Es ist 100 Jahre her, dass eines der schrecklichsten Ereignisse der Weltgeschichte begann, Verbrechen gegen die Menschlichkeit - der Völkermord am armenischen Volk, der zweite (nach dem Holocaust) in Bezug auf den Grad der Erforschung und die Zahl der Opfer.

Vor dem Ersten Weltkrieg machten Griechen und Armenier (hauptsächlich Christen) zwei Drittel der Bevölkerung der Türkei aus, direkt Armenier - ein Fünftel der Bevölkerung, 2-4 Millionen Armenier von 13 Millionen Menschen, die in der Türkei leben, einschließlich aller anderen Nationen.

Rund 1,5 Millionen Menschen wurden nach offiziellen Angaben Opfer des Völkermords: 700.000 kamen ums Leben, 600.000 starben bei der Deportation. Weitere 1,5 Millionen Armenier wurden zu Flüchtlingen, viele flohen in das Gebiet des modernen Armeniens, teilweise nach Syrien, Libanon, Amerika. Laut verschiedenen Quellen leben heute 4-7 Millionen Armenier in der Türkei (bei einer Gesamtbevölkerung von 76 Millionen Menschen), die christliche Bevölkerung beträgt 0,6% (zum Beispiel 1914 - zwei Drittel, obwohl die Bevölkerung der Türkei damals 13 war Millionen Menschen).

Einige Länder, darunter Russland, erkennen den Völkermord an, Die Türkei hingegen bestreitet die Tatsache des Verbrechens, weshalb sie bis heute feindselige Beziehungen zu Armenien unterhält.

Der von der türkischen Armee verübte Völkermord zielte nicht nur auf die Vernichtung der armenischen (insbesondere der christlichen) Bevölkerung, sondern auch gegen die Griechen und Assyrer. Noch vor Beginn des Krieges (1911-14) wurde den türkischen Behörden von der Partei Einheit und Fortschritt ein Befehl übermittelt, Maßnahmen gegen die Armenier zu ergreifen, dh die Tötung des Volkes sei eine geplante Aktion.

„Die Situation eskalierte 1914 noch mehr, als die Türkei ein Verbündeter Deutschlands wurde und Russland den Krieg erklärte, womit die einheimischen Armenier natürlich sympathisierten. Die Regierung der Jungtürken erklärte sie zur „fünften Kolonne“, und deshalb wurde beschlossen, sie alle in schwer zugängliche Bergregionen zu deportieren“ (ria.ru)

„Die Massenvernichtung und Deportation der armenischen Bevölkerung Westarmeniens, Kilikiens und anderer Provinzen des Osmanischen Reiches wurde von den herrschenden Kreisen der Türkei in den Jahren 1915-1923 durchgeführt. Die Völkermordpolitik an den Armeniern wurde durch eine Reihe von Faktoren bedingt. Führend unter ihnen war die Ideologie des Panislamismus und Panturkismus, zu der sich die herrschenden Kreise des Osmanischen Reiches bekennen. Die militante Ideologie des Pan-Islamismus zeichnete sich durch Intoleranz gegenüber Nicht-Muslimen aus, predigte unverblümten Chauvinismus und forderte die Turkifizierung aller nicht-türkischen Völker.

Als die jungtürkische Regierung des Osmanischen Reiches in den Krieg eintrat, machte sie weitreichende Pläne für die Schaffung des "Großen Turan". Es sollte Transkaukasien im Norden an das Reich anhängen. Kaukasus, Krim, Wolgagebiet, Zentralasien. Auf dem Weg zu diesem Ziel mussten die Angreifer zunächst dem armenischen Volk den Garaus machen, das sich den aggressiven Plänen der Panturkisten widersetzte. Im September 1914 wurde bei einem Treffen unter dem Vorsitz von Innenminister Talaat ein besonderes Gremium gebildet - das Exekutivkomitee der Drei, das beauftragt wurde, das Massaker an der armenischen Bevölkerung zu organisieren; dazu gehörten die Anführer der Jungtürken Nazim, Behaetdin Shakir und Shukri. Das Exekutivkomitee der drei erhielt weitreichende Befugnisse, Waffen, Geld. » (Völkermord.ru)

Der Krieg wurde zu einer Gelegenheit für die Umsetzung grausamer Pläne, das Ziel des Blutvergießens war die vollständige Vernichtung des armenischen Volkes, was die Führer der Jungtürken daran hinderte, ihre selbstsüchtigen politischen Ziele zu verwirklichen. Die Türken und andere in der Türkei lebende Völker stellten sich mit allen Mitteln gegen die Armenier, setzten sie herab und stellten sie in ein schmutziges Licht. Der 24. April 1915 wird als Beginn des Völkermords an den Armeniern bezeichnet, aber die Verfolgung und das Morden begannen lange davor. Dann, Ende April, erlitt die deportierte Intelligenz und Elite Istanbuls den ersten mächtigsten und vernichtendsten Schlag: die Verhaftung von 235 adligen Armeniern, ihr Exil, dann die Verhaftung von weiteren 600 Armeniern und mehreren Tausend mehr Menschen, von denen viele in der Nähe der Stadt getötet wurden.

Seitdem wurden kontinuierlich „Säuberungen“ von Armeniern durchgeführt: Die Deportationen zielten nicht auf die Umsiedlung (Exilierung) der Menschen in die Wüsten Mesopatamiens und Syriens, sondern auf ihre vollständige Vernichtung. Menschen wurden auf dem Weg der Prozession der Gefangenenkarawane oft von Räubern überfallen und zu Tausenden getötet, nachdem sie an ihren Zielen angekommen waren. Außerdem wandten die „Vollstrecker“ Folter an, bei der entweder alle oder die meisten der deportierten Armenier starben. Karawanen wurden auf dem längsten Weg geschickt, die Menschen waren erschöpft von Durst, Hunger und unhygienischen Bedingungen.

Zur Deportation von Armeniern:

« Die Abschiebung erfolgte nach drei Grundsätzen: 1) das „Zehn-Prozent-Prinzip“, wonach Armenier nicht mehr als 10 % der Muslime in der Region ausmachen sollten, 2) die Zahl der Häuser der Deportierten fünfzig nicht übersteigen sollte, 3) den Deportierten verboten wurde, ihre Plätze zu wechseln des Bestimmungsortes. Armeniern war es verboten, eigene Schulen zu eröffnen, armenische Dörfer mussten mindestens fünf Stunden voneinander entfernt sein. Trotz der Forderung, ausnahmslos alle Armenier zu deportieren, wurde ein erheblicher Teil der armenischen Bevölkerung von Istanbul und Edirne nicht ausgewiesen, aus Angst, dass ausländische Mitbürger Zeugen dieses Prozesses werden würden“ (Wikipedia)

Das heißt, sie wollten diejenigen neutralisieren, die noch überlebten. Wie hat das armenische Volk die Türkei, Deutschland (das das erste unterstützte) „geärgert“? Neben politischen Motiven und dem Wunsch, neue Länder zu erobern, hatten die Feinde der Armenier auch ideologische Erwägungen, wonach christliche Armenier (ein starkes, geeintes Volk) für die erfolgreiche Lösung ihrer Pläne die Ausbreitung des Panislamismus verhinderten. Christen wurden gegen Muslime aufgehetzt, Muslime wurden aufgrund politischer Ziele manipuliert, hinter den vereinigungsbedürftigen Parolen verbarg sich der Einsatz der Türken bei der Vernichtung der Armenier.

NTV-Dokumentation „Völkermord. Anfang"

Neben Informationen über die Tragödie zeigt der Film einen erstaunlichen Moment: Es gibt ziemlich viele lebende Großmütter, die die Ereignisse von vor 100 Jahren miterlebt haben.

Zeugenaussagen von Opfern:

„Unsere Gruppe wurde am 14. Juni unter der Eskorte von 15 Gendarmen über die Bühne gefahren. Wir waren 400-500 Leute. Bereits zwei Stunden zu Fuß von der Stadt entfernt wurden wir von zahlreichen Banden von Dorfbewohnern und Banditen angegriffen, die mit Jagdgewehren, Gewehren und Äxten bewaffnet waren. Sie haben uns alles genommen. In sieben bis acht Tagen töteten sie alle Männer und Jungen über 15 Jahre – einen nach dem anderen. Zwei Schläge mit dem Hintern und der Mann ist tot. Die Banditen schnappten sich alle attraktiven Frauen und Mädchen. Viele wurden zu Pferd in die Berge gebracht. So wurde auch meine Schwester entführt, die von ihrem einjährigen Kind weggerissen wurde. Wir durften nicht in den Dörfern übernachten, sondern mussten auf nacktem Boden schlafen. Ich habe gesehen, wie Menschen Gras gegessen haben, um ihren Hunger zu stillen. Und was die Gendarmen, Banditen und Anwohner im Schutz der Dunkelheit taten, ist unbeschreiblich“ (aus den Erinnerungen einer armenischen Witwe aus der Stadt Bayburt im Nordosten Anatoliens)

„Sie befahlen den Männern und Jungen, nach vorne zu kommen. Einige der kleinen Jungen waren als Mädchen verkleidet und versteckten sich in der Menge der Frauen. Aber mein Vater musste gehen. Er war ein erwachsener Mann mit Ycams. Sobald sie alle Männer getrennt hatten, tauchte eine Gruppe bewaffneter Männer hinter dem Hügel auf und tötete sie vor unseren Augen. Sie stachen ihnen mit Bajonetten in den Bauch. Viele Frauen hielten es nicht aus und stürzten sich von der Klippe in den Fluss“ (aus der Geschichte einer Überlebenden aus der Stadt Konya, Zentralanatolien)

„Die Zurückgebliebenen wurden sofort erschossen. Sie fuhren uns durch menschenleere Gebiete, durch Wüsten, auf Bergpfaden und umgingen Städte, sodass wir nirgendwo Wasser und Nahrung bekommen konnten. Nachts waren wir nass vom Tau, und tagsüber waren wir erschöpft von der sengenden Sonne. Ich erinnere mich nur, dass wir die ganze Zeit gelaufen und gelaufen sind “(aus den Erinnerungen eines Überlebenden)

Stoisch, heldenhaft und verzweifelt wehrten die Armenier die brutalisierten Türken ab, inspiriert von den Parolen der Anstifter von Revolten und Blutvergießen, möglichst viele der als Feinde dargestellten zu töten. Die größten Schlachten und Konfrontationen waren die Verteidigung der Stadt Van (April-Juni 1915), des Musa-Dag-Gebirges (53-tägige Verteidigung im Sommer-Frühherbst 1915).

Beim blutigen Massaker an den Armeniern verschonten die Türken weder Kinder noch schwangere Frauen, sie verspotteten die Menschen auf unglaublich grausame Weise., Mädchen wurden vergewaltigt, als Konkubinen genommen und gefoltert, Massen von Armeniern wurden auf Lastkähnen, Fähren unter dem Vorwand der Umsiedlung gesammelt und im Meer ertränkt, in Dörfern gesammelt und lebendig verbrannt, Kinder wurden geschlachtet und auch ins Meer geworfen, medizinische Experimente wurden durchgeführt in eigens eingerichteten Camps an Jung und Alt durchgeführt. Die Menschen vertrockneten lebendig vor Hunger und Durst. All die Schrecken, die damals über das armenische Volk hereinbrachen, sind nicht in trockenen Buchstaben und Zahlen zu beschreiben, diese Tragödie, an die sie sich auch in der jüngeren Generation bis heute in emotionaler Farbigkeit erinnern.

Aus den Zeugenaussagen: „Ungefähr 30 Dörfer wurden im Bezirk Alexandropol und in der Region Achalkalaki abgeschlachtet, einige von denen, denen es gelungen ist zu fliehen, befinden sich in der verzweifeltsten Lage.“ Andere Berichte beschrieben die Situation in den Dörfern des Bezirks Alexandropol: „Alle Dörfer wurden ausgeraubt, es gibt keine Unterkunft, kein Getreide, keine Kleidung, kein Benzin. Die Straßen der Dörfer sind voller Leichen. All dies wird ergänzt durch Hunger und Kälte, die ein Opfer nach dem anderen wegnehmen ... Außerdem verhöhnen Frager und Hooligans ihre Gefangenen und versuchen, die Menschen mit noch brutaleren Mitteln zu bestrafen, sich zu freuen und es zu genießen. Sie setzen ihre Eltern verschiedenen Qualen aus, zwingen sie, ihre 8-9-jährigen Mädchen den Henkern auszuliefern …“ (genocide.ru)

« Die biologische Rechtfertigung wurde als eine der Rechtfertigungen für die Vernichtung der osmanischen Armenier verwendet. Armenier wurden als "gefährliche Mikroben" bezeichnet, ihnen wurde ein niedrigerer biologischer Status als Muslimen zugeschrieben . Der Hauptförderer dieser Politik war Dr. Mehmet Reshid, der Gouverneur von Diyarbekir, der als erster befahl, Hufeisen an die Füße der Deportierten zu nageln. Reshid praktizierte auch die Kreuzigung von Armeniern und imitierte die Kreuzigung Christi. Die offizielle türkische Enzyklopädie von 1978 charakterisiert Reşid als "einen feinen Patrioten". (Wikipedia)

Kindern und Schwangeren wurde gewaltsam Gift verabreicht, Widerspenstige wurden ertränkt, tödliche Dosen Morphin gespritzt, Kinder in Dampfbädern getötet, viele perverse und grausame Experimente an Menschen durchgeführt. Diejenigen, die unter Bedingungen von Hunger, Kälte, Durst und unhygienischen Bedingungen überlebten, starben oft an Typhus.

Einer der türkischen Ärzte, Hamdi Suat, der Experimente an armenischen Soldaten durchführte, um einen Impfstoff gegen Typhus zu erhalten (ihnen wurde mit Typhus infiziertes Blut injiziert), wird in der modernen Türkei als Nationalheld verehrt, der Begründer der Bakteriologie, in Istanbul ist ihm ein Hausmuseum gewidmet.

Im Allgemeinen ist es in der Türkei verboten, die damaligen Ereignisse als Völkermord am armenischen Volk zu bezeichnen, die Geschichtsbücher erzählen von der erzwungenen Verteidigung der Türken und den Morden an Armeniern als Maßnahme der Selbstverteidigung sind Opfer, denn viele andere Länder werden als Aggressoren entlarvt.

Die türkischen Behörden agitieren ihre Landsleute auf jede erdenkliche Weise, um die Position zu stärken, dass es nie einen Völkermord an den Armeniern gegeben hat, Kampagnen, PR-Kampagnen werden durchgeführt, um den Status eines „unschuldigen“ Landes, Denkmäler der armenischen Kultur und Architektur aufrechtzuerhalten in der Türkei existieren, werden zerstört.

Krieg verändert Menschen bis zur Unkenntlichkeit. Was ein Mensch unter dem Einfluss von Behörden anrichten kann, wie leicht er tötet, und zwar nicht nur, sondern brutal – es ist schwer vorstellbar, wenn wir die Sonne, das Meer, die Strände der Türkei in fröhlichen Bildern sehen oder uns an unsere eigenen Reiseerlebnisse erinnern . Warum ist die Türkei dort ... im Allgemeinen - der Krieg verändert die Menschen, die Menge, inspiriert von den Ideen des Sieges, der Machtergreifung - fegt alles auf seinem Weg weg, und wenn es im normalen, friedlichen Leben für viele grausam ist, zu töten , dann im Krieg - viele werden zu Monstern und merken das nicht.

Unter dem Lärm und der Intensivierung der Grausamkeit des Blutflusses - ein vertrauter Anblick, wie viele Beispiele dafür, wie Menschen während jeder Revolution, Zusammenstößen, militärischen Konflikten sich nicht beherrschen und alles und jeden um sich herum zerstören, töten.

Die Gemeinsamkeiten aller in der Weltgeschichte durchgeführten Völkermorde sind darin ähnlich, dass Menschen (Opfer) auf das Niveau von Insekten oder seelenlosen Objekten abgewertet wurden, während Provokateure in jeder Hinsicht die Täter und Nützlinge für die Vernichtung des Volkes anriefen nicht nur der Mangel an Mitleid mit dem potenziellen Gegenstand der Morde, sondern auch Hass, tierische Wut. Sie waren überzeugt, dass die Opfer an vielen Problemen schuld waren, dass der Triumph der Vergeltung notwendig war, verbunden mit ungezügelter tierischer Aggression - dies bedeutete eine unkontrollierbare Welle von Empörung, Wildheit und Wildheit.

Neben der Vernichtung der Armenier führten die Türken auch die Zerstörung des kulturellen Erbes des Volkes durch:

„In den Jahren 1915-23 und in den folgenden Jahren wurden Tausende von armenischen Manuskripten, die in armenischen Klöstern aufbewahrt wurden, zerstört, Hunderte von historischen und architektonischen Denkmälern zerstört und die Schreine des Volkes entweiht. Die Zerstörung historischer und architektonischer Denkmäler auf dem Territorium der Türkei, die Aneignung vieler kultureller Werte des armenischen Volkes dauert bis heute an. Die Tragödie, die das armenische Volk erlebt hat, spiegelte sich in allen Aspekten des Lebens und des sozialen Verhaltens des armenischen Volkes wider und war fest in seinem historischen Gedächtnis verankert. Die Auswirkungen des Völkermords wurden sowohl von der Generation, die sein direktes Opfer wurde, als auch von nachfolgenden Generationen erlebt“ (genocide.ru)

Unter den Türken gab es fürsorgliche Menschen, Beamte, die armenischen Kindern Unterschlupf gewährten oder sich gegen die Vernichtung der Armenier auflehnten – aber im Grunde wurde jede Hilfe für die Opfer des Völkermords verurteilt und bestraft, also sorgfältig verschwiegen.

Nach der Niederlage der Türkei im Ersten Weltkrieg verurteilte ein Militärtribunal 1919 (trotzdem – Völkermord, nach den Versionen einiger Historiker und Augenzeugenberichte – bis 1923) Vertreter des Dreierkomitees später in Abwesenheit zum Tode Das Urteil wurde für alle drei vollstreckt, auch durch Selbsturteil. Aber wenn die Darsteller mit der Hinrichtung geehrt wurden, blieben diejenigen, die Befehle gaben, auf freiem Fuß.

Der 24. April ist der Europäische Gedenktag für die Opfer des Völkermords an den Armeniern. Als eines der ungeheuerlichsten in Bezug auf die Zahl der Opfer und den Grad der Erforschung von Völkermorden in der Weltgeschichte, wie dem Holocaust, erlebte es Versuche, es zu leugnen, vor allem von dem Land, das für die Massaker verantwortlich ist. Nach offiziellen Angaben beläuft sich die Zahl der getöteten Armenier auf etwa 1,5 Millionen Menschen.

Um das Wesen der Armenierfrage und das Konzept des „armenischen Völkermords“ zu verdeutlichen, werden wir einige Auszüge aus dem Buch des berühmten französischen Historikers Georges de Maleville „Armenische Tragödie von 1915“ zitieren, das in russischer Sprache von Baku veröffentlicht wurde Verlag "Elm" im Jahr 1990, und werde versuchen, es zu kommentieren.

In Kapitel I, Historischer Rahmen der Ereignisse, schreibt er: Das geographisch große Armenien stellt ein Gebiet mit unbestimmten Grenzen dar, dessen ungefähres Zentrum der Berg Ararat (5,165 m) war und das von drei großen Seen des Kaukasus begrenzt wurde: Sevan (Goycha) - von Nordosten, Van-See - von Südwesten und Urmia-See im iranischen Aserbaidschan - von Südosten. Es ist unmöglich, die Grenzen Armeniens in der Vergangenheit genauer zu bestimmen, da verlässliche Daten fehlen. Wie Sie wissen, gibt es heute im Zentralkaukasus einen armenischen Kern - die armenische SSR, deren Bevölkerung nach sowjetischen Statistiken zu 90% aus Armeniern besteht. Aber es war nicht immer so. Die „sechs armenischen Provinzen“ der osmanischen Türkei (Erzurum, Van, Bitlis, Diyarbekir, Elaziz und Sivas) wurden bis 1914 von einer großen Zahl von Armeniern bewohnt, die jedoch keineswegs die Mehrheit darstellten. Heute leben keine Armenier mehr in Anatolien, und ihr Verschwinden wird dem türkischen Staat angelastet.". Wie Georges de Maleville jedoch auf S. 19 schreibt: „ seit 1632 wurde die Grenze infolge der russischen Invasion im Kaukasus geändert. Es wurde deutlich, dass die politischen Pläne der Russen in der Annexion der Schwarzmeerküste bestanden. 1774 bestätigte ein Abkommen in Kuchuk-Keynar den Verlust der Vorherrschaft der Osmanen über die Krim. An der Ostküste des Schwarzen Meeres sind nach dem 1812 in Bukarest geschlossenen Vertrag Abchasien und Georgien an Russland abgetreten, jedoch seit 1801 annektiert. Der 1801 begonnene Krieg mit Persien endete 1828 mit der Übertragung aller Gebiete Persiens nördlich der Araks, nämlich des Eriwan-Khanats, an Russland. Nach dem im März unterzeichneten Vertrag von Turkmenchay hatte Russland eine gemeinsame Grenze mit der Türkei, und indem es Persien zurückdrängte, erlangte es die Vorherrschaft über einen Teil des Territoriums Armeniens(die dort in der Geschichte nie existiert hat - Anm. d. Red.).

Einen Monat später, im April 1828, besetzte die Armee von Loris-Melikov, die gekommen war, um den Armenierfeldzug zu beenden, Türkisch-Anatolien im Rahmen der Operationen des Fünften Russisch-Türkischen Krieges und belagerte zum ersten Mal die Festung in Karey. Während dieser Ereignisse unterstützte die armenische Bevölkerung der Türkei zum ersten Mal die russische Armee, die aus Freiwilligen bestand, die in Erivan rekrutiert, vom Katholikos von Etchmiadzin zum Fanatismus getrieben und aufgefordert wurden, die muslimische Bevölkerung zu terrorisieren und zu erheben die armenische Bevölkerung der Türkei zum Aufstand. Dasselbe Szenario spielte sich 90 Jahre lang unerschütterlich ab, jedes Mal, wenn die russische Armee einen weiteren Durchbruch auf demselben Gebiet erzielte, mit der einzigen Nuance, dass die russische Propaganda im Laufe der Zeit ihre Methoden verbesserte, und zwar ab dem Moment, als die „armenische Frage“ wurde Gegenstand ständiger Aufregung war die russische Armee sicher, dass sie auf türkisches Territorium und auf den Rücken der türkischen Armee zählen konnte, dh auf die Unterstützung von Banden bewaffneter Rebellen, die in Erwartung eines Durchbruchs der russischen Armee dies tun würden Zermürben Sie die türkische Armee und versuchen Sie, sie von hinten zu zerstören. Danach gab es 1833, 1877 weitere russisch-türkische Kriege. 36 Jahre vergingen bis zum nächsten Konflikt, der mit der Kriegserklärung am 1. November 1914 begann. Eine lange Zeit war für Türkisch-Anatolien jedoch keineswegs friedlich. Ab 1880 erlebte das türkische Armenien zum ersten Mal in seiner Geschichte Unruhen, Banditentum und blutige Unruhen, die der osmanische Staat ohne großen Erfolg zu stoppen versuchte. Die Unruhen folgten einer nicht zufälligen Chronologie: Es gab systematische Unruhen, und ihre Unterdrückung, die zur Herstellung der Ordnung notwendig war, rief als Reaktion anhaltenden Hass hervor.

Im gesamten Gebiet, das zwischen Erzincayyom und Erzerum im Norden und Diyarbekir und Van im Süden eingeschlossen ist, werden seit mehr als zwanzig Jahren in einer vom Zentrum entfernten und schwer zu regierenden Region Aufstände mit allen Konsequenzen durchgeführt, die sich daraus ergeben können .". Wie russische Quellen bezeugen, flossen hier Waffen aus Russland wie ein Fluss.

„Am 1. November 1914 musste die Türkei in den Krieg eintreten“, fährt Georges de Maleville fort. Im Frühjahr 1915 beschloss die türkische Regierung, die armenische Bevölkerung Ostanatoliens nach Syrien und in den gebirgigen Teil Mesopotamiens umzusiedeln, die damals türkisches Territorium waren. Sie beweisen uns, dass es angeblich um eine Prügelstrafe ging, um eine Maßnahme der verschleierten Zerstörung. Wir werden versuchen zu analysieren, ob dies so ist oder nicht. Aber bevor wir diese Ereignisse darlegen und studieren, ist es notwendig, die Disposition der Streitkräfte entlang der Frontlinie während des Krieges zu betrachten. Anfang 1915 machen die Russen ohne Wissen der Türken ein Manöver und steigen unter Umgehung von Ararat entlang der persischen Grenze nach Süden ab. Damals brach der Aufstand der in Wan lebenden Armenier aus, der zur ersten bedeutenden Deportation der armenischen Bevölkerung während des Krieges führte. Dies sollte genauer betrachtet werden.

Ein Telegramm des Gouverneurs von Van vom 20. März 1915 berichtet von einem bewaffneten Aufstand und spezifiziert: „ Wir glauben, dass es mehr als 2000 Rebellen gibt und versuchen, diesen Aufstand zu unterdrücken.". Die Bemühungen waren jedoch vergebens, da derselbe Gouverneur am 23. März berichtete, dass sich die Meuterei auf umliegende Dörfer ausbreitete. Einen Monat später wurde die Situation verzweifelt. Folgendes telegrafierte der Gouverneur am 24. April: 4.000 Rebellen versammelten sich in der Region. Die Rebellen schneiden Straßen ab, greifen umliegende Dörfer an und unterwerfen sie. Derzeit sind viele Frauen und Kinder ohne Herd und Zuhause. Sollten diese Frauen und Kinder (Muslime) nicht in die westlichen Provinzen transportiert werden?» Leider konnten sie es damals nicht, und hier sind die Konsequenzen.

« Die kaukasische Armee Russlands beginnt eine Offensive in Richtung Van, - sagt uns der amerikanische Historiker Stanford J. Shaw. (S. J. Shaw, Bd. 2, S. 316). — Zu dieser Armee gehört eine große Anzahl armenischer Freiwilliger. Sie verließen Eriwan am 28. April, ... erreichten Van am 14. Mai, organisierten und führten ein Massaker an der lokalen muslimischen Bevölkerung durch. In den nächsten zwei Tagen wurde in Wan unter dem Schutz der Russen ein armenischer Staat gegründet, der nach dem Verschwinden von getöteten oder vertriebenen Vertretern der muslimischen Bevölkerung bestehen zu können schien.«.

« Die armenische Bevölkerung der Stadt Van betrug vor diesen tragischen Ereignissen nur 33.789 Menschen, d. h. nur 42 % der Gesamtbevölkerung". (S. J. Shaw S. 316). Die Zahl der Muslime betrug 46.661 Menschen, von denen die Armenier offenbar etwa 36.000 Menschen getötet haben, was ein Akt des Völkermords ist (Anmerkung des Autors). Dies gibt eine Vorstellung vom Ausmaß der Schläge, die an der unbewaffneten Bevölkerung (muslimische Männer waren an der Front) durchgeführt wurden, um einfach Platz zu schaffen. In diesen Handlungen war nichts Zufälliges oder Unerwartetes. Hier ist, was ein anderer Historiker, Valiy, schreibt: „ Im April 1915 eroberten armenische Revolutionäre die Stadt Van und errichteten dort ein armenisches Hauptquartier unter dem Kommando von Aram und Varelu.(zwei Führer der revolutionären Partei "Dashnak"). der 6. Mai(vielleicht nach dem alten Kalender) Sie öffneten die Stadt für die russische Armee nach der Säuberung des Gebiets von allen Muslimen ... Zu den berühmtesten armenischen Führern (in Van) gehörte der ehemalige Abgeordnete des türkischen Parlaments Pasdermajian, bekannt als Garro. Er führte die armenischen Freiwilligen an, als es zu Zusammenstößen zwischen Türken und Russen kam". (Felix Valyi "Revolutions in Islam", Londres, 1925, S. 253).

Am 18. Mai 1915 äußerte sich der Zar außerdem „ Dankbarkeit an die armenische Bevölkerung von Van für ihre Hingabe“(Gyuryun, S. 261), und Aram Manukyan wurde zum russischen Gouverneur ernannt. Die Show setzt die Beschreibung der folgenden Ereignisse fort.

« Tausende armenische Einwohner von Mush sowie andere wichtige Zentren der östlichen Regionen der Türkei begannen, in den neuen armenischen Staat zu strömen, und unter ihnen befanden sich Kolonnen flüchtiger Gefangener ... Mitte Juni waren es mindestens 250.000 Armenier konzentrierte sich auf das Gebiet der Stadt Van ... Anfang Juli drängten jedoch osmanische Einheiten die russische Armee zurück. Die sich zurückziehende Armee wurde von Tausenden Armeniern begleitet: Sie flohen vor der Bestrafung für die Morde, die der totgeborene Staat zuließ(S. J. Shaw, S. 316).

Der türkenfeindlich eingestellte armenische Autor Khovanesyan schreibt: „ Die Panik war unbeschreiblich. Nach einem Monat des Widerstands gegen den Gouverneur, nach der Befreiung der Stadt, nach der Errichtung der armenischen Regierung war alles verloren. Mehr als 200.000 Flüchtlinge flohen mit der sich zurückziehenden russischen Armee in Transkaukasien, verloren das Klügste, was sie hatten, und fielen in endlose Fallen, die von den Kurden gestellt wurden“ (Hovannisian, „Weg zur Unabhängigkeit“, S. 53, zitieren par Shaue).

Wir sind so ausführlich auf die Ereignisse in Wan eingegangen, weil sie leider ein trauriges Beispiel sind. Erstens wird deutlich, inwieweit bewaffnete Aufstände in Regionen mit einer bedeutenden armenischen Minderheit weit verbreitet und gefährlich für die osmanischen Truppen waren, die gegen die Russen kämpften. Hier sprechen wir ganz offensichtlich und deutlich von Verrat vor dem Feind. Übrigens wird ein solches Verhalten der Armenier heute von Autoren, die ihre Behauptungen unterstützen, systematisch verschleiert - all dies wird einfach geleugnet: Die Wahrheit stört sie.

Andererseits bestätigen die offiziellen Telegramme der Türken die Meinung aller objektiven Autoren, dass die armenischen Führer die muslimische Mehrheit der lokalen Bevölkerung systematisch unterdrückten, um das Territorium erobern zu können (d.h. sie massakrierten einfach alle Kinder, Frauen , alte Leute - Hrsg.) . Wir haben bereits darüber gesprochen und wiederholen es noch einmal: Nirgendwo im Osmanischen Reich stellte die freiwillig angesiedelte armenische Bevölkerung auch nur eine unbedeutende Mehrheit dar, die die Schaffung einer autonomen armenischen Region ermöglichen könnte. Unter diesen Bedingungen hatten die armenischen Revolutionäre für den Erfolg ihrer Politik keine andere Wahl, als die Minderheit durch die Vernichtung der muslimischen Bevölkerung in eine Mehrheit zu verwandeln. Sie griffen zu diesem Verfahren jedes Mal, wenn sie freie Hand hatten, und schließlich mit Unterstützung der Russen selbst, und das ist das Hauptelement unserer Beweise, als wir versuchten, die Zahl der Armenier zu berechnen, die angeblich von den Türken vernichtet wurden, ehrlich Beobachter müssten die Zahl der Vermissten keinesfalls mit der Zahl der Opfer gleichsetzen; Während des gesamten Krieges wurde die wahnsinnige Hoffnung, die Errichtung eines autonomen armenischen Staates unter der Schirmherrschaft der Russen zu erreichen, zu einer Besessenheit für die armenische Bevölkerung der Türkei. Auch Khovanesyan, ein armenischer Autor, erzählt uns davon: „ Ein rücksichtsloser bewaffneter Aufstand in Wan brachte 200.000 Armenier aus allen Punkten Ostanatoliens zu ihm, die dann von dort flohen, 3.000er überwanden, um dann nach Erzurum zurückzukehren und von dort wieder mit anderen Armeniern zu fliehen, und so weiter.". Es ist unvermeidlich, dass eine Bevölkerung, die inmitten eines Krieges so schweres Leid erfahren hat, zahlenmäßig stark reduziert wird. Die Gerechtigkeit lässt jedoch nicht zu, dass die Türken für diese menschlichen Verluste verantwortlich gemacht werden, die ausschließlich auf die Umstände des Krieges und eine wahnsinnige Propaganda zurückzuführen sind, die die türkischen Armenier jahrzehntelang vergiftet und sie glauben gemacht hat, dass es ihnen gelingen würde, eine Unabhängigkeit zu schaffen Staat durch Rebellion oder Mord, während sie überall eine Minderheit waren". Kehren wir zur Geschichte der Schlachten zurück.

Der türkische Durchbruch war nur von kurzer Dauer, und im August mussten die Türken Van erneut an die Russen abtreten. Die Ostfront wurde bis Ende 1915 entlang der Van-Agri-Khorasan-Linie errichtet. Aber im Februar 1916 starteten die Russen eine mächtige Offensive in zwei Richtungen: eine - um den Van-See von der Südseite und weiter nach Bitlis und Mush, die zweite - von Kars nach Erzrum, das am 16. Februar eingenommen wurde. Auch hier wurden die Russen von unregelmäßigen Kolonnen von Armeniern begleitet, die entschlossen waren, alles auf ihrem Weg zu zermalmen.

Shaw schreibt: Es folgte die schlimmste Prügelstrafe des gesamten Krieges: Mehr als eine Million muslimische Bauern mussten fliehen. Tausende von ihnen wurden in Stücke geschnitten, als sie versuchten zu fliehen, als sich die osmanische Armee nach Erzincan zurückzog."(Show S. Pzh, S. 323).

Man kann sich nur über die Größenordnung dieser Zahl wundern: Sie gibt eine Vorstellung von dem Ruf der Brutalität, den sich die armenischen Hilfstruppen durch ständigen Terror erworben und aufrechterhalten haben (die russische Armee hat damit natürlich nichts zu tun).

Am 18. April wurde Trabzon von den Russen eingenommen, im Juli - Erzincan, sogar Sivas war bedroht. Die russische Offensive im Süden um den Vansee wurde jedoch zurückgeschlagen. Im Herbst 1916 verlief die Front in Form eines Halbkreises, der Trabzon und Erzincan auf russischem Gebiet umfasste und im Süden Bitlis erreichte. Diese Front bleibt bis zum Frühjahr 1918 bestehen.

Natürlich glaubten die armenischen revolutionären Organisationen, dass der Sieg der Russen gesichert sei, und bildeten sich ein: „ dass ihr Traum wahr werden würde, zumal der Hafen von Trabzon Teil der neu besetzten Gebiete war. Eine große Anzahl von Armeniern strömte in die Region Erzurum - Flüchtlinge aus Van sowie Auswanderer aus Russisch-Armenien. Während des ganzen Jahres 1917 war die russische Armee durch die St. Petersburger Revolution gelähmt. Am 18. Dezember 1917 unterzeichneten die Bolschewiki in Erzincan einen Waffenstillstand mit der osmanischen Regierung, dem am 3. März 1918 der Abschluss des Vertrags von Brest-Litowsk folgte, der die Rückgabe der ihnen eingenommenen Ostgebiete ankündigte 1878 in die Türkei. Die Russen gaben Kara und Ardagan zurück, und "Armenien" wurde somit auf sein natürliches, dicht besiedeltes Territorium reduziert - das russische Armenien, das armenische Banden 1905-1907 gründeten. als Folge des Massakers an Aserbaidschanern(Allerdings stellten auch hier die Armenier damals, bis Ende der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts, nicht die Mehrheit - Anm. d. Red.).

Darin waren sich die Armenier aber nicht einig. Ab dem 13. Januar 1918 begannen sie, Waffen von den Bolschewiki zu erwerben, die ihre Einheiten von der Front zurückriefen.(TsGAAR, D-T, Nr. 13). Dann, am 10. Februar 1918, bildeten sie zusammen mit Georgiern und Aserbaidschanern eine einzige sozialistische Republik Transkaukasien mit menschewistischen Tendenzen, die die Bedingungen des Abkommens, das in Brest-Litowsk angenommen werden sollte, im Voraus ablehnten. Schließlich organisierten nicht kämpfende armenische Einheiten unter Ausnutzung der Entscheidung der russischen Armee ein systematisches Schlagen der muslimischen Bevölkerung in Erzinjan und Erzrum, begleitet von unbeschreiblichen Schrecken, die dann von empörten russischen Offizieren erzählt wurden". (Khleboc, Journal de Guerre du 2nd Regiment d'Artillerie, zitiert nach Durun, S. 272).

Das Ziel war immer noch das gleiche: Raum zu schaffen, um armenischen Einwanderern in den Augen der internationalen Öffentlichkeit das ausschließliche Recht auf das Territorium zu verschaffen. Shaw gibt an, dass die türkische Bevölkerung der fünf Provinzen Trabzon, Erzincan, Erzrum, Van und Bitlis, die 1914 3.300.000 betrug, nach dem Krieg zu 600.000 Flüchtlingen wurde (ebd., S. 325).

Am 4. Juni 1918 unterzeichneten die kaukasischen Republiken ein Abkommen mit der Türkei, das die Bedingungen des Brest-Litowsk-Abkommens bestätigte und die Grenzen von 1877 anerkannte, wodurch türkische Truppen Armenien aus dem Süden umgehen und Baku von den Briten zurückerobern konnten sie taten es am 14. September 1918. Das Mudros-Abkommen vom 30. Oktober 1918 fand türkische Truppen in Baku. In der Folgezeit der Expansion des Osmanischen Reiches versuchten die Armenier, den Rückzug der türkischen Truppen auszunutzen: Am 19. April 1919 besetzten sie erneut Kars (Georgier - Ardagan). Dies bedeutet, dass die Front fast entlang der Grenze von 1878 erneut nach Westen verschoben wurde. Von dort aus unternahmen die Armenier achtzehn Monate lang unzählige Überfälle auf die Randgebiete der von ihnen besetzten Gebiete, nämlich in nordwestlicher Richtung zum Schwarzen Meer und nach Trabzon (Gyuryun, 295-318), der sich auf die Memoiren des Generals bezieht Kazim Karzbekir und zwei Zeugen - Rawlinson (Engländer) und Robert Dan (Amerikaner).

Und natürlich versuchten sie wieder, die armenische Bevölkerung von Kars zu vermehren, und sie taten es mit bekannten Methoden, dh durch totalen Terror und Mord. Das Schicksal hat anders entschieden. Dank Mustafa Kemal stellte die Türkei ihre Streitkräfte wieder her, und am 28. September 1920 startete General Kazim Karabekir eine Offensive gegen die Armenier. Am 30. Oktober nahm er Kars und am 7. November Alexandropol (Gjumri) ein. Zum dritten Mal in 5 Kriegsjahren floh eine riesige Masse von Armeniern vor dem Angriff der türkischen Armee und drückte damit auf ihre Weise ihre Weigerung aus, sich der türkischen Regierung zu unterwerfen.

Damit endet die Geschichte der Migration der armenischen Bevölkerung an der Ostfront. Diese Population konnte jedoch in der Statistik der berüchtigten "Schläge" der Türken gegen die Armenier nie wirklich berücksichtigt werden. Über ihn ist nur bekannt, dass die Überlebenden, deren Zahl sehr unklar ist, nach schrecklichen Prüfungen Sowjetarmenien erreichten. Aber wie viele dieser unglücklichen Menschen wurden durch menschliche und kriminell absurde Propaganda auf dem Höhepunkt des Krieges in die Schusslinie geschickt, um dort einen Scheinstaat aufzubauen, indem sie die indigene lokale Bevölkerung ausrotteten?

Um sich jedoch klarer vorstellen zu können, was 1915 geschah, kehren wir zu den Ereignissen um die Armenier in der Vorkriegszeit zurück, dh vor Beginn des Ersten Weltkriegs 1914-1918.

Darüber, wer für die Förderung und Nutzung der Armenier für ihre eigenen Zwecke gearbeitet hat, wird in dem Brief des Gouverneurs des Zaren im Kaukasus, Woronzow-Daschkow, den wir weiter unten vorstellen, ziemlich beredt angegeben.

Am 10. Oktober 1912 schrieb der Vizekönig von Nikolaus II. im Kaukasus, I. K. Vorontsov-Dashkov, an den Kaiser des Russischen Reiches: „ Ihre Majestät wissen, dass in der gesamten Geschichte unserer Beziehungen mit der Türkei im Kaukasus bis zum russisch-türkischen Krieg von 1877-1878, der mit der Annexion der heutigen Gebiete Batum und Kars an unser Territorium endete, die russische Politik ständig auf der Grundlage war auf eine wohlwollende Haltung gegenüber den Armeniern seit Peter dem Großen, der uns dies während der Feindseligkeiten durch aktive Unterstützung der Truppen erstattete. Mit dem Beitritt zu unseren Besitzungen der sogenannten armenischen Region, in der Etchmiadzin, die Wiege des armenischen Gregorianismus, lag. Kaiser Nikolai Pawlowitsch hat sich viel Mühe gegeben, um aus dem Patriarchen von Etschmiadsin einen Treuhänder der türkischen und persischen Armenier zu schaffen, weil er zu Recht glaubte, dass er dadurch einen positiven Einfluss für Russland unter der christlichen Bevölkerung Kleinasiens erlangen würde, durch den der Weg unseres Urmenschen führte Offensivbewegung in die südlichen Meere lief. Indem wir die Armenier bevormundeten, gewannen wir treue Verbündete, die uns immer große Dienste leisteten ... Es wurde fast anderthalb Jahrhunderte lang konsequent und stetig durchgeführt"("Rotes Archiv", Nr. 1 (26). M., S. 118-120).

Die Politik des Einsatzes von Armeniern im Kampf gegen die Türken und Aserbaidschaner durch Russland begann also seit der Zeit von Peter 1 und dauert etwa 250 Jahre an. Durch die Hände der Armenier, die, wie es der Ankläger der Etschmiadsin-Synode treffend formulierte. A.Frenkel, "nur oberflächlich berührte Zivilisation«Russland setzt die Vorschriften von Peter I. um. « Und die Ungläubigen von diesen reduzieren eifrig leise, damit sie dies nicht wissen". Ja, die Geschichte, egal wie vertuscht oder verzerrt, hat den wahren Stand der Dinge im Kaukasus bewahrt, der sogenannten armenischen Region, in der sich Echmiadzin (Uch muAdzin - Drei Kirchen) und Irevan, also Eriwan, befinden. Übrigens befindet sich die Flagge des Khanats Irevan in Baku im Museum.

Am 10. Februar 1828 wurden die Khanate Nakhchivan und Irevan gemäß dem Turkmenchay-Vertrag Teil des Russischen Reiches. Das Khanat Irevan leistete den russischen Horden 23 Jahre lang heldenhaften Widerstand. Armenier kämpften auch als Teil der russischen Truppen. 1825 bestand die Bevölkerung des Khanats Irevan aus muslimischen Aserbaidschanern (mehr als 95%) und Kurden.1828 siedelte Russland, nachdem es enorme materielle Ressourcen ausgegeben hatte, 120.000 Armenier innerhalb der Grenzen des besiegten Khanats Irevan um.

Und von 1829 bis 1918 wurden dort etwa 300.000 weitere Armenier angesiedelt, und auch danach stellten die Armenier in den Provinzen Erivan, Etchmiadzin und in anderen Regionen des sogenannten russischen Armeniens nirgends die Mehrheit der Bevölkerung. Ihre nationale Zusammensetzung überstieg 1917 nirgendwo 30-40% der gesamten lokalen Bevölkerung. So zeigt die nach dem „Kaukasischen Kalender für 1917“ erstellte Bevölkerungstabelle der Demokratischen Republik Aserbaidschan, dass in dem Teil der Provinz Erivan, der zu Aserbaidschan gehört, 129.586 Muslime und 80.530 Armenier lebten für 61 % bzw. 38 % %. Und in dem Dokument, das dem Vorsitzenden der Pariser Friedenskonferenz vorgelegt wurde - eine Protestnote. Die aserbaidschanische Friedensdelegation vom 16./19. August 1919 über die Anerkennung der Unabhängigkeit der Republik Aserbaidschan (mit Abkürzungen angegeben - Anm. des Autors) sagt: „ Da die aserbaidschanische Friedensdelegation der Möglichkeit beraubt war, regelmäßige und private Beziehungen zu ihrer Hauptstadt, der Stadt Baku, zu unterhalten, erfuhr sie nur aus den jüngsten halbherzigen offiziellen Berichten über das traurige Schicksal, das die Region Karskaja, Nachitschewan, Sharuro-Daralagezsk, Die Bezirke Surmalinsky und ein Teil des Bezirks Erivan der Provinz Erivan wurden mit Ausnahme des Bezirks Ardagan dem Kars-Gebiet zwangsweise dem Territorium der Armenischen Republik unterstellt. Alle diese Länder wurden von türkischen Truppen besetzt, die in ihnen blieben, bis der Waffenstillstand unterzeichnet wurde. Nach dem Abzug der letzteren bildeten die Regionen Kars und Batumi zusammen mit den Bezirken Akhaliih und Achalkalaki der Provinz Tiflis eine unabhängige Republik des Südwestkaukasus, die von einer provisorischen Regierung in der Stadt Kars geleitet wurde.

Diese provisorische Regierung wurde vom damals einberufenen Parlament gebildet. Trotz eines so deutlich zum Ausdruck gebrachten Willens der Bevölkerung der oben genannten Regionen haben die Nachbarrepubliken unter Verletzung des Grundsatzes der freien Selbstbestimmung der Völker eine Reihe von Versuchen unternommen und einen Teil der Republik Südwestkaukasus gewaltsam erobert und erreichten schließlich, dass das Parlament und die Regierung von Kars durch ein Dekret von General Thomson aufgelöst und Mitglieder der Regierung festgenommen und nach Batumi geschickt wurden. Gleichzeitig wurden Auflösung und Verhaftungen dadurch motiviert, dass das Kars-Parlament und die Regierung eine feindliche Ausrichtung zu vertreten schienen, was übrigens das Alliierte Kommando von den an dieser Region interessierten Parteien falsch mitgeteilt wurde. Danach wurde die Kars-Region unter dem Deckmantel der Ansiedlung von Flüchtlingen von armenischen und georgischen Truppen besetzt, und die Besetzung der Region wurde von bewaffneten Auseinandersetzungen begleitet. Der aserbaidschanische Außenminister, der tief mit der Sache der Umsiedlung von Flüchtlingen an ihren Orten sympathisiert, schrieb in seinem Protest vom 30. April dieses Jahres an den Kommandeur der Alliierten Streitkräfte, dass diese Unterbringung mit Hilfe der britischen Truppen erfolgen solle , und nicht die armenischen Streitkräfte, die weniger danach streben, Flüchtlinge an Orten anzusiedeln, als vielmehr nach der gewaltsamen Eroberung und Konsolidierung dieses Gebiets.

Als einfacher Zuschauer kann und sollte die Republik Aserbaidschan einem solchen Schicksal der Kars-Region nicht gleichgültig gegenüberstehen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass gerade in der Kars-Region, die noch vor relativ kurzer Zeit (bis 1877) zur Türkei gehörte, die Haltung der Armenier gegenüber den Muslimen immer zu wünschen übrig ließ. Während des letzten Krieges verschärften sich diese Beziehungen jedoch im Zusammenhang mit den Ereignissen vom Dezember 1914, als türkische Truppen vorübergehend den Distrikt Ardagan, die Stadt Ardagan und einen Teil des Distrikts Kars besetzten; Nach dem Rückzug der Türken begannen russische Truppen, die muslimische Bevölkerung zu zerstören und verrieten alles an Feuer und Schwert. Und bei diesen blutigen Ereignissen, die auf die Köpfe der unschuldigen muslimischen Bevölkerung fielen, äußerten die einheimischen Armenier eine deutlich feindselige Haltung und stellten, wie es zum Beispiel der Fall war, sogar in den Städten Kars und Ardagan, sie nicht nur die Kosaken gegen die Muslime, aber sie selbst schlachteten diese gnadenlos ab. All diese Umstände können natürlich nicht von einem ruhigen Zusammenleben der Muslime der Kars-Region unter der Kontrolle der armenischen Behörden sprechen.

Die muslimische Bevölkerung der Region hat dies erkannt und hat sich kürzlich durch Deputationen und mit Hilfe schriftlicher Anfragen wiederholt an die aserbaidschanische Regierung mit der Erklärung gewandt, dass sie sich der Macht der Armenier nicht unterwerfen kann und wird und sich daher nicht unterwerfen kann fordert die Annexion der Region an das Hoheitsgebiet der Republik Aserbaidschan. Noch weniger kann sich die Republik Aserbaidschan mit der Übertragung der Kontrolle über die Kreise Nachitschewan, Sharuro-Daralagez, Surmalin und einen Teil des Kreises Erivan an die Regierung Armeniens abfinden ...

Sie stellt fest, dass die Übertragung der Kontrolle über einen integralen Teil des Territoriums Aserbaidschans eine klare Verletzung des unbestrittenen Rechts der Republik Aserbaidschan auf die Kreise Nakhichevan, Sharuro-Daralagez, Surmalinsky und einen Teil des Kreises Erivan ermöglichte. Dieser Akt schafft eine Quelle ständiger Missverständnisse und sogar Zusammenstöße zwischen der lokalen muslimischen Bevölkerung und der Armenischen Republik.

Diese Regionen werden von muslimischen Aserbaidschanern bewohnt, die ein Volk, eine Nationalität mit der indigenen Bevölkerung Aserbaidschans sind, völlig homogen nicht nur im Glauben, sondern auch in ethnischer Zusammensetzung, Sprache, Bräuchen und Lebensweise.

Es reicht aus, das Verhältnis von Muslimen und Armeniern zu nehmen, um die Frage des Eigentums an diesen Ländern zugunsten Aserbaidschans zu lösen. So gibt es nicht nur mehr als die Hälfte der muslimischen Aserbaidschaner, sondern ihre deutliche Mehrheit in allen Kreisen, insbesondere im Kreis Sharuro-Daralagez - 72,3%. Für den Erivan uyezd werden Zahlen verwendet, die sich auf die Bevölkerung des gesamten uyezd beziehen. Aber der Teil dieses Kreises, der der Verwaltung der armenischen Regierung unterstellt wurde und der aus den Bezirken Vedi-Basar und Millistan besteht, enthält etwa 90 % der muslimischen Bevölkerung.

Dies ist genau der Teil des Erivan-Distrikts, der am meisten unter den armenischen Militäreinheiten unter verschiedenen Namen gelitten hat - „Vans“, „Sasunts“, die wie die Banden von Andronicus die muslimische Bevölkerung schlachteten, ältere Menschen und Kinder nicht verschonten, verbrannten ganze Dörfer, beschossen Dörfer mit Kanonen und einem gepanzerten Zug, entehrten muslimische Frauen, die Bäuche der Toten wurden aufgerissen, ihnen die Augen ausgestochen und manchmal die Leichen verbrannt, sie beraubten auch die Bevölkerung und verübten im Allgemeinen ungehörte von Gräueltaten. Übrigens ereignete sich in der Region Vedi-Basar eine unerhörte Tatsache, als dieselben armenischen Abteilungen in den Dörfern Karakhach, Kadyshu, Karabaglar, Agasibekdy, Dehnaz alle Männer schlachteten und dann mehrere hundert schöne verheiratete Frauen in Gefangenschaft nahmen und Mädchen, die sie armenischen "Kriegern" übergaben. Letztere behielten diese unglücklichen Opfer der armenischen Gräueltaten lange bei sich, obwohl nach dem Protest der aserbaidschanischen Regierung sogar das armenische Parlament in die Angelegenheit eingriff “(TsGAOR Az. SSR, f, 894. von 10, gest. 104, Fol. 1-3) .

Die Informationen, die in der Protestnote der Republik Aserbaidschan enthalten sind, die sie zitieren und die dem Vorsitzenden der Pariser Friedenskonferenz vorgelegt wurde, bezeugen beredt, dass die Armenier niemals eine Heimat in Armenien (Russland) hatten, da sie keine Mehrheit bildeten irgendwo. Dieses Dokument bezeugt, dass in Batumi, Akhalsalaki, Achalziche, Kars, Nachitschewan, Echmiadzin, Eriwan usw. immer mehr muslimische Aserbaidschaner gelebt haben.

Entgegen dem gesunden Menschenverstand wurde die Armenische Republik 1918 durch den Willen Englands in den Gebieten gegründet, die seit jeher den Aserbaidschanern gehörten.

England löste damit eine doppelte Aufgabe: „Schaffte einen christlichen Pufferstaat zwischen der Türkei und Russland und schnitt die Türkei von der gesamten türkischen Welt ab (und 1922 wurde Sangezur nach dem Willen der UdSSR-Führung von Aserbaidschan genommen und nach Armenien verlegt. Damit verlor die Türkei endgültig den direkten Landzugang zur türkischen Welt, die sich in einem weiten Streifen vom Balkan bis zur koreanischen Halbinsel erstreckt.Was motivierte England und die Entente, sich zu entscheiden, einen armenischen Staat von Grund auf neu zu gründen?Offenbar Anti-Turkismus und Anti-Islamismus!Und außerdem die erfolgreiche Entwicklung der genialen Pforte, die sich von Kleinasien bis in die Mitte Europas erstreckte und die Interessen sowohl der ihr unterstellten muslimischen als auch der christlichen Völker organisch verband.Nicht umsonst das erste Zeit in der Weltpraxis schuf das Osmanische Reich die Institution des "Ombudsmannes" - des Verteidigers der Rechte der Menschheit, unabhängig von der religiösen, nationalen und vermögensrechtlichen Zugehörigkeit der Untertanen des Reiches, der die gesamte Bevölkerung wirksam davor schützte der Wille des bürokratischen Machtapparates.

Auszug aus dem Buch GROSSE LÜGE ÜBER "GROSSES ARMENIEN" Takhira Mobil oglu. Baku "Aras" -2009 S. 58-69

Der Völkermord an den Armeniern ist die physische Vernichtung der christlich-ethnischen armenischen Bevölkerung des Osmanischen Reiches, die zwischen dem Frühjahr 1915 und dem Herbst 1916 stattfand. Etwa 1,5 Millionen Armenier lebten im Osmanischen Reich. Während des Völkermords starben mindestens 664.000 Menschen. Es gibt Hinweise darauf, dass die Zahl der Todesopfer 1,2 Millionen Menschen erreichen könnte. Armenier nennen diese Ereignisse "Metze Eger"("Große Gräuel") oder "Aghet"("Katastrophe").

Die Massenvernichtung der Armenier gab der Entstehung des Begriffs Auftrieb "Völkermord" und seine völkerrechtliche Kodifizierung. Rechtsanwalt Rafael Lemkin, Präger des Begriffs „Völkermord“ und Vordenker des Programms der Vereinten Nationen (UN) zur Bekämpfung von Völkermord, hat wiederholt erklärt, dass seine jugendlichen Eindrücke von Zeitungsartikeln über die Verbrechen des Osmanischen Reiches an Armeniern die Grundlage für ihn bildeten Glaube an die Notwendigkeit des Rechtsschutzes Nationale Gruppen. Teilweise dank Lemkins unermüdlichem Einsatz billigten die Vereinten Nationen 1948 die „Konvention zur Verhütung und Bestrafung des Völkermordes“.

Die meisten Morde von 1915-1916 wurden von den osmanischen Behörden mit Unterstützung von Hilfskräften und Zivilisten durchgeführt. Die Regierung, kontrolliert von der politischen Partei „Einheit und Fortschritt“ (deren Vertreter auch Jungtürken genannt wurden), setzte sich zum Ziel, die muslimisch-türkische Herrschaft in Ostanatolien zu stärken, indem sie die große armenische Bevölkerung in der Region vernichtete.

Ab 1915-1916 führten die osmanischen Behörden großangelegte Massenhinrichtungen durch; Armenier starben auch während Massendeportationen an Hunger, Dehydration, Mangel an Unterkünften und Krankheiten. Außerdem wurden Zehntausende armenischer Kinder gewaltsam aus ihren Familien genommen und zum Islam konvertiert.

HISTORISCHER ZUSAMMENHANG

Armenische Christen waren eine der vielen bedeutenden ethnischen Gruppen im Osmanischen Reich. In den späten 1880er Jahren gründeten einige Armenier politische Organisationen, die eine größere Autonomie anstrebten, was die Zweifel der osmanischen Behörden an der Loyalität der breiten Teile der im Land lebenden armenischen Bevölkerung verstärkte.

Am 17. Oktober 1895 beschlagnahmten armenische Revolutionäre die Nationalbank in Konstantinopel und drohten, sie zusammen mit mehr als 100 Geiseln im Bankgebäude in die Luft zu sprengen, falls die Behörden sich weigerten, der armenischen Gemeinschaft regionale Autonomie zu gewähren. Obwohl dieser Vorfall dank französischer Intervention friedlich endete, führten die osmanischen Behörden eine Reihe von Pogromen durch.

Insgesamt wurden zwischen 1894 und 1896 mindestens 80.000 Armenier getötet.

JUNGE TÜRKISCHE REVOLUTION

Im Juli 1908 übernahm eine Fraktion, die sich Jungtürken nannte, die Macht in der Hauptstadt des Osmanischen Reiches, Konstantinopel. Die Jungtürken waren überwiegend Offiziere und Beamte balkanischer Herkunft, die 1906 in einer Geheimgesellschaft namens Einheit und Fortschritt an die Macht kamen und sie in eine politische Bewegung verwandelten.

Die Jungtürken strebten eine freiheitliche, konfessionsunabhängige Verfassungsordnung an, die alle Nationalitäten gleichstellen würde. Die Jungtürken glaubten, dass sich Nicht-Muslime in die türkische Nation integrieren würden, wenn sie darauf vertrauten, dass eine solche Politik zu Modernisierung und Wohlstand führen würde.

Zunächst schien es, als könne die neue Regierung einige Ursachen der sozialen Unzufriedenheit der armenischen Gemeinschaft beseitigen. Aber im Frühjahr 1909 eskalierten armenische Demonstrationen, die Autonomie forderten, in Gewalt. In der Stadt Adana und ihrer Umgebung wurden 20.000 Armenier von Soldaten der osmanischen Armee, irregulären Truppen und Zivilisten getötet; Bis zu 2.000 Muslime kamen durch die Hände der Armenier ums Leben.

Zwischen 1909 und 1913 tendierten die Aktivisten der Einheits- und Fortschrittsbewegung zunehmend zu einer stark nationalistischen Vision der Zukunft des Osmanischen Reiches. Sie lehnten die Idee eines multiethnischen "osmanischen" Staates ab und strebten die Schaffung einer kulturell und ethnisch homogenen türkischen Gesellschaft an. Die große armenische Bevölkerung Ostanatoliens war ein demografisches Hindernis, um dieses Ziel zu erreichen. Nach mehreren Jahren politischer Umwälzungen erhielten die Führer der Partei Einheit und Fortschritt am 23. November 1913 infolge eines Staatsstreichs die diktatorische Macht.

ERSTER WELTKRIEG

Massengräuel und Völkermord werden oft in Kriegszeiten begangen. Die Vernichtung der Armenier war eng mit den Ereignissen des Ersten Weltkriegs im Nahen Osten und im russischen Kaukasusgebiet verbunden. Das Osmanische Reich trat offiziell im November 1914 an der Seite der Mittelmächte (Deutschland und Österreich-Ungarn) in den Krieg ein, die gegen die Entente-Staaten (Großbritannien, Frankreich, Russland und Serbien) kämpften.

Am 24. April 1915 verhafteten die osmanischen Behörden aus Angst vor der Landung alliierter Truppen auf der strategisch wichtigen Halbinsel Gallipoli 240 armenische Führer in Konstantinopel und deportierten sie in den Osten. Heute betrachten die Armenier diese Operation als den Beginn des Völkermords. Die osmanischen Behörden behaupteten, die armenischen Revolutionäre hätten Kontakt mit dem Feind aufgenommen und würden bei der Landung der französischen und britischen Truppen helfen. Als die Entente-Staaten sowie die damals noch neutral gebliebenen USA vom Osmanischen Reich Erklärungen im Zusammenhang mit der Deportation von Armeniern verlangten, nannte sie ihr Vorgehen vorsorgliche Maßnahmen.

Ab Mai 1915 weitete die Regierung das Ausmaß der Deportationen aus und deportierte die armenische Zivilbevölkerung unabhängig von der Entfernung ihrer Wohnorte von den Kriegsgebieten in Lager in den Wüstensüdprovinzen des Reiches [auf dem Territorium der nördlich und östlich des modernen Syriens, des nördlichen Saudi-Arabiens und des Irak] . Viele eskortierte Gruppen fuhren aus den sechs Provinzen Ostanatoliens mit einem hohen Anteil an armenischer Bevölkerung nach Süden – aus Trabzon, Erzurum, Bitlis, Van, Diyarbakir, Mamuret-ul-Aziz sowie aus der Provinz Marash. In der Zukunft wurden Armenier aus fast allen Regionen des Reiches vertrieben.

Da das Osmanische Reich während des Krieges ein Verbündeter Deutschlands war, waren viele deutsche Offiziere, Diplomaten und humanitäre Helfer Zeugen der Gräueltaten, die an der armenischen Bevölkerung begangen wurden. Ihre Reaktionen reichten von Entsetzen und offiziellen Protesten bis hin zu vereinzelten Fällen stillschweigender Unterstützung des Vorgehens der osmanischen Behörden. Die Generation der Deutschen, die den Ersten Weltkrieg überlebten, erinnerte sich in den 1930er und 1940er Jahren an diese schrecklichen Ereignisse, die ihre Wahrnehmung der nationalsozialistischen Judenverfolgung beeinflussten.

Massenmord und Deportationen

Den Anordnungen der Zentralregierung in Konstantinopel gehorchend führten die Regionalbehörden mit Komplizenschaft der örtlichen Zivilbevölkerung Massenhinrichtungen und Deportationen durch. Angehörige des Militärs und der Sicherheitskräfte sowie deren Unterstützer massakrierten die Mehrheit der armenischen Männer im arbeitsfähigen Alter sowie Tausende von Frauen und Kindern.

Während der eskortierten Passagen durch die Wüste wurden die überlebenden alten Männer, Frauen und Kinder unbefugten Angriffen durch lokale Behörden, Nomadenbanden, kriminelle Gruppen und Zivilisten ausgesetzt. Diese Angriffe umfassten Plünderungen (z. B. wurden die Opfer nackt ausgezogen, ihre Kleider wurden ihnen abgenommen und ihre Körper wurden nach Wertsachen durchsucht), Vergewaltigungen, Entführungen junger Frauen und Mädchen, Erpressung, Folter und Mord.

Hunderttausende Armenier starben, ohne das vorgesehene Lager zu erreichen. Viele von ihnen wurden getötet oder entführt, andere begingen Selbstmord, und eine große Zahl von Armeniern starb auf dem Weg zu ihrem Ziel an Hunger, Dehydration, Mangel an Obdach oder Krankheiten. Während einige Einwohner des Landes versuchten, den deportierten Armeniern zu helfen, töteten oder folterten viel mehr normale Bürger die Eskortierten.

ZENTRALE BESTELLUNGEN

Obwohl der Begriff "Völkermord" erst 1944 erschien, stimmen die meisten Gelehrten darin überein, dass die Massaker an Armeniern der Definition von Völkermord entsprechen. Die von der Einheits- und Fortschrittspartei kontrollierte Regierung nutzte den Ausnahmezustand im Land, um eine langfristige Bevölkerungspolitik umzusetzen, die darauf abzielte, den Anteil der türkisch-muslimischen Bevölkerung in Anatolien durch die Reduzierung der christlichen Bevölkerung (vor allem Armenier, aber auch christliche Assyrer). Osmanische, armenische, amerikanische, britische, französische, deutsche und österreichische Dokumente aus dieser Zeit bezeugen, dass die Führung der Partei Einheit und Fortschritt die armenische Bevölkerung Anatoliens vorsätzlich ausrottete.

Die Einheits- und Fortschrittspartei erließ Befehle aus Konstantinopel und setzte ihre Ausführung durch ihre Agenten in der Sonderorganisation und den örtlichen Verwaltungsbehörden durch. Darüber hinaus forderte die Zentralregierung eine genaue Überwachung und Sammlung von Daten über die Anzahl der deportierten Armenier, die Art und Anzahl der von ihnen zurückgelassenen Wohneinheiten und die Anzahl der deportierten Bürger, die in die Lager kamen.

Die Initiative zu bestimmten Aktionen kam von den höchsten Mitgliedern der Führung der Partei Einheit und Fortschritt, sie koordinierten auch Aktionen. Die zentralen Figuren dieser Operation waren Talaat Pasha (Innenminister), Ismail Enver Pasha (Kriegsminister), Behaeddin Shakir (Leiter der Sonderorganisation) und Mehmet Nazim (Leiter des Bevölkerungsplanungsdienstes).

Laut Regierungsverordnungen sollte der Anteil der armenischen Bevölkerung in bestimmten Regionen 10% (in einigen Regionen nicht mehr als 2%) nicht überschreiten, Armenier konnten in Siedlungen leben, die nicht mehr als 50 Familien umfassten, die weit von Bagdad entfernt waren Eisenbahn als auch untereinander. Um diese Auflagen zu erfüllen, führten lokale Behörden wiederholt Abschiebungen der Bevölkerung durch. Armenier durchquerten die Wüste hin und her ohne die notwendige Kleidung, Nahrung und Wasser, litten tagsüber unter der sengenden Sonne und froren nachts vor Kälte. Die Exilarmenier wurden regelmäßig von Nomaden und ihren eigenen Eskorten angegriffen. Infolgedessen nahm die Zahl der deportierten Armenier unter dem Einfluss natürlicher Faktoren und gezielter Vernichtung erheblich ab und begann, die festgelegten Standards zu erfüllen.

MOTIVE

Das osmanische Regime verfolgte die Ziele, die militärischen Positionen des Landes zu stärken und die „Türkisierung“ Anatoliens zu finanzieren, indem es das Eigentum der getöteten oder deportierten Armenier beschlagnahmte. Die Möglichkeit der Umverteilung von Eigentum regte auch die breiten Massen der einfachen Bevölkerung an, sich an Angriffen auf ihre Nachbarn zu beteiligen. Viele Einwohner des Osmanischen Reiches betrachteten die Armenier als wohlhabende Menschen, aber tatsächlich lebte ein erheblicher Teil der armenischen Bevölkerung in Armut.

In einigen Fällen willigten die osmanischen Behörden ein, den Armeniern ein Aufenthaltsrecht in den ehemaligen Gebieten zu gewähren, sofern sie zum Islam konvertierten. Während Tausende armenischer Kinder durch die Schuld der osmanischen Behörden getötet wurden, versuchten sie oft, Kinder zum Islam zu konvertieren und sie in eine muslimische, hauptsächlich türkische Gesellschaft zu integrieren. Die osmanischen Behörden vermieden in der Regel Massendeportationen aus Istanbul und Izmir, um ihre Verbrechen vor den Augen der Fremden zu verbergen und wirtschaftlich von den Aktivitäten der in diesen Städten lebenden Armenier zur Modernisierung des Reiches zu profitieren.

Dönme - eine krypto-jüdische Sekte brachte Atatürk an die Macht

Einer der zerstörerischsten Faktoren, der die politische Situation im Nahen Osten und in Transkaukasien seit 100 Jahren maßgeblich bestimmt, ist der Völkermord an der armenischen Bevölkerung des Osmanischen Reiches, bei dem nach verschiedenen Quellen 664.000 bis 1,5 Millionen Menschen getötet wurden . Und wenn man bedenkt, dass der Völkermord an den pontischen Griechen, der in Izmir begann, fast gleichzeitig stattfand, bei dem 350.000 bis 1,2 Millionen Menschen zerstört wurden, und an den Assyrern, an denen die Kurden teilnahmen, die von 275 bis 750 behaupteten tausend Menschen, dieser Faktor ist bereits seit mehr als 100 Jahren in Atem und hält die ganze Region in Atem und schürt ständig die Feindschaft zwischen den Völkern, die sie bewohnen. Darüber hinaus, sobald auch nur eine leichte Annäherung zwischen Nachbarn geplant ist, die Hoffnung auf ihre Versöhnung und ein weiteres friedliches Zusammenleben weckt, greift sofort ein äußerer Faktor, ein Dritter, in die Situation ein, und es kommt zu einem blutigen Ereignis, das den gegenseitigen Hass weiter anheizt.

Für einen gewöhnlichen Menschen mit normaler Bildung ist es heute absolut offensichtlich, dass der Völkermord an den Armeniern stattgefunden hat und dass die Türkei für den Völkermord verantwortlich war. Russland hat unter mehr als 30 Ländern die Tatsache des Völkermords an den Armeniern anerkannt, was jedoch kaum Auswirkungen auf seine Beziehungen zur Türkei hat. Die Türkei hingegen bestreitet nach Meinung eines gewöhnlichen Menschen absolut irrational und hartnäckig weiterhin ihre Verantwortung nicht nur für den Völkermord an den Armeniern, sondern auch für den Völkermord an anderen christlichen Völkern - Griechen und Assyrern. Laut türkischen Medien öffnete die Türkei im Mai 2018 alle ihre Archive, um die Ereignisse von 1915 zu erforschen. Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte, wenn jemand nach der Öffnung der türkischen Archive es wagt, den „sogenannten Völkermord an den Armeniern“ zu erklären, soll er versuchen, dies anhand von Fakten zu beweisen:

„In der Geschichte der Türkei gab es keinen „Völkermord“ an den Armeniern“ sagte Erdoğan.

Niemand wird es wagen, die Unzulänglichkeit des türkischen Präsidenten zu vermuten. Erdogan, der Führer eines großen islamischen Landes, Erbe eines der größten Imperien, kann per Definition nicht wie, sagen wir, der Präsident der Ukraine sein. Und der Präsident eines Landes wird es nicht wagen, offen und offen zu lügen. Erdogan weiß also wirklich etwas, das den meisten Menschen in anderen Ländern unbekannt ist oder vor der Weltgemeinschaft sorgfältig verborgen wird. Und so ein Faktor existiert wirklich. Es geht nicht um das Völkermordereignis selbst, es geht um denjenigen, der diese unmenschliche Grausamkeit verursacht hat und wirklich dafür verantwortlich ist.

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Im Februar 2018 wurde auf dem Portal der türkischen „elektronischen Regierung“ (www.turkiye.gov.tr ) wurde ein Online-Dienst gestartet, bei dem jeder Bürger der Türkei seine Genealogie verfolgen und mit wenigen Klicks etwas über seine Vorfahren erfahren konnte. Die verfügbaren Aufzeichnungen beschränkten sich auf das frühe 19. Jahrhundert während des Osmanischen Reiches. Der Dienst wurde fast sofort so beliebt, dass er aufgrund von Millionen von Anfragen bald zusammenbrach. Die erzielten Ergebnisse schockierten eine große Anzahl von Türken. Es stellt sich heraus, dass viele Menschen, die sich selbst als Türken betrachteten, in Wirklichkeit Vorfahren armenischer, jüdischer, griechischer, bulgarischer und sogar mazedonischer und rumänischer Herkunft haben. Diese Tatsache bestätigte standardmäßig nur, was jeder in der Türkei weiß, aber niemand gerne erwähnt, besonders vor Ausländern. Darüber laut zu sprechen, gilt in der Türkei als schlechter Stil, aber dieser Faktor bestimmt inzwischen die gesamte Innen- und Außenpolitik, Erdogans gesamten Machtkampf im Land.

Das Osmanische Reich verfolgte nach damaligen Maßstäben eine relativ tolerante Politik gegenüber nationalen und religiösen Minderheiten und bevorzugte, wiederum nach damaligen Maßstäben, gewaltfreie Methoden der Assimilation. Bis zu einem gewissen Grad wiederholte sie die Methoden des Byzantinischen Reiches, das sie besiegte. Die Armenier führten traditionell den Finanzbereich des Reiches. Die meisten Bankiers in Konstantinopel waren Armenier. Sehr viele Finanzminister waren Armenier, man erinnere sich nur an den brillanten Hakob Kazazyan Pascha, der als der beste Finanzminister in der Geschichte des Osmanischen Reiches galt. Natürlich gab es im Laufe der Geschichte interethnische und interreligiöse Konflikte, die sogar zu Blutvergießen geführt haben. Aber nichts Vergleichbares wie die Völkermorde an der christlichen Bevölkerung im 20. Jahrhundert geschah im Imperium. Und plötzlich passiert eine Tragödie. Jeder vernünftige Mensch wird verstehen, dass dies aus heiterem Himmel nicht passiert. Warum und wer hat diese blutigen Völkermorde durchgeführt? Die Antwort auf diese Frage liegt in der Geschichte des Osmanischen Reiches selbst.

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In Istanbul, im asiatischen Teil der Stadt auf der anderen Seite des Bosporus, gibt es einen alten und abgelegenen Üsküdar-Friedhof. Friedhofsbesucher unter den traditionellen Muslimen werden anfangen, Gräber zu treffen und zu bestaunen, die anders sind als andere und nicht in die islamischen Traditionen passen. Viele der Gräber sind nicht mit Erde, sondern mit Beton- und Steinoberflächen bedeckt und haben Fotos der Toten, was nicht der Tradition entspricht. Auf die Frage, wessen Gräber das seien, wird man fast im Flüsterton darüber informiert, dass Vertreter der Donmeh (Neubekehrte oder Abtrünnige - Tour.), ein großer und mysteriöser Teil der türkischen Gesellschaft, hier begraben sind. Das Grab des Richters des Obersten Gerichtshofs befindet sich neben dem Grab des ehemaligen Führers der Kommunistischen Partei, und daneben befinden sich die Gräber des Generals und des berühmten Erziehers. Die Dönme sind Muslime, aber nicht wirklich. Die meisten der heutigen Dönme sind säkulare Menschen, die für Atatürks säkulare Republik stimmen, aber in jeder Dönme-Gemeinde finden immer noch geheime religiöse Riten statt, eher jüdische als islamische. Kein Dönme wird seine Identität jemals öffentlich anerkennen. Die Dönme selbst erfahren erst im Alter von 18 Jahren etwas über sich selbst, wenn ihre Eltern ihnen das Geheimnis verraten. Diese Tradition der eifrigen Aufrechterhaltung doppelter Identitäten in der muslimischen Gesellschaft wird seit Generationen weitergegeben.

Wie ich im Artikel geschrieben habe„Insel des Antichristen: ein Sprungbrett für Harmagedon“ , Dönme oder Sabbatianer sind Anhänger und Schüler des jüdischen Rabbiners Shabbtai Zvi, der 1665 zum jüdischen Messias ausgerufen wurde und die größte Spaltung des Judentums in fast 2 Jahrtausenden seines offiziellen Bestehens brachte. Um der Hinrichtung durch den Sultan zu entgehen, konvertierte Shabbtai Zvi zusammen mit seinen zahlreichen Anhängern 1666 zum Islam. Trotzdem sind viele Sabbatianer immer noch Mitglieder von drei Religionen - Judentum, Islam und Christentum. Die türkischen Dönme wurden ursprünglich im griechischen Thessaloniki von Jacob Kerido und seinem Sohn Berahio (Baruch) Russo (Osman Baba) gegründet. Anschließend verbreiteten sich die Dönme in der ganzen Türkei, wo sie je nach Richtung im Sabbatianismus Izmirlars, Karakashlars (Schwarzbrauen) und Kapanjilars (Besitzer von Schuppen) genannt wurden. Der Hauptkonzentrationsort der Dönme im asiatischen Teil des Reiches war die Stadt Izmir. Die jungtürkische Bewegung bestand größtenteils aus Dönmeh. Kemal Atatürk, der erste Präsident der Türkei, war ein Dönmeh und Mitglied der Freimaurerloge Veritas, einer Abteilung der Loge Grand Orient de France.

Im Laufe ihrer Geschichte haben sich die Dönme wiederholt an Rabbiner, Vertreter des traditionellen Judentums, mit der Bitte gewandt, sie als Juden anzuerkennen, wie die Karäer, die den Talmud (die mündliche Thora) leugnen. Sie erhielten jedoch immer eine Absage, die meist politischer, nicht religiöser Natur war. Die kemalistische Türkei war schon immer ein Verbündeter Israels, was politisch nicht vorteilhaft war, zuzugeben, dass dieser Staat tatsächlich von Juden geführt wird. Aus denselben Gründen weigerte sich Israel kategorisch und weigert sich immer noch, den Völkermord an den Armeniern anzuerkennen. Der Sprecher des Außenministeriums, Emanuel Nahshon, sagte kürzlich, Israels offizielle Position habe sich nicht geändert.

„Wir reagieren sehr sensibel und reagieren auf die schreckliche Tragödie des armenischen Volkes während des Ersten Weltkriegs. Die historische Debatte darüber, wie diese Tragödie zu betrachten ist, ist eine Sache, aber die Erkenntnis, dass dem armenischen Volk etwas Schreckliches widerfahren ist, ist eine ganz andere Sache, und das ist viel wichtiger.“

Im damals zum Osmanischen Reich gehörenden griechischen Thessaloniki bestand die Dönme-Gemeinde zunächst aus 200 Familien. Im Geheimen praktizierten sie ihre eigene Form des Judentums, basierend auf den „18 Geboten“, die angeblich von Shabbtai Zevi hinterlassen wurden, zusammen mit einem Verbot von Mischehen mit wahren Muslimen. Die Dönme haben sich nie in die muslimische Gesellschaft integriert und glaubten weiterhin, dass Shabbtai Zvi eines Tages zurückkehren und sie zur Erlösung führen würde.

Nach sehr niedrigen Schätzungen der Dönme selbst beträgt ihre Zahl in der Türkei jetzt 15-20.000 Menschen. Alternative Quellen sprechen von Millionen Dönme in der Türkei. Der gesamte Offizier und Generalstab der türkischen Armee, Bankiers, Finanziers, Richter, Journalisten, Polizisten, Anwälte, Anwälte, Prediger im gesamten 20. Jahrhundert waren Dönme. Aber dieses Phänomen begann 1891 mit der Gründung der politischen Organisation der Donme - des Komitees "Einheit und Fortschritt", später "Junge Türken" genannt, verantwortlich für den Zusammenbruch des Osmanischen Reiches und den Völkermord an den christlichen Völkern der Türkei .

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Im 19. Jahrhundert plante die internationale jüdische Elite die Gründung eines jüdischen Staates in Palästina, aber das Problem war, dass Palästina unter osmanischer Herrschaft stand. Der Gründer der zionistischen Bewegung, Theodor Herzl, wollte mit dem Osmanischen Reich über Palästina verhandeln, scheiterte aber. Daher war der nächste logische Schritt, die Kontrolle über das Osmanische Reich selbst zu übernehmen und es zu zerstören, um Palästina zu befreien und Israel zu gründen. Aus diesem Grund wurde das Einheits- und Fortschrittskomitee unter dem Deckmantel einer säkularen türkisch-nationalistischen Bewegung gegründet. Das Komitee hielt mindestens zwei Kongresse (1902 und 1907) in Paris ab, auf denen die Revolution geplant und vorbereitet wurde. 1908 starteten die Jungtürken ihre Revolution und zwangen Sultan Abdul Hamid II zur Unterwerfung.

Der berüchtigte „böse Geist der russischen Revolution“ Alexander Parvus war der Finanzberater der Jungtürken, und die erste bolschewistische Regierung Russlands stellte Atatürk 10 Millionen Rubel in Gold, 45.000 Gewehre und 300 Maschinengewehre mit Munition zur Verfügung. Einer der wichtigsten, heiligen Gründe für den Völkermord an den Armeniern war die Tatsache, dass die Juden die Armenier als Amalekiter betrachteten, Nachkommen von Amalek, dem Enkel von Esau. Esau selbst war der ältere Zwillingsbruder des Gründers Israels, Jakob, der, die Blindheit ihres Vaters Isaak ausnutzend, seinem älteren Bruder das Erstgeburtsrecht stahl. Im Laufe der Geschichte waren die Amalekiter die Hauptfeinde Israels, mit denen David während der Herrschaft von Saulus kämpfte, der von den Amalekitern getötet wurde.

Das Oberhaupt der Jungtürken war Mustafa Kemal (Atatürk), der ein Donme und ein direkter Nachkomme des jüdischen Messias Shabbtai Zvi war. Der jüdische Schriftsteller und Rabbiner Joachim Prinz bestätigt diese Tatsache in seinem Buch Die heimlichen Juden auf Seite 122:

„Der Aufstand der Jungtürken im Jahr 1908 gegen das autoritäre Regime von Sultan Abdul Hamid begann unter der Intelligenz von Thessaloniki. Dort entstand die Notwendigkeit eines konstitutionellen Regimes. Zu den Führern der Revolution, die zu einer moderneren Regierung in der Türkei führten, gehörten Javid Bey und Mustafa Kemal. Beide waren leidenschaftliche Dönmeh. Javid Bey wurde Finanzminister, Mustafa Kemal wurde der Führer des neuen Regimes und nahm den Namen Atatürk an. Seine Gegner versuchten, seine Dönme-Zugehörigkeit zu nutzen, um ihn zu diskreditieren, aber ohne Erfolg. Zu viele Jungtürken im neu gebildeten revolutionären Kabinett beteten zu Allah, aber ihr wahrer Prophet war Shabbtai Zvi, der Messias von Smyrna (Izmir – Anmerkung des Autors).“

14. Oktober 1922DasThe Literary Digest veröffentlichte einen Artikel mit dem Titel „The Sort of Mustafa Kemal is“, in dem es heißt:

Ein gebürtiger spanischer Jude, ein gebürtiger orthodoxer Muslim, ausgebildet an einer deutschen Militärhochschule, ein Patriot, der die Feldzüge der großen Generäle der Welt, darunter Napoleon, Grant und Lee, studiert hat – das sollen nur einige sein herausragende Persönlichkeitsmerkmale des neuen Mannes zu Pferd, der im Nahen Osten auftauchte. Er ist ein echter Diktator, bezeugen Korrespondenten, ein Mann von der Art, der sofort zur Hoffnung und Angst der von erfolglosen Kriegen zerrissenen Völker wird. Einheit und Macht kehrten größtenteils aufgrund des Willens von Mustafa Kemal Pascha in die Türkei zurück. Anscheinend hat ihn noch niemand den "Napoleon des Nahen Ostens" genannt, aber wahrscheinlich wird es irgendein unternehmungslustiger Journalist früher oder später tun; für Kemals Weg zur Macht sind seine Methoden autokratisch und ausgefeilt, sogar seine militärische Taktik soll an Napoleon erinnern."

In einem Artikel mit dem Titel „When Kemal Atatürk Recited Shema Yisrael“ zitierte der jüdische Autor Hillel Halkin Mustafa Kemal Atatürk:

„Ich bin ein Nachkomme von Shabbtai Zvi – kein Jude mehr, aber ein glühender Bewunderer dieses Propheten. Ich denke, jeder Jude in diesem Land täte gut daran, sich seinem Lager anzuschließen."

Gershom Scholem schrieb in seinem Buch „Kabbalah“ auf S. 330-331:

„Ihre Liturgien wurden in einem sehr kleinen Format geschrieben, damit sie leicht versteckt werden konnten. Alle Sekten verheimlichten ihre inneren Angelegenheiten so erfolgreich vor Juden und Türken, dass das Wissen über sie lange Zeit nur auf Gerüchten und Berichten von Außenstehenden beruhte. Die Dönme-Manuskripte, die die Details ihrer sabbatianischen Ideen enthüllten, wurden erst präsentiert und untersucht, nachdem mehrere Dönme-Familien beschlossen hatten, sich vollständig in die türkische Gesellschaft zu integrieren und ihre Dokumente jüdischen Freunden in Thessaloniki und Izmir zu übergeben. Solange die Dönme in Thessaloniki konzentriert waren, blieb der institutionelle Rahmen der Sekten intakt, obwohl einige Mitglieder der Dönme in der in dieser Stadt entstandenen jungtürkischen Bewegung aktiv waren. Die erste Regierung, die nach der jungtürkischen Revolution 1909 an die Macht kam, umfasste drei Dönme-Minister, darunter Finanzminister Javid Bek, der ein Nachkomme der Familie Baruch Russo war und einer der Führer seiner Sekte war. Eine von vielen Juden Thessalonikis verbreitete Behauptung (die jedoch von der türkischen Regierung bestritten wurde) war, dass Kemal Atatürk Dönmeh-Ursprung sei. Diese Ansicht wurde von vielen religiösen Gegnern Atatürks in Anatolien eifrig unterstützt.

Der Generalinspekteur der türkischen Armee in Armenien und Militärgouverneur des ägyptischen Sinai während des Ersten Weltkriegs, Rafael de Nogales, schrieb in seinem Buch Vier Jahre unter dem Halbmond auf den Seiten 26-27, dass der Hauptarchitekt des Völkermords an den Armeniern, Osman Talaat (Talaat ), war dönme:

„Er war ein abtrünniger Hebräer (Dönme) aus Thessaloniki, Talaat, dem Hauptorganisator von Massakern und Deportationen, dem es beim Fischen im Trüben zu einer Postbeamtenlaufbahn gelang bescheidenen Rang zum Großwesir des Imperiums."

In einem Artikel von Marcel Tinaire in L „Illustration im Dezember 1923“, der ins Englische übersetzt und als „Saloniki“ veröffentlicht wurde, heißt es:

„Die heutigen, mit der Freimaurerei verbundenen Dönmeh, die an westlichen Universitäten ausgebildet wurden und sich oft zum totalen Atheismus bekennen, sind zu den Führern der jungtürkischen Revolution geworden. Talaat Bek, Javid Bek und viele andere Mitglieder des Komitees für Einheit und Fortschritt kamen aus Thessaloniki.

Die London Times schrieb am 11. Juli 1911 in dem Artikel „The Jews and the situation in Albania“:

„Es ist allgemein bekannt, dass unter der Schirmherrschaft der Freimaurer das Thessaloniki-Komitee mit Hilfe der Juden und Dönmeh oder Krypto-Juden der Türkei gebildet wurde, deren Hauptquartier sich in Thessaloniki befindet und deren Organisation, sogar unter Sultan Abdul Hamid, einen Freimaurer übernahm bilden. Juden wie Emmanuel Carasso, Salem, Sassoun, Farji, Meslach und Dönme oder Kryptojuden wie Javid Bek und die Familie Balji nahmen sowohl an der Organisation des Komitees als auch an der Arbeit seines zentralen Gremiums in Thessaloniki eine einflussreiche Rolle ein . Diese Tatsachen, die jeder Regierung in Europa bekannt sind, sind auch in der gesamten Türkei und auf dem Balkan bekannt, wo die Tendenz zunimmt die Juden und die Dönme für die blutigen Fehler des Komitees verantwortlich zu machen».

Am 9. August 1911 veröffentlichte dieselbe Zeitung einen Brief an ihre Redaktion in Konstantinopel, in dem sich die Oberrabbiner über die Situation äußerten. Insbesondere wurde geschrieben:

„Ich möchte nur anmerken, dass nach den Informationen, die ich von echten Freimaurern erhalten habe, die meisten Logen, die seit der Revolution unter der Schirmherrschaft des Großen Orients der Türkei gegründet wurden, von Anfang an das Gesicht des Einheits- und Fortschrittskomitees waren. und sie wurden damals von den britischen Freimaurern nicht anerkannt. Der erste „Oberste Rat“ der Türkei, der 1909 ernannt wurde, bestand aus drei Juden – Caronry, Cohen und Fari, und drei Dönme – Djavidaso, Kibarasso und Osman Talaat (der Hauptführer und Organisator des Völkermords an den Armeniern – Anmerkung des Autors).“

Fortsetzung folgt…

Alexander Nikischin zum

Der türkische Völkermord an den Armeniern im Jahr 1915, der auf dem Territorium des Osmanischen Reiches organisiert wurde, wurde zu einem der schrecklichsten Ereignisse seiner Zeit. Vertreter wurden deportiert, wobei Hunderttausende oder sogar Millionen Menschen starben (je nach Schätzung). Diese Kampagne zur Vernichtung der Armenier wird heute von den meisten Ländern der gesamten Weltgemeinschaft als Völkermord anerkannt. Die Türkei selbst ist mit dieser Formulierung nicht einverstanden.

Voraussetzungen

Die Massaker und Deportationen im Osmanischen Reich hatten unterschiedliche Hintergründe und Gründe. 1915 war auf die ungleiche Stellung der Armenier selbst und der ethnischen türkischen Mehrheit des Landes zurückzuführen. Die Bevölkerung wurde nicht nur durch die Nationalität, sondern auch durch die Religion diskreditiert. Die Armenier waren Christen und hatten ihre eigene unabhängige Kirche. Die Türken waren Sunniten.

Die nichtmuslimische Bevölkerung hatte den Status eines Dhimmi. Personen, die unter diese Definition fielen, durften keine Waffen tragen und als Zeugen vor Gericht erscheinen. Sie mussten hohe Steuern zahlen. Die Armenier lebten größtenteils in Armut. Sie waren in ihren Heimatländern hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig. Unter der türkischen Mehrheit war jedoch das Stereotyp eines erfolgreichen und listigen armenischen Geschäftsmannes weit verbreitet usw. Solche Etiketten verstärkten nur den Hass der Stadtbewohner auf diese ethnische Minderheit. Diese komplexen Zusammenhänge lassen sich mit dem damals in vielen Ländern weit verbreiteten Antisemitismus vergleichen.

In den kaukasischen Provinzen des Osmanischen Reiches verschlechterte sich die Situation auch dadurch, dass diese Länder nach den Kriegen mit Russland mit muslimischen Flüchtlingen überfüllt waren, die aufgrund ihrer alltäglichen Unordnung ständig in Konflikt mit einheimischen Armeniern gerieten. So oder so, aber die türkische Gesellschaft war in einem aufgeregten Zustand. Es war bereit, den bevorstehenden Völkermord an den Armeniern (1915) hinzunehmen. Die Gründe für diese Tragödie waren eine tiefe Spaltung und Feindseligkeit zwischen den beiden Völkern. Alles was benötigt wurde, war ein Funke, der ein riesiges Feuer entzünden würde.

Beginn des Ersten Weltkriegs

Durch einen bewaffneten Putsch im Jahr 1908 kam die Partei Ittihat (Einheit und Fortschritt) im Osmanischen Reich an die Macht. Ihre Mitglieder nannten sich Jungtürken. Die neue Regierung begann hastig, nach einer Ideologie zu suchen, auf der sie ihren Staat aufbauen konnte. Als Grundlage dienten Pan-Turkismus und türkischer Nationalismus – Ideen, die nichts Gutes für Armenier und andere ethnische Minderheiten voraussetzten.

1914 ging das Osmanische Reich im Zuge seines neuen politischen Kurses ein Bündnis mit dem Kaiserreich Deutschland ein. Laut Vertrag einigten sich die Mächte darauf, der Türkei Zugang zum Kaukasus zu gewähren, wo zahlreiche muslimische Völker lebten. Aber es gab auch armenische Christen in derselben Region.

Ermordung junger türkischer Anführer

Am 15. März 1921 tötete ein Armenier in Berlin vor vielen Zeugen Talaat Pascha, der sich unter falschem Namen in Europa versteckte. Der Schütze wurde sofort von der deutschen Polizei festgenommen. Der Prozess hat begonnen. Tehlirian hat sich freiwillig gemeldet, um die besten Anwälte Deutschlands zu verteidigen. Der Prozess führte zu einem breiten öffentlichen Aufschrei. Bei den Anhörungen wurden erneut zahlreiche Fakten zum Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich zur Sprache gebracht. Tehlirian wurde sensationell freigesprochen. Danach emigrierte er in die Vereinigten Staaten, wo er 1960 starb.

Ein weiteres wichtiges Opfer der Operation Nemesis war Ahmed Jemal Pasha, der 1922 in Tiflis getötet wurde. Im selben Jahr starb ein weiteres Mitglied des Triumvirats Enver während der Kämpfe mit der Roten Armee im heutigen Tadschikistan. Er floh nach Zentralasien, wo er einige Zeit aktiver Teilnehmer der Basmachi-Bewegung war.

Rechtliche Beurteilung

Es sei darauf hingewiesen, dass der Begriff "Völkermord" viel später als die beschriebenen Ereignisse im juristischen Lexikon auftauchte. Das Wort entstand 1943 und bedeutete ursprünglich den Massenmord an Juden durch die NS-Behörden des Dritten Reiches. Einige Jahre später wurde der Begriff gemäß der Konvention der neu geschaffenen UNO offiziell festgelegt. Später wurden die Ereignisse im Osmanischen Reich 1915 als Völkermord an den Armeniern anerkannt. Dies geschah insbesondere durch das Europäische Parlament und die UNO.

1995 wurde das Massaker an Armeniern im Osmanischen Reich in der Russischen Föderation als Völkermord anerkannt. Heute vertreten die Mehrheit der Staaten der USA, fast alle Länder Europas und Südamerikas denselben Standpunkt. Aber es gibt auch Länder, in denen der Völkermord an den Armeniern (1915) geleugnet wird. Kurz gesagt, die Gründe bleiben politisch. Zuallererst umfasst die Liste dieser Staaten die moderne Türkei und Aserbaidschan.