In welchem Jahr war der polnische Aufstand. Der Angriff der polnischen Rebellen auf den Palast des Gouverneurs des Königreichs Polen, Vel

12. Februar 2018

Den Anstoß für die nächste Aktivierung der polnischen Nationalbewegung gab der 1859 beginnende Krieg zwischen Frankreich und Österreich. Napoleon III befreite Italien, und die polnischen Revolutionäre hofften, dass er dem katholischen Polen helfen würde, seine Unabhängigkeit wiederzuerlangen. Der wichtigste Erzeuger und Lenker nationalistischer Gefühle im Königreich Polen, das Teil des Russischen Reiches war, war der polnische Adel. Der Adel war benachteiligt durch den Mangel an Privilegien und die Möglichkeit, sich an der realen Staatsverwaltung zu beteiligen, er empfand die Unterordnung Russlands als Demütigung und träumte von der Wiederbelebung des Commonwealth. 1830-1831. Im Königreich Polen brach bereits ein mächtiger Aufstand aus, der von russischen Truppen niedergeschlagen wurde.

33 Jahre später begannen die „Roten“, wie die unmissverständlichen Befürworter der Unabhängigkeit Polens genannt wurden, mit der Vorbereitung einer neuen Aufführung.

Im Oktober 1861 wurde das Zentrale Nationalkomitee gegründet, das später die Rolle des Hauptquartiers der Rebellen spielte. Darüber hinaus gab es in Polen ein Komitee russischer Offiziere, das 1861 gegründet wurde und enge Beziehungen sowohl zu polnischen Nationalisten als auch zu russischen revolutionären Demokraten unterhielt. Nach der Verhaftung des Gründers des Kreises, Vasily Kaplinsky, der in der russischen Armee im Rang eines Leutnants diente, wurde das Komitee von einem anderen Offizier geleitet - Leutnant des Shlisselburg-Infanterie-Regiments Andrey Potebnya. Auch Yaroslav Dombrovsky, der als Junioroffizier in der russischen Armee diente und sogar am Krimkrieg teilnahm, war Mitglied des Komitees.

Jaroslaw Dombrowskij

Bis Ende 1862 zählten die Untergrundgruppen, die am bevorstehenden Aufstand teilnehmen sollten, mindestens 20.000 Menschen. Die soziale Basis der Rebellen waren kleine polnische Adlige, Junioroffiziere - Polen und Litvins, die in der russischen Armee dienten, Studenten und Schüler polnischer Bildungseinrichtungen, Vertreter der Raznochintsy-Intelligenz. Eine besondere Rolle spielten die Priester der katholischen Kirche. Der Vatikan unterstützte bedingungslos alle Pläne, einen Aufstand zu beginnen, und rechnete mit der Befreiung des katholischen Polens von der Herrschaft des orthodoxen Russlands.

1860-1862. die Situation wurde immer angespannter. Zum Beispiel wurde auf einem orthodoxen Friedhof ein Pogrom veranstaltet, die russischen Einwohner von Warschau erhielten Drohbriefe, am 15. (27.) Februar 1861 schossen Soldaten eine Demonstration ab, bei der fünf ihrer Teilnehmer starben. Polnische Radikale wiederum haben wiederholt Attentate auf russische Generalgouverneure verübt. Großherzog Konstantin Nikolajewitsch entkam dem Attentat nicht und kam mit leichten Verletzungen davon. Der formelle Grund für den Aufstand war die Entscheidung von Alexander II., in Polen mit der Rekrutierung zu beginnen. Also wollte der Kaiser den größten Teil der protestierenden Jugend isolieren.

In der Nacht vom 10. auf den 11. Januar 1863 begannen in vielen Städten Polens die Glocken zu läuten. Es war ein vorher vereinbartes Signal, das den Revolutionären den Beginn der Rede mitteilte. Es waren die jungen Leute, die sich der Rekrutierung in die russische Armee entzogen, die zum Rückgrat der ersten aufständischen Abteilungen wurden. Die Radikalen bildeten eine „Provisorische Nationalregierung“ (Jond Narodovy), an deren Spitze ein 22-jähriger ehemaliger Philosophiestudent, Stefan Bobrovsky, stand. Am ersten Tag des Aufstands fanden im gesamten Gebiet des Königreichs Polen 25 Angriffe auf russische Garnisonen statt. Da die Rebellen jedoch schlecht organisiert und schlecht bewaffnet waren, konnten diese Angriffe von russischen Soldaten recht einfach abgewehrt werden.

Anfang Februar 1863 kam der 49-jährige Ludwik Mieroslavsky aus Frankreich nach Polen - der Patensohn des napoleonischen Generals Davout, der am Aufstand von 1830-1831 beteiligt war. und professioneller polnischer Revolutionär. Er wurde zum Diktator des Aufstands erklärt. Aber Mieroslavskys "Diktatur" dauerte nicht lange. Am 7. Februar (19) 1863 trat am Rande des Krzhivosondzsky-Waldes eine vom "Diktator" selbst kommandierte Abteilung in die Schlacht mit einer Abteilung von Oberst Yuri Schilder - Shundler, zu der 3,5 Kompanien des Olonets-Infanterie-Regiments gehörten. 60 Kosaken und 50 Grenzsoldaten. Selbst solche bescheidenen Kräfte fügten den Rebellen eine vernichtende Niederlage zu, woraufhin Ludwik Mieroslavsky am 9. Februar (21) 1863 die Führung des Aufstands verließ und nach Frankreich zurückfloh.

Mierosławski Ludwig

Nach der Flucht von Mieroslavsky wurden die Rebellen von Oberst Marian Langevich (1827-1887) angeführt, der zum General befördert wurde und zuvor die Woiwodschaft Sandomierz befehligt hatte. Wie Mieroslavsky war Langiewicz, ein ehemaliger Offizier der preußischen Armee, ein professioneller polnischer Revolutionär und lebte in Frankreich und Italien, wo er sich für die militärische Ausbildung der polnischen Jugend engagierte. Trotzdem galt Meroslavsky formell einige Zeit als Diktator, und erst am 26. Februar (10. März) wurde Langevich zum neuen Diktator des Aufstands ausgerufen. Aber das Glück lächelte ihm auch nicht zu. Bereits am 19. März 1863 floh Langevich nach der völligen Niederlage in zwei Kämpfen mit russischen Truppen in das benachbarte österreichische Galizien.

Neben den zentralisierten Kräften der Rebellen operierten in Polen auch zahlreiche Partisanenabteilungen, die von lokalen "Feldkommandanten" geführt wurden. Dies waren die Abteilungen von Leon Frankovsky, Apolinar Kurovsky, Zygmunt Podalevsky, Karol Fruche, Ignatius Mystkovsky und vielen anderen. Die meisten Abteilungen waren einen Monat im Einsatz - zwei, höchstens drei Monate. Dann erlitten sie vernichtende Niederlagen durch die russischen Truppen. Eine der wenigen Ausnahmen war die Abteilung von Generaloberst Michail Heidenreich, der es gelang, von Juli bis Dezember 1863 durchzuhalten. Dies war nicht verwunderlich, da Mikhail Jan Heidenreich in der Vergangenheit selbst Berufsoffizier in der russischen Armee war und die Akademie des Generalstabs absolvierte.

Marian Langewitsch

Neben Polen breitete sich der Aufstand auch auf eine Reihe von Provinzen aus, die einst zum Großherzogtum Litauen gehörten. Die Länder Grodno, Wilna, Vitebsk, Minsk, Mogilev - überall tauchten ihre Rebellenformationen auf, die von polnischen und litauischen Adligen geschaffen wurden. Es ist erwähnenswert, dass der Aufstand von Anfang an von der polnischen Emigration und revolutionären Kreisen in Europa unterstützt wurde. Sympathisierte mit den polnischen Rebellen und vielen russischen Revolutionären. Eine Reihe russischer und europäischer Radikaler ging als Freiwillige in die polnischen Länder. Es wurden mehrere Freiwilligenformationen gebildet, die von französischen, italienischen und ungarischen Revolutionären besetzt waren. Zum Beispiel wurde ein "Bataillon von Zuaven des Todes" geschaffen, das vom Franzosen Francois de Roshenbrune kommandiert wurde. Eine Besonderheit dieser Formation war der "Todesschwur" - im Falle einer Niederlage Selbstmord zu begehen. Solche polnischen "Selbstmordbomber".

In der europäischen Presse wurde der polnische Aufstand romantisiert, ausschließlich als nationale Befreiungsbewegung des stolzen europäischen Volkes gegen russische Autokratie und nationale Unterdrückung dargestellt. Eine ähnliche Haltung wurde von der revolutionären Bewegung jener Zeit von der offiziellen sowjetischen Geschichtswissenschaft geerbt. In der Zwischenzeit waren die Rebellen keine "flauschigen" romantischen Idealisten, die nur für die Freiheit kämpften. Die Aufständischen, unter denen sich der polnische Adel durchsetzte, verteidigten ihre Klasseninteressen, dh sie traten für die Rückkehr jener Form der sozialen und politischen Struktur ein, in der sich der Adel am wohlsten fühlte. Religiöse Unterschiede spielten eine Rolle bei der Motivation der Rebellen. Es ist bekannt über die Repressalien gegen orthodoxe Geistliche, die Schändung orthodoxer Kirchen und Friedhöfe.

Alexander II. Ergriff im März 1863 im Rahmen der laufenden Agrarreform eine Reihe radikaler Maßnahmen. So wurden in den Provinzen Wilna, Kowno, Grodno, Minsk und dann in Witebsk, Kiew, Mogilev, Podolsk und Wolyn die Verpflichtungen der Bauern gegenüber den Grundbesitzern beendet. Da die Mehrzahl der Grundbesitzer polnischer Adel waren, konnte ihnen eine solche Maßnahme nicht gefallen. Aber die weitsichtige russische Politik beraubte die polnischen Herren der Unterstützung der Masse der Bauernschaft. Die Mehrheit der Bauern sowohl im Königreich Polen als auch in den westlichen Provinzen blieb den Aufständischen gegenüber gleichgültig. Es gibt viele Fälle und Aktionen von Bauern gegen die Rebellen, die die Landbevölkerung mit ihren Requisitionen und sogar regelrechten Raubüberfällen verärgerten.

Die polnischen Herren zeichneten sich durch ihre besondere Grausamkeit gegenüber der bäuerlichen Bevölkerung aus, insbesondere gegenüber den ukrainischen und belarussischen Bauern, die sich zur Orthodoxie bekannten. Daher war es nicht verwunderlich, dass die bäuerliche Bevölkerung ihre Ausbeuter hasste und bei jeder Gelegenheit gegen sie vorging. Beispielsweise sammelten Bauern wiederholt Abteilungen und nahmen ihre mit den Rebellen sympathisierenden Herren gefangen, um sie den Behörden auszuliefern. Darüber hinaus versuchte das Kommando der russischen Armee sogar, die Begeisterung der Bauernschaft etwas abzukühlen, die während der Niederschlagung des Aufstands versuchte, jahrhundertelange Gräueltaten des Adels wiedergutzumachen. Die Rebellen wiederum entfesselten einen wahren Terror gegen die friedliche Bauernbevölkerung, indem sie versuchten, die Bauern einzuschüchtern und sie zu zwingen, die Rebellen zu unterstützen oder zumindest nicht mit den zaristischen Truppen zusammenzuarbeiten. Die mangelnde Unterstützung durch die Bauernschaft war einer der Hauptgründe für die schnelle Niederlage des polnischen Aufstands von 1863-1864.

In der Zeit von 1863 bis 1865 verlor die russische Armee bei den Kämpfen auf dem Territorium des Königreichs Polen und der westlichen Provinzen 1221 Soldaten und Offiziere, die starben und an Wunden starben, 2810 starben an Krankheiten und häuslichen Verletzungen, 3416 wurden verwundet , 438 wurden vermisst und waren desertiert, weitere 254 Menschen wurden von den Rebellen gefangen genommen. Es gab Fälle, in denen einzelne Soldaten und Junioroffiziere auf die Seite der Aufständischen übergingen, und Offiziere polnischer und litauischer Herkunft gingen normalerweise zu den Aufständischen. Bei der Niederschlagung des Aufstands bestraften die Behörden die Anführer und die aktivsten Rebellen hart. Am 22. März 1864 wurde Konstantin Kalinovsky in Wilna gehängt. Die Gesamtzahl der im Zeitraum 1863-1865 vollstreckten Todesurteile belief sich auf. etwa 400. Mindestens 12.000 Menschen wurden nach Sibirien und in andere Regionen des Russischen Reiches deportiert. Etwa 7.000 weitere Teilnehmer des Aufstands und Sympathisanten verließen das Königreich Polen und die westlichen Provinzen und wanderten in die Länder Mittel- und Westeuropas aus. Das Vorgehen der zaristischen Regierung gegen die Rebellen kann jedoch kaum als übermäßig hart bezeichnet werden. Bereits am 31. Dezember 1866 ersetzte Alexander II. die unbefristete Zwangsarbeit für die dazu verurteilten Rebellen durch eine auf zehn Jahre. Insgesamt wurden nur etwa 15% der Rebellen für die Teilnahme am Aufstand bestraft, und die meisten Teilnehmer an den Feindseligkeiten von Seiten der Rebellen blieben auf freiem Fuß.

Nach der Niederschlagung des Aufstands kümmerte sich die zaristische Regierung um die Verhinderung des Nationalismus unter dem polnischen Adel. 1864 wurde das lateinische Alphabet verboten, Mikhail Muravyov befahl, die Veröffentlichung von Büchern in litauischer Sprache einzustellen. 1866 verbot der Generalgouverneur der Provinz Wilna, Konstantin Kaufman, den Gebrauch der polnischen Sprache an öffentlichen Orten und in offiziellen Dokumenten und führte auch ein Verbot der Verwendung polnischer Nationalsymbole ein. Den Positionen des polnischen Adels wurde ein schwerer Schlag versetzt. Aber als Ergebnis des Aufstands gewann die Bauernschaft. Um ein Gegengewicht zum polnischen Adel zu schaffen, reduzierten die Behörden die Höhe der Abfindungszahlungen für Bauern um 20 % (in litauischen und belarussischen Ländern um 30 %). Darüber hinaus begann eine zentralisierte Öffnung von Grundschulen für die Kinder belarussischer und litauischer Bauern, die eine völlig verständliche Bedeutung hatte - die jüngeren Generationen von Bauern in Loyalität gegenüber den russischen Behörden in der orthodoxen kulturellen Tradition zu erziehen.

Obwohl die europäische öffentliche Meinung die Aufständischen idealisierte und sie nur als idealistische Helden betrachtete, half in Wirklichkeit keine europäische Macht ernsthaft dem polnischen Aufstand. Es war die Hoffnung auf Hilfe Frankreichs und Großbritanniens, die dem polnischen Adel, der mit dem Ausbruch eines Krieges zwischen den Westmächten und Russland rechnete, „die Seele erwärmte“. Sogar die britischen Zeitungen räumten ein, dass der Aufstand von selbst beendet oder gar nicht begonnen worden wäre, wenn die Rebellenführer nicht mit westlicher Militärhilfe gerechnet hätten.

Quellen
Autor: Ilya Polonsky

Politische Lage ¦ Kräfte der Parteien ¦ Pläne militärischer Operationen

1807 gründete Napoleon das Herzogtum Warschau. Es erfüllte nicht die Erwartungen der Mehrheit der Polen, die von Polen „von Meer zu Meer“ mit Einbeziehung Litauens und Westrusslands träumten. 1815 formalisierte Alexander I. auf dem Wiener Kongress die Annexion des Herzogtums Warschau an Russland unter dem Namen Königreich Polen und verlieh ihm eine Verfassung. Polen erhielt das Recht auf eine eigene Armee von 30.000 Mann. Außerdem wurde das Geld für Waffen, Uniformen und Lebensmittel für diese Armee nicht aus der Schatzkammer des Königreichs, sondern aus den Summen des Reiches ausgegeben.

Alexanders Maßnahmen gegen Polen stießen bei den Russen nicht auf Sympathie. Der Historiker Karamzin sprach sogar schroff. „Der Zar“, schrieb er, „korrigiert die Teilung Polens durch die Teilung Russlands; damit wird er Beifall erregen, aber die Russen in Verzweiflung stürzen; Die Wiederherstellung Polens wird entweder die Zerstörung Russlands bedeuten, oder die Russen werden Polen mit ihrem Blut tränken und Prag erneut im Sturm erobern.“

„Bei einer der Kritiken“, sagt Paskevich, der damals durch Warschau fuhr, in seinen Notizen, „gehe ich zum Grafen. Miloradovich und gr. Osterman-Tolstoi und ich fragen: „Was wird daraus?“ Osterman antwortete: „Aber was wird passieren - in 10 Jahren werden Sie Warschau mit Ihrer Division stürmen.“ Die Vorhersage hat sich bewahrheitet.

Großherzog Konstantin Pawlowitsch wurde zum Oberbefehlshaber der polnischen Armee ernannt, und der alte Veteran der polnischen Armee, General Zaionchek, der in völliger Übereinstimmung mit dem Großherzog handelte, wurde zum Vizekönig des Königreichs ernannt. Unterdessen hegte der Posten des Vizeregenten die Hoffnung, Adam Czartoryski auf einen so einflussreichen Posten zu bringen, um die hochgeschätzten polnischen Ziele zu erreichen. Vom Scheitern geschlagen, übernahm Czartoryski die Position des Treuhänders des Wilnaer Bildungsbezirks und des Kurators der Wilnaer Universität und wurde zusammen mit seiner Mutter Isabella zum geheimen Zentrum aller polnischen Intrigen.

Dann gab es die Zeit der Freimaurerei, der Dekabristenbewegung in Russland, der Carbonari in Italien usw. Das Königreich Polen und das Westterritorium wurden schnell mit einem Netzwerk von Geheimgesellschaften bedeckt. Die Anarchie, die jahrhundertelang in der Regierung Polens herrschte, das Recht der Konföderationen, das jeder Rebellion gleichsam den Anschein von Legalität gab, gab der Nation eine gewisse politische Erziehung. Die Polen waren von einer unauslöschlichen Leidenschaft für Verschwörungen durchdrungen - dies erklärt ihre ständige Bereitschaft zu rücksichtslosen Aufständen.

Das Zentrum der revolutionären Ideen in Litauen war die Universität und die Kirchen von Wilna und in der Ukraine, Wolhynien und Podolien das von Graf Chatsky gegründete Kremenets-Lyzeum. Der Hauptpropagandist in Wilna war der begabte Geschichtsprofessor Lelewel.

All dies war der russischen Regierung natürlich bekannt, aber sie hat entweder keine Maßnahmen ergriffen oder diese Maßnahmen waren äußerst erfolglos. Seit der Annexion Litauens durch Russland wurde nichts unternommen, um es mit anderen Teilen des Reiches zu vereinen. Als berichtet wurde, dass an der Wilnaer Universität ein Philosophieprofessor in revolutionärer Richtung Vorlesungen hielt, wurde der Polizeihauptmann zur Teilnahme an den Vorlesungen befohlen. 1823 wurde Czartoryski durch Novosiltsev ersetzt, und Lelewel wurde nach Warschau versetzt, wo er sich noch bequemer der Propaganda hingab.

Die politische Stimmung Polens war allen so klar, dass Nikolaus I., der 1829 Warschau verließ, nachdem er zum Zaren von Polen gekrönt worden war, der Kaiserin sagte, sie befänden sich auf einem Vulkan, der seit zehn Jahren auszubrechen drohte. Danach ist klar, dass die Explosion von 1830 keine Überraschung war, und es ist völlig naiv zu behaupten, dass die Revolution von den Leutnants Vysotsky, Zalivsky und Urbanasy und der Fähnrichsschule, sozusagen „Rotz“ (Gören), gemacht wurde vom polnischen Kriegsminister Gauke gerufen.

Die Julirevolution von 1830 in Paris und die Augustrevolution in Brüssel fügten dem polnischen Feuer Öl hinzu. Der letzte Anstoß für den Aufstand war die Vertreibung der polnischen Truppen zusammen mit den Russen, um die Revolution in Belgien zu unterdrücken. Mit dem Abzug der nationalen Truppen verschwand jede Hoffnung auf den Erfolg der Revolution, und deshalb beschlossen die Polen zu handeln. So, um der politischen Träume willen, nicht realisierbar, nur weil ihre Umsetzung die Interessen dreier mächtiger Staaten (Russland, Österreich und Preußen) berührte, die die ehemaligen polnischen Provinzen, die bereits gewährten Institutionen und den materiellen Wohlstand des Landes schlossen unter russischer Herrschaft geopfert wurden, in 15 Jahren so bemerkenswerte Fortschritte gemacht, dass in der Staatskasse anstelle des vorherigen konstanten Defizits jetzt freie Kassen in Höhe von 66 Millionen Zloty (15 Tsd.) vorhanden waren.

Am Abend des 17. November griffen die Verschwörer die Residenz des Zarewitsch Belvedere an. Der Großherzog konnte dank des Dieners Friese entkommen, und die russischen Truppen und ein Teil der Polen schlossen sich ihm allmählich an und verließen die Stadt am Abend des 18. November.

Laut den Polen selbst war der Aufstand von Anfang an leicht zu unterdrücken, aber der Zarewitsch war verwirrt. Er sagte immer wieder, dass „jeder vergossene Blutstropfen nur die Sache verderben wird“, und ließ die loyal gebliebenen polnischen Truppen frei (diese ausgezeichneten Regimenter schlossen sich den Rebellen an), zog sich mit der russischen Abteilung über Pulawy nach Wlodaw innerhalb des Reiches zurück und übergab die Lublin Festung für die Polen, die von großer strategischer Bedeutung war, und große Artilleriereserven, und Zamostye. Der Aufstand breitete sich in der ganzen Region aus.

Zum Oberbefehlshaber der polnischen Truppen wurde General Chlopitsky erklärt, ein bekannter Veteran der napoleonischen Truppen, ein Mann mit großem militärischen Talent, ein Liebling der Truppen und des Volkes. Am 13. Januar 1831 erklärte der Sejm die Romanow-Dynastie für entthront vom polnischen Thron. Czartoryski, der offen zum Chef einer revolutionären Regierung wurde, nahm Verhandlungen mit ausländischen Mächten auf, um den Polen zu helfen. Die Berechnungen erwiesen sich als falsch. Für Österreich und Preußen war die Wiederherstellung Polens gefährlich, der Fürst wies die Petitionen Englands und Frankreichs zurück und erklärte, er betrachte die polnische Frage als eine innere; andere Staaten konnten keinen Einfluss ausüben.

Die Polen reagierten auf die Gehorsamsaufforderungen Nikolaus mit der Forderung, die westlichen Provinzen dem Königreich anzuschließen. Der Kampf wurde unvermeidlich.

Seitenkräfte. Stangen. Die polnische Armee bestand aus 35.000 (28.000 Infanteristen und 7.000 Kavalleristen) mit 106 Kanonen. Die revolutionäre Regierung: erstens einberufene alte Soldaten und pensionierte Offiziere - 20.000; zweitens kündigte die Rekrutierung von 100.000 an, davon 10.000 für die Kavallerie; drittens nahmen sie Zugpferde für die Kavallerie, und dann mussten sie auch Bauernpferde nehmen; viertens, um fünf 8-Kanonen-Batterien zu bilden, nahmen sie Haubitzen aus Modlin, preußische Kanonen aus der Zeit der preußischen Herrschaft, türkische Kanonen und gossen 20 Kanonen aus Glocken; fünftens wurden von der Fähnrichsschule und vom Kadettenkorps von Kalisz vermehrt Offiziere entlassen, und außerdem wurden Adlige, die nie in der Armee gedient hatten, in Offizierspositionen berufen - eine erfolglose Maßnahme, weil die Soldaten schlecht waren. aber als Revolutionäre führten sie ein korrumpierendes Prinzip in die Armee ein.

Zu Beginn der Feindseligkeiten waren es insgesamt bis zu 140.000, aber 55.000 konnten ins Feld gebracht werden. Die aktive Armee war in 4 Infanterie- und 5 Kavalleriedivisionen unterteilt, außerdem gab es Truppen in Festungen und in Abteilungen, die einen separaten Zweck hatten. Infanterieregimenter bestanden aus 4 Bataillonen, Kavallerieregimenter - aus 6 Staffeln; Die Bataillone waren stark, viel stärker als die russischen Bataillone.

Die alten Truppen wurden dank der wachsamen Fürsorge des Zarewitsch hervorragend ausgebildet. Die Neuen waren den Alten in puncto Training, Disziplin und Ausdauer deutlich unterlegen. Der Fehler war, dass sie aus den alten Einheiten nicht genügend starkes Personal heraussuchten, das den neuen Truppen Kraft und Ausdauer verleihen würde. Die Bewaffnung war dank des im Arsenal angesammelten Waffenbestandes gut: Der Zarewitsch übergab alle leicht beschädigten Waffen an das russische Arsenal und forderte im Gegenzug neue vom Reich.

Nach Chlopitskys Weigerung wurde Prinz Radziwill zum Oberbefehlshaber ernannt, der weder militärische Talente noch den entsprechenden Charakter hatte, also ganz unter dem Einfluss von Khlopitsky stand, der ihm als Berater zugeteilt wurde. Die Macht des Oberbefehlshabers duldet jedoch keine Teilung, und daher war die Position des scheinbar allmächtigen Khlopitsky dennoch falsch und führte in der Schlacht von Grokhov zu Schaden. Außerdem sympathisierte Khlopytsky nicht mit dem Aufstand, obwohl er über alle Daten verfügte, um die Armee zu führen - er gab offensive Aktionen auf und glaubte, dass nur ein ehrenhaftes Grab für die polnische Armee unter den Mauern von Warschau vorbereitet werden könne.

Stabschef war Khrzhanovsky, ein ausgezeichneter Generalstabsoffizier. Quartiermeister General Prondzinsky zeichnete sich neben seiner umfassenden Ausbildung als Generalstabsoffizier durch die Brillanz und den Mut kluger strategischer Überlegungen aus.

Obwohl viele der polnischen Offiziere in den napoleonischen Truppen dienten, befehligten die Franzosen normalerweise die polnischen Divisionen dort, und daher gab es während der Revolution nicht genügend erfahrene Generäle unter ihnen.

Die Polen zeichneten sich durch den Eifer ihrer Angriffe sowie durch ihre Standhaftigkeit in der Verteidigung aus. Der Pole ist agil, leidenschaftlich, mutig, unternehmungslustig, aber er hat keine moralische Ausdauer. Er hält seinen Impuls für unwiderstehlich, aber wenn er versagt, dann setzt Feigheit ein, er verliert den Mut. Außerdem brachte die Parteimitgliedschaft viel Schaden. Die Liebe zum Vaterland hat sich im Laufe der Jahrhunderte in Parteitreue verwandelt. Der Triumph des letzteren wurde zum Hauptziel - für ihn waren sie bereit, die Interessen des Staates zu opfern. All dies führte zu Meinungsverschiedenheiten unter den Höchsten, zerstörte die Einheit, die im Krieg so notwendig war.

Russen. Das Infanteriekorps (wie die Norm) bestand aus 3 Infanteriedivisionen, 3 Brigaden mit jeweils zwei Regimentern, Regimentern mit 3 Bataillonen mit vier Kompanien, aber die dritten Bataillone (Reserve) wurden im Rücken gelassen, um wichtigere Orte des Grenzlandes zu besetzen .

Kavallerie: 5 Reservekavalleriekorps, je 2 Divisionen und 10 leichte Kavalleriedivisionen, je eine für ein Infanteriekorps. Kavallerieregimenter - 6 Staffeln. Für jede Infanteriedivision - 3 Artilleriekompanien mit 12 Kanonen; mit der Kavallerie - 2 Kavalleriekompanien. Pioniertruppen - 11 Pionierbataillone und mit dem Wachkorps und der ersten Reservekavallerie - je eine berittene Pionierdivision. Die Geschütze waren teilweise schlecht, verdorben durch dummes Putzen, mit verbogenen Läufen und defekten Schlössern.

Beim Manövrieren von Massen standen die Russen den Polen in nichts nach, bei Einzelaktionen, Gefechten usw. erwiesen sich die Russen als weniger vorbereitet. Häufiges Gefechtsfeuer in einer aufgestellten Formation galt als Elan. Arakcheevs System wirkte sich nachteilig auf die Entwicklung des Unternehmertums und der Fähigkeit zu unabhängigem Handeln bei Vorgesetzten aus.

In die aktive Armee wurden berufen: 6. Infanteriekorps (litauisch) Rosen; auch die Gardeabteilung des Zarewitsch gehört dazu; 1. Infanteriekorps Palen 1.; Witts 3. Kaukasisches Reservekorps und Kreutzs 5. Reservekavalleriekorps; Grenadierkorps von Shakhovsky; Garde Großherzog Michail Pawlowitsch; 2. Infanteriekorps Palen 2. Nur 183.000 (davon 41.000 Kavallerie) und zusätzlich 13 Kosakenregimenter.

Der Geist der Truppen war jedoch derselbe; in diesem Krieg zeigten sich die üblichen Tugenden. Bei allen Zusammenstößen mit dem Feind behielten die Regimenter ihren alten Glanz und zeigten ihren charakteristischen Mut und ihre Standhaftigkeit. Der preußische General Brandt, der damals bei der russischen Armee war und sie gut kannte, schreibt, dass russische Soldaten die ersten der Welt sind. Das Grenadierkorps und die berühmten Jägerregimenter 13. und 14. wurden besonders für ihre Heldentaten ausgezeichnet. Dies war nicht der Geist von Rosens 6. (litauischem) Korps. Darin dienten viele polnische Offiziere, die an Geheimgesellschaften teilnahmen, und daher wurde im Korps Sympathie für die Polen festgestellt, "das gesamte litauische Korps schaut nach Warschau".

Vor Beginn der Feindseligkeiten wurden den Truppen "Regeln zur Beobachtung während des Marsches, in Biwaks, in engen Wohnungen und im Kampf selbst" gegeben. Diese Feldurkunde wurde aufgrund der damaligen Kampferfahrung von Kriegskennern erstellt und ist daher auch für die Gegenwart von großem Wert. Leider war die taktische Ausbildung der russischen Armee unter dem Einfluss von Exerzierplatzmeistern, die den Krieg nicht kannten, bei weitem nicht auf dem neuesten Stand und entsprach nicht den grundlegenden Anforderungen der Regeln.

Als die Truppe nur 15 Tage Proviant und 12 Tage Futter für die Kavallerie hatte. Die Wiederauffüllung dieser Vorräte war äußerst schwierig, da im Land eine Ernte ausfiel und die Einwohner entweder feindselig oder gleichgültig waren. Sie griffen auf Requisitionen zurück - und der Zoll wurde niedrig angesetzt - und die Einwohner vermieden die Konzession von Produkten. Der einzige Weg, den Patriotismus der Regimenter auszulöschen, war mit Geld. Außerdem verliefen die Requisitionen nicht ohne Beschimpfungen und Gewalt. Die beste Art der Lebensmittelversorgung wäre eine zuverlässige Organisation des Transportteils der Armee, aber die Russen erwarteten, die Polen sofort zu erledigen und sich dann mit Zulagen der Einwohner in weiten Wohnungen auszubreiten, und vernachlässigten daher diesen Teil. Mängel in der Verpflegungsorganisation wirkten sich nachteilig auf die Militäroperationen aus.

Feldmarschall Graf Dibich-Zabalkansky, 45 Jahre alt, mit großen militärischen Fähigkeiten, umfassender Kampferfahrung und anerkannter Autorität, wurde zum Oberbefehlshaber ernannt. 1831 rechtfertigte er jedoch die in ihn gesetzten Hoffnungen nicht vollständig. Er zeigte nicht immer genügend Entschlossenheit und stellte sich zu komplexe Kombinationen. Nach dem Tod seiner geliebten Frau bemerkte Dibich einen Rückgang des Geistes und eine Abhängigkeit von alkoholischen Getränken. Um das Unglück von Dibich noch zu toppen, zu einer Zeit, als die russische Armee alle Krisen überstanden hatte, als der wichtigste Teil des Feldzugs beendet und der Feind geschwächt war, blieb es, den letzten Schlag zu führen und die Früchte seiner Arbeit zu ernten , der Oberbefehlshaber starb plötzlich an Cholera - der ganze Ruhm ging an seinen Nachfolger Paskevich.

Der Stabschef, Graf Tol, war talentiert, gebildet, entschlossen, tatkräftig, besuchte die Militärschule von Suworow und Kutuzov und hatte ausgezeichnete Beziehungen zu Dibich.

Kriegspläne. Stangen. Um den 20. Dezember 1830 konnten die Polen etwa 55.000 einsatzbereite Truppen aufbieten. In der Zwischenzeit war seitens der Russen nur das 6. (litauische) Korps (38.000 und mit der Abteilung des Zarewitsch 45.000) bereit, das Baron Rosen auf zwei Orte (Brest und Bialystok) konzentrierte, die 120 Meilen voneinander entfernt waren gegenseitig. Es ist klar, dass es für die Polen rentabler war, vorzurücken, um die Russen in Teile zu brechen und so viel Territorium wie möglich (Litauen) zu erobern, um die Quellen für die Besetzung der Armee und des Materials zu erweitern.

Khlopitsky wollte aus eigenen politischen Gründen keine offensiven Aktionen durchführen und beschloss: Die polnische Armee würde in zwei Richtungen gestaffelt von Kowna und von Brest-Litowsk nach Warschau aufmarschieren; Wenn die Russen vorrücken, ziehen Sie sich in die Stellung bei Grokhov zurück und nehmen Sie dort den Kampf auf. Es wurde angenommen, dass es riskant sei, weit vorauszugehen, um Warschau zu decken, aus Angst, überflügelt und von den Brücken in Prag und Molina abgeschnitten zu werden. Auf der Position Grochowska kann man nicht umzingelt werden, die Russen konnten je nach Geländebedingungen nicht alle Kräfte aufstellen und die Überlegenheit ausnutzen, und schließlich stützten sich die Polen auf die umfangreichen Quellen von Warschau und auf die Prager Tete -de-pon. Es ist jedoch zu beachten, dass die Position der Polen nicht der Anzahl ihrer Truppen entsprach, sie verwalteten sie von der linken Flanke und im Hintergrund gab es einen großen Fluss mit einer Brücke.

Nach diesem Plan stand die 1. Infanteriedivision von Krukovetsky auf der Kowno-Autobahn nach Serock, und die Kavalleriedivision von Jankowski rückte nach Rozhan vor. Zhimirskys 2. Infanteriedivision befindet sich auf der Brest-Autobahn, fortgeschrittene Regimenter am Livets-Fluss und Sukhorzhevskys Lancers-Division voraus am Veprzh-Fluss. Skrzynetskys 3. Infanteriedivision stand zwischen diesen beiden Linien bei Stanislavov und Dobre. Allgemeine Reserve (Schembeks 4. Infanteriedivision und drei kaukasische Divisionen) - vor Warschau. Separate Abteilungen von Serovsky, Dvernitsky, Dzekonsky, Kazakovsky wurden beauftragt, die obere Weichsel zu bewachen.

Russen. Alle Kräfte, die gegen die Polen gerichtet waren, konnten dem Feind nicht sofort entgegengestellt werden. Das litauische Korps konnte sich erst Ende Dezember versammeln; Das 3. Reservekavalleriekorps (aus Podolien) brauchte einen Monat, um sich den Litauern anzuschließen; Anfang Januar konnte sich das 1. Korps Brest nähern; Anfang Februar - Grenadier; Anfang März - Wachen; Ende März - das 2. Korps, dh die gesamte Armee - in 3-4 Monaten.

Bis zum 20. Januar wurden tatsächlich 126.000 gesammelt (davon 28.000 Kavallerie); Wenn man 12.000 im Rücken ließ, gab es 114.000 für die Offensive - ziemlich bedeutende Kräfte.

Dibichs Ziel ist es, die feindliche Armee zu besiegen und Warschau zu erobern. Dazu beabsichtigte er, sich zwischen Narew und Bug, zwischen Lomzha und Nur zu konzentrieren und den Umständen entsprechend zu handeln und zu versuchen, den Feind von Warschau abzuschneiden. Wenn dies nicht gelingt, überqueren Sie die obere Weichsel, umzingeln Sie Warschau und zwingen Sie es durch Hunger oder Sturm zur Kapitulation.

Der Plan entsprach der Situation und verfolgte wichtige Ziele (die Armee, die Hauptstadt), berücksichtigte jedoch nicht die Möglichkeit einer Wetteränderung, dh dass Bug und Narew während des Tauwetters ein Hindernis darstellen würden die Kreuzung. Wenn außerdem bereits ein Übergang über die obere Weichsel ins Auge gefasst war, so rieten manche, Brest-Litowsk als Operationszentrum zu wählen und von dort aus je nach den Umständen entweder nach Warschau oder an die obere Weichsel vorzugehen. Die Ausführung dieses Plans war jedoch mit verschiedenen Unannehmlichkeiten behaftet, und vor allem hoffte der Feldmarschall mit dem Zeitverlust, den Aufstand bald und vor allem mit einem Schlag zu beenden.

Dann schlug Tol einen Kompromiss vor: über Drogichin nach Siedlce und von dort nach Warschau oder an die obere Weichsel zu ziehen; Gleichzeitig würden die Truppen weiter in die Nähe der Grenze vordringen, und daher wäre die Ernährung einfacher. aber der Weg wurde länger, und die Armee entfernte sich vom Grenadier- und Gardekorps und folgte ihm aus dem Norden von Kowna. Dibich stimmte nicht zu und begann nach der Originalversion zu handeln.

Diebitsch-Offensive auf Warschau

Überquerung der polnischen Grenze durch Russen ¦ Änderung der Aktionslinie ¦ Vorrücken der russischen Armee auf Wavre ¦ Schlacht bei Wavre am 7. Februar ¦ Schlacht bei Bialolenka am 12. Februar ¦ Schlacht bei Grochow am 13. Februar ¦ Aufenthalt von Russen in Wohnungen

Am 24. und 25. Januar überquerte die russische Armee die polnische Grenze in 11 Kolonnen über ein weites Gebiet von Kowna über Grodna, Bialystok, Brest-Litowsk bis nach Ustilug. Trotz der offensichtlichen Zerstreuung wurde die gesamte Bewegung und Verteilung der Truppen so berechnet, dass es in den Hauptstreitkräften an jedem Ort möglich war, 80.000 in 20 Stunden zu konzentrieren, während die Polen nicht mehr als 55.000 entgegensetzen konnten.

Am 27. Januar erreichten die Hauptkräfte die Linie von Lomzha, Zambrov (1. Korps von Palen), Chizhev (6. Korps von Rosen), dh in drei Tagen passierten sie nur 60 Meilen, und inzwischen wurden die Übergänge erzwungen. Infolge des Tauwetters verwandelten sich die Straßen in Sümpfe; ging nicht mehr als zwei Meilen pro Stunde; die auf die Schlittenbahn gestellten Waggonzüge hielten an. Geben Sie den Truppen eine Pause. Am 27. Januar trieb der Regen den ganzen Schnee von den Feldern; Am 29. verstärkte sich das Tauwetter; kleine Flüsse taten sich auf, auf dem Bug schmolz das Eis stellenweise. Es war unmöglich, in den bewaldeten und sumpfigen Raum zwischen Bug und Narew hineingezogen zu werden.

Nach einer Diskussion im Militärrat beschloss der Feldmarschall, das linke Ufer des Bug bei Brok und Nur zu überqueren, Truppen aus Vengrov und Siedlce zu ziehen, dann die Autobahn Brest zu benutzen und weiter in Richtung Warschau zu ziehen. Die Straße nach Drogichin hätte für Nachrichten benutzt werden können.

Änderung der Aktionslinie. Daher war es notwendig, einen Flankenmarsch zu machen und die Aktionslinie zu ändern. Am 30. Januar begann die Überfahrt. Die Schwierigkeit der Überquerung war groß. Wenn die Polen eine angemessene Aktivität zeigten, konnten sie Dibich stark stören. Nach der Überquerung zog die Armee an den Fluss Livets, an dem sie sich fast ohne Widerstand der Polen etablierte - es gab kleine Avantgarde-Gefechte. Am 2. Februar stand die Armee in zwei Massen bei Vengrov und Siedlce und stellte die Vorhut auf.

Der Marsch von 100 Werst auf ekelhaften Straßen wurde extrem schnell, aber mit großer Anstrengung bewältigt. Am 2., 3. und 4. Februar wurde Ruhe gegeben - es war auch notwendig, die Karren zu straffen.

Am 2. Februar ließ sich der Chef der Kavalleriedivision, Baron Geismar, vom 5. Reserve-Kavalleriekorps, das von Kiew nach Pulawy vorrückte, in der Nähe des Dorfes Stochek von dem polnischen General Dvernitsky (3 Bataillone, 17 Staffeln und 6 Kanonen).

Großberittene Ranger auf massiven Pferden konnten gegen die ausweichenden polnischen Ulanen auf leichten Pferden nicht schnell vorgehen. Dvernitsky nutzte die Überlegenheit der Streitkräfte und besiegte nacheinander beide russischen Regimenter, die in Panik gerieten. Die Polen verfolgten sie nicht. Die Russen verloren 280 Mann und 8 Geschütze, die Polen 87 Mann.

Geismar ging nach Siedlce. Nachdem Dvernitsky eine Batterie von Kanonen gebildet und die von den Russen erbeuteten Pferde ausgenutzt hatte, kehrte er hinter die Weichsel zurück. Diese an sich unbedeutende Angelegenheit hatte für die Polen eine sehr große moralische Bedeutung: Sie gab dem Volk Vertrauen in seine Truppen, bestärkte es in seiner Überzeugung, daß es möglich sei, gegen Rußland zu kämpfen. Dvernitsky wurde sofort ein Volksheld, Freiwillige strömten zu ihm. Im Allgemeinen wird die Bedeutung von Stocheks Fall dadurch bestimmt, dass es der erste in der bevorstehenden Kampagne war.

Die Offensive der russischen Armee auf Wavre. Am 5. Februar rückte das 6. Korps auf Dobra vor; 1. Korps - von Liva nach Kalushin; für die Kommunikation zwischen ihnen die litauische Grenadier-Brigade (Muravyova) - entlang der alten Warschauer Straße nach Zimnovody (dann führt die Straße nach Stanislavov, Okunev); Reserven unter dem Kommando von Tolya von Siedlce entlang der Autobahn Brest. Im Rücken der Armee wurden Nur, Vengerov und Siedlce von Garnisonen besetzt. Bei einer solchen Bewegungsrichtung waren Kollisionen zwischen Skrzynetsky und Rosen bei Dobre und Zhimirsky mit Tol und Palen bei Kalushin unvermeidlich.

Schlacht bei Kaluschin. Tol ging vor Palena nach Kalushina und umging die Position von Zhimirsky von beiden Flanken. Zhimirsky gelang es, sich ohne große Verluste nach Minsk zurückzuziehen.

Kampf bei Dobre. Skrzhinetsky nahm eine starke Position auf einer Waldlichtung ein und stützte sich auf das Dorf Dobre. Er hielt hartnäckig gegen die Avantgarde von Rosen und ging sogar mit dem 4. Regiment (das als "Chvartaki" bekannt war) in die Offensive, aber mit der Ankunft der Hauptkräfte des 6. Korps nach heißen 4 Stunden Schlacht, sie wurden umgeworfen; er zog sich jedoch um nach Okunev zurück. Russen verlieren 750 Menschen, Polen 600 Menschen.

Skrzynetsky hatte 12 Bataillone, 12 Kanonen, 4 Staffeln; Rosen - 19 Bataillone, 56 Kanonen, 2 Ulan-Regimenter und ein Kosak, schickten aber Truppen in Teilen in die Schlacht und brachten immer noch nicht alle mit. Außerdem hatten die Polen eine vorteilhafte Position, und die Russen konnten ihre zahlreiche Artillerie nicht einsetzen.

Am 6. Februar zog sich Skrzhinetsky auf Druck der Russen in die Grokhovsky-Position in der Nähe des Alder Grove zurück, und Zhimirsky ließ sich nieder, ohne Wavre zu erreichen. Rosen rückte zu Okunev (Avantgarde) vor, Palen - zu Milosna (Avantgarde); Die linke Flanke der Armee wurde von Geismar bei Schennitsa bewacht.

Schlacht von Wavre am 7. Februar. Der Kampf war für beide Seiten zufällig. Am 7. Februar rechnete der Feldmarschall nicht mit einer Schlacht. Er befahl dem 1. und 6. Korps, um 7 Uhr morgens aufzubrechen und die Ausgänge aus den Waldschluchten in die Grochowebene zu kontrollieren. Das 1. Korps musste 8 Werst auf der Autobahn gehen, und das 6. Korps 12 Werst bis zum Wirtshaus Benefit auf der schlechten alten Warschauer Straße. Es ist klar, dass die Bewegung der Säulen nicht gleichmäßig war.

Khlopitsky dachte auch nicht daran, Schlachten anzunehmen, aber da Palen Zhimirsky stark unter Druck setzte, wurde die Shembek-Division geschickt, um sie zu ersetzen und zu unterstützen. Sie hatten nur 18 Bataillone.

Schlacht von Wavre im Jahr 1831

In den Hauptstreitkräften der Avantgarde von Palen befand sich zwischen der Infanterie zusätzlich eine Brigade von Rangern im Heck - weitere 22-Staffeln und 16-K. Oder.

Khlopytsky befahl, Palen anzugreifen, wobei er sich hauptsächlich auf der linken Flanke nach vorne lehnte, Krukovetsky befahl, Vygoda einzunehmen, Skrzhinetsky stand hinter Krukovetsky. Somit war fast die gesamte polnische Armee auf dem Schlachtfeld. Polnische Artillerie eröffnete häufiges Feuer.

Der Anführer der Avantgarde, Palen Lopuchin, wurde schnell gestürzt. Das Schwarzmeer-Kosakenregiment rettete kaum Ataman Wlassow, der bereits unter Säbel gefallen war. Palen schob sofort die 1. Kavallerie-Artillerie-Kompanie links von der Autobahn, befahl der Kavallerie, einen Platz für Infanterie freizumachen und sich nach links zu bewegen, um den Druck der rechten Flanke der Polen zu halten. Die herangerannten Regimenter der 3. Infanteriedivision wurden eilig auf der Chaussee und rechts aufgestellt; Sie verzögerten den Feind ein wenig, aber dennoch drückte Zhimirsky, der sich vorwärts bewegte, die rechte Flanke des 1. Korps und drohte, es vom 6. abzuschneiden. Palen rückt das Novoingermanlandsky-Regiment an die rechte Flanke vor. Tol, der ankam, bewegte das Staroingermanlandsky-Regiment und andere Infanterieeinheiten nach rechts und platzierte die Artillerie der 3. Division auf einem Felsvorsprung hinter dem Pferd.

Gegen 11 Uhr traf Dibich ein. Er befahl den berittenen Rangern, die Infanterie durchzulassen. Aber während die Kavallerie die Autobahn räumte, starteten die Polen eine neue Offensive auf der rechten Flanke. Die Kavalleriekompanie übergoss sie plötzlich mit Schrot; Die Polen zogen sich zurück, aber die Scharmützler eilten zur Batterie. Dibich schickte seinen Konvoi gegen sie (Halbgeschwader der Lubensky-Husaren) und unterstützte ihn mit einem Pionierbataillon, dh im Extremfall wurden auch diese verfügbaren Einheiten unabhängig von ihrem speziellen Zweck eingesetzt. Die Scharmützler wurden zurückgetrieben und verschwanden im Wald.

Es war bereits 12 Uhr. Dibich schickte Rosen zur Eile, der sich erst um 3 Uhr nachmittags umdrehen konnte. Es war notwendig, Palens Truppen in Teilen in die Schlacht zu schicken, als sie sich näherten: Lopuchins Eile brachte die russische Armee in eine kritische Situation.

In der Zwischenzeit hörte der Chef der Avantgarde des 6. Korps, Vladek, nachdem er den Willen von Gribov passiert hatte, Schüsse von der Seite von Palen und rückte sofort auf ihn zu in den Wald 3-Bataillone von Rangern, die den Feind zusammen mit der rechten Flanke von angriffen Palen. Der Feldmarschall, der die Kanonade bei Rosen gehört hatte und sich nicht mehr um seine rechte Flanke fürchtete, befahl, eine allgemeine Offensive zu starten, und Saken wurde an die äußerste linke Flanke geschickt, um die zahlreiche Kavallerie anzuführen. Die Polen werden überall zurückgeworfen; Lubensky, der von Saken gestürzt wurde, versucht, hinter der Infanterie Schutz zu finden, aber auch Zhimirsky und Shembek werden bedrängt. Dann leitet Khlopitsky selbst das Garde-Grenadier-Regiment.

Dibich befiehlt den Horse Rangern, direkt am Highway anzugreifen. Sie sind froh, vor dem Generalfeldmarschall ihr Versagen bei Stochek wiedergutzumachen. Das württembergische Pferdejäger-Regiment stürzte das 3. polnische Pferdejäger-Regiment, schnitt dann in das Quadrat der Garde-Grenadiere, warf sie in die Sümpfe, zerstreute und zerhackte einige der Menschen. Die Russen drängten allmählich den Feind und besetzten Wavre.

Khlopytsky hatte auch eine Abteilung von Skrzynetsky, die er nicht benutzte. Wenn er keinen entscheidenden Angriff im Sinn hatte und beabsichtigte, die Endschlacht bei Grochov zu führen, ist nicht klar, zu welchem Zweck er die Schlacht bei Wavre in einem so großen Maßstab geführt hat. Krukovetsky versuchte, Rosen zu halten, aber als er von bedeutenden Streitkräften angegriffen wurde und den Rückzug der restlichen Truppen sah, zog er sich nach Alder Grove zurück, das von Skrzhinetsky besetzt war. Rosen besetzte auch Kavenchin und vertrieb von dort aus eine kleine polnische Abteilung. Um 4 Uhr hatte Dibich bereits die Waldausgänge in Besitz genommen, die er für das zu erreichende Ziel der Schlacht hielt.

Der Schaden der Russen beträgt 3700 Menschen, die Polen haben nicht weniger verloren, wenn man die 600 Menschen zählt, die von den Russen als Gefangene genommen wurden.

Am 8. Februar brach an den vorderen Posten in der Nähe des Alder Grove ein Feuergefecht aus. Rosen schickte die 25. Division von Reibniz, um die Polen zu vertreiben. Reibnitz wurde mit dem Verlust von 1.620 Mann zurückgeschlagen.

Nachdem Dibich von diesem nutzlosen Blutvergießen erfahren hatte, bestätigte er den Befehl, von Zusammenstößen mit dem Feind abzusehen.

Schlacht bei Bialolenk, 12. Februar. Prinz Shakhovskoy mit dem Grenadierkorps ging von Kowna (ab dem 24. Januar) nach Mariampol, Kalvaria, Suwalki, Raigrod, Shchuchin, Lomzha und erreichte Ostrolenka am 8. Februar. Hier überquerte er den Narew und ging weiter nach Pultusk, Serock und Zegrzh. Nachdem Shakhovskoy am 11. Februar den Bugo-Narev hier überquert hatte, schloss er sich bei Neporent Saken (1 Bataillon, Ulanenregiment, Pionierkompanie, 2 Kanonen) an, die vom Feldmarschall geschickt wurden, um die Bewegung von Shakhovsky zu erleichtern. Zu dieser Zeit schickte Khlopitsky eine Abteilung von Jankowski in den Norden von Warschau, um Lebensmittel zu sammeln. Yankovsky griff am frühen Morgen des 12. Februar Shakhovsky an und wurde zurückgeschlagen. Dann ging Shakhovskoy zu Byalolenka, um Jankowski abzuschneiden.

Dibich entwarf unterdessen einen Plan für die Grokhovsky-Schlacht und beabsichtigte, Shakhovsky so plötzlich und verdeckt wie möglich mit einem Teil anderer Truppen gegen die linke Flanke und den Rücken der polnischen Armee vorzurücken und ihr in dieser Richtung den Hauptschlag zu versetzen .

Feldmarschall Shakhovsky erklärte seinen Plan nicht, sondern schickte einfach einen Befehl (tatsächlich ist dies kein Befehl, sondern ein Befehl), in Neporent oder dort, wo der Gesandte findet, anzuhalten. Der Kosak mit einer Notiz stieß auf Jankowski, verspätete sich und traf in Shakhovsky ein, als er sich bereits Bjalolenka näherte, das stark von Malakhovsky und Jankovsky besetzt war. Shakhovskoy griff an; Die Polen zogen sich nach Brudno zurück, wo Krukovetsky seine Division und 18 Kanonen verband, dh Kräfte, die denen von Shakhovsky gleich waren. Verluste auf beiden Seiten von 650 Menschen.

Die Schlacht bei Bialolenk zeigte dem Generalfeldmarschall, dass seine Überraschungspläne vereitelt worden waren. Aus Angst, dass die Polen Shakhovsky nicht mit überlegenen Kräften angreifen würden, sandte er ihm in derselben Nacht den Befehl, wieder ohne das Ziel zu erklären, zu bleiben und keinen Kampf wieder aufzunehmen, und wenn die Polen ihn angreifen, werden unsere Hauptkräfte angreifen der Feind von vorne. Der Adjutant, der den Befehl überbrachte, berichtete, dass Dibich mit der Besetzung von Bialolenka äußerst unzufrieden war. Dies erregte den alten Mann Shakhovsky sehr, er begann zu beraten, was zu tun sei, aber es wurde nichts entschieden.

Am Morgen des 13. Februar beschloss Shakhovskoy, sich durch Grodzisk und Marki zurückzuziehen, um sich mit Dibich zu verbinden, in der Vorstellung, dass die gesamte polnische Armee auf ihn stürmen könnte. Als Krukovetsky den Rückzug der Russen sah, eröffnete er Artilleriefeuer und griff an. Shakhovskoy ist sicher abgereist, nachdem er nur eine Waffe verloren hatte und in einem Sumpf festgefahren war. Der Kampf endete um 11 Uhr.

Nachdem Dibich die Kanonade von Shakhovsky gehört hatte, beschloss er, die Polen mit den Hauptkräften zu seiner Rettung anzugreifen. Infolgedessen brach die Grochov-Schlacht einen Tag früher als erwartet aus - am 13. statt am 14. und überhaupt nicht nach dem zuvor ausgearbeiteten Plan.

Schlacht bei Grochow 13. Februar. Grochow befand sich auf einer weiten, tief liegenden Ebene, die von Sümpfen und Entwässerungsgräben durchzogen war. Von M. Grokhov über Kavenchin und Zombka bis Bjalolenka erstreckt sich ein sumpfiger Streifen mit einer Breite von 1–2 Werst.

Südlich von B. Grokhov befand sich die Division Shembek, im Hain waren Kerben angeordnet. Die Division Schimirski besetzte Alder Grove nördlich von M. Grokhov (etwa 1 Werst entlang der Front und ? Werst in der Tiefe, durchschnitten von einem Sazhen-Graben). Der sumpfige Boden gefror und erlaubte Bewegung. Rolands Brigade zerstreute eine dichte Scharmützlerlinie entlang des Waldrandes mit starken Reserven dahinter. Die Hauptmasse der Brigade stand hinter dem Graben in einer erweiterten Formation mit Intervallen zwischen den Einheiten, damit die gestürzten Fronttruppen zurückgehen und sich im Schutz des Kampffeuers und der Bajonette der aufgestellten Einheiten niederlassen konnten. Chizhevskys andere Brigade stand in Reserve dahinter. In der Nähe hinter dem Hain wurden Epolements für Batterien ausgegraben, die den gesamten Hain durchdrangen. 2 Batterien feuerten auf das Gebiet links vom Hain bis Kavenchin. Hinter der Division Zhymirsky stand Skrzynetsky, der auch den Hain verteidigen sollte.

Schlacht bei Grochow 1831

Lubenskys Kavallerie stand zwischen der Autobahn und dem Dorf Targuvek. Kavalleriekorps Uminsky (2 Divisionen mit 2 Pferdebatterien) - bei der Zählung. Elsner. Krukovetsky ging in Brudno gegen Shakhovsky vor; in der Nähe von Prag - Milizen mit Zöpfen (Mitunterzeichner) und Parks. Es gab keinen allgemeinen Vorbehalt, weil es unmöglich ist, Mitunterzeichner dafür zu berücksichtigen.

Positionsvorteile: Russische Truppen hatten nicht genügend Platz für einen Einsatz und mussten ihn beim Verlassen des Waldes unter Artillerie- und sogar Gewehrfeuer führen. Mängel: Die linke Flanke hing in der Luft, was Dibich die Grundlage für seine Umgehung dieser Flanke durch Shakhovskys Korps gab, aber scheiterte - im Rücken gibt es einen großen Fluss mit einer Brücke, daher ist der Rückzug gefährlich.

Die Streitkräfte der Polen - 56.000; davon 12.000 Kavalleristen; ohne Krukovetsky - 44 Tausend; Russen - 73.000, davon 17.000 Kavalleristen; ohne Shakhovsky - 60 Tausend.

UM 9? Stunden begannen die Russen eine Kanonade, und dann begann sich ihre rechte Flanke nach rechts zu bewegen, um den Alder Grove anzugreifen. Die Angriffe wurden falsch durchgeführt: Die Truppen wurden in Teilen in den Kampf gebracht, es gab keine Artillerievorbereitung und mittels Einkreisung. Zuerst brachen 5 Bataillone in den Wald ein, stießen aber hinter dem Graben auf Reserven und wurden von Rolands Bataillone aus dem Hain vertrieben. Verstärkt mit 6 Bataillonen. Wieder brachen die Russen ein, aber Chizhevsky zwang sie zusammen mit Roland (12 Bataillone) erneut zum Rückzug. Die Russen bringen 7 weitere Bataillone. Eine lange Linie (18 Bataillone) Russen stürmt schnell auf die Polen zu und schlägt gegen 11 Uhr morgens die gesamte Division aus dem Wäldchen. Schimirski selbst wurde tödlich verwundet. Aber da die Russen nicht von ausreichender Artillerie unterstützt wurden, litten sie sehr unter dem polnischen Schrot. Khlopitsky führt die Teilung von Skrishenetsky in die Tat ein. 23 polnische Bataillone nehmen den Hain in Besitz.

Um 12 Uhr nachmittags verstärkt Dibich den Angriff mit weiteren 10 Bataillonen, beginnt, das Wäldchen rechts und links zu umzingeln, wo an den Flanken neue Batterien aufgestellt werden. Die Russen auf der rechten Seite konnten, nachdem sie sich erfolgreich vom Rand abgesetzt hatten, nur einen großen Graben erreichen; aber auf der linken Seite umkreisten die frischen Regimenter der 3. Division den Hain und gingen weit voraus, gerieten aber unter das dichteste Feuer der Batterien.

Prondzinsky zeigt auf die russische Batterie und ruft: "Kinder, noch 100 Schritte - und diese Waffen gehören Ihnen." Zwei von ihnen wurden genommen und auf die Höhe geleitet, wo Dibich stand.

Dies war die letzte verzweifelte Anstrengung der Polen. Der Feldmarschall dirigiert alles Mögliche von der Infanterie (2. Grenadier-Division) zum Hain; verstärkt die Artillerie: mehr als 90 Kanonen agierten an den Seiten des Wäldchens und trafen von der rechten Seite (von Norden) nach vorne und trafen die polnischen Batterien hinter dem Wäldchen schwer; Um den Hain rechts zu umgehen, wurde die 3. Kürassierdivision mit den Life Guards Lancers of His Highness und 32 Kanonen verlegt, um bei der Eroberung der Haine zu helfen und gleichzeitig die Front der sich zurückziehenden Polen zu brechen und zu versuchen, sie zurückzudrängen Sümpfe in der Nähe der Autobahn Brest zumindest ihre rechte Flanke. Sogar rechts besetzte die litauische Grenadier-Brigade von Muravyov mit der Division Lancers die Kolonien Metsenas und Elsner, rückte vor und kontaktierte die Kürassiere an der linken Flanke.

Aufgeregt gab Dibich seinem Pferd die Sporen und sprang auf die sich zurückziehenden Truppen zu und rief laut: „Wo seid ihr, denn der Feind ist da! Nach vorne! Nach vorne!" - und führte sie, vor den Regimentern der 3. Division stehend, zum Angriff. Eine riesige Lawine traf den Hain von allen Seiten. Die Grenadiere, die auf das Feuer der Polen nicht reagierten und ihre Bajonette beugten, stürmten in den Hain; Ihnen folgte die 3. Division, dann das 6. Korps von Rosen. Vergeblich umgeht Khlopitsky, bereits am Bein verwundet, persönlich die Frontlinie und versucht, die Polen zu begeistern. Auf Leichenhaufen überqueren die Russen den Graben und nehmen schließlich das Wäldchen in Besitz.

Khlopitsky befiehlt Krukovetsky, in den Hain zu gehen, und Lubensky mit der Kavallerie, um den bevorstehenden Angriff zu unterstützen. Lubensky antwortete, dass das Gelände für Kavallerieoperationen ungeeignet sei, dass Khlopitsky ein Infanteriegeneral sei und kein Kavalleriegeschäft verstehe und dass er den Befehl erst ausführen werde, nachdem er ihn vom offiziellen Oberbefehlshaber Radziwill erhalten habe. In diesem kritischen Moment war Khlopitskys Position falsch. Er ging nach Radziwill. Unterwegs traf die Granate Khlopitskys Pferd, explodierte im Inneren und verletzte seine Beine. Seine Tätigkeit wurde eingestellt. Die ganze Sache der Polen geriet in Unordnung, die Generalverwaltung verschwand. Radziwill war völlig ratlos, flüsterte Gebete und beantwortete Fragen mit Texten aus der Heiligen Schrift. Der feige Shembek weinte. Uminsky stritt sich mit Krukovetsky. Nur Skrzynetsky behielt Geistesgegenwart und zeigte Fleiß.

Dibich vertraute Tolya die Führung der Aktionen der Kavalleriemasse an, der sich von Einzelheiten mitreißen ließ und seine Kavallerie über das Feld verstreute. Nur ein Kürassierregiment von Prinz Albert, angeführt von einer Division von Oberstleutnant von Zon, eilte zur Verfolgung zufällig zurückziehende Polen. Das Regiment durchlief die gesamte Kampfformation des Feindes, und nur bei Prag selbst nahmen 5 polnische Ulanengeschwader die Zone an der Flanke. Aber er führte seine Kürassiere geschickt auf die Autobahn und entkam dem Infanterie- und Raketenbatteriefeuer. Der Angriff dauerte 20 Minuten über 2? Meilen. Obwohl die Verluste der Kürassiere die Hälfte der Zusammensetzung erreichten (Zon wurde tödlich verwundet und gefangen genommen), ist die moralische Wirkung des Angriffs jedoch enorm. Radzwill ritt mit seinem Gefolge nach Warschau.

Gegen 4 Uhr nachmittags erschien schließlich Shakhovsky, der an diesem Tag völlige Untätigkeit zeigte. Der entzückte Dibich machte keinen Vorwurf, sondern verkündete nur, dass ihnen die Ehre zukomme, den Sieg zu vollenden, und er selbst wurde zum Chef der Grenadiere. Aber als sie sich der feindlichen Stellung näherten, war es 5 Uhr, der Tag neigte sich dem Ende zu. Der Feldmarschall dachte darüber nach und befahl nach einigem Zögern, die Schlacht einzustellen.

Der Verlust der Polen - 12 Tausend, Russen 9400 Menschen.

Inzwischen herrschte unter den Polen eine schreckliche Unordnung. Truppen und Konvois drängten sich in der Nähe der Brücke, erst um Mitternacht endete die Überfahrt unter dem Schutz von Skrzynetsky.

Unter solchen Bedingungen wäre es für die Russen nicht schwierig, mit Skrzynetsky fertig zu werden und dann das Prager Tete-de-Pon zu stürmen. Es ist völlig unverständlich, warum Dibich dies nicht getan hat. Sein Plan war es, den Aufstand mit einem Schlag und noch dazu so schnell wie möglich zu beenden. Die Gelegenheit bot sich einfach, und der Generalfeldmarschall nutzte sie nicht. Die obskure Ursachenfrage ist historisch noch nicht geklärt.

Die Lage der Russen in den Wohnungen. Am nächsten Tag besetzten die Polen die Prager Befestigungsanlagen und bewaffneten sie schwer. Ein Angriff war nur mit Hilfe von Belagerungswaffen möglich, und ihre Lieferung dauerte 4 Monate. Auch die Überquerung der oberen Weichsel, um dann Warschau von Westen her anzugreifen, erforderte Zeit. Daher stellte Dibich die Armee in breiten Wohnungen (Okunev, Kolbel, Zhelekhov, Radzyn, Siedlce) auf, etwa 40 Werst entlang der Front und 40 in der Tiefe, um die Nahrung durch Requisition zu erleichtern.

Inzwischen war die Weichsel bis zum 10. März eisfrei und die Überquerung konnte beginnen. Dazu wählten sie Tyrchin (außerhalb des Einflussbereichs der polnischen Armee, die Breite beträgt nur 400 Schritte, das Fahrwasser liegt näher am rechten Ufer, der Veprzh fließt nicht weit, der zum Ernten und Legieren von Materialien verwendet werden kann). . Obwohl das Tauwetter seine äußerste Grenze erreicht hatte, hatte Dibich es eilig und befahl der Armee am 15. März, sich zum Übergang zu bewegen.

Polnische Offensive

Expedition von Dvernitsky ¦ Offensive von Skrzynetsky

Die Polen nutzten die Einstellung der Aktionen der russischen Hauptarmee für private Unternehmen. Da die Woiwodschaft Lublin schwach von den Russen besetzt war und kr. Zamostye könnte als Unterstützung für eine Partisanenabteilung dienen, dann wurde auf Drängen von Lelevel eine Abteilung von Dvernitsky (2 Bataillone, 22 Staffeln, 12 Kanonen - 6500-Leute) beauftragt, nach Wolhynien zu ziehen, um dort einen Aufstand auszulösen. Am 19. Februar überquerte Dvernitsky die Weichsel und griff bei Kurov die Kavallerieabteilung von General Kaver an, stürzte die finnischen Dragoner und erbeutete 4 Kanonen. Am 21. Februar bewegte Dibich bedeutende Kräfte aus verschiedenen Richtungen, und Tolya betraute die Führung des gesamten Unternehmens. Dann flüchtete Dvernitsky am 4. März in Zamostye.

Ende März beschloss Dvernitsky, die Expedition nach Volyn fortzusetzen: Er zog schnell nach Krylov und überquerte dort am 29. März den Bug. Ridigers Truppen waren in Volyn gegen die Polen - 11.000 mit 36 Kanonen.

Dvernitsky, der sich entlang der österreichischen Grenze bewegte, war überzeugt, dass in dieser Richtung bei der dominierenden russischen Bevölkerung an einen allgemeinen Aufstand nicht zu denken war, und beschloss daher, sich auf den Weg nach Podolien zu machen. Bei Styr bei Boremli (Mikhailovka) versperrte ihm Ridiger den Weg.

Dvernitsky zog sich nachts heimlich aus der Position zurück: Er ging an der Grenze entlang und Ridiger verfolgte parallel. Am 15. April nahm Dvernitsky eine starke Position in der Lyulinsky-Taverne mit seinem Rücken an der österreichischen Grenze ein. Ridiger griff an, aber in letzter Minute akzeptierte Dvernitsky den Angriff nicht, überquerte die Grenze und wurde von österreichischen Truppen entwaffnet.

Der Vormarsch von Skrzynetsky. Um für die Armee zu sorgen, die sich zum Übergang bewegt, wurde das 6. Rosenkorps vorübergehend auf der Autobahn von Brest belassen, das befohlen wurde, Prag zu beobachten, den Rücken der Bewegung zu decken, den Rand zu sichern und insbesondere Siedlce und die Verbindung mit Brest zu schützen. Im Falle einer Offensive der Polen in überlegenen Kräften Rückzug nach Kalushin und sogar nach Siedlce.

Generaladjutant Graf Karl Fedorovich Tol

Am 17. März brach die Armee von den Wohnungen auf. Der Marsch war sehr schwierig: Die Menschen waren erschöpft, die Artillerie wurde von der Infanterie gezogen, die Karren blieben zurück, die Pontons blieben im Schlamm stecken. Trotzdem näherte sich die Armee am 19. März dem Übergang. Es dauerte weitere 2-3 Tage, um den Konvoi zu heben. Der Feldmarschall war bereits bereit, die Überfahrt zu beginnen, als die Polen in die Offensive gingen und Rosen einen Schlag versetzten, der den gesamten Plan von Dibich durcheinander brachte.

Am 19. März bestand Rosens Korps aus 18.000 Mann, von denen 6.000 in der Avantgarde von Geismar bei Wavre standen. Trotz der Anweisungen des Generalfeldmarschalls zog Rosen die Vorhut nicht zurück. Die Polen, die sich aller Schwierigkeiten der direkten Verteidigung der Weichsel bewusst waren, beschlossen unter 40.000, Rosen plötzlich anzugreifen und Dibich dadurch von der Überfahrt abzulenken. Alle Geheimhaltungsmaßnahmen wurden getroffen. Am 10. März um 3 Uhr morgens begannen die Polen inmitten von dichtem Nebel mit dem Ausbuschen aus Prag.

Obwohl Geismar energisch handelte, kam der Angriff etwas plötzlich, und die Polen bedrängten Geismar, der sich nach Dembe-Velka zurückzog, 8 Stunden hintereinander.

Rosen gelang es, seine Truppen aus den Wohnungen abzuziehen, aber an drei Orten: bei Dembe-Velke (10.000 zusammen mit Geismar), bei Ryshe (3 Meilen nach rechts) und bei Mistov (hinten). Das Gelände vor der Stellung war sumpfig, für den Feind schwer zugänglich, aber die Sümpfe erstreckten sich schräg zur Rückzugsroute (Autobahn), die entlang der linken Flanke verlief. Inzwischen hat Rosen hier nicht einmal die Brücke abgebrochen.

Die Schlacht verlief für die Russen sehr gut, zahlreiche Versuche der Polen wurden abgewehrt. Ein brillanter Angriff der von Skarzhinsky angeführten Kavalleriedivision am Abend zwang Rosen jedoch zum Rückzug. Das Korps zog sich nach Minsk zurück. Verluste: Russen - 5500 Menschen und 10 Kanonen, Polen - 500 Menschen.

Am 20. März setzte sich der Rückzug in Richtung Siedlce fort, die Nachhut hielt bei Yagodnia. Skrzhinetsky ließ sich in der Nähe von Latovich nieder.

Bewegung der wichtigsten russischen Armee. Am 23. März berief Dibich einen Militärrat ein, bei dem auf Vorschlag von Toll beschlossen wurde, den Übergang vorübergehend aufzugeben und gegen die polnische Hauptarmee und ihre Botschaften vorzugehen. Die Disposition für die Bewegung der Armee am 28. März nach Garvolin wurde bereits erteilt, als Generalquartiermeister d.s. Mit. Abakumov berichtete Dibich, dass die Zulage für die Truppen völlig ungesichert sei, da die wartenden Transporte wegen Unwegsamkeit weit zurück seien; Die Militärreserve war bereits zum größten Teil aufgebraucht und konnte wegen der Erschöpfung des Landes nicht durch Requisitionen aufgefüllt werden. Am 28. März beschloss Dibich einen Flankenmarsch nach Lukov, um sich den Vorräten in Siedlce und Mendzirzhets sowie mit Transporten aus Brest und Drogichin zu nähern. Am 31. März zog der Feldmarschall in Siedlce ein.

Prondzinsky überzeugte Skrzynetsky, Rosen in der Nähe von Siedlce zu erledigen, nach Brest vorzurücken und Dibich von der Kommunikation mit dem Norden abzuschneiden. Plan: von vorne, von Boime, Skrzynetsky selbst; links durch Sukha, Lubensky und rechts durch Vodyne, Prondzinsky, der mit der Hauptrolle betraut ist (12.000). Dies führte am 29. März zur Schlacht bei Igane, wo das 13. und 14. Jägerregiment schwer beschädigt wurden und es Prondzinsky gelang, die 2 Regimenter der Nachhut von General Fezi zu zerstreuen.

Verluste: Russen - 3 Tausend, Polen - viel weniger. Erst am späten Abend erschienen polnische Truppen aus Suha und dann Skrzynetsky selbst. Er traf am Morgen des 29. März bei den Truppen ein, die unter Waffen auf ihn warteten. Ohne den Wagen zu verlassen, begann er über Müdigkeit zu klagen, frühstückte im nächsten Dorf und legte sich zur Ruhe; Wage es nicht, ihn aufzuwecken. Der Oberbefehlshaber hat die Schlacht verschlafen. Die Truppen von Sukha erhielten keine Anweisungen.

Aufenthalt von Dibić bei Siedlce. Während der erzwungenen Untätigkeit unternahm der Generalfeldmarschall Schritte, um die Armee mit Nahrungsmitteln zu versorgen, um den aktuellen Bedarf zu decken und einen weiteren Zwei-Wochen-Vorrat für 120.000 Menschen zu bilden. Dafür wurden übrigens 450 Regimentslastwagen und 7 mobile Artillerieparks von der Armee nach Brest zur Verpflegung geschickt, die in Brest angewiesen wurden, Munition abzulegen und Getreidefutter zu bringen. Transporte aus Wolhynien näherten sich Kozk.

Um den Rücken zu sichern, wurde Brest-Litowsk befestigt und mit einer bedeutenden Garnison von 12 Bataillonen, 10 Staffeln und 60 Kanonen unter dem Kommando von Rosen ausgestattet. Das sollte das ohnehin schon besorgte Litauen beruhigen.

Diebitschs erste Offensive. Schließlich wurde beschlossen, mit der Armee über Vodynia und Yeruzal nach Kuflev zu ziehen, um die polnische Avantgarde von Süden zu überflügeln, plötzlich die Hauptkräfte des Feindes anzugreifen und sie von der Autobahn nach Norden zu stürzen.

Die Vorbereitungen waren ziemlich langwierig, während des Marsches am 12. April wurden keine Geheimhaltungsmaßnahmen getroffen, und die Polen hatten übrigens zuvor Kenntnis von dem russischen Unternehmen. Infolgedessen gelang es Skrzyniecki, sich zu entfernen und sich nach Dembe-Velka zurückzuziehen, wo die Position gut befestigt war. Das ganze Unternehmen drückte sich in einem Nachhutgefecht bei Minsk aus, wo die Polen 365 Menschen verloren.

Nach einem Ruhetag zwischen Minsk und Dembe-Velke zog sich die russische Armee (60.000) zurück.

Neuer Kriegsplan

Diebitschs zweite Offensive ¦ Cholera

Kaiser Nikolaus selbst gab den Plan militärischer Operationen an. Dibichs Schwierigkeiten bestanden darin, den Rücken der Armee im Feld zu stellen und mit Lebensmitteln zu versorgen. Die Versorgung des Rückens wurde der neu aufgestellten Reservearmee des Grafen Tolstoi und der schon vorher bestehenden 1. Armee übertragen. Damit waren Dibichs Hände los. Seine Armee wurde angewiesen, an die untere Weichsel zu ziehen, um Lebensmittel zu liefern, zunächst durch Kauf in Preußen und anschließend durch Lieferung auf dem Wasserweg von Russland über Danzig und weiter entlang der Weichsel.

Daher war es notwendig, die Aktionslinie vollständig zu ändern, dh die Brester Autobahn von Krankenhäusern und Lagern zu räumen und alles auf der Linie von der Narew zur unteren Weichsel neu zu ordnen.

Bald erfuhren die Polen von diesen neuen Vorschlägen.

Zweite Offensive von Dibić. Die Bewegung von Khrzhanovsky in Zamosc störte den Feldmarschall, der falsche Informationen erhielt, dass Skrzhinetsky am 1. Mai beabsichtigte, gegen die linke Flanke der russischen Armee vorzugehen und Siedlce anzugreifen. Dann, im Morgengrauen des 1. Mai, bewegte sich Dibich selbst die Autobahn entlang. Die ersten polnischen Truppen zogen sich ununterbrochen zurück. Bei Janow hielten die Russen für die Nacht an und zogen sich am nächsten Tag zurück. Von den Gefangenen erfuhren wir, dass die Truppen zur Abteilung Uminsky gehörten. Diebitsch kam zu dem Schluss, dass Skrzyniecki wieder entwischt war. Tatsächlich ging der polnische Oberbefehlshaber gegen die Wachen vor, die Dibich unbekannt blieben.

Cholera. Wenn der monatliche Aufenthalt in Siedlce der russischen Armee half, sich niederzulassen, dann vervollständigten die Polen ihre Truppen, vollendeten die Bildung neuer Regimenter, glaubten an ihre Stärke und an die Bedeutung ihrer privaten Erfolge. Jetzt standen Skrzynetsky 5 Infanterie- und 5 Kavalleriedivisionen zur Verfügung, sehr komfortabel.

Gleichzeitig entwickelte sich die Cholera in der russischen Armee rasant. Es tauchte bereits 1830 an der Nordküste des Kaspischen Meeres auf und breitete sich im folgenden Jahr in ganz Russland und sogar in Westeuropa aus. Sie trat über Brest in die Armee ein, wo Transporte und Personal von überall her zusammenliefen. Es erschien am 6. März, aber zunächst schwach, so dass es im März nur 233 Patienten gab, im April aufgrund des überfüllten und unbeweglichen Parkens 5.000 von ihnen. Anfang April drang die Cholera auch in die polnische Armee ein, die darunter nicht weniger litt als die russische.

Skrzynetskys Kampagne gegen die Wache

Das Wachkorps unter dem Kommando von Großherzog Michail Pawlowitsch stand abseits der Hauptarmee zwischen Bug und Narew und war Dibich nicht vollständig unterstellt. Diese Situation war schädlich. Wenn Dibich bei der Offensive an den Übergängen an der oberen Weichsel die Wachen hätte beseitigen können, dann wäre es vielleicht nicht zu einer Katastrophe mit Rosens Korps gekommen.

Jetzt planten die Polen, die Wache zu brechen, bevor Dibich ihr zu Hilfe kam, und sich dann der Verbindung mit den litauischen Aufständischen durch die Woiwodschaft Augustów anzuschließen. Auf der Autobahn Brest gestoppt, um Warschau zu verteidigen, konnte Uminsky (11.000), der sich mit der Abteilung von Dzekonsky an der oberen Weichsel und Khozhanovsky aus Zamosc zusammenschloss, 25.000 sammeln und Dibich im Rücken operieren oder sich Skrzhinetsky als General anschließen angreifen, wenn Dibich den Wachen zu Hilfe kommt.

Insgesamt hatte Skrzhinetsky 46.000, und die russische Garde mit der Saken-Abteilung, die sie verstärkte, hatte nur 27.000. Es ist klar, dass die Erfolgsaussichten groß waren, aber Skrzynecki zögerte. Zuerst verließen die Polen am 30. April ihren Standort in der Nähe von Kalushyn nach Serotsk, von wo aus sie sich in drei Kolonnen aufteilten: 1) Dembinsky (4200 Personen) - entlang der Autobahn am rechten Ufer der Nareva nach Ostrolenka gegen Saken; 2) Lubensky (12.000) - den Bug hinauf nach Nur, um Brücken zu zerstören und Dibichs Kommunikation mit der Wache zu unterbrechen; 3) Skrzhinetsky (30.000) - in der Mitte zwischen den beiden vorherigen auf Lomza.

Die Wachen konzentrierten sich auf Zambrow, die Avantgarde von Bistrom auf Vonsev, die Vorausabteilung von General Poleshka auf Przhetyche.

Am 4. Mai drängte die polnische Avantgarde von Jankowski die Kosaken zurück, aber bei Przhetyche stieß er auf hartnäckigen Widerstand der Garde-Jäger. Poleshko ging Schritt für Schritt zu Sokolov. Der Großherzog konzentrierte damals die Hauptkräfte bei Snjadow.

Am 5. Mai zog sich die russische Avantgarde nach Jakots zurück. Lubensky besetzte Nur. Um den Litauern zu helfen, schickte Skrzynetsky in den Intervallen zwischen Dibich und den Wachen von General Chlapovsky ein Lanzenregiment, 100 Infanteristen und 2 Kanonen in Form von Personal für zukünftige polnische Truppen.

Prondzinsky bestand darauf, die Wachen (23.000) anzugreifen und die Überlegenheit der polnischen Streitkräfte (30.000) auszunutzen. Skrzhinetsky stimmte nicht zu, sondern ging mit Gelguds Division nach Ostroleka. Saken gelang es, sich nach Lomzha zurückzuziehen; Gelgud verfolgte ihn und besetzte Miastkovo, das heißt fast im Rücken der Wache. Am 7. Mai wandte sich der Großherzog nach Bialystok.

So fiel Skrzynetskys Schlag in die Luft; nicht nur das, indem er so weit ging, brachte er die Armee in eine gefährliche Position. Um sich mit den Wachen zu verbinden, besiegte Dibich am 10. Mai Lubensky in Nur.

Der Feldmarschall bewegte sich weiter in Richtung der Verbindung mit der Wache, am 12. Mai erreichte er Vysoko-Mazowiecka, und die Wache war bereits in Menzhenin. Skrzyniecki zog sich hastig nach Ostrołęka zurück.

Am 13. Mai unternahm Diebitsch einen außerordentlichen Gewaltmarsch. Palens Truppen passierten 50 Werst, Shakhovskys - 40 Werst, und doch bewegte sich der Feldmarschall nach einer kurzen Nachtruhe weiter.

Schlacht bei Ostroleka am 14. Mai. Die Stadt Ostroleka liegt am linken Ufer des Narew und ist mit dem rechten Ufer durch zwei Brücken verbunden, die etwa 120 Sazhen lang sind: dauerhaft auf Pfählen und schwimmend. Ungefähr 700 Sazhen vom Ufer erstrecken sich sandige Hügel, die mit kleinen und seltenen Sträuchern bedeckt sind. Das ganze Gebiet ist etwas sumpfig. Das Schlachtfeld bot viele passive Verteidigungsvorteile, besonders wenn Brücken zerstört wurden. Aber das war nicht möglich, da auf der anderen Seite des Flusses noch viele polnische Truppen standen: Gelguds Division in Lomza und Lubenskys Nachhut. Prondzinsky plante, die Truppen in den Büschen zu verstecken, diejenigen zu zerschlagen, die mit Artilleriefeuer überquerten, und sie dann mit einem gemeinsamen Angriff von mehreren Seiten nach Narew zurückzuwerfen, und wegen der Enge würden die Russen dies nicht können Entweder umdrehen oder erhebliche Kräfte einsetzen, insbesondere Kavallerie. Skrzhinetsky, der sich auf die übliche Langsamkeit der Russen verließ, rechnete am nächsten Tag nicht mit einem Kampf und erlaubte Prondzinsky, völlig beruhigt, die erforderlichen Befehle zu erteilen. er selbst ging zu M. Kruki und verbrachte die Nacht im Gasthaus und genoss Champagner.

Die 1. und 3. Infanteriedivision standen auf den Sandhügeln. Vor der linken Flanke auf einem Hügel - 10 türkische Kanonen; Bielitsky mit 12 Kanonen rückte zur Brücke selbst vor; Die Kavallerie wurde zunächst rechts jenseits des Flusses. Omulew.

Bereits um 6 Uhr morgens am 14. Mai erschien Bistrom in Sichtweite von Lubensky, der sich nach einigem Widerstand nach Ostrolenko zurückzuziehen begann. Gegen 11 Uhr morgens näherte sich der Chef der russischen Armee der Stadt und machte 70 Werst in 32 Stunden, und die Truppen behielten eine ausgezeichnete Ordnung und gute Laune. Im polnischen Stammlager herrschte völlige Nachlässigkeit: Die Pferde der Kavallerie wurden abgesattelt, die Infanterie zerstreut, um Brennholz, Wasser und zum Baden zu holen.

Die Grenadiere eröffneten Artilleriefeuer und griffen Lubensky schnell an. Trotz des tiefen Sandes brachen sie schnell in die Stadt ein und durchquerten sie, wobei sie den Feind umstürzten oder abschnitten. Sogar das berühmte 4. Regiment („Chvartaki“) wurde von den berittenen Rangern und Lanzenträgern der Garde zurückgedrängt und völlig verärgert. Insgesamt wurden 1200 Menschen gefangen genommen.

Obwohl die Armee stark ausgestreckt war, befahl Dibich, die Schlacht fortzusetzen und die Kontrolle über die Brücken zu übernehmen. Sofort wurden 3 Kanonen entlang der Straße gegen die Brücke aufgestellt, 4 Kanonen rechts von der Stadt und 2 links. Dann wurden diese Batterien, die von großer Bedeutung waren, auf 28 bzw. 34 Kanonen erhöht.

Die Polen versuchten, die Brücke zu zerstören, aber russische Schrotkugeln zwangen sie zum Rückzug. Das Astrachan-Grenadier-Regiment, angeführt von den Kavalieren von St. George, eilt trotz des Schusses von zwei Kanonen von Bielitzky an den Balken entlang und erbeutet die Kanonen. Patz mit den Überresten der Nachhut fällt auf die Astrachaner, aber General Martynov mit einem Bataillon des Regiments Suworow (Fanagorijskij) lief über die schwimmende Brücke; ein weiteres Bataillon wird über die Pfahlbrücke geschickt, und durch gemeinsame Anstrengungen wird der Feind zurückgedrängt. Auf dem Schlachtfeld angekommen, war Skrzynetsky völlig verwirrt über das, was passiert war, und begann, seine Truppen in Teile zu werfen, um die Russen anzugreifen, die zum linken Ufer übergegangen waren.

In der Zwischenzeit brachen die Suworow- und Astrachan-Truppen in die Batterie ein und nahmen mehrere Kanonen in Besitz, konnten sie aber nicht wegnehmen, weil auf der linken Seite polnische Reiter auftauchten. Suworowiten ohne Rang stellten sich auf einen Haufen und trafen den Feind mit Feuer. Den Reitern war das Feuer nicht peinlich, sie galoppierten vom Bataillon und schlugen die Russen mit ihren Säbeln nieder, als sie versuchten, auf den Platz einzudringen. Dann befahl der Bataillonskommandeur, Alarm zu schlagen und „Hurra“ zu rufen; die erschrockenen Pferde eilten zurück.

Die von Skrzhinetsky nach vorne geworfene ungarische Brigade kämpfte in der Nähe der Autobahn mit den Russen Hand in Hand. Das Suworow-Bataillon, das die Brücke überquerte, traf die Polen an der Flanke - sie wurden zurückgetrieben. Artillerie vom linken Ufer bietet den Russen die stärkste Unterstützung.

Der Ungar brachte seine Brigade in Ordnung und führte erneut den Angriff an. Aber auch Martynov erhielt Hilfe: Zwei weitere Regimenter überquerten die Brücke. Sie schlugen den Ungarn von der Flanke, warfen zurück und erbeuteten eine Waffe. Der Ungar verlor die Hälfte seiner Männer und ging ins Gebüsch. Dann befahl Skrzynetsky der Langerman-Brigade, die Russen nicht nur über den Fluss zurückzudrängen, sondern auch die Stadt zu erobern. Der Angriff war erfolglos.

In unbeschreiblicher Aufregung galoppierte der polnische Oberbefehlshaber an der Front entlang und rief: „Malakhovsky, vorwärts! Rybinsky, mach weiter! Alle vorwärts!“ Er setzte fort, die Brigaden konsequent gegen die russischen Grenadiere zu brechen. Schließlich nahm er Krasitskys Brigade, verstärkte sie mit einem Infanterieregiment und mehreren Staffeln und führte den Angriff selbst an. Durch die Anwesenheit des Oberbefehlshabers ermutigt, sangen die Polen „Polnisch ist noch nicht untergegangen“ und stürzten sich auf die Russen. Stolz auf die bereits vollbrachten Heldentaten schlugen die Grenadiere diesen Angriff um und richteten schweren Schaden an, denn sie hatten 4 Geschütze. Krasitsky, der von einem Gewehrkolben von einem Pferd niedergeschlagen wurde, wurde gefangen genommen.

Um 4 Uhr hatten sich bereits 17 Bataillone am rechten Ufer versammelt. Sie rückten vor und drängten den Feind zurück. Die 2. polnischen Ulanen, berühmt für ihre Tapferkeit, versuchten anzugreifen, aber alle ihre Angriffe wurden abgewehrt.

Skrzyniecki behielt seine unerschütterliche Festigkeit; Acht Stunden lang war er dem Feuer ausgesetzt und suchte den Tod. „Hier müssen wir alle erobern oder zugrunde gehen“, sagte er. „Hier entscheidet sich das Schicksal Polens.“ Er plante einen Generalangriff mit den Resten aller Divisionen. Die Entscheidung ist verspätet - die Russen haben sich bereits am rechten Ufer festgesetzt, und die Polen sind stark geschwächt. Skrzhinetsky selbst wurde zum Anführer, musste sich jedoch mit dem Verlust von 250 Gefangenen zurückziehen.

Private Angriffe wurden noch mehrmals wiederholt, und am Ende war die Hälfte der Truppen außer Gefecht. Jetzt versucht Skrzynetsky nur, den Kampf bis zum Einbruch der Dunkelheit zu verlängern. Er befahl, alle verstreuten Einheiten und Einzelpersonen zu sammeln, sie in Bataillone zu bringen, an deren Spitze alle verfügbaren Offiziere zu stellen waren. Eine lange Reihe von Bataillonskolonnen ohne Reserve bewegte sich vorwärts, und die Batterie galoppierte auf die nächste Entfernung zu den Truppen der 3. Division, die gerade die Brücke überschritten hatten, und übergoss sie mit Kartätschen. Die fassungslosen alten und neuen Ingermanland-Regimenter rannten zurück zur Brücke. Aber den Kommandanten gelang es, die Ordnung wiederherzustellen, und dieselben Regimenter griffen tapfer die Polen an und verfolgten sie.

Um 7 Uhr nachmittags hörte der Kampf auf. Um 8 Uhr wurde aufgrund eines Missverständnisses das Artilleriefeuer wieder aufgenommen, aber sofort abgeschwächt. Die polnische Armee war in völliger Unordnung; Der Übergang der Russen zu einer entscheidenden Offensive könnte zu einer vollständigen Vernichtung führen. Aber der Feldmarschall, unter dem Einfluss einiger Nebengedanken oder über das Unbekannte, wo sich Gelguds Division befand, wagte es nicht, mit aller Kraft zu verfolgen, und schickte nachts 3 Kosakenregimenter. Bereits am 15. nachmittags wurden 7.000 unter dem Kommando von Witt geschickt, und selbst er bewegte sich so langsam, dass er in 5 Tagen 56 Meilen zurücklegte.

Der Rückzug der Polen sah aus wie die ungeordnetste Flucht; Um die Waffen wegzunehmen, forderten sie Taxis aus Warschau. Dibich selbst verließ Ostroleka mit den Hauptkräften erst am 20. Mai und ging nach Pultusk über. Verluste von Russen - bis zu 5.000 Polen - bis zu 9500 Menschen.

Tod von Dibic. Der Generalfeldmarschall bereitete sich energisch darauf vor, die untere Weichsel zu überqueren. Bedeutende Lebensmittelvorräte, Transportmittel, Artillerie- und Krankenhauszulagen sowie Materialien für die Überfahrt wurden vorbereitet. Schließlich wurden die Stellen für die Überfahrt und die Wege zu ihnen erkundet. So war, nachdem alle Schwierigkeiten überstanden waren, alles bereit für einen entscheidenden Schlag gegen den geschwächten Feind, wenn der Sieg die ganze Sache des Feldmarschalls krönen sollte und sein Ruhm in dieser Zeit in neuem Glanz erstrahlen würde Am 29. Mai starb Graf Dibich innerhalb weniger Stunden an der Cholera. Auf der Grundlage des Gesetzes übernahm der Stabschef, Graf Tol, das Kommando über die Armee, jedoch nur bis zur Ankunft des neu ernannten Oberbefehlshabers, Graf Paskevich-Erivansky.

Partisanenaktionen in Litauen und Podolien

Der Aufstand in Litauen breitete sich überall aus, und nur die Städte Wilna, Kowna und Vizdy waren in den Händen der Russen. Besonders weit fortgeschritten war die Organisation der aufständischen Truppen in Samogitia, in Rossien und Telshi. Für die russischen Abteilungen war der Kampf gegen die Aufständischen trotz der ständigen Erfolge in den Schlachten schmerzhaft, weil der Feind direkt schwer fassbar war.

Chlapovsky, der sich geschickt zwischen den russischen Truppen hindurchschlängelte, sammelte eine Abteilung von bis zu 5.000 Menschen und organisierte sie in mehreren Infanterie- und Kavallerieregimentern.

Nach der Schlacht von Ostroleka wurde eine Abteilung von General Gelgud mit einer Streitmacht von bis zu 12.000 und 26 Kanonen nach Litauen geschickt. Gelgud war ein mutiger, aber rückgratloser und unfähiger Mann. General Saken ging mit einer Abteilung gegen ihn vor, mit einer Streitmacht von bis zu 6.000. Am 21. Mai erreichte er Kowna, wobei er in 4 Tagen 150 Meilen zurücklegte, und in der Nacht des 31. Mai kam Saken mit 7.000 an die Weichsel nahm eine Position 7 Meilen westlich auf den Ponar Heights ein.

Gelguds Streitkräfte stiegen auf 24.000. Unter dem Einfluss von Khlapovsky beschloss Gelgud, die Russen auf den Ponar-Höhen anzugreifen, zögerte jedoch, diesen Plan auszuführen. Unterdessen kamen Abteilungen von Sulima, Fürst Khilkow und anderen auf Wilna zusammen, bis sich Kuruta am 4. Juni endlich näherte. Insgesamt versammelten sich 24.000 mit 76 Kanonen.

Am 7. Juni fand auf den Ponarhöhen eine Schlacht statt, in der Saken befahl, obwohl General Kuruta der Älteste war. Die Polen handelten ungeschickt und stückweise, die Russen handelten entschlossen (die Life Guards Volyn und Orenburg Lancers zeichneten sich besonders aus). Die Polen wurden völlig besiegt und begannen sich hastig zurückzuziehen.

Unter den sich zurückziehenden Polen machte sich Panik breit. Saken bereitete sich darauf vor, mit einer energischen Verfolgung eine entscheidende Niederlage zuzufügen, aber ... zu diesem Zeitpunkt erklärte Kuruta sein Dienstalter und sagte entschlossen zu Saken: "Nein, Sie werden nicht verfolgen." Schaden von Russen - 364 Menschen, Polen - zusammen mit 2 Tausend, die geflohen sind.

Als sich Tolstois Reservearmee Wilna näherte, unternahm Gelgud einen erfolglosen Versuch, die Stadt Shavli zu erobern, in der sich Oberstleutnant Kryukov mit 5 Bataillonen und 5 Kanonen befand, woraufhin sich seine Abteilung zerstreute: Khlapovsky, verfolgt von den Russen, überquerte den Russen Grenze bei Gudaun am 30. Juni und Roland - 3. Juli bei Deguce.

Während der Unruhen an der preußischen Grenze am 30. Juni saß Gelgud zu Pferd; Offiziere überschütteten ihn mit Vorwürfen und Flüchen. Der Adjutant des 7. Regiments, Leutnant Skulsky, tötete Gelgud auf der Stelle mit einem Pistolenschuss in die Brust und schloss sich ruhig seinem Regiment an.

Dembinskys Wahlkampf ist ein hervorragendes Beispiel für Partisanenaktionen. Insgesamt waren es bis zu 4.000. Dembinsky mied Freiflächen und bedeutende Städte; Er bahnte sich seinen Weg durch die Wälder zwischen den russischen Abteilungen, brach die kleinen und umging die stärkeren. Am 28. Juni brach er in Richtung Belovezhskaya Pushcha auf und erreichte es am 15. Juli. Sterdyn handelte erfolgreich und schlüpfte glücklich an der Abteilung der Generäle Savoini und Rosen vorbei, Dembinsky durch Rudnya, und erreichte am 22. Juli die Mark in der Nähe von Warschau.

Der Aufstand in Podolien entbrannte vor allem im niederen Adel, weil es nicht gelang, die Masse der russischen Bauernbevölkerung aufzulehnen. Das Banner des Aufstands wurde von den Brüdern Sabansky, Landbesitzern in der Nähe von Olgopol, gehisst. Bis Ende April erreichte die Zahl der Rebellen unter dem Kommando des pensionierten Generals Kolyshko 5.000. Der Kommandeur des 5. Korps Roth aus Bessarabien traf in Gewaltmärschen ein und schlug sie bei Dashev vollständig (Verlust von 1.600 Polen). Die Überreste wurden erneut von General Sheremetyev bei Maidanek (in der Nähe von Derazhnya) besiegt. Die Überreste von 700 Menschen überquerten am 14. Mai die österreichische Grenze bei Satanov.

Befriedung der Rebellion durch Paskevich

Toll wollte von Pultusk aus einen Flankenmarsch an der in Lublin stationierten polnischen Armee auf bequemen Straßen, die bereits früher erkundet worden waren, vorbeiführen. Aber Paskevich, der am 13. Juni in Pultusk ankam, schickte die Armee angeblich aus Sicherheitsgründen weiter nach Norden. Am 22. Juni begann die Bewegung in vier Kolonnen. Der Marsch auf schlechten Straßen war sehr beschwerlich, alles ging im undurchdringlichen Schlamm unter. Es gab keine Kommunikationswege zwischen den Kolonnen, und daher konnte einer dem anderen im Notfall nicht helfen.

Osek, nahe der preußischen Grenze, wurde für die Überfahrt ausgewählt. Der Bau von Brücken von Palen 1st begann am 1. Juli sowie der Bau von Tete-de-Pons an beiden Ufern. Am 8. Juli wurde die Überquerung der gesamten Armee, die sich in der Nähe von Neshava befand, abgeschlossen.

Aktionen auf der Autobahn Brest. Paskevich befahl Rosen, die Avantgarde unter dem Kommando von General Golovin vorzustellen, um: 1) den Feind zu stören, 2) die Polen von der Überquerung der Hauptarmee abzulenken, aber gleichzeitig einen entscheidenden Zusammenstoß mit dem stärksten Feind zu vermeiden , 3) nach Prag und Lublin demonstrieren. All dies wurde weniger als 7 Tausend gegeben. Golovin rückte nach Kalushin vor und beschloss am 2. Juli, den Feind mit mehreren kleinen Kolonnen anzugreifen und die an die Autobahn angrenzenden Gleise zu erobern. Am selben Tag beschloss Khrzhanovsky, nachdem er 22.000 unter seinem Kommando konzentriert hatte, ebenfalls anzugreifen. Natürlich haben die Polen die Russen gestürzt, aber nur mit solcher Kühnheit konnte Golovin das Ziel der Aufklärung und Ablenkung des Feindes erreichen.

Paskevichs Bewegung nach Warschau. Der Plan des vorsichtigen Generalfeldmarschalls, der seine neu erworbenen Lorbeeren nicht aufs Spiel setzen wollte, war, das Heer möglichst kampflos nach Warschau zu bringen und es dann durch eine Blockade zur Kapitulation zu zwingen.

Nachdem er sich mit aus Preußen gelieferten überschüssigen Lebensmitteln versorgt hatte, zog der Feldmarschall am 15. Juli durch Brest-Kujawski, Gostynin, Gombin (18. Juli). Die Polen nahmen eine bekannte Position in der Nähe von Sokhachev auf der anderen Seite des Flusses ein. Baura; Sie können es durch Lovich umgehen. Die Polen schätzten die Bedeutung von Lovich nicht ein, und deshalb besetzten die fortgeschrittenen Einheiten der russischen Armee Lovich am 20. Juli, und am 21. konzentrierte sich die gesamte Armee dort. Die Polen über den Fluss drängen. Ravka, die Russen hielten an, und so blieben beide Armeen bis in die ersten Augusttage.

Zu dieser Zeit entstand in Warschau eine große Aufregung. Anstelle von Skrzhinetsky wurde Dembinsky zum Oberbefehlshaber ernannt, gekrönt mit dem Ruhm der jüngsten geschickten Bewegung aus Litauen. In der Nacht des 3. August zog er die Armee in Richtung Warschau zurück und stellte sich hinter Wola auf. Am 3. August brach in Warschau die Empörung des Straßenmobs aus; Sie suchten nach Verrätern und töteten viele Verdächtige und Unschuldige. Der alte Intrigant Krukovetsky wurde zum Präsidenten des Vorstands gewählt, und der alte Mann Malakhovsky wurde zum Oberbefehlshaber gewählt. Am 6. August begann die Besteuerung Warschaus; Die Armee zog nach Nadarzhin und Umgebung.

Riedigers Aktionen. Er besetzte die Woiwodschaft Lublin. Paskevich schlug vor, auch die Weichsel zu überqueren. Feldmarschall Sacken, Kommandeur der 1. Armee, der Ridiger unterstellt war, stimmte zu, und Ridiger (12.400 Mann und 42 Kanonen) überquerte am 26. Juli die Weichsel und Józefow. Der polnische General Rozhitsky, der in mehreren Abteilungen nicht mehr als 5.000 Menschen hatte, ging gegen Ridiger vor. Am 31. Juli besetzte Ridiger Radom.

Anfang August stieg Rozhitsky auf 8.000 und begann offensiv zu handeln. Am 10. August zerstörte Ridiger die Gedroits-Abteilung und nahm ihn selbst gefangen. Dann beruhigte sich Rozhitsky, aber Ridiger, der auf Einladung von Paskevich eine Division zu ihm schickte und den Schutz der Brücke verließ, blieb selbst bei 4 Bataillonen und konnte nichts tun.

Aktionen auf der Autobahn Brest. In der Nacht des 10. August brach Romarino mit 20.000 aus Prag auf und ging nach Garvolin und Zhelekhov mit dem Ziel, Golovin und Rosen getrennt zu besiegen. Romarino gelang es, kleine private Erfolge zu erzielen und sogar Terespol (in der Nähe von Brest) zu erreichen, konnte Golovin und Rosen jedoch nicht besiegen. Am 24. August hielt Romarino in Miedzirzec an, als er von den Verhandlungen zwischen Krukovetsky und Paskevich erfuhr.

Sturm auf Warschau am 25. und 26. August. Paskevich gelang es, 70.000 und 362 Kanonen auf Nadorzhin zu konzentrieren. Es gab 35.000 Polen in Warschau mit 92 Kanonen. Wenn Sie Romarino 20.000 zählen, wird der größte - 55.000 sein. Zwar hatte Rozhitsky noch 8.000, Lubensky hatte 4.000 in der Woiwodschaft Plock, 10.000 in den Garnisonen von Lublin und Zamostye, was insgesamt 77.000 und 151 Kanonen ergeben würde. Aber all diese Truppen nahmen nicht an der Verteidigung der Hauptstadt teil, ebenso wie Romarino.

Um Warschau zu stärken, schlug Khrzhanovsky vor, in Abständen mehrere starke Forts zu bauen, um in die Offensive zu gehen. Um sie zu besetzen, hielt er es für notwendig, 15.000 und 10.000 der Reserve zuzuweisen, insgesamt 25.000 würden ausreichen. Das Ingenieurkomitee lehnte dieses Projekt ab und skizzierte ganze hundert kleine Befestigungen, für deren Fertigstellung sie am Tag des Angriffs nicht einmal Zeit hatten. Es würde mindestens 60.000 Mann brauchen, um alle Befestigungen zu besetzen. Die Truppen, die in kleinen Einheiten hinter schwachen Brüstungen verstreut waren, die die zahlreiche russische Artillerie nicht vor Feuer schützten, konnten keinen standhaften Widerstand leisten, insbesondere in Ermangelung einer externen Reserve.

Die Befestigungen bildeten drei Kreise. Die stärkste Befestigung in der 1. Linie war die Wolja-Redoute (Nr. 56) mit Halbbastionen an den Ecken, mit einem Reduit in der südwestlichen Ecke und mit einer Flankenverteidigung der Gräben. Die inneren Befestigungen wurden durch Rücktransaktionen in zwei Teile geteilt: Der größere hatte einen Garten und der kleinere eine Steinkirche mit einem Steinzaun, der zur Verteidigung diente. Die Zufahrten nach Wola wurden durch die Lünette Nr. 57 verteidigt. Die zweite Linie war besonders stark in der Nähe der Kalisz-Autobahn, der Befestigungen Nr. 22 und 23. Die dritte Linie war der Stadtwall, 10 Fuß hoch und dick, gebaut gegenüber dem Schmuggel, ohne jede Rücksicht auf die Verteidigungsbedingungen; erst später wurde es mit Lünetten und Spülungen verstärkt. Der Jerusalemer Außenposten ist der stärkste Ort in der dritten Linie, Befestigungen Nr. 15, 16, 18. Im Dienst waren neben Feldgeschützen 130 Leibeigene, aber sehr verstreut.

Uminskys Korps (20.000) verteidigte das Territorium von Chernyakovskaya Zastava bis Nr. 54 und Dembinsky (13.000) - alles andere.

Die Russen beschlossen, Wola anzugreifen. Mit dem Fall dieser stärksten Festung schien der Angriff auf den Rest einfach zu sein. Darüber hinaus war es bei Kämpfen innerhalb der Stadt in dieser Richtung wahrscheinlicher, bis zur Prager Brücke zu gelangen.

1. Tag des Angriffs, 25. August. Nach dem Willen des Souveräns bot Paskevich den Polen an, sich unter der Bedingung einer allgemeinen Amnestie zu unterwerfen. Krukovetsky antwortete auf den Wunsch, das Vaterland innerhalb der alten Grenzen wiederherzustellen. Am Abend des 24. August besetzten die Truppen die folgenden Orte: 1) Palen (11.000) in der Nähe der Kalisz-Autobahn auf der Höhe von Khrzhanov; das Ziel ist ein Angriff von Will. 2) Kreutz (12 Tausend) etwa mit. Vlohi; Greife die Befestigungen rechts von Will an. 3) Ameisen (3 Tausend) bei Rakov; Lenken Sie die Aufmerksamkeit des Feindes entlang der Krakauer Autobahn ab. 4) Strandman (2000) in Sluzhevets; für einen falschen Angriff entlang der Autobahn von Lublin. 5) Khilkov (2800 Kavallerie) in der Nähe von Khrzhanov, links von Palen, um die linke Flanke zu bewachen. 6) Nostitz (2100 leichte Gardekavallerie) hinter Zbarzh, um zwischen Shtrandman und Muravyov zu kommunizieren und Angriffe abzuwehren. 7) Garde und Grenadiere (2700) Reserve, hinter Palen und Kreutz. 8) schneiden Sie Artillerie (198 Kanonen) und Witts Reservekavallerie (8.000) in Solibsa, nicht weit von Kreutz. 9) Die Kosaken sind auf verschiedene Punkte verteilt. Um 5 Uhr morgens eröffnete die Artillerie das Feuer, und eine Stunde später stürmten zwei Truppen zum Angriff. Kreutz übernahm im Fluge die Kontrolle über die Befestigungen Nr. 54 und 55. Palen Nr. 57 wurde schwieriger. Die aufgesteckten Bajonette dienten den Tapferen als Stufen zum Erklimmen der Brüstung. Trotz verzweifelten Widerstands wurde die Lünette genommen, der größte Teil der Garnison wurde an Ort und Stelle gebracht, 80 Menschen wurden gefangen genommen.

Es gab einen Angriff auf Wola, das von dem älteren General Sovinsky mit 5 Bataillonen und 12 Kanonen besetzt war. Die Russen stellten 76 Kanonen vor, und dann ging ausgewählte Infanterie von drei Seiten vor. Sie durchbrach den Wall, wurde hier aber von verzweifeltem Widerstand gestoppt. Schließlich wurden die Polen aus dem Garten vertrieben, aber das Reduit blieb in ihren Händen, es war unmöglich, sie mit Artilleriefeuer zu erschießen, um nicht auf ihre eigenen zu schießen. Paskevich schickte mehrere weitere Regimenter, wobei die Grenadiere von Tol angeführt wurden. Unter schwerem feindlichem Feuer überwanden die Russen eine Reihe von Hindernissen, aber die Nähe des Ziels entzündete alle. Nachdem sie über den Zaun der Kirche geklettert waren, näherten sich die Soldaten den Palisaden, die den Eingang zur Kirche schützten. Nachdem sie eine Bresche gemacht hatten, fanden sie sich vor den vermüllten Türen der Kirche wieder, die eingeschlagen werden mussten. Schließlich gelang es ihnen um 11 Uhr, in das Innere der Kirche einzudringen, wo nach einem erbitterten Kampf der Feind ausgerottet oder gefangen genommen wurde. Sovinsky fiel unter den Bajonetten des Grenadiers am Altar. 30 Offiziere und 1200 untere Ränge wurden gefangen genommen, unter den Gefangenen einer der Anstifter des Aufstands - Vysotsky.

Ameisen nahmen Rakovets, Shtrandman - Geschäfte. Unterdessen demonstrierte Uminsky gegen sie. Dann sandte Paskevich Unterstützung an Muravyov und befahl gleichzeitig, trotz Tols Ideen, alle Offensivaktionen vorerst einzustellen. Das war völlig falsch: Je mehr Truppen Uminsky gegen Muravyov und Shtrandman schicken würde, desto einfacher wäre es, in der Hauptrichtung anzugreifen. Die Polen nutzten die Suspendierung, um Fehler bei der Verteilung ihrer Truppen zu korrigieren, die den Russen am nächsten Tag unnötige Anstrengungen und Opfer brachten. Schließlich verwechselten die Polen die Suspendierung mit der Erschöpfung der russischen Streitkräfte und gingen sofort zur Offensive gegen Wola über und näherten sich ihr mit einem Halbgewehrschuss. Dann stürmten zwei Carabinieri-Regimenter ohne jeden Befehl mit verzweifelter Schnelligkeit mit Bajonetten vor und stürzten die Polen. Aber die Schlacht endete nicht dort - sie mussten dreimal mit Feindseligkeit gehen, gingen hinter die zweite Befestigungslinie und sogar in den Vorort Volsky, aber auf Befehl des Feldmarschalls wurden sie zurückgerufen. Es war eine der blutigsten Episoden des Tages.

Uminsky nahm Shops von Strandman, aber Muravyov behielt Rakovets. Es war immer noch erst 15 Uhr, aber der Generalfeldmarschall wollte den Angriff an diesem Tag nicht fortsetzen. Die Nacht verbrachte die Truppe ohne Mäntel und warmes Essen, viele sogar ohne ein Stück Brot, da es nur einen Tagesvorrat gab.

2. Tag des Angriffs, 26. August. Am nächsten Tag hatte Paskevich ein Treffen mit Krukovetsky, aber es führte zu nichts. Polnische Truppen konzentrierten sich hauptsächlich auf das Zentrum zwischen den Außenposten Wolskaja und Jerusalem. Gegen 14 Uhr begannen die Russen mit einer Kanonade. Paskevich bekam gleich zu Beginn des Falls einen Schock in der Hand und stürzte blass und mit verzerrtem Gesicht zu Boden. Er übergab Tolya das uneingeschränkte Kommando über die Armee.

Sofort wurde eine 120-Kanonen-Batterie konzentriert, die begann, die polnische Batterie von 112 Feld- und Festungsgeschützen zu bekämpfen. Muravyov wurde befohlen, energisch anzugreifen. Muravyov, verstärkt durch eine Wachbrigade, führte den Angriff in zwei Kolonnen an. Nach einem hartnäckigen Kampf eroberte er die Festung Nr. 81 und die andere stürmte zu Nr. 78. Uminsky schickte Infanterie- und Kavallerieregimenter gegen sie. Dann schickte Nostitz den Wachen Dragoner zu Hilfe, die sich hier bedeckten und rechtzeitig eintrafen, um ihnen mit unvergänglichem Ruhm im Kampf gegen den viermal stärkeren Feind zu helfen.

Gegen 5 Uhr ging Kreutz in zwei Kolonnen zu den Befestigungen Nr. 21 und 22: Die 4. Kavallerie-Kompanie von Oberst Zhitov sprang 200 Schritte zur Schanze Nr. 21 und überschüttete den Feind mit einem so grausamen Schrot, dass er floh, ohne darauf zu warten der Angriff, und berittene Artilleriejäger stürmten zu Pferd in die Redoute und erbeuteten die Waffe. Damit zeigte Zhitov ein äußerst seltenes Beispiel für einen unabhängigen Angriff mit Artillerie ohne die Hilfe anderer Zweige des Militärs.

Nr. 22 mit zwei Bataillonen wurde nach hartnäckigem Kampf von den Truppen von Kreutz besetzt und die Garnison fast vollständig vernichtet.

Palen nahm die Nr. 23 und 24 in Besitz und dann, nach einem erbitterten Kampf, den evangelischen Friedhof. Es war bereits 18 Uhr, die Dämmerung nahte. Einige Generäle schlugen Tolya vor, den Angriff auf den Morgen zu verschieben. „Jetzt oder nie“, antwortete Tol und befahl, die Truppen in Ordnung zu bringen, mit Reserven zu verstärken, Artillerie zu schicken und die Stadtmauer zu stürmen. Nach einem 3-stündigen Kampf wurde der Außenposten von Jerusalem eingenommen und gegen 22 Uhr - Volskaya. Nachts ruhte die Hälfte der Truppen, während die andere unter Waffen stand und nur 50 Schritte vor dem Wall Posten vorschob. Die Pioniere durchschneiden die Geschützscharten für morgen. Es gab jedoch keinen Grund zu kämpfen: In der Nacht schickte Oberbefehlshaber Malazovsky einen an Paskevich adressierten Brief, dass Warschau bis 5 Uhr morgens geräumt sein würde.

Nachdem sie Warschau geräumt hatten, bewegten sich die Polen in Richtung Modlin. Am 27. August marschierte die russische Armee in die feindliche Hauptstadt ein. Russische Verluste beliefen sich auf 10? tausend, Polen - 11 Tausend und 132 Kanonen.

Es schien, dass der Kampf mit den Polen beendet war und die besiegte polnische Armee sich der Gnade des Siegers ergeben sollte. Doch sobald die Polen dem drohenden Tod entronnen waren, erklärten die in Zakrochim (bei Modlin) versammelten Vorstandsmitglieder ihre Bereitschaft, bedingungslos zu gehorchen. Paskevich hatte 60.000, aber 12.000 mussten der Warschauer Garnison zugeteilt werden, und eine Abteilung zur Sicherung der Autobahn von Brest, dh 45.000, würde übrig bleiben, was er nicht riskieren und gegen 30.000 Polen gehen wollte, obwohl er besiegt war und desorganisiert. Er wollte warten, bis Rosen und Ridiger mit Romarino und Rozhitsky fertig waren.

Malakhovsky befahl Romarino, in Modlin anzukommen, aber dieser folgte seinen persönlichen Zielen und gehorchte dem Wunsch der Magnaten, die bei seiner Abteilung waren, unter dem Vorwand der Bewegungsgefahr nicht den Befehlen des Oberbefehlshabers nach Modlin. Er beschloss, sich an die obere Weichsel zurückzuziehen, bei Zavikhost zu überqueren und sich Rozhitsky anzuschließen. Romarino nahm eine starke Position in Opole ein, wurde aber am 3. September von Rosen gestürzt, der ihn schließlich an der österreichischen Grenze festnagelte. Am 5. September überquerte Romarino mit 14.000 und 42 Kanonen die Grenze bei Borov und ergab sich den Österreichern.

Anfang September hatte Ridiger, verstärkt durch Rosens Abteilung, 9.000 mit 24 Kanonen. Rozhitsky hatte auch 9.000, zog sich aber nach Pinchov zurück und nahm an, hier am Fluss festzuhalten. Nida trennte Kamensky mit dem größten Teil der Kavallerie, 3 Bataillonen und 2 Kanonen, von Stopnitsa. Am 11. September schickte Ridiger mit 2.000 gegen Kamensky Krasovsky und er selbst ging nach Pinchov. Am 12. September überholte und besiegte Krasovsky Kamensky bei Shkalmberg (es gab allein 2.000 Gefangene), und General Plakhovo fügte mit der Avantgarde von Ridiger Rozhitsky, der sich nach Mekhov zurückzog, eine schwere Niederlage zu. Am 14. September beschloss Rozhitsky, in die Krakauer Besitztümer zu ziehen. Ridiger folgte ihm und trieb ihn nach Galizien, wo die Österreicher die Polen entwaffneten; Es blieben jedoch nur 1.400 von ihnen übrig.

Der Tod von Oberst Kozlinikov in der Nähe von Plock

Als Paskevich Erfolge gegen Romarino und Rozhitsky sah, beschloss er, mit Waffengewalt gegen die polnische Hauptarmee vorzugehen. Es war den Polen unmöglich, den Krieg im Norden fortzusetzen, es blieb, den Krieg nach Süden in das bewaldete, bergige und zerklüftete Gelände zu verlegen, wo man sich auf Krakau und Galizien verlassen konnte, die mit den Polen sympathisierten. Eine Armee nach Süden an den Russen vorbei zu bewegen, erforderte jedoch Geschwindigkeit, Energie und Tarnung.

Der neue polnische Oberbefehlshaber Rybinsky, der die Garnison in Lublin verließ, traf am 11. September in Plock ein. Die Überfahrt begann sicher, aber Rybinsky gab die Truppen zurück, die von der Mehrheit im Militärrat akzeptierten Gehorsamsbedingungen wurden von Paskevich zurückgegeben. Eine solche Entscheidung sorgte jedoch vor allem bei jungen Offizieren für Empörung, weshalb der Vorschlag abgelehnt wurde. Paskevich schickte die meisten seiner Streitkräfte nach den Polen entlang beider Ufer der Weichsel.

Am 16. September begann die Überfahrt der Polen sicher in Vlotslavsk, aber Rybinsky, der vom Schicksal von Rozhitsky erfahren hatte (es war nicht mehr möglich, sich auf eine Verbindung mit ihm zu verlassen), lehnte die Überfahrt erneut ab. Sofort brachte Mülberg, der mit Paskevich verhandelte, seinen neuen Vorschlag, strenger, die Worte „verfassungsmäßig“ und „Vaterland“ wurden aus dem Eid gestrichen. Der Vorschlag wurde abgelehnt und entschieden, nach Preußen zu gehen.

Am 20. September überquerte die polnische Armee (21.000, 95 Kanonen und 9.000 Pferde) die preußische Grenze bei Soberzyn, Shutov und Gurzno (östlich von Thorn). Zerlumpt, in leinenen Hosen, ohne Überzieher und viele sogar ohne Schuhe erweckten die Polen Mitleid mit den preußischen Truppen, die sich auf ihren Empfang vorbereiteten. Während die Truppen Waffen in der Hand hatten, schienen sie noch ruhig zu sein, aber als sie ihre Waffen abgeben, von ihren Pferden absteigen, ihre Säbel lösen und niederlegen mussten, fingen einige an zu weinen. Wenige Tage später frönten die Polen jedoch einem sorglosen und zerstreuten Leben. Ihr unruhiges Verhalten, ihr ständiges Verlangen nach Intrigen und Klatsch, ihr Haß auf alles, was ein Zeichen der Ordnung war, schließlich ihre Prahlerei und Eitelkeit - all dies war der Grund dafür, dass diejenigen, die die Grenze überquerten, noch mehr in die allgemeine Meinung fielen.

Während des Aufstands verlor das Königreich Polen 326.000 Menschen, davon 25.000 allein in Warschau, und mehr als 600 Millionen Zloty, private Verluste nicht mitgerechnet. Vor allem aber verloren die Polen diese bedeutenden Privilegien, die sie vor dem Aufstand genossen hatten.

Anmerkungen:

Vor der Invasion Napoleons gab es in Moskau 9257 Klöster, Kirchen, Regierungs- und Privatgebäude; 6496 davon brannten nieder; alle anderen wurden mehr oder weniger geplündert. Die Verluste von Einzelpersonen beliefen sich auf 83.372.000 Rubel. Immobilien und 16.585.000 Rubel. bewegliches Vermögen. Dies beinhaltete keine Verluste des Palastes, der geistlichen, militärischen und anderen staatlichen und öffentlichen Abteilungen.

Diese im Werk des Grafen Yorck von Wartenburg dargelegten Tatsachen sind unverständlich; Zweifellos hatte Napoleon bereits beschlossen, sich nach Smolensk zurückzuziehen, und in diesem Zusammenhang seine Truppen gestaffelt; Unter solchen Bedingungen war an eine Schlacht nicht einmal zu denken.

Die Entscheidung zum Rückzug ist sehr schwer, besonders für jemanden, der sich für einen Übermenschen hielt und vor dem fast die ganze Welt zitterte.

Am selben Tag, dem 16. Oktober, zog Admiral Chichagov im Rücken Napoleons aus der Nähe von Pruzhany nach Minsk und zum Fluss. Berezina ließ Saken gegen Schwarzenberg und Rainier zurück und drängte sich über den Fluss hinaus zurück. Insekt.

Der Sejm ist eine klassenrepräsentative Institution; eine repräsentative Versammlung im ehemaligen Polen und später in Finnland. - Notiz. ed.

Seltsamerweise war Czartoryski früher Außenminister in Rußland gewesen.

Unterfähnrich - der Rang, in dem die unteren Ränge befördert wurden, die nach Abschluss des Kurses an der Fähnrichsschule die Fähnrichsprüfung bestanden und langfristig im Dienst blieben. - Notiz. ed.

Shlyakhtich ist ein polnischer Kleinadliger. - Notiz. ed.

Der Scharmützler ist ein Soldat in der vorderen Linie. - Notiz. ed.

Tete de pont (Französisch tete de pont< tete голова + pont мост) - предмостное укрепление. - Notiz. ed.

Hier: „vier“ (aus dem Polnischen cwiartka - vier, Viertel. - Notiz. ed.

Kerbe - eine Barriere aus umgestürzten Bäumen. - Notiz. ed.

Epolements sind Brüstungen einer speziellen Vorrichtung, die dazu dienen, Truppen zu decken, wenn das Gelände keine geeigneten natürlichen Deckungen hat. - Notiz. ed.

Mitunterzeichner - während des Aufstands war die polnische Armee mit Sensen bewaffnet, die an Stangen befestigt waren. - Notiz. ed.

Es ist dieser Angriff der Polen, der auf dem Gemälde von Kossak dargestellt ist, wo der patriotische Künstler die triumphierenden Polen vollständig und nur in der rechten Ecke einen zu Staub zermalmten russischen Stabsoffizier darstellte. Khlopitsky - in einem zivilen grauen Mantel und Zylinder, zu Pferd, gefolgt von Prondzinsky in der Uniform des Generalstabs. Im Allgemeinen viele Porträts. Die Piontek-Batterie ist auf der Autobahn sichtbar. Er verbrauchte die Granaten, wollte die Stellung aber nicht verlassen, setzte sich auf das Gewehr, zündete sich eine Pfeife an und beschloss zu warten, bis die Granaten serviert wurden. Warschau ist in der Ferne sichtbar.

Nachdem Napoleon 1807 als „Befreier“ in Polen einmarschiert war, machte er es zum von Frankreich abhängigen Herzogtum Warschau. Aber nach seiner Niederlage 1815 wurde auf dem Wiener Kongress eine neue Teilung Polens durchgeführt - die vierte in Folge, bei der vier Fünftel des Herzogtums Polen in die russische Staatsbürgerschaft überführt wurden. Russland schuf auf diesem Gebiet das Königreich Polen mit eigener Verfassung und Sejm. Der Rest Polens wurde zwischen Österreich und Preußen aufgeteilt.

Der russische Kaiser Alexander I. vergab den Polen ihr Vorgehen gegen Russland: 1812 stellte Polen seine 80.000 Mann starke Armee als Teil der napoleonischen Armee auf. Ordnung und Ruhe wurden im Land wiederhergestellt, das materielle Wohlergehen der Menschen begann sich schnell zu entwickeln, was dem schnellen Bevölkerungswachstum Auftrieb gab. Russland hat auch die öffentliche Bildung und das kulturelle Wachstum des Königreichs Polen nicht vergessen - in Warschau wurden eine Universität gegründet, "zwei Militärakademien, ein Fraueninstitut, eine Schule für Landwirtschaft und Landwirtschaft und andere Bildungseinrichtungen". Der Bruder von Kaiser Alexander I., Konstantin Pawlowitsch, liebte Polen, beherrschte seine Sprache perfekt und stärkte sie seit 1814 als Oberbefehlshaber der polnischen Armee auf jede erdenkliche Weise. Später, nachdem der erste Gouverneur - General Zayonchek - selbst Gouverneur des Königreichs Polen geworden war, heiratete er die polnische Gräfin I. Grudzinskaya und trat sogar für die vollständige Unabhängigkeit Polens ein. Konstantin war mit seinem Schicksal sehr zufrieden und dankte vielleicht deshalb 1823 zugunsten seines jüngeren Bruders Nikolai Pawlowitsch vom russischen Thron ab.

Dokumente zu diesem Fall wurden von Alexander I. im Voraus vorbereitet und heimlich in der Synode, im Senat, im Staatsrat und in der Himmelfahrtskathedrale des Kreml aufbewahrt, die versiegelten Umschläge hatten die königliche Unterschrift in ihrer eigenen Hand: „. .. bis zu meiner Aufforderung aufzubewahren, und im Falle meines Todes, vor jeder Aktion, in einer Notversammlung zu offenbaren. So brach Konstantin endgültig mit der Thronfolge und widmete sich Polen. Die Polen selbst sprachen mit großer Genugtuung von ihrem Wohlergehen: „… Polen war noch nie so glücklich wie zu Zeiten Alexanders I., und würde es diesen Weg weitergehen, würde es 200 Jahre seiner Anarchie bald vergessen und zusammen mit den gebildetsten Staaten Europas werden würden".

Auch nach dem Wiener Kongress 1815 gewährte Alexander I. den Polen eine Verfassung. Die Manifestation der Opposition begann mit der Tatsache, dass Polen, das dank der Bemühungen von Konstantin eine eigene nationale Armee hatte, begann, die Trennung von Russland anzustreben und sogar beabsichtigte, sich einen großen Teil des Territoriums der russischen Länder zu annektieren bestand aus der Ukraine, Weißrussland und Litauen. Eine solche Erklärung im Seimas empörte den russischen Kaiser, und er begann, seine Aktivitäten einzuschränken, die Fristen zwischen seinen Treffen zu verlängern, und dann wurde die Werbung für das Seimas-Treffen abgesagt, und seine Treffen begannen im Grunde hinter verschlossenen Türen abgehalten zu werden. Ein solcher Verstoß gegen die Verfassung führte zur Organisation eines Netzwerks von Geheimbünden, die sich der besonderen Erziehung der jüngeren Jugend und der Vorbereitung eines zukünftigen Aufstands widmeten.

Im Laufe der Zeit bildeten sich zwei Hauptparteien: die aristokratische, angeführt von Prinz Adam Chertoryisky, und die demokratische, angeführt von Lelewel, Professor für Geschichte an der Universität Wilna. Sie waren durch Pläne für die zukünftige Reorganisation Polens getrennt, aber durch die aktuellen vereint - um sich so schnell wie möglich auf einen Aufstand vorzubereiten, um für die nationale Unabhängigkeit Polens zu kämpfen. Sie versuchten sogar, die Dekabristen in Russland zu kontaktieren, aber die Verhandlungen führten nicht zu den gewünschten Ergebnissen.

Zu diesem Zeitpunkt begannen die Flammen der Revolution im Westen zu lodern. In Frankreich wurde die Bourbonendynastie hinweggefegt, Belgien war empört, ein Hauch der Unruhe der russischen Bauernschaft wehte aus dem Osten. Die Vorbereitungen für den Aufstand in Polen begannen zu überreifen - Denunziationen und Verhaftungen begannen. Es war unmöglich, die Aufführung länger zu verschieben. Der letzte entscheidende Anstoß für den Aufstand war die Einbeziehung polnischer Truppen in die russische Armee für einen Feldzug in Belgien zur Unterdrückung der revolutionären Bewegung.

In einer kalten Herbstnacht des 17. November brach eine Gruppe von Verschwörern aus jungen Offizieren und Schülern von Militärschulen, angeführt von Nabelyak, Trzhaskovsky und Goshchinsky, in den Landpalast Belvedere ein und rief: "Tod einem Tyrannen!" Der verschlafene Konstantin wurde vom Kammerdiener beiseite geschoben, und es gelang ihm, zu fliehen und dann zur russischen Armee zu gehen. Aber viele russische Generäle, Offiziere, enge Mitarbeiter von Konstantin und Diener sowie russlandtreue Polen wurden getötet.

Die Verschwörer brachen die Türen des Arsenals auf und begannen, die Rebellenarmee zu bewaffnen, die mit provokativen Schreien vor Wut entfacht wurde: "... dass die Russen die Polen schneiden und die Stadt niederbrennen." Zu diesem Zeitpunkt versuchte eine andere Gruppe, die Kaserne einzunehmen, aber das Gefecht zog sich hin und der Fall scheiterte. Die Streitkräfte für den Putsch reichten eindeutig nicht aus, da nur wenige Einheiten beteiligt waren. Dann eilten die Organisatoren mit einem Appell in die Arbeiterviertel, und die gesamte Bevölkerung der Stadt wurde erhoben. Menschenmassen stürmten zum Arsenal. In kurzer Zeit erfasste der Aufstand ganz Warschau. Konstantin zog sich zu diesem Zeitpunkt, nachdem er die ihm treu ergebenen polnischen Abteilungen freigelassen hatte, mit seinen russischen Truppen aus der Stadt zurück und gab den Polen die Gelegenheit zu verstehen, dass die Russen friedlich gesinnt waren. Er betrachtete den Moment, in dem der Aufstand begann, als einen kleinen Blitz und wartete darauf, dass er von selbst erlosch. Aber als Folge dieser Untätigkeit erfasste der Aufstand ganz Polen. Die sich schnell entwickelnden Ereignisse erschreckten die Spitze der polnischen Aristokratie. Es wurde dringend eine Übergangsregierung geschaffen, an deren Spitze der ehemalige Minister und Freund von Kaiser Alexander I., Adam Chertoryisky, stand. Er überredete General Khlopitsky, der einst in der napoleonischen Armee gedient hatte, die Führung des Aufstands zu übernehmen, um zu verhindern, dass er sich spontan entfaltete. Und dann schickten die neue Regierung und der Sejm ihre Forderungen nach Einhaltung der Verfassung und Wiederherstellung Polens innerhalb der Grenzen vor seiner ersten Teilung, das heißt mit der Angliederung "westrussischer Gebiete" an Polen. Als Antwort auf die „gewagte“ Aussage verhandelte Nikolaus I. nicht, sondern erklärte: „... dass er den Polen eine Amnestie verspricht, wenn sie sich sofort unterwerfen; aber wenn sie es wagen, gegen Rußland und seinen legitimen Souverän zu den Waffen zu greifen, dann werden sie selbst und ihre Kanonenschüsse Polen stürzen.

Aber die Rebellen legten ihre Waffen nicht nieder. Dann schickte der russische Kaiser seine Truppen, um die "Rebellen" unter dem Kommando von Feldmarschall Johann Dibich-Zabalkansky zu zähmen. Da der Aufstand in Polen jedoch für Russland unerwartet kam, dauerte es etwa 3,5 Monate, um die Armee auf Feindseligkeiten vorzubereiten. Inzwischen operierte dort nur noch ein Korps des Barons Rosen, das unter dem Druck der Polen nach und nach seine Stellungen verlor.

Das neue Jahr 1831 ist gekommen. Der russische Kaiser wurde in Polen für abgesetzt erklärt, das Volk ging auf die Straße und forderte die vollständige Trennung Polens von Russland. Als Zeichen der Solidarität mit den russischen Revolutionären von 1825 hielten sie trotzig eine Gedenkfeier für die hingerichteten Dekabristen ab und "... stellten eine an das russische Volk gerichtete Losung auf - "Für unsere und eure Freiheit".

Russische Straftruppen waren unterwegs. Polen bereitete sich intensiv auf Feindseligkeiten vor. Ihre anfängliche Armee von 35.000 wuchs auf 130 an, aber kaum die Hälfte war für echte Aktionen geeignet. In Warschau selbst standen bis zu viertausend Nationalgardisten unter Waffen. General Khlopitsky, der über umfangreiche Erfahrung verfügte, sah bereits den Ausgang des Aufstands voraus. Von Anfang an wollte er keine Führung übernehmen und lehnte die Rolle des Diktators ab. Er führte eine abwartende Politik, um notfalls aus dem Spiel zu kommen. Khlopitsky nutzte nicht einmal die Abwesenheit der Hauptkräfte der russischen Armee, um das 6. litauische Korps von General Rosen zu besiegen. Am Ende wurde er durch Prinz Mikhail Radziwill ersetzt.

Die russische Armee mit einer Stärke von 125,5 Tausend marschierte in Polen ein. Am 24. Januar verkeilte Dibich es in mehreren Kolonnen zwischen Narew und Bug, um die polnische Armee zu zerschneiden und mit einem entscheidenden Schlag Stück für Stück zu zerschlagen. Doch die Schlammlawine machte seinen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Um nicht in den Sümpfen der Zwischenfluve stecken zu bleiben, ging er zur Autobahn Brest. Am 13. Februar besiegte Dibich das Heer der Polen bei Grochow, erledigte sie aber beim Überqueren der Weichsel nicht und ermöglichte die Abreise nach Prag. Als er sich am nächsten Tag der Festung näherte, die Suworow einst eingenommen hatte, war er überzeugt, dass es unmöglich war, sie ohne spezielle Belagerungswaffen einzunehmen.

Nachdem Dibich die Basis gesichert und den Rücken gestärkt hatte, startete er am 12. April eine entscheidende Offensive. Nachdem der Oberbefehlshaber der polnischen Streitkräfte Skrzynetsky davon erfahren hatte, begann er mit seinen Truppen den Schlag zu verlassen, wurde jedoch am 14. Mai in Ostroleka eingeholt und besiegt. Nach der Niederlage konzentrierte sich die polnische Armee auf Prag. Dibich zog darauf zu, starb aber unterwegs an der Cholera, die nicht nur in Polen, sondern auch in den zentralen Regionen Russlands wütete.

Am 13. Juni übernahm General I. F. Paskevich-Erivansky das Kommando über die russischen Truppen. General N. N. Muravyov zog mit seiner Armee auf die Autobahn von Brest. Die Polen zogen eine Armee von 40.000 Menschen nach Warschau, außerdem wurde eine allgemeine Einberufung in die Miliz angekündigt. Aber es war alles umsonst. Am 1. August verließ Skrzynetsky den Posten des Oberbefehlshabers. Er wurde durch Dembinsky ersetzt - den vierten Anführer der polnischen Armee. Alle drei früheren Oberbefehlshaber - Khlopnitsky, Radziwill und Skrzhinetsky - wurden des Hochverrats beschuldigt und inhaftiert. Die Polen forderten ihre Hinrichtung, aber die Regierung schwieg. Dann brach eine Menge wütender Bürger gewaltsam in das Gefängnis ein und richtete die verhafteten Generäle durch Lynchen hin. Volksaufstände begannen gegen die Regierung, die wiederum verwirrt war. Adam Chertoryisky verließ den Posten des Oberherrschers und floh von Warschau nach Paris. Der Sejm ernannte dringend General Krukovetsky an seiner Stelle, und das Massaker an Volksprotesten begann. Einige Teilnehmer an Demonstrationen gegen die polnische Regierung und die eifrigsten Teilnehmer an dem Massaker an ehemaligen Kommandanten im Gefängnis wurden hingerichtet. Es gab Versuche, neue Verhandlungen mit Paskevich aufzunehmen, aber er akzeptierte keine Bedingungen und erklärte kategorisch, dass die Rebellen ihre Waffen niederlegen und den Widerstand einstellen würden. Die Aussage des russischen Kommandanten wurde zurückgewiesen. Die Polen beschlossen, bis zum Ende zu kämpfen.

Am 25. September schlug Paskevich mit entschlossenen Aktionen der Armee auf die westlichen Vororte von Warschau ein und eroberte seinen Vorortteil - Wola, und am nächsten Tag wurde ganz Warschau übergeben. Ein Teil der polnischen Truppen unter dem Kommando von Rybinsky, die ihre Waffen nicht niederlegen wollten, zog sich in den Norden Polens zurück. Von Paskevichs Armee verfolgt, überschritten die polnischen Abteilungen am 20. September die Grenze Preußens und wurden dort entwaffnet. Bald ergab sich die Militärgarnison von Medlin, gefolgt von Zamosc am 9. Oktober. Die Anstifter und Aktiven wurden nach Sibirien verbannt, der polnische Sejm aufgelöst, die Verfassung abgeschafft. Es wurde durch das „Bio-Statut“ ersetzt, wonach Polen von nun an und für immer ein integraler Bestandteil des Russischen Reiches sein sollte. Der Name des Königreichs Polen wurde beibehalten, aber es hörte auf, als unabhängiger Staat zu existieren. General Paskevich, der den Titel eines Prinzen von Warschau erhielt, wurde zum Gouverneur dieser russischen Provinz ernannt. Unter ihm wurde ein Rat der obersten Beamten der Region eingerichtet, der die ehemaligen Minister ersetzte. Anstelle des Sejm wurde der Staatsrat des Königreichs Polen von Würdenträgern genehmigt, die von Kaiser Nikolaus I. selbst ernannt wurden.In allen offiziellen Tätigkeitsbereichen wurde die russische Sprache ausnahmslos eingeführt.

Drei Jahre später tauchte der russische Kaiser selbst in Warschau auf und erklärte beim Empfang einer Delegation aus der Bevölkerung unverblümt: „... Auf meinen Befehl wurde hier eine Zitadelle errichtet (die Aleksandrovskaya-Festung für die russische Garnison), und ich verkünde Ihnen, dass ich bei der geringsten Empörung befehlen werde, Ihre Stadt zu zerstören ... “.

Um die weitere Organisation polnischer Geheimgesellschaften und den ideologischen Einfluss der Polen auf die westlichen Regionen Russlands zu verhindern, wurden die Universitäten in Warschau, Wilna sowie das Lyzeum von Krmenets geschlossen und stattdessen die Universität St . Wladimir.

Mit großer Sympathie nahm die russische Synode die Petition des unierten Bischofs Joseph Semashko an, die unierten Kirchen der russischen Bevölkerung der westlichen Regionen, die unter dem Einfluss des polnischen Katholizismus stehen, mit der russisch-orthodoxen Kirche wieder zu vereinen. Eine bedeutende Rolle spielte dabei der höchste Hierarch und herausragende Theologe jener Zeit, Metropolit Philaret von Moskau.

Ein Ereignis wie die Niederlage des polnischen Aufstands blieb in der Geschichte der Auszeichnungen nicht unbemerkt. Alle Teilnehmer an den Feindseligkeiten gegen die polnischen Rebellen erhielten eine besondere Auszeichnung - ein besonderes Kreuz, das nach Art des polnischen Militärordens "Virtuti Militari" geprägt wurde. Dieses russische Zeichen - "Werwolf" - des polnischen Ordens zur Auszeichnung für militärische Verdienste wurde von Kaiser Nikolaus I. speziell eingeführt, um die nationale Würde des polnischen Volkes zu beleidigen. Er hat, wie der polnische Orden, verbreiterte Enden und ein Bild in der Rosette der Vorderseite des polnischen Einkopfadlers, um den ein durchgehender Kranz aus Lorbeerblättern um den Umfang gelegt ist. An den Enden des Kreuzes befinden sich Inschriften: links "VIR", rechts "TUTI", oben - "MILI", unten - "TARI". Auf der Rückseite in genau derselben Rosette mit Kranz eine dreizeilige Inschrift: "REX - ET - PATRIA" (Herrscher und Vaterland); unten, unter dem kugelförmigen Balken, ist das Datum "1831". An den Enden des Kreuzes - das Bild der Monogramme der Anfangsbuchstaben - SAPR ( Stanislaw August Rex Polonia), aber die Reihenfolge ihrer Anordnung ist ungewöhnlich: oben - "S", links - "A", rechts - "R" und unten - "P". Diese Inschrift erinnert an den letzten polnischen König, Stanislaw August Poniatowski, der einst mit Unterstützung der russischen Kaiserin Katharina II. regierte und sich in der polnischen Politik an Russland orientierte. Er starb 1798 in St. Petersburg, nachdem er die polnische Krone aufgegeben hatte.

Das Kreuz der russischen Münzprägung wurde in fünf Klassen eingeteilt:

Abzeichen der 1. Klasse - Gold, mit Emaille, ausgestellt mit einem Schulterband und einem Stern an den Armeekommandanten und Korpskommandanten;

Abzeichen der 2. Klasse - Gold, mit Emaille, am Halsband - für Generäle mit einem Rang unter dem Korps;

Abzeichen der 3. Klasse - Gold, mit Emaille, am Brustband zu tragen - für Stabsoffiziere;

Abzeichen der 4. Klasse - Gold, aber ohne Emaille - wie ein Soldat, 28 x 28 mm groß - für Hauptoffiziere;

Abzeichen der 5. Klasse - Silber, Größe 28x28, bestimmt zur Belohnung der unteren Ränge.

Als Kaiser Nikolaus I. 1831 dieses Kreuz errichtete, "... befahl er, es als Medaille zu betrachten ...". Das Band für alle Kreuze wurde gleich übernommen (Farben der polnischen Nationalordnung) - blau mit schwarzen Streifen an den Rändern. Nach dem Erscheinen des russischen Zeichens, das in seiner Form dem polnischen Orden ähnelte, hörte es tatsächlich auf zu existieren. Und nur wenige Jahrzehnte später wurde sie von der polnischen bürgerlichen Regierung wiederbelebt.

Neben diesen Zeichen wurde am 31. Dezember 1831 auch eine besondere Silbermedaille mit einem Durchmesser von 26 mm eingeführt. Auf seiner Vorderseite befindet sich im gesamten Feld ein Bild des russischen Staatswappens (Doppeladler), in dessen Mitte unter der Königskrone ein Porphyr mit einem Bild des polnischen Wappens ( einköpfiger litauischer Adler); Oben an der Seite der Medaille eine kleine Inschrift: "BENEFITS OF HONOR AND GLORY".

Auf der Rückseite befindet sich in einem Kranz aus zwei Lorbeerzweigen, die unten mit einem Band zusammengebunden sind, eine vierzeilige Inschrift: „FÜR DIE FANG – ANGRIFF – WARSCHAU – 25. und 26. August“; unten, am Riemen, ist die Jahreszahl "1831". Ganz oben, zwischen den Enden der Zweige (über der Inschrift), ist ein strahlendes sechszackiges Kreuz platziert.

Die Medaille wurde an die unteren Ränge verliehen, die am Angriff auf die polnische Hauptstadt teilgenommen haben, sowie an Priester und medizinisches Personal, die ihre Pflichten in einer Kampfsituation erfüllt haben.

Solche Medaillen hatten auch einen kleineren Durchmesser - 22 mm. Sie sollten Kavalleristen belohnen. Dies ist die letzte – die fünfte – in einer Reihe ähnlicher Kavallerie-Auszeichnungen. Sie wurden am gleichen Band getragen wie die polnischen Schilder - blau mit schwarzen Streifen an den Rändern.

Es gibt eine Prägung der Medaille "Für die Eroberung Warschaus" aus Weißmetall, 26 mm Durchmesser, etwas anders im Bild. Dies ist eine der ersten Medaillen aus Weißmetall.

Polnischer Aufstand von 1830-1831. Teil I

Der Aufstand von 1830, der Novemberaufstand, der russisch-polnische Krieg von 1830-1831 (polnisch Powstanie listopadowe) - "nationale Befreiung" (der Begriff der polnischen und sowjetischen Geschichtsschreibung) oder "antirussischer Aufstand" (der Begriff der russischen Prä -revolutionäre Geschichtsschreibung) gegen die Macht des Russischen Reiches auf dem Territorium des Königreichs Polen, Litauens, teilweise Weißrusslands und der Ukraine am rechten Ufer - dh aller Länder, die früher zum Commonwealth gehörten. Es geschah gleichzeitig mit den sogenannten "Cholera-Aufständen" in Zentralrussland.

Es begann am 29. November 1830 und dauerte bis zum 21. Oktober 1831. Es wurde unter dem Motto der Wiederherstellung des „historischen Commonwealth“ innerhalb der Grenzen von 1772 durchgeführt, dh nicht nur der Abspaltung von Gebieten mit überwiegend polnischer Bevölkerung, sondern auch der vollständigen Abspaltung aller von Weißrussen und Ukrainern bewohnten Gebiete als Litauer.

Polen unter der Herrschaft des Russischen Reiches

Nach den Napoleonischen Kriegen wurde durch Beschluss des Wiener Kongresses das Königreich Polen geschaffen (fälschlicherweise ins Russische übersetzt als „Königreich Polen“ – ein Begriff, der nach der Niederschlagung des Aufstands weit verbreitet wurde. (Polnisch: Królestwo Polskie) – ein Staat, der in einer Personalunion mit Russland stand.

Wiener Kongress 1815

Der Staat war eine konstitutionelle Monarchie, regiert von einem zweijährigen Sejm und einem König, der von einem Gouverneur in Warschau vertreten wurde. Das Königreich hatte seine eigene Armee, die hauptsächlich aus "Legionären" bestand - Veteranen der polnischen Legionen, die während der napoleonischen Kriege gegen Russland, Österreich und Preußen kämpften. Den Posten des Vizekönigs übernahm Kosciuszkos Kollege, Divisionsgeneral der kaiserlichen französischen Armee, Zayonchek, gleichzeitig wurde der Bruder des russischen Kaisers, Großfürst Konstantin Pawlowitsch, später Oberbefehlshaber der polnischen Armee Nach dem Tod von Zayonchek (1826) wurde er auch Gouverneur.

Konstantin Pawlowitsch Romanow

Alexander I., der mit der polnischen Nationalbewegung sehr sympathisierte, gab Polen eine liberale Verfassung, aber andererseits begann er selbst, sie zu verletzen, als die Polen, in Ausübung ihrer Rechte, begannen, sich seinen Maßnahmen zu widersetzen. So lehnte der zweite Sejm 1820 eine Gesetzesvorlage ab, die Geschworenengerichte abschaffte (in Polen von Napoleon eingeführt); zu der Alexander erklärte, dass er als Autor der Verfassung das Recht habe, ihr alleiniger Interpret zu sein.

Alexander I

1819 wurde eine vorläufige Zensur eingeführt, die Polen bisher nicht kannte. Die Einberufung des Dritten Landtages verzögerte sich lange: 1822 gewählt, wurde er erst Anfang 1825 einberufen. Nachdem die Woiwodschaft Kalisz den Oppositionellen Vincent Nemoevsky gewählt hatte, wurden die dortigen Wahlen kassiert und neue ernannt; Als Kalish erneut Nemoevsky wählte, wurde ihm das Wahlrecht entzogen, und Nemoevsky, der gekommen war, um seinen Sitz im Sejm einzunehmen, wurde auf dem Warschauer Außenposten festgenommen. Das königliche Dekret schaffte die Öffentlichkeit der Sitzungen des Seimas (mit Ausnahme der ersten) ab. In einer solchen Situation nahm der dritte Reichstag alle ihm vom Kaiser vorgelegten Gesetze ohne weiteres an. Die anschließende Ernennung des russischen Gouverneurs Konstantin Pawlowitsch alarmierte die Polen, die eine Verschärfung des Regimes befürchteten.

Andererseits waren Verfassungsverstöße nicht der einzige und nicht einmal der Hauptgrund für die Unzufriedenheit der Polen, zumal die Polen in anderen Gebieten des ehemaligen Commonwealth, also Litauen und Russland (den sogenannten „ acht Woiwodschaften"), hatte keine verfassungsmäßigen Rechte und Garantien (unter Beibehaltung der vollen Land- und Wirtschaftshoheit). Verstöße gegen die Verfassung wurden überlagert von patriotischen Gefühlen, die gegen die fremde Macht über Polen protestierten und der Wiederbelebung eines unabhängigen polnischen Staates entgegensahen; Darüber hinaus besetzte das sogenannte "Kongresspolen", die Idee von Alexander I. auf dem Wiener Kongress, das ehemalige "Herzogtum Warschau", das von Napoleon geschaffen wurde, nur einen kleinen Teil der historischen Länder des Commonwealth, die sind ethnisches Polen. Die Polen (plus die "Litvins": der polnische Adel Westrusslands, dh Weißrussland, die Ukraine und Litauen) ihrerseits nahmen ihre Heimat weiterhin innerhalb der Grenzen von 1772 (vor den Teilungen) wahr und träumten in der Realität davon Vertreibung der Russen in der Hoffnung auf Hilfe aus Europa.

patriotische Bewegung

1819 gründeten Major Valerian Lukasinsky, Prinz Yablonovsky, die Obersten Krzhizhanovsky und Prondzinsky die National Masonic Society, deren Mitglieder etwa 200 Personen waren, hauptsächlich Offiziere; nach dem Verbot von Freimaurerlogen im Jahr 1820 wurde sie in eine zutiefst konspirative Patriotische Gesellschaft umgewandelt. Gleichzeitig gab es auch außerhalb des Kongresspolens Geheimbünde: Patrioten, Freunde, Promenisten (in Wilna), Templer (in Wolhynien) ua Die Bewegung unter den Offizieren fand besonders breite Unterstützung. Auch der katholische Klerus trug zur Bewegung bei; nur die Bauernschaft blieb ihm fern. Die Bewegung war in ihren sozialen Zielen heterogen und in feindliche Parteien gespalten: aristokratische (an der Spitze Fürst Czartoryski) und demokratische, an der Spitze Professor Lelewel, der Anführer und Idol der Universitätsjugend;

Adam Adamovich Czartoryski Joachim Lelewel

Ihr militärischer Flügel wurde später von Leutnant der Garde-Grenadiere Vysotsky geleitet, einem Ausbilder an der School of Corpsmen (Militärschule), der bereits innerhalb der nationalen Bewegung selbst eine konspirative militärische Organisation gründete. Sie waren jedoch nur durch Pläne für die zukünftige Struktur Polens getrennt, nicht aber über den Aufstand und nicht über seine Grenzen. Zweimal (während der Kiewer Verträge) versuchten Vertreter der Patriotischen Gesellschaft, Beziehungen zu den Dekabristen aufzunehmen, aber die Verhandlungen führten zu nichts. Als die Verschwörung der Dekabristen entdeckt und einige Polen mit ihnen in Verbindung gebracht wurden, wurde der Fall der letzteren an den Verwaltungsrat (Regierung) weitergeleitet, der nach zweimonatiger Beratung beschloss, den Angeklagten freizulassen. Die Hoffnungen der Polen lebten wieder auf, nachdem Russland der Türkei den Krieg erklärt hatte (1828). Angesichts der Tatsache, dass die Hauptkräfte Russlands auf dem Balkan beteiligt waren, wurden Pläne für eine Aufführung besprochen; Der Einwand war, dass eine solche Aktion die Befreiung Griechenlands behindern könnte. Vysotsky, der gerade seine eigene Gesellschaft gründete, nahm Beziehungen zu Mitgliedern anderer Parteien auf und legte Ende März 1829 als Datum für den Aufstand fest, als Gerüchten zufolge die Krönung von Kaiser Nikolaus I. mit der polnischen Krone stattfand stattfinden. Es wurde beschlossen, Nikolai zu töten, und Vysotsky meldete sich freiwillig, um die Aktion persönlich durchzuführen.

Die Krönung fand jedoch sicher statt (im Mai 1829); der Plan wurde nicht ausgeführt.

Vorbereitung des Aufstands

Die Julirevolution von 1830 in Frankreich brachte die polnischen Nationalisten in höchste Erregung. Am 12. August fand eine Sitzung statt, bei der die Frage des sofortigen Handelns erörtert wurde; Es wurde jedoch beschlossen, die Rede zu verschieben, da es notwendig war, einen der hochrangigen Militärs zu gewinnen. Am Ende gelang es den Verschwörern, die Generäle Khlopitsky, Stanislav Potocki, Krukovetsky und Schembek auf ihre Seite zu ziehen.

Josef Grzegorz Chłopicki Jan Stefan Krukowiecki

Stanislaw Iosifowitsch Pototsky

Die Bewegung umfasste fast alle Armeeoffiziere, den Adel, Frauen, Handwerksbetriebe und Studenten. Vysotskys Plan wurde angenommen, wonach das Signal für den Aufstand die Ermordung von Konstantin Pawlowitsch und die Eroberung der Kaserne russischer Truppen sein sollte. Die Aufführung war für den 26. Oktober geplant.

In den ersten Oktobertagen wurden Proklamationen in den Straßen angeschlagen; Es erschien eine Ankündigung, dass das Schloss Belvedere in Warschau (der Sitz des Großherzogs Konstantin Pawlowitsch, des ehemaligen Gouverneurs von Polen) ab dem neuen Jahr gemietet wird.

Schloss Belvedere

Aber der Großherzog wurde von seiner polnischen Frau (Prinzessin Lovich) vor der Gefahr gewarnt und verließ das Belvedere nicht.

Der letzte Strohhalm für die Polen war das Manifest von Nikolaus über die belgische Revolution, wonach die Polen sahen, dass ihre Armee dazu bestimmt war, die Avantgarde im Feldzug gegen die rebellischen Belgier zu sein. Der Aufstand wurde schließlich für den 29. November angesetzt. Die Verschwörer hatten 10.000 Soldaten gegen etwa 7.000 Russen, von denen jedoch viele aus den ehemaligen polnischen Gebieten stammten.

"Novembernacht"

Mit Beginn des Abends des 29. November versammelten sich bewaffnete Studenten im Lazenkovsky-Wald, und Regimenter wurden in der Kaserne bewaffnet. Um 18 Uhr betrat Pjotr Vysotsky die Kaserne der Kadetten und sagte: „Brüder, die Stunde der Freiheit hat geschlagen!“ Er wurde mit Rufen beantwortet: „Es lebe Polen!“. Vysotsky griff an der Spitze von 150 Kadetten die Kaserne der Gardelanzen an, während 14 Verschwörer zum Belvedere zogen. Doch in dem Moment, als sie in den Palast einbrachen, schlug Polizeichef Lyubovitsky Alarm und Konstantin Pavlovich gelang es, in einem Morgenmantel zu fliehen und sich zu verstecken. Dieses Scheitern beeinflusste jedoch den weiteren Verlauf der Ereignisse nicht, da Konstantin, anstatt mit Hilfe verfügbarer Kräfte eine energische Abwehr der Rebellen zu organisieren, völlige Passivität zeigte.

Vysotskys Angriff auf die Ulanen-Kaserne schlug ebenfalls fehl, aber bald kamen ihm 2.000 Studenten und eine Menge Arbeiter zu Hilfe. Die Rebellen töteten sechs polnische Generäle, die dem Zaren treu blieben (darunter Kriegsminister Gauka). Das Arsenal wurde genommen. Die russischen Regimenter wurden in ihren Kasernen umzingelt und demoralisiert, ohne von irgendwoher Befehle zu erhalten. Die meisten polnischen Regimenter zögerten, zurückgehalten von ihren Kommandeuren (der Kommandeur der Guards Horse Rangers, Zhymirsky, schaffte es sogar, sein Regiment zu zwingen, gegen die Rebellen in der Krakauer Vorstadt zu kämpfen, und schloss sich dann mit dem Regiment Konstantin an, der Warschau verließ nachts). Konstantin rief die russischen Regimenter zu sich, und um 2 Uhr morgens war Warschau von russischen Truppen geräumt. Danach erfasste der Aufstand sofort ganz Polen.

Konstantin erklärte seine Passivität mit den Worten: „Ich möchte mich an diesem polnischen Kampf nicht beteiligen“, was bedeutet, dass es sich um einen Konflikt handelt, der ausschließlich zwischen den Polen und ihrem König Nikolaus stattfindet. Später, während des Krieges, zeigte er sogar trotzig pro-polnische Sympathien. Vertreter der polnischen Regierung (Verwaltungsrat) nahmen Verhandlungen mit ihm auf, woraufhin sich Konstantin verpflichtete, die bei ihm befindlichen polnischen Truppen freizulassen und nicht die Truppen des litauischen Korps (russische Truppen Litauens und Russlands) anzufordern ihm) und fahren an die Weichsel. Die Polen versprachen ihrerseits, ihn nicht zu stören und mit Nachschub zu versorgen. Konstantin ging nicht nur über die Weichsel hinaus, sondern verließ das Königreich Polen vollständig - die Festungen Modlin und Zamostye wurden den Polen übergeben und das gesamte Gebiet des Königreichs Polen wurde von der russischen Herrschaft befreit.

Regierungsorganisation. Absetzung von Nikolaus I

Nikolaus I informiert die Wachen über den Aufstand in Polen

Am nächsten Tag nach Beginn des Aufstands, am 30. November, tagte der ratlose Verwaltungsrat: In seinem Appell bezeichnete er den Putsch als ein "ebenso bedauerliches wie unerwartetes Ereignis" und versuchte, dies vorzutäuschen es regierte im Auftrag von Nicholas. „Nikolaus, der König von Polen, führt Krieg mit Nikolaus, dem Kaiser von ganz Russland“, beschrieb der Finanzminister Lyubetsky die Situation auf diese Weise.

Nikolaus I

Am selben Tag wurde der Patriot Club gegründet, der eine Säuberung des Rates forderte. Infolgedessen wurden eine Reihe von Ministern vertrieben und durch neue ersetzt: Vladislav Ostrovsky, General K. Malakhovskiy und Professor Lelevel. General Khlopitsky wurde zum Oberbefehlshaber ernannt.

Zwischen dem rechten und dem linken Flügel der Bewegung kam es sofort zu scharfen Meinungsverschiedenheiten. Die Linke betrachtete die polnische Bewegung tendenziell als Teil einer gesamteuropäischen Befreiungsbewegung und war mit den demokratischen Kreisen in Frankreich verbunden, die die Julirevolution hervorbrachten; Sie träumten von einem landesweiten Aufstand und Krieg gegen alle drei Monarchien, die Polen geteilt hatten, im Bündnis mit dem revolutionären Frankreich. Die Rechte neigte dazu, einen Kompromiss mit Nikolaus auf der Grundlage der Verfassung von 1815 zu suchen. Gleichzeitig zweifelten sie aber auch nicht an der Notwendigkeit, die „acht Provinzen“ (Litauen und Russland) zurückzugeben. Der Putsch wurde von der Linken organisiert, aber als sich die Elite ihm anschloss, ging der Einfluss auf die Seite der Rechten über. Auf der rechten Seite befand sich auch General Chlopitsky, der zum Oberbefehlshaber der Armee ernannt wurde. Als Verbündeter von Kosciuszko und Dombrowski genoss er jedoch auch Einfluss bei der Linken.

Am 4. Dezember wurde eine Provisorische Regierung aus 7 Mitgliedern gebildet, darunter Lelevel und Yulian Nemtsevich. An der Spitze des Rates stand Fürst Adam Czartoryski – somit ging die Macht nach rechts über. Die aktivsten Führer des linken Flügels, Zalivsky und Vysotsky, Khlopitsky aus Warschau entfernt, der erste - um einen Aufstand in Litauen zu organisieren, der zweite - als Hauptmann in der Armee. Er versuchte sogar, die Gerichtsmediziner strafrechtlich zu verfolgen. Am 5. Dezember warf Khlopitsky der Regierung leere Rhetorik und Duldung von Clubgewalt vor und erklärte sich selbst zum Diktator. Gleichzeitig drückte er seine Absicht aus, „im Namen des konstitutionellen Königs zu regieren“, der damals (17. Dezember) ein Manifest an die Polen herausgab, in dem er die Rebellen und ihren „schändlichen Verrat“ brandmarkte und die Mobilmachung ankündigte die Armee. Der Sejm, der hauptsächlich aus Linken bestand, nahm Khlopytsky die Diktatur weg, aber dann, unter dem Druck der öffentlichen Meinung (Chlopytsky war äußerst beliebt und sie sahen ihn als den Retter Polens), gab er sie zurück, woraufhin Khlopytsky erreichte die Aussetzung der Sitzungen des Sejm.

Sitzung des Seimas

Delegierte (Lyubitsky und Yezersky) wurden nach Petersburg geschickt, um mit der russischen Regierung zu verhandeln. Die polnischen Bedingungen liefen auf Folgendes hinaus: die Rückgabe von „acht Provinzen“; Einhaltung der Verfassung; Abstimmung von Steuern durch Kammern; Einhaltung von Freiheits- und Publizitätsgarantien; Werbung für Seimas-Sitzungen; Schutz des Königreichs ausschließlich durch eigene Truppen. Mit Ausnahme der ersten lagen diese Anforderungen im Rahmen der Wiener Konvention von 1815, die die verfassungsmäßigen Rechte Polens garantierte. Nicholas versprach jedoch nichts weiter als eine Amnestie. Als der zurückgekehrte Yezersky am 25. Januar 1831 den Sejm darüber informierte, verabschiedete dieser sofort ein Gesetz, das Nikolaus absetzte und Vertretern der Romanov-Dynastie die Besetzung des polnischen Throns untersagte. Noch früher, unter dem Eindruck der ersten Nachrichten über die militärischen Vorbereitungen Russlands, übernahm der Sejm erneut die Diktatur von Chlopitsky (der, wohl wissend, dass Europa Polen nicht unterstützen würde und der Aufstand zum Scheitern verurteilt war, kategorisch auf einem Kompromiss mit Nikolaus bestand). Der Sejm war bereit, ihm das Kommando zu überlassen, aber Khlopitsky lehnte ihn ab und sagte, er wolle nur als einfacher Soldat dienen. Am 20. Januar wurde das Kommando Prinz Radziwill übertragen, der keinerlei militärische Erfahrung hatte.

Michail Gedeon Radziwill

Von diesem Moment an sollte der Ausgang des polnischen Aufstands durch den Zweikampf der russischen und polnischen Waffen entschieden werden.

Beginn der Feindseligkeiten. Grochov

Bis November 1830 bestand die polnische Armee aus 23.800 Infanteristen, 6.800 Kavalleristen und 108 Kanonen. Infolge aktiver Regierungsmaßnahmen (Rekrutierung, Rekrutierung von Freiwilligen, Bildung von Abteilungen von Mitunterzeichnern, die mit auf einer Stange aufgestellten Sensen bewaffnet waren) verfügte die Armee im März 1831 über 57.924 Infanteristen, 18.272 Kavalleristen und 3.000 Freiwillige - insgesamt 79.000 Personen mit 158 Waffen. Im September, am Ende des Aufstands, zählte die Armee 80.821 Menschen.

Wache Jan Zygmund Skrzynecki

Dies war fast gleichbedeutend mit der russischen Armee, die gegen Polen aufgestellt wurde. Trotzdem war die Qualität der Zusammensetzung der Armee der russischen weit unterlegen: Es handelte sich hauptsächlich um neu eingezogene und unerfahrene Soldaten, in deren Masse sich Veteranen auflösten. Die polnische Armee war der russischen insbesondere in Kavallerie und Artillerie unterlegen.

Emilia Plater (Kommandantin der Mitunterzeichner-Abteilung)

Für die russische Regierung war der polnische Aufstand eine Überraschung: Die russische Armee war teils in den westlichen, teils in den inneren Provinzen stationiert und friedlich organisiert. Die Zahl aller Truppen, die gegen die Polen eingesetzt werden sollten, erreichte 183.000 (ohne 13 Kosakenregimenter), aber es dauerte 3-4 Monate, um sie zu konzentrieren. Graf Dibich-Zabalkansky wurde zum Oberbefehlshaber und Graf Tol zum Leiter des Feldhauptquartiers ernannt.

Ivan Ivanovich Dibich-Zabalkansky

Bis Anfang 1831 hatten die Polen ungefähr 55.000 vollständig bereit; Auf russischer Seite konnte nur Baron Rosen, Kommandeur des 6. (litauischen) Korps, etwa 45.000 in Brest-Litowsk und Bialystok konzentrieren. Aus politischen Gründen nutzte Chlopitsky den günstigen Moment für Offensivaktionen nicht aus, sondern setzte seine Hauptstreitkräfte in Staffeln entlang der Straßen von Kowna und Brest-Litowsk nach Warschau ein. Getrennte Abteilungen von Seravsky und Dvernitsky standen zwischen den Flüssen Weichsel und Pilica; Kozakovskys Abteilung beobachtete die obere Weichsel; Dzekonsky bildete in Radom neue Regimenter; in Warschau selbst standen bis zu 4.000 Nationalgardisten unter Waffen. Khlopitskys Platz an der Spitze der Armee wurde von Prinz Radziwill eingenommen.

Bis Februar 1831 war die Stärke der russischen Armee auf 125.500 angewachsen. In der Hoffnung, den Krieg sofort zu beenden und dem Feind einen entscheidenden Schlag zu versetzen, achtete Dibich nicht gebührend auf die Versorgung der Truppen mit Nahrungsmitteln, insbesondere auf die zuverlässige Anordnung der Transporteinheit, was bald zu großen Schwierigkeiten für die Russen führte.

Am 5. und 6. Februar (24. bis 25. Januar, alter Stil) marschierten die Hauptkräfte der russischen Armee (I., VI. Infanterie und III. Reservekavalleriekorps) in mehreren Kolonnen in das Königreich Polen ein und strebten in den Raum zwischen Bug und Narew. Das 5. Reserve-Kavalleriekorps von Kreutz sollte die Woiwodschaft Lublin besetzen, die Weichsel überqueren, die dort begonnenen Waffen stoppen und die Aufmerksamkeit des Feindes ablenken. Die Bewegung einiger russischer Kolonnen nach Augustow und Lomzha zwang die Polen, zwei Divisionen nach Pultusk und Serock zu schieben, was voll und ganz mit Dibichs Plänen übereinstimmte - die feindliche Armee zu zerschneiden und in Teile zu zerlegen. Der plötzliche Schlammangriff veränderte die Situation. Die Bewegung der russischen Armee (die am 8. Februar die Linie Chizhev-Zambrov-Lomzha erreichte) in der akzeptierten Richtung wurde als unmöglich erkannt, da sie in den bewaldeten und sumpfigen Streifen zwischen Bug und Narew gezogen werden musste. Infolgedessen überquerte Dibich den Bug bei Nur (11. Februar) und zog gegen den rechten Flügel der Polen auf die Autobahn von Brest. Da mit dieser Änderung die rechtsextreme Kolonne, Prinz Shakhovsky, der sich von Avgustov in Richtung Lomzha bewegte, zu weit von den Hauptkräften entfernt war, wurde ihr völlige Handlungsfreiheit eingeräumt. Am 14. Februar fand die Schlacht von Stochek statt, in der General Geismar mit einer Reiterbrigade von einer Abteilung von Dvernitsky besiegt wurde.

Jozef Dvernicki

Schlacht bei Stochek

Diese erste Schlacht des Krieges, die sich für die Polen als erfolgreich herausstellte, hob ihre Stimmung sehr. Die polnische Armee nahm bei Grochow eine Stellung ein und deckte die Zugänge nach Warschau ab. Am 19. Februar begann die erste Schlacht – die Schlacht bei Grochow.

Schlacht bei Grochow 13. Februar. Grochow befand sich auf einer weiten, tief liegenden Ebene, die von Sümpfen und Entwässerungsgräben durchzogen war. Von M. Grokhov über Kavenchin und Zombka bis Byalolenka erstreckt sich ein sumpfiger Streifen mit einer Breite von 1-2 Werst.
Südlich von B. Grokhov befand sich die Division Shembek, im Hain waren Kerben angeordnet. Die Division Zhimirsky besetzte Alder Grove nördlich von M. Grokhov (etwa 1 Werst entlang der Front und 3/4 Werst in der Tiefe, durchschnitten von einem Sazhen-Graben). Der sumpfige Boden gefror und erlaubte Bewegung. Rolands Brigade zerstreute eine dichte Scharmützlerlinie entlang des Waldrandes mit starken Reserven dahinter. Die Hauptmasse der Brigade stand hinter dem Graben in einer erweiterten Formation mit Intervallen zwischen den Einheiten, damit die gestürzten Fronttruppen zurückgehen und sich im Schutz des Kampffeuers und der Bajonette der aufgestellten Einheiten niederlassen konnten. Chizhevskys andere Brigade stand in Reserve dahinter. In der Nähe hinter dem Hain wurden Epolements für Batterien ausgegraben, die den gesamten Hain durchdrangen. 2 Batterien feuerten auf das Gebiet links vom Hain bis Kavenchin. Hinter der Division Zhymirsky stand Skrzynetsky, der auch den Hain verteidigen sollte.
Lubenskys Kavallerie stand zwischen der Autobahn und dem Dorf Targuvek. Kavalleriekorps Uminsky (2 Divisionen mit 2 Pferdebatterien) - bei der Zählung. Elsner. Krukovetsky ging in Brudno gegen Shakhovsky vor; in der Nähe von Prag - Milizen mit Zöpfen (Mitunterzeichner) und Parks. Es bestand kein allgemeiner Vorbehalt, da Mitunterzeichner dafür nicht in Frage kommen.
Vorteile der Stellung: Die russischen Truppen hatten nicht genügend Platz für einen Aufmarsch und mussten ihn beim Verlassen des Waldes unter Artillerie- und sogar Gewehrfeuer führen. Nachteile: Die linke Flanke hing in der Luft, was Dibich die Grundlage für seine Umgehung dieser Flanke durch Shakhovskys Korps gab, aber scheiterte - im Heck gibt es einen großen Fluss mit einer Brücke, daher ist der Rückzug gefährlich.
Die Streitkräfte der Polen - 56.000; davon 12.000 Kavalleristen; ohne Krukovetsky - 44 Tausend; Russen - 73.000, davon 17.000 Kavalleristen; ohne Shakhovsky - 60 Tausend.

Um 9 1/2 Stunden begannen die Russen mit einer Kanonade, und dann begann sich ihre rechte Flanke nach rechts zu bewegen, um den Alder Grove anzugreifen. Die Angriffe wurden falsch durchgeführt: Die Truppen wurden in Teilen in den Kampf gebracht, es gab keine Artillerievorbereitung und mittels Einkreisung. Zuerst brachen 5 Bataillone in den Wald ein, stießen aber hinter dem Graben auf Reserven und wurden von Rolands Bataillone aus dem Hain vertrieben. Verstärkt mit 6 Bataillonen. Wieder brachen die Russen ein, aber Chizhevsky zwang sie zusammen mit Roland (12 Bataillone) erneut zum Rückzug. Die Russen bringen 7 weitere Bataillone. Eine lange Linie (18 Bataillone) Russen stürmt schnell auf die Polen zu und schlägt gegen 11 Uhr morgens die gesamte Division aus dem Wäldchen. Schimirski selbst wurde tödlich verwundet. Aber da die Russen nicht von ausreichender Artillerie unterstützt wurden, litten sie sehr unter dem polnischen Schrot. Khlopitsky führt die Teilung von Skrishenetsky in die Tat ein. 23 polnische Bataillone nehmen den Hain in Besitz.
Um 12 Uhr nachmittags verstärkt Dibich den Angriff mit weiteren 10 Bataillonen, beginnt, das Wäldchen rechts und links zu umzingeln, wo an den Flanken neue Batterien aufgestellt werden. Die Russen auf der rechten Seite konnten, nachdem sie sich erfolgreich vom Rand abgesetzt hatten, nur einen großen Graben erreichen; aber auf der linken Seite umkreisten die frischen Regimenter der 3. Division den Hain und gingen weit voraus, gerieten aber unter das dichteste Feuer der Batterien.

Khlopitsky, der diesen Moment nutzen möchte, stellt beide Divisionen (Zhymirsky und Skrzhinetsky) und 4 frische Bataillone von Garde-Grenadieren vor, die er persönlich in den Angriff führt. Als die Polen in ihrer Mitte ihren geliebten Anführer sehen, ruhig, mit einer Pfeife zwischen den Zähnen, greifen die Polen, die „Polnisch ist noch nicht untergegangen“ singen, mit unwiderstehlicher Kraft die müden, verärgerten russischen Regimenter an. Letztere beginnen sich zurückzuziehen. Die Polen erobern nach und nach den gesamten Hain, ihre Kolonnen nähern sich dem Waldrand, die Scharmützler rennen vorwärts.
Prondzinsky zeigt auf die russische Batterie und ruft: "Kinder, noch 100 Schritte - und diese Waffen gehören Ihnen." Zwei von ihnen wurden genommen und auf die Höhe geleitet, wo Dibich stand.
Dies war die letzte verzweifelte Anstrengung der Polen. Der Feldmarschall dirigiert alles Mögliche von der Infanterie (2. Grenadier-Division) zum Hain; verstärkt die Artillerie: mehr als 90 Kanonen agierten an den Seiten des Wäldchens und trafen von der rechten Seite (von Norden) nach vorne und trafen die polnischen Batterien hinter dem Wäldchen schwer; Um den Hain rechts zu umgehen, wurde die 3. Kürassierdivision mit den Life Guards Lancers of His Highness und 32 Kanonen verlegt, um bei der Eroberung der Haine zu helfen und gleichzeitig die Front der sich zurückziehenden Polen zu brechen und zu versuchen, sie zurückzudrängen Sümpfe in der Nähe der Autobahn Brest zumindest ihre rechte Flanke. Sogar rechts besetzte die litauische Grenadier-Brigade von Muravyov mit der Division Lancers die Kolonien Metsenas und Elsner, rückte vor und kontaktierte die Kürassiere an der linken Flanke.
Aufgeregt gab Dibich seinem Pferd die Sporen und sprang auf die sich zurückziehenden Truppen zu und rief laut: „Wo seid ihr, denn der Feind ist da! Nach vorne! Nach vorne!" - und stand vor den Regimentern der 3. Division und führte sie zum Angriff. Eine riesige Lawine traf den Hain von allen Seiten. Die Grenadiere, die auf das Feuer der Polen nicht reagierten und ihre Bajonette beugten, stürmten in den Hain; Ihnen folgte die 3. Division, dann das 6. Korps von Rosen. Vergeblich umgeht Khlopitsky, bereits am Bein verwundet, persönlich die Frontlinie und versucht, die Polen zu begeistern. Auf Leichenhaufen überqueren die Russen den Graben und nehmen schließlich das Wäldchen in Besitz.

Dibich vertraute Tolya die Führung der Aktionen der Kavalleriemasse an, der sich von Einzelheiten mitreißen ließ und seine Kavallerie über das Feld verstreute. Nur ein Kürassierregiment von Prinz Albert, angeführt von einer Division von Oberstleutnant von Zon, eilte zur Verfolgung zufällig zurückziehende Polen. Das Regiment durchlief die gesamte Kampfformation des Feindes, und nur bei Prag selbst nahmen 5 polnische Ulanengeschwader die Zone an der Flanke. Aber er führte seine Kürassiere geschickt auf die Autobahn und entkam dem Infanterie- und Raketenbatteriefeuer. Der Angriff dauerte 20 Minuten über 2 1/2 Werst. Obwohl die Verluste der Kürassiere die Hälfte der Zusammensetzung erreichten (Zon wurde tödlich verwundet und gefangen genommen), ist die moralische Wirkung des Angriffs jedoch enorm. Radzwill ritt mit seinem Gefolge nach Warschau.

Die Husaren von Olviopol griffen bekanntermaßen Shembek an, steckten zwei Regimenter an der Weichsel fest und zerstreuten sie. Die Polen wurden überall zurückgedrängt. Skrzyniecki sammelte die Überreste und ordnete sie auf den sandigen Hügeln an.
Gegen 4 Uhr nachmittags erschien schließlich Shakhovsky, der an diesem Tag völlige Untätigkeit zeigte. Der entzückte Dibich machte keinen Vorwurf, sondern verkündete nur, dass ihnen die Ehre zukomme, den Sieg zu vollenden, und er selbst wurde zum Chef der Grenadiere. Aber als sie sich der feindlichen Stellung näherten, war es 5 Uhr, der Tag neigte sich dem Ende zu. Der Feldmarschall dachte darüber nach und befahl nach einigem Zögern, die Schlacht einzustellen.
Der Verlust der Polen - 12 Tausend, Russen 9400 Menschen.
Inzwischen herrschte unter den Polen eine schreckliche Unordnung. Truppen und Konvois drängten sich in der Nähe der Brücke, erst um Mitternacht endete die Überfahrt unter dem Schutz von Skrzynetsky
Unter solchen Bedingungen wäre es für die Russen nicht schwierig, mit Skrzynetsky fertig zu werden und dann das Prager Tete-de-Pon zu stürmen. Es ist völlig unverständlich, warum Dibich dies nicht getan hat. Sein Plan war es, den Aufstand mit einem Schlag und noch dazu so schnell wie möglich zu beenden. Die Gelegenheit bot sich einfach, und der Generalfeldmarschall nutzte sie nicht. Die dunkle Frage nach den Ursachen ist historisch noch nicht geklärt

Die ersten russischen Angriffe wurden von den Polen abgewehrt, aber am 25. Februar verließen die Polen, die zu diesem Zeitpunkt ihren Kommandanten verloren hatten (Khlopitsky wurde verwundet), ihre Position und zogen sich nach Warschau zurück. Die Polen erlitten schwere Verluste, aber sie fügten sie den Russen selbst zu (sie verloren 10.000 Menschen gegen 8.000 Russen, nach anderen Quellen 12.000 gegen 9.400).

Polnischer Aufstand von 1830-1831. sie nennen den vom Adel und dem katholischen Klerus organisierten Aufstand im Königreich Polen und den benachbarten Provinzen des Russischen Reiches.

Die Rebellion zielte darauf ab, das Königreich Polen von Russland zu trennen und seine ursprünglichen westlichen Länder, die Teil des 16. bis 18. Jahrhunderts waren, von Russland abzureißen. Teil des ehemaligen Commonwealth. Die dem Königreich Polen 1815 von Kaiser Alexander I. verliehene Verfassung gewährte Polen weitreichende Souveränitätsrechte. Das Königreich Polen war ein souveräner Staat, der Teil des Russischen Reiches war und mit diesem durch eine Personalunion verbunden war. Der allrussische Kaiser war gleichzeitig der Zar (König) von Polen. Das Königreich Polen hatte sein eigenes Zweikammerparlament – den Sejm – sowie eine eigene Armee. Der Sejm des Königreichs Polen wurde 1818 feierlich von Kaiser Alexander I. eröffnet, der hoffte, in seiner Person einen Beweis für die Möglichkeit der friedlichen Entwicklung der polnischen Nation im Rahmen des Reiches als Bindeglied zwischen Russland und Westeuropa zu erhalten . Aber in den folgenden Jahren verstärkte sich die unerbittliche Opposition gegen die Regierung im Seimas.

In den 1820er Jahren im Königreich Polen, in Litauen und am rechten Ufer der Ukraine entstanden geheime konspirative Freimaurergesellschaften, die begannen, einen bewaffneten Aufstand vorzubereiten. Der Wachleutnant P. Vysotsky gründete 1828 eine Vereinigung von Offizieren und Studenten von Militärschulen und schloss ein Abkommen mit anderen Geheimgesellschaften. Der Aufstand war für Ende März 1829 geplant und zeitlich auf die geplante Krönung von Nikolaus I. zum König von Polen abgestimmt. Aber die Krönung fand sicher im Mai 1829 statt.

Die Julirevolution 1830 in Frankreich weckt neue Hoffnungen für die polnischen „Patrioten“. Der unmittelbare Anlass für den Aufstand war die Nachricht von der bevorstehenden Entsendung russischer und polnischer Truppen zur Unterdrückung der belgischen Revolution. Der Vizekönig im Königreich Polen, Großherzog Konstantin Pawlowitsch, wurde von der polnischen Fahne vor der in Warschau bestehenden Verschwörung gewarnt, maß dieser jedoch keine Bedeutung bei.

Am 17. November 1830 brach eine Gruppe von Verschwörern, angeführt von L. Nabelyak und S. Goszczyński, in das Schloss Belvedere, die Warschauer Residenz des Gouverneurs, ein und verübte dort ein Pogrom, bei dem mehrere Personen aus dem Kreis der engen Mitarbeiter und Diener des Großherzogs verletzt wurden . Konstantin Pawlowitsch gelang die Flucht. Am selben Tag begann in Warschau ein Aufstand, angeführt von der geheimen Adelsoffiziersgesellschaft von P. Vysotsky. Die Rebellen beschlagnahmten das Arsenal. Viele russische Generäle und Offiziere, die in Warschau waren, wurden getötet.

Im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Rebellion sah das Verhalten des Gouverneurs äußerst seltsam aus. Konstantin Pawlowitsch betrachtete den Aufstand als bloßen Wutausbruch und erlaubte den Truppen nicht, herauszukommen, um ihn zu unterdrücken, und sagte, dass "die Russen in einem Kampf nichts zu tun haben". Dann schickte er den Teil der polnischen Truppen nach Hause, der zu Beginn des Aufstands noch der Obrigkeit treu geblieben war.

18. November 1830 Warschau ging in die Hände der Rebellen über. Mit einer kleinen russischen Abteilung verließ der Gouverneur Warschau und verließ Polen. Die mächtigen Militärfestungen Modlin und Zamostye wurden den Rebellen kampflos übergeben. Wenige Tage nach der Flucht des Gouverneurs wurde das Königreich Polen von allen russischen Truppen verlassen.

Der Verwaltungsrat des Königreichs Polen wurde in die Provisorische Regierung umgewandelt. Der Sejm wählte General Yu Chlopitsky zum Oberbefehlshaber der polnischen Truppen und erklärte ihn zum "Diktator", aber der General lehnte diktatorische Befugnisse ab und schickte, da er nicht an den Erfolg des Krieges mit Russland glaubte, eine Delegation zu Kaiser Nikolaus I. Der russische Zar weigerte sich, mit der rebellischen Regierung zu verhandeln, und am 5. Januar 1831 trat Chlopitsky zurück.

Prinz Radziwill wurde der neue polnische Oberbefehlshaber. Am 13. Januar 1831 verkündete der Sejm die Absetzung von Nikolaus I. – ihm wurde die polnische Krone entzogen. Die Nationalregierung unter der Leitung von Fürst A. Czartoryski kam an die Macht. Gleichzeitig weigerte sich der "revolutionäre" Seimas, auch nur die gemäßigtsten Projekte der Agrarreform und der Verbesserung der Lage der Bauern in Betracht zu ziehen.

Die nationale Regierung bereitete sich auf einen Kampf mit Russland vor. Die polnische Armee wuchs von 35 auf 130.000 Menschen, obwohl nur 60.000 von ihnen mit Kampferfahrung an Feindseligkeiten teilnehmen konnten. Aber die in den westlichen Provinzen stationierten russischen Truppen waren nicht kriegsbereit. Hier waren die überwiegende Mehrheit der Militärgarnisonen die sogenannten. Behinderte Mannschaften. Die Zahl der russischen Truppen erreichte hier 183.000 Menschen, aber ihre Konzentration dauerte 3-4 Monate. Feldmarschall Graf I.I. wurde zum Oberbefehlshaber der russischen Truppen ernannt. Dibich-Zabalkansky und der Stabschef, General Graf K.F. Tol.

Dibich beeilte sich mit den Truppen. Ohne auf die Konzentration aller Streitkräfte zu warten, ohne die Armee mit Lebensmitteln zu versorgen und ohne Zeit zu haben, den Rücken auszurüsten, begann der Oberbefehlshaber am 24. und 25. Januar 1831 zusammen mit den Hauptkräften eine Invasion der Königreich Polen zwischen den Flüssen Bug und Narew. Eine separate linke Kolonne von General Kreutz sollte die Woiwodschaft Lublin im Süden des Königreichs besetzen und feindliche Streitkräfte ablenken. Das einsetzende Frühjahrstauwetter begrub bald den ursprünglichen Plan des Feldzugs. Am 2. Februar 1831 wurde in der Schlacht bei Stochek die russische Brigade der berittenen Ranger unter dem Kommando von General Geismar von der polnischen Abteilung von Dvernitsky besiegt. Die Schlacht zwischen den Hauptkräften der russischen und polnischen Truppen fand am 13. Februar 1831 in der Nähe von Grokhov statt und endete mit der Niederlage der polnischen Armee. Aber Dibich wagte es nicht, die Offensive fortzusetzen und erwartete eine schwere Abfuhr.

Bald wurde Radziwill als Oberbefehlshaber von General J. Skshinetsky ersetzt, dem es gelang, die Moral seiner Truppen nach der Niederlage bei Grokhov zu heben. Die russische Abteilung von Baron Kreutz überquerte die Weichsel, wurde jedoch von der polnischen Abteilung von Dvernitsky gestoppt und zog sich nach Lublin zurück, das von den russischen Truppen hastig verlassen wurde. Das polnische Kommando nutzte die Untätigkeit der Hauptkräfte der russischen Truppen und nahm, um Zeit zu gewinnen, Friedensverhandlungen mit Dibich auf. In der Zwischenzeit, am 19. Februar 1831, überquerte Dvernitskys Abteilung die Weichsel bei Puławy, stürzte kleine russische Abteilungen um und versuchte, in Wolhynien einzudringen. Die dort eintreffenden Verstärkungen unter dem Kommando von General Tol zwangen Dvernitsky, nach Zamosc Zuflucht zu suchen. Einige Tage später wurde die Weichsel eisfrei und Dibich begann, eine Überfahrt zum linken Ufer bei Tyrchin vorzubereiten. Aber die polnischen Abteilungen griffen den Rücken der Hauptkräfte der russischen Truppen an und vereitelten ihre Offensive.

In den an das Königreich Polen angrenzenden Gebieten - Wolhynien und Podolien - brachen Unruhen aus, in Litauen brach ein offener Aufstand aus. Litauen wurde nur von einer schwachen russischen Division (3200 Personen) bewacht, die in Wilna stationiert war. Dibić schickte militärische Verstärkung nach Litauen. Im März brach die polnische Abteilung von Dvernitsky von Zamosc auf und fiel in Wolhynien ein, wurde jedoch von der russischen Abteilung von F.A. Rediger und zurück an die österreichische Grenze geworfen, und ging dann nach Österreich, wo er entwaffnet wurde. Die polnische Abteilung von Hrshanovsky, die Dvernitsky zu Hilfe kam, traf bei Lyubartov auf eine Abteilung von Baron Kreutz und zog sich nach Zamosc zurück.

Erfolgreiche Angriffe kleiner polnischer Einheiten erschöpften jedoch die Hauptstreitkräfte von Dibich. Die Aktionen der russischen Truppen wurden außerdem durch die im April ausgebrochene Cholera-Epidemie erschwert, in der Armee befanden sich etwa 5.000 Patienten.

Anfang Mai startete die 45.000 Mann starke polnische Armee von Skshinetsky eine Offensive gegen das 27.000 Mann starke russische Gardekorps unter dem Kommando von Großherzog Michail Pawlowitsch und warf es zurück nach Bialystok – außerhalb des Königreichs Polen. Dibich glaubte nicht sofort an den Erfolg der polnischen Offensive gegen die Wachen und warf nur 10 Tage nach Beginn die Hauptstreitkräfte gegen die Rebellen. Am 14. Mai 1831 fand bei Ostroleka eine neue große Schlacht statt. Die polnische Armee wurde besiegt. Der von Skshinetsky zusammengestellte Militärrat beschloss, sich nach Warschau zurückzuziehen. Aber eine große Abteilung des polnischen Generals Gelgud (12.000 Menschen) wurde in den Rücken der russischen Armee nach Litauen geschickt. Dort schloss er sich mit Chlapovskys Abteilung und lokalen Rebellengruppen zusammen, seine Zahl verdoppelte sich. Die russischen und polnischen Streitkräfte in Litauen waren ungefähr gleich.

Am 29. Mai 1831 erkrankte Dibich an Cholera und starb noch am selben Tag. Das Kommando wurde vorübergehend von General Tol übernommen. 7. Juni 1831 Gelgud griff die russischen Stellungen in der Nähe von Wilna an, wurde jedoch besiegt und floh an die preußische Grenze. Von den Truppen unter seinem Kommando konnte nur die Abteilung von Dembinsky (3800-Leute) von Litauen nach Warschau durchbrechen. Einige Tage später besiegten die russischen Truppen von General Roth die polnische Pegs-Bande in der Nähe von Dashev und im Dorf. Maidanek, der zur Unterdrückung des Aufstands in Wolhynien führte. Neue Versuche von Skshinetsky, sich hinter die Linien der russischen Armee zu bewegen, schlugen fehl.

Am 13. Juni 1831 traf der neue Oberbefehlshaber der russischen Truppen, Feldmarschall Graf I. F., in Polen ein. Paskevich-Eriwansky. In der Nähe von Warschau stand die 50.000ste russische Armee, ihr standen 40.000 Rebellen gegenüber. Die polnischen Behörden erklärten eine totale Miliz, aber das einfache Volk weigerte sich, Blut für die Macht des gierigen Adels und der fanatischen Priester zu vergießen.

Als Übergang zum linken Weichselufer wählte Paskevich Osek bei Torun, nahe der preußischen Grenze. Ab dem 1. Juli 1831 bauten die Russen Brücken in der Nähe von Osek, über die die Armee sicher zur feindlichen Küste überquerte. Skshinetsky wagte es nicht, die Überfahrt zu stören, aber die Unzufriedenheit der Warschauer Gesellschaft zwang ihn, sich den wichtigsten russischen Streitkräften zu nähern. Unter ihrem Ansturm rollten die polnischen Truppen in die Hauptstadt zurück. Ende Juli wurde Skshinetsky entlassen und Dembinsky neuer Oberbefehlshaber der polnischen Armee, der den Russen direkt vor den Mauern von Warschau eine entscheidende Schlacht liefern wollte.

Am 3. August 1831 brachen in Warschau Unruhen aus. Der Seimas löste die alte Regierung auf, ernannte General J. Krukovetsky zum Regierungschef (Präsidenten) und stattete ihn mit Notstandsrechten aus. Am 6. August begannen russische Truppen, Warschau zu belagern, und Oberbefehlshaber Dembinsky wurde durch Malakhovych ersetzt. Malakhovych versuchte erneut, den russischen Rücken im Norden und Osten des Königreichs Polen anzugreifen. Die polnische Abteilung von Romarino griff die russischen Truppen von Baron Rosen an, die auf der Autobahn Brest - östlich von Warschau - stationiert waren, und drängte sie am 19. August 1831 nach Brest-Litowsk zurück, zog sich dann aber hastig zurück, um die Hauptstadt zu schützen.

Paskevichs Truppen, die alle notwendigen Verstärkungen erhalten hatten, zählten 86.000 Menschen und die polnischen Truppen in der Nähe von Warschau - 35.000. Als Antwort auf den Vorschlag, Warschau aufzugeben, erklärte Krukovetsky, dass die Polen einen Aufstand erhoben hätten, um ihr Vaterland im Inneren wiederherzustellen seine alten Grenzen, d.h. nach Smolensk und Kiew. Am 25. August 1831 stürmten russische Truppen Wola, einen Vorort von Warschau. In der Nacht vom 26. auf den 27. August 1831 kapitulierten Krukowiecki und die polnischen Truppen in Warschau.

Die polnische Armee, die die Hauptstadt verließ, sollte in der Woiwodschaft Plock im Norden des Königreichs eintreffen, um auf die nachfolgenden Befehle des russischen Kaisers zu warten. Aber die Mitglieder der polnischen Regierung, die Warschau mit ihren Truppen verließen, weigerten sich, Krukowieckis Entscheidung zur Kapitulation Folge zu leisten. Im September und Oktober 1831 wurden die Reste der polnischen Armee, die sich weiterhin widersetzten, von russischen Truppen aus dem Königreich nach Preußen und Österreich vertrieben, wo sie entwaffnet wurden. Die letzten, die sich den Russen ergaben, waren die Festungen Modlin (20. September 1831) und Zamostye (9. Oktober 1831). Der Aufstand wurde befriedet und die souveräne Staatlichkeit des Königreichs Polen liquidiert. Graf I. F. wurde zum Vizekönig ernannt. Paskevich-Erivansky, der den neuen Titel des Prinzen von Warschau erhielt.

Referenzliste

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