Lange bevor sie geboren werden, denken, fühlen und handeln Ihre Kinder. Was mit ihnen vor und während der Geburt passiert, kann die Art von Menschen, die sie werden, stark beeinflussen.

Diese verblüffenden Entdeckungen haben auch viel bedeutsamere praktische Implikationen. Sie geben uns die Möglichkeit, viele Monate vor der Geburt die Entwicklungsrichtung der Persönlichkeit des Kindes zu bestimmen.

Welche Erinnerungen wird Ihr Kind an das Leben vor der Geburt haben?

Für den berühmten Dirigenten ist dies die Musik, die seine Mutter nur während der Schwangerschaft aufgeführt hat!

Für ein autistisches Mädchen, das ihre Muttersprache Französisch nicht sprechen kann, ist dies Englisch, weil ihre Mutter in den letzten drei Monaten ihrer Schwangerschaft Englisch sprach.

Für andere Menschen ist es der Klang einer Stimme oder das Schlagen eines Herzens, das helle Licht von Lampen in einem Kreißsaal. Erinnerungen, die ein Gefühl der Angst hervorrufen oder umgekehrt angenehm sein können.

Der Anfang dieses Buches wurde im Winter 1975 gelegt, als ich mich am Wochenende im Landhaus meiner Freunde erholte. Helen, die Herrin des Hauses, war im achten Monat schwanger und strahlte vor Vorfreude. Ich fand sie oft abends, wie sie allein vor dem Kamin saß und ihrem ungeborenen Kind leise ein wunderschönes Wiegenlied vorsummte.

Dieses berührende Bild hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Und als Helen mir später, nach der Geburt ihres Sohnes, erzählte, dass dieses Schlaflied bei ihm wie Magie wirkte, war ich fasziniert. Es stellte sich heraus, dass, egal wie bitterlich das Kind weinte, es sich sofort beruhigte, sobald Helen anfing, dieses Wiegenlied zu singen. Ich fragte mich: Handelte es sich um einen Ausnahmefall oder wirkten sich die Handlungen und vielleicht sogar die Gefühle und Gedanken einer Schwangeren tatsächlich auf ihr ungeborenes Kind aus?

Ich wusste damals schon, dass jede Schwangere früher oder später anfängt, sich und sie zu spüren
Kinder reagieren auf die Gefühle des anderen. Und wie die meisten Psychiater hörte ich von meinen Patienten Geschichten über Ereignisse und Träume, die nur Sinn machten, wenn sie mit der Erfahrung des intrauterinen Lebens und der Geburt in Verbindung standen.

Nun fing ich an, solchen Erinnerungen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Ich begann auch nach wissenschaftlicher Literatur zu suchen, die mir helfen würde zu verstehen, wie das Denken von ungeborenen und neugeborenen Kindern organisiert ist, da ich mir damals sicher war, dass sie wirklich denken. Inspiriert wurde ich von der Arbeit von Dr. Lester Sontag*, der zeigte, dass die emotionale Orientierung und die Gefühle einer Mutter die Persönlichkeitsbildung eines Kindes schon vor der Geburt stark beeinflussen können. Aber diese Studien wurden in den 30-40er Jahren durchgeführt. Die meisten der aktuellen Forschungen, die mich interessierten, betrafen Neurologie und Physiologie, Bereiche, die eng miteinander verwandt sind. Für diese Studien wurden Medizintechnik und Geräte einer neuen Generation verwendet, die Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre auftauchten.

Wissenschaftler haben endlich die Möglichkeit, das Kind in einer natürlichen Umgebung zu untersuchen, ohne den natürlichen Lauf seines Lebens zu stören. Ihre Entdeckungen schufen ein völlig neues Bild vom intrauterinen Leben des Kindes. Dank einiger von ihnen konnte ich in diesem Buch ein völlig neues Porträt eines Kindes im Mutterleib zeichnen: Dies ist keineswegs das passive, geistlose Wesen, das traditionelle Kinderheilkunde-Lehrbücher normalerweise darstellen.

Wir wissen, dass ein Kind schon vor der Geburt denkt, auf die Informationen reagiert, die es erhält, und ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat (vielleicht sogar früher) ein aktives Gefühlsleben führt. Zusammen mit diesen erstaunlichen Entdeckungen haben wir Folgendes gemacht:

Der Fötus sieht, hört, schmeckt, erlebt und lernt sogar in utero (d. h. im Mutterleib, vor der Geburt). Am wichtigsten ist, dass er fühlt, obwohl seine Gefühle nicht so komplex sind wie die eines Erwachsenen.

Folglich beginnt das, was das Kind fühlt und wahrnimmt, seine Einstellung zu sich selbst und seinen Erwartungen zu formen. Wie er sich später selbst wahrnimmt – glücklich oder unglücklich, aggressiv oder willensschwach, beschützt oder besorgt – hängt zum Teil von der Einstellung ab, die er im Mutterleib zu sich selbst empfindet.

Die primäre Quelle dieser persönlichkeitsbildenden Beziehung ist die Mutter des Kindes. Das bedeutet nicht, dass eine Frau jeden flüchtigen Kummer, Zweifel, Angst an ihr Kind weitergibt. Nur konstante Muster des emotionalen Zustands sind von Bedeutung. Chronische Angst, widersprüchliche Einstellungen gegenüber der zukünftigen Mutterschaft können bereits vor der Geburt tiefe Spuren in der Persönlichkeit des Kindes hinterlassen. Positive Emotionen, gute Laune und die freudige Erwartung der Geburt eines Babys wiederum können einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung einer gesunden emotionalen Sphäre der kindlichen Persönlichkeit haben.

Neue Forschungen konzentrieren sich immer mehr auf die Gefühle des Vaters. Bis vor kurzem wurden sie im Allgemeinen ignoriert. Jüngste Beweise deuten darauf hin, dass dieser Ansatz falsch und gefährlich ist, da die Einstellung eines Mannes zu seiner Frau und seinem ungeborenen Kind, seine Gefühle für sie, einer der wichtigsten Faktoren sind, die den normalen Verlauf einer Schwangerschaft bestimmen.

Dieses Buch ist das Ergebnis von sechs Jahren harter Arbeit, Forschung, Reflexion und Reisen. Beim Sammeln der Informationen, die sich in dem Buch widerspiegeln, bin ich nach London, Paris, Berlin, Nizza, Rom, Basel, Salzburg, Wien, New York, Boston, San Francisco, New Orleans und Honolulu gereist und habe mit führenden Psychiatern gesprochen , Psychologen, Fetologen, Geburtshelfer und Kinderärzte. Darüber hinaus habe ich in dieser Zeit mehrere eigene Forschungsprojekte durchgeführt, von denen zwei in diesem Buch beschrieben sind, und Hunderte von Menschen behandelt, die während der fötalen Entwicklung oder während der Geburt traumatisiert wurden.

Da das Kind vor der Geburt dem Leser dieses Buches völlig anders erscheint als das, was uns sowohl von populären als auch von medizinischen Publikationen dargestellt wird, war es mir wichtig, die Solidität der von mir entwickelten Ideen mit den Ergebnissen strenger wissenschaftlicher Forschung zu bestätigen. Ich hoffe, dass diese Daten an sich für den Leser interessant erscheinen. Einige dieser Studien beziehen sich auf das Studium der negativen Emotionen der Mutter, da es dieses Forschungsgebiet ist, das in letzter Zeit viele neue Ergebnisse hervorgebracht hat. Wie so oft in der Medizin untersuchen wir zunächst, was, wie und warum schief geht, um zu verstehen, was, wie und warum normal sein sollte.

Die Kliniker, die diese Entdeckungen machten, waren größtenteils mehr an der theoretischen Seite der Materie interessiert als an der praktischen Anwendung der Ergebnisse ihrer Arbeit. Dieser Ansatz ist unter Wissenschaftlern weit verbreitet. Aber es ist ganz offensichtlich, dass diese Ergebnisse für das praktische Leben sehr wichtig sind, insbesondere für die Bildung des richtigen Verhaltens der Eltern. Mit diesem Wissen sind Mütter und Väter in der Lage, die Persönlichkeit des Kindes vor der Geburt mitzugestalten. Sie können ihm helfen, ein glücklicher Mensch zu werden, ein Gefühl der Harmonie mit der Welt zu erleben, nicht nur im Mutterleib, nicht nur in den ersten Jahren nach der Geburt, sondern sein ganzes Leben lang. Diese Gelegenheit zur praktischen Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse hat mich dazu inspiriert, das Buch zu schreiben, das Sie in Ihren Händen halten.

(Dokumentieren)

Galagusova. Vorlesungen 5-6 zur Sozialpädagogik (Dokument)

Mustermerkmale für ein Vorschulkind (Handbuch)

Übung - Strukturen verwenden (Übung)

Präsentation - Konvention über die Rechte des Kindes (Zusammenfassung)

Präsentation - Die Wirkung von Nikotin auf den Körper und die Geburt eines ungeborenen Kindes (Abstract)

Geliebter A.I. Die geheime Abstammung des Menschen: das Geheimnis der Verwandlung von Menschen in Tiere (Dokument)

n1.doc

DAS GEHEIME LEBEN EINES KINDES

VOR DER GEBURT

Thomas VERNY, MD, gemeinsam mit John KELLY verfasst.

wie Sie Ihr Baby schon vor der Geburt auf ein glückliches, gesundes Leben vorbereiten können

Seite 1

Welche Erinnerungen wird Ihr Kind an das Leben vor der Geburt haben?

Für den berühmten Dirigenten ist das die Musik, die seine Mutter aufführte nurinZeitSchwangerschaft!

Für ein autistisches Mädchen, das ihre Muttersprache Französisch nicht sprechen kann, ist es Englisch, weil ihre Mutter Englisch sprach infließendreijüngsteMonateSchwangerschaft.

Lange bevor sie geboren werden, denken, fühlen und handeln Ihre Kinder. Was mit ihnen vor und während der Geburt passiert, kann die Art von Menschen, die sie werden, stark beeinflussen.

Diese verblüffenden Entdeckungen haben auch viel bedeutsamere praktische Implikationen. Sie geben uns die Möglichkeit, viele Monate vor der Geburt die Entwicklungsrichtung der Persönlichkeit des Kindes zu bestimmen.

„Die erstaunlichen Ergebnisse der jüngsten Forschung auf diesem Gebiet … sind aktuell, ausgewogen und nützlich.“ (RD Laind)
Seite 4-5

Das geheime Leben eines Kindes vor der Geburt. Thomas VERNY, MD, gemeinsam mit John KELLY verfasst.

Buchseite 6

Buch Impressum.

Thomas VERNY, MD „Das geheime Leben des ungeborenen Kindes“ mit John KELLY.

Dell, 1981.

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Ekaterina KHOTLUBEY, Übersetzerin des Buches „Reborn Childbirth“ von Michel AUDEN, Moskau, Ausgabe des TsRK „Aqua“, 1994, erstellt.
Das Computerset wurde von Anna MAKSOVICH erstellt.
Diese Computerausgabe entstand auf Initiative von Alexander NAUMOV.

Seite 7

Vielen Dank.

Allen Forschern zu danken, deren Ideen, praktische und wissenschaftliche Arbeit mir geholfen haben, dieses Buch zu schreiben, es würde ein weiteres Buch brauchen, um es zu schreiben. Besonders danken möchte ich denen, die weder Zeit noch Mühe gescheut haben, um mir zu helfen. Dies sind Dr. Peter Fedor-Freiberg, Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Universität Uppsala (Schweden); Dr. Alfred Tomatis, Professor für Psycholinguistik an der Schule für Praktische Psychologie des Katholischen Instituts in Paris; Dr. Sepp Schindler und Dr. Igor Caruso, Professor für Psychologie bzw. emeritierter Professor für Psychologie an der Universität Salzburg (Österreich); Dr. R. D. Laing aus London; Dr. Michel Clements, der in einer Entbindungsklinik in London arbeitet; Sheila Kitzinger, Beraterin, National Childbirth Association of England; Dr. Lewis Mehl, Zentrum für Geburts- und Entwicklungsforschung, Berkeley, Kalifornien; Dr. Stanislav Grof vom Esalen Institute, Big Sur, Kalifornien; Dr. David Cheek aus San Francisco; Dr. Gustav Hans Graber aus Bern (Schweiz); Sigrid Enausten vom Max-Planck-Institut, München (Deutschland).

Ich möchte auch meiner Freundin Sandra Collier für ihre fortwährende Unterstützung und ihren weisen Rat danken; Jonathan Segal für seine entschlossene und durchdachte Führung im Verlagswesen; Anne Cohen, die meine unleserlichen Kritzeleien in sauber getippte Seiten verwandelt hat. Alle meine Kollegen – Sandy Bogart, Geraldine Fogarty, Debbie Nixon, Nick Stevens und Shelley Owen – halfen mir mit Rat und versorgten mich mit Materialien aus ihrer klinischen Praxis.

Ich danke Michael Owen, der mich bei der Erforschung der Zusammenhänge zwischen Schwangerschaft, Geburt und menschlicher Persönlichkeit unschätzbar unterstützt hat; Sheela Weller, die mir beim Verlagsgeschäft geholfen hat; Natalie Rosen, die mir ihre ausgezeichnete Bibliothek und ihr Wissen über Hebammen zur Verfügung stellte; Naomi Bennet, für ihre fruchtbaren Ideen und Kommentare.

Abschließend möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um all meinen Patienten meinen Dank auszusprechen, die mir ihr Vertrauen geschenkt und ihre intimsten Gefühle mit mir geteilt haben. Sie haben mich inspiriert, dieses Buch zu schreiben.
Thomas VERNY.

Januar 1981

Vorwort 5
Kapitel 1.

Geheimnisse des Lebens eines Kindes vor der Geburt. 7

Kapitel 2

Neues Wissen. 16

Kapitel 3

Vorgeburtliches "Ich". 27

Kapitel 4

Beziehung zwischen Mutter und Kind vor der Geburt

(fötale Anhaftung) 38

Kapitel 5

Geburtserfahrung. fünfzig

Kapitel 6

Charakterbildung. 61

Kapitel 7

Die Freude der Mutterschaft. 67

Kapitel 8

Lebenswichtige Bindung. 78

Kapitel 9

Erstes Jahr. 88

Kapitel 10

Wiederherstellung früher Erinnerungen. 99

Kapitel 11

Die Gesellschaft und das Kind vor der Geburt. 104
Anmerkungen. 117
Informationsquellen für weiterführende Studien.
Index.

Vorwort.
Der Anfang dieses Buches wurde im Winter 1975 gelegt, als ich mich am Wochenende im Landhaus meiner Freunde erholte. Helen, die Herrin des Hauses, war im achten Monat schwanger und strahlte vor Vorfreude. Ich fand sie oft abends, wie sie allein vor dem Kamin saß und ihrem ungeborenen Kind leise ein wunderschönes Wiegenlied vorsummte.

Dieses berührende Bild hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Und als Helen mir später, nach der Geburt ihres Sohnes, erzählte, dass dieses Schlaflied bei ihm wie Magie wirkte, war ich fasziniert. Es stellte sich heraus, dass, egal wie bitterlich das Kind weinte, es sich sofort beruhigte, sobald Helen anfing, dieses Wiegenlied zu singen. Ich fragte mich: Handelte es sich um einen Ausnahmefall oder wirkten sich die Handlungen und vielleicht sogar die Gefühle und Gedanken einer Schwangeren tatsächlich auf ihr ungeborenes Kind aus?

Ich wusste damals schon, dass jede Schwangere früher oder später das Gefühl bekommt, dass sie und ihr Kind auf die Gefühle des anderen reagieren. Und wie die meisten Psychiater hörte ich von meinen Patienten Geschichten über Ereignisse und Träume, die nur Sinn machten, wenn sie mit der Erfahrung des intrauterinen Lebens und der Geburt in Verbindung standen. Nun fing ich an, solchen Erinnerungen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Ich begann auch nach wissenschaftlicher Literatur zu suchen, die mir helfen würde zu verstehen, wie das Denken von ungeborenen und neugeborenen Kindern organisiert ist, da ich mir damals sicher war, dass sie wirklich denken. Inspiriert wurde ich von der Arbeit von Dr. Lester Sontag*, der zeigte, dass die emotionale Orientierung und die Gefühle einer Mutter die Persönlichkeitsbildung eines Kindes schon vor der Geburt stark beeinflussen können. Aber diese Studien wurden in den 30-40er Jahren durchgeführt. Die meisten der aktuellen Forschungen, die mich interessierten, betrafen Neurologie und Physiologie, Bereiche, die eng miteinander verwandt sind. Für diese Studien wurden Medizintechnik und Geräte einer neuen Generation verwendet, die Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre auftauchten. Wissenschaftler haben endlich die Möglichkeit, das Kind in einer natürlichen Umgebung zu untersuchen, ohne den natürlichen Lauf seines Lebens zu stören. Ihre Entdeckungen schufen ein völlig neues Bild vom intrauterinen Leben des Kindes. Dank einiger von ihnen konnte ich in diesem Buch ein völlig neues Porträt eines Kindes im Mutterleib zeichnen: Dies ist keineswegs das passive, geistlose Wesen, das traditionelle Kinderheilkunde-Lehrbücher normalerweise darstellen.

Wir wissen, dass ein Kind schon vor der Geburt denkt, auf die Informationen reagiert, die es erhält, und ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat (vielleicht sogar früher) ein aktives Gefühlsleben führt. Zusammen mit diesen erstaunlichen Entdeckungen haben wir Folgendes gemacht:

• 
  Der Fötus sieht, hört, schmeckt, sammelt Erfahrungen und lernt sogar inGebärmutter (d.h. in der Gebärmutter, vor der Geburt). Vor allem er fühlt sich, obwohl seine Gefühle nicht so komplex sind wie die eines Erwachsenen.
• 
  Folglich beginnt das, was das Kind fühlt und wahrnimmt, seine Einstellung zu sich selbst und seinen Erwartungen zu formen. Wie er sich später selbst wahrnimmt – glücklich oder unglücklich, aggressiv oder willensschwach, beschützt oder besorgt – hängt zum Teil von der Einstellung ab, die er im Mutterleib zu sich selbst empfindet.
• 
  Die primäre Quelle dieser persönlichkeitsbildenden Beziehung ist die Mutter des Kindes. Dasnichtmeint,wasjederflüchtigÄrger,Zweifel,AngstFrauüberträgtseinescherzen. Nur Konstanten zählen Modelle Gefühlslage. Chronische Angst, widersprüchliche Einstellungen gegenüber der zukünftigen Mutterschaft können bereits vor der Geburt tiefe Spuren in der Persönlichkeit des Kindes hinterlassen. Positive Emotionen, gute Laune und die freudige Erwartung der Geburt eines Babys wiederum können einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung einer gesunden emotionalen Sphäre der kindlichen Persönlichkeit haben.
• 
  Neue Forschungen konzentrieren sich immer mehr auf die Gefühle des Vaters. Bis vor kurzem wurden sie im Allgemeinen ignoriert. Jüngste Beweise deuten darauf hin, dass dieser Ansatz falsch und gefährlich ist, da die Einstellung eines Mannes zu seiner Frau und seinem ungeborenen Kind, seine Gefühle für sie, einer der wichtigsten Faktoren sind, die den normalen Verlauf einer Schwangerschaft bestimmen.

Dieses Buch ist das Ergebnis von sechs Jahren harter Arbeit, Forschung, Reflexion und Reisen. Beim Sammeln der Informationen, die sich in dem Buch widerspiegeln, bin ich nach London, Paris, Berlin, Nizza, Rom, Basel, Salzburg, Wien, New York, Boston, San Francisco, New Orleans und Honolulu gereist und habe mit führenden Psychiatern gesprochen , Psychologen, Fetologen, Geburtshelfer und Kinderärzte. Darüber hinaus habe ich in dieser Zeit mehrere eigene Forschungsprojekte durchgeführt, von denen zwei in diesem Buch beschrieben sind, und Hunderte von Menschen behandelt, die während der fötalen Entwicklung oder während der Geburt traumatisiert wurden.

Da das Kind vor der Geburt dem Leser dieses Buches völlig anders erscheint als das, was uns sowohl von populären als auch von medizinischen Publikationen dargestellt wird, war es mir wichtig, die Solidität der von mir entwickelten Ideen mit den Ergebnissen strenger wissenschaftlicher Forschung zu bestätigen. Ich hoffe, dass diese Daten an sich für den Leser interessant erscheinen. Einige dieser Studien beziehen sich auf das Studium der negativen Emotionen der Mutter, da es dieses Forschungsgebiet ist, das in letzter Zeit viele neue Ergebnisse hervorgebracht hat. Wie so oft in der Medizin untersuchen wir zunächst, was, wie und warum schief geht, um zu verstehen, was, wie und warum normal sein sollte.

Die Kliniker, die diese Entdeckungen machten, waren größtenteils mehr an der theoretischen Seite der Materie interessiert als an der praktischen Anwendung der Ergebnisse ihrer Arbeit. Dieser Ansatz ist unter Wissenschaftlern weit verbreitet. Aber es ist ganz offensichtlich, dass diese Ergebnisse für das praktische Leben sehr wichtig sind, insbesondere für die Bildung des richtigen Verhaltens der Eltern. Mit diesem Wissen sind Mütter und Väter in der Lage, die Persönlichkeit des Kindes vor der Geburt mitzugestalten. Sie können ihm helfen, ein glücklicher Mensch zu werden, ein Gefühl der Harmonie mit der Welt zu erleben, nicht nur im Mutterleib, nicht nur in den ersten Jahren nach der Geburt, sondern auch infließenalleLeben. Diese Gelegenheit zur praktischen Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse hat mich dazu inspiriert, das Buch zu schreiben, das Sie in Ihren Händen halten.
Kapitel 1.

Geheimnisse des Lebens eines Kindes vor der Geburt.
Dieses Buch widmet sich vielen Problemen: der Entstehung des menschlichen Bewusstseins, dem Wachstum und der Entwicklung des Kindes vor der Geburt und des neugeborenen Kindes. Aber die Hauptsache in diesem Buch ist die Bildung des menschlichen Bewusstseins und wie wir zu dem werden, was wir sind. Die Grundlage für sein Schreiben war die Entdeckung der Tatsache, dass das Kind fühlt sicherinnert sichundbewusst schon vor der Geburt, also was mit ihm passiert, was mit uns allen in den neun Monaten von der Empfängnis bis zur Geburt passiert, bereitet weitgehend den Boden und prägt die Persönlichkeit, ihre Motive und Zielorientierungen.

Diese Entdeckung und ein Großteil der Forschung, die zu ihr geführt hat, führt uns weit über das hinaus, was wir über die emotionale Entwicklung eines Kindes vor der Geburt wissen (oder zu wissen glauben). Und obwohl diese Entdeckung an sich unsere Vorstellungskraft berührt (z. B. lässt sie uns für immer die von Freuds Anhängern gepredigte Meinung aufgeben, dass sich die Persönlichkeit erst im zweiten oder dritten Lebensjahr zu bilden beginnt), ist es noch bemerkenswerter, wie sehr sie es ist vertieft und bereichert das Verständnis der Bedeutung und Bedeutung der Elternschaft, insbesondere der Mutterschaft. Einer der erfreulichsten Aspekte des neuen Wissens ist, dass die schwangere Frau jetzt die Möglichkeit hat, ihre Rolle bei der Gestaltung der Persönlichkeit des Kindes vor der Geburt zu erkennen. Ihr Werkzeug sind ihre Gedanken und Gefühle, mit ihrer Hilfe kann sie eine Person erschaffen, die mit größeren Vorteilen ausgestattet ist, als bisher für möglich gehalten wurde.

Ich bin weit davon entfernt zu sagen, dass alles, was in diesen kritischen neun Monaten im Leben einer schwangeren Frau passiert, sich unweigerlich auf die Zukunft ihres Kindes auswirken wird. Viele Faktoren beeinflussen die Vorbereitung des Bodens für neues Leben. Die Gedanken und Gefühle der Mutter sind nur einer davon, aber das ist ein außergewöhnlicher Faktor, denn im Gegensatz zur Vererbung, durch den genetischen Code bestimmt, sind Gedanken und Gefühle steuerbar. Fraukann seingebenSieRichtunganseineVerlangen. Ich möchte betonen, dass dies nicht bedeutet, dass die Zukunft des Kindes von der Fähigkeit seiner Mutter abhängt, 24 Stunden am Tag nur angenehme Gedanken in sich hervorzurufen. Vorübergehende Zweifel, Ambivalenz und Angst sind für eine normale Schwangerschaft natürlich und können, wie wir später sehen werden, sogar zur Entwicklung des Kindes im Mutterleib beitragen. Es ist wichtig, dass eine schwangere Frau die Möglichkeit hat, die emotionale Entwicklung ihres Kindes aktiv zu verbessern.

Man könnte das Wort „Durchbruch“ verwenden, um diese Entdeckung zu beschreiben. Ihr gingen andere Entdeckungen voraus. Beispielsweise wurde Ende der sechziger Jahre die Existenz eines Kommunikationssystems zwischen Mutter und Kind entdeckt, das unmittelbar nach der Geburt stattfindet. Es heißt "Anhänglichkeit". Diese Entdeckung wurde zur Grundlage für neue Entdeckungen. Sie schieben die Entstehung dieses Kommunikationssystems auf die Zeit der intrauterinen Entwicklung des Kindes zurück. Bei Entdeckungen auf dem Gebiet der Medizin gibt es ein ähnliches Muster. Wenn wir uns daran erinnern, was wir über die Bedeutung der Ernährung für eine schwangere Frau, über die Wirkung von Alkohol und Medikamenten, die sie einnimmt, auf den Fötus und über die Rolle von Emotionen bei der Entstehung bestimmter Krankheiten wussten, wäre es logisch, dies anzunehmen Sowohl die Gedanken als auch die Gefühle einer schwangeren Frau wirken sich auch auf den Zustand des Kindes aus.

Ich halte es für wichtig, dass neue Erkenntnisse den Vater des Kindes wieder in die Rolle zurückversetzen, die ihm von Rechts wegen zukommt. Die Kommunikation mit einem liebevollen und sensiblen Mann ist eine ständige emotionale Unterstützung für eine schwangere Frau. Und wenn wir aus Unwissenheit dieses subtile System zerstört haben, einen Mann davon ausgeschlossen haben, sind die Entdeckungen der letzten Jahre, oder besser gesagt, was wiederentdeckt wurde, nämlich, wie wichtig es für eine schwangere Frau und ihr Kind ist, emotionale Unterstützung zu spüren und Sicherheit - dem Mann endlich seine eigentliche Rolle im Prozess der Schwangerschaft zurückzugeben.

Diese neuen Ideen stammen aus Laboratorien in Amerika, Kanada, England, Frankreich, Schweden, Deutschland, Österreich, Neuseeland und der Schweiz, wo Wissenschaftler in den letzten zwanzig Jahren geduldig und sorgfältig Daten über das Leben eines Kindes nach der Geburt gesammelt haben.

Was Sie lesen, ist der erste Versuch, die Ergebnisse ihrer revolutionären Arbeit der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, und da dies nur der erste Versuch ist, werden Sie in dem Buch unweigerlich auf Überlegungen und Spekulationen stoßen, obwohl ich versuchen werde, was zu trennen wir wissen von dem, was wir denken. . Bei manchen Themen sind Widersprüche unvermeidlich. Ich erwarte nicht, dass mir alle in allem zustimmen.

Aber ich bin sicher, dass dieses Buch und mehr noch das gesamte Gebiet der wissenschaftlichen Forschung eine lebendige Quelle der Hoffnung ist: Hoffnung für Ärzte, weil sie ihnen ermöglichen werden, die Möglichkeiten zu nutzen, die Schwangerschaft und Geburt bieten, die zuvor nicht erforscht wurden; Hoffnung für Eltern, weil es das Verständnis von Elternschaft vertieft und bereichert, und vor allem Hoffnung für das ungeborene Kind.

Er profitiert am meisten von neuen Entdeckungen. Überhaupt nicht das, was er sich vorher vorgestellt hat, viel bewusster, empfänglicher und liebevoller, er verdient und braucht viel mehr einfühlsame, unterstützende, menschlich Respekt, und während im Mutterleib und während der Geburt, als er jetzt erhält. Der französische Geburtshelfer Frédéric LEBOYER, Autor von For a Violent Birth, ahnte dies intuitiv und begann, für sanftere Geburtsmethoden zu kämpfen. Die Ergebnisse unserer klinischen Studien bestätigten seine Richtigkeit.

Tatsächlich ist es sehr wichtig, dass das Kind in einer warmen, menschlichen Umgebung geboren wird, die ein Gefühl von Sicherheit und Unterstützung vermittelt, weil das Kind sich dessen bewusst ist, wie es geboren wird. Er fühlt und reagiert auf Zärtlichkeit, Sanftheit und streichelnde Berührungen, genauso wie er auf eine völlig andere Umgebung bei der Geburt reagiert: das helle Licht von Lampen, die Geräusche elektronischer Geräte, die kalte, gleichgültige Atmosphäre, die so oft mit einer medizinischen Geburt verbunden wird.

Diese Erkenntnis und ihr revolutionärer Charakter geht jedoch über die bloße Bestätigung der Richtigkeit der LEBOYERschen Vermutung oder einer einmaligen Geburtserfahrung hinaus. Sie geben uns erstmals eine Vorstellung vom Geist eines ungeborenen Kindes. Diese Entdeckungen weisen darauf hin, dass er ein bewusstes Wesen ist, obwohl sein Bewusstsein nicht so tief und komplex ist wie das eines Erwachsenen. Er ist nicht in der Lage, die Bedeutungsnuancen zu verstehen, die ein Erwachsener in Worten oder Gesten ausdrückt; Studien zeigen jedoch, dass er äußerst empfindlich auf sehr subtile Nuancen von Emotionen reagiert (diese Studien werden im nächsten Kapitel beschrieben). Er kann nicht nur so starke und undifferenzierte Emotionen wie Liebe und Hass fühlen und darauf reagieren, sondern auch auf komplexere emotionale Zustände wie Ambivalenz oder Unsicherheit.

Wann genau Gehirnzellen diese Fähigkeit erwerben, ist noch unbekannt. Einige Forscher glauben, dass so etwas wie Bewusstsein von den ersten Momenten der Empfängnis an existiert. Als Beweis führen sie die Tatsache an, dass Tausende vollkommen gesunder Frauen unter wiederkehrenden spontanen Fehlgeburten leiden. Es wird angenommen, dass das fötale Ei in den ersten Wochen und sogar Stunden nach der Empfängnis ein ausreichend entwickeltes Bewusstsein hat, um das Gefühl der Ablehnung wahrzunehmen, und einen ausreichenden Willen, darauf zu reagieren. An sich ist diese Annahme interessant, aber eine Theorie ist nur eine Theorie, keine bewiesene Tatsache.

Die meisten zuverlässigen Informationen, die wir als Ergebnis psychologischer, neurologischer, biochemischer und physiologischer Studien über das intrauterine Leben des Kindes haben, sind Informationen über das Kind ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat. Dies ist in fast jeder Hinsicht ein erstaunlicher Mensch. In diesem Alter hört er schon, erinnert sich und lernt sogar. Es stellt sich heraus, dass ein Kind im Mutterleib ein sehr fähiger Schüler ist. Dies wurde von einer Gruppe von Wissenschaftlern festgestellt und in einem Bericht widergespiegelt, der als Klassiker gilt.

Sie trainierten sechzehn ungeborene Kinder, mit Bewegung auf das Gefühl von Vibration zu reagieren. Normalerweise reagiert ein Kind im Mutterleib nicht so auf solch einen schwachen Reiz. Er merkt es einfach nicht. Aber in diesem Fall waren die Forscher in der Lage, das zu erzeugen, was Verhaltenspsychologen eine konditionierte oder erlernte Reaktion (konditionierter Reflex) nennen, indem sie zuerst auf natürliche Weise eine motorische Reaktion in ihnen mit einem lauten Geräusch mehrmals hervorriefen (die Reaktion jedes Kindes wurde auf einem angeschlossenen Monitor aufgezeichnet Sensoren am Bauch der Mutter). Dann wurde der Vibrationseffekt hinzugefügt. Diesem Effekt war jedes Kind unmittelbar nach einem lauten Geräusch ausgesetzt. Die Vermutung der Forscher war folgende: Nach einer ausreichenden Anzahl von Expositionen wird die Assoziation zwischen Vibration und motorischer Reaktion im Gehirn des Kindes so automatisch, dass es auch ohne Schallstimulation mit Bewegung auf Vibration reagiert. Diese Vermutung wurde bestätigt. Vibration wurde zum Schlüssel, und die motorische Reaktion des Kindes wurde zu einem konditionierten Reflex.

Diese Studie, die eine der Fähigkeiten des Kindes vor der Geburt demonstriert, zeigte auch, wie sich die Persönlichkeitsmerkmale des Kindes zu formen beginnen. Er mag etwas, mag etwas nicht, er hat Angst vor etwas, er hat ständig Angst vor etwas; Diese Verhaltensweisen, die jede Person einzigartig machen, sind teilweise das Ergebnis bedingten Lernens. Und wie wir gerade gesehen haben, beginnt dieses Lernen im Mutterleib. Um zu zeigen, wie die Persönlichkeitseigenschaften eines Menschen angelegt sind, möchte ich das Angstgefühl betrachten. Was kann tief sitzende, langfristige Angst bei einem in utero Baby verursachen? Ein möglicher Grund ist das Rauchen seiner Mutter. In einer wichtigen Studie, die vor einigen Jahren durchgeführt wurde, zeigte Dr. Michael Lieberman , dass ein Baby im Mutterleib jedes Mal unruhig wird (was als Beschleunigung seines Herzschlags aufgezeichnet wurde), wenn seine Mutter ans Rauchen denkt. Sie muss nicht einmal eine Zigarette in den Mund nehmen oder ein Streichholz anzünden: nur Gedankeüber das Rauchen regt ihn auf. Natürlich hat der Fötus keine Möglichkeit zu wissen, dass seine Mutter raucht oder ans Rauchen denkt, aber er ist schlau genug, die Erfahrung ihres Rauchens mit dem unangenehmen Gefühl in Verbindung zu bringen, das diese Erfahrung bei ihm auslöst. Es tritt als Folge einer Abnahme der Sauerstoffmenge auf, die während des Rauchens in die Plazenta gelangt, was für das Kind physiologisch schädlich ist. Aber es ist möglich, dass die negativen psychologischen Auswirkungen, die das Rauchen der Mutter auf das Kind hat, viel gefährlicher sind. Es führt beim Kind zu einem chronischen Angst- und Unsicherheitszustand, weil es nicht weiß, wann das nächste unangenehme Gefühl kommt und wie schmerzhaft es sein wird; er weiß nur, dass es wieder passieren wird. Dies ist eine Situation, die zu tiefsitzender konditionierter Angst prädisponiert.

Eine andere, angenehmere Art von Informationen, die ein Kind im Mutterleib wahrzunehmen lernt, ist die Sprache. Jeder Mensch hat seinen eigenen, nur für ihn charakteristischen Sprachrhythmus. Oft ist es für das Gehör einer anderen Person nicht wahrnehmbar, aber Unterschiede im Sprachrhythmus verschiedener Personen werden immer in seiner Klanganalyse aufgezeichnet. Unsere Sprachmuster sind so einzigartig wie Fingerabdrücke. Ihre Herkunft ist kein Geheimnis: Wir erben sie von unseren Müttern. Wir lernen sprechen, indem wir ihre Rede nachahmen. Wissenschaftler glaubten logischerweise, dass dieses Lernen nicht vor der Kindheit begann, aber jetzt stimmen viele von ihnen Dr. Henry Truby  , Professor für Pädiatrie an der Miami Linguistic and Anthropological University, zu, dass der Prozess des Sprechenlernens früher beginnt, vor der Geburt. Als Beweis führt Dr. Truby die Tatsache an, dass das Kind ab einem Alter von sechs Monaten im Mutterleib gut hört. Noch überraschender ist, dass er sich im Rhythmus der Rede seiner Mutter bewegt.

Da wir wissen, dass ein Kind ein gut entwickeltes Gehör hat, sollten wir uns nicht wundern, dass es Musik hören und erkennen kann. Ein vier- und fünf Monate alter Fötus reagiert deutlich auf Geräusche und Melodien, und seine Reaktionen sind sehr unterschiedlich. Schalten Sie die Musik von Vivaldi ein - und selbst das unruhigste Kind wird sich entspannen. Schalten Sie Beethoven ein und das leiseste aller Babys beginnt sich zu bewegen und im Mutterleib zu drücken.

Natürlich ist die Persönlichkeit viel komplexer als nur die Summe dessen, was wir vor und nach der Geburt lernen. Was ich meine ist, dass, da bestimmte Ereignisse, die ein Mensch früh in seiner Entwicklung erlebt, bekanntermaßen die Bildung seiner Persönlichkeitsmerkmale beeinflussen, eine Frau diesen Prozess lange vor der Geburt eines Kindes beeinflussen kann. Eine Möglichkeit besteht darin, mit dem Rauchen aufzuhören oder die Anzahl der Zigaretten zu reduzieren, die Sie während der Schwangerschaft rauchen. Sie können mit dem Kind sprechen. Er hört Sie wirklich und, was noch wichtiger ist, er reagiert auf das, was er hört. Der sanfte, ruhige Tonfall ist ein Beweis dafür, dass er geliebt und begehrt wird. Er versteht keine Wörter, aber er versteht die Intonation gut. Er ist intellektuell genug entwickelt, um den emotionalen Ton der Rede seiner Mutter zu verstehen.

Es ist sogar möglich, das Kind vor der Geburt zu unterrichten. Das Einfachste, was eine schwangere Frau tun kann, ist, jeden Tag ein paar Minuten lang beruhigende Musik zu hören. Dadurch kann sich ihr Kind ruhig und entspannt fühlen. Vielleicht ist das Hören von Musik im Mutterleib eine Voraussetzung dafür, dass eine Person ein tiefes Interesse an Musik für das Leben entwickelt. So erging es Boris Brott, dem Dirigenten des Hamilton Philharmonic Symphony Orchestra (Ontario).

Eines Tages, vor ein paar Jahren, hörte ich im Radio ein Interview mit Brott. Dies ist eine sehr interessante Person mit der Gabe eines Geschichtenerzählers. An diesem Abend wurden ihm Fragen zur Oper gestellt; Ganz am Ende des Gesprächs fragte ihn der Korrespondent, wie sein Interesse an Musik entstanden sei. Es war eine einfache Frage, die, wie mir schien, nur gestellt wurde, um die Zeit bis zum Ende des Programms zu verlängern. Aber Brott dachte nach. Er zögerte ein paar Sekunden und sagte dann: „Weißt du, es mag seltsam klingen, aber Musik war schon vor meiner Geburt ein Teil von mir.“ Betroffen von dieser Antwort bat der Korrespondent um eine Erklärung dessen, was er meinte.

„Tatsache ist“, sagte Brott, „dass ich in meiner Jugend von einem meiner seltsamen Züge überrascht wurde. Ich konnte einige Werke dirigieren, deren Partitur ich nie persönlich gesehen hatte. Zum Beispiel dirigierte ich zum ersten Mal ein Stück – und plötzlich tauchte die Cellostimme selbst in meinem Kopf auf und ich wusste, was auf der nächsten Seite stand, bevor ich die Noten umblätterte. Ich habe einmal meiner Mutter, einer professionellen Cellistin, davon erzählt. Ich dachte, sie wäre überrascht, denn es war die Cellostimme, die mir jedes Mal bekannt vorkam. Zuerst war sie wirklich überrascht, aber als ich ihr erzählte, mit welchen Werken dieses Wunder geschah, war das Rätsel sofort gelöst. Alles, was mir schon vor dem Lesen der Partitur bekannt vorkam, spielte meine Mutter, als sie mit mir schwanger war.

Vor einigen Jahren erfuhr ich auf einer Konferenz von einem weiteren Beispiel für das Lernen im Mutterleib, das nicht nur so erstaunlich war wie Brotts Geschichte, sondern auch Dr. Trubys Konzept der Entwicklung von Sprachkenntnissen vor der Geburt bestätigte. Diese Geschichte wurde von einer Amerikanerin erzählt, die während ihrer Schwangerschaft in Toronto lebte. Eines Tages hörte sie ihre zweijährige Tochter, die im Wohnzimmer auf dem Teppich spielte, leise murmelte: "Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen." Die Mutter dieses Mädchens erkannte diese Worte sofort: Es war eine Übung nach der Lamaze-Methode. Aber wo konnte ihre Tochter sie hören? Zuerst dachte sie, dass das Mädchen sie in einer Fernsehsendung hören könnte, erkannte aber bald, dass dies unmöglich war. Sie lebten in Oklahoma, und das Programm hätte die amerikanische Version der Lamaze-Übungen gegeben. Die von ihrer Tochter geäußerten Sätze waren nur in der kanadischen Version. Dafür konnte es nur eine Erklärung geben: Ihre Tochter hörte sie und erinnerte sich noch im Mutterleib an sie. eines

Vor nicht allzu langer Zeit hätte eine Geschichte wie diese oder die von Boris Brott nur im Kuriositätenteil einer medizinischen Zeitung veröffentlicht werden können. Aber jetzt sind solche Fälle endlich Gegenstand ernsthafter wissenschaftlicher Forschung, und das ist der Entwicklung einer interessanten neuen Disziplin zu verdanken, deren Name Pränatalpsychologie ist. Die Forschung auf diesem Gebiet wird hauptsächlich in Europa durchgeführt, Spezialisten aus der Geburtshilfe, Psychiatrie und klinischen Psychologie kommen in der Regel dazu. Diese Disziplin kann nicht nur wegen der Essenz des Forschungsgegenstandes als außergewöhnlich bezeichnet werden, sondern auch wegen der Möglichkeit der breitesten Anwendung ihrer Ergebnisse in der Praxis. Tatsächlich haben wir in nur zehn Jahren seit dem Aufkommen der pränatalen Psychologie genug über das Gehirn und die Emotionen des ungeborenen Kindes gelernt, um Tausende von Kindern vor lebenslangen emotionalen Störungen zu bewahren, die zu Krankheiten führen.

Ich sage „wir“, weil ich durch ein selbst gemachtes Versprechen in die pränatale Psychologie geführt wurde, um zu lernen, wie man solche Tragödien verhindern kann. In vielen Jahren praktischer Arbeit und Lehre sind mir Hunderte von Menschen vor Augen gegangen, die schwerste Verletzungen im Mutterleib erlitten haben, Patienten, deren Unglück nur im Zusammenhang mit dem zu erklären ist, was sie im Mutterleib oder zur Zeit der Geburt erlitten haben. Und meine diesbezügliche Erfahrung ist nicht einzigartig; viele meiner kollegen haben sich mit solchen fällen befasst. Es scheint mir, dass uns die vorgeburtliche Psychologie schließlich vor allem einen Weg bietet, viele solcher Tragödien zu verhindern. Darüber hinaus haben wir die praktische Möglichkeit, einer ganzen Generation von Menschen eine bessere Chance zu geben, frei von den psychischen und emotionalen Störungen, unter denen Kinder bisher gelitten haben, in dieses Leben einzutreten.

Ich behaupte nicht, dass wir ein Allheilmittel erfunden haben, das uns auf magische Weise von allen Übeln befreien wird. Ich sage auch nicht, dass irgendeine gewöhnliche Erkrankung das Baby im Mutterleib negativ beeinflusst. Das Leben steht nicht still, und wir werden von den Ereignissen in unserem Leben geprägt, wenn wir zwanzig, vierzig und sechzig Jahre alt sind. Abersehrwichtigkennt,wasEntwicklungen,laufendauf derdie meistenfrühzeitigStufenunserLeben,beeinträchtigenauf derunsBesondereWeg. Ein Erwachsener und ein geborenes Kind hatten, wenn auch in geringerem Maße, genügend Zeit, um Abwehrmechanismen zu bilden. Das Baby im Mutterleib hat sie noch nicht. Alle Einflüsse sind direkt. Deshalb hinterlassen die Emotionen der Mutter einen so tiefen Eindruck in seiner Psyche, deshalb prägen ihre Spuren ihn im späteren Leben so stark. Grundlegende Persönlichkeitsmerkmale ändern sich selten. Wenn der Optimismus schon vor der Geburt in das Gehirn eines Kindes eingeprägt ist, braucht es eine Menge Unzufriedenheit, um ihn auszulöschen. Wird das Kind Künstler oder Mechaniker, wird es Rembrandt Cezanne vorziehen, wird es Rechts- oder Linkshänder? All diese Details entziehen sich unserem derzeitigen Wissen, und um ehrlich zu sein, scheint es mir, dass beide gleich gut sind. Wenn es möglich wäre, die spezifischsten persönlichen Eigenschaften einer Person mit absoluter Genauigkeit vorherzusagen, würde dies das Leben seines Geheimnisses berauben.

Unser Wissen kann insofern von praktischem Nutzen sein, als es mit seiner Hilfe möglich ist, die Ursachen schwerwiegender Probleme in der Persönlichkeitsentwicklung zu erkennen und ihnen vorzubeugen. Viele Frauen verstehen, dass die Sorge um ihren eigenen emotionalen Zustand bedeutet, sich um das ungeborene Kind zu kümmern. Wir als Wissenschaftler haben diese Wahrheit mit unserer Forschung bestätigt, aber wir sind noch weiter gegangen. Ich denke, dass die Möglichkeit, das Vorhandensein von potenziell gefährlichem und unangemessenem Verhalten eines Kindes sogar in der Zeit der intrauterinen Entwicklung festzustellen, für Tausende von ungeborenen Kindern, ihre Eltern und die Gesellschaft als Ganzes wirklich retten kann. Teilweise haben wir bereits damit begonnen, diese Möglichkeit zu nutzen, und die Ergebnisse sind oft verblüffend. Zur Verdeutlichung dieser Aussage kann ein Beispiel einer solchen Studie dienen.

Die Wissenschaftler gingen davon aus, dass Bewegungen des Fötus ein offensichtliches Zeichen von Angst sind. Sie glaubten, dass, wenn das Verhalten eines Babys im Mutterleib irgendeinen Einfluss auf die Vorhersage seiner zukünftigen Eigenschaften hätte, der aktivste Fötus das unruhigste Baby nach der Geburt sein würde. Genau das ist passiert. Babys, die sich am aktivsten in der Gebärmutter bewegten, wurden nach der Geburt am unruhigsten. Sie waren nicht nur etwas kapriziöser als die anderen. Angst brodelte in ihnen, sie wurden von diesem Gefühl überwältigt. Diese Zwei-Drei-Jährigen fühlten sich selbst in den gewöhnlichsten Lebenssituationen fehl am Platz. Sie waren von ihren Lehrern verlegen, versuchten, die Kommunikation mit Klassenkameraden, Bekanntschaften mit Gleichaltrigen, jeglichen Kontakt mit Menschen zu vermeiden. Sie fühlten sich am wohlsten und konnten sich nur entspannen und ihre Angst loslassen, wenn sie alleine waren.

Wie sie sich in Zukunft verhalten werden, lässt sich nicht genau vorhersagen. Vielleicht hilft ihnen eine glückliche Ehe oder eine sehr erfolgreiche Karriere, Elternschaft oder Psychotherapie, etwas oder jemand anderes, das Angstgefühl teilweise loszuwerden. Aber man kann mit einer gewissen Sicherheit sagen, dass die meisten dieser verängstigten Kinder versuchen werden, sich schnell in einer Ecke zu verstecken, wenn sie auf etwas Unerwartetes stoßen und das mit dreißig Jahren. Der Unterschied wird darin bestehen, dass sie jetzt versuchen werden, sich von Ehemännern, Ehefrauen und ihren eigenen Kindern zu isolieren, so wie sie zuvor versucht haben, die Kommunikation mit Lehrern und Klassenkameraden zu vermeiden. Der Zyklus wird sich wiederholen.

Aber das wird nicht unbedingt der Fall sein. Beginnen Frauen während der Schwangerschaft mit ihren Kindern zu kommunizieren, wird dies grundlegende Veränderungen anstoßen. Stellen Sie sich vor, wie es sich anfühlen würde, sechs, sieben, acht Monate lang ohne intellektuelle oder emotionale Stimulation allein im selben Raum zu sein. Dieser Zustand kann grob mit dem Zustand eines Kindes im Mutterleib verglichen werden, dem keine Beachtung geschenkt wird. Natürlich sind seine emotionalen und intellektuellen Bedürfnisse viel primitiver als unsere. Aber Hauptsache er hat sie. Er muss sich genauso geliebt und begehrt fühlen, vielleicht sogar mehr als wir. Es muss über ihn gesprochen und nachgedacht werden, sonst beginnt sein Geist und oft auch sein Körper zu schwächeln.

Studien, die mit schwangeren Frauen mit Schizophrenie und Psychose durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass die Vernachlässigung der emotionalen Kommunikation mit dem Fötus seine Entwicklung erheblich beeinträchtigt. Als Folge einer psychischen Erkrankung wird eine sinnvolle Kommunikation zwischen Mutter und Kind unmöglich. Die Stille und das Chaos, in dem sich das Kind im Mutterleib befindet, hinterlässt tiefe Spuren in seiner Psyche. Bei der Geburt haben diese Kinder auch viel mehr Probleme als die Kinder von Frauen mit einer gesunden Psyche. eines

Auf die Frage, wie genau diese Kommunikation abläuft, wird in den folgenden Kapiteln eingegangen. Hier möchte ich noch einmal betonen, dass es existiert und waswirdürfenseineverwenden. Bis zu einem gewissen Grad können wir sogar seine Qualität und Richtung bestimmen. Im Allgemeinen hängen die persönlichen Merkmale des Kindes, das eine Frau gebiert, von der Art der Kommunikation zwischen Mutter und Kind sowie von ihren Merkmalen ab. Wenn die Kommunikation voll, intensiv und vor allem bereichernd für das Kind ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es stark, gesund und glücklich wird.

Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil der Zuneigung. Und da jeder Gelehrte, der die postnatale Bindung studiert hat, deren Bedeutung für Mutter und Kind bestätigt, ist klar, dass die vorgeburtliche Bindung genauso wichtig ist. Tatsächlich glaube ich, dass es sogar noch wichtiger ist. Das Leben ist bereits in den ersten Minuten und Stunden seines Bestehens voller zerstörerischer Einflüsse: Dies sind Geräusche, Gerüche, Geräusche und das, was ein Mensch sieht. Das Leben in der Gebärmutter war eintöniger, völlig abhängig davon, was die Mutter des Kindes sagte, fühlte, dachte. Auch äußere Geräusche nimmt das Kind dadurch wahr.

Wie konnte er nicht unter ihrem stärksten Einfluss stehen? Auch ihr Herzschlag, scheinbar ein so neutraler und rein körperlicher Faktor, bedeutet dem Kind viel. Es besteht kein Zweifel, dass der Herzschlag der Mutter Teil des Systems ist, das sein Leben unterstützt. Das weiß das Kind natürlich nicht; er weiß nur, dass diese Schläge eine der großen Konstellationen seines Universums sind. Unter ihnen schläft er ein, wacht auf, bewegt sich, ruht sich aus. Da das menschliche Gehirn, sogar das menschliche Gehirn im Mutterleib, eine Einheit ist, die assoziative Verbindungen herstellt, verleiht der Fötus dieser Empfindung allmählich eine metaphorische Bedeutung. Es ist dauerhaft Klopf klopf wird für das Kind zum Symbol des Friedens, der Geborgenheit und der Liebe zu ihm. Solange es gut klingt.

Dieses Phänomen wurde als Ergebnis eines vor einigen Jahren durchgeführten Experiments demonstriert. Das Wesentliche war, dass sie im Kinderzimmer, in dem die Neugeborenen lagen, die Aufzeichnung des Herzschlags einer Person einschalteten. Die Wissenschaftler stellten die Hypothese auf, dass, wenn der Herzschlag einer Mutter irgendeinen Einfluss auf den emotionalen Zustand des Babys hat, das Verhalten von Neugeborenen an Tagen, an denen das Band abgespielt wird, anders sein wird als an Tagen, an denen es nicht abgespielt wird. Genau das ist passiert.

Nur die Ergebnisse dieses Experiments übertrafen alle Erwartungen. Wissenschaftler, die im Voraus davon überzeugt waren, dass es einen Unterschied im Verhalten geben würde, waren überrascht, wie auffällig es war. In den meisten Fällen „benahmen“ sich Kinder, die auf einen Herzschlag hörten, besser, in jeder Hinsicht besser: Sie aßen mehr, nahmen schneller zu, schliefen mehr und atmeten besser, weinten weniger und fühlten sich weniger krank. Dies lag nicht daran, dass sie auf besondere Weise behandelt wurden oder dass sie besondere Eltern oder besondere Ärzte hatten. Sie hörten sich gerade eine Zwei-Dollar-Kassette mit einem Herzschlag an.

Natürlich ist eine Frau nicht in der Lage, den Rhythmus ihres Herzschlags zu kontrollieren; Das Herz arbeitet gewissermaßen auf Autopilot. Aber sie kann mit ihren Emotionen arbeiten und sie effektiver nutzen. Und das ist lebenswichtig für ihr Kind, weil sein Gehirn zu einem großen Teil unter dem Einfluss ihrer Gedanken und Gefühle geformt wird. Ob das Gehirn des Kindes an der Empfindung von etwas Unangenehmem, Ärgerlichem, Gefährlichem beteiligt ist oder ob es offen, klar und leicht ist, hängt hauptsächlich davon ab, ob die Gedanken und Gefühle seiner Mutter freudig oder unangenehm und widersprüchlich sind.

Das bedeutet keineswegs, dass jeder Ihrer Zweifel, jede Unsicherheit Ihrem Kind unbedingt schaden wird. Ich spreche von einem etablierten, dauerhaften Verhaltensmuster. Nur eine solche lang anhaltende und starke Emotion kann das Kind negativ beeinflussen und einen bedingten Reflex in ihm bilden. Eine körperlich schwierige Geburt mit den begleitenden emotionalen Belastungen kann die Situation nicht zum Schlechteren verändern. Für ein Kind ist nur wichtig, was Sie wollen und denken und was Sie ihm in der Kommunikation mit ihm vermitteln.

Daher ist es von großer Bedeutung, was eine Frau über ihr Kind denkt. Ihre Gedanken – ihre Liebe oder ihre Abneigung oder Ambivalenz – beginnen, das emotionale Leben des Kindes zu definieren und zu formen. Es schafft unspezifische Eigenschaften wie Introversion oder Extraversion, Optimismus oder Aggressivität. Dies sind Begriffe, die im Grunde die geistige Verfassung eines Erwachsenen beschreiben, zu spezifisch, zu hart und endgültig, um ein Kind im siebten Monat des intrauterinen Lebens zu beschreiben.

Tendenzen zur Entwicklung seiner Persönlichkeit werden gebildet, breiter und tiefer verankert, wie etwa Geborgenheit und Selbstwertgefühl. Aus diesen entwickeln sich später die Charakterzüge des Kindes, wie es bei jenen Kindern geschehen ist, über die ich früher geschrieben habe. Sie wurden nicht schüchtern geboren. Sie wurden geboren unruhig. Aus solchen Ängsten kann sich schmerzhafte Schüchternheit entwickeln.

Ein glücklicher Fall ist ein Gefühl der Sicherheit. Die Person, die es besitzt, ist eine zutiefst selbstbewusste Person. Und wie kann er anders sein, wenn ihm von den ersten Momenten der Geburt seines Bewusstseins an ständig gesagt wurde, dass er geliebt und begehrt wird? Aus diesem Gefühl erwachsen natürlich Eigenschaften wie Optimismus, Selbstvertrauen, Freundlichkeit und Extrovertiertheit.

All dies sind wertvolle Eigenschaften, die eine Mutter ihrem Kind mitgeben kann. Und es ist so einfach zu tun: Indem eine Frau eine warme, emotional reiche Atmosphäre für ihn im Mutterleib schafft, kann eine Frau beeinflussen, was ihr Kind fühlt, was es erwartet, wovon es träumt und denkt, was es sein ganzes Leben lang erreicht.

Während der Schwangerschaft verkörpert eine Frau die Einstellung ihres Kindes zur Welt, ihr Verhalten ist sein Verhalten. Alles, was sie betrifft, wirkt sich auf das Kind aus. Und in dieser Zeit macht ihr nichts so viel Sorgen, nichts quält sie so schmerzhaft wie die Sorge um ihren Ehemann (oder Partner). Daher gibt es für ein Kind nichts Gefährlicheres als seinen Vater, der seine schwangere Frau missbraucht oder ignoriert. Absolut alle Wissenschaftler, die die Rolle des Vaters eines ungeborenen Kindes untersucht haben, und leider gibt es bis heute nicht so viele von ihnen, haben festgestellt, dass seine Unterstützung die Hauptsache für eine schwangere Frau und damit für die ist Wohlbefinden eines ungeborenen Kindes.

Dies allein macht den Mann zu einem wichtigen Teil der perinatalen Gleichung. Ebenso wichtig für das Wohl des Kindes ist das Engagement des Vaters für seine Ehe. Viele Faktoren können die Gefühle eines Mannes für seine Frau während der Schwangerschaft beeinflussen, von seinen Gefühlen für sie und seine Beziehung zu seinem eigenen Vater bis hin zum Zustand seiner Arbeit und seinem eigenen Gefühl der Erfüllung. (Idealerweise sollten all diese Probleme natürlich vor der Empfängnis angegangen werden, nicht während der Schwangerschaft.) Aber die Forschung der letzten Jahre zeigt, dass nichts das Gefühl der Verbundenheit mit der Ehe so sehr beeinflusst, und der Einfluss kann sowohl positiv als auch negativ sein, wie die aufkommende (oder nicht aufkommende) Bindung des Vaters an sein Kind.

Aus verständlichen physiologischen Gründen befindet sich der Mann in einer etwas nachteiligen Position. Das Kind ist kein organischer Teil seiner selbst. Allerdings sind nicht alle physischen Barrieren unüberwindbar. Nehmen Sie zum Beispiel die Sprache. Das Baby im Mutterleib hört die Stimme des Vaters, und es gibt Hinweise darauf, dass es für ihn sehr wichtig ist, seine Stimme zu hören. In den Fällen, in denen der Vater mit seinem Kind im Mutterleib sprach und ihm einfache liebevolle Worte sagte, erkennt das Neugeborene seine Stimme bereits in den ersten ein oder zwei Stunden nach der Geburt. Und nicht nur erkennt, sondern auch emotional auf seinen Klang reagiert. Wenn er weint, lässt ihn die Stimme seines Vaters aufhören zu weinen. Der Klang einer vertrauten beruhigenden Stimme sagt ihm, dass er in Sicherheit ist.

Die Bindung an das Kind betrifft den zukünftigen Vater selbst. Das Klischee zeigt einen Mann oft als wohlwollend, aber lächerlich. Dieses Bild ist die Quelle der unmerklichen Vertrauenskrise vieler Männer. Als Reaktion darauf versuchen sie, sich von ihrer Frau weg in eine diesbezüglich sichere Gruppe von Freunden und Kollegen zu bewegen, wo sie von Respekt umgeben sind und sich sicher fühlen. Bindung durchbricht diesen Teufelskreis und bindet einen Mann von Anfang an in das Leben eines Kindes ein und gibt seinem eigenen Leben einen neuen Sinn. Und je früher diese Anhaftung entsteht, desto mehr wird sein Sohn oder seine Tochter davon profitieren.

Dies ist eine völlig neue Sichtweise auf Elternschaft. In Wahrheit handelt es sich bei den meisten Informationen, die in diesem Buch widergespiegelt werden, um neues Wissen, einige davon stellen etablierte Ansichten völlig auf den Kopf und brechen scharf mit der traditionellen Praxis. Aber dieser und nur dieser Ansatz ist notwendig, wenn wir wollen, dass zukünftige Generationen von Menschen gesünder und emotional erfüllter geboren werden.

Thomas Verny ist ein hervorragender pränataler Psychologe, MD und Autor. Derzeit unterrichtet er an der Fakultät in Santa Barbara. Zuvor lehrte er an der Harvard University, der University of Toronto und der York University.

Seine Forschung bezieht sich auf das Studium der negativen Emotionen der Mutter, da es dieses Forschungsgebiet ist, das in letzter Zeit viele neue Ergebnisse hervorgebracht hat.

„Wie so oft in der Medizin untersuchen wir zuerst, was, wie und warum falsch ist, um zu verstehen, was, wie und warum normal sein sollte.“

Verni hält Vorträge und leitet Seminare zu pränataler und perinataler Psychologie und Psychotherapie in Kanada, den Vereinigten Staaten, Europa und Südamerika.

Bücher (1)

Das geheime Leben eines Kindes vor der Geburt

Welche Erinnerungen wird Ihr Kind an das Leben vor der Geburt haben?

Für den berühmten Dirigenten ist dies die Musik, die seine Mutter nur während der Schwangerschaft aufgeführt hat!

Lange bevor sie geboren werden, denken, fühlen und handeln Ihre Kinder. Was mit ihnen vor und während der Geburt passiert, kann die Art von Menschen, die sie werden, stark beeinflussen.

Leserkommentare

Swetana/ 7.11.2012 Ein interessantes Buch, das über die Notwendigkeit der intrauterinen Entwicklung eines Kindes berichtet, liefert wissenschaftliche Daten, die bestätigen, dass ein ungeborenes Kind bereits hört und fühlt. Der folgende Rat, der auf einem wissenschaftlichen Experiment basiert, hat mir sehr gut gefallen: Auch wenn Sie Stress bei der Arbeit haben, wenn Sie sich mit Ihrem Mann streiten, wird es dem Kind nicht schaden, wenn Sie es mit Zärtlichkeit und Liebe ansprechen. Das Kind fühlt, dass die Mutter verärgert ist, nicht wegen ihm wütend. Wenn mich meine Freundinnen fragen, was sie tun sollen, wenn sie während der Schwangerschaft nervös sind, rate ich ihnen jetzt, das Baby zu kontaktieren, zu sagen, dass alles in Ordnung ist, dass sie es lieben.

Thomas VERNY, MD, gemeinsam mit John KELLY verfasst.

Wie Sie Ihr Baby schon vor der Geburt auf ein glückliches, gesundes Leben vorbereiten können

Seite 1

Welche Erinnerungen wird Ihr Kind an das Leben vor der Geburt haben?

Für den berühmten Dirigenten ist das die Musik, die seine Mutter aufführte Nur während der Schwangerschaft!

Für ein autistisches Mädchen, das ihre Muttersprache Französisch nicht sprechen kann, ist es Englisch, weil ihre Mutter Englisch sprach während der letzten drei Monate der Schwangerschaft.

Lange bevor sie geboren werden, denken, fühlen und handeln Ihre Kinder. Was mit ihnen vor und während der Geburt passiert, kann die Art von Menschen, die sie werden, stark beeinflussen.

Diese verblüffenden Entdeckungen haben auch viel bedeutsamere praktische Implikationen. Sie geben uns die Möglichkeit, viele Monate vor der Geburt die Entwicklungsrichtung der Persönlichkeit des Kindes zu bestimmen.

„Die erstaunlichen Ergebnisse der jüngsten Forschung auf diesem Gebiet … sind aktuell, ausgewogen und nützlich.“ (RD Laind)

Buch Impressum.

Thomas VERNY, MD „Das geheime Leben des ungeborenen Kindes“ mit John KELLY.

Dell, 1981.

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Ekaterina KHOTLUBEY, Übersetzerin des Buches „Reborn Childbirth“ von Michel AUDEN, Moskau, Ausgabe des TsRK „Aqua“, 1994, erstellt.

Das Computerset wurde von Anna MAKSOVICH erstellt.

Diese Computerausgabe entstand auf Initiative von Alexander NAUMOV.

Vielen Dank.

Allen Forschern zu danken, deren Ideen, praktische und wissenschaftliche Arbeit mir geholfen haben, dieses Buch zu schreiben, es würde ein weiteres Buch brauchen, um es zu schreiben. Besonders danken möchte ich denen, die weder Zeit noch Mühe gescheut haben, um mir zu helfen. Dies sind Dr. Peter Fedor-Freiberg, Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Universität Uppsala (Schweden); Dr. Alfred Tomatis, Professor für Psycholinguistik an der Schule für Praktische Psychologie des Katholischen Instituts in Paris; Dr. Sepp Schindler und Dr. Igor Caruso, Professor für Psychologie bzw. emeritierter Professor für Psychologie an der Universität Salzburg (Österreich); Dr. R. D. Laing aus London; Dr. Michel Clements, der in einer Entbindungsklinik in London arbeitet; Sheila Kitzinger, Beraterin, National Childbirth Association of England; Dr. Lewis Mehl, Zentrum für Geburts- und Entwicklungsforschung, Berkeley, Kalifornien; Dr. Stanislav Grof vom Esalen Institute, Big Sur, Kalifornien; Dr. David Cheek aus San Francisco; Dr. Gustav Hans Graber aus Bern (Schweiz); Sigrid Enausten vom Max-Planck-Institut, München (Deutschland).

Ich möchte auch meiner Freundin Sandra Collier für ihre fortwährende Unterstützung und ihren weisen Rat danken; Jonathan Segal für seine entschlossene und durchdachte Führung im Verlagswesen; Anne Cohen, die meine unleserlichen Kritzeleien in sauber getippte Seiten verwandelt hat. Alle meine Kollegen – Sandy Bogart, Geraldine Fogarty, Debbie Nixon, Nick Stevens und Shelley Owen – halfen mir mit Rat und versorgten mich mit Materialien aus ihrer klinischen Praxis.

Ich danke Michael Owen, der mich bei der Erforschung der Zusammenhänge zwischen Schwangerschaft, Geburt und menschlicher Persönlichkeit unschätzbar unterstützt hat; Sheela Weller, die mir beim Verlagsgeschäft geholfen hat; Natalie Rosen, die mir ihre ausgezeichnete Bibliothek und ihr Wissen über Hebammen zur Verfügung stellte; Naomi Bennet, für ihre fruchtbaren Ideen und Kommentare.

Abschließend möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um all meinen Patienten meinen Dank auszusprechen, die mir ihr Vertrauen geschenkt und ihre intimsten Gefühle mit mir geteilt haben. Sie haben mich inspiriert, dieses Buch zu schreiben.

Thomas VERNY.

Über den Autor: Thomas Verny ist ein hervorragender pränataler Psychologe, MD und Autor. Derzeit unterrichtet er an der Fakultät in Santa Barbara. Zuvor lehrte er an der Harvard University, der University of Toronto und der York University. Seine Forschung bezieht sich auf das Studium der negativen Emotionen der Mutter… mehr…

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Vorschau auf das Buch "Das geheime Leben des Kindes vor der Geburt"

DAS GEHEIME LEBEN EINES KINDES
VOR DER GEBURT

Thomas VERNY, MD, gemeinsam mit John KELLY verfasst.
wie Sie Ihr Baby schon vor der Geburt auf ein glückliches, gesundes Leben vorbereiten können
Seite 1
Welche Erinnerungen wird Ihr Kind an das Leben vor der Geburt haben?
Für den berühmten Dirigenten ist dies die Musik, die seine Mutter nur während der Schwangerschaft aufgeführt hat!
Für ein autistisches Mädchen, das ihre Muttersprache Französisch nicht sprechen kann, ist dies Englisch, weil ihre Mutter in den letzten drei Monaten ihrer Schwangerschaft Englisch sprach.
Für andere Menschen ist es der Klang einer Stimme oder das Schlagen eines Herzens, das helle Licht von Lampen in einem Kreißsaal. Erinnerungen, die ein Gefühl der Angst hervorrufen oder umgekehrt angenehm sein können.
Lange bevor sie geboren werden, denken, fühlen und handeln Ihre Kinder. Was mit ihnen vor und während der Geburt passiert, kann die Art von Menschen, die sie werden, stark beeinflussen.
Diese verblüffenden Entdeckungen haben auch viel bedeutsamere praktische Implikationen. Sie geben uns die Möglichkeit, viele Monate vor der Geburt die Entwicklungsrichtung der Persönlichkeit des Kindes zu bestimmen.
„Die erstaunlichen Ergebnisse der jüngsten Forschung auf diesem Gebiet … sind aktuell, ausgewogen und nützlich.“ (RD Laind)
Buchseite 6
Buch Impressum.
Thomas VERNY, MD „Das geheime Leben des ungeborenen Kindes“ mit John KELLY.
DE, 1981.
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Ekaterina KHOTLUBEY, Übersetzerin des Buches „Reborn Childbirth“ von Michel AUDEN, Moskau, Ausgabe des TsRK „Aqua“, 1994, erstellt.
Das Computerset wurde von Anna MAKSOVICH erstellt.
Diese Computerausgabe entstand auf Initiative von Alexander NAUMOV.
Seite 7
Vielen Dank.
Allen Forschern zu danken, deren Ideen, praktische und wissenschaftliche Arbeit mir geholfen haben, dieses Buch zu schreiben, es würde ein weiteres Buch brauchen, um es zu schreiben. Besonders danken möchte ich denen, die weder Zeit noch Mühe gescheut haben, um mir zu helfen. Dies sind Dr. Peter Fedor-Freiberg, Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Universität Uppsala (Schweden); Dr. Alfred Tomatis, Professor für Psycholinguistik an der Schule für Praktische Psychologie des Katholischen Instituts in Paris; Dr. Sepp Schindler und Dr. Igor Caruso, Professor für Psychologie bzw. emeritierter Professor für Psychologie an der Universität Salzburg (Österreich); Dr. R. D. Laing aus London; Dr. Michel Clements, der in einer Entbindungsklinik in London arbeitet; Sheila Kitzinger, Beraterin, National Childbirth Association of England; Dr. Lewis Mehl, Zentrum für Geburts- und Entwicklungsforschung, Berkeley, Kalifornien; Dr. Stanislav Grof vom Esalen Institute, Big Sur, Kalifornien; Dr. David Cheek aus San Francisco; Dr. Gustav Hans Graber aus Bern (Schweiz); Sigrid Enausten vom Max-Planck-Institut, München (Deutschland).
Ich möchte auch meiner Freundin Sandra Collier für ihre fortwährende Unterstützung und ihren weisen Rat danken; Jonathan Segal für seine entschlossene und durchdachte Führung im Verlagswesen; Anne Cohen, die meine unleserlichen Kritzeleien in sauber getippte Seiten verwandelt hat. Alle meine Kollegen – Sandy Bogart, Geraldine Fogarty, Debbie Nixon, Nick Stevens und Shelley Owen – halfen mir mit Rat und versorgten mich mit Materialien aus ihrer klinischen Praxis.
Ich danke Michael Owen, der mich bei der Erforschung der Zusammenhänge zwischen Schwangerschaft, Geburt und menschlicher Persönlichkeit unschätzbar unterstützt hat; Sheela Weller, die mir beim Verlagsgeschäft geholfen hat; Natalie Rosen, die mir ihre ausgezeichnete Bibliothek und ihr Wissen über Hebammen zur Verfügung stellte; Naomi Bennet, für ihre fruchtbaren Ideen und Kommentare.
Abschließend möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um all meinen Patienten meinen Dank auszusprechen, die mir ihr Vertrauen geschenkt und ihre intimsten Gefühle mit mir geteilt haben. Sie haben mich inspiriert, dieses Buch zu schreiben.
Thomas VERNY.
Januar 1981
Inhalt

Vorwort 5

Kapitel 1.
Geheimnisse des Lebens eines Kindes vor der Geburt. 7
Kapitel 2
Neues Wissen. 16
Kapitel 3
Vorgeburtliches "Ich". 27
Kapitel 4
Beziehung zwischen Mutter und Kind vor der Geburt
(fötale Anhaftung) 38
Kapitel 5
Geburtserfahrung. fünfzig
Kapitel 6
Charakterbildung. 61
Kapitel 7
Die Freude der Mutterschaft. 67
Kapitel 8
Lebenswichtige Bindung. 78
Kapitel 9
Erstes Jahr. 88
Kapitel 10
Wiederherstellung früher Erinnerungen. 99
Kapitel 11
Die Gesellschaft und das Kind vor der Geburt. 104

Anmerkungen. 117

Informationsquellen für weiterführende Studien.

Index.
Vorwort.

Der Anfang dieses Buches wurde im Winter 1975 gelegt, als ich mich am Wochenende im Landhaus meiner Freunde erholte. Helen, die Herrin des Hauses, war im achten Monat schwanger und strahlte vor Vorfreude. Ich fand sie oft abends, wie sie allein vor dem Kamin saß und ihrem ungeborenen Kind leise ein wunderschönes Wiegenlied vorsummte.
Dieses berührende Bild hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Und als Helen mir später, nach der Geburt ihres Sohnes, erzählte, dass dieses Schlaflied bei ihm wie Magie wirkte, war ich fasziniert. Es stellte sich heraus, dass, egal wie bitterlich das Kind weinte, es sich sofort beruhigte, sobald Helen anfing, dieses Wiegenlied zu singen. Ich fragte mich: Handelte es sich um einen Ausnahmefall oder wirkten sich die Handlungen und vielleicht sogar die Gefühle und Gedanken einer Schwangeren tatsächlich auf ihr ungeborenes Kind aus?
Ich wusste damals schon, dass jede Schwangere früher oder später das Gefühl bekommt, dass sie und ihr Kind auf die Gefühle des anderen reagieren. Und wie die meisten Psychiater hörte ich von meinen Patienten Geschichten über Ereignisse und Träume, die nur Sinn machten, wenn sie mit der Erfahrung des intrauterinen Lebens und der Geburt in Verbindung standen. Nun fing ich an, solchen Erinnerungen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Ich begann auch nach wissenschaftlicher Literatur zu suchen, die mir helfen würde zu verstehen, wie das Denken von ungeborenen und neugeborenen Kindern organisiert ist, da ich mir damals sicher war, dass sie wirklich denken. Inspiriert wurde ich von der Arbeit von Dr. Lester Sontag*, der zeigte, dass die emotionale Orientierung und die Gefühle einer Mutter die Persönlichkeitsbildung eines Kindes schon vor der Geburt stark beeinflussen können. Aber diese Studien wurden in den 30-40er Jahren durchgeführt. Die meisten der aktuellen Forschungen, die mich interessierten, betrafen Neurologie und Physiologie, Bereiche, die eng miteinander verwandt sind. Für diese Studien wurden Medizintechnik und Geräte einer neuen Generation verwendet, die Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre auftauchten. Wissenschaftler haben endlich die Möglichkeit, das Kind in einer natürlichen Umgebung zu untersuchen, ohne den natürlichen Lauf seines Lebens zu stören. Ihre Entdeckungen schufen ein völlig neues Bild vom intrauterinen Leben des Kindes. Dank einiger von ihnen konnte ich in diesem Buch ein völlig neues Porträt eines Kindes im Mutterleib zeichnen: Dies ist keineswegs das passive, geistlose Wesen, das traditionelle Kinderheilkunde-Lehrbücher normalerweise darstellen.
Wir wissen, dass ein Kind schon vor der Geburt denkt, auf die Informationen reagiert, die es erhält, und ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat (vielleicht sogar früher) ein aktives Gefühlsleben führt. Zusammen mit diesen erstaunlichen Entdeckungen haben wir Folgendes gemacht:
Der Fötus sieht, hört, schmeckt, erlebt und lernt sogar in utero (d. h. im Mutterleib, vor der Geburt). Am wichtigsten ist, dass er fühlt, obwohl seine Gefühle nicht so komplex sind wie die eines Erwachsenen.
Folglich beginnt das, was das Kind fühlt und wahrnimmt, seine Einstellung zu sich selbst und seinen Erwartungen zu formen. Wie er sich später selbst wahrnimmt – glücklich oder unglücklich, aggressiv oder willensschwach, beschützt oder besorgt – hängt zum Teil von der Einstellung ab, die er im Mutterleib zu sich selbst empfindet.
Die primäre Quelle dieser persönlichkeitsbildenden Beziehung ist die Mutter des Kindes. Das bedeutet nicht, dass eine Frau jeden flüchtigen Kummer, Zweifel, Angst an ihr Kind weitergibt. Nur konstante Muster des emotionalen Zustands sind von Bedeutung. Chronische Angst, widersprüchliche Einstellungen gegenüber der zukünftigen Mutterschaft können bereits vor der Geburt tiefe Spuren in der Persönlichkeit des Kindes hinterlassen. Positive Emotionen, gute Laune und die freudige Erwartung der Geburt eines Babys wiederum können einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung einer gesunden emotionalen Sphäre der kindlichen Persönlichkeit haben.
Neue Forschungen konzentrieren sich immer mehr auf die Gefühle des Vaters. Bis vor kurzem wurden sie im Allgemeinen ignoriert. Jüngste Beweise deuten darauf hin, dass dieser Ansatz falsch und gefährlich ist, da die Einstellung eines Mannes zu seiner Frau und seinem ungeborenen Kind, seine Gefühle für sie, einer der wichtigsten Faktoren sind, die den normalen Verlauf einer Schwangerschaft bestimmen.
Dieses Buch ist das Ergebnis von sechs Jahren harter Arbeit, Forschung, Reflexion und Reisen. Beim Sammeln der Informationen, die sich in dem Buch widerspiegeln, bin ich nach London, Paris, Berlin, Nizza, Rom, Basel, Salzburg, Wien, New York, Boston, San Francisco, New Orleans und Honolulu gereist und habe mit führenden Psychiatern gesprochen , Psychologen, Fetologen, Geburtshelfer und Kinderärzte. Darüber hinaus habe ich in dieser Zeit mehrere eigene Forschungsprojekte durchgeführt, von denen zwei in diesem Buch beschrieben sind, und Hunderte von Menschen behandelt, die während der fötalen Entwicklung oder während der Geburt traumatisiert wurden.
Da das Kind vor der Geburt dem Leser dieses Buches völlig anders erscheint als das, was uns sowohl von populären als auch von medizinischen Publikationen dargestellt wird, war es mir wichtig, die Solidität der von mir entwickelten Ideen mit den Ergebnissen strenger wissenschaftlicher Forschung zu bestätigen. Ich hoffe, dass diese Daten an sich für den Leser interessant erscheinen. Einige dieser Studien beziehen sich auf das Studium der negativen Emotionen der Mutter, da es dieses Forschungsgebiet ist, das in letzter Zeit viele neue Ergebnisse hervorgebracht hat. Wie so oft in der Medizin untersuchen wir zunächst, was, wie und warum schief geht, um zu verstehen, was, wie und warum normal sein sollte.
Die Kliniker, die diese Entdeckungen machten, waren größtenteils mehr an der theoretischen Seite der Materie interessiert als an der praktischen Anwendung der Ergebnisse ihrer Arbeit. Dieser Ansatz ist unter Wissenschaftlern weit verbreitet. Aber es ist ganz offensichtlich, dass diese Ergebnisse für das praktische Leben sehr wichtig sind, insbesondere für die Bildung des richtigen Verhaltens der Eltern. Mit diesem Wissen sind Mütter und Väter in der Lage, die Persönlichkeit des Kindes vor der Geburt mitzugestalten. Sie können ihm helfen, ein glücklicher Mensch zu werden, ein Gefühl der Harmonie mit der Welt zu erleben, nicht nur im Mutterleib, nicht nur in den ersten Jahren nach der Geburt, sondern sein ganzes Leben lang. Diese Gelegenheit zur praktischen Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse hat mich dazu inspiriert, das Buch zu schreiben, das Sie in Ihren Händen halten.

Kapitel 1.
Geheimnisse des Lebens eines Kindes vor der Geburt.

Dieses Buch widmet sich vielen Problemen: der Entstehung des menschlichen Bewusstseins, dem Wachstum und der Entwicklung des Kindes vor der Geburt und des neugeborenen Kindes. Aber die Hauptsache in diesem Buch ist die Bildung des menschlichen Bewusstseins und wie wir zu dem werden, was wir sind. Die Grundlage für das Schreiben war die Entdeckung der Tatsache, dass das Kind schon vor der Geburt fühlt, sich erinnert und bewusst ist, was also mit ihm passiert, was mit uns allen in den neun Monaten von der Empfängnis bis zur Geburt passiert, bereitet weitgehend den Boden und prägt die Persönlichkeit, ihre Motive und Zielorientierung.
Diese Entdeckung und ein Großteil der Forschung, die zu ihr geführt hat, führt uns weit über das hinaus, was wir über die emotionale Entwicklung eines Kindes vor der Geburt wissen (oder zu wissen glauben). Und obwohl diese Entdeckung an sich unsere Vorstellungskraft berührt (z. B. lässt sie uns für immer die von Freuds Anhängern gepredigte Meinung aufgeben, dass sich die Persönlichkeit erst im zweiten oder dritten Lebensjahr zu bilden beginnt), ist es noch bemerkenswerter, wie sehr sie es ist vertieft und bereichert das Verständnis der Bedeutung und Bedeutung der Elternschaft, insbesondere der Mutterschaft. Einer der erfreulichsten Aspekte des neuen Wissens ist, dass die schwangere Frau jetzt die Möglichkeit hat, ihre Rolle bei der Gestaltung der Persönlichkeit des Kindes vor der Geburt zu erkennen. Ihr Werkzeug sind ihre Gedanken und Gefühle, mit ihrer Hilfe kann sie eine Person erschaffen, die mit größeren Vorteilen ausgestattet ist, als bisher für möglich gehalten wurde.
Ich bin weit davon entfernt zu sagen, dass alles, was in diesen kritischen neun Monaten im Leben einer schwangeren Frau passiert, sich unweigerlich auf die Zukunft ihres Kindes auswirken wird. Viele Faktoren beeinflussen die Vorbereitung des Bodens für neues Leben. Die Gedanken und Gefühle der Mutter sind nur einer davon, aber das ist ein außergewöhnlicher Faktor, denn im Gegensatz zur Vererbung, durch den genetischen Code bestimmt, sind Gedanken und Gefühle steuerbar. Eine Frau kann ihnen Anweisungen geben, wie sie will. Ich möchte betonen, dass dies nicht bedeutet, dass die Zukunft des Kindes von der Fähigkeit seiner Mutter abhängt, 24 Stunden am Tag nur angenehme Gedanken in sich hervorzurufen. Vorübergehende Zweifel, Ambivalenz und Angst sind für eine normale Schwangerschaft natürlich und können, wie wir später sehen werden, sogar zur Entwicklung des Kindes im Mutterleib beitragen. Es ist wichtig, dass eine schwangere Frau die Möglichkeit hat, die emotionale Entwicklung ihres Kindes aktiv zu verbessern.
Man könnte das Wort „Durchbruch“ verwenden, um diese Entdeckung zu beschreiben. Ihr gingen andere Entdeckungen voraus. Beispielsweise wurde Ende der sechziger Jahre die Existenz eines Kommunikationssystems zwischen Mutter und Kind entdeckt, das unmittelbar nach der Geburt stattfindet. Es heißt "Anhänglichkeit". Diese Entdeckung wurde zur Grundlage für neue Entdeckungen. Sie schieben die Entstehung dieses Kommunikationssystems auf die Zeit der intrauterinen Entwicklung des Kindes zurück. Bei Entdeckungen auf dem Gebiet der Medizin gibt es ein ähnliches Muster. Wenn wir uns daran erinnern, was wir über die Bedeutung der Ernährung für eine schwangere Frau, über die Wirkung von Alkohol und Medikamenten, die sie einnimmt, auf den Fötus und über die Rolle von Emotionen bei der Entstehung bestimmter Krankheiten wussten, wäre es logisch, dies anzunehmen Sowohl die Gedanken als auch die Gefühle einer schwangeren Frau wirken sich auch auf den Zustand des Kindes aus.
Ich halte es für wichtig, dass neue Erkenntnisse den Vater des Kindes wieder in die Rolle zurückversetzen, die ihm von Rechts wegen zukommt. Die Kommunikation mit einem liebevollen und sensiblen Mann ist eine ständige emotionale Unterstützung für eine schwangere Frau. Und wenn wir aus Unwissenheit dieses subtile System zerstört haben, einen Mann davon ausgeschlossen haben, sind die Entdeckungen der letzten Jahre, oder besser gesagt, was wiederentdeckt wurde, nämlich, wie wichtig es für eine schwangere Frau und ihr Kind ist, emotionale Unterstützung zu spüren und Sicherheit - dem Mann endlich seine eigentliche Rolle im Prozess der Schwangerschaft zurückzugeben.
Diese neuen Ideen stammen aus Laboratorien in Amerika, Kanada, England, Frankreich, Schweden, Deutschland, Österreich, Neuseeland und der Schweiz, wo Wissenschaftler in den letzten zwanzig Jahren geduldig und sorgfältig Daten über das Leben eines Kindes nach der Geburt gesammelt haben.
Was Sie lesen, ist der erste Versuch, die Ergebnisse ihrer revolutionären Arbeit der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, und da dies nur der erste Versuch ist, werden Sie in dem Buch unweigerlich auf Überlegungen und Spekulationen stoßen, obwohl ich versuchen werde, was zu trennen wir wissen von dem, was wir denken. . Bei manchen Themen sind Widersprüche unvermeidlich. Ich erwarte nicht, dass mir alle in allem zustimmen.
Aber ich bin sicher, dass dieses Buch und mehr noch das gesamte Gebiet der wissenschaftlichen Forschung eine lebendige Quelle der Hoffnung ist: Hoffnung für Ärzte, weil sie ihnen ermöglichen werden, die Möglichkeiten zu nutzen, die Schwangerschaft und Geburt bieten, die zuvor nicht erforscht wurden; Hoffnung für Eltern, weil es das Verständnis von Elternschaft vertieft und bereichert, und vor allem Hoffnung für das ungeborene Kind.
Er profitiert am meisten von neuen Entdeckungen. Überhaupt nicht das, was er sich früher vorgestellt hatte, viel bewusster, empfänglicher und liebevoller, verdient und braucht er eine viel sensiblere, unterstützende und humanere Behandlung, sowohl im Mutterleib als auch während der Geburt, als er jetzt erhält. Der französische Geburtshelfer Frédéric LEBOYER, Autor des Buches „Für eine Geburt ohne Gewalt“, spürte dies intuitiv und begann, für sanftere Geburtsmethoden zu kämpfen, und die Ergebnisse unserer klinischen Studien bestätigten seine Richtigkeit.
Tatsächlich ist es sehr wichtig, dass das Kind in einer warmen, menschlichen Umgebung geboren wird, die ein Gefühl von Sicherheit und Unterstützung vermittelt, weil das Kind sich dessen bewusst ist, wie es geboren wird. Er fühlt und reagiert auf Zärtlichkeit, Sanftheit und streichelnde Berührungen, genauso wie er auf eine völlig andere Umgebung bei der Geburt reagiert: das helle Licht von Lampen, die Geräusche elektronischer Geräte, die kalte, gleichgültige Atmosphäre, die so oft mit einer medizinischen Geburt verbunden wird.
Diese Erkenntnis und ihr revolutionärer Charakter geht jedoch über die bloße Bestätigung der Richtigkeit der LEBOYERschen Vermutung oder einer einmaligen Geburtserfahrung hinaus. Sie geben uns erstmals eine Vorstellung vom Geist eines ungeborenen Kindes. Diese Entdeckungen weisen darauf hin, dass er ein bewusstes Wesen ist, obwohl sein Bewusstsein nicht so tief und komplex ist wie das eines Erwachsenen. Er ist nicht in der Lage, die Bedeutungsnuancen zu verstehen, die ein Erwachsener in Worten oder Gesten ausdrückt; Studien zeigen jedoch, dass er äußerst empfindlich auf sehr subtile Nuancen von Emotionen reagiert (diese Studien werden im nächsten Kapitel beschrieben). Er kann nicht nur so starke und undifferenzierte Emotionen wie Liebe und Hass fühlen und darauf reagieren, sondern auch auf komplexere emotionale Zustände wie Ambivalenz oder Unsicherheit.
Wann genau Gehirnzellen diese Fähigkeit erwerben, ist noch unbekannt. Einige Forscher glauben, dass so etwas wie Bewusstsein von den ersten Momenten der Empfängnis an existiert. Als Beweis führen sie die Tatsache an, dass Tausende vollkommen gesunder Frauen unter wiederkehrenden spontanen Fehlgeburten leiden. Es wird angenommen, dass das fötale Ei in den ersten Wochen und sogar Stunden nach der Empfängnis ein ausreichend entwickeltes Bewusstsein hat, um das Gefühl der Ablehnung wahrzunehmen, und einen ausreichenden Willen, darauf zu reagieren. An sich ist diese Annahme interessant, aber eine Theorie ist nur eine Theorie, keine bewiesene Tatsache.
Die meisten zuverlässigen Informationen, die wir als Ergebnis psychologischer, neurologischer, biochemischer und physiologischer Studien über das intrauterine Leben des Kindes haben, sind Informationen über das Kind ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat. Dies ist in fast jeder Hinsicht ein erstaunlicher Mensch. In diesem Alter hört er schon, erinnert sich und lernt sogar. Es stellt sich heraus, dass ein Kind im Mutterleib ein sehr fähiger Schüler ist. Dies wurde von einer Gruppe von Wissenschaftlern festgestellt und in einem Bericht widergespiegelt, der als Klassiker gilt.
Sie trainierten sechzehn ungeborene Kinder, mit Bewegung auf das Gefühl von Vibration zu reagieren. Normalerweise reagiert ein Kind im Mutterleib nicht so auf solch einen schwachen Reiz. Er merkt es einfach nicht. Aber in diesem Fall waren die Forscher in der Lage, das zu erzeugen, was Verhaltenspsychologen eine konditionierte oder erlernte Reaktion (konditionierter Reflex) nennen, indem sie zuerst auf natürliche Weise eine motorische Reaktion in ihnen mit einem lauten Geräusch mehrmals hervorriefen (die Reaktion jedes Kindes wurde auf einem angeschlossenen Monitor aufgezeichnet Sensoren am Bauch der Mutter). Dann wurde der Vibrationseffekt hinzugefügt. Diesem Effekt war jedes Kind unmittelbar nach einem lauten Geräusch ausgesetzt. Die Vermutung der Forscher war folgende: Nach einer ausreichenden Anzahl von Expositionen wird die Assoziation zwischen Vibration und motorischer Reaktion im Gehirn des Kindes so automatisch, dass es auch ohne Schallstimulation mit Bewegung auf Vibration reagiert. Diese Vermutung wurde bestätigt. Vibration wurde zum Schlüssel, und die motorische Reaktion des Kindes wurde zu einem konditionierten Reflex.
Diese Studie, die eine der Fähigkeiten des Kindes vor der Geburt demonstriert, zeigte auch, wie sich die Persönlichkeitsmerkmale des Kindes zu formen beginnen. Er mag etwas, mag etwas nicht, er hat Angst vor etwas, er hat ständig Angst vor etwas; Diese Verhaltensweisen, die jede Person einzigartig machen, sind teilweise das Ergebnis bedingten Lernens. Und wie wir gerade gesehen haben, beginnt dieses Lernen im Mutterleib. Um zu zeigen, wie die Persönlichkeitseigenschaften eines Menschen angelegt sind, möchte ich das Angstgefühl betrachten. Was kann tief sitzende, langfristige Angst bei einem in utero Baby verursachen? Ein möglicher Grund ist das Rauchen seiner Mutter. In einer wichtigen Studie, die vor einigen Jahren durchgeführt wurde, zeigte Dr. Michael Lieberman (, dass ein Baby im Mutterleib jedes Mal aufgeregt wird (was als Beschleunigung seines Herzschlags aufgezeichnet wurde), wenn seine Mutter ans Rauchen denkt. Sie muss es nicht einmal nehmen eine Zigarette im Mund oder ein Streichholz anzünden: Schon der Gedanke ans Rauchen regt ihn auf Natürlich kann der Fötus nicht wissen, dass seine Mutter raucht oder ans Rauchen denkt, aber er ist schlau genug, das Erlebnis ihres Rauchens damit in Verbindung zu bringen Das unangenehme Gefühl, das diese Erfahrung bei ihm verursacht. Es tritt als Folge einer Abnahme der Sauerstoffmenge auf, die während des Rauchens in die Plazenta gelangt, was physiologisch schädlich für das Kind ist. Aber es ist möglich, dass die negative psychologische Wirkung, die das Rauchen der Mutter hat auf das Kind hat, ist viel gefährlicher und führt dazu, dass das Kind chronische Angst- und Unsicherheitszustände entwickelt, weil es nicht weiß, wann dieses unangenehme Gefühl das nächste Mal auftritt und wie schmerzhaft es ist nym wird es sein; er weiß nur, dass es wieder passieren wird. Dies ist eine Situation, die zu tiefsitzender konditionierter Angst prädisponiert.
Eine andere, angenehmere Art von Informationen, die ein Kind im Mutterleib wahrzunehmen lernt, ist die Sprache. Jeder Mensch hat seinen eigenen, nur für ihn charakteristischen Sprachrhythmus. Oft ist es für das Gehör einer anderen Person nicht wahrnehmbar, aber Unterschiede im Sprachrhythmus verschiedener Personen werden immer in seiner Klanganalyse aufgezeichnet. Unsere Sprachmuster sind so einzigartig wie Fingerabdrücke. Ihre Herkunft ist kein Geheimnis: Wir erben sie von unseren Müttern. Wir lernen sprechen, indem wir ihre Rede nachahmen. Wissenschaftler glaubten logischerweise, dass dieses Lernen nicht früher als im Säuglingsalter begann, aber jetzt stimmten viele von ihnen Dr. Truby zu, der die Tatsache anführt, dass das Baby ab einem Alter von sechs Monaten in der Gebärmutter gut hören kann und noch erstaunlicher ist, dass es einzieht den Rhythmus der Sprache seiner Mutter.
Da wir wissen, dass ein Kind ein gut entwickeltes Gehör hat, sollten wir uns nicht wundern, dass es Musik hören und erkennen kann. Ein vier- und fünf Monate alter Fötus reagiert deutlich auf Geräusche und Melodien, und seine Reaktionen sind sehr unterschiedlich. Schalten Sie die Musik von Vivaldi ein - und selbst das unruhigste Kind wird sich entspannen. Schalten Sie Beethoven ein und das leiseste aller Babys beginnt sich zu bewegen und im Mutterleib zu drücken.
Natürlich ist die Persönlichkeit viel komplexer als nur die Summe dessen, was wir vor und nach der Geburt lernen. Was ich meine ist, dass, da bestimmte Ereignisse, die ein Mensch früh in seiner Entwicklung erlebt, bekanntermaßen die Bildung seiner Persönlichkeitsmerkmale beeinflussen, eine Frau diesen Prozess lange vor der Geburt eines Kindes beeinflussen kann. Eine Möglichkeit besteht darin, mit dem Rauchen aufzuhören oder die Anzahl der Zigaretten zu reduzieren, die Sie während der Schwangerschaft rauchen. Sie können mit dem Kind sprechen. Er hört Sie wirklich und, was noch wichtiger ist, er reagiert auf das, was er hört. Der sanfte, ruhige Tonfall ist ein Beweis dafür, dass er geliebt und begehrt wird. Er versteht keine Wörter, aber er versteht die Intonation gut. Er ist intellektuell genug entwickelt, um den emotionalen Ton der Rede seiner Mutter zu verstehen.
Es ist sogar möglich, das Kind vor der Geburt zu unterrichten. Das Einfachste, was eine schwangere Frau tun kann, ist, jeden Tag ein paar Minuten lang beruhigende Musik zu hören. Dadurch kann sich ihr Kind ruhig und entspannt fühlen. Vielleicht ist das Hören von Musik im Mutterleib eine Voraussetzung dafür, dass eine Person ein tiefes Interesse an Musik für das Leben entwickelt. So erging es Boris Brott, dem Dirigenten des Hamilton Philharmonic Symphony Orchestra (Ontario).
Eines Tages, vor ein paar Jahren, hörte ich im Radio ein Interview mit Brott. Dies ist eine sehr interessante Person mit der Gabe eines Geschichtenerzählers. An diesem Abend wurden ihm Fragen zur Oper gestellt; Ganz am Ende des Gesprächs fragte ihn der Korrespondent, wie sein Interesse an Musik entstanden sei. Es war eine einfache Frage, die, wie mir schien, nur gestellt wurde, um die Zeit bis zum Ende des Programms zu verlängern. Aber Brott dachte nach. Er zögerte ein paar Sekunden und sagte dann: „Weißt du, es mag seltsam klingen, aber Musik war schon vor meiner Geburt ein Teil von mir.“ Betroffen von dieser Antwort bat der Korrespondent um eine Erklärung dessen, was er meinte.
„Tatsache ist“, sagte Brott, „dass ich in meiner Jugend von einem meiner seltsamen Züge überrascht wurde. Ich konnte einige Werke dirigieren, deren Partitur ich nie persönlich gesehen hatte. Zum Beispiel dirigierte ich zum ersten Mal ein Stück – und plötzlich tauchte die Cellostimme selbst in meinem Kopf auf und ich wusste, was auf der nächsten Seite stand, bevor ich die Noten umblätterte. Ich habe einmal meiner Mutter, einer professionellen Cellistin, davon erzählt. Ich dachte, sie wäre überrascht, denn es war die Cellostimme, die mir jedes Mal bekannt vorkam. Zuerst war sie wirklich überrascht, aber als ich ihr erzählte, mit welchen Werken dieses Wunder geschah, war das Rätsel sofort gelöst. Alles, was mir schon vor dem Lesen der Partitur bekannt vorkam, spielte meine Mutter, als sie mit mir schwanger war.
Vor einigen Jahren erfuhr ich auf einer Konferenz von einem weiteren Beispiel für das Lernen im Mutterleib, das nicht nur so erstaunlich war wie Brotts Geschichte, sondern auch Dr. Trubys Konzept der Entwicklung von Sprachkenntnissen vor der Geburt bestätigte. Diese Geschichte wurde von einer Amerikanerin erzählt, die während ihrer Schwangerschaft in Toronto lebte. Eines Tages hörte sie ihre zweijährige Tochter, die im Wohnzimmer auf dem Teppich spielte, leise murmelte: "Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen." Die Mutter dieses Mädchens erkannte diese Worte sofort: Es war eine Übung nach der Lamaze-Methode. Aber wo konnte ihre Tochter sie hören? Zuerst dachte sie, dass das Mädchen sie in einer Fernsehsendung hören könnte, erkannte aber bald, dass dies unmöglich war. Sie lebten in Oklahoma, und das Programm hätte die amerikanische Version der Lamaze-Übungen gegeben. Die von ihrer Tochter geäußerten Sätze waren nur in der kanadischen Version. Dafür konnte es nur eine Erklärung geben: Ihre Tochter hörte sie und erinnerte sich noch im Mutterleib an sie.
Vor nicht allzu langer Zeit hätte eine Geschichte wie diese oder die von Boris Brott nur im Kuriositätenteil einer medizinischen Zeitung veröffentlicht werden können. Aber jetzt sind solche Fälle endlich Gegenstand ernsthafter wissenschaftlicher Forschung, und das ist der Entwicklung einer interessanten neuen Disziplin zu verdanken, deren Name Pränatalpsychologie ist. Die Forschung auf diesem Gebiet wird hauptsächlich in Europa durchgeführt, Spezialisten aus der Geburtshilfe, Psychiatrie und klinischen Psychologie kommen in der Regel dazu. Diese Disziplin kann nicht nur wegen der Essenz des Forschungsgegenstandes als außergewöhnlich bezeichnet werden, sondern auch wegen der Möglichkeit der breitesten Anwendung ihrer Ergebnisse in der Praxis. Tatsächlich haben wir in nur zehn Jahren seit dem Aufkommen der pränatalen Psychologie genug über das Gehirn und die Emotionen des ungeborenen Kindes gelernt, um Tausende von Kindern vor lebenslangen emotionalen Störungen zu bewahren, die zu Krankheiten führen.
Ich sage „wir“, weil ich durch ein selbst gemachtes Versprechen in die pränatale Psychologie geführt wurde, um zu lernen, wie man solche Tragödien verhindern kann. In vielen Jahren praktischer Arbeit und Lehre sind mir Hunderte von Menschen vor Augen gegangen, die schwerste Verletzungen im Mutterleib erlitten haben, Patienten, deren Unglück nur im Zusammenhang mit dem zu erklären ist, was sie im Mutterleib oder zur Zeit der Geburt erlitten haben. Und meine diesbezügliche Erfahrung ist nicht einzigartig; viele meiner kollegen haben sich mit solchen fällen befasst. Es scheint mir, dass uns die vorgeburtliche Psychologie schließlich vor allem einen Weg bietet, viele solcher Tragödien zu verhindern. Darüber hinaus haben wir die praktische Möglichkeit, einer ganzen Generation von Menschen eine bessere Chance zu geben, frei von den psychischen und emotionalen Störungen, unter denen Kinder bisher gelitten haben, in dieses Leben einzutreten.
Ich behaupte nicht, dass wir ein Allheilmittel erfunden haben, das uns auf magische Weise von allen Übeln befreien wird. Ich sage auch nicht, dass irgendeine gewöhnliche Erkrankung das Baby im Mutterleib negativ beeinflusst. Das Leben steht nicht still, und wir werden von den Ereignissen in unserem Leben geprägt, wenn wir zwanzig, vierzig und sechzig Jahre alt sind. Aber es ist sehr wichtig zu wissen, dass die Ereignisse, die sich in den frühesten Phasen unseres Lebens ereignen, uns in besonderer Weise betreffen. Ein Erwachsener und ein geborenes Kind hatten, wenn auch in geringerem Maße, genügend Zeit, um Abwehrmechanismen zu bilden. Das Baby im Mutterleib hat sie noch nicht. Alle Einflüsse sind direkt. Deshalb hinterlassen die Emotionen der Mutter einen so tiefen Eindruck in seiner Psyche, deshalb prägen ihre Spuren ihn im späteren Leben so stark. Grundlegende Persönlichkeitsmerkmale ändern sich selten. Wenn der Optimismus schon vor der Geburt in das Gehirn eines Kindes eingeprägt ist, braucht es eine Menge Unzufriedenheit, um ihn auszulöschen. Wird das Kind Künstler oder Mechaniker, wird es Rembrandt Cezanne vorziehen, wird es Rechts- oder Linkshänder? All diese Details entziehen sich unserem derzeitigen Wissen, und um ehrlich zu sein, scheint es mir, dass beide gleich gut sind. Wenn es möglich wäre, die spezifischsten persönlichen Eigenschaften einer Person mit absoluter Genauigkeit vorherzusagen, würde dies das Leben seines Geheimnisses berauben.
Unser Wissen kann insofern von praktischem Nutzen sein, als es mit seiner Hilfe möglich ist, die Ursachen schwerwiegender Probleme in der Persönlichkeitsentwicklung zu erkennen und ihnen vorzubeugen. Viele Frauen verstehen, dass die Sorge um ihren eigenen emotionalen Zustand bedeutet, sich um das ungeborene Kind zu kümmern. Wir als Wissenschaftler haben diese Wahrheit mit unserer Forschung bestätigt, aber wir sind noch weiter gegangen. Ich denke, dass die Möglichkeit, das Vorhandensein von potenziell gefährlichem und unangemessenem Verhalten eines Kindes sogar in der Zeit der intrauterinen Entwicklung festzustellen, für Tausende von ungeborenen Kindern, ihre Eltern und die Gesellschaft als Ganzes wirklich retten kann. Teilweise haben wir bereits damit begonnen, diese Möglichkeit zu nutzen, und die Ergebnisse sind oft verblüffend. Zur Verdeutlichung dieser Aussage kann ein Beispiel einer solchen Studie dienen.
Die Wissenschaftler gingen davon aus, dass Bewegungen des Fötus ein offensichtliches Zeichen von Angst sind. Sie glaubten, dass, wenn das Verhalten eines Babys im Mutterleib irgendeinen Einfluss auf die Vorhersage seiner zukünftigen Eigenschaften hätte, der aktivste Fötus das unruhigste Baby nach der Geburt sein würde. Genau das ist passiert. Babys, die sich am aktivsten in der Gebärmutter bewegten, wurden nach der Geburt am unruhigsten. Sie waren nicht nur etwas kapriziöser als die anderen. Angst brodelte in ihnen, sie wurden von diesem Gefühl überwältigt. Diese Zwei-Drei-Jährigen fühlten sich selbst in den gewöhnlichsten Lebenssituationen fehl am Platz. Sie waren von ihren Lehrern verlegen, versuchten, die Kommunikation mit Klassenkameraden, Bekanntschaften mit Gleichaltrigen, jeglichen Kontakt mit Menschen zu vermeiden. Sie fühlten sich am wohlsten und konnten sich nur entspannen und ihre Angst loslassen, wenn sie alleine waren.
Wie sie sich in Zukunft verhalten werden, lässt sich nicht genau vorhersagen. Vielleicht hilft ihnen eine glückliche Ehe oder eine sehr erfolgreiche Karriere, Elternschaft oder Psychotherapie, etwas oder jemand anderes, das Angstgefühl teilweise loszuwerden. Aber man kann mit einer gewissen Sicherheit sagen, dass die meisten dieser verängstigten Kinder versuchen werden, sich schnell in einer Ecke zu verstecken, wenn sie auf etwas Unerwartetes stoßen und das mit dreißig Jahren. Der Unterschied wird darin bestehen, dass sie jetzt versuchen werden, sich von Ehemännern, Ehefrauen und ihren eigenen Kindern zu isolieren, so wie sie zuvor versucht haben, die Kommunikation mit Lehrern und Klassenkameraden zu vermeiden. Der Zyklus wird sich wiederholen.
Aber das wird nicht unbedingt der Fall sein. Beginnen Frauen während der Schwangerschaft mit ihren Kindern zu kommunizieren, wird dies grundlegende Veränderungen anstoßen. Stellen Sie sich vor, wie es sich anfühlen würde, sechs, sieben, acht Monate lang ohne intellektuelle oder emotionale Stimulation allein im selben Raum zu sein. Dieser Zustand kann grob mit dem Zustand eines Kindes im Mutterleib verglichen werden, dem keine Beachtung geschenkt wird. Natürlich sind seine emotionalen und intellektuellen Bedürfnisse viel primitiver als unsere. Aber Hauptsache er hat sie. Er muss sich genauso geliebt und begehrt fühlen, vielleicht sogar mehr als wir. Es muss über ihn gesprochen und nachgedacht werden, sonst beginnt sein Geist und oft auch sein Körper zu schwächeln.
Studien, die mit schwangeren Frauen mit Schizophrenie und Psychose durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass die Vernachlässigung der emotionalen Kommunikation mit dem Fötus seine Entwicklung erheblich beeinträchtigt. Als Folge einer psychischen Erkrankung wird eine sinnvolle Kommunikation zwischen Mutter und Kind unmöglich. Die Stille und das Chaos, in dem sich das Kind im Mutterleib befindet, hinterlässt tiefe Spuren in seiner Psyche. Bei der Geburt haben diese Kinder auch viel mehr Probleme als die Kinder von Frauen mit einer gesunden Psyche.
Auf die Frage, wie genau diese Kommunikation abläuft, wird in den folgenden Kapiteln eingegangen. Hier möchte ich noch einmal betonen, dass es ihn gibt und dass wir ihn nutzen können. Bis zu einem gewissen Grad können wir sogar seine Qualität und Richtung bestimmen. Im Allgemeinen hängen die persönlichen Merkmale des Kindes, das eine Frau gebiert, von der Art der Kommunikation zwischen Mutter und Kind sowie von ihren Merkmalen ab. Wenn die Kommunikation voll, intensiv und vor allem bereichernd für das Kind ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es stark, gesund und glücklich wird.
Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil der Zuneigung. Und da jeder Gelehrte, der die postnatale Bindung studiert hat, deren Bedeutung für Mutter und Kind bestätigt, ist klar, dass die vorgeburtliche Bindung genauso wichtig ist. Tatsächlich glaube ich, dass es sogar noch wichtiger ist. Das Leben ist bereits in den ersten Minuten und Stunden seines Bestehens voller zerstörerischer Einflüsse: Dies sind Geräusche, Gerüche, Geräusche und das, was ein Mensch sieht. Das Leben in der Gebärmutter war eintöniger, völlig abhängig davon, was die Mutter des Kindes sagte, fühlte, dachte. Auch äußere Geräusche nimmt das Kind dadurch wahr.
Wie konnte er nicht unter ihrem stärksten Einfluss stehen? Auch ihr Herzschlag, scheinbar ein so neutraler und rein körperlicher Faktor, bedeutet dem Kind viel. Es besteht kein Zweifel, dass der Herzschlag der Mutter Teil des Systems ist, das sein Leben unterstützt. Das weiß das Kind natürlich nicht; er weiß nur, dass diese Schläge eine der großen Konstellationen seines Universums sind. Unter ihnen schläft er ein, wacht auf, bewegt sich, ruht sich aus. Da das menschliche Gehirn, sogar das menschliche Gehirn im Mutterleib, eine Einheit ist, die assoziative Verbindungen herstellt, verleiht der Fötus dieser Empfindung allmählich eine metaphorische Bedeutung. Dieses ständige Tuk-Tuk wird für das Kind zu einem Symbol für Frieden, Geborgenheit und Liebe zu ihm. Solange es gut klingt.
Dieses Phänomen wurde als Ergebnis eines vor einigen Jahren durchgeführten Experiments demonstriert. Das Wesentliche war, dass sie im Kinderzimmer, in dem die Neugeborenen lagen, die Aufzeichnung des Herzschlags einer Person einschalteten. Die Wissenschaftler stellten die Hypothese auf, dass, wenn der Herzschlag einer Mutter irgendeinen Einfluss auf den emotionalen Zustand des Babys hat, das Verhalten von Neugeborenen an Tagen, an denen das Band abgespielt wird, anders sein wird als an Tagen, an denen es nicht abgespielt wird. Genau das ist passiert.
Nur die Ergebnisse dieses Experiments übertrafen alle Erwartungen. Wissenschaftler, die im Voraus davon überzeugt waren, dass es einen Unterschied im Verhalten geben würde, waren überrascht, wie auffällig es war. In den meisten Fällen „benahmen“ sich Kinder, die auf einen Herzschlag hörten, besser, in jeder Hinsicht besser: Sie aßen mehr, nahmen schneller zu, schliefen mehr und atmeten besser, weinten weniger und fühlten sich weniger krank. Dies lag nicht daran, dass sie auf besondere Weise behandelt wurden oder dass sie besondere Eltern oder besondere Ärzte hatten. Sie hörten sich gerade eine Zwei-Dollar-Kassette mit einem Herzschlag an.
Natürlich ist eine Frau nicht in der Lage, den Rhythmus ihres Herzschlags zu kontrollieren; Das Herz arbeitet gewissermaßen auf Autopilot. Aber sie kann mit ihren Emotionen arbeiten und sie effektiver nutzen. Und das ist lebenswichtig für ihr Kind, weil sein Gehirn zu einem großen Teil unter dem Einfluss ihrer Gedanken und Gefühle geformt wird. Ob das Gehirn des Kindes an der Empfindung von etwas Unangenehmem, Ärgerlichem, Gefährlichem beteiligt ist oder ob es offen, klar und leicht ist, hängt hauptsächlich davon ab, ob die Gedanken und Gefühle seiner Mutter freudig oder unangenehm und widersprüchlich sind.
Das bedeutet keineswegs, dass jeder Ihrer Zweifel, jede Unsicherheit Ihrem Kind unbedingt schaden wird. Ich spreche von einem etablierten, dauerhaften Verhaltensmuster. Nur eine solche lang anhaltende und starke Emotion kann das Kind negativ beeinflussen und einen bedingten Reflex in ihm bilden. Eine körperlich schwierige Geburt mit den begleitenden emotionalen Belastungen kann die Situation nicht zum Schlechteren verändern. Für ein Kind ist nur wichtig, was Sie wollen und denken und was Sie ihm in der Kommunikation mit ihm vermitteln.
Daher ist es von großer Bedeutung, was eine Frau über ihr Kind denkt. Ihre Gedanken – ihre Liebe oder ihre Abneigung oder Ambivalenz – beginnen, das emotionale Leben des Kindes zu definieren und zu formen. Es schafft unspezifische Eigenschaften wie Introversion oder Extraversion, Optimismus oder Aggressivität. Dies sind Begriffe, die im Grunde die geistige Verfassung eines Erwachsenen beschreiben, zu spezifisch, zu hart und endgültig, um ein Kind im siebten Monat des intrauterinen Lebens zu beschreiben.
Tendenzen zur Entwicklung seiner Persönlichkeit werden gebildet, breiter und tiefer verankert, wie etwa Geborgenheit und Selbstwertgefühl. Aus diesen entwickeln sich später die Charakterzüge des Kindes, wie es bei jenen Kindern geschehen ist, über die ich früher geschrieben habe. Sie wurden nicht schüchtern geboren. Sie wurden unruhig geboren. Aus solchen Ängsten kann sich schmerzhafte Schüchternheit entwickeln.
Ein glücklicher Fall ist ein Gefühl der Sicherheit. Die Person, die es besitzt, ist eine zutiefst selbstbewusste Person. Und wie kann er anders sein, wenn ihm von den ersten Momenten der Geburt seines Bewusstseins an ständig gesagt wurde, dass er geliebt und begehrt wird? Aus diesem Gefühl erwachsen natürlich Eigenschaften wie Optimismus, Selbstvertrauen, Freundlichkeit und Extrovertiertheit.
All dies sind wertvolle Eigenschaften, die eine Mutter ihrem Kind mitgeben kann. Und es ist so einfach zu tun: Indem eine Frau eine warme, emotional reiche Atmosphäre für ihn im Mutterleib schafft, kann eine Frau beeinflussen, was ihr Kind fühlt, was es erwartet, wovon es träumt und denkt, was es sein ganzes Leben lang erreicht.
Während der Schwangerschaft verkörpert eine Frau die Einstellung ihres Kindes zur Welt, ihr Verhalten ist sein Verhalten. Alles, was sie betrifft, wirkt sich auf das Kind aus. Und in dieser Zeit macht ihr nichts so viel Sorgen, nichts quält sie so schmerzhaft wie die Sorge um ihren Ehemann (oder Partner). Daher gibt es für ein Kind nichts Gefährlicheres als seinen Vater, der seine schwangere Frau missbraucht oder ignoriert. Absolut alle Wissenschaftler, die die Rolle des Vaters eines ungeborenen Kindes untersucht haben, und leider gibt es bis heute nicht so viele von ihnen, haben festgestellt, dass seine Unterstützung die Hauptsache für eine schwangere Frau und damit für die ist Wohlbefinden eines ungeborenen Kindes.
Dies allein macht den Mann zu einem wichtigen Teil der perinatalen Gleichung. Ebenso wichtig für das Wohl des Kindes ist das Engagement des Vaters für seine Ehe. Viele Faktoren können die Gefühle eines Mannes für seine Frau während der Schwangerschaft beeinflussen, von seinen Gefühlen für sie und seine Beziehung zu seinem eigenen Vater bis hin zum Zustand seiner Arbeit und seinem eigenen Gefühl der Erfüllung. (Idealerweise sollten all diese Probleme natürlich vor der Empfängnis angegangen werden, nicht während der Schwangerschaft.) Aber die Forschung der letzten Jahre zeigt, dass nichts das Gefühl der Verbundenheit mit der Ehe so sehr beeinflusst, und der Einfluss kann sowohl positiv als auch negativ sein, wie die aufkommende (oder nicht aufkommende) Bindung des Vaters an sein Kind.
Aus verständlichen physiologischen Gründen befindet sich der Mann in einer etwas nachteiligen Position. Das Kind ist kein organischer Teil seiner selbst. Allerdings sind nicht alle physischen Barrieren unüberwindbar. Nehmen Sie zum Beispiel die Sprache. Das Baby im Mutterleib hört die Stimme des Vaters, und es gibt Hinweise darauf, dass es für ihn sehr wichtig ist, seine Stimme zu hören. In den Fällen, in denen der Vater mit seinem Kind im Mutterleib sprach und ihm einfache liebevolle Worte sagte, erkennt das Neugeborene seine Stimme bereits in den ersten ein oder zwei Stunden nach der Geburt. Und nicht nur erkennt, sondern auch emotional auf seinen Klang reagiert. Wenn er weint, lässt ihn die Stimme seines Vaters aufhören zu weinen. Der Klang einer vertrauten beruhigenden Stimme sagt ihm, dass er in Sicherheit ist.
Die Bindung an das Kind betrifft den zukünftigen Vater selbst. Das Klischee zeigt einen Mann oft als wohlwollend, aber lächerlich. Dieses Bild ist die Quelle der unmerklichen Vertrauenskrise vieler Männer. Als Reaktion darauf versuchen sie, sich von ihrer Frau weg in eine diesbezüglich sichere Gruppe von Freunden und Kollegen zu bewegen, wo sie von Respekt umgeben sind und sich sicher fühlen. Bindung durchbricht diesen Teufelskreis und bindet einen Mann von Anfang an in das Leben eines Kindes ein und gibt seinem eigenen Leben einen neuen Sinn. Und je früher diese Anhaftung entsteht, desto mehr wird sein Sohn oder seine Tochter davon profitieren.
Dies ist eine völlig neue Sichtweise auf Elternschaft. In Wahrheit handelt es sich bei den meisten Informationen, die in diesem Buch widergespiegelt werden, um neues Wissen, einige davon stellen etablierte Ansichten völlig auf den Kopf und brechen scharf mit der traditionellen Praxis. Aber dieser und nur dieser Ansatz ist notwendig, wenn wir wollen, dass zukünftige Generationen von Menschen gesünder und emotional erfüllter geboren werden.
Kapitel 2
neues Wissen

Als Professor für Psycholinguistik in Paris und Autor vieler gefeierter Artikel und Bücher kennt Dr. Alfred Tomatis den Wert wissenschaftlicher Daten wie kein anderer. Aber er weiß auch, dass eine erzählte Geschichte die Geschichte manchmal viel effektiver und einfacher erzählen kann als ein Dutzend Studien. Wenn er also die Bedeutung der vorgeburtlichen Erziehung veranschaulichen muss, erzählt er oft die Geschichte von Odile, einem autistischen Kind, das vor einigen Jahren eine Patientin von ihm war.
Wie die meisten Kinder mit einem ähnlichen Defekt war Odile völlig stumm. Als Dr. Tomatis sie zum ersten Mal in seinem Büro untersuchte, sprach sie nicht und schien nicht zu hören, wenn sie angesprochen wurde. Zuerst schwieg Odile mürrisch. Nach und nach begann die Behandlung von Dr. Tomatis zu helfen, und es gelang ihm, das Mädchen aus dem Teufelskreis von Schweigen und Einsamkeit herauszuziehen. Einen Monat später hörte und sprach sie bereits. Ihre Eltern freuten sich natürlich über ihre Fortschritte, stellten aber gleichzeitig erstaunt fest, dass ihre Tochter sie viel besser verstand, wenn sie Englisch als Französisch sprachen. Sie waren beeindruckt, wie das Mädchen Englisch konnte. Ihre Eltern sprachen zu Hause kaum Englisch, und Odile, die bereits vier Jahre alt war, bevor sie zu Dr. Tomatis kam, sprach kein Wort und schien völlig gleichgültig gegenüber der Sprache anderer Menschen, egal in welcher Sprache sie klang. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass das Mädchen durch gelegentliche Englischschnipsel der Eltern Englisch gelernt hat, stellt sich die Frage: Warum haben ihre älteren (und gesunden) Geschwister die Sprache nicht auf die gleiche Weise gelernt?
Anfangs war auch Dr. Tomatis überrascht von dem, was passierte. Alles wurde erklärt, als Odies Mutter einmal beiläufig erwähnte, dass sie während des größten Teils ihrer Schwangerschaft in einer Pariser Import-Export-Firma arbeitete, in der die Angestellten nur Englisch sprachen.
Die Entdeckung der Möglichkeit, die Grundlagen der Sprache im Mutterleib zu legen, hat den Kreis geschlossen. Vor vierzig Jahren wäre eine solche Aussage als etwas Unmögliches abgetan worden, obwohl sie vor vierhundert Jahren als selbstverständlich angesehen worden wäre. Unsere Vorfahren wussten sehr gut, dass die Eindrücke einer schwangeren Frau Spuren in der Psyche des Kindes hinterlassen. Daher wurden in China vor tausend Jahren die ersten Krankenhäuser für schwangere Frauen eingerichtet. Selbst in den primitivsten Kulturen gab es immer Regeln, die schwangere Frauen vor negativen Emotionen schützen und vor den Gefahren von allem warnen, was sie erschrecken könnte, wie zum Beispiel der Anblick eines Feuers. Jahrhundertelange Erfahrung hat die Menschen gelehrt, wie gefährlich die Folgen von Angst und Angst bei einer schwangeren Frau sind.
Hinweise auf vorgeburtliche Einflüsse finden sich in vielen alten Texten, von den Schriften des Hippokrates bis zur Bibel. Im Hl. Lukas-Evangelium (1,44) lesen wir zum Beispiel die Worte Elisabeths: „Denn als die Stimme deines Grußes an meine Ohren drang, hüpfte das Kind fröhlich in meinem Schoß.“
Aber die erste Person, die die Tiefe und Komplexität der Bindung zwischen Mutter und Kind verstand, war weder eine Heilige noch ein Arzt; es war der große italienische Künstler und Erfinder, das Genie Leonardo da Vinci. Leonardos "Quaderni" spricht mehr über den Einfluss der Erfahrungen einer schwangeren Frau auf ihr Kind als viele moderne medizinische Bücher. Hier ist eine der eindringlichsten Passagen seiner Arbeit: „Eine Seele kontrolliert zwei Körper … was die Mutter will, spiegelt sich in dem Kind wider, das sie während dieser Wünsche unter ihrem Herzen trägt … der Wille, das Verlangen, die Angst, die von der Mutter oder ihr erfahren werden seelischer Schmerz hat mehr Macht über das Kind als über die Mutter, weil das Kind durch sie oft sein Leben verliert.“
Wir anderen brauchten vierhundert Jahre und die Hilfe eines anderen Genies, um Leonardos Gedanken zu verstehen. Im 18. Jahrhundert begann eine lange, schmerzhafte Romanze zwischen Mensch und Maschine, deren Folgen alle Bereiche des menschlichen Lebens und natürlich auch die Medizin betrafen. Ärzte betrachteten den menschlichen Körper ähnlich wie Kinder heute Erektionsgeräte betrachten. Was die Krankheit betrifft, war die Aufgabe herauszufinden, was und wo „kaputt“ ist und warum das, was dort passieren sollte, nicht passiert. Wert wurde nur auf das gelegt, was man sehen, fühlen und testen kann.
Es war ein lobenswertes Unterfangen - aber bis zu einem gewissen Grad. So hat sich die Medizin von den Vorurteilen befreit, die sie in den vorangegangenen zwei Jahrtausenden beherrschten, und hat eine wissenschaftlichere Rechtfertigung erlangt. Im Zuge dieses Prozesses wurden Mediziner immer misstrauischer gegenüber Dingen, die nicht gewogen, gemessen oder unter ein Mikroskop gelegt werden konnten. Gefühle und Emotionen schienen ihnen etwas Vages, Flüchtiges und absolut nichts mit der neuen rationalen Welt der Präzisionsmedizin zu tun zu haben. Zu Beginn dieses Jahrhunderts kehrten jedoch viele dieser "unpräzisen" Elemente dank der psychoanalytischen Theorien von Sigmund Freud in die Medizin zurück.
Freud berührt das Problem des ungeborenen Kindes nur oberflächlich. Zu seiner Zeit war es in der Neurologie und Biologie traditionell, dass das Kind nicht reif genug ist, um sinnvoll zu fühlen und zu erleben, bis es zwei oder drei Jahre alt ist, also glaubte Freud, dass sich die Persönlichkeit erst in einem späteren Alter zu bilden beginnt. .
Aber Freud hat, wenn auch unbeabsichtigt, einen großen Beitrag zur vorgeburtlichen Psychologie geleistet. Er fand heraus, dass negative Emotionen und Eindrücke der körperlichen Gesundheit schaden. Erkrankungen, die durch solche Einflüsse entstehen, nennt er psychosomatisch. Es spielt keine Rolle, dass er Geschwüre und Migräne meinte. Die Hauptsache in seiner Idee war, dass Emotionen körperliche Schmerzen und sogar Veränderungen im menschlichen Körper verursachen können. Wissenschaftler fragten sich: Wenn das stimmt, können Emotionen nicht die Entwicklung eines Kindes im Mutterleib beeinflussen?
Ende der vierziger - Anfang der fünfziger Jahre haben Wissenschaftler, darunter Igor Caruso und Sepp Schindler von der Universität Salzburg, Österreich, Lester Sontag und Peter Fodor aus den Vereinigten Staaten, Friedrich Kruse aus Deutschland, Dennis Stott von der University of Glasgow, D. W. Winnicott von der London University und Gustave Hans Graber aus der Schweiz waren sich sicher, dass die Emotionen der Mutter den Fötus auf diese Weise beeinflussen. Aber sie konnten dies nicht mit Labortests bestätigen.
Psychiater und Psychoanalytiker, sie hatten nur solche Werkzeuge wie Gedanken und Erinnerungen. Und wenn sie Ende der fünfziger Jahre auf den Flügeln ihrer Ideen viel höher abgehoben hatten, als sie es zu Beginn ihrer Arbeit in dieser Richtung für möglich gehalten hatten, mussten sie diese Ideen jetzt in die Sprache konkreter, bewiesener Tatsachen übersetzen, die ihre Kollegen, Physiologen, könnten das bestätigen. Sie brauchten Technologie, um das Baby im Mutterleib zu untersuchen. Damals gab es solche Geräte und Instrumente noch nicht.
Ende der sechziger Jahre hat die Medizintechnik schließlich die Entwicklung des naturwissenschaftlichen Denkens eingeholt. Und da die meisten dieser Wissenschaftler bis zu einem sehr respektablen Alter bei guter Gesundheit lebten (und einige bis heute leben und wohlauf sind), hatten sie das Glück zu sehen, wie Wissenschaftler einer neuen Generation die Richtigkeit ihrer Ideen mit ihren bestätigen Forschung.