Bei der Charakterisierung der wissenschaftlichen Tätigkeit von Linné wurden bereits in der Biographie alle seine Hauptwerke zur Botanik ausführlich beschrieben und jedes von ihnen gesondert charakterisiert. Über die Arbeit von Linné auf dem Gebiet der Zoologie, Mineralogie und Medizin wurde sehr wenig gesagt.

Die Bedeutung der Werke von Linné wird deutlicher, wenn man sie im Zusammenhang mit dem allgemeinen Stand der Naturwissenschaft zu Beginn seiner wissenschaftlichen Tätigkeit betrachtet.

Bevor wir uns dieser Frage zuwenden, wäre es angebracht, sich mit Linnés eigener Einschätzung seiner eigenen Tätigkeit am Beispiel seiner einzelnen Werke vertraut zu machen. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang das von Afzelius in seiner Autobiographie veröffentlichte Kapitel „Linnaei merita et inventa“. Hier präsentieren wir die Übersetzung dieses Kapitels.

Verdienste und Entdeckungen von Linné

Er baute die Botanik auf einem ehemals verfallenen Gelände von Grund auf auf, so dass man davon ausgehen kann, dass diese Wissenschaft seit seiner Zeit ein ganz anderes Gesicht und den Beginn einer neuen Ära erhalten hat.

1. Er bezeichnete vor allem die Blätter von Pflanzen genau, wodurch alle Pflanzenbeschreibungen ein neues Aussehen und eine neue Beleuchtung erhielten.
2. Er war der erste, der das Prolepsin Plantarum besaß, die seltenste Entdeckung in der Natur, in der Spuren des Schöpfers selbst vorkommen.

1. Er betrachtete die Transformationen (Veränderungen) der Pflanzen auf neue Weise und bewies damit die Grundlage der Fortpflanzung.
2. Er brachte das in Frage gestellte Geschlecht von Pflanzen ans Licht und zeigte die Wirkung von Pollen auf die Feuchtigkeit der Narbe.
3. Er baute das Fortpflanzungssystem als Ergebnis unzähliger Beobachtungen von Staubblättern und Stempeln in allen Pflanzen auf, die bis dahin vernachlässigt worden waren.
4. Er führte zuerst viele Fortpflanzungsteile unter ihren eigenen Namen in die Botanik ein, wie Kelch, Blütenhülle, Hülle, Schuppen, Flügel usw. Blumenkrone und Nektarien, Staubbeutel, Fruchtknoten, Griffel, Narbe, Schote und Bohne, Steinfrucht und Gefäß, außerdem viele Wörter, auch Nebenblatt und Hochblatt, Pfeil, Stiel und Blattstiel.
5. Er beschrieb neu, in Übereinstimmung mit der Anzahl, Form, Position und Proportion aller Teile der Fruchtkörper, die Geburt, von der man glaubte, dass sie nicht genau bestimmt werden könnten - und sie wurden erkannt; er entdeckte doppelt so viele Gattungen wie alle Autoren vor ihm.
6. Er grenzte erstmals die Pflanzenarten durch grundlegende Unterschiede ein und identifizierte auch die meisten indischen.
7. Er führte zum ersten Mal in alle Naturwissenschaften einfache Namen ein, zu seiner Klarheit und Kürze.
8. Die Sorten, die die Botanik überschwemmten, reduzierte er auf ihre Art.
9. Pflanzenlebensräume (Loca plantarum) fügte er den Arten als Begründung für die Pflanzenkultur hinzu.
10. Er erforschte pflanzliche Lebensräume (Stationes plantarum) als Grundlage für die Landwirtschaft.
11. Er entwickelte zunächst den Florakalender als Leitfaden für alle Aktivitäten in der Landwirtschaft und zeigte vom Blühen der Bäume den Zeitpunkt der Aussaat.
12. Er sah und beschrieb zuerst die Flora-Uhr.
13. Er entdeckte zuerst den Traum von Pflanzen.
14. Er wagte es, von Pflanzenhybriden zu sprechen und gab der Nachwelt Hinweise auf die Ursache [der Entstehung] von Arten (Specierum causam).
15. Er gründete Pan suecicus und Pandora suecica als Werke, die von allen Schichten des Volkes fortgesetzt werden sollten, da sie zuvor nicht wussten, wie man die Wirtschaft richtig verwaltet. (Diese Namen bezeichnen Linnés umfassendes Werk zur Erforschung von Futterpflanzen in Schweden.)
16. Er verstand besser als jeder andere vor ihm die Entstehung von Mineralien und zeigte, dass Kristalle aus Salzen entstehen und dass harte Steine ​​aus weichen (Felsen) entstehen, bestätigte die Abnahme von Wasser und bewies die 4 Hebungen des Landes, ganz zu schweigen davon, dass er sie als erster begründete die wahre Methode im Mineralreich.
17. Er allein entdeckte die Tiere mehr als alle vor ihm, und er war der allererste, der ihre generischen und spezifischen Eigenschaften auf natürliche Weise feststellte. Ihm sollte das Wissen über Insekten und ihre Eigenschaften zugeschrieben werden, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er als erster eine künstliche Methode fand, um Fische an ihren Flossen, Weichtiere an ihrem Panzer und Schlangen an ihren Schildern zu erkennen. Er klassifizierte Wale als Säugetiere, nackte Reptilien als Amphibien und trennte Würmer von Insekten.
18. Er zeigte in der Physiologie die lebendige Natur der medullären (Kern-)Substanz, unendlich in Reproduktion und Multiplikation; dass es niemals in Nachkommen reproduziert werden kann, es sei denn, es gehört zum Mutterorganismus; dass das, was nach dem Aussehen des Körpers produziert wird, dem Vater gehört, und nach dem Marksystem der Mutter gehört; wie komplexe Tiere (Animalia composita) zu verstehen sind; und das Gehirn wird durch elektrische Einflüsse erhalten, die durch die Lungen wahrgenommen werden.
19. In der Pathologie gab er die deutlichsten Anzeichen von Krankheiten, basierend auf den Prinzipien von Sauvage, aber stark verbessert; er weckte die Idee des Drüseninfarkts als Ursache schmerzhafter Todesfälle; Er erkannte als erster klar, dass Fieber von einer inneren Krankheit herrührt, die durch Erkältungen übertragen und durch Wärme zugezogen wird, und er bewies die Ansteckungskraft lebender Hautschuppen. Er war der erste, der Bandwürmer richtig erkannte.
20. Er führte Dulcamara, Herb., zunächst bei schwedischen Ärzten in die Praxis ein. Brittanica, Senega, Spigelia, Cynomorium, Conyza, Linnaea.
21. Er zeigte erstmals die Eigenschaften von Pflanzen, begründete damit die bis dahin geheimnisvollen Wirkprinzipien von Therapeutika, zeigte ihre Wirkungsweise auf und widerlegte die Toxizitätsvorstellungen der Praktiker.
22. Er stellte die Diät nach seiner eigenen Methode dar, basierend auf Beobachtungen und Erfahrungen, und gab ihr die Form der Experimentalphysik.
23. Er vernachlässigte nie die wirtschaftliche Nutzung der Pflanzen, sondern sammelte mit größter Aufmerksamkeit Arten, die frühere Naturforscher nur selten berücksichtigt hatten.
24. Er entdeckte die Organisation der Natur (Politia Naturae) oder die Göttliche Ökonomie und öffnete der Nachwelt den Weg zu einem unermesslichen neuen Gebiet.
25. Er stellte die Fauna an die erste Stelle der Wissenschaft und war der erste, der die Natur der nördlichen Regionen Skandinaviens bis ins kleinste erforschte; ganz zu schweigen davon, dass er den ersten und größten botanischen Garten hier im Land gründete, der vor ihm nicht einmal der Rede wert war, und dass er hier das erste Museum für Tiere in Weingeist gründete.

Während des 16. und 17. Jahrhunderts wissenschaftliche Botanik und Zoologie bestanden vor allem in einer einfachen Bekanntschaft mit lebenden Organismen und ihrer Beschreibung, indem sie sie in der einen oder anderen Reihenfolge auflisteten. Zu dem aktuellen Wissen über Pflanzen und Tiere, die in europäischen Ländern lebten, kamen im Laufe der Zeit immer mehr überseeische hinzu. Diese zunehmende Vielfalt lebender Organismen, die von der damaligen Wissenschaft erfasst wurde, trug wesentlich zur Anhäufung von Tatsachenwissen über sie bei und machte es im Laufe der Zeit immer schwieriger, sie zu überprüfen.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Der Schweizer Botaniker Kaspar Baugin veröffentlichte eine Sammlung (Pinax theatri botanici, 1623) aller damals bekannten Pflanzen, deren Gesamtzahl etwa sechstausend betrug. Dieses Werk war zu seiner Zeit von sehr großer wissenschaftlicher Bedeutung, da es alles zusammenfasste, was bisher in der Pflanzenkunde getan worden war. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass dieses Buch in unserer Zeit für uns wenig verstanden wird, obwohl das tatsächliche Wissen über Pflanzen in diesen Jahrhunderten ins Unermessliche gewachsen ist. Ihre geringe Zugänglichkeit für den Leser unserer Zeit liegt darin begründet, dass die Pflanzenbeschreibungen hier sehr oft so ungenau und widersprüchlich sind, dass man ihnen die betreffende Pflanze oft nicht mehr entnehmen kann. Gleichzeitig macht es die Ausführlichkeit der Beschreibungen dem Leser keineswegs leichter, sich eine klarere Vorstellung von der beschriebenen Pflanze zu machen. Auch die wortreichen Namen von Pflanzen, die man sich nicht merken kann, sind nur in seltenen Fällen verständlich.

Dieses Buch und ähnliche Schriften der damaligen Zeit waren auch für ihre Zeitgenossen sehr schwer zu verwenden, gerade wegen der Ungenauigkeit in der Beschreibung von Pflanzenorganen, der Ungenauigkeit beschreibender Begriffe, des Fehlens allgemein verständlicher Pflanzennamen usw. Man kann es sich vorstellen die Schwierigkeiten der Botaniker des 17. Jahrhunderts, die in der Natur aufgenommene Pflanzen mit ihren Beschreibungen in diesen Schriften vergleichen möchten.

Die Pflanze, die von einem solchen Code nicht erkannt wurde, wurde von anderen Autoren erneut beschrieben und natürlich auch ausdruckslos und erhielt einen neuen umständlichen Namen. Durch die terminologische Unschärfe und Heterogenität der Autoren wurden nachfolgende Leser somit in eine noch schwierigere Lage gebracht. Die Zahl solcher Beschreibungen nahm im Laufe der Zeit zu und der Berg an Beschreibungsmaterialien wurde immer chaotischer.

Die Schwierigkeiten, denen sich die Naturforscher in diesem Zusammenhang gegenübersahen, wurden noch dadurch vergrößert, dass diese Vielzahl von undeutlich charakterisierten Formen sehr schlecht klassifiziert war. Die Notwendigkeit der Klassifizierung war damals wirklich eine äußerste Notwendigkeit, da ohne sie keine Möglichkeit bestand, das beschreibende Material zu überprüfen. Es muss gesagt werden, dass die Notwendigkeit, Organismen auf dem Niveau der damaligen Wissenschaft zu klassifizieren, eine rein logische Notwendigkeit für die formale Ordnung der untersuchten Formen war. Letztere konnten nur so in einen gewissen Rahmen gestellt werden, der ihre Überprüfung ermöglichte.

Es ist nicht nötig, hier an die Klassifikationen von Pflanzen zu erinnern, die im Laufe der Zeit aufeinander folgten. Sie wurden natürlich schrittweise verbessert, aber sie waren alles andere als perfekt, vor allem wegen der Unklarheit ihrer eigentlichen Grundlage und der Tatsache, dass sie nur auf hohe Kategorien angewendet werden konnten. Die Fructicisten, Calizisten oder Corollisten irrten und gerieten gleichermaßen in Schwierigkeiten, vor allem weil sie keine hinreichend klare Vorstellung von den Merkmalen der Pflanzenorgane hatten, auf denen ihre Klassifikationen basierten, d.h. auf die Früchte, Kelche oder Blütenkronen.

Ganz am Ende des XVII Jahrhunderts. und in den frühen Jahren des achtzehnten Jahrhunderts. Einige Fortschritte wurden bei der praktischen Abgrenzung von Pflanzengattungen (Tournefort) und bei dem Versuch, Arten zu identifizieren (John Ray), erzielt. Beide waren von derselben logischen Notwendigkeit bestimmt.

In dieser Hinsicht verbesserte sich die allgemeine Situation in der Wissenschaft, aber nicht viel, da die Anhäufung von beschreibendem Material die Wissenschaft vollständig unterdrückte und das Material selbst oft nicht in den Klassifizierungsrahmen passte. Die Situation in der Naturwissenschaft war völlig kritisch geworden, und es schien bereits, als gäbe es keinen Ausweg mehr.

Eine Widerspiegelung dieser Position mag die von uns erwähnte Definition der Botanik sein, die von dem berühmten Leidener Professor Boerhaave gegeben wurde. Er sagte: "Die Botanik ist ein Teil der Naturwissenschaft, durch die Pflanzen erfolgreich und mit den geringsten Schwierigkeiten bekannt und in Erinnerung behalten werden."

Aus dieser Definition werden sowohl die Aufgaben, vor denen die damalige Botanik stand, als auch der katastrophale Zustand der Terminologie und Nomenklatur in ihr völlig klar. Tatsächlich befand sich die Zoologie in derselben Position.

All dies erkannte Linné, vielleicht tiefer als Boerhaave, noch als Student in Uppsala und machte sich daran, die Naturwissenschaften zu reformieren.

Wir haben bereits gesagt, dass Linné davon ausgegangen ist, dass „die Grundlage der Botanik die Teilung und Benennung der Pflanzen ist“, dass „der botanische Faden der Ariadne eine Klassifikation ist, ohne die Chaos ist“, und „die Naturwissenschaft selbst die Teilung und Benennung ist von Naturkörpern“.

Aber bevor es an die Klassifizierung selbst ging, war eine sehr große Vorarbeit zu leisten, die er, wie gesagt, mit Bravour erledigte. Diese Arbeit ist eine terminologische Reform und die Schaffung eines universellen Klassifikationsschemas.

In den Grundlagen der Botanik wurde eine exakte, sehr aussagekräftige und einfache Terminologie entwickelt, und im System der Natur und in den Pflanzenklassen ein umfassendes System der Geschlechtergliederung, das durch Eleganz und Einfachheit besticht. Die Vollendung dieser Arbeiten brachte äußerst raschen Erfolg. Eine streng durchdachte Terminologie und ein einfaches Gliederungsschema ermöglichten es, mit bisher nicht gekannter Aussagekraft etwa tausend Gattungen ("Genera plantarum") zu skizzieren und Merkmale vieler hundert Arten ("Hortus Cliffortianus", "Flora Lapponica"). In den genannten Arbeiten wurde, wie bereits gesagt, die binomische Nomenklatur der Polynome perfektioniert, gerade im Zusammenhang mit der Definition der Kategorie „Gattung“.

Die Arbeiten dieser Zeit (1735-1738) vollendeten den größten Teil der Reformarbeit von Linné, aber nur die erste Stufe wurde in Bezug auf die Nomenklatur erreicht.

Als Ergebnis weiterer Arbeiten konnte Linnaeus 1753 "den Faden der Taxonomen von Ariadnin zu Arten spannen", diese Klassifikationskategorie mit Sicherheit umreißen und in "Species plantarum" in diesem Zusammenhang eine neue Nomenklaturtechnik vorschlagen - einfache Namen das wurde zur Grundlage der modernen Binomialnomenklatur. Über all dies haben wir bereits ausführlich genug gesprochen. An dieser Stelle sei nur daran erinnert, dass die methodische Grundlage dieser Arbeit die Prinzipien der aristotelischen Logik in Bezug auf Begriffe, ihre Klassifikation, Einteilung usw. waren.

Linné schreibt sich zu Recht die Entstehung der Botanik am Ort des vor ihm liegenden Chaos zu.

Wir haben gesehen, dass er eine Terminologie und eine präzise diagnostische Sprache entwickelt hat, er hat eine strenge Nomenklatur vorgeschlagen, er hat eine umfassende und praktisch sehr bequeme Klassifikation entwickelt. Auf der Grundlage all dessen überarbeitete er eine riesige Menge an Faktenmaterial, das zuvor von der Wissenschaft angesammelt wurde. Nachdem er alle zuverlässigen ausgewählt und die fehlerhaften und zweifelhaften verworfen hatte, systematisierte er die zuvor erhaltenen Informationen, dh machte sie wissenschaftlich.

An dieser Stelle muss gesagt werden, dass einige Forscher bei der Bewertung der Aktivitäten von Linné oft sagen, dass er nur „die Vergangenheit zusammengefasst und nicht die Zukunft skizziert“ hat, oder, was dasselbe ist, „einen Epilog geschrieben hat, keinen Prolog ."

Bevor hiergegen Einwände erhoben werden, ist darauf hinzuweisen, dass die reformatorische Tätigkeit Linnés in besonderem Maße zum Fortschritt der Forschungsarbeiten und zur Anhäufung von Tatsachenwissen über Organismen beigetragen hat. Es genügt zu sagen, dass sich in dem halben Jahrhundert, das seit der Veröffentlichung der wichtigsten Werke von Linné über Botanik (1753) und Zoologie (1758) vergangen ist, die Zahl zuverlässig bekannter Organismen mehr als verzehnfacht hat.

Wenn sie sagen, dass Linné die Zukunft nicht skizziert, sondern nur die Vergangenheit zusammengefasst hat, meinen sie normalerweise, dass er nur ein künstliches Pflanzensystem entwickelt und sehr wenig für das natürliche System getan hat. Linné verstand, wie bereits gesagt, die Notwendigkeit einer natürlichen Methode und hat für seine Zeit viel in dieser Hinsicht getan. Es muss jedoch gesagt werden, dass in unserer Zeit unter der natürlichen Methode das natürliche oder phylogenetische System verstanden wird, wobei gleichzeitig die natürliche Methode im 18. Jahrhundert völlig vergessen wird. ist nichts anderes, als die Ähnlichkeiten von Organismen festzustellen und sie nach diesem Prinzip zu gruppieren. Dann war gerade die Ähnlichkeit gemeint und keineswegs Verwandtschaft im Sinne einer gemeinsamen Herkunft. Tatsache ist, dass der Entwicklungsgedanke damals noch nicht bekannt war. In Kants Theorie des Himmels (1755) aufblitzend, wurde sie nur ein halbes Jahrhundert später zur Grundlage der Kosmogonie (Kant-Laplace-Hypothese). Es dauerte ein weiteres halbes Jahrhundert, bis es sich in seiner ganzen Größe in Anwendung auf die lebende Natur in Darwins evolutionärer Lehre manifestierte.

Natürliche Methode von Linné und natürliche Klassifikationen späterer Autoren des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. grundsätzlich nicht unterschieden. Ihre Aufgabe ist es, die Ähnlichkeiten von Organismen festzustellen, um den schöpferischen Plan des "Schöpfers", ausgedrückt in der natürlichen Ordnung der Natur, zu verstehen.

Auch der Wunsch, in den Schriften von Linné den Anfang der evolutionären Idee zu finden, ist ebenso unbegründet wie Vorwürfe gegen ihn, kein Evolutionist zu sein.

Man sollte natürlich § 16 der Liste seiner Entdeckungen genau beachten, aus dem wir von Linnés tiefem Interesse an der Frage des Ursprungs der Arten und seinem Verständnis für die außerordentliche Bedeutung dieser Frage erfahren. Etwas später, in der dreizehnten Auflage von Systema Naturae (1774), schrieb Linnaeus Folgendes: Es gibt natürliche Ablösungen. Dass er selbst dann diese Pflanzen der Ordnungen durch Kreuzung so sehr miteinander vermischte, dass so viele Pflanzen auftauchten, wie es verschiedene Gattungen gibt. Dass dann die Natur diese Gattungspflanzen, mittels veränderlicher Generationen, aber ohne Veränderung der Blütenstruktur, untereinander vermischte und in bestehende Arten vermehrte, alles was möglich ist, Hybriden sollten von dieser Anzahl von Generationen ausgeschlossen werden - weil sie unfruchtbar sind.

Wir sehen, dass die kreative Rolle des „Schöpfers“ jetzt begrenzt ist. Er schuf, wie sich herausstellte, nur Vertreter der Ordnungen (von denen es 116 gab), die durch Hybridmischung Gattungen bildeten, und letztere durch Hybridisierung ohne Beteiligung des "Schöpfers" von der Natur selbst ins Existierende propagiert wurden Spezies. Es ist angebracht, sich daran zu erinnern, dass Linné vierzig Jahre zuvor schrieb: „Wir zählen so viele Arten, wie es verschiedene Formen gibt, die zuerst geschaffen wurden.“

Aus den Arbeiten von Linnés Schüler Gieseke, der die Ansichten seines Lehrers zur Frage der Zeichen natürlicher Ordnungen darlegte, ist auch bekannt, dass sich Linné bis ins hohe Alter mit diesen Fragen beschäftigte. Er sagte zu Gieseka: "Ich habe lange an der natürlichen Methode gearbeitet. Ich habe getan, was ich erreichen konnte. Es gibt noch mehr zu tun. Ich werde dies fortsetzen, solange ich lebe."

Die Pflanzenlehre, eine strenge Organographie, eine klare Terminologie, die Entwicklung des Fortpflanzungssystems, die Reform der Nomenklatur, die Beschreibung von etwa eintausendzweihundert Pflanzengattungen und die Etablierung von mehr als achttausend Arten sind die wichtigsten Teil von Linnés botanischem Werk, aber nicht das einzige, wie aus seiner Liste hervorgeht.

Er beschäftigte sich intensiv mit Pflanzenbiologie (Florakalender, Florauhr, Pflanzenschlaf) und vielen praktischen Fragen, von denen er das Studium von Futterpflanzen in Schweden hervorhob. Wie breit seine wissenschaftlichen Interessen waren, geht aus der zehnbändigen Sammlung von Dissertationen seiner Schüler ("Amoenitates Academicae") hervor. Von den neunzig botanischen Dissertationen sind fast die Hälfte floristisch-systematische Themen vertreten; etwa ein Viertel ist Heil-, Nahrungs- und Wirtschaftspflanzen gewidmet; etwa ein Dutzend beziehen sich auf Themen der Pflanzenmorphologie; mehrere Dissertationen entwickeln unterschiedliche Fragestellungen der Pflanzenbiologie; separate Themen widmen sich Pflanzenlebensräumen, botanischer Bibliographie, Terminologie, wissenschaftlichem Gartenbau und einer Dissertation zu einem Thema, das in unserem Land in letzter Zeit äußerst aktuell ist - der Wiedergeburt des Getreides.

Die Bedeutung von Linnés Arbeit als Zoologe ist fast so groß wie die der Botanik, obwohl er vor allem Botaniker war. Seine grundlegenden zoologischen Arbeiten gehören in die gleiche niederländische Schaffensperiode und sind besonders mit der Entstehung von Systema Naturae verbunden. Die von ihm entwickelte Tierklassifikation war zwar in weiten Teilen natürlicher als die botanische, hatte aber weniger Erfolg und bestand kürzer. Wir haben bereits gesagt, dass der besondere Erfolg der botanischen Klassifikation darauf zurückzuführen ist, dass sie gleichzeitig eine äußerst einfache Bestimmungsgröße war. Linnaeus teilte das Tierreich in sechs Klassen ein: Säugetiere, Vögel, Reptilien (jetzt Reptilien und Amphibien), Fische, Insekten (jetzt Arthropoden) und Würmer (viele Wirbellose, darunter Würmer).

Eine große Klassifikationsleistung für die damalige Zeit war die genaue Definition der Klasse der Säugetiere und die damit verbundene Zuordnung der Wale, zu denen schon der Vater der Ichthyologie, Artedi, zu den Fischen gehörte.

Es erscheint in unserer Zeit überraschend, dass bereits in der ersten Auflage von „Systema Naturae“ (1735) der Mensch von Linné unter die Menschenaffen gestellt wird.

Schon die erste Auflage des „System of Nature“ gab Anstoß zur Entwicklung der systematischen Zoologie, da das hier vorgestellte Gliederungsschema und die entwickelte Terminologie und Nomenklatur die beschreibende Arbeit erleichterten.

Dieser von Auflage zu Auflage zunehmende Abschnitt der "Systeme der Natur" erreichte in der 1758 erschienenen zehnten Auflage 823 Seiten und war bemerkenswert, da er die binomische Nomenklatur der Organismen konsequent durchführte, in deren Zusammenhang diese Auflage steht Ausgangspunkt in der modernen zoologischen Nomenklatur.

Linnaeus arbeitete besonders intensiv an der Klassifizierung von Insekten und beschrieb die meisten Gattungen und etwa zweitausend Arten (zwölfte Auflage 1766-1768). Er entwickelte auch die Grundlagen der Organographie, und in einem speziellen Aufsatz, The Foundation of Entomology (1767), wurde die Struktur des Körpers dieser Tierklasse skizziert. Parallel zur Flora of Sweden schrieb Linnaeus The Fauna of Sweden, dessen Bedeutung für die Faunistik dieselbe war wie die Ausgabe seiner Flora für floristische Werke. Nachfolgende Schriften zur Fauna wurden nach dem Vorbild von Linnaeus in The Fauna of Sweden verfasst.

Mit der Untersuchungskunst, wie der angewandten Mineralogie, dem Schürfen von Mineralien, dem Studium von Mineralquellen, Höhlen, Bergwerken, dem Studium von Kristallen und der Klassifizierung von Steinen - der Lithologie - war Linné nicht nur diesbezüglich, sondern auch ganz auf dem Stand seiner Zeit die Entwicklung einiger von ihnen sehr vorangetrieben. . Geologen glauben, dass sein Name bereits verherrlicht worden wäre, wenn er nichts anderes als Paläontologie und Geologie geschrieben hätte.

Im Museum Tessinianum wurden unter anderem Trilobiten beschrieben, was den Beginn der Erforschung dieser Gruppe fossiler Krebstiere markierte, und in einem Sonderwerk „Über die Ostseekorallen“ beschrieb und porträtierte er die Korallen der Ostsee.

Im Zusammenhang mit dem Studium beider hat er die Bedeutung der Fossilien für die Feststellung der fernen Vergangenheit des Landes richtig verstanden, wie er die Bedeutung der letzten Meeresterrassen für eine neuere Zeit richtig eingeschätzt hat. Aus seinen Beschreibungen von Aufschlüssen mit ihren wechselnden Schichten geht hervor, dass er sich sehr für die Bildung von Sedimentgesteinen interessierte (The System of Nature, 1768). Neben der Klassifizierung von Mineralien gab er auch eine Klassifizierung von Kristallen an; die Sammlung des letzteren in seinem Museum belief sich auf anderthalbhundert Naturexemplare.

Als ausgebildeter Arzt und zu Beginn seiner Praxis war Linnaeus in den Jahren 1739-1741 als praktizierender Arzt in Stockholm äußerst beliebt und war gleichzeitig Leiter des Admiralitätskrankenhauses. Mit dem Umzug nach Uppsala hätte er fast die Arztpraxis aufgegeben. Als Professor, der drei medizinische Kurse unterrichtete, war er äußerst beliebt. Diese Kurse sind „Materia medica“ („Die Lehre von den Heilmitteln“), „Semiotica“ („Semiologia“ – „Die Lehre von den Krankheitszeichen“) und „Diaeta naturalis“ („Die Lehre von der Ernährung“).

In Verbindung mit der Lektüre dieser Kurse schrieb Linnaeus detaillierte Studienführer. Die Materia medica wurde bereits früher ausführlich besprochen, und hier genügt es, daran zu erinnern, dass dieses Werk von Linné (1749) zu einem klassischen Leitfaden der Pharmakologie wurde.

Genera Morborum (Generationen von Krankheiten, 1759) ist eine Klassifikation von Krankheiten nach ihren Symptomen. Die Grundlage der Klassifikation wurde von Linnaeus der Arbeit des französischen Arztes und Naturforschers Sauvage entlehnt, etwas überarbeitet und erweitert. Insgesamt wurden hier elf Krankheitsklassen aufgestellt. Der Zweck dieses Buches ist es, eine Anleitung zum Erkennen von Krankheiten an ihrer äußeren Manifestation zu geben.

In dem von Linné sehr geschätzten Buch Clavis Medicinae duplex (Doppelschlüssel zur Medizin, 1766) wird eine Zusammenfassung seiner Vorlesungen und Daten zur allgemeinen Pathologie und Therapie vorgelegt.

Linnés Vorlesungen über Diätetik waren besonders erfolgreich, und dieser Kurs selbst war vielleicht sein Favorit. Von ihm bereits 1734 in Form von Notenentwürfen begonnen, wurde es über Jahrzehnte immer weiter ergänzt und erweitert. Diese Vorträge wurden zu Linnés Lebzeiten nicht veröffentlicht. Der Erfolg des Kurses bei den Studenten mag auch darauf zurückzuführen sein, dass der Professor neben der Erläuterung der Regeln der therapeutischen Ernährung und allem, was dazu gehört, viele sanitäre und hygienische Informationen, Ratschläge und rein praktische Anweisungen dazu gegeben hat Alltagsleben, usw.

Linnés persönlicher Verdienst in der praktischen Medizin war die Einführung bestimmter pflanzlicher Heilmittel in die medizinische Praxis, die teilweise in den modernen Arzneibüchern erhalten sind, sowie die Entwicklung einer Methode zur Bekämpfung von Bandwürmern.

Wenn man über die Bedeutung von Linnés Tätigkeit als Arzt spricht, kann man nicht umhin, darauf hinzuweisen, was normalerweise mit seinem Namen verbunden ist - der Beginn der Erforschung von Tierkrankheiten. Schon während der Lapplandreise achtete Linné darauf, da er sich für Schäden an der Haut von Hirschen interessierte. Einer seiner Schüler wurde später der erste Tierarzt in Schweden.

Abschließend ist festzuhalten, dass Linné mit seinen Reformen und seinem ordnenden Einfluss jahrzehntelang die Entwicklung der wichtigsten Richtungen in Botanik und Zoologie bestimmte.

Carl von Linné

Karl von Linné (1707-1778), schwedischer Naturforscher, Schöpfer des Systems der Flora und Fauna, erster Präsident der Schwedischen Akademie der Wissenschaften (seit 1739), ausländisches Ehrenmitglied der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften (1754). Er wandte erstmals konsequent die binäre Nomenklatur an und baute die erfolgreichste künstliche Klassifikation von Pflanzen und Tieren, beschrieben ca. 1500 Pflanzenarten. Er befürwortete die Permanenz der Arten und den Kreationismus. Autor von "Das System der Natur" (1735), "Philosophie der Botanik" (1751) usw.

Linnaeus Carl (1707-78) - Schwedischer Naturforscher, formulierte die Grundlagen der Pflanzensystematik, deren Schaffung sein wichtigstes wissenschaftliches Verdienst ist. Trotz der Tatsache, dass dieses System künstlich war, behielt das von Linné eingeführte binomische Benennungsprinzip seine Bedeutung und wurde allgemein akzeptiert. Unterstützer sein Kreationismus, schlug Linné auch einen hybriden Ursprung einiger Formen vor und erlaubte eine begrenzte Variabilität von Arten unter dem Einfluss ihrer Existenzbedingungen.

Philosophisches Wörterbuch. Ed. ES. Frolova. M., 1991, p. 222.

Linnaeus (Linne, Linnaeus), Karl (1707-1778) - Schwedischer Naturforscher und Naturforscher. Geboren in Roskhult. Ausgebildet an der Universität Uppsala. Von 1741 bis zu seinem Lebensende lehrte er eine Reihe biologischer und medizinischer Disziplinen und leitete die Abteilung an dieser Universität. Die Botanik stand im Mittelpunkt von Linnés wissenschaftlichen Interessen, aber er befasste sich mit einem breiten Spektrum naturwissenschaftlicher Themen – Zoologie, Bergbau und Mineralogie, Medizin usw. Linnés Hauptverdienst war die Schaffung von Klassifikationssystemen für Pflanzen und Tiere. Die erste Präsentation davon wird von Linnaeus in dem Buch "The System of Nature" präsentiert.

Philosophisches Wörterbuch / Hrsg.-comp. S. Ya. Podoprigora, A. S. Podoprigora. - Hrsg. 2., sr. - Rostov n / a: Phoenix, 2013, S. 193.

berühmter Naturforscher

Carl von Linné, der berühmte Naturforscher, wurde am 13. Mai 1707 in Schweden im Dorf Rozgult geboren. Er stammte aus einfachen Verhältnissen, seine Vorfahren waren einfache Bauern; Vater, Nil Linneus, war ein Dorfpriester. Mein Vater war ein großer Liebhaber von Blumen und Gartenarbeit; im malerischen Stenbroghult legte er einen Garten an, der bald der erste in der ganzen Provinz wurde. Dieser Garten und die Studien seines Vaters spielten natürlich eine bedeutende Rolle in der spirituellen Entwicklung des späteren Begründers der wissenschaftlichen Botanik. Dem Jungen wurde eine besondere Ecke im Garten gegeben, mehrere Betten, wo er als vollkommener Meister galt; Sie wurden so genannt - "Karls Garten".

Als der Junge zehn Jahre alt war, wurde er auf eine Grundschule in der Stadt Vexie geschickt.

Nach dem Abitur tritt Karl in die Universität Lund ein, wechselt aber bald von dort zu einer der renommiertesten Universitäten Schwedens - Uppsala.

24. Juni 1735 auf dem Universitätscampus von Garderwick, in Holland Linnaeus bestand die Prüfung und verteidigte eine Dissertation zu einem medizinischen Thema – über Fieber, die er in Schweden schrieb. Zur gleichen Zeit erstellte und druckte Linné den ersten Entwurf seines Werkes, der den Grundstein für eine systematische Zoologie legte. Dies war die erste Ausgabe seines Systema naturae. In seinen neuen Werken, die 1736-1737 veröffentlicht wurden, waren seine wichtigsten und fruchtbarsten Ideen bereits in einer mehr oder weniger fertigen Form enthalten: ein System von Gattungs- und Artnamen, verbesserte Terminologie, ein künstliches System des Pflanzenreiches.

Zu dieser Zeit erhielt er ein Angebot, der Leibarzt von George Cliffort mit einem Gehalt von 1000 Gulden und einer vollen Zulage zu werden. Clifffort war einer der Direktoren der East India Company und Bürgermeister von Amsterdam. Er war ein begeisterter Gärtner und Botaniker. Auf seinem Anwesen befand sich ein in Holland berühmter Garten, in dem er Pflanzen aus Südeuropa, Asien, Afrika und Amerika kultivierte und akklimatisierte.

1739 wies ihm der schwedische Landtag 100 Dukaten jährlichen Unterhalt mit der Verpflichtung zu, Botanik und Mineralogie zu lehren. Gleichzeitig wurde ihm der Titel „Königlicher Botaniker“ verliehen. Linné war an der Gründung der Stockholmer Akademie der Wissenschaften beteiligt und war deren erster Präsident. 1742 wurde Linné Professor für Botanik an seiner Heimatuniversität. Der Wissenschaftler kaufte sich ein kleines Anwesen in der Nähe von Uppsala Gammarba, wo er in den letzten 15 Jahren seines Lebens die Sommer verbrachte. Er beschrieb alle damals bekannten Heilpflanzen und untersuchte die Wirkung von daraus hergestellten Arzneimitteln. Zu dieser Zeit erfand er das Thermometer mit der Celsius-Temperaturskala.

Das Hauptwerk „Das System der Pflanzen“ dauerte ganze 25 Jahre, und erst 1753 veröffentlichte Linné sein Hauptwerk.

Zu der Zeit, als Linné seine Arbeit begann, befand sich die Zoologie in einer Zeit außergewöhnlicher Vorherrschaft der Systematik. Die Aufgabe, die sie sich damals stellte, war es, alle auf der Erde lebenden Tierrassen kennenzulernen, ohne Rücksicht auf ihren inneren Aufbau und auf die Verbindung der einzelnen Formen untereinander. Die Beschreibungen, die der Autor von neuen Tieren oder Pflanzen gab, waren normalerweise ungenau. Der zweite Hauptmangel der damaligen Wissenschaft war die fehlende Klassifizierung.

Der Wissenschaftler schlug eine binäre Nomenklatur vor - ein System zur wissenschaftlichen Benennung von Pflanzen und Tieren. Basierend auf den strukturellen Merkmalen teilte er alle Pflanzen in 24 Klassen ein, wobei er auch einzelne Gattungen und Arten hervorhob. Jeder Name musste aus zwei Wörtern bestehen - generischen und spezifischen Bezeichnungen.

Linné war der erste, der eine streng definierte, präzise Sprache und eine präzise Definition von Merkmalen in die Wissenschaft einführte. In seinem Werk "Fundamental Botany", das während seines Lebens mit Cliffort in Amsterdam veröffentlicht wurde und das Ergebnis einer siebenjährigen Arbeit war, werden die Grundlagen der botanischen Terminologie skizziert, die er zur Beschreibung von Pflanzen verwendete.

Später wendete Linné sein Prinzip auf die Klassifizierung der gesamten Natur an, insbesondere auf Mineralien und Gesteine. Er war auch der erste Wissenschaftler, der Menschen und Affen als dieselbe Tiergruppe, die Primaten, einordnete. Als Ergebnis seiner Beobachtungen hat der Naturforscher ein weiteres Buch zusammengestellt - "Das System der Natur".

Die letzten Lebensjahre von Linné waren von Altersschwäche und Krankheit überschattet. Er starb am 10. Januar 1778 im Alter von 71 Jahren.

Verwendete Materialien von der Website http://100top.ru/encyclopedia/

Schwedischer Naturforscher

LINNEUS, CARL (Linnaeus, Carolus, auch Linn, Carl von) (1707–1778), schwedischer Naturforscher, „Vater der modernen botanischen Systematik“ und Schöpfer der modernen biologischen Nomenklatur. Geboren am 23. Mai 1707 in Roshult in der Provinz Småland in der Familie eines Dorfpfarrers. Seine Eltern wollten, dass Karl Geistlicher wird, aber seit seiner Jugend war er fasziniert von der Naturkunde, insbesondere der Botanik. Diese Studien wurden von einem örtlichen Arzt angeregt, der Linné riet, den Beruf eines Arztes zu wählen, da Botanik zu dieser Zeit als Teil der Pharmakologie galt. 1727 trat Linnaeus in die Universität Lund ein und wechselte im folgenden Jahr an die Universität Uppsala, wo der Unterricht in Botanik und Medizin besser platziert war. In Uppsala lebte und arbeitete er mit Olaf Celsius, einem Theologen und Hobby-Botaniker, der zur Vorbereitung des Buches Biblische Botanik (Hierobotanicum), einer Liste von in der Bibel erwähnten Pflanzen, beitrug. 1729 schrieb Linnaeus als Neujahrsgeschenk an Celsius einen Aufsatz Einführung in die Pflanzenverlobung (Praeludia sponsalorum plantarun), in dem er ihren sexuellen Prozess poetisch beschrieb. Diese Arbeit erfreute nicht nur Celsius, sondern weckte auch das Interesse von Lehrenden und Studierenden der Universität. Sie legte den Hauptbereich zukünftiger Interessen von Linné fest - die Klassifizierung von Pflanzen nach ihren Fortpflanzungsorganen. Nachdem er seine Dissertation verteidigt hatte, wurde Linnaeus 1731 Assistent des Professors für Botanik O. Rudbek. BEI nächstes Jahr machte eine Reise nach Lappland. Drei Monate lang wanderte er durch das damals noch wilde Land und sammelte Pflanzenproben. Die Uppsala Scientific Society, die diese Arbeit gesponsert hat, veröffentlichte nur einen kurzen Bericht darüber - Flora Lapponica. Linnés ausführliches Werk über die Pflanzen Lapplands wurde erst 1737 veröffentlicht, und sein lebhaft geschriebenes Tagebuch über das Leben der Expedition Lapplands (Lachesis Lapponica) wurde nach dem Tod des Autors in lateinischer Übersetzung veröffentlicht. In den Jahren 1733–1734 hielt Linné Vorlesungen und wissenschaftliche Arbeiten an der Universität, schrieb eine Reihe von Büchern und Artikeln. Die Fortsetzung einer medizinischen Karriere erforderte jedoch traditionell einen Abschluss im Ausland. 1735 trat er in die Universität Harderwijk in Holland ein, wo er bald in Medizin promovierte. In Holland kam er dem berühmten Leidener Arzt G. Boerhaave nahe, der Linnaeus dem Amsterdamer Bürgermeister Georg Klifort empfahl, einem leidenschaftlichen Gärtner, der zu dieser Zeit eine prächtige Sammlung exotischer Pflanzen gesammelt hatte. Cliffort machte Linnaeus zu seinem Leibarzt und wies ihn an, die von ihm gezüchteten Exemplare zu identifizieren und zu klassifizieren. Das Ergebnis war die ausgezeichnete Abhandlung Cliffort's Garden (Hortus Clifortianus), die 1737 veröffentlicht wurde.

In den Jahren 1736-1738 wurden die ersten Ausgaben vieler Werke von Linné in Holland veröffentlicht: 1736 - das System der Natur (Systema naturae), die Botanische Bibliothek (Bibliotheca botanica) und die Grundlagen der Botanik (Fundamenta botanica); 1737 - Kritik an Botanik (Critica botanica), Pflanzengattungen (Genera plantarum), Flora Lapplands (Flora Lapponica) und Clifffort Garden (Hortus Cliffortianus); 1738 - Pflanzenklassen (Classes plantarum), Sammlung von Gattungen (Corollarium generum) und Sexualmethode (Methodus sexualist). Darüber hinaus gab Linné 1738 ein Buch über Fisch-Ichthyologia (Ichthyologia) heraus, das nach dem Tod seines Freundes Peter Artedi unvollendet blieb. Botanische Werke, insbesondere Pflanzengattungen, bildeten die Grundlage der modernen Pflanzentaxonomie. Darin beschrieb und wendete Linné ein neues Klassifikationssystem an, das die Definition von Organismen stark vereinfachte. Bei seiner Methode, die er "sexuell" nannte, lag der Schwerpunkt auf der Struktur und Anzahl der Fortpflanzungsstrukturen von Pflanzen, d.h. Staubblätter (männliche Organe) und Stempel (weibliche Organe). Obwohl die linnäische Klassifikation weitgehend künstlich ist, war sie für alle damals existierenden Systeme so praktisch, dass sie bald allgemeine Akzeptanz fand. Ihre Regeln waren so einfach und klar formuliert, dass sie Naturgesetze zu sein schienen, und Linné selbst betrachtete sie natürlich auch als solche. Seine Ansichten über den sexuellen Prozess in Pflanzen, obwohl nicht originell, fanden jedoch auch ihre Kritik: Einige beschuldigten Linné der Unmoral, andere des übermäßigen Anthropomorphismus.

Ein noch kühneres Werk als botanische Werke war das berühmte System der Natur. Seine erste Auflage von etwa einem Dutzend gedruckter Blätter, die eine grobe Gliederung des geplanten Buches darstellte, war ein Versuch, alle Schöpfungen der Natur – Tiere, Pflanzen und Mineralien – in Klassen, Ordnungen, Gattungen und Arten einzuordnen und auch festzulegen Regeln für ihre Identifizierung. Korrigierte und erweiterte Ausgaben dieser Abhandlung erschienen zu Linnés Lebzeiten 12 Mal und wurden nach seinem Tod mehrmals nachgedruckt.

1738 besuchte Linné im Auftrag von Cliffort die botanischen Zentren Englands. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits internationale Anerkennung unter Naturforschern erlangt und Einladungen zur Arbeit in Holland und Deutschland erhalten. Linnaeus entschied sich jedoch, nach Schweden zurückzukehren. 1739 eröffnete er eine Arztpraxis in Stockholm und studierte weiterhin Naturgeschichte. 1741 wurde er Professor für Medizin an der Universität Uppsala, 1742 wurde er dort auch Professor für Botanik. In den folgenden Jahren lehrte und verfasste er hauptsächlich wissenschaftliche Arbeiten, unternahm aber gleichzeitig mehrere wissenschaftliche Expeditionen in wenig erforschte Gebiete Schwedens und veröffentlichte jeweils einen Bericht. Linnés Enthusiasmus, sein Ruhm und vor allem seine Fähigkeit, andere mit dem Wunsch zu infizieren, nach etwas Neuem zu suchen, zogen viele Anhänger an ihn. Er sammelte ein riesiges Herbarium und eine Pflanzensammlung. Sammler aus aller Welt schickten ihm Exemplare unbekannter Lebewesen, deren Funde er in seinen Büchern beschrieb.

1745 veröffentlicht Linnaeus Flora of Sweden (Flora Suecica), 1746 - Fauna of Sweden (Fauna Suecica), 1748 - Uppsala Garden (Hortus Upsaliensis). In Schweden und im Ausland erscheinen immer mehr Ausgaben des Systems of Nature. Einige von ihnen, insbesondere die sechste (1748), die zehnte (1758) und die zwölfte (1766), ergänzten die vorherigen erheblich. Die berühmte 10. und 12. Auflage wurden zu mehrbändigen Enzyklopädien, nicht nur ein Versuch, Naturobjekte zu klassifizieren, sondern auch kurze Beschreibungen zu geben, d.h. Besonderheiten aller damals bekannten Tier-, Pflanzen- und Mineralienarten. Ein Artikel über jede Art wurde mit Informationen über ihre geografische Verbreitung, ihren Lebensraum, ihr Verhalten und ihre Sorten ergänzt. Die 12. Ausgabe war die vollständigste, aber die 10. wurde die wichtigste. Ab dem Zeitpunkt seiner Veröffentlichung wurde die Priorität der modernen zoologischen Nomenklatur festgelegt, da Linné in diesem Buch erstmals allen ihm bekannten Tierarten doppelte (binäre oder binomiale) Namen gab. 1753 vollendete er sein großes Werk Pflanzenarten (Species plantarum); es enthielt Beschreibungen und binäre Namen aller Pflanzenarten, die die moderne botanische Nomenklatur bestimmten. In dem 1751 veröffentlichten Buch Philosophie der Botanik (Philosophia botanica) skizzierte Linné aphoristisch die Prinzipien, die ihn beim Studium der Pflanzen leiteten. Der deutsche Schriftsteller, Denker und Naturforscher Goethe gestand: „Außer Shakespeare und Spinoza hatte Linné den stärksten Einfluss auf mich.“

Die Bedeutung von Linné und das binäre System der biologischen Nomenklatur. Linnaeus ist Autor von über 180 Büchern und zahlreichen Artikeln, hauptsächlich über Naturgeschichte und Medizin. Für seine Zeitgenossen waren Listen, Klassifikationen und Beschreibungen der damals bekannten Pflanzen und Tiere von größter Bedeutung. Er systematisierte die verstreuten und oft widersprüchlichen Daten früherer Autoren und beschrieb selbst eine Vielzahl neuer Arten. Seine Veröffentlichungen regten zu weiterer Forschung an, da sie es den Wissenschaftlern ermöglichten, das Bekannte vom Unbekannten klar zu unterscheiden.

Moderne Naturforscher sehen in Linné vor allem den Begründer des heute weltweit anerkannten binären Systems der wissenschaftlichen Nomenklatur. Das binäre System geht davon aus, dass jede Pflanzen- und Tierart einen eindeutigen wissenschaftlichen Namen hat, der nur ihr gehört (Binomen), bestehend aus nur zwei Wörtern (lateinisch oder latinisiert). Der erste von ihnen ist ein generischer Name – gebräuchlich für eine ganze Gruppe eng verwandter Arten, die eine biologische Gattung bilden. Das zweite, das spezifische Epitheton, ist ein Adjektiv oder Substantiv (im Genitiv oder in der Anwendungsfunktion), das sich nur auf eine Art einer bestimmten Gattung bezieht. So heißen Löwe und Tiger der Gattung „Katzen“ (Felis) Felis leo bzw. Felis tigris, und der Wolf aus der Gattung Hund (Canis) heißt Canis lupus. Die Einfachheit und Klarheit eines solchen Systems, das gleichzeitig die Verwandtschaft und Art-Einzigartigkeit von Organismen bestimmt, führte zusammen mit der Autorität von Linnaeus selbst, einem anerkannten Spezialisten für die Identifizierung lebender Formen, zur universellen Anerkennung der von ihm vorgeschlagenen binären Namen. Fairerweise sollte angemerkt werden, dass sie zuvor von einigen anderen Autoren verwendet wurden, jedoch nicht systematisch. Obwohl Linnaeus viele von ihnen in seine Schriften aufgenommen hat, gelten die Artnamen in seinen Pflanzenarten (1753) und System of Nature (1758) als genau "linnäisch", da das binäre System in diesen Büchern erstmals seine konsequente Verkörperung fand.

Es ist merkwürdig, dass Linné selbst dem binären System keine große Bedeutung beimaß. Er betonte das Polynom, d.h. wortreiche Namensbeschreibung, und das entsprechende Binomen selbst betrachtet einen einfachen Namen (nomen trivialis), der keinen wissenschaftlichen Wert hat und nur das Auswendiglernen der Art erleichtert.

Das linnäische Klassifikationssystem wurde daraufhin grundlegend überarbeitet, seine Grundprinzipien jedoch beibehalten. Seine Vorstellungen über die taxonomischen Beziehungen von Organismen sind alles andere als modern, da sie auf sehr begrenzten Tatsachendaten und veralteten philosophischen Konzepten beruhen. Er schlug seine Klassifizierung lange vor dem Aufkommen von Darwins Evolutionstheorie vor, die festlegte, dass die biologische Systematik den konsistenten Ursprung verschiedener Formen von Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren widerspiegeln sollte. Vergleichende Anatomie und Morphologie im 18. Jahrhundert. gerade im Entstehen begriffen, Paläontologie als Wissenschaft existierte nicht, und niemand dachte auch nur an Genetik. Die Klassifizierung der zu seiner Zeit gesammelten Fakten durch Linné wurde jedoch zur Grundlage, auf der das Gebäude der modernen Biologie wuchs.

Es werden Materialien der Enzyklopädie „The World Around Us“ verwendet

Literatur:

Linnaeus K. Das System der Natur. Das Tierreich, Kapitel 1–2. St. Petersburg, 1804–1805

Bobrov E.G. Carl von Linné, 1707-1778. L., 1970

Linnaeus K. Philosophie der Botanik. M., 1989

Linné wurde 1707 in der Ortschaft Roshult in Südschweden in der Familie eines Dorfpfarrers geboren, der ein kleines Holzhaus und einen Garten besaß, in dem Karl zum ersten Mal mit der reichen Pflanzenwelt in Berührung kam. Er sammelte sie, sortierte, trocknete und legte Herbarien an. Karl erhielt seine Grundschulbildung an einer örtlichen Schule (Lehrer hielten ihn für ein inkompetentes Kind).

Die Eltern schickten ihren Sohn in der Hoffnung auf eine medizinische Ausbildung an die Universität Lund. Ein Jahr später zog Linné nach Uppsala und erhielt hier eine höhere botanische Ausbildung. Die Royal Society in Schweden schickte Linnaeus nach Lappland wissenschaftliche Expedition. Von dort brachte Linné eine riesige Sammlung von Pflanzen, Tieren und Mineralien mit. Das Ergebnis dieser Reise war Linnés erstes botanisches Werk, The Flora of Lappland. Jedoch der Ruhm des großen Wissenschaftlers Linnaeus gewann mit einem kleinen Werk (12 Seiten) mit dem Titel „Das System der Natur“, das er 1735 in Leiden (Holland) veröffentlichte.

Linné klassifiziert die organische Welt- Jedes Tier und jede Pflanze erhielt zwei lateinische Namen: der erste bedeutete Gattung, zweite - Aussicht. Das Konzept einer Art als Summe von Individuen, die sich nicht mehr voneinander unterscheiden als die Kinder derselben Eltern, wurde von John Ray (1627-1705) und Linnaeus in die Biologie eingeführt identifizierte alle Pflanzen und alle damals bekannten Tiere. Linnaeus' Ansichten waren statisch.

Nach seinem Medizinstudium in Hartkali (Holland) verbrachte Linnaeus zwei Jahre in Leiden. Hier reifte er genial Vorstellungen einer systematischen Ordnung der Klassifikationsprinzipien in allen drei Naturreichen. In Holland veröffentlichte er seine wichtigsten Werke. Es sollte jedoch beachtet werden, dass in der Klassifikation der organischen Welt der wichtigste Platz von "Systemen der Natur" (in der Zoologie) und "Pflanzenarten" (in der Botanik) eingenommen wurde. In der zweiten Ausgabe des Buches (1761) wurden 1260 Gattungen und 7540 Pflanzenarten beschrieben, wobei die Sorten separat identifiziert wurden.

Linné teilte die Pflanzen in 24 Klassen ein. Er erkannte die Existenz von Geschlecht in Pflanzen und stützte seine als sexuell (Geschlecht) bezeichnete Klassifikation auf die charakteristischen Merkmale von Staubblättern und Stempeln.

Durch die Art der Struktur der weiblichen Organe Pflanzen - Stempel Linnaeus Klassen in Gruppen eingeteilt. Das linnäische System war künstlich: Pflanzen gehörten aufgrund einzelner Zeichen zu der einen oder anderen Gruppe, was zu vielen Fehlern führte. Die wichtigsten Verdienste von Linné sind:

• Erstellung einer binären Nomenklatur,
• Verbesserung und "Standardisierung" der botanischen Terminologie.

Anstelle der bisherigen umständlichen Definitionen führte Linné kurze und klare Definitionen ein, die eine Liste von Pflanzenmerkmalen in einer bestimmten Reihenfolge enthielten.

Er unterschied die folgenden systematischen Kategorien von Lebewesen, die einander untergeordnet sind: Klassen, Ordnungen, Gattungen, Arten, Varietäten. Linné war sich der Künstlichkeit seines Systems bewusst, der Konventionalität der Klassifikation nach willkürlich gewählten Merkmalen. Streben nach Perfektion, stellte Linné vor eine andere Klassifizierung. Er verteilte alle Pflanzen auf Bestellung (besser gesagt Familien) was ihm selbstverständlich erschien.

Nach mehreren wissenschaftlichen Reisen ließ sich Linné in Uppsala nieder. Hier wurde er 1742 zum Lehrer an der Abteilung für Botanik der Universität ernannt. Studenten aus aller Welt begannen zu ihm zu kommen, die Vorlesungen hören wollten. Eine besondere Rolle im Unterricht spielte der Botanische Garten der Universität, in dem Linné über 3.000 verschiedene Pflanzen aus aller Welt sammelte. Später wurde dieser Garten auch zum Zoologischen Garten der Universität. 1751 verfasste Linné ein Lehrbuch mit dem Titel „Philosophie der Botanik“. Neben mehreren Hauptwerken veröffentlichte er eine Vielzahl von Artikeln in den Zeitschriften verschiedener wissenschaftlicher Gesellschaften in Stockholm, Uppsala, St. Petersburg, London und anderen Städten.

1762 wurde Linné in die Akademie der Wissenschaften in Paris aufgenommen.

So war Linné der Erste, der eine genaue Beschreibung der Arten und Gattungen von 10.000 Pflanzen gab, machte auf das Phänomen der Bewegung von Blüten und Blättern in Pflanzen aufmerksam, obwohl er nicht versuchte, seine Mechanik in irgendeiner Weise zu erklären; erstellt, obwohl künstlich, aber ein einfaches System der Klassifizierung des Pflanzenreichs, basierend auf der Größe und Anordnung der Staubblätter und Stempel der Blume.

Die von Linné angenommene Klassifikation hat internationale Anerkennung gefunden.

Der Wissenschaftler war jedoch kein Unterstützer Evolutionäre Richtung in der Biologie. In Übereinstimmung mit der biblischen Legende behauptete er, dass die ersten Organismenpaare, die sich im Laufe der Zeit auf der ganzen Erde ausbreiteten und vermehrten, auf einer paradiesischen Insel entstanden seien. Anfangs glaubte er, dass jede Art seit dem Tag der Schöpfung unverändert blieb, aber später Linnaeus bemerkten, dass durch die Kreuzung von Organismen neue Arten entstehen können. Trotzdem argumentierte Linnaeus, dass jede Art von Argumentation über die Variabilität der Arten eine Abkehr von religiösen Dogmen sei und verwerflich sei. So stützte Linné seine künstliche Einteilung des Pflanzenreichs auf Die Theorie der Unveränderlichkeit der Arten.

Obwohl Linné kein Evolutionist war, wurde die von ihm geschaffene statische Systematik der organischen Welt zum Eckpfeiler in der Entwicklung der Naturwissenschaften.

Die Doppelnamen von Pflanzen und Tieren haben nicht nur das Chaos in der Klassifizierung von Fauna und Flora gestrafft, sondern sich im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Mittel zur Bestimmung der Verwandtschaft entwickelt. bestimmte Typen. Damit spielte die linnäische Klassifikation eine herausragende Rolle in der Evolutionstheorie.

Leben und Werk Carl von Linnés.

Linnaeus (Linne, Linnaeus) Karl (23. Mai 1707, Roshuld - 10. Januar 1778, Uppsala), schwedischer Naturforscher, Mitglied der Pariser Akademie der Wissenschaften (1762). Weltberühmt wurde er durch das von ihm geschaffene System der Flora und Fauna. Geboren in der Familie eines Dorfpfarrers. Studierte Natur- und Medizinwissenschaften an den Universitäten Lund (1727) und Uppsala (seit 1728). 1732 unternahm er eine Reise nach Lappland, aus der das Werk „Flora of Lappland“ (1732, Gesamtausgabe 1737) hervorging. 1735 zog er in die Stadt Hartekamp (Holland), wo er den Botanischen Garten leitete; verteidigte seine Doktorarbeit „Eine neue Hypothese des intermittierenden Fiebers“. Im selben Jahr veröffentlichte er das Buch „Das System der Natur“ (zu seinen Lebzeiten in 12 Auflagen erschienen). Ab 1738 war er als Arzt in Stockholm tätig; 1739 leitete er das Marinelazarett, erwarb das Recht, Leichen zu sezieren, um die Todesursache festzustellen. Beteiligte sich an der Gründung der Schwedischen Akademie der Wissenschaften und wurde ihr erster Präsident (1739). Seit 1741 Leiter der Abteilung an der Universität Uppsala, wo er Medizin und Naturwissenschaften lehrte.

Das von Linné geschaffene System der Flora und Fauna vervollständigte die enorme Arbeit der Botaniker und Zoologen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Einer der Hauptverdienste von Linné ist, dass er im "System der Natur" die sogenannte binäre Nomenklatur anwendete und einführte, wonach jede Art mit zwei lateinischen Namen bezeichnet wird - Gattung und Art. Linné definierte den Begriff „Art“ sowohl anhand morphologischer (Ähnlichkeit innerhalb der Nachkommen einer Familie) als auch physiologischer (Vorhandensein fruchtbarer Nachkommen) Kriterien und stellte eine klare Unterordnung zwischen systematischen Kategorien her: Klasse, Ordnung, Gattung, Art, Variation.

Linné stützte die Klassifikation der Pflanzen auf die Anzahl, Größe und Anordnung der Staubblätter und Stempel einer Blüte sowie auf das Zeichen der Ein-, Zwei- oder Mehrfachhomogenität der Pflanze, da er der Meinung war, dass dies die Fortpflanzungsorgane sind wichtigsten und beständigsten Körperteile in Pflanzen. Basierend auf diesem Prinzip teilte er alle Pflanzen in 24 Klassen ein. Durch die Einfachheit der von ihm verwendeten Nomenklatur wurde die beschreibende Arbeit erheblich erleichtert, die Arten erhielten eindeutige Merkmale und Namen. Linné selbst entdeckte und beschrieb etwa 1.500 Pflanzenarten.

Linné teilte alle Tiere in 6 Klassen ein:

1. Säugetiere 4. Fisch

2. Vögel 5. Würmer

3. Amphibien 6. Insekten

Die Klasse der Amphibien umfasste Amphibien und Reptilien, und er schrieb der Klasse der Würmer alle Formen von Wirbellosen zu, die zu seiner Zeit bekannt waren, mit Ausnahme von Insekten. Einer der Vorteile dieser Einteilung ist, dass der Mensch in das System des Tierreichs aufgenommen und der Klasse der Säugetiere, der Ordnung der Primaten, zugeordnet wurde. Die von Linné vorgeschlagenen Klassifikationen von Pflanzen und Tieren sind aus heutiger Sicht künstlich, da sie auf einer kleinen Anzahl willkürlich genommener Zeichen beruhen und nicht die tatsächliche Beziehung zwischen verschiedenen Formen widerspiegeln. Ausgehend von nur einem gemeinsamen Merkmal - der Struktur des Schnabels - versuchte Linné also, ein "natürliches" System aufzubauen, das auf der Gesamtheit vieler Merkmale basiert, erreichte jedoch nicht das Ziel.

Linné war gegen die Idee einer wahren Entwicklung der organischen Welt; Er glaubte, dass die Anzahl der Arten konstant bleibt, sich mit der Zeit ihrer "Erschaffung" nicht änderte und daher die Aufgabe der Systematik darin besteht, die vom "Schöpfer" festgelegte Ordnung in der Natur aufzudecken. Die große Erfahrung, die Linné gesammelt hat, seine Bekanntschaft mit Pflanzen aus verschiedenen Gegenden, musste jedoch seine metaphysischen Ideen erschüttern. In seinen letzten Schriften schlug Linnaeus in einer sehr vorsichtigen Form vor, dass alle Arten derselben Gattung ursprünglich eine Art seien, und ließ die Möglichkeit zu, dass neue Arten aus Kreuzungen zwischen bereits existierenden Arten entstehen.

Linné klassifizierte auch Böden und Mineralien, menschliche Rassen, Krankheiten (nach Symptomen); entdeckte die giftigen und heilenden Eigenschaften vieler Pflanzen. Linnaeus ist Autor einer Reihe von Werken, hauptsächlich in Botanik und Zoologie sowie auf dem Gebiet der theoretischen und praktischen Medizin („Medicinal Substances“, „Generations of Diseases“, „Key to Medicine“).

Die Bibliotheken, Manuskripte und Sammlungen von Linné wurden von seiner Witwe an den englischen Botaniker Smith verkauft, der (1788) in London die Linnean Society gründete, die noch heute als eines der größten wissenschaftlichen Zentren besteht.

6. Linné und die Moderne
7. Hauptwerke
8. Carl von Linné in Literatur, Kunst, Philatelie
9.

Nomina si nescis periit
et cognitio rerum.
Wenn Sie die Namen nicht kennen
auch das Wissen um die Dinge wird sterben.

Carl von Linné

Linné legte den Grundstein für die moderne Binomialnomenklatur, indem er die sogenannten Nomina Trivialia in die Praxis der Taxonomie einführte, die später als spezifische Epitheta in den Binomialnamen lebender Organismen verwendet wurden. Die Methode, einen wissenschaftlichen Namen für jede der von Linné eingeführten Arten zu bilden, wird noch heute verwendet. Die Verwendung des lateinischen Namens aus zwei Wörtern - dem Namen der Gattung, dann dem Artnamen - ermöglichte die Trennung der Nomenklatur von der Taxonomie.

Carl von Linné ist der Autor der erfolgreichsten künstlichen Klassifizierung von Pflanzen und Tieren, die zur Grundlage für die wissenschaftliche Klassifizierung lebender Organismen geworden ist. Er teilte die natürliche Welt in drei „Reiche“ ein: mineralisch, pflanzlich und tierisch, wobei er vier Ebenen verwendete: Klassen, Ordnungen, Gattungen und Arten.

Beschrieben etwa eineinhalb tausend neue Pflanzenarten und eine große Anzahl von Tierarten.

Zum Teil verdankt Linné der Menschheit die aktuelle Celsius-Skala. Ursprünglich hatte die Skala des Thermometers, erfunden von Linnaeus' Kollege an der Universität Uppsala, Professor Anders Celsius, null am Siedepunkt von Wasser und 100 Grad am Gefrierpunkt. Linné, der Thermometer zur Messung der Bedingungen in Gewächshäusern und Gewächshäusern verwendete, fand dies unbequem und „drehte“ 1745, nach dem Tod von Celsius, die Waage um.

Linnaeus-Sammlung

Carl von Linné hinterließ eine riesige Sammlung, die zwei Herbarien, eine Muschelsammlung, eine Insektensammlung und eine Mineraliensammlung sowie eine große Bibliothek umfasste. „Dies ist die größte Sammlung, die die Welt je gesehen hat“, schrieb er seiner Frau in einem Brief, den er vermachte, um ihn nach seinem Tod zu veröffentlichen.

Nach langen Familienstreitigkeiten und gegen die Anweisungen von Carl Linnaeus ging die gesamte Sammlung an seinen Sohn Carl Linnaeus Jr., der sie vom Hammarby Museum in sein Haus in Uppsala verlegte und äußerst fleißig daran arbeitete, die darin enthaltenen Gegenstände zu erhalten. Der englische Naturforscher Sir Joseph Banks bot an, die Sammlung zu verkaufen, lehnte dies jedoch ab.

Aber kurz nach dem plötzlichen Tod von Carl Linnaeus Jr. an einem Schlaganfall Ende 1783 schrieb seine Mutter an Banks, dass sie bereit sei, ihm die Sammlung zu verkaufen. Er kaufte es nicht selbst, sondern überzeugte den jungen englischen Naturforscher James Edward Smith davon. Potenzielle Käufer waren auch ein Schüler von Carl von Linné, Baron Claes Alströmer, die russische Kaiserin Katharina die Große und der englische Botaniker John Sibthorp Russian. und andere, aber Smith war schneller: Er genehmigte schnell das ihm zugesandte Inventar und genehmigte den Deal. Wissenschaftler und Studenten der Universität Uppsala forderten die Behörden auf, alles zu tun, um das Erbe von Linnaeus zu Hause zu lassen, aber König Gustav III. Von Schweden war zu dieser Zeit in Italien, und Regierungsbeamte antworteten, dass sie dieses Problem ohne sein Eingreifen nicht lösen könnten. .

Im September 1784 verließ die Sammlung Stockholm auf einer englischen Brigg und wurde bald sicher nach England geliefert. Die Legende, wonach die Schweden ihr Kriegsschiff aussandten, um die englische Brigg abzufangen, die die Linnaeus-Sammlung raubte, hat keine wissenschaftliche Grundlage, obwohl sie in einem Stich aus R. Thorntons Buch "A New Illustration of the Linnaeus System" abgebildet ist.

Die von Smith erhaltene Sammlung umfasste 19.000 Herbarblätter, mehr als dreitausend Insektenexemplare, mehr als anderthalbtausend Muscheln, über siebenhundert Korallenexemplare, zweieinhalbtausend Mineralienexemplare; Die Bibliothek bestand aus zweieinhalbtausend Büchern, über dreitausend Briefen sowie Manuskripten von Carl von Linné, seinem Sohn und anderen Wissenschaftlern.