Konon Trofimovich YOUNG, der zum Prototyp der Hauptfigur im Film „Dead Season“ unter der Regie von Savva KULISH wurde, wurde in Kanada geboren. 1932 zog seine Familie nach Polen, wo er während des Zweiten Weltkriegs im Untergrund arbeitete. Nach dem Sieg diente er in der sowjetischen Militärverwaltung in Berlin und landete Anfang der 50er Jahre, als Deutscher getarnt, in den Vereinigten Staaten, wo er im Geheimdienst zugunsten der UdSSR tätig war. 1954 landete er unter dem Namen des erfolgreichen kanadischen Geschäftsmanns Gordon Arnold Lonsdale (sein Witz ist bekannt: „Von welchem Einkommen soll ich Parteibeiträge zahlen – von allen oder nur von einem Offiziersgehalt?“) in England und organisiert eine Gruppe die geheime Informationen über U-Boote erlangten.
Er wurde am 7. Januar 1961 „auf frischer Tat“ festgenommen.
Am 13. März 1961 begann das Londoner Gericht des Old Bailey, den Fall wegen Spionagevorwürfen gegen den kanadischen Geschäftsmann Gordon LONSDALE und vier seiner Komplizen zu prüfen, der als „Queen of Great Britain v. Gordon Lonsdale“-Prozess bekannt ist.
Lonsdale, in dem die Briten einen russischen Geheimdienstoffizier verdächtigten, wurde am 23. März zu 25 Jahren Haft verurteilt. Er verlor jedoch nicht den Mut. Zur gleichen Zeit war ein weiterer sowjetischer Geheimdienstoffizier im Gefängnis, und das Schicksal brachte sie gerne zusammen. Wenn sie „spazieren“ gingen, erzählte Lonsdale Witze und sie lachten viel. Alle um uns herum waren überrascht: „Worüber können Menschen lachen, die eine Haftstrafe von mehreren Jahrzehnten erhalten haben?“ Als einer von ihnen an einen anderen Ort verlegt wurde, sagte Lonsdale zu seinem „Kollegen“: „Wir sehen uns ... auf dem Roten Platz am Tag des 50. Jahrestages der Oktoberrevolution.“ Der Freund war überrascht. Schließlich haben sie gerade erst begonnen, ihre Amtszeit abzusitzen. Aber die Vorhersage bewahrheitete sich und sie trafen sich genau auf dem Roten Platz während der Parade zum 50. Oktoberjubiläum...
Am 22. April 1964 wurde in Berlin der „kanadische Geschäftsmann Gordon LONSDALE“ gegen den britischen Agenten Greville WINNE (WINN) ausgetauscht, der in den Fall Oleg PENKOVSKY verwickelt war und 8 Jahre erhielt.
Er hat nicht nur in der Intelligenz Spuren hinterlassen – sein chinesisches Lehrbuch ist das beste und sie beherrschen immer noch Hieroglyphen.
Nachfolgend finden Sie einige Materialien über ihn, die aus verschiedenen Quellen stammen. Leider enthalten sie Ungenauigkeiten bei Datumsangaben, die von mir nicht korrigiert wurden. Auch die Geburts- und Todesdaten sind nicht eindeutig - laut TSB (1922 - 1970).
DER JUNGE CONON alias ARTHUR LONSDALE
Wahrscheinlich haben viele den 1968 in der Sowjetunion veröffentlichten Film „Dead Season“ gesehen, in dem Donatas Banionis in der Blüte seines Talents die Hauptrolle spielte. Der Film wurde mit großem Interesse angesehen, aber am ungewöhnlichsten und auffälligsten war vor dem Film das Erscheinen eines echten, „lebenden“ sowjetischen Geheimdienstoffiziers (read - spion) Rudolf Abel, der über die Realität von sprach viele der dort gezeigten Veranstaltungen. Zuvor wurde der Austausch von Abel gegen den amerikanischen Spionagepiloten POWERS bereits offiziell angekündigt, aber wir mussten eine solche Person nicht sehen. Später wurde bekannt, dass sein richtiger Name nicht Abel, sondern FISHER war (Abel war sein verstorbener Freund und Kollege; aus irgendeinem Grund musste Fisher seinen Nachnamen ändern), aber dass Details aus dem Leben eines sowjetischen Geheimdienstoffiziers verwendet wurden Der Film hat sich als wahr herausgestellt. Nur diese Details stammen nicht aus dem Leben von Rudolf Ivanovich, sondern aus dem Leben von Konon Trofimovich YOUNG - Gordon Arthur LONSDALE.Lonsdale, ein kanadischer Geschäftsmann, dem mehrere Verkaufsautomatenfirmen in London gehörten, wurde 1961 in England unter dem Vorwurf der Spionage für die UdSSR festgenommen. Ein gewisser GOLENEVSKII, ein polnischer Geheimdienstoffizier, der seit Anfang der 50er Jahre zum „Double“ (mit dem Decknamen Sniper) wurde und für die amerikanische CIA arbeitete, „führte“ die britischen Geheimdienste zu ihm. Er war es unter anderem, der sagte, dass ein englischer Offizier der Marineabteilung in Portland geheime Materialien der U-Boot-Flotte an „Kontakt“ übergab. Die Untersuchung dieses Falls wurde Peter WRIGHT anvertraut, einem Angestellten der englischen Gegenspionageabteilung (im Londoner MI5), außerdem ein talentierter Funkingenieur, der die von ihm erfundenen neuen Methoden der Funkaufklärung anwandte. Wrights Team konnte feststellen, dass es sich bei diesem „Kontakt“ um einen kanadischen Geschäftsmann, Lonsdale, handelte, und bei weiteren Nachforschungen wurden seine Fotoausrüstung und andere „Spezialausrüstung“ als russisch identifiziert. Wright gelang es, fast 2 Monate lang Lonsdales Funkverkehr mit Moskau abzuhören (verschlüsselt, den die Briten entschlüsselten).
Ja, er war ein sowjetischer Agent, erfahren, geschickt und wahrscheinlich von nicht geringem Rang. Diejenigen, die Lonsdale während dieser Zeit unerwartet für sich selbst folgten, wurden von Respekt und sogar Sympathie für ihn durchdrungen - in seiner Verbindung mit dem "Zentrum" gab es nicht nur technische, spezielle Informationen, sondern auch Mitteilungen über gewöhnliche irdische Angelegenheiten - über Kinder, die ihn vermissen, über seine Frau... Wie Wright später in seinem Buch schrieb: „Lonsdale war trotz all seiner Professionalität eine Art „sehr menschlicher Spion“. Nein, er sah nicht aus wie dieser Marineoffizier HOUFTON, der nach Geld spionierte. Er war kein Verräter, er hat seinen Job gemacht – wie wir.“ Die Mitarbeiter des MI5 beabsichtigten, Lonsdale weiter auszuspionieren: Sie gingen davon aus, dass er neben Houghton noch andere „Quellen“ haben musste.
Aber die Sache wurde von Golenevsky verwirrt, der, weil er vermutete, dass die polnischen Behörden bereits von seiner Doppelrolle wussten, beschloss, in den Westen zu fliehen, woraufhin Lonsdale, von Moskau gewarnt, „verschwinden“ konnte. Daher wurde beschlossen, Lonsdale unverzüglich zu verhaften und auch die Krogers, die Besitzer eines Antiquitätengeschäfts, mit dem er oft in den Vororten in 45 Cranley Gardens zu Besuch war, zu verhaften.
Die Verhaftungen fanden im Januar 1961 statt. Es ist bemerkenswert (insbesondere für Sowjetbürger, die das Konzept der „offenen Presse“ nicht kannten), dass der MI5 darum bat, dass innerhalb von 2 Tagen nach der Verhaftung keine Berichte darüber in der Presse erscheinen sollten: damals Die Sonderdienste könnten die Kommunikation mit Moskau belauschen. Aber es gab ein absichtliches Leck - die "ausgewählten" Reporter wurden sofort über die "Enthüllung eines großen Spionagenestes" informiert. Während einer 9-tägigen Durchsuchung des Kroger-Hauses wurde eine Menge geschickt versteckter Spionage-Foto- und Funkgeräte gefunden, größtenteils von einem den Briten unbekannten Typ, sowie ein eingemotteter Sender.
Houghton und sein Hilfsmädchen, die Krogers und Lonsdale, erschienen vor Gericht. Letzterer verhielt sich ruhig und zurückhaltend, und Lonsdale behauptete während des Prozesses, die Krogers seien nur seine Freunde und die gesamte in ihrem Haus gefundene „Spionageausrüstung“ gehöre ihm. Er versteckte in ihrem Haus, was er für notwendig hielt, ohne jemanden darüber zu informieren. Die Angeklagten erhielten erhebliche Haftstrafen; Trotzdem wurde Lonsdale, der sich der Verhaftung nicht widersetzte (dieses Detail spiegelt sich auch im Film wider), aus diesem Grund zu einer Strafe von 10 Jahren weniger verurteilt.
Etwa ein Jahr später, als die Lonsdale und Krogers in einem Gefängnis in Birmingham saßen, stellten die Briten fest, dass Gordon Lonsdale Konon Trofimovich YOUNG und die Krogers Maurice und Lona COGEN waren, die das FBI zuvor als „Teilnehmer im Atomfall“ gesucht hatte. Rosenberg. Lonsdale wurde, nachdem er etwa 3 Jahre in einem englischen Gefängnis verbracht hatte, im April 1964 gegen O. PENKOVSKYs „Connector“, einen Engländer Greville WINNE, ausgetauscht, dem es gelang, etwa anderthalb Jahre in einem sowjetischen Gefängnis zu bleiben. Die Krogers-Kogens wurden später ausgetauscht.
Also kehrte Young nach Moskau zurück, zu seiner Frau Galina und zwei Kindern (der jüngste, Sohn Trosha, war bereits 4 Jahre alt). Natürlich war seine "illegale" Karriere zu Ende, aber er konnte dem Zentrum immer noch nützlich sein.
Etwa ein Jahr später erschien sein Buch „20 Jahre im sowjetischen Geheimdienst“ (auf Englisch) in England. Der Autor wurde als Gordon Lonsdale aufgeführt und in seinem Buch Lonsdale, Biographie, erwähnt. Gemäß der früher im Zentrum entwickelten Legende waren seine Eltern Kanadier; Nach einigen vagen Umzügen landete die Familie (Mutter, ihr zweiter Ehemann und Sohn Gordon) Mitte der 30er Jahre in Polen, in Lemberg. Gordon trat als junger Mann der linken Bewegung bei, während der deutschen Besatzung war er in einem Partisanenkommando; verwundet, wurde in einem Krankenhaus in Moskau behandelt (seit diesen Kriegszeiten nehmen die Ereignisse seines Lebens eine sehr zuverlässige Färbung an - wahrscheinlich entsprachen seitdem die Grundzüge des Lebens von Lonsdale dem Leben von Molodoy).
Laut diesem Buch arbeitete er nach dem Krieg einige Zeit (bereits als sowjetischer Geheimagent) in den Vereinigten Staaten und wurde später, Mitte der 1950er Jahre, nach England versetzt, wo er über seine „Heimat“ Kanada gelangte , der dort einige Zeit in Vancouver unter seinem Namen Lonsdale gelebt hat. In England, in London, studierte er zunächst an der chinesischen Fakultät der Universität, wo er viele nützliche Bekanntschaften für seine „Haupt“-Arbeit sammelte. Danach stieg er ins Geschäft ein – und das sehr erfolgreich. In dem Buch heißt es auch, dass die UdSSR zu dieser Zeit Angst vor einem Atomschlag von NATO-Staaten (einschließlich England) hatte und seine Hauptaufgabe, Lonsdale, darin bestand, Informationen über britische Militärausrüstung zu erhalten (übrigens Marineoffizier Houghton, vorbei an Lonsdale geheime Daten über U-Boote, glaubte, er arbeite für die Amerikaner).
Lonsdale beschwerte sich nicht über die Bedingungen seines Aufenthalts im Gefängnis von Birmingham (er wurde mit Respekt behandelt und durfte sogar intellektuell arbeiten, Bücher übersetzen). Er schloss seine Geschichte über die Arbeit des "Agenten" wie folgt: "Ich glaube aufrichtig, dass meine Bemühungen, meine Arbeit dazu beigetragen haben, den Frieden auf Erden aufrechtzuerhalten."
Wie später bekannt wurde, wurde dieses Biografiebuch von Kim FILBY zur Bearbeitung gegeben, die bereits in Moskau lebte, finanziell ziemlich abgesichert, aber schmachtend (und stark betrunken) ohne einen anständigen Job. Und er war sehr zufrieden mit dieser Bearbeitung. Das Buch wurde mit vielen Fotografien von Lonsdale geliefert. In England wurde es mit Interesse gelesen, aber die Sowjetbürger wussten einfach nichts davon.
An dieser Stelle sei noch hinzugefügt, dass der Wirtschaftsspion Wynn 1968 ein Buch über seinen Aufenthalt in einem sowjetischen Gefängnis, über seine langjährige Arbeit für den britischen Geheimdienst seit den 50er Jahren und über die gemeinsame Arbeit mit Penkovsky veröffentlichte. Also schrieb er, Penkovsky sei nicht hingerichtet worden, sondern habe im Gefängnis Selbstmord begangen. Wynn verbrachte seine anderthalb Jahre in einem Wladimir-Gefängnis (er lobte unter anderem den dort an Gefangene ausgegebenen Tabak und nannte ihn „Mowcopka“ - anscheinend Shag).
Dann wurde der bereits erwähnte Film von Savva KULISH „Dead Season“ veröffentlicht, in dem die Hauptfigur, der sowjetische Geheimdienstoffizier, „Konstantin Timofeevich“ und im „Gastland“ - „Lonsfield“, aber Sowjetbürger mit diesen Namen hieß hatte keine Assoziationen. Alle Aufmerksamkeit wurde dem „lebenden Abel“ und den Abenteuern des Protagonisten geschenkt.
Die Zeit verging, die „Stagnation“ endete, die „Perestroika“ begann, und 1987 stieß ich auf ein kleines Ognikov-Buch des Journalisten Valery AGRANOVSKII, der die Geschichte seiner völlig detektivischen Treffen (in der Lubyanka, Ende der 60er Jahre) mit a erzählte Gruppe sowjetischer Späher. Unter ihnen waren Oberst A. und Konon Trofimovich und andere. Die Journalistin durfte "dort" Fragen zu ihrer bisherigen Arbeit stellen, zu diversen psychologischen - und sogar territorialen! - Merkmale dieser Arbeit. Es war nicht erlaubt, bei dem Treffen Notizen zu machen, aber Agranovsky, ein erfahrener Journalist, schrieb all dies auf, als er nach Hause kam, plus natürlich seine Eindrücke von dem Treffen. Dies geschah auf Initiative des KGB - offensichtlich war ein Buch gemeint. Aber ebenso plötzlich begannen die Treffen, ebenso plötzlich wurden sie abgebrochen (der damalige Leiter der SEMICHASNY-Abteilung schien alles abgesagt zu haben).
Die Sitzungen endeten, aber die Notizen blieben. Und jetzt, als die „Abteilung“, bereits unter GORBACHEV, dieses sehr kleine Buch erscheinen ließ, in dem der staunende Leser lesen konnte - nicht über die halb durchdachte Mata Hari, nicht über die Leistung des Geheimdienstoffiziers mit dem Hübschen Kadochnikov, nicht über Stirlitz, sondern über echte Geheimdienstoffiziere, über ihren Alltag, ihre „Kontakte“, die Besonderheiten ihrer Arbeit, über viele Jahre „dort“ ... Diese Späher erschienen im Buch (sowie bei Treffen) unter verschiedenen Namen, Vatersnamen, wurde nur Abel mit seinem Nachnamen genannt. Nach dem Buch hatte ich das Gefühl, kluge, schwierige Menschen getroffen zu haben, die viele Kenntnisse und Talente hatten und eine Menge Dinge gesehen hatten. Jemand hat dieses kleine Buch von mir „gelesen“, aber ich erinnere mich daran, es blieb in meiner Erinnerung irgendwie getrennt - anders als alles andere ...
Die Zeit verging, und im Jahr 2000 erschien eine neue, ergänzte Ausgabe dieses Buches von Agranovsky „Beruf: Ausländer“, in der der Autor seinen alten Ognikov-Text mit einer Geschichte darüber begleitete, wie alles wirklich passiert ist, und zwischen dem, was der Autor „dachte“ und unterschied was wirklich gehört. Von den Seiten des Buches blickte der Leser nun auf seine Hauptfigur, Konon Trofimovich Molody, der zu der Generation gehörte, aus der die ideologischen Kämpfer für das gerechte Land des zukünftigen Kommunismus stammten. Es war ein Mann, der sagte: „Ich will keine Kriege mehr! Diese Vorstellung hat mir Kraft gegeben. Wenn Sie wollen, trug sie auch einen romantischen Vorwurf, ohne den ich als trockener Rationalist von Natur aus irgendwann ein Angebot für eine Arbeit im Geheimdienst „geschickt“ hätte.
Im Grunde war es nicht seine Schuld an dem Scheitern in England (ebenso wie es nicht die Schuld von Abel war, der von einem Trunkenbold betrogen und ihm ein Schürzenjäger als Gehilfen geschickt wurde; ebensowenig wie Leo TREPPER, der Chef von der Roten Kapelle, an die der damalige Leiter der GRU F. GOLIKOV eine Depesche aus Moskau mit fast offenen drei Adressen von wichtigen „Kontakten“ schickte, wie ... - man könnte hier fortfahren). Und wie kam es im Fall von Molodoy dazu, dass Golenevsky, ein polnischer Geheimdienstoffizier, auf den Marineoffizier Houghton aufmerksam wurde? Welcher der sowjetischen "Kollegen" hat so nachlässig geklappert?
Nach der Rückkehr in seine Heimat begann für Molodoy ein schwieriges Leben: Zunächst beschäftigte er sich jedoch mit der Biografie von Lonsdale, dann beriet ein Unbekannter den Film und übersetzte das Buch „Der Mann, der London rettete“ ins Russische. Zuerst schickten ihn die Behörden, um Vorträge zu halten, schickten ihn zu „Treffen mit dem Volk“, aber das letzte war ein Treffen im ZIL, wo ein junger Geschäftsmann mit Erfahrung (und ein erfolgreicher Geschäftsmann, der übrigens wechselte einen großen Gewinn seines Geschäfts an den Sowjetstaat), schockiert über das Chaos und die geringe Arbeitsproduktivität im Werk, ging zum Podium und sagte: „Was für ein Chaos haben Sie im Werk, liebe Genossen! ... Hier, geben Sie mir Ihre Fabrik für nur ein Jahr, ich mache Süßigkeiten daraus, bringe Ordnung und Disziplin, na klar, und ich werde niemanden mit einem Rubel beleidigen!“
Um ihm „eine Pflanze zu geben“ und ihm zu ermöglichen, dort die Ordnung wiederherzustellen, müsste das gesamte „System“ zerstört werden ... Es ist klar, dass Konon Trofimovich nach einem solchen Vorschlag in Ungnade gefallen ist. Und wie war es für ihn, aktiv, jung (und angesichts der Mängel in seiner Heimat, die er so sehr korrigieren wollte), wie war es für ihn, exkommuniziert zu werden – von irgendjemandem! – arbeiten, in „Ruhestand“ bleiben!
1974, als er mit seiner Familie im Wald spazieren ging und Pilze sammelte, bückte er sich - und starb. Er war damals ungefähr fünfzig Jahre alt. Agranovsky schrieb, dass Konon Trofimovich bei einem der letzten Treffen sagte: „Unter uns sind Pfadfinder, gescheiterte Tennisspieler, Chirurgen, Sänger, Tänzer, Mathematiker, Pianisten, sogar ein Boxer, ein potenzieller Weltmeister ... Im Allgemeinen all dies ist ziemlich tragisch, wenn man bedenkt, dass ein Mensch nicht zwei Leben lebt, sondern eins, und zwar ein so kurzes. Wer könnte Konon Trofimovich in einem „anderen Leben“ werden? Wahrscheinlich der Organisator einer großen Produktion und ein Wissenschaftler und ein Schauspieler, aber ich musste ein Scout sein ...
„Er war durch Pflicht und Herz an die Sache gebunden, der er zuerst seine Gesundheit und dann sein Leben gab. Die Erinnerung bleibt. Und ein bescheidenes Grab auf einem kleinen Friedhof im Donskoi-Kloster - das ist für diejenigen, die plötzlich einen Strauß wilder Blumen auf eine graue Platte legen möchten, die mein Held so sehr liebte.
Pfadfinder mit Mikropunkten
Ein durchtrainierter, gut gekleideter Mann mit elegantem Aktenkoffer tauchte in der Abenddämmerung in Royslip, einem Vorort von London, auf. Er erreichte 45 Cranley Drive und klingelte an der Tür. Am Fenster des gegenüberliegenden Hauses bewegte sich ein Vorhang - ein allzu neugieriger Nachbar war wie immer "auf einem Militärposten". Sie erkannte den eleganten gutaussehenden Mann. Es war ein kanadischer Freund der Krogers, ein in jeder Hinsicht prominenter Mann. Er besuchte sie mindestens einmal im Monat. In der Regel samstags. Die alte Frau sah aus dem Fenster auf und setzte sich an ihre Strickerei: In Roislip passiert normalerweise nichts Interessantes.Wohnkomfort
Wenn sie nur wüsste, welche Geheimnisse Hausnummer 45 verbirgt! In einem geheimen Keller in der Küche wurden ein Hochfrequenz-Funksender und ein spezielles Gerät aufbewahrt, mit dem verschlüsselte Nachrichten mit einer Geschwindigkeit von 240 Wörtern pro Minute übertragen werden konnten. Im Wohnzimmer stand ein leistungsstarker Empfänger, der Funksignale aus aller Welt empfangen konnte. Es gab auch eine Schreibmaschine und ein Tonbandgerät mit Kopfhörern. Vom Badezimmer aus hatte man Zugang zu einem Schrank, in dem Geräte zum Erstellen und Lesen von Mikropunkten untergebracht waren, Produkte einer speziellen Technologie, die es ermöglicht, große Fotos auf einen Punkt von der Größe eines Stecknadelkopfes zu reduzieren. „Überraschungen“ gab es überall. Lichtempfindliche Zellophanplatten wurden zwischen die Seiten der Bibel gelegt, um Mikropunkte zu erzeugen. Im Schlafzimmer stand ein Mikroskop, um sie zu lesen. Die flache Metallflasche enthielt überhaupt keinen Alkohol, sondern Mikrofilmrollen. In der Puderdose auf dem Badezimmerregal befindet sich ein Mikropunkt-Lesegerät, das wie ein Miniatur-Fernglas aussieht.
Geheimes Hauptquartier
Die Bewohner des ruhigen Royslip ahnten nicht einmal, dass in ihrer Stadt seit 6 Jahren ein geheimes Hauptquartier des Auslandsgeheimdienstes operierte, das eine echte Bedrohung für die Sicherheit Großbritanniens darstellte. Von 1956 bis 1961 war das Haus Nummer 45 am Cranley Drive das Hauptquartier des sowjetischen Geheimdienstes, der von einem der prominentesten Geheimdienstoffiziere der UdSSR, Gordon LONSDALE oder – um seinen richtigen Namen zu verwenden – Konon Trofimovich YOUNG, geleitet wurde. Als Held des letzten Krieges, der viele europäische Sprachen fließend beherrschte, war Konon der Junge ein hochprofessioneller Geheimdienstoffizier, einer der besten im KGB. Im Alter von 32 Jahren stieg er in den Rang eines Oberstleutnants auf und leitete mehrere brillante Geheimdienstoperationen.1954, kurz vor seinem 33. Geburtstag, erhält Molodoy vom KGB eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe: Informationen über britische und amerikanische Luftwaffenstützpunkte zu sammeln und sich über die neuesten Entwicklungen in Großbritannien auf dem Gebiet der Installation und des Betriebs von Atommotoren zu informieren auf U-Booten.
Hervorragender Scout
Als kanadischer Geschäftsmann verkleidet kommt Young am 3. März 1955 in Großbritannien an. Jetzt ist er nicht mehr Conon Young, sondern Gordon Lonsdale. Die Hülle war einwandfrei. Es gab einen Kanadier namens Gordon Lonsdale. Aber der echte Lonsdale verschwand in Finnland – vermutlich ermordet – und sein Pass war nun in Youngs Händen.Liebling der Frauen
Das charmante Lonsdale war bei allen beliebt. Er kam leicht mit Menschen zurecht. Er hatte viele Freunde und – dank KGB – Geld, um seine Zeit mit seinen vielen Kumpels und Freundinnen zu genießen. Bald war Lonsdale in den besten Londoner Restaurants und Nachtclubs bereits vom Sehen bekannt. Und sein schickes Auto, sehr teuer, aus Amerika bestellt, hat in der vom Krieg verwüsteten und noch nicht ganz erholten Stadt buchstäblich Furore gemacht. Zu Hause veranstaltete Lonsdale laute Partys. Frauen waren einfach begeistert von diesem schwarzhaarigen, dunkelhäutigen, gutaussehenden Mann. Er hatte im Allgemeinen erstaunliche Erfolge beim schwächeren Geschlecht.Aber Lonsdale gab sich keineswegs die ganze Zeit sorglos Vergnügungen hin. Er hat Geschäfte gemacht. Zuerst gründete er eine Firma, die Musikboxen verkaufte, dann eine Firma, die Diebstahlsicherungen für Autos verkaufte. Unternehmen begannen, viel Geld einzubringen. Aber Bekanntschaften und Verbindungen waren viel wertvoller als Geld. Aus geschäftlichen Gründen musste Lonsdale durch das ganze Land reisen. Während dieser Reisen knüpfte er nützliche Kontakte, auch zu Militär- und Geheimdienstorganisationen.
Gewöhnliche Leute
Zu Lonsdales „wertvollsten“ Bekannten gehörten die KROGERs in 45 Cranly Drive, Royslip. Wie Lonsdale selbst waren sie illegale sowjetische Spione, die von falschen Papieren lebten. Sie selbst waren Amerikaner und arbeiteten zunächst in Amerika, wurden aber 1954 beinahe entdeckt, und die Eheleute Kroger flohen mit falschen Pässen nach England.Peter Kroger, ein stiller, grauhaariger Mann in den Fünfzigern, hatte sein eigenes „Home“-Geschäft, das seltene Bücher verkaufte. Helen war nicht viel jünger als ihr Mann. Das Kroger-Haus enthielt ein Lager mit Spionageausrüstung, was Lonsdale die Möglichkeit gab, den Kontakt zu Moskau aufrechtzuerhalten. Während seiner vielen Reisen durch das Land – angeblich für das Unternehmen, in Wirklichkeit aber um geheime Informationen zu sammeln – traf Lonsdale einen Mann namens Harry HOUFTON, der für ihn zu einer unschätzbaren Informationsquelle wurde.
Bereit zu verkaufen
Houghton diente als Angestellter auf einem geheimen Marinestützpunkt in Portland. Er hatte Zugang zu geheimen Informationen. Und was für Lonsdale besonders hilfreich war, Houghton hatte keine ganz makellose Vergangenheit. 1951 wurde er auf einen Posten im Sicherheitsdienst der britischen Botschaft in Warschau berufen, aber schon bald wieder abberufen: Es stellte sich heraus, dass Houghton illegalen Handelsbetrug auf dem Schwarzmarkt beging. Der polnische Geheimdienst, der Houghtons Aktivitäten in Warschau genau überwachte, berichtete Moskau, dass dieser Mann leicht zu bestechen sei. Moskau wiederum kontaktierte Lonsdale und befahl ihm, ohne Zeitverlust Kontakt mit Houghton aufzunehmen.Lonsdale stellte sich Houghton als Commander (ein militärischer Rang in der US Navy, der dem Rang eines Lieutenant Colonel in der Armee entspricht) Alex Johnson, einem Angestellten der amerikanischen Botschaft, vor. Es wurde schnell klar, dass Houghton genau die Person war, die er brauchte. Um des Geldes willen war Houghton zu allem bereit. Außerdem hatte er die Gelegenheit, heimlich geheime Dokumente von der Basis in Portland mitzunehmen: Seine Geliebte, eine Frau mittleren Alters namens Ethel G.I., arbeitete dort als Assistentin. Das war besonders wertvoll. Männliche Beschäftigte wurden beim Verlassen des Territoriums wesentlich sorgfältiger kontrolliert als weibliche Beschäftigte.
Spionagenetzwerk
Houghton zu rekrutieren war nicht schwierig. Lonsdale sagte, die Amerikaner wollten bestimmte Informationen von ihm. Um das Gesetz zur Geheimhaltung von Verschlusssachen musste man sich keine Sorgen machen – schließlich stehen die USA und Großbritannien auf derselben Seite. Natürlich wird er für seine Arbeit gut bezahlt. Über die Höhe haben wir uns geeinigt. Houghton war zufrieden. Ethel Gee sollte als Kurier fungieren. Bald trafen wertvolle Materialien von Portland nach Lonsdale ein - zum Beispiel detaillierte Karten britischer Marinestützpunkte und detaillierte Beschreibungen der Struktur von Schiffen und U-Booten. Der Inhalt der Dokumente wurde von Hausnummer 45 am Cranly Drive mit Hochfrequenz-Funksignalen nach Moskau übermittelt, wonach die Papiere sicher nach Ethel Gee zurückgebracht wurden. Das Spionagenetzwerk ist in vollem Gange.Erster Verdacht
Lonsdale bezahlte Houghton in bar. Dieses „zusätzliche“ Geld hatte keinerlei Einfluss auf den Zustand seines Bankkontos. Aber die routinemäßigen Überprüfungen, die der MI5 regelmäßig bei Mitarbeitern klassifizierter Organisationen durchführte, ergaben, dass Houghtons Ausgaben sein Einkommen bei weitem überstiegen. 1960 betrug Houghtons offizielles Gehalt nur 714 Pfund im Monat.Vor kurzem kaufte er jedoch ein neues Auto, spendete 10.000 Pfund für ein neues Haus und gab 20 Pfund pro Woche allein für Alkohol aus. Woher bekommt ein bescheidener Angestellter so viel Geld? MI5-Agenten mussten es herausfinden.
Im Juli 1960 gingen Houghton und Gee nach London ins Theater am Old Vic. Sie wussten nicht, dass sie verfolgt wurden. Im Theater trafen sie sich mit Lonsdale, der ihnen die Aktentasche abnahm und ihnen im Gegenzug eine Art Umschlag überreichte. Houghton und Gee gingen nach draußen und machten einen Umweg zu ihrem Auto.
Einen Monat später traf Houghton Lonsdale im Old Vic wieder und sie gingen zusammen in ein Café. Die MI5-Agenten setzten sich an den nächsten Tisch und hörten dem Gespräch zu.
„Jeden ersten Samstag im Monat“, hörten sie Lonsdales Worte. „Und vor allem am ersten Samstag im Oktober und November.“
Es war offensichtlich, dass sie etwas planten.
Dann verließen Houghton und Lonsdale das Café und gingen in eine Telefonzelle. Allerdings riefen sie nicht an. Houghton reichte Lonsdale nur ein paar in Zeitungspapier eingewickelte Papiere, sie trennten sich, und Lonsdale ging zur Bank. Dort übergab er dem Abstellraum einen braunen Koffer. Sobald Lonsdale gegangen war, öffnete der MI5 den Koffer. Es enthielt eine sowjetische Kamera, ein Vergrößerungsglas, zwei Filmrollen und einen Schlüsselbund.
Beobachten und warten
Lonsdale ging für 2 Monate nach Europa, und als er nach England zurückkehrte, warteten MI5-Agenten bereits auf ihn. Sie folgten ihm von der Bank, wo er seinen Koffer bekam, nach Roislip, wo er später hinging.In den folgenden Wochen begann sich das Bild aufzuhellen. An jedem ersten Samstag im Monat traf Lonsdale Houghton in London. Sie tauschten irgendwelche Pakete aus, und am selben Tag ging Lonsdale nach Royslip, zu den Krogers. Er kam gewöhnlich zu Beginn des achten Abends an. Das ging 3 Monate so. Am Ende entschied der MI5, dass es an der Zeit sei, Lonsdale zu „nehmen“. Detective George SMITH, Superintendent of Police (ein Polizeirang nach dem Inspektor) von der Sonderabteilung der Londoner Kriminalpolizei, wurde zum Leiter der Operation ernannt.
Erfassung
7. Januar 1961 Harry Houghton kam in London an. Diesmal war Ethel Gee bei ihm. An der Waterloo Station warteten mindestens 15 als Passagiere getarnte Sicherheitsbeamte und Zeitungsverkäufer auf sie. Unter ihnen war George Smith. Der Zug hatte 45 Minuten Verspätung. Vielleicht wegen dieser Verzögerung, vielleicht wegen der schrecklichen Kälte, bemerkten Smiths Leute Houghton und Gee erst, als sie das Bahnhofsgebäude verließen und zur Bushaltestelle gingen. Nur einem verkleideten Polizisten gelang es, in den Bus aufzuspringen, alle anderen hinkten hoffnungslos hinterher. Zum Glück für die unglücklichen Polizisten war es nur eine lustige Sightseeing-Tour durch die Stadt. Etwa eine Stunde später kehrten Houghton und Gee zur Waterloo Station zurück und machten sich von dort auf den Weg zur Old Vic Street. Dort wurden sie von Lonsdale getroffen. Wie ein echter Gentleman nahm er das schwere Paket von Ethel entgegen. Smith, der ihnen gefolgt war, beeilte sich, sie abzuschneiden. „Ihr seid alle verhaftet“, verkündete er. „Ich bin von der Polizei.“3 Autos fuhren auf sie zu. Lonsdale wurde in den ersten geschoben, Houghton in den zweiten, Gee in den dritten. Die Autos fuhren los und rasten zum Bahnhof. Einer der Beamten verkündete im Radio: „Die Verdächtigen wurden festgenommen. Wir nehmen es."
Spiel wenigstens Schach
In Gees Paket fanden sie 4 geheime Dokumente aus Portland und einen Film mit 300 Einzelbildern, darauf gefilmte Zeichnungen und Dokumentationen über den Bau britischer Atom-U-Boote. Drei Häftlingen wurde vorgeworfen, gegen das Gesetz zur Geheimhaltung geheimer Informationen verstoßen zu haben. Jeder hat auf seine Weise reagiert."Was war ich für ein Idiot!" rief Harry Houghton aus.
„Ich habe nichts falsch gemacht“, sagte Ethel Gee.
„Sieht so aus, als müsste ich die Nacht hier verbringen“, sagte Lonsdale ruhig. „Kannst du mir einen Schachpartner finden?“
Seiner Bitte wurde stattgegeben. Während Lonsdale in Gewahrsam war, gab es immer einen Mann unter seinen Wachen, der gut Schach spielte. Smith bewunderte Lonsdales Ausdauer und behandelte ihn mit aufrichtigem Respekt. Einmal sagte er zu Reportern: „Seine Arbeit war kein Geschenk – genau wie ich oder Sie. Aber er hat es super mit ihr gemacht. Wie kann ich eine Person dafür beurteilen, dass sie einen guten Job macht?“
Komplettes Set an Spionageausrüstung
Die Krogers wurden noch am selben Tag festgenommen. Sie spielten heilige Unschuld aus. Als sie jedoch aus dem Haus gebracht wurden, bat Helen Kroger darum, Brennstoff in den Dampfkessel füllen zu dürfen, damit das Feuer nicht über Nacht erlösche. „Natürlich, natürlich“, sagte Smith. "Aber zuerst sehe ich nach, was in deiner Tasche ist."Die Tasche enthielt ein Tonbandgerät mit einer bespielten Kassette, einen Glasbehälter mit drei Mikropunkten und einen 5-seitigen Brief, der auf Russisch in Lonsdales Handschrift geschrieben war. Helen würde alles im Feuerraum verbrennen.
Jetzt sind die Forensiker an der Reihe. Ein Spezialteam durchsuchte eine ganze Woche lang Hausnummer 45 am Cranly Drive. Wir haben ein Radio gefunden. Ausrüstung zur Herstellung von Mikropunkten gefunden. Unter den Büchern von Peter Kroger befanden sich Listen mit Signalcodes, Sendedaten und zwei neuseeländischen Pässen. Im Schreibkasten lagen kanadische Pässe. Überall wurden Geldscheine gefunden.
Eine Durchsuchung von Lonsdales Wohnung ergab ebenfalls Ergebnisse. Dort fand die Polizei Geräte zur Herstellung von Mikropunkten, ein weiteres Walkie-Talkie und viel Geld. In Houghtons Haus wurden ebenso eindeutige Beweise gefunden: geheime Dokumente aus dem Marinestützpunkt Portland, eine Kamera und eine Streichholzschachtel mit Doppelboden mit einer Miniaturkarte von Treffpunkten in London.
Gericht
Der Prozess begann am 13. März 1961 und dauerte 9 Tage. Und schließlich verkündete der Lord Chief Justice (Präsident der Queen's Bench des High Court of Justice, der erste hochrangige Richter nach dem Lordkanzler.) das Urteil. Houghton und Gee wurden zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, die Krogers zu 20 Jahren. Gordon Lonsdale sah sich einer noch härteren Strafe gegenüber. „Gordon Arnold Lonsdale“, wandte sich der Richter an ihn, „Sie sind ohne Zweifel ein professioneller Geheimdienstoffizier. Dies ist ein gefährlicher Handel. Und Sie hätten sich natürlich darüber im Klaren sein müssen, welches Scheitern Ihnen gedroht hätte. Also denke ich, dass Sie bereit sind, bestraft zu werden. Sie werden zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt.“Lonsdale lächelte nur. Er wusste, dass er in einem britischen Gefängnis nicht lange bleiben würde. Während des Kalten Krieges war der Informationsaustausch von Bash-to-Bash üblich. Lonsdale glaubte nicht ohne Grund, dass die UdSSR versuchen würde, ihn gegen einen englischen Geheimagenten auszutauschen, der in der Sowjetunion gescheitert war. Und er sollte Recht behalten. Nach 3 Jahren wurde er gegen einen englischen Spion ausgetauscht, der in Moskau gefangen genommen wurde. Lonsdale wurde freigelassen.
... Ich ging nach England (1953), wo ich in eine Gruppe unserer seriösen Quellen aufgenommen wurde, die das Rückgrat aller eingehenden Informationen bildeten.
- Vasily Alekseevich, wenn möglich, mehr darüber.
- Wir hatten interessante Kontakte in der wissenschaftlichen und technischen Intelligenz. Natürlich beim Militär. Die politischen Kontakte waren sehr gut. Eine davon geht noch zu meinen Freunden - vorgestern haben wir zusammen Tee getrunken. Das ist George Blake.
- Dieser Name nimmt einen würdigen Platz in der Geschichte unserer Intelligenz ein! Aber es ist klar, dass Sie nicht angefangen haben, mit ihm zu arbeiten ...
- Ja, er wurde mir 1958, als er in West-Berlin arbeitete, in seiner Residenz übergeben und kehrte in die Zentrale zurück.
- Sie haben unter diplomatischem Deckmantel gearbeitet, daher war es unwahrscheinlich, dass sich ein britischer Geheimdienstoffizier offen mit Ihnen treffen konnte ... Wie haben Sie mit Blake zusammengearbeitet?
- Bitte beachten Sie zunächst, dass Georgy Ivanovich - wie wir ihn nannten - ein erstklassiger professioneller Geheimdienstoffizier ist. Als Angestellter des britischen Geheimdienstes wurde er in allen Feinheiten der Geheimdienstkunst ausgebildet. Er kannte die Einsatzlage in der Stadt, wusste sich von außen zu kontrollieren und holte niemals geheime Dokumente aus seinem Büro. Wir trafen uns eins zu eins in der Stadt unter Bedingungen, ich würde sagen, garantierter Sicherheit. An Orten, an denen das Erscheinen zweier Personen und ihr Gespräch keinen Verdacht erregen und niemand ihnen Aufmerksamkeit schenken wird ...
- Aber nicht alle Informationen können in Worten oder in einem Umschlag übermittelt werden. Was aber, wenn das Material voluminöser ist?
- Das erinnert mich an den Fall Portland, wo wir unserer Marine Material gegeben haben. Der Agent brachte Blaupausen eines U-Bootes zu dem Treffen mit – so groß wie dieser Raum! - und es war notwendig, sie an ihren Platz zurückzubringen ... Die Zeichnungen waren für uns sehr interessant: das Layout der ersten Atom-U-Boote.
- Es ist klar, dass es hier unmöglich war, entlang der Straße spazieren zu gehen.
- Ja, in diesen Fällen wurde ein Treffen mit einem Auto organisiert. Es war notwendig, alles so zu planen, dass Zeit zum Aufnehmen, Fotografieren und Mitbringen von Materialien bleibt, während ein Treffen mit dem Agenten stattfindet, einige Probleme besprochen und neue Aufgaben festgelegt werden.
- Vasily Alekseevich, was ist diese „Portland-Affäre“?
- In Portland gibt es eine Basis der britischen Marine und das Zentrum für Unterwasserforschung, wo die Entwicklung und Erprobung verschiedener Arten von Instrumenten für U-Boote, zur Erkennung von U-Booten, Entwürfe und Layout von neuen Typen von Atom-U-Booten und vieles mehr. Diese Informationen waren natürlich für unsere Militärsegler von großem Interesse. An dieser Basis hatte die Londoner Residenz 2 Agenten. Tatsache ist, dass wir einmal den Kryptographen des britischen Marineattaches in Warschau „eingehakt“ haben. Er trank, er liebte Frauen und er brauchte Geld. Das Geld wurde gefunden und eine bestimmte Vereinbarung mit ihm geschlossen ... Als er nach England zurückkehrte, wurde er zum Underwater Research Center gebracht - zur Personalabteilung, wo er Zugang zu allen geheimen Informationen hatte. Hier kehrten wir wieder zu ihm zurück - mein Vorgänger arbeitete mit ihm und einem anderen Agenten im selben Zentrum und übergab sie dann an mich. Die Schwierigkeit bei der Zusammenarbeit mit diesen Agenten bestand darin, dass sie an der Südküste Englands arbeiteten und lebten und ich – in London. Um außerhalb der 25-Meilen-Zone zu reisen, war es notwendig, eine Benachrichtigung an das Außenministerium zu senden und eine Genehmigung einzuholen. Sie gehen ein- oder zweimal dorthin, wo sich der Marinestützpunkt und das Zentrum für Unterwasserforschung befinden, die Spionageabwehr wird das Ganze sofort stoppen. Daher wurden Treffen mit Agenten in London abgehalten, obwohl ihre regelmäßigen Reisen in die Hauptstadt auch die Aufmerksamkeit der Sonderdienste auf sich ziehen konnten.
- Aber Sie werden nicht sagen, dass eine solche Quelle aufgegeben werden musste ...
- Natürlich nicht! Zu dieser Zeit begann unser illegaler Wohnsitz in Lonsdale aktiv in London zu arbeiten. „Ben“ – so sein Pseudonym – wurde als kanadischer Lonsdale legalisiert. Genosse „Ben“ erhielt diese Agenten: Er war ein freier Bürger und konnte gehen, wohin er wollte ...
- Lonsdale - der legendäre Geheimdienstoffizier Konon Trofimovich YOUNG. Bitte erzählen Sie uns mehr darüber.
- Es ist sehr schwierig, es kurz zu machen - schließlich wurden Bücher über „Ben“ geschrieben, er diente als Prototyp für den Helden des beliebtesten Films „Dead Season“. In seiner Familie waren die Männer traditionell Physiker und die Frauen Ärztinnen. Während des Großen Vaterländischen Krieges diente Konon im Militärgeheimdienst, ging mehr als einmal für "Sprachen" in den deutschen Rücken und kehrte nach dem Sieg mit einer ganzen Ikonostase von Orden und Medaillen zurück. Dann, nach seinem Abschluss am Institut für Außenhandel, begann Young, im Auslandsgeheimdienst zu dienen. Er war als Geschäftsmann gedeckt, aber er war nicht nur als Geschäftsmann „legendär“ – er lebte dieses Leben. Gründung eines Unternehmens für den Betrieb von Spielautomaten. Dann noch einer: für die Herstellung einiger kniffliger Schlösser. Dieses Schloss von ihm erhielt eine Goldmedaille auf der Brüsseler Ausstellung. Wurde er zu Beginn seiner Arbeit sozusagen vom Staat unterstützt, so versorgte er sich später voll und ganz selbst, wurde sicher verschlüsselt. Ein Bankkonto, alles kann überprüft werden ... „Ben“ war insofern erstaunlich, als er sich in einer illegalen Position wie zu Hause fühlte. Es gab keinen Zweifel, dass es gefährlich war, nicht gefährlich. Aber später sagte er mir: „Weißt du, ich dachte immer noch, dass es einen Misserfolg geben könnte. In der Theorie. Dieser Gedanke war nötig, um immer daran zu denken, was ich im Falle eines Misserfolgs tun sollte: A, B, C ... Damit ich meine Mobilisierung nicht verliere.“ Und ich dachte, dass er überhaupt nicht daran dachte.
- Hast du ihn auch auf den Straßen von London getroffen?
- Es ist auch das A und O bei der Organisation von Meetings. Aber nur das Zentrum stellte die Bedingung, dass die Gespräche auf Englisch geführt wurden. Ich habe ihm das gesagt, aber er hat geantwortet: „Nein, nein, nein, das kann nicht sein!“ Er schrieb an das Zentrum: „Willst du, dass ich die russische Sprache vergesse?“ Und das Zentrum stimmte zu, dass wir Russisch sprechen sollten, warnte aber: „Seien Sie vorsichtig!“ Als ob wir es nicht wüssten! Er war, würde ich sagen, gierig nach Arbeit. Ich erinnere mich, wir warten aus dem Urlaub auf ihn - er muss signalisieren, dass er zurück ist. Ich gehe zum Mittagessen nach Hause und es gibt nichts. Ich komme vom Mittagessen - es gibt ein Signal. Verpasst keinen Tag, bereit zu gehen! Ich dachte immer, dass er von Natur aus so fröhlich und furchtlos war – aber die Tatsache, dass er im Alter von 48 Jahren starb, sagt, dass die Härten dieses Lebens ihre Arbeit getan haben. Und dass sein immerwährendes Lächeln, seine Fröhlichkeit eine vorgegebene Verhaltenslinie ist, die er beibehalten hat, würde ich sagen. Sie wurde ein Teil von ihm, dieser Linie. Er war so ein wunderbarer Mensch ... Konon Trofimovich wusste, wie man Menschen für sich gewinnt, also baute er gute Beziehungen zu den Agenten auf, mit denen er Kontakt aufnahm. Weitere interessante Informationen begannen von ihnen zu kommen. Ich erinnere mich, dass U-Boot-Erkennungsgeräte für unsere Militärseeleute von großem Interesse waren. Informationen aus Bens illegalem Aufenthalt versetzten die Marine der Sowjetunion in eine vorteilhafte Position gegenüber der britischen Marine. Anschließend antworteten die Briten über die Ergebnisse seiner Arbeit wie folgt: „Es gibt keine wichtigen Geheimnisse mehr in der britischen Admiralität.“
- Ich sage eine Banalität: Sie können nicht alles in der Intelligenz vorhersagen ...
- Besonders in der Intelligenz! „Ben“ funktionierte super, alles lief reibungslos, aber dann tauchten einige Symptome auf, die als Spionageabwehrinteresse angesehen werden könnten. Einmal bemerkte „Ben“, dass jemand in seiner Wohnung gewesen war (als Illegale schaute er immer, in welcher Reihenfolge er Sachen hinterlassen hatte, wie die Tür geschlossen war), und stellte fest, dass er durchsucht worden war … Weiter. Er ist in den Urlaub gefahren und hat einen Banksafe abonniert, Wertsachen dort deponiert - und wieder hat er gesehen, dass jemand dort gewesen war ... Der Direktor der Bank muss nicht in den Safe steigen. Natürlich - Spionageabwehr. Sobald diese Tatsachen bekannt wurden, gab das Zentrum sofort die Anweisung, alle Geschäfte einzuschränken und zu gehen. Ein illegaler Einwanderer hat eine solche Gelegenheit: Er hat einen Pass weggeworfen und einen anderen bekommen.
- Warum ist er nicht gegangen?
- „Ben“ hatte Agenten in Kontakt. Außerdem gab es zwei Angestellte seiner Residenz - unsere Leute, illegale Einwanderer aus der Union ... Er entschied, dass er noch Zeit hatte, bevor er sich versteckte, musste er seine Leute aus dem Schlag herausholen. Er hat wirklich viel geschafft - er hat Treffen mit Agenten abgehalten und vor der Beendigung der Arbeit gewarnt. Es blieb das letzte Treffen - Agenten des Zentrums für Unterwasserforschung ... Und bei diesem Treffen am 6. Februar 1961 wurde er unter weiße Hände genommen - er und zwei Agenten. Die Spionageabwehr nahm ihn beim Materialtransfer, wie man so sagt, auf frischer Tat.
- Wo waren Sie, als Lonsdale verhaftet wurde?
- Ich war in London ... Alle unsere Aufenthaltsberechtigten standen unter Schock - wenn ein Fehler auftritt, ist es psychologisch sehr schwer zu erleben. Außerdem wussten wir, wer verhaftet wurde – unsere Freunde. Aber wir hatten keine Ahnung warum? Natürlich war ich diejenige, die sich am meisten Sorgen machte – schließlich war ich es, die mit „Ben“ Kontakt hielt. Und in unserer Theorie gilt die Kommunikation als der verwundbarste Punkt. Übersehe ich irgendwo etwas?! Es wäre einfacher für mich, selbst im Gefängnis zu sitzen – zumindest wusste ich warum. Als „Ben“ jedoch festgenommen wurde, nahm ich den Koffer sofort in die Hand – und ab ins Flugzeug. Es war notwendig...
Was ist also der Grund für das Scheitern?
- Bald wurde klar, dass der Chef des polnischen Geheimdienstes, Golenevsky, geflohen war. Aus irgendeinem Grund ging ich nach Westberlin - und ging zu den Amerikanern ... Als unsere Leute in Polen einen Chiffrierbeamten für den Marineattache rekrutierten, kamen sie nicht umhin, wie wir damals sagten, "unsere Freunde vom Geheimdienst". Zum Beispiel ist es für uns nicht respektabel, uns in einem befreundeten Land mit Geheimdiensten zu beschäftigen ... Und Golenevsky wusste davon, und die Briten wurden sich bewusst, dass es einen solchen Agenten gab. Sie gingen schnell zu ihm, von ihm aus begannen sie zu suchen, mit wem er verbunden war ... Sie verfolgten „Ben“, verfolgten seine beiden Assistenten - dies war eine Funkwohnung, ein Haus in einem Vorort von London. Aber als sie das Walkie-Talkie fanden, sagte „Ben“, dass er es war, der seine Freunde im Stich gelassen hatte, die nichts wussten, nicht teilgenommen hatten, und er versteckte das Walkie-Talkie vor ihnen ohne ihr Wissen.
- Er hatte diese Position vor Gericht inne ...
- Ja, das Verhalten von "Ben" bei der Verhandlung war einfach großartig. Als der Richter versuchte, ihn zu verhören, sagte er: „Kümmern Sie sich nicht darum, Euer Gnaden! Alle Ihre Fragen werden mit „Nein!“ beantwortet. Dann setzte er sich hin und begann Kaugummi zu kauen. Und kaute es für 10 Tage. Er bat erst ganz am Schluss um ein Wort – und nahm alle Schuld auf sich. Am 23. März 1961 wurde er zu 25 Jahren Gefängnis, seine Assistenten zu 20, Agenten des Underwater Research Center zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Das war ein sehr harter Satz...
- Übrigens, wer waren illegale Einwanderer - Molodoys Assistenten?
- Dies waren die Ehepartner von COHEN, die neben anderen Geheimdienstoffizieren - Teilnehmer an der Lösung des sogenannten "Atomproblems" - zu Helden Russlands wurden. Und Lonsdale wurde nach seiner Rückkehr nach fast 3 Jahren Gefängnis mit dem Orden des Roten Banners ausgezeichnet. Was interessant ist – dies war natürlich ein Versehen der Briten – im Lonsdale-Gefängnis traf er sich mit Blake. Er kannte ihn aus der Presse. Und er fühlte, dass er seinen Kameraden aufheitern musste. Er sagte: „Kopf hoch! In 4 Jahren werden wir in Moskau auf dem Roten Platz sein, um eine Militärparade zu sehen!“ Prophetische Worte! Nach 3 Jahren wird „Ben“ gegen Wynn ausgetauscht – Penkovskys Liaison, dann wird Blake aus dem Gefängnis ausbrechen und in der Sowjetunion landen – und sie werden tatsächlich gemeinsam die Parade auf dem Roten Platz anschauen. Und dann wurden die Coens gegen den englischen Spion Brook und jemand anderen ausgetauscht ...
LONSDALE SPYS LIEBLINGSFRAU |
Lange Zeit glaubte man, Galina Petrovna PESHIKOVA sei nicht mehr unter den Lebenden. Seit vor 30 Jahren der sowjetische Geheimdienstoffizier Konon YOUNG starb, dessen Bild von Donatos Banionis im Kino brillant nachgebildet wurde, war selbst engen Freunden dieser Familie nichts über das Schicksal seiner Frau bekannt. Es schien, dass das Geheimnis, das in das Leben von Lonsdale gehüllt war, für immer mit einem Schleier der Geheimhaltung und dem Schicksal seiner geliebten Frau eingezäunt war. Kurz vor Neujahr stellte sich jedoch plötzlich heraus, dass Galina Petrovna am Leben war.
Auf unsere Anfrage nach einer Wohnung, in der das Paar vor 3 Jahrzehnten in der Nachbarschaft des berühmten Schauspielers Vyacheslav Tikhonov lebte, verpflichtete sich Young, eine alte Freundin von Peshikova, die Moskauerin Galina Borisovna Ivanova, anzurufen. Der Hörer wurde vom Enkel des Geheimdienstoffiziers abgenommen, der nach seinem Großvater benannt war. Er sagte, dass „die Großmutter immer noch in dieser Wohnung lebt“ in einem Haus am Frunzenskaya-Damm. Aber er geht nicht nach draußen und telefoniert mit niemandem. Dies war vor vielen Jahren der Fall. Die Ära großer Einwohner und großer Namen im Geheimdienst, die mit dem vergangenen Jahrhundert vergangen ist, spiegelte unerwartet die Fortsetzung einer langjährigen Liebesgeschichte wider, von der nur wenige Menschen wissen. Einst sprach die ganze Welt über den sowjetischen Geheimdienstoffizier Konon Molodoy. Es dreht sich alles um ihn - die Titelseiten führender britischer Zeitungen, der Prozess in London, bekannt als "die Königin von Großbritannien gegen Gordon Lonsdale", der Film "Dead Season" unter der Regie von Savva Kulish ... Ein Ereignis blieb hinter den Kulissen , das wenige Wochen danach geschah, wie 1961 ein sowjetischer Geheimdienstoffizier in England zu 25 Jahren Haft im Royal Prison verurteilt wurde.
Ein unauffälliges graues "Wolga" -Modell "GAZ-21", das den Dzerzhinsky-Platz verlassen hatte, eilte in das Gebiet des Theaters der Sowjetarmee. Hinter dem ehemaligen ZSKA-Park, wo sich die noch nicht abgerissenen Vorkriegskasernen befanden, parkte das Auto an einem unscheinbaren einstöckigen Haus. Bald saßen bereits Vertreter der Führung der Abteilung „C“ (illegaler Geheimdienst) des PGU KGB der UdSSR an einem Tisch in einem kleinen Raum, dessen Geliebte laut Listen des zhek Peshikova Galina war Petrowna. Im Pass der Bürgerin Peshikova befand sich ein Siegel des Standesamtes über die Eheschließung mit der Bürgerin Molody, die in England als Gordon Lonsdale bekannt war. Nachdem Lonsdales Kollegen der Frau des Geheimdienstoffiziers von dem Prozess in London erzählt hatten, überreichten sie Galina Petrovna einen massiven Goldring mit Aquamarin. Auf dem Ring war eine dünne Gravur eingraviert: "Für die Fähigkeit zu warten." Dann wusste niemand, wie viele Jahre die Frau von Conon dem Jungen warten musste und wie das Schicksal des Spähers und seiner geliebten Frau ausgehen würde ...
Und nun sind seitdem 39 Jahre vergangen. Lonsdale und diese Kaserne hinter dem Theater der Sowjetarmee sind längst verschwunden. Und selbst der Ort, an dem die Asche des Spähers angeblich begraben wurde, ist nicht sicher bekannt. Es schien, als seien die letzten dürftigen Stege aus unserer Zeit zu jenen fernen, geheimnisumwobenen Ereignissen abgebrannt. Aber nicht umsonst gibt es in Moskau einen Ort, an dem Meilensteine der Vergangenheit und der Gegenwart zusammentreffen. In der Nähe des alten Hauses am Bersenevskaya-Damm, das nach dem Projekt des Architekten Iofan gebaut wurde, begann die Liebesgeschichte von Konon dem Jungen und Galina Peshikova. Im 19. Eingang dieses in der ganzen Hauptstadt berühmten Hauses, genau über der Wohnung von Stalins Tochter Swetlana Allilujewa, wohnte eine Jugendfreundin von Peschikowa, Galina Borissowna Iwanowa, die sich noch gut an den Tag erinnert, als sie die Pfadfinderin und Grundschullehrerin vorstellte.
„Das war kurz nach dem Krieg“, erinnert sich Galina Borissowna. - Galina und ich haben zusammen in Englischkursen studiert. Der Unterricht endete spät am Abend, und mein Freund hatte einen langen Weg nach Hause. Deshalb übernachtete sie oft bei uns. Und dann hielten wir eines Tages an einem Eiswagen, der die ganze Zeit an der gleichen Stelle stand – am Eingang des Udarnik-Kinos. Und dann kamen meine Freunde Yura Chernevsky und sein Freund Konon Molody, der in unserer Jugendgruppe Kony hieß. Er studierte an der chinesischen Abteilung des Militärinstituts für Fremdsprachen...
Die Familie Ivanov bewohnte damals 2 Zimmer in einer der Wohnungen im Regierungsgebäude. Der Mieter der Gemeinschaftswohnung war der Vater von Galina Iwanowa – dem Oberhaupt von Glawchlebmuka, einem alten Bolschewisten, der einst zusammen mit Stalin selbst im Exil von Turuchansk gedient hatte. Studentenkompanien versammelten sich oft bei Ivanovs: Sie tanzten Foxtrott und jagten Tee. Auch Konon kam gerne hierher. Laut Galina Borisovna blieb er zurückhaltend, obwohl er an dem allgemeinen rücksichtslosen Spaß teilnahm, als wäre er immer bereit, vom Tisch aufzustehen und ernsthafte Arbeit zu beginnen.
- Konon unternahm kurz nach ihrer Hochzeit eine Geschäftsreise ins Ausland, - fährt Galina Borisovna fort. „Für uns alle, einschließlich derer, die uns am nächsten standen, und sogar meiner Frau, war seine Heimat China. Konon beherrschte mehrere Sprachen fließend – neben Chinesisch auch Englisch, Deutsch, Französisch. Als er in den Kurzurlaub kam und er uns mit Galina besuchte, folterte ihn mein Vater, ein alter Bolschewik, akribisch: „Nun, wo arbeitest du?“ Und Konya antwortete ausweichend: „Ja, ich unterrichte am Institut.“ Der Vater drängte erneut: „Für welches Profil, aus welchem Ministerium?“ Konon erklärte geduldig: "Aus den Sozialwissenschaften" ...
Galina Peshikova brachte ihrer Freundin Briefe, die Konon ihr geschrieben hatte. Poststempel hatten immer chinesische Schriftzeichen. Sogar die Souvenirs, die Konon schickte, waren chinesisch. Der Geheimdienst hat den Bewohner mit dem geheimen Pseudonym Ben gründlich legitimiert. Niemand wusste, dass Conon the Young tatsächlich zuerst nach Kanada geschickt und dann unter dem Deckmantel eines kanadischen Geschäftsmanns in England eingebürgert wurde, wo er die Tests von bakteriologischen und Unterwasserwaffen überwachte. Das Verkaufsautomatengeschäft wurde von dem erfolgreichen kanadischen Unternehmer Gordon Lonsdale gegründet und expandierte schnell. Innerhalb weniger Jahre gelang es Lonsdale, ein erfolgreicher Geschäftsmann zu werden.
- Er wurde am 7. Januar 1961 in England verhaftet, - sagt Galina Borisovna. „Aber wir haben es ein paar Monate später herausgefunden. Ich erinnere mich gut, wie Galina eines Tages völlig zerzaust und unter Tränen zu mir eilte und mich von der Schwelle aus mit dieser Nachricht verblüffte:
„Er wurde für viele, viele Jahre verurteilt! …“ Und die Hysterie begann. Im Komitee wurde Galina ermutigt: Alles würde gut, es wurden Versuche zur Freilassung unternommen: Und im Winter 1963 erhielt sie auf wundersame Weise eine Nachricht von ihm aus dem Gefängnis, in der Konon schrieb, dass sie und Galina früher oder später würden wieder zusammen sein...
Aus dem Buch „Gordon Lonsdale: „Mein Beruf ist Pfadfinder“:
„... Dann sollte Superintendent Smith gemäß den Regeln des englischen Gerichtsverfahrens sprechen:
Wir konnten seine wahre Identität nicht feststellen. Aber meiner Meinung nach ist er Russe ... Ein sowjetischer Berufsgeheimdienstoffizier ...
Ich war Dritter auf der Liste der Angeklagten. Aber mit mir begann Chief Justice Lord Parker seine Strafe.
- Sie, Londsdale, sind eindeutig ein Berufsgeheimdienstoffizier. Dies ist ein gefährlicher Beruf, und jemand, der dazu gehört, muss bereit sein, ernsthaften Schaden zu erleiden, wenn er entdeckt wird ... Sie werden für 25 Jahre ins Gefängnis gehen!
Halle schnappte nach Luft. Lord Parker triumphierte. Dies waren die Momente seines Ruhms: Zusammen mit Gordon Lonsdale ging er in die Geschichte der englischen Justiz ein.“
Über den Lonsdale-Prozess wurde von mehr als 200 Journalisten berichtet. Die Titelseite des englischen Daily Sketch zeigte ein Bild von Conon, der auf einer Bank im Goyde Park saß. Unten ist eine Bildunterschrift in Großschrift: „Aber wer ist er?“
An einem warmen Frühlingstag im Jahr 1964 fuhr dieselbe graue Wolga in den Hof des Moskauer Instituts für Traumatologie, wo Galina Petrovna Peshikova damals wie vor 3 Jahren als Sekretärin arbeitete. Zwei Männer in grauen Anzügen fanden Konons Frau und baten, mitzukommen, erklärten kurz: „Alle Fragen später.“ Galina Petrowna schaffte es nur, ihr weißes Krankenhemd auszuziehen. Und ein paar Stunden später war ich auch schon ... in Berlin.
Aus dem Buch "Gordon Lonsdale: Mein Beruf ist Pfadfinder":
„Am 9. April 1964 verstand ich: Die Entscheidung zum Austausch war gefallen. Man könnte die Tage zählen. Aber es dauerte nicht lange zu zählen. Am Morgen des 21. April wurde der Häftling 5399 in das Badehaus gebracht. Im Wartezimmer wartete die Kleidung, in der ich festgenommen wurde, auf mich: ein dunkler Regenmantel, ein grauer Anzug mit grüner Tönung, schwarze Schuhe, ein weißes Hemd, eine Krawatte ... Transportluftfahrt. Wir landeten auf dem Luftwaffenstützpunkt Goth im englischen Sektor von West-Berlin ... Endlich kamen wir auf die Autobahn, die nach Hamburg führte. Wir passierten den West-Berliner Kontrollpunkt, ohne anzuhalten, fuhren in die neutrale Zone. Genau 30 Sekunden vor der festgesetzten Zeit ging auf Seiten der DDR eine Schranke hoch. Ein Auto fuhr von dort aus. Ein Mann stieg aus dem Auto. Ich habe ihn sofort erkannt – er war mein alter Freund und Kollege. Er näherte sich dem Mercedes und lächelte. Ich lächelte auch zurück. Wir haben kein Wort miteinander gesprochen …“
Als der britische Geheimdienstoffizier Greville Wynn in der UdSSR gefasst wurde und ein Austausch geplant war, zeigte sich der englische Spion als praktisch veranlagter Mensch. Als Wynn erfuhr, dass er zum Austausch gegen Lonsdale gebracht und gleichzeitig das während seiner Verhaftung beschlagnahmte sowjetische Geld zurückgegeben wurde, sagte Wynn: „Warum brauche ich sie? Schließlich werde ich ohne Zollkontrolle fahren. Kaufen Sie also schwarzen Kaviar für den vollen Betrag ... “Danach werden sie ihn in seiner Heimat „Sprotte“ nennen, die die Russen so gewinnbringend gegen ihren „Hai“ eingetauscht haben.
Als Konon und Galina nach Moskau zurückkehrten, besuchten sie der Überlieferung nach sofort die Ivanovs. Sie decken den Tisch. Konon lächelte, streichelte die Hand seiner Frau und fühlte sich, wie er zugab, als der glücklichste Mensch der Welt. Am Tisch sagte er, dass er in England 8 Autos mit verschiedenen Problemen hatte, die er mit Benzin mit einer Oktanzahl von 100 füllte - und das sind nicht weniger als 5 Schilling pro Gallone. Lonsdale hatte eine Villa in einem Londoner Vorort sowie mehrere Zimmer in teuren Hotels dauerhaft gemietet. Kurz vor seiner Festnahme verlieh ihm die Königin von Großbritannien, die als Klägerin im Prozess gegen Lonsdale auftrat, den Sir-Titel – „für großen Erfolg bei der Entwicklung von Geschäften zum Wohle des Vereinigten Königreichs“.
In Moskau bekamen Konon, Galina und zwei Kinder eine Zweizimmerwohnung. Der Scout wurde auch Besitzer einer brandneuen Wolga und einer lebenslangen Rente von 400 Rubel. Einmal, bei einem Picknick auf dem Land, zu dem die jungen Eheleute gerne mit ihrem Auto fuhren, gestand Konon seiner Frau: „Ich würde dieselbe Geschäftsreise noch einmal machen.“ Aber als er Galinas verängstigte Augen sah, grinste er und beeilte sich zu beruhigen: "Leider haben jetzt alle Polizeidienststellen der Welt meine Fingerabdrücke."
Am 15. Oktober 1970 erlitt Konon der Junge während desselben Spaziergangs in einem Wald in der Nähe von Moskau plötzlich einen Herzinfarkt. Für seine Frau Galina war dies der schlimmste Schlag.
„Ein paar Monate später sah ich eine völlig grauhaarige Frau“, erinnert sich Galina Borisovna Ivanova. - Die Trauer war so groß, dass Galina nicht einmal versuchte, sich den tragischen Umständen zu widersetzen ...
Zuletzt sahen sie sich 1980. Danach wählte Lonsdales Frau laut Galina Borisovna das Schicksal eines Einsiedlers für sich.
Am 9. September jährt sich der Todestag von Conan the Young, dem berühmten sowjetischen Geheimdienstoffizier, dem Mann, auf dessen Grundlage das Drehbuch für den Film „Dead Season“ entstand, zum 40. Mal.
Konon Trofimovich Young, auch bekannt als der kanadische Geschäftsmann Gordon Lonsdeil, wurde am 17. Januar 1922 in Moskau in eine Wissenschaftlerfamilie hineingeboren. Sein Vater lehrte an der Moskauer Staatsuniversität und am Moskauer Institut für Energietechnik und leitete außerdem den Bereich der wissenschaftlichen Zeitschriften im Staatsverlag. Mutter war Professorin am Zentralen Forschungsinstitut für Prothetik, während des Großen Vaterländischen Krieges war sie Militärchirurgin.
Konon der Junge sprach von Kindheit an Englisch, las und schrieb auf Deutsch und Französisch.
1932 Mit Erlaubnis der Sowjetregierung ging er in die Vereinigten Staaten, wo er an einer High School in San Francisco studierte. Er lebte bei einer Tante, die 1914 in dieses Land zog.
1938 Young kehrte nach Moskau zurück und setzte sein Studium an der 36. Moskauer Sekundarschule fort, die er 1940 abschloss. Im Oktober desselben Jahres wurde er zur Armee eingezogen und durchlief den gesamten Großen Vaterländischen Krieg als Geheimdienst an vorderster Front. In der Position des stellvertretenden Stabschefs eines separaten Aufklärungsbataillons ging Leutnant Molody wiederholt in den Rücken des Feindes, nahm "Zungen" und erhielt die für das Kommando erforderlichen Informationen.
Nach der Demobilisierung aus der Armee im August 1946 Konon trat in die juristische Fakultät des Moskauer Instituts für Außenhandel ein. Ich habe Chinesisch am Institut studiert.
1951 Nach seinem Abschluss am Institut blieb Molodoy als Chinesischlehrer dort, als Co-Autor war er an der Erstellung eines chinesischen Lehrbuchs beteiligt.
Ende 1951 Konon der Junge arbeitete im Auslandsgeheimdienst der Staatssicherheitsbehörden.
1955 Auf Anweisung des Managements reiste er mit dem Pass des kanadischen Geschäftsmanns Gordon Lonsdale nach Großbritannien und begann, Aufgaben als Leiter einer illegalen Niederlassung zu erfüllen. In London trat er in die School of African and Asian Studies der University of London ein und machte sich auch selbstständig, indem er ein Unternehmen gründete, das Spielautomaten verkauft und wartet. All dies gab ihm die Gelegenheit, ohne Verdacht zu erregen, verschiedene Reisen im ganzen Land zu unternehmen.
Ende 1955 Lonsdale wurde Partner des Eigentümers einer Fabrik für Kaugummiautomaten. Als Geschäftsmann reiste er viel durch Europa. Offiziell waren seine Reisen mit dem Abschluss von Verträgen über den Verkauf von Maschinengewehren verbunden, in Wirklichkeit baute er jedoch ein weit verzweigtes Agentennetz auf.
1960 Die Fabrik ging bankrott und Lonsdale wechselte zu einer Firma, die Diebstahlsicherungen für Autos herstellte.
Bens Wohnsitz (so lautete das operative Pseudonym von Konon the Young) für fünf Jahre hat erfolgreich eine große Menge sehr wertvoller geheimer dokumentarischer Informationen von der britischen Admiralität und den NATO-Seestreitkräften erhalten, die sich insbesondere auf britische Waffenentwicklungsprogramme beziehen, einschließlich Raketenwaffen , sehr geschätzt von sowjetischen Spezialisten.
1961 Infolge des Verrats des polnischen Geheimdienstoffiziers Mikhail Golenevsky, der in die Vereinigten Staaten übergelaufen war, meldete die CIA den britischen Geheimdiensten, die von dem Verräter Informationen über Agenten von Bens illegalem Aufenthalt erhalten hatten, die auf dem Marinestützpunkt in Portland arbeiteten. Im Januar 1961 Young wurde bei einem Treffen mit Agenten festgenommen, als er dokumentierte Verschlusssachen erhielt.
23. März 1961 In London endete vor dem berühmten Strafgericht der höheren Gerichtsbarkeit, dem Old Bailey, der Prozess um den sogenannten "Portland-Fall", dessen Hauptprotagonist der kanadische Geschäftsmann Gordon Lonsdale war. Sein Name verschwand dann nicht mehr auf den Titelseiten englischer und amerikanischer Zeitungen. Aber erst viele Jahre später wurde bekannt, dass dieser Mann in Wirklichkeit Konon der Junge hieß und ein sowjetischer Geheimdienstoffizier war.
Das Gericht verurteilte Konon Trofimovich zu 25 Jahren Gefängnis, von denen er nur 3 Jahre im Gefängnis saß. 1964 Young wurde gegen einen Agenten des britischen Geheimdienstes Vin ausgetauscht, der in Moskau festgenommen wurde. Nach seiner Rückkehr in seine Heimat arbeitete er im Zentralapparat des Auslandsgeheimdienstes.
Für große Verdienste um das Mutterland wurde Oberst Konon Trofimovich Molody mit dem Orden des Roten Banners, dem Orden des Vaterländischen Krieges 1. und 2. Grades, dem Roten Stern, den Medaillen „Für Mut“ und „Für militärische Verdienste“ ausgezeichnet. sowie das soldatische Ehrenabzeichen „Ausgezeichneter Späher“ und das Abzeichen „Ehrensicherheitsoffizier“.
9. September 1970 Oberst Konon Trofimovich Molody starb an einem Schlaganfall. Er wurde auf dem Donskoi-Friedhof in Moskau beigesetzt.
Die Ereignisse in Molodoys Biografie bildeten die Grundlage des Spielfilms „Dead Season“ (1968) des Filmregisseurs Savva Kulish, in dem Donatas Banionis die Hauptrolle des sowjetischen Geheimdienstoffiziers spielte. 1990 wurde ein Molodoy gewidmetes Buch einer Gruppe von Autoren mit dem Titel „Gordon Lonsdale: My Profession is an Intelligence Officer“ veröffentlicht.
Das Material wurde auf der Grundlage von Informationen aus offenen Quellen erstellt
Personal sowjetischer Geheimdienstoffizier während des Kalten Krieges. Oberst Young nahm direkt am Großen Vaterländischen Krieg teil.
Oberst Young nahm direkt am Großen Vaterländischen Krieg teil.
Seit 1951 bei den Staatssicherheitsbehörden. Ein außerordentlich fähiger und mutiger Geheimdienstoffizier. Es wurde im März 1955 in Großbritannien unter dem Deckmantel des kanadischen Geschäftsmanns Gordon Lonsdale legalisiert, der angeblich in die englische Hauptstadt kam, um seine Ausbildung fortzusetzen. Die Legende war tadellos: Der echte Lonsdale existierte wirklich, starb jedoch unter ungeklärten Umständen um 1943. Auf Anweisung des Foreign Intelligence Directorate des KGB der UdSSR sollte „Ben“ (Lonsdales Pseudonym) in britische Militärkreise eindringen und Informationen sammeln über britische und amerikanische Luftwaffenstützpunkte sowie Informationen über die neuesten Entwicklungen Großbritanniens auf dem Gebiet des Betriebs von Kernreaktoren auf U-Booten und der Herstellung bakteriologischer Waffen.
Dank seiner geselligen Art und einem besonderen Instinkt wird Lonsdale bald zu einem erfolgreichen Geschäftsmann: Mit dem Geld des KGB gründet er eine Firma, die Verkaufsautomaten verkauft, dann ein Unternehmen für die Herstellung und den Verkauf von Autodiebstahlsicherungen. Bankkonten werden täglich aufgefüllt und bald wird Lonsdale Millionär. Ein elektronisches Schloss, das in einem der Lonsdale-Unternehmen erfunden wurde, erhielt 1960 auf einer Ausstellung in Brüssel eine Goldmedaille. In London führt der sowjetische Agent einen säkularen Lebensstil, er ist in den besten Londoner Clubs bekannt. Angeblich reist er im Auftrag der Firma viel durch das Land und knüpft die nötigen Verbindungen. Am wertvollsten war das Treffen mit den Kroger-Ehegatten - sowjetische illegale Geheimdienstagenten amerikanischer Herkunft, die in England lebten und zu "Bens" Kontakten wurden.
Die erfolgreichste Bekanntschaft für Lonsdale fand in Portland statt – mit Harry Houghton, einem Angestellten auf einem geheimen Marinestützpunkt. Houghton hatte Zugang zu geheimen Dokumenten. Innerhalb weniger Jahre verkaufte er Geheimnisse an Lonsdale, die der UdSSR später mehrere Milliarden Dollar bei der Entwicklung von Waffensystemen einsparen sollten. Laut einer Version hat Houghton, den Lonsdale bar bezahlte, gedankenlos über Geld verfügt: Er kaufte ein teures Auto, ging in teure Restaurants, und er wurde überwacht, und es war bereits eine Frage der Technologie, seine Beteiligung an dem Informationsleck aufzudecken .
Der offiziellen Version zufolge war das Scheitern auf den Verrat eines polnischen Geheimdienstoffiziers, Mikhail Golenevsky, zurückzuführen, der in die Vereinigten Staaten übergelaufen war. Die CIA meldete den britischen Geheimdiensten von dem Überläufer Informationen über Agenten des illegalen Aufenthalts „Ben“, die auf dem Marinestützpunkt in Portland arbeiteten.
Am 7. Januar 1961 wurden Houghton und Lonsdale bei der Übergabe geheimer Dokumente festgenommen. Das Gericht konnte Lonsdales Beteiligung am sowjetischen Geheimdienst nie beweisen. Houghton dachte bis zuletzt, er verkaufe Geheimnisse an einen amerikanischen Offizier.
In England hatte Lonsdale mehrere Autos, eine Landvilla, luxuriöse Zimmer in den besten Hotels Londons. All dies kaufte er mit dem Geld, das er durch das Geschäft verdiente. Kurz vor seiner Verhaftung verlieh die Königin von Großbritannien Lonsdale den Titel eines Sirs „für großen Erfolg bei der Geschäftsentwicklung zum Wohle des Vereinigten Königreichs“. Doch das Schicksal entschied, dass der Berufsgeheimdienstler Lonsdale in seine Heimat zurückkehren musste. Nach dreijähriger Haft im Gefängnis Ihrer Majestät wird Gordon Lonsdale freigelassen. Greville Wynn, ein englischer Spion und Penkovskys Kontaktmann, der in der UdSSR entlarvt wurde, wurde vom britischen Geheimdienst gebraucht. Und die britischen Behörden werden tauschen: Gordon Lonsdale - Greville Wynne.
Ein herausragender Geheimdienstoffizier starb am 9. September 1970 im Alter von 48 Jahren. Bei einem Spaziergang auf dem Land blieb sein Herz plötzlich stehen. Die Asche von "Sir Gordon" ruht auf dem Donskoi-Friedhof in Moskau. Auf der Marmorplatte seines Grabes steht auf Russisch: „Konon Trofimowitsch der Junge, Oberst“.
Seine kämpferischen Leistungen an der Front und sein heldenhafter Dienst in den Staatssicherheitsbehörden wurden mit zahlreichen staatlichen Auszeichnungen gewürdigt.
1961 endete in Großbritannien ein hochkarätiger Strafprozess. Auf der Anklagebank saß Gordon Lonsdale – ein erfolgreicher Geschäftsmann, Millionär, Playboy, ein Mann von brillanter Gelehrsamkeit und ein Kenner säkularer Umgangsformen. Und auch ein sowjetischer Einwohner, der sich lange Zeit erfolgreich für die Interessen Moskaus eingesetzt hat. Viele Jahre später stellte sich heraus, dass nicht nur das Bild, sondern auch der Name gefälscht war - die Rolle von Lonsdale wurde von Colonel Konon Trofimovich Molody gespielt.
Der zukünftige Superagent wurde 1922 in einer intelligenten Moskauer Familie geboren. Vater ist Lehrer an der Moskauer Staatsuniversität, Mutter ist Forscherin. Die Familie war alles andere als einfach - einerseits hatten die Young emigrierte Verwandte, die in den Vereinigten Staaten lebten, andererseits reichten die Verbindungen in der Union weit genug, um notfalls bis zu den höchsten Repräsentanten des Sowjetstaates zu reichen. Daher zog der spätere Geheimdienstoffizier Anfang der 30er Jahre - nach dem Tod seines Vaters - für einige Jahre zu seiner Tante nach San Francisco, und der Volkskommissar für innere Angelegenheiten, Heinrich Yagoda, der mit Konons verstorbenem Elternteil befreundet war, persönlich bei der Abreise geholfen. Auf die eine oder andere Weise wuchs auf der anderen Seite des Ozeans ein junger Mann mit einem ungewöhnlichen Namen auf, und im Laufe der Jahre in den Vereinigten Staaten gelang es ihm, die englische Sprache zu beherrschen - so gut, dass er sich bei Bedarf leicht als Muttersprachler ausgeben konnte.
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Allerdings war Konon definitiv kein Goldjunge. Bereits in den Staaten beschloss er, in seine Heimat zurückzukehren, und kam 1938 mit einem diplomatischen Kurier in Moskau an. Nach seiner Rückkehr in die UdSSR wurde er einige Monate vor Beginn des Großen Vaterländischen Krieges in die Armee eingezogen. Dort musste er beweisen, was er wert war – allein, ohne Rücksicht auf reiche und einflussreiche Verwandte. Young diente in der Artillerie-Aufklärung. Tontechniker, dann Kommandeur eines optischen Aufklärungszuges. Die Position war alles andere als eine Pfründe, Konon musste ständig an vorderster Front stehen und in die Kampfformationen der Infanterie oder sogar davor gehen - sein Zug stürmte zuerst in einige Städte. Mit Gelassenheit und Kühnheit zog dieser Offizier die Aufmerksamkeit des Kommandos auf sich - und anscheinend nicht nur ihn.
Nach der Demobilisierung trat Young in das Institut für Außenhandel ein. Die Neigung zu Sprachen verschwand nicht - Konon lernte perfekt Deutsch, Französisch und Chinesisch. Schließlich kamen sie für ihn. Seine Biographie und Fähigkeiten schrien einfach, dass diese Person in der Intelligenz nützlich sein würde. Gelassenheit, sprachliche Fähigkeiten, ein unternehmungslustiges Temperament, außerdem – was besonders wertvoll war – lebte er in den Staaten und stellte sich das Leben und die Bräuche des Landes vor. Übrigens besaß er eine weitere Eigenschaft, die für einen Späher nützlich war – diskreten Charme. Sein Auftritt war überraschend wenig einprägsam, ohne klare Zeichen, aber gleichzeitig wusste er, wie man Menschen für sich gewinnt.
1951 schloss Konon der Junge die Universität ab – und trat gleichzeitig in den Geheimdienst der Staatssicherheit ein. Und 1953 verließ er das Land und sagte seinen Verwandten, dass er nach China gehen würde.
In Wirklichkeit war „China“ in Kanada. Es stimmt, eine ganz andere Person ging dorthin. Jetzt hieß der frischgebackene Illegale Gordon Lonsdale. Der echte Lonsdale lag seit mehreren Jahren im Grab, aber der Geheimdienst schaffte es, Dokumente in seinem Namen zu beschaffen. Der junge Mann konnte sogar Originaldokumente im Austausch für angeblich verlorene Dokumente erhalten. Dies war jedoch nicht das einzige Problem. Es war notwendig, die Gewohnheiten eines neuen Ortes zu lernen, sich nicht nur die Sprache vorzustellen, sondern auch Literatur, lokale Berühmtheiten, alltägliche Gewohnheiten. Und es war nicht genug, die Sprache zu kennen - es war notwendig, darin nachzudenken, damit man auch in einer akuten Situation (insbesondere in einer akuten Situation) nicht ins Russische eindringt. Und außerdem war es erforderlich, die Manieren von Lonsdale zu lernen, die Welt mit den Augen eines Kanadiers zu betrachten, mit ihm zu verschmelzen. Als er im Westen ankam, hätte kein Lügendetektor vermutet, dass ein Fremder ins Land gekommen war.
Das geheime Leben von Mr. Lonsdale
Kanada war für Young nur eine Zwischenstation. Sein Hauptziel war England. In London wurden die Eheleute Morris und Leontina Cohen zu Molodoys Verbindungsmännern, die sowjetischen Agenten waren Amerikaner. So entstand die neue Residenz. Unterwegs gewann Young neue Bekanntschaften, insbesondere trat er der Royal Overseas League bei, einer öffentlichen Organisation von Unterstützern der Einheit des britischen Empire. Schirmherrin dieser Organisation war die Königin selbst. Die Coens hatten unterdessen in London ein Spionagenest errichtet. Ihre legale Tarnung war der Antiquariatshandel, und in der kleinen Villa, die das Ehepaar erwarb, statteten sie einen Funkbunker aus. Auch Lonsdale selbst wurde es nicht langweilig. "Overseas League" ist zu einem echten Bekanntenspeicher geworden. Dank neuer Freunde nahm der Gentleman aus Kanada in aller Stille an parlamentarischen Debatten teil, und kleine Politiker, Journalisten und Aristokraten tauchten unter seinen Bekannten auf. Gleichzeitig warf Lonsdale seine Angeln weiter: Er betrat die Universität an der Fakultät für orientalische Sprachen, wo heimlich Kader für die diplomatischen und geheimen Dienste ausgebildet wurden. Mit einem Wort, das Hineinwachsen in die britische Gesellschaft verlief gut. Und in diesem Moment hatte Lonsdale eine Idee, die sich als wirklich brillant herausstellte. Er beschloss, Unternehmer zu werden.
Verheiratet mit Morris und Leontine Cohen.
Die Energie und der Ehrgeiz des Spähers kannten kein Halten. Kommerzielle Tätigkeit ist eine großartige universelle Deckung. Die Währung wird der Sowjetunion nützlich sein. Schließlich sind Geschäfte Verbindungen und legaler Zugang zu Technologie. Lonsdale begann mit Jukeboxen und Kaugummiautomaten, die er in Bars aufstellte. Einige Zeit brachte das Geschäft Verluste, doch bald ging es für den Unternehmer ins Plus. Das Geschäft expandierte, Lonsdale änderte die Ausrichtung und bald patentierte seine Firma einen Autoalarmmechanismus. Mit ihm ging Lonsdale zu einer Ausstellung innovativer Technik nach Brüssel – und erhielt dort eine Goldmedaille für „das beste britische Exponat“.
Es war ein echter Durchbruch: "Signale" gingen durch Europa, das Unternehmen machte Geschäfte mit Köpfchen. In der Zwischenzeit startete der Eigentümer des Unternehmens unter dem Deckmantel eines neuen Status eine Kampagne der Industriespionage, da Young nach dem Erfolg in Brüssel der Königin vorgestellt wurde und Sir Lonsdale wurde. Niemand hätte sich vorstellen können, dass dieser charmante Geschäftsmann ein Pfadfinder war.
„Rezepte“ für hochfeste Legierungen und Metallbearbeitungstechnologien wurden nach Moskau geschickt. Lonsdale war dank seines Geschäfts an der Spitze der europäischen Industrie und nutzte seine Position für Zwecke, die weit entfernt von kommerziellen Zwecken waren. Dank der hervorragenden Tarnung haben sich außerdem mehrere Agenten, die zuvor von anderen Offizieren rekrutiert worden waren, auf Molodoy eingeschlichen. Insbesondere blieb er in Kontakt mit Arbeitern des Portland Marine Research Center - Harry Houghton und später mit seiner Geliebten Bunty G. Der Dokumentenfluss zum Zentrum ließ nicht nach. Insgesamt wurden während der Arbeit des Aufenthalts in der UdSSR 17.000 Blätter geheimer Dokumente zum technischen Zustand der britischen Flotte, zur U-Boot-Abwehr, zu akustischen Systemen und zur Kryptographie entnommen. Cohens Verbindungsleute arbeiteten für Verschleiß, während die Residenz, die so viele nützliche Informationen lieferte, nach einiger Zeit autark wurde. Zu den Orten, die Young durch seine Kontakte durchdrang, gehörte sogar das in unserer Zeit so berühmt gewordene chemische Labor von Porton Down. Die Cohens und Molodoy konnten das Programm des Zentrums ausführlich beschreiben. Darüber hinaus hat sich in kurzer Zeit in London eine mächtige, effektive Residenz niedergelassen, die buchstäblich aus wenigen Personen bestand. Nun, der Leiter des Unternehmens ruderte ehrlich verdientes Geld mit einer Schaufel, lebte im großen Stil und fühlte sich ausgezeichnet. Es gab keine Anzeichen eines Versagens.
Und die Wolken zogen über dem Bewohner zusammen. Ende 1960 besuchten mutmaßliche Diebe Lonsdales Wohnung. Young stellte jedoch fest, dass nur geringwertige Gegenstände gestohlen worden waren und wesentlich teurere Gegenstände nicht angerührt wurden. Der Geheimdienstoffizier entschied, dass er seine Haupttätigkeit schrittweise einschränken sollte, aber er würde die kommerziellen Aktivitäten nicht aufgeben: Wenn er das Geschäft verließ, wäre dies definitiv ein Signal für die britische Spionageabwehr.
In Wirklichkeit ist dies passiert. Ein polnischer Geheimdienstoffizier, der Houghton kannte, einen von Lonsdales Schlüsselagenten, lief in den Westen über. Der Pole neigte generell zu diversen Abenteuern, man vermutete sogar, dass er an einer psychischen Störung leide. Er arbeitete bereits für den Westen und gab vor, Zarewitsch Alexei zu sein. Die Behauptung ist natürlich komisch, aber der Schaden, den dieser extravagante Typ dem sowjetischen Geheimdienst zugefügt hat, war alles andere als lustig. Houghton fiel unter die Kappe, und bald entlarvten die Briten Molodoy und hinter ihm die gesamte Residenz. Die Briten waren, um es milde auszudrücken, verblüfft darüber, wer genau in ihre Hände fiel. Ein Millionär mit einer persönlichen Loge in der Albert Hall und einer luxuriösen Villa. Die Operation, um ihn zu fangen, wurde persönlich vom Direktor des MI5 - der britischen Spionageabwehr - Roger Hollis überwacht. Die Briten begannen mit Houghton und Gee. Sie outeten sich gegenüber dem Liebespaar, skizzierten ohne Sentimentalität die Perspektiven und boten an, den Bewohner im Austausch gegen eine Umwandlung der Strafe auszuliefern. Sie stimmten zu.
Am 8. Januar 1961 traf sich Young mit seinen Portland-Agenten und nahm Bunty Gee eine Einkaufstasche ab, die mit streng geheimen Dokumenten der britischen Admiralität gefüllt war. In diesem Moment regnete es „James Bonds“ – anderthalb Dutzend Spionageabwehragenten – von in der Nähe geparkten Autos. Danach wurden Morris und Leontine Cohen gefangen genommen.
Polizeiauto vor dem Haus von Morris und Leontina Cohen
Tote Jahreszeit
Es gab kein Ziel. In der Coen-Villa wurden ein Radiosender, gefälschte Dokumente, Fotoausrüstung und Verstecke gefunden. Bei den Verhören verhielten sich die Coens jedoch völlig anders als die Portlander. Sie haben nichts gestanden und niemanden verraten. Lonsdale verhielt sich trotzig ruhig und nahm alle Schuld auf sich, indem er die Agenten unter dem Schlag wegzog. Der Junge spielte die letzte, aber sehr wichtige Karte. Er, ein Bürger der UdSSR, musste sich irgendwo zurückziehen, aber das Schicksal der Coens könnte das bedauerlichste sein. Hier steckte nicht nur geistlicher Adel, sondern auch nüchternes Kalkül: Der Vorgang wurde weithin publik gemacht, und potenzielle Agenten hätten gewusst, dass der sowjetische Geheimdienst seine eigenen Kräfte bis zum Ende durchziehen würde.
Spionageausrüstung im Haus der Cohens gefunden
Die Geschworenen befanden alle fünf Angeklagten für schuldig. Lonsdale wurde zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Sein Urteil nahm er stoisch entgegen, buchstäblich mit einem Lächeln, obwohl der Ausdruck extrem hart war. Die Coens erhielten jeweils 20 Jahre, Houghton und Gee, die auf einen günstigen Ausstieg hofften, je 15 Jahre.
Damit war die Sache jedoch noch nicht beendet.
Zusammenfassend war Young auf einem besonderen Regime. Eine Kamera, Licht rund um die Uhr, kontinuierliche Überwachung. Im Gefängnis traf er bei erlaubten Spaziergängen einen anderen berühmten sowjetischen Agenten - George Blake. Im Gefängnis kündigte Young an, gemeinsam das halbe Jahrhundert der Oktoberrevolution zu feiern. Überraschenderweise bewahrheitete sich diese Vorhersage. Blake gelang bald die Flucht und der Umzug in die UdSSR. Auch der Junge, wie sich herausstellte, würde nicht den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen. Er wurde als sowjetischer Staatsbürger anerkannt und die Arbeit an seiner Freilassung begann.
Agent George Blake.
1962 wurde ein englischer Geheimdienstoffizier, Greville Wynne, in Budapest gefangen genommen. Die Verhandlungen über seine Freilassung wurden im Geheimen geführt und dauerten mehrere Monate. Natürlich forderten die Russen stattdessen ihren Bewohner. Am 21. April 1964 kam der Wärter nach Molodoy und brachte ihn zum Büro des Gefängnisleiters. Dort saßen bereits Beamte des Außenministeriums. Ein paar Stunden später flog er nach Berlin. Am nächsten Tag kehrten die sowjetischen und britischen Geheimdienstoffiziere am Kontrollpunkt Staaken in Berlin ohne Lärm und Exzesse zu ihren eigenen zurück.
Den Coens gelang es auch, auszusteigen, wenn auch viel später. 1969 wurden sie auch gegen drei Engländer eingetauscht und in Moskau feierlich empfangen. Später lebten sie ruhig auf den Patriarchen. In gewisser Weise endete diese Geschichte sogar für den gescheiterten Houghton gut: Er und Gee kamen 1970 aus dem Gefängnis und heirateten einige Zeit später.
Vorsitzender des KGB unter dem Ministerrat der UdSSR Vladimir Semichastny (1. von links) empfängt die sowjetischen Geheimdienstoffiziere Rudolf Abel (2. von links) und Konan Molodoy (2. von rechts), 1964.
Conon der Junge kehrte nach Hause zu seiner Familie zurück. Später beschrieb er begeistert seine Abenteuer und sein Geschäft. Er arbeitete im Geheimdienstapparat, lehrte. Operativ konnte er aus naheliegenden Gründen nicht mehr tätig werden. Ein langes, ruhiges Alter blieb jedoch aus: 1970 starb er plötzlich. Zwar gelang es Molodoy während seines Lebens in Moskau, auf ziemlich unerwartete Weise die Geschichte zu prägen: Er beriet das Filmteam des Films Dead Season. Am Set lernte er den Hauptdarsteller Donatas Banionis kennen. Der Schauspieler bemerkte, dass Young zu schlicht ist und überhaupt nicht wie ein Scout aussieht. Letzterer lachte und bemerkte, dass es wunderbar sei: So sollte der Pfadfinder aussehen.
