Einführung

Voraussetzungen für die Zentralisierung der Staatsgewalt

Die Bedeutung der Reformen von Peter I

Fazit

Einführung

In der Geschichte des Staatsrechts in Russland das Ende des 17. bis 18. Jahrhunderts. gilt als die Zeit der Gründung der absoluten Monarchie. Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet absolutus unbegrenzt, bedingungslos. Absolute Monarchien existierten in Europa während des Übergangs der Länder von einer feudalen Klassengesellschaft zu einer kapitalistischen Zivilgesellschaft. Sie dürfen jedoch nicht mit früheren Formen des Despotismus oder mit späteren Formen totalitärer und autoritärer Staatlichkeit verwechselt werden. Auch die Begriffe Absolutismus und Autokratie sind nicht ganz identisch. Es war dieser Begriff, den russische Historiker verwendeten, als sie das Wesen der absoluten Monarchie in Russland definierten.

Die Hauptmerkmale einer absoluten Monarchie sind: die Konzentration der gesetzgebenden, exekutiven und judikativen Macht in den Händen eines erblichen Monarchen; das Recht des Monarchen, das Steuersystem und die öffentlichen Finanzen zu verwalten; das Vorhandensein eines weit verzweigten bürokratischen Apparats, der im Namen des Monarchen Verwaltungsfunktionen ausübt; Zentralisierung und Regulierung der staatlichen und lokalen Regierung, territoriale Einteilung; die Anwesenheit einer stehenden Armee und Polizei; Regulierung aller Arten von Dienstleistungen und Status von Nachlässen.

In der Ära des Absolutismus hören die Aktivitäten der für eine klassenrepräsentative Monarchie charakteristischen Körperschaften (der Zemsky Sobor und die Boyar Duma) auf, die Staatsmacht gewinnt größere Unabhängigkeit gegenüber der Gesellschaft, einschließlich der oberen Klassen der herrschenden Klassen, und inter -Klassenpartitionen werden durchlässiger.

Die ersten Voraussetzungen für den Absolutismus in Russland tauchten bereits unter Iwan dem Schrecklichen auf. Aber sein erzwungenes Design fiel auf die Kopen des 17. - des ersten Viertels des 18. Jahrhunderts. Es war verbunden mit der Politik des Merkantilismus in Wirtschaft und Handel, die Peter I. verfolgte, mit der Bildung einer neuen Ideologie und Kultur, mit der Erweiterung der ethnoterritorialen Grenzen des russischen Staates, mit der Stärkung und Expansion der Leibeigenschaft. All dies erforderte die Konzentration aller Macht in den Händen des Monarchen.

Die rechtliche Registrierung des Absolutismus erfolgte bereits unter Peter I. 1816 wurde er in den Militärartikeln definiert: „Seine Majestät ist ein autokratischer Monarch, der niemandem in der Welt Rechenschaft über seine Angelegenheiten geben sollte, sondern seine eigenen Staaten hat und Länder regieren wie ein christlicher Souverän gemäß seinem Willen und seiner Frömmigkeit. Der Kaiser hatte die gesetzgebende und die höchste administrative (exekutive) Gewalt im Staat. Der Kaiser war die letzte höchste Instanz bei der Lösung von Gerichtsverfahren. Er war der Oberbefehlshaber der Truppen und das eigentliche Oberhaupt der russischen Kirche.

In der Geschichte des russischen Staates spielte Peter I. eine Schlüsselrolle. Seine Regierungszeit gilt als eine Art Grenze zwischen dem Moskauer Königreich und dem Russischen Reich. Die Grenze grenzt die Formen der Staatsmacht klar ab: von Iwan III. bis Peter I. und von Peter I. bis Sowjetrußland.

1. Voraussetzungen für die Zentralisierung der Staatsgewalt

Peter war eine Figur von enormen historischen Ausmaßen, eine komplexe und höchst umstrittene Figur. Er war klug, neugierig, fleißig, energisch. Obwohl er keine ordentliche Ausbildung genossen hatte, verfügte er dennoch über umfangreiche Kenntnisse auf den unterschiedlichsten Gebieten der Wissenschaft, Technik, des Handwerks und der Militärkunst. Es besteht kein Zweifel, dass alles, was er tat, nach Meinung von Peter selbst zum Wohle Russlands und nicht zu seinem, dem Zaren, persönlich gerichtet war. Aber viele von Peters persönlichen Eigenschaften wurden durch die Natur der harten Zeit bestimmt, in der er lebte, und zu einem großen Teil bestimmten seine Grausamkeit, sein Misstrauen, seine Gier nach Macht usw. Es ist sehr bezeichnend, dass Peter es mochte, wenn er mit ihm verglichen wurde Ivan der Schreckliche. Um seine Ziele zu erreichen, verschmähte er keine Mittel, er war nicht nur grausam gegenüber Menschen (persönlich zum Beispiel 1689 die Köpfe von Bogenschützen abgehackt), er betrachtete eine Person im Allgemeinen als Werkzeug, Material, um das zu schaffen, was er erschuf für das gute Reich konzipiert hatte. Während der Herrschaft von Peter im Land stiegen die Steuern dreimal und die Bevölkerung ging um 15% zurück. Peter hörte nicht auf, bevor er die raffiniertesten Methoden des Mittelalters anwandte: Folter, Überwachung, Ermutigung zu Denunziationen. Er war davon überzeugt, dass im Namen des staatlichen "Nutzens" moralische Normen vernachlässigt werden können.

Peter hatte keinen strengen Transformationsplan im Voraus, aber zweifellos orientierte er sich an den damals populären Staatstheorien und vor allem an der Theorie des Kameralismus. Der Kameralismus forderte die Funktionsteilung einzelner Teile des Verwaltungsapparates, eine klare Definition des Aufgabenspektrums der Beamten, die Eigenverantwortung und die Dokumentationspflicht.

Rationalistisches Bewusstsein des 18. Jahrhunderts. glaubte, dass die soziale Ordnung durch die Verabschiedung vernünftiger Gesetze und ihre genaue Umsetzung zu einem Ideal gebracht werden könne. In Russland, wo die Macht des Monarchen absolut war, fand der Glaube an die Allmacht des Ordens und die Wohltätigkeit der totalen staatlichen Kontrolle über das Leben der Untertanen fruchtbaren Boden.

Peter I. glaubte, er allein wisse, was gut für den Staat sei, und Widerstand gegen seinen Willen rühre nur von Dummheit und Faulheit her. Um die Untertanen zur Erfüllung des wohltätigen Herrscherwillens zu zwingen, bedurfte es eines mächtigen Verwaltungsapparates.

Die Transformationen von Peter 1. begannen um die Jahrhundertwende und dauerten bis zu seinem Tod im Jahr 1725, der die Erfüllung seiner Pläne unerwartet unterbrach. Bei seiner reformatorischen Tätigkeit stützte sich Peter 1 auf europäische Erfahrungen (Schweden, Deutschland, Frankreich, Holland), handelte aber auf der Grundlage praktischer Bedürfnisse, ohne ein strenges System und Programm von Transformationen. Im Zusammenhang mit dem Krieg um den Zugang zur Ostsee (1700) begannen Reformen in der Armee, denen weitere folgten.

An der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert. Russland stand an der Schwelle zur Transformation. Diese Transformationen können unterschiedliche Formen annehmen und zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Die Persönlichkeit des Reformators spielte eine große Rolle bei der Wahl der Entwicklungsformen.

Voraussetzungen für eine weitere Zentralisierung der Verwaltung im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. bestand aus Folgendem:

Im 17. Jahrhundert die wirtschaftliche Uneinigkeit einzelner Regionen nahm ab, das Handwerk entwickelte sich, die ersten Manufakturen in der Eisen-, Glas-, Leinen- und anderen Industrien entstanden, die Absatzfähigkeit der Landwirtschaft nahm zu. Auf dieser Grundlage begann der gesamtrussische Markt Gestalt anzunehmen, Handel und Industrie, und die Kaufmannsklasse wuchs. Russland blieb jedoch hinter den Ländern des Westens zurück, und so begann Peter I., eine Politik zu verfolgen, die auf die Ankurbelung der Wirtschaft abzielte - eine solche Wirtschaftspolitik wurde als Merkantilismus und Protektionismus bezeichnet.

Der Moskauer Staat übernahm einige Merkmale der von den Tataren-Mongolen angewandten Verwaltungsverwaltung: das Besteuerungsverfahren (Peter I. wechselte vom Haushalt zur Kopfbesteuerung, die Bildung eines Grubentransportdienstes, die Organisation der Truppen sowie die Finanz- und Staatsabteilung). Der despotische Einfluss der Mongolen-Tataren auf die Staatsverwaltung manifestierte sich in der Änderung der Vasallenschaft des alten Russlands durch die Staatsbürgerschaft. Die Reste des Vasallentums, bei denen die persönliche Freiheit des unter dem Schutz des Herrn stehenden Vasallen nicht beeinträchtigt wurde, verschwanden im 15. - 16. Jahrhundert allmählich. Bis zum 16. Jahrhundert In Russland wird die Dominanz der Beziehungen vom Typ „Souverän-Leibeigene“ in der strengsten und abwertendsten Form bestätigt (dh die vertraglichen Beziehungen des Vasallen wurden durch Treuebeziehungen ersetzt).

Im 17. Jahrhundert Das Staatseigentum an Land wurde im Nowgorod-Land erhalten. Im Zamoskowny-Gebiet herrschte die Wotchina (Privateigentum an Land). Die Gesellschaft begann sich allmählich von der Last des staatlichen Landbesitzes zu befreien, die sich als unerträglich für das Land herausstellte. Die Zerstörung des Staatseigentums beschränkte sich nicht auf die Reduzierung des Nachlassfonds von Grundstücken. Die Behörden gaben den Forderungen des Adels nach, erlaubten den Austausch von Gütern gegen Güter, erweiterten die Erbrechte des Erbes usw. Die Krise des Moskauer Adels ebnete den Weg für die Reformen des frühen 18. Jahrhunderts. Peter I. schuf die russische reguläre Armee, was zur Abschaffung der adligen örtlichen Miliz führte. Der Zusammenbruch des alten Wehrwesensystems machte die Existenz eines umfassenden staatlichen Grundbesitzes überflüssig. Gemäß dem Dekret über die einheitliche Erbschaft von 1714 wies Peter I. den Adligen Ländereien zu und stellte sie mit Gütern gleich. So schaffte er den riesigen staatlichen Grundbesitz ab. In der Realität war der Prozess der Umwandlung des Anwesens in den Privatbesitz der Adligen Ende des 17. Jahrhunderts nahezu abgeschlossen. Damit hatte die Abschaffung des Staatseigentums die entsprechenden Voraussetzungen, sie wurde wirklich zu einer der größten Reformen der Zeit Peters des Großen.

Die Abschaffung des Lokalismus im Jahr 1682 - das System der Verteilung offizieller Plätze unter den Feudalherren im russischen Staat im XIV-XV Jahrhundert. Bei der Ernennung zum Verwaltungs-, Militär- und Gerichtsdienst bereiteten sie unter Berücksichtigung der Herkunft, der offiziellen Stellung der Vorfahren sowie der oben erwähnten Zusammenlegung des örtlichen und patrimonialen Grundbesitzes ein Dekret von Peter I. über die Einzelerbschaft und die "Rangtabelle aller Ränge der Militärs, Zivilisten und Höflinge" (1722) . Letzterer legte 14 Ränge fest, Klassenränge (1. - höchster), die Ernennung berücksichtigte nicht nur den Adel, sondern auch persönliche Fähigkeiten und Verdienste.

Als die Autokratie stärker wurde, schwächte sich die Rolle von Zemsky Sobors ab. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. sie hörten allmählich auf zu existieren. Die Rolle der Bojaren-Duma nahm ebenfalls ab. 1704 erwähnen die Quellen sie zum letzten Mal.

Vor den Reformen von Peter I. begann die Reorganisation der Streitkräfte. Also in den 30er Jahren. 17. Jahrhundert Soldaten-, Reiter- und Dragoner-Regimenter waren die nächsten Vorläufer der regulären Armee, die schließlich in der Zeit Peters des Großen gebildet wurde.

Der langjährige Nordische Krieg (1700-1721), der ein Test der nationalen Staatlichkeit war, erforderte auch Reformen der öffentlichen Verwaltung. Akademiker S.F. Platonov bemerkte: "... unter dem Druck militärischer Notwendigkeiten hat Peter hastig eine Reihe von Innovationen vorgenommen, die die alte Moskauer Ordnung in Teilen zerstört haben."

Die Leibeigenschaft nahm schließlich Gestalt an (Ratsgesetzbuch von 1649), der soziale Protest der Massen wuchs (Bauernkrieg unter der Führung von S. Razin 1670-1671, städtische Aufstände). Straffunktionen erfüllte der alte Staatsapparat nur mühsam. Der Adel forderte eine Änderung der Regierungsformen, indem er die absolutistischen Prinzipien stärkte und die Armee umstrukturierte.

Die russische Kirche beanspruchte die Macht, und ihre Positionen wurden vom Zarismus lange vor der Regierungszeit von Peter I. untergraben. Patriarch Nikon (1605-1681) mischte sich unter dem Motto "Priesterschaft ist höher als das Königreich" in die Politik des Staates ein, was dazu führte ein Bruch zwischen dem Zaren und dem Patriarchen. Die weltlichen Behörden brauchten 8 Jahre, um Nikon abzusetzen. Der Kirchenrat von 1666 fasste einen dem Zaren gefälligen Beschluss: Patriarch Nikon wurde als einfacher Mönch in ein Kloster verbannt. Dies ist die Voraussetzung für die Verstaatlichung der Kirche unter Peter I.

Die ständische Monarchie mit ihrem schwerfälligen Prikaz-System hatte Mühe, die riesigen Territorien Russlands zu verwalten. Im 17. Jahrhundert das Territorium des russischen Staates hat sich deutlich ausgeweitet. Durch Intervention und Gefangennahme zu Beginn des 17. Jahrhunderts verloren. Die Ländereien wurden fast vollständig zurückgegeben, mit Ausnahme der baltischen und karelischen Länder. Russland umfasste die Ukraine am linken Ufer mit Kiew und der Region Saporischschja, Fortschritte wurden nach Sibirien gemacht, wo Russland die Pazifikküste erreichte. Im 17. Jahrhundert Die Grenzen Russlands näherten sich dem Krim-Khanat, dem Nordkaukasus und Kasachstan. Ende des 17. Jahrhunderts. in Russland gab es mehr als 10 Millionen Menschen. So vergrößerte sich das Territorium des Landes, Veränderungen in der Struktur des Staatsapparats wurden skizziert, und es bestand die Notwendigkeit, die wirtschaftliche, militärische und kulturelle Rückständigkeit Russlands zu überwinden. Das Instrument der Transformation war der Staat (Souverän), der sich gleichzeitig selbst reformierte. Der Monarch hatte keinen speziellen Transformationsplan, der russische Absolutismus bildete sich allmählich während der Regierungszeit von Peter I. Er fand die Hauptunterstützung in einer starken regulären Armee, dem bürokratischen Apparat der Staatsverwaltung (dem von Peter I. gebildeten Staatsdienst) und die Staatskirche (der Zar vollzog die Verstaatlichung der Kirche nach dem Vorbild protestantischer Länder). So entstand unter den Bedingungen des Übergangs vom Feudalismus zum Kapitalismus, der in Russland begann, eine absolute Monarchie.

Die Elemente des Mechanismus der absoluten Monarchie waren die höchsten Organe der Staatsgewalt, die radikal reformiert wurden. Der Titel des Königs hat sich geändert. Am 22. Oktober 1721 (am Jahrestag der glorreichen Befreiung Moskaus 1612) und auch im Zusammenhang mit dem siegreichen Ausgang des Nordischen Krieges nahm Peter I. den Titel eines Kaisers der Allrussischen an und machte den ehemaligen „großen Staaten des Russischen Königreichs“ in das „Gesamtrussische Reich“. Ungeachtet des Kaisertitels nannte der Senat Petrus dennoch „groß“ und „Vater des Vaterlandes“.

Für die Finanzkontrolle schuf Peter I. das Near Office, das zum Treffpunkt für Mitglieder der Bojaren-Duma, Oberbefehlshaber, wurde (1704). Solche Treffen wurden Ministerrat genannt. Letztere erlosch mit der Schaffung des Senats (1711).

Die Stärkung der Macht Peters drückte sich in der Schaffung des Kabinetts mit einem persönlichen Amt aus (1704-1727). Das Büro war ein militärisches Außenbüro, über das Peter I. mit dem Senat, der Synode, den Kollegien und Gouverneuren in Kontakt blieb, in Bergbau- und Industrieangelegenheiten und mit dem Ausland korrespondierte. Auch Petitionen, Beschwerden, Denunziationen kamen hierher.

1711 wurde eine ständige höhere Regierungsinstitution geschaffen - der Regierende Senat. Um unser Verständnis der staatlichen Verwaltung dieser Zeit zu vertiefen, werden wir mehrere Dekrete zitieren, die direkt von Peter I. stammen. So wird im Dekret vom 22. Februar 1711 „Über die Errichtung des Regierenden Senats“ vermerkt: Streshnev, Herr Prinz Pyotr Golitsyn, Herr Prinz Mikhail Dolgoruky, Herr Plemyannikov, Herr Prinz Grigory Volkonsky, Herr Samarin, Herr Vasily Opukhtin, Herr Melnitsky, Generalsekretär dieses Senats Anisim Shchukin.

Der Senat bestand aus 9 Personen, war ein Kollegialorgan. Die drei oben erwähnten Fürsten sind Nachkommen des alten betitelten Adels. Der Rest stammt aus kleineren Familien. Drei Senatoren waren in der Vergangenheit Mitglieder der Bojarenduma (Musin-Puschkin, Streshnev, Neffen).

Die Kompetenz des Senats lässt sich anhand von zwei am 2. März 1711 verabschiedeten Dekreten von Peter beurteilen: „Über die Befugnisse des Regierenden Senats“, in denen der König die Ungehorsamen mit der Todesstrafe bedrohte und sie aufforderte, die Dekrete des Petrus zu befolgen Senat „wie wir selbst, unter grausamer Bestrafung oder Tod, je nach Schuld“, sowie das Dekret „Über die Aufgaben des Regierenden Senats“.

Aus dem Dokument geht hervor, dass der Senat mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet war: Sorge für die Einhaltung der Justiz, Staatseinnahmen und -ausgaben, Wahlbeteiligung, Entwicklung des Handels usw. Der König teilte jedoch seine höchste Macht nicht mit ihm. Der Senat blieb ein gesetzgebendes Organ und nahm die Aufgaben der abgeschafften Entlastungsverfügung wahr. Und die Kommunikation mit den Provinzen wurde durch spezielle Provinzkommissare (zwei aus der Provinz) durchgeführt. Der Senat war das Aufsichtsorgan für den Staatsapparat und die Beamtenschaft (also das höchste Aufsichtsorgan der öffentlichen Verwaltung). Die Aufsicht erfolgte durch das Finanzamt. Dies kann nach dem Dekret des Königs vom 5. März 1711 "Über die Ordnung der Sitzungen des Regierenden Senats" beurteilt werden.

Fiscal wurde von dem verurteilten Beamten die Hälfte der Gerichtsstrafe zugesprochen. Geleitet wurden die Finanzämter vom Oberfinanzrat, der über die Finanzabteilung der Senatskanzlei Kontakt zu ihnen hielt. Der Senat prüfte jeden Monat Anzeigen gemäß dem Bericht der Strafkammer, die aus vier Richtern und zwei Senatoren bestand (bestand 1712-1729).

Nachdem Peter I. Kaiser geworden war, verbot er dem Senat, "allgemeine Definitionen" (wie Gesetze) zu erlassen. An die Spitze des Senats setzte er Generalstaatsanwalt P.I. Yaguzhinsky und stattete ihn mit sehr weitreichenden Befugnissen aus. In Abwesenheit des Königs musste er also das „Auge des Königs“ sein. Der Generalstaatsanwalt beaufsichtigte die Arbeit des Senats, leitete seine Sitzungen und hatte sogar das Recht, Gesetze einzubringen. Ihm unterstanden der General Fiscal und die Senatskanzlei.

1722 wurde ein Thronfolgedekret erlassen, wonach der Monarch nach eigenem Ermessen seinen Nachfolger ernannte. So wurde die im 17. Jahrhundert durchgeführte Wahl der Könige bei den Ratsversammlungen nicht zur Tradition. Nun bestimmte der Wille des Kaisers das Schicksal des Throns, und die Untertanen mussten seiner Entscheidung zustimmen. Peter I. verlor aus verschiedenen Gründen seine Söhne von beiden Frauen. Die Krönung von Peters Gemahlin Martha-Katharina, die nicht nach dem gesetzlich festgelegten Pflichttestament und der Proklamation eines Amtserben abgesichert war, verschärfte die dynastische Krise und führte nach dem Tod des Kaisers zu ihrer Überwindung mit militärischer Gewalt. So hatten die Entscheidungen und Handlungen von Peter I. weitreichende politische Konsequenzen und schufen die Gefahr, dass die Romanov-Dynastie den Thron verlor.

Das Wesen der Reformen der öffentlichen Verwaltung

Als er 1689 an die Macht kam, erbte Peter das traditionelle Regierungssystem des 17. Jahrhunderts mit der Boyar Duma und Orden als zentralen Institutionen. Mit dem Erstarken der Autokratie verlor die Bojarenduma als enger Ständeverband an Bedeutung und verschwand zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Die Informationen über die Sitzungen der Bojaren-Duma brechen 1704 ab. Ihre Funktionen wurden vom „Ministerrat“ wahrgenommen - einem Rat der Leiter der wichtigsten Regierungsabteilungen, der aus 8-14 (in verschiedenen Jahren) ihrer engsten besteht Assoziiert. Dieses Gremium wurde auch Near Office genannt, das während Peters zahlreicher Abwesenheiten von der Hauptstadt für die Angelegenheiten zuständig war. In der Tätigkeit dieses Gremiums sind bereits Elemente der Bürokratisierung der Verwaltung sichtbar - die Arbeitsweise, die strikte Aufgabenverteilung, die Einführung einer geregelten Büroarbeit.

1711 erließ Peter bei seiner Abreise an die Front ein Dekret über die Einrichtung des Regierenden Senats, dessen 9 Mitglieder vom Zaren ernannt wurden. Sie wurden in seiner Abwesenheit mit der Führung des Landes betraut. Bildung war der nächste Schritt in der Organisation des neuen Verwaltungsapparates. Der Senat wurde als höchstes Leitungsgremium geschaffen und konzentrierte sich in seinen Händen auf administrative, gerichtliche und gesetzgebende Funktionen. Im Senat wurde das Kollegialprinzip eingeführt: Ohne allgemeine Zustimmung trat der Beschluss nicht in Kraft. Erstmals wurde in einer staatlichen Institution, wie in der Armee, ein persönlicher Eid eingeführt.

Wenig später wurden auch die Aufgaben des Senats festgelegt: Handel, Personalbesetzung der Armee, Steuererhebung, Gerichtsverfahren, ein strenges Verfahren zur Erörterung von Angelegenheiten und zur Entscheidungsfindung (auf der Grundlage der Einstimmigkeit) wurde eingeführt. Später erweiterte der Senat seine Mitgliedschaft: Ab 1722 umfasste er die Präsidenten der Colleges - nur die 4 wichtigsten sowie 2 "Kommissare" aus jeder Provinz.

Der Senat war im Wesentlichen das höchste Gesetzgebungs-, Justiz- und Kontrollorgan des Reiches. Er erließ Verordnungen in allen Fragen der Außen- und Innenpolitik, war Gericht erster Instanz für hohe Beamte und befasste sich mit Berufungsverfahren der unteren Instanzen, prüfte die Tätigkeit der Landesbehörden und übte Kontrollfunktionen aus. Um Letzteres zu erfüllen, wurde eine geheime Position eines Finanzbeamten unter dem Senat eingerichtet, der einen Stab von Untergebenen hatte und die Missbräuche von Beamten „heimlich besuchen“ und „berichten“ musste, während er ein Viertel der von Veruntreuern entdeckten Beträge erhielt und Bestechungsgeldnehmer. Das Finanzinstitut wuchs bald, unter der Leitung des vom Zaren ernannten Generalfiskals, dem Cheffiskal, arbeiteten Fiskale an den Kollegien, Provinzialfiskalen in den Provinzen und Stadtfiskalen in den Städten.

Die Aufgaben der Polizeiaufsicht wurden auch dem Dienst des Generalstaatsanwalts auferlegt, dessen Position 1722 eingerichtet wurde. Als „Polizei über der Verwaltung“ konzipiert, erhielt die Position schnell das erforderliche Personal (Hauptankläger, Ankläger an Kollegien und Gerichten). und wurde zum wachsamen „Auge des Souveräns“. Polizeiliche Aufgaben gegenüber der Bevölkerung wurden der Verwaltung aller Ränge übertragen, die nur das öffentliche, aber auch das Privatleben der Bürger kontrollieren sollte. Seit 1718 wurde auch das Amt des Polizeipräsidenten in den Städten eingeführt, ihm unterstanden Ortsverwaltung und Älteste.

Peter I., der Transformationen im Bereich der Wirtschaft durchführte, versuchte, das alte Befehlssystem der Verwaltung an neue Aufgaben anzupassen. Der Versuch war jedoch nicht von Erfolg gekrönt, es war notwendig, eine radikale Reform durchzuführen, Orden neu zu organisieren und teilweise abzuschaffen und an ihrer Stelle neue Körperschaften zu schaffen - Hochschulen (nach schwedischem Vorbild). Die Reform des Verwaltungssystems wurde um die Wende der 10-20er Jahre fortgesetzt. XVIII Jahrhundert. Sie basierte auf den Grundsätzen des Kameralismus – der Lehre von der bürokratischen Verwaltung, die annahm: das Funktionsprinzip der Führung, Kollegialität, eine klare Regelung der Aufgaben der Beamten, Spezialisierung der Büroarbeit, einheitliche Besetzung und Besoldung.

1718 wurde das "Register of Collegia" verabschiedet. Anstelle von 44 Orden wurden Kollegien gegründet. Ihre Zahl war 10-11. 1720 wurden die Allgemeinen Regeln der Kollegien genehmigt, wonach jedes Kollegium aus einem Präsidenten, einem Vizepräsidenten, 4-5 Beratern und 4 Assessoren bestand. Neben den vier Colleges, die für auswärtige, militärische und juristische Angelegenheiten zuständig waren (Foreign, Military, Admiralty, Justice College), befasste sich eine Gruppe von Colleges mit Finanzen (Einnahmen - das Chamber College, Ausgaben - das State Office College, Control über die Sammlung und Verwendung von Geldern - Revisionsschule), Handel (Handelsschule), Hüttenwesen und Leichtindustrie (Fabrikschule Berg, später zweigeteilt). 1722 wurde das wichtigste Kontrollorgan, die Staatsanwaltschaft, geschaffen. Generalstaatsanwalt P. I. wurde der inoffizielle Leiter des Senats. Yaguzhinsky. Die explizite Staatsaufsicht wurde durch die Geheimaufsicht durch die Einführung eines Systems von Finanzbeamten ergänzt, die die Aktivitäten der Verwaltung auf allen Ebenen geheim überwachten. Peter befreite die Fiskalbeamten von der Verantwortung für eine falsche Denunziation. Das Phänomen Denunziation hat sich im Staatssystem und in der Gesellschaft fest etabliert.

Struktur und Ablauf der Tätigkeit der Kollegien wurden durch die Allgemeine Ordnung von 1720 – eine Art Beamtenstatut – geregelt. Ergänzend dazu wurden die Ordnungen der einzelnen Kollegien erlassen. Das Personal der Kollegien war klein: der Präsident (russisch), der Vizepräsident (deutsch), 4 Berater und 4 Beisitzer (unter Katharina II. wurde die Zahl der letzteren auf 2 und das gesamte Personal auf 6 Personen reduziert). Beschlüsse wurden in der Mitgliederversammlung mit Stimmenmehrheit gefasst.

1722 wurde der Posten des Generalstaatsanwalts des Senats geschaffen, um die Aktivitäten des Staatsapparats zu überwachen. Ihm unterstellte Staatsanwälte wurden in allen staatlichen Institutionen eingesetzt. Der erste Generalstaatsanwalt war P.I. Yaguzhinsky.

Zusammen mit der Staatsanwaltschaft wurden die Beamten von Geheimagenten - Steuerbeamten - überwacht. Der Fiskus war für eine falsche Anzeige nicht verantwortlich, und im Falle einer Bestätigung der gemeldeten Informationen erhielt er die Hälfte der gegen den Täter verhängten Geldbuße. Der Staat ermutigte auch die Denunziationen einfacher Bürger.

Ein Merkmal des Führungssystems unter Peter I. war die Möglichkeit des persönlichen Eingreifens des Monarchen in jeder Angelegenheit unter Umgehung staatlicher Stellen. Dafür hatte Peter einen persönlichen Apparat - das sogenannte Kabinett Seiner Kaiserlichen Majestät, das vom Kabinettssekretär A.V. Makarow

Mit der Abschaffung der Orden wurde auch die alte Büroarbeit reformiert. Peter I. verbot Kolumnenrollen, Schreiber und Schreiber, Gedächtnis und Antworten gehören der Vergangenheit an. Neue Bedienstete des Büros erschienen: Sekretäre, Notare, Registrare, Versicherungsmathematiker, Übersetzer, Angestellte. Ab der Zeit von Peter dem Großen wurden Protokolle, Berichte, Berichte, Erklärungen, Petitionen usw. verfasst.

Die Haltung von Peter I. zur Kirche war zweigeteilt. Einerseits duldete Petrus keinen „Atheismus“ (Atheismus) und verstand die Bedeutung der Religion und der Kirche beim Aufbau des Staates. Andererseits versuchte er durch die Schaffung eines säkularen Staates, die geistliche Führung der Kirche zu eliminieren und sie zu einem Teil des Staatsapparats zu machen. Und es gelang ihm. Peter half der orthodoxen Kirche im Kampf gegen das Schisma und führte Massenrepressionen gegen Schismatiker ein, schaffte aber gleichzeitig das Patriarchat ab. Als Patriarch Adrian im Jahr 1700 starb, der mit dem Zaren in der Frage der religiösen Toleranz im Konflikt mit den Beziehungen zum Westen stand, hielt Peter keine Neuwahlen ab, sondern übertrug die Leitung der Kirche dem Rjasaner Metropoliten Stefan Yavorsky. der zum „locum tenens des patriarchalischen Throns“ erklärt wurde. Nachdem Yavorsky, der mit dem Angriff des Zaren auf die materiellen Vorteile der Kirche unzufrieden war, 1712 „eine Rede“ gegen den Zaren „schrie“, wurde er tatsächlich aus geistlichen Angelegenheiten entfernt, die in die Hände anderer Günstlinge, insbesondere F. Prokopovichs, übergingen .

Die 1721 gegründete Heilige Synode wurde zu einem besonderen Kollegium, das Amt des Patriarchen wurde abgeschafft. An der Spitze der Synode stand ein Staatsbeamter – der Oberstaatsanwalt. Die Kirche wurde tatsächlich zu einem integralen Bestandteil des Staatsapparats. Für die Russen bedeutete dies den Verlust einer geistigen Alternative zur Staatsideologie. Die Kirche entfernte sich von den Gläubigen, hörte auf, ein Verteidiger der "Gedemütigten und Beleidigten" zu sein, wurde zu einem gehorsamen Machtinstrument, das den russischen Traditionen, spirituellen Werten und der ganzen uralten Lebensweise widersprach. Die Abschaffung des Beichtgeheimnisses, das Verbot der Anbringung von Ikonen über der Haustür, die Verfolgung des Mönchtums und andere „Reformen“ erlaubten vielen Zeitgenossen, Petrus den Antichristen Zaren zu nennen.

Die Synode bestand aus 12 Personen, den höchsten Hierarchen, die vom Zaren ernannt wurden. Der Hauptprokurator der Synode, der das Recht hatte, gegen jede Entscheidung der Hierarchen ein Veto einzulegen, war eine weltliche Person, normalerweise ein pensionierter Beamter. Die Synode überwachte die Reinheit des Glaubens (der Übergang von der Orthodoxie zu einem anderen Glauben war verboten), die Auslegung kirchlicher Dogmen und war für die Eheschließung zuständig. Unter Petrus waren auch alle nichtchristlichen Kirchen, lutherische, katholische und teilweise nichtchristliche, der Synode untergeordnet.

Die Allgemeinen Vorschriften und andere Dekrete von Peter I. festigten die Idee des Dienstes des russischen Adels als wichtigste Form der Erfüllung von Pflichten gegenüber dem Souverän und dem Staat. 1714 wurde ein Dekret über die Einzelerbschaft erlassen, wonach das Adelsgut dem Landgut rechtlich gleichgestellt wurde. Er trug zur Vollendung des Prozesses der Vereinigung der Stände der Feudalherren zu einem einzigen Klassenstand bei, der gewisse Privilegien hatte. Aber der Adelstitel konnte nur dann privilegiert werden, wenn sein Träger diente. Die Rangordnung (1722) führte eine neue Rangordnung ein. Alle militärischen und zivilen Positionen wurden in 14 Ränge eingeteilt. Um den nächsten Rang zu erreichen, musste man alle vorherigen durchlaufen. Ein Militär- oder Zivilbeamter, der den achten Rang erreichte, der einem Kollegialassessor oder Major entsprach, erhielt den erblichen Adel. Die neue Stellung der Bürokratie, andere Formen und Methoden ihrer Tätigkeit ließen eine ganz besondere Psychologie der Bürokratie entstehen. Die Idee von Peter I., dass eine Person einen ihrem Wissen und Fleiß entsprechenden Rang und entsprechend ihrem Rang eine Position erhält, funktionierte nicht von Anfang an. Es gab weit mehr Mitarbeiter, die die gleichen Ränge erhielten, als die Positionen, auf die sie sich beworben hatten. Anstelle des alten Bojaren begann ein neuer, bürokratischer Lokalismus zu gedeihen, der sich in der Beförderung in einen neuen Rang nach Dienstalter ausdrückte, dh je nachdem, wer zuvor in die vorherige Klasse befördert worden war. In Russland hat sich ein Institutionenkult entwickelt, und das Streben nach Rängen und Positionen ist zu einer nationalen Katastrophe geworden. Eine Art "bürokratische Revolution" ist das Hauptergebnis der Einführung der europäischen Idee des Rationalismus auf russischem Boden. Das Prinzip der Großzügigkeit bei der Einstellung in den öffentlichen Dienst wurde schließlich durch das Prinzip der Dienstzeit ersetzt. Wegen Dienstverweigerung wurden die Besitztümer der Adligen beschlagnahmt. War der Dienst im Westen ein Privileg, so war er in Russland Pflicht. In der Literatur wird diesbezüglich die Meinung geäußert, dass es kaum möglich sei, den vom Staat völlig abhängigen Adel als herrschende Klasse anzusehen. Vielmehr war es ein privilegierter Klassenstand der Militärs und Zivildiener der Autokratie, deren Vorteile solange bestanden, wie sie dienten. Die "Emanzipation" des Adels erfolgte später - in den 30-60er Jahren. XVIII Jahrhundert.

Ziehen wir also Schlussfolgerungen.

Die Reformen der höchsten Macht- und Verwaltungsorgane im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. normalerweise in drei Phasen unterteilt:

1710er Diese Phase ist gekennzeichnet durch nur teilweise Veränderungen im System der höheren Staatsorgane, in der Struktur der lokalen Selbstverwaltung, der Militärreform;

1719 Die Liquidation der ehemaligen zentralen Behörden und Verwaltung, die Schaffung einer neuen Hauptstadt, des Senats, die Umsetzung der ersten Regionalreform;

1725 es werden neue Fachbereichsleitungen für Hochschulen gebildet, die zweite Landesreform, die Kirchenverwaltungsreform, die Finanz- und Steuerreform durchgeführt, die gesetzlichen Grundlagen für alle Einrichtungen und eine neue Dienstordnung geschaffen.

Seit 1699 wurden keine neuen Auszeichnungen mehr an Mitglieder der Bojarenduma und an die Reihen der Duma vergeben, statt der Strafkammer wurde das Nahe Amt eingerichtet - das Organ der administrativen und finanziellen Kontrolle über die Aktivitäten aller staatlichen Institutionen (bis 1705 nicht mehr an den Sitzungen dieses Gremiums nahmen mehr als zwanzig Personen teil). Das nahe Büro registrierte alle königlichen Dekrete und Anordnungen. Nach der Bildung des Senats erlöschen die Nahkanzlei (1719) und der Ministerrat (1711).

Der Senat wurde 1711 als Notfallgremium während des Feldzugs von Peter I. gebildet. Gemäß dem Dekret sollte der Senat auf der Grundlage der bestehenden Gesetzgebung den König vorübergehend ersetzen. Der Status des neuen Gremiums wurde nicht detailliert, dies geschah wenig später durch zwei weitere Dekrete, aus denen deutlich wurde, dass der Senat zu einem ständigen Gremium wurde.

Die Zuständigkeit des Senats umfasste: gerichtliche und organisationsgerichtliche Tätigkeit, Finanz- und Steuerkontrolle, Außenwirtschafts- und Kreditbefugnisse. Über die Gesetzgebungsbefugnisse des Senats wurde nichts gesagt.

Zur Organisationsstruktur des Senats gehörten die Präsenz, in der Entscheidungen getroffen wurden, und die Geschäftsstelle, an deren Spitze der Generalsekretär stand, der die Büroarbeit verrichtete. Entscheidungen wurden kollektiv und nur einstimmig getroffen.

1712 wurde die Repressionskammer unter dem Senat wiederhergestellt, der die Fälle der örtlichen Gerichte und der Verwaltung als Berufungsinstanz behandelte.

1718 gehörten dem Senat neben den vom Zaren ernannten Mitgliedern alle Präsidenten der neu geschaffenen Kollegialinstitutionen an.

1722 wurde der Senat durch drei Dekrete des Kaisers reformiert. Erstens wurde die Zusammensetzung des Senats geändert: Er konnte hochrangige Würdenträger (laut Rangliste - echte Geheim- und Geheimberater) umfassen, die keine Leiter bestimmter Abteilungen waren. Die Präsidenten der Kollegien gehörten nicht dazu, und der Senat wurde zu einem ressortübergreifenden Kontrollorgan.

Um die Tätigkeit des Senats selbst zu kontrollieren, wurde 1715 die Stelle des Generalrechnungsprüfers eingerichtet, der später durch den Chefsekretär des Senats ersetzt wurde. Um die Kontrolle durch den Kaiser zu stärken, richtete der Senat die Positionen des Generalstaatsanwalts und des Generalstaatsanwalts ein. Sie unterstanden den Staatsanwälten an den Kollegien.

Außerdem wurden unter dem Senat die Ämter eines Reketmeisters (Entgegennahme von Beschwerden und Berufungen) und eines Waffenkönigs (Registrierung von Dienstboten des Adels) gebildet.

Das Dekret „Über die Position des Senats“ gibt diesem Gremium das Recht, eigene Dekrete zu erlassen. Die Regeln seiner Arbeit wurden festgelegt: Diskussion und Entscheidungsfindung, Registrierung und Aufzeichnung. Das Spektrum der vom Senat behandelten Themen war ziemlich breit: Analyse der dem Souverän vorgelegten Materialien, die wichtigsten aus der Praxis eingegangenen Fälle (über Krieg, Unruhen, Epidemien), Fragen der Ernennung und Wahl hochrangiger Regierungsbeamter.

Der Generalstaatsanwalt leitete gleichzeitig die Sitzungen des Senats und übte die Kontrolle über dessen Tätigkeit aus. Der Generalstaatsanwalt und der Generalstaatsanwalt konnten nur vom Monarchen ernannt und entlassen werden.

Die Reform von 1722 machte den Senat zum höchsten Organ der Zentralregierung, das über dem gesamten Staatsapparat (Hochschulen und Ämter) stand. Bedeutende Veränderungen fanden im System dieser Organe statt.

1689 wurde ein spezieller Preobraschenski-Orden geschaffen, der nicht in das System anderer Orden passte. Seit 1697 entpuppte es sich als Mittelpunkt der Untersuchung und Verhandlung der wichtigsten politischen und militärischen Fälle, wurde zum zentralen Organ der politischen Untersuchung und wurde später neben anderen Gremien dem Senat unterstellt.

1699 wurde die Chamber of Burmese oder Town Hall gegründet, durch die der Zufluss direkter Steuern an die Staatskasse verbessert und Rahmenbedingungen für Industrie und Handel in den Städten entwickelt werden sollten. Die Kammer Burmister stützte sich bei ihrer Arbeit auf das System der Gebietskörperschaften (Zemstvo-Provinzen). Bis 1708 war das Rathaus zur zentralen Schatzkammer geworden und ersetzte die Große Schatzkammerordnung. Es enthielt zwölf alte Finanzaufträge.

Ende 1717 nahm ein System von Kollegien Gestalt an: Präsidenten und Vizepräsidenten wurden vom Senat ernannt, Staaten und Arbeitsverfahren festgelegt. Neben den Leitern gehörten den Gremien vier Berater, vier Gutachter (Assessoren), ein Sekretär, ein Versicherungsmathematiker, ein Registrar, ein Übersetzer und Angestellte an. Ein besonderer Erlass ordnete ab 1720 an, das Verfahren der „Neuen Ordnung“ einzuleiten.

Bereits im Dezember 1718 wurde ein Hochschulregister verabschiedet:

a) Auswärtige Angelegenheiten; 2) Schatzamtsgebühren; 3) Gerechtigkeit; 4) Revision (Budget); 5) Militär; 6) Admiraltejskaja; 7) Handel (Handel); 8) Staatsamt (Staatsausgaben); 9) Bergschule und Manufakturschule (Industrie und Bergbau).

1721 wurde der Patronatsrat errichtet, der die Ortsordnung ablöste, 1722 hebt sich der Manufakturrat von dem einzigen Bergischen Manufakturrat ab, dem neben den wirtschaftsleitenden Funktionen auch wirtschaftspolitische und finanzpolitische Aufgaben übertragen wurden. Das Berg Collegium behielt die Funktionen des Bergbaus und der Münzprägung.

Die Aktivitäten der Kollegien wurden durch die Allgemeinen Vorschriften (1720) bestimmt, die eine Vielzahl von Normen und Regeln zusammenfassten, die das Verfahren für die Arbeit der Institution detailliert beschreiben.

Die Schaffung eines Hochschulsystems vervollständigte den Prozess der Zentralisierung und Bürokratisierung des Staatsapparats. Eine klare Verteilung der Ressortfunktionen, Abgrenzung der staatlichen Verwaltungs- und Kompetenzbereiche, einheitliche Tätigkeitsnormen, Konzentration der Finanzverwaltung in einer einzigen Institution - all dies unterschied den neuen Apparat maßgeblich vom Ordnungssystem.

Mit der Gründung der neuen Hauptstadt (1713) zog der Zentralapparat nach St. Petersburg um: Dort wurden bereits Senat und Kollegien geschaffen.

Die Transformation des Systems der Staatsorgane hat die Natur des öffentlichen Dienstes und der Bürokratie verändert. Mit der Aufhebung des Entlassungsbefehls im Jahr 1712 wurden zum letzten Mal Listen von Duma-Rängen, Stewards, Advokaten und anderen Rängen erstellt. Im Zuge der Schaffung neuer Verwaltungsorgane tauchten neue Titel auf: Kanzler, echte Geheim- und Geheimberater, Berater, Assessoren usw. Alle Positionen (Zivil- und Höflinge) wurden den Offiziersrängen gleichgestellt. Der Dienst wurde professionell und die Bürokratie zu einer privilegierten Klasse.

Die Bedeutung der Reformen von Peter I

Persönliche Bekanntschaft mit Europa während des Aufenthalts Peters als Teil der Großen Gesandtschaft Ende des 17. Jahrhunderts. bestimmten den Zweck und die Richtung der Transformationen. Die ideale Staatsstruktur für Peter I. war ein "normaler Staat", ein schiffsähnliches Modell, in dem der Kapitän der Zar ist, seine Untertanen Offiziere und Matrosen sind, die gemäß der Marinecharta handeln. Nur ein solcher Staat könnte laut Peter zu einem Instrument der entscheidenden Transformation werden, deren Ziel es ist, Russland in eine europäische Großmacht zu verwandeln. Petrus hat dieses Ziel erreicht und ist damit als großer Reformator in die Geschichte eingegangen.

Bei der Reform der öffentlichen Verwaltung ließ sich Peter I. von der Einführung eines bürokratischen Prinzips leiten. Als Ergebnis der Verwaltungsreformen in Russland wurde die Bildung einer absoluten Monarchie abgeschlossen.

In der Tätigkeit dieses Gremiums sind bereits Elemente der Bürokratisierung der Verwaltung sichtbar - die Arbeitsweise, die strikte Aufgabenverteilung, die Einführung einer geregelten Büroarbeit. 1699 - die Schaffung einer speziellen Städteabteilung. An der Spitze der Kommunalverwaltungen stand das Moskauer Rathaus, das Aufzeichnungen über den Eingang der Einnahmen an die Staatskasse führte. Die Ausgaben wuchsen, das Vertrauen in das Rathaus begann zu sinken; als solche brachte es keinen Gewinn. 1708 wurden acht Provinzen geschaffen: Städte wurden Bezirkskommandanten unterstellt, das Rathaus wurde zu einer Provinzinstitution.

Die Bildung des Senats im Jahr 1711 war der nächste Schritt zur Organisation eines neuen Verwaltungsapparates. Der Senat bestand aus 9 Personen, die Peter I. am nächsten standen, hatte die Befugnis, das Gericht zu überwachen, und beteiligte sich an den Angelegenheiten der Schatzkammer. Der Senat wurde als höchstes Leitungsgremium geschaffen und konzentrierte sich in seinen Händen auf administrative, gerichtliche und gesetzgebende Funktionen.

Besondere Ergebnisse wurden durch den Wunsch von Peter I. erzielt, Europa in der wirtschaftlichen Entwicklung einzuholen. Dieses Ziel versuchte er mit Hilfe einer beschleunigten „Manufakturindustrialisierung“, d.h. die Schaffung öffentlicher und privater Manufakturen durch die Mobilisierung öffentlicher Mittel und den Einsatz von Leibeigenen.

Um die Entwicklung der Industrie zu fördern, richtete Peter I. zentrale Körperschaften ein, die für Handel und Industrie zuständig waren (zuerst wurde die Burgmeisterkammer oder das Rathaus geschaffen, dann der Hauptmagistrat). Die Kaufmannsklasse war in zwei Zünfte aufgeteilt, während sich die Handwerker nach Berufen zu Werkstätten zusammenschlossen. Das Ergebnis von Peters Reformen war die Schaffung der Grundlagen einer staatsmonopolistischen, feudalen und militarisierten Industrie in Russland.

Der Name Peter ist mit der Umwandlung Russlands in ein Imperium, eine eurasische Militärmacht, verbunden. Die wichtigsten Transformationen der Militärreformen:

Schaffung einer starken Armee, die in der Lage ist, mit Gegnern zu kämpfen.

An der Spitze der Armee sollten Leute stehen, die sich mit militärischen Angelegenheiten auskannten (Apraksin, Menschikow, Scheremetew usw.).

Schaffung einer mächtigen Marine.

Riesige Kosten für die Armee auf Kosten der einfachen Leute.

Signifikante Veränderungen sind im Bereich der Sozialpolitik festzustellen. Die wichtigste soziale Maßnahme der Regierung gegenüber den Bauern war die Durchführung einer Volkszählung von 1718-1724, mit deren Ende in Russland die Haushaltssteuer durch eine Kopfsteuer ersetzt wurde.

Der Prozess der Europäisierung Russlands hat die lebendigste Verkörperung in kulturellen Transformationen erhalten. Nach der Rückkehr von Peter von einer Reise nach Westeuropa nach Russland schickte Peter viele junge Adlige nach Europa, um Meereswissenschaften, Fremdsprachen und Mechanik zu studieren. 1701 wurde in Moskau die erste Schule für mathematische Wissenschaften eröffnet. 1715 wurde sie durch die Marineakademie in St. Petersburg ersetzt. 1711 wurde in Moskau eine Ingenieurschule eröffnet, die nicht nur dem Adel zur Verfügung stand. 1705 wurde ein Gymnasium eröffnet, gegründet vom gefangenen Sachsen Gluck; Im Gegensatz zu Schulen, die sich auf das Studium eines Fachs spezialisierten, befasste sich das Gymnasium mit dem Studium der Geographie, Ethik, Politik, lateinischen Rhetorik und Redekunst, Philosophie und Fremdsprachen. Die Einführung in die europäische, zivilisiertere Lebensweise wurde zur Hauptaufgabe von Peter auf dem Gebiet der Kultur.

Betrachten Sie die spezifischen Transformationen von Peter I., die während seiner Regierungszeit durchgeführt wurden.

1711 wurde anstelle der Bojarenduma der Senat gegründet, der als höchstes Staatsorgan des Landes die Führung und Kontrolle über alle Institutionen ausübte.

1717-1718. Die zentralen Institutionen wurden reformiert: Statt fast 50 Orden wurden 10 Kollegien geschaffen, die alle Bereiche des Landeslebens betrafen.

1721 wurde im Zuge der Kirchenreform das Amt des Patriarchen abgeschafft und der Heilige Synod an die Spitze der Kirche gestellt, d.h. Die Kirche wurde unter die Kontrolle des Königs gestellt.

Als Ergebnis der Militärreform wurden eine reguläre Armee und eine reguläre Marine geschaffen.

1722 wurde ein Thronfolgedekret erlassen, wonach der Kaiser selbst den Erben ernannte.

Als Ergebnis der Transformationen ist Russland zu einem starken europäischen Staat geworden. Der technische und wirtschaftliche Rückstand wurde weitgehend überwunden. Routinemaschinen und Leibeigenschaft in der Landwirtschaft hemmten jedoch das Wachstum der Produktivkräfte. Eine solche Bewertung der Reformen des Petrus hat neben den oben genannten auch ihre Berechtigung.

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Fazit

Schon zu Lebzeiten von Peter priesen ihn einige (Vizepräsident der Synode Feofan Prokopovich), andere hielten ihn für den König-Antichristen. Weit verbreitet waren Ansichten, nach denen Russland mit Hilfe des „Westens“ den Sprung von der Rückständigkeit, der Wildheit zu fortgeschritteneren Formen des gesellschaftlichen Lebens geschafft hatte – von dort entlehnte Ideen und zahlreiche Spezialisten, die Peters Assistenten bei der Durchführung der Transformationen wurden.

Die Errichtung einer absoluten Monarchie in Russland wurde von einer weiten Expansion des Staates begleitet, seinem Eindringen in alle Bereiche des öffentlichen, korporativen und privaten Lebens. Expansionsbestrebungen drückten sich vor allem in dem Wunsch aus, ihr Territorium und ihren Zugang zu den Meeren zu erweitern. Um diese Ziele zu erreichen, unternahm Peter die Umstrukturierung der Armee, bei der er alle modernen Erfahrungen europäischer Länder nutzte. Das Prinzip der militärischen Rekrutierung wurde vollständig geändert - der Übergang zu einer rekrutierenden Rekrutierung. In kurzer Zeit erhielt Russland eine starke, kampfbereite und reguläre Armee. Um dies zu gewährleisten, wurde viel für die Reform der Wirtschaft getan, was zu einer rasanten Entwicklung der Manufakturen führte.

Vielleicht hat keine Person in der russischen Geschichte so viele hitzige Debatten ausgelöst. Bei den Aktivitäten von Petrus ist es unmöglich, eindeutig positive oder negative Seiten herauszuheben, denn was die einen als das größte Gut betrachten, halten andere für ein irreparables Übel. Von der kategorischen Vorherrschaft irgendeiner Ansicht kann derzeit kaum gesprochen werden. Im Streit um Peters Taten tritt die Tiefe der historischen Analyse, die Objektivität des Historikers-Wissenschaftlers in den Vordergrund. Im Allgemeinen sind Streitigkeiten über Peter den Großen mehr als Streitigkeiten über eine separate Periode der russischen Geschichte, einen separaten Herrscher.

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Die aktive Transformationstätigkeit von Peter I. begann unmittelbar nach seiner Rückkehr aus dem Ausland. Der Beginn der Reformen von Peter I. wird normalerweise als Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert angesehen. und Ende 1725. diese. Der Tod des Reformators. Die radikalen Veränderungen Peters des Großen seien „eine Antwort auf eine umfassende innere Krise, die Krise des Traditionalismus, die den russischen Staat in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts befiel“. Die Reformen sollten den Fortschritt des Landes sichern, seinen Rückstand gegenüber Westeuropa beseitigen, seine Unabhängigkeit bewahren und stärken und der "alten Moskauer Lebensweise" ein Ende bereiten. Die Reformen umfassten viele Lebensbereiche. Ihre Reihenfolge wurde in erster Linie durch die Erfordernisse des mehr als zwanzigjährigen Nordischen Krieges (1700-1721) bestimmt, der insbesondere die Schaffung einer neuen leistungsfähigen Armee und Flotte zwang. 1705 führte Peter I. Rekrutierungskits aus steuerpflichtigen Gütern (Bauern, Städter) ein. Die Rekruten wurden einzeln aus zwanzig Haushalten rekrutiert. Der Dienst des Soldaten war lebenslang. Bis 1725 wurden 83 Anwerbungen durchgeführt. Sie gaben der Armee und der Marine 284.000 Soldaten. Rekrutierungskits lösten das Problem der Basis. Um das Problem des Offizierskorps zu lösen, wurde eine Ständereform durchgeführt. Bojaren und Adlige vereint in einer einzigen Dienstklasse. Jeder Vertreter der Dienstklasse war ab dem 15. Lebensjahr dienstpflichtig. Erst nach bestandener Prüfung konnte ein Adliger zum Offizier befördert werden. 1722 wurde die sog. "Rangliste". 14 ihnen gleichgestellte militärische und zivile Ränge wurden eingeführt. Jeder Offizier oder Beamte, der seinen Dienst auf den untersten Rängen begonnen hat, konnte je nach Eifer und Intellekt die Karriereleiter bis ganz nach oben aufsteigen. So entstand eine ziemlich komplexe militärisch-bürokratische Hierarchie mit dem Zaren an der Spitze. Alle Güter standen im öffentlichen Dienst und trugen Aufgaben zugunsten des Staates. Als Ergebnis der Reformen von Peter I. wurde eine reguläre Armee mit 212.000 Einwohnern und einer mächtigen Flotte geschaffen. Der Unterhalt des Heeres und der Marine verschlang 2/3 der Staatseinnahmen. Steuern waren das wichtigste Mittel, um die Staatskasse aufzufüllen. Unter Peter I. wurden direkte und indirekte Steuern eingeführt (für Eichensärge, für das Tragen russischer Kleider, für Bärte usw.). Um die Erhebung von Steuern zu erhöhen, wurde eine Steuerreform durchgeführt. 1718 wurde eine Zählung aller steuerpflichtigen Personen, sowohl Staats- als auch Grundbesitzer, durchgeführt. Alle wurden besteuert. Ein Passsystem wurde eingeführt, ohne Pass konnte niemand seinen Wohnort verlassen. Die Währungsreform sollte die Einnahmen der Staatskasse deutlich steigern. Die Reform wurde ab Ende des 17. Jahrhunderts schrittweise durchgeführt. das alte Konto für Geld und Altyn wurde beendet, die Geldsummen wurden in Rubel und Kopeken berechnet. Die Einnahmen aus der Währungsreform halfen Russland, den Nordischen Krieg zu gewinnen, ohne auf ausländische Kredite zurückzugreifen. Ständige Kriege (von 36 Jahren - 28 Jahre Krieg), radikale Veränderungen haben die Belastung der zentralen und lokalen Behörden stark erhöht. Peter I. führte eine Neuordnung des gesamten Macht- und Verwaltungssystems durch. Peter hörte auf, die Boyar Duma einzuberufen, und entschied alle wichtigen Angelegenheiten im nächsten Büro. 1711 wurde der Regierende Senat geschaffen. Dem Senat wurde die Aufgabe übertragen, die Organe der lokalen Selbstverwaltung zu überwachen und die Übereinstimmung der Handlungen der Verwaltung mit den vom Zaren erlassenen Gesetzen zu überprüfen. Die Mitglieder des Senats wurden vom König ernannt. 1718-1720. Es wurde eine Kollegienreform durchgeführt, bei der das Ordnungssystem durch neue zentrale Organe der Sektorverwaltung - Kollegien - ersetzt wurde. Die Kollegien waren einander nicht untergeordnet und dehnten ihre Tätigkeit auf das Territorium des ganzen Landes aus. Das System der Kommunalverwaltung wurde neu organisiert. 1707 erließ der König ein Dekret, wonach das ganze Land in Provinzen aufgeteilt wurde. An der Spitze der Provinzen standen Gouverneure, die vom Zaren ernannt wurden. Die Gouverneure hatten weitreichende Befugnisse, übten Verwaltungs- und Justizbefugnisse aus und kontrollierten die Erhebung von Steuern. Die Provinzen wurden in Provinzen mit Gouverneuren an der Spitze geteilt, und die Provinzen wurden in Grafschaften geteilt, Grafschaften in Discrites, die später abgeschafft wurden. Die Reformen der Zentral- und Kommunalverwaltung wurden durch die Kirchenreform ergänzt. Peter schaffte 1721 das Patriarchat ab. Stattdessen wurde ein Kollegium für kirchliche Angelegenheiten geschaffen – die Heilige Synode. Die Mitglieder der Synode wurden vom Zaren aus dem höheren Klerus ernannt, und der vom Souverän ernannte Oberstaatsanwalt stand an der Spitze der Synode. Damit wurde die Kirche endgültig dem Staat untergeordnet. Diese Rolle der Kirche dauerte bis 1917. Die Wirtschaftspolitik von Peter I. zielte auch darauf ab, die Militärmacht des Landes zu stärken. Neben den Steuern war der Binnen- und Außenhandel die wichtigste Einnahmequelle für den Unterhalt von Heer und Marine. Im Außenhandel verfolgte Peter I. konsequent eine Politik des Merkantilismus. Sein Wesen: Der Warenexport muss immer den Import übersteigen. Um die Politik des Merkantilismus umzusetzen, war eine staatliche Kontrolle des Handels notwendig. Es wurde vom Kammerz Collegium durchgeführt. Ein wichtiger Bestandteil von Peters Reformen war die rasche Entwicklung der Industrie. Unter Peter I. gelang der Industrie, insbesondere den Verteidigungsindustrien, ein Durchbruch in ihrer Entwicklung. Neue Fabriken wurden gebaut, die Hütten- und Bergbauindustrie entwickelte sich. Der Ural wurde zu einem wichtigen Industriezentrum. Am Ende der Regierungszeit von Peter I. gab es in Russland über 200 Manufakturen, zehnmal mehr als vor ihm. Besonders beeindruckend waren die Transformationen von Peter I. in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Technologie, Kultur und Leben. Die Umstrukturierung des gesamten Bildungssystems war auf die Notwendigkeit zurückzuführen, eine große Anzahl qualifizierter Fachkräfte auszubilden, die das Land dringend benötigte. Während der Zeit von Peter dem Großen wurde die Medizinische Schule eröffnet (1707), sowie Ingenieur-, Schiffbau-, Navigations-, Bergbau- und Handwerksschulen. 1724 wurde in Jekaterinburg eine Bergbauschule eröffnet. Sie bildete Fachkräfte für die Bergbauindustrie des Urals aus. Die weltliche Bildung verlangte nach neuen Lehrbüchern. 1703 wurde Arithmetik veröffentlicht. Die Fibel, die Slawische Grammatik und andere Bücher erschienen. Die Entwicklung von Wissenschaft und Technik in der Zeit Peters des Großen orientierte sich in erster Linie an den praktischen Bedürfnissen des Staates. Große Erfolge wurden in der Geodäsie, Hydrographie und Kartographie, in der Erforschung der Eingeweide und der Suche nach Mineralien, im erfinderischen Geschäft erzielt. Das Ergebnis der Errungenschaften der Zeit Peters des Großen auf dem Gebiet der Bildung und Wissenschaft war die Gründung der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Es wurde nach dem Tod von Peter I. im Jahr 1725 eröffnet. Während der Regierungszeit von Peter I. wurde die westeuropäische Chronologie eingeführt (ab der Geburt Christi und nicht wie zuvor ab der Erschaffung der Welt). Es gab Druckereien, eine Zeitung. Bibliotheken, ein Theater in Moskau und vieles mehr wurden gegründet. Ein charakteristisches Merkmal der russischen Kultur unter Peter I. ist ihr staatlicher Charakter. Kultur, Kunst, Bildung, Wissenschaft bewertete Peter unter dem Gesichtspunkt des Nutzens, den er dem Staat brachte. Daher finanzierte und förderte der Staat die Entwicklung jener Kulturbereiche, die als am notwendigsten erachtet wurden.

Unter Peter kam es zu gravierenden Veränderungen in der russischen Außenpolitik und insbesondere in der Praxis ihrer Umsetzung. Als bedeutender Staatsmann und fähiger Diplomat mit umfassendem Wissen war Peter in der Lage, die Hauptziele und Ziele Russlands auf internationaler Ebene richtig einzuschätzen - Stärkung seiner Unabhängigkeit und internationalen Autorität, Zugang zu den Meeren - der Ostsee und dem Schwarzen, was war von herausragender Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Peter gelang es, die Gründung der Nordunion vorzubereiten, die schließlich 1699 Gestalt annahm. Sie umfasste Russland, Sachsen, das Commonwealth (Polen) und Dänemark. Nach Peters Plänen wurde die militärische Niederlage Schwedens, das das Balkanmeer beherrschte, zur ersten Aufgabe. Wenn Russland erfolgreich war, würde es die ihm durch den Frieden von Stolbovsky im Jahr 1617 weggenommenen Gebiete zurückgeben (Schweden erhielt Gebiete vom Ladogasee an Ivan - der Stadt) und der Zugang zum Meer wurde geöffnet. Um jedoch militärische Operationen gegen Schweden durchzuführen, war es notwendig, Frieden mit der Türkei zu erreichen und dadurch einen Krieg an zwei Fronten zu vermeiden. Dieses Problem wurde von der Botschaft des Angestellten E. I. Ukraintsev gelöst: Am 17. Juli 1700 wurde mit dem Sultan ein Waffenstillstand für 30 Jahre geschlossen. Russland erhielt die Mündung des Don mit der Festung Asow und wurde von der Zahlung eines demütigenden Tributs an den Krim-Khan befreit. Nach der Regelung der Beziehungen zur Türkei richtete Peter I. alle seine Bemühungen auf den Kampf gegen Schweden. Der Nordische Krieg dauerte mehr als zwanzig Jahre (1700 - 1721). Die Schlacht von Poltawa (27. Juni 1709) wurde zum Wendepunkt im Nordischen Krieg, in dessen Verlauf die schwedischen Truppen besiegt wurden. Nachdem Russland den Nordischen Krieg gewonnen hatte, wurde es zu einer der großen europäischen Mächte. Während des Nordischen Krieges musste Peter I. in seiner Außenpolitik in die südliche Richtung zurückkehren. Angestiftet von Karl XII. und den Diplomaten führender europäischer Länder, erklärte der türkische Sultan am 10. November 1710 unter Verletzung des Isolationsabkommens für einen Zeitraum von 30 Jahren Russland den Krieg. Der Krieg mit der Türkei war von kurzer Dauer. Am 12. Juli 1711 wurde der Friedensvertrag von Prut unterzeichnet, wonach Russland Asow an die Türkei zurückgab, die Festung Taganrog und die Steinburg am Dnjepr niederriss, Truppen aus Polen abzog, eine 6.000 Mann starke Abteilung von Prinz A. Bekovich -Cherkassky wurde über das Kaspische Meer nach Zentralasien geschickt, um den Khiva Khan zur Staatsbürgerschaft zu überreden und den Weg nach Indien zu erkunden. Der Prinz selbst und seine Abteilung, die sich in den Städten Chiwa befanden, wurden jedoch auf Befehl des Khan zerstört 1722 - 1723. Der persische Feldzug unter der Führung von Peter I. wurde unternommen und war im Allgemeinen erfolgreich. Peter sicherte die politische und wirtschaftliche Souveränität des Landes, gab den Zugang zum Meer zurück und führte eine echte kulturelle Revolution durch. Er hat sich weitgehend europäische Erfahrungen geliehen, aber daraus das genommen, was dazu diente, sein Hauptziel zu erreichen - die Umwandlung Russlands in einen mächtigen unabhängigen Staat. Die petrinischen Reformen stärkten nicht nur die Autokratie, sondern mit den petrinischen Reformen begann die grausamste Zeit der Leibeigenschaft. Als Anhänger des westlichen Rationalismus führte Peter I. seine Reformen auf asiatische Weise durch, stützte sich auf den Staat und ging hart gegen diejenigen vor, die sich in die Transformationen einmischten. Zu den negativen Folgen der Reformen von Peter I. sollte neben der Erhaltung von Autokratie und Leibeigenschaft auch die zivilisatorische Spaltung der russischen Gesellschaft gehören. Diese Spaltung erfolgte im 17. Jahrhundert. im Zusammenhang mit der Kirchenreform von Nikok und in der petrinischen Ära vertiefte sie sich noch mehr. Das Schisma erfasste das Leben, die Kultur und die Kirche. Aber die Spaltung zwischen der herrschenden Klasse und der herrschenden Elite einerseits und dem Großteil der Bevölkerung andererseits wurde zum gefährlichsten für die russischen Gesellschaften. Infolgedessen entstanden zwei Kulturen der Ober- und Unterschicht, die sich parallel zu entwickeln begannen.

RUSSISCHE FÖDERATION

MINISTERIUM FÜR BILDUNG UND WISSENSCHAFT

BUNDESAGENTUR FÜR BILDUNG

STAATLICHE BILDUNGSEINRICHTUNG

HOCHSCHULBILDUNG

„STAATLICHE UNIVERSITÄT TJUMEN“

INSTITUT FÜR FERNBILDUNG

SPEZIALITÄT "Management der Organisation"

PRÜFUNG

Thema: Heimatgeschichte

Zum Thema: Merkmale des russischen Absolutismus unter Peter I

Option Nummer 1

Abgeschlossen:

Student im 1. Jahr

1 Semester

Mironow Artjom Jurjewitsch

Taschkent, 2008

EINFÜHRUNG…………………………………………………………………………………..2

KAPITEL 1. Die Entstehung einer absoluten Monarchie……………………………………...3

KAPITEL 2. Laufende Reformen………………………………………………………….…4

KAPITEL 3. Entwicklung der Bildung………………………………………………………...9

SCHLUSSFOLGERUNG……………………………………………………………………………..10

Verweise………………………………………………………………………………………………………………………………… ……………………………………………………………………………………………………………………………………… ……………………………………………………………………………………………………………………………………… ……………………………………………………………………………………………………………………………………… ……

Einführung

Nach dem Studium zahlreicher soziologischer Studien zur Geschichte Russlands lässt sich ein Trend zu deutlichen Veränderungen in der historischen Sympathie der Gesellschaft feststellen. Das „Rating“ von Lenin, Stalin, Stolypin ist stark gesunken, und Jahr für Jahr wächst das „Rating“ von Peter dem Großen.

In einer Umfrage von 1997 wurden die Leute gefragt: "Welche Periode in der russischen Geschichte macht Sie am stolzesten?" 54,3 % der Befragten antworteten: „Die Ära Peters des Großen“. Nur 6,4 % der Befragten halten die Ära Lenins und der Revolution für die beste Zeit in der Geschichte Russlands. Dass jetzt Peter der Große mit seiner Ära der Reformen in den Umfragen in den Vordergrund gerückt ist, erscheint mir höchst bemerkenswert. Das bedeutet, dass die Menschen die Notwendigkeit friedlicher Transformationen – Reformen – anerkennen und damit die Nutzlosigkeit von Revolutionen, Bürgerkriegen und Repressionen bekräftigen.

Forschungsgegenstand im Rahmen der Kontrollarbeit ist die Herrschaft des 17. bis 18. Jahrhunderts. Die Hauptaufgabe, die in der Kontrollarbeit zu lösen ist, besteht darin, die Merkmale des Absolutismus während der Regierungszeit von Peter I. zu verstehen. Die Hauptliteraturquellen für die Offenlegung des Themas wurden ausgewählt:

O. A. Omeltschenko. Die Bildung einer absoluten Monarchie in Russland

EV Anisimov - Petrine Reformen und ihre historischen Folgen für Russland

Zeitschrift Fragen der Geschichte, Y. E. Volodarsky

Aufstieg der absoluten Monarchie

Viele Wissenschaftler schreiben die Entstehung der absoluten Monarchie in Russland traditionell der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu, da Zemsky Sobors ab diesem Zeitpunkt nicht mehr einberufen wurde, was die Macht des Zaren in gewissem Maße einschränkte. Die wirtschaftliche und politische Rolle der Bojaren schwächte sich ab, die Bedeutung der Bojaren-Duma nahm ab. Es gab einen intensiven Prozess der Unterordnung der Kirche unter den Staat Es scheint, dass die Herausbildung des Absolutismus in Russland die ganze Reihe historischer, wirtschaftlicher, sozialer, innen- und außenpolitischer Gründe erfordert. Innerhalb von zwei Jahrhunderten, in denen der Absolutismus vorbereitet wurde, lassen sich zwei Etappen unterscheiden: das 16. Jahrhundert. - die Schwelle und XVII - der Beginn der "neuen Periode der russischen Geschichte". Beide Phasen waren von Bauernkriegen geprägt - die erste verzögerte die Entwicklung des Absolutismus, die zweite war ein Faktor bei seiner Entstehung. Der Aufstand von 1648 in Moskau fand große Resonanz - eine Protestwelle erfasste viele Städte des Landes. So kam es 1650 in Pskow und Nowgorod zu Aufständen, deren Grund ein starker Anstieg des Brotpreises war. Ein weiterer Aufstand in Moskau im Jahr 1662, bekannt als Kupferaufstand, war mit dem langwierigen russisch-polnischen Krieg verbunden, der schwere finanzielle Verluste verursachte.

Schwierigkeiten. Der Kupferaufstand war ein weiterer Beweis für die Krise

Zustand des Landes. Bauernkrieg unter

unter der Leitung von S. T. Razin. Die Mitte des 17. Jahrhunderts ist die Zeit des Beginns der Bildung der bürgerlichen Gesellschaft, die Zeit des Absolutismus. Dennoch muss mit Recht zugegeben werden, dass der Absolutismus in Russland im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts endgültig Gestalt annahm. unter Peter I.

Die Errichtung einer absoluten Monarchie in Russland wurde auch durch die außenpolitische Situation erleichtert, die mit der Notwendigkeit verbunden war, um den Zugang zu den Küsten der Ostsee zu kämpfen und sich als gleichberechtigter Partner in den Kreis der entwickelten europäischen Mächte einzureihen.

Laufende Reformen

Die Militärreform war eine von Peters ersten Reformen. Die Reform hatte tiefgreifende Auswirkungen sowohl auf die Struktur der Gesellschaft als auch auf den weiteren Verlauf der Ereignisse. Die zufällige und zufällige Rekrutierung von Soldaten wurde durch eine regelmäßige allgemeine Rekrutierung ersetzt. Der erste von ihnen wurde 1705 hergestellt. Alle steuerzahlenden Einwohner mussten einen Rekruten aus einer bestimmten Anzahl von Seelen stellen. Eine Flotte wurde geschaffen, ein Übergang zur staatlichen Aufrechterhaltung der Streitkräfte vollzogen, was die Kosten für die Aufrechterhaltung der Armee und der Marine erheblich erhöhte. Nach der Schätzung von 1725 betrugen die Ausgaben für diese Bedürfnisse damals 5 Millionen Rubel, etwa 2/3 aller Einnahmen. Tatsächlich wurde unter Peter eine mächtige reguläre Armee geschaffen. Gleichzeitig mit der Militärreform wurde eine Reihe von Gesetzen vorbereitet, die die Grundlage der „Militärcharta“ bildeten: 1700 – „Eine kurze gewöhnliche Lehre“, 1702 – „Kodex oder das Recht auf militärisches Verhalten für Generäle, mittlere und untere Ränge und gewöhnliche Soldaten", 1706 - Menschikows "Kurzer Artikel". 1719 wurden die Militärvorschriften zusammen mit dem Militärartikel und anderen Militärgesetzen veröffentlicht. Der „Militärartikel“ enthielt hauptsächlich die Normen des Strafrechts und war für Militärangehörige bestimmt. Militärartikel wurden "nicht nur vor Militärgerichten und in Bezug auf ein Militär, sondern auch in Zivilgerichten in Bezug auf alle anderen Kategorien von Einwohnern" verwendet.

Wichtig bei der Bestellung des Dienstes jeder Art von Ranglisten. Nach dem Gesetz vom 24. Januar 1722 war der gesamte öffentliche Dienst in Militär, Zivil und Gericht unterteilt, die jeweils aus 14 Rängen bestanden. Rang gab ein gewisses Privileg und Ehre. Alle, die im Zivildienst bis zum 8. Rang aufstiegen, erhielten die Würde eines erblichen Adligen. Im Militärdienst gaben alle Offiziersränge eine solche Würde. Peter hat die Vorteile der Geburt nicht zerstört, aber er hat die Würde des öffentlichen Dienstes darüber gestellt. Dieses Dokument öffnete Menschen nichtadliger Herkunft buchstäblich die Türen zum Adel.

Der Adel unter Peter war bereits die höchste soziale Klasse, die dem Staat für persönlichen, hauptsächlich militärischen Dienst verpflichtet war, für den sie das Recht auf persönlichen Landbesitz genossen. Aber als militärische Klasse genügte der Adel den Anforderungen der Zeit nicht, und Peter beschloss, den Dienst des Adels besser zu organisieren. Sie mussten auf unbestimmte Zeit in der Armee und Marine dienen, solange sie genug Kraft hatten. Der Adlige begann seinen Dienst als Soldat der Garde oder sogar der Armee, diente zusammen mit Leuten aus den unteren Klassen. Und schon von seinen persönlichen Fähigkeiten und seinem Eifer hing es ab, in Offiziere auszubrechen. Die ehemaligen Adelsränge wurden zerstört, stattdessen gab es eine Leiter der Dienstränge.

Unter Peter unterscheidet das Gesetz nicht mehr zwischen lokalem und patrimonialem Besitz. Peter betrachtete sie als Güter, die im Interesse des Staates existierten, und zu dessen Gunsten durften sie nicht geteilt werden, wenn sie an Nachkommen weitergegeben wurden, was in einem Dekret über die Einzelerbschaft verankert war, das Land erlaubte nur auf einen der Erben übertragen werden, ohne es in Teile zu teilen.

Vertreter alter Adelsfamilien, die bewiesen, dass ihre Familie weniger als hundert Jahre adelig war, erhielten Adelswappen. Der Heroldmeister musste Listen der Adligen mit Namen und Rang führen und ihre Kinder in diese Listen aufnehmen, was zu genealogischen Büchern über Heraldik führte. Der Zar behielt sich jedoch das Recht vor, sowohl Nichtadligen für den Dienst als Adel zu gewähren als auch Adligen diesen Rang für ein Verbrechen zu entziehen.

Alle führenden Positionen im Staatsapparat waren von Adligen besetzt. Gleichzeitig war der Adlige verpflichtet, seinen Söhnen eine Ausbildung zu ermöglichen. Den Eltern wurden Strafen auferlegt, weil sie ihre Kinder nicht unterrichteten.

Der Dienst für den Adel unter Peter I. war obligatorisch und lebenslang.

Neben der Ausweitung der Landbesitzrechte erhielt der Adel unter Peter mehr Rechte gegenüber der Bauernschaft. Bauern und Leibeigene wurden auf eine steuerpflichtige und abhängige Klasse von Landbesitzern reduziert. Diese Verwirrung entstand nicht auf Grund des Gesetzes, sondern durch die Steuerreform: Vor Peter wurden direkte Steuern entweder vom Ackerland oder vom Hof ​​erhoben. Anstelle einer Grund- oder Haushaltssteuer führte Peter eine Kopfsteuer ein, und jede „Revisionsseele“ unterlag derselben Steuer, und die Verantwortung für ihre ordnungsgemäße Leistung wurde dem Grundbesitzer übertragen.

Die „höhere“ städtische Klasse vor Peter war eine sehr kleine und arme Klasse. Nur einige nördliche Städte waren bevölkerungsreich und wohlhabend. Der Rest waren laut Peter „verstreute Tempel“ und hatten nur einen militärisch-administrativen Wert. Erst 1649 trennte das Gesetz die Städter von den übrigen Steuerzahlern in ein Sondergut. 1720 wurde der Oberrichter eingesetzt, dem Peter die Pflege des städtischen Besitzes im ganzen Staat anvertraute und die "Verordnung" erließ, die die allgemeine Ordnung der städtischen Struktur und Verwaltung festlegte.

Der „unteren“ städtischen Klasse hinterließ Peter nicht nur alle alten Vorteile, sondern gab auch neue. Die ordentlichen Bürger behielten zwar den Charakter eines steuerpflichtigen Standes, wurden aber von der Rekrutierungspflicht befreit und erhielten schließlich das dem Adel gleichgestellte Recht, Leibeigene und Grund und Boden zu besitzen, wenn sie Fabrikanten und Züchter waren.

Das waren die Klassenreformen. Äußerlich haben sich die Formen der sozialen Beziehungen geändert, aber das soziale System ist das gleiche geblieben. Dasselbe kennzeichnet die Verwaltungsreformen.

Im Bereich der Staatsverwaltung änderte Peter die stabile Tradition der Zentralisierung, als es immer offensichtlicher wurde, dass es rentabler war, anstelle der Bezirksroute durch die Moskauer Befehle, wo sie stark aufgetaut waren, lokale Finanzen an die Region zu senden Verwaltung mit einer regelrechten Erweiterung der Kompetenzen lokaler Herrscher, die den Titel eines Gouverneurs annahmen, obwohl die Bezirke noch keine Provinzen hießen. Die Provinzreform begann 1708 durch Peters Dekret vom 18. Dezember 1707. Es wurden 9 Provinzen geschaffen. Es blieb nur übrig, den Inhalt der Streitkräfte nach ihnen zu verteilen, die Höhe der Militärausgaben zu berechnen und zu berechnen, welchen Anteil jede Provinz daran übernehmen konnte: das war das Hauptziel der Reform. Provinzielle Institutionen wurden geschaffen, um Steuern aus den Zahlern herauszupressen; am wenigsten dachten sie an das Wohl der Bevölkerung.

Mit der Provinzialreform verbunden ist die Bildung des Senats 1711, zunächst als provisorische Kommission, dann als neues Departement. Das Verschwinden der Zentralregierung führte zur Notwendigkeit einer höheren Regierungsinstitution mit ständigem Personal. Die wichtigste Aufgabe des Senats war die Oberleitung und Aufsicht über die gesamte Verwaltung, die Wahl eines Oberfiskals und die Schaffung einer Steuerordnung. Anschließend wurde dieses Netzwerk komplexer. Die Denunziation wurde zu einer staatlichen Institution, frei von jeglichem Risiko. Fiscals mussten heimlich alle Missbräuche von höheren und niedrigeren Beamten besuchen, informieren und anprangern; Überwachung der Ausführung von Gesetzen, Verfolgung von Bestechung und Veruntreuung. An der Spitze der Fiskalen stand der Fiskalgeneral, der vom König ernannt wurde. Eine Sonderstellung im Senat nahm der Generalstaatsanwalt mit seinem stellvertretenden Generalstaatsanwalt ein. Dieses Amt wurde 1722 für die öffentliche Aufsicht über die Aktivitäten aller Institutionen, einschließlich des Senats, eingerichtet. Der nur dem Zaren verantwortliche Generalstaatsanwalt war den an den Kollegien und Gerichten eingesetzten Staatsanwälten unterstellt. Er war, wie Peter sagte, „das Auge des Staates“ und „Hausmeister“ der Staatsangelegenheiten, leitete das Senatsbüro. Alle Fälle, die dem Senat vorgelegt wurden, wurden von ihm dem Senat gemeldet. Er berief auch Senatssitzungen ein und leitete sie, besaß die Gesetzesinitiative.

Die Schaffung und Arbeitsweise des Senats war die nächste Stufe der Bürokratisierung des Top-Managements. Die ständige Zusammensetzung der Senatoren, Elemente der Kollegialität, der persönliche Eid, ein Arbeitsprogramm für einen langen Zeitraum, eine strenge Hierarchie der Verwaltung - all dies zeugte von der wachsenden Bedeutung bürokratischer Prinzipien, ohne die Peter sich weder eine effektive Regierung noch eine Autokratie vorstellen konnte als politisches Regime persönlicher Macht.

Die Reform der Zentralregierung führte zur Vereinfachung des Staatsapparates. Anstelle einer großen Anzahl von Orden wurden mehrere Kollegien geschaffen, deren Zuständigkeit sich auf das gesamte Staatsgebiet erstreckte.

Bis 1718 entwarfen sie einen Plan für die Kollegienstruktur, legten die offizielle Zusammensetzung jedes Kollegiums fest und ernannten Präsidenten und Vizepräsidenten. 12 Colleges wurden gegründet. Die kollegiale Abteilung unterschied sich von der des Gerichtsschreibers: 1) die Abteilungsverteilung der Fälle; 2) der Aktionsraum von Institutionen; 3) die Geschäftsordnung. Zum ersten Mal erschienen staatliche Stellen, die sich mit der Entwicklung von Industrie und Handel befassten, was zum wirtschaftlichen Fortschritt des Landes beitrug.

Die Kirche wurde schließlich dem Staat untergeordnet: Nach dem Tod des nächsten Patriarchen ernennt Petrus keinen neuen, sondern schafft das Patriarchat ab und schafft ein besonderes Kollegium – die Synode – zur Verwaltung der Kirche. Er ernannte Bischöfe, übte die Finanzkontrolle aus, verwaltete seine Ländereien und übte gerichtliche Funktionen in Bezug auf Verbrechen wie Häresie, Blasphemie, Schisma usw. aus. Besonders wichtige Entscheidungen wurden von der Mitgliederversammlung - der Konferenz - getroffen. Die Kompetenz der Synode war auf die weltliche Macht beschränkt. „Das System der höheren Körperschaften als Ganzes erhielt eine perfektere Organisation, es gab eine allmähliche Bürokratisierung der Zusammensetzung der höheren Körperschaften.“ Der transformierte Staatsapparat sollte die Dominanz des Adels und der autokratischen Macht stärken, trug zur Entwicklung neuer Produktionsverhältnisse, zum Wachstum von Industrie und Handel bei.

Aber in den 70er und 80er Jahren 18. Jahrhundert Die meisten Colleges wurden abgeschafft, nur vier setzten ihre Arbeit fort: Military, Admiralty, Foreign Affairs und Medical. 1796 wurden die Kollegien mit der Einführung der Ein-Mann-Leitung wiederhergestellt.

Entwicklung der Bildung

Die schnell wachsende Industrie, das reguläre Heer und die Marine sowie die Neuorganisation der staatlichen Verwaltung erforderten eine große Anzahl von Spezialisten auf verschiedenen Gebieten. Ihre Ausbildung sollte durch ein ganzes System von Berufsschulen entschieden werden, das zu Beginn des 18. Jahrhunderts geschaffen wurde und in dem die Schüler sowohl allgemeine Alphabetisierung als auch verschiedene Berufsausbildungen erhielten. Weiterführende Grundschulen wurden ebenfalls organisiert. Für die Kinder von Adligen, Beamten und Kaufleuten wurden digitale Schulen geschaffen, außerdem Garnisonsschulen, in denen Soldatenkinder ausgebildet wurden, und Diözesanschulen für die Ausbildung von Kindern des Klerus.

Für fähige Adelskinder wurden Einrichtungen der Sekundar- und Hochschulbildung geschaffen. Zu diesem Zweck wurden an der 1724 gegründeten Akademie der Wissenschaften Gymnasien geschaffen. Unter Peter wurden Hochschulen für besondere Berufe geschaffen: die Marineakademie, Ingenieurunternehmen, eine Universität unter der Akademie der Wissenschaften. Insgesamt im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. In Russland wurden mehr als 150 Schulen verschiedener Art gegründet, wodurch der Grundstein für das staatliche Bildungssystem gelegt wurde, und auch die Entsendung zum Studium ins Ausland war weit verbreitet.

FAZIT

Zwei offensichtliche Schlussfolgerungen können gezogen werden: Erstens wehte am Vorabend von Peters Reformen sozusagen der "Wind der Geschichte" bereits in Richtung Transformationen, eine Krise trat in allen Bereichen des Lebens der russischen Gesellschaft auf, was erforderlich war seine Auflösung. Zweitens wählte Peter von allen möglichen Reformoptionen die härteste, kompromissloseste und schmerzhafteste für die russische Gesellschaft. Zweifellos existierte vieles von dem, was unter Peter dem Großen im Zuge seiner Reformen entstand oder intensiviert wurde, vor ihm. Dies ist die Autokratie, die von allen Herrschern geschützt wurde, und die Leibeigenschaft, dies ist die jahrhundertelange Abwesenheit von Privateigentum in Russland. Tatsächlich besaß der Souverän in Russland alles, er konnte jederzeit das Eigentum, die Freiheit und das Leben eines seiner Untertanen berauben. Wie sie damals sagten: "Kündigen Sie sich selbst an, ohne sich umzudrehen."

Die Ära Peters des Großen kann als die Zeit der Blütezeit von Protektionismus und Merkantilismus in Europa bezeichnet werden. Es sollte eine Nachahmung oder besser gesagt eine Angleichung an die europäische Methode zur Durchführung verschiedener Reformen festgestellt werden, die Peter als vorbildlich ansah. Aber schnell gefundene Lösungen wurden von einer langsamen Ausführung begleitet.

Die innere Ordnung und äußere Sicherheit des Staates – das ist die primäre Pflicht und Aufgabe des Königs, die Petrus als erster der Könige tief verinnerlicht hat und die ihn in seinem Wirken leitete. Zum Nutzen und Ruhm des Staates und des Vaterlandes zu leben, Gesundheit und Leben selbst nicht für das Gemeinwohl zu schonen, war dem damaligen russischen Volk nicht klar. Mit einer solchen Vorstellung von der Berufung und Ernennung der Macht führte Peter I. Reformen im Innenleben des Landes durch.

Referenzliste

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VV Moskowkin "Nationalgeschichte"

L.A. Steshenko, K.A. Sofronenko „Das Staatssystem Russlands im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts“

Absolutismus- eine Form eines Feudalstaates, in dem der Monarch die uneingeschränkte oberste Macht hatte und die Feudalstaatlichkeit den höchsten Grad der Zentralisierung erreichte. Im Absolutismus wurde das Staatsoberhaupt aus rechtlicher Sicht als einzige Quelle der legislativen und exekutiven Macht angesehen. Letzteres wurde von ihm unterstellten Beamten durchgeführt.

von Bedeutung Merkmale des Absolutismus in Russland:

1) Wenn die absolute Monarchie in Europa unter den Bedingungen der Entwicklung der kapitalistischen Verhältnisse und der Abschaffung alter feudaler Institutionen (insbesondere der Leibeigenschaft) Gestalt annahm, fiel der Absolutismus in Russland mit der Entwicklung der Leibeigenschaft zusammen;

2) Wenn die soziale Basis des westeuropäischen Absolutismus die Vereinigung des Adels mit Städten (frei, kaiserlich) war, dann stützte sich der russische Absolutismus fast ausschließlich auf den feudalen Adel, die Dienstklasse.

Die Errichtung einer absoluten Monarchie in Russland wurde von einer weiten Expansion des Staates begleitet, seinem Eindringen in alle Bereiche des öffentlichen, korporativen und privaten Lebens. Expansionsbestrebungen drückten sich vor allem in dem Wunsch aus, ihr Territorium und den Zugang zu den Meeren zu erweitern. Eine weitere Expansionsrichtung war die Politik der weiteren Versklavung: Dieser Prozess nahm gerade im 18. Jahrhundert seine grausamsten Formen an. Schließlich manifestierte sich die Stärkung der Rolle des Staates in einer detaillierten und durchgreifenden Regelung der Rechte und Pflichten einzelner Stände und gesellschaftlicher Gruppen. Damit einhergehend kam es zu einer rechtlichen Konsolidierung der herrschenden Klasse, aus verschiedenen feudalen Schichten wurde der Adelsstand gebildet.

Das in der Ära des Absolutismus etablierte Machtsystem ist durch ziemlich häufige Palastputsche des Adels und der Palastgarde gekennzeichnet. Bedeutete dies die Schwächung und Krise des Systems der absoluten Monarchie? Offenbar im Gegenteil. Die Leichtigkeit, mit der der Monarchenwechsel stattfand, zeigt, dass im etablierten und erstarkten System der absolutistischen Monarchie die Persönlichkeit des Monarchen keine Rolle mehr spielte. Alles wurde durch den Machtmechanismus selbst entschieden, in dem jedes Mitglied der Gesellschaft und des Staates nur ein Detail, ein "Rädchen" darstellte.

Die politische Ideologie des Absolutismus ist geprägt von dem Wunsch nach einer eindeutigen Klassifizierung sozialer Gruppen und Individuen: Die Persönlichkeit wird in Begriffen wie „Soldat“, „Gefangener“, „Beamter“ usw. aufgelöst. Der Staat versucht mit Hilfe von Rechtsnormen die Aktivitäten jedes Bürgers zu regulieren. Der Absolutismus zeichnet sich daher durch ein weiteres Merkmal aus: die Fülle der bei jeder Gelegenheit erlassenen schriftlichen Rechtsakte. Der Staatsapparat als Ganzes, seine einzelnen Teile handeln nach Vorschrift besonderer Vorschriften, deren Hierarchie die Allgemeinen Vorschriften abschließt.

Die herrschende Klasse war Adel. Im Zuge der Bildung der absoluten Monarchie kam es zu einer Konsolidierung dieser Klasse. Die Sonderstellung des feudalen Adels (Bojaren) bereits Ende des 17. Jahrhunderts. stark eingeschränkt und dann eliminiert. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wurde durch das Gesetz zur Abschaffung der Pfarrei (1682) gemacht. Die aristokratische Herkunft verliert als Kriterium für die Berufung in hohe Regierungsämter an Bedeutung. An ihre Stelle treten die Grundsätze Dienstalter, Qualifikation und persönliche Hingabe an den Souverän und das System. Später werden diese Prinzipien in der Rangordnung (1722) formalisiert.Die Funktion des Beamtentums vereint den Adel (zunächst wollte Peter I. diese Klasse "Adel" nennen) zu einer politisch und rechtlich gefestigten Gruppe. Die wirtschaftliche Konsolidierung wurde durch das Dekret über die Einzelerbfolge (1714) abgeschlossen, das die rechtlichen Unterschiede zwischen dem Vermögen und dem Nachlass beseitigte und sie in einem einzigen Rechtsbegriff des "Immobilienbesitzes" vereinte.

Der Adel wird zur einzigen Dienstklasse, und der Dienst wird zum Hauptanwendungsbereich von Kraft und Energie. 1724 wurden gesetzliche Maßnahmen ergriffen, um die Beförderung von Nichtadligen einzuschränken. Die Rangtabelle stellte die alte Idee des Lokalismus auf den Kopf: Titel und Rang wurden von der Grundlage für die Erlangung einer Position zum Ergebnis der Beförderung. Ab einem bestimmten Rang war es möglich, sich von einem Nichtadligen in einen Adligen zu verwandeln, d.h. persönlichen oder erblichen Adel erhalten. Ende der 20er Jahre des 18. Jahrhunderts. die Zahl derer, die in den Adelsstand aufstiegen, betrug ein Drittel des gesamten Adels.

Im Interesse des Adels ging der Prozess der weiteren Versklavung der Bauern weiter. 1722-1725. Es wurde eine Volkszählung durchgeführt, die die Grundlage für die Versklavung der zuvor anders gestellten Kategorien der Bauernschaft bildete. 1729 wurden gebundene (persönlich abhängige, aber keine Leibeigenen) und "gehende" Menschen angegliedert. Es wurde wiederholt versucht, die Leibeigenschaft auf die Kosaken und Odnodvortsy auszudehnen, aber diese Gruppen nahmen weiterhin eine Zwischenposition zwischen Staatsbauern und Dienstleuten ein.

Der Grundbesitz blieb die wirtschaftliche Grundlage für die Existenz des Adels. Der Landbesitz war neben dem öffentlichen Dienst seine wichtigste soziale Funktion. Zwischen diesen Tätigkeitsbereichen kam es jedoch nicht selten zu gravierenden Widersprüchen: Der Adel, der den Dienst zum Erwerb von Land und Ämtern zu nutzen suchte, begann der Verpflichtung zum öffentlichen Dienst als solchem ​​überdrüssig zu werden.

Die Dienstgradtabelle setzte den Zivildienst mit dem Militär gleich. Der Aufstieg entlang der hierarchischen Rangleiter war nur ab dem untersten Rang möglich. Der Dienst für einen Adligen war eine Pflicht und dauerte bis an sein Lebensende. 1714 wurde eine Zählung der Adligen im Alter von zehn bis dreißig Jahren durchgeführt, ab 1722 die Verleumdung wegen Nichterscheinens zum Dienst.

Bereits 1727 wurde eine teilweise Befreiung des Adels vom Militärdienst eingeführt. Seit 1736 war die Amtszeit des öffentlichen Dienstes auf 25 Jahre begrenzt. 1762 wurde der Pflichtdienst des Adels abgeschafft, dem Adligen wurde Wahlfreiheit eingeräumt.

Die Bildung neuer sozialer Gruppen vollzog sich vor dem Hintergrund der Auflösung der alten klassenrepräsentativen Institutionen. Der letzte Zemsky Sobor fand Mitte des 17. Jahrhunderts statt. Danach wurden Klassenversammlungen einberufen, bei denen verschiedene Themen diskutiert wurden: über das Geldsystem, Preise, Lokalismus usw. (60-80er Jahre des 17. Jahrhunderts). Die Auflösung der Standesvertretungen war auf die Stärkung der Position der Zentralverwaltung, die Reform des Finanzwesens und der Streitkräfte zurückzuführen.

Die Zentralisierung der Macht, die Bildung einer professionellen Bürokratie einerseits und die Stärkung des Feudalsystems (dh die Beseitigung der Überreste der bäuerlichen Selbstverwaltung) andererseits zerstörten das System der Semstwo-Repräsentation. Der Adel wurde zum alleinigen Herrscherstand, eroberte fast alle Stellen im Staatsapparat und in der Armee im Zentrum und wurde in den Ortschaften zum rechtmäßigen Herrn über die Bauern. Der Adel hatte fast ebenso starke Positionen in den Städten.

Bedeutende Veränderungen in der sozialen Struktur der Gesellschaft Ende des 17. Jahrhunderts - Anfang des 18. Jahrhunderts. entstanden während Militärreformen. Ende des 17. Jahrhunderts. Die Basis der Armee war immer noch die adelige Kavallerie. Es wird immer mehr ergänzt und dann durch neue Formationen verdrängt: Bogenschützeneinheiten und Regimenter des "fremden Systems" (Reitar und Dragoner). Diese besoldeten Einheiten waren dem adligen Kontingent zahlenmäßig überlegen: 1679 dienten etwa 70.000 Menschen "nach dem Instrument", 1681 - bereits über 80.000. Die edle Kavallerie zählte zur gleichen Zeit nicht mehr als sechstausend. Bis 1681 wurden neunundachtzigtausend von hundertvierundsechzig in das "fremde System" überführt.

Wenn die Bogenschützen noch eine semi-reguläre Armee waren (und an ihre Höfe und Gartenarbeit in den Vororten gebunden waren), dann waren die Regimenter des "fremden Systems" der Embryo einer Berufsarmee. Das Offizierskorps schon Ende des 17. Jahrhunderts. schnell mit ausländischen Spezialisten aufgefüllt. Dieser Weg der Militärreform ermöglichte es der Zentralregierung, bei der Aufstellung der Streitkräfte vom Adel unabhängig zu werden und gleichzeitig die Dienstrolle des Adels bei der Bildung von Offizierskadern zu nutzen.

BEI Finanzsektor Ende des 17. Jahrhunderts gekennzeichnet durch eine intensive Transformation des gesamten Steuer- und Steuersystems. Bleibt die Hauptbesteuerungsart - "Pflug" wird durch eine lange Reihe zusätzlicher Steuern ergänzt. Die wichtigsten von ihnen waren: Zoll, Taverne (indirekte Steuern), Daten (direkte Steuern), Rente, Grube, Bogenschießen, Nebengebühren, Salz- und Tabaksteuern.

Steuerreformen basierten auf organisatorischen Maßnahmen zur Rationalisierung, Zentralisierung und Regulierung dieser Aktivitäten. Ende des 17. Jahrhunderts. "Pflug" als Steuereinheit weicht einer neuen Einheit - "Hof". Die steuerliche Aufmerksamkeit wird von einem unpersönlichen Gebiet auf das Subjekt verlagert, die Besteuerung beginnt, einen zunehmend persönlichen Charakter anzunehmen. 1646 wurde eine Haushaltszählung durchgeführt, und 1678 wurden Volkszählungsbücher zusammengestellt.

Um den Kreis der Steuerzahler persönlich zu identifizieren, beginnen sich sogar Zemstvo-Gesellschaften (deren Tätigkeit seit einiger Zeit wiederbelebt wird) mit Fragen der Finanzverwaltung zu befassen. Charakteristisch ist, dass bereits Ende des 17. Jahrhunderts. die Ständeverteilung der direkten Steuern erfolgte: Das Ständeprinzip wurde unter dem Absolutismus in neuer Funktion wiederbelebt - für die Verteilung von Ständeprivilegien, Abgaben und Diensten.

1718 wurde eine Pro-Kopf-Zählung durchgeführt und die Finanzdienste auf eine Pro-Kopf-Besteuerung der Bevölkerung umgestellt. Infolge dieser Maßnahme wurden Gruppen von nicht steuerpflichtigen Gütern (Adel und Klerus) herausgegriffen und tatsächlich verschiedene Gruppen der bäuerlichen Bevölkerung (Staat, Besitz, Sesshaft, Leibeigene) steuerlich gleichgestellt. Aus fiskalischer Sicht unterschieden sich verschiedene Bevölkerungsgruppen nur im Grad der Zahlungsfähigkeit.

Die Stärkung der monarchischen Macht kollidierte zwangsläufig mit politischen Interessen Kirchen. Das Kathedralengesetz wurde zu einem rechtlichen Hindernis für die Konzentration des Grundbesitzes der Kirche und die Ausweitung ihrer Gerichtsbarkeit. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts. Einige Finanz- und Steuervorteile kirchlicher Institutionen begannen begrenzt zu werden - verschiedene Arten von Steuern begannen für sie zu gelten: Yamsky, Polonyanochny, Streltsy. Seit 1705 wurden Kirchendienern, die keine Pfarre hatten, besondere Geldgebühren auferlegt, Pfarreien waren gebührenpflichtig für militärische und andere Bedürfnisse. Ab 1722 wurde der Eintritt in den Klerus streng geregelt: Von den Adelsfamilien konnten nur die jüngeren Söhne, die das 40. Lebensjahr vollendet hatten, den Rang einnehmen. Für Vertreter der steuerpflichtigen Güter, die in den Klerus eintraten, mussten deren Angehörige die Kopfsteuer zahlen. Seit 1737 unterlag ein Teil des Klerus der Wehrpflicht, seit 1722 wurde auf einen Teil des Klerus eine Kopfsteuer ausgedehnt (diese Pflichten oblagen dem arbeitslosen Klerus, der keine Pfarreien hatte).

Versuche, Kirchengüter zu säkularisieren, die Ende des 16. Jahrhunderts begannen, wurden zu Beginn des 18. Jahrhunderts fortgesetzt. Die Güter des Patriarchen wurden der Säkularisation unterworfen, die Klöster mit erheblichen Steuern belegt.

1701 wurde der Klosterorden gegründet, der die kirchliche Verwaltung übernahm, jedoch wurde die fast vollständige staatliche Kontrolle über die Kirche erst nach der Gründung der Synode als Organ der staatlichen Zweigleitung der kirchlichen Angelegenheiten (1721) eingeführt.

Der entscheidende Akt der Säkularisierung von Kirchengütern war das Dekret von 1764, das der Kirche alle Güter entzog und Klöster und Diözesen auf regelmäßige Gehälter übertrug. Bauern, die zuvor der Kirche angehörten, wurden in die Position des Staates versetzt. Die Wirtschaftshochschule, die während der Reform liquidiert wurde, wurde wiederhergestellt und all diese Bauern wurden ihr zugeteilt - ungefähr achthunderttausend Menschen. Hinter den Klöstern und Bischofshäusern verblieben unbedeutende Landparzellen (1797 leicht erhöht).

1778 wurden neue Pfarrstaaten genehmigt und 1784 eine „Nachbesprechung“ durchgeführt, in deren Ergebnis alle arbeitslosen Priester und Kinder von Priestern aufgefordert wurden, sich für den Eintritt in die Kaufmanns-, Gilden-, Bauern- oder Wehrpflicht zu entscheiden. Das Recht, ihren Klerus auf einen anderen zu übertragen, wurde gewährt. Der Klerus wurde ein offenes Gut.

Charakteristisch für den Absolutismus ist der Wunsch, die Rechtsstellung der einzelnen bestehenden Stände rational zu regeln. Eine solche Einmischung kann sowohl politischer als auch rechtlicher Natur sein. Der Gesetzgeber versuchte, den rechtlichen Status jeder sozialen Gruppe zu bestimmen und ihre sozialen Aktivitäten zu regeln.

Die Rechtsstellung des Adels wurde durch die Adoption erheblich verändert Dekret über die Einzelerbschaft von 1714 Diese Tat hatte mehrere Folgen:

1) Die rechtliche Verschmelzung solcher Formen des Grundbesitzes wie Vermögen und Nachlass führte zur Entstehung eines einheitlichen Begriffs des "unbeweglichen Vermögens". Auf ihrer Grundlage erfolgte eine Konsolidierung des Nachlasses. Die Entstehung dieses Konzepts führte zur Entwicklung einer genaueren Rechtstechnik, zur Entwicklung der Befugnisse des Eigentümers und zur Stabilisierung von Verpflichtungen;

2) die Einrichtung der Institution des Primats (Erben von Immobilien durch nur einen ältesten Sohn), die für das russische Recht nicht charakteristisch ist. Sein Ziel war es, adeligen Grundbesitz vor der Zersplitterung zu bewahren. Die Umsetzung des neuen Prinzips führte jedoch zur Entstehung bedeutender Gruppen von landlosen Adligen, die gezwungen waren, Militär- oder Zivildienst anzutreten. Diese Bestimmung des Dekrets verursachte die größte Unzufriedenheit bei den Adligen (sie wurde bereits 1731 abgeschafft);

3) Umwandlung des Nachlasses in erblichen Grundbesitz, das Dekret fand gleichzeitig einen neuen Weg, den Adel an den öffentlichen Dienst zu binden - die Erbbeschränkung zwang seine Vertreter, gegen ein Gehalt zu dienen. Sehr schnell begannen sich ein großer bürokratischer Apparat und ein professionelles Offizierskorps zu bilden.

Die logische Fortführung des Erlasses zur Einzelerbschaft war Rangliste(1722). Seine Annahme zeugte von einer Reihe neuer Umstände:

1) Das bürokratische Prinzip bei der Bildung des Staatsapparats gewann zweifellos das aristokratische Prinzip (verbunden mit dem Prinzip des Parochialismus). Berufliche Qualitäten, persönliche Hingabe und Betriebszugehörigkeit werden zu den bestimmenden Kriterien für die Beförderung. Kennzeichen der Bürokratie als Führungssystem ist: die Einbindung jedes Beamten in ein klares hierarchisches Machtgefüge (vertikal) und seine Lenkung seiner Tätigkeit durch strenge und präzise Vorschriften der Gesetze, Verordnungen, Weisungen. Die positiven Merkmale des neuen bürokratischen Apparats waren Professionalität, Spezialisierung, Normativität. Negativ - seine Komplexität, hohe Kosten, Selbständigkeit, Inflexibilität;

2) Das neue System der Ränge und Positionen, das durch die Rangliste formuliert wurde, formalisierte den Status der herrschenden Klasse rechtlich. Seine offiziellen Qualitäten wurden betont: Jeder höchste Rang konnte nur nach Durchlaufen der gesamten Kette niedrigerer Ränge vergeben werden. Es wurden Dienstbedingungen in bestimmten Rängen festgelegt. Mit dem Erreichen der Ränge der achten Klasse wurde dem Beamten der Titel eines erblichen Adligen verliehen und er konnte den Titel durch Erbschaft weitergeben, von der vierzehnten bis zur siebten Klasse erhielt der Beamte den persönlichen Adel.

Das Prinzip des Dienens ordnete sich also dem aristokratischen Prinzip unter;

3) Die Dienstgradtabelle stellte Wehrdienst mit Zivildienst gleich: Dienstgrade und Titel wurden in beiden Bereichen vergeben, die Beförderungsprinzipien waren ähnlich. Die Praxis hat einen Weg entwickelt, um die Leiter der offiziellen Ränge beschleunigt zu überwinden (dies betraf hauptsächlich nur die Adligen): Bereits nach der Geburt wurden die Kinder aristokratischer Adliger in ein Amt eingeschrieben und hatten es mit Erreichen des fünfzehnten Lebensjahres ein ziemlich wichtiger Rang. Eine solche gesetzliche Fiktion war zweifellos den Resten der alten Dienstprinzipien geschuldet und basierte auf der faktischen Dominanz des Adels im Apparat;

4) Die Ausbildung des Personals für den neuen Staatsapparat begann in Sonderschulen und Akademien in Russland und im Ausland. Der Grad der Qualifikation wurde nicht nur vom Dienstgrad bestimmt, sondern auch von Bildung und besonderer Ausbildung. Die Erziehung der adeligen Minderjährigen erfolgte oft auf Zwangsbasis (Strafen wurden für die Umgehung des Studiums verhängt). Die Kinder des Adels wurden ordnungsgemäss zum Studium geschickt, viele Persönlichkeitsrechte (z. B. das Recht zu heiraten) hingen vom Stand ihrer Ausbildung ab.

Die Reformen der höchsten Macht- und Verwaltungsorgane im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. normalerweise in drei Phasen unterteilt:

1) 1699-1710 Diese Phase ist gekennzeichnet durch nur teilweise Veränderungen im System der höheren Staatsorgane, in der Struktur der lokalen Selbstverwaltung, der Militärreform;

2) 1710-1719 Die Liquidation der ehemaligen zentralen Behörden und Verwaltung, die Schaffung einer neuen Hauptstadt, des Senats, die Umsetzung der ersten Regionalreform;

3) 1719-1725 es werden neue Fachbereichsleitungen für Hochschulen gebildet, die zweite Landesreform, die Kirchenverwaltungsreform, die Finanz- und Steuerreform durchgeführt, die gesetzlichen Grundlagen für alle Einrichtungen und eine neue Dienstordnung geschaffen.

14. Ursachen des Vaterländischen Krieges von 1812 Vorbereitung der Parteien auf den Krieg

Ursachen des Krieges

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts. das internationale Umfeld war schwierig. Frankreich strebte die Vorherrschaft in Europa an. Russland befand sich im Krieg mit England, eine Position, die Alexander von seinem Vater Paul I. geerbt hatte. Diese Situation passte nicht zu den russischen Adligen und Kaufleuten. Erstens litt der englisch-russische Handel, zweitens waren beide Staaten legitime Monarchien, und drittens pflegte England gute Beziehungen zu den feudalen Monarchien Österreichs, Preußens, Schwedens und Spaniens. Frankreich war ein bürgerliches Land, und Napoleon war ein Usurpator. Daher musste Alexander I. die Beziehungen zu England wiederherstellen, was bis 1803 geschah.

Napoleons nachfolgende Schritte (die Hinrichtung des Herzogs von Enghien, Einmischung in die Angelegenheiten der deutschen Staaten) veranlassten Russland, sich der 3. antifranzösischen Koalition anzuschließen. Das Ergebnis des 1805 ausgebrochenen Krieges war die Niederlage Österreichs, Preußens und die Niederlage der russischen Armee bei Friedland. Am 14. Juli 1807 unterzeichneten Russland und Frankreich in Tilsit einen Bündnisvertrag, wonach Russland alle Eroberungen Napoleons anerkennt, sich verpflichtet, alle Beziehungen zu England abzubrechen und sich der Kontinentalblockade anzuschließen.

Der Vertrag von Tilsit war schmerzhaft und demütigend für Russland. Die Bedingungen der Kontinentalblockade waren für Russland nicht durchführbar, da sich seine Wirtschaft ohne den englischen Markt nicht entwickeln konnte. Daher begannen sich die Beziehungen zwischen Russland und Frankreich bald von Jahr zu Jahr zu verschlechtern, so dass wir sagen können, dass der Konflikt zwischen ihnen über die Kontinentalblockade den Krieg von 1812 auslöste.

Zu Beginn des Krieges betrachtete Napoleon Russland als das Haupthindernis für die Weltherrschaft. Vielleicht war dies übertrieben, da der Hauptkonkurrent Frankreichs, England, nicht gebrochen war. In Frankreich selbst war es unruhig: Die Diktatur Napoleons sorgte nicht nur bei politischen Gegnern (von Royalisten bis Jakobinern), sondern auch beim einfachen Volk für Unzufriedenheit, da das Reich nicht aus den Kriegen herauskam. Der Handel erlosch, die Provinzen verarmten, endlose Kriege forderten neue Opfer. Es war äußerst riskant, unter solchen Bedingungen einen neuen Krieg zu beginnen, aber Napoleons wichtigste „Ideenlösung“ – die Kontinentalblockade – machte diesen Krieg unvermeidlich. Natürlich verstand der Kaiser, welche Schwierigkeiten ihn im bevorstehenden Feldzug erwarteten, und bereitete sich daher besonders sorgfältig darauf vor.

Russische und französische Armeen

Die russische Armee dieser Zeit war der napoleonischen Armee nur geringfügig unterlegen, aber ihre Truppen waren über ein riesiges Gebiet verstreut, also nur an der Westgrenze des Reiches

ungefähr 300 Tausend Menschen Die restlichen Truppen befanden sich an den Grenzen zum Iran und zur Türkei, mit denen Russland ab 1805 bzw. 1806 Krieg führte, sowie auf der Krim, im Ural und in Sibirien.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts. die russische Armee blieb eine typische Armee eines feudalen Leibeigenschaftsstaates. Dies manifestierte sich im System seines Erwerbs, seiner Ausbildung und seines Managements. Häufige Rekrutierungssätze (so wurde die Armee vervollständigt) führten zu einer Verringerung ihrer Kampfeffektivität. Die Nutzungsdauer wurde mit 25 Jahren festgelegt. Bohr- und Rohrstockdisziplin blühten in der russischen Armee auf. Aber trotz der Härten des Militärdienstes waren die Kampfqualitäten des russischen Soldaten hoch. Er war bekannt für seine Ausdauer, seinen Mut und seine Ausdauer. Fast kein Feind konnte dem Bajonettschlag eines russischen Soldaten widerstehen.

Der Führungsstab der russischen Armee wurde nicht nach ihren Fähigkeiten, sondern nach ihrer Klasse rekrutiert - die überwiegende Mehrheit der Offiziere stammte aus dem Adel. Offiziere wurden vom 1. und 2. Kadettenkorps, dem Shklov-Kadettenkorps und dem kaiserlichen Militärwaisenhaus ausgebildet. Unter den Offizieren waren viele Ausländer, besonders im Stabsdienst, in der Artillerie- und Pioniertruppe. Unter den Generälen hatte jeder dritte einen ausländischen Nachnamen.

Trotz aller Mängel war die russische Armee der napoleonischen Armee in ihren moralischen und kämpferischen Qualitäten nicht unterlegen, und das hohe Maß an Patriotismus machte sie unbesiegbar. Die russische Armee kannte an Mut und Ausdauer ihresgleichen. Dank der Bemühungen von General A.A. Arakcheev erreichte die russische Artillerie ein sehr hohes Niveau, obwohl ihre Basis den Offizieren deutlich unterlegen war.

Das russische Kommando hatte jedoch Informationen über die Annäherung der Großen Armee Napoleons an die Grenzen des Reiches und keine Informationen darüber, wo der Feind den Hauptschlag ausführen würde. Die Truppen, die die Westgrenze bedecken, wurden zunächst in die 1. und 2. Westarmee der Generäle M.B. Barclay de Tolly und P.I. Bagration, und als bekannt wurde, dass das österreichische Kaiserreich gezwungen sein würde, auf der Seite Napoleons in den Krieg einzutreten, wurde dringend die 3. Reserve-Beobachtungsarmee von General A. P. an der Grenze zu ihm aufgestellt. Tormasov.

Vor Kriegsbeginn befanden sich die russischen Truppen wie folgt.

1. Armee mit 120.210 Mann. und 500 Kanonen unter dem Kommando des Kriegsministers General der Infanterie M.B. Barclay de Tolly konzentrierte sich auf die Region Wilna und deckte die Richtung St. Petersburg ab. Es bestand aus fünf Infanteristen, Wachen, drei Kavalleriekorps und den Kosakenregimentern von Ataman M.I. Platow.

2. Armee, die 49.423 Menschen hatte. und 180 Kanonen, bestand aus zwei Infanterie- und einem Kavalleriekorps und der Kosakenabteilung N.I. Ilovaisky 5. Sie befand sich in der Region Bialystok-Volkovysk und deckte die Richtung Moskau ab.

3. Armee mit 44.180 Mann. mit 168 Kanonen unter dem Kommando von Kavalleriegeneral A.P. Tormasova befand sich im Gebiet Luzk und deckte die Richtung Kiew ab. Es umfasste zwei Infanteristen, ein Kavalleriekorps und eine Kosakenabteilung.

Die Lücke zwischen der 1. und 2. Armee erreichte 100 km und zwischen der 2. und 3. Armee 200 km.

Außerdem gab es in der Nähe von Riga ein separates Korps von Generalleutnant I.N. Essen mit 38.000 Einwohnern in der Nähe von Toropets - das Reservekorps von Generalleutnant E.I. Meller-Zakomelsky in 27,5 Tausend Menschen, in der Nähe von Mozyr - das Korps von Generalleutnant F.F. Ertel, Nummerierung 37,5 Tausend. Personen

Nach dem Ende des Krieges mit der Türkei (Mai 1812) war Russland gezwungen, die Donauarmee von Admiral P.V. Chichagov (57,5 Tausend Menschen) und an der Grenze zu Finnland - das Korps von Generalleutnant Baron F.F. Steingel (19 Tausend Menschen). Diese Truppen waren zu Beginn des Krieges inaktiv und begannen sich erst im August-September 1812 zu bewegen.

Zu Beginn des Jahres 1812 zählte die französische Armee mehr als 1 Million Menschen. Es war auch buchstäblich in ganz Westeuropa verstreut, aber dennoch gelang es Napoleon mit Hilfe von Kontingenten verbündeter und Vasallenstaaten, eine "Große Armee" von mehr als 600.000 Menschen gegen Russland zu sammeln.

Die französische Armee wurde schriftlich vervollständigt, und Napoleon konnte jährlich die Anzahl von Rekruten rekrutieren, die er benötigte. Die Dauer des aktiven Dienstes betrug 6 Jahre. Die Armee kannte keinen Drill und keine Prügelstrafe, zeichnete sich aber durch eine gute Kampfausbildung und Disziplin aus. Ein Viertel des Offizierskorps bestand aus Angehörigen der Bauern-, Handwerker-, Arbeiter- und Bürgerfamilien. Die Offiziere hatten Erfahrung in mehreren Kampagnen. Aber im Allgemeinen hatte die gegen Russland aufgestellte „Große Armee“ eine Reihe von Mängeln, da mehr als die Hälfte ihrer Zahl Vertreter der „zwölf Heiden“ waren, dh verschiedener europäischer Staaten, von denen viele dies nicht taten alle wollen für die fremden Interessen des großen Eroberers Blut vergießen. Und das trotz der Tatsache, dass die napoleonische Propaganda hart daran gearbeitet hat, sie einer „Gehirnwäsche“ zu unterziehen, indem sie ihre Kampagne als notwendige Maßnahme zum Schutz des „zivilisierten“ Europas vor dem aggressiven „barbarischen“ Russland darstellte.

So konnte sich Russland zu Beginn des Krieges der napoleonischen Großen Armee (448.000 Menschen) mit nur 317.000 Menschen widersetzen.

§3. Vorbereitung der Parteien auf den Krieg

Seit 1810 haben beide Reiche kolossale Vorarbeiten für den entscheidenden Zusammenstoß geleistet. Beide Mächte führten einen riesigen Komplex militärischer, politischer und wirtschaftlicher Maßnahmen durch; neue Einheiten und Formationen wurden gebildet, Truppen an den Grenzen konzentriert, Operationslinien geschaffen und der Rücken vorbereitet.

Napoleon bereitete sich auf keinen einzigen Feldzug so lange und sorgfältig vor wie auf den Russlandfeldzug. Eine Operationslinie in Deutschland wurde vorbereitet, Vorräte an Lebensmitteln, Futter, Munition, Munition und Waffen angelegt, Garnisonen in preußischen und polnischen Festungen verstärkt. Danzig wurde zum Hauptlager und zur Festung der Großen Armee. Napoleon studierte Karten von Russland, für ihn sammelten sie Materialien über seine westlichen Provinzen.

Die Bildung der Formationen der Großen Armee begann tatsächlich im Februar 1811, und im März 1812 bestimmte Napoleon schließlich die Zusammensetzung ihres Korps, das unter dem Kommando des Kaisers selbst, seines Stiefsohns, des Vizekönigs von Italien, Eugene Beauharnais, in drei Gruppen zusammengefasst wurde sein jüngerer Bruder Jérôme Bonaparte, König von Westfalen. Die Franzosen machten nur die Hälfte der Größe der Großen Armee aus, während die andere Hälfte aus Italienern, Polen, Schweizern, Spaniern, Portugiesen, Holländern und anderen europäischen Völkern bestand. Diese Heterogenität und Heterogenität des Personals war die schwache Seite der Großen Armee.

Napoleon betrachtete seine politische Isolation als wichtige Bedingung für den Sieg über das Russische Reich. Er erwartete, dass Russland gleichzeitig an drei Fronten gegen 5 Staaten kämpfen müsste: im Norden – gegen Schweden, im Westen – gegen Frankreich, Österreich und Preußen, im Süden – gegen die Türkei, mit der es seit 1806 kämpfte. Schweden konnte sich nicht mit dem Verlust Finnlands abfinden, das ihm 1809 abgenommen wurde, außerdem war seit 1810 der französische Marschall J.B. Bernadotte.

1810-1811. mehr als die Hälfte des Budgets in Russland ging an das Militär. Nachdem Tilsit auf Befehl von Alexander I., Kriegsminister A.A. Arakcheev (1808-1810) führte die Reorganisation und Wiederbewaffnung der Armee durch. Erfahrungen der Kriege mit Frankreich 1805 und 1806-1807. zeigte die Zweckmäßigkeit des Übergangs zu homogenen höheren Formationen wie Infanterie- und Kavalleriekorps. Seit 1806 begann zusammen mit dem Korps die Bildung von Divisionen in der Armee

Seit 1810 begann das Militärministerium, sich auf den Krieg vorzubereiten, der vom General der Infanterie M.B. Barclay de Tolly. Es wurden Maßnahmen ergriffen, um die Armee mit Lebensmitteln, Futter, Munition, Munition und Waffen zu versorgen. In dieser Zeit wurden die Streitkräfte reformiert. Die Armee erhielt eine klare Organisationsstruktur.

Mehrere Arten von Truppen: Infanterie, Kavallerie, Artillerie, Pioniereinheiten (Pioniere). Organisatorisch war die russische Infanterie in Korps, Divisionen, Brigaden, Regimenter, Bataillone, Kompanien unterteilt. Das Infanteriekorps bestand aus zwei Divisionen, einer Division aus drei Brigaden und einer Brigade aus zwei Regimentern. Das Regiment umfasste bis zu 2000 Personen. mit 61 Offizieren. Regimenter wurden in Bataillone (3), Bataillone - in Kompanien (4) unterteilt. Jede Kompanie bestand aus 230 Gefreiten, 24 Unteroffizieren und 4 Offizieren. Nach Angaben des Staates hätte das Bataillon 1016 Soldaten, Unteroffiziere und Oberste Offiziere haben sollen.

Die Infanterie war mit Kanonen zweier Kaliber bewaffnet. Die Linieninfanterie hatte Steinschlossgeschütze mit glattem Lauf und Bajonetten. Die Reichweite ihrer Schüsse betrug 300 Schritte. Die Jäger waren mit Gewehren bewaffnet. Dragoner - Kanonen mit Bajonetten.

Die Kavallerie war auch in Korps organisiert, die aus 5-6 Regimentern bestanden. Die Brigaden bestanden aus zwei Regimentern und einem berittenen Artilleriehorn. Kürassier- und Dragoner-Regimenter hatten 5 Staffeln (10 Kompanien), Husaren - 10 Staffeln (2 Bataillone). Kürassiere waren mit Breitschwertern, Karabinern und Pistolen bewaffnet; Draena - Gewehre mit Bajonetten; Lanzenträger - Spitzen; Husaren - leichte Karabiner, Donnerbüchsen, Pistolen sowie Säbel und Hechte.

Die Artillerie wurde zu Artillerie-Brigaden zusammengefasst, die Infanteriedivisionen angegliedert waren. Die Brigaden wurden in eine Batterie und zwei leichte Artilleriekompanien aufgeteilt. Die Unternehmen hatten 12 Kanonen (6- und 12-Pfund-Kanonen) und Einhörner. Jede Waffe stützte sich auf 120 Ladungen. Als Ladungen - Granaten, Kerne, Schrot und Brandkugeln.

Pioniere waren für Straßen-, Brücken- und Feldbefestigungsarbeiten bestimmt.

Irreguläre Truppen bestanden aus der Kosakenkavallerie (etwa 80.000 Menschen) und nationalen Formationen: Baschkiren, Kalmücken, Krimtataren.

Russland befand sich in einer schwierigen Lage. Doch russische Diplomaten konnten die beiden Kontrahenten kurz vor der Kollision neutralisieren. Im April 1812 gelang es Alexander 1, Bernadotte von der Notwendigkeit zu überzeugen, einen Bündnisvertrag zwischen Russland und Schweden abzuschließen. Andererseits war die Donauarmee unter dem Kommando von M.I. Kutuzova besiegte am 14. Oktober die türkische Armee bei Slobodzeya. Kutuzov gelang es, den Sultan davon zu überzeugen, den Friedensvertrag von Bukarest mit Russland abzuschließen. So gelang es Russland, seine Flanken zu sichern.

Von den vielen vorgeschlagenen Plänen für die Kriegsführung akzeptierte Alexander I. den Plan des preußischen Generals Fuhl, der die Armee fast zerstörte. Die Essenz dieses Plans war wie folgt. Die an der Westgrenze befindlichen russischen Truppen wurden in zwei ungleiche 1. und 2. Westarmeen aufgeteilt, während der Offensive der Hauptstreitkräfte Napoleons gegen die 1. Armee mussten sie sich in das Lager Drissa zurückziehen, und die 2. Armee musste einschlagen Flanke und Rücken des vorrückenden Feindes. Dieses neu errichtete Lager lag zwischen den Straßen nach St. Petersburg und Moskau, wurde aber im Rücken zum Fluss gebaut. Westliche Dwina, die es in eine Mausefalle verwandelte. Kurz vor dem Krieg wurde die 3. Reserve-Beobachtungsarmee gebildet. So wurden drei russische Armeen auf einer Front von mehr als 600 km ausgestreckt.

In Übereinstimmung mit dem Standort der russischen Armeen baute Napoleon seinen strategischen Plan auf. Es war einfach: mit der ganzen Masse an Truppen, um sich zwischen die 1. Westarmee zu quetschen, sie daran zu hindern, sich zu verbinden, sie zu umzingeln und sie zu besiegen. Napoleon sah die Hauptaufgabe darin, eine entscheidende Schlacht so nah wie möglich an der Westgrenze zu führen. Im Sommer 1812 konzentrierte sich eine riesige Invasionsarmee an der Westgrenze des Russischen Reiches. Das Schicksal der Völker Europas und nicht nur Russlands hing nun vom Ausgang des Kampfes zwischen den beiden Mächten ab.

1) Reform der öffentlichen Verwaltung. Neue Orden und Ämter begannen geschaffen zu werden. Es wurde eine Regionalreform durchgeführt, mit deren Hilfe Peter hoffte, die Armee mit allem Notwendigen zu versorgen. Die Folge war die Entwicklung eines bürokratischen Elements, mit dessen Hilfe Peter alle staatlichen Probleme lösen wollte. Die Reform führte nicht nur zur Konzentration der Finanz- und Verwaltungsbefugnisse in den Händen weniger Gouverneure, sondern auch zur Schaffung eines ausgedehnten hierarchischen Netzwerks bürokratischer Institutionen mit einem großen Stab von Beamten vor Ort. Das frühere "Order-County"-System wurde verdoppelt: "Order-Province-Province-County". Jedes Regiment der russischen Armee wurde einer bestimmten Region zugeteilt, die Einwohner behielten sie. 2) Der Senat wurde geschaffen - das höchste gesetzgebende Organ. Die von Peter ernannte ständige Zusammensetzung leistete ihm den Eid. Es vereinte die Funktionen der Legislative, der Exekutive und der Judikative. 3) Peter war davon überzeugt, dass die Armee die perfekteste soziale Struktur war, dass sie ein würdiges Modell der gesamten Gesellschaft war. Militärgesetze können den Menschen Ordnung, Fleiß, Gewissen und christliche Moral einflößen. 1716 wurde das grundlegende Militärgesetz – die Militärordnung – auf direkte Anordnung von Peter I. als grundlegender Rechtsakt verabschiedet, der in Institutionen aller Ebenen verbindlich ist. Zwei Arten von Verbrechen, öffentlich und privat. Alle Adligen ab 15 Jahren sind dienstpflichtig. Nur der älteste Sohn wird vom Dienst freigestellt. 4) Er gründete die Institution der Staatsanwaltschaft, der inoffizielle Leiter des Senats war der Generalstaatsanwalt, der mit besonderen Befugnissen ausgestattet und nur dem Monarchen unterstellt war. 5) Das reguläre Heer 6) Das Prinzip des persönlichen Dienstes wurde eingeführt - die Rangordnung von 1722 stärkte den Adel durch den Zuzug von Menschen aus anderen Klassen. Peter versuchte, das eigentliche Konzept eines Adligen so eng wie möglich mit einem obligatorischen dauerhaften Dienst zu verbinden, der Wissen und praktische Fähigkeiten erforderte. Alle Adligen wurden verschiedenen Institutionen und Regimentern zugeteilt, ihre Kinder wurden in Schulen geschickt, zum Studium ins Ausland geschickt, es war verboten, diejenigen zu heiraten, die nicht studieren wollten, und diejenigen, die sich vor dem Dienst versteckten, wurden von den Gütern weggebracht. 7) Reformen des städtischen Lebens: Magistrate, Werkstätten, Zünfte. In jeder Stadt gibt es 2 Gilden, 1 - erstklassige (Tops, reiche Kaufleute und Handwerker, Bürger intelligenter Berufe), 2 - kleine Ladenbesitzer und Handwerker, die auf professioneller Basis zu Werkstätten zusammengeschlossen wurden. Magistrat - an der Spitze der Stadt (Gerichtsverfahren, Steuererhebung, Strafverfolgung) 8) Es gab eine Fusion von Bauern und Leibeigenen. Der allgemeine Trend in der Entwicklung der Leibeigenschaft ging dahin, viele Normen des Sklavenrechts auf die Leibeigenen auszudehnen. 9) Steuerreform. Die Einführung der Kopfsteuer (vom Mann) 10) Die Einführung des Passsystems. Ohne einen gesetzlich festgelegten Pass hatte kein einziger Bauer oder Städter das Recht, seinen Wohnort zu verlassen. 11) Indem Petrus sich de facto zum Oberhaupt der Kirche erklärte, zerstörte er ihre Autonomie. Hebt das Patriarchat auf, führt die kollegiale Leitung der Kirche ein - die Synode. 12) Auch die Industriepolitik hat sich verändert: Die Förderung des privaten Unternehmertums hat zugenommen. Übertragung von Staatsunternehmen an private Eigentümer. Die neuen Eigentümer erhielten vom Staat zahlreiche Vergünstigungen. Peter beabsichtigte, den staatlichen Einfluss auf die Volkswirtschaft zu schwächen, trug unbewusst zur Entwicklung kapitalistischer Formen und Produktionsmethoden bei. Die Hauptverantwortung der Eigentümer lag in der termingerechten Ausführung staatlicher Aufträge, den Rest konnte der Unternehmer am Markt verkaufen. 13) 1700-1721 Nordischer Krieg. Vertrag von Nystadt 1721 Er formalisierte nicht nur Russlands Sieg im Nordischen Krieg, Russlands Erwerbungen im Baltikum, sondern auch die Geburt eines neuen Imperiums.

Wenn wir über die Bedeutung der Reformen von Peter I. sprechen, sollte abschließend festgehalten werden, dass sie den Beginn des Modernisierungs- und Europäisierungsprozesses auf globaler Ebene bedeuteten. Peters Reformen führten zur Bildung eines militärisch-bürokratischen Staates mit einer starken zentralisierten autokratischen Macht auf der Grundlage einer feudalen Wirtschaft und einer starken Armee.

10. Die Ära der Palastputsche: Ursachen, Bedeutung und Folgen

Nach dem Tod von Peter I. im Januar 1725 trat Russland in die Ära der Palastputsche ein. Innerhalb von 37 Jahren (1725-1762) wurden 6 regierende Personen auf dem Thron abgelöst. Von 37 Jahren regierten Frauen 32 Jahre. Ursachen für Palastputsche:

1) das Dekret von Peter I. von 1722 über die Thronfolge, das es dem Kaiser erlaubte, seinen Erben selbst zu ernennen;

2) eine große Anzahl direkter und indirekter Erben;

3) persönliche Interessen der Aristokratie und des Adels.

Die Initiatoren der Putsche waren Hofgruppen, die sich auf die Adligen der Wache stützten. So stärkte der Adel durch jeden Putsch nur seine Position.

Katharina I. (1725-1727), die nach dem Tod von Peter I. inthronisiert wurde, übertrug tatsächlich alle Macht auf den Obersten Geheimen Rat, zu dem Peters engste Mitarbeiter gehörten.

Peter II (1727–1730), Enkel von Peter I, Sohn von Alexei Petrovich, trat im Alter von 13 Jahren unter dem Willen von Catherine ein. Tatsächlich regierten die Fürsten Golitsyn und Dolgoruky. Er starb in Moskau an Pocken, ohne ein Testament zu hinterlassen.

Anna Ioannovna (1730–1740), Tochter von Peter I.s Bruder Ivan Alekseevich, Herzogin von Kurland. Sie bestieg den Thron als Ergebnis ihrer Wahl durch den Supreme Privy Council. Die Bedingung für den Beitritt war die Unterzeichnung von Bedingungen (Bedingungen) über die Beschränkung der Befugnisse zugunsten des Rates. Bei der Thronbesteigung lehnte sie die Auflagen ab, die Ratsmitglieder wurden verhaftet und ins Exil geschickt. Während der Regierungszeit von Anna Ioannovna gibt es eine Abkehr von Peters Reformen. Zwischen Monarch und Senat entsteht ein besonderer Rat der vertrauenswürdigsten Personen, Ausgaben für Armee und Bürokratie werden reduziert, die Macht des Gouverneurs wird zugunsten der lokalen Selbstverwaltung eingeschränkt. Die Dominanz der Deutschen findet im Zentralapparat statt.

John VI Antonovich (1740-1741) - der Urenkel von Ivan Alekseevich und der Neffe von Anna Ioannovna, bestieg den Thron im Alter von 6 Monaten unter der Regentschaft von Annas Lieblingsherzog Biron. Von Elisabeth I. Petrowna abgesetzt und in der Peter-und-Paul-Festung eingesperrt.

Elisabeth I. Petrowna (1741–1761), Tochter von Peter I., kam durch einen Palastputsch am 25. November 1741 an die Macht. Während des Putsches stützte sich Elizabeth auf antideutsche Gefühle in der Gesellschaft, unter Industriellen, Diplomaten und in der Wache. Die treibende Kraft hinter dem Putsch war das Preobraschenski-Regiment. Während der Regierungszeit von Elizabeth nahmen die Rolle und der Einfluss des Adels zu. Tatsächlich gab es eine Übertragung von Verwaltungs- und Polizeifunktionen des Staates an den Adel. Elizabeth versuchte, einige der von Peter I. geschaffenen Orden und staatlichen Institutionen wiederherzustellen. Sie schaffte das Ministerkabinett (geschaffen von Anna) ab und erweiterte die Funktionen des Senats, die Deutschen wurden aus der Verwaltung entfernt und die Russen eingeführt. Versucht, die Gesetze zu systematisieren, aber ohne Erfolg. Die Regierungsjahre Elisabeths waren geprägt vom Wachstum des Patriotismus in der Gesellschaft, dem Aufblühen von Wissenschaft und Bildung (Eröffnung der Moskauer Universität), der Schaffung von Voraussetzungen für die günstige Entwicklung Russlands und der glänzenden Herrschaft von Katharina II.

In der Sozialpolitik wurde die Leibeigenschaft gestärkt: Den Bauern wurde verboten, selbstständig Fischereitätigkeiten zu eröffnen, als der Monarch wechselte, leistete der Grundbesitzer den Treueeid auf den Thron für die Bauern. Unter Elisabeth wurde die Todesstrafe abgeschafft. Den Adligen wurde erlaubt, Manufakturen und Handel zu betreiben, zwecks finanzieller Unterstützung wurde die Noble Bank eröffnet, es wurde den Adligen erlaubt, die schuldigen Bauern ohne Gerichtsverfahren nach Sibirien zu verbannen. Gleichzeitig erschwerte Elizabeth Nichtadligen den Eintritt in den Adel durch die Dienstzeit, indem sie die Qualifikation in der Rangliste erhöhte.

Peter III. (1761–1762), Enkel von Peter I. und Neffe von Elizabeth, bestieg den Thron durch Testament. Im Alter von 14 Jahren wurde er aus Deutschland geholt, er zeichnete sich durch Muskelkater und Charakterschwäche aus. Das Idol des Lebens war für ihn der preußische König Friedrich der Große. Er hasste alles Russische zutiefst. Bis zu seinem 30. Lebensjahr war er dem Gericht in Orienbaum fern. Nachdem er den Thron bestiegen hatte, weigerte er sich, Preußen während des Siebenjährigen Krieges zu besiegen, gab alle besetzten Gebiete zurück und zahlte eine Entschädigung, die die Wachen und die Gesellschaft sofort gegen ihn aufwies. "Manifest über die Freiheit des Adels" befreite die Adligen von der öffentlichen Dienstpflicht, erlaubte den Adligen die freie Reise ins Ausland. Durch einen weiteren Erlass entzog er der Kirche ihren Grundbesitz, die Klosterbauern wurden in die Kategorie der wirtschaftlichen Staatsbauern überführt. Er führte eine Amnestie für Annas enge Mitarbeiter durch, die von Elizabeth verbannt wurden (Minich, Biron, Osterman). Auf religiösem Gebiet stoppte er die Verfolgung der Altgläubigen, gewährte den Protestanten Glaubensfreiheit. In der Verwaltung des Reiches wurden die führenden Rollen wieder von Einwanderern aus den Deutschen besetzt. Peter III. wurde infolge eines Palastputsches von seiner Frau Katharina II. gestürzt, die in der Festung Shlisserburg eingesperrt war, wo er von Katharinas Günstling, Graf Grigory Orlov, getötet wurde.

11. Sozioökonomische und politische Transformationen in Russland in der Ära von Katharina II. Das Wesen der Politik des „aufgeklärten Absolutismus“

Infolge des Palastputsches von Peter III. im Jahr 1762. Er wurde auf dem Thron von seiner Frau Katharina II. ersetzt, die 34 Jahre lang regierte. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern war sie eine intelligente Staatsfrau, eine listige und kluge Politikerin, eine subtile Diplomatin, die die Geschichte Russlands spürbar geprägt hat. In der Regierungszeit von Katharina II. wurden eine Reihe wichtiger Ereignisse sowohl in der Innen- als auch in der Außenpolitik durchgeführt. Sie bestätigte zunächst die Bestimmungen des von Peter II. herausgegebenen Manifests über die Freiheit des Adels und stattete die Teilnehmer des Palastputsches großzügig aus. 1764 kam es zu einer Säkularisierung des Kirchenbesitzes, hauptsächlich Land. Infolgedessen wurden mehr als eine Million Seelen von Bauern der Kirche entzogen und ein spezieller Wirtschaftsausschuss wurde geschaffen, um sie zu verwalten. 1765 zugunsten der Feudalherren. Es wurde ein Dekret erlassen, das die Zuweisung aller von ihnen beschlagnahmten Ländereien verschiedener Kategorien von Bauern an die Adligen vorsah. 1767 erließ Katharina II. das grausamste Dekret in der gesamten Geschichte der Leibeigenschaft: Jede Beschwerde eines Bauern gegen einen Grundbesitzer wurde zum schwersten Staatsverbrechen erklärt. Die Regierungszeit Katharinas II. ging als "aufgeklärter Absolutismus" in die Geschichte ein. Die Zeit der langsamen Entwicklung der Länder durch den Kapitalismus einerseits, fortschrittliche Ideen der gesellschaftlichen Entwicklung, andererseits die brutale Unterdrückung der Unterdrückten. Um ihre Unteradel-Politik zu verschleiern, benutzt sie die wirtschaftlichen, politischen und philosophischen Konzepte westeuropäischer Aufklärer. Dies schuf eine Meinung über sie als aufgeklärte und humane Monarchin. Die Leibeigenen wurden zu Menschen, die der Willkür der Grundbesitzer völlig schutzlos gegenüberstanden. Rechtlich wurde den Gutsbesitzern nur das Recht entzogen, ihre Leibeigenen zu töten. Der Bauernhandel erreichte enorme Ausmaße. Katharina II. schrieb jeden Monat 12 Gesetze. Alles für den Adel, fast nichts für den Bauern. In der Landwirtschaft begann der Zersetzungsprozess des feudal-leibeigenen Systems. Bauernhöfe wurden in Marktbeziehungen gezogen, da die Adligen durch den Verkauf ihrer Produkte mehr Gewinn erzielen wollten. Es gibt Grundbesitzer, die fortschrittliche Technologien in der Landwirtschaft einsetzen. Unter Katharina II. Gab es bereits etwa zweitausend Manufakturen: staatseigene, patrimonale (Vermieter), Kaufmannsbauern. Die ersten beiden sind Zwangsarbeit, die letzte Art Lohnarbeit. 1775 wurde ein Gesetz zur Unternehmerfreiheit erlassen. Verwaltungsreform: Das Land wurde in 50 Provinzen aufgeteilt. In jeder Provinz lebten 300-400.000 Menschen. männliche Dusche. Die Provinzen wurden in 10-12 Grafschaften eingeteilt. An der Spitze der Provinz steht der Gouverneur, der direkt nur der Kaiserin unterstellt ist. Alle Militäreinheiten gehorchten ihm. In den Grafschaften wurde die Verwaltung den Adligen übertragen, die das Oberhaupt der Grafschaft wählten. Ihre Funktionen entsprachen denen des Gouverneurs. Die Stadt wurde von einem Bürgermeister regiert, der von der Regierung aus pensionierten Adelsoffizieren ernannt wurde. Die Stadt war in Teile von 200-700 Häusern aufgeteilt, die von einem privaten Gerichtsvollzieher geleitet wurden, jeder Teil war in Viertel von 50-100 Häusern unterteilt, die von einem Viertelaufseher geleitet wurden. Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts ist durch eine starke Zunahme der gesellschaftspolitischen Aktivität der Bevölkerung gekennzeichnet. Diese Aktivität erreichte ihren Höhepunkt im Bauernkrieg, der von Pugachev (1773-1775) geführt wurde. Der erste Versuch, sich zu Peter III zu erklären, endete für Pugachev mit einem Misserfolg. Er wurde gefangen genommen und eingesperrt, nach seiner Flucht führte er eine mächtige Massenbewegung an - den letzten Bauernkrieg in der Geschichte Russlands. Im Oktober 73 näherte sich Pugachev Orenburg und eine sechsmonatige Belagerung begann. Regierungstruppen wurden hastig in das Kampfgebiet gezogen. Die Schlacht in der Nähe der Festung Tatishchev endete mit einem Sieg der Regierungstruppen. Pugachev war gezwungen, die Belagerung von Orenburg aufzuheben. Pugachev näherte sich Kasan und belagerte die Stadt. Der zaristische General Michelson kam den Belagerten jedoch zu Hilfe und die Rebellen wurden besiegt. Die Endphase des Bauernkrieges begann. Von großer Bedeutung für das zahlenmäßige Wachstum der Truppen der Aufständischen waren Pugachevs Manifeste. Das Manifest vom 31. Juli 74 verkündete die Befreiung der Bauern von Leibeigenschaft und Steuern. Im August näherte er sich Zarizyn und überquerte das linke Ufer der Wolga. Die darauf befindlichen Yaik-Kosaken ergriffen ihn jedoch und übergaben ihn den Regierungstruppen. Der Bauernkrieg endete mit einer Niederlage. Pugachev und seine Mitarbeiter wurden auf dem Bolotnaya-Platz in Moskau hingerichtet. In den 80er Jahren. Es wurden echte Schritte unternommen, um ein organisiertes System der Schulbildung zu schaffen. In 25 Provinzen wurden „große“ (vierklassige) und „kleine“ (zweiklassige) öffentliche Schulen organisiert. Insgesamt wurden etwa 400 öffentliche Schulen geschaffen. Die Französische Revolution veränderte ihre Einstellung zu den Ideen der Aufklärung. Sie kam zu dem Schluss, dass sie nur zu Zerstörung und Wahnsinn führen. Daher löste die Politik des „aufgeklärten Absolutismus“ nicht alle Fragen, die Gesellschaft und Zeit aufwarfen. Der Zustand blieb im Wesentlichen unverändert; autokratisch und feudal. Die Politik des „aufgeklärten Absolutismus“ von Katharina II. war widersprüchlich und begrenzt, da die russische Gesellschaft nicht auf tiefgreifende Veränderungen vorbereitet war. Auch die Abhängigkeit Katharinas als illegale Kaiserin von der Stellung des Adels, der sie auf den Thron brachte, wirkte sich aus. Aber die einzelnen Maßnahmen dieser Politik waren fortschrittlich und der ganzen Nation zuträglich.