Fußballkrieg in Lateinamerika. Fußballexperte: Fußballkrieg

Fußballkrieg- ein flüchtiger militärischer Konflikt zwischen El Salvador und Honduras, der 6 Tage dauerte (vom 14. Juli bis 20. Juli 1969). Laut internationalen Medien war die unmittelbare Ursache des Krieges die Niederlage der Mannschaft von Honduras gegen die Mannschaft von El Salvador in den Playoff-Spielen der Qualifikationsphase der Weltmeisterschaft, was den Namen des Konflikts erklärt.

Trotz der Vergänglichkeit kostete der Konflikt beide Seiten viel Geld; Gesamtverluste beliefen sich auf etwa 2.000; anderen Quellen zufolge starben 6.000 Menschen. Der Fußballkrieg begrub das regionale Integrationsprojekt des Zentralamerikanischen Gemeinsamen Marktes. Der Friedensvertrag zwischen den Ländern wurde nur 10 Jahre nach Kriegsende unterzeichnet.

Hintergründe und Ursachen des Fußballkrieges

Die unmittelbare Ursache des Krieges war ein langjähriger Streit zwischen den beiden Ländern über die genaue Lage bestimmter Abschnitte der gemeinsamen Grenze. Honduras war auch sehr verärgert über die erheblichen Handelsvorteile, die der weiter entwickelten salvadorianischen Wirtschaft nach den Regeln des zentralamerikanischen gemeinsamen Marktes gewährt wurden. Beide Länder hatten erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten, beide wurden vom Militär geführt; Beide Regierungen versuchten, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung von drängenden innenpolitischen und wirtschaftlichen Problemen abzulenken.

El Salvador, der kleinste und bevölkerungsreichste aller zentralamerikanischen Staaten, hatte eine stärker entwickelte Wirtschaft, aber einen akuten Mangel an kultivierbarem Land. Ein Großteil des Landes in El Salvador wurde von Großgrundbesitzern kontrolliert, was zu „Landhunger“ und der Migration landloser Bauern in das benachbarte Honduras führte.

Honduras ist flächenmäßig viel größer als sein Nachbarland, nicht so dicht besiedelt und wirtschaftlich weniger entwickelt. Bis 1969 waren mehr als 300.000 Salvadorianer auf der Suche nach freiem Land und Einkommen nach Honduras gezogen. Viele lebten zu diesem Zeitpunkt bereits seit vielen Jahren auf dem Land. Die meisten Migranten kamen illegal ins Land, übernahmen unbebautes Land und begannen es zu kultivieren; solche Hausbesetzer hatten keine anderen Rechte an dem Land als ihre physische Anwesenheit darauf.

Für Honduras war die Landfrage an sich von geringer Bedeutung; Die Aussicht auf Dominanz und Dominanz der Salvadorianer in der Wirtschaft sorgte jedoch für große Irritationen in der Gesellschaft. In den 1960er Jahren begünstigten die Regeln des Zentralamerikanischen Gemeinsamen Marktes die Volkswirtschaften der weiter entwickelten Länder der Region, El Salvador und Guatemala. Das explosionsartige Wachstum der Zahl privater Unternehmen in salvadorianischem Besitz in Honduras (am bemerkenswertesten in der Zahl der Schuhgeschäfte) war in den Augen der einfachen Bürger von Honduras ein klarer Hinweis auf die wirtschaftliche Rückständigkeit ihres Landes. Das Problem der salvadorianischen Hausbesetzer war daher, obwohl wirtschaftlich gesehen nicht sehr bedeutend, ein wunder Punkt für die honduranischen Nationalisten, die glaubten, dass der wirtschaftlichen Dominanz eine territoriale Expansion folgen würde und die Honduraner Fremde in ihrem Land sein würden.

Eskalation des Konflikts

Die Spannungen in den bilateralen Beziehungen nahmen in den zwei Jahren vor dem Konflikt allmählich zu. Das Regime des honduranischen Präsidenten Oswaldo López Arellano (1963-1971) erlebte erhebliche wirtschaftliche und politische Schwierigkeiten und beschloss, die salvadorianischen Siedler als bequemen Sündenbock zu benutzen. Im Januar 1969 weigerte sich die Regierung, das bilaterale Einwanderungsabkommen von 1967 mit El Salvador zu verlängern. Im April kündigte sie ihre Absicht an, diejenigen, die im Rahmen der Agrarreform Land erworben haben, zu enteignen und aus dem Land zu vertreiben, ohne den gesetzlich vorgeschriebenen Nachweis zu erbringen, dass der Käufer ein gebürtiger hondurasischer Staatsbürger ist. Eine Medienkampagne wurde gestartet, um den Anstieg der Arbeitslosigkeit und sinkende Löhne auf den Zustrom von Wanderarbeitern aus El Salvador zurückzuführen.

Ende Mai erstreckte sich ein Strom enteigneter Migranten von Honduras bis ins überbevölkerte El Salvador. Bilder von Flüchtlingen und ihren Geschichten füllten die Seiten salvadorianischer Zeitungen und Fernsehbildschirme. Es kursierten Gerüchte über Gewalttaten des honduranischen Militärs bei der Ausweisung von Einwanderern. Die Spannung in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern näherte sich einem kritischen Punkt.

Die öffentlichen Dienste von El Salvador konnten den aus dem Land vertriebenen Flüchtlingsstrom nicht bewältigen; Unzufriedenheit wuchs in der Gesellschaft und drohte, sich in eine soziale Explosion zu verwandeln. Das Vertrauen in die Regierung sank; Ein Erfolg im Konflikt mit Honduras könnte ihm helfen, die Unterstützung der Bevölkerung zurückzugewinnen. Obwohl der Krieg mit ziemlicher Sicherheit zum Zusammenbruch des Zentralamerikanischen Gemeinsamen Marktes geführt hätte, war die salvadorianische Regierung bereit, sich darauf einzulassen. Nach seiner Einschätzung stand die Organisation aufgrund der Handelsvorteilsproblematik bereits kurz vor dem Zerfall; Krieg würde das Unvermeidliche nur beschleunigen.

Am Vorabend des Krieges

Der Vorfall, der offene Feindseligkeiten provozierte und dem Krieg seinen Namen gab, ereignete sich im Juni 1969 in San Salvador. Während des Monats mussten die Fußballmannschaften der beiden Länder zwei Spiele bestreiten, um das Finale der FIFA-Weltmeisterschaft 1970 zu erreichen (wenn jede Mannschaft ein Spiel gewann, wurde eine dritte ernannt). Sowohl während des ersten Spiels in Tegucigalpa als auch danach kam es zu Unruhen (eine gewisse Bürgerin von El Salvador erschoss sich und sagte, dass sie eine solche Schande für ihr Land nicht überleben könne) und während des zweiten Spiels (Vergeltungssieg für El Salvador) in San Salvador erreichten sie bedrohliche Ausmaße. In El Salvador wurden honduranische Fußballspieler und Fans geschlagen, honduranische Flaggen verbrannt; Honduras wurde von einer Gegenreaktion gegen Salvadorianer getroffen, darunter zwei Vizekonsuln. Eine nicht näher bezeichnete Anzahl von Salvadorianern starb oder wurde bei den Angriffen verletzt, und Zehntausende flohen aus dem Land. Die Emotionen kochten hoch, und in der Presse beider Länder brach eine regelrechte Hysterie aus. Am 27. Juni 1969, unmittelbar nach der Niederlage im dritten Spiel, brach Honduras die diplomatischen Beziehungen zu El Salvador ab.

Am 14. Juli begannen die salvadorianischen Streitkräfte mit einer konzertierten Militäraktion gegen Honduras.

Militärische Aktionen

Die salvadorianische Luftwaffe startete Angriffe gegen Ziele in Honduras, und die Armee startete eine Offensive entlang der Hauptstraßen, die die beiden Länder und die zu Honduras gehörenden Inseln im Golf von Fonseca verbinden. Zunächst waren die salvadorianischen Truppen erfolgreich. Am Abend des 15. Juli rückte die salvadorianische Armee, die zahlreicher und besser bewaffnet war als die gegnerische Armee von Honduras, 8 km vor und besetzte die Hauptstadt des Departements Nueva Octotepec. Danach geriet die Offensive jedoch aufgrund von Treibstoff- und Munitionsmangel ins Stocken. Der Hauptgrund für den Treibstoffmangel waren die Aktionen der honduranischen Luftwaffe, die nicht nur die schwächere salvadorianische Luftwaffe zerstörte, sondern auch die salvadorianischen Öllager schwer beschädigte.

Am Tag nach Kriegsbeginn wurde eine Dringlichkeitssitzung der Organisation Amerikanischer Staaten einberufen, die einen Waffenstillstand und den Abzug der salvadorianischen Truppen aus Honduras forderte. Mehrere Tage lang widersetzte sich El Salvador den Aufrufen der OAS und forderte Honduras auf, zunächst zuzustimmen, Reparationen für Angriffe auf salvadorianische Bürger zu zahlen und die Sicherheit der in Honduras verbliebenen Salvadorianer zu garantieren. Am 18. Juli wurde ein Waffenstillstand vereinbart; Das Feuer wurde am 20. Juli vollständig gelöscht. Bis zum 29. Juli weigerte sich El Salvador, Truppen abzuziehen, stimmte dann aber Anfang August dem Truppenabzug zu. Er wurde zu einer solchen Entscheidung einerseits durch die Androhung von Wirtschaftssanktionen der OAS und andererseits durch deren Vorschläge überzeugt, Sonderbeauftragte der OAS in Honduras einzusetzen, um die Sicherheit der salvadorianischen Bürger zu überwachen. Aktive Feindseligkeiten dauerten nur vier Tage, aber nur zehn Jahre später wurde ein Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern geschlossen.

Folgen des Krieges

Tatsächlich haben beide Seiten den Fußballkrieg verloren. 60.000 bis 130.000 Salvadorianer wurden aus Honduras vertrieben oder flohen, was in einigen Gebieten zum wirtschaftlichen Zusammenbruch führte. Etwa 2.000 Menschen starben in dem Konflikt, hauptsächlich Zivilisten. Der bilaterale Handel kam vollständig zum Erliegen und die Grenze wurde geschlossen, was beiden Volkswirtschaften schadete und den zentralamerikanischen gemeinsamen Markt in eine Organisation verwandelte, die nur auf dem Papier existiert.

Der politische Einfluss des Militärs in beiden Ländern nahm nach dem Krieg zu. Bei den Wahlen zum elsalvadorianischen Parlament waren die Kandidaten der regierenden Nationalen Versöhnungspartei überwiegend Militärs. Allerdings war die Regierung nicht in der Lage, die wirtschaftlichen Probleme im Zusammenhang mit dem Auftauchen Tausender abgeschobener Bürger aus Honduras in einem bereits überbevölkerten Land erfolgreich zu lösen. Außerdem hat die Regierung das wirtschaftliche „Sicherheitsventil“ verloren, das früher die illegale Auswanderung nach Honduras bot; die Landfrage hat sich wieder heftig verschärft. Die daraus resultierenden sozialen Spannungen waren einer der Gründe für den Bürgerkrieg, der 1981 in El Salvador ausbrach.

Fußball ist sowohl in Lateinamerika als auch in Mittelamerika sehr beliebt und nimmt oft einen dominierenden Platz im Leben der Anwohner ein. Aber immer noch nicht genug, um nach dem verlorenen Spiel um den Zugang zur Weltmeisterschaft den Krieg zu erklären. Das Match, nach dem der Krieg begann, war vielmehr der letzte Tropfen, der die Geduld beider Länder überforderte, die seit langem ernsthafte Ansprüche gegeneinander erhoben hatten.

El Salvador und Honduras sind Nachbarn in der zentralamerikanischen Region. Beide Länder ähneln sich in vielerlei Hinsicht. Beide sind ziemlich arm, ihre Volkswirtschaften waren weitgehend von den Vereinigten Staaten abgeschottet, und beide waren klassische Bananenrepubliken, die sich auf Agrarexporte konzentrierten, in beiden Ländern war das Militär an der Macht.

Aber es gab auch einige Unterschiede. El Salvador war aufgrund einer weiter entwickelten Industrie etwas reicher als Honduras. Aber der Hauptunterschied war die Größe der Länder, die den Konflikt teilweise vorbestimmt hat. El Salvador hatte eine größere Bevölkerung, aber eine viel kleinere Fläche. Ende der 60er Jahre lebten in El Salvador 3,7 Millionen Menschen, in Honduras nur 2,6 Millionen. Gleichzeitig übertraf das Territorium von Honduras das von El Salvador um fast das Sechsfache (112.000 Quadratkilometer gegenüber 21.000 in El Salvador).

Gastarbeiter aus El Salvador

Aufgrund der landwirtschaftlichen Natur der Wirtschaft von El Salvador verursachte eine solche landwirtschaftliche Überbevölkerung ernsthafte Spannungen innerhalb des Landes. Sowohl politisch als auch wirtschaftlich. Das Land stand vor dem Problem zusätzlicher Menschen, für die es nicht genug Land gab, es war nicht möglich, sie in die Industrie zu schicken, es gab einfach keinen Platz, wo man sie unterbringen konnte. Honduras, obwohl es ein noch ärmeres Land war, hatte unerschlossene Gebiete. Der amerikanische transnationale Konzern United Fruit Company entwickelte vor allem Plantagen in Küstennähe, um die Logistik zu vereinfachen. Daher blieben nicht allzu entwickelte Gebiete im Landesinneren.

Vereintes Obst Unternehmen. Foto: © AP-Foto

Daher strömte bereits in den ersten Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts ein Strom von Einwanderern von El Salvador nach Honduras. Zunächst klein. Aber in den 50er und 60er Jahren, als die Bevölkerung El Salvadors schnell zu wachsen begann, strömten Scharen ungebetener Gäste nach Honduras. Tausende von Salvadorianern zogen jedes Jahr nach Honduras.

Ende der 60er Jahre lebten bereits über 300.000 Salvadorianer in Honduras, was mehr als 10 % der Gesamtbevölkerung des Landes ausmachte. Honduraner waren besonders unzufrieden mit der Tatsache, dass salvadorianische Migranten die Taktik der Hausbesetzung praktizierten. Wenn sie die Besitzer des Landes in der Nähe nicht sahen, betrachteten sie es als herrenlos und besetzten es willkürlich. Aber das meiste Land in diesem Land gehörte Großgrundbesitzern oder ausländischen Konzernen, die nicht jedes Stück Land kontrollieren konnten. Darüber hinaus wuchs auch die Bevölkerung von Honduras und die Bewohner des Landes selbst eilten in unerschlossene Gebiete, wo sie auf Salvadorianer trafen, denen es bereits gelungen war, das Land zu besetzen.

Die Regierung hat Patrouillen von Teilen der Nationalgarde in Gebieten organisiert, in denen möglicherweise illegale salvadorianische Siedlungen existieren. Diese Patrouillen führten oft zu blutigen Zusammenstößen und Opfern. Was wiederum Empörung unter der salvadorianischen Regierung auslöste, die verlangte, ihre Bürger nicht zu beleidigen.

Landen Sie zu ihrem

Als Großgrundbesitzer erkannten, dass sie die Landnahme nicht alleine bewältigen konnten, schlossen sie sich in der Organisation FENAG (Federation of Farmers and Cattle Breeders of Honduras) zusammen, die sich auf höchster Ebene für ihre Interessen einsetzte.

Das Ergebnis ihrer Arbeit war 1962 die Verabschiedung eines neuen Bodengesetzes. Das Gesetz wurde schrittweise eingeführt und trat schließlich fünf Jahre nach seiner Verabschiedung in Kraft. Es wurde angenommen, dass alle herrenlosen Ländereien des Landes zugunsten der Einwohner von Honduras umverteilt würden. Meist zugunsten derjenigen, die im Land geboren und nicht eingebürgert sind.

Dieses Gesetz versetzte der salvadorianischen Diaspora einen vernichtenden Schlag. Von den mehr als 300.000 Salvadorianern in Honduras waren nicht mehr als 15 % legal im Land, der Rest waren klassische illegale Einwanderer. Für mehrere Jahrzehnte der Auswanderung schufen die Salvadorianer eine Art Staat im Staat, in der Provinz gab es ziemlich große illegale Punkte, die vollständig von Salvadorianern bevölkert waren. Und in den Städten begannen sie, kleine Unternehmen zu zerschlagen, mit denen die Einheimischen aufgrund des größeren Zusammenhalts der salvadorianischen Diaspora nicht konkurrieren konnten. All dies führte zu ernsthaften Spannungen in einem sehr armen und unterentwickelten Land.

Darüber hinaus erklärte der Präsident von Honduras, der klassische lateinamerikanische Diktator Osvaldo Arellano, alle wirtschaftlichen Probleme des Landes mit dem Zustrom von Salvadorianern und beschuldigte sie, das Land stillschweigend besetzen zu wollen.

Collage © L!FE. Foto: © wikipedia.org

Das Problem der illegalen Migration war nicht das einzige, das die Beziehungen zwischen den Ländern erschwerte. Beide Staaten beschäftigten plötzlich die Staatsgrenze, die, wie sich herausstellte, falsch gezogen war. Beide hatten territoriale Ansprüche gegeneinander.

Seit 1967 begannen Abschiebungen illegaler Einwanderer nach El Salvador. Wie so oft kommt der Appetit mit dem Essen - Arellano beschloss, die wirtschaftliche Situation stillschweigend zu verbessern, indem er die Salvadorianer einfach ausraubte. Illegalen Einwanderern war nichts zu nehmen, aber wer legal im Land war, besaß oft lukrative Grundstücke oder andere Geschäfte. Deshalb kündigte Arellano an, Eigentum zu beschlagnahmen und auch diejenigen abzuschieben, die sich legal im Land aufhalten. Um einer Abschiebung zu entgehen, war es notwendig, in Honduras geboren zu sein. Eine Aufenthaltserlaubnis und sogar die Staatsbürgerschaft des Landes retteten nicht davor.

Tausende Salvadorianer wurden in ihre Heimat deportiert. Aber in einem überbevölkerten Land konnten sie nirgendwo arbeiten und verloren ihr gesamtes Eigentum.

Massaker auf der Tribüne

Vor dem Hintergrund einer rapiden Verschlechterung der Beziehungen fanden Fußballspiele statt, die schließlich zum Krieg führten. Zu dieser Zeit war das Qualifikationsturnier für die Weltmeisterschaft anders als das moderne. In Mittelamerika trafen die Sieger ihrer Gruppen im Qualifikations-Halbfinale aufeinander, danach spielten die Sieger im Endspiel um ein Ticket zur WM. In einem der Halbfinale brachte die Auslosung die Mannschaften von Honduras und El Salvador.

Am 8. Juni 1969 fand das erste Spiel zwischen den Mannschaften statt. Es fand in der Hauptstadt von Honduras statt und wurde für den Kampf zwischen den Fans der Teams in Erinnerung bleiben. Was das Ergebnis betrifft, gewann Honduras und erzielte eine Minute vor Spielende das entscheidende Tor. Dieses Ergebnis sorgte in El Salvador für Unruhe, die Presse beider Länder tobte und beschuldigte sich gegenseitig aller Todsünden.

Beim Rückspiel, das genau eine Woche später stattfand, kamen die Salvadorianer als letztes Gefecht heraus und besiegten den Gegner souverän mit 3:0. Auch die Fußballfans beschlossen, ihren Beitrag zu leisten, indem sie die Fans aus Honduras, die zum Spiel kamen, schlugen und ihre Fahnen in Brand setzten. Als Reaktion darauf begannen in Honduras Pogrome der verbleibenden Salvadorianer. In den nächsten Tagen mussten etwa zehntausend Salvadorianer aus Honduras fliehen. Infolge der Massaker wandten sich beide Staaten an die Interamerikanische Menschenrechtskommission und forderten die Bestrafung ihrer Nachbarn für Gewalt aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit. Darüber hinaus beschuldigte El Salvador Honduras des Völkermords an den Salvadorianern.

Nach den damaligen Regeln wurde ein drittes Spiel angesetzt, wenn in jedem der beiden Spiele unterschiedliche Mannschaften gewannen. Und im Falle eines Unentschiedens wurde der Gewinner in der Verlängerung bekannt gegeben. Das Spiel war für den 26. Juni angesetzt und fand im Niemandsland in Mexiko statt. In den Tagen vor dem Treffen spielten die Medien beider Länder verrückt, und die Spieler betraten das Feld mit der Absicht, zu sterben, anstatt gegen die geschworenen Feinde zu verlieren, zu denen sie bereits füreinander geworden waren.

Die Hauptspielzeit endete mit dem Stand von 2:2. In der Verlängerung, in der 101. Minute, brachte Quintanilla der Nationalmannschaft von El Salvador den Sieg.

Krieg

Am Tag vor dem Spiel kündigte El Salvador eine Mobilmachung im Land an. Am Tag des Spiels kündigte El Salvador den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Honduras an und beschuldigte ihn, Pogrome, Raubüberfälle und die gewaltsame Vertreibung von Salvadorianern aus dem Land geduldet zu haben, sodass sie einfach keine Beziehungen zu einem solchen Staat unterhalten müssen. Am folgenden Tag kündigte Honduras auch den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu El Salvador an.

Es folgten die in solchen Situationen zu erwartenden Provokationen. Salvadorianer schossen auf drei Flugzeuge der honduranischen Luftwaffe und beschuldigten sie, den Luftraum des Landes verletzt zu haben. Am selben Tag feuerte die honduranische Luftverteidigung auf ein leichtes salvadorianisches Flugzeug.

Die Armee von El Salvador war dem Feind zahlenmäßig überlegen und etwas besser bewaffnet. Im Allgemeinen wurden die Offiziere beider Armeen von amerikanischen Ausbildern ausgebildet, und die Luftwaffe beider Länder bestand aus ausgemusterten amerikanischen Flugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg. Dank dessen ging der Konflikt nicht nur als Krieg in die Geschichte ein, der nach einem Fußballspiel begann, sondern auch als letzter Krieg mit Kolbenflugzeugen.

Am Nachmittag des 14. Juli überquerten salvadorianische Truppen die Grenze von Honduras und bewegten sich auf Hauptstraßen. Im gleichen Moment versuchte die Luftwaffe von El Salvador, die Flugplätze von Honduras anzugreifen, um feindliche Flugzeuge zu deaktivieren. Es gab nicht genug Flugzeuge, also mussten sie Passagierflugzeuge in Bomber umbauen und Sprengstoff und sogar Minen an sie binden. Es war nicht möglich, die feindliche Luftwaffe mit einem schnellen Schlag zu vernichten, da die honduranische Luftwaffe einige Tage zuvor auf verschiedene Flugplätze verteilt worden war.

Die Infanterie agierte erfolgreicher und rückte an einem Tag mehrere Kilometer tief in Honduras vor. Danach überfiel die honduranische Luftwaffe salvadorianische Öllager und beschädigte einige von ihnen. Dies führte zu Problemen für die Bodeneinheiten, die schnelle Offensive stoppte aufgrund von Treibstoffknappheit, und obwohl die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in die Konfliktbeilegung eingriff, weigerten sich die Salvadorianer rundweg, Einheiten aus den besetzten Gebieten insgesamt abzuziehen Fläche von 400 Quadratkilometern. In der eroberten Nueva Ocotepeque wurde die salvadorianische Flagge gehisst. Die OAS forderte El Salvador auf, die Gebiete von Honduras für mehr als eine Woche zu verlassen, und erreichte dies nur, nachdem sie dem Land ernsthafte Wirtschaftssanktionen angedroht hatte. Als Kompromiss stimmte El Salvador zu, dass die OAS ihre Vertreter nach Honduras entsenden würde, um die Einhaltung der Rechte der Salvadorianer in diesem Land zu überwachen. Die Beobachter sollten ein Ende der Gewalt gegen salvadorianische Migranten garantieren.

Anfang August hatten salvadorianische Truppen das Staatsgebiet verlassen. Doch der Prozess der Konfliktlösung dauerte viele Jahre. In der Folge kam es immer wieder zu Grenzgefechten zwischen den Staaten. Insbesondere Zwischenfälle an der Grenzlinie wurden 1971 und 1976 registriert. Und erst 1976 einigte man sich auf die Schaffung einer truppenfreien Grenzzone, die mehrere Kilometer zurückgezogen wurde. Der Friedensvertrag zwischen den Staaten wurde erst 1980, 11 Jahre nach Kriegsende, unterzeichnet.

Verschiedenen Schätzungen zufolge wurden zwei- bis fünftausend Menschen auf beiden Seiten, hauptsächlich Zivilisten, Opfer eines flüchtigen Krieges. Mehrere tausend weitere Menschen wurden verletzt oder mussten das Land verlassen. Der Krieg brachte keiner Seite greifbare Dividenden. Honduras ist bis heute eines der ärmsten Länder der Region. Der Krieg und der Flüchtlingsstrom brachten El Salvador eine schwere Wirtschaftskrise, die sich in einen 13-jährigen Bürgerkrieg verwandelte. Obwohl es vor einem Vierteljahrhundert zu Ende ging, ist El Salvador immer noch ein armes und benachteiligtes Land und einer der weltweit führenden in der Pro-Kopf-Mordrate.

Ich weiß nicht mehr genau, wer meiner Meinung nach einer der Sportjournalisten die Fußballweltmeisterschaft als „Dritten Weltkrieg“ bezeichnet hat.

Natürlich ist das eine klare Übertreibung, aber es besteht kein Zweifel, dass etwas Wahres an diesen Worten ist. Die Beziehungen zwischen den Ländern müssen sich auf dem Fußballfeld widerspiegeln, denn Fußball ist schon lange nicht mehr nur ein Sport, sondern ein gesellschaftlich bedeutsames Phänomen, das alle Aspekte des Lebens der modernen Gesellschaft durchdringt.

Beispiele muss man leider nicht lange suchen – das jüngste EM-Qualifikationsspiel zwischen Albanien und Albanien hat gezeigt, wie schmal der Grat ist, der die sportliche Rivalität auf dem Feld von der feindlichen Konfrontation der Nationen trennt. Der Slogan „Fußball ist raus aus der Politik“ bleibt also leider nur ein Slogan.

Jetzt möchte ich Sie an jene Fußballereignisse erinnern, die weit entfernt von Fußballfarben gemalt wurden.

1955 UdSSR - Deutschland: kein Raum für Fehler

1955, am 21. August, war Moskau ohne Übertreibung Gastgeber des bedeutendsten Freundschaftsspiels in der Geschichte des Fußballs. Teams trafen sich UdSSR und Deutschland - die Hauptbeteiligten und Hauptgegner des schrecklichsten Krieges in der Geschichte der Menschheit, der auf beiden Seiten zig Millionen Menschenleben forderte.

Als Reaktion auf den Beitritt wurden damals noch nicht einmal diplomatische Beziehungen zwischen den Ländern aufgenommen Deutschland zum NATO-Block, genau 1955, auf InitiativeSovietunionDer Warschauer Pakt wurde gegründet. Die Bedeutung des Spiels wird durch die Tatsache belegt, dass der Beginn der nächsten Meisterschaft Deutschland wurde um zwei Wochen verschoben.

Um ehrlich zu sein, bleibt mir immer noch ein Rätsel, wie die Führung der UdSSR die Abhaltung dieses Treffens autorisiert hat. Tatsache ist, dass das Zentralkomitee der KPdSU sportliche Niederlagen sehr schmerzhaft empfunden hat - es genügt, an die aufgelöste CDKA-Mannschaft zu erinnern, die das Rückgrat der Nationalmannschaft bildet, die 1952 gegen Jugoslawien verloren hat.

Und ein Jahr später stand die Frage, die Fußballmannschaft zu den Olympischen Spielen in Melbourne zu schicken, bis zum letzten Moment in der Luft, gerade wegen einer Serie von Misserfolgen in Freundschaftsspielen. Und dann ... Die deutsche Nationalmannschaft ist amtierender Weltmeister und verliert in Moskau im Jahr des Jahrzehnts des Großen Sieges gegen die Deutschen - davon konnten solche Führer unseres Staates in ihrem schlimmsten Alptraum nicht einmal träumen.

So oder so kam das Match zustande. Es endete mit dem Sieg der sowjetischen Mannschaft, einem willensstarken Sieg - die sowjetischen Fußballspieler, die mit 1:2 verloren, schafften es in der zweiten Halbzeit, zwei Tore gegen den amtierenden Weltmeister zu erzielen und 3:2 zu gewinnen. Anders konnte es nicht sein, denn die GEWINNER saßen auf der Tribüne.

Krieg um die Inseln: die Fortsetzung des Fußballfeldes

Das Jahr 1982 war geprägt von einem der größten militärischen Konflikte seit dem Zweiten Weltkrieg. Dieser Konflikt zwischen England und Argentinien ereignete sich um ein kleines und unattraktives Stück Land – die Falklandinseln, die dennoch als Transitpunkt zwischen dem Pazifik und dem Atlantik wichtig sind. Obwohl der Krieg nicht offiziell erklärt wurde, war der Konflikt mit der Zerstörung von Flugzeugen und Kriegsschiffen weit verbreitet.

So kam es, dass bereits vier Jahre später bei der WM in Mexiko die Teams dieser Länder im Viertelfinale aufeinander trafen. Das Hauptthema, das die Situation vor dem Spiel aufgeheizt hat, war das Thema des letzten Krieges.

Er fügte auch Öl ins Feuer und sprach in dem Geist, dass dieses Spiel, wie sie sagen, eine Rache für die toten Argentinier sein wird. Maradona hingegen wird die Hauptfigur dieses Treffens werden, sowohl positiv als auch negativ.

Argentinien gewann mit 2:1 und beide Tore von Maradona gingen für immer in die Fußballgeschichte ein – das erste erzielte er mit der Hand, später sagte er, es sei die „Hand Gottes“ und das zweite – er rannte mit dem Ball über das halbe Feld und schlug die Hälfte der gegnerischen Mannschaft. Übrigens, am 22. Juni, dem Tag dieses Treffens, feiern die Gemeindemitglieder der "Kirche von Maradoniana" - und Argentinien hat eine - Ostern.

1998 kreuzten die Teams erneut bei den Weltmeisterschaften, diesmal in der 1/8-Endstufe. Auch das Thema Krieg wurde damals überspitzt, wenn auch nicht mehr so aktiv wie vor 12 Jahren, aber die „Hand Gottes“ wurde von den Briten nicht vergessen. Es war einer der hellsten Kämpfe dieser Weltmeisterschaft, und erneut war er sowohl von einem Meisterwerk - dem Tor von Michael Owen - als auch von einem Skandal - den provokativen Aktionen von Diego Simeone - geprägt, die zum Ausschluss von David Beckham aus dem Feld führten .

Die Haupt- und Verlängerung endeten dann 2:2 unentschieden, die Argentinier waren im Elfmeterschießen stärker.

Nur vier Jahre später gelang den Briten die Revanche. In der Gruppenphase besiegten sie die Argentinier dank Beckhams einzigem Elfmetertor. Argentinien verließ die Gruppe damals nicht.

Der Krieg ist real

Nun, nun zur eigentlichen Tragödie – dem berüchtigten „Fußballkrieg“. El Salvador und Honduras trafen in der WM-Qualifikation 1970 aufeinander. Das erste Spiel endete mit einem knappen 1:0-Sieg für Honduras, im Rückspiel zu Hause gewann El Salvador mit 3:0.

Und nach dem Rückspiel, das am 15. Juni 1969 stattfand, ereigneten sich in San Salvador tragische Ereignisse, die zu einem militärischen Konflikt führten - Fußballspieler und Fans von Honduras wurden als Reaktion darauf von einer Welle von Gewalttaten geschlagen gegen Salvadorianer fand in Honduras statt. All dies wurde bald zu einem echten Krieg mit dem Einsatz von Panzern und Flugzeugen mit Tausenden von Opfern.

Fairerweise sei darauf hingewiesen, dass der Fußball nur ein Zünder des Konflikts war, seine wahren Ursachen liegen viel tiefer - das sind die territorialen Ansprüche beider Länder, nicht die besten Migrationsbeziehungen, Landfragen.

Frieden im Fußball

Um nicht mit einer traurigen Note zu enden, werde ich ein wunderbares Beispiel für die Einheit der Fans von Mannschaften geben, die auf dem Spielfeld antreten.

So, Sommer 2004, Portugal, Finalteil der Europameisterschaft. In der Gruppe „C“ hat sich bis zur letzten Runde eine einzigartige Situation entwickelt. Den Teams von Schweden und Dänemark reichte ein produktives Unentschieden, beginnend mit einem Stand von 2:2, und beide hätten weitergepasst.

Tatsache ist, dass bei Punktgleichheit nicht die Differenz zwischen erzielten Toren und Gegentoren, sondern die Ergebnisse persönlicher Begegnungen berücksichtigt wurden. Die Schweden und die Dänen schlugen die Bulgaren und spielten gegen Italien 1:1 bzw. 0:0. Im Falle eines 2:2-Unentschieden zwischen ihnen hätte Italien mit einer Tordifferenz von null in den Begegnungen zwischen diesen drei Mannschaften den schlechtesten Indikator in Bezug auf die Anzahl der in diesen Spielen erzielten Tore.

Das Spiel endete 2:2, die Schweden glichen in der vorletzten Minute aus. Wir können sagen, dass es eine Verschwörung war, aber wir können sagen, dass die Teams das Ergebnis erzielt haben, das sie brauchen – das zu beurteilen, steht mir nicht zu.

Aber ich erinnere mich sehr gut an die bunt gekleideten Dänen und Schweden, die auf dem Podium saßen, gemischt mit Bier in den Händen und mit Plakaten wie „Arrividerci, Italien“ und „Schweden-Dänemark – 2:2“. Das sind die Pazifisten.

Am 14. Juni 2016 ist es siebenundvierzig Jahre her, dass einer der merkwürdigsten militärischen Konflikte des 20. Jahrhunderts begann – der „Fußballkrieg“ zwischen El Salvador und Honduras, der genau eine Woche dauerte – vom 14. bis 20. Juli 1969. Die unmittelbare Ursache für den Ausbruch des Konflikts war die Niederlage der Mannschaft von Honduras gegen die Mannschaft von El Salvador in den Play-off-Spielen der Qualifikationsrunde zur FIFA-Weltmeisterschaft 1970.

Trotz der "frivolen" Ursache hatte der Konflikt ziemlich tiefe Gründe. Dazu gehören Fragen der Abgrenzung der Staatsgrenze – El Salvador und Honduras bestritten einander bestimmte Territorien und die Handelsvorteile, die das stärker entwickelte El Salvador im Rahmen der Organisation des zentralamerikanischen gemeinsamen Marktes hatte. Zudem sahen die Militärjuntas, die beide Länder regierten, in der Suche nach einem äußeren Feind eine Möglichkeit, die Bevölkerung von drängenden inneren Problemen abzulenken.

Lassen Sie uns die Details dieses Konflikts herausfinden ...

Dass der Fußball in Lateinamerika schon immer einen besonderen Stellenwert hatte und hat, ist hinlänglich bekannt. In Anbetracht der Entwicklungsgeschichte dieses Konflikts sollte jedoch angemerkt werden, dass die Fußballkonfrontation an sich nicht die wahre Ursache der Tragödie war. Viele vorangegangene Ereignisse führten langsam, aber unweigerlich zu einem traurigen Ende der Beziehungen zwischen den beiden mittelamerikanischen Staaten, aber es war das abschließende Qualifikationsspiel zwischen den Mannschaften dieser Länder, das das Fass zum Überlaufen brachte.

Es gibt eine Reihe von Theorien über das Auftreten des Namens des Bundesstaates Honduras, aber keine davon hat heute eine wissenschaftliche Bestätigung. Einer Legende nach stammt der Name des Landes von einem Satz, den Kolumbus 1502 während seiner vierten und letzten Reise in die Neue Welt aussprach. Sein Schiff überlebte einen starken Sturm, und der berühmte Seefahrer sagte: „Ich danke Gott, dass er uns die Chance gegeben hat, aus diesen Tiefen herauszukommen“ (Gracias a Dios que hemos salido de estas honduras). Diese Aussage gab dem nahe gelegenen Kap Gracias a Dios (Cabo Gracias a Dios) und dem Gebiet westlich davon den Namen - dem Land Honduras (Honduras).

El Salvador, ein flächenmäßig kleiner, aber am dichtesten besiedelter zentralamerikanischer Staat, verfügte in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts über eine entwickelte Wirtschaft, erlebte jedoch einen Mangel an landwirtschaftlichem Land. Der größte Teil des Landes im Land wurde von einem engen Kreis von Landbesitzern kontrolliert, was zu einem "Landhunger" und der Umsiedlung von Bauern in ein Nachbarland - Honduras - führte. Honduras war territorial viel größer, nicht so dicht besiedelt und wirtschaftlich weniger entwickelt.

Die Beziehungen zwischen den Nachbarn begannen in den frühen sechziger Jahren zu eskalieren, als zahlreiche Einwanderer aus El Salvador anfingen, benachbarte Ländereien zu besetzen und zu kultivieren, an verschiedenen Orten illegal die Grenze überquerten und den Ureinwohnern des Landes tatsächlich die Arbeit wegnahmen und damit ihr Wohlergehen verursachten - begründete Unzufriedenheit. Bis Januar 1969 belief sich die Zahl dieser Überläufer, die auf dem Territorium von Honduras ein besseres Leben suchten, nach verschiedenen Schätzungen auf 100 bis 300.000 Menschen. Die Aussicht auf eine Vorherrschaft in der Wirtschaft und die Dominanz der Salvadorianer führten zu starker öffentlicher Irritation, die Angst vor einer möglichen territorialen Umverteilung des von den Salvadorianern illegal beschlagnahmten Landes, das die nationalistischen Organisationen Honduras seit 1967 auf jede erdenkliche Weise versucht haben, zu ziehen die Aufmerksamkeit der Behörden auf die aktuelle Situation durch die Organisation von Streiks und Kundgebungen sowie die Abhaltung ziviler Massenklagen . Parallel dazu forderte die bäuerliche Bevölkerung von Honduras immer dringender die Reform der Landwirtschaft und die Umverteilung des Landes im ganzen Land. Der durch einen Putsch an die Macht gekommene Diktator des klassischen Typs Osvaldo López Arellano schien klug zu sein, in der Person der Einwanderer aus El Salvador das Extreme zu suchen, die der Mehrheit der Einwohner des Landes zuwider waren.

Ein paar Jahre später trieb Arellano mit seinem mittelmäßigen Management die Wirtschaft des Landes endgültig in die Enge. Die Hauptursache für alle wirtschaftlichen Probleme in Honduras, den Rückgang der Löhne und die hohe Arbeitslosigkeit waren wiederum ungebetene Nachbarn aus El Salvador. 1969 weigerten sich die Behörden, den Einwanderungsvertrag von 1967 zu erneuern, und im April desselben Jahres verabschiedete die Regierung des Landes ein Gesetz, wonach allen Einwanderern, die Land ohne rechtsgültigen dokumentarischen Eigentumsnachweis bestellen, ihr Eigentum entzogen und ausgewiesen werden konnten vom Land zu jedem Moment. Es sei darauf hingewiesen, dass dieser Gesetzgebungsakt gleichzeitig die Ländereien von Oligarchen und ausländischen Unternehmen umging, unter denen das amerikanische Unternehmen United Fruit Company zu dieser Zeit eines der größten war.

Die United Fruit Company oder United Fruit Company war ein mächtiges amerikanisches Unternehmen, das tropische Früchte aus der Dritten Welt in die Vereinigten Staaten und nach Europa verschiffte. Das Unternehmen wurde am 30. März 1899 gegründet und hatte die Unterstützung der herrschenden Kreise der Vereinigten Staaten. Ihre Blütezeit erreichte sie Anfang und Mitte des letzten Jahrhunderts, als sie viele landwirtschaftliche Gebiete und Verkehrsnetze in Mittelamerika, Westindien, Ecuador und Kolumbien kontrollierte. Unter den Hauptmäzenen sind die Dulles-Brüder (CIA-Direktor Allen Dulles und Außenminister John Foster Dulles) und Präsident Eisenhower hervorzuheben. Das Unternehmen hatte starken Einfluss auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung einer Reihe lateinamerikanischer Länder und war ein typisches Beispiel für den Einfluss eines transnationalen Konzerns auf das Leben der „Bananenrepubliken“.

Der derzeitige Nachfolger der United Fruit Company ist Chiquita Brands International. Am 14. März 2007 wurde das Unternehmen vom US-Justizministerium wegen Kollaboration mit kolumbianischen Militärgruppen, die auf der Liste terroristischer Organisationen stehen, mit einer Geldstrafe von 25 Millionen US-Dollar belegt.

Die Hitze der Leidenschaften wurde auch durch die honduranischen Printmedien gefördert, in denen ständig Artikel über Einwanderer erschienen, die sie als grausam, Analphabeten darstellten und die lokale Bevölkerung illegaler Migranten demütigten. Gleichzeitig veröffentlichten die el-salvadorianischen Medien, die das friedliche Leben der wohlhabenden Salvadorianer in der Rückkehr obdachloser und arbeitsloser Landsleute in ihre Heimat ernsthaft bedroht sahen, Artikel über die machtlose Situation ihrer Einwanderer in Honduras, ihre Misshandlungen und zunehmende Morde in Honduras Nachbargebiet. Infolgedessen wurden die Beziehungen zwischen den beiden Grenzstaaten äußerst angespannt, Misstrauen und Hass wuchsen.

Aus Angst um ihr eigenes Leben, nachdem sie ihr Einkommen aus der Landbewirtschaftung verloren hatten, begannen die Salvadorianer, in ihre Heimat zurückzukehren. Eine Ausstellung von Flüchtlingen und ihren erschreckenden Geschichten füllte die Fernsehbildschirme und die Seiten der salvadorianischen Zeitungen. Überall kursierten Gerüchte über die Gewalt des honduranischen Militärs bei der Ausweisung von Einwanderern. Bis Juni 1969 erreichte die Zahl der Rückkehrer 60.000, und die Massenflucht führte zu einer angespannten Situation an der salvadorianisch-honduranischen Grenze, wo es manchmal zu bewaffneten Auseinandersetzungen kam.

Gleichzeitig waren die salvadorianischen öffentlichen Dienste nicht auf die Ankunft einer so großen Anzahl von Flüchtlingen vorbereitet, gleichzeitig verschlechterte sich die politische Situation stark, die Unzufriedenheit in der Gesellschaft verstärkte sich und drohte zu einer sozialen Explosion zu führen. Um die Unterstützung der Bevölkerung zurückzugewinnen, brauchte die Regierung Erfolge in der Konfrontation mit der Republik Honduras.

Bald darauf kündigte die politische Elite des Landes an, dass das Land der salvadorianischen Einwanderer in Honduras Teil von El Salvador werden und damit sein Territorium um das Anderthalbfache vergrößern würde. Lokale Printmedien begannen sofort damit, die „von der Regierung von Honduras getäuschte“ Umsiedlung ihrer Landsleute als Vertreibung aus ihrem rechtmäßigen Land darzustellen.

Der Konflikt erreichte seinen Höhepunkt, als sich die Mannschaften der beiden verfeindeten Nachbarn auf die Ergebnisse der Auslosung in der Qualifikationsphase der Fußballweltmeisterschaft einigten. Eine besondere Liebe, eine Art Religion, mit der jeder Einwohner Lateinamerikas, vom Hofpunk bis zum politischen Führer, zum Fußball in Beziehung steht, trug dazu bei, dass sich die Stimmung der Fans jederzeit sowohl in einen stürmischen Jubel als auch in einen ausbreiten konnte gefährliche Schlägerei. Zudem schürten die Printmedien beider Länder am Vorabend des Starts der Qualifikationsspiele für die WM auf jede erdenkliche Weise den wachsenden politischen Konflikt, zögerten nicht in Äußerungen und heizten die äußerst hitzige Situation zwischen den herrschenden Kreisen an und die Bevölkerung von El Salvador und Honduras.

Als am 8. Juni 1969 in Tegucigalpa (der Hauptstadt und gleichzeitig größten Stadt von Honduras) beim ersten Qualifikationsspiel die honduranische Nationalmannschaft dank des einzigen Balls gewann, der im Extra die Tore der Salvadorianer traf Zeit, die vom Richter festgelegt wurde, führte die Wut der Fans der unterlegenen Mannschaft zu einem ernsthaften Zusammenstoß. Infolge des Konflikts, der die Tribünen und das Spielfeld eroberte, brannte ein lokales Wahrzeichen, das Zentralstadion der Hauptstadt von Honduras, fast nieder.

Nach dem Hinspiel am 15. Juni fand das Rückspiel im gegnerischen Stadion in San Salvador (bzw. der Hauptstadt von El Salvador) statt. Und obwohl die Gastgeber einen überzeugenden Sieg errangen, die Nationalmannschaft von Honduras besiegten und drei unbeantwortete Tore erzielten, konnte diese Revanche nicht als sauber bezeichnet werden. Am Vorabend des Spiels haben die honduranischen Athleten nach eigenen Angaben wegen des Lärms und der Unruhe auf der Straße nicht geschlafen. Außerdem mussten sie in dieser Nacht praktisch in Unterwäsche ihre eigenen Zimmer verlassen und nach draußen gehen. Das Hotel stand auf einer Seite in Flammen. Es ist nicht verwunderlich, dass die verschlafenen Athleten am Morgen völlig unvorbereitet waren, auf dem Feld zu kämpfen.

Die nach dem Spiel einsetzenden Unruhen zwangen die unterlegene Mannschaft aus Honduras, die zu Recht unter schwerer Bewachung des Militärs in gepanzerten Mannschaftstransportern um ihr Leben fürchtete, hastig zu fliehen. Eine ganze Welle von Pogromen und Brandstiftungen fegte durch San Salvador, Hunderte von Opfern wandten sich damals an Krankenhäuser in der Hauptstadt. Nicht nur einfache Bürger von El Salvador wurden angegriffen, sondern sogar zwei Vizekonsuln des Landes. Die genaue Zahl derer, die an diesem Tag starben, konnte nicht genau ermittelt werden. Natürlich haben die Ereignisse, die stattgefunden haben, die Beziehungen zwischen den Ländern weiter verkompliziert. Wenige Stunden nach Ende des Spiels in San Salvador reichte der Präsident von Honduras eine offizielle Protestnote ein, die Grenze zwischen den Staaten wurde geschlossen. Am 24. Juni 1969 wurde in El Salvador die Mobilisierung von Reservisten angekündigt, und am 26. wurde ein Dekret erlassen, das den Ausnahmezustand im Land ausrief.

Damit war der Fußball aber noch nicht vorbei. Das nach den ersten beiden Spielen gebildete "Unentschieden" erforderte gemäß den bestehenden Regeln einen zusätzlichen dritten Kampf, der auf neutralem Territorium, nämlich in Mexiko, ausgetragen werden sollte. Erwähnenswert ist, dass die Printmedien beider Länder schon damals ihre Landsleute offen zum Militäreinsatz aufriefen. Es ist ganz logisch, dass sich das größte Stadion von Mexiko-Stadt am 27. Juni, am Tag des letzten und entscheidenden Spiels, in ein echtes Feld eines völlig nichtsportlichen Kampfes verwandelte. Viele hofften, dass dieses Fußballspiel den langjährigen Nachbarschaftskonflikt beenden könnte. Aber leider kam es genau umgekehrt. Nach Ende der ersten Halbzeit führte das Team aus Honduras mit 2:1, doch in den zweiten 45 Minuten gelang es den Salvadorianern, zu ihren Rivalen aufzuschließen. Infolgedessen wurde das Schicksal des Kampfes erneut durch die Verlängerung entschieden.

Die Emotionen der Fans erreichten damals extreme emotionale Spannungen, und als der Stürmer von El Salvador das entscheidende Tor erzielte, wodurch sein Team in die nächste Qualifikationsphase der Meisterschaft ging und die Honduraner über Bord ließ, Ereignisse in der Stadion und darüber hinaus begannen sich rasant zu entwickeln und glichen einem gebrochenen Damm. Überall herrschte ein unvorstellbares Chaos, alles und jeder wurde geschlagen. Anstatt auf eine friedliche Lösung des Konflikts zu hoffen, schloss das Spiel diese Möglichkeit vollständig aus. Am selben Tag brachen die konkurrierenden Länder des Wettbewerbs die diplomatischen Beziehungen ab und beschuldigten sich gegenseitig. Politiker nutzten wieder einmal Fußballschlachten geschickt für ihre eigenen Interessen.

Nach der in El Salvador angekündigten Mobilisierung von Bauern, die von einer antikommunistischen Organisation namens ORDEN ausgebildet und bewaffnet wurden, wurden in kürzester Zeit etwa 60.000 Menschen unter Waffen gestellt. Sie wurden von elftausend Personen (zusammen mit der Nationalgarde) der regulären Armee von El Salvador angeführt. Es ist erwähnenswert, dass diese Truppen gut ausgerüstet und ausgebildet waren. Sie wurden von CIA-Ausbildern für den Kampf gegen linke Rebellen ausgebildet. Vor dem Hintergrund einer wirklich mächtigen "Mutterinfanterie" der Luftfahrt von El Salvador - FAS (Fuerza Aegea Salvadorena) - sah schwach aus. Es gab nur siebenunddreißig Flugzeuge, die Honduras aus den Vereinigten Staaten erhielt, und noch weniger ausgebildete Piloten - vierunddreißig Personen. Sie versuchten, das Problem des Pilotenmangels zu lösen, indem sie Söldner rekrutierten, aber nur fünf Leute wurden gefunden. Es gab große Probleme mit dem Material, da alle Flugzeuge ziemlich veraltet waren.

Am 14. Juli 1969, um 5.50 Uhr, begannen echte Feindseligkeiten, bei denen die salvadorianische Luftfahrt, bestehend aus elf Propellerflugzeugen und fünf zweimotorigen Bombern, mehrere Ziele gleichzeitig entlang der Grenze zu Honduras angriff. Im Land begann Panik: Geschäfte wurden massenhaft geschlossen, und die Bewohner suchten, nachdem sie die notwendigen Habseligkeiten gesammelt hatten, nach Luftschutzbunkern und Kellern, aus Angst, unter Beschuss zu fallen. Die salvadorianische Armee rückte erfolgreich entlang der Hauptverbindungsstraßen zwischen den Ländern und in Richtung der zu Honduras gehörenden Inseln im Golf von Fonseca vor. Um 23:00 Uhr wurde den honduranischen Streitkräften befohlen, zurückzuschlagen.

Eine interessante Tatsache ist, dass die Luftfahrt beider Seiten zu Beginn der Feindseligkeiten aus amerikanischen Flugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg bestand, die aus technischen Gründen zur Hälfte schon lange außer Betrieb waren. Der „Fußballkrieg“ war die letzte Schlacht, an der Propellerflugzeuge mit Kolbenmotoren teilnahmen. Lufteinsätze wurden von der F4U Corsair, P-51 Mustang, T-28 Trojan und sogar Douglas DC-3-Bombern durchgeführt, die zu Bombern umgebaut wurden. Der Zustand des Flugzeugs war sehr bedauerlich, diese Modelle hatten keine Mechanismen zum Abwerfen von Bomben und sie wurden manuell direkt aus den Fenstern geworfen. Von Treffsicherheit war keine Rede, die Granaten trafen selten ihr beabsichtigtes Ziel.

Das Kommando von Honduras war sich bewusst, dass die schnell gestartete Offensive von El Salvador, die Blockierung der Hauptverkehrsstraßen und der schnelle Vormarsch der feindlichen Truppen ins Landesinnere zu ihrer vollständigen Niederlage führen könnten. Und dann wurde beschlossen, eine Reihe von Luftangriffen auf die wichtigsten Ölterminals und die Ölraffinerie des Feindes zu organisieren. Die Rechnung war richtig, acht Kilometer tief in das Territorium eines Nachbarn einzudringen und die Hauptstädte zweier Departements bis zum Abend des 15. Juli zu erobern, mussten die salvadorianischen Truppen die Offensive stoppen, weil ihnen einfach der Treibstoff ausging und neue Vorräte wurden unmöglich wegen nachdenklicher Bombardierung.

Einigen Berichten zufolge wurde das Stadion in Tegucigalpa, in dem das erste Qualifikationsspiel zwischen den Mannschaften der kriegführenden Länder stattfand, als ultimatives Ziel für den Vormarsch der salvadorianischen Truppen bezeichnet.

Bereits am nächsten Tag nach Ausbruch der Feindseligkeiten versuchte die Organisation Amerikanischer Staaten, in den Konflikt einzugreifen, und forderte die Kriegsparteien auf, sich zu versöhnen, den Krieg zu beenden und die salvadorianischen Truppen aus dem Hoheitsgebiet von Honduras abzuziehen. El Salvador reagierte zunächst mit einer kategorischen Absage und forderte von der Gegenseite eine Entschuldigung und Wiedergutmachung für den seinen Bürgern zugefügten Schaden sowie weitere Sicherheitsgarantien für die im benachbarten, inzwischen feindlichen Gebiet lebenden Salvadorianer. Am 18. Juli wurde jedoch aufgrund der Unmöglichkeit eines weiteren Vorrückens der salvadorianischen Truppen und der Schaffung einer Pattsituation ein Waffenstillstand geschlossen, die Parteien machten Zugeständnisse unter Androhung von Wirtschaftssanktionen, und zwei Tage später wurde das Feuer vollständig eingestellt . Bis zum 29. wurde El Salvador stur und weigerte sich, Truppen abzuziehen. Der Abzug der Truppen erfolgte erst nach ernsthaften Drohungen der Organisation Amerikanischer Staaten mit der Verhängung von Wirtschaftssanktionen und der Entscheidung, Sonderbeauftragte in Honduras zu entsenden, um die Sicherheit der salvadorianischen Bürger zu überwachen. Mit Beginn des Augusts begannen die Salvadorianer, ihre Truppen aus dem Territorium des Nachbarstaates abzuziehen, was fast bis Mitte des Monats andauerte. Und die Spannungen zwischen den Ländern hielten bis 1979 an, als schließlich ein Friedensabkommen von den Staatsoberhäuptern von El Salvador und Honduras unterzeichnet wurde.

Der „Fußballkrieg“ war auch die letzte militärische Auseinandersetzung, in der Propellerflugzeuge mit Kolbenmotoren gegeneinander kämpften. Beide Seiten verwendeten amerikanische Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Zustand der salvadorianischen Luftwaffe war so erbärmlich, dass die Bomben manuell abgeworfen werden mussten.

Die Beilegung des Streits um die Grenzgebiete wurde an den internationalen Gerichtshof verwiesen, aber der Prozess verlief äußerst langsam mit gelegentlichen unfreundlichen Gesten auf beiden Seiten. Der Internationale Gerichtshof entschied erst dreizehn Jahre nach dem Krieg. Zwei Drittel des umstrittenen Landes wurden Honduras zugesprochen. Die Gebiete im Golf von Fonseca wurden erst 1992 verteilt: Die Insel El Tigre ging an die Honduraner, Meangerita und Meangerita an El Salvador.

Trotz der getroffenen Vereinbarungen, dass der weitere Aufenthalt der Salvadorianer auf honduranischem Territorium zur Vermeidung von Repressionen unter der wachsamen Kontrolle internationaler Beobachter erfolgen wird, muss nicht über den Sieg El Salvadors in diesem unverständlichen und sinnlosen Krieg gesprochen werden. Tatsächlich wurde der Krieg von beiden Seiten verloren. Verschiedenen Quellen zufolge lag die Zahl der toten Bürger beider Seiten zwischen zwei- und sechstausend Menschen, aber gleichzeitig wurden Hunderttausende von Einwohnern im Freien und ohne Existenzmittel zurückgelassen. Die Folgen erwiesen sich trotz der Vergänglichkeit und kurzen Dauer der militärischen Konfrontation nicht nur für diese Länder, sondern für ganz Mittelamerika als äußerst schwierig. Die Grenze wurde geschlossen, die bilateralen Handelsaktivitäten wurden eingestellt und der Zentralamerikanische Gemeinsame Markt wurde zu einer Organisation, die nur noch auf dem Papier existiert. Es ist klar, dass dies die ohnehin schwierige wirtschaftliche Situation von Honduras und El Salvador weiter verschärft hat. Die ohnehin schreckliche Wirtschaft beider Länder wurde fast vollständig zerstört.

Das Ende der Kämpfe markierte jedoch den Beginn eines Wettrüstens in der gesamten Region. Insbesondere 1975 erwarben die Salvadorianer in Israel eine Reihe von Jet-Hurrikanen, und Honduras begab sich auf den Weg einer strategischen Partnerschaft mit den Vereinigten Staaten, nachdem sie von letzteren enorme militärische Unterstützung erhalten hatten. Unter anderem erwarb ihre Luftwaffe F-86 Sabre-Düsenjäger und T-37 Dragonfly-Angriffsflugzeuge.

Am 31. Mai 1970, als die Weltmeisterschaft in Mexiko begann, wurde die Mannschaft aus El Salvador, die aus den Playoffs als Sieger hervorging, von einer großen Fangemeinde begleitet, darunter auch Teilnehmer des Hundertstundenkrieges. Das salvadorianische Team landete in derselben Gruppe wie die UdSSR und spielte ironischerweise äußerst erfolglos. Sie erlitten drei verheerende Niederlagen, erzielten kein einziges Tor, kassierten jedoch neun Tore, von denen zwei von Anatoly Fedorovich Byshovets erzielt wurden. Kurz nach Beginn der Meisterschaft ging es für das Team aus El Salvador nach Hause – zu einem neuen Hotspot auf dem Planeten.

Die Folgen des eigenen aggressiven Vorgehens, das den Abbruch der Handelsbeziehungen mit Honduras, den Zusammenbruch der Wirtschaft, die Erhöhung der Ausgaben für die Reform der Armee sowie die Rückkehr Tausender Flüchtlinge aus den Nachbargebieten zur Folge hatte, gingen für El Salvador nach hinten los mit einem großen Bürgerkrieg, der in den achtziger Jahren im Land ausbrach. Honduras hat ein ähnliches Schicksal erlitten, aber das Land bleibt immer noch eines der ärmsten in der gesamten Region, zum Beispiel lebten 1993 über siebzig Prozent der Bevölkerung unter der offiziellen Armutsgrenze. In den 1980er Jahren „verdienten“ mehrere „linke“ Gruppen im Land in vollen Zügen, indem sie viele Terroranschläge gegen Amerikaner und abscheuliche Gestalten des Regimes verübten. http://www.sports.ru/tribuna/blogs/sixflags/48226.html
http://ria.ru/analytics/20090714/177373106.html
http://www.airwar.ru/history/locwar/lamerica/football/football.html
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Ein weiterer seltsamer Krieg - und hier. Erinnern wir uns auch

Ilya Kramnik, Militärbeobachter für RIA Novosti.

Am 14. Juni 2009 ist es vierzig Jahre her, dass einer der merkwürdigsten militärischen Konflikte des 20. Jahrhunderts begann – der „Fußballkrieg“ zwischen El Salvador und Honduras, der genau eine Woche dauerte – vom 14. bis 20. Juli 1969. Die unmittelbare Ursache für den Ausbruch des Konflikts war die Niederlage der Mannschaft von Honduras gegen die Mannschaft von El Salvador in den Play-off-Spielen der Qualifikationsrunde zur FIFA-Weltmeisterschaft 1970.

Die Eskalation des Konflikts war auf die "Frage der Siedler" zurückzuführen - salvadorianische Bauern, von denen 30.000 bis 100.000 (nach verschiedenen Quellen) in dünn besiedelten Gebieten von Honduras lebten. Im April 1969 kündigte die honduranische Regierung von Oswald Arellano ihre Absicht an, diejenigen, die im Rahmen der Agrarreform Land erworben hatten, ohne Nachweis der Staatsbürgerschaft zu enteignen und aus dem Land zu vertreiben. Eine Medienkampagne wurde gestartet, um den Anstieg der Arbeitslosigkeit und sinkende Löhne auf den Zustrom von Wanderarbeitern aus El Salvador zurückzuführen.

Ende Mai 1969 begannen Migranten, denen ihr Land entzogen wurde, aus Honduras nach El Salvador zurückzukehren, was die sozialen Spannungen im Land stark verschärfte. Die Führung von El Salvador begann, sich auf einen Krieg gegen den Nachbarn vorzubereiten und sah darin die einzige Möglichkeit, die Unterstützung der Bevölkerung zurückzugewinnen.

Auslöser der Veranstaltungen waren drei Spiele zwischen den Nationalmannschaften von El Salvador und Honduras im Fußball im Rahmen der Qualifikationsrunde der WM-70. Das erste Spiel, das am 8. Juni 1969 in der Hauptstadt von Honduras Tegucigalpa stattfand, wurde von der Heimmannschaft mit 1:0 gewonnen. Nach dem Spiel meldeten lokale Fans zahlreiche Angriffe von Fans der Gastmannschaft bei der Polizei.

Am 15. Juni revanchierten sich die Gastgeber im Stadion von San Salvador mit einem 3:0-Sieg gegen die Nationalmannschaft von Honduras. Gemäß den Regeln sollte zur Ermittlung des Siegers das dritte Spiel ausgetragen werden, das in Mexiko-Stadt stattfand. Es wurde von der Mannschaft aus El Salvador mit 3: 2 gewonnen, doch nach dem Spiel kam es auf den Straßen der mexikanischen Hauptstadt zu blutigen Scharmützeln zwischen den Fans beider Mannschaften.

Nach der Niederlage im dritten Spiel brach Honduras die diplomatischen Beziehungen zu El Salvador ab. Auf dem Territorium von Honduras begannen Angriffe auf die Salvadorianer. Als Reaktion darauf erklärte die Regierung von El Salvador den Notstand und begann mit der Mobilisierung von Reservisten, wodurch die Armee von 11 auf 60.000 Menschen aufgestockt wurde. Honduras blieb nicht verschuldet und begann sich auch auf den Krieg vorzubereiten. Zu beachten ist, dass die Streitkräfte beider Länder überwiegend mit veralteten amerikanischen Waffen ausgerüstet und von amerikanischen Ausbildern ausgebildet wurden.

Am 14. Juli begann El Salvador mit Feindseligkeiten, bei denen er in der ersten Phase erfolgreich war - die Armee dieses Landes war zahlreicher und besser ausgebildet. Die Offensive verlangsamte sich jedoch bald, was durch die Aktionen der honduranischen Luftwaffe erleichtert wurde, die wiederum den salvadorianischen überlegen war. Ihr Hauptbeitrag zum Krieg war die Zerstörung von Öllagerstätten, die der Armee von El Salvador den für eine weitere Offensive notwendigen Treibstoff entzogen, sowie die Verlegung honduranischer Truppen an die Front mit Hilfe von Transportflugzeugen.

Am 15. Juli forderte die Organisation Amerikanischer Staaten einen Waffenstillstand und den Abzug der salvadorianischen Truppen aus Honduras. Zunächst ignorierte El Salvador diese Aufrufe und forderte Honduras auf, Reparationen für Angriffe auf salvadorianische Bürger zu zahlen und die Sicherheit der in Honduras verbliebenen Salvadorianer zu garantieren. Am 18. Juli wurde eine Einigung über einen Waffenstillstand erzielt, die Feindseligkeiten wurden jedoch erst am 20. Juli vollständig eingestellt.

Anfang August wurden salvadorianische Truppen aus dem Hoheitsgebiet von Honduras abgezogen. El Salvador tat diesen Schritt unter dem Einfluss von „Zuckerbrot und Peitsche“. Die Peitsche war die Androhung von Wirtschaftssanktionen, und das Zuckerbrot war der Vorschlag der OAS, Sonderbeauftragte in Honduras einzusetzen, um die Sicherheit der Bürger von El Salvador zu überwachen. Nur zehn Jahre später wurde ein Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern geschlossen.

Besondere militärische Innovationen gab es während des Konflikts nicht und konnte es auch nicht geben, jedoch ist der „Fußballkrieg“ für Fans der Militärgeschichte von besonderem Interesse, da es der letzte Konflikt ist, bei dem beide Teilnehmer Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg einsetzten.

Während der Kämpfe wurden amerikanische Flugzeuge wie die zu Bombern umgebauten Transportflugzeuge P-51 Mustang, F4U4 Corsair und DC-3 Dakota eingesetzt. Das einzige im Theater verfügbare Düsenflugzeug war die T-33, eine Trainingsversion des Jagdflugzeugs F-80 Shooting Star des Modells 1944, das der honduranischen Luftwaffe gehörte, keine Waffen hatte und nur zu Aufklärungszwecken eingesetzt wurde. sowie für psychologische Auswirkungen auf die salvadorianischen Truppen, die ihn nicht abfangen konnten.

Die Folgen des Krieges waren für beide Seiten traurig. Etwa 2.000 Zivilisten starben während des Konflikts. Etwa 100.000 Einwohner von El Salvador flohen aus Honduras. Der Handel zwischen den Ländern wurde eingestellt und die Grenze geschlossen, was beiden Volkswirtschaften schadete.

Der Zentralamerikanische Gemeinsame Markt ist zu einer Organisation geworden, die nur noch auf dem Papier existiert.

Die Nationalmannschaft von El Salvador hatte bei der Weltmeisterschaft keinen Erfolg, verlor alle Spiele "im Trockenen" und belegte den letzten Platz im Turnier.

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