Peter III Fedorovich Romanov

Peter III Fedorovich Romanov

Peter III (Pjotr ​​Fjodorowitsch Romanow, GeburtsnameCarl Peter Ulrich von Holstein-Gottorf; 21.02.1728 Kiel - 17.07.1762 Ropsha - Russischer Kaiser 1761-1762, erster Vertreter der Holstein-Gottorp (oder besser: Oldenburger Dynastie)., Filialen Holstein-Gottorf, der offiziell den Namen "Kaiserhaus der Romanows" trägt) auf dem russischen Thron, Ehemann von Katharina II., Vater von Paul I

Peter III (in der Uniform der Leibgarde des Preobraschenski-Regiments, 1762)

Peter III

Die kurze Regierungszeit von Peter III. dauerte weniger als ein Jahr, aber in dieser Zeit gelang es dem Kaiser, fast alle einflussreichen Kräfte in der russischen Adelsgesellschaft gegen sich aufzubringen: den Hof, die Wachen, die Armee und den Klerus.

Er wurde am 10. (21.) Februar 1728 in Kiel im Herzogtum Holstein (Norddeutschland) geboren. Der deutsche Prinz Karl Peter Ulrich, der nach der Annahme der Orthodoxie den Namen Peter Fedorovich erhielt, war der Sohn von Herzog Karl Friedrich von Holstein-Gottorp und die älteste Tochter von Peter I. Anna Petrovna.

Karl Friedrich Holstein-Gottorf

Anna Petrowna

Nachdem Kaiserin Elizaveta Petrovna den Thron bestiegen hatte, rief sie den Sohn ihrer geliebten Schwester nach Russland und ernannte sie 1742 zu ihrem Erben. Karl Peter Ulrich wurde Anfang Februar 1742 nach St. Petersburg gebracht und am 15. (26.) November zu ihrem Erben erklärt. Dann konvertierte er zur Orthodoxie und erhielt den Namen Peter Fedorovich

Elisabeth Petrowna

Als Lehrer wurde ihm der Akademiker J. Shtelin zugeteilt, der in der Erziehung des Fürsten keine nennenswerten Erfolge erzielen konnte; Er war nur von militärischen Angelegenheiten und dem Geigenspiel fasziniert.

Pjotr ​​Fedorovich, als er der Großherzog war. Berufsportrait

Im Mai 1745 wurde der Prinz zum regierenden Herzog von Holstein ausgerufen. Im August 1745 heiratete er Prinzessin Sophia Frederica Augusta von Anhalt-Zerbst, die spätere Katharina II.

Pjotr ​​Fedorovich (Großherzog) und Ekaterina Alekseevna (Großherzogin).

Tsarevich Pyotr Fedorovich und Großherzogin Ekaterina Alekseevna. 1740er Haube. G.-K. Groot.

Die Ehe blieb erfolglos, erst 1754 wurde ihr Sohn Pavel geboren und 1756 ihre Tochter Anna, die 1759 starb. Er hatte eine Verbindung zur Trauzeugin E.R. Vorontsova, Nichte von Bundeskanzler M.I. Woronzow. Als Bewunderer Friedrichs des Großen drückte er während des Siebenjährigen Krieges 1756-1763 öffentlich seine pro-preußischen Sympathien aus. Peters offene Feindseligkeit gegenüber allem Russischen und seine offensichtliche Unfähigkeit, sich mit Staatsangelegenheiten zu befassen, veranlassten Elizabeth Petrovna, sich Sorgen zu machen. In Hofkreisen wurden Projekte vorgeschlagen, um die Krone während der Regentschaft von Katharina oder Katharina selbst an den jungen Paul zu übertragen.

Porträt des Großherzogs Pawel Petrowitsch als Kind ( , )

Peter und Katharina wurde der Besitz von Oranienbaum bei St. Petersburg zugesprochen

Die Kaiserin wagte es jedoch nicht, die Thronfolge zu ändern. Der ehemalige Herzog, der von Geburt an für den schwedischen Thron ausgebildet wurde, da er auch der Enkel Karls XII. war, die schwedische Sprache, das schwedische Recht und die schwedische Geschichte studierte, war von Kindheit an daran gewöhnt, Russland mit Vorurteilen zu begegnen. Als eifriger Lutheraner konnte er sich nicht damit abfinden, gezwungen zu werden, seinen Glauben zu ändern, und versuchte bei jeder Gelegenheit, seine Verachtung für die Orthodoxie, die Bräuche und Traditionen des Landes, das er regieren sollte, zu betonen. Petrus war weder böse noch verräterisch, im Gegenteil, er zeigte oft Sanftmut und Barmherzigkeit. Sein extremes nervliches Ungleichgewicht machte den zukünftigen Souverän jedoch gefährlich, als eine Person, die die absolute Macht über ein riesiges Reich in seinen Händen konzentrierte.

Peter III Fedorovich Romanov

Elizaveta Romanovna Vorontsova, Günstling von Peter III

Nachdem Peter nach dem Tod von Elizabeth Petrovna der neue Kaiser geworden war, verärgerte er schnell die Höflinge gegen sich selbst, zog Ausländer, die Wachen auf Regierungsposten, strich die elisabethanischen Freiheiten, die Armee, machte mit dem besiegten Preußen einen für Russland ungünstigen Frieden und schließlich , der Klerus, und befahl, alle Ikonen mit Ausnahme der wichtigsten aus den Kirchen zu entfernen, ihre Bärte zu rasieren, ihre Gewänder abzulegen und Gehröcke nach dem Vorbild lutherischer Pastoren anzuziehen.

Kaiserin Katharina die Große mit ihrem Gemahl Peter III. von Russland und ihrem Sohn, dem späteren Kaiser Paul I

Andererseits milderte der Kaiser die Verfolgung der Altgläubigen, unterzeichnete 1762 ein Dekret über die Freiheit des Adels und hob die Dienstpflicht für Vertreter des Adelsstandes auf. Er schien auf die Unterstützung der Adligen zählen zu können. Seine Herrschaft endete jedoch tragisch.

Peter III. ist zu Pferd inmitten einer Gruppe von Soldaten dargestellt. Der Kaiser trägt die Orden des Hl. Andreas des Erstberufenen und der Hl. Anna.Schnupftabakdose mit Miniaturen verziert

Viele waren nicht glücklich darüber, dass der Kaiser ein Bündnis mit Preußen schloss: Kurz zuvor errangen russische Truppen unter der verstorbenen Elisabeth Petrowna eine Reihe von Siegen im Krieg mit den Preußen, und das Russische Reich konnte mit erheblichen politischen Vorteilen aus den erzielten Erfolgen rechnen auf den Schlachtfeldern. Das Bündnis mit Preußen machte all diese Hoffnungen zunichte und verletzte die guten Beziehungen zu den ehemaligen Verbündeten Russlands - Österreich und Frankreich. Für noch größere Unzufriedenheit sorgte die Einbindung zahlreicher Ausländer in den russischen Dienst durch Peter III. Am russischen Hof gab es keine einflussreichen Kräfte, deren Unterstützung die Stabilität der Herrschaft des neuen Kaisers gewährleisten würde.

Porträt des Großherzogs Peter Fedorovich

Unbekannter russischer Künstler PORTRÄT VON KAISER PETER III. Letztes Drittel des 18. Jahrhunderts.

Eine starke Hofpartei, die Preußen und Peter III. feindlich gesinnt war, nutzte dies aus und führte im Bündnis mit einer Gruppe von Wachen einen Staatsstreich durch.

Pjotr ​​Fedorovich hatte immer Angst vor Catherine. Als er nach dem Tod von Kaiserin Elisabeth zum russischen Zaren Peter III. wurde, verband die gekrönten Eheleute fast nichts, aber sie teilten viel. Gerüchte erreichten Catherine, dass Peter sie loswerden wollte, indem er sie in ein Kloster einsperrte oder sie ihres Lebens beraubte, und ihren Sohn Paul für unehelich erklärte. Catherine wusste, wie hart die russischen Autokraten hasserfüllte Ehefrauen behandelten. Aber seit vielen Jahren bereitete sie sich darauf vor, den Thron zu besteigen, und wollte ihn nicht einem Mann überlassen, den alle nicht mochten und "ohne zu zittern laut verleumdeten".

Georg Christoph Groot. Porträt des Großherzogs Peter Fedorovich (später Kaiser Peter III

Sechs Monate nachdem Peter III. am 5. Januar 1762 den Thron bestiegen hatte, kam eine Gruppe von Verschwörern, angeführt von Katharinas Geliebtem Graf G.G. Orlov nutzte Peters Abwesenheit am Hof ​​und gab im Namen der kaiserlichen Wachregimenter ein Manifest heraus, wonach Peter seines Throns beraubt und Katharina zur Kaiserin ernannt wurde. Sie wurde zur Bischofin von Nowgorod gekrönt, während Peter in einem Landhaus in Ropsha inhaftiert war, wo er im Juli 1762 getötet wurde, anscheinend mit Wissen von Catherine. Laut einem Zeitgenossen dieser Ereignisse ließ sich Peter III. "vom Thron stürzen, wie ein Kind, das in den Schlaf geschickt wird". Sein Tod ebnete Katharina bald endgültig den Weg zur Macht.

im Winterpalast wurde der Sarg neben dem Sarg von Kaiserin Katharina II. aufgestellt (die Halle wurde vom Architekten Rinaldi entworfen)

Nach offiziellen Zeremonien wurde die Asche von Peter III. und Katharina II. Vom Winterpalast in die Kathedrale der Peter-und-Paul-Festung überführt

Dieser allegorische Stich von Nicholas Anselin ist der Exhumierung von Peter III. gewidmet

Gräber von Peter III. und Katharina II. in der Peter-und-Paul-Kathedrale

Hut von Kaiser Peter III. 1760er

Rubel von Peter III. 1762 St. Petersburg Silber

Porträt von Kaiser Peter III. (1728-1762) und Blick auf das Denkmal für Kaiserin Katharina II. in St. Petersburg

Unbekannter nordrussischer Schnitzer. Plakette mit einem Porträt des Großherzogs Pjotr ​​Fedorowitsch. St. Petersburg (?), Ser. 19. Jahrhundert. Mammutzahn, Reliefschnitzen, Gravieren, Bohren Peter III, seine Verwandten und sein Gefolge ":
Teil 1 - Peter III Fedorovich Romanov

Porträt des zukünftigen Kaisers Peter III. von G. K. Groot, 1743

Stammbaum - Beweis der familiären Bindungen zwischen Peter III. und Katharina II

Die Geschichte der größten russischen Kaiserin beginnt 1729 in Stettin. Sie wurde unter dem Namen Sophia Augusta Federica aus Anhalt-Zerbst geboren. 1744 lud Elisabeth Alekseevna Katharina II. nach St. Petersburg ein, wo sie zur Orthodoxie konvertierte. Sie war mit ihrem Schicksal nicht einverstanden, aber ihre Erziehung und Demut übernahmen. Bald wurde Großherzog Peter Ulrich mit einer jungen Dame als Braut verheiratet. Die Hochzeit von Peter III und Katharina II fand am 1. September 1745 statt.

Kindheit und Erziehung

Mutter von Peter III - Anna Petrovna

Vater von Peter III. - Karl Friedrich von Holstein-Gottorf

Der Ehemann von Katharina II. wurde 1728 im deutschen Kiel geboren. Sie nannten ihn Karl Peter Ulrich von Holstein-Gottorp, seit seiner Kindheit sollte er den schwedischen Thron erben. 1742 erklärte Elizaveta Alekseevna Karl zum russischen Thronfolger, er blieb der einzige Nachkomme von Peter I. dem Großen. Peter Ulrich kam in St. Petersburg an, wo er getauft wurde und den Namen Pyotr Fedorovich erhielt. Das Verfahren verlief mit großem Aufwand, der junge Erbe widersetzte sich der Orthodoxie und bekundete offen seine Abneigung gegen Russland. Erziehung und Bildung wurde keine Bedeutung beigemessen, dies spiegelte sich in den zukünftigen Ansichten des Kaisers wider.

Tsesarevich Pyotr Fedorovich und Großherzogin Ekaterina Alekseevna, 1740er G.K. Groot

Porträt von Peter III - Antropov A.P. 1762

Die willensstarke, ehrgeizige, faire Kaiserin von Russland hatte kein Glück mit ihrem Ehemann. Der Ehemann von Katharina II. war keine würdige Person, nicht zu körperlich und geistig entwickelt. Als sich Peter III. und Katharina II. zum ersten Mal trafen, war sie empört über seine Unwissenheit und mangelnde Bildung. Aber die jungen Leute hatten keine Wahl, die Zukunft wurde von Elizaveta Petrovna vorherbestimmt. Die Ehe brachte Pjotr ​​Fedorovich nicht zur Besinnung, im Gegenteil, er erweiterte den Kreis seiner Vergnügungen und Hobbys. Er war ein Mann mit seltsamen Vorlieben. Der Kaiser konnte stundenlang mit der Peitsche durch den Raum rennen oder alle Lakaien zusammenrufen, um Soldaten zu spielen. Pjotr ​​Fedorovich hatte ein echtes Interesse am Militärdienst, aber nur spielerisch, er würde sich nicht ernsthaft darauf einlassen.

Beziehungen zwischen Ehegatten

Der Ehemann von Katharina der Großen erwies sich ihr gegenüber als kalt, gleichgültig und sogar feindselig. Zum Beispiel könnte er sie nachts aufwecken, um Austern zu essen oder über die Dame zu sprechen, die er mochte. Pjotr ​​Fedorovich war taktlos, nicht nur gegenüber seiner Frau, sondern auch gegenüber seinen Mitmenschen. Auch nach der Geburt seines Sohnes Pavel Petrovich im Jahr 1754 blieb Peter ein großes Kind. Catherine war die ganze Zeit mit Selbstentwicklung und Bildung beschäftigt. Auch während der Regentschaft Elisabeths besetzte sie ihre würdige Nische am Hof, wo sie bald Gleichgesinnte und Günstlinge fand. Die Menschen sahen in ihr die Zukunft des Russischen Reiches, viele standen ihren liberalen Ansichten nahe. Die Unaufmerksamkeit ihres Mannes war einer der Gründe, die die zukünftige Kaiserin in die Arme ihrer ersten Liebhaber und Lieblinge drängten.

Ekaterina Alekseevna führte diplomatische Korrespondenz, mischte sich in Staatsangelegenheiten ein und versuchte, sie zu beeinflussen. Und dies blieb Elizabeth Petrovna und dem Ehemann von Katharina der Großen nicht unbemerkt, um das Exil zu vermeiden, begann sie heimlich ihr Spiel zu spielen und überzeugte den Hof von ihrer Einfachheit und Harmlosigkeit. Ohne den plötzlichen Tod der Tante von Pjotr ​​Fedorovich wäre er nicht auf den Thron gekommen, weil die Verschwörung bereits existierte. Mit dem Tod von Elizabeth Petrovna wurde der alte Zweig der Familie Romanov unterbrochen.

Peter III. mit Katharina II. und Sohn - G.K. Groot

Plötzliche Herrschaft

Peter III. begann seine Herrschaft mit der Zerstörung des „Geheimbüros“, gab den Adligen 1762 Freiheiten, begnadigte viele Menschen. Aber das machte das Volk beim Kaiser nicht beliebt. Sein Wunsch nach Kirchenreform und der Rückgabe aller im Siebenjährigen Krieg von Preußen eroberten Ländereien machte den Kaiser zum Gegenstand öffentlicher Empörung. Katharina II. nutzte ihre Abneigung gegen ihren Ehemann aus und bereitete gleichzeitig einen Putsch vor, an dem sich 10.000 Soldaten und Unterstützer unter den Adligen hinter ihr befanden, darunter die Brüder Orlov. Die, während der Ehemann von Katharina der Großen in Oranienbaum war, sie heimlich nach St. Petersburg brachte und am 9. Juli 1762 zur Kaiserin und in Zukunft Paul I. zum Erben der russischen Krone ausrief.

Am nächsten Tag verzichtete Peter III. auf den Thron. Ein Brief von Peter III. an seine Frau, die ihn gestürzt hat, ist erhalten geblieben.

Trotz dieser Bitte starb er während seiner Haft in Ropsha unter ungeklärten Umständen, einer Version zufolge - an einem Schlag auf den Kopf während eines Saufgelages, einer anderen - wurde er vergiftet. Dem Volk wurde mitgeteilt, dass er an „Hämorrhoidalkoliken“ gestorben sei. Dies war der Beginn der Ära der Herrschaft von Katharina II. der Großen.

Krönung von Katharina II. in der Himmelfahrtskathedrale. 1762. Nach der Zeichnung von J.-L. Devilly und M. Makhaeva

Versionen des Mordes

Einer Version zufolge wurde Alexei Orlov als Mörder bezeichnet. Es sind drei Briefe von Alexei an Catherine aus Ropsha bekannt, von denen die ersten beiden im Original existieren.

"Unser Freak wurde sehr krank und eine unerwartete Kolik befiel ihn, und ich bin gefährlich, dass er heute Nacht nicht stirbt, aber ich habe mehr Angst, dass er nicht zum Leben erweckt wird ..."

„Ich fürchte den Zorn Eurer Majestät, damit Ihr nicht wütend an uns denkt und wir nicht das Gleichnis vom Tod Eures Bösewichts sind<…>er selbst ist jetzt so krank, dass ich glaube, dass er bis zum Abend nicht überlebt hat und fast völlig bewusstlos ist, was das ganze Team hier weiß und zu Gott betet, dass er es so schnell wie möglich aus unseren Händen bekommt. »

Aus diesen beiden Briefen erkannten die Forscher, dass der abgedankte Herrscher plötzlich krank wurde. Die Gardisten mussten ihm aufgrund der Vergänglichkeit einer schweren Krankheit nicht gewaltsam das Leben nehmen.

Der dritte Brief spricht von der Gewaltsamkeit des Todes von Peter III.:

„Mutter, er ist nicht auf der Welt, aber niemand hat daran gedacht, und wie können wir nur daran denken, unsere Hände gegen den Souverän zu erheben. Aber, gnädige Frau, ein Unglück ist passiert: Wir waren betrunken, und er auch, er hat mit Prinz Fjodor [Baryatinsky] gestritten; Wir hatten keine Zeit, uns zu trennen, aber er war weg.“

Der dritte Brief ist der einzige bisher bekannte urkundliche Beweis für die Ermordung des abgesetzten Kaisers. Dieser Brief ist uns in einer Kopie von F. V. Rostopchin überliefert. Der Originalbrief wurde angeblich von Kaiser Paul I. in den frühen Tagen seiner Regierungszeit zerstört.

Die Regierungszeit von Peter III (kurz)

Die Herrschaft von Peter 3 (Kurzgeschichte)

Es gibt viele scharfe Wendungen in der Biographie von Peter III. Er wurde am 10. Februar 1728 geboren, verlor aber sehr bald seine Mutter und elf Jahre später seinen Vater. Ab dem elften Lebensjahr war der junge Mann bereit, Schweden zu regieren, aber alles änderte sich, als die neue Herrscherin Russlands, Kaiserin Elisabeth, ihn 1742 zu ihrem Nachfolger erklärte. Zeitgenossen bemerken, dass Peter III. selbst für einen Herrscher nicht sehr gebildet war und nur wenig über den lateinischen, französischen und lutherischen Katechismus wusste.

Gleichzeitig bestand Elizabeth auf der Umerziehung von Peter und er studierte beharrlich die russische Sprache und die Grundlagen des orthodoxen Glaubens. 1745 heiratete er Katharina II., die spätere Kaiserin von Russland, die ihm einen Sohn gebar, Paul I., den künftigen Erben. Unmittelbar nach dem Tod von Elizabeth wurde Peter ohne Krönung zum russischen Kaiser erklärt. Er war jedoch dazu bestimmt, nur einhundertsechsundachtzig Tage zu regieren. Während seiner Regierungszeit drückte Peter III. in der Zeit des Siebenjährigen Krieges offen seine Sympathie für Preußen aus und war aus diesem Grund in der russischen Gesellschaft nicht sehr beliebt.

Mit seinem wichtigsten Manifest vom 18. Februar 1762 schafft der Monarch den Pflichtdienst des Adels ab, löst die Geheimkanzlei auf und erteilt auch den Schismatikern die Erlaubnis, in ihre Heimat zurückzukehren. Aber selbst solch innovative mutige Befehle konnten Peter keine Popularität in der Gesellschaft bringen. Während der kurzen Zeit seiner Herrschaft wurde die Leibeigenschaft erheblich gestärkt. Außerdem sollten sich die Geistlichen nach seinem Erlass die Bärte abrasieren, in den Kirchen nur die Ikonen des Heilands und der Gottesmutter belassen und sich fortan wie lutherische Pfarrer kleiden. Auch Zar Peter der Dritte versuchte, die Charta und das Leben der russischen Armee auf preußische Weise neu zu gestalten.

Peter der Dritte bewundert Friedrich den Zweiten, den damaligen Herrscher Preußens, und führt Russland zu ungünstigen Bedingungen aus dem Siebenjährigen Krieg, indem er alle von den Russen eroberten Länder an Preußen zurückgibt. Dies löste allgemeine Empörung aus. Historiker glauben, dass nach dieser wichtigen Entscheidung der größte Teil des Gefolges des Zaren an einer Verschwörung gegen ihn teilnahm. In der Rolle des Initiators dieser Verschwörung, die von den Wachen unterstützt wurde, war die Frau von Peter dem Dritten selbst - Ekaterina Alekseevna. Aus diesen Ereignissen beginnt der Palastputsch von 1762, der mit dem Sturz des Zaren und der Thronbesteigung von Katharina II. endet.

Noch zu ihren Lebzeiten im Jahr 1742 erklärte Kaiserin Elizaveta Petrovna ihren Neffen, den Sohn von Anna Petrovnas verstorbener älterer Schwester Karl-Peter-Ulrich, Herzog von Holstein-Gotorp, zum rechtmäßigen Erben des russischen Throns. Er war auch ein schwedischer Prinz, da er der Enkel von Königin Ulrika Eleonora war, die die Macht von Karl XII erbte, der keine Kinder hatte. Daher wurde der Junge im lutherischen Glauben erzogen, und sein Erzieher war der Militärmarschall Graf Otto Brumenn bis ins Mark seiner Knochen. Aber nach dem Friedensvertrag, der 1743 in der Stadt Abo nach der eigentlichen Niederlage Schwedens im Krieg mit Russland unterzeichnet wurde, war Ulrika-Eleonora von den Plänen gezwungen, ihren Enkel auf den Thron zu krönen, und der junge Herzog zog nach St. Petersburg aus Stockholm.

Nach der Annahme der Orthodoxie erhielt er den Namen Peter Fedorovich. Sein neuer Lehrer war Jacob von Stehlin, der seinen Schüler für einen begabten jungen Mann hielt. Er zeichnete sich eindeutig in Geschichte, Mathematik, wenn es um Festung und Artillerie ging, und Musik aus. Elizaveta Petrovna war mit seinem Erfolg jedoch unzufrieden, weil er die Grundlagen der Orthodoxie und der russischen Literatur nicht studieren wollte. Nach der Geburt des Enkels von Pavel Petrovich am 20. September 1754 begann die Kaiserin, ihr die kluge und entschlossene Großherzogin Ekaterina Alekseevna näher zu bringen, und erlaubte ihrem sturen Neffen, „zum Spaß“ das Holsteiner Garde-Regiment in Oranienbaum zu gründen. Zweifellos wollte sie Paul zum Thronfolger erklären und Katharina zur Regentin ausrufen, bis er volljährig war. Dies verschlechterte die Beziehung der Ehegatten weiter.

Nach dem plötzlichen Tod von Elizabeth Petrovna am 5. Januar 1762 heiratete Großherzog Peter III. Fedorovich offiziell das Königreich. Er stoppte jedoch nicht die zaghaften Wirtschafts- und Verwaltungsreformen, die die verstorbene Kaiserin begann, obwohl er nie persönliche Sympathie für sie empfand. Vermutlich blieb das ruhige, gemütliche Stockholm für ihn ein Paradies im Vergleich zum überfüllten und unvollendeten St. Petersburg.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich in Russland eine schwierige innenpolitische Situation entwickelt.

Im Kodex von 1754 sprach Kaiserin Elisabeth Petrowna vom Monopolrecht der Adligen, Land und Leibeigene zu besitzen. Die Grundbesitzer hatten einfach keine Gelegenheit, sich das Leben zu nehmen, sie mit der Viehpeitsche zu bestrafen und zu foltern. Die Adligen erhielten ein uneingeschränktes Recht, Bauern zu kaufen und zu verkaufen. In elisabethanischen Zeiten war die Hauptform des Protests von Leibeigenen, Schismatikern und Sektierern die Massenflucht von Bauern und Stadtbewohnern. Hunderttausende flohen nicht nur an den Don und nach Sibirien, sondern auch nach Polen, Finnland, Schweden, Persien, Chiwa und in andere Länder. Es gab noch andere Anzeichen der Krise - das Land wurde von "Räuberbanden" überschwemmt. Die Regierungszeit der „Tochter von Petrova“ war nicht nur eine Zeit der Blüte der Literatur und Kunst, des Aufkommens der edlen Intelligenz, sondern auch eine Zeit, in der die russische steuerzahlende Bevölkerung eine Zunahme ihres Mangels verspürte Freiheit, menschliche Erniedrigung, Ohnmacht gegenüber sozialer Ungerechtigkeit.

„Die Entwicklung hat vor ihrem Wachstum aufgehört; In den Jahren des Mutes blieb er derselbe wie in der Kindheit, er wuchs auf, ohne zu reifen, - er schrieb über den neuen Kaiser V.O. Klyuchevsky. „Er war ein erwachsener Mann und blieb für immer ein Kind.“ Der herausragende russische Historiker verlieh Peter III., wie andere in- und ausländische Forscher, viele negative Eigenschaften und beleidigende Beinamen, über die man streiten kann. Von allen früheren Souveränen und Souveränen hielt vielleicht nur er 186 Tage auf dem Thron, obwohl er sich durch Unabhängigkeit bei politischen Entscheidungen auszeichnete. Die negative Charakterisierung von Peter III. wurzelt in der Zeit von Katharina II., die sich alle Mühe gab, ihren Ehemann auf jede erdenkliche Weise zu diskreditieren und ihre Untertanen mit der Vorstellung zu inspirieren, was für eine große Leistung sie bei der Rettung Russlands vor dem Tyrannen vollbracht hatte. „Mehr als 30 Jahre sind vergangen, seit die traurige Erinnerung an Peter III. zu Grabe getragen wurde“, schrieb N.M. Karamzin im Jahr 1797 - und Europa die ganze Zeit über betrogen, beurteilte diesen Souverän nach den Worten seiner Todfeinde oder ihrer abscheulichen Unterstützer.

Der neue Kaiser war kleinwüchsig, hatte einen unverhältnismäßig kleinen Kopf und eine Stupsnase. Er war sofort unbeliebt, denn nach den grandiosen Siegen über die beste preußische Armee Europas, Friedrich II. den Großen im Siebenjährigen Krieg und der Einnahme Berlins durch Graf Tschernyschew, unterzeichnete Peter III Adel - Frieden, der dem besiegten Preußen alle eroberten Gebiete ohne Vorbedingungen zurückgab. Als Zeichen der Entschuldigung vor dem leerstehenden Gebäude der preußischen Botschaft soll er im Januarfrost sogar zwei Stunden lang "auf der Hut" unter dem Geschütz gestanden haben. Herzog Georg von Holstein-Gottorp wurde zum Oberbefehlshaber der russischen Armee ernannt. Als die Günstling des Kaisers, Elizaveta Romanovna Vorontsova, ihn nach dieser seltsamen Tat fragte: „Was hat dir dieser Friedrich gegeben, Petrusha – schließlich haben wir ihn in Schweif und Mähne geschlagen?“, antwortete er aufrichtig: „Ich liebe Friedrich, weil ich Liebe alle! » Vor allem aber legte Peter III. Wert auf eine vernünftige Ordnung und Disziplin, wobei er die in Preußen etablierte Ordnung als Vorbild betrachtete. Der Kaiser ahmte Friedrich den Großen nach, der wunderbar Flöte spielte, und studierte fleißig Geigenkünste!

Pjotr ​​Fedorovich hoffte jedoch, dass der König von Preußen ihn im Krieg mit Dänemark unterstützen würde, um Holstein zurückzugewinnen, und schickte sogar 16.000 Soldaten und Offiziere unter dem Kommando des Kavalleriegenerals Pjotr ​​Aleksandrovich Rumyantsev nach Braunschweig. Die preußische Armee befand sich jedoch in einem so beklagenswerten Zustand, dass Friedrich der Große es nicht wagte, sie in einen neuen Krieg zu ziehen. Ja, und Rumjanzew war alles andere als erfreut darüber, dass die Preußen von ihm viele Male als Verbündete geschlagen wurden!

Lomonossow reagierte in seiner Broschüre auf die Thronbesteigung Peters III.:

„Hat einer von denen, die in die Welt hineingeboren wurden, gehört,

Damit die triumphierenden Menschen

In die Hände der Besiegten ausgeliefert?

Oh schade! Oh, seltsame Wendung!

Friedrich II. der Große wiederum verlieh dem Kaiser den Rang eines Obersten in der preußischen Armee, was die russischen Offiziere weiter empörte, die die zuvor unbesiegbaren Preußen bei Groß-Jägersdorf, bei Zorndorf und bei Kunersdorf besiegten und Berlin einnahmen 1760. Infolge des blutigen Siebenjährigen Krieges erhielten russische Offiziere nichts als unschätzbare militärische Erfahrung, wohlverdiente Autorität, militärische Ränge und Befehle.

Und ehrlich gesagt und ohne es zu verbergen, liebte Peter III. Seine "dünne und dumme" Frau Sophia-Friedrich-August, Prinzessin von Anhalt-Zerbst, in der Orthodoxie, Kaiserin Ekaterina Alekseevna, nicht. Ihr Vater Christian-Augustin war in aktiven preußischen Diensten und war Statthalter der Stadt Stettin, und ihre Mutter Johanna-Elizabeth stammte aus einem alten Adelsgeschlecht von Holstein-Gottorp. Es stellte sich heraus, dass der Großherzog und seine Frau entfernte Verwandte waren und sogar einen ähnlichen Charakter hatten. Beide zeichneten sich durch eine seltene Zielstrebigkeit, an Wahnsinn grenzende Furchtlosigkeit, grenzenlosen Ehrgeiz und exorbitante Eitelkeit aus. Sowohl Ehemann als auch Ehefrau betrachteten die Monarchie als ihr natürliches Recht und ihre eigenen Entscheidungen - das Gesetz für Untertanen.

Und obwohl Ekaterina Alekseevna dem Thronfolger einen Sohn, Pavel Petrovich, schenkte, blieben die Beziehungen zwischen den Ehepartnern immer kühl. Trotz des Gerichtsklatsches über die zahllosen Ehebrüche seiner Frau war Paul seinem Vater sehr ähnlich. Dies entfremdete die Ehepartner jedoch nur voneinander. Umgeben vom Kaiser traten die von ihm eingeladenen holsteinischen Aristokraten - Prinz Holstein-Becksky, Herzog Ludwig von Holstein und Baron Ungern - bereitwillig über Catherines Liebesbeziehungen entweder mit Prinz Saltykov (Gerüchten zufolge war Pavel Petrovich sein Sohn) oder mit Prinz Poniatovsky, dann mit Graf Chernyshev, dann mit Graf Grigory Orlov.

Der Kaiser war irritiert von Catherines Wunsch, russifiziert zu werden, orthodoxe religiöse Sakramente zu verstehen und die Traditionen und Bräuche zukünftiger russischer Untertanen zu lernen, die Peter III. Als heidnisch betrachtete. Er sagte mehr als einmal, dass er sich wie Peter der Große von seiner Frau scheiden lassen und der Ehemann der Tochter des Kanzlers, Elizaveta Mikhailovna Vorontsova, werden würde.

Catherine bezahlte ihn auf Gegenseitigkeit. Grund für die gewünschte Scheidung von seiner ungeliebten Frau waren die in Versailles fabrizierten „Briefe“ von Großherzogin Katharina an Feldmarschall Apraksin, dass er nach dem Sieg über die preußischen Truppen bei Memel 1757 nicht nach Ostpreußen einreisen solle, um Friedrich den Zugang zu ermöglichen Großartig, um sich von einer Niederlage zu erholen. Im Gegenteil, als der französische Botschafter in Warschau von Elizaveta Petrovna die Entfernung des Königs des Commonwealth, Stanislav-August Poniatowski, aus St. Petersburg forderte und auf seine Liebesbeziehung mit der Großherzogin anspielte, erklärte Catherine der Kaiserin offen: Russische Kaiserin und wie kann er es wagen, der Herrin der stärksten europäischen Macht seinen Willen aufzuzwingen?

Kanzler Michail Illarionovich Vorontsov musste die Fälschung dieser Papiere nicht beweisen, aber Peter III. Äußerte dennoch in einem privaten Gespräch mit dem St. Petersburger Polizeichef Nikolai Alekseevich Korf seine innersten Gedanken: Peter, mit seiner ersten Frau - lass ihn bete und bereue! Und ich werde sie zu meinem Sohn nach Shlisselburg bringen ... ". Vorontsov beschloss, die Dinge nicht mit Verleumdungen gegen die Frau des Kaisers zu überstürzen.

Sein Schlagwort von der „allgemeinen christlichen Liebe“ und der Aufführung von Mozarts Werken auf der Geige auf sehr anständigem Niveau, mit dem Peter III. in die russische Geschichte eingehen wollte, trug jedoch nicht zu seiner Popularität beim heimischen Adel bei. Tatsächlich war er, in streng deutscher Atmosphäre aufgewachsen, enttäuscht von der Moral, die am Hof ​​seiner mitfühlenden Tante mit ihren Lieblingen, ministeriellen Bocksprüngen, ewigen Ballzeremonien und Militärparaden zu Ehren von Peters Siegen herrschte. Peter III., Der zur Orthodoxie konvertiert war, besuchte insbesondere zu Ostern keine Gottesdienste in Kirchen, pilgerte nicht zu heiligen Stätten und Klöstern und befolgte das obligatorische religiöse Fasten. Die russischen Adligen glaubten, er sei im Herzen immer Lutheraner geblieben, wenn nicht sogar ein „Freidenker nach französischer Art“.

Der Großherzog lachte einst herzlich über das Reskript von Elizabeth Petrovna, wonach „der Kammerdiener, der nachts an der Tür Ihrer Majestät Dienst tut, verpflichtet ist, zuzuhören, und wenn die Mutter Kaiserin aus einem Albtraum schreit, legte ihre Hand auf ihre Stirn und sagte „weißer Schwan“, wofür sich dieser Kammerdiener beim Adel beschwerte und den Nachnamen Lebedev erhielt. Als sie älter wurde, träumte Elizaveta Petrovna immer wieder von derselben Szene, wie sie in Cholmogory die abgesetzte Anna Leopoldovna aus ihrem Bett holte, die zu dieser Zeit schon lange tot war. Es half nicht, dass sie fast jede Nacht ihr Schlafzimmer wechselte. Es gab immer mehr edle Lebedevs. Der Einfachheit halber wurden sie nach einer weiteren Passportierung in der Regierungszeit Alexanders II. Von den Landbesitzern Lebedinsky als solche Leute aus der Bauernklasse bezeichnet.

Neben „allgemeiner Freundlichkeit“ und der Geige liebte Peter III. Unterordnung, Ordnung und Gerechtigkeit. Unter ihm wurden die unter Elizabeth Petrovna in Ungnade gefallenen Adligen aus dem Exil zurückgebracht - Herzog Biron, Graf Minich, Graf Lestok und Baroness Mengden - und in Rang und Zustand wiederhergestellt. Dies wurde als Schwelle zu einem neuen "Bironismus" wahrgenommen; der Auftritt eines neuen ausländischen Favoriten zeichnete sich einfach noch nicht ab. Generalleutnant Graf Ivan Vasilievich Gudovich, Militär bis ins Mark seiner Knochen, war für diese Rolle eindeutig nicht geeignet, der zahnlos und idiotisch lächelnde Minich und der ewig verängstigte Biron wurden natürlich von niemandem berücksichtigt.

Der Anblick von St. Petersburg, wo unter den Unterstanden und "rauchigen Hütten" von Staatsdienern und Bürgern, die der Siedlung zugeordnet sind, die Peter-und-Paul-Festung, der Winterpalast und das Haus des Generalgouverneurs der Hauptstadt Menschikow, mit überfüllte, schmutzige Straßen, hoch aufragend, ekelten den Kaiser an. Moskau sah jedoch nicht besser aus und zeichnete sich nur durch seine zahlreichen Kathedralen, Kirchen und Klöster aus. Außerdem verbot Peter der Große selbst, Moskau mit Backsteingebäuden zu bauen und die Straßen mit Steinen zu pflastern. Peter III. wollte das Erscheinungsbild seiner Hauptstadt „Nord-Venedig“ etwas veredeln.

Und er gab zusammen mit dem Generalgouverneur von St. Petersburg, Fürst Tscherkasski, den Auftrag, die jahrelang vermüllte Baustelle vor dem Winterpalast zu säubern, durch die die Höflinge zum Haupteingang gelangten, wie durch die Ruinen von Pompeji, Leibchen zerreißend und Stiefel beschmutzend. Die Petersburger räumten den ganzen Schutt in einer halben Stunde aus und nahmen zerbrochene Ziegel, Dachsparren, rostige Nägel, Glasreste und Gerüstfragmente mit. Der Platz wurde bald von dänischen Meistern ideal gepflastert und wurde zur Dekoration der Hauptstadt. Die Stadt begann allmählich mit dem Wiederaufbau, wofür die Stadtbewohner Peter III. sehr dankbar waren. Dasselbe Schicksal ereilte die Bauhalden in Peterhof, Oranienbaum, beim Alexander-Newski-Kloster und auf Strelna. Die russischen Adligen sahen dies als schlechtes Zeichen - sie mochten keine ausländischen Orden und hatten Angst vor der Zeit von Anna Ioannovna. Die neuen Stadtviertel jenseits der Moika, in denen Bürgerliche "Handelshäuser" eröffneten, sahen manchmal besser aus als die Holzhütten der Stadt, als wären sie aus der Bojaren-Moskau-Vergangenheit übertragen worden.

Der Kaiser war auch dafür unbeliebt, dass er einen strengen Tagesablauf einhielt. Peter III. stand um sechs Uhr morgens auf, alarmierte die Kommandeure der Wachregimenter und arrangierte militärische Überprüfungen mit obligatorischen Übungen in Schritt, Schießen und Kampfformation. Die russischen Gardisten hassten Disziplin und militärische Übungen mit jeder Faser ihrer Seele, betrachteten es als ihr Privileg, Ordnung zu schaffen, und traten manchmal in Regimentern in Hausmänteln und sogar in Nachthemden auf, aber mit einem Charterschwert in der Taille! Der letzte Strohhalm war die Einführung einer Militäruniform im preußischen Stil. Anstelle der russischen dunkelgrünen Armeeuniform mit roten Stehkragen und Manschetten hätten Uniformen in Orange, Blau, Orange und sogar in Kanarienfarben getragen werden sollen. Perücken, Aiguillettes und Espantons wurden obligatorisch, wodurch die „Preobrazhenets“, „Semyonovtsy“ und „Izmailovtsy“ fast nicht mehr zu unterscheiden waren, und schmale Stiefel, in deren Spitzen früher flache deutsche Wodkaflaschen nicht passen konnten. In einem Gespräch mit seinen engen Freunden, den Razumovsky-Brüdern Alexei und Kirill, sagte Peter III., dass die russischen "Wachen die derzeitigen Janitscharen sind und liquidiert werden sollten!"

Gründe für eine Palastverschwörung in der Wache häuften sich genug. Als kluger Mann verstand Peter III., dass es gefährlich war, den „russischen Prätorianern“ sein Leben anzuvertrauen. Und er beschloss, seine eigene persönliche Wache zu gründen - das Holsteiner Regiment unter dem Kommando von General Gudovich, schaffte es jedoch, nur ein Bataillon von 1.590 Personen zu bilden. Nach Russlands seltsamem Ende seiner Teilnahme am Siebenjährigen Krieg hatten es die holsteinisch-gothorpeischen und dänischen Adligen nicht eilig nach Petersburg, das eindeutig eine Isolationspolitik verfolgte, die den Berufsmilitärs keine Vorteile versprach. Verzweifelte Schurken, Trinker und Leute von zweifelhaftem Ruf wurden in das Holstein-Bataillon rekrutiert. Und die Friedfertigkeit des Kaisers alarmierte die Söldner - doppelte Gehälter wurden russischen Militärangehörigen nur während der Zeit der Feindseligkeiten gezahlt. Peter III. wollte jedoch nicht von dieser Regel abweichen, zumal die Staatskasse während der Regierungszeit von Elizabeth Petrovna gründlich verwüstet wurde.

Bundeskanzler Michail Illarionovich Vorontsov und der derzeitige Geheimrat und gleichzeitig Lebenssekretär Dmitry Ivanovich Volkov begannen angesichts der liberalen Stimmung des Kaisers sofort mit der Vorbereitung der höchsten Manifeste, die Peter III. Im Gegensatz zu Anna Leopoldovna und Elizabeth Petrovna nicht nur unterzeichnete, sondern auch lesen. Er korrigierte persönlich den Text der Dokumentenentwürfe und fügte ihnen seine eigenen rationalen kritischen Urteile hinzu.

So wurde gemäß seinem Dekret vom 21. Februar die finstere Geheimkanzlei liquidiert und ihr Archiv „zum ewigen Vergessen“ zur dauerhaften Aufbewahrung an den Regierenden Senat übergeben. Fatal für jeden Russen abgelegte Formel „Wort und Tat!“, die ausreichte, um jeden unabhängig von seiner Standeszugehörigkeit „auf der Folterbank zu testen“; es war sogar verboten, es auszusprechen.

In seinem programmatischen „Manifest über die Freiheit und Freiheit des russischen Adels“ vom 18. Februar 1762 schaffte Peter III. die körperliche Folter von Vertretern der herrschenden Klasse generell ab und gewährte ihnen persönliche Immunitätsgarantien, wenn es sich nicht um Landesverrat handelte Vaterland. Sogar eine so "humane" Hinrichtung für die Adligen wie das Schneiden der Zunge und die Verbannung nach Sibirien anstelle des Abschneidens des Kopfes, eingeführt von Elizaveta Petrovna, wurde verboten. Seine Dekrete bestätigten und erweiterten das edle Destillationsmonopol.

Der russische Adel war schockiert über den öffentlichen Prozess im Fall von General Maria Zotova, dessen Güter zugunsten von kampfunfähigen Soldaten und verkrüppelten Bauern wegen unmenschlicher Behandlung von Leibeigenen versteigert wurden. Dem Generalstaatsanwalt des Senats, Graf Alexej Iwanowitsch Glebow, wurde befohlen, eine Untersuchung im Fall vieler fanatischer Adliger einzuleiten. In diesem Zusammenhang erließ der Kaiser ein separates Dekret, das erste in der russischen Gesetzgebung, das die Ermordung ihrer Bauern durch Grundbesitzer als "tyrannische Qual" bezeichnete, für die solche Grundbesitzer mit lebenslanger Verbannung bestraft wurden.

Von nun an war es verboten, Bauern mit Batogs zu bestrafen, was oft zu ihrem Tod führte - "verwenden Sie dazu nur Stöcke, mit denen nur an weichen Stellen gepeitscht werden kann, um eine Selbstverstümmelung zu verhindern."

Alle flüchtigen Bauern, Sektierer und Deserteure aus Nekrasov, die zu Zehntausenden größtenteils an den Grenzfluss Yaik jenseits des Urals und sogar in das ferne Commonwealth und Chiwa unter der Herrschaft von Elizabeth Petrovna geflohen waren, wurden amnestiert. Per Dekret vom 29. Januar 1762 erhielten sie das Recht, nicht zu ihren früheren Besitzern und in die Kaserne, sondern als Staatsdiener nach Russland zurückzukehren, oder ihnen wurde die Kosakenwürde in der Yaik-Kosakenarmee zuerkannt. Hier sammelte sich das explosivste Menschenmaterial, das von nun an Peter III. leidenschaftlich gewidmet war. Die Altgläubigen-Schismatiker wurden von der Dissenssteuer befreit und konnten nun ihren Lebensunterhalt bestreiten. Schließlich wurden alle Schulden, die sich aus dem Kathedralengesetzbuch von Zar Alexei Michailowitsch angesammelt hatten, von Leibeigenen in Privatbesitz abgeschrieben. Dem Volksjubel waren keine Grenzen gesetzt: In allen ländlichen Pfarreien, Regimentskapellen und schismatischen Sketen wurden Gebete für den Kaiser dargebracht.

Auch die Kaufmannsklasse erwies sich als freundlich behandelt. Durch persönlichen Erlass des Kaisers wurde die zollfreie Ausfuhr von landwirtschaftlichen Gütern und Rohstoffen nach Europa erlaubt, was das Währungssystem des Landes erheblich stärkte. Zur Unterstützung des Außenhandels wurde die Staatsbank mit einem Darlehenskapital von fünf Millionen Silberrubel gegründet. Kaufleute aller drei Zünfte konnten ein langfristiges Darlehen erhalten.

Peter III. beschloss, die kurz vor seinem Tod von Peter dem Großen begonnene Säkularisierung des kirchlichen Grundbesitzes mit Dekret vom 21. März 1762 zu vollenden, indem er das unbewegliche Eigentum aller Landgemeinden und Klöster auf ihre Zäune und Mauern beschränkte und ihnen das Territorium überließ von Friedhöfen und wollte auch Vertretern des Klerus verbieten, Leibeigene und Handwerker zu besitzen. Kirchenhierarchen begrüßten diese Maßnahmen mit offener Unzufriedenheit und schlossen sich der edlen Opposition an.

Dies führte dazu, dass sich zwischen den Pfarrern, die immer näher an den Massen standen, und den Provinzadligen, die Regierungsmaßnahmen zurückhielten, die die Situation der Bauern und Werktätigen irgendwie verbesserten, und dem "weißen Klerus", der sich konstituierte eine stabile Opposition gegen den wachsenden Absolutismus von Patriarch Nikon, lag der Abgrund. Die russisch-orthodoxe Kirche stellte keine einheitliche Kraft mehr dar, und die Gesellschaft war gespalten. Nachdem Katharina II. Kaiserin geworden war, hob sie diese Dekrete auf, um die Heilige Synode ihrer Autorität gehorsam zu machen.

Die Dekrete Peters III. über die allseitige Förderung der Handels- und Industrietätigkeit sollten die Geldbeziehungen im Reich straffen. Sein "Handelsdekret", das protektionistische Maßnahmen zur Entwicklung des Getreideexports beinhaltete, enthielt konkrete Anweisungen, dass energische Adlige und Kaufleute den Wald als nationalen Reichtum des Russischen Reiches pflegen sollten.

Welche anderen liberalen Pläne im Kopf des Kaisers schwärmten, wird niemand herausfinden können ...

Durch einen Sonderbeschluss des Senats wurde beschlossen, eine vergoldete Statue von Peter III zu errichten, aber er selbst widersetzte sich dem. Die Flut liberaler Dekrete und Manifeste erschütterte das edle Russland in seinen Grundfesten und berührte das patriarchalische Russland, das sich noch nicht vollständig von den Überresten des heidnischen Götzendienstes getrennt hatte.

Am 28. Juni 1762, dem Tag vor seinem eigenen Namenstag, reiste Peter III. in Begleitung des holsteinischen Bataillons zusammen mit Elizaveta Romanovna Vorontsova nach Oranienbaum, um alles für die Feier vorzubereiten. Ekaterina wurde unbeaufsichtigt in Peterhof zurückgelassen. Am frühen Morgen, nachdem der feierliche Zug des Kaisers verpasst worden war, wandte sich die Kutsche mit dem Sergeant des Preobraschenski-Regiments Alexei Grigoryevich Orlov und Graf Alexander Ilyich Bibikov an Moplesir, nahm Ekaterina und eilte im Galopp nach St. Petersburg. Hier war schon alles vorbereitet. Das Geld für die Organisation des Palastputsches wurde erneut vom französischen Botschafter Baron de Breteuil geliehen – König Ludwig XV. wollte, dass Russland wieder Feindseligkeiten gegen Preußen und England aufnimmt, was Graf Panin im Falle des erfolgreichen Sturzes von Peter III. zugesagt hatte . Großherzogin Catherine schwieg in der Regel, als Panin ihr farbenfroh das Erscheinen eines „neuen Europas“ unter der Schirmherrschaft des Russischen Reiches beschrieb.

Vierhundert „Preobrashentsev“, „Izmailovtsy“ und „Semenovtsy“, ziemlich aufgewärmt von Wodka und unerfüllbaren Hoffnungen, alles Fremde auszurotten, begrüßten die ehemalige deutsche Prinzessin als orthodoxe russische Kaiserin als „Mutter“! In der Kasaner Kathedrale verlas Katharina II. Das Manifest über ihren eigenen Beitritt, das von Graf Nikita Iwanowitsch Panin verfasst wurde, wo berichtet wurde, dass sie aufgrund der schweren psychischen Störung von Peter III., die sich in seinen verzweifelten republikanischen Bestrebungen widerspiegelte, gezwungen war, es zu nehmen Staatsgewalt in ihre eigenen Hände. Das Manifest enthielt einen Hinweis darauf, dass sie nach Volljährigkeit ihres Sohnes Paul zurücktreten würde. Catherine schaffte es, diesen Absatz so undeutlich zu lesen, dass niemand in der jubelnden Menge wirklich etwas hörte. Wie immer schworen die Truppen der neuen Kaiserin bereitwillig und fröhlich die Treue und eilten zu den Fässern mit Bier und Wodka, die zuvor in den Eingängen aufgestellt worden waren. Nur das Horse Guards Regiment versuchte, zum Newski durchzubrechen, aber auf den Brücken, Rad an Rad, wurden Kanonen fest unter dem Kommando des Zalmeisters (Leutnant) der Gardeartillerie und des Liebhabers der neuen Kaiserin Grigory Grigoryevich Orlov platziert , der schwor, sein Leben zu verlieren, aber die Krönung nicht stören zu lassen. Es stellte sich als unmöglich heraus, die Artilleriestellungen ohne die Hilfe der Infanterie zu durchbrechen, und die berittenen Wachen zogen sich zurück. Für seine Leistung im Namen seiner Geliebten erhielt Orlov den Titel eines Grafen, den Titel eines Senators und den Rang eines Generaladjutanten.

Am Abend desselben Tages zogen 20.000 Kavalleristen und Infanteristen, angeführt von Kaiserin Katharina II., Gekleidet in die Uniform eines Obersten des Preobraschenski-Regiments, nach Oranienbaum, um den legitimen Nachkommen der Romanows zu stürzen. Peter III hatte einfach nichts gegen diese riesige Armee zu verteidigen. Er musste den Verzichtsakt schweigend unterschreiben, arrogant verlängert von seiner Frau direkt aus dem Sattel. Bei der Trauzeugin, Gräfin Elizaveta Vorontsova, zerrissen die Izmaylovo-Soldaten ihr Ballkleid in Fetzen, und seine Patentochter, die junge Prinzessin Vorontsova-Dashkova, rief Peter kühn ins Gesicht: „Also, Pate, sei nicht unhöflich Ihre Frau in der Zukunft!“ Der abgesetzte Kaiser antwortete traurig: „Mein Kind, es tut dir nicht weh, daran zu denken, dass es viel sicherer ist, Brot und Salz mit ehrlichen Narren wie deiner Schwester und mir zu fahren, als mit großen Weisen, die den Saft einer Zitrone auspressen und die Schale darunter werfen ihre Füße."

Am nächsten Tag stand Peter III. bereits in Ropsha unter Hausarrest. Dort durfte er mit seinem geliebten Hund, einem Negerdiener und einer Geige leben. Er hatte nur noch eine Woche zu leben. Es gelang ihm, Katharina II. Zwei Notizen mit einem Gnadengesuch und der Bitte zu schreiben, ihn zusammen mit Elizabeth Vorontsova nach England gehen zu lassen, und endete mit den Worten: „Ich hoffe auf Ihre Großzügigkeit, dass Sie mich laut dem Christen nicht ohne Essen lassen Modell“, signiert „dein ergebener Lakai“.

Am Samstag, dem 6. Juli, wurde Peter III. Während eines Kartenspiels von seinen freiwilligen Gefängniswärtern Alexei Orlov und Prinz Fyodor Baryatinsky getötet. Die Gardisten Grigory Potemkin und Platon Zubov, die in die Pläne der Verschwörung eingeweiht waren und Zeugen des Mobbings des in Ungnade gefallenen Kaisers waren, trugen die Wache unaufhörlich, aber sie wurden nicht behindert. Am Morgen schrieb Orlov in einer betrunkenen Handschrift, die vor Schlaflosigkeit schwankte, wahrscheinlich direkt auf der Trommel des Flaggoffiziers, eine Notiz an „unsere allrussische Mutter“ Katharina II., In der er sagte, dass „unser Freak sehr krank ist, egal wie er ist heute gestorben.“

Das Schicksal von Pjotr ​​Fedorovich war eine ausgemachte Sache, er brauchte nur einen Vorwand. Und Orlov beschuldigte Peter, die Karte verzerrt zu haben, worauf er empört rief: "Mit wem redest du, Leibeigener?!" Es folgte ein exakter, schrecklicher Schlag mit einer Gabel in die Kehle, und mit einem Keuchen fiel der ehemalige Kaiser zurück. Orlov war verblüfft, aber der findige Prinz Baryatinsky band den Hals des Sterbenden sofort mit einem seidenen Holsteiner Schal fest, so dass das Blut nicht aus dem Kopf floss und unter der Gesichtshaut brannte.

Später schrieb Alexei Orlov, der nüchtern geworden war, einen ausführlichen Bericht an Katharina II., in dem er sich des Todes von Peter III. schuldig bekannte: „Mutter, barmherzige Kaiserin! Wie soll ich erklären, beschreiben, was passiert ist: Du wirst deinem treuen Sklaven nicht glauben. Aber wie vor Gott werde ich die Wahrheit sagen. Mutter! Ich bin bereit, in den Tod zu gehen, aber ich selbst weiß nicht, wie es zu dieser Not kam. Wir sind gestorben, als du keine Gnade hattest. Mutter - er ist nicht auf der Welt. Aber niemand dachte daran, und wie können wir daran denken, unsere Hände gegen den Souverän zu erheben! Aber die Katastrophe schlug ein. Er stritt am Tisch mit Fürst Fjodor Borjatinski; bevor wir [mit Sergeant Potemkin] Zeit hatten, sie zu trennen, war er schon weg. Wir selbst erinnern uns nicht, was wir getan haben, aber wir sind alle schuldig und der Hinrichtung würdig. Erbarme dich meiner für meinen Bruder. Ich habe dir ein Geständnis gebracht, und es gibt nichts zu suchen. Vergib mir oder sag mir, ich soll bald fertig werden. Das Licht ist nicht süß – es hat euch verärgert und eure Seelen für immer ruiniert.

Catherine vergoss eine „Witwenträne“ und belohnte alle Teilnehmer des Palastputsches großzügig, während sie gleichzeitig den Wachoffizieren außergewöhnliche militärische Ränge verlieh. Der kleine russische Hetman, Feldmarschall Graf Kirill Grigoryevich Razumovsky, erhielt "zusätzlich zum Einkommen seines Hetmans und dem Gehalt, das er erhielt" 5.000 Rubel pro Jahr und einen Immobilienberater, Senator und Chief Officer Graf Nikita Ivanovich Panin - 5.000 Rubel pro Jahr . Dem eigentlichen Kammerherrn Grigory Grigorievich Orlov wurden 800 Leibeigene und die gleiche Anzahl von Second-Majors des Preobraschenski-Regiments Alexei Grigorievich Orlov gewährt. Der Kapitänleutnant des Preobraschenski-Regiments Pjotr ​​Passek und der Leutnant des Semenowski-Regiments Prinz Fjodor Borjatinski erhielten jeweils 24.000 Rubel. Die Aufmerksamkeit der Kaiserin wurde auch vom Leutnant des Preobrazhensky-Regiments, Prinz Grigory Potemkin, der 400 Seelen von Leibeigenen erhielt, und Prinz Pyotr Golitsyn, der 24.000 Rubel aus der Schatzkammer erhielt, gelenkt.

Am 8. Juni 1762 gab Katharina II. öffentlich bekannt, dass Peter III. Fedorovich gestorben war: "Der ehemalige Kaiser starb nach Gottes Willen plötzlich an Hämorrhoidenkoliken und starken Darmschmerzen" - was für die meisten Anwesenden absolut unverständlich war aufgrund des weit verbreiteten medizinischen Analphabetismus - und arrangierte sogar eine prächtige "Beerdigung" eines einfachen Holzsargs ohne Dekoration, der in der Familiengruft der Familie Romanov aufgestellt wurde. Nachts wurden die sterblichen Überreste des ermordeten Kaisers heimlich in eine einfache hölzerne Domina gelegt.

Die eigentliche Beerdigung fand am Vortag in Ropsha statt. Die Ermordung von Kaiser Peter III. hatte ungewöhnliche Folgen: Wegen des Halsbandes, das zum Zeitpunkt des Todes mit einem Halstuch verbunden war, lag ein schwarzer Mann im Sarg! Die Soldaten der Garde entschieden sofort, dass sie statt Peter III. einen „schwarzen Arap“, einen der vielen Palastnarren, eingesetzt hatten, zumal sie wussten, dass sich die Ehrengarde auf die Beerdigung am nächsten Tag vorbereitete. Dieses Gerücht verbreitete sich unter den in St. Petersburg stationierten Wachen, Soldaten und Kosaken. In ganz Russland verbreitete sich das Gerücht, dass der volksfreundliche Zar Pjotr ​​Fedorovich auf wundersame Weise entkommen sei, und zweimal bestatteten sie nicht ihn, sondern einige Bürgerliche oder Hofnarren. Und deshalb fanden mehr als zwanzig „wundersame Befreiungen“ von Peter III. statt, von denen die größte der Don-Kosake, der pensionierte Kornett Emelyan Ivanovich Pugachev war, der einen schrecklichen und gnadenlosen russischen Aufstand organisierte. Anscheinend wusste er viel über die Umstände der doppelten Beerdigung des Kaisers und dass die Yaik-Kosaken und außer Kontrolle geratenen Schismatiker bereit waren, seine „Auferstehung“ zu unterstützen: Es war kein Zufall, dass das Kreuz der Altgläubigen auf den Bannern von Pugachevs Armee abgebildet war .

Die Prophezeiung von Peter III., die Prinzessin Vorontsova-Dashkova gegenüber ausgesprochen wurde, erwies sich als wahr. Alle, die ihr halfen, Kaiserin zu werden, mussten bald von der großen „Dankbarkeit“ Katharinas II. überzeugt werden. Damit sie sich entgegen ihrer Meinung zur Regentin erklären und mit Hilfe des Reichsrates regieren konnte, erklärte sie sich zur Kaiserin und wurde am 22. September 1762 in der Himmelfahrtskathedrale im Kreml offiziell gekrönt.

Eine schreckliche Warnung für die wahrscheinliche adlige Opposition war die Wiederherstellung der Detektivpolizei, die den neuen Namen Geheime Expedition erhielt.

Nun wurde eine Verschwörung gegen die Kaiserin ausgeheckt. Der Dekabrist Michail Iwanowitsch Fonwizin hinterließ eine merkwürdige Notiz: „Im Jahr 1773 ... als der Zarewitsch volljährig wurde und eine Darmstädter Prinzessin namens Natalja Alexejewna heiratete, wurde Graf N.I. Panin, sein Bruder Feldmarschall P.I. Panin, Prinzessin E.R. Dashkova, Prinz N. V. Repnin, einer der Bischöfe, fast Metropolit Gabriel, und viele der damaligen Adligen und Wachoffiziere gingen eine Verschwörung ein, um Katharina II. zu stürzen, die ohne [gesetzliches] Recht [auf den Thron] regierte, und statt ihrer ihren Erwachsenen zu erziehen Sohn. Pavel Petrovich wusste davon, stimmte zu, die ihm von Panin angebotene Verfassung anzunehmen, genehmigte sie mit seiner Unterschrift und leistete einen Eid, dass er, nachdem er regiert hatte, dieses grundlegende Staatsgesetz, das die Autokratie begrenzte, nicht verletzen würde.

Die Besonderheit aller russischen Verschwörungen bestand darin, dass die Oppositionellen, die nicht über eine solche Erfahrung wie ihre westeuropäischen Verbündeten verfügten, ständig versuchten, die Grenzen ihres engen Kreises zu erweitern. Und wenn der Fall den höheren Klerus betraf, wurden ihre Pläne sogar den Pfarrern bekannt, die in Russland dem einfachen Volk die Änderungen in der Staatspolitik sofort erklären mussten. Es ist unmöglich, das Erscheinen von Emelyan Ivanovich Pugachev genau im Jahr 1773 als Unfall oder bloßen Zufall zu betrachten: Er konnte aus eben dieser Quelle von den Plänen hochrangiger Verschwörer erfahren und auf seine Weise die oppositionellen Stimmungen des Adels dagegen einsetzen die Kaiserin in der Hauptstadt, die sich furchtlos auf die regulären Regimenter der kaiserlichen Armee in der Uralsteppe zubewegt und ihnen eine Niederlage nach der anderen zufügt.

Kein Wunder, dass Pugachev wie sie ständig auf den Namen Pavel als zukünftigen Nachfolger der Arbeit des "Vaters" und des Sturzes der verhassten Mutter appellierte. Katharina II. Erfuhr von den Vorbereitungen für den Putsch, der mit der "Pugachevshchina" zusammenfiel, und verbrachte fast ein Jahr in der Kabine des Admirals ihrer Yacht Shtandart, die ständig unter dem Schutz von zwei neuesten Schlachtschiffen mit Gläubigen an der Wassiljewski-Nehrung stand Besatzungen. In einem schwierigen Moment war sie bereit, nach Schweden oder England zu segeln.

Nach der öffentlichen Hinrichtung von Pugachev in Moskau wurden alle hochrangigen Verschwörer von St. Petersburg in den ehrenvollen Ruhestand geschickt. Die übermäßig energische Ekaterina Romanovna Vorontsova-Dashkova ging lange Zeit auf ihr eigenes Anwesen, Graf Panin, der formell Präsident des Auslandskollegiums blieb, wurde tatsächlich aus den Staatsangelegenheiten entfernt, und Grigory Grigorievich Orlov, angeblich heimlich mit der Kaiserin verheiratet, war es durfte nicht mehr an einer Audienz bei Katharina II. teilnehmen und wurde später auf sein eigenes Lehen verbannt. Generaladmiral Graf Aleksey Grigoryevich Orlov-Chesmensky, der Held des ersten russisch-türkischen Krieges, wurde von seinem Posten als Kommandant der russischen Flotte entbunden und in den diplomatischen Dienst im Ausland geschickt.

Auch die lange und erfolglose Belagerung von Orenburg hatte ihre Gründe. Infanteriegeneral Leonty Leontyevich Bennigsen sagte später aus: „Als die Kaiserin während der Sommersaison in Tsarskoye Selo lebte, lebte Pavel normalerweise in Gatchina, wo er eine große Truppenabteilung hatte. Er umgab sich mit Wachen und Streikposten; Patrouillen bewachten ständig die Straße nach Zarskoje Selo, besonders nachts, um sie an unerwarteten Unternehmungen zu hindern. Er bestimmte sogar im Voraus die Route, auf der er sich notfalls mit den Truppen zurückziehen würde; Die Straßen entlang dieser Route wurden von vertrauenswürdigen Beamten untersucht. Diese Route führte in das Land der Ural-Kosaken, von wo aus der berühmte Rebell Pugachev auftauchte, der es 1773 schaffte, sich zu einer bedeutenden Partei zu machen, zuerst unter den Kosaken selbst, indem er ihnen versicherte, er sei Peter III., Der geflohen war aus dem Gefängnis, in dem er festgehalten wurde, und gab fälschlicherweise seinen Tod bekannt. Pavel zählte sehr auf den freundlichen Empfang und die Hingabe dieser Kosaken ... Aber er wollte Orenburg zur Hauptstadt machen.“ Wahrscheinlich hatte Paul diese Idee in Gesprächen mit seinem Vater, den er als Kind sehr liebte. Es ist kein Zufall, dass eine der ersten – aus Sicht des gesunden Menschenverstandes – wenig erklärten Handlungen von Kaiser Paul I. der feierliche Akt der zweiten „Hochzeit“ der beiden erhabensten Toten in ihren Särgen war – Katharina II. Und Peter III!

Die Palastputsche im „von Peter dem Großen unvollendeten Tempel“ schufen also einen ständigen Boden für Betrügereien, die sowohl die Interessen des edlen Russlands als auch des leibeigenen orthodoxen Russlands verfolgten und sogar fast gleichzeitig stattfanden. Dies ist seit der Zeit der Wirren der Fall.

Die Serie „Catherine“ wurde auf den Bildschirmen veröffentlicht, in diesem Zusammenhang wächst das Interesse an den umstrittenen Figuren in der Geschichte Russlands, Kaiser Peter III. Und seiner Frau, die Kaiserin Katharina II. Wurde. Deshalb präsentiere ich eine Auswahl von Fakten über das Leben und die Herrschaft dieser Monarchen des Russischen Reiches.

Peter und Catherine: ein gemeinsames Porträt von G.K.Groot

Peter III (Peter Fedorovich, geb. Karl Peter Ulrich von Holstein-Gottorp)war ein sehr außergewöhnlicher Kaiser. Er beherrschte die russische Sprache nicht, spielte gerne mit Soldaten und wollte Russland nach protestantischem Ritus taufen. Sein mysteriöser Tod führte zum Auftauchen einer Galaxie von Betrügern.

Bereits von Geburt an konnte Peter zwei kaiserliche Titel beanspruchen: Schwedisch und Russisch. Auf der Seite seines Vaters war er der Großneffe von König Karl XII, der selbst zu sehr mit Feldzügen beschäftigt war, um zu heiraten. Peters Großvater mütterlicherseits war der Hauptfeind Karls, des russischen Kaisers Peter I.

Ein früh verwaister Junge verbrachte seine Kindheit bei seinem Onkel, Bischof Adolf von Eitinsky, wo er dazu erzogen wurde, Russland zu hassen. Er beherrschte die russische Sprache nicht und wurde nach protestantischem Brauch getauft. Zwar beherrschte er außer seiner Muttersprache Deutsch auch keine anderen Sprachen, er sprach nur ein wenig Französisch.

Peter sollte den schwedischen Thron besteigen, doch die kinderlose Kaiserin Elisabeth erinnerte sich an den Sohn ihrer geliebten Schwester Anna und erklärte ihn zum Erben. Der Junge wird nach Russland gebracht, um den kaiserlichen Thron und den Tod zu treffen.

Tatsächlich wurde der kränkliche junge Mann von niemandem besonders gebraucht: weder von der Tante-Kaiserin noch von den Hauslehrern noch später von seiner Frau. Alle interessierten sich nur für seine Herkunft, sogar die liebgewonnenen Worte wurden dem offiziellen Titel des Erben hinzugefügt: "Enkel von Peter I."

Und der Erbe selbst interessierte sich vor allem für Spielzeug - Soldaten. Können wir ihm Infantilismus vorwerfen? Als Peter nach St. Petersburg gebracht wurde, war er erst 13 Jahre alt! Puppen zogen den Erben mehr an als Staatsangelegenheiten oder eine junge Braut.

Es stimmt, mit dem Alter ändern sich seine Prioritäten nicht. Er spielte weiter, aber heimlich. Ekaterina schreibt: „Tagsüber waren seine Spielsachen in meinem Bett und darunter versteckt. Der Großherzog ging nach dem Abendessen zuerst ins Bett, und sobald wir im Bett waren, schloss Kruse (das Dienstmädchen) die Tür mit einem Schlüssel ab, und dann spielte der Großherzog bis ein oder zwei Uhr morgens.

Mit der Zeit werden Spielzeuge größer und gefährlicher. Peter darf ein Regiment holsteinischer Soldaten anschreiben, das der spätere Kaiser begeistert über den Exerzierplatz treibt. Währenddessen lernt seine Frau Russisch und studiert französische Philosophen...

1745 wurde in St. Petersburg die Hochzeit des Erben Peter Fedorovich und Ekaterina Alekseevna, der zukünftigen Katharina II., großartig gefeiert. Es gab keine Liebe zwischen den jungen Ehepartnern - sie unterschieden sich zu sehr in Charakter und Interessen. Die intelligentere und gebildetere Catherine macht sich in ihren Memoiren über ihren Mann lustig: „Er liest keine Bücher, und wenn, dann ist es entweder ein Gebetbuch oder Beschreibungen von Folter und Hinrichtungen.“

Brief des Großherzogs an seine Gemahlin. Vorderseite unten links: le .. fevr./ 1746
Madame, heute Nacht bitte ich Sie, sich keine Unannehmlichkeiten zu machen - schlafen Sie mit mir, da die Zeit, mich zu täuschen, vorbei ist. Nach zwei Wochen Trennung war das Bett zu schmal, heute Nachmittag. Ihr unglücklichster Ehemann, den Sie niemals so Peter nennen würden.
Februar 1746, Tinte auf Papier

Auch mit der Ehepflicht lief bei Peter nicht alles glatt, das belegen seine Briefe, in denen er seine Frau bittet, das „zu eng“ gewordene Bett nicht mit ihm zu teilen. Hier entsteht die Legende, dass der zukünftige Kaiser Paul gar nicht von Peter III. Geboren wurde, sondern von einem der Günstlinge der liebenden Katharina.

Doch trotz der Kälte in der Beziehung vertraute Peter seiner Frau immer. In schwierigen Situationen wandte er sich hilfesuchend an sie, und ihr hartnäckiger Verstand fand einen Ausweg aus allen Schwierigkeiten. Daher erhielt Catherine von ihrem Ehemann den ironischen Spitznamen "Lady Help".

Aber nicht nur Kinderspiele lenkten Peter vom Ehebett ab. 1750 wurden zwei Mädchen dem Gericht vorgestellt: Elizaveta und Ekaterina Vorontsov. Ekaterina Vorontsova wird eine treue Begleiterin ihres königlichen Namensvetters sein, während Elizabeth den Platz der Geliebten von Peter III. einnehmen wird.

Der künftige Kaiser konnte jede Hofschönheit zu seinem Favoriten machen, seine Wahl fiel dennoch auf diese „fette und unbeholfene“ Ehrendame. Liebe ist böse? Es lohnt sich jedoch, der Beschreibung zu vertrauen, die in den Erinnerungen einer vergessenen und verlassenen Frau hinterlassen wurde.

Die scharfzüngige Kaiserin Elizaveta Petrovna fand diese Dreiecksbeziehung sehr amüsant. Sie gab der gutmütigen, aber engstirnigen Vorontsova sogar den Spitznamen „Russin de Pompadour“.

Es war die Liebe, die einer der Gründe für den Fall von Peter wurde. Vor Gericht begannen sie zu sagen, dass Peter nach dem Vorbild seiner Vorfahren seine Frau in ein Kloster schicken und Vorontsova heiraten würde. Er erlaubte sich, Catherine zu beleidigen und zu schikanieren, die anscheinend alle seine Launen ertrug, aber tatsächlich Rachepläne hegte und nach mächtigen Verbündeten suchte.

Während des Siebenjährigen Krieges, in dem Russland sich auf die Seite Österreichs stellte. Peter III. sympathisierte offen mit Preußen und persönlich mit Friedrich II., was nicht zur Popularität des jungen Erben beitrug.

Antropov A. P. Peter III Fedorowitsch (Karl Peter Ulrich)

Aber er ging noch weiter: Der Erbe übergab seinem Idol geheime Dokumente, Informationen über die Anzahl und den Standort der russischen Truppen! Als Elizabeth davon erfuhr, war sie wütend, aber sie vergab ihrem nahen Neffen viel, um seiner Mutter, ihrer geliebten Schwester, willen.

Warum hilft der russische Thronfolger Preußen so offen? Wie Katharina sucht Peter nach Verbündeten und hofft, in Friedrich II. einen von ihnen zu finden. Bundeskanzler Bestuschew-Rjumin schreibt: „Der Großherzog war überzeugt, dass Friedrich II. ihn liebt und mit großem Respekt spricht; Deshalb glaubt er, dass der preußische König, sobald er den Thron besteigt, seine Freundschaft suchen und ihm in allem helfen wird.

Nach dem Tod von Kaiserin Elisabeth wurde Peter III. zum Kaiser ausgerufen, aber nicht offiziell gekrönt. Er zeigte sich als tatkräftiger Herrscher und hat in den sechs Monaten seiner Regentschaft entgegen der landläufigen Meinung viel geleistet. Die Schätzungen seiner Regierungszeit sind sehr unterschiedlich: Catherine und ihre Anhänger beschreiben Peter als schwachsinnigen, ignoranten Martinet und Russophoben. Moderne Historiker schaffen ein objektiveres Bild.

Zunächst schloss Peter mit Preußen zu für Russland ungünstigen Bedingungen Frieden. Dies führte zu Unzufriedenheit in Armeekreisen. Doch dann verlieh sein „Manifest über die Freiheit des Adels“ dem Adel enorme Privilegien. Gleichzeitig erließ er Gesetze, die die Folter und Ermordung von Leibeigenen verbieten, und beendete die Verfolgung der Altgläubigen.

Peter III. versuchte es allen recht zu machen, aber am Ende wandten sich alle Versuche gegen ihn. Der Grund für die Verschwörung gegen Peter waren seine lächerlichen Fantasien über die Taufe Russlands nach protestantischem Vorbild. Die Wachen, die Hauptstütze und Unterstützung der russischen Kaiser, stellten sich auf die Seite von Catherine. In seinem Palast in Orienbaum unterzeichnete Peter die Abdankung.

Gräber von Peter III. und Katharina II. in der Peter-und-Paul-Kathedrale.
Die Grabsteine ​​der Bestatteten haben das gleiche Bestattungsdatum (18. Dezember 1796), was den Eindruck erweckt, dass Peter III. Und Katharina II. Viele Jahre zusammen gelebt haben und am selben Tag gestorben sind.

Peters Tod ist ein großes Rätsel. Nicht umsonst verglich sich Kaiser Paul mit Hamlet: Während der gesamten Regierungszeit Katharinas II. fand der Schatten ihres verstorbenen Mannes keine Ruhe. Aber war die Kaiserin am Tod ihres Mannes schuld?

Laut offizieller Version starb Peter III. an einer Krankheit. Er war nicht bei guter Gesundheit, und die mit dem Putsch und der Abdankung verbundenen Umwälzungen hätten einen stärkeren Menschen töten können. Aber der plötzliche und so schnelle Tod von Peter – eine Woche nach dem Sturz – sorgte für viel Gesprächsstoff. Zum Beispiel gibt es eine Legende, nach der der Liebling von Catherine, Alexei Orlov, der Mörder des Kaisers war.

Der illegale Sturz und der verdächtige Tod von Peter brachten eine ganze Galaxie von Hochstaplern hervor. Allein in unserem Land versuchten mehr als vierzig Menschen, sich als Kaiser auszugeben. Der berühmteste von ihnen war Emelyan Pugachev. Im Ausland wurde einer der falschen Peters sogar König von Montenegro. Der letzte Betrüger wurde 1797 verhaftet, 35 Jahre nach dem Tod von Peter, und erst danach fand der Schatten des Kaisers endlich Frieden.



Unter der HerrschaftKatharina II. Alexejewna die Große(nee Sophia Augusta Friedrich von Anhalt-Zerbst) von 1762 bis 1796 erweiterten sich die Besitzungen des Reiches erheblich. Von den 50 Provinzen wurden 11 während ihrer Regierungszeit erworben. Die Höhe der Staatseinnahmen stieg von 16 auf 68 Millionen Rubel. 144 neue Städte wurden gebaut (mehr als 4 Städte pro Jahr während der gesamten Regierungszeit). Die Armee verdoppelte sich fast, die Zahl der Schiffe der russischen Flotte stieg von 20 auf 67 Schlachtschiffe, andere Schiffe nicht mitgezählt. Armee und Marine erzielten 78 glänzende Siege, die Russlands internationales Ansehen stärkten.

Anna Rosina de Gask (geb. Lisevski) Prinzessin Sophia Augusta Friederike, in der Zukunft Katharina II. 1742

Der Zugang zum Schwarzen und zum Asowschen Meer wurde gewonnen, die Krim, die Ukraine (mit Ausnahme der Region Lemberg), Weißrussland, Ostpolen und Kabarda wurden annektiert. Der Anschluss Georgiens an Russland begann. Gleichzeitig wurde während ihrer Regierungszeit nur eine Hinrichtung durchgeführt - der Anführer des Bauernaufstands, Emelyan Pugachev.

Katharina II. auf dem Balkon des Winterpalastes, als sie am Tag des Putsches am 28. Juni 1762 von den Wachen und dem Volk begrüßt wurde

Der Tagesablauf der Kaiserin war weit entfernt von der Vorstellung der Bewohner des königlichen Lebens. Ihr Tag war stundenweise geplant, und seine Routine blieb während ihrer gesamten Regierungszeit unverändert. Nur die Schlafzeit änderte sich: Wenn Catherine in ihren reifen Jahren um 5 aufstand, dann näher am Alter - um 6 und am Ende ihres Lebens sogar um 7 Uhr morgens. Nach dem Frühstück empfing die Kaiserin hochrangige Beamte und Staatssekretäre. Die Tage und Stunden des Empfangs jedes Beamten waren konstant. Der Arbeitstag endete um vier Uhr, und es war Zeit zum Ausruhen. Auch die Arbeits- und Ruhezeiten, Frühstück, Mittag- und Abendessen waren konstant. Um 22 oder 23 Uhr beendete Catherine den Tag und ging zu Bett.

Jeden Tag wurden 90 Rubel für das Essen der Kaiserin ausgegeben (zum Vergleich: Das Gehalt eines Soldaten während der Regierungszeit von Katharina betrug nur 7 Rubel pro Jahr). Gekochtes Rindfleisch mit Gurken war ein beliebtes Gericht, und Johannisbeersaft wurde als Getränk verwendet. Als Nachtisch wurden Äpfel und Kirschen bevorzugt.

Nach dem Abendessen nahm die Kaiserin Handarbeiten auf, während Ivan Ivanovich Betskoy ihr damals vorlas. Ekaterina „gekonnt auf Leinwand genäht“, auf Stricknadeln gestrickt. Nachdem sie mit dem Lesen fertig war, zog sie in die Eremitage, wo sie aus Knochen, Holz, Bernstein schärfte, gravierte und Billard spielte.

Künstler Ilyas Faizullin. Besuch von Katharina II. in Kasan

Catherine war Mode gleichgültig. Sie bemerkte sie nicht und ignorierte sie manchmal ganz bewusst. An Wochentagen trug die Kaiserin ein einfaches Kleid und keinen Schmuck.

Nach eigenen Angaben hatte sie keinen kreativen Kopf, aber sie schrieb Theaterstücke und schickte sogar einige davon zur „Rezension“ an Voltaire.

Catherine hat sich für den sechs Monate alten Zarewitsch Alexander einen speziellen Anzug ausgedacht, dessen Muster der preußische Prinz und der schwedische König für ihre eigenen Kinder von ihr verlangten. Und für ihre geliebten Untertanen erfand die Kaiserin den Schnitt der russischen Kleidung, die sie an ihrem Hof ​​tragen mussten.

Porträt von Alexander Pawlowitsch, Jean Louis Veil

Menschen, die Ekaterina kannten, bemerken ihr attraktives Aussehen nicht nur in ihrer Jugend, sondern auch in ihren reifen Jahren, ihr außergewöhnlich freundliches Auftreten und ihre einfache Handhabung. Baroness Elizabeth Dimsdale, die ihr erstmals Ende August 1781 mit ihrem Mann in Tsarskoye Selo vorgestellt wurde, beschrieb Catherine wie folgt: „eine sehr attraktive Frau mit schönen, ausdrucksstarken Augen und einem intelligenten Blick“

Catherine war sich bewusst, dass Männer sie mochten, und sie selbst war ihrer Schönheit und Männlichkeit nicht gleichgültig. „Ich habe von der Natur eine große Sensibilität und ein Aussehen erhalten, wenn nicht schön, dann zumindest attraktiv. Ich mochte das erste Mal und habe dafür keine Kunst und Verschönerung verwendet.

Die Kaiserin war aufbrausend, wusste sich aber zu beherrschen und traf Entscheidungen nie aus Wut. Sie war auch mit den Dienern sehr höflich, niemand hörte ein unhöfliches Wort von ihr, sie bestellte nicht, sondern bat darum, ihren Willen zu erfüllen. Laut Aussage des Grafen Segur bestand ihre Regel darin, "laut zu loben und heimlich zu schimpfen".

An den Wänden der Ballsäle hingen unter Katharina II. Regeln: Es war verboten, vor der Kaiserin zu stehen, selbst wenn sie sich dem Gast näherte und ihn im Stehen ansprach. Es war verboten, in düsterer Stimmung zu sein, sich gegenseitig zu beleidigen. Und auf dem Schild am Eingang der Eremitage stand eine Inschrift: "Die Herrin dieser Orte duldet keinen Zwang."

Katharina II und Potemkin

Thomas Dimsdale, ein englischer Arzt, wurde aus London gerufen, um die Pockenimpfung in Russland einzuführen. Kaiserin Katharina II. wusste um den Widerstand der Gesellschaft gegenüber Innovationen und beschloss, ein persönliches Beispiel zu geben, und wurde einer der ersten Patienten von Dimsdale. 1768 impfte ein Engländer sie und Großherzog Pawel Petrowitsch mit Pocken. Die Genesung der Kaiserin und ihres Sohnes war ein bedeutendes Ereignis im Leben des russischen Hofes.

Die Kaiserin war eine starke Raucherin. Die schlaue Ekaterina, die nicht wollte, dass ihre schneeweißen Handschuhe mit einem gelben Nikotinüberzug durchtränkt wurden, befahl, die Spitze jeder Zigarre mit einem Band aus teurer Seide zu umwickeln.

Die Kaiserin las und schrieb auf Deutsch, Französisch und Russisch, machte aber viele Fehler. Ekaterina war sich dessen bewusst und gestand einmal einer ihrer Sekretärinnen, dass „sie Russisch nur ohne Lehrer aus Büchern lernen konnte“, da „Tante Elizaveta Petrovna zu meinem Kammerherrn sagte: Es reicht, sie zu unterrichten, sie ist schon schlau.“ Infolgedessen machte sie vier Fehler in einem Drei-Buchstaben-Wort: Statt „mehr“ schrieb sie „ischo“.

Johann Baptist Elder Lampi, 1793. Porträt von Kaiserin Katharina II., 1793

Katharina verfasste lange vor ihrem Tod ein Epitaph für ihren zukünftigen Grabstein: „Katharina die Zweite ruht hier. Sie kam 1744 nach Russland, um Peter III. zu heiraten. Mit vierzehn traf sie eine dreifache Entscheidung: ihrem Ehemann Elizabeth und den Menschen zu gefallen. Sie ließ nichts aus, um in dieser Hinsicht erfolgreich zu sein. Achtzehn Jahre Langeweile und Einsamkeit brachten sie dazu, viele Bücher zu lesen. Nachdem sie den russischen Thron bestiegen hatte, bemühte sie sich, ihren Untertanen Glück, Freiheit und materielles Wohlergehen zu schenken. Sie vergab leicht und hasste niemanden. Sie war nachsichtig, liebte das Leben, hatte ein fröhliches Gemüt, war eine echte Republikanerin in ihren Überzeugungen und hatte ein gutes Herz. Sie hatte Freunde. Der Job fiel ihr leicht. Sie genoss weltliche Unterhaltung und die Künste."