Dieses Jahr ist es 80 Jahre her, dass anstelle von Doppeladlern stolze Sterne auf den Türmen des Moskauer Kremls aufleuchteten. Doch ihr Weg zu den Kremltürmen erwies sich als dornig und mühsam ...

Der erste Adler ließ sich um 1600 auf den Türmen des Moskauer Kremls nieder, und der letzte baute erst 1912 ein Nest auf dem Spasskaja-Turm. Die Vögel selbst bestanden aus Holz, ihre Teile waren mit Bolzen aneinander befestigt. Die Flügel und Köpfe wurden aus Metall gegossen. Die gesamte Struktur war mit Vergoldung bedeckt.

Es scheint, dass die Bolschewiki zuerst die Adler hätten entfernen sollen. Aber es war nicht da! Sie schmückten die Kremltürme bis 1935 weiter. Und über ihren Abriss sprachen sie erstmals im Jahr 1930. (Anscheinend gab es Wichtigeres zu tun.) Die neuen Behörden wandten sich sogar an den damals berühmten Künstler Igor Grabar mit der Bitte, den historischen Wert der Doppeladler auf den Kremltürmen zu bewerten. Aus Angst um sein Leben sagte der Restaurierungskünstler, was sie von ihm erwartet hatten: Adler seien kein antikes Denkmal und könnten nicht unter staatlichen Schutz gestellt werden.

Bald darauf erhielt der Sekretär des Präsidiums des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR, Enukidse, eine Nachricht von Lenins ehemaligem persönlichen Sekretär Gorbunow. Darin behauptete der Autor, Wladimir Iljitsch habe zu seinen Lebzeiten wiederholt gefordert, die Adler zu entfernen und durch Flaggen zu ersetzen.

Aber auch danach blieben die stolzen Vögel noch an Ort und Stelle. Was die Sache war? Es stellte sich heraus - im Budget! Aus dem Protokoll der Sitzung des Sekretariats des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR vom 13. Dezember 1931 geht hervor, dass ein Vorschlag einging, die Kosten für die Entfernung der Adler aus den Kremltürmen in Höhe von 95.000 Rubel in den Kostenvoranschlag für 1932 einzubeziehen. Es war geplant, die Adler durch die Wappen der UdSSR zu ersetzen. Doch 1932 wurde kein Geld gefunden. Oder konnten sie sich vielleicht nicht entscheiden, gegen was sie die Adler eintauschen sollten?

NKWD-Sondereinsatz

Die endgültige und unwiderrufliche Entscheidung, die Doppeladler von den Kremltürmen zu entfernen, wurde erst im Sommer 1935 getroffen. Im TASS-Bericht heißt es: „Der Rat der Volkskommissare der UdSSR und das Zentralkomitee der Allunionskommunistischen Partei (Bolschewiki) beschlossen am 7. November 1935, vier Adler auf den Türmen Spasskaya, Nikolskaya, Borovitskaya und Trinity zu entfernen.“ der Kremlmauer und zwei Adler aus dem Gebäude des Historischen Museums. Zu diesem Zeitpunkt beschlossen sie, auf den angegebenen vier Türmen des Kremls fünfzackige Sterne anzubringen.“ Die Verantwortung für die Durchführung einer Operation von nationaler Bedeutung wurde dem Kremlkommandanten Tkalun und natürlich dem allmächtigen NKWD übertragen. Die Vorbereitung dauerte eine Rekordzeit von zwei Monaten, einschließlich der Zeit für die Erstellung von Skizzen, die Koordination und die Herstellung der Sterne selbst.

Sie sagen, dass Stalin persönlich aktiv an der Entwicklung der Skizzen beteiligt war. Obwohl offiziell das Design und die Produktion der ersten Kreml-Sterne von zwei Moskauer Fabriken und Werkstätten des Zentralen Aerohydrodynamischen Instituts verdorben wurden, wurden die Skizzen vom damals berühmten Dekorationskünstler, dem Akademiemitglied Fedor Fedorovich Fedorovsky, entwickelt.

Es stellte sich jedoch heraus, dass es im Gegensatz zu deren Herstellung nicht schwierig war, ein Bild der Sterne zu erstellen. Die Sternkörper wurden aus hochlegiertem Edelstahl geschweißt und anschließend mit vergoldeten Kupferblechen ausgekleidet.

Es ist ein Memorandum erhalten geblieben, in dem Kaganovich sich bereit erklärt, 68 kg Gold für die Vergoldung von Sternen bereitzustellen! Seine Dicke betrug 20 Mikrometer. Auf beiden Seiten war der Stern mit einem Emblem verziert – einem 240 Kilogramm schweren Hammer und einer Sichel, verziert mit Edelsteinen: Bergkristall, Amethysten, Alexandriten, Topasen und Aquamarinen. Jeder der Steine ​​wurde diamantgeschliffen (73 Facetten) und in einem speziellen Silberkasten mit Schrauben- und Mutterbefestigung platziert. Die Gesamtzahl der Steine ​​überstieg 7.000 Stücke mit jeweils 20 bis 200 Karat, an deren Bearbeitung 250 der besten Juweliere des Landes beteiligt waren. Alles wäre gut, aber die Sterne erwiesen sich als zu sperrig und schwer. Die Behörden mussten sogar die heruntergekommenen Kremltürme verstärken. In jeden wurden Stahlkonstruktionen eingebaut, auf denen die ersten Sterne gepflanzt wurden.

Es stellte sich heraus, dass die Sterne nicht nur in der Dekoration, sondern auch in der Größe unterschiedlich waren. Die Ränder des Sterns auf dem Spasskaja-Turm waren mit Strahlen verziert, die von der Mitte ausgingen. Der Stern des Trinity Tower hatte die gleichen Strahlen, war aber wie Ähren geformt. Auf dem Stern des Borovitskaya-Turms waren zwei Konturen abgebildet – eine in die andere eingraviert, aber aus irgendeinem Grund hatten die Strahlen des Sterns des Nikolskaya-Turms kein Muster.

Maina, Vira, Gras nach und nach ...

Auch die Installation von Sternen erwies sich als ernstes Problem. Es gab keine geeigneten Mechanismen, um schwere Lasten auf die Türme zu heben. Die Spezialisten von Stalprommekhanizatsiya lösten das schwierigste Problem, indem sie für jeden der Türme einen eigenen, einzigartigen Kran entwarfen und herstellten. Es wurde auf der obersten Etage jedes Turms montiert. Am Zeltfuß wurde durch das Turmfenster eine Konsole installiert, auf der dann der Kran montiert wurde.

Bevor die Türme bestiegen wurden, wurden die Sterne im Gorki-Park öffentlich zur Schau gestellt. Sie wurden auf speziellen, mit rotem Kattun bedeckten Sockeln installiert, woraufhin das Licht der Scheinwerfer auf ihre Ränder fiel. Augenzeugen zufolge funkelten die Ural-Edelsteine ​​in diesem Moment in unzähligen bunten Lichtern. Und bereits am 24. Oktober 1935 wurde der erste Stern auf dem Spasskaja-Turm errichtet. Am nächsten Tag leuchtete ein weiterer Stern oben auf dem Trinity Tower. Am 26. und 27. Oktober schmückten fünfzackige Sterne die Türme Nikolskaya und Borovitskaya des Kremls.

Das erste verdammte Ding ist klumpig

Doch so sehr sich die Bolschewiki auch bemühten, der erste Versuch war erfolglos. Im Jahr 1937 gingen plötzlich die Sterne aus. Grund dafür waren der Ruß und Smog der Großstadt sowie ungünstige meteorologische Bedingungen. Die Steine ​​sind einfach dunkler geworden. Und die Sterne selbst erwiesen sich als so massiv, dass sie begannen, das architektonische Ensemble des Kremls zu überwältigen.

Nachdem sie sich über verschwendetes Geld und Zeit beschwert und die optimalen Proportionen berechnet hatten, bestellten die Behörden neue leuchtende Rubinsterne. Edelsteine ​​wurden durch Innenbeleuchtung ersetzt und zu den vier Türmen mit einem Stern wurde ein fünfter hinzugefügt – Vodovoznaya.

Eine unabdingbare Voraussetzung war die Schaffung eines speziellen Designs für die Sterne, dank dem sie keiner Korrosion ausgesetzt wären und Schmutz und Ruß von den Außenflächen abgewaschen werden könnten. Sie haben sogar ein spezielles Bedienfeld für die Sternmechanismen entwickelt. Aber das zweite Mal war nicht ohne Kuriositäten.

Tatsache ist, dass das legendäre Rubinglas mit besonderen Zusätzen von Selen und Gold gebraut wurde. Als die Testcharge nach draußen gebracht wurde, stellte sich heraus, dass das Rubinglas bei Tageslicht fast schwarz aussah! Trauersterne über dem Kreml? Es braute sich ein riesiger Skandal zusammen. Ich musste eine zweite Innenschicht aus milchigem Glas auftragen. Jetzt strahlen die Sterne in der gleichmäßigen Farbe natürlicher Rubine.

Auch leistungsstarke (bis zu 5000 Watt!) Lampen sorgten für viel Ärger. Beim Aufwärmen erzeugten sie eine schreckliche Hitze, durch die das Rubinglas platzen oder reißen konnte. Zur Kühlung kamen leistungsstarke Ventilatoren zum Einsatz, die pro Stunde etwa 600 Kubikmeter Luft durchströmten.

Es wird ausgehen, dann wird es ausgehen

Trotz der Tatsache, dass die Schöpfer der Rubinsterne versuchten, alle Faktoren für ihren reibungslosen Betrieb zu berücksichtigen, gingen die Sterne mehrmals aus.

Das erste Mal geschah dies während des Großen Vaterländischen Krieges. Da man erkannte, dass das Licht der Sterne ein hervorragender Wegweiser für feindliche Flugzeuge ist, wurden die Sterne gelöscht und fest in Planen eingewickelt, und Fenster wurden an die Wände des Kremls gemalt. Als jedoch die Tarnung von den Sternen entfernt wurde, stellte sich heraus, dass sie mit Löchern aus Fragmenten übersät waren. Die Sterne wurden umfassend restauriert und erst im März 1946 wieder in die Türme eingebaut. Die Rekonstruktion war von Vorteil: Zu den beiden Schichten, Rubin und Milch, wurde eine dritte hinzugefügt – aus Kristall. Jetzt leuchteten die Sterne noch heller als zuvor.

1996 wurden die Kreml-Sterne von Nikita Michalkow während der Dreharbeiten zu „Moskau bei Nacht“ in „Der Barbier von Sibirien“ gelöscht. Zum dritten Mal versteckten sie sich 2014 zur Restaurierung hinter massiven Gehäusen vor den Augen der Moskauer.

Warum Stern?

Seit der Zeit der UdSSR haben sich die Bewohner Russlands so an die Fülle an roten Sternen gewöhnt, dass sie sich schon lange nicht mehr fragen: Warum genau leuchteten die Sterne über dem Kreml?

Einerseits ist der fünfzackige Stern ein Symbol für den Kriegsgott Mars. Es schmückt die Banner Russlands, Chinas, der USA ... Andererseits gilt ein fünfzackiger Stern mit einem nach oben gerichteten Strahl seit der Antike als Symbol für Schutz und Sicherheit. Es ist heute schwer zu sagen, welche dieser Optionen die Bolschewiki im Sinn hatten ...

Übrigens

Kremlsterne können auch als eine Art Wetterfahne verwendet werden. Darüber hinaus halten sie aufgrund ihrer Konstruktion sogar direkten Orkanwinden stand!

Hier haben wir etwas studiert, und nun kommen wir zu einem spezifischeren Thema, zumal das Datum übereinstimmt. Vor 80 Jahren, vom 24. bis 27. Oktober 1935, wurden die ersten fünfzackigen Sterne auf vier Türmen des Moskauer Kremls angebracht.

Bis zu diesem historischen Moment waren die Türme der Kremltürme mit heraldischen Doppeladlern geschmückt. Der erste Doppeladler wurde in den 50er Jahren des 17. Jahrhunderts auf dem Zelt des Spasskaja-Turms errichtet. Später wurden auf den höchsten Durchgangstürmen des Kremls – Nikolskaya, Troitskaya, Borovitskaya – russische Wappen angebracht. Im Oktober 1935 erschienen anstelle der doppelköpfigen Königsadler fünfzackige Sterne über dem Kreml.

Es wurde vorgeschlagen, die Wappenadler wie auf anderen Türmen durch Flaggen und durch Embleme mit Hammer und Sichel sowie durch die Wappen der UdSSR zu ersetzen, es wurden jedoch Sterne gewählt.

Sie versuchten mehrmals, das Symbol des Russischen Reiches in das Symbol der neuen Sowjetmacht umzuwandeln. Noch in den Jahren des Bürgerkriegs wurde dieser Vorschlag vom Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare V.I. gemacht. Lenin. Unter den Bedingungen des völligen wirtschaftlichen Zusammenbruchs wurden die Wünsche des Revolutionsführers jedoch nicht erfüllt.

Warum der fünfzackige Stern zum Symbol der Sowjetmacht wurde, ist nicht sicher bekannt, bekannt ist jedoch, dass Leo Trotzki sich für dieses Symbol eingesetzt hat. Er interessierte sich ernsthaft für Esoterik und wusste, dass der Stern – ein Pentagramm – ein sehr starkes Energiepotential hat und eines der mächtigsten Symbole ist.

Das Symbol des neuen Staates könnte durchaus das Hakenkreuz sein, dessen Kult in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr stark verbreitet war. Das Hakenkreuz wurde auf dem „Kerenki“ abgebildet; Hakenkreuze wurden von Kaiserin Alexandra Fjodorowna vor ihrer Hinrichtung an die Wand des Ipatjew-Hauses gemalt. Aber durch eine fast einstimmige Entscheidung, auf Vorschlag Trotzkis, entschieden sich die Bolschewiki für einen fünfzackigen Stern. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts wird zeigen, dass der „Stern“ stärker ist als das „Hakenkreuz“... Die Sterne leuchteten auch über dem Kreml und ersetzten die Doppeladler.

Parade 1935. Adler sehen zu, wie Maxim Gorki vorbeifliegt und den Urlaub verdirbt;)))

Und erst am 23. August 1935 verabschiedeten der Rat der Volkskommissare und das Zentralkomitee der Allunionskommunistischen Partei der Bolschewiki einen Beschluss, die alten Symbole durch neue zu ersetzen. Unmittelbar danach wurde eine TASS-Nachricht herausgegeben, die das sowjetische Volk darüber informierte: „...Entfernen Sie bis zum 7. November 1935 vier Adler auf den Türmen der Kremlmauer und zwei Adler aus dem Gebäude des Historischen Museums. Am selben Tag wurde beschlossen, auf den Türmen des Kremls fünfzackige Sterne mit Hammer und Sichel anzubringen.“ .

Die Gestaltung und Herstellung neuer Kremlsymbole wurde dem nach ihm benannten Zentralen Aerohydrodynamischen Institut anvertraut. Professor N.E. Schukowski unter Beteiligung zweier Moskauer Verteidigungsanlagen. Die Skizzen wurden von I.V. genehmigt. Stalin.

Die Erstellung der Skizzen wurde E.E. Lancer anvertraut. Auf der ersten Skizze schrieb Stalin: Okay, aber es sollte keinen Kreis in der Mitte haben , wobei „ohne“ zweimal unterstrichen wurde. Lanceray korrigierte schnell alles und reichte eine neue Skizze zur Genehmigung ein. Stalin machte erneut die Bemerkung: Okay, aber ohne Befestigungsstab sollte es sein , und das Wort „ohne“ wurde erneut zweimal unterstrichen. Danach wurde die Entwicklung der Sternenskizze auf F.F. Fedorovsky übertragen.

Bei der Erstellung der Skizzen wurden lebensgroße Modelle der Sterne angefertigt. Die Hammer- und Sichelembleme wurden vorübergehend mit Edelsteinimitationen eingelegt. Jeder Modellstern wurde mit zwölf Strahlern beleuchtet. Genau so wollten sie nachts und an bewölkten Tagen die wahren Sterne auf den Kremltürmen zum Leuchten bringen. Als die Scheinwerfer eingeschaltet wurden, funkelten und funkelten die Sterne in unzähligen bunten Lichtern.

Die Führer der Partei und der Sowjetregierung kamen, um die fertigen Modelle zu besichtigen. Sie einigten sich darauf, die Sterne zu einer unabdingbaren Bedingung zu machen – sie rotieren zu lassen, damit Moskauer und Gäste der Hauptstadt sie von überall aus bewundern konnten.

An der Entstehung der Kreml-Sterne waren Hunderte Menschen unterschiedlicher Fachrichtungen beteiligt. Für die Türme Spasskaya und Troitskaya wurden die Sterne in den Werkstätten von TsAGI unter der Leitung des Chefingenieurs des Instituts A. A. Arkhangelsky und für die Türme Nikolskaya und Borovitskaya in Moskauer Fabriken unter der Leitung des Chefdesigners hergestellt.

Die ersten Kremlsterne bestanden aus rotem Kupfer und Edelstahl. Für ihre Vergoldung wurden spezielle galvanische Werkstätten gebaut. In der Mitte jedes Sterns war das Symbol der UdSSR mit Ural-Edelsteinen (Amethyste, Topase, Alexandrite, Bergkristall, Aquamarine) ausgelegt – ein mit Gold bedeckter Hammer und eine Sichel. Insgesamt wurden etwa 7.000 Steine ​​mit einer Größe von 20 bis 200 Karat benötigt (ein Karat entspricht 0,2 Gramm).

Aus dem Bericht von Pauper, einem Mitarbeiter der operativen Abteilung des NKWD:

„Jeder Stein ist im Diamantschliff (73 Facetten) geschliffen und, um ein Herausfallen zu verhindern, in einem separaten Silberkasten mit einer Silberschraube und einer Mutter gefasst. Das Gesamtgewicht aller Sterne beträgt 5600 kg.“

Das Muster war für jeden Stern einzigartig. So war der Stern des Spasskaja-Turms von der Mitte bis zur Spitze mit Strahlen geschmückt, und der Stern des Dreifaltigkeitsturms war mit Ähren geschmückt. Auf dem Borovitskaya-Turm folgte das Sternmuster seinem Umriss. Der Stern des Nikolskaja-Turms hatte kein Design.

Die Sterne der Türme Spasskaja und Nikolskaja waren gleich groß. Der Abstand zwischen den Enden ihrer Balken betrug 4,5 Meter. Die Sterne der Türme Trinity und Borovitskaya waren kleiner. Der Abstand zwischen den Enden ihrer Balken betrug 4 bzw. 3,5 Meter. Das Gewicht des mit Blechen verkleideten und mit Uralsteinen verzierten Stahltragwerks erreichte eine Tonne.

Das Design der Sterne wurde darauf ausgelegt, der Belastung durch Hurrikanwinde standzuhalten. An der Basis jedes Sterns wurden spezielle Lager installiert, die im First Bearing Plant hergestellt wurden. Dadurch konnten sich die Sterne trotz ihres erheblichen Gewichts leicht drehen und zu ihrer Vorderseite gegen den Wind werden.

Stern für den Nikolskaya-Turm. 1935 ph. B. Vdovenko

Vor der Installation der Sterne auf den Kremltürmen hatten die Ingenieure Zweifel: Würden die Türme ihrem Gewicht und den Sturmwindlasten standhalten? Immerhin wog jeder Stern durchschnittlich eintausend Kilogramm und hatte eine Segelfläche von 6,3 Quadratmetern. Eine gründliche Untersuchung ergab, dass die oberen Decken der Turmgewölbe und ihrer Zelte baufällig geworden waren. Es war notwendig, das Mauerwerk der oberen Stockwerke aller Türme, auf denen die Sterne angebracht werden sollten, zu verstärken. Darüber hinaus wurden zusätzlich Metallverbindungen in die Zelte der Türme Spasskaya, Troitskaya und Borovitskaya eingeführt. Und das Zelt des Nikolskaya-Turms erwies sich als so baufällig, dass es wieder aufgebaut werden musste.

Nun standen die Spezialisten des All-Union Office of Stalprommekhanizatsiya L. N. Shchipakov, I. V. Kunegin, N. B. Gitman und I. I. Reshetov vor der verantwortungsvollen Aufgabe, Sterne auf den Kremltürmen zu errichten und anzubringen. Aber wie geht das? Immerhin hat der niedrigste von ihnen, Borovitskaya, eine Höhe von 52 Metern und der höchste, Troitskaya, 77 Meter. Zu dieser Zeit gab es keine großen Kräne, aber die Spezialisten von Stalprommekhanizatsiya fanden eine originelle Lösung. Sie entwarfen und bauten für jeden Turm einen speziellen Kran, der auf der obersten Etage installiert werden konnte. Am Fuß des Zeltes wurde durch das Turmfenster ein Metallsockel – eine Konsole – eingebaut. Darauf wurde der Kran montiert.

Es kam der Tag, an dem alles für den Aufstieg der fünfzackigen Sterne bereit war. Aber zuerst beschlossen sie, sie den Moskauern zu zeigen. Am 23. Oktober 1935 wurden die Sterne in den nach ihr benannten Central Park für Kultur und Freizeit geliefert. M. Gorki und auf mit Rot bedeckten Sockeln installiert. Im Licht der Scheinwerfer funkelten vergoldete Strahlen und Ural-Edelsteine. Die Sekretäre der Stadt- und Bezirkskomitees der Allunionskommunistischen Partei der Bolschewiki und der Vorsitzende des Moskauer Stadtrats kamen, um die Sterne zu inspizieren. Hunderte Moskauer und Gäste der Hauptstadt kamen in den Park. Jeder wollte die Schönheit und Erhabenheit der Sterne bewundern, die bald am Himmel von Moskau aufblitzen sollten.

Es war keine leichte Aufgabe, tausend Kilogramm schwere Sterne auf den Türmen des Kremls zu platzieren. Der Haken daran war, dass es 1935 einfach keine geeignete Ausrüstung gab. Die Höhe des niedrigsten Turms, Borovitskaya, beträgt 52 Meter, der höchste, Troitskaya, 72. Turmdrehkrane dieser Höhe gab es im Land nicht, aber für russische Ingenieure gibt es kein Wort „nein“, sondern das Wort „ muss".

Die Spezialisten von Stalprommekhanizatsiya entwarfen und bauten für jeden Turm einen speziellen Kran, der auf der oberen Etage installiert werden konnte. Am Fuß des Zeltes wurde durch das Turmfenster ein Metallsockel – eine Konsole – montiert. Darauf wurde ein Kran montiert. So wurden in mehreren Etappen zunächst die Doppeladler demontiert und anschließend die Sterne errichtet.

Stern für den nach ihm benannten Trinity Tower im Central Park of Culture and Leisure. M. Gorki

Die Installation der Kremlsterne wurde für Moskau zu einem echten Feiertag. Die Sterne wurden nicht im Schutz der Dunkelheit auf den Roten Platz gebracht. Am Tag vor ihrer Installation auf den Türmen des Kremls wurden die Sterne im gleichnamigen Park ausgestellt. Gorki. Zusammen mit Normalsterblichen kamen die Sekretäre der Stadt und des Bezirks KPdSU(b), um die Sterne zu betrachten; im Licht der Scheinwerfer funkelten Ural-Edelsteine ​​und die Strahlen der Sterne funkelten. Die von den Türmen entfernten Adler wurden hier angebracht und demonstrierten deutlich den Verfall der „alten“ und die Schönheit der „neuen“ Welt.

Am 24. Oktober 1935 wurde der erste Stern auf dem Spasskaja-Turm installiert. Vor dem Anheben wurde es sorgfältig mit weichen Lappen poliert. Zu diesem Zeitpunkt überprüften Mechaniker die Winde und den Motor des Krans.

Um 12:40 Uhr ertönte der Befehl „Vira Stück für Stück!“. Der Stern hob vom Boden ab und begann langsam nach oben zu steigen. Als sie eine Höhe von 70 Metern erreichte, stoppte die Winde. Die oben auf dem Turm stehenden Steeplejacks hoben vorsichtig den Stern auf und richteten ihn auf die Turmspitze. Um 13:30 Uhr sank der Stern genau auf den Stützstift. Augenzeugen des Ereignisses erinnern sich, dass sich an diesem Tag mehrere Hundert Menschen auf dem Roten Platz versammelten, um den Einsatz zu verfolgen. In dem Moment, als der Stern auf dem Turm stand, begann die gesamte Menge, den Bergsteigern zu applaudieren.

Am nächsten Tag wurde auf der Turmspitze des Trinity Tower ein fünfzackiger Stern angebracht. Am 26. und 27. Oktober leuchteten die Sterne über den Türmen Nikolskaya und Borovitskaya. Die Monteure hatten die Hebetechnik so perfektioniert, dass sie für die Montage jedes Sterns nur eineinhalb Stunden brauchten. Eine Ausnahme bildete der Stern des Trinity Tower, dessen Aufstieg aufgrund starker Winde etwa zwei Stunden dauerte. Etwas mehr als zwei Monate sind vergangen, seit die Zeitungen den Erlass zur Aufstellung von Sternen veröffentlicht haben. Oder besser gesagt, nur 65 Tage. Zeitungen schrieben über die Arbeitsleistung der sowjetischen Arbeiter, die in so kurzer Zeit echte Kunstwerke schufen.

Allerdings waren die neuen Symbole nur für eine kurze Lebensdauer bestimmt. Bereits die ersten beiden Winter zeigten, dass aufgrund des aggressiven Einflusses von Moskauer Regen und Schnee sowohl die Ural-Edelsteine ​​als auch das Blattgold, das die Metallteile bedeckte, angelaufen waren. Zudem fielen die Sterne unverhältnismäßig groß aus, was bei der Gestaltung nicht erkannt wurde. Nach ihrer Installation war sofort klar: Optisch harmonieren die Symbole überhaupt nicht mit den schlanken Zelten der Kremltürme. Die Sterne überwältigten das architektonische Ensemble des Moskauer Kremls buchstäblich. Und bereits 1936 beschloss der Kreml, neue Sterne zu entwerfen. Die Skizzen wurden vom berühmten Theaterkünstler und Dekorateur, Volkskünstler der UdSSR, Akademiker F.F., angefertigt. Fedorovsky. Er war es, der auf die Idee kam, anstelle von Metall spezielles Rubinglas zur Verzierung von Sternstrahlen zu verwenden. Er definierte Form, Größe und Muster der Sterne neu.

Im Mai 1937 beschloss der Kreml, die Metallsterne durch Rubinsterne mit starker Innenbeleuchtung zu ersetzen. Darüber hinaus beschloss Stalin, einen solchen Stern auf dem fünften Kremlturm – Vodovzvodnaya – zu installieren: Von der neuen Bolschoi-Kamenny-Brücke bot sich ein atemberaubender Blick auf diesen schlanken und architektonisch sehr harmonischen Turm. Und es wurde zu einem weiteren sehr vorteilhaften Element der „monumentalen Propaganda“ dieser Zeit.

Rubinglas wurde in einer Glasfabrik in Konstantinowka nach dem Rezept des Moskauer Glasmachers N. I. Kurochkin geschweißt. Es mussten 500 Quadratmeter Rubinglas geschweißt werden, wofür eine neue Technologie erfunden wurde – „Selenrubin“. Früher wurde dem Glas Gold zugesetzt, um die gewünschte Farbe zu erzielen; Selen ist günstiger und die Farbe ist tiefer. An der Basis jedes Sterns wurden spezielle Lager angebracht, damit er sich trotz seines Gewichts wie eine Wetterfahne drehen konnte. Sie haben keine Angst vor Rost und Wirbelstürmen, da der „Rahmen“ der Sterne aus speziellem Edelstahl besteht. Der grundlegende Unterschied: Wetterfahnen zeigen an, wo der Wind weht, und Kremlsterne zeigen an, wo der Wind weht. Haben Sie den Kern und die Bedeutung dieser Tatsache verstanden? Dank des rautenförmigen Querschnitts des Sterns ist er stets hartnäckig dem Wind zugewandt. Und egal – bis hin zu einem Hurrikan. Selbst wenn alles drumherum komplett zerstört wird, bleiben die Sterne und Zelte intakt. So wurde es entworfen und gebaut.

Doch plötzlich wurde Folgendes entdeckt: Im Sonnenlicht erscheinen rubinrote Sterne ... schwarz. Die Antwort wurde gefunden: Die fünfzackigen Schönheiten mussten in zwei Schichten hergestellt werden, und die untere, innere Glasschicht musste milchig weiß sein und das Licht gut streuen. Dies sorgte übrigens für ein gleichmäßigeres Leuchten und verbarg die Glühfäden der Lampen vor menschlichen Augen. Auch hier ergab sich übrigens ein Dilemma: Wie sorgt man für einen gleichmäßigen Glow? Denn wenn die Lampe in der Mitte des Sterns installiert wird, sind die Strahlen offensichtlich weniger hell. Dabei half die Kombination unterschiedlicher Glasstärken und Farbsättigungen. Darüber hinaus sind die Lampen in Refraktoren aus prismatischen Glasplättchen eingeschlossen.

Professor Alexander Landa (Fishelevich) wurde zum Chefingenieur für die Entwicklung und Installation von Sternen ernannt. Sein Projekt wird immer noch in Samara aufbewahrt – fünf riesige Alben mit Zeichnungen in roten Einbänden. Sie sagen, sie seien nicht weniger beeindruckend als die Sterne selbst.

Aber das ist eine andere Geschichte.

Was die ersten Sterne betrifft, so wurde einer von ihnen, der sich 1935-1937 auf dem Spasskaja-Turm des Moskauer Kremls befand, später auf der Turmspitze der Nordflussstation installiert.

Die Kremlsterne drehen sich nicht nur, sie leuchten auch. Um Überhitzung und Schäden zu vermeiden, werden etwa 600 Kubikmeter Luft pro Stunde durch die Sterne geleitet. Die Sterne sind nicht von einem Stromausfall bedroht, da ihre Energieversorgung autark ist. Lampen für die Kremlsterne wurden im Moskauer Elektrizitätsröhrenwerk entwickelt. Die Leistung von drei – auf den Türmen Spasskaya, Nikolskaya und Troitskaya – beträgt 5000 Watt und 3700 Watt – auf Borovitskaya und Vodovzvodnaya. Jedes enthält zwei parallel geschaltete Filamente. Wenn eine Lampe durchbrennt, leuchtet die Lampe weiter und es wird eine Fehlermeldung an die Zentrale gesendet. Um die Lampen zu wechseln, muss man nicht zum Stern hinaufgehen; die Lampe geht auf einer speziellen Stange direkt durch das Lager nach unten. Der gesamte Vorgang dauert 30-35 Minuten.

In der gesamten Geschichte der Sterne gingen sie nur zweimal aus. Das erste Mal war während des Zweiten Weltkriegs. Damals erloschen die Sterne zum ersten Mal – schließlich waren sie nicht nur ein Symbol, sondern auch ein hervorragendes Orientierungslicht. In Sackleinen gehüllt warteten sie geduldig auf den Bombenangriff, und als alles vorbei war, stellte sich heraus, dass das Glas an vielen Stellen beschädigt war und ausgetauscht werden musste. Darüber hinaus erwiesen sich die unerwarteten Schädlinge als ihre eigenen – die Artilleristen, die die Hauptstadt vor faschistischen Luftangriffen verteidigten. Das zweite Mal war 1997, als Nikita Mikhalkov seinen „Der Barbier von Sibirien“ verfilmte.
Die zentrale Schalttafel für die Sternenlüftung befindet sich im Dreifaltigkeitsturm des Kremls. Dort sind modernste Geräte installiert. Täglich, zweimal täglich, wird die Funktion der Lampen visuell überprüft und die Ventilatoren zum Anblasen eingeschaltet.

Alle fünf Jahre werden die Gläser der Stars von Industriekletterern gewaschen.

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Am 24. Oktober 1935 wurde der erste fünfzackige Stern auf dem Spasskaja-Turm des Moskauer Kremls angebracht.

Bis 1935 waren die Türme der Kremltürme mit heraldischen Doppeladlern geschmückt. Der Moskauer Kreml hat 20 Türme und nur vier von ihnen wurden mit dem Staatswappen gekrönt. Der erste Doppeladler wurde in den 50er Jahren des 17. Jahrhunderts auf dem Zelt des Spasskaja-Turms errichtet. Später wurden auf den höchsten Durchgangstürmen des Kremls russische Wappen angebracht: Nikolskaya, Troitskaya, Borovitskaya.

Die Frage, die königlichen Adler auf den Türmen des Kremls durch Figuren zu ersetzen, die eine neue Periode im Leben des Landes symbolisieren, stellte sich kurz nach der Revolution von 1917 immer wieder. Im Jahr 1930 kamen Spezialisten aus Restaurierungswerkstätten unter der Leitung von Igor Grabar zu dem Schluss, dass die Figuren der Doppeladler keinen historischen Wert hätten und daher ersetzt werden könnten. Anstelle von „Symbolen des Zarismus“ beschlossen sie, Sterne anzubringen.

Rubinstern auf dem Spasskaja-Turm des Moskauer Kremls. Dreharbeiten 1935

Am 24. Oktober 1935 wurde mit einer großen Menschenmenge auf dem Roten Platz ein fünfzackiger Stern auf dem Spasskaja-Turm errichtet. Am 25. Oktober wurde der Stern auf der Turmspitze des Trinity Tower installiert, am 26. und 27. Oktober auf den Türmen Nikolskaya und Borovitskaya.

Der Körper der Sterne bestand aus Edelstahl und war mit vergoldeten Kupferblechen ausgekleidet. In der Mitte befanden sich auf beiden Seiten eine Sichel und ein Hammer, verziert mit Ural-Edelsteinen – Topasen, Amethysten, Aquamarinen. Jeder der siebentausend Steine, die zur Dekoration verwendet wurden, wurde geschnitten und in einen Rahmen gelegt.

Das Muster wiederholte sich bei keinem der Sterne. Der Abstand zwischen ihren Balken betrug bei den Türmen Spasskaja und Nikolskaja 4,5 Meter, bei den Türmen Troizkaja und Borowizkaja vier bzw. 3,5 Meter. Der Stern auf dem Spasskaja-Turm war mit Strahlen geschmückt, die von der Mitte nach oben divergierten. Die Strahlen des auf dem Trinity Tower installierten Sterns hatten die Form von Maiskolben. Auf dem Borovitskaya-Turm folgte das Muster der Kontur des fünfzackigen Sterns selbst. Der Stern des Nikolskaja-Turms war glatt und ohne Muster.

Die Sterne wogen jeweils etwa eine Tonne. Die Zelte der Kremltürme waren für eine solche Belastung nicht ausgelegt, daher wurden sie vor der Installation der Sterne verstärkt und auf Nikolskaya wieder aufgebaut. Das Heben von Sternen stellte damals ein großes technisches Problem dar, da es noch keine Hochhauskrane gab. Für jeden Turm mussten spezielle Kräne angefertigt werden, die auf Konsolen montiert wurden, die auf den oberen Ziegelebenen montiert waren.

Von unten durch Scheinwerfer beleuchtet, schmückten die ersten Sterne fast zwei Jahre lang den Kreml, doch unter dem Einfluss atmosphärischer Niederschläge verblassten die Edelsteine ​​und verloren ihr festliches Aussehen. Zudem passten sie aufgrund ihrer Größe nicht vollständig in das architektonische Ensemble des Kremls. Die Sterne erwiesen sich als zu groß und hingen optisch stark über den Türmen.

Im Mai 1937 wurde beschlossen, anlässlich des zwanzigsten Jahrestages der Oktoberrevolution neue Sterne auf fünf Türmen des Kremls, darunter dem Vodovzvodnaya, anzubringen.

Am 2. November 1937 leuchteten neue Sterne über dem Kreml auf. An ihrer Gründung waren mehr als 20 Unternehmen der Eisen- und Nichteisenmetallurgie, des Maschinenbaus, der Elektrotechnik und der Glasindustrie sowie Forschungs- und Designinstitute beteiligt.

Skizzen der neuen Sterne wurden vom Volkskünstler der UdSSR Fjodor Fjodorowski entwickelt. Er schlug eine rubinrote Farbe für das Glas vor und bestimmte Form und Muster der Sterne sowie deren Größe je nach Architektur und Höhe jedes Turms. Die Proportionen und Größen wurden so gut gewählt, dass die neuen Sterne trotz der Tatsache, dass sie auf unterschiedlich hohen Türmen installiert wurden, vom Boden aus gleich aussehen. Dies wurde durch die unterschiedliche Größe der Sterne selbst erreicht. Der kleinste Stern brennt auf dem Vodovzvodnaya-Turm im Tiefland: Der Abstand zwischen den Enden seiner Strahlen beträgt drei Meter. Auf Borovitskaya und Troitskaya sind die Sterne größer – 3,2 bzw. 3,5 Meter. Die größten Sterne sind auf den auf einem Hügel gelegenen Türmen Spasskaja und Nikolskaja installiert: Die Spannweite ihrer Strahlen beträgt 3,75 Meter.

Die Haupttragstruktur des Sterns ist ein dreidimensionaler fünfzackiger Rahmen, der an der Basis auf einem Rohr ruht, in dem Lager für seine Drehung angebracht sind. Jeder Strahl ist eine mehrseitige Pyramide: Der Stern des Nikolskaja-Turms hat eine zwölfseitige, die anderen Sterne eine achteckige. Die Grundflächen dieser Pyramiden sind im Zentrum des Sterns zusammengeschweißt.

Um eine gleichmäßige und helle Ausleuchtung der gesamten Oberfläche des Sterns zu gewährleisten, hat das Moskauer Elektrizitätslampenwerk spezielle Glühlampen mit einer Leistung von 5000 Watt für die Sterne der Türme Spasskaya, Nikolskaya und Troitskaya und 3700 Watt für die Sterne der Türme entwickelt und hergestellt Borovitskaya- und Vodovzvodnaya-Türme, und um die Sterne vor Überhitzung zu schützen, entwickelten Spezialisten ein spezielles Belüftungssystem.

Für einen zuverlässigeren Betrieb der Lampen sind in ihnen jeweils zwei parallel geschaltete Glühfäden (Spiralen) montiert. Wenn eine davon durchbrennt, leuchtet die Lampe mit reduzierter Helligkeit weiter und die Automatik meldet der Zentrale die Störung. Die Lampen haben eine extrem hohe Lichtausbeute, die Glühfadentemperatur erreicht 2800°C. Damit der Lichtstrom gleichmäßig über die gesamte Innenfläche des Sterns und insbesondere an den Enden der Strahlen verteilt werden konnte, war jede Lampe in einen Refraktor (eine dreidimensionale hohle fünfzehnseitige Figur) eingeschlossen.

Die schwierige Aufgabe bestand darin, ein spezielles Rubinglas herzustellen, das unterschiedliche Dichten haben, rote Strahlen einer bestimmten Wellenlänge durchlassen, plötzlichen Temperaturschwankungen standhalten, mechanisch stark sein und sich durch Sonneneinstrahlung nicht verfärben oder verschlechtern sollte. Es wurde unter der Leitung des berühmten Glasmachers Nikanor Kurochkin hergestellt.

Um eine gleichmäßige Lichtstreuung zu gewährleisten, verfügte jeder Kremlstern über eine Doppelverglasung: die innere aus Milchglas mit einer Dicke von zwei Millimetern und die äußere aus Rubinglas mit einer Dicke von sechs bis sieben Millimetern. Zwischen ihnen wurde ein Luftspalt von 1-2 Millimetern vorgesehen. Die Doppelverglasung der Sterne ist auf die Eigenschaften von Rubinglas zurückzuführen, das nur bei Beleuchtung von der gegenüberliegenden Seite eine angenehme Farbe hat, die Konturen der Lichtquelle aber deutlich sichtbar sind. Ohne Hintergrundbeleuchtung wirkt Rubinglas auch an hellen Sonnentagen dunkel. Dank der Innenverglasung der Sterne mit Milchglas wurde das Licht der Lampe gut gestreut, die Glühfäden wurden unsichtbar und das Rubinglas leuchtete am hellsten.

Die Sterne werden Tag und Nacht von innen beleuchtet. Gleichzeitig werden sie, um die satte rubinrote Farbe zu bewahren, tagsüber stärker beleuchtet als nachts.

Trotz ihrer erheblichen Masse (etwa eine Tonne) drehen sich die Sterne auf den Kremltürmen relativ leicht, wenn sich die Windrichtung ändert. Aufgrund ihrer Form werden sie immer mit der Stirnseite zum Wind montiert.

Im Gegensatz zu den ersten nicht leuchtenden Sternen haben Rubinsterne nur drei verschiedene Muster (Spasskaya, Troitskaya und Borovitskaya haben das gleiche Muster).

Im Inneren der Türme befinden sich Mechanismen zur Wartung der Kremlsterne. Die Steuerung von Geräten und Mechanismen ist an einer zentralen Stelle konzentriert, wo automatisch Informationen über den Betriebsmodus der Lampen bereitgestellt werden.

Während des Großen Vaterländischen Krieges wurden die Sterne, wie der gesamte Kreml, getarnt. 1945 entdeckten Experten nach dem Entfernen der Tarnung, dass Fragmente von Flugabwehrartilleriegeschossen Risse und Löcher im Rubinglas verursacht hatten, was ihr Aussehen verschlechterte und die Verwendung erschwerte. Der Wiederaufbau der Kremlsterne erfolgte vom 7. September 1945 bis 7. Februar 1946. Dabei wurde die Glasur der Sterne durch eine dreischichtige Glasur, bestehend aus Rubinglas, Kristall und Milchglas, ersetzt. Die Rubingläser auf den Sternen der Türme Spasskaya, Troitskaya und Borovitskaya erhielten eine konvexe Form. Beim Wiederaufbau konnte auch die Ausleuchtung der Sterne verbessert werden. In allen fünf Strahlen jedes Sterns wurden Inspektionsluken angebracht.

Im Jahr 1980 wurden elektrische Winden installiert, um die Lampen in den Sternen zu ersetzen und Ausrüstung zu installieren, aber die Hauptmechanismen blieben gleich – Modell 1937.

Normalerweise werden Sterne alle fünf Jahre gewaschen. Um den zuverlässigen Betrieb der Zusatzausrüstung aufrechtzuerhalten, wird monatlich eine planmäßige vorbeugende Wartung durchgeführt. Alle acht Jahre werden ernsthaftere Arbeiten durchgeführt.

Eremenko A.G. - Leiter der Abteilung Geschichte,

Ethnographie und Natur, Kandidat der Kulturwissenschaften, außerordentlicher Professor

Die wunderschönen Rubinsterne fügen sich so harmonisch in das Erscheinungsbild der fünf antiken Moskauer Türme ein, dass sie wie deren natürliche Fortsetzung wirken. Aber viele Jahre lang saßen nicht weniger schöne Doppeladler auf den Türmen des Kremls.

Seit Mitte der 50er Jahre des 17. Jahrhunderts sind auf vier Türmen des Kremls riesige vergoldete Doppeladler zu sehen.

In den ersten Jahren nach der Revolution versuchten die Bolschewiki, alle Symbole der alten Welt zu zerstören, aber sie rührten die Adler auf den Türmen des Kremls nicht an, die Sowjetregierung rührte sie nicht an. Obwohl Lenin immer wieder an die Notwendigkeit ihrer Demontage erinnerte, erforderte diese Operation viel Geld, war technisch sehr komplex und die Bolschewiki konnten sich zunächst nicht entscheiden, durch was sie die Adler ersetzen sollten? Es gab verschiedene Vorschläge – Flaggen, das Wappen der UdSSR, ein Emblem mit Hammer und Sichel … Schließlich entschieden wir uns für Sterne.

Als Stalin im Frühjahr 1935 die bei der Parade vorbeifliegenden Flugzeuge beobachtete, war er besonders irritiert über den Anblick der königlichen Adler, die das ganze Bild verdarben.

Ende des Sommers 1935 wurde eine TASS-Nachricht veröffentlicht: „ Der Rat der Volkskommissare der UdSSR und das Zentralkomitee der Allunionskommunistischen Partei der Bolschewiki beschlossen am 7. November 1935, vier Adler auf den Türmen Spasskaja, Nikolskaja, Borowizkaja und Dreifaltigkeit der Kremlmauer sowie zwei Adler zu entfernen aus dem Gebäude des Historischen Museums. Am selben Tag wurde beschlossen, auf den angegebenen 4 Kremltürmen einen fünfzackigen Stern mit Hammer und Sichel anzubringen".

Sie beschlossen, alle Sterne unterschiedlich zu gestalten, jeder mit seinem eigenen, einzigartigen Design. Für den Nikolskaya-Turm wurde ein glatter Stern ohne Muster entworfen.

Als die Modelle fertig waren, kamen die Staats- und Regierungschefs des Landes, um sie zu besichtigen, und gaben grünes Licht für die Produktion echter Stars. Ihr einziger Wunsch war es, die Sterne rotieren zu lassen, damit sie von überall aus bewundert werden konnten.
Sie entschieden sich, die Sterne aus hochlegiertem Edelstahl und rotem Kupfer herzustellen. Die eigentliche Dekoration hätte das in der Sonne und im Scheinwerferlicht funkelnde Symbol Sowjetrusslands sein sollen – Hammer und Sichel. Eine ganze Armee von Juwelieren arbeitete anderthalb Monate lang daran, diese Schönheit aus einer großen Anzahl von Ural-Edelsteinen zu schaffen.

Es stellte sich heraus, dass die Sterne viel schwerer waren als die Adler; das Gewicht jedes Sterns betrug etwa 1000 kg. Vor der Installation mussten wir die Zelte auf den Türmen zusätzlich verstärken. Das Bauwerk musste selbst Orkanwinden standhalten. Und damit sich die Sterne drehen konnten, wurden an ihrer Basis Lager eingebaut, die zu diesem Zweck im First Bearing Plant hergestellt wurden.

Nun stand die äußerst schwierige Aufgabe bevor, die Doppeladler abzubauen und an ihrer Stelle riesige Sterne anzubringen. Die Türme hatten eine Höhe von 52 bis 72 Metern, und es gab damals keine geeignete Ausrüstung – hohe Kräne. Es war notwendig, sich etwas einfallen zu lassen, und die Ingenieure fanden schließlich einen Ausweg. Für jeden Turm wurde ein Kran separat konstruiert, der auf der oberen Etage auf einem speziellen, speziell dafür montierten Metallsockel installiert wurde.

Nachdem die Adler mit dieser Technik zerlegt worden waren, errichteten sie nicht sofort die Sterne an ihrer Stelle, sondern beschlossen, sie zunächst den Moskauern zu zeigen. Zu diesem Zweck wurden sie einen Tag lang im gleichnamigen Park öffentlich ausgestellt. Gorki.

In der Nähe wurden auch die Adler aufgestellt, von denen die Vergoldung bereits entfernt worden war. Natürlich spielten die Adler neben den funkelnden Sternen und symbolisierten die Schönheit der neuen Welt.

Am 24. Oktober 1935 begannen wir nach gründlicher Überprüfung der Ausrüstung damit, den Stern langsam zum Spasskaja-Turm zu heben. Bei Erreichen einer Höhe von 70 Metern wurde die Winde gestoppt und die Kletterer ließen den Stern unter sorgfältiger Führung sehr genau auf den Stützturm herab. Es hat alles geklappt! Hunderte Menschen, die sich auf dem Platz versammelten und dieser einzigartigen Aktion zusahen, applaudierten den Installateuren.

In den nächsten drei Tagen wurden drei weitere Sterne installiert, die auf den Türmen Nikolskaya, Borovitskaya und Trinity leuchteten.

Allerdings erschienen diese Sterne nicht lange auf den Türmen. Bereits zwei Jahre später verloren sie ihren Glanz und wurden matt – Ruß, Staub und Schmutz taten ihr Übriges.
Es wurde beschlossen, sie zu ersetzen, und es wurde empfohlen, ihre Größe zu reduzieren, da die ersten Sterne noch ziemlich schwer aussahen. Die Aufgabe bestand darin, dies so schnell wie möglich, bis zum 20. Jahrestag der Revolution, zu tun.

Diesmal wurde beschlossen, die Sterne aus Rubinglas zu machen und von innen zu leuchten, und nicht aus Scheinwerfern. Zur Lösung dieses Problems wurden die besten Köpfe des Landes rekrutiert.
Das Rezept für Rubinglas wurde vom Moskauer Glasmacher N.I. Kurochkin entwickelt – um die gewünschte Farbe zu erzielen, wurde dem Glas Selen anstelle von Gold zugesetzt. Erstens war es billiger und zweitens ermöglichte es eine gesättigtere und tiefere Farbe.

Und so leuchteten am 2. November 1937 neue Rubinsterne auf den Kremltürmen auf. Ein weiterer Stern erschien - auf dem Vodovzvodnaya-Turm, und es gab fünf solcher Türme, wie die Strahlen des Sterns.

Diese Sterne leuchten wirklich von innen heraus.

Dieser Effekt wird durch spezielle Lampen im Inneren mit einer Leistung von 5000 Watt erreicht, die auf Sonderbestellung angefertigt werden. Darüber hinaus verfügen sie über zwei Filamente, eines als Sicherheitsnetz. Um die Lampe zu wechseln, müssen Sie nicht darauf klettern, sondern können sie auf einer speziellen Stange absenken.
Die Sterne haben Doppelverglasung. Die Außenseite besteht aus rubinrotem Glas für die Farbe und die Innenseite aus milchigem Weiß für eine bessere Verteilung. Um zu verhindern, dass Rubinglas bei hellem Licht zu dunkel erscheint, wird milchig-weißes Glas verwendet.

Während des Großen Vaterländischen Krieges gingen die Kremlsterne aus – sie wurden verdeckt, da sie ein hervorragender Bezugspunkt für den Feind waren. Und nach dem Krieg, als die Plane entfernt wurde, stellte sich heraus, dass sie durch eine in der Nähe befindliche Flugabwehrbatterie leichten Granatsplitterschaden erlitten hatten. Die Sterne mussten zur Restaurierung geschickt werden, danach leuchteten sie noch heller. Es wurde eine neue dreischichtige Verglasung der Sterne vorgenommen (Rubinglas, Milchglas und Kristall) und auch ihr vergoldeter Rahmen wurde erneuert. Im Frühjahr 1946 wurden die Sterne wieder auf die Türme gebracht.

Der Moskauer Kreml ist der älteste und zentrale Teil Moskaus auf dem Borovitsky-Hügel am linken Ufer der Moskwa. Die Mauern und Türme wurden 1367 aus weißem Stein und 1485–1495 aus Ziegeln erbaut. Der moderne Kreml hat 20 Türme.

In den 50er Jahren des 17. Jahrhunderts wurde das Wappen des Russischen Reiches – ein Doppeladler – auf dem Zelt des Hauptturms des Kremls (Spasskaja) errichtet. Später wurden auf den höchsten Durchgangstürmen des Kremls Wappen angebracht: Nikolskaya, Troitskaya, Borovitskaya.

Nach der Revolution von 1917 stellte sich immer wieder die Frage, ob die königlichen Adler auf den Kremltürmen durch Figuren ersetzt werden sollten, die eine neue Periode im Leben des Landes symbolisieren – die Wappen der UdSSR, vergoldete Embleme mit Hammer und Sichel oder mit einfache Fahnen, wie auf anderen Türmen. Aber am Ende entschieden sie sich für die Installation der Sterne. Dies erforderte jedoch große finanzielle Aufwendungen, die sich die Sowjetregierung in den ersten Jahren ihres Bestehens nicht leisten konnte.

Im August 1935 wurde der Beschluss des Rates der Volkskommissare der UdSSR und des Zentralkomitees der Allunionskommunistischen Partei der Bolschewiki veröffentlicht, die Doppeladler auf den Kremltürmen durch fünfzackige Sterne mit Hammer und zu ersetzen Sichel bis zum 7. November 1935. Zuvor, im Jahr 1930, fragten die Behörden den berühmten Künstler Igor Grabar nach dem historischen Wert von Adlern. Er fand heraus, dass sie alle Jahrhunderte oder noch öfter an den Türmen ausgetauscht wurden. Der älteste war der Adler auf dem Trinity Tower – 1870 und der neueste – auf der Spasskaya – 1912. In einem Memo sagte Grabar, dass „kein einziger der derzeit auf den Kremltürmen vorhandenen Adler ein antikes Denkmal darstellt und nicht als solches geschützt werden kann.“

Die Doppeladler wurden am 18. Oktober 1935 von den Kremltürmen entfernt. Eine Zeit lang wurden sie auf dem Territorium des Kultur- und Erholungsparks ausgestellt und dann.

Der erste fünfzackige Stern wurde am 24. Oktober 1935 mit einer großen Menschenmenge auf dem Roten Platz auf dem Spasskaja-Turm errichtet. Am 25. Oktober wurde der Stern auf der Turmspitze des Trinity Tower installiert, am 26. und 27. Oktober auf den Türmen Nikolskaya und Borovitskaya.

In all den Jahren ihres Bestehens wurden die Kreml-Stars mit größter Sorgfalt versorgt. Normalerweise werden sie alle fünf Jahre gewaschen. Um den zuverlässigen Betrieb der Zusatzausrüstung aufrechtzuerhalten, wird monatlich eine planmäßige vorbeugende Wartung durchgeführt. Alle acht Jahre werden ernsthaftere Arbeiten durchgeführt.

Das Material wurde auf der Grundlage von Informationen von RIA Novosti und offenen Quellen erstellt