„Wie lange predigen Wölfe schon die Unschuld der Füchse?

Wie lange reden die Russen schon über Ehre? – Die Russen spüren es.

Wenn die Deutschen es auf ihr Wappen schreiben, dann bewahren wir die Ehre in unseren Herzen.“

A. Bestuschew.

Einwohner von Tscheljabinsk! Bewohner einer rauen russischen Stadt! Niemand zweifelt daran, dass Sie das Andenken Ihrer Vorfahren schützen und ehren. Aber warum ist das Wappen von Tscheljabinsk ein Kamel? Woher kam das Kamel in die Stadt mit kaltem Klima, der Stahlhauptstadt Russlands? Wie kam ein wärmeliebender Sandbewohner an einen Ort an der Schnittstelle zwischen Ural und Sibirien? Enthülle die geheimnisvollen, strengen Bewohner von Tscheljabinsk!

Zwei Entwürfe des Wappens der Provinz Iset

Das ungebrochene Interesse an den Wappen von Regionen und Städten, an ihrem Ursprung, ist durchaus verständlich – schließlich erzählen Flaggen und Wappen farbenfroh von der Geschichte der Orte, geografischen Nuancen und dem Naturreichtum ihres Heimatlandes. Jedes Wappen spiegelt die glorreiche Vergangenheit der Vorfahren, ihren Mut und ihre Selbstaufopferung wider. Das in die Geschichte eingegangene Monogramm von Tscheljabinsk ist ein klarer Beweis dafür.

Der Ursprung des Stadtwappens

Der Südural, ein günstiger und bequemer Ort zum Leben, hat schon immer Menschen angezogen – in diesen Gebieten entdeckten Archäologen die größten Siedlungen des antiken Menschen. Das geheimnisvolle Arkaim, die älteste Siedlung der protourbanen Zivilisation, genauso alt wie die legendären ägyptischen Pyramiden, wurde zu einer weltweiten Sensation. Im Mittelalter grenzten die Süduralgebiete an das Kasaner Khanat und repräsentierten die wichtigsten wirtschaftlichen Interessen Russlands.

Das 18. Jahrhundert markierte die Entwicklung und Gründung der Region Tscheljabinsk. Die Pläne entsprachen der festgelegten Politik Peters I., der von einer Erweiterung der russischen Grenzen träumte. Zu dieser Zeit wurden die größten Befestigungsanlagen gegründet, darunter die Festung Tscheljabinsk (Tscheljab) – der wichtigste Verteidigungspunkt der Staatsgrenze.

Ein Jahr später wurde die Provinz Iset der sibirischen Provinz gegründet und Tscheljabinsk wurde 1743 zu ihrem Zentrum. Im Jahr 1737 präsentierte der Staatsmann, Forscher und Reisende Wassili Tatischtschow dem Hof ​​der Großkaiserin Katharina zwei heraldische Entwürfe der Provinz Iset.

Stempelbeschreibungen

Die erste Skizze war eine silberne Mauer, die auf einem schwarzen, düsteren Feld errichtet wurde und auf der ein Schild und ein daran festgebundener gelber Hund abgebildet waren. Der Schild war stolz mit einer Kamelschnauze und einer Tatarenkrone gekrönt. Nach Tatischtschows Idee bedeutete die Mauer die neu errichteten Stadtmauern und der Hund war ein Symbol für die Eroberung der Baschkiren.

Das zweite Bild war ein schwarzer Schild, der als Haupthintergrund diente und einen weißen Vorgarten mit einem angebundenen Trampeltier zeigte. Der Schild war mit einer tatarischen Krone gekrönt. Diese Option symbolisierte den Handel Russlands mit Asien. Wenig später wurde das Wappen geändert – das Tier war mit Frachtsäcken beladen, was den entwickelten Handel mit dem asiatischen Raum symbolisierte, als die Karawanenrouten durch die Festung Tscheljabinsk führten.

Doch die Kaiserin lehnte solche Entwicklungen in der Heraldik ab. Im Jahr 1761 erblickte ein weiterer heraldischer Entwurf für die Iset-Peripherie das Licht der Welt. Das Wappen zeigte stolz ein beladenes „Wüstenschiff“ vor dem Hintergrund eines an der Stadtmauer hängenden Schildes. Auf beiden Seiten waren militärische Waffen zu sehen, Transparente wehten. Der Sockel war mit der Staatskrone geschmückt. Die rote Farbe des Wappens zeugte von der Macht des Feuers, wunderschöner Barmherzigkeit und Furchtlosigkeit.

Das nächste Briefmarkenprojekt entstand 1781 (zu der Zeit, als Tscheljabinsk zu einer Bezirkssiedlung des Ufa-Gouverneurs wurde). Bei der Erstellung neuer Heraldik wurde das antike Emblem von Ufa (Marder) verwendet. Sie war im linken Bereich des Monogramms abgebildet, darunter stand ein beladenes Kamel. Ein stolz erhobener Tierkopf bedeutete einen erfolgreichen Handel.

Im Juni 1782 wurde diese Symbolik für die Kreisstadt Tscheljabinsk feierlich und in höchstem Maße genehmigt. Bisher ist dies das einzige Wappen der Region Tscheljabinsk mit offizieller Bedeutung.

Im Winter 1864 wurde die Heraldik durch eine versilberte Krone auf dem Turm ergänzt (Beweis des Zentralbezirks für Tscheljabinsk). Dieses Monogramm existierte in der Siedlung bis zum Revolutionsputsch von 1917.

Die Stadt im Ural hatte ein offizielles Wappen, das 1782 von Ihrer Majestät genehmigt wurde. Die Heraldik wurde nicht abgeschafft, aber es wurde beschlossen, sie wiederherzustellen und in Analogie zu den Realitäten der Sowjetzeit umzugestalten. Doch lange Zeit konnte die Stadt kein eigenes Monogramm erwerben, obwohl der heraldische Stammbaum von Tscheljabinsk in seiner Geschichte zahlreiche Wettbewerbe bewahrt:

1966. An diesem bedeutenden Tag, zu Ehren des halben Jahrhunderts seit der Oktoberrevolution, hat die Stadtverwaltung einen Wettbewerb zur Schaffung eines modernen Stadtwappens ausgeschrieben. Nach dem Plan der Geschäftsführung ist die Heraldik verpflichtet, die Würde der Arbeitsverdienste von Vertretern der Arbeiterklasse zu vermitteln. Das Wappen von Tscheljabinsk zeigt ein Kamel und daneben einen Stahlschmelzofen.

1985. Anlässlich des Stadtgeburtstags, dem 250-jährigen Stadtjubiläum, hat die Stadtverwaltung eine weitere Ausschreibung zur Verbesserung der Stadtwappenkunde ausgeschrieben. Dem Wappen wurden Bücher, eine Schöpfkelle und ein Zobel hinzugefügt.

1994. Die nächste Seite in der Geschichte der Existenz der Tscheljabinsker Heraldik. Diesmal wurde der Marder entfernt und ein Festungsfragment mit vergoldeter Turmbekrönung hinzugefügt. Auf hellgrünem Hintergrund ließ sich ein beladenes Kamel nieder – ein Zeichen für den Reichtum und Wohlstand der Stadt. An der Spitze des Schildes befand sich eine fünfzackige Krone. Und hinter ihr erschienen zwei goldfarbene Hämmer, verbunden durch ein Alexanderband.

2000. Die heraldische Zusammensetzung wurde gemäß den aktuellen Regeln des Russischen Verbandes der Heraldiker geändert. Tscheljabinsk erhielt offiziell ein modernes Wappen. Das Monogramm der Stadt wurde am 12. September 2000 eingetragen.

Heraldische Beschreibung des modernen Wappens

« In einer ummauerten Mauer mit gezacktem Kopf auf versilbertem Rand und auf der grasbewachsenen, lebensspendenden Erde steht ein beladenes goldenes Kamel„- so erzählt die Heraldik über das Monogramm von Tscheljabinsk. Auf dem versilberten Schild, der die Heiligkeit der Pläne, Vernunft und Macht symbolisiert, ist Folgendes abgebildet:

• Teil der Festungsmauer. Dies ist ein historischer Beweis für die Gründung der Stadt (die Festung wurde als russische Festung gegründet).
• Gezeichnet ist ein goldenes Kamel. Ein Symbol für die Bedeutung der Siedlung in den Handelsbeziehungen mit den Regionen Asiens. Die gelbe Farbe weist darauf hin, dass die Entwicklung Tscheljabinsks direkt vom Erfolg der Handelsbeziehungen abhängt.
• Grünes Feld. Es symbolisiert den Gedankenreichtum und die Toleranz der intellektuellen Komponente der Stadt.

Das Wappen des modernen Tscheljabinsk ist eine verbesserte stilistische Version des ältesten Stadtmonogramms. Seine wahre Interpretation lautet: „ Oben auf dem Schild ist das Wappen von Ufa zu sehen, unten ein mit Gepäck beladenes Kamel. Dies ist ein Zeichen dafür, dass diese Tiere mit Lasten und in großen Mengen in die raue Stadt gebracht werden».

Das ist interessant. Das Kamel war für Russland keine Kuriosität. Die Bewohner der Rus wussten sehr gut, wie ein „Wüstenschiff“ aussah. Ein Beweis dafür sind viele geografische Namen im Ural:

• Kamelberg. In der Nähe des Dorfes Vostochny (Region Orenburg) gelegen. Im Aussehen ähnelt der Berg wirklich einem liegenden Kamel mit erhobener Schnauze.
• Kamelfelsen. Liegt am Fuße von Kachkanar (Gebiet Swerdlowsk). Neben dem Felsen befindet sich das Bergbauwerk Kachkanarsky.

Bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts waren Kamele in den südlichen Regionen der Region Orenburg zu finden. Diese Gebiete wurden historisch von Kasachen bewohnt und das Kamel für die „Steppenkinder“ ist ein wichtiger Helfer im Haushalt. Und die zentrale Figur der Tscheljabinsker Heraldik! Jetzt wissen wir, welches Stadtwappen ein Kamel darstellt und woher es kommt!

Am selben Tag, dem 27. Dezember 2001, wurde das silberne Kamel majestätisch in das Wappen und die Flagge der Region aufgenommen. Ihre Beschreibungen finden sich in den entsprechenden Gesetzen.

Wappen. „In einem scharlachroten (roten) Feld steht ein beladenes silbernes Doppelhöckerkamel mit goldenem Gepäck. Der Schild ist mit einer goldenen Erdkrone gekrönt und von zwei Bändern des Lenin-Ordens umgeben.“ Dies ist die Beschreibung des vollständigen Wappens der Region. Zusätzlich zum vollständigen Wappen haben sich zwei weitere Varianten gleichermaßen akzeptabler Versionen des Wappens etabliert: mittel (ohne zwei Bänder des Lenin-Ordens) und klein (ohne die goldene Landeskrone und zwei Bänder des Lenin-Ordens). ). In welchen Fällen dieses oder jenes Wappen verwendet wird, ist im Gesetz „Über das Wappen der Region Tscheljabinsk“ festgelegt.

Ein beladenes Kamel erschien erstmals am 6. Juni 1782 auf dem Wappen von Tscheljabinsk (gegründet 1736 als russische Festung an der Stelle des baschkirischen Dorfes Selyaba-Tscheljaba, daher Tscheljabinsk). Seit 1743 - eine Stadt. Zu verschiedenen Zeiten gehörte es zum Gouvernement Perm, dann zum Gouvernement Ufa und ab Ende des 18. Jahrhunderts zur Provinz Orenburg. Die Region Tscheljabinsk wurde Anfang 1934 gegründet. Das Wappen von 2001 ist das erste Wappen der Region Tscheljabinsk, basierend auf dem historischen Wappen der Stadt Tscheljabinsk.

Eine Erklärung zum Bild eines Kamels im Wappen findet sich bereits in der Beschreibung des Stadtwappens im Jahr 1782: „... ein beladenes Kamel, als Zeichen, dass sie mit Waren in diese Stadt gebracht werden.“ Handelsrouten nach Süden, nach Kasachstan und in viele Teile Asiens führten über Tscheljabinsk, wo das Kamel eines der Haupttransportmittel war. Das Wüstenschiff, wie es einst genannt wurde, ist ein robustes und edles Tier, das Respekt einflößt und allegorisch Weisheit, Langlebigkeit, Gedächtnis, Treue und Geduld zeigt. Die historische Landkrone weist auf den Status der Region Tscheljabinsk als Subjekt der Russischen Föderation hin. Die Region wurde 1956 und 1970 mit zwei Lenin-Orden ausgezeichnet, was von ihren großen Verdiensten zeugt.

„Die Flagge der Region ist eine rechteckige Tafel mit einem Seitenverhältnis von 2:3 in roter Farbe mit einem gelben Streifen, der 1/6 der Breite der Tafel ausmacht, 1/6 von der Unterkante der Tafel entfernt und ausgerichtet ist.“ In der Mitte der Tafel ein Bild eines beladenen weißen Trampeltiers mit gelbem Gepäck, das die Hälfte der Breite der Tafel ausmacht.

Über die Farbgebung beider Symbole.

Die rote Farbe des Wappens und der Flagge ist die Farbe des Lebens, der Barmherzigkeit und der Liebe. Es symbolisiert Mut, Stärke, Feuer, Gefühle, Schönheit, Gesundheit. Gleichzeitig steht Rot im Einklang mit der Arbeit von Metallurgen, Maschinenbauern, Gießereien und Energieingenieuren, deren wichtigste technologische Prozesse mit thermischen Reaktionen verbunden sind. Dies unterstreicht, dass die Regionalflagge eine der industriell am weitesten entwickelten Regionen des Landes darstellt. Die goldene (gelbe) Farbe steht für das Uralgebirge, die einzigartige Natur des Südurals, seine Schönheit und den unerschöpflichen Reichtum des Untergrunds der Region. Die silberne (weiße) Farbe steht für Adel, Reinheit, Gerechtigkeit und Großzügigkeit.

Das moderne Wappen von Tscheljabinsk hat einen interessanten heraldischen Stammbaum und tiefe historische Wurzeln. Das auf dem Wappen abgebildete Kamel ist tatsächlich im gleichen Alter wie die Stadt. Sein Erscheinen verdankt es dem herausragenden Staatsmann und Historiker V.N. Tatishchev, der zwischen 1734 und 1737 staatliche Fabriken im Ural leitete. Im Jahr 1737 v.n. Tatishchev legte dem Senat zwei Wappenentwürfe vor, die er auf dem Territorium der Provinz Iset erstellt hatte. Die Projekte unterschieden sich darin, dass eines einen an die Mauer einer Festung geketteten Hund und das andere ein an eine Nadel gebundenes Kamel darstellte. Oben auf den Tatischtschow-Wappenprojekten befand sich eine tatarische Krone, und darüber erhoben sich siegreich der Hals und der Kopf eines Kamels. Zusammen mit den militärischen Elementen des Wappens symbolisierte dieses Tier zweifellos perfekt die Hauptziele des Baus neuer Festungen im Südosten – einen zuverlässigen Schutz der wirtschaftlichen Interessen Russlands im asiatischen Raum zu gewährleisten und die Entwicklung voranzutreiben des Handels und der wirtschaftlichen Entwicklung neuer Gebiete.

Im Jahr 1743 wurde die Festung Tscheljabinsk zum Verwaltungszentrum der Provinz Iset und beherbergte das Provinzamt. Auf dem Staatssiegel der Kanzlei befand sich ein Provinzwappen – vor dem Hintergrund der Festungsmauer ist ein zweihöckriges Kamel daran gebunden, auf beiden Seiten des Wappens befinden sich militärische Waffen und Banner und so weiter oben - die Staatskrone und die Inschrift „Siegel Ihrer kaiserlichen Majestät der Provinz Isezk oder Transural“.

Verwaltungsänderungen im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts veränderten den Status von Tscheljabinsk. Im November 1781 wurde es eine Kreisstadt und wurde Teil der Ufa-Gouverneurschaft. Im Juni 1782 wurde Tscheljabinsk per persönlichem Erlass ein Wappen verliehen. Aus den erhaltenen Dokumenten ist heute bekannt, dass dieses Wappen vom eigentlichen Staatsrat Wolkow entworfen wurde. Wie sah das Wappen aus und welche Symbolik hatte es?

Es hatte eine traditionelle schildförmige Form. In seinem oberen Teil befand sich ein antikes Wahrzeichen von Ufa: auf einem silbernen Feld ein laufender Marder mit flauschigem Schwanz, der den Tierreichtum und die Jagdgründe der Region symbolisierte. Das Bild eines Marders wurde auf den Wappen aller Ufa-untergeordneten Städte angebracht, und Tscheljabinsk bildete keine Ausnahme.

Die untere Hälfte des ersten Wappens von Tscheljabinsk war mit einem Kamel geschmückt, das jedoch bereits beladen war. In der „Gesamtsammlung der Gesetze des Russischen Reiches“ von 1830 wird hierfür folgende Erklärung gegeben: „Ein beladenes Kamel als Zeichen dafür, dass sie mit Waren in diese Stadt gebracht werden.“ So symbolisierte das Kamel den Handel, der zu dieser Zeit die Hauptaktivität der Stadt war, und sein erhobener Kopf und sein vorausschauender Blick schienen die historische Perspektive von Tscheljabinsk, seine zukünftige wichtige Rolle im russischen Handel und das Wirtschaftsleben der Stadt zu bestimmen Land.

Das Wappen des Bezirks Tscheljabinsk war mehrfarbig und jede Farbe war auch ein Symbol. Die gelbgoldene Farbe des Kamels deutete auf Reichtum hin, die weiß-silberne Farbe des Feldes (Hintergrunds) des Wappens bedeutete Freundlichkeit und Ruhe, die grüne Farbe des Grases unter den Füßen der Tiere bedeutete Fülle und die rote Farbe Die Farbe des Marders und die Spitze des Schildes symbolisierten Mut.

Das erste Wappen bestand bis 1917. Revolutionäre Wirbelstürme fegten gnadenlos alle alten historischen Wappen und Symbole hinweg und ließen ein neues, sowjetisches Wappen entstehen. Über viele Jahrzehnte hinweg entstand eine Art Stempelvakuum. In den Jahren 1969-1970 schrieb die Zeitung „Abend Tscheljabinsk“ einen Wettbewerb für Entwürfe für ein neues Stadtwappen aus. Die Arbeit des Verdienten Künstlers des RSFSR M.A. wurde als eine der besten anerkannt. Komissarov, das für einige Zeit zum Wahrzeichen von Tscheljabinsk wurde. Im Zusammenhang mit dem 250. Jahrestag der Stadt wurde erneut die Frage nach dem Wappen von Tscheljabinsk aufgeworfen. Es wurde ein weiterer Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem die Wappenversion des Moskauer Künstlers V.A. bevorzugt wurde. Keidana. Auf dem traditionellen Schild befanden sich ein Kamel, ein Zahnrad, eine Schöpfkelle zum Gießen von Stahl und ein Buch – Symbole für die Produktion und das wissenschaftliche Potenzial der Stadt. Es wurde sogar ein Abzeichen mit einem neuen künstlerischen Symbol herausgebracht, das jedoch nirgendwo offiziell genehmigt wurde und daher nicht als historisches Wappen bezeichnet werden kann.

Das aktuelle offizielle Wappen von Tscheljabinsk ist wie sein erster Vorgänger eine talentierte Verkörperung der Geschichte der Stadt. Seit der Verabschiedung des ersten Wappens sind Hunderte von Jahren vergangen, doch das fleißige Kamel ist nicht aus dem Wahrzeichen der Stadt verschwunden. Es blieb das wichtigste charakteristische Symbol von Tscheljabinsk – einer Arbeitsstadt, die ihr modernes Wappen schmückte und weiterhin ihre Geschichte verkörperte.

Zur Frage: Auf dem Wappen welcher Stadt ist ein Kamel abgebildet und warum? vom Autor gegeben Irina Zanina Die beste Antwort ist Auf dem Wappen von Tscheljabinsk
WAPPEN SEIT 1994
Das moderne Wappen von Tscheljabinsk hat einen interessanten heraldischen Stammbaum und tiefe historische Wurzeln.
Das auf dem Wappen abgebildete Kamel ist tatsächlich im gleichen Alter wie die Stadt.
Sein Erscheinen verdankt es dem herausragenden Staatsmann und Historiker V. N. Tatishchev, der zwischen 1734 und 1737 staatliche Fabriken im Ural leitete. Im Jahr 1737 legte V. N. Tatishchev dem Senat zwei Wappenentwürfe der Provinz Iset vor.
Die Projekte unterschieden sich darin, dass eines einen an die Mauer einer Festung geketteten Hund und das andere ein an eine Nadel gebundenes Kamel darstellte. Oben auf den Tatischtschow-Wappenprojekten befand sich eine tatarische Krone, und darüber erhoben sich siegreich der Hals und der Kopf eines Kamels.
Zusammen mit den militärischen Elementen des Wappens symbolisierte dieses Tier zweifellos perfekt die Hauptziele des Baus neuer Festungen im Südosten – einen zuverlässigen Schutz der wirtschaftlichen Interessen Russlands im asiatischen Raum zu gewährleisten und die Entwicklung voranzutreiben des Handels und der wirtschaftlichen Entwicklung neuer Gebiete.
Im Jahr 1743 wurde die Festung Tscheljabinsk zum Verwaltungszentrum der Provinz Iset und beherbergte das Provinzamt. Auf dem Staatssiegel der Kanzlei befand sich ein Provinzwappen – vor dem Hintergrund der Festungsmauer ist ein zweihöckriges Kamel daran gebunden, auf beiden Seiten des Wappens befinden sich militärische Waffen und Banner und so weiter oben - die Staatskrone und die Inschrift „Siegel Ihrer kaiserlichen Majestät der Provinz Isezk oder Transural“.
Im Juni 1782 wurde Tscheljabinsk per persönlichem Erlass ein Wappen verliehen. Aus den erhaltenen Dokumenten ist heute bekannt, dass dieses Wappen vom eigentlichen Staatsrat Wolkow entworfen wurde. Wie sah das Wappen aus und welche Symbolik hatte es?
Es hatte eine traditionelle schildförmige Form. In seinem oberen Teil befand sich ein antikes Wahrzeichen von Ufa: auf einem silbernen Feld ein laufender Marder mit flauschigem Schwanz, der den Tierreichtum und die Jagdgründe der Region symbolisierte. Das Bild eines Marders wurde auf den Wappen aller Ufa-untergeordneten Städte angebracht, und Tscheljabinsk bildete keine Ausnahme.
Die untere Hälfte des ersten Wappens von Tscheljabinsk war mit einem Kamel geschmückt, das jedoch bereits beladen war. In der „Gesamtsammlung der Gesetze des Russischen Reiches“ von 1830 wird hierfür folgende Erklärung gegeben:
„Ein beladenes Kamel als Zeichen dafür, dass sie mit Waren in diese Stadt gebracht werden.“ So symbolisierte das Kamel den Handel, der zu dieser Zeit die Hauptaktivität der Stadt war, und sein erhobener Kopf und sein nach vorne gerichteter Blick schienen die historische Perspektive von Tscheljabinsk, seine zukünftige wichtige Rolle im russischen Handel und das Wirtschaftsleben der Stadt zu bestimmen Land.
Das Wappen des Bezirks Tscheljabinsk war mehrfarbig und jede Farbe war auch ein Symbol. Die gelbgoldene Farbe des Kamels deutete auf Reichtum hin, die weiß-silberne Farbe des Feldes (Hintergrunds) des Wappens bedeutete Freundlichkeit und Ruhe, die grüne Farbe des Grases unter den Füßen der Tiere bedeutete Fülle und die rote Farbe Die Farbe des Marders und die Spitze des Schildes symbolisierten Mut.
Das erste Wappen bestand bis 1917
Im Zusammenhang mit dem 250. Jahrestag der Stadt wurde erneut die Frage nach dem Wappen von Tscheljabinsk aufgeworfen.
Es wurde ein weiterer Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem die Wappenversion des Moskauer Künstlers V. A. Keidan bevorzugt wurde.
Auf dem traditionellen Schild befanden sich ein Kamel, ein Zahnrad, eine Schöpfkelle zum Gießen von Stahl und ein Buch – Symbole für die Produktion und das wissenschaftliche Potenzial der Stadt.
Quelle: --- ALLES ÜBER DAS WAPPEN VON TSCHELJABINSK

Antwort von 76-98 Ltd[Guru]
Beschreibung des Wappens der Region Tscheljabinsk: „Auf einem scharlachroten (roten) Feld steht ein beladenes silbernes zweihöckriges Kamel mit goldenem Gepäck. Der Schild ist mit einer goldenen Landeskrone gekrönt und von zwei Bändern des Ordens umgeben.“ von Lenin.“ (Gesetz „Über das Wappen der Region Tscheljabinsk“, Artikel 3)
Das Wappen der Region basiert auf dem historischen Wappen der Provinz Iset, auf deren Grundstücken sich das Gebiet der modernen Region Tscheljabinsk befindet. Die Hauptfigur des Wappens der Region ist ein beladenes silbernes Trampeltier mit goldenem Gepäck – ein robustes und edles Tier, das Respekt einflößt und allegorisch Weisheit, Langlebigkeit, Gedächtnis, Treue und Geduld zeigt.
Die scharlachrote (rote) Farbe des Wappenfeldes – die Farbe des Lebens, der Barmherzigkeit und der Liebe – symbolisiert Mut, Stärke, Feuer, Gefühle, Schönheit, Gesundheit. Die rote Farbe des Feldes steht gleichzeitig im Einklang mit der Arbeit von Metallurgen, Maschinenbauern, Gießereien und Energieingenieuren, deren wichtigste technologische Prozesse mit thermischen Reaktionen verbunden sind. Dies ergänzt den Inhalt des Wappens der Region als Industrieregion. Gold ist ein Symbol für Macht, Adel, Beständigkeit, Stärke, Reichtum, Hoffnung, Intelligenz und Sonnenlicht. Das Gold im Wappen zeigt allegorisch die einzigartige Natur des Südurals, den unerschöpflichen Reichtum des Untergrunds der Region. Silber dient als Symbol für Adel, Reinheit, Gerechtigkeit und Großzügigkeit.
Die historische Landkrone weist auf den Status der Region Tscheljabinsk als Subjekt der Russischen Föderation hin. Zwei Bänder des Lenin-Ordens, die der Region Tscheljabinsk 1956 und 1970 verliehen wurden, zeugen von den Verdiensten der Region.

Antwort von Morrigan[Guru]
Das Kamel symbolisiert vor allem Ausdauer. Das Kamel ist ein Symbol der Programmiersprache Perl.
Das Kamel wurde auf dem Wappen der Provinz Iset verwendet; derzeit wird das Kamel auf den Wappen und Flaggen von Tscheljabinsk (einhöckrig) und der Region Tscheljabinsk (zweihöckrig) verwendet. In der „Gesamtsammlung der Gesetze des Russischen Reiches“ von 1830 wird hierfür folgende Erklärung gegeben: „Ein beladenes Kamel als Zeichen dafür, dass sie mit Waren in diese Stadt gebracht werden.“ Somit symbolisierte das Kamel den Handel, der damals die Haupttätigkeit der Stadt war.

Antwort von Hibou[Guru]
Auf dem Wappen von Tscheljabinsk

Das alte Wappen der Stadt symbolisiert guten Handel

Antwort von Wjatscheslaw Pischtschik[Experte]
Eigentlich dachte ich an das Wappen von Elesta, es ist die Hauptstadt von Kalmückien und nur dort in Russland gibt es Kamele

Das ist kein Scherz, das Wappen von Tscheljabinsk ist ein Kamel vor dem Hintergrund einer Festungsmauer. Das Tier war schon immer auf den Bannern, Flaggen und Wappen des Millionärs Südural zu sehen, aber Kamele wurden hier nie gezüchtet.

Tscheljabinsk wurde im ganzen Land für seine metallurgische Industrie bekannt. Im 20. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung der Stadt dank des Baus der Transsibirischen Eisenbahn innerhalb von 50 Jahren von 200.000 auf 1,2 Millionen. Warum ist dann auf dem Wappen kein Werk oder eine Fabrik abgebildet, sondern ein Lasttier?

Wappen der Provinz Iset

Das Kamel auf dem Wappen von Tscheljabinsk ist ein historisches Symbol. Das Tier erschien im Jahr 1740, als die Stadt als solche noch nicht existierte. Ursprünglich gehörte das Wappen zur Provinz Iset, die zum Russischen Reich gehörte. Das Kamel wurde vor dem Hintergrund einer Mauer dargestellt, umgeben von Gewehren und Kanonen. Die Backsteinmauer war aus einem offensichtlichen Grund schon immer in der Heraldik der Provinz Iset und Tscheljabinsk präsent: Die Stadt war auch eine Festung.

Das Kamel im Wappen sorgt für Kontroversen. Die häufigste Version bezieht sich auf die Große Seidenstraße. War Tscheljabinsk wirklich eine Stadt, in der Ausländer aktiv Handel trieben?

Die Große Seidenstraße

Die Version besagt, dass Tscheljabinsk und Troizk große Festungen waren, die zum nördlichen Zweig der Großen Seidenstraße gehörten. Das Kamel ist der beste Beweis. Allerdings führte die Große Seidenstraße nie so weit nach Norden. Ein Umweg über die Provinz Iset war einfach unrentabel.

Tatsächlich wurde Tscheljabinsk Ende des 18. Jahrhunderts fast zu einem Zentrum des Handels mit Zentralasien. Seit 1742 betrieb die Provinz Iset aktiv Tauschhandel mit den Kasachen. Das damalige Hauptbüro befand sich genau in der Festung Tscheljabinsk. Aus offensichtlichen Gründen gingen die Händler in die Festung: Es war einfacher, mit den Behörden einen Preis auszuhandeln. Später wurde das Büro in die Dreifaltigkeitsfestung verlegt, was es dem zukünftigen Tscheljabinsk nicht ermöglichte, ein Einkaufszentrum zu werden. Aber das Symbol blieb.

Zunächst war es möglich, eine begrenzte Anzahl von Waren mit den Kirgisen-Kaisaken (Kasachen) auszutauschen. Normalerweise wurde Brot gegen Schafe getauscht. Im Jahr 1750 wurde das Sortiment jedoch erheblich erweitert.

Ein beladenes Kamel ist ein Symbol des Handels

Im Jahr 1751 brachte der Handel mit den Kasachen der Provinz Orenburg neuntausend Rubel und eine ansehnliche Menge Silber. Gouverneur Ivan Neplyuev legte dem Senat des Russischen Reiches einen Vorschlag zur Legalisierung des Handels vor. Es wurde beschlossen, Messen in der Nähe der Dreifaltigkeitsfestung zu organisieren. Die Kasachen strömten im Mai in das zukünftige Troizk und verließen das Land im Oktober. Karawanen kamen aus Buchara, Taschkent und anderen großen kasachischen Städten.

Somit haben die Chinesen und die Große Seidenstraße nichts mit dem Kamel auf dem Wappen von Tscheljabinsk zu tun. Ihr seltsames Wappen verdankt die Stadt ihren engen Nachbarn und Handelspartnern – den Kasachen und Kirgisen.

Das Kamel aus dem Wappen von Tscheljabinsk könnte verschwinden

Tscheljabinsk erhielt das Wappen als Erbe von der Provinz Iset. Im Laufe der Zeit änderte sich die Heraldik, aber das Lasttier erschien immer noch auf den Bannern. Das Wappen der Stadt Tscheljabinsk erschien erstmals 1864. Es zeigte drei rote Kamele vor dem Hintergrund eines silbernen Schildes und einer Festungsmauer. 1994 wurde das Wappen durch ein neues ersetzt: ein Kamel vor dem Hintergrund einer Mauer. Das moderne Wappen wurde im Jahr 2000 entwickelt. Von diesem Moment an erhielt das Tier eine natürliche Farbe.

Sowjetische Version des Wappens

Tscheljabinsk hätte in der UdSSR beinahe sein Kamel verloren. Auf einem der sowjetischen Projekte waren auf dem Wappen ein Raupenschlepper, ein Bergbauturm und ein offenes Buch abgebildet. Für das Wappen gab es allerdings noch ein anderes Motiv: eine Stahlkelle auf rotem Grund, daneben kleine Abbildungen eines Zobels und eines Kamels. Die Medaillen, die zum 250-jährigen Jubiläum der Stadt im Jahr 1986 verliehen wurden, zeigten keine Tiere. Auf dem Metall waren eine Kelle und die Zahl 250 eingeprägt. Die sowjetische Version des Tscheljabinsker Wappens wurde nie genehmigt.

Welche unserer Siedlungen wurde „zur Seife geschickt“ und welche „bekam den Kürbis“?

Mit Zustimmung der Führung der Region Tscheljabinsk wurde dort ein Wettbewerb für die beste Idee zur Verewigung des Tages organisiert, an dem ein Meteorit über der Region explodierte. Zu den „kreativsten“ Vorschlägen der Bürger gehört die Änderung des Wappens der Region, auf dem vorgeschlagen wird, einen Meteoriten neben einem Kamel zu platzieren.

Wappen von Tscheljabinsk.

MK studierte die seltsamsten Wappen russischer Regionen und Städte. Was wir dort nicht fanden: vom negroiden Tiger über ein Opfer, einen Schlafmohn und Zellulosefragmente.

Beginnen wir mit den Einwohnern von Tscheljabinsk. Heute ist das Kamel das Hauptelement des Wappens dieser Region und ihrer Hauptstadt. Das Bild des „Wüstenschiffs“ erschien zur Zeit von Kaiserin Katharina der Großen auf dem Wappenschild. In der Beschreibung des am 6. Juli 1782 genehmigten Wappens von Tscheljabinsk heißt es: „Im ... unteren Teil des Schildes ist ein beladenes Kamel zu sehen, als Zeichen dafür, dass es mit Waren in diese Stadt gebracht wird.“ Die Autoren meinten, dass durch diese Stadt im Ural seit der Antike eine Karawanenroute verlief, auf der Waren aus der Mongolei und China in den europäischen Teil des Landes geliefert wurden. Aus historischer Sicht ist die Existenz des Tscheljabinsker „Wappen“-Kamels also durchaus logisch und gerechtfertigt.

Das Gleiche gilt nicht für den „Helden tierischen Ursprungs“, der sich auf dem Wappen der Stadt Serpuchow niedergelassen hat. Das Wappensymbol dieses regionalen Zentrums in der Nähe von Moskau ist seit mehr als 200 Jahren der Pfau! (Ich möchte nur den Slogan unter den Menschen verbreiten: „Die Region Moskau ist die Heimat der Pfauen!“)

Wappen von Serpuchow

Aber wie hat der exotische Paradiesvogel in unseren nördlichen Regionen, am Ufer der Oka, „ein Nest gebaut“? Es stellt sich heraus, dass, als am Ende des 18. Jahrhunderts im Auftrag der bereits erwähnten Kaiserin Katharina im Land eine Kampagne zur massiven Vergabe von Wappen an Städte begann, der damalige Oberherold des Reiches, Graf Francisco Santi, geschickt wurde Sie verschickten Fragebögen in alle Ecken des Landes, um herauszufinden, welches „exklusive“ es in jeder Stadt und Gemeinde gab. „– damit es auf dem Wappen angezeigt werden kann.“ In der von Serpuchow erhaltenen Antwort wurde Santis Aufmerksamkeit durch den Satz erregt: „In einem Kloster werden Pfauen geboren ...“ (gemeint war das Wyssotski-Kloster, dessen Mönche 1691 der Okolnitsch Michail Kolupajew einen Pfau und einen Pfau schenkte als Beitrag, aus dem die Pfauenfamilie Serpuchow hervorging.) Eine solch unbedeutende Bemerkung im Fragebogen wurde zum Grund für die „Verankerung“ des Pfaus im Wappen von Serpuchow.

Ein Pfau klingt jedoch zumindest „stolz“. Einige andere Siedlungen erhielten deutlich weniger Spitzenvögel. Beispielsweise wurde der Stadt Jelabuga in Tatarstan, die heute für die Automobilproduktion bekannt ist, vor 232 Jahren ein Wappen verliehen, auf dem „… im unteren Teil des Schildes in einem silbernen Feld ein Specht auf einem Baumstumpf sitzt.“ , indem er darauf pickt, denn es gibt dort viele Vögel dieser Art.“

Aber Irkutsk hat ein Tier in sein Wappen aufgenommen, das in Wirklichkeit überhaupt nicht existiert. Bei diesem einzigartigen Exemplar handelt es sich um einen „negroiden“ Tiger, der wie ein Biber mit Schwimmhäuten und einem flachen „fleischigen“ Schwanz ausgestattet ist.

Wappen von Irkutsk

Woher kam so ein Mutant? – Wir lesen die Beschreibung des im Herbst 1790 genehmigten Wappens: „Im silbernen Feld des Schildes läuft ein Tiger, und in seinem Maul ist ein Zobel.“ Nun, hier gibt es nichts Übernatürliches, denn in jenen alten Zeiten, im Osten der riesigen sibirischen Provinz, waren Tiger keine Seltenheit. Dieser Name des Tieres fand jedoch bei den Sibiriern irgendwie keinen Anklang, und stattdessen nannten die Einheimischen die mächtige getigerte Katze Babr. Man kann sich die weitere Entwicklung der Ereignisse leicht vorstellen: Beamte, weit entfernt von der sibirischen Exotik, verwechselten den lokalen Babr leicht mit dem weit verbreiteten „Wassertier“ – dem Biber. So stellte sich später laut offiziellen Dokumenten heraus, dass die Einwohner von Irkutsk einen laufenden Biber (!) auf ihrem Wappen haben, der einen Zobel im Maul hält. Um das „Bild“ irgendwie an diese unangenehme Beschreibung anzupassen, wurde der Tiger aus dem Irkutsker Wappen mit „Biber“-Hinterbeinen und -Schwanz bemalt und die gestreifte Hautfarbe wurde entfernt und durch schlichtes Schwarz ersetzt.

Unter anderen russischen Wappen, die mit Tierbildern ausgestattet waren, gab es eines, das sehr „sadistisch“ war. Das Wappen des Bezirks Kargopol in der Region Archangelsk zeigt laut der im Juni 2004 genehmigten Beschreibung „in einem azurblauen Feld einen silbernen Widder mit goldenen Hörnern, der auf goldenen Marken liegt; alles ist in scharlachrote (rote) Flammen gehüllt.“ Das heißt, der Prozess des Bratens eines Widders wird tatsächlich dargestellt – ungeschnitten, direkt in seiner ganzen Natürlichkeit. Die Erklärung für das Erscheinen eines solchen „Schreckens“ auf dem Wappen ist, dass das Ritual, einen Widder zu opfern, im russischen Norden seit heidnischen Zeiten weit verbreitet ist. In einigen Dörfern des Bezirks Kargopol gab es bereits vor der Revolution den „Widdersonntag“, an dem Bauern einen Widder schlachteten und ihn dem Propheten Elia opferten.

Unter Hunderten russischen Stadtwappen gibt es einige, deren Abbildungen in der Neuzeit als verbotene Propaganda interpretiert werden können.

Auf dem Wappen des Dorfes (ehemals Stadt) Epifan in der Region Tula ist die Droge Hanf zu sehen.

Wappen des Dorfes Epifan

Nach der antiken Beschreibung des Wappens stellt es „einen Schild dar, ein silbernes Feld mit schwarzer Erde darunter, aus dem drei Hanfepen wachsen, die zeigen, dass die Umgebung dieser Stadt neben anderen Werken reich an Hanf ist.“ Es ist klar, dass unsere Urgroßväter, als sie Hanf auf dem Wappen von Epifani zeichneten, nicht einmal an die narkotischen Eigenschaften dieses „Unkrauts“ dachten. Damals wurde diese Pflanze aktiv angebaut, um daraus Hanf für die Herstellung starker Seile und nützliches Hanföl zu gewinnen.

Derselbe „kriminelle“ Hanf ist auf den Wappen einiger anderer Gebiete abgebildet, in denen in der Vergangenheit der Hanfanbau für wirtschaftliche Zwecke florierte – im Bezirk Kimovsky in der Region Tula und in der Stadt Novozybkov in der Region Brjansk (in letzterem Fall). In diesem Fall werden Hanfstängel zu einem grünen Bündel zusammengerollt dargestellt, und in den 1980er Jahren, als Hanf bereits auf den „schwarzen Listen“ stand, begann man, anstelle eines Bündels ein „harmloseres“ heraldisches Element zu zeichnen – eine Kanone).

Ein weiteres narkotisches „Objekt“ gelangte ebenfalls in die Heraldik. Hier ist eine Beschreibung des im März 1843 genehmigten Wappens der Stadt Derbent im heutigen Dagestan: „...In der unteren Hälfte des Schildes, in zwei Teile geteilt und mit einem silbernen Feld versehen, auf der Auf der rechten Seite befindet sich eine alte Festungsmauer mit einem Tor...; Auf der linken Seite sind die ineinander verschlungenen Wurzeln einer Krapppflanze und mehrere mit einem goldenen Seil zusammengebundene Mohnstängel zu sehen, als Zeichen dafür, dass die Bewohner Krapp mit großem Erfolg verarbeiten und Mohn züchten, um daraus Opium (Shiryak) herzustellen.“

Wappen von Derbent

Das Opiat ist auch auf dem Wappen der Stadt Karatschew (heutiges Gebiet Brjansk) abgebildet, das 1781 genehmigt wurde. „...Im unteren Teil des Wappenschildes befindet sich ein Silber.“ Feld einen Strauß blühender Mohnblumen auf, die mit einem goldenen Seil zusammengebunden sind, von denen es auf den Feldern rund um diese Stadt eine ganze Menge gibt, die sie säen und damit handeln.“

Manche Wappen sind mit eher unerwarteten Elementen „ausgestattet“. In der alten Beschreibung des Wappens der Stadt Shuya (Region Iwanowo) aus dem Jahr 1781 heißt es beispielsweise: „... Im unteren Teil des Schildes befindet sich ein Stück Seife in einem roten Feld. Damit sind die herrlichen Seifenfabriken in der Stadt gemeint.“ Zwar hat sich dieses Stück Seife in der 2004 genehmigten modernen Version des Wappens in eine Art abstrakten „Goldbarren mit drei sichtbaren Seiten – der Vorderseite, gerade gerichtet, der Oberseite und der linken Seite“ verwandelt.

Wappen der Stadt Shuya

Durch den Willen der Wappenkönige der Hauptstadt erhielt die Stadt Sengilei (heutiges Gebiet Uljanowsk) einen Kürbis. Im wörtlichen Sinne des Wortes: „...Am unteren Rand des Schildes befinden sich zwei große Kürbisse mit Zweigen in einem silbernen Feld, die den Überfluss dieser Art von Früchten symbolisieren.“

Manchmal wurden die Namen alter russischer Siedlungen zu einem „Hinweis“ für die Schöpfer von Wappen. Hier befinden sich zum Beispiel zwei Städte in der heutigen Region Pensa – Werchniy und Nischni Lomow. Hier müssen Sie Ihre Fantasie nicht allzu sehr anstrengen – in beiden Fällen erscheinen in den Stadtwappen im unteren Teil „fünf eiserne Brecheisen, die in einem Stern angeordnet sind, mit scharfen Enden nach oben, was den Namen davon bedeutet.“ Stadt."

Kommen Sie, die meisten versierten Leser, raten Sie mal, wie man den Namen Dukhovshchina auf dem Wappen illustrieren kann? Für diejenigen, die dieser Aufgabe nicht gewachsen sind, zitieren wir ein Fragment aus der Beschreibung des 1780 für diese Stadt auf dem Gebiet der heutigen Region Smolensk genehmigten Wappens: „...Im unteren Teil des Schildes in a Auf dem weißen Feld steht ein Rosenstrauch, der einen angenehmen Geist verbreitet.“

Natürlich hat sich die Kreativität der Wappenerfinder „aus der Zeit des Aufbaus des entwickelten Sozialismus im Land“ von all diesem Archaismus entfernt. In der UdSSR erhielten Städte und Gemeinden „Propaganda“-Wappen – ganz im Sinne der Propagandaplakate. Sie zeigten Kraftwerke, Fabriken, Turbinen, Eisbrecher, Stahlpfannen, Zahnräder (naja, das heraldische Element war sehr beliebt!), Rohre, Ähren, Hämmer ... Auf dem Wappen der Stadt Bratsk, genehmigt in 1980 wurden dort, wo die größte Zellstofffabrik der Papierfabrik errichtet wurde, unter anderem sogar „stilisierte Fragmente der chemischen Formel der Zellulose“ abgebildet.