den beschriebenen Ereignissen geschrieben werden und das menschliche Gedächtnis eine komplexe Sache ist, die heute erst allmählich verstanden wird. Ein Beispiel sind die Memoiren von Georgy Konstantinovich Zhukov: Mit der Eröffnung von Archivfonds, die dem Großen Vaterländischen Krieg gewidmet sind, tauchen immer mehr Orte auf, an denen der Marschall, gelinde gesagt, die Realität verzerrte und sich als großer Stratege ausgab, der alles im Voraus wusste und alles vorausgesagt.

d) Buchstaben. Im Gegensatz zu Memoiren werden sie normalerweise unmittelbar nach dem Ereignis geschrieben. Aber die Frage nach der Aufrichtigkeit des Autors bleibt. Beispiele sind die Briefe von Mark Tullius Cicero (von denen viele Texte erhalten geblieben sind): Sie werden nicht zur Rekonstruktion des Ereignisses verwendet, wenn die berichteten Informationen nicht in parallelen Quellen bestätigt werden, aber sie enthalten viele wertvolle Informationen über das Leben und Bräuche der Römer des 1. Jahrhunderts v.

e) Drücken. Viele ihrer Zeitgenossen erfuhren von den Ereignissen aus Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften, und auch Historiker können sie nutzen. Die „Objektivität“ der Presse ist jedoch bekannt: Sie kümmert sich am meisten um die Auflage oder um die Meinung der Behörden, je nachdem, in welchem ​​Staat die Veröffentlichung erscheint. Zudem erscheint die Publikation oft, bevor alle Details der Veranstaltung bekannt sind. Als Beispiel können wir die Unterschiede in der Berichterstattung über die Ereignisse auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking 1989 durch die Zeitungen der Vereinigten Staaten und Chinas nennen, und nicht nur die Bewertungen, sondern auch die veröffentlichten "Schleier" waren unterschiedlich.

f) Chroniken, Chroniken usw. Entgegen der landläufigen Meinung hatten die Autoren Gründe, das, was sie wussten, nicht zu verfälschen. Es stellt sich jedoch die Frage nach ihrem Bewusstsein. Ein typisches Beispiel ist die „Geschichte“ von Herodot. Wenn der Autor zeitnahe Ereignisse beschreibt, vermittelt er sie ziemlich genau, aber wenn er die ersten Jahrhunderte des griechisch-persischen Konflikts beschreibt (den er bis zum Beginn der Geschichte selbst zurückverfolgt), verwendet er eine offene Mythologie.

g) Offizielle Dokumente. Normalerweise spiegeln sie die Realität objektiv wider, weil sie für einen praktischen Zweck zusammengestellt wurden und nicht für die Weitergabe von Informationen an die Nachwelt. Sie haben jedoch ihre eigenen Besonderheiten und enthalten einzeln normalerweise nur wenige Informationen. Es ist also sinnvoll, die Tafeln der Wirtschaftsarchive der sumerischen Tempel nur in ihrem bedeutenden Komplex zu studieren. Aus einem gesonderten Eintrag, der beispielsweise aussagt, wie viel Getreide diese oder jene Person als Steuer beigesteuert hat, ist wenig nachzuvollziehen.

Es gibt viele andere Arten von schriftlichen Quellen.

3. Folklore. Es sollte daran erinnert werden, dass Ereignisse in der Folklore durch das Prisma des Volksgedächtnisses beschrieben werden. Darüber hinaus haben diese Werke einen langen Weg durch mündliche Überlieferung zurückgelegt, bevor sie niedergeschrieben wurden. Zum Beispiel wäre es seltsam, die Herrschaft von Wladimir dem Heiligen gemäß der Beschreibung von Wladimir der Roten Sonne in russischen Epen zu studieren. Sie liefern jedoch wertvolle Informationen über die Wahrnehmung bestimmter Ereignisse durch die Menschen, über das Weltbild der Menschen.

4. Fotos.

a) Künstlerische Fotos. Sie helfen beim Studium der Kulturgeschichte sowie des Alltagslebens und materieller Gegenstände. Zum Beispiel zeigen sogar künstlerische Fotografien aus der Vorkriegszeit Gebäude, die später während der Feindseligkeiten starben, und Modezeitschriften der letzten Jahrzehnte sind die beste Quelle, um genau diese Mode zu studieren.

b) Dokumentarische Fotos. Normalerweise sind sie objektiv, erfordern jedoch eine Interpretation auf der Grundlage anderer Arten von Quellen. Zum Beispiel helfen uns Fotos von Wladimir Iljitsch Lenin während öffentlicher Reden zu verstehen, welche Art von Ausdruck er hatte und warum er so viele Menschen mit sich führte. Aber wenn wir nicht aus anderen Quellen wüssten, wer dieser Sprecher war und welche Rolle er in der Geschichte gespielt hat, könnten wir den Wert dieser Aufnahmen nicht verstehen.

5. Kino- und Phonoquellen.

a) künstlerisch. Diese Art umfasst Spielfilme, Aufnahmen von Musikkompositionen usw. Sie können verwendet werden, um die Kulturgeschichte sowie das Leben und sogar die Weltanschauung zu studieren und auch andere wertvolle Informationen zu erhalten. Beispielsweise wurden kurz nach der Revolution in Russland die meisten Reitstunts in Hollywoodfilmen von Exilkosaken aufgeführt. Daher können Sie dort Beispiele des Reitens sehen, die in schriftlichen Quellen beschrieben, aber selten auf Film festgehalten werden.

b) Archivalien. Diese Art umfasst hauptsächlich Aufzeichnungen von Fernseh- und Radioprogrammen. Sie sind auch nützlich, um sowohl die Kultur als auch die Weltanschauung zu erkunden. In solchen Aufzeichnungen können wir beispielsweise Interviews mit Politikern vergangener Jahre sehen, ihr Verhalten, ihren Redestil usw. erkennen.

c) Dokumentarfilme und Programme. In solchen Filmen sehen wir echtes Filmmaterial. Manchmal sind sie nur in ähnlicher Form erhalten - die Originale gehen verloren. Aber in diesem Fall müssen Sie verstehen, dass das Material durch das Prisma der Wahrnehmung des Autors des Films gegangen ist. Er hat die Frames und Audiofragmente nicht bearbeitet, sondern diejenigen ausgewählt, die ihm am interessantesten erschienen, die seine Idee am besten widerspiegelten.

d) Dokumentarisches Filmmaterial und Tonaufnahmen. Dies sind Aufzeichnungen, die während der Ereignisse gemacht und von niemandem verarbeitet wurden. Sie sind die objektivsten, aber sie erfordern Geduld, denn um die eine informativste Minute zu finden, muss man manchmal auf die Uhr schauen. Ein Beispiel sind die zahlreichen Materialien des Großen Vaterländischen Krieges, die von Kameraleuten direkt während der Kämpfe mitten im Geschehen hergestellt wurden.

5. Kann ein Historiker objektiv sein? Bitte bestätigen Sie Ihre Meinung.

Der Historiker bemüht sich in der Regel darum, kann aber nicht ganz objektiv sein. Schon allein deshalb, weil die menschliche Wahrnehmung selbst dessen, was er direkt sieht und hört, nicht ganz objektiv ist. Ein Wissenschaftler versteht historische Ereignisse mit Hilfe von Quellen, die einen Autor mit einer eigenen voreingenommenen Wahrnehmung haben. Informationen passieren das Prisma der Wahrnehmung mehrerer Personen. Darüber hinaus unterscheiden sich diese Menschen in der Weltanschauung, weshalb sie dieselben Dinge oft unterschiedlich verstehen. Darüber hinaus dürfen wir die Zeitzensur nicht vergessen - nicht alles, was in einer bestimmten Zeit geschaffen wurde, ist auf uns übergegangen, viele Quellen sind aus verschiedenen Gründen gestorben. Daher ist unser Wissen weitgehend mosaikartig.

6. Schreiben Sie eine Diskussion zum Thema „Drei Gründe, warum Menschen Geschichte studieren und was mir das Geschichtsstudium persönlich bringt.“

Die Geschichtswissenschaft in ihrer ursprünglichen Form entstand im antiken Griechenland. Als ausgereifte Wissenschaft existiert sie mindestens seit dem 18. Jahrhundert. Wissensbereiche, die die Menschheit nicht benötigt, werden über einen solchen Zeitraum gemessen. Es genügt, an die Phrenologie zu erinnern - eine Wissenschaft, die versuchte, den Charakter, den Intellekt und den Geisteszustand einer Person anhand der Vorsprünge seines Schädels zu verstehen (die angeblich von der größeren oder geringeren Entwicklung bestimmter Teile des Gehirns sprachen). Die Phrenologie war an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ziemlich populär, starb aber schließlich aus. Nichts dergleichen ist in der Geschichte passiert.

Menschen studieren Geschichte aus den folgenden Gründen.

1) Es ist interessant. Jede Wissenschaft beginnt mit Interesse, sonst macht es keinen Sinn.

2) Die Fähigkeit, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden. In letzter Zeit verbreitet sich immer mehr der Satz „Die Geschichte lehrt nur, dass sie nichts lehrt“, aber dennoch hat die Menschheit nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs gelernt, die Menschen nach dem Ende aus keinerlei Gründen in vollwertige und minderwertige zu unterteilen des Kolonialismus erkannten sie die Bedeutung eines unabhängigen Lebens der einzelnen Völker usw.

3) Bildung des eigenen historischen Gedächtnisses. Die gemeinsame Vergangenheit spielt eine große Rolle bei der Bildung der Nation, dem Patriotismus und vielem mehr.

Mich persönlich reizt die Geschichte durch die Möglichkeit, buchstäblich in andere Epochen einzutauchen. Es ist, als würde man ein anderes Leben führen und dann zu seinem eigenen zurückkehren. Eintauchen in die Geschichte ohne zu wissen, dass es sich um schlechte Hollywoodfilme handelt – nur die Waffe wechselt, während die Muskete wie ein modernes Gewehr gehalten wird. Aber eine andere Zeit ist nicht nur eine andere Stadt und Menschen in anderen Kostümen, sondern auch ihr anderes Verhalten, ein anderes Bild der Welt in ihren Köpfen, andere Interessen, Erwartungen und Sehnsüchte. All dies ist sehr interessant.

1. Heben Sie die sozialen Funktionen der Geschichte hervor. Welche Rolle spielt Geschichte in der Politik? Nennen Sie Beispiele für die Ideologisierung der Geschichte.

Soziale Merkmale:

kognitive Funktion;

Vorhersagefunktion (obwohl das Scheitern solcher Vorhersagen im 20. Jahrhundert die Position dieser Funktion erschüttert hat);

Selbstidentifikation von Nationen und Zivilisationen;

erzieherische Funktion.

Geschichte in verzerrter Form wurde von vielen Regimen benutzt. So dominierte in der Sowjetunion der formative Ansatz, nach dem die höchste Form der historischen Entwicklung der Kommunismus war, in der vorigen der Sozialismus. Auf der Grundlage dieses Konzepts wurde die UdSSR wie die übrigen Länder des sozialistischen Lagers für weiter entwickelt erklärt als der "zerfallende Westen".

Hitlers Deutschland konzentrierte sich auf Zivilisationen, die sich schnell entwickelten und dann zu degradieren begannen, wonach sie verschwanden. Nazi-Wissenschaftler argumentierten, dass die Entwicklung durch das arische ethnische Element verursacht wurde und die Degradation begann, als die Semiten in der Zivilisation zu dominieren begannen.

Die Verwendung der Geschichte für ideologische Zwecke führt zu einer unvermeidlichen Verzerrung der Geschichte, weil die Realität der Vergangenheit zu komplex ist, um einfache politische Ideen zu veranschaulichen. Die Vermischung von Ideologie und Geschichte schadet der Geschichtswissenschaft immer.

2. Nennen Sie die modernen Konzepte der historischen Entwicklung. Machen Sie eine Zusammenfassung des 3. Absatzes des Absatzes in der vernünftigsten Form.

1. Zivilisationskonzepte.

a) Die Konzepte der französischen Aufklärung.

b) Zivilisation als Entwicklungsstufe der Gesellschaft.

c) Zivilisation als kulturelle und historische Gemeinschaft.

d) Zivilisationstheorien im linearen Stadium.

e) Das Konzept von A. Toynbee und seine Entwicklung.

2. Historische (kulturelle) Anthropologie.

a) Das Studium primitiver Gesellschaften.

b) Annalenschule.

c) Neue Rubriken: Mentalitätsgeschichte, Alltag etc.

d) Vergleichbarkeit in der Geschichte.

3. Theorien der Modernisierung.

a) Modernisierung als Beschleunigung der Entwicklung verstehen.

b) Modernisierung als Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit verstehen.

c) Modernisierung als Übergang von einer traditionellen Gesellschaft zu einer industriellen Gesellschaft verstehen.

d) Zweite und dritte Stufe der Modernisierung.

3. Überlegen Sie, warum es keine einheitliche Definition von „Zivilisation“ gibt.

Denn dieses Wort mit lateinischer Wurzel hatte zunächst eine sehr weite und relativ vage Bedeutung, die es im Alltag bis heute beibehalten hat. Es war jedoch sehr beliebt. In der Wissenschaft muss eine Definition eindeutig eine bestimmte Bedeutung implizieren. Jeder Autor des Konzepts nahm einen der Aspekte der gewöhnlichen Bedeutung des Wortes "Zivilisation" und bezog ihn in seine Konstruktionen ein. Es gibt viele zivilisatorische Konzepte, und daher gibt es viele Definitionen des Begriffs "Zivilisation".

4. Erklären Sie den Begriff „Modernisierung“. In welchen historischen Situationen ist es angemessen, dieses Konzept zu verwenden, und in welchen nicht? Nenne Beispiele.

Am einfachsten ist es, diesen Begriff im engsten Sinne des Wortes zu verwenden. Modernisierung ist der Weg von einer traditionellen Gesellschaft zu einer industriellen. In diesem Sinne ist die Abschaffung der Leibeigenschaft in Russland 1861 ein bedeutender Schritt in Richtung Modernisierung.

Das Konzept der Modernisierung als Übergang vom Mittelalter in unsere Zeit ist viel weiter gefasst. Modernisierung bedeutet in diesem Sinne auch die Reformation der westlichen christlichen Kirche (gemeint ist als Reformation dort die Umstrukturierung der katholischen Kirche im Zuge des Kampfes gegen die Protestanten). Im gleichen Sinne ist auch der Übergang einer bereits industriellen Gesellschaft zu einer postindustriellen Gesellschaft (in der der Dienstleistungssektor den Hauptteil des BIP ausmacht und die Mehrheit der Beschäftigten im selben Sektor arbeitet) auch Modernisierung.

Modernisierung als beschleunigte Entwicklung ist mit dem Begriff des Fortschritts verbunden. Dies ist die Einführung von Dampfmaschinen und die Erfindung von Schusswaffen und vieles mehr.