Die berühmteste Ruine der Welt, das Wahrzeichen des antiken Roms, das Kolosseum, wäre vielleicht nie gebaut worden, hätte Vespasian nicht beschlossen, die Spuren der Herrschaft seines Vorgängers Nero zu zerstören. Als Teil dieses Programms wurde ein grandioses Amphitheater für 70.000 Zuschauer auf dem Gelände des Teiches mit Schwänen errichtet, der den Goldenen Palast schmückte - den größten Zirkus des Imperiums ...

Spiele zu Ehren seiner Entdeckung (im Jahr 80 n. Chr.) wurden 100 Tage lang ununterbrochen fortgesetzt; in dieser Zeit rissen und schlachteten sich 2.000 Gladiatoren und 5.000 Wildtiere gegenseitig. In dieser Rezension die interessantesten und wenig bekannten Fakten über eine der Hauptattraktionen Roms.

Kolosseum - "Flavisches Amphitheater"

Flavianisches Amphitheater.

Das Kolosseum wurde um 70 n. Chr. erbaut. Kaiser Vespasian und wurde 80 n. Chr. von seinem Sohn Titus entdeckt. Vespasian und seine Söhne Titus und Domitian (Regierungszeit 81-96) gehörten der flavischen Dynastie an. Daher wurde das Kolosseum auch oft als „Flavisches Amphitheater“ bezeichnet.

Riesige Statue von Nero im Kolosseum

Nero-Statue.

Nero, der dank Despotismus und der Ermordung von Familienmitgliedern in die Geschichte einging, ließ ihm zu Ehren in der Nähe des späteren Kolosseums eine riesige Bronzestatue errichten.

Die Statue wurde nach dem Vorbild des Kolosses von Rhodos angefertigt, ihre Höhe überstieg 30 Meter und sie wurde Koloss von Nero genannt. Aufgrund dieser Statue erhielt das Kolosseum seinen Namen.

Das Kolosseum wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Sees errichtet

Goldenes Haus von Nero. Wiederaufbau.

Neros Lustschloss, das sogenannte „Goldene Haus“ (Domus Aurea), entstand nach einem Brand im Jahr 64 (mehrere Gebäude in Rom brannten ab und viel Freiraum wurde frei). In der Nähe des Palastes befand sich ein künstlicher See.

Nach Neros Selbstmord im Jahr 68 und einer kurzen Zeit der Bürgerkriege wurde Vespasian im Jahr 69 Kaiser, woraufhin das Goldene Haus zerstört wurde. An ihrer Stelle wurden die Thermen des Trajan errichtet. Der See wurde aufgefüllt und an seiner Stelle wurde mit dem Bau des Kolosseums begonnen.

Das Kolosseum wurde in nur 10 Jahren gebaut

Kaiser Titus Flavius ​​​​Vespasian.

Nach der Belagerung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. verwendete Vespasian einen Teil der Beute aus dem Jerusalemer Tempel, um mit der Arbeit an einem Amphitheater für römische Bürger zu beginnen. Obwohl Vespasian starb, bevor das Gebäude fertiggestellt war, vollendete sein Sohn Titus das Kolosseum.

Das größte, das jemals gebaut wurde

Das Kolosseum ist das größte Amphitheater der Welt.

Das Kolosseum wurde aus Beton und Stein gebaut, im Gegensatz zu den meisten Amphitheatern der damaligen Zeit, die einfach in die Hänge gegraben wurden. Die elliptische Struktur ist 188 Meter lang, 155 Meter breit und 48 Meter hoch und damit das größte Amphitheater der Welt.

Das Amphitheater hatte Sektoren für verschiedene Klassen

Das Kolosseum war für alle römischen Bürger bestimmt.

Obwohl das Kolosseum für alle römischen Bürger gedacht war, sowohl für Reiche als auch für Arme, saßen die Zuschauer je nach sozialem Status und Reichtum in verschiedenen Sektoren.

Die untere Reihe oder das Podium war ausschließlich für den Kaiser, seine Familie, Senatoren und Vestalinnen bestimmt, und der Kaiser hatte einen besonderen, erhöhten Sitz. Das Podium war durch eine Brüstung von der Arena getrennt, die hoch genug war, um die Zuschauer vor dem Angriff der darauf ausgesetzten Tiere zu schützen.

Darauf folgten Plätze für das Publikum, die drei Ränge bildeten, die den Rängen der Fassade des Gebäudes entsprachen. In der ersten Reihe, die 20 Bankreihen umfasste, saßen die städtischen Behörden und Personen, die dem Reitergut angehörten; die zweite Reihe, bestehend aus 16 Bankreihen, war für Personen mit römischem Bürgerrecht bestimmt.

Die Mauer, die die zweite Reihe von der dritten trennte, war ziemlich hoch, während die Bänke der dritten Reihe auf einer steiler geneigten Fläche standen; Dieses Gerät sollte den Besuchern des dritten Rangs die Möglichkeit geben, die Arena und alles, was darauf passiert, besser zu sehen.

Die Zuschauer der dritten Reihe gehörten den unteren Klassen an - arme Bürger, Sklaven und Frauen. In den meisten Fällen handelte es sich dabei um Stehplätze.

Das Kolosseum fasste 50.000 Menschen

Laut dem Chronographen von 354 konnte das Amphitheater etwa 87.000 Menschen fassen, aber nach modernen Schätzungen kann das Kolosseum nur 50.000 Menschen aufnehmen.

Die Breite jedes Sitzes betrug etwa 35 Zentimeter, aber bei Gladiatorenkämpfen herrschte immer Andrang.

Kämpfe zwischen Gladiatoren wurden sorgfältig geplant

Freiwillige kämpften im Kolosseum zur Unterhaltung der Römer.

Mehr als vier Jahrhunderte lang kämpften Tausende von Sklaven, Kriegsgefangenen, Kriminellen, ehemaligen Militärangehörigen und sogar Freiwilligen im Kolosseum zur Unterhaltung der Römer.

Die Kämpfe waren überhaupt nicht chaotisch, sondern ähnelten dem modernen Boxen - Gladiatoren wurden sorgfältig nach Größe, Stärke, Erfahrung, Können und Kampfstil klassifiziert.

Das Kolosseum wurde zu einem Friedhof für Tausende von Tieren

Tierkämpfe.

Neben Kämpfen zwischen Menschen hatten die Römer auch Kämpfe mit Tieren wie Elefanten, Tigern, Löwen, Bären, Flusspferden usw.

Während der Eröffnungszeremonie des Kolosseums wurden 9.000 Tiere getötet, und während des 123-tägigen Festes von Kaiser Trajan starben 11.000 Tiere.

Im Kolosseum fanden Seeschlachten statt

Das Kolosseum wurde regelmäßig überflutet.

Bevor das unterirdische Stockwerk während der Zeit von Domitian gebaut wurde, um die Ausrüstung, Tiere, Kämpfer und Arbeiter des Kolosseums unterzubringen, wurde die Arena regelmäßig bis zu einer Tiefe von etwa einem Meter überflutet, um Seeschlachten (Naumachia) zu veranstalten. Zur Wasserversorgung wurde ein spezielles Aquädukt verwendet.

Das Gebäude ist seit Jahrhunderten verlassen

Das Kolosseum wurde bis zum 18. Jahrhundert aufgegeben.

Nachdem Gladiatorenkämpfe ihre Anziehungskraft verloren und das Römische Reich im 5. Jahrhundert unterging, war das Kolosseum nicht mehr der Ort großer öffentlicher Veranstaltungen und wurde anschließend durch ein Erdbeben und einen Blitzschlag teilweise zerstört.

Es wurde bis zum 18. Jahrhundert aufgegeben, als die katholische Kirche beschloss, dass eine ähnliche Stätte erhalten bleiben sollte.

Das Kolosseum wurde teilweise für Baumaterialien weggenommen

Lateranbasilika.

Der schöne Marmor, der im Kolosseum verwendet wurde, zog Plünderer und Bauherren an, die damit begannen, den Stein aus dem ehemaligen Amphitheater für den Bau der Kathedrale von St. John, der Lateranbasilika, des Palazzo Venezia und vieler anderer Projekte zu entfernen.

Sie wollten im Kolosseum eine Wollfabrik errichten

Im Inneren des Kolosseums.

Das Hypogäum (Untergeschoss) wurde schließlich mit Schlamm und Erde gefüllt, und die Römer legten jahrhundertelang ihre Gemüsegärten an und nutzten den Raum dort für Keller, während Schmiede und Kaufleute die darüber liegenden Torbögen nutzten.

Papst Sixtus V., der im späten 16. Jahrhundert beim Wiederaufbau Roms half, plante, das Kolosseum in eine Wollfabrik umzubauen. Aber nach dem Tod von Sixtus im Jahr 1590 wurde dieses Projekt aufgegeben.

Der attraktivste Ort in Rom für Touristen

Pfälzer Hügel.

Zusammen mit dem Vatikan und seinen Schreinen ist das Kolosseum die am zweithäufigsten besuchte Sehenswürdigkeit in Italien und das meistbesuchte Denkmal in Rom. Das Amphitheater wird jährlich von etwa sechs Millionen Touristen besucht. Ein Zwei-Tages-Ticket für das Kolosseum und den Palatin kostet 12 Euro (ca. 13 $).

Das Kolosseum wurde teilweise restauriert

33 Millionen Dollar für den Wiederaufbau des Kolosseums.

Der italienische Kulturminister Dario Franceschini hat eine 20-Millionen-Dollar-Renovierung des Kolosseums angekündigt, die die Wiederherstellung des Bodens der Arena beinhalten wird.

Und im Jahr 2013 stellte der Milliardär Diego Della Valle 33 Millionen US-Dollar für eine Renovierung des Kolosseums bereit, die die Reparatur der Bögen, die Reinigung des Marmors, die Restaurierung der Backsteinmauern, den Austausch der Metallgeländer und den Bau eines neuen Besucherzentrums und Cafés umfasst.

Unglaubliche Fakten

Vergessen und vernachlässigt, birgt das 2000 Jahre alte römische Kolosseum viele Geheimnisse und es gibt viele interessante Fakten, die damit verbunden sind.

Antikes Kolosseum in Rom

1. Sein richtiger Name ist Flavisches Amphitheater.

Der Bau des Kolosseums begann im Jahr 72 n. Chr. e. im Auftrag des Kaisers Vespasian. Im Jahr 80 n. Chr h. unter Kaiser Titus (Sohn des Vespasian) wurde der Bau vollendet. Zusammen mit Titus regierte Domitian (Titos Bruder) von 81 bis 96 das Land. Alle drei stammten aus der flavischen Dynastie, und auf Latein hieß das Kolosseum Amphitheatrum Flavium.

2. Es gab eine Zeit, als neben dem Kolosseum eine riesige Statue von Nero stand - der Koloss von Nero.

Der berüchtigte Kaiser Nero errichtete eine riesige Bronzestatue von sich selbst, 35 Meter hoch.

Ursprünglich befand sich diese Statue in der Lobby des Goldenen Hauses von Nero, aber unter Kaiser Hadrian wurde beschlossen, die Statue näher an das Amphitheater zu stellen. Einige glauben, dass das Kolosseum nach dem Koloss von Nero umbenannt wurde.

3. Das Kolosseum wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Sees errichtet.

Das goldene Haus von Nero wurde nach dem Großen Brand von 64 erbaut und auf seinem Territorium befand sich ein künstlicher See. Nach dem Tod von Nero im Jahr 68 und einer Reihe von Bürgerkriegen wurde Vespasian im Jahr 69 Kaiser.

Er verstaatlicht Palast von Nero, woraufhin er ihn vollständig zerstörte, und den Boden, auf dem er stand, der Öffentlichkeit übergebendas Volk von Rom. Alle teuren Verzierungen des Palastes wurden entfernt und im Schlamm begraben, und später ( in 104-109 Jahren ) an dieser Stelle wurden die Thermen des Trajan errichtet. Die Römer benutztenkomplexes unterirdisches Bewässerungssystem zur Entwässerung derZera in der Nähe des Hauses von Nero, danach wurde es verhüllt und auf Befehl des Kaisers begann der Bau eines Amphitheaters, das zur Unterhaltung des Volkes von Rom bestimmt war.

4. Das Kolosseum wurde in 8 Jahren gebaut.

Nach der Belagerung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. Kaiser Vespasian komplett zerstört Der Jerusalemer Tempel, von dem nur noch die „Klagemauer“ übrig geblieben ist, die bis heute steht. Danach begann er mit dem Bau des Kolosseums, wobei er Materialien verwendete, die bei der Zerstörung des Goldenen Hauses übrig geblieben waren.

5. Dies ist das größte antike Amphitheater, das jemals gebaut wurde.

Das Kolosseum kann als "doppeltes Amphitheater" bezeichnet werden (zwei Halbringe, die in Form eines Ovals verbunden sind). Es besteht aus Zement und Stein. Die Länge der äußeren Ellipse des Kolosseums beträgt 524 Meter, die Hauptachse 187,77 Meter und die Nebenachse 155,64 Meter. Die Arena des Kolosseums hat eine Länge von 85,75 m und eine Breite von 53,62 m, und die Wände erheben sich 48 bis 50 Meter.

Das Wichtigste an diesem Gebäude ist, dass es im Gegensatz zu anderen Gebäuden aus Ziegeln und Steinblöcken vollständig aus Gussbeton gebaut ist.

6. Das Kolosseum hatte 5 Ebenen und separate Logen.

Das Gebäude war so konzipiert, dass es sowohl für die Armen als auch für die Reichen Platz gab. Alle Zuschauer wurden je nach sozialem Status und finanzieller Situation in Ränge eingeteilt. Mitglieder des Senats saßen beispielsweise näher an der Arena und die übrigen Einwohner auf anderen Rängen, die sich durch einen niedrigeren Preis auszeichneten. Auf der allerletzten - der 5. Reihe - saßen die Armen. Alle Ebenen wurden von I-LXXVI (dh von 1 bis 76) nummeriert. Es gab verschiedene Eingänge und Treppen für Menschen mit unterschiedlichem Status, und es gab auch Wände, die sie trennten.

7. Das Kolosseum fasste 50.000 Zuschauer.

Jeder Person wurde ein nur 35 cm breiter Sitzplatz zugeteilt.Heute können sich nicht alle Fußballstadien mit der Besucherzahl rühmen, die das Kolosseum hatte.

Arena des Kolosseums

8. Kämpfe zwischen Gladiatoren wurden mit unglaublicher Sorgfalt organisiert.

400 Jahre lang kämpften Freiwillige in der Arena, ehemalige Soldaten, Kriegsgefangene, Sklaven und Kriminelle, die den Römern alle zur Unterhaltung dienten. Aber die Kämpfer wurden aus einem bestimmten Grund ausgewählt. Um die Arena des Kolosseums zu betreten, wurden konkurrierende Gladiatoren nach Gewicht, Größe, Erfahrung, Kampfgeschick und Kampfstil ausgewählt.

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9. Das Kolosseum ist zu einem Friedhof für eine große Anzahl von Tieren geworden.

Neben Kämpfen zwischen Gladiatoren inszenierten die Römer Tierkämpfe und demonstrative Jagd. Löwen, Elefanten, Tiger, Bären, Flusspferde und andere exotische Tiere konnten in der Arena getötet oder schwer verletzt werden.

Kämpfe mit Tieren sind bis heute zu sehen - dies ist ein Stierkampf ("Tauromachia" - das heißt "Stierkampf"). Kämpfe mit Tieren wurden "Morgenspiele" genannt und Gladiatorenkämpfe - „Abendspiele“ Die Gewinner wurden mit Medaillen (Knochen oder Metall) ausgezeichnet und Statistiken wurden geführt - die Anzahl der Kämpfe, Siege und Niederlagen.

Natürlich gab es sie Todesfälle oder Gladiatoren wurden verletzt, was es ihnen nicht erlaubte, weiter aufzutreten. Nach einer Karriere als Gladiator erhielt der ehemalige Krieger eine lebenslange Rente.

Mehr als 9.000 Tiere starben während der Eröffnung der Arena und weitere 11.000 wurden während des 123-tägigen Festivals getötet, das von Kaiser Trajan ausgerichtet wurde. Nach konservativen Schätzungen starben während seines Bestehens in der Arena des Kolosseums etwa 400.000 Menschen und mehr als 1 Million Tiere.

10. Große Schlachten auf Schiffen.

Überraschenderweise wurde die Arena des Kolosseums extra um etwa 1 Meter geflutet, damit Schiffsschlachten arrangiert werden konnten. In der Arena wurden Rekonstruktionen von Kriegsschiffen installiert, damit große Seesiege gefeiert werden konnten. Das Wasser floss durch spezielle Aquädukte direkt in die Arena. All dies war vor Kaiser Domitian zu sehen, während dessen das Kolosseum in einen Keller verwandelt wurde, in dem sich Räume, Gänge, Fallen und Tiere befanden.

11. Das Kolosseum ist seit vielen Jahrhunderten verfallen.

Als im 5. Jahrhundert die blutigen Gladiatorenkämpfe ihren Spektakel verloren und das Römische Reich zu zerfallen begann, hörte das Kolosseum auf, ein Ort für große öffentliche Veranstaltungen zu sein. Darüber hinaus haben Erdbeben, Blitzeinschläge und andere Naturphänomene die Struktur erheblich beeinträchtigt.

Erst im 18. Jahrhundert entschieden die katholische Kirche und viele Priester, dass der Standort des Kolosseums erhalten bleiben sollte.

12. Das Kolosseum wurde für Baumaterialien abgebaut.

Der schöne Stein und Marmor, aus dem das Kolosseum gebaut wurde, zog die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf sich. Nach dem Erdbeben von 847 begannen römische Priester und Aristokraten, den schönen Marmor zu sammeln, der die Fassade des Kolosseums schmückte, und daraus Kirchen und Häuser zu bauen. Auch für den Bau verschiedener Stadtgebäude wurden Schutt und Schotter in Stadtgebäuden verwendet.

Es ist erwähnenswert, dass das Kolosseum als Quelle für Baumaterialien für Gebäude wie den Palazzo Venezia und die Lateranbasilika diente. Außerdem wurde der Marmor des Kolosseums für den Bau des Petersdoms verwendet – dem größten Gebäude im Vatikan und der größten historischen christlichen Kirche der Welt.

13. Ein Priester wollte das Kolosseum in eine Tuchfabrik verwandeln.

Der unterirdische Teil des Kolosseums füllte sich schließlich mit Schlamm, und mehrere Jahrhunderte lang bauten die Römer Gemüse an und lagerten es im Inneren des Gebäudes, während Schmiede und Kaufleute die oberen Ränge besetzten.

Papst Sixtus V., der im späten 16. Jahrhundert beim Wiederaufbau Roms half, versuchte, das Kolosseum in eine Tuchfabrik mit Wohnräumen in den oberen Rängen und einem Arbeitsplatz in der Arena umzuwandeln. Aber 1590 starb er und das Projekt wurde nicht durchgeführt.

Roms beliebteste Attraktion

14. Das Kolosseum ist die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Rom.

Zusammen mit dem Vatikan und seinen heiligen Stätten ist das Kolosseum die am zweithäufigsten besuchte Sehenswürdigkeit in Italien und das meistbesuchte Denkmal in Rom. Jedes Jahr wird es von 6 Millionen Touristen besucht.

15. Das Kolosseum wird endlich aktualisiert.

Zunächst sind 20 Millionen Euro für die Gestaltung der Arena geplant. Der Milliardär Diego Della Valle plant außerdem, 33 Millionen US-Dollar in die Restaurierung des Kolosseums zu investieren, die 2013 begann und die Restaurierung der Bögen, die Marmorreinigung, die Restaurierung von Backsteinmauern, den Austausch von Metallgeländern und den Bau eines neuen Besucherzentrums und Cafés umfasst.

Das italienische Kulturministerium plant, das Kolosseum so wiederherzustellen, wie es im 19. Jahrhundert war. Neben, In der Arena wollen sie eine Szene machenbasierend auf Bildern des Kolosseums aus dem 19. Jahrhundert, die die derzeit geöffneten unterirdischen Tunnel abdecken werden.

Viele historische Denkmäler sind erhalten geblieben, aber das außergewöhnlichste von ihnen ist das Kolosseum, in dem Menschen, die dem Tode geweiht waren, zur Unterhaltung der freien Bürger Roms kämpften und verzweifelt starben. Es wurde das größte und berühmteste aller römischen Amphitheater und eines der größten Meisterwerke der römischen Ingenieurskunst und Architektur, das bis heute erhalten ist. Das Gebäude hatte 80 Ein-/Ausgänge und bot etwa 50.000 Zuschauern Platz - mehr als die meisten Sportanlagen heute, ein Beweis für seine Pracht fast 2.000 Jahre nach seiner Fertigstellung. Das römische Kolosseum, das mit seiner Pracht die Ruinen des Forum Romanum (der zentrale Platz im antiken Rom), das Pantheon und andere Sehenswürdigkeiten der Stadt in den Schatten stellt, wird die Besucher für immer an die unmenschliche Vergangenheit erinnern, als der Blutrausch das Publikum zu den Tribünen führte Struktur, und nichts erregte sie so sehr wie der Entzug des Lebens.

Das Kolosseum ist die berühmteste und meistbesuchte Touristenattraktion Italiens, das größte Gebäude der Welt, das während des Römischen Reiches erbaut wurde. Es gilt als eines der größten Bauwerke in der Welt der Ingenieurtechnik und Architektur, ein Kultsymbol des Römischen Reiches während der Zeit seiner größten Macht, das berühmteste und sofort erkennbare Denkmal, das aus der Antike erhalten geblieben ist. Auch in der modernen Welt der Wolkenkratzer macht das Kolosseum Eindruck. Dies ist ein ruhmreiches und zugleich trauriges Denkmal der römischen Kaisermacht und ihrer Grausamkeit. Im Innern, hinter engmaschigen Reihen von Bögen und Säulen, sahen die Römer jahrhundertelang gelassen der Ermordung von Zehntausenden verurteilter Verbrecher, gefangener Krieger, Sklaven und Tiere zu. Fast zweitausend Jahre später weckt es immer noch großes Interesse der Besucher.

Geschichte des Kolosseums

Das Kolosseum hieß ursprünglich Flavisches Amphitheater. Sein moderner Name (Kolosseum auf Englisch) leitet sich vom Wort Koloss ab, was eine riesige Statue bedeutet (neben dem Kolosseum stand eine riesige Statue von Nero, die im Mittelalter spurlos verschwand). Wie es sich für die größte Stadt des Reiches gehört, wurde es zum größten Amphitheater der römischen Welt, das 50.000 Zuschauern Platz bot. Insgesamt gab es im Römischen Reich mehr als 250 davon – kein Wunder, dass das Amphitheater und die damit verbundenen Spektakel die Hauptsymbole der römischen Kultur waren.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Amphitheatern am Rande der Stadt wurde das Kolosseum mitten im Zentrum Roms errichtet. Es war das Produkt der unbändigen Extravaganz des römischen Kaisers Vespasian (69-79), der beschloss, seine Position durch den Bau eines Amphitheaters auf Kosten der riesigen Beute zu stärken, die er als Ergebnis der Unterdrückung des Aufstands der Juden erhalten hatte. Der 72 begonnene Bau wurde 80 von Kaiser Titus vollendet. Die feierliche Eröffnung des Kolosseums wurde von Gladiatorenkämpfen, Jagd auf Wildtiere und Naumachia (Nachbildung einer Seeschlacht in einer wassergefüllten Arena) begleitet, die Spiele gingen weiter für 97 Tage.

Kaiser Domitian (81-96) modernisierte das Gebäude erheblich, baute eine Reihe von unterirdischen Tunneln, in denen Tiere und Gladiatoren gehalten wurden, bevor sie die Arena betraten, und fügte auch eine vierte Stufe hinzu, wodurch die Kapazität erheblich erhöht wurde.

Im Gegensatz zu einem Kreis erlaubte die elliptische Form des Kolosseums mit den Maßen 83 x 48 Meter den kämpfenden Gladiatoren nicht, sich in eine Ecke zurückzuziehen, und gab dem Publikum die Möglichkeit, näher am Geschehen zu sein. Nahezu jede moderne Sportstätte der Welt hat dieses Design geerbt.

Die Wabenstruktur des Kolosseums aus Bögen, Durchgängen und Treppen ermöglichte es Tausenden von Menschen, bequem Platz zu nehmen und das tödliche Spektakel zu beobachten. Es unterscheidet sich auffallend von den meisten antiken öffentlichen Gebäuden, die vom klassischen Modell der griechischen Tempel mit ihren rechteckigen Säulenreihen mit Giebeln geerbt wurden.

Geschichte des Kolosseums nach dem Bau

Mit der Ausbreitung des Christentums innerhalb der Mauern des Amphitheaters hörte das Töten von Menschen auf, und die letzte Jagd auf Tiere fand um 523 statt. Aber der Hauptgrund, der den Spielen ein Ende setzte, war die Militär- und Finanzkrise des westlichen Teils des Reiches, begleitet von zahlreichen barbarischen Invasionen. Das Amphitheater erforderte kolossale Ausgaben für die Organisation der Spiele, und ohne sie verschwand die Notwendigkeit für die Existenz des Kolosseums.
Mit dem Glanz des kaiserlichen Roms, der in die Geschichte eingegangen ist, hat sich der Zweck des Kolosseums geändert. Es war kein Ort der Unterhaltung mehr, sondern wurde zu verschiedenen Zeiten als Wohnhaus, Festung und religiöse Residenz genutzt. Es diente nicht mehr als Arena für die Unterhaltung blutrünstiger römischer Bürger und begann, unter Erdbeben und der barbarischen Haltung der Menschen zu leiden, die reiche Marmorverkleidungen und Ziegel abrissen, um Paläste und Kirchen zu bauen. Die berühmten Kathedralen St. Peter und St. Johannes der Täufer auf dem Lateranhügel, Palazzo Venezia, wurden aus Ziegeln und Marmor des Kolosseums erbaut. Infolge von 2000 Jahren Krieg, Erdbeben, Vandalismus und dem unaufhaltsamen Lauf der Zeit wurden zwei Drittel der ursprünglichen Struktur zerstört. Vom einstigen Glanz des Kolosseums ist nur noch ein Schatten seiner einstigen Erscheinung, der berühmten Ruine, übrig geblieben. Der Ruf des Amphitheaters als heiliger Ort, an dem christliche Märtyrer ihr Schicksal fanden, bewahrte das Kolosseum vor der totalen Zerstörung (aber die Legende, dass hier Christen Löwen geopfert wurden, wird von Historikern als unbegründet anerkannt).

1749 erklärte Papst Benedikt XIV. das Kolosseum zur öffentlichen Kirche. Von diesem Moment an hörte das barbarische Entfernen von Steinen von den Wänden des Amphitheaters endgültig auf. Das Gebäude begann mit der Restaurierung, und seitdem wird der Wiederaufbau mit Unterbrechungen bis heute fortgesetzt.

Organisation von Spielen im Kolosseum

Das im Römischen Reich erfundene Amphitheater diente als Schauplatz spektakulärer Kämpfe, von denen die beliebtesten Venationes (Tierjagd) und Munera (Gladiatorenkämpfe) waren. In den ersten Jahren nach der Eröffnung des Kolosseums erfreuten sich Naumachia (Seeschlachten) großer Beliebtheit. Die herrschende römische Klasse war nach den allgemein anerkannten Vorstellungen der Zeit verpflichtet, Spektakel zu veranstalten, um sich den Respekt und die Gunst der einfachen Bürger des Reiches zu verdienen und den öffentlichen Frieden zu wahren. Alle freien Bürger Roms hatten das Recht, das Amphitheater zu besuchen.

Die Organisation der Spiele war mit enormen Kosten verbunden und durch zahlreiche Gesetze geregelt. Im ersten Jahrhundert n. Chr. schufen die Kaiser die Ratio a muneribus, so etwas wie das "Ministerium des Spiels", das über die notwendigen finanziellen Mittel verfügt, um die Spiele zu organisieren.

Für die Römer wurde der Besuch des Kolosseums nicht nur zu einer Möglichkeit der Erholung und Unterhaltung, sondern auch zu einem Treffpunkt für Menschen verschiedener Klassen. Die römische Gesellschaft wurde in Klassen eingeteilt, und das Amphitheater wurde zu einem Ort, an dem die Öffentlichkeit dem Kaiser begegnen und ihn sogar ansprechen konnte.

Gladiatoren

Gladiatoren wurden in der Regel Kriegsgefangene, die nach römischem Recht keine Rechte hatten, deren Leben für den Staat wertlos war, Sklaven und zum Tode verurteilte Verbrecher. Kriegsgefangene wurden in Gladiatorenschulen für Auftritte in der Arena des Kolosseums und anderen Amphitheatern ausgebildet. Als es an Gladiatoren mangelte, wurden entlaufene Sklaven in die Schulen geschickt. Sie kämpften gemeinsam und stellten nach drei Jahren ihre Auftritte in der Arena ein. Darin unterschieden sich die Sklaven von den zum Tode Verurteilten, die im Kolosseum ohne Aussicht auf Überleben kämpften, wie die zu ad bestias (von wilden Tieren zerrissen) oder ad gladium ludi damnati (durch das Schwert zum Tode verurteilten) Verurteilten. Im letzteren Fall tötete ein bewaffneter Gladiator einen unbewaffneten Gegner, dann entpuppte er sich selbst als entwaffnet und wurde Opfer eines anderen bewaffneten Gladiators und so weiter, bis der letzte verurteilte Verbrecher übrig blieb.

Ab dem ersten Jahrhundert n. Chr. wurden freie Bürger Roms (auctorati) freiwillig Gladiatoren und kämpften wie Profis in der Arena des Kolosseums. Diese Freien begannen ihre Karriere als Gladiatoren in völligem Gehorsam gegenüber Lanistas Forderungen. Lanista galt in der römischen Welt als der ekelhafteste Beruf (sogar niedriger als Zuhälter oder Henker), hatte das Recht auf Leben und Tod über Gladiatoren, die als Voraussetzung für die Zulassung zur Schule einen Eid des vollständigen Gehorsams leisten mussten. Der Gladiator schwor, "die Bestrafung mit Peitsche, Brandzeichen oder den Tod durch das Schwert zu ertragen". Solche schrecklichen Bestrafungen sollten jeden Hinweis auf Ungehorsam unterdrücken und den Glauben einflößen, dass die Überwindung aller Prüfungen der einzige Weg zu ihrem Überleben sei. Das Publikum forderte professionelle Brillen, daher dauerte das Training mehrere Jahre, bevor es in die Arena ging. In der letzten Phase der Existenz des Römischen Reiches waren etwa die Hälfte aller Gladiatoren freie Bürger Roms.

Die Gladiatoren, die in der Arena des Kolosseums kämpften, waren gleich bewaffnet: Ein mit Angriffswaffen besser ausgerüsteter Krieger hatte weniger Verteidigungsmittel oder umgekehrt. Die Kampftechniken hielten sich an das traditionelle Kampfszenario, das Duell war eine der Öffentlichkeit wohlbekannte Fähigkeit, die auf professionelle Leistung zählte. Die Zuschauer konnten die Manöver der Gladiatoren billigen oder ablehnen, so wie wir es heute tun, wenn wir Sportarten wie Fußball sehen. Die Öffentlichkeit duldete keine Monotonie und Nachahmung, schätzte Mut und Mut sehr.

Im Jahr 73 v. Chr. flohen etwa 70 Gladiatoren, angeführt von Spartacus, aus der Capua-Schule, stellten eine Armee von 90.000 Menschen auf, und innerhalb von drei Jahren flammte der größte Sklavenaufstand auf dem Territorium des Römischen Reiches auf. Nach der Unterdrückung der Rebellion unternahm der römische Senat Schritte, um solche Vorfälle zu vermeiden. In der Nähe jeder Schule gab es eine Garnison von Soldaten, die jeden Morgen Waffen dorthin brachten und sie abends zurückbrachten. Bei der kleinsten Störung griffen die Soldaten sofort ein. Schulen galten als ziemlich sicher, also befanden sie sich innerhalb der Städte. Die Häftlinge konnten nicht fliehen, und sie konnten nur hoffen, ihr Leben zu retten, indem sie tapfer in der Arena des Kolosseums kämpften, um die Aufmerksamkeit mächtiger Aristokraten auf sich zu ziehen, ihre Sympathie zu wecken und von ihnen befreit zu werden.

Besuch des Kolosseums

Spiele im Kolosseum galten als Privileg nur freier Bürger (Sklaven waren nicht erlaubt), aber Tickets dafür wurden nicht verkauft. Verschiedene Gemeinschaften, Bruderschaften, Genossenschaften, Ligen, Gewerkschaften, Vereinigungen und dergleichen hatten entsprechend ihrer Rolle und ihrem Rang in der Gesellschaft Plätze im Amphitheater reserviert. Wer keinem Verein angehörte, versuchte einen Gönner zu finden und bei ihm auf Einladung einen Platz zu bekommen. Diese Tradition wird seit langem gepflegt. Nicht nur im Amphitheater, sondern auch im Zirkus oder Theater wurden jeder Bürgerkategorie bestimmte Plätze zur Verfügung gestellt.
Alle Zuschauer wurden angewiesen, sich angemessen zu kleiden: Männliche Bürger müssen eine Toga tragen. Bürger, die keinen guten Ruf genossen – bankrott, verdorben oder extravagant – saßen mit der Plebs in den oberen Rängen. In der Antike war sogar alleinstehenden Frauen der Zutritt zum Kolosseum gestattet. Der Genuss von Alkohol auf den Tribünen war verboten, der Schriftsteller Lampridius kritisierte den Kaiser Commodus, wenn er manchmal Alkohol trank.

Am Tag der Spiele kamen die Zuschauer sehr früh und einige schliefen sogar im Kolosseum. Die Zuschauer präsentierten eine Tessera (Einladung), um den Raum zu betreten. Tessera war eine kleine Platte oder ein Würfel aus Marmor, die wie heutige Tickets den genauen Standort ihres Besitzers (Sektor, Reihe, Ort) anzeigten. Jeder Sitzplatz auf der Tribüne hatte eine Nummer. Die Menschen saßen auf Holzbrettern auf Marmorsteinen, während die römische Aristokratie auf bequemeren Polstersitzen saß. Die Armen, einschließlich der Frauen, befanden sich auf der höchsten Ebene.

Die Zuschauer gingen durch die mit den Nummern I - LXXVI (1-76) gekennzeichneten Bögen zu ihren Plätzen. Die vier Haupteingänge waren nicht nummeriert. Die besten Plätze befanden sich auf oder hinter dem Podium, das aus Sicherheitsgründen 5 Meter über die Arena angehoben wurde.

Moderne Gelehrte argumentieren, dass die Anordnung der Orte die soziale Hierarchie der römischen Gesellschaft widerspiegelte. Die beiden untersten Ränge (d. h. die prestigeträchtigsten) Tribünen boten Platz für 2.000 bzw. 12.000 Zuschauer. Auf den oberen Rängen des Kolosseums drängten sich die Zuschauer wie Sardinen in einem Glas, jeder von ihnen nahm durchschnittlich 40 x 70 cm Platz ein.

Die Arena des Kolosseums war mit einer 15 cm dicken Sandschicht bedeckt (das lateinische Wort für Sand wird „Arena“ geschrieben), manchmal rot gestrichen, um das vergossene Blut zu verbergen. Und wie aus dem Film von Ridley Scott „Gladiator“ zu sehen ist, wurden Löcher von unten geöffnet, aus denen wilde Tiere in die Arena entlassen wurden.

Übelkeit

Naumachia war eine Reproduktion berühmter Seeschlachten, deren Teilnehmer in der Regel zum Tode verurteilte Verbrecher und manchmal einfach ausgebildete Krieger und Seeleute waren. Solche Shows (die hauptsächlich in Rom stattfanden) waren extrem teuer. Die Schiffe unterschieden sich nicht von Kampfschiffen und manövrierten im Kampf wie echte. Die Römer nannten solche Spektakel navalia proelia (Seeschlachten), aber das griechische Wort naumachia (naumachia) wurde berühmt, ein Begriff, der darauf hinweist, dass das Spektakel an einem speziell ausgestatteten Ort stattfindet.

Naumachia versuchte oft, berühmte historische Schlachten wie den Sieg der Griechen über die Perser in der Schlacht von Salamis oder die Zerstörung der athenischen Flotte bei Aegospotami nachzubilden. Während der Show wurde die Abfolge historischer Ereignisse verfolgt, und das Publikum hatte große Freude an der Geschicklichkeit der Krieger und ihrer Ausrüstung.

Quellen behaupten, dass die Naumachia unmittelbar nach der Eröffnung des Amphitheaters im Kolosseum aufgeführt wurde. Während der Regierungszeit von Kaiser Domitian (81-96gg) wurde ein Tunnelsystem unter der Arena gebaut und die Naumachia abgeschafft.

Tierjagd

Jagdszenen waren im Kolosseum und anderen Amphitheatern des Imperiums sehr beliebt. Dies war die einzige Chance für die Römer, ihnen damals unbekannte wilde Tiere zu sehen. Ganz am Anfang wurde die Jagd auf wilde Tiere am Morgen als Auftakt zu Gladiatorenkämpfen demonstriert. In der letzten Zeit der Republik wurde die Jagd in der Arena am helllichten Tag organisiert, manchmal dauerte sie mehrere Tage. Alle Arten von Wildtieren - Elefanten, Bären, Stiere, Löwen, Tiger - wurden im ganzen Reich gefangen, transportiert und bis zum Tag der Spiele gehalten.

Um die Sicherheit der Zuschauer im Kolosseum zu gewährleisten, betrug die Höhe des Zauns um die Arena 5 Meter. Die meisten Paare waren klassisch: Löwe gegen Tiger, Stier oder Bär. Manchmal waren die Paare eindeutig ungleich: Hunde oder Löwen wurden auf Hirsche ausgesetzt, in diesem Fall war das Ergebnis vorhersehbar. Um die Monotonie zu durchbrechen, griffen die Römer auf eine seltsame Kombination von Tieren zurück: ein Bär gegen eine Python, ein Krokodil gegen einen Löwen, ein Siegel gegen einen Bären und so weiter. Manchmal wurden Tiere an die Arena des Kolosseums gekettet, um sie am Manövrieren zu hindern.

Die meisten Kampfkünste waren Tiere gegen trainierte Menschen, die mit einem Speer (venatores) bewaffnet waren. Die Tierjagd ist bei wohlhabenden Bürgern äußerst beliebt geworden. Die an dieser Art von Kämpfen beteiligten Venatores wurden so berühmt, dass ihre Namen noch heute auf einigen Mosaiken und Graffiti zu lesen sind.

Eine große Anzahl wilder Tiere starb in der Arena des Kolosseums (Quellen zufolge wurden allein in den ersten Tagen der Eröffnung 9.000 Tiere getötet). Auch wenn diese Zahl übertrieben ist, lässt sich mit Sicherheit sagen, dass in den Arenen der römischen Amphitheater viele Tiere zum Spaß starben. Bären wurden in Caledonia (Schottland) und Pannonien (jetzt Ungarn und Österreich) gefangen; Löwen und Panther - in der Provinz Numidia in Afrika (heute Algerien und Tunesien), Tiger in Persien, Krokodile und Nashörner in Indien.

Tiere zu fangen, sie in gutem Zustand über Tausende von Kilometern zu transportieren, war extrem teuer. Tiere müssen lebend gefangen werden, und das war die Hauptgefahr. Die Tiere wurden gefangen, in Käfige gesteckt und bis zu ihrem Bestimmungsort gefüttert, um sie in gutem Zustand zu liefern. Die Jagd auf große Tiere spiegelt sich in zahlreichen Mosaiken und Gemälden wider, die das Suchen, Fangen, Transportieren und schließlich Töten darstellen. Die Kosten waren enorm, daher wurden die Provinzen des Römischen Reiches mit Sondersteuern belegt, damit Rom die Möglichkeit hatte, die Jagd in den Arenen des Amphitheaters zu organisieren.

Tourismus

Heute ist das Kolosseum die wichtigste Touristenattraktion Roms und beherbergt jedes Jahr Millionen von Touristen. Dank der im Jahr 2010 durchgeführten Rekonstruktion sind erstmals in der modernen Geschichte des Amphitheaters unterirdische Tunnel für die Öffentlichkeit zugänglich, in denen einst gefesselte Gladiatoren darauf warteten, die Arena zu betreten. Restaurierte und wiedereröffnete (zum ersten Mal seit 1970) den dritten Rang des Kolosseums, von wo aus die Mittelschicht Roms die verzweifelten Kämpfe in der Arena beobachtete. Touren werden für Gruppen von 25 Personen organisiert und müssen im Voraus gebucht werden. Der Holzsteg in der Mitte, den Sie auf dem letzten Foto sehen, ist das Ergebnis der letzten Renovierung.

Obwohl das Kolosseum seine einstige Größe verloren hat, wird es immer noch für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Von Zeit zu Zeit hält der Papst hier Gottesdienste ab. Im Schatten des antiken Denkmals gaben berühmte Künstler ihre Konzerte: Paul McCartney, Elton John, Ray Charles, Billy Joel. Am 7. Juli 2007 wurde er als einziger europäischer Kandidat in die Liste eines der neuen sieben Weltwunder aufgenommen.

4. August 2018

Vielleicht regt nichts die Fantasie der Touristen, die in die Ewige Stadt kommen, so sehr an wie die Mauern des antiken römischen Kolosseums - stumme Zeugen von Gladiatorenspielen. Die Frage nach ihrer Herkunft ist noch offen. Ungeachtet der Meinung von Historikern waren die Gladiatorenkämpfe in der Arena des Kolosseums jedoch ein Beispiel für Militärethik und ein wichtiger Bestandteil des politischen und gesellschaftlichen Lebens in der römischen Welt.

Die blutigen Spiele dauerten fast tausend Jahre und erreichten ihren Höhepunkt noch vor dem Erscheinen des flavischen Amphitheaters - in der Zeit ab dem 2. Jahrhundert v. bis zum 1. Jahrhundert n. Chr Wo und warum erschien im antiken Rom eine solche nicht triviale Unterhaltung für die Öffentlichkeit?

Gladiatorenkämpfe - die Geschichte des Auftretens

Die uns überlieferten frühen Chronikquellen unterscheiden sich in Schätzungen der Daten und Ursachen des Auftretens von Gladiatorenkämpfen. Also Ende des 1. Jahrhunderts v. Der griechische Historiker und Philosoph Nikolaus von Damaskus (geboren um 64 v. Chr.) Glaubte, dass ihr Ursprung in Etrurien liegt – der antiken Region Mittelitaliens, die Folgendes umfasste: einen Teil Latiums nördlich von Rom, die Toskana, einen Teil Umbriens und die ligurische Küste. Diese dominante Version wurde später durch antike Artefakte bestätigt, die bei archäologischen Ausgrabungen in der italienischen Stadt Tarquinia gefunden wurden, die etwa 45 km von Rom entfernt in der Provinz Viterbo liegt. Diese Stadt ist eine der ältesten Siedlungen der Etrusker. Er war es, der eine ganze Dynastie antiker römischer Könige gab -.
Die Hypothese, dass Gladiatorenkämpfe von den Römern von den Etruskern entlehnt wurden, basiert auf grafischen Bildern von rituellen Begräbnissen, begleitet von Spielen, die in ihren Bestattungen gefunden wurden.

Fresko "Wrestler" in einem etruskischen Grab, c. 460g. BC.

Die Leichenspiele der Etrusker sahen auch die Opferungen von Gefangenen vor, bei denen ihr Blut als Opfergabe auf das Grab eines gefallenen Kriegers gegossen wurde, um seine Seele zu ruhen. Dieser blutige Sühneritus nahm offenbar die frühen römischen Gladiatorenkämpfe vorweg.

Fresko "Opferung gefangener Trojaner", ca. IV v

Gladiatorenspiele in der frühen Römerzeit und Szenenwechsel

Wie viele alte Bräuche wurden Gladiatorenkämpfe in der Arena des Kolosseums, die als religiöse Zeremonie begannen, zu einem öffentlichen Spektakel. Laut dem römischen Historiker Titus Livius (59 v. Chr. - 17 n. Chr.) wurden sie erstmals 264 in Rom abgehalten. BC. In seinem Werk „Ab Urbe Condita Libri“ vermerkt er, dass sie anlässlich der Beerdigung von den Brüdern Marco Junio ​​Pera (römischer Konsul 230 v. Chr.) und Decimus Junio ​​Pera (römischer Konsul 266 v. Chr.) organisiert wurden sein Vater, der nicht minder berühmte Politiker und Aristokrat etruskischer Herkunft, Decimus Junius Brut Pera, einer der direkten Nachkommen des Gründers Roms. Dann, um sein Andenken zu ehren, kämpften drei Gladiatorenpaare auf dem Forum Boarium (Stierforum) bis zum Tod, und diese blutige Aktion entsprach laut Titus Livius vollständig dem etruskischen Begräbnisritus.

Gladiatoren. OK. 2. Jahrhundert n. Chr Teil eines Mosaiks, das in der Stadt Zliten in der Provinz Misurata in Libyen gefunden wurde.

Im Jahr 216 v. Auch der römische Konsul Marcus Aemilius Lepidus wurde mit einem solchen feierlichen antiken Ritus geehrt - "munera funerari", dh Bestattungsspiele. Seine Söhne Lucius, Quintus und Marcus organisierten mit zweiundzwanzig Rivalenpaaren Gladiatorenkämpfe im Forum Romanum, die drei Tage dauerten.

Die nächsten großen Gladiatorenkämpfe im Rahmen der munera funerari fanden 183 bei der Beerdigung des römischen Konsuls Publius Licinius Crassus statt. BC. Aber sie waren schon extravaganter. Die Trauerspiele dauerten drei Tage und wurden von etwa 120 Gladiatoren besucht.

Die Faszination der Gladiatorenspiele und deren Übernahme als notwendiges Ritual bei der Bestattung wurde von vielen Verbündeten Roms begeistert aufgenommen, und der Gladiatorenkult drang weit über seine Grenzen hinaus. Bis Anfang 174. BC. "kleine" römische munera funerari - privat oder öffentlich - hatten bereits eine eher geringe Bedeutung und waren so gewöhnlich und unauffällig, dass sie sich nicht einmal die Mühe machten, in den Schriften der Chronisten erwähnt zu werden. In 105g. BC. Die regierenden Konsuln schlugen vor, dass Rom im Rahmen eines Trainingsprogramms für das Militär eine "Barbarenschlacht" aus der Staatskasse sponsern sollte. Gladiatorenkämpfe, die zunächst von speziell ausgebildeten Kämpfern aus Capua ausgetragen wurden, erwiesen sich als so beliebt, dass sie danach öffentlich wurden. Sie wurden oft in die Staatsspiele einbezogen, die die wichtigsten religiösen Feiertage begleiteten.

Kolosseum - die Hauptarena der Gladiatoren

Ursprünglich fanden öffentliche Gladiatorenkämpfe in den offenen, überfüllten Bereichen der Stadtmärkte statt, wie dem Forum Boarium, um das herum auf einer Anhöhe provisorische Sitze für hochrangige Zuschauer errichtet wurden. Als jedoch die Gladiatorenspiele immer beliebter wurden, war der Bau grundlegender Strukturen erforderlich.

Fresko, das die römische Arena in Pompeji darstellt, erbaut c. 79g. BC.

Das früheste bekannte römische Amphitheater wurde zu diesem Zweck um 70 v. Chr. gebaut. BC. in Pompeji. In Rom gab es laut Chronisten ein hölzernes Amphitheater des öffentlichen Redners Gaius Scribonius Curio, das 53 erbaut wurde. BC, und die Entdeckung des ersten Steins fand erst in 29g statt. BC. und wurde zeitlich so abgestimmt, dass sie mit der Feier des dreifachen Triumphs von Octavian Augustus zusammenfiel. Laut Plinius waren die drei Stockwerke dieses Amphitheaters mit Marmor verkleidet, enthielten über 3.000 Bronzestatuen und boten 80.000 Zuschauern Platz. Allerdings in 64g. ANZEIGE es brannte bis auf die Grundmauern nieder, da das Gebäude aller Wahrscheinlichkeit nach einen Holzrahmen hatte. An seiner Stelle errichtete Kaiser Titus Flavius ​​​​Vespasian in Rom die größte und berühmteste Gladiatorenarena der Welt - das Flavische Amphitheater, das heute als Kolosseum bekannt ist. Es wurde 80 n. Chr. eröffnet. als persönliches Geschenk des Kaisers an das römische Volk.

Das Kolosseum, erbaut von der flavischen Dynastie, von Kaiser Vespasian dem römischen Volk geschenkt

Gladiatorenspiele

Während des Kaiserreichs erreichte die Zahl der abgehaltenen Gladiatorenkämpfe ihren Höhepunkt und wurde zur Lieblingsbeschäftigung eines begeisterten Publikums. Die Auftritte wurden zu wahren Gladiatorenshows - die Spiele wurden im Voraus auf Plakaten angekündigt, die ihren Grund, Ort und Datum, die Anzahl und Namen der auftretenden Paare und die Reihenfolge ihres Erscheinens angaben. Außerdem wurde das Publikum über freie Plätze unter einem Sonnensegel informiert, mit Getränken, Süßigkeiten und Speisen versorgt und Preise für die Gewinner ausgelobt.
In der Nacht vor den Spielen wurde den Gladiatoren Gelegenheit gegeben, Weisungen zur Erledigung ihrer persönlichen Angelegenheiten zu erteilen, ein Bankett wurde für sie arrangiert, das eine offensichtliche Ähnlichkeit mit dem rituellen und sakramentalen „letzten Mahl“ hatte.

Gladiatoren nach dem Kampf. 1882 Gemälde von José Morino Carbonero, Prado-Museum

Am nächsten Tag marschierten luxuriös gekleidete Gladiatoren feierlich durch die ganze Stadt zum flavischen Amphitheater. Vorne die Liktoren, römische Beamte, dahinter eine kleine Gruppe Fanfaren spielender Trompeter und ein Gefolge mit Götterbildern, um die Prozesse in der Arena mitzuerleben. Die Prozession wurde von einem Angestellten und einer besonderen Person geschlossen, die einen Palmzweig trugen, um die Gewinner zu ehren.

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Nach allgemeiner Meinung fielen die Gladiatoren vor der Schlacht in der Arena des Kolosseums unter das Podium des Kaisers, wenn er bei den Reden anwesend war, und riefen: "Ave Caesar, morituri te salutant", d.h. "Hallo Cäsar, die Sterbenden grüßen dich". Die neuere Geschichtsschreibung bestreitet jedoch solche Spekulationen.

Gladiatorenspiele in der Arena des Kolosseums begannen normalerweise mit einem unterhaltsamen Spektakel - entweder gegeneinander kämpfende wilde Tiere oder mit der Tierjagd (venationes), wenn ein schwach bewaffneter Gladiator (venator) mit hungrigen Raubtieren - Löwen, Tigern oder Bären - kämpfte. Der Venator, das heißt der Jäger, war nur durch Faszien geschützt - Streifen aus trockengehärtetem Leder, die um Rumpf und Beine gewickelt waren. Zu seiner Verteidigung benutzte er nur einen Speer.

Tierjagd in der Arena. Byzantinisches Fresko ca. 5. Jahrhundert n. Chr Mosaikmuseum in Istanbul, Türkei

Der nächste Akt war die öffentliche Verurteilung von Kriminellen oder Christen, die gegen das Gesetz verstoßen haben - Ludi Meridiani, der während der Zeit des Römischen Reiches große Popularität erlangte. Die barbarischste Form der Todesstrafe wurde auf die zum Tode Verurteilten angewendet - Domnatio ad Bestia (Verurteilung der Bestien). Die Unglücklichen wurden einfach dem wilden Tier vorgeworfen, um in Stücke gerissen zu werden.

Oft waren die Unglücklichen ganz oder teilweise nackt, und Fesseln hinderten sie daran, Widerstand zu leisten, um ihr Leben zu schützen. Diejenigen, die diese Form der Hinrichtung kontrollierten, wurden bestiarii (vom lateinischen Bestia, „Bestie“) genannt. Der öffentliche Tod durch wilde Tiere in der Arena galt als der demütigendste in Rom. Der letzte Akt der Demütigung war die Entfernung der Leichen - sie wurden mit Haken aus der Arena des Kolosseums gezogen, und die zerrissenen Körper wurden anschließend der angemessenen heidnischen Bestattungsriten beraubt.

Fragment des Mosaiks „Domnatio ad Bestia“, 1. Jh. n. Chr., Zliten, Libyen

Vor Beginn der Kämpfe wurde in der Arena des Kolosseums ihre Simulation mit Holzwaffen zum Aufwärmen abgehalten, an der Kämpferpaare teilnahmen, die sich zur Teilnahme an der Gladiatorenshow erklärt hatten. Dann stellten die Lanisten (gladiatorische Unternehmer im modernen Sinne) die Teilnehmer der bevorstehenden Kämpfe der Öffentlichkeit vor und markierten den Kampfraum, indem sie ihn mit Markierungen begrenzten.

Der Kampf der Gladiatoren in der Arena des Kolosseums, der normalerweise 10 bis 15 Minuten dauerte, begann auf das Signal eines rufenden, anhaltenden Tons aus dem Horn. Tagsüber fanden 10-13 Kämpfe statt, und ausgebildete Kämpfer mussten die Berufsregeln für ihr Verhalten befolgen. Dafür wurde summa rudis ernannt, d.h. dem Hauptschiedsrichter und seinem Assistenten, um die Gegner in einem äußerst kritischen Moment zu warnen oder voneinander zu trennen. Meistens waren die Richter selbst pensionierte Gladiatoren - ihre Entscheidungen und Urteile wurden bedingungslos respektiert. Sie könnten den Kampf komplett beenden oder aussetzen, um den Gegnern eine Pause zu gönnen.

Mosaikfragment "Kampf der Gladiatoren", ca. 320gr. AD, Galerie Borghese, Rom, Italien

Der niedergeschlagene Gladiator konnte sich selbst geschlagen geben, indem er den Schiedsrichter mit einem Daumen nach oben ansprach, um den Kampf zu beenden und sich an den Redakteur zu wenden, dessen Entscheidung normalerweise von der Reaktion der Menge abhing. Die frühesten Gladiatorenkämpfe sahen für den Besiegten den bedingungslosen Tod vor, der als gerechte Strafe für die Niederlage galt. Etwas später, während des Römischen Reiches, konnten diejenigen, die ihre Fähigkeiten zeigten und gut kämpften, die Laune der Menge oder häufiger des Herausgebers - missione, d.h. Vergebung und retten Sie Ihr Leben vor einem Todesurteil. Offensichtlich lag dies daran, dass öffentliche Kämpfe in der Arena der Amphitheater zu einem guten Geschäft für Schulinhaber wurden - Gladiatoren waren teuer, sie wurden für den Kampf gemietet, als Ware verkauft und gekauft, und der Vertrag wurde zwischen Lanist und geschlossen Der Herausgeber könnte die Zahlung einer ziemlich hohen finanziellen Entschädigung für unvorhergesehene Todesfälle einschließen. Manchmal konnte der Betrag fünfzig Mal höher sein als die Miete des Gladiators.

Malerei Pollice Verso (lat. Finger nach unten), Art.-Nr. Jean-Leon Gerome, 1872

Der Besiegte, dem die Begnadigung verweigert wurde, musste in Würde sterben, ohne Widerstand zu leisten und ohne um Gnade zu schreien. Einige Mosaike, die bis heute erhalten sind, zeigen genau, wie die besiegten Gladiatoren den Tod akzeptierten. Der Sieger versetzte dem knienden Gegner den letzten tödlichen Schlag, indem er sein Schwert von oben nach unten senkte - zwischen Schlüsselbein und Schulterblatt, um das Herz zu erreichen, und brachte ihm so einen schnellen Tod.

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Das Blut eines in der Arena getöteten Gladiators galt als wirksames Aphrodisiakum, das tonisierend und belebend wirkte. Der antike römische Schriftsteller und Autor von „Naturgeschichte“ Gaius Plinius Secundus (23-79 n. Chr.) bemerkte in seinen Schriften, dass „die Römer Blut von sterbenden Gladiatoren tranken, wie aus lebenden Schalen, als Heilmittel gegen Blutarmut“. Das Blut verwundeter Kämpfer galt als wirksames Mittel gegen Epilepsie, es wurde direkt in der Arena mit Schwämmen gesammelt und sogar verkauft.

Der Leiter der Kämpfe in der Arena des Kolosseums bestätigte öffentlich den Tod des Gladiators, indem er ihn mit einem glühenden Eisen berührte, und lud die Libitinari, spezielle Begleiter des Amphitheaters, ein, den Körper hinauszutragen. In die Kleider der Götter Charon oder Merkur gekleidet, trugen sie die leblosen Überreste aus der Arena durch eine spezielle Tür, die dafür vorgesehen war - Libitina, so benannt nach der antiken römischen Göttin der Beerdigungen und Bestattungen. Diese Tür führte zum Spoliarium, einer für Leichen reservierten Kammer, in der dem toten Gladiator Rüstung und Waffen abgenommen wurden.

Der Gewinner der Gladiatorenkämpfe erhielt einen Lorbeerkranz von der Redaktion und Geld von den dankbaren Zuschauern. Für den ursprünglich verurteilten Gladiator oder Sklaven war die größte Belohnung, ihm eine Rudis zu geben - ein hölzernes Trainingsschwert. Von diesem Moment an erhielt der Sklave die Freiheit und galt als Freigelassener.

Verbot von Gladiatorenspielen

Invasionen von Außerirdischen, Seuchen, Bürgerkrieg und wirtschaftliche Depression prägten die sogenannte Krise des dritten Jahrhunderts. Auch bekannt als die imperiale Krise von 235-284. n. Chr., die mit der Ermordung von Kaiser Alexander Severus im Jahr 235 begann, führte zu tiefgreifenden Veränderungen in allen Machtinstitutionen und im Wirtschaftsleben im ganzen Reich und bestimmte die weite Verbreitung der christlichen Religion. Und obwohl die Kaiser Gladiatorenkämpfe in der Arena des Kolosseums weiterhin als integrales öffentliches Interesse subventionierten, wurde das blutige Spektakel von Christen zunehmend verachtet.

Tod des Ignatius von Antiochien in der Arena in Rom

Bei 315gr. Konstantin I. verbot die barbarischen Todesurteile Domnatio ad Bestia, die in den Arenen vollstreckt wurden, und zehn Jahre später versuchte er sogar, die Spiele der Gladiatoren vollständig zu verbieten. Die kaiserliche Gesetzgebung konnte die Durchführung der Spiele jedoch nicht vollständig eindämmen, obwohl:

• im Jahr 365 n. Chr Valentinian I. (reg. 364-375) drohte Richtern, die Christen in der Arena zum Tode verurteilten, mit Geldstrafen;
• im Jahr 393 n. Chr Theodosius I. (reg. 379-395) verbot heidnische Feste;
• 399 und 404 verbot und schloss Kaiser Honorius (reg. 393-423) Gladiatorenschulen in Rom zweimal;
• 438 wiederholte Valentinian III (reg. 425-455) das vorherige Verbot von Gladiatorenspielen;
• 439 fand in Rom der letzte Gladiatorenkampf statt.

Die konsequent verfolgte Politik einer Reihe von Kaisern, die auf die Ausrottung des heidnischen Erbes abzielte, zeigte ihre Ergebnisse. Zudem sorgte die Ausbreitung des Christentums für immer mehr Ablehnung und Ekel bei den Anhängern der neuen Religion, was das Interesse an Gladiatorenkämpfen deutlich verringerte.

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Es wird angenommen, dass ein tragisches Ereignis, das sich 404 während eines Gladiatorenkampfes in der Arena des Kolosseums ereignete, eine wichtige Rolle beim Verbot von Spielen spielte. Nach Aussage des syrischen Bischofs von Antiochien Theodoret (393-458) rannte während der Endphase des Duells, als der Sieger des Kampfes sich darauf vorbereitete, dem besiegten Gegner den letzten tödlichen Schlag zu versetzen, ein Mönch in die Arena des Amphitheaters, um das Massaker zu stoppen. Die nach Blut dürstende Menge bewarf den edlen Christen mit Steinen. Die Geschichte hat den Namen des Mönchs bewahrt, der den Märtyrertod erlitten hat – Almachus (Almaquio), besser bekannt als der heilige Telemachus. Beeindruckt von dem, was geschehen war, verbot Kaiser Flavius ​​Honorius Augustus Gladiatorenkämpfe in Rom, und Almachus wurde in den Rang eines Heiligen erhoben.

Die Spiele der Gladiatoren in den Arenen wurden jedoch bis zum Beginn des 6. Jahrhunderts fortgesetzt. Die letzten spektakulären Schlachten fanden laut Historikern 536 in Venedig statt.

Gladiatorenkämpfe im modernen Wiederaufbau

Heute versuchen einige römische Reenactors, Gladiatorenschulen nachzubilden und bilden ganze Gruppen von Gleichgesinnten. Ihr Ziel ist es, den Gladiatorenkampf in der Arena so genau wie möglich nachzubilden und das römische historische Erbe zu demonstrieren.

Rekonstruktion eines Gladiatorenkampfes

Verschiedene Feste, die nicht nur in Rom regelmäßig stattfinden, geben den Zeitgenossen die Möglichkeit, die Rüstungen und Waffen der Kämpfer mit eigenen Augen zu sehen und durch den Besuch solcher Veranstaltungen den Zeitgeist und die einstige Größe der Römer zu spüren Reich. Dazu tragen auch zahlreiche Spielfilme im Schößchen-Genre bei, die von italienischen und ausländischen Filmemachern gedreht wurden. Und obwohl einige von ihnen Kostümdramen sind, trocknet das Interesse an ihnen für viele Generationen von Zuschauern nicht aus. Aber Sie können darüber in unserem nächsten Artikel lesen.

Gladiatorenkämpfe in der Arena des Kolosseums: Schwert, Blut und Volksvergnügen

Beschreibung des Flash-Spiels

Sand des Kolosseums

Sand des Kolosseums

Jungs, helft Dash und seinen Rittern, aufzusteigen und Feinde in Kämpfen zu besiegen, um das Team zu stärken, Waffen und Ausrüstung zu kaufen. Viele Level, eine riesige Anzahl von Feinden ... Sie werden sich nicht langweilen!

Willkommen in der Arena des antiken römischen Kolosseums! In diesem Flash-Spiel haben Sie die Möglichkeit, sich als Gladiator zu beweisen. Wähle das Geschlecht und das Aussehen deines Helden und ziehe zum Lärm der Tribünen hinaus, um bis zum Tod zu kämpfen!

Sie und Ihr Gegner werden abwechselnd Bewegungen ausführen und sich gegenseitig mit tödlichen Angriffen treffen.

Bevor Sie Ihren Zug beginnen, müssen Sie wählen, wo Sie zuschlagen möchten: in den Kopf, den Oberkörper, den rechten oder linken Arm oder in eines der Beine. Entscheiden Sie auch über die Stärke des Schlags: schwach, mittel oder stark. Je stärker der Aufwärtshaken ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er daneben geht. Wenn der Kopf oder Körper des Gegners vollständig getroffen wird, gewinnen Sie! Vor dem letzten Schlag kannst du den armen Kerl schonen oder zur Freude der jubelnden Menge bluten.
Es ist ziemlich interessant zu spielen, weil das Spiel ein breites Charakter-Leveling-System hat. Sie können spezielle Fähigkeiten erlernen und Statistiken wie Stärke, Beweglichkeit, Ausdauer und mehr verbessern. Der Laden hat eine große Auswahl an Waffen und Rüstungen. Werte deinen Gladiator Schritt für Schritt auf.
Nachdem Sie alle Gladiatoren in einer Stadt besiegt haben, gehen Sie zu anderen und unterwerfen Sie sie. Spiele kostenlos und werde der stärkste Krieger Roms!