Kapitel 22

Zusammenfassung

Das Konzept der Persönlichkeitsorientierung und Aktivitätsmotivation. Die wichtigsten Formen der Orientierung: Anziehung, Verlangen, Streben, Interessen, Ideale, Überzeugungen. Der Motivbegriff. Das Problem der Motivation der menschlichen Tätigkeit. Der Bedarfsbegriff. Der Zweck der Aktivität. Die Hauptmerkmale der Motivationssphäre einer Person: Breite, Flexibilität, Hierarchisierung.

Psychologische Motivationstheorien. Das Motivationsproblem in den Werken antiker Philosophen. Irrationalismus. Automatentheorie. Die Rolle der Evolutionstheorie von Ch. Darwin bei der Entwicklung des Problems der menschlichen Verhaltensmotivation. Theorien der Instinkte. Theorie der biologischen Bedürfnisse des Menschen. Verhaltenstheorie der Motivation und Theorie der höheren Nervenaktivität. Klassifikation menschlicher Bedürfnisse aber A. Maslow. Motivationskonzepte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Theorie des Aktivitätsursprungs der Motivationssphäre einer Person A. N. Leonteva.

Die wichtigsten Entwicklungsmuster der Motivationssphäre. Mechanismen zur Entwicklung von Motiven nach A. N. Leontiev. Die Hauptstadien bei der Bildung der Motivationssphäre bei Kindern. Merkmale der ersten Interessen von Kindern. Merkmale der Bildung der Motivationssphäre im Vorschul- und Schulalter. Die Rolle des Spiels bei der Bildung der Motivationssphäre.

Motiviertes Verhalten als Persönlichkeitsmerkmal. Leistungs- und Vermeidungsmotivation. Das Niveau der Ansprüche und des Selbstwertgefühls. Besonderheiten der Manifestation von Zugehörigkeits- und Machtmotiven. Ablehnungsmotiv. prosoziales Verhalten. Aggression und das Motiv der Aggressivität. Arten aggressiver Handlungen nach A. Bandura. Aggressionstendenzen und Aggressionsunterdrückungstendenzen.

22.1. Das Konzept der Persönlichkeitsorientierung und Aktivitätsmotivation

In der häuslichen Psychologie gibt es verschiedene Ansätze zur Erforschung der Persönlichkeit. Trotz der unterschiedlichen Interpretationen der Persönlichkeit wird jedoch in allen Ansätzen die Persönlichkeit als ihr führendes Merkmal unterschieden. Orientierung. Es gibt verschiedene Definitionen dieses Konzepts, zum Beispiel „dynamische Tendenz“ (S. L. Rubinshtein), „sinnbildendes Motiv“ (A. N. Leontiev), „dominante Einstellung“ (V. N. Myasishchev), „Hauptlebensorientierung“ (B . G. Ananiev), "die dynamische Organisation der wesentlichen Kräfte des Menschen" (A. S. Prangishvnli).

Am häufigsten wird in der wissenschaftlichen Literatur unter Direktionalität verstanden eine Reihe stabiler Motive, die die Aktivität des Individuums leiten und relativ unabhängig von der aktuellen Situation sind.

Dabei ist zu beachten, dass die Orientierung des Einzelnen immer gesellschaftlich bedingt ist und sich im Bildungsprozess herausbildet. Orientierung ist Installationen, die zu Persönlichkeitsmerkmalen geworden sind und sich in Formen wie Anziehung, Verlangen, Streben, Interesse, Neigung, Ideal, Weltanschauung, Überzeugung manifestieren. Darüber hinaus liegen allen Formen der Persönlichkeitsorientierung die Handlungsmotive zugrunde.

512 Vierter Teil. Mentale Eigenschaften der Persönlichkeit

Lassen Sie uns jede der ausgewählten Orientierungsformen kurz in der Reihenfolge ihrer Hierarchie charakterisieren. Zunächst einmal sollte man sich darauf konzentrieren in Behandlung. Es ist allgemein anerkannt, dass Anziehung die primitivste, im Wesentlichen biologische Form der Orientierung ist. Aus psychologischer Sicht ist dies ein seelischer Zustand, der ein undifferenziertes, unbewusstes oder unzureichend bewusstes Bedürfnis ausdrückt. Anziehung ist in der Regel ein vorübergehendes Phänomen, da das darin dargestellte Bedürfnis entweder verblasst oder verwirklicht wird und sich in Begierde verwandelt.

Ein Wunsch - es ist ein bewusstes Bedürfnis und eine Anziehung zu etwas ganz Bestimmtem. Es sollte beachtet werden, dass das Verlangen, wenn es hinreichend bewusst ist, eine motivierende Kraft hat. Es schärft das Bewusstsein für den Zweck des zukünftigen Handelns und die Konstruktion seines Plans. Kennzeichnend für diese Orientierungsform ist das Bewusstsein nicht nur für das eigene Bedürfnis, sondern auch für Möglichkeiten, es zu befriedigen.

Die nächste Form der Direktionalität ist verfolgen. Streben entsteht, wenn die Willenskomponente in die Struktur des Begehrens einbezogen wird. Daher wird der Wunsch oft als klar definierte Motivation für Aktivität angesehen.

prägen am deutlichsten die Ausrichtung der Persönlichkeit von ihr Interessen. Interesse ist eine spezifische Form der Manifestation eines kognitiven Bedürfnisses, das die Orientierung des Individuums an der Verwirklichung der Aktivitätsziele sicherstellt und dadurch zur Orientierung des Individuums in der umgebenden Realität beiträgt. Subjektiv findet sich Interesse in der emotionalen Tonalität, die den Wahrnehmungsprozess oder die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Objekt begleitet. Eines der wichtigsten Merkmale des Interesses ist, dass es, wenn es befriedigt wird, nicht verschwindet, sondern im Gegenteil neue Interessen hervorruft, die einem höheren Niveau kognitiver Aktivität entsprechen.

Interessen sind die wichtigste Motivationskraft für das Wissen um die umgebende Realität. Unterscheiden Sie zwischen direktem Interesse, das durch die Attraktivität des Objekts verursacht wird, und indirektem Interesse am Objekt als Mittel zum Erreichen der Ziele der Aktivität. Ein indirektes Merkmal des sich in Interessen widerspiegelnden Bedürfnisbewusstseins ist die Stabilität der Interessen, die sich in der Dauer ihrer Bewahrung und in ihrer Intensität ausdrückt. Es sollte auch betont werden, dass die Breite und der Inhalt der Interessen eines der auffälligsten Merkmale einer Person sein können.

Das Interesse an der Dynamik seiner Entwicklung kann sich ändern Neigung. Dies geschieht, wenn die Willenskomponente im Interesse enthalten ist. Neigung charakterisiert die Orientierung des Individuums zu einer bestimmten Tätigkeit. Die Grundlage der Neigung ist das tiefe, stabile Bedürfnis des Individuums nach der einen oder anderen Aktivität, d.h. Interesse an einer bestimmten Tätigkeit. Grundlage der Neigung kann auch der Wunsch sein, die mit diesem Bedarf verbundenen Fähigkeiten zu verbessern. Es ist allgemein anerkannt, dass die aufkommende Neigung als Voraussetzung für die Entwicklung bestimmter Fähigkeiten angesehen werden kann.

Die nächste Form der Manifestation der Persönlichkeitsorientierung ist Ideal. Das Ideal ist das objektive Ziel der im Bild oder der Darstellung konkretisierten Neigung des Individuums, also das, was es anstrebt, worauf es sich konzentriert. Menschliche Ideale

kann als eines der wichtigsten Merkmale der Weltanschauung einer Person fungieren, dh ihres Systems von Ansichten über die objektive Welt, über den Platz einer Person darin, über die Einstellung einer Person zur Realität um sie herum und zu sich selbst. Das Weltbild spiegelt nicht nur Ideale wider, sondern auch die Wertorientierungen der Menschen, ihre Erkenntnis- und Handlungsprinzipien, ihre Überzeugungen.

Glaube - Die höchste Form der Orientierung ist ein System von Motiven des Individuums, das ihn dazu veranlasst, gemäß seinen Ansichten, Prinzipien und seiner Weltanschauung zu handeln. Überzeugungen basieren auf bewussten Bedürfnissen, die eine Person zum Handeln veranlassen, bilden ihre Motivation zum Handeln.

Da wir uns dem Problem der Motivation genähert haben, sollte beachtet werden, dass es im menschlichen Verhalten zwei funktional miteinander verbundene Aspekte gibt: Anreiz und Regulation. Die von uns früher betrachteten mentalen Prozesse und Zustände dienen hauptsächlich der Verhaltensregulation. Was seine Stimulation oder Motive betrifft, die Aktivierung und Richtung des Verhaltens liefern, werden sie mit Motiven und Motivation in Verbindung gebracht.

Ein Motiv ist ein Handlungsmotiv, das sich auf die Befriedigung der Bedürfnisse des Subjekts bezieht. Unter dem Motiv wird häufig auch der der Wahl von Handlungen und Taten zugrunde liegende Grund verstanden, die Gesamtheit äußerer und innerer Bedingungen, die die Tätigkeit des Subjekts bewirken.

Der Begriff „Motivation“ ist ein weiter gefasster Begriff als der Begriff „Motiv“. Das Wort „Motivation“ wird in der modernen Psychologie im doppelten Sinne verwendet: als System verhaltensbestimmender Faktoren (hierzu zählen insbesondere Bedürfnisse, Motive, Ziele, Absichten, Bestrebungen u.v.m.) und als Eigenschaft von ein Prozess, der die Verhaltensaktivität auf einer bestimmten Ebene stimuliert und unterstützt. In der wissenschaftlichen Literatur wird Motivation meistens als eine Reihe psychologischer Ursachen betrachtet, die das menschliche Verhalten, seinen Beginn, seine Richtung und seine Aktivität erklären.

Die Frage nach der Motivation des Handelns stellt sich immer dann, wenn es darum geht, die Gründe für das Handeln einer Person zu erklären. Darüber hinaus kann jede Form von Verhalten sowohl durch interne als auch durch externe Ursachen erklärt werden. Im ersten Fall fungieren die psychologischen Eigenschaften des Subjekts des Verhaltens als Ausgangs- und Endpunkt der Erklärung, im zweiten Fall die äußeren Bedingungen und Umstände seiner Tätigkeit. Im ersten Fall sprechen sie über Motive, Bedürfnisse, Ziele, Absichten, Wünsche, Interessen usw. und im zweiten über Anreize kommen aus der aktuellen Situation. Manchmal werden alle psychologischen Faktoren genannt, die sozusagen von innen heraus von einem Menschen sein Verhalten bestimmen persönliche Dispositionen. Dann spricht man jeweils von dispositionell und situative Motivationen als Analoga innerer und äußerer Verhaltensbestimmung.

Interne (dispositionelle) und externe (situative) Motivation sind miteinander verbunden. Dispositionen können unter dem Einfluss einer bestimmten Situation aktualisiert werden, und die Aktivierung bestimmter Dispositionen (Motive, Bedürfnisse) führt zu einer veränderten Situationswahrnehmung. In diesem Fall wird seine Aufmerksamkeit selektiv, und das Subjekt nimmt die Situation aufgrund aktueller Interessen und Bedürfnisse voreingenommen wahr und bewertet sie. Daher wird jede menschliche Handlung als doppelt determiniert betrachtet: dispositionell und situativ.

514 Vierter Teil. Mentale Eigenschaften der Persönlichkeit

Muss es wissen Antisoziale Persönlichkeit In Anbetracht des Problems der Persönlichkeitsorientierung kommen wir nicht umhin, eine spezielle Gruppe von Menschen zu betrachten, die üblicherweise als "asoziale Persönlichkeiten" bezeichnet werden. Solche Menschen haben wenig bis gar kein Gefühl für Verantwortung, Moral oder Interesse an anderen. Ihr Verhalten wird fast ausschließlich von ihren eigenen Bedürfnissen bestimmt. Mit anderen Worten, sie haben kein Gewissen. Wenn der Durchschnittsmensch sich schon in jungen Jahren einbildet, dass das Verhalten gewisse Grenzen hat und dass Vergnügen manchmal zugunsten der Interessen anderer aufgegeben werden muss, berücksichtigen asoziale Personen selten die Wünsche anderer als ihre eigenen. Sie verhalten sich impulsiv, streben nach unmittelbarer Befriedigung ihrer Bedürfnisse und dulden keine Frustration. Es sollte beachtet werden, dass sich der Begriff „asoziale Persönlichkeit“ nicht auf die Mehrheit der Menschen bezieht, die asoziale Handlungen begehen. Asoziales Verhalten hat eine Reihe von Ursachen, darunter die Mitgliedschaft in einer kriminellen Bande oder kriminellen Subkultur, das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und erhöhtem Status, den Verlust des Realitätsbezugs und die Unfähigkeit, Impulse zu kontrollieren. Die meisten jugendlichen Kriminellen und erwachsenen Kriminellen haben ein gewisses Interesse an anderen Menschen (Familienmitgliedern oder Gangmitgliedern) und einen bestimmten Moralkodex (z. B. keinen Freund verraten). Im Gegensatz dazu hat die asoziale Person keine Gefühle für irgendjemanden außer sich selbst und empfindet keine Schuld oder Reue, egal wie viel Leid sie den Menschen zugefügt hat. Andere Merkmale einer antisozialen Persönlichkeit (Soziopath) sind eine ungewöhnliche Leichtigkeit beim Lügen, ein Bedürfnis, sich selbst zu stören oder zu stören führen zu Aufregung und Unfähigkeit, ihr Verhalten infolge von Bestrafung zu ändern. Solche Personen werden oft als attraktive, intelligente, charmante Menschen wahrgenommen, die leicht mit anderen Menschen in Kontakt kommen. Ihr kompetentes und aufrichtiges Auftreten ermöglicht ihnen einen vielversprechenden Job, aber sie haben kaum eine Chance, ihn zu behalten. Ruhelosigkeit und Impulsivität führen sie bald zum Scheitern und offenbaren ihre wahre Natur; sie machen Schulden, verlassen ihre Familien oder begehen Verbrechen. Wenn sie erwischt werden, sprechen sie so überzeugend von ihrer Reue, dass ihre Strafen oft widerrufen werden. Aber der asoziale Mensch wird seinen Ansprüchen selten gerecht; bei solchen Menschen hat das Gesagte nichts mit ihren Taten und Gefühlen zu tun. Zwei Merkmale einer asozialen Persönlichkeit gelten als besonders aufschlussreich; erstens ein Mangel an Empathie und Interesse für andere und zweitens ein Mangel an Scham oder Schuldgefühlen, eine Unfähigkeit, seine Handlungen zu bereuen, egal wie verwerflich sie waren. Moderne Forscher unterscheiden drei Gruppen von Faktoren, die zur Entwicklung einer antisozialen Persönlichkeit beitragen: biologische Determinanten, Merkmale der Beziehung zwischen Eltern und Kind und Denkstil. Die durchgeführten Studien bezeugen die genetischen Ursachen des asozialen Verhaltens, insbesondere des kriminellen. So ist bei eineiigen Zwillingen der Konkordanzwert für kriminelles Verhalten doppelt so hoch wie bei verwandten, woraus deutlich wird, dass solches Verhalten teilweise vererbt wird. Adoptionsstudien zeigen, dass die Verbrechen adoptierter Jungen denen ihrer leiblichen Väter ähneln.

Das momentane Verhalten eines Menschen ist nicht als Reaktion auf bestimmte innere oder äußere Reize zu sehen, sondern als Ergebnis der ständigen Interaktion seiner Dispositionen mit der Situation. So lässt sich menschliche Motivation als zyklischer Prozess ständiger gegenseitiger Beeinflussung und Wandlung darstellen, in dem sich Handlungsgegenstand und Situation gegenseitig beeinflussen und deren Ergebnis wirklich beobachtbares Verhalten ist. Aus dieser Sicht ist Motivation ein Prozess der kontinuierlichen Auswahl und Entscheidungsfindung, der auf der Abwägung von Verhaltensalternativen basiert.

Ein Motiv wiederum ist im Gegensatz zur Motivation etwas, das zum Subjekt des Verhaltens selbst gehört, dessen stabiles persönliches Eigentum es ist

Muss es wissen Darüber hinaus wird angemerkt, dass asoziale Personen eine geringe Erregbarkeit aufweisen, weshalb sie mit Hilfe impulsiver und gefährlicher Handlungen versuchen, eine Stimulation zu erhalten, die entsprechende Empfindungen hervorruft. Das sagen einige Forscher was Die Qualität der elterlichen Fürsorge eines zu Hyperaktivität und Verhaltensstörungen neigenden Kindes bestimmt maßgeblich, ob es sich zu einer ausgewachsenen antisozialen Persönlichkeit entwickelt oder nicht. Einer der besten Indikatoren für Verhaltensprobleme von Kindern ist das Ausmaß der elterlichen Aufsicht: Kinder, die oft lange Zeit unbeaufsichtigt oder schlecht beaufsichtigt werden, entwickeln mit größerer Wahrscheinlichkeit ein Muster kriminellen Verhaltens. Eine eng verwandte Variable ist die Gleichgültigkeit der Eltern; Kinder, deren Eltern nicht in ihr tägliches Leben eingebunden sind, werden eher asozial. Biologische und familiäre Faktoren, die zu Verhaltensproblemen beitragen, überschneiden sich oft. Kinder mit Verhaltensproblemen haben oft neuropsychologische Probleme, die auf mütterlichen Drogenkonsum, schlechte intrauterine Ernährung, prä- und postnatale Toxizität, Missbrauch, Geburtskomplikationen und niedriges Geburtsgewicht zurückzuführen sind. Solche Kinder sind eher reizbar, impulsiv, unbeholfen, hyperaktiv, unaufmerksam und lernen langsamer als ihre Altersgenossen. Dadurch wird die elterliche Fürsorge für sie erschwert und sie sind einem erhöhten Risiko von Missbrauch und Vernachlässigung durch ihre Eltern ausgesetzt. Die Eltern dieser Kinder wiederum haben höchstwahrscheinlich selbst psychische Probleme, die zu einer ineffektiven oder unhöflichen, ineffektiven Erziehung beitragen. Daher erfahren diese Kinder zusätzlich zu ihrer biologischen Veranlagung für antisoziales Verhalten die Behandlung ihrer Eltern, die zu einem solchen Verhalten beiträgt. Die dritte Gruppe von Faktoren, die die Entwicklung einer antisozialen Persönlichkeit bestimmen, sind die individuellen psychologischen Eigenschaften von Kindern. Kinder mit Verhaltensstörungen verarbeiten Informationen über soziale Interaktionen so, dass sie aggressive Reaktionen auf diese Interaktionen entwickeln. Sie erwarten, dass andere Kinder ihnen gegenüber aggressiv sind, und interpretieren ihre Handlungen auf der Grundlage dieser Annahme, anstatt sich auf Anzeichen einer realen Situation zu verlassen. Darüber hinaus neigen Kinder mit Verhaltensstörungen dazu, jede negative Handlung ihrer Altersgenossen, die auf sie gerichtet ist, nicht als zufällig, sondern als absichtlich zu betrachten. Bei der Entscheidung, welche Maßnahmen als Reaktion auf eine wahrgenommene Provokation durch Gleichaltrige zu ergreifen sind, wird ein Kind mit einer Verhaltensstörung aus einer sehr begrenzten Reihe von Reaktionen wählen, die normalerweise Aggression beinhalten. Wenn ein solches Kind gezwungen ist, etwas anderes als Aggression zu wählen, führt es chaotische und ineffektive Handlungen aus und hält alles außer Aggression für nutzlos und unattraktiv. Kinder, die auf diese Weise an soziale Interaktion denken, neigen zu aggressivem Verhalten gegenüber anderen. Vergeltung kann auf sie warten: andere Kinder schlagen sie, Eltern und Lehrer bestrafen sie und sie werden von anderen negativ wahrgenommen. Diese Reaktionen verstärken wiederum ihren Glauben, dass die Welt gegen sie ist, und führen dazu, dass sie die zukünftigen Handlungen ihrer Mitmenschen falsch interpretieren. Auf diese Weise kann ein Teufelskreis von Interaktionen geschaffen werden, der das aggressive und asoziale Verhalten des Kindes unterstützt und inspiriert.

innerlich motivieren, bestimmte Handlungen auszuführen. Motive können sein bewusst oder unbewusst. Die Hauptrolle bei der Gestaltung der Persönlichkeitsorientierung gehört bewussten Motiven. Es sollte beachtet werden, dass die Motive selbst aus gebildet werden braucht Person. Ein Bedürfnis ist ein Bedürfniszustand einer Person in bestimmten Lebens- und Tätigkeitsbedingungen oder materiellen Gegenständen. Ein Bedürfnis ist, wie jeder Zustand eines Menschen, immer mit einem Gefühl der Befriedigung oder Unzufriedenheit eines Menschen verbunden. Alle Lebewesen haben Bedürfnisse, und das unterscheidet die belebte Natur von der unbelebten. Der andere Unterschied, der ebenfalls mit den Bedürfnissen zusammenhängt, ist die Selektivität der Reaktion der Lebenden zu dem, was ausmacht Thema Bedürfnisse

516 Vierter Teil. Mentale Eigenschaften der Persönlichkeit

das heißt, was dem Körper zu einem bestimmten Zeitpunkt fehlt. Das Bedürfnis aktiviert den Körper, stimuliert sein Verhalten, das darauf abzielt, das Erforderliche zu finden.

Die Quantität und Qualität der Bedürfnisse, die Lebewesen haben, hängt von der Ebene ihrer Organisation ab, von der Art und Weise und den Bedingungen des Lebens, von dem Platz, den der entsprechende Organismus auf der Evolutionsleiter einnimmt. Pflanzen, die nur bestimmte biochemische und physikalische Existenzbedingungen benötigen, haben die geringsten Bedürfnisse. Die unterschiedlichsten Bedürfnisse hat ein Mensch, der neben körperlichen und organischen auch geistige und soziale Bedürfnisse hat. Soziale Bedürfnisse äußern sich in dem Wunsch einer Person, in der Gesellschaft zu leben und mit anderen Menschen zu interagieren.

Die Hauptmerkmale der menschlichen Bedürfnisse - Kraft, Frequenz und Weg der Befriedigung. Ein zusätzliches, aber sehr bedeutsames Merkmal, gerade wenn es um die Persönlichkeit geht, ist Betreff Bedürfnisse, d. h. die Gesamtheit jener Gegenstände materieller und geistiger Kultur, mit deren Hilfe dieses Bedürfnis befriedigt werden kann.

Der Motivationsfaktor ist Tor. Das Ziel ist ein wahrgenommenes Ergebnis, dessen Erreichung derzeit von der Handlung bestimmt wird, die mit der Aktivität verbunden ist, die das verwirklichte Bedürfnis befriedigt. Stellen wir uns den gesamten Bereich des bewussten Verhaltens als eine Art Arena vor, in der sich ein buntes und facettenreiches Schauspiel des menschlichen Lebens abspielt, und gehen davon aus, dass es im Moment am hellsten erleuchtet ist an dem Ort, der die meiste Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen soll ( das Subjekt selbst), dann wird dies das Ziel sein. Psychologisch ist das Ziel jener motivationstreibende Bewusstseinsinhalt, der von einem Menschen als unmittelbares und unmittelbar erwartetes Ergebnis seiner Tätigkeit wahrgenommen wird.

Das Ziel ist das Hauptobjekt der Aufmerksamkeit, das eine gewisse Menge an Kurzzeit- und Arbeitsgedächtnis belegt; es ist verbunden mit dem Gedankengang, der sich zu einem bestimmten Zeitpunkt entfaltet, und vor allem mit möglichen emotionalen Erfahrungen.

Es ist üblich zu unterscheiden Zweck der Tätigkeit und Lebenszweck. Dies liegt daran, dass ein Mensch im Laufe seines Lebens viele verschiedene Tätigkeiten ausführen muss, bei denen jeweils ein bestimmtes Ziel verwirklicht wird. Aber das Ziel jeder individuellen Tätigkeit offenbart nur eine Seite der Ausrichtung der Persönlichkeit, die sich in dieser Tätigkeit manifestiert. Das Lebensziel fungiert als verallgemeinernder Faktor aller privaten Ziele, die mit individuellen Aktivitäten verbunden sind. Gleichzeitig ist die Verwirklichung jedes Aktivitätsziels eine teilweise Verwirklichung des allgemeinen Lebensziels des Einzelnen. Das Leistungsniveau des Einzelnen ist mit Lebenszielen verbunden. In den Lebenszielen des Einzelnen kommt das sich seiner bewusste „Konzept der eigenen Zukunft“ zum Ausdruck. Das Bewusstsein einer Person nicht nur für das Ziel, sondern auch für die Realität seiner Umsetzung wird als Perspektive des Individuums betrachtet.

Der Zustand der Frustration, Depression, charakteristisch für eine Person, die sich der Unmöglichkeit bewusst ist, die Aussicht zu verwirklichen, wird genannt Frustration. Dieser Zustand tritt auf, wenn eine Person auf dem Weg zum Erreichen eines Ziels auf wirklich unüberwindbare Hindernisse, Barrieren stößt oder als solche wahrgenommen wird.

Die Motivationssphäre eines Menschen in seiner Entwicklung kann anhand der folgenden Parameter beurteilt werden: Breite, Flexibilität und Hebräisierung. Die Breite des Motivationsbereichs wird als qualitative Vielfalt von Motivationsfaktoren – Dispositionen (Motive), Bedürfnisse und Ziele – verstanden. Je vielfältiger Motive, Bedürfnisse und Ziele ein Mensch hat, desto ausgeprägter ist seine Motivationssphäre.

Die Flexibilität der Motivationssphäre drückt sich darin aus, dass zur Befriedigung eines Motivationsimpulses allgemeinerer Natur (höherer Ebene) kann verwendet werden vielfältigere Motivationsreize auf niedrigerer Ebene. Zum Beispiel ist die Motivationssphäre einer Person flexibler, was je nach den Umständen ein und dasselbe befriedigt gleich Motiv kann mehr verwenden unterschiedlicher Mittel als die andere Person. Sagen wir, für den einen kann das Wissensbedürfnis nur mit Hilfe von Fernsehen, Radio und Kino befriedigt werden, für den anderen Sie Zufriedenheit sind auch eine Vielzahl von Büchern, Zeitschriften, Kommunikation mit Menschen. Im letzteren Fall wird die Motivationssphäre per definitionem flexibler sein.

Dabei ist zu beachten, dass Breite und Flexibilität den Motivationsbereich eines Menschen auf unterschiedliche Weise charakterisieren. Breite ist die Vielfalt des potentiellen Spektrums von Objekten, die einer bestimmten Person als Mittel zur Befriedigung eines tatsächlichen Bedürfnisses dienen können, und Flexibilität ist die Beweglichkeit der Verbindungen, die zwischen verschiedenen Ebenen der hierarchischen Organisation der Motivationssphäre bestehen: zwischen Motiven und Bedürfnisse, Motive und Ziele, Bedürfnisse und Ziele.

Das nächste Merkmal der Motivationssphäre ist die Hierarchisierung von Motiven. Manche Motive und Ziele sind stärker als andere und treten häufiger auf; andere sind schwächer und werden seltener aktualisiert. Je größer die Unterschiede in der Stärke und Häufigkeit der Aktualisierung von Motivationsformationen einer bestimmten Ebene sind, desto höher ist die Hierarchisierung der Motivationssphäre.

Es sei darauf hingewiesen, dass das Problem der Studienmotivation schon immer die Aufmerksamkeit der Forscher auf sich gezogen hat. Daher gibt es viele unterschiedliche Konzepte und Theorien, die sich den Motiven, der Motivation und der Orientierung des Einzelnen widmen. Schauen wir uns einige von ihnen im Allgemeinen an.

22.2. Psychologische Motivationstheorien

Das Problem der menschlichen Verhaltensmotivation hat die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler seit jeher auf sich gezogen. In den Werken antiker Philosophen tauchten zahlreiche Motivationstheorien auf, und derzeit gibt es bereits mehrere Dutzend solcher Theorien. Die Sichtweise auf den Ursprung der menschlichen Motivation im Entwicklungsprozess der Menschheit und der Wissenschaft hat sich immer wieder geändert. Die meisten wissenschaftlichen Ansätze waren jedoch immer zwischen zwei philosophischen Strömungen angesiedelt: Rationalismus und Irrationalismus. Nach der rationalistischen Position, die bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in den Werken von Philosophen und Theologen besonders ausgeprägt war, ist der Mensch ein einzigartiges Wesen von besonderer Natur.

518 Vierter Teil. Mentale Eigenschaften der Persönlichkeit

Art, die nichts mit Tieren zu tun hat. Es wurde angenommen, dass nur eine Person mit Vernunft, Denken und Bewusstsein ausgestattet ist, den Willen und die Entscheidungsfreiheit beim Handeln hat, und die Motivationsquelle des menschlichen Verhaltens wurde ausschließlich im Verstand, Bewusstsein und Willen einer Person gesehen.

Der Irrationalismus als Doktrin betrachtete hauptsächlich das Verhalten von Tieren. Die Befürworter dieser Lehre gingen von der Behauptung aus, dass das Verhalten eines Tieres im Gegensatz zu einem Menschen nicht frei, unvernünftig, von dunklen, unbewussten Kräften gesteuert ist, die ihren Ursprung in organischen Bedürfnissen haben. Schematisch ist die Geschichte der Erforschung des Motivationsproblems in Abb. 1 dargestellt. 22.1. Das darauf abgebildete Schema wurde vom amerikanischen Wissenschaftler D. Atkinson vorgeschlagen und teilweise von R. S. Nemov modifiziert.

Als erste eigentlich psychologische Motivationstheorien gelten Hoop-Hoop! Jahrhunderte Entscheidungstheorie, menschliches Verhalten auf rationaler Basis erklären, und Automatentheorie, das Verhalten eines Tieres auf irrationaler Basis zu erklären. Die erste bezog sich auf die Verwendung mathematischen Wissens zur Erklärung menschlichen Verhaltens. Sie befasste sich mit den Problemen menschlicher Entscheidungen in der Wirtschaft. Anschließend wurden die wesentlichen Bestimmungen dieser Theorie auf das Verständnis menschlichen Handelns im Allgemeinen übertragen.

Die Entstehung und Entwicklung der Automatentheorie wurde durch die Erfolge der Mechanik im 17.-18. Jahrhundert verursacht. Einer der zentralen Punkte dieser Theorie war die Reflexlehre. Darüber hinaus wurde der Reflex im Rahmen dieser Theorie als eine mechanische oder automatische, angeborene Reaktion eines lebenden Organismus auf äußere Einflüsse betrachtet. Die getrennte, unabhängige Existenz zweier Motivationstheorien (eine für Menschen, die andere für Tiere) hielt bis zum Ende des 19. Jahrhunderts an.

Reis. 22.1. Geschichte der Erforschung des Motivationsproblems

(aus: Nemov R. S., 1998)

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. mit Advent Evolutionstheorie Ch. Darwin entstanden die Voraussetzungen, einige Ansichten über die Mechanismen des menschlichen Verhaltens zu überdenken. Die von Darwin entwickelte Theorie ermöglichte es, die Antagonismen zu überwinden, die die Ansichten über die Natur von Mensch und Tier als zwei anatomisch, physiologisch und psychologisch unvereinbare Phänomene der Wirklichkeit spalteten. Darüber hinaus war Darwin einer der Ersten, der darauf aufmerksam machte, dass Menschen und Tiere viele gemeinsame Bedürfnisse und Verhaltensweisen haben, insbesondere emotionale Ausdrucksformen und Instinkte.

Unter dem Einfluss dieser Theorie begann in der Psychologie eine intensive Beschäftigung mit rationalen Verhaltensweisen bei Tieren (W. Köhler, E. Thorndike) und Instinkten beim Menschen (3. Freud, W. MacDougall, IP Pavlov und andere). Im Laufe dieser Studien hat sich die Wahrnehmung der Bedürfnisse verändert. Wenn frühere Forscher in der Regel versuchten, Bedürfnisse mit den Bedürfnissen des Körpers zu verbinden, und daher das Konzept des „Bedürfnisses“ am häufigsten verwendeten, um das Verhalten von Tieren zu erklären, dann dieses Konzept im Prozess der Transformation und Entwicklung wissenschaftlicher Ansichten wurde verwendet, um menschliches Verhalten zu erklären. Es sei darauf hingewiesen, dass die Verwendung des Begriffs „Bedürfnis“ in Bezug auf eine Person zu einer Erweiterung dieses Begriffs geführt hat. Sie begannen, nicht nur biologische, sondern auch einige soziale Bedürfnisse herauszugreifen. Das Hauptmerkmal der Forschung zur Motivation menschlichen Verhaltens in dieser Phase war jedoch, dass sie im Gegensatz zu der vorherigen Phase, in der menschliches und tierisches Verhalten entgegengesetzt waren, versuchte, diese grundlegenden Unterschiede zwischen Menschen und Tieren zu minimieren. Als Motivationsfaktoren wurden den Menschen die gleichen organischen Bedürfnisse zugeschrieben, die zuvor nur den Tieren zugeschrieben wurden.

Eine der ersten Manifestationen einer solch extremen, im Wesentlichen biologisierenden Sichtweise auf menschliches Verhalten war Theorien der Instinkte 3. Freud und W. MacDougall, vorgeschlagen Ende des 19. Jahrhunderts. und erlangte Anfang des 20. Jahrhunderts die größte Popularität. Freud und MacDougall versuchten, menschliches Sozialverhalten in Analogie zum Verhalten von Tieren zu erklären, und reduzierten alle Formen menschlichen Verhaltens auf angeborene Instinkte. In Freuds Theorie gab es also drei solcher Instinkte: den Instinkt des Lebens, den Instinkt des Todes und den Instinkt der Aggressivität. McDougall schlug eine Reihe von zehn Instinkten vor: den Erfindungsinstinkt, den Konstruktionsinstinkt, den Neugierinstinkt, den Fluchtinstinkt, den Herdeninstinkt, den Kampfinstinkt, den Fortpflanzungsinstinkt (Elterninstinkt), den Instinkt des Ekels Instinkt der Selbsterniedrigung, der Instinkt der Selbstbestätigung. In späteren Schriften fügte McDougall den aufgeführten Instinkten acht weitere hinzu, die sich hauptsächlich auf organische Bedürfnisse bezogen.

Die entwickelten Instinkttheorien konnten viele Fragen noch nicht beantworten und erlaubten es nicht, eine Reihe sehr wichtiger Probleme zu lösen. Wie kann man beispielsweise das Vorhandensein dieser Instinkte bei einem Menschen nachweisen, und inwieweit lassen sich jene Verhaltensweisen, die sich ein Mensch im Laufe seines Lebens unter dem Einfluss von Erfahrungen und gesellschaftlichen Bedingungen aneignet, auf Instinkte zurückführen oder von ihnen ableiten? Und wie trennt man bei diesen Verhaltensformen eigentlich Instinktives und Erlerntes?

Streitigkeiten um die Instinkttheorie konnten auf keine der gestellten Fragen eine wissenschaftlich fundierte Antwort geben. Infolgedessen endeten alle Diskussionen damit, dass

520 Vierter Teil. Mentale Eigenschaften der Persönlichkeit

das Konzept des "Instinkts" in Bezug auf eine Person begann verwendet zu werden< реже. Появились новые понятия для описания поведения человека, такие как потребность, рефлекс, влечение и другие.

In den 20er Jahren. 20. Jahrhundert Die Instinkttheorie wurde durch ein Konzept ersetzt, in dem alles menschliche Verhalten durch das Vorhandensein biologischer Bedürfnisse in ihm erklärt wurde. In Übereinstimmung mit diesem Konzept wurde angenommen, dass Menschen und Tiere gemeinsame organische Bedürfnisse haben, die sich in gleicher Weise auf das Verhalten auswirken. Periodisch auftretende organische Bedürfnisse verursachen einen Erregungs- und Spannungszustand im Körper, und die Bedürfnisbefriedigung führt zu einer Spannungsminderung. In diesem Konzept gab es keine grundlegenden Unterschiede zwischen den Begriffen „Instinkt“ und „Bedürfnis“, mit Ausnahme der Tatsache, dass Instinkte angeboren sind, Bedürfnisse aber können! erworben und im Laufe des Lebens verändert, insbesondere beim Menschen.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Verwendung der Konzepte "Instinkt" und "Bedarf an diesem Konzept" einen wesentlichen Nachteil hatte: Ihre Verwendung beseitigte die Notwendigkeit, bei der Erklärung des menschlichen Verhaltens kognitive Faktoren zu berücksichtigen? psychologische Merkmale, die mit Bewusstsein und subjektiven Zuständen des Körpers verbunden sind. Daher wurden diese Konzepte später durch das Konzept der Anziehung oder ersetzt Fahrt. Darüber hinaus wurde Anziehung als das Verlangen des Körpers nach einem Endergebnis verstanden, das subjektiv in Form eines Ziels, einer Erwartung oder Absicht vor dem Hintergrund der entsprechenden emotionalen Erfahrung dargestellt wird.

Neben Theorien der menschlichen biologischen Bedürfnisse, Instinkte und Triebe zu Beginn des 20. Jahrhunderts. zwei neue Richtungen sind entstanden. Ihre Entstehung war größtenteils auf die Entdeckungen von IP Pavlov zurückzuführen. Das Behavioristische (behavioristische) Motivationstheorie und Theorie der höheren Nervenaktivität Das Verhaltenskonzept der Motivation war in seinem Wesen eine logische Fortsetzung der Ideen des Begründers des Behaviorismus D. Watson. Die bekanntesten Vertreter dieses Trends sind E. Tolman K. Hull und B. Skinner. Alle versuchten, das Verhalten im Rahmen des ursprünglichen Schemas des Behaviorismus zu erklären: „Stimulus-Response“.

Eine andere Theorie – die Theorie der höheren Nervenaktivität – wurde entwickelt;

IP Pavlov, und seine Entwicklung wurde von seinen Schülern und Anhängern fortgesetzt, darunter: N. A. Bernshtein - der Autor der Theorie der psychophysiologischen Bewegungsregulation; P. K. Anokhin, der ein Modell eines funktionalen Systems vorschlug, das die Dynamik einer Verhaltenshandlung auf moderner Ebene beschreibt und erklärt; E. N. Sokolov, der den Orientierungsreflex entdeckte und untersuchte, der für das psychophysiologische Verständnis von großer Bedeutung ist;

Wahrnehmungs-, Aufmerksamkeits- und Motivationsmechanismen und schlug auch ein Modell des konzeptionellen Reflexbogens vor.

Eine der Theorien, die um die Jahrhundertwende des 19. und 20. Jahrhunderts entstanden. und jetzt weiter entwickelt wird, ist Theorie der organischen Bedürfnisse der Tiere. Es entstand und entwickelte sich unter dem Einfluss der früheren irrationalistischen Traditionen im Verständnis des Verhaltens von Tieren. Ihre modernen Vertreter sehen ihre Aufgabe darin, das Verhalten von Tieren aus physiologisch-biologischer Sicht zu erklären.

Namen

McDougall William (1871-1938) - angloamerikanischer Psychologe, Begründer der "hormischen Psychologie", wonach das instinktive Verlangen nach einem Ziel ursprünglich der Natur des Lebendigen innewohnt. MacDougall kündigte sich 1908 als originellen Denker an, als eines seiner wichtigsten Werke, "Basic Problems of Social Psychology", veröffentlicht wurde, in dem er die Grundprinzipien des menschlichen Sozialverhaltens formulierte. Diese Arbeit bildete die Grundlage seiner „Hormischen Psychologie“ als Teil der dynamischen Psychologie, die die Veränderungen seelischer Prozesse und deren energetische Grundlagen betont.

Fähigkeit, so McDougall, ist an sich nicht die treibende Kraft hinter dem Verhalten und orientiert es nicht. Als Hauptantriebskräfte menschlichen Verhaltens betrachtete er irrationale, instinktive Triebe. Verhalten basiert auf Interesse, aufgrund einer angeborenen instinktiven Anziehung, die sich nur in einer Gewohnheit manifestiert und von dem einen oder anderen Verhaltensmechanismus bedient wird. Jeder organische Körper ist von Geburt an mit einer bestimmten Lebensenergie ausgestattet, deren Reserven und Verteilungsformen (Entladung) durch das Instinktrepertoire fest vorgegeben sind. Sobald die primären Impulse in Form von auf bestimmte Ziele gerichteten Impulsen definiert sind, erhalten sie ihren Ausdruck in den entsprechenden körperlichen Anpassungen.

Zunächst unterschied McDougall 12 Arten von Instinkten: Flucht (Angst), Ablehnung (Ekel), Neugier (Überraschung), Aggressivität (Wut), Selbsterniedrigung (Verlegenheit), Selbstbestätigung (Begeisterung), Elterninstinkt (Zärtlichkeit), Fortpflanzung Instinkt, Nahrungsinstinkt, Herdeninstinkt, Erwerbsinstinkt, Schöpfungsinstinkt. Die Grundinstinkte stehen seiner Meinung nach in direktem Zusammenhang mit den entsprechenden Emotionen, da der innere Ausdruck der Instinkte Emotionen sind.

Motivationskonzepte und -theorien, die nur auf eine Person zutreffen, tauchten seit den 1930er Jahren in der psychologischen Wissenschaft auf. 20. Jahrhundert Die erste davon war die von K. Levin vorgeschlagene Motivationstheorie. Nach ihr wurden die Werke von Vertretern der humanistischen Psychologie veröffentlicht - G. Murray, A. Maslow, G. Allport, K. Rogers und andere.Betrachten Sie einige von ihnen.

Das Motivationskonzept von G. Murray ist weithin bekannt geworden. Zusammen mit der von W. McDougall identifizierten Liste organischer oder primärer Bedürfnisse, die mit den Grundinstinkten identisch sind, schlug Murray eine Liste sekundärer (psychogener) Bedürfnisse vor, die auf der Grundlage instinktähnlicher Triebe als Ergebnis von Bildung und Training entstehen . Das sind Erfolgsbedürfnisse, Zugehörigkeit, Aggression, Unabhängigkeitsbedürfnis, Widerstand, Respekt, Demütigung, Schutz, Dominanz, Aufmerksamkeit erregen, schädliche Einflüsse vermeiden, Scheitern vermeiden, Bevormundung, Ordnung, Spiel. Ablehnung, Verständnis, sexuelle Beziehungen, Hilfe, gegenseitiges Verständnis. Anschließend hat der Autor einer Person zusätzlich zu diesen zwanzig Bedürfnissen sechs weitere zugeschrieben: Erwerb, Zurückweisung von Anschuldigungen, Wissen, Schaffen, Erklären, Erkennen und Sparen.

Ein weiteres, noch bekannteres Konzept der Motivation menschlichen Verhaltens stammt von A. Maslow. Wenn sie über dieses Konzept sprechen, meinen sie meistens die Existenz einer Hierarchie menschlicher Bedürfnisse und ihre von Maslow vorgeschlagene Klassifizierung. Sieben Klassen von Bedürfnissen treten demnach konsequent von Geburt an in einem Menschen auf und begleiten sein Heranwachsen.

522 Vierter Teil. Mentale Eigenschaften der Persönlichkeit

Reis. 22.2. Die Bedürfnisstruktur nach A. Maslow

(Abb. 22.2): physiologische (organische) Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse, Bedürfnisse nach Zugehörigkeit und Liebe, Bedürfnisse nach Achtung (Ehrfurcht), kognitive Bedürfnisse, ästhetische Bedürfnisse, Selbstverwirklichungsbedürfnisse. Darüber hinaus basiert diese Motivationspyramide laut dem Autor auf physiologischen Bedürfnissen, und höhere Bedürfnisse wie Ästhetik und das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung bilden ihre Spitze.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Theorien der menschlichen Bedürfnisse wurden durch eine Reihe von Motivationskonzepten ergänzt, die in den Arbeiten von D. McClelland, D. Atkinson, G. Hekhausen, G. Kelly, J. Rotter ua vorgestellt wurden und in gewissem Maße einander nahestehen andere und haben eine Reihe gemeinsamer Bestimmungen.

Erstens leugneten die meisten dieser Theorien die grundsätzliche Möglichkeit, eine einheitliche universelle Motivationstheorie zu schaffen, die sowohl das Verhalten von Tieren als auch von Menschen gleichermaßen erfolgreich erklären würde.

Zweitens wurde betont, dass der Wunsch, Spannungen abzubauen, als Hauptmotivationsquelle für zielgerichtetes Verhalten auf der Ebene einer Person nicht funktioniert, jedenfalls nicht das Hauptmotivationsprinzip für ihn ist.

Drittens wurde in den meisten dieser Theorien festgestellt, dass eine Person nicht reaktiv, sondern zunächst aktiv ist. Daher ist das Prinzip der Stressreduktion zur Erklärung des menschlichen Verhaltens nicht akzeptabel, und die Quellen seiner Aktivität sollten in ihm selbst, in seiner Psychologie, gesucht werden.

Viertens erkannten diese Theorien zusammen mit der Rolle des Unbewussten die wesentliche Rolle des menschlichen Bewusstseins bei der Gestaltung seines Verhaltens. Außerdem, an Nach Ansicht der meisten Autoren ist die bewusste Regulierung für eine Person der führende Mechanismus für die Verhaltensbildung.

Fünftens waren die meisten Theorien dieser Gruppe von dem Wunsch geprägt, spezifische Konzepte in die wissenschaftliche Verbreitung einzuführen, die die Merkmale menschlicher Motivation widerspiegeln, beispielsweise „soziale Bedürfnisse, Motive“ (D. McClelland, D. Atkinson, G. Heckhausen ), „Lebensziele“ (K. Rogers, R. May), „kognitive Faktoren“ (Yu. Rotter, G. Kelly und andere).

Sechstens waren sich die Autoren der Theorien dieser Gruppe einig, dass Methoden zur Untersuchung der Ursachen des Verhaltens bei Tieren für die Untersuchung der menschlichen Motivation nicht akzeptabel sind. Daher haben sie versucht, spezielle Methoden zur Untersuchung der Motivation zu finden, die nur für Menschen geeignet sind.

In der häuslichen Psychologie wurden auch Versuche unternommen, die Probleme der menschlichen Motivation zu lösen. Allerdings bis Mitte der 1960er Jahre Die psychologische Forschung hat sich auf die Untersuchung kognitiver Prozesse konzentriert. Die wichtigste wissenschaftliche Entwicklung der inländischen Psychologen auf dem Gebiet der Motivationsprobleme ist Theorie der Aktivitätsentstehung der menschlichen Motivationssphäre, erstellt von A. N. Leontjew.

Die psychologische Aktivitätstheorie von Leontjew ist Ihnen bereits bekannt. Nach seinem Konzept ist die Motivationssphäre eines Menschen wie seine andere psychologische Funktionen, hat seine eigenen Quellen in der Praxis. Insbesondere zwischen der Struktur der Aktivität und der Struktur der Motivationssphäre einer Person bestehen isomorphe Beziehungen, dh gegenseitige Entsprechungen, und auf der Grundlage der dynamischen Veränderungen, die mit der Motivationssphäre einer Person auftreten,

524 Vierter Teil. Mentale Eigenschaften der Persönlichkeit

liegt in der Entwicklung eines Systems von Aktivitäten, das objektiven sozialen Gesetzen gehorcht.

Somit erklärt dieses Konzept den Ursprung und die Dynamik der menschlichen Motivationssphäre. Es zeigt, wie sich das System der Aktivitäten verändern kann, wie seine Hierarchisierung transformiert wird, wie bestimmte Arten von Aktivitäten und Operationen entstehen und verschwinden, welche Modifikationen bei Handlungen auftreten. In Übereinstimmung mit den Gesetzen der Entwicklung von Aktivitäten können Gesetze abgeleitet werden, die Veränderungen in der Motivationssphäre einer Person, den Erwerb neuer Bedürfnisse, Motive und Ziele durch sie beschreiben.

Alle betrachteten Theorien haben ihre Vor- und gleichzeitig ihre Nachteile. Ihr Hauptnachteil besteht darin, dass sie nur einige der Motivationsphänomene erklären können, um nur einen kleinen Teil der Fragen zu beantworten, die sich in diesem Bereich der psychologischen Forschung stellen. Daher wird das Studium der Motivationssphäre einer Person bis heute fortgesetzt.

22.3. Die wichtigsten Entwicklungsmuster der Motivationssphäre

In der häuslichen Psychologie wird die Bildung und Entwicklung der Motivationssphäre einer Person im Rahmen der von A. N. Leontiev vorgeschlagenen psychologischen Aktivitätstheorie betrachtet. Die Frage der Entstehung neuer Motive und der Entwicklung des Motivationssystems ist eine der komplexesten und noch nicht vollständig untersucht. Leontiev beschrieb nur einen Mechanismus zur Bildung von Motiven, der als Mechanismus der Verschiebung eines Motivs zu einem Ziel bezeichnet wurde (eine andere Version des Namens dieses Mechanismus ist der Mechanismus, um ein Ziel in ein Motiv umzuwandeln). Das Wesen dieses Mechanismus liegt darin, dass im Prozess der Aktivität das Ziel, das eine Person aus bestimmten Gründen anstrebt, schließlich zu einer unabhängigen motivierenden Kraft, dh einem Motiv, wird.

Der zentrale Punkt dieser Theorie ist, dass das Motiv, aufgrund dessen wir danach streben, das Ziel zu erreichen, mit der Befriedigung bestimmter Bedürfnisse verbunden ist. Doch mit der Zeit kann aus dem angestrebten Ziel ein dringendes Bedürfnis werden. Zum Beispiel versprechen Eltern oft, um das Interesse eines Kindes am Lesen von Büchern zu wecken, ihm, irgendeine Art von Spielzeug zu kaufen, wenn es ein Buch liest. Während des Lesens entwickelt das Kind jedoch ein Interesse am Buch selbst, und allmählich kann das Lesen von Büchern zu einem seiner Hauptbedürfnisse werden. Dieses Beispiel erklärt den Mechanismus der Entwicklung der Motivationssphäre einer Person durch die Erweiterung der Anzahl der Bedürfnisse. Gleichzeitig ist das Wichtigste, dass die Erweiterung der Anzahl der Bedürfnisse, dh die Erweiterung der Liste der Bedürfnisse eines Menschen, im Prozess seiner Aktivität, im Prozess seines Kontakts mit der Umwelt erfolgt .

Historisch gesehen wird in der russischen Psychologie die Bildung der Motivationssphäre einer Person im Prozess ihrer Ontogenese im Rahmen der Bildung der Interessen einer Person als die Hauptgründe angesehen, die sie motivieren

zu Entwicklung und Aktivität. Wie Sie sich erinnern, spiegeln Interessen in erster Linie die kognitiven Bedürfnisse einer Person wider. Daher wird in der häuslichen Psychologie die Entwicklung der Motivationssphäre in der Regel in Einheit mit der allgemeinen Entwicklung der menschlichen Psyche, insbesondere ihrer kognitiven Sphäre, betrachtet.

Durchgeführte wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die ersten Interessenbekundungen bei Kindern bereits im ersten Lebensjahr beobachtet werden, sobald das Kind beginnt, sich in der Welt um es herum zu bewegen. In diesem Entwicklungsstadium interessiert sich das Kind am häufigsten für helle, farbenfrohe Objekte, unbekannte Dinge und Geräusche, die von Objekten erzeugt werden. Das Kind empfindet nicht nur Freude daran, all dies wahrzunehmen, sondern verlangt auch, dass ihm der Gegenstand, der es interessierte, immer wieder gezeigt wird, die Geräusche, die sein Interesse geweckt haben, wieder gehört werden dürfen. Er weint und ärgert sich, wenn ihm die Möglichkeit genommen wird, weiterhin wahrzunehmen, was Interesse geweckt hat.

Ein charakteristisches Merkmal der ersten Interessen des Kindes ist ihre extreme Instabilität und Anhänglichkeit gegenwärtige Wahrnehmung. Das Kind interessiert sich für das, was es gerade wahrnimmt. Er wird wütend und weint, wenn etwas, das ihn interessiert, aus seinem Blickfeld verschwunden ist. Es ist nicht schwierig, das Kind in diesen Fällen zu beruhigen - es reicht aus, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken, da das Interesse an dem, was es zuvor wahrgenommen hat, erlischt und durch ein neues ersetzt wird.

Als die Motorik ein Das Kind interessiert sich immer mehr für die unabhängige Ausführung von Handlungen, die es allmählich beherrscht. Bereits im ersten Lebensjahr entdeckt das Kind zum Beispiel eine Tendenz, Dinge in seiner Hand immer wieder auf den Boden zu werfen - das Gesuchte werfend, verlangt es, dass es aufgehoben und ihm gegeben wird, aber dann er wirft sie erneut, fordert erneut ihre Rückkehr zu sich, wirft erneut usw. Er beherrscht komplexere Handlungen, zeigt auch Interesse daran, sie wiederholt auszuführen, und kann beispielsweise eine Sache lange in eine andere stecken und wieder herausnehmen.

Mit der Entwicklung von Sprache und Kommunikation mit anderen sowie mit der Erweiterung des Spektrums von Objekten und Handlungen, mit denen das Kind vertraut wird, sein kognitive Interessen. Ein anschaulicher Ausdruck davon sind die unterschiedlichsten Fragen, die Kinder an Erwachsene stellen, beginnend mit der Frage: „Was ist das?“ und endet mit Fragen zur Erklärung dessen, was das Kind wahrnimmt: „Warum hat die Kuh Hörner?“, „Warum fällt der Mond nicht auf die Erde?“, „Warum ist das Gras grün?“, „Woher kommt das Milch vergeht, wenn wir sie trinken?“, „Woher kommt der Wind?“, „Warum singen Vögel?“ - All diese und viele ähnliche Fragen sind für das Kind von großem Interesse, und im Alter von drei bis fünf Jahren „schläft“ es so sehr mit einem Erwachsenen ein, dass diese gesamte Lebensphase zu Recht genannt wird die Zeit der Fragen.

Das Ende des Vorschulalters und der Beginn des Vorschulalters werden durch das Erscheinungsbild geprägt Interesse am Spiel sich im Laufe der Vorschulkindheit immer weiter ausdehnt. Das Spiel ist die Haupttätigkeit des Kindes in diesem Alter, in ihm entwickeln sich verschiedene Aspekte seines Seelenlebens, viele der wichtigsten psychologischen Eigenschaften seiner Persönlichkeit werden geformt. Gleichzeitig das Spiel - Das Aktivitäten, die das Kind am meisten anziehen fesselt ihn. Sie steht im Mittelpunkt seiner Interessen, interessiert ihn selbst und in ihrem eigenen

526 Vierter Teil. Mentale Eigenschaften der Persönlichkeit

wiederum alle anderen Interessen des Kindes widerspiegelt. Alles, was Kinder an der Welt um sie herum interessiert, an dem Leben, das sich um sie herum entfaltet, findet normalerweise eine Reflexion in ihren Spielen.

Es sei darauf hingewiesen, dass die kognitiven Interessen von Vorschulkindern, die auf die Erkenntnis der Realität abzielen, sehr breit gefächert sind. Ein Vorschulkind beobachtet lange, was seine Aufmerksamkeit von der Welt um sich herum erregt, fragt viel nach dem, was es um sich herum wahrnimmt. Doch wie schon in jungen Jahren interessiert ihn alles Bunte, Bunte, Klangvolle. Sein besonderes Interesse gilt allem, was dynamisch, bewegend, handelnd ist, spürbare, klar zum Ausdruck gebrachte und vor allem unerwartete Veränderungen offenbart. Mit großem Interesse verfolgt er die Veränderungen in der Natur, beobachtet bereitwillig das Wachstum der Pflanzen in der "Wohnecke", die Veränderungen, die mit dem Wechsel der Jahreszeiten, mit dem Wechsel des Wetters einhergehen. Er interessiert sich sehr für Tiere, besonders für solche, mit denen er spielen kann (Kätzchen, Welpen) oder deren Verhalten er lange beobachten kann (Fische im Aquarium, Hühner, die sich um eine Henne tummeln usw.) .

Vorschulkinder zeigen großes Interesse an fantastischen Geschichten, insbesondere an Märchen. Kinder im Vorschulalter sind bereit, das gleiche Märchen viele Male zu hören.

Das Ende der Vorschulzeit und der Beginn des Schulalters sind in der Regel durch das Aufkommen neuer Interessen beim Kind gekennzeichnet - Interesse an Lernen und Schule. In der Regel interessiert ihn der Lernprozess selbst, die Möglichkeit einer neuen Tätigkeit, die er übernehmen muss, neue Regeln für das Schulleben, neue Verantwortlichkeiten, neue Kameraden und Schullehrer. Aber dieses anfängliche Interesse an der Schule ist noch undifferenziert. Ein Anfänger wird von allen Arten von Arbeiten in der Schule angezogen: Er schreibt, liest, zählt und führt Aufgaben gleichermaßen bereitwillig aus. Auch die unterschiedlichen Noten, die er erhält, führen dazu, dass er in den ersten Tagen oft die gleiche Einstellung zu sich selbst hat. So ist bekannt, dass manche Kinder, die zum ersten Mal in die Schule kommen, zunächst nicht so sehr an ihrer Note interessiert sind, sondern an ihrer Anzahl.

Im Laufe der Zeit wird das Interesse an der Schule immer differenzierter. Zunächst als interessantere, separate Themen auffallen. Einige Schulkinder fühlen sich also mehr zum Lesen oder Schreiben hingezogen, andere mehr zu Mathematik usw. Neben pädagogischen Interessen kommen in diesem Alter einige neue hinzu. außerschulische Interessen. Zum Beispiel schafft die Beherrschung der Alphabetisierung die Voraussetzungen für das Entstehen des Interesses am außerschulischen Lesen, so dass zum ersten Mal die Leseinteressen des Kindes zum Vorschein kommen. Im Grundschulalter besteht ein großes Interesse an „Alltags“-Literatur, an Geschichten aus dem Leben von Kindern. Märchen verlieren für das Kind immer mehr ihren Reiz. Oftmals lehnt ein Grundschüler sie schon ab und betont, er wolle lesen, was „wirklich“ war. Gegen Ende dieser Zeit rückt immer mehr Reise- und Abenteuerliteratur in den Vordergrund, die im Jugendalter vor allem bei Jungen auf größtes Interesse stößt.

Im Laufe des Erwachsenwerdens verändert sich das Interesse an Spielen stark. Im Leben eines Schulkindes nimmt das Spiel keine führende Stelle mehr ein, es weicht dem Lernen, das für lange Zeit zur Haupttätigkeit des Kindes wird.

Das Interesse am Spiel bleibt aber bestehen, dies gilt insbesondere für das Grundschulalter. Gleichzeitig ändert sich der Inhalt der Spiele erheblich. Die „Rollenspiele“ des Vorschulkindes treten in den Hintergrund und verschwinden ganz. Am meisten zieht es den Schüler einerseits zu den sogenannten "Brettspielen" und andererseits zu Spielen im Freien, bei denen sich im Laufe der Zeit der Moment des Wettbewerbs und des Entstehens besonders zwischen ihnen entwickelt Jungen, Interesse an Sportspielen sind immer mehr im Spiel. Als Interessemerkmal des Endes des Grundschulalters, das in den Folgejahren bestehen bleibt, kann auf die Sammlung bestimmter Gegenstände, insbesondere Briefmarken, hingewiesen werden.

Im Jugendalter finden weitere Veränderungen im Sinne der Schulkinder statt. Vor allem deutlich erweitern und vertiefen Interessen des gesellschaftspolitischen Plans. Das Kind beginnt sich nicht nur für aktuelle Ereignisse zu interessieren, sondern auch Interesse an seiner Zukunft zu zeigen, an welcher Position es in der Gesellschaft stehen wird. Dieses Phänomen wird von einer Expansion begleitet kognitive Interessen Teenager. Der Kreis dessen, was einen Teenager interessiert und was er wissen möchte, wird immer größer. Darüber hinaus sind die kognitiven Interessen eines Teenagers oft auf seine Pläne für zukünftige Aktivitäten zurückzuführen.

Heranwachsende unterscheiden sich natürlich in ihren kognitiven Interessen, die in diesem Alter immer differenzierter werden.

Die Adoleszenz ist geprägt von der Weiterentwicklung von Interessen, vor allem kognitiven. Gymnasiasten beginnen sich für bereits definierte Bereiche wissenschaftlicher Erkenntnisse zu interessieren, streben nach tieferem und systematischerem Wissen in dem für sie interessanten Bereich.

Im Verlauf der Weiterentwicklung und Aktivität hört die Interessenbildung in der Regel nicht auf. Mit zunehmendem Alter hat eine Person auch die Entstehung neuer Interessen. Dieser Prozess ist jedoch weitgehend bewusst oder sogar geplant, da diese Interessen weitgehend mit der Verbesserung der beruflichen Fähigkeiten, der Entwicklung familiärer Beziehungen sowie mit jenen Hobbys zusammenhängen, die aus dem einen oder anderen Grund in der Jugend nicht verwirklicht wurden.

Besonders hervorzuheben ist, dass die Bildung und Entwicklung der Interessen und Motive des kindlichen Verhaltens nicht spontan, außerhalb der Kontrolle der Eltern oder Lehrer erfolgen sollte. Die spontane Entwicklung der Interessen eines Kindes ermöglicht es ihm in den meisten Fällen, negative und sogar schädliche Interessen und Gewohnheiten zu entwickeln, wie z. B. ein Interesse an Alkohol oder Drogen. Vernünftigerweise stellt sich die Frage, wie die Bildung dieser negativen Interessen beim Kind vermieden werden kann. Natürlich gibt es kein Patentrezept, um dies zu vermeiden. In jedem Fall sollten Sie nach einer einzigartigen Option suchen. Dennoch lässt sich ein allgemeines Muster verfolgen, das es uns erlaubt, über die Gültigkeit der theoretischen Ansichten zu sprechen, die sich in der russischen Psychologie zum Problem der Entwicklung der Motivationssphäre einer Person entwickelt haben. Dieses Muster liegt darin begründet, dass Motive und Interessen nicht aus dem Nichts oder aus dem Nichts entstehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Interessen oder Motive eines Kindes auftauchen, wird durch die Aktivitäten bestimmt, an denen es beteiligt ist, sowie durch die Verantwortlichkeiten, die es zu Hause oder in der Schule hat.

528 Vierter Teil. Mentale Eigenschaften der Persönlichkeit

Es ist notwendig, einen weiteren Punkt im Problem der Bildung und Entwicklung der Motivationssphäre zu beachten. Die Ziele, die ein Mensch anstrebt, können schließlich zu seinen Motiven werden. Und zu Motiven geworden, können sie wiederum in persönliche Eigenschaften und Eigenschaften transformiert werden.

22.4. Motiviertes Verhalten als Persönlichkeitsmerkmal

Viele der leitenden Verhaltensmotive werden im Laufe des Erwachsenwerdens schließlich so charakteristisch für einen Menschen, dass sie zu Charakterzügen seiner Persönlichkeit werden. Zu ihren Diese Zahl sollte die Leistungsmotivation oder die Motivation, Misserfolg zu vermeiden, das Machtmotiv, das Motiv, anderen Menschen zu helfen (Altruismus), aggressive Verhaltensmotive usw. umfassen. Dominante Motive werden zu einem der Hauptmerkmale der Persönlichkeit spiegelt sich in den Ausprägungen anderer Persönlichkeitsmerkmale wider. So wurde beispielsweise festgestellt, dass erfolgsorientierte Menschen eher von Realismus dominiert werden, während Menschen, die auf die Vermeidung von Misserfolgen ausgerichtet sind, unrealistisch, über- oder unterschätzt sind. Selbstachtung. Aus Wovon hängt das Selbstwertgefühl ab? Das Niveau des Selbstwertgefühls hängt weitgehend mit der Zufriedenheit oder Unzufriedenheit einer Person mit sich selbst und ihren Aktivitäten zusammen, die sich aus Erfolg oder Misserfolg ergeben. Die Kombination von Erfolgen und Misserfolgen im Leben, das Vorherrschen des einen über dem anderen prägen ständig das Selbstwertgefühl des Einzelnen. Die Merkmale des Selbstwertgefühls einer Person äußern sich wiederum in den Zielen und der allgemeinen Richtung der Tätigkeit einer Person, da sie bei praktischen Tätigkeiten in der Regel danach strebt, Ergebnisse zu erzielen, die mit ihrem Selbstwertgefühl übereinstimmen, zu dessen beitragen Stärkung.

Eng verbunden mit dem Selbstwertgefühl Höhe der Ansprüche. Die Anspruchshöhe bezeichnet das Ergebnis, das der Betroffene im Rahmen seiner Tätigkeit zu erreichen erwartet. Es sollte beachtet werden, dass signifikante Veränderungen des Selbstwertgefühls auftreten, wenn die Erfolge oder Misserfolge selbst vom Subjekt der Aktivität mit dem Vorhandensein oder Fehlen der erforderlichen Fähigkeiten in Verbindung gebracht werden.

Motive Zugehörigkeiten(Motiv des Kommunikationswunsches) und Behörden nur in der Kommunikation von Menschen verwirklicht und befriedigt. Das Motiv der Zugehörigkeit äußert sich in der Regel als Wunsch einer Person, gute, emotional positive Beziehungen zu Menschen aufzubauen. Intern oder psychologisch wirkt es als ein Gefühl der Zuneigung, Treue und extern - in Geselligkeit, in dem Bestreben, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten, ständig bei ihnen zu sein. Es sollte betont werden, dass Beziehungen zwischen Menschen, die auf der Grundlage von Zugehörigkeit aufgebaut werden, in der Regel gegenseitig sind. Kommunikationspartner mit solchen Motiven betrachten einander nicht als Mittel zur Befriedigung persönlicher Bedürfnisse, streben nicht nach gegenseitiger Beherrschung, sondern setzen auf gleichberechtigte Zusammenarbeit. Als Folge der Befriedigung des Anschlussmotivs

Kapitel 22. Orientierung und Motive der Persönlichkeit 529

Zwischen Menschen bestehen vertrauensvolle, offene Beziehungen, die auf Sympathie und gegenseitiger Hilfe beruhen.

Das Gegenteil des Zugehörigkeitsmotivs ist Ablehnungsgrund, manifestiert sich in der Angst, abgelehnt zu werden, von Menschen, die für das Individuum wichtig sind. Die Dominanz des Zugehörigkeitsmotivs in einer Person lässt einen Kommunikationsstil mit Menschen entstehen, der von Zuversicht, Leichtigkeit, Offenheit und Mut geprägt ist. Im Gegenteil, das Überwiegen des Ablehnungsmotivs führt zu Unsicherheit, Zwängen, Unbeholfenheit und Anspannung. Die Dominanz dieses Motivs erschwert die zwischenmenschliche Kommunikation. Solche Menschen verursachen Misstrauen in sich selbst, sie sind einsam, sie haben schlecht entwickelte Fähigkeiten und Kommunikationsfähigkeiten.

Ein weiteres sehr bedeutsames Motiv für die Aktivität des Einzelnen ist Machtmotiv. Es ist definiert als der anhaltende und ausgeprägte Wunsch einer Person, Macht über andere Menschen zu haben. G. Murray gab diesem Motiv folgende Definition: Das Motiv der Macht ist die Tendenz, das soziale Umfeld, einschließlich Menschen, zu kontrollieren, das Verhalten anderer Menschen auf vielfältige Weise zu beeinflussen, einschließlich Überzeugung, Nötigung, Suggestion, Zurückhaltung, Verbot, usw.

Das Motiv der Macht manifestiert sich darin, andere zu ermutigen, in Übereinstimmung mit ihren Interessen und Bedürfnissen zu handeln, ihre Gunst zu suchen, zu kooperieren, ihren Standpunkt zu beweisen, ihren eigenen Standpunkt zu verteidigen, zu beeinflussen, zu lenken, zu organisieren, zu führen, zu überwachen, zu herrschen, zu unterordnen, herrschen, Bedingungen diktieren, richten, Gesetze erlassen, Normen und Verhaltensregeln bestimmen, Entscheidungen für andere treffen, die sie zu einem bestimmten Verhalten verpflichten, überzeugen, abbringen, bestrafen, bezaubern, Aufmerksamkeit erregen, Anhänger haben.

Ein anderer Forscher der Machtmotivation, D. Veroff, versuchte, den psychologischen Inhalt des Machtmotivs zu bestimmen. Er glaubt, dass die Motivation der Macht als der Wunsch und die Fähigkeit verstanden wird, Befriedigung aus der Kontrolle über andere Menschen zu ziehen. Anzeichen dafür, dass eine Person ein Motiv oder eine Machtmotivation hat, sind seiner Meinung nach ausgeprägte emotionale Erfahrungen, die mit der Beibehaltung oder dem Verlust der psychologischen oder verhaltensbezogenen Kontrolle über andere Menschen verbunden sind. Ein weiteres Zeichen dafür, dass eine Person ein Machtmotiv hat, ist die Befriedigung, eine andere Person bei einer Aktivität zu besiegen, oder die Trauer über das Versagen, sowie die mangelnde Bereitschaft, anderen zu gehorchen.

Es ist allgemein anerkannt, dass Menschen, die Macht über andere Menschen anstreben, ein besonders ausgeprägtes Machtmotiv haben. In seinem Ursprung ist es wahrscheinlich mit dem Wunsch einer Person nach Überlegenheit gegenüber anderen Menschen verbunden. Die ersten, die auf dieses Motiv aufmerksam wurden, waren Peofreudianer. Das Motiv der Macht wurde zu einem der Hauptmotive menschlichen Sozialverhaltens erklärt. Zum Beispiel glaubte A. Adler, dass der Wunsch nach Überlegenheit, Perfektion und sozialer Macht die natürlichen Mängel von Menschen mit dem sogenannten Minderwertigkeitskomplex kompensiert.

Eine ähnliche, aber theoretisch in anderem Zusammenhang entwickelte Sichtweise vertrat ein anderer Vertreter des Neo-Freudianismus, E. Fromm. Er fand heraus, dass die Macht einer Person über andere psychologisch auf verschiedene Weise verstärkt wird. Erstens die Fähigkeit zu belohnen und zu bestrafen

530 Vierter Teil. Mentale Eigenschaften der Persönlichkeit

Das ist interessant Aggressives Verhalten Emotionen sind eines der interessantesten Phänomene der Psyche. Emotionen können nicht nur einige Empfindungen oder allgemeine Reaktionen hervorrufen, sondern auch spezifische Handlungen. Zum Beispiel lachen wir, wenn wir glücklich sind, wir fangen an, wenn wir Angst haben usw. Eine dieser Handlungen wird von Psychologen besonders ernsthaft untersucht. Diese Aktion ist Aggression. Unter Aggression verstehen wir Verhalten, das einer anderen Person vorsätzlich Schaden zufügt (körperlich oder verbal) oder deren Eigentum zerstört. Das Schlüsselkonzept dieser Definition ist Absicht. Wenn eine Person Sie versehentlich schubst und sich sofort entschuldigt, kann ihr Verhalten nicht als aggressiv angesehen werden; aber wenn jemand auf dich zukommt und dir trotzig auf den fuß tritt, dann hast du keinen zweifel, dass das eine aggressive handlung ist. Die Betonung liegt auf Aggression Sie gesellschaftliche Bedeutung. Viele Menschen haben oft aggressive Gedanken und Impulse, und wie sie mit diesen Gedanken umgehen, wirkt sich nicht nur auf ihre Gesundheit und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen aus, sondern auch auf das Wohlbefinden anderer. Heute gibt es Theorien, die das Problem der Aggression und Aggressivität einer Person unterschiedlich betrachten. Zum Beispiel betrachtet Freuds psychoanalytische Theorie Aggression als ein angeborenes Bedürfnis und die soziale Lerntheorie als eine beim Lernen erworbene Reaktion. Nach Freuds früher psychoanalytischer Theorie werden viele unserer Handlungen von Instinkten bestimmt, insbesondere von sexueller Anziehung. Wenn die Verwirklichung dieser Triebe unterdrückt (frustriert) wird, besteht ein Bedürfnis nach Aggression. Später begannen Vertreter der psychoanalytischen Richtung, die Manifestation von Aggression wie folgt zu interpretieren: Immer wenn die Bemühungen einer Person, ein Ziel zu erreichen, blockiert werden, entsteht ein aggressiver Impuls, der das Verhalten motiviert, das Hindernis zu beschädigen, das die Frustration verursacht hat. Diese Annahme hat zwei Hauptpunkte: Erstens ist die übliche Ursache für Aggression Frustration; Zweitens ist Aggression eine angeborene Reaktion, die auch die Eigenschaften eines organischen Bedürfnisses hat und so lange anhält, bis das Ziel erreicht ist. Bei dieser Aggressionsinterpretation ist gerade der Aspekt der Hypothese, der mit der Betrachtung von Aggression als organischem Bedürfnis verbunden ist, am umstrittensten. Wenn Aggression tatsächlich ein organisches Bedürfnis ist, dann sollte man davon ausgehen, dass andere Säugetierarten ähnliche aggressive Muster zeigen wie wir. Langzeitstudien haben es ermöglicht, die unterschiedlichsten Daten zu diesem Thema zu sammeln. In den 60er Jahren. 20. Jahrhundert Es wurde vermutet, dass der Hauptunterschied zwischen Menschen und anderen Arten darin besteht, dass Tiere Mechanismen entwickelt haben, um ihre aggressiven Instinkte zu kontrollieren, während dies bei Menschen nicht der Fall ist. Spätere Arbeiten in den 1970er und 1980er Jahren zeigten jedoch, dass Tiere genauso aggressiv sein können wie wir. Es hat sich gezeigt, dass Fälle von Mord, Vergewaltigung und Tötung von Jungtieren unter Tieren viel häufiger sind als noch in den 60er Jahren angenommen. Beispielsweise hängt eine Art der Tötung von Schimpansen mit den Grenzkriegen zusammen, die sie führen. Im Gombi-Stream-Nationalpark in Tansania bewachte eine Gruppe von fünf männlichen Schimpansen ihr Territorium vor jedem fremden Männchen, das dorthin wanderte. Wenn diese Gruppe auf eine andere Gruppe von zwei oder mehr Männchen traf, war ihre Reaktion scharf, aber nicht tödlich; aber wenn sie nur auf einen Eindringling stießen, dann hielt ein Mitglied der Gruppe seine Hand, ein anderes am Bein und der dritte schlug ihn zu Tode. Oder ein paar Gruppenmitglieder schleiften den Eindringling über die Felsen, bis er starb. In einem anderen Schimpansen-Grenzkrieg in den 1970er Jahren löschte ein Stamm von etwa 15 Schimpansen eine benachbarte Gruppe aus und tötete methodisch ihre männlichen Mitglieder nacheinander. Im Zusammenhang mit den gewonnenen Daten ist es logisch anzunehmen, dass Aggression eine biologische Grundlage hat. So wurde in einer Reihe von Arbeiten gezeigt, dass eine mäßige elektrische Stimulation eines bestimmten Bereichs des Hypothalamus bei Tieren aggressives, sogar tödliches Verhalten hervorruft. Wenn der Hypothalamus der Katze durch implantierte Elektroden stimuliert wird, zischt er, Sie die Fellborsten, die Pupillen weiten sich und die Katze greift an

Das ist interessant Ratte oder andere hineingelegte Gegenstände Sie Zelle. Die Stimulation eines anderen Teils des Hypothalamus verursacht ein völlig anderes Verhalten; Anstatt heftige Reaktionen zu zeigen, schleicht sich die Katze ruhig an und tötet die Ratte. Aggressives Verhalten wurde bei Ratten unter Verwendung einer ähnlichen Technik induziert. Eine im Labor aufgezogene Ratte, die noch nie Mäuse getötet oder gesehen hat, wie wilde Ratten sie töten, kann glücklich im selben Käfig wie eine Maus leben. Aber wenn ihr Hypothalamus stimuliert wird, stürzt sich die Ratte auf ihren Käfiggenossen und tötet ihn, wobei sie die gleichen Reaktionen zeigt wie die wilde Ratte (ein Biss in den Hals, der das Rückenmark zerreißt). Die Stimulation scheint eine angeborene Tötungsreaktion auszulösen, die zuvor inaktiv war. Wenn ein neurochemischer Blocker in den Teil des Gehirns der Ratte injiziert wird, der sie veranlasst, spontan eine Maus zu töten, die ihnen ins Auge fällt, werden sie vorübergehend friedlich. In den oben genannten Fällen nimmt die Aggression die Eigenschaften eines organischen Bedürfnisses an, da sie durch angeborene Reaktionen gesteuert wird. Bei höheren Tieren werden solche instinktiven Aggressionsmuster von der Großhirnrinde gesteuert und sind daher stärker von Erfahrungen beeinflusst. In Gruppen lebende Affen bilden eine Dominanzhierarchie, wobei ein oder zwei Männchen die Anführer werden, während andere verschiedene untergeordnete Ebenen besetzen. Wenn der Hypothalamus eines dominanten Affen elektrisch stimuliert wird, greift er die untergeordneten Männchen an, aber nicht die Weibchen. Wenn ein niederrangiger Affe auf die gleiche Weise stimuliert wird, schrumpft er und verhält sich unterwürfig. Aggressives Verhalten wird beim Affen also nicht automatisch durch Stimulation des Hypothalamus induziert, sondern hängt auch von seiner Umgebung und vergangenen Erfahrungen ab. Wahrscheinlich laufen beim Menschen die mit Aggression verbundenen physiologischen Reaktionen ähnlich ab. Obwohl wir mit neuronalen Aggressionsmechanismen ausgestattet sind, unterliegt ihre Aktivierung normalerweise der Kontrolle des Kortex (außer bei Hirnschäden). Bei den meisten Menschen werden die Häufigkeit aggressiven Verhaltens, seine Formen und die Situationen, in denen es auftritt, weitgehend von Erfahrungen und sozialen Einflüssen bestimmt. Die Theorie des sozialen Lernens betont die Bedeutung des stellvertretenden Lernens oder des Lernens durch Beobachtung. Viele Verhaltensmuster werden durch Beobachtung der Handlungen anderer und der Folgen, die diese Handlungen für sie haben, erworben. Ein Kind, das den schmerzhaften Ausdruck im Gesicht eines älteren Bruders sieht, der auf einem Stuhl beim Zahnarzt sitzt, wird Angst haben, wenn es für ihn an der Zeit ist, zum ersten Mal zum Zahnarzt zu gehen. Die Theorie des sozialen Lernens betont die Rolle von Modellen bei der Übertragung sowohl spezifischer Verhaltensweisen als auch emotionaler Reaktionen. Im Rahmen dieser Theorie wird das Konzept der Aggression als durch Frustration erzeugtes Bedürfnis abgelehnt. Aggression wird wie jede andere erlernte Reaktion behandelt. Aggressivität kann durch Beobachtung oder Nachahmung erworben werden, und je öfter sie verstärkt wird, desto wahrscheinlicher tritt sie auf. Eine Person, die frustriert darüber ist, ein Ziel nicht erreichen zu können, oder die sich über ein Ereignis Sorgen macht, erlebt eine unangenehme Emotion. Welche Reaktion diese Emotion hervorruft, hängt davon ab, welche Reaktionen die Person gelernt hat, um mit Stresssituationen fertig zu werden. Eine Person in einem Zustand der Frustration kann andere um Hilfe bitten, Aggression zeigen, versuchen, ein Hindernis zu überwinden, alles aufzugeben oder sich mit Drogen und Alkohol zu ertränken. Die Antwort, die in der Vergangenheit am erfolgreichsten die Frustration gemildert hat, wird ausgewählt. Demnach provoziert Frustration Aggression vor allem bei Menschen, die gelernt haben, auf feindselige Situationen mit aggressivem Verhalten zu reagieren. So haben wir "zwei gegensätzliche Standpunkte zum Problem der Aggression kennengelernt. Welche sollte bevorzugt werden? Wahrscheinlich liegt uns der zweite Standpunkt näher: Menschliche Aggression hat einen sozialen Charakter. Wir können jedoch noch nicht sagen, dass diese Sichtweise absolut richtig ist. Weitere zielgerichtete Studien dieses komplexen und dringenden Problems für die Menschheit sind erforderlich. Durch; Agkinsrn R. L., Atkinson R. S., Smith E. E. et al. Einführung in die Psychologie: Ein Lehrbuch für Universitäten / Per. aus dem Englischen. unter. ed. V. P. Zinchenko. - M.: Trivola, 1999

532 Vierter Teil. Mentale Eigenschaften der Persönlichkeit

von Leuten. Zweitens die Fähigkeit, sie zu bestimmten Handlungen zu zwingen, auch mit Hilfe eines Systems rechtlicher und moralischer Normen, die einigen das Recht auf Herrschaft geben und andere dazu verpflichten, der Autorität zu gehorchen, die eine Person in den Augen einer anderen hat.

Einen besonderen Platz nehmen Studien der sogenannten ein prosoziale Motive und die damit verbundenen prosoziales Verhalten. Unter solchem ​​Verhalten versteht man alle altruistischen Handlungen einer Person, die auf das Wohlergehen anderer Menschen abzielen und ihnen helfen. Diese Verhaltensweisen sind in ihren Ausprägungen vielfältig und reichen von einfacher Höflichkeit bis hin zu ernsthafter wohltätiger Hilfe, die eine Person anderen Menschen leistet, und manchmal mit großem Schaden für sich selbst, auf Kosten der Selbstaufopferung. Einige Psychologen glauben, dass hinter einem solchen Verhalten ein besonderes Motiv steckt, und nennen es das Motiv des Altruismus (das Motiv zu helfen, das Motiv, sich um andere Menschen zu kümmern).

Altruistisches oder prosoziales Verhalten wird meistens so charakterisiert, dass es zum Wohle einer anderen Person und ohne Hoffnung auf Belohnung erfolgt. Altruistisch motiviertes Verhalten mehr zum Wohl anderer Menschen führt als zum Wohl desjenigen, der sie umsetzt. Bei altruistischem Verhalten werden Handlungen der Fürsorge für andere Menschen nach eigener Überzeugung ausgeführt, ohne Berechnung oder Druck von außen. Von der Bedeutung her steht dieses Verhalten der Aggression diametral gegenüber.

Aggression wird als ein dem Altruismus inhärent entgegengesetztes Phänomen angesehen. Im Zuge der Untersuchung aggressiven Verhaltens wurde vermutet, dass hinter dieser Verhaltensform ein besonderes Motiv steckt, das so genannte ^ das Motiv der Aggressivität. Es ist üblich, aggressive Handlungen zu nennen, die einer Person Schaden zufügen: moralisch, materiell oder physisch. Aggression ist immer mit der vorsätzlichen Verletzung einer anderen Person verbunden.

Separate psychologische Studien haben gezeigt, dass bei Kindern zwischen 3 und 11 Jahren Manifestationen von Aggressivität gegenüber Gleichaltrigen beobachtet werden können. Zu dieser Zeit haben viele Kinder den Wunsch, miteinander zu kämpfen. Darüber hinaus sind aggressive Reaktionen als Reaktion auf die Handlungen von Gleichaltrigen bei Jungen häufiger als bei Mädchen. In der psychologischen Literatur wird dieses Phänomen unterschiedlich interpretiert. Manche Autoren sehen darin biologische Gründe, unter anderem das Geschlecht. Andere glauben, dass die Manifestation von Aggressivität bei Kindern mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten soziokulturellen Gruppe und den Besonderheiten der Familienerziehung zusammenhängt.

So wurde beispielsweise festgestellt, dass Väter von Kindern, die durch erhöhte Aggressivität gekennzeichnet sind, Aggressionserscheinungen zu Hause oft nicht tolerieren, aber außerhalb davon solche Handlungen ihrer Kinder zulassen und sogar fördern, solches Verhalten provozieren und verstärken. Vorbilder für aggressives Verhalten sind sehr oft die Eltern selbst. Ein Kind, das wiederholt bestraft wurde, wird schließlich selbst aggressiv.

Die psychologische Schwierigkeit, aggressive Handlungen zu eliminieren, liegt insbesondere darin, dass ein Mensch, der sich so verhält, meist leicht viele vernünftige Rechtfertigungen für sein Verhalten findet und sich ganz oder teilweise von Schuld freispricht. Ein bekannter Forscher für aggressives Verhalten, A. Bandura, identifizierte die folgenden typischen Wege, um ihre Handlungen durch die Aggressoren selbst zu rechtfertigen.

Kapitel 22. Orientierung und Motive der Persönlichkeitstätigkeit 533

Bandura Albert(1925-1968) - US-amerikanischer Psychologe, Autor der Theorie des sozialen Lernens. 1949 machte er seinen Abschluss an der University of British Columbia, danach erhielt er einen Master-Abschluss von der University of Iowa (1951). Promotion an der University of Iowa. Später arbeitete er an der Stanford University als Professor für Psychologie und seit 1973 als Professor für Sozialwissenschaften in Psychologie. Er kam zu dem Schluss, dass das „Stimulus-Response“-Verhaltensmodell nicht vollständig auf menschliches Verhalten anwendbar ist, und schlug ein eigenes Modell vor, das seiner Meinung nach das beobachtete Verhalten besser erklärt. Auf der Grundlage zahlreicher Studien formulierte er die instrumentelle Konditionierung neu und stellte darin das Lernen durch Beobachten einer Probe in den Mittelpunkt. Gleichzeitig betrachtete er die Verstärkung nicht als die einzige Determinante des Lernens, sondern nur als einen beitragenden Faktor. Die Hauptdeterminante des menschlichen Lernens ist die Beobachtung von Verhaltensmustern anderer Menschen und der Folgen dieses Verhaltens: Die eine oder andere Verhaltensform wird durch die Antizipation der Folgen dieser Handlungen motivierend. Solche Folgen können nicht nur die Bestärkung durch andere Personen sein, sondern auch die Selbstverstärkung aufgrund der Bewertung der Einhaltung intern verbindlicher Verhaltensstandards. Die Lerngeschwindigkeit hängt von der psychologischen Verfügbarkeit des Nachahmungsobjekts und von der Effektivität der verbalen Kodierung des beobachteten Verhaltens ab. Auf der Grundlage seiner Recherchen kam Bandura zu dem Schluss, dass Wut als aggressionsfördernde Manifestation allgemeiner Erregung nur dann zum Ausdruck kommt, wenn Muster wütender Reaktionen unter den gegebenen Bedingungen sozial akzeptabel sind.

Erstens der Vergleich der eigenen aggressiven Handlung mit den Persönlichkeitsfehlern oder Handlungen einer Person, die Opfer von Aggression geworden ist, um zu beweisen, dass die gegen sie begangenen Handlungen nicht so schrecklich erscheinen, wie sie auf den ersten Blick scheinen.

Zweitens die Rechtfertigung der Aggression gegen eine andere Person durch ideologische, religiöse oder andere Erwägungen, beispielsweise durch die Tatsache, dass sie aus "edlen" Zielen begangen wird.

Drittens die Leugnung der persönlichen Verantwortung für die begangene aggressive Tat.

Viertens die Abschiebung eines Teils der Verantwortung für Aggression durch Bezugnahme auf äußere Umstände oder die Tatsache, dass diese Handlung gemeinsam mit anderen Personen begangen wurde, unter ihrem Druck oder unter dem Einfluss von Umständen, zum Beispiel die Notwendigkeit, jemandes Befehl auszuführen.

Fünftens die „Entmenschlichung“ des Opfers durch den „Beweis“, dass er angeblich eine solche Behandlung verdient.

Sechstens, die allmähliche Milderung seiner Schuld durch den Aggressor, indem er neue Argumente und Erklärungen findet, die seine Handlungen rechtfertigen.

Eine Person hat zwei verschiedene Motivationstendenzen, die mit aggressivem Verhalten verbunden sind: die Tendenz zur Aggression und ihre Hemmung. Die Tendenz zur Aggression ist die Tendenz eines Individuums, viele Situationen und Handlungen von Menschen als bedrohlich zu bewerten und darauf mit eigenen aggressiven Handlungen zu reagieren. Die Tendenz zur Unterdrückung von Aggression wird definiert als eine individuelle Veranlagung, eigene aggressive Handlungen als unerwünscht und unangenehm zu bewerten, was Reue und Reue hervorruft. Dies

534 Vierter Teil. Mentale Eigenschaften der Persönlichkeit

eine Tendenz auf der Verhaltensebene führt zur Unterdrückung, Vermeidung oder Verurteilung aggressiver Handlungen.

So spiegeln sich die im Lebens- und Tätigkeitsprozess gebildeten, gewohnheitsmäßigen oder grundlegenden Motive in dem allgemeinen Eindruck wider, den eine Person auf andere macht, das heißt, sie charakterisieren die Persönlichkeit als Ganzes.

Testfragen

1. Erzählen Sie uns von den wichtigsten Formen der Orientierung - Neigungen, Wünsche, Bestrebungen, Interessen, Ideale, Überzeugungen.

2. Erklären Sie das Wesen des Begriffs "Motiv".

3. Was wissen Sie über die Motivation menschlichen Handelns?

4. Erläutern Sie das Wesen des Begriffs „Bedürfnis“.

5. Erweitern Sie die Hauptmerkmale des Motivationsbereichs einer Person.

6. Wie wurde das Motivationsproblem in den Werken antiker Philosophen betrachtet?

7. Erweitern Sie die Essenz des Irrationalismus und der Automatentheorie.

8. Erweitern Sie die Rolle von Ch. Darwins Evolutionstheorie bei der Entwicklung des Problems der menschlichen Verhaltensmotivation.

9. Erzählen Sie uns von der Instinkttheorie 3. Freud und W. MacDougall.

10. Was wissen Sie über die Theorie der biologischen Bedürfnisse des Menschen?

11. Erzählen Sie uns etwas über die Klassifizierung der Hierarchie der menschlichen Bedürfnisse von A. Maslow.

12. Was sind die Motivationskonzepte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts? du weißt?

13. Erweitern Sie die Essenz der Theorie des Aktivitätsursprungs der Motivation Sphären des Menschen A. N. Leontjew.

14. Beschreiben Sie die Mechanismen der Motiventwicklung nach A. N. Leontiev.

15. Nennen Sie die Hauptstadien bei der Bildung der Motivationssphäre bei Kindern.

16. Welche Rolle spielt das Spiel bei der Bildung der Motivationssphäre?

17. Wie charakterisiert die Motivationssphäre eine Person? Was sind die Hauptmotive menschlichen Verhaltens?

1. Ananiev B. G. O Probleme der modernen menschlichen Erkenntnis / Akademie der Wissenschaften UdSSR, Institut für Psychologie. -M.: Nauka, 1977.

2. Bratus B.S. Psychologische Aspekte der moralischen Entwicklung der Persönlichkeit. - M. Wissen, 1977 .

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8. Warm B.M. Ausgewählte Werke: in 2 Bänden T. 1. - M.: Pädagogik, 1985.

Allgemeines Motivkonzept

Motiv (laut Wörterbuch) -1) Motivation für Aktivitäten im Zusammenhang mit der Befriedigung von Bedürfnissen, eine Reihe von internen und externen Bedingungen, die die Aktivität des Subjekts verursachen und seine Richtung bestimmen (Motivation)

Ein Objekt, materiell oder ideal, das die Wahl der Richtung der Aktivität motiviert oder bestimmt, um deren willen sie ausgeführt wird.

Wahrgenommener Grund, der der Wahl der Aktivität zugrunde liegt.

In der fremden Psychologie Eine Reihe von Merkmalen der Natur und Funktionen von Motiven bei der Regulierung des Verhaltens des Subjekts werden identifiziert: die motivierende und leitende Funktion des Motivs, die Bestimmung des menschlichen Verhaltens durch unbewusste Motive, die Hierarchie der Motive, der Wunsch nach Gleichgewicht und Spannung als Mechanismen der Motivdynamik (Psychoanalyse, Behaviorismus) Bewusstsein.

In der häuslichen Psychologie als allgemeiner Mechanismus für die Motiventstehung wird die Verwirklichung von Bedürfnissen im Zuge der Suchtätigkeit und damit die Transformation ihrer Objekte in Motive - Bedürfnisobjekte betrachtet. Daher das zentrale Muster - die Entwicklung des Motivs erfolgt durch eine Veränderung und Erweiterung des Spektrums von Aktivitäten, die die objektive Aktivität transformieren. Beim Menschen ist die Quelle der Motiventwicklung der grenzenlose Prozess der geistigen Produktion materieller und geistiger Werte. Werte, Interessen und Ideale einer Person können motivierende Kraft erlangen und zu realen Motiven werden. Diese Motive übernehmen die Funktion der Bedeutungsbildung – sie geben der reflektierten Realität ins Bewusstsein eine persönliche Bedeutung. Die Funktion der Bedeutungsbildung hängt mit der Steuerung der Richtung der Persönlichkeitstätigkeit zusammen. . Die Kontrollfunktion wird nicht direkt ausgeführt, sondern durch den Mechanismus der Emotionen bewerten Emotionen die Bedeutung laufender Ereignisse. Wenn diese Bedeutung nicht übereinstimmt, ändern Motive die allgemeine Richtung der Aktivität der Persönlichkeit. Die Erforschung des motivational-semantischen Bereichs ist das zentrale Problem der Persönlichkeitspsychologie.

Ein Motiv entsteht im Akt der Objektivierung eines Bedürfnisses und wird als Objekt des Bedürfnisses oder als objektiviertes Bedürfnis definiert. Nach der Objektivierung der Tätigkeit ändert sich auch die Art des Verhaltens, es wird zielgerichtet. Ein typisches Zeichen für ein Motiv ist eine Reihe von Handlungen um ein Motiv (Objekt). Sehr oft passiert es umgekehrt, eine Handlung wird durch viele Motive motiviert. .Motive können je nach Rolle sein:

hauptsächlich, führend .. ist das Hauptmotiv bei der Feldmotivation.

Sekundär (Motive - Anreize ) - bei Feldmotivation zusätzlich Aktivität anregen.

Wahrgenommene Motive - sie haben große Ziele, die ihre Aktivität über lange Lebensabschnitte lenken. Das sind Motive – Ziele, eine reife Persönlichkeit hat sie. Dazu gehören Interessen, Wünsche, Überzeugungen.

unbewusste Motive. – es gibt mehr davon als bewusste Sie erscheinen im Bewusstsein in Form von Emotionen und persönlichen Bedeutungen Dazu gehören: Anziehung, hypnotische Suggestion, Einstellungen, Frustrationszustände. Suggestion ist ein unbewusstes Bedürfnis, sie ist eine Stufe in der Bildung von Verhaltensmotiven. Installation - Bereitschaft, andere ohne objektive Analyse aus einem bestimmten Blickwinkel wahrzunehmen.

Motive bilden eine hierarchische Struktur: es kann die Form einer Pyramide mit einer oder mehreren Spitzen und mit einem schmalen oder breiten Fundament haben. Diese Struktur definiert und charakterisiert die Persönlichkeit.

Die Hauptkriterien für den Begriff des Motivs in der menschlichen Aktivität.

1. Motive bilden sich im Verlauf der individuellen Entwicklung als relativ stabile Wertdispositionen aus.

2 Menschen unterscheiden sich in individuellen Ausprägungen (Charakter und Stärke) bestimmter Motive. Unterschiedliche Menschen können unterschiedliche Hierarchien von Motiven haben.

3. Das Verhalten einer Person zu einem bestimmten Zeitpunkt wird nicht durch eines oder alle ihrer möglichen Motive motiviert, sondern durch das der höchsten Motive in der Hierarchie (d. h. des stärksten), das unter gegebenen Bedingungen am engsten verwandt ist das Erreichen des entsprechenden Zielzustandes in Aussicht stellt oder vielmehr dessen Erreichen in Frage gestellt wird. Ein solches Motiv wird aktiviert, wird wirksam. (Gleichzeitig können andere Motive aktiviert werden, die ihm untergeordnet sind oder mit ihm in Konflikt stehen.

4. Das Motiv bleibt wirksam, d.h. beteiligt sich an der Motivation des Verhaltens, bis entweder der Zielzustand der entsprechenden „Individuum-Umwelt“-Beziehung erreicht ist oder das Individuum sich diesem nicht nähert, soweit die Bedingungen der Situation zulassen, oder der Zielzustand hört auf, sich bedrohlich zu entfernen, oder die veränderten Bedingungen der Situation werden ein anderes Motiv nicht dringlicher machen, wodurch dieses aktiviert wird und dominant wird. Die Handlung wird ebenso wie das Motiv oft unterbrochen, bevor sie den gewünschten Zustand erreicht, oder zerfällt in zeitlich verstreute Teile; im letzteren Fall setzt es sich normalerweise nach einer gewissen Zeit fort.

5.: Motivation erklärt die Zweckmäßigkeit des Handelns..

6 Motivation ist sicherlich kein einzelner Prozess, der eine Verhaltenshandlung von Anfang bis Ende gleichmäßig durchdringt. Vielmehr handelt es sich um heterogene Prozesse, die in einzelnen Phasen einer Verhaltenshandlung, vor allem vor und nach der Handlung, die Funktion der Selbstregulation wahrnehmen.

7. Die Aktivität ist motiviert, dh sie zielt darauf ab, das Ziel des Motivs zu erreichen, sollte aber nicht mit Motivation verwechselt werden. Aktivität besteht aus separaten funktionalen Komponenten - Wahrnehmung, Denken, Lernen, Reproduktion von Wissen, Sprache oder motorischer Aktivität, und sie haben ihren eigenen Bestand an Möglichkeiten (Fähigkeiten, Fertigkeiten, Wissen), die im Laufe des Lebens angesammelt wurden, mit denen sich die Motivationspsychologie nicht befasst , nehmen sie als gegeben. Motivation bestimmt, wie und in welche Richtung verschiedene funktionale Fähigkeiten eingesetzt werden. Motivation erklärt auch die Wahl zwischen verschiedenen möglichen Handlungen, zwischen verschiedenen Wahrnehmungen und möglichen Denkinhalten, darüber hinaus erklärt sie die Intensität und Ausdauer bei der Umsetzung der gewählten Handlung und dem Erreichen ihrer Ergebnisse.

Das Motiv menschlichen Handelns ist naturgemäß mit dem Ziel verbunden. Aber das Motiv kann sich vom Ziel lösen und sich bewegen6 1) zur Tätigkeit selbst, zB eine Person tut etwas aus Liebe zur Kunst.. 2) zu einem der Ergebnisse der Tätigkeit, das heißt, ein Nebenergebnis wird das Ziel der Aktivität.

Motive (nach Leoniev)

Die Veränderung und Entwicklung von Bedürfnissen geschieht durch die Veränderung und Entwicklung von Objekten, die ihnen entsprechen und in denen sie „objektiviert“ und konkretisiert werden. Das Vorhandensein eines Bedürfnisses ist eine notwendige Voraussetzung für jede Aktivität, aber das Bedürfnis selbst ist noch nicht in der Lage, Aktivität zu geben sicher Orientierung. Was ist der einzige Motivator gerichtet Aktivität ist kein Bedürfnis an sich, sondern ein Objekt, das dieses Bedürfnis befriedigt. Das Objekt des Bedürfnisses – materiell oder ideal, sinnlich wahrgenommen oder nur in der Vorstellung gegeben, auf der Mentalebene – nennen wir Motiv für die Tätigkeit.(...)

Aus Sicht der Lehre von Objektivität Motive menschlichen Handelns Aus der Kategorie der Motive sind zunächst subjektive Erfahrungen auszuklammern, die ein Spiegelbild jener "supraorganischen" Bedürfnisse sind, die den Motiven entsprechen. Diese Erfahrungen (Wünsche, Sehnsüchte, Bestrebungen) sind aus den gleichen Gründen keine Motive, aus denen sie keine Hunger- oder Durstgefühle sind: Sie selbst sind nicht in der Lage, eine gerichtete Aktivität hervorzurufen. Allerdings kann man davon sprechen Thema Wünsche, Bestrebungen usw., nehmen hedonistische Konzepte einen besonderen Platz ein, wonach menschliches Handeln dem Prinzip der „Maximierung positiver und Minimierung negativer Emotionen“ unterliegt, d leiden ...

Emotionen wirken als innere Signale. Sie sind intern in dem Sinne, dass sie selbst keine Informationen über externe Objekte, über ihre Verbindungen und Beziehungen, über jene objektiven Situationen tragen, in denen die Aktivität des Subjekts stattfindet. Die Besonderheit von Emotionen besteht darin, dass sie die Beziehung zwischen Motiven und der Durchführung von Aktivitäten, die diesen Motiven entsprechen, direkt widerspiegeln. Bildlich gesprochen folgen Emotionen pro Aktualisierung des Motivs und Vor rationale Einschätzung der Angemessenheit der Tätigkeit des Subjekts.

So lässt sich die Emotionsfunktion in ihrer allgemeinsten Form als Hinweis plus oder minus der Autorisierung einer ausgeführten, ausgeführten oder bevorstehenden Tätigkeit charakterisieren.

Wie alle ideellen Phänomene können Emotionen verallgemeinert und kommuniziert werden; Eine Person hat nicht nur eine individuelle emotionale Erfahrung, sondern auch eine emotionale Erfahrung, die sie in den Prozessen der Kommunikation von Emotionen gelernt hat.

Das wichtigste Merkmal von Emotionen ist, dass sie relevant sind Aktivitäten, und nicht seine konstituierenden Prozesse, z. B. einzelne Handlungen, Handlungen. Daher kann, wie Sie wissen, dieselbe Handlung, die von einer Aktivität zur anderen übergeht, eine andere und sogar entgegengesetzte emotionale Färbung in ihrem Zeichen annehmen. Und das bedeutet, dass sich die den Emotionen innewohnende Funktion der positiven oder negativen Autorisierung nicht auf die Umsetzung einzelner Handlungen bezieht, sondern auf das Verhältnis der erzielten Wirkungen zu der Richtung, die der Handlung durch ihr Motiv gegeben ist. Die erfolgreiche Ausführung einer Handlung an sich führt nicht zwangsläufig zu einer positiven Emotion; es kann auch zu einer schwierigen emotionalen Erfahrung führen, die deutlich signalisiert, dass der erreichte Erfolg von der Seite der Motivationssphäre einer Person zu einer Niederlage wird.

Im Gegensatz zu Zielen, die natürlich immer bewusst sind, werden Motive in der Regel vom Subjekt nicht wirklich erkannt: Wenn wir bestimmte Handlungen ausführen – äußerlich, praktisch oder verbal, mental – erkennen wir normalerweise nicht die Motive, die motivieren Sie. Motive sind jedoch nicht vom Bewusstsein "getrennt". Auch wenn die Motive vom Subjekt nicht erkannt werden, dh wenn ihm nicht bewusst ist, was ihn zu dieser oder jener Tätigkeit veranlasst, treten sie bildlich gesprochen in sein Bewusstsein, aber nur auf besondere Weise. Sie geben der bewussten Reflexion eine subjektive Färbung, die die Bedeutung der Reflexion für das Subjekt selbst zum Ausdruck bringt, seine, wie wir sagen, persönliche Bedeutung.

Also neben seiner Hauptfunktion - der Funktion Motive, Motive haben noch eine zweite Funktion-Funktion Bedeutung Bildung. (...).

Anders verhält es sich mit dem Bewusstsein der Motive von Handlungen, um deren willen sie ausgeführt werden. Motive tragen Subjektinhalte, die vom Subjekt auf die eine oder andere Weise wahrgenommen werden müssen. Auf der Ebene einer Person wird dieser Inhalt reflektiert, d.h. erkannt: Das handlungsfördernde Objekt und das Objekt, das in der gleichen Situation beispielsweise als Hindernis agiert, sind in ihren Möglichkeiten „gleich“. ihrer Reflexion, Erkenntnis. Was sie voneinander unterscheiden, ist nicht der Grad der Deutlichkeit und Vollständigkeit ihrer Wahrnehmung oder der Grad ihrer Verallgemeinerung, sondern ihre Funktionen und ihr Platz in der Struktur der Aktivität. . Das vor mir auftauchende Ziel wird von mir in seiner objektiven Bedeutung wahrgenommen, d.h. Ich verstehe seine Konditionalität, ich stelle mir die Mittel vor, um es zu erreichen, und die langfristigen Ergebnisse, zu denen es führt; Gleichzeitig verspüre ich den Wunsch, den Wunsch, in Richtung dieses Ziels zu handeln, oder umgekehrt negative Erfahrungen, die dies verhindern. In beiden Fällen sie wirken als interne Signale, durch die die Regulation der Aktivitätsdynamik erfolgt.

Funktionsbeispiele:

Sinnvoll- bildet eine Einstellung zum Thema Beispiel: Das Buch ist schwer und Sie müssen es einem Klassenkameraden geben, aber die Person möchte nicht aufs College gehen und wird das Buch geben. Oder ich habe Durst und gehe weit für Wasser

Signal.- Übereinstimmung von Motiv und Motivation, Beispiel: Ich möchte einen Schokoriegel und ich bekomme ihn. Gleichzeitig zeigt die Signalfunktion durch Freude das Thema des Bedarfs richtig an, hilft, die richtige Wahl zu treffen und zu verstehen, was genau Sie wollen.

Ermutigend: regt zur Aktivität an Beispiel: Ich möchte essen, ich muss zum Kühlschrank.

20. Motivationsbereich einer Person. Allgemeine Eigenschaften und Struktur.

Motivation (laut Wörterbuch) - es besteht aus Motiven, die menschliche Aktivitäten verursachen und ihre Richtung bestimmen. Bewusste und unbewusste Faktoren, die eine Person zu bestimmten Handlungen veranlassen und deren Richtung und Ziele bestimmen.

Motivierende Faktoren in ihrer Manifestation können in 3 Gruppen eingeteilt werden:

1 Manifestation von Bedürfnissen und Instinkten als Quellen menschlicher Aktivität

2. die Tätigkeitsrichtung, d. h. die Manifestation von Motiven als Gründe für die Wahl der Tätigkeitsrichtung.

3. Manifestation von Emotionen, Erfahrungen, Einstellungen. als Quellen, die die Dynamik des Verhaltens regulieren

Es gibt folgende Motivationsarten:

Außerhalb und innerhalb .: Das Innere veranlasst eine Person zu handeln, um ihren Zustand des Vertrauens und der Unabhängigkeit zu verbessern, im Gegensatz zu einem externen Ziel in Bezug auf sie.

Leistungsmotivation . - verbunden mit dem Bedürfnis des Individuums, Unlust zu genießen und zu vermeiden. Untersucht von McClelland. Leistungsmotivation zielt auf ein bestimmtes Endergebnis ab, das aufgrund der eigenen Fähigkeiten erreicht wird, nämlich: Erfolg zu erzielen oder Misserfolg zu vermeiden. Leistungsmotivation ist also von Natur aus zielorientiert. Es drängt eine Person zum „natürlichen“ Ergebnis einer Reihe zusammenhängender Handlungen. Es setzt eine klare Abfolge einer Reihe von Aktionen voraus, die nacheinander ausgeführt werden. Folgende Motivationsvariablen wurden eingeführt, die die Ausbildung der Leistungsmotivation beeinflussen: 1. Bewertung der subjektiven Erfolgswahrscheinlichkeit..2. die Attraktivität des Selbstwertgefühls, die Attraktivität des Erfolgs oder Misserfolgs bei einer bestimmten Aktivität. 3. Individuelle Präferenz – Zuweisung der Verantwortung für Erfolg oder Misserfolg an sich selbst, andere oder Situationen. Studien haben gezeigt, dass die wichtigsten Verhaltensweisen, die darauf abzielen, Erfolg zu haben oder nicht, im Alter von 3 bis 13 Jahren unter dem Einfluss der Eltern oder der Umwelt festgelegt werden.

Motivation - eine rationale Begründung der Handlung durch die betroffene Person unter Hinweis auf sozialverträgliche Umstände, die zur Wahl dieser Handlung geführt haben. Manchmal erscheint Motivation als Entschuldigung, und manchmal werden echte Motive dadurch maskiert.

Motivierende Sphäre der Persönlichkeit.

BF Lomov versteht unter der Motivationssphäre der Persönlichkeit "die Gesamtheit ihrer Motive, die während ihres Lebens geformt und entwickelt werden". Im Allgemeinen ist dieses System dynamisch und ändert sich abhängig von vielen Umständen. Motive unterscheiden sich in unterschiedlichem Maß an Stabilität, manche – dominant, zentral – bleiben lange, manchmal ein Leben lang fest erhalten, es steckt in ihnen, so B.F. Lomov, die Orientierung der Persönlichkeit manifestiert sich. Ihre Veränderung erfolgt mit erheblichen Veränderungen der Lebensbedingungen des Einzelnen, seiner Beziehung zur Gesellschaft. Andere Motive sind weniger stabil, variabler, episodisch, veränderlich, situationsabhängiger.

Die Entwicklung der Motivationssphäre der Persönlichkeit im Prozess ihrer Bildung ist Differenzierung, Integration, Transformation, Unterdrückung, Kampf gegensätzlicher Motive, gegenseitige Stärkung oder Schwächung von Motiven. Dominante und untergeordnete Motive können die Plätze tauschen.

Die motivationale Sphäre der Persönlichkeit ist eng mit der Beziehung der Persönlichkeit zu anderen Menschen verbunden. Es hängt nicht nur von den direkten Kontakten einer Person mit bestimmten Personen ab, sondern auch von indirekten sowie von den mit dem öffentlichen Bewusstsein verbundenen Sphären des sozialen Lebens. BF Lomov betont die große Rolle bei der Bildung und Entwicklung der Motivationssphäre des Individuums: des Bildungssystems, der Propaganda usw. Die Motivationssphäre der sozialen Institutionen des Individuums ist nicht nur ein Spiegelbild seiner eigenen individuellen Bedürfnisse, der objektiven Grundlage denn der Kampf der Motive, den der Einzelne erlebt, sind die wirklichen Widersprüche, die in der Gesellschaft entstehen. "

Die enge Verbindung der Wertorientierungen der Persönlichkeit mit ihrer Motivationssphäre wird von den Forschern dieses Problems festgestellt. Laut B.F. Porshnev, die Grundlage der Persönlichkeit liegt in der Funktion der Wahl. Die Wahl setzt die Bevorzugung eines Motivs gegenüber allen anderen voraus. Aber dafür muss es Gründe geben, und ein solcher Grund ist der Wert, „denn der Wert ist das einzige Maß für den Vergleich von Motiven“. Darüber hinaus hat der Wert die Fähigkeit, Emotionen zu erzeugen, beispielsweise in dem Fall, wenn eine bestimmte Wahl ihm widerspricht. Und das bedeutet laut F.E. Vasilyuk dieser Wert sollte unter der Kategorie des Motivs subsumiert werden.

L.S. Kravchenko versucht, die Evolution im Verlauf der Persönlichkeitsentwicklung nachzuzeichnen, die darin besteht, dass sie sich nicht nur inhaltlich, sondern auch in ihrer motivierenden Funktion, in Ort und Rolle in der Struktur des Lebens verändert. Werte existieren zunächst nur in Form emotionaler Folgen ihrer Verhaltensverletzung oder im Gegenteil als Bestätigung (die ersten Gefühle von Schuld und Stolz). Dann nehmen die Werte die Form von "bekannten" Motiven an, dann die Motive, die Bedeutung bilden und tatsächlich wirken. Gleichzeitig wird der Wert auf jeder neuen Stufe seiner Entwicklung mit einer neuen Motivationsqualität bereichert, ohne die vorherigen zu verlieren.

Ein Wert kann die Funktionen eines Motivs erfüllen, also Bedeutung schaffen, reales Verhalten lenken und induzieren, aber daraus folgt nicht, dass Wert im Rahmen der Psychologie auf die Kategorie Motiv reduziert werden kann. Das Motiv – als direkter Grund für eine Handlung – ist im Vergleich zu Wertorientierungen situativer, individueller und vielfältiger. Das bestehende System der Wertorientierungen ist die höchste Regulierungsebene in Bezug auf die Bedürfnisse, Interessen und Motive des Verhaltens.

Die Motivationssphäre einer Persönlichkeit ist keine einfache Hierarchie von Bedürfnissen und Motiven, sondern eine Hierarchie von Aktivitäten, die von einer Person durchgeführt werden, ihre Motive und Bedingungen, Ziele und Mittel, Pläne und Ergebnisse, Normen der Kontrolle und Bewertung. Die Selbstverwirklichung als Prozess der Selbstentwicklung der Persönlichkeit, die ständige innere Bewegung des Subjekts im Subjekt seiner Tätigkeit, hat nach Ansicht einiger Wissenschaftler seinen Ursprung in den unteren Ebenen der Anreizhierarchie. Je komplexer die Ziele werden, desto komplexer und besser werden die Mittel der objektiven Entwicklung, desto komplexer und erweitert sich die Art der Einbeziehung des Subjekts in das System sozialer Interaktionen, außerhalb derer diese Bewegung unmöglich ist. Dies ist die wichtigste produktive Linie der Persönlichkeitsentwicklung. Gleichzeitig entwickelt sich eine untergeordnete Linie der Aufrechterhaltung des Lebens und der sozialen Existenz des Einzelnen; sie ist als Verbraucherleitung definiert. Dazu gehören: Befriedigung der Bedürfnisse der Lebenserhaltung und Selbsterhaltung, Erlangung der notwendigen Bedingungen für Komfort und Sicherheitsgarantien, Momente des Selbstwertgefühls, Status und Einfluss als Grundlage für die Existenz und Entwicklung des Individuums in der Gesellschaft. Gleichzeitig entsprechen die Motive der Lebenserhaltung, des Komforts und des sozialen Status den ersten Hierarchieebenen, und die Motive der allgemeinen Aktivität, der kreativen Aktivität und der sozialen Nützlichkeit bilden die Grundlage für eine Reihe von Selbstverwirklichung. Somit bilden diese Motivgruppen die allgemeinsten Motivationsformationen - funktionale Trends, von denen einer als Tendenz definiert werden kann, das Leben und die soziale Existenz einer Person aufrechtzuerhalten - eine Konsumtendenz. Die Motivationsstruktur einer Person wird also in der Großhirnrinde durch eine separate Nervenformation repräsentiert. Es hat eine komplexe Struktur und eine duale Natur. Einerseits unterscheiden sie biologische Bedürfnisse, andererseits soziale. Die Kombination dieser beiden Ebenen bildet tatsächlich die Motivationssphäre einer Person. Die Struktur der menschlichen Motivation hat ein komplexes System, das durch hierarchische Unterordnung, Polymotivation, Polyvalenz der Motive in Bezug auf Bedürfnisse und Austauschbarkeit gekennzeichnet ist. Es entwickelt sich unter dem Einfluss sowohl interner als auch externer Faktoren. Und im Allgemeinen bestimmt die Motivationssphäre des Individuums die allgemeine Ausrichtung der Persönlichkeit.

Motivation und Aktivität.

In der modernen Psychologie gibt es mehrere Theorien zum Zusammenhang zwischen Motivation und Aktivität:

1) Theorie der Kausalzuschreibung: Darunter versteht man die Interpretation der zwischenmenschlichen Wahrnehmung der Ursachen und Motive des Verhaltens anderer Menschen durch das Subjekt und die darauf basierende Entwicklung der Fähigkeit, zukünftiges Verhalten vorherzusagen. Experimentelle Studien haben gezeigt, dass a) ein Mensch sein Verhalten anders erklärt als er das Verhalten anderer Menschen erklärt. b) Eine Person neigt dazu, die erfolglosen Ergebnisse ihrer Tätigkeit durch äußere Faktoren und erfolgreiche - durch innere - zu erklären.

2) Theorie des Erfolgs und der Vermeidung von Misserfolgen. Die Qualität der Arbeit ist bei einem mittleren Motivationsniveau am besten und verschlechtert sich normalerweise, wenn es zu niedrig oder zu hoch ist. Diese Theorie besteht aus a) dem Motiv der Fehlervermeidung. b) das Motiv für den Erfolg. c) Ort der Kontrolle. d) Selbstwertgefühl. D) die Höhe der Ansprüche.

Persönlichkeit und Motivation

Die Persönlichkeit wird durch solche Motivationsformationen charakterisiert: a) das Bedürfnis nach Kommunikation (Zugehörigkeit) das Verlangen, in einer Gesellschaft von Menschen zu sein b) das Motiv der Macht ... das Verlangen, Macht über andere Menschen zu haben c) das Motiv des Helfens anderen Menschen (Altruismus), der Antipode dieses Motivs ist Egoismus. d) Aggression. Absicht, einer Person zu schaden.

Psychologische Motivationstheorien.

Also, so die Theorie Freud basiert die menschliche Motivation ausschließlich auf der Erregungsenergie, die durch körperliche Bedürfnisse erzeugt wird. Ihm zufolge wird die Hauptmenge der vom Körper produzierten mentalen Energie auf die mentale Aktivität gerichtet, wodurch Sie die durch Bedürfnisse verursachte Erregung reduzieren können. Als Instinkte werden nach Freud mentale Bilder körperlicher Bedürfnisse bezeichnet, die sich in Form von Wünschen ausdrücken. Die Instinkte manifestieren angeborene Erregungszustände auf der Ebene des Organismus, die einen Ausgang und eine Entladung erfordern. Obwohl die Anzahl der Instinkte unbegrenzt sein kann, erkannte Freud die Existenz von zwei Hauptgruppen: Lebens- und Todestriebe. Die erste Gruppe (unter dem allgemeinen Namen Eros) umfasst alle Kräfte, die dazu dienen, lebenswichtige Prozesse aufrechtzuerhalten und die Fortpflanzung der Art zu gewährleisten. Die Energie der sexuellen Instinkte wird genannt Libido(aus dem Lateinischen - wollen oder wünschen) oder Libidoenergie - ein Begriff, der im Allgemeinen im Sinne der Energie der Lebensinstinkte verwendet wird. Libido ist eine bestimmte Menge an psychischer Energie, die sich ausschließlich im sexuellen Verhalten entlädt.

Freud glaubte, dass es nicht einen Sexualtrieb gibt, sondern mehrere. Jeder von ihnen ist mit einem bestimmten Körperteil verbunden, der als erogene Zone bezeichnet wird. Die zweite Gruppe – die Todesinstinkte, genannt Thanatos – liegt allen Manifestationen von Grausamkeit, Aggression, Selbstmord und Mord zugrunde.

Maslow definiert Neurose und psychische Behinderung als "Entzugskrankheiten", das heißt, er glaubt, dass sie durch den Mangel an der Befriedigung bestimmter Grundbedürfnisse verursacht werden. Beispiele für Grundbedürfnisse sind physiologische Bedürfnisse wie Hunger, Durst oder das Bedürfnis zu schlafen. Die Nichtbefriedigung dieser Bedürfnisse führt am Ende definitiv zu einer Krankheit, die nur durch ihre Befriedigung geheilt werden kann. Grundbedürfnisse sind jedem Menschen innewohnend. Umfang und Art ihrer Befriedigung sind von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich, aber Grundbedürfnisse können nie ganz außer Acht gelassen werden. Um die Gesundheit zu erhalten, müssen auch bestimmte psychische Bedürfnisse erfüllt werden. Maslow listet die folgenden grundlegenden auf

Physiologische Bedürfnisse (organisch)

Sicherheitsbedürfnisse.

Bedürfnisse nach Zugehörigkeit und Liebe.

Respektieren Sie (Respekt) Bedürfnisse.

kognitive Bedürfnisse.

ästhetische Bedürfnisse.

Das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung.

Nach dem Konzept A. N. Leontieva, hat die Motivationssphäre eines Menschen, wie seine anderen psychologischen Eigenschaften, seine Quellen in praktischen Aktivitäten. In der Aktivität selbst findet man jene Komponenten, die den Elementen der Motivationssphäre entsprechen, funktionell und genetisch mit ihnen verwandt sind. Verhalten im Allgemeinen entspricht zum Beispiel den Bedürfnissen einer Person; in dem System von Aktivitäten, aus denen es besteht, gibt es eine Vielzahl von Motiven; Reihe von Aktionen, Gestaltungsaktivitäten - eine geordnete Reihe von Zielen. Somit besteht eine isomorphe Beziehung zwischen der Struktur der Aktivität und der Struktur der Motivationssphäre einer Person, d.h. gegenseitige Korrespondenz.

L .Festinger. Das Hauptpostulat seiner Theorie der kognitiven Dissonanz ist die Behauptung, dass das System des menschlichen Wissens über die Welt und über sich selbst dazu neigt, zu harmonisieren. Wenn eine Diskrepanz oder ein Ungleichgewicht auftritt, versucht das Individuum, es zu beseitigen oder zu reduzieren, und ein solches Verlangen an sich kann zu einem starken Motiv für sein Verhalten werden. Zusammen mit Versuchen, das bereits entstandene Ungleichgewicht zu reduzieren, vermeidet das Subjekt aktiv Situationen, die es hervorrufen können.

Der amerikanische Wissenschaftler D .Atkinson einer der ersten, der eine allgemeine Motivationstheorie vorschlug, die das menschliche Verhalten erklärt, das darauf abzielt, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Seine Theorie spiegelt die Momente der Initiierung, Orientierung und Unterstützung menschlicher Verhaltenstätigkeit auf einer bestimmten Ebene wider. Dieselbe Theorie war eines der ersten Beispiele für die symbolische Darstellung von Motivation.

21. Definition von Emotionen. Klassifikation emotionaler Phänomene. Bedingungen für die Entstehung und Funktion von Emotionen.

Die emotionale Sphäre einer Person.

Emotionen (Affekte, emotionale Störungen) sind Zustände wie Angst, Wut, Sehnsucht, Freude, Liebe, Hoffnung, Traurigkeit, Ekel, Stolz usw. und. Bleuler (1929) fasst Gefühle und Emotionen unter dem Stichwort „Effizienz“ zusammen.

Die Vielfalt des Gefühlslebens wird unterteilt in Affekte, Emotionen, Gefühle, Stimmung, Stress.

Emotionen ( laut Wörterbuch) mentale Reflexion in Form von direkter Erfahrung des Sinns eines Lebensphänomens oder einer Lebenssituation. Mit Hilfe von Emotionen können Sie unbewusste Motive verstehen. Die einfachste Form der Emotion ist der Ton emotionaler Empfindungen. - unmittelbare Erfahrung. Emotionen stellen ihrer Herkunft nach eine Form von Artenerfahrung dar.

Emotionen manifestieren sich in bestimmten mentalen Erfahrungen, die jeder aus eigener Erfahrung kennt, und in körperlichen Phänomenen. Wie Empfindungen haben Emotionen positive und negative sensorische Töne und sind mit Gefühlen der Freude oder Unlust verbunden. Wenn sie intensiviert werden, verwandeln sich Emotionen in Affekte.

Auf der Grundlage körperlicher Erfahrungen teilte Kant Emotionen in sthenische (Freude, Begeisterung, Wut) – aufregende, zunehmende Muskelspannung, Kraft und asthenische (Angst, Sehnsucht, Traurigkeit) – Schwächung ein.

Beeinträchtigen.- eine starke und stürmische und kurzfristige Erfahrung, die die menschliche Psyche vollständig fesselt. Die Affektentwicklung gehorcht folgendem Gesetz: Je stärker der anfängliche Motivationsreiz, desto mehr Aufwand musste betrieben werden und je kleiner das Ergebnis, desto größer der Affekt. Affekte stören meist die normale Verhaltensorganisation und können tiefe Spuren im Langzeitgedächtnis hinterlassen. Affekte entstehen am Ende der Handlung und spiegeln die abschließende Einschätzung der Situation wider.

Die Sinne.- das höchste Produkt der kulturellen und emotionalen Entwicklung eines Menschen. Sie sind mit bestimmten kulturellen Objekten, Aktivitäten und Personen verbunden. Je nach Richtung werden Gefühle unterteilt in moralische (die Erfahrung einer Person in einer Beziehung zu anderen Menschen. Intellektuelle (Gefühle im Zusammenhang mit kognitiver Aktivität. Ästhetische (Gefühle von Schönheit, Phänomenen der Kunst und Natur.) Praktische (im Zusammenhang mit menschlicher Aktivität. Die Manifestation eines starken Gefühls wird Leidenschaft genannt.

Stimmungen. Lang anhaltende Emotionen werden als Stimmungen bezeichnet. Stimmung ist ein komplexer Komplex, der teils mit äußeren Erfahrungen verbunden ist, teils auf der allgemeinen Disposition des Körpers zu bestimmten emotionalen Zuständen beruht, teils von Empfindungen abhängt, die von den Körperorganen ausgehen.

AUS.L. Rubenshtein glaubt, dass drei Sphären in den emotionalen Manifestationen einer Person unterschieden werden können: a) ihr organisches Leben b) ihre materiellen Interessen c) spirituelle und moralische Bedürfnisse. Zu affektiv-emotionaler Sensibilität gehören seiner Meinung nach elementare Freuden und Unlust, die hauptsächlich mit der Befriedigung organischer Bedürfnisse verbunden sind. Objektgefühle sind mit dem Besitz von Objekten und der Teilnahme an bestimmten Aktivitäten verbunden. Diese Gefühle werden jeweils in moralische, intellektuelle und ästhetische unterteilt. Weltanschauungsgefühle sind mit der Einstellung eines Menschen zur Welt verbunden.

Die Entstehung und Entwicklung von Emotionen.

Emotionen, argumentierte Darwin, seien im Verlauf der Evolution als Mittel entstanden, mit denen Lebewesen die Bedeutung bestimmter Bedingungen feststellen, um ihre dringenden Bedürfnisse zu befriedigen. Emotionale Phänomene im Evolutionsprozess haben sich als eigentümliche Methode etabliert, den Lebensprozess innerhalb seiner optimalen Grenzen zu halten und vor dem Zusammenbruch der Natur des Mangels oder Überschusses an Faktoren zu warnen. Die älteste Emotion ist Lust und Unlust. Menschliche Emotionen sind ein Produkt sozialgeschichtlicher Entwicklung und beziehen sich auf Prozesse der inneren Regulation von Verhalten. Sie gehen Aktivitäten voraus, um sie zu befriedigen, indem sie sie stimulieren und lenken. Gefühle sind das höchste Produkt der Entwicklung von Emotionen. Die Entwicklung von Emotionen in der Ontogenese äußert sich 1) in der Differenzierung der Qualitäten von Emotionen 2) in der Komplikation von Objekten, die eine emotionale Reaktion hervorrufen. 3) bei der Entwicklung der Fähigkeit, Emotionen und ihren äußeren Ausdruck zu regulieren. Emotionales Erleben verändert und entwickelt sich im Zuge der Persönlichkeitsentwicklung durch Empathie mit der Wahrnehmung von Kunst und Medien.

Die Struktur des Gefühlslebens einer Person.

Die mentale Seite von Emotionen manifestiert sich nicht nur in der Erfahrung der Emotion selbst. Wut, Liebe usw. beeinflussen intellektuelle Prozesse: Ideen, Gedanken, Aufmerksamkeitsrichtungen, sowie Wille, Handlungen und Taten, alles Verhalten.

Explosive affektive Reaktionen, die mit dem Verlust der Selbstkontrolle einhergehen, werden primitive Reaktionen genannt. Emotionen können ohne Auswirkungen auf die Psyche unter dem Einfluss rein chemischer und medizinischer Einflüsse entstehen. Es ist bekannt, dass Wein "das Herz eines Menschen erfreut", Wein "Melancholie ausfüllen" kann, dank Wein die Angst verschwindet - "ein betrunkenes Meer ist knietief".

Bei vielen Krankheiten treten Angst oder Freude ohne die direkten Objekte dieser Emotionen auf: Der Patient hat Angst, ohne zu wissen warum, oder ist grundlos glücklich.

Emotionen werden durch Mimik, Zungenbewegungen, Ausrufe und Laute ausgedrückt.

Die Einstellung zu reflektierten Phänomenen als Haupteigenschaft von Emotionen wird dargestellt: 1) in ihren qualitativen Merkmalen: wie sie behandelt werden. a) Vorzeichen - positiv, negativ, b) Modalität. - Überraschung, Freude, Angst, Traurigkeit. 2) in der Dynamik: der Fluss der Emotionen selbst - Dauer, Intensität 3) in der Dynamik des äußeren Ausdrucks - Sprache, Pantomime, Mimik. Es gibt 4 Ebenen von Emotionen 1) Verhalten (Mimik, Gestik) 2) Sprache (Änderung der Intonation 0 3) Physiologisch (Zittern der Gliedmaßen, Änderung der Körperspannung) 4) Vegetativ (Änderung des Atemrhythmus..)

Grundfunktionen von Gefühlen und Emotionen.

Unsere Emotionen erfüllen die folgenden Funktionen6

Parteilichkeit b - spiegelt die Einstellung zur Realität wider. Der Mensch bewertet alles für sich.

Schätzfunktion.

Antizipationsfunktion . - Individuelle Erfahrungen sind im individuellen emotionalen Gedächtnis enthalten

Synthetisieren - bietet eine einzige emotionale Grundlage für die Verallgemeinerung.

Signalfunktion Gefühle drückt sich darin aus, dass Erfahrungen entstehen und sich verändern im Zusammenhang mit den fortschreitenden Veränderungen in der Umwelt oder im menschlichen Körper.

Regulierende Funktion Gefühle drücken sich darin aus, dass anhaltende Erfahrungen unser Verhalten lenken, unterstützen, uns dazu zwingen, auf dem Weg begegnete Hindernisse zu überwinden oder den Aktivitätsfluss stören, blockieren.

Manchmal werden extrem angespannte Emotionen in "harmlose" Prozesse umgewandelt, wie z. B. die Sekretion von Tränenflüssigkeit, Kontraktion der Gesichts- und Atemmuskulatur.

In der fernen Vergangenheit, bei Tieren - den Vorfahren des Menschen - wies Darwin darauf hin, waren ausdrucksstarke Bewegungen zweckmäßige Manifestationen, sie halfen, im erbitterten Kampf ums Überleben zu überleben. Im Verlauf der historischen Entwicklung der Menschheit veränderten sich die Formen der Beziehungen zwischen Menschen und der Außenwelt, und die mit Emotionen und Gefühlen einhergehenden Ausdrucksbewegungen verloren ihre frühere Bedeutung. Beim modernen Menschen erfüllen Ausdrucksbewegungen einen neuen Zweck – sie sind eine der Kommunikationsformen. Von ihnen erfahren wir etwas über die erlebten Gefühle. Die menschliche Psyche ist so komplex, dass es nicht immer möglich ist, Erfahrungen anhand von Ausdrucksbewegungen eindeutig zu beurteilen. Bereits im Jugendalter besteht eine Diskrepanz zwischen Emotionen und ihre Ausdrucksformen. Je älter ein Mensch ist und je dünner, reicher seine Erfahrungen sind, desto komplexer und eigentümlicher sind die Formen ihres Ausdrucks. Durch das Sammeln von Lebenserfahrung lernt eine Person sehr geschickt, ihre Erfahrungen und Manifestationen zu kontrollieren.

Emotionen fungieren als Regulatoren der Kommunikation, beeinflussen die Wahl eines Partners und bestimmen die Art und Weise der Interaktion.

Beim Menschen besteht die Hauptfunktion von Emotionen darin, dass wir uns dank Emotionen besser verstehen, wir können ohne Sprache den Zustand des anderen beurteilen und uns besser auf gemeinsame Aktivitäten und Kommunikation vorbereiten. Bemerkenswert ist zum Beispiel die Tatsache, dass Menschen unterschiedlicher Kulturen in der Lage sind, den Ausdruck eines menschlichen Gesichts genau wahrzunehmen und zu bewerten, um daraus emotionale Zustände wie Freude, Wut, Traurigkeit, Angst, Ekel, Überraschung zu bestimmen. Dies gilt insbesondere für jene Völker, die noch nie miteinander in Kontakt gekommen sind.

Emotional ausdrucksstarke Bewegungen einer Person - Mimik, Gestik, Pantomime - erfüllen die Funktion der Kommunikation, d. H. Informieren einer Person über Informationen über den Zustand des Sprechers und seine Einstellung zu dem, was gerade passiert, sowie die Funktion der Beeinflussung - Ausübung einen gewissen Einfluss darauf, wer Gegenstand der Wahrnehmung von emotionalen und expressiven Bewegungen ist. Die Interpretation solcher Bewegungen durch die wahrnehmende Person erfolgt aufgrund der Korrelation der Bewegung mit dem Kontext, in dem die Kommunikation stattfindet.

Emotionen und Gefühle sind persönliche Gebilde. Sie charakterisieren einen Menschen sozialpsychologisch. V. K. Viliunas betont die tatsächliche persönliche Bedeutung emotionaler Prozesse und schreibt: „Ein emotionales Ereignis kann die Bildung neuer emotionaler Beziehungen zu verschiedenen Umständen verursachen ... Alles, was dem Subjekt als Ursache von Lust oder Unlust bekannt ist, wird zum Objekt der Liebe -hassen"".

Emotionen folgen normalerweise der Verwirklichung des Motivs und vor einer rationalen Einschätzung der Angemessenheit der Aktivität des Subjekts dazu. Sie sind eine direkte Reflexion, eine Erfahrung bestehender Beziehungen, und nicht deren Reflexion. Emotionen sind in der Lage, Situationen und Ereignisse zu antizipieren, die noch nicht tatsächlich eingetreten sind, und entstehen in Verbindung mit Vorstellungen über zuvor erlebte oder eingebildete Situationen, während Gefühle objektiver Natur sind und mit einer Vorstellung oder Vorstellung eines Objekts verbunden sind.

Gefühle sind ein Produkt der kulturellen und historischen Entwicklung des Menschen. Sie sind mit bestimmten Objekten, Aktivitäten und Personen verbunden, die eine Person umgeben.

Gefühle spielen eine motivierende Rolle im Leben und Handeln eines Menschen, in seiner Kommunikation mit anderen Menschen. In Bezug auf die Welt um ihn herum versucht eine Person, so zu handeln, dass Affekte verstärkt und verstärkt werden - dies sind besonders ausgeprägte emotionale Zustände, die von sichtbaren Veränderungen im Verhalten der Person begleitet werden, die sie erlebt. Der Affekt geht dem Verhalten nicht voraus, sondern wird gleichsam auf sein Ende verschoben. Dies ist eine Reaktion, die als Folge einer bereits vollzogenen Handlung oder Tat auftritt und deren subjektive emotionale Färbung darin zum Ausdruck bringt, inwieweit durch die Begehung dieser Tat das Ziel erreicht, befriedigt werden konnte das Bedürfnis, das es stimulierte.

Eine der häufigsten Arten von Affekten heute ist Stress. Es ist ein Zustand von übermäßig starkem und anhaltendem psychischen Stress, der bei einer Person auftritt, wenn er ist Nervensystem bekommt eine emotionale Überlastung. Stress bringt die menschliche Aktivität durcheinander, stört den normalen Verlauf seines Verhaltens. Leidenschaft ist eine andere Art von komplexen, qualitativ eigentümlichen und nur bei Menschen vorkommenden emotionalen Zuständen. Leidenschaft ist eine Verschmelzung von Emotionen, Motiven und Gefühlen, die sich um eine bestimmte Aktivität oder ein bestimmtes Thema drehen. Eine Person kann zum Objekt der Leidenschaft werden. S. L. Rubinshtein schrieb, dass „Leidenschaft immer in Konzentration, Konzentration von Gedanken und Kräften, ihrer Fokussierung auf ein einziges Ziel ausgedrückt wird … Leidenschaft bedeutet Impuls, Leidenschaft, Ausrichtung aller Bestrebungen und Kräfte des Individuums in eine einzige Richtung, auf die sie sich konzentrieren ein einziges Ziel" ".

W. Wundt beschränkte sich in seinen Diskussionen über Emotionen nicht nur auf den Versuch, sie nach obigem Schema zu klassifizieren, sondern schlug auch einige hypothetische Kurven vor, die seiner Meinung nach die jeweils typische Dynamik der Veränderung emotionaler Zustände ausdrücken dieser Dimensionen.

Betrachten wir entsprechend dieser Kurven unterschiedliche Arten von emotionalen Prozessen, dann werden sie sich in beiden Dimensionen stark voneinander unterscheiden. Die kleinste Amplitude der vertikalen Schwankungen dieser Kurven wird wahrscheinlich mit Stimmungen und die größte mit Affekten verbunden sein. Auf der horizontalen Linie kehren sich die Verhältnisse um: Stimmungen halten am längsten an und Affekte am wenigsten.

Grundlegende Qualitäten von Emotionen und Gefühlen. Der Fluss der Gefühle ist geprägt von Dynamik, Phase. Zunächst erscheint es in Spannung und ersetzt es Auflösung..

Alle qualitativ unterschiedlichen Gefühle und Emotionen (Liebe, Wut, Angst, Mitleid, Zuneigung, Hass usw.) können als betrachtet werden positiv negativ oder unsicher(indikativ).

Eine unbestimmte (vorläufige) emotionale Erfahrung entsteht in einer neuen, ungewohnten Situation, bei fehlender Erfahrung in Beziehungen mit der neuen Umgebung oder beim Kennenlernen der Gegenstände der Aktivität.

Es ist notwendig, eine weitere spezifische Eigenschaft von Emotionen und Gefühlen hervorzuheben - ihre Polarität. Polarität ist die duale (bzw ambivalent) emotionale Einstellung, die Einheit widersprüchlicher Gefühle (Freude-Traurigkeit, Liebe-Hass, Charme-Ekel).

Physiologische Grundlagen von Gefühlen und Emotionen. Spezielle Studien zeigen, dass emotionale Erlebnisse durch nervöse Erregung verursacht werden. subkortikale Zentren und physiologische Prozesse, die in stattfinden vegetativ nervöses System.

Die Bedeutung von Emotionen und Gefühlen. Die Helligkeit und Vielfalt emotionaler Beziehungen machen eine Person interessanter. Er reagiert auf die unterschiedlichsten Phänomene der Realität: Er begeistert sich für Musik und Poesie, den Start eines Satelliten und die neuesten technologischen Fortschritte. Der Reichtum an eigenen Erfahrungen hilft ihr, das Geschehen tiefer zu verstehen, subtiler in die Erfahrungen der Menschen, ihre Beziehungen zueinander einzudringen.

Gefühle und Emotionen tragen zu einem tieferen Wissen über eine Person bei selbst. Dank Erfahrungen lernt eine Person ihre Fähigkeiten, Fähigkeiten, Vor- und Nachteile. Die Erfahrungen einer Person in einer neuen Umgebung offenbaren oft etwas Neues in sich selbst, in Menschen, in der Welt der umgebenden Objekte und Phänomene.

Emotionen und Gefühle geben Worten, Taten, allem Verhalten eine gewisse Würze. Positive Erfahrungen inspirieren einen Menschen zu seiner kreativen Suche und seinem mutigen Wagemut. W. I. Lenin betonte die Bedeutung von Erfahrungen und sagte, dass es ohne menschliche Emotionen niemals eine menschliche Suche nach der Wahrheit gegeben hat, gibt und geben kann.

Klassifikation emotionaler Phänomene.

DER EKEL

Der Ausdruck „Ekel“ bezieht sich in seiner einfachsten Bedeutung auf Essen und bedeutet etwas, das ekelhaft schmeckt („Abwenden“ ist eine negative Reaktion auf Essen).

AUSDRUCK VON SPASS UND FREUDE

Eine fröhliche Stimmung äußert sich in Lachen, ziellosen Bewegungen, allgemeiner Erregung (Ausrufe, Klatschen usw.). Der Ausdruck einer heiteren Stimmung kann als unbedingter Reflex entstehen – aufgrund körperlicher und organischer Empfindungen. Kinder und Jugendliche lachen oft grundlos, muss man meinen, aufgrund der positiven Tonalität organischer Empfindungen, die vom Wohlbefinden des Körpers sprechen. Bei jungen, gesunden Menschen löst ein angenehmer Geruch oft auch ein leichtes Lächeln aus.

SCHMERZEN. Die Wirkung von Schmerz auf die Psyche ähnelt der Wirkung von Trieben. Wenn eine Dominante entsteht, die alle anderen Erregungen unterdrückt, dann wird der Wunsch, den Schmerz loszuwerden, stärker als alle Triebe. Schmerz, der einen dominanten Charakter erhalten hat, bestimmt zwangsweise das Verhalten einer Person.

FURCHT. Eines der charakteristischsten Symptome der Angst ist das Zittern aller Körpermuskeln, oft manifestiert es sich hauptsächlich in den Lippen. Wenn sich die Angst zur Qual des Schreckens steigert, bekommen wir ein neues Bild emotionaler Reaktionen. Das Herz schlägt völlig unregelmäßig, stoppt und es kommt zu Ohnmachtsanfällen; das Gesicht ist von Totenblässe bedeckt; das Atmen wird schwierig; der Blick eilt zum Gegenstand der Angst usw. In den meisten Fällen entsteht Angst auf der Grundlage von Lebenserfahrungen.Erst nachdem er Schmerzen unter verschiedenen Bedingungen erlebt hat, beginnt er sich vor dem zu fürchten, was Schmerzen verursachen kann.

Das sogenannte „Selbsterhaltungsgefühl“ ist nur zum Teil angeboren, sondern entwickelt sich hauptsächlich im Laufe des Lebens aufgrund erlebter Schmerzen.

Adrenalin ist offensichtlich an Angstreaktionen beteiligt. Es stärkt motorische Reaktionen, und es kann auch angenommen werden, dass es am Immobilisierungsreflex ("imaginärer Todesreflex") beteiligt ist. Es ist möglich, dass Adrenalin in einer Menge Kraftquelle ist, in einer anderen zur Muskelsteifheit beiträgt.

Eine Person mit starkem Schrecken oder Entsetzen wird beobachtet: Taubheit, panischer Wunsch, wegzulaufen, diffuse chaotische Muskelerregung. Die Taubheit, die bei Angst auftritt, vergeht in der Regel schnell und kann durch motorische Erregung ersetzt werden. Angst, wenn sie nicht die Kraft erreicht, die die Psyche verlangsamt, kann das Denken vollständig in ihren Dienst stellen. Gedanken an ein Ziel gekettet: einen Ausweg aus einer beängstigenden Situation zu finden. Und Angst kann in einem so schwachen Ausmaß erlebt werden, dass eine Person ihre übliche Arbeit tut, der übliche Assoziationsablauf stattfindet und die Angst irgendwo im Hintergrund liegt, im Hintergrund des Bewusstseins.

Angst ist eine passive Abwehrreaktion. Es weist auf die Gefahr von etwas durch einen Stärkeren hin, eine Gefahr, die vermieden werden muss, von der es notwendig ist, sich zu befreien.

Im Angstzustand und nach dessen Übertragung kommt es zu einer Reihe vegetativer Reaktionen.

WUT Wut in einer Person drückt sich darin aus, dass das Gesicht rot oder lila wird, die Venen an Stirn und Hals anschwellen, manchmal wird das Gesicht blass oder blau. EMOTION, ERZEUGT DURCH DAS SOZIALE UMFELD

Die öffentliche Meinung bewertet die persönlichen Qualitäten einer Person: klug, dumm, gerissen, gutaussehend usw.; bestimmt die Einstellung der Gesellschaft zu seiner Persönlichkeit: respektiert, nicht respektiert, angenehm, unangenehm usw., gibt eine Einschätzung seiner finanziellen Situation.

Dazu gehören Emotionen wie Stolz, Eitelkeit, Selbstwertgefühl, Groll usw.

ÜBER STOLZ. Stolz (Arroganz) im Mund des russischen Volkes war eine negative Eigenschaft und fand völlige Verurteilung, was auch die religiöse Sichtweise dieses Gefühls beeinflusste.

Stolz, Arroganz, Prahlerei, so die verbreitete Vorstellung, sind charakteristisch für die Herrschenden und die Reichen, Unterdrücker, Vergewaltiger und Täter.

Unter dem Einfluss der Existenzbedingungen in der menschlichen Gesellschaft entwickelten sich zwei Reaktionsreihen: Der Mensch kann stolz sein auf Überlegenheit gegenüber anderen in den verschiedensten Lebensbereichen, er kann stolz sein auf Erfolge auf dem Gebiet der Kunst und Wissenschaft, in alle Arten von kreativen Arbeiten.

ÜBER EITELKEIT. Eine Person bemüht sich, auf andere in einem günstigen Licht zu erscheinen und vermeidet eine Position, in der sie einen abstoßenden Eindruck machen könnte. So entsteht gewissermaßen eine „Zweigesichtigkeit“: der eine für Fremde, der andere für sich. Der Unterschied zwischen diesen Gesichtern kann ein solches Ausmaß erreichen, dass das wahre Gesicht, das im häuslichen Leben erscheint, dem "offiziellen" Gesicht, dem Gesicht für andere, überhaupt nicht ähnelt. Mit einer betrügerischen, selbstsüchtigen Verschleierung der eigenen wahren Eigenschaften wird man zu Heuchelei. Stolz und Eitelkeit gehen Hand in Hand. In der Regel stolz und gleichzeitig äußerst empfindlich gegenüber den Meinungen anderer. Die zunehmende Entwicklung von Eitelkeit sowie Stolz in verschiedenen Klassen und Schichten der Gesellschaft steht im Zusammenhang mit der Lebenssituation in einer bestimmten Klasse zu einem bestimmten Zeitpunkt.

ÜBER FLACHER

Schmeichelei und Intrige waren schon immer die stärksten Mittel im Kampf um die Gnade der Gekrönten und anderer Hoher. Schmeichelei fand fruchtbaren Boden in der mit großer Macht verbundenen Selbsttäuschung.

Der Erfolg der Schmeichelei wächst auf dem Boden der Eitelkeit, und es ist klar, dass eitle Menschen ihr am leichtesten erliegen.

Ressentiment

Wenn das Selbstwertgefühl verletzt wird, wenn eine Person erkennt, dass sie in ihrer persönlichen Meinung oder in der Meinung der Gesellschaft gedemütigt wird, entsteht die Emotion des Grolls. Beleidigungen und Missstände lösen einen akuten Affekt aus, der oft zu einer gegenseitigen „Beleidigung durch Tat“ oder zu schwerwiegenderen Konsequenzen führt.

22. Entwicklung von Vorstellungen über Emotionen in der Geschichte der Psychologie. Grundlegende Emotionstheorien.

Entwicklung von Vorstellungen über Emotionen.

Zum ersten Mal wurden Ausdrucksbewegungen Gegenstand von Ch. Darwins Studie. Auf der Grundlage vergleichender Untersuchungen der emotionalen Bewegungen von Säugetieren schuf Darwin den biologischen Begriff der Emotionen, wonach expressive emotionale Bewegungen als Überbleibsel zweckmäßiger instinktiver Handlungen angesehen wurden, die ihre biologische Bedeutung teilweise und gleichzeitig behalten , wirken nicht nur für eigene, sondern auch für andere Arten als biologisch bedeutsame Signale für Individuen. Darwin (Darwin, 1872) bemerkte, dass sich die Aufmerksamkeit allmählich ändern und sich in Überraschung und Überraschung verwandeln kann - "in ein frostiges Staunen", das an Angst erinnert. In ähnlicher Weise zeigte Tomkins (1962), dass die Stimulationsgradienten für Interesse, Angst und Entsetzen eine Hierarchie darstellen, in der der für Interesse erforderliche Gradient am kleinsten und der für Entsetzen am größten ist. Zum Beispiel interessiert ein neues Geräusch ein Kind. Wenn bei der ersten Präsentation ein ungewohntes Geräusch laut genug ist, kann es erschrecken. Wenn das Geräusch sehr laut und unerwartet ist, kann es Schrecken auslösen. Ein weiteres Merkmal von Emotionen, das in ihre Organisation als System eingeht, ist die offensichtliche Polarität zwischen bestimmten Emotionspaaren. Forscher von Darwin (Darwin, 1872) bis Plutchik (Plutchik, 1962) beobachteten die Polarität und lieferten Beweise für ihre Existenz. Freude und Traurigkeit, Wut und Angst werden oft als Gegensätze gesehen. Andere mögliche polare Emotionen sind Interesse und Ekel, Scham und Verachtung. Wie die Konzepte positiver und negativer Emotionen sollte das Konzept der Polarität nicht als starre Definition der Beziehung zwischen Emotionen angesehen werden. Wund schlug vor, die emotionale Sphäre des Bewusstseins durch solche quantitativen Maßstäbe wie Lust und Unlust, Entspannung – Anspannung, Ruhe und Anspannung – zu bewerten – diese elementaren Gefühle und Empfindungen machen das Bewusstsein aus. Das Ergebnis tiefer theoretischer Überlegungen ist die biologische Theorie der Emotionen von P.K. Anochin. Diese Theorie betrachtet Emotionen als ein Produkt der Evolution. als Anpassungsfaktor im Leben der Tierwelt. Emotion fungiert als eine Art Werkzeug, das den Lebensprozess optimiert und somit zur Erhaltung sowohl eines Individuums als auch einer eigenen Art beiträgt. Positive Emotionen entstehen, wenn das tatsächliche Ergebnis einer perfekten Verhaltenshandlung mit dem erwarteten nützlichen Ergebnis übereinstimmt oder es übertrifft. , und umgekehrt, das Fehlen eines echten Ergebnisses, eine Diskrepanz mit dem erwarteten, führt zu negativen Emotionen. Wiederholte Befriedigung von Bedürfnissen, gefärbt mit positiver Emotion, trägt zum Erlernen der entsprechenden Aktivität bei, und wiederholtes Scheitern führt zur Hemmung ineffizienter Aktivitäten. Diese Bestimmung war der Ausgangspunkt von Simonovs Informationstheorie. Emotion ist eine Reflexion des Gehirns höherer Tiere und Menschen über das Ausmaß des Bedürfnisses und die Wahrscheinlichkeit seiner Befriedigung im Moment. Er bewies, dass Emotionen entstehen, wenn ein Missverhältnis zwischen einem lebenswichtigen Bedürfnis und der Möglichkeit seiner Verwirklichung besteht.

DIE THEORIE DES JAMES LANGE

Lange (1890), James (1892) stellten die Theorie auf, dass Emotionen die Wahrnehmung von Empfindungen sind, die durch Veränderungen im Körper aufgrund äußerer Stimulation verursacht werden. Äußere Reizung, die die Ursache des Affekts ist, verursacht reflektorische Veränderungen in der Aktivität des Herzens, der Atmung, des Blutkreislaufs, des Muskeltonus, dh Emotionen sind die Summe organischer Empfindungen. Dadurch werden bei Emotionen unterschiedliche Empfindungen im ganzen Körper erlebt, aus denen sich das Erlebnis von Emotionen zusammensetzt.

Normalerweise sagen sie: Wir haben einen geliebten Menschen verloren, sind aufgebracht, weinen; wir trafen einen Bären, bekamen Angst, zitterten; wir sind beleidigt, wütend, wir schlagen zu. Und nach der James-Lange-Theorie wird die Reihenfolge der Ereignisse so formuliert: Wir sind traurig, weil wir weinen; wir haben Angst, weil wir zittern; wütend, weil die Lautstärke. Wenn die körperlichen Manifestationen nicht unmittelbar auf die Wahrnehmung folgen würden, gäbe es ihrer Meinung nach keine Emotion. Sie haben unabhängig voneinander eine periphere Theorie der Emotionen geschaffen, nach der Emotionen ein sekundäres Phänomen sind - das Bewusstsein von Signalen, die das Gehirn über Veränderungen in Muskeln, Blutgefäßen und Organen zum Zeitpunkt der Durchführung einer Verhaltenshandlung erreichen. Ihre Theorie spielte eine positive Rolle, indem sie einen externen Stimulus, eine Verhaltenshandlung und eine emotionale Erfahrung verknüpfte.

Arnolds Theorie.

Demnach bewirkt eine intuitive Einschätzung der Situation eine Handlungsneigung, die sich in verschiedenen Körperempfindungen ausdrückt und als Emotion erlebt wird: Wir haben Angst, weil wir uns bedroht fühlen.

DIE THEORIE VON ALFRED ADLER

Die treibende Kraft der Psyche ist nach Adler das Streben nach Überlegenheit, das aus dem Selbsterhaltungstrieb entspringt.

Izards Theorie der differentiellen Emotionen

Diese Theorie basiert auf fünf Schlüsselannahmen:

Die neun Grundemotionen bilden das grundlegende Motivationssystem der menschlichen Existenz.

Jede grundlegende Emotion hat einzigartige motivationale und phänomenologische Eigenschaften.

Grundlegende Emotionen wie Freude, Traurigkeit, Wut und Scham führen zu unterschiedlichen inneren Erfahrungen und unterschiedlichen äußeren Ausdrucksformen dieser Erfahrungen.

Emotionen interagieren miteinander – eine Emotion kann aktivieren. den anderen stärken oder schwächen.

Emotionale Prozesse interagieren mit Trieben und homöostatischen, wahrnehmungsbezogenen, kognitiven und motorischen Prozessen und beeinflussen diese.

Emotionen als wichtigstes Motivationssystem.

Die Theorie der differentiellen Emotionen erkennt die Funktionen von Verhaltensdeterminanten in den weitesten Bereichen für Emotionen.Emotionen werden nicht nur als das Hauptmotivationssystem betrachtet, sondern auch als personale Prozesse, die der menschlichen Existenz Sinn und Bedeutung verleihen.

Emotionen und das emotionale System.

Eine wichtige Annahme der Theorie der differentiellen Emotionen ist die Anerkennung der besonderen Rolle individueller Emotionen im menschlichen Leben.

Definition von Emotionen.

Die Theorie der differentiellen Emotionen definiert Emotion als einen komplexen Prozess, der neurophysiologische, neuromuskuläre und phänomenologische Aspekte hat.Das Erleben von Emotionen kann einen von kognitiven Prozessen völlig unabhängigen Prozess im Bewusstsein erzeugen. Phänomenologisch positive Emotionen haben angeborene Eigenschaften, die dazu neigen, Gefühle des Wohlbefindens zu verstärken, aufrechtzuerhalten und zu fördern. Sie erleichtern die Interaktion mit Menschen sowie das Verständnis von Situationen und Beziehungen zwischen Objekten. Negative Emotionen werden als schädlich und schwer erträglich empfunden und fördern die Interaktion nicht Emotionen als System. Die Theorie der differentiellen Emotion stellt emotionale Elemente als System dar, da sie sowohl dynamisch als auch relativ stabil miteinander verbunden sind. Definitionen einiger Begriffe in der Theorie der differentiellen Emotionen. Als Schlussfolgerung und Vokabular der differentiellen Emotionstheorie sind im Folgenden einige Schlüsselbegriffe definiert. Emotion (grundlegend, getrennt) ist ein komplexes Phänomen, das neurophysiologische und motorisch-expressive Komponenten und subjektive Erfahrungen umfasst. Das Zusammenspiel dieser Komponenten im intraindividuellen Prozess bildet eine Emotion, die ein evolutionär-biogenetisches Phänomen ist; Beim Menschen ist der Ausdruck und die Erfahrung von Emotionen angeboren, gemeinsam kulturell und universell.

Emotionale Komplexe sind eine Kombination aus zwei oder mehr grundlegenden Emotionen, die unter bestimmten Bedingungen dazu neigen, gleichzeitig oder in derselben Reihenfolge aufzutreten, und die so interagieren, dass alle Emotionen im Komplex eine gewisse motivierende Wirkung auf das Individuum und sein Verhalten haben.

Motivation ist ein Motivationszustand, der durch Veränderungen im Körpergewebe verursacht wird. Beispiele für Triebe sind Hunger, Durst, Müdigkeit usw. Die Motivationsintensität aller Triebe, mit Ausnahme von Schmerz, ist zyklischer Natur. Die beiden Triebe, Schmerz und Sex, teilen einige der Merkmale von Emotionen.

Affekt ist ein allgemeiner unspezifischer Begriff, der alle oben genannten Motivationszustände und -prozesse umfasst. Die affektive Sphäre besteht also aus Grundemotionen, Emotionskomplexen, Impulsen und deren Interaktion. Die affektive Sphäre umfasst auch Zustände oder Prozesse, in denen einer der Affekte (z. B. Emotion) mit dem kognitiven Prozess verbunden ist.

Die Interaktion von Emotionen ist die Erweiterung, Abschwächung oder Unterdrückung einer Emotion durch eine andere. Interaktion von Emotion und Drang – ein Motivationszustand, der durch die Verstärkung, Schwächung oder Unterdrückung von Drang durch Emotion oder Emotion durch Drang gekennzeichnet ist. 23. Der Begriff des Willens, der Willenshandlung und der Willensregulation.

DAS KONZEPT DES WILLENS

Der Wille ist die Seite des Bewusstseins, sein aktives und regulierendes Prinzip, das dazu bestimmt ist, eine Anstrengung zu erzeugen und sie so lange wie nötig aufrechtzuerhalten. Dank dessen kann eine Person aus eigener Initiative, basierend auf ihrem eigenen Bedürfnis, eine Aktion in einer vorgeplanten Richtung und mit einer vorab vorhergesehenen Kraft ausführen. Der Wille lenkt oder schränkt also den Menschen ein und organisiert auch die geistige Aktivität, basierend auf den bestehenden Aufgaben und Anforderungen. Ursprünglich wurde der Willensbegriff eingeführt, um die Motive für Handlungen zu erklären, die nach eigenen Entscheidungen, aber nicht nach seinen Entscheidungen, aber nicht nach seinen Wünschen ausgeführt werden. Der Wille als Merkmal des Bewusstseins entstand zusammen mit der Entstehung der Gesellschaft, der Arbeitstätigkeit. Wille ist erforderlich, wenn man ein Ziel wählt, eine Entscheidung trifft, eine Handlung ausführt, Hindernisse überwindet. Der Wille manifestiert sich als das Vertrauen einer Person in ihre Fähigkeiten, als die Entschlossenheit, die Handlung auszuführen, die die Person selbst für zweckmäßig hält.

Hauptsächlich Funktionen des Willens unterscheiden: 1) die Wahl der Motive und Ziele. 2) Regulation der Motivation für Handlungen mit unzureichender oder übermäßiger Motivation, 3) Organisation mentaler Prozesse in einem System, das der von einer Person durchgeführten Aktivität angemessen ist. 4) Mobilisierung körperlicher und geistiger Fähigkeiten zur Überwindung von Hindernissen bei der Erreichung der gesetzten Ziele Das Vorhandensein von Willen erklärt die Manifestation solcher Eigenschaften in einer Person: Ausdauer, Entschlossenheit, Ausdauer, Mut.

Willensqualitäten dürfen nicht gebildet werden, wenn:

das Kind ist verwöhnt.

Das Kind ist mit dem harten Willen und den Anweisungen der Erwachsenen überfordert.

Laut Wassiljuk : Abhängig von den Schwierigkeiten der Außenwelt und der Komplexität der Innenwelt lassen sich 4 Varianten der Willensäußerung unterscheiden:

in einer einfachen Welt, (infantil), wo jeder Wunsch realisierbar ist, ist der Wille praktisch nicht erforderlich

In einer schwierigen Welt ist eine Willensbewegung erforderlich, um Hindernisse zu überwinden, aber der Mensch selbst ist innerlich ruhig, da seine innere Welt einfach ist.

In einer leichten äußeren und komplexen inneren Welt sind Willensanstrengungen erforderlich, um innere Meinungsverschiedenheiten, Widersprüche und Zweifel zu überwinden, es gibt einen Kampf um Motive und Ziele, eine Person leidet, wenn sie Entscheidungen trifft.

In einer schwierigen inneren und äußeren Welt sind intensive Willenshindernisse erforderlich, um innere Zweifel unter Bedingungen objektiver Hindernisse und Schwierigkeiten zu überwinden.

Ja in Amerikanische Verhaltenspsychologie Anstelle des Willenskonzepts begannen sie, das Konzept der "Verhaltensstabilität" zu verwenden - die Beharrlichkeit einer Person bei der Umsetzung initiierter Verhaltenshandlungen bei der Überwindung von Hindernissen, die auf ihrem Weg auftreten. Diese Beharrlichkeit wiederum wurde durch solche Persönlichkeitsmerkmale wie Zielstrebigkeit, Geduld, Ausdauer, Durchhaltevermögen, Konsequenz usw. erklärt.

W. James in den USA und S. L. Rubinstein In Russland (während der Jahre der allgemeinen Ablenkung von den Problemen des Willens hat man sich weiter damit beschäftigt) ist der Wille ein sehr reales Phänomen, das seine eigenen spezifischen, leicht zu erkennenden und in der wissenschaftlichen Sprache zu beschreibenden Merkmale hat. Schon Aristoteles hat den Willensbegriff in das Kategoriensystem der Seelenwissenschaft eingeführt, um zu erklären, wie sich menschliches Verhalten im Einklang mit der an sich antriebslosen Erkenntnis verwirklicht. Der Wille von Aristoteles fungierte zusammen mit dem Wunsch als Faktor, der in der Lage war, den Lauf des Verhaltens zu ändern: es zu initiieren, es zu stoppen, Richtung und Tempo zu ändern.

Eines der wesentlichen Merkmale eines Willensaktes ist, dass er immer damit verbunden ist Aufwand, Entscheidungsfindung und Umsetzung. Der Wille setzt einen Kampf der Motive voraus. Durch dieses wesentliche Merkmal kann das Willenshandeln immer vom Rest getrennt werden. Eine Willensentscheidung wird meist unter den Bedingungen konkurrierender, multidirektionaler Triebe getroffen, von denen keiner ohne Willensentscheidung endgültig gewinnen kann.

Der Wille setzt Selbstbeherrschung voraus, die Zurückhaltung einiger ziemlich starker Triebe, deren bewusste Unterordnung unter andere, bedeutendere und wichtigere Ziele, die Fähigkeit, die Wünsche und Impulse zu unterdrücken, die in einer bestimmten Situation direkt entstehen. Auf den höchsten Ebenen seiner Manifestation beinhaltet der Wille das Vertrauen auf spirituelle Ziele und Moral

Werte, Überzeugungen und Ideale Als gesellschaftliche Neubildung der Psyche lässt sich der Wille als besondere innere Handlung darstellen. einschließlich interner und externer Mittel. Die Beteiligung des Denkens, der Vorstellung, der Emotionen, der Motive an der Willensregulation hat in der Geschichte der Psychologie zu einer übertriebenen Bewertung entweder intellektueller (intellektuelle Willenstheorie) oder affektiver (emotionale Willenstheorie) Prozesse geführt es als primäre Fähigkeit der Seele (Voluntarismus)

Willenshandlung.

Ein weiteres Zeichen für die Willensnatur einer durch den Willen geregelten Handlung oder Tätigkeit ist das Vorhandensein eines gut durchdachten Plans für ihre Existenz. Eine Handlung, die keinen Plan hat oder nicht nach einem vorgegebenen Plan ausgeführt wird, kann nicht als willentlich angesehen werden. "Wollendes Handeln ist ... ein bewusstes, zielgerichtetes Handeln, durch das eine Person das vor ihr liegende Ziel verwirklicht, ihre Impulse einer bewussten Kontrolle unterordnet und die umgebende Realität gemäß ihrem Plan verändert."

Die wesentlichen Merkmale des willentlichen Handelns sind erhöhte Aufmerksamkeit für eine solche Aktion und der Mangel an unmittelbarer Freude am Prozess und als Ergebnis seiner Umsetzung. Dies bedeutet, dass eine willentliche Handlung normalerweise eher von einem Mangel an emotionaler als moralischer Befriedigung begleitet wird. Im Gegenteil, die erfolgreiche Ausführung eines Willensaktes ist meist mit der moralischen Befriedigung verbunden, dass es möglich war, ihn auszuführen. Oft richten sich die Willensanstrengungen eines Menschen nicht so sehr auf die Eroberung und Bewältigung von Umständen, sondern eher auf überwinde dich. Dies gilt insbesondere für Menschen des impulsiven Typs, unausgeglichen und emotional erregbar. Kein einziges mehr oder weniger komplexes Lebensproblem eines Menschen kann ohne Mitwirkung des Willens gelöst werden. Niemand auf der Erde hat jemals herausragende Erfolge erzielt, ohne über herausragende Willenskraft zu verfügen. Zunächst einmal unterscheidet sich der Mensch von allen anderen Lebewesen dadurch, dass er neben Bewusstsein und Intellekt auch einen Willen hat, ohne den Fähigkeiten ein leerer Klang bleiben würden.

Willkürliches Handeln geschieht 6

A) Einfach sind solche, bei denen eine Person ohne Zögern zum beabsichtigten Ziel geht, ihm klar ist, was und auf welche Weise er erreichen wird.

B) komplexe Willenshandlung. Es besteht aus 7 Stufen: 1. Bewusstsein für das Ziel und der Wille, es zu erreichen Dies z. 2. Bewusstsein für eine Reihe von Möglichkeiten, um das Ziel zu erreichen. 3. Manifestation von Motiven, die das Erreichen des Ziels bestätigen oder widerlegen. . Diese Phase ist mit der Erörterung eines bestimmten Weges gemäß dem Wertesystem verbunden. 4. Kampfmotiv und Ziele. 5. Akzeptieren einer der Möglichkeiten als Lösung. 6. Umsetzung der Entscheidung. 7. Überwindung äußerer Hindernisse. Bei der Umsetzung der Entscheidung. .

Jede Willenshandlung

Willkürliche Regulierung.

Für die Entstehung der Willensregulierung sind bestimmte Bedingungen erforderlich - das Vorhandensein von Barrieren und Hindernissen. Der Wille erscheint dann, wenn auf dem Weg zum Ziel Schwierigkeiten auftreten: äußere Hindernisse: Zeit, Raum, der Widerstand der Menschen, die physikalischen Eigenschaften der Dinge, innere Hindernisse: Beziehungen und Einstellungen usw. Die Vielfalt der Situationen, die einer dringenden Willensregulierung bedürfen – Überwindung von Hindernissen, Motivkonflikte, Handlungsrichtung in der Zukunft etc. – all dies lässt sich auf 3 Realitäten reduzieren. 1) die Erfüllung des Defizits Handlungsmotivation bei fehlender ausreichender Motivation 2) die Wahl der Motive. 3) willkürliche Regulierung externer und interner Handlungen und mentaler Prozesse. Die willentliche Regulierung von Verhalten und Handlungen ist eine willkürliche Regulierung menschlicher Aktivität. Es entwickelt und bildet sich unter dem Einfluss der Kontrolle über sein Verhalten durch die Gesellschaft und dann der Selbstkontrolle des Individuums. Willensregulation manifestiert sich als personale Willkürebene, die sich dadurch unterscheidet, dass die Entscheidung darüber vom Individuum ausgeht. Eines dieser Mittel der persönlichen Regulierung ist eine Änderung der Bedeutung von Handlungen. Eine bewusste Veränderung der Bedeutung einer Handlung kann erreicht werden durch: 1) die Neubewertung der Bedeutung eines Motivs, 2) das Anziehen zusätzlicher Motive, 3) das Vorhersehen und Erleben der Folgen einer Handlung, 4) das Aktualisieren von Motiven durch eine imaginäre Situation. Die Entwicklung der Willensregulation ist in erster Linie verbunden mit der Bildung von: 1) einem reichen Motivations- und Semantikbereich. 2) hartnäckige Weltanschauung und Überzeugung 3) Fähigkeit zu willensstarken Bemühungen. Es ist auch mit dem Übergang von externen Möglichkeiten zur Änderung der Bedeutung einer Handlung zu internen /

Die wichtigsten Eigenschaften des Willens.

Zielstrebigkeit und Prinzipientreue sind die Basis eines starken Willens. Eine wichtige Willensqualität ist die Initiative (effektive Aktivität), die Fähigkeit, die Sache zu Ende zu bringen. , Entschlossenheit, Selbstbeherrschung. Standhaftigkeit und Ausdauer, während man von Ausdauer den Eigensinn unterscheiden muss, der eine gedankenlose, ungerechtfertigte Manifestation des Willens ist, ist der Eigensinn nicht eine Manifestation der Stärke, sondern der Schwäche des Willens. Eine Manifestation von Willenslosigkeit ist Konformismus, dessen Essenz darin besteht, dass eine Person ihre eigene Meinung hat, aber der Gruppe gehorcht. Studien haben gezeigt, dass konforme Menschen durch starre mentale Prozesse, Ideenarmut, reduzierte Möglichkeiten zur Selbstkontrolle, oberflächliches Selbstbild und mangelndes Selbstvertrauen gekennzeichnet sind. Alle Qualitäten des Willens entwickeln sich im Prozess des Lebens und Wirkens. Menschen mit schwachem Willen beenden nicht, was sie begonnen haben, sie sind nicht in der Lage, ihre Wünsche zu zügeln, ihre emotionalen Zustände zu kontrollieren. Der Zustand schmerzhafter Willenslosigkeit wird Abulie genannt. Mangelnder Wille hat viele Gründe. In einigen Fällen sind organische oder funktionelle Störungen der Aktivität der Großhirnrinde, ihrer Frontalbereiche, ihre Ursache. In einen solchen Zustand. Es werden verschiedene Krankheiten angegeben: Alkoholismus, Drogenabhängigkeit.

Allgemeines Schema des Willens.

Der Artikel befasst sich mit der Entstehung des Motivbegriffs in der Theorie von A.N. Leontiev in Korrelation mit den Ideen von K. Levin, sowie mit der Unterscheidung zwischen externer und interner Motivation und dem Konzept des Regulationskontinuums in der modernen Selbstbestimmungstheorie von E. Deci und R. Ryan. Die Trennung von extrinsischer Motivation basierend auf Belohnung und Bestrafung und "natürlicher Teleologie" in den Werken von K. Levin und (externem) Motiv und Interesse in den frühen Texten von A.N. Leontjew. Das Verhältnis von Motiv, Zweck und Bedeutung in der Motivationsstruktur und Handlungsregulation wird detailliert betrachtet. Der Begriff der Motivationsqualität wird als Maß für die Kohärenz der Motivation mit tiefen Bedürfnissen und der Persönlichkeit insgesamt und der Komplementarität der Ansätze der Handlungstheorie und der Theorie der Selbstbestimmung zur Problematik der Motivation eingeführt Qualität der Motivation wird gezeigt.

Die Relevanz und Vitalität jeder wissenschaftlichen Theorie, einschließlich der psychologischen Aktivitätstheorie, wird dadurch bestimmt, inwieweit ihr Inhalt es uns ermöglicht, Antworten auf die Fragen zu erhalten, mit denen wir uns heute konfrontiert sehen. Jede Theorie war zum Zeitpunkt ihrer Entstehung relevant und gab eine Antwort auf die damaligen Fragen, aber nicht jede Theorie behielt diese Relevanz lange Zeit bei. Theorien, die sich auf das Lebendige beziehen, können Antworten auf die heutigen Fragen geben. Daher ist es wichtig, jede Theorie mit den Fragestellungen von heute zu korrelieren.

Das Thema dieses Artikels ist der Begriff des Motivs. Einerseits ist dies ein sehr spezifischer Begriff, andererseits nimmt er einen zentralen Platz in den Werken nicht nur von A.N. Leontiev, aber auch viele seiner Anhänger, die die Aktivitätstheorie entwickeln. Früher haben wir uns wiederholt mit der Analyse der Ansichten von A.N. Leontiev über Motivation (Leontiev D.A., 1992, 1993, 1999), wobei er sich auf solche individuellen Aspekte wie die Natur der Bedürfnisse, Polymotivation der Aktivität und Motivfunktionen konzentriert. Hier werden wir, kurz auf den Inhalt früherer Veröffentlichungen eingehend, diese Analyse fortsetzen, wobei wir zunächst auf die Ursprünge der Unterscheidung zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation achten, die in der Aktivitätstheorie zu finden ist. Wir werden auch die Beziehung zwischen Motiv, Zweck und Bedeutung betrachten und die Ansichten von A.N. Leontiev mit modernen Ansätzen, vor allem mit der Selbstbestimmungstheorie von E. Deci und R. Ryan.

Die wichtigsten Bestimmungen der Aktivitätstheorie der Motivation

Unsere frühere Analyse zielte darauf ab, Widersprüche in den traditionell zitierten Texten von A.N. Leontiev, aufgrund der Tatsache, dass das Konzept des "Motivs" in ihnen eine übermäßig große Last trug, einschließlich vieler verschiedener Aspekte. In den 1940er Jahren, als er nur als erklärender Begriff eingeführt wurde, war diese Erweiterbarkeit kaum zu vermeiden; die Weiterentwicklung dieses Konstrukts führte zu seiner unvermeidlichen Differenzierung, der Entstehung neuer Begriffe und der durch sie bedingten Einengung des semantischen Feldes des Begriffs „Motiv“.

Ausgangspunkt für unser Verständnis der allgemeinen Motivationsstruktur ist das Schema von A.G. Asmolov (1985), der drei Gruppen von Variablen und Strukturen herausgegriffen hat, die für diesen Bereich verantwortlich sind. Der erste sind die allgemeinen Quellen und Triebkräfte der Aktivität; E. Yu. Patyaeva (1983) nannte sie treffend „Motivationskonstanten“. Die zweite Gruppe sind die Faktoren für die Wahl der Handlungsrichtung in einer bestimmten Situation hier und jetzt. Die dritte Gruppe sind die sekundären Prozesse der „situativen Motivationsentwicklung“ (Vilyunas, 1983; Patyaeva, 1983), die es ermöglichen zu verstehen, warum Menschen zu Ende führen, was sie begonnen haben, und nicht jedes Mal zu immer mehr wechseln neue Versuchungen (für mehr Details vgl.: Leontiev D.A., 2004). Die Hauptfrage der Motivationspsychologie lautet also „Warum tun Menschen, was sie tun?“. (Deci, Flaste, 1995) gliedert sich in drei spezifischere Fragen, die diesen drei Bereichen entsprechen: „Warum tun Menschen überhaupt etwas?“, „Warum tun Menschen derzeit das, was sie tun, und nicht etwas anderes?“ und „Warum beenden Menschen, wenn sie etwas tun, es normalerweise auch zu Ende?“ Der Begriff des Motivs wird am häufigsten verwendet, um die zweite Frage zu beantworten.

Beginnen wir mit den Hauptbestimmungen der Motivationstheorie von A.N. Leontiev, ausführlicher in anderen Veröffentlichungen diskutiert.

1. Bedürfnisse sind die Quelle menschlicher Motivation. Ein Bedürfnis ist ein objektives Bedürfnis eines Organismus nach etwas Äußerem – einem Objekt des Bedürfnisses. Vor dem Treffen mit dem Objekt erzeugt das Bedürfnis nur ungerichtete Suchaktivitäten (siehe: Leontiev D.A., 1992).
2. Die Begegnung mit einem Objekt – die Vergegenständlichung eines Bedürfnisses – macht dieses Objekt zum Motiv für zielgerichtetes Handeln. Bedürfnisse entwickeln sich durch die Entwicklung ihrer Subjekte. Gerade weil die Objekte menschlicher Bedürfnisse vom Menschen geschaffene und transformierte Objekte sind, unterscheiden sich alle menschlichen Bedürfnisse qualitativ von den manchmal ähnlichen Bedürfnissen der Tiere.
3. Das Motiv ist „das Ergebnis, d. h. das Thema, für das die Aktivität ausgeführt wird“ (Leontiev A.N., 2000, S. 432). Es fungiert als „... etwas Gegenständliches, in dem dieses Bedürfnis (genauer: das System der Bedürfnisse. - D.L.) sich unter diesen Bedingungen konkretisiert und worauf die Aktivität abzielt, um sie zu fördern“ (Leontiev A.N., 1972, S. 292). Ein Motiv ist eine systemische Qualität, die von einem Objekt erworben wird und sich in seiner Fähigkeit manifestiert, Aktivität zu induzieren und zu lenken (Asmolov, 1982).

4. Menschliches Handeln ist polymotiviert. Das bedeutet nicht, dass eine Tätigkeit mehrere Motive hat, sondern dass in der Regel mehrere Bedürfnisse in unterschiedlichem Maße in einem Motiv objektiviert werden. Aus diesem Grund ist die Bedeutung des Motivs komplex und wird durch seine Verbindungen mit verschiedenen Bedürfnissen bestimmt (für weitere Details siehe: Leontiev D.A., 1993, 1999).

5. Motive erfüllen die Funktion der Motivation und Richtung der Aktivität sowie der Bedeutungsbildung - indem sie der Aktivität selbst und ihren Komponenten eine persönliche Bedeutung verleihen. An einer Stelle A. N. Leontiev (2000, S. 448) identifiziert direkt die leitenden und bedeutungsbildenden Funktionen. Auf dieser Grundlage unterscheidet er zwei Kategorien von Motiven – bedeutungsbildende Motive, die sowohl Motivation als auch Bedeutungsbildung ausführen, und „Stimulusmotive“, die nur ermutigen, aber die bedeutungsbildende Funktion vermissen lassen (Leontiev A.N., 1977, S . 202-203).

Erklärung zum Problem der qualitativen Unterschiede in der Motivation der Aktivität: K. Levin und A.N. Leontjew

Die Unterscheidung zwischen „sinnbildenden Motiven“ und „Reizmotiven“ ähnelt in vielerlei Hinsicht der in der modernen Psychologie verankerten Unterscheidung zweier qualitativ unterschiedlicher Motivationsarten, die auf unterschiedlichen Mechanismen beruhen – der inneren Motivation, aufgrund des Vorgangs der Handlung selbst , wie sie ist, und externe Motivation, aufgrund des Nutzens, den das Subjekt aus der Verwendung der entfremdeten Produkte dieser Aktivität (Geld, Marken, Offsets und viele andere Optionen) ziehen kann. Diese Zucht wurde in den frühen 1970er Jahren eingeführt. Edward Deci; Die Beziehung zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation wurde in den 1970er und 1980er Jahren aktiv untersucht. und ist bis heute relevant (Gordeeva, 2006). Deci war in der Lage, diese Verdünnung am deutlichsten zu artikulieren und die Implikationen dieser Unterscheidung in einer Reihe schöner Experimente zu veranschaulichen (Deci und Flaste, 1995; Deci et al., 1999).

Kurt Lewin stellte 1931 in seiner Monographie „The Psychological Situation of Reward and Punishment“ (Levin, 2001, S. 165-205) erstmals die Frage nach qualitativen Motivationsunterschieden zwischen natürlichem Interesse und äußerem Druck. Eingehend untersuchte er die Frage nach den Mechanismen der Motivationswirkung von äußeren Zwängen, die das Kind zwingen, „eine Handlung auszuführen oder ein Verhalten zu zeigen, das sich von dem unterscheidet, zu dem es im Moment direkt hingezogen wird“ (ebd., S. 165). , und über die Motivationswirkung der entgegengesetzten „Situation“, in der das Verhalten des Kindes von einem primären oder abgeleiteten Interesse an der Sache selbst bestimmt wird“ (ebd., S. 166). Das Thema von Levins unmittelbarem Interesse ist die Struktur des Feldes und die Richtung der Vektoren widerstreitender Kräfte in diesen Situationen. In einer Situation von direktem Interesse ist der resultierende Vektor immer auf das Ziel gerichtet, was Levin „natürliche Teleologie“ nennt (ebd., S. 169). Das Versprechen einer Belohnung oder die Androhung einer Bestrafung erzeugen Konflikte unterschiedlicher Intensität und Unausweichlichkeit im Feld.

Eine vergleichende Analyse von Belohnung und Bestrafung führt Levin zu dem Schluss, dass beide Einflussmethoden nicht sehr effektiv sind. „Neben Bestrafung und Belohnung gibt es noch eine dritte Möglichkeit, das gewünschte Verhalten hervorzurufen – nämlich Interesse zu wecken und eine Neigung zu diesem Verhalten hervorzurufen“ (ebd., S. 202). Wenn wir versuchen, ein Kind oder einen Erwachsenen zu zwingen, etwas mit Zuckerbrot und Peitsche zu tun, stellt sich heraus, dass der Hauptvektor seiner Bewegung zur Seite gerichtet ist. Je mehr eine Person danach strebt, sich einem unerwünschten, aber verstärkten Objekt zu nähern und zu tun, was von ihm verlangt wird, desto mehr wachsen die Kräfte, die in die entgegengesetzte Richtung drängen. Levin sieht eine kardinale Lösung des Erziehungsproblems nur in einer Sache - in der Veränderung der Motivation von Objekten durch Veränderung der Kontexte, in die die Handlung eingebettet ist. „Die Einbeziehung einer Aufgabe in einen anderen psychologischen Bereich (z. B. die Übertragung einer Handlung aus dem Bereich „Schulaufgaben“ in den Bereich „Handlungen zur Erreichung eines praktischen Ziels“) kann die Bedeutung radikal verändern und folglich , die Motivation dieser Aktion selbst“ (ebd., S. 204).

Man kann eine direkte Kontinuität mit dieser Arbeit von Levin sehen, die in den 1940er Jahren Gestalt annahm. Ideen von A. N. Leontiev über die Bedeutung von Handlungen, die durch die integrale Aktivität gegeben sind, in der diese Handlung enthalten ist (Leontiev A.N., 2009). Noch früher, in den Jahren 1936-1937, wurde auf der Grundlage von Forschungsmaterialien in Charkow ein Artikel "Psychologische Studie über die Interessen von Kindern im Palast der Pioniere und Oktobristen" verfasst, der erstmals 2009 veröffentlicht wurde (ebd., S. 46-100 ), wo am ausführlichsten nicht nur das Verhältnis von dem, was wir heute innere und äußere Motivation nennen, sondern auch deren Wechselbeziehung und gegenseitige Übergänge untersucht wird. Diese Arbeit stellte sich als fehlendes evolutionäres Glied in der Entwicklung von A.N. Leontjew über Motivation; es erlaubt uns, die Ursprünge des Motivbegriffs in der Aktivitätstheorie zu sehen.

Der Untersuchungsgegenstand selbst wird als die Beziehung des Kindes zur Umwelt und Tätigkeit formuliert, in der eine Einstellung zur Arbeit und zu anderen Menschen entsteht. Der Begriff „persönliche Bedeutung“ ist hier noch nicht vorhanden, aber genau dieser Begriff ist eigentlich das Hauptthema der Untersuchung. Die theoretische Aufgabe der Untersuchung betrifft die Faktoren der Entstehung und Dynamik von kindlichen Interessen, wobei die Verhaltensmerkmale der Beteiligung oder Nichtbeteiligung an einer bestimmten Aktivität als Interessenkriterien dienen. Wir sprechen über Oktobristen, Grundschulkinder, insbesondere Zweitklässler. Charakteristisch ist, dass die Aufgabe der Arbeit nicht darin besteht, bestimmte, vorgegebene Interessen zu bilden, sondern gemeinsame Mittel und Muster zu finden, die es ermöglichen, den natürlichen Prozess der Erzeugung einer aktiven, beteiligten Einstellung zu verschiedenen Arten von Aktivitäten anzuregen. Die phänomenologische Analyse zeigt, dass das Interesse an bestimmten Aktivitäten darauf zurückzuführen ist, dass sie in die subjektiv-instrumentellen und sozialen Beziehungsstrukturen des Kindes eingeordnet sind. Es wird gezeigt, dass sich die Einstellung zu den Dingen im Prozess der Aktivität ändert und mit dem Platz dieser Sache in der Struktur der Aktivität verbunden ist, d.h. mit der Art seiner Verbindung mit dem Ziel.

Dort war A.N. Leontjew ist der erste, der das Konzept des „Motivs“ verwendet und auf sehr unerwartete Weise das Motiv dem Interesse entgegensetzt. Gleichzeitig stellt er auch fest, dass das Motiv nicht mit dem Ziel übereinstimmt, was zeigt, dass die Handlungen des Kindes mit dem Objekt durch etwas anderes als das Interesse an den Inhalten der Handlungen Stabilität und Beteiligung erhalten. Unter Beweggrund versteht er nur das, was man heute „äußeres Motiv“ nennt, im Gegensatz zu innerem. Dies ist „außerhalb der Aktivität selbst (d. h. der in der Aktivität enthaltenen Ziele und Mittel) die treibende Ursache der Aktivität“ (Leontiev A.N., 2009, S. 83). Jüngere Schulkinder (Zweitklässler) beschäftigen sich mit Aktivitäten, die an sich interessant sind (ihr Ziel liegt im Prozess selbst). Aber manchmal beteiligen sie sich an Aktivitäten ohne Interesse am Prozess selbst, wenn sie ein anderes Motiv haben. Äußere Motive sind nicht unbedingt auf entfremdete Reize wie Noten und Anforderungen von Erwachsenen zurückzuführen. Dazu gehört zum Beispiel auch das Basteln von Geschenken für die Mutter, was an sich keine sehr spannende Tätigkeit ist (ebd., S. 84).

Weitere A.N. Leontiev analysiert Motive als Übergangsstadium zur Entstehung eines echten Interesses an der Tätigkeit selbst, da man sich aufgrund äußerer Motive daran beteiligt. Der Grund für das allmählich aufkommende Interesse an Aktivitäten, die es vorher nicht verursacht hatten, ist A.N. Leontiev erwägt die Herstellung einer Mittel-Zweck-Verbindung zwischen dieser Aktivität und dem, was das Kind offensichtlich interessiert (ebd., S. 87-88). Tatsächlich sprechen wir über die Tatsache, dass in den späteren Werken von A.N. Leontiev wurde persönliche Bedeutung genannt. Am Ende des Artikels A.N. Leontiev spricht von der Bedeutung und Beteiligung an einer sinnvollen Tätigkeit als Bedingung für die Änderung der Sichtweise auf die Sache, der Einstellung dazu (ebd., S. 96).

In diesem Artikel taucht zum ersten Mal die Idee der Bedeutung auf, direkt bezogen auf das Motiv, was diesen Ansatz von anderen Bedeutungsinterpretationen unterscheidet und ihn der Feldtheorie von Kurt Lewin näher bringt (Leontiev D.A., 1999). In der fertigen Fassung finden wir diese einige Jahre später formulierten Ideen in den posthum veröffentlichten Werken „Basic Processes of Mental Life“ und „Methodological Notebooks“ (Leontiev A.N., 1994) sowie in Artikeln aus den frühen 1940er Jahren wie „ Theorie der Entwicklung der kindlichen Psyche usw. (Leontiev A.N., 2009). Hier taucht bereits eine detaillierte Struktur der Tätigkeit auf, sowie eine Vorstellung von einem Motiv, das sowohl die äußere als auch die innere Motivation umfasst: „Das Subjekt der Tätigkeit ist gleichzeitig das, was diese Tätigkeit anregt, d.h. ihr Motiv. … Als Reaktion auf das eine oder andere Bedürfnis wird das Motiv der Aktivität vom Subjekt in Form von Verlangen, Wollen usw. erfahren. (oder umgekehrt in Form von Ekelgefühlen etc.). Diese Formen der Erfahrung sind Formen der Reflexion der Beziehung des Subjekts zum Motiv, Formen der Erfahrung der Bedeutung der Tätigkeit“ (Leontiev A.N., 1994, S. 48-49). Und weiter: „(Es ist die Diskrepanz zwischen Objekt und Motiv, die das Kriterium für die Unterscheidung von Handlung und Tätigkeit ist; liegt das Motiv eines gegebenen Vorgangs in sich selbst, so ist dies Tätigkeit, liegt es aber außerhalb dieses Vorgangs selbst, so ist dies ist Handlung.) Dies ist eine bewußte Beziehung des Gegenstands der Handlung zu seinem Motiv ist die Bedeutung der Handlung; die Erfahrungsform (Bewusstsein) des Sinns einer Handlung ist das Bewusstsein ihres Zwecks. (Daher ist ein für mich bedeutungsvolles Objekt ein Objekt, das als Objekt einer möglichen zielgerichteten Handlung erscheint; eine für mich bedeutungsvolle Handlung ist demnach eine Handlung, die in Bezug auf dieses oder jenes Ziel möglich ist.) A Sinnveränderung einer Handlung ist immer eine Veränderung ihrer Motivation“ (ebd., S. 49).

Aus der anfänglichen Unterscheidung zwischen Motiv und Interesse ging die spätere Züchtung von A.N. Leontiev, Motive-Reize, die nur echtes Interesse wecken, aber nicht damit zusammenhängen, und sinnbildende Motive, die eine persönliche Bedeutung für das Subjekt haben und ihrerseits der Handlung einen Sinn geben. Gleichzeitig erwies sich die Gegenüberstellung dieser beiden Motivvarianten als überspitzt. Eine spezielle Analyse der Motivationsfunktionen (Leontiev D.A., 1993, 1999) führte zu dem Schluss, dass die Anreiz- und bedeutungsbildende Funktion des Motivs untrennbar sind und dass die Motivation ausschließlich durch den Mechanismus der Bedeutungsbildung bereitgestellt wird. „Anreizmotive“ sind nicht sinnentleert und sinnbildend, ihre Besonderheit liegt aber darin, dass sie durch künstliche, entfremdete Verknüpfungen mit Bedürfnissen verknüpft werden. Der Bruch dieser Bindungen führt auch zum Verschwinden der Motivation.

Dennoch lassen sich deutliche Parallelen zwischen der Unterscheidung der beiden Motivklassen in der Handlungstheorie und in der Selbstbestimmungstheorie erkennen. Interessant ist, dass die Autoren der Selbstbestimmungstheorie nach und nach zur Erkenntnis der Unzulänglichkeit des binären Gegensatzes von innerer und äußerer Motivation und zur Einführung eines Motivationskontinuumsmodells kamen, das das Spektrum unterschiedlicher qualitativer Motivationsformen derselben beschreibt Verhalten - von interner Motivation, basierend auf organischem Interesse, „natürlicher Teleologie“, zu extrinsisch gesteuerter Motivation, basierend auf „Zuckerbrot und Peitsche“ und Amotivation (Gordeeva, 2010; Deci und Ryan, 2008).

In der Tätigkeitstheorie wie in der Selbstbestimmungstheorie gibt es Motive für Tätigkeit (Verhalten), die organisch mit der Natur der Tätigkeit selbst zusammenhängen, deren Vorgang Interesse und andere positive Emotionen weckt (Sinnbildung, oder interne, Motive), und Motive, die nur aufgrund ihrer erworbenen Verbindungen mit etwas, das für das Subjekt direkt von Bedeutung ist, zur Aktivität anregen (Motive-Reize oder externe Motive). Jede Tätigkeit kann nicht um ihrer selbst willen ausgeführt werden, und jedes Motiv kann sich anderen, fremden Bedürfnissen unterwerfen. „Ein Student kann studieren, um die Gunst seiner Eltern zu gewinnen, aber er kann auch um ihre Gunst kämpfen, um studieren zu dürfen. Wir haben also zwei unterschiedliche Zweck-Mittel-Relationen vor uns und nicht zwei grundsätzlich unterschiedliche Arten von Motivation“ (Nuttin, 1984, S. 71). Der Unterschied liegt in der Art der Verbindung zwischen der Aktivität des Subjekts und seinen wirklichen Bedürfnissen. Wenn diese Verbindung künstlich, extern ist, werden Motive als Anreize wahrgenommen, und Aktivität wird als ohne unabhängige Bedeutung wahrgenommen, die sie nur dank des Stimulusmotivs hat. In reiner Form ist dies jedoch relativ selten. Die allgemeine Bedeutung einer bestimmten Aktivität ist eine Legierung ihrer partiellen, partiellen Bedeutungen, von denen jede ihre Beziehung zu einem der Bedürfnisse des Subjekts widerspiegelt, die direkt oder indirekt mit dieser Aktivität verbunden sind, in einer notwendigen Weise, situationsbedingt, assoziativ, oder auf andere Weise. Ausschließlich von „äußeren“ Motiven getriebene Tätigkeit ist daher ebenso selten wie eine Tätigkeit, bei der sie gänzlich fehlen.

Es ist sinnvoll, diese Unterschiede anhand der Motivationsqualität zu beschreiben. Die Qualität der Aktivitätsmotivation ist ein Merkmal dafür, inwieweit diese Motivation mit tiefen Bedürfnissen und der Persönlichkeit als Ganzes übereinstimmt. Intrinsische Motivation ist Motivation, die direkt von ihnen ausgeht. Externe Motivation ist eine Motivation, die ursprünglich nicht mit ihnen verbunden ist; seine Verbindung zu ihnen wird hergestellt durch den Aufbau einer bestimmten Aktivitätsstruktur, in der Motive und Ziele eine indirekte, manchmal entfremdete Bedeutung erhalten. Diese Beziehung kann im Laufe der Persönlichkeitsentwicklung verinnerlicht werden und zu ziemlich tiefgehenden persönlichen Werten führen, die auf die Bedürfnisse und die Struktur der Persönlichkeit abgestimmt sind - in diesem Fall handelt es sich um autonome Motivation (im Sinne der Selbstbestimmungstheorie). ) oder mit Interesse (in Bezug auf die frühen Werke von A. N. Leontieva). Aktivitätstheorie und Selbstbestimmungstheorie unterscheiden sich darin, wie sie diese Unterschiede beschreiben und erklären. In der Selbstbestimmungstheorie wird eine viel klarere Beschreibung des qualitativen Kontinuums von Motivationsformen vorgeschlagen, und in der Aktivitätstheorie ist die theoretische Erklärung der Motivationsdynamik besser entwickelt. Insbesondere das Schlüsselkonzept in der Theorie von A.N. Leontiev, der die qualitativen Motivationsunterschiede erklärt, ist der Bedeutungsbegriff, der in der Theorie der Selbstbestimmung fehlt. Im nächsten Abschnitt gehen wir näher auf die Stellung der Bedeutungskonzepte und semantischen Zusammenhänge im Aktivitätsmodell der Motivation ein.

Motiv, Zweck und Bedeutung: Semantische Zusammenhänge als Grundlage von Motivationsmechanismen

Das Motiv „startet“ die menschliche Aktivität und bestimmt, was genau das Subjekt im Moment braucht, aber es kann ihr keine bestimmte Richtung geben, außer durch die Bildung oder Annahme eines Ziels, das die Richtung der Handlungen bestimmt, die zur Verwirklichung des Motivs führen. „Das Ziel ist ein im Voraus präsentiertes Ergebnis, nach dem meine Handlung strebt“ (Leontiev A.N., 2000, S. 434). Das Motiv „bestimmt die Zone der Ziele“ (ebd., S. 441), und innerhalb dieser Zone wird ein bestimmtes Ziel gesetzt, das offensichtlich mit dem Motiv verbunden ist.

Motiv und Ziel sind zwei unterschiedliche Eigenschaften, die das Objekt zielgerichteter Tätigkeit erwerben kann. Sie werden oft verwechselt, weil sie in einfachen Fällen oft zusammenfallen: In diesem Fall stimmt das Endergebnis der Aktivität mit ihrem Gegenstand überein, der sowohl ihr Motiv als auch ihr Ziel ist, aber aus unterschiedlichen Gründen. Es ist ein Motiv, weil darin Bedürfnisse objektiviert werden, und ein Ziel, weil wir darin das gewünschte Endergebnis unserer Tätigkeit sehen, das als Kriterium dient, um zu beurteilen, ob wir uns richtig bewegen oder nicht, uns dem Ziel nähern oder abweichend davon.

Ein Motiv ist das, was diese Aktivität hervorbringt, ohne das sie nicht existieren wird, und sie kann nicht oder verzerrt realisiert werden. Das Ziel ist das Endergebnis subjektiv antizipierter Handlungen. Das Ziel ist immer im Kopf. Es gibt die Handlungsrichtung vor, die von der Person akzeptiert und sanktioniert wird, unabhängig davon, wie tief motiviert sie ist, ob sie mit inneren oder äußeren, tiefen oder oberflächlichen Motiven verbunden ist. Außerdem kann das Ziel dem Subjekt als Möglichkeit angeboten, bedacht und verworfen werden; dies kann nicht mit einem Motiv geschehen. Bekannt ist die Aussage von Marx: „Der schlechteste Baumeister unterscheidet sich von der besten Biene von vornherein dadurch, dass er, bevor er eine Zelle aus Wachs baut, sie schon im Kopf gebaut hat“ (Marx, 1960, S. 189). Obwohl die Biene sehr perfekte Strukturen baut, hat sie keinen Zweck, kein Image.

Und umgekehrt offenbart sich hinter jedem handelnden Ziel ein Handlungsmotiv, das erklärt, warum das Subjekt dieses Ziel zur Ausführung akzeptiert hat, sei es ein von ihm geschaffenes oder von außen vorgegebenes Ziel. Das Motiv verbindet diese bestimmte Handlung mit Bedürfnissen und persönlichen Werten. Die Frage nach dem Ziel ist die Frage, was genau das Subjekt erreichen will, die Frage nach dem Motiv ist die Frage nach dem „Warum?“.

Das Subjekt kann geradlinig handeln, nur das tun, was es direkt will, und seine Wünsche direkt verwirklichen. In dieser Situation (und tatsächlich sind alle Tiere darin) stellt sich die Frage nach dem Ziel überhaupt nicht. Wo ich das tue, was ich unmittelbar brauche, woran ich direkt Freude habe und wofür ich es eigentlich tue, fällt das Ziel einfach mit dem Motiv zusammen. Das Problem des Zwecks, das sich vom Motiv unterscheidet, entsteht, wenn das Subjekt etwas tut, das nicht direkt auf die Befriedigung seiner Bedürfnisse abzielt, sondern letztendlich zu einem nützlichen Ergebnis führt. Das Ziel weist uns immer in die Zukunft, und Zielorientierung ist im Gegensatz zu impulsiven Wünschen ohne Bewusstsein, ohne die Fähigkeit, sich die Zukunft vorzustellen, ohne Zeit unmöglich. Ö te Perspektive. Wenn wir das Ziel, das zukünftige Ergebnis erkennen, sind wir uns auch der Verbindung dieses Ergebnisses mit dem bewusst, was wir in Zukunft brauchen: Jedes Ziel macht Sinn.

Teleologie, d.h. Zielorientierung, verändert menschliches Handeln qualitativ im Vergleich zum kausalen Verhalten von Tieren. Obwohl die Kausalität fortbesteht und einen großen Platz im menschlichen Handeln einnimmt, ist sie nicht die einzige und universelle kausale Erklärung. Das menschliche Leben kann von zweierlei Art sein: unbewusst und bewusst. Mit Ersterem meine ich ein Leben, das von Ursachen bestimmt wird, mit Letzterem ein Leben, das von Zwecken bestimmt wird. Ein von Ursachen beherrschtes Leben kann mit Recht als unbewußt bezeichnet werden; denn obwohl das Bewusstsein hier an der menschlichen Aktivität teilnimmt, ist es nur ein Hilfsmittel: Es bestimmt nicht, wohin diese Aktivität gelenkt werden kann und auch nicht, was sie in Bezug auf ihre Qualitäten sein sollte. Für die Bestimmung all dessen sind Ursachen verantwortlich, die außerhalb des Menschen liegen und von ihm unabhängig sind. Innerhalb der durch diese Gründe bereits festgelegten Grenzen erfüllt das Bewusstsein seine dienende Rolle: Es zeigt die Methoden dieser oder jener Aktivität an, ihre einfachsten Wege, die möglich und unmöglich auszuführen sind, wozu die Gründe eine Person zwingen. Ein von einem Ziel bestimmtes Leben kann mit Recht als bewusst bezeichnet werden, weil das Bewusstsein hier das dominierende, bestimmende Prinzip ist. Es liegt an ihm zu wählen, wohin die komplexe Kette menschlicher Handlungen gehen soll; und auf die gleiche Weise - die Anordnung aller nach dem Plan, der dem Erreichten am besten entspricht ... “(Rozanov, 1994, S. 21).

Zweck und Motiv sind nicht identisch, können aber gleich sein. Wenn das, was das Subjekt bewusst zu erreichen sucht (Ziel), das ist, was es wirklich motiviert (Motiv), fallen sie zusammen, überlagern sich. Aber das Motiv darf nicht mit dem Ziel, mit dem Inhalt der Tätigkeit übereinstimmen. Zum Beispiel ist das Studium oft nicht durch kognitive Motive motiviert, sondern durch ganz andere - Karriere, Konformismus, Selbstbestätigung usw. In der Regel werden verschiedene Motive in unterschiedlichen Anteilen kombiniert, und genau eine bestimmte Kombination davon ist es erweist sich als optimal.

Die Diskrepanz zwischen dem Ziel und dem Motiv entsteht in jenen Fällen, in denen das Subjekt nicht das tut, was es gerade will, es aber nicht direkt erreichen kann, sondern etwas Hilfreiches tut, um schließlich das zu bekommen, was es will. Menschliche Aktivität ist so aufgebaut, ob es uns gefällt oder nicht. Der Zweck der Handlung steht in der Regel im Widerspruch zur Befriedigung des Bedürfnisses. Durch die Bildung einer gemeinsam verteilten Tätigkeit sowie Spezialisierung und Arbeitsteilung entsteht eine komplexe Kette semantischer Zusammenhänge. K. Marx hat dies psychologisch genau beschrieben: „Für sich produziert der Arbeiter nicht die Seide, die er webt, nicht das Gold, das er aus der Mine holt, nicht den Palast, den er baut. Für sich selbst produziert er Lohn ... Der Sinn von zwölf Stunden Arbeit ist für ihn nicht, dass er webt, spinnen, bohren usw., sondern dass dies eine Art des Geldverdienens ist, die ihm die Möglichkeit gibt, zu essen, zu gehen ein Wirtshausschlaf“ (Marx, Engels, 1957, S. 432). Marx beschreibt natürlich eine entfremdete Bedeutung, aber wenn dieser semantische Zusammenhang nicht bestünde, d.h. Verbindung des Ziels mit der Motivation, dann würde die Person nicht arbeiten. Auch eine entfremdete semantische Verbindung verbindet in gewisser Weise das, was ein Mensch tut, mit dem, was er braucht.

Das obige wird durch ein Gleichnis illustriert, das oft in der philosophischen und psychologischen Literatur nacherzählt wird. Ein Wanderer ging die Straße entlang, vorbei an einer Großbaustelle. Er hielt einen Arbeiter an, der eine Schubkarre voller Ziegel hinter sich herzog, und fragte ihn: „Was machst du da?“ "Ich bringe Ziegel", antwortete der Arbeiter. Er hielt den zweiten an, der dieselbe Schubkarre zog, und fragte ihn: „Was machst du da?“ „Ich ernähre meine Familie“, antwortete der zweite. Er hielt einen dritten an und fragte: "Was machst du?" „Ich baue eine Kathedrale“, antwortete der dritte. Wenn auf der Ebene des Verhaltens, wie die Behavioristen sagen würden, alle drei Personen genau dasselbe taten, dann hatten sie einen anderen semantischen Kontext, in den sie ihre Handlungen eingaben, Bedeutung, Motivation und die Aktivität selbst waren unterschiedlich. Die Bedeutung von Arbeitseinsätzen wurde für jeden von ihnen durch die Weite des Kontextes bestimmt, in dem sie ihr eigenes Handeln wahrnahmen. Für den ersten gab es keinen Kontext, er tat nur das, was er jetzt tat, die Bedeutung seines Handelns ging nicht über diese besondere Situation hinaus. „Ich trage Steine“ – das mache ich. Eine Person denkt nicht über den größeren Kontext ihrer Handlungen nach. Seine Handlungen korrelieren nicht nur mit den Handlungen anderer Menschen, sondern auch mit anderen Fragmenten seines eigenen Lebens. Für den zweiten ist der Kontext mit seiner Familie verbunden, für den dritten - mit einer bestimmten kulturellen Aufgabe, in der er sich seiner Mitwirkung bewusst war.

Die klassische Definition charakterisiert die Bedeutung als Ausdruck „der Beziehung des Handlungsmotivs zum unmittelbaren Ziel der Handlung“ (Leontiev A.N., 1977, S. 278). Diese Definition bedarf zweier Klarstellungen. Erstens ist Bedeutung nicht gerecht drückt aus diese Haltung, er und Essen diese Haltung. Zweitens sprechen wir in dieser Formulierung nicht von irgendeinem Sinn, sondern von dem konkreten Handlungssinn bzw. Zwecksinn. Wenn wir über den Sinn einer Handlung sprechen, fragen wir nach ihrem Motiv, d.h. darüber, warum es getan wird. Das Verhältnis des Mittels zum Zweck ist der Sinn des Mittels. Und die Bedeutung des Motivs oder, was dasselbe ist, die Bedeutung der Tätigkeit als Ganzes, ist die Beziehung des Motivs zu etwas Größerem und Stabilerem als das Motiv, zum Bedürfnis oder persönlichen Wert. Die Bedeutung assoziiert immer das kleinere mit dem b Ö Lshim, privat beim General. Wenn wir über den Sinn des Lebens sprechen, verbinden wir das Leben mit etwas, das größer ist als das individuelle Leben, mit etwas, das mit seiner Vollendung nicht enden wird.

Fazit: Motivationsqualität in den Ansätzen der Handlungstheorie und der Selbstbestimmungstheorie

Dieser Beitrag zeichnet die handlungstheoretische Entwicklungslinie von Vorstellungen zur qualitativen Differenzierung von Formen der Handlungsmotivation nach, je nachdem, inwieweit diese Motivation mit tiefen Bedürfnissen und mit der Persönlichkeit als Ganzes vereinbar ist. Die Ursprünge dieser Unterscheidung finden sich in einigen Arbeiten von K. Levin und in den Arbeiten von A.N. Leontjew in den 1930er Jahren Seine vollständige Version wird in den späteren Ideen von A.N. Leontiev über die Arten und Funktionen von Motiven.

Ein weiteres theoretisches Verständnis der qualitativen Motivationsunterschiede wird in der Theorie der Selbstbestimmung von E. Desi und R. Ryan im Hinblick auf die Internalisierung der Motivationsregulation und des Motivationskontinuums präsentiert, in dem die Dynamik des „Wachsens“ von Motiven enthalten ist , ursprünglich in externen Anforderungen verwurzelt, irrelevant für die Bedürfnisse des Subjekts, nachvollziehbar. In der Selbstbestimmungstheorie wird eine viel klarere Beschreibung des qualitativen Kontinuums von Motivationsformen vorgeschlagen, und in der Aktivitätstheorie ist die theoretische Erklärung der Motivationsdynamik besser entwickelt. Der Schlüssel ist das Konzept der persönlichen Bedeutung, das Ziele mit Motiven und Motive mit Bedürfnissen und persönlichen Werten verbindet. Die Motivationsqualität scheint ein drängendes wissenschaftliches und angewandtes Problem zu sein, bei dem ein produktives Zusammenspiel zwischen Handlungstheorie und führenden ausländischen Ansätzen möglich ist.

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Um einen Artikel zu zitieren:

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Ich brauche

Die erste Prämisse jeder Aktivität ist ein Subjektbesitz braucht. Das Vorhandensein der Bedürfnisse eines Subjekts ist die gleiche grundlegende Bedingung für seine Existenz wie der Stoffwechsel. Tatsächlich sind dies verschiedene Ausdrücke derselben Sache.
In seinen primären biologischen Formen ist Bedürfnis ein Zustand des Organismus, der sein objektives Bedürfnis nach einer außerhalb von ihm liegenden Ergänzung zum Ausdruck bringt. Schließlich ist das Leben ein unzusammenhängendes Dasein: Kein lebendes System kann als eigenständige Einheit sein inneres dynamisches Gleichgewicht aufrechterhalten und sich nicht entwickeln, wenn es von der Interaktion ausgeschlossen wird, die ein umfassenderes System bildet, das auch Elemente außerhalb dieses Systems umfasst lebendes System, getrennt von ihr.
Aus dem Vorhergehenden folgt das Hauptmerkmal ihrer Bedürfnisse Objektivität. Eigentlich ist ein Bedürfnis ein Bedürfnis nach etwas, das außerhalb des Körpers liegt; Letzteres ist sein Thema. Was die sog funktionell Bedürfnisse (z.B. Bewegungsbedürfnis), dann stellen sie eine besondere Klasse von Zuständen dar, die entweder den Bedingungen entsprechen, die sich sozusagen in der „Binnenökonomie“ der Organismen entwickeln (Ruhebedürfnis nach gesteigerter Aktivität etc .) oder sind Wasser, die im Prozess der Verwirklichung objektiver Bedürfnisse entstehen (z. B. die Notwendigkeit, eine Handlung zu vollenden). (…)

II. Motive

Die Veränderung und Entwicklung von Bedürfnissen geschieht durch die Veränderung und Entwicklung von Objekten, die ihnen entsprechen und in denen sie „objektiviert“ und konkretisiert werden. Das Vorhandensein eines Bedürfnisses ist eine notwendige Voraussetzung für jede Aktivität, aber das Bedürfnis selbst ist noch nicht in der Lage, Aktivität zu geben sicher Orientierung. Das Vorhandensein eines Bedürfnisses nach Musik in einem Menschen erzeugt eine entsprechende Selektivität in ihm, sagt aber noch nichts darüber aus, was ein Mensch tun wird, um dieses Bedürfnis zu befriedigen. Vielleicht erinnert er sich an das angekündigte Konzert und lenkt sein Handeln davon, oder vielleicht erreichen ihn die Klänge der ausgestrahlten Musik und er bleibt einfach beim Radio oder Fernsehen. Es kann aber auch vorkommen, dass das Objekt des Bedürfnisses dem Subjekt in keiner Weise präsentiert wird: weder im Bereich seiner Wahrnehmung, noch in der mentalen Ebene, in der Repräsentation, dann kann keine gerichtete Aktivität entstehen, die dieses Bedürfnis befriedigt ihn. Was ist der einzige Motivator gerichtet Aktivität ist kein Bedürfnis an sich, sondern ein Objekt, das dieses Bedürfnis befriedigt. Das Objekt des Bedürfnisses materiell oder ideal, sinnlich wahrgenommen oder nur in der Vorstellung gegeben, im mentalen Plan - nennen wir Motiv für die Tätigkeit.(…)
So, Die psychologische Bedarfsanalyse muss in eine Motivanalyse umgewandelt werden. Diese Transformation stößt jedoch auf eine ernste Schwierigkeit: Sie erfordert eine entschiedene Absage an subjektivistische Motivationskonzepte und an die in der Motivlehre so oft zugelassene Begriffsverwirrung in Bezug auf verschiedene Ebenen und verschiedene "Mechanismen" regulierender Aktivität. (…)
Aus Sicht der Lehre von Objektivität Motive menschlichen Handelns sollten zunächst subjektive Erfahrungen aus der Kategorie der Motive ausgeschlossen werden, die jene „überorganischen“ Bedürfnisse widerspiegeln, die den Motiven entsprechen. Diese Erfahrungen (Wünsche, Sehnsüchte, Bestrebungen) sind aus den gleichen Gründen keine Motive, aus denen sie keine Hunger- oder Durstgefühle sind: Sie selbst sind nicht in der Lage, eine gerichtete Aktivität hervorzurufen. Allerdings kann man davon sprechen Thema Wünsche, Bestrebungen usw., aber damit verschieben wir die Analyse nur; denn die weitere Offenbarung dessen, worin das Objekt eines bestimmten Wunsches oder Strebens besteht, ist nichts anderes als ein Hinweis auf das entsprechende Motiv. Die Weigerung, solche subjektiven Erfahrungen als Motive für Aktivität zu betrachten, bedeutet natürlich keineswegs eine Leugnung ihrer eigentlichen Funktion in der Regulation von Aktivität. Sie erfüllen die gleiche Funktion subjektiver Bedürfnisse und ihrer Dynamik, die interozeptive Empfindungen auf elementaren psychologischen Ebenen erfüllen, die Funktion der selektiven Aktivierung von Systemen, die die Aktivität des Subjekts implementieren. (…)
Einen besonderen Platz nehmen hedonistische Konzepte ein, nach denen die menschliche Aktivität dem Prinzip der „Maximierung positiver und Minimierung negativer Emotionen“ unterliegt, dh darauf abzielt, Erfahrungen, Vergnügen, Genuss und die Vermeidung von Leidenserfahrungen zu erzielen ... Für diese Konzepte sind Emotionen die Motive der Aktivität. Manchmal wird Emotionen eine entscheidende Bedeutung beigemessen, häufiger werden sie jedoch zusammen mit anderen Faktoren zu den sogenannten „Motivationsvariablen“ gezählt.
Analyse und Kritik hedonistischer Motivationskonzepte sind vielleicht die größten Schwierigkeiten. Schließlich strebt ein Mensch wirklich danach, glücklich zu leben und Leiden zu vermeiden. Daher besteht die Aufgabe nicht darin, es zu leugnen, sondern richtig zu verstehen, was es bedeutet. Und dazu ist es notwendig, sich der Natur emotionaler Erfahrungen selbst zuzuwenden, ihren Platz und ihre Funktion in der menschlichen Aktivität zu betrachten.
Die Sphäre der affektiven Prozesse im weitesten Sinne des Wortes umfasst verschiedene Arten der internen Aktivitätsregulation, die sich sowohl in der Ebene ihres Ablaufs als auch in den Bedingungen, die sie verursachen, und in der Rolle, die sie spielen, voneinander unterscheiden. Wir haben hier nur die vorübergehenden, „situativen“ Affektzustände im Sinn, die man gewöhnlich als eigentliche Emotionen bezeichnet (im Gegensatz dazu einerseits von Affekten, andererseits von objektiven Gefühlen).
Emotionen wirken als innere Signale. Sie sind intern in dem Sinne, dass sie selbst keine Informationen über externe Objekte, über ihre Verbindungen und Beziehungen, über jene objektiven Situationen tragen, in denen die Aktivität des Subjekts stattfindet. Die Besonderheit von Emotionen besteht darin, dass sie die Beziehung zwischen Motiven und der Durchführung von Aktivitäten, die diesen Motiven entsprechen, direkt widerspiegeln. Dabei sprechen wir nicht von der Reflexion dieser Beziehungen, sondern von deren direkter Reflexion, vom Erleben. Bildlich gesprochen folgen Emotionen pro Aktualisierung des Motivs und Vor rationale Einschätzung der Angemessenheit der Tätigkeit des Subjekts.
So lässt sich die Emotionsfunktion in ihrer allgemeinsten Form als Hinweis plus oder minus der Autorisierung einer ausgeführten, ausgeführten oder bevorstehenden Tätigkeit charakterisieren.
Diese Idee wurde in verschiedenen Formen wiederholt von Emotionsforschern zum Ausdruck gebracht, insbesondere sehr deutlich von P. K. Anokhin. Wir werden jedoch nicht auf verschiedene Hypothesen eingehen, die auf die eine oder andere Weise zum Ausdruck bringen, dass Emotionen von der Beziehung (Widerspruch oder Übereinstimmung) zwischen „Sein und Verpflichtung“ abhängen. Wir stellen nur fest, dass die aufgedeckten Schwierigkeiten hauptsächlich darauf zurückzuführen sind, dass Emotionen zunächst ohne hinreichend klare Differenzierung in verschiedene Unterklassen (Affekte und Leidenschaften, eigentliche Emotionen und Gefühle) betrachtet werden, die sich voneinander als unterscheiden genetisch und funktionell, und zweitens, ohne Kontakt mit der Struktur und dem Niveau der Aktivität, die sie regulieren.
      Im Gegensatz zu Affekten haben Emotionen einen ideellen Charakter und werden, wie Claparede feststellte, „an den Anfang verschoben“, das heißt, sie sind in der Lage, Aktivitäten in Übereinstimmung mit antizipierten Umständen zu regulieren. Wie alle ideellen Phänomene können Emotionen verallgemeinert und kommuniziert werden; Eine Person hat nicht nur eine individuelle emotionale Erfahrung, sondern auch eine emotionale Erfahrung, die sie in den Prozessen der Kommunikation von Emotionen gelernt hat.
      Das wichtigste Merkmal von Emotionen ist, dass sie relevant sind Aktivitäten, und nicht seine konstituierenden Prozesse, z. B. einzelne Handlungen, Handlungen. Daher kann, wie Sie wissen, dieselbe Handlung, die von einer Aktivität zur anderen übergeht, eine andere und sogar entgegengesetzte emotionale Färbung in ihrem Zeichen annehmen. Und das bedeutet, dass sich die den Emotionen innewohnende Funktion der positiven oder negativen Autorisierung nicht auf die Umsetzung einzelner Handlungen bezieht, sondern auf das Verhältnis der erzielten Wirkungen zu der Richtung, die der Handlung durch ihr Motiv gegeben ist. Die erfolgreiche Ausführung einer Handlung an sich führt nicht zwangsläufig zu einer positiven Emotion; es kann auch zu einer schwierigen emotionalen Erfahrung führen, die deutlich signalisiert, dass der erreichte Erfolg von der Seite der Motivationssphäre einer Person zu einer Niederlage wird.
      Nichtübereinstimmung, Korrektur, Autorisierung finden auf jeder Aktivitätsebene in Bezug auf alle „Einheiten“ statt, die sie bilden, beginnend mit den einfachsten adaptiven Bewegungen. Die Hauptfrage ist daher, was genau und wie genau sanktioniert wird: eine exekutive Handlung, einzelne Handlungen, die Richtung der Tätigkeit und vielleicht die Richtung des gesamten Lebens einer Person.
      Emotionen erfüllen eine sehr wichtige Funktion bei der Motivation von Aktivitäten, und wir werden später darauf zurückkommen, aber Emotionen selbst sind keine Motive. Einmal J.St. Mill sprach mit großer psychologischer Einsicht über die „schlaue Strategie des Glücks“: Um die Emotionen des Vergnügens, des Glücks zu erleben, muss man danach streben, sie nicht zu erleben, sondern die Ziele zu erreichen, die diese Erfahrungen hervorrufen.
      Die Unterordnung der Aktivität unter die Suche nach Vergnügen ist bestenfalls eine psychologische Illusion. Die menschliche Aktivität ist keineswegs dem Verhalten von Ratten mit Elektroden nachempfunden, die in die „Vergnügungszentren“ des Gehirns eingeführt werden, die, wenn ihnen beigebracht wird, einen Strom einzuschalten, der diese Zentren irritiert, sich endlos dieser Aktivität hingeben und (laut Olds) die Häufigkeit solcher "Selbstreizungen" bis zu mehreren tausend pro Stunde. Sie können leicht ähnliche Verhaltensweisen bei Menschen aufgreifen: Masturbation, Opiumrauchen, Selbsteintauchen in einen autistischen Traum. Sie zeugen jedoch eher von der Möglichkeit einer Perversion des Handelns als von der Natur der Motive - die Motive des realen, selbstbejahenden menschlichen Lebens, sie geraten in Konflikt, in Konflikt mit diesen realen Motiven. (…)
      Im Gegensatz zu Zielen, die natürlich immer bewusst sind, werden Motive vom Subjekt in der Regel nicht wirklich erkannt: Wenn wir bestimmte Handlungen ausführen, äußerlich, praktisch oder verbal, mental, geben wir normalerweise keine Rechenschaft darüber ab Motive, die sie antreiben. (…)
      Motive sind jedoch nicht vom Bewusstsein "getrennt". Auch wenn die Motive vom Subjekt nicht erkannt werden, dh wenn ihm nicht bewusst ist, was ihn zu dieser oder jener Tätigkeit veranlasst, treten sie bildlich gesprochen in sein Bewusstsein, aber nur auf besondere Weise. Sie geben der bewussten Reflexion eine subjektive Färbung, die die Bedeutung der Reflexion für das Subjekt selbst zum Ausdruck bringt, seine, wie wir sagen, persönliche Bedeutung.
      Motive haben also neben ihrer Hauptfunktion, der Motivationsfunktion, noch eine zweite Funktion - die Funktion der Bedeutungsbildung. (…)
      Wie bereits erwähnt, werden die Motive der Tätigkeit meist nicht wirklich erkannt. Das ist eine psychologische Tatsache. Eine Person, die unter dem Einfluss des einen oder anderen Impulses handelt, ist sich der Ziele ihrer Handlungen bewusst: In dem Moment, in dem sie handelt, ist das Ziel notwendigerweise „in ihrem Kopf vorhanden“, und nach dem bekannten Ausdruck von Marx wie das Gesetz sein Handeln bestimmt.
      Anders verhält es sich mit dem Bewusstsein um die Motive von Handlungen, um deren willen sie ausgeführt werden. Motive tragen Subjektinhalte, die vom Subjekt auf die eine oder andere Weise wahrgenommen werden müssen. Auf der menschlichen Ebene werden diese Inhalte reflektiert, im System sprachlicher Bedeutungen gebrochen, d. h. erkannt. Nichts unterscheidet die Reflexion dieses Inhalts entscheidend von der Reflexion anderer Objekte der ihn umgebenden Welt durch eine Person. Das Objekt, das zur Handlung auffordert, und das Objekt, das in derselben Situation, beispielsweise als Hindernis, agiert, sind „gleich“ in Bezug auf die Möglichkeiten ihrer Reflexion, Erkenntnis. Was sie voneinander unterscheiden, ist nicht der Grad der Deutlichkeit und Vollständigkeit ihrer Wahrnehmung oder der Grad ihrer Verallgemeinerung, sondern ihre Funktionen und ihr Platz in der Struktur der Aktivität.
      Letzteres zeigt sich zunächst einmal objektiv - im Verhalten selbst, insbesondere unter Bedingungen alternativer Lebenssituationen. Es gibt aber auch spezifische subjektive Formen, in denen sich Objekte gerade motivisch spiegeln. Dies sind Erfahrungen, die wir mit Wünschen, Sehnsüchten, Bestrebungen usw. beschreiben. Sie spiegeln jedoch an sich keinen objektiven Inhalt wider; sie beziehen sich nur auf diesen oder jenen Gegenstand, „färben“ ihn nur subjektiv. Das vor mir auftauchende Ziel wird von mir in seiner objektiven Bedeutung wahrgenommen, d.h. Ich verstehe seine Bedingtheit, ich stelle mir die Mittel vor, um es zu erreichen, und die fernen Ergebnisse, zu denen es führt; Gleichzeitig verspüre ich den Wunsch, den Wunsch, in Richtung dieses Ziels zu handeln, oder umgekehrt negative Erfahrungen, die dies verhindern. In beiden Fällen spielen sie die Rolle von internen Signalen, durch die die Regulation der Aktivitätsdynamik erfolgt. Was aber verbirgt sich hinter diesen Signalen, was spiegeln sie wider? Direkt für das Subjekt selbst scheinen sie nur Objekte zu „markieren“, und ihr Bewusstsein ist nur das Bewusstsein ihrer Anwesenheit und nicht das Bewusstsein dessen, was sie erzeugt. Dies erweckt den Eindruck, dass sie endogen entstehen und die treibenden Kräfte des Verhaltens sind – seine wahren Motive. (…)
      Die Erfahrung eines Menschen von einem starken Wunsch, das sich ihm öffnende Ziel zu erreichen, was ihn subjektiv als starken positiven "Feldvektor" auszeichnet, sagt an sich noch nichts darüber aus, was das semantische Motiv ist, das ihn antreibt. Es mag sein, dass dieses Ziel das Motiv ist, aber das ist ein Sonderfall; meist stimmt das Motiv nicht mit dem Ziel überein, sondern liegt dahinter. Daher stellt seine Entdeckung eine besondere Aufgabe dar: die Aufgabe, das Motiv zu verstehen.
      Da es um das Verstehen sinnbildender Motive geht, kann diese Aufgabe auch anders beschrieben werden, nämlich als die Aufgabe, die persönliche Bedeutung (nämlich persönliche Bedeutung, und nicht objektive Bedeutung!) Seine Handlungen hat für eine Person ihre Ziele.
      Die Aufgaben des Motivverständnisses entstehen aus dem Bedürfnis, sich im System der Lebensbeziehungen zurechtzufinden und stellen sich daher erst in einem bestimmten Stadium der Persönlichkeitsentwicklung, wenn sich ein wahres Selbstbewusstsein ausbildet. Daher gibt es für Kinder eine solche Aufgabe einfach nicht.
      Wenn ein Kind den Wunsch hat, zur Schule zu gehen, ein Schulkind zu werden, weiß es natürlich, was es in der Schule tut und wofür es lernen muss. Aber das leitende Motiv hinter diesem Streben bleibt ihm verborgen, obwohl es ihm nicht schwer fällt, es zu erklären-motivieren, oft einfach nur wiederholt, was er gehört hat. Dieses Motiv kann nur durch spezielle Recherchen geklärt werden. (…)
      Später, auf der Stufe der Ich-Bewusstseinsbildung, wird die Arbeit der Identifizierung sinnbildender Motive vom Subjekt selbst geleistet. Er muss den gleichen Weg gehen wie die objektive Forschung, mit dem Unterschied, dass er auf die Analyse seiner äußeren Reaktionen auf bestimmte Ereignisse verzichten kann: Die Verknüpfung von Ereignissen mit Motiven, ihre persönliche Bedeutung, wird direkt durch die auftretenden emotionalen Reaktionen signalisiert in ihm Erfahrungen.
      Ein Tag mit vielen von einem Menschen erfolgreich ausgeführten Handlungen, die ihm im Laufe der Ausführung angemessen erschienen, kann ihm dennoch einen unangenehmen, manchmal sogar schweren emotionalen Nachgeschmack hinterlassen. Vor dem Hintergrund des Weiterlebens mit seinen aktuellen Aufgaben hebt sich dieses Sediment kaum ab. Aber in dem Moment, in dem ein Mensch gewissermaßen auf sich selbst zurückblickt und die Ereignisse des Tages gedanklich noch einmal durchgeht, wird ihm das wachsende emotionale Signal unmissverständlich anzeigen, welcher von ihnen diesen Niederschlag verursacht hat. Und es kann sich zum Beispiel herausstellen, dass dies der Erfolg seines Kameraden beim Erreichen eines gemeinsamen Ziels ist, das er selbst vorbereitet hat, das einzige Ziel, für das er, wie er dachte, gehandelt hat. Es stellte sich heraus, dass dies nicht ganz stimmte, dass es ihm vielleicht vor allem um das persönliche Weiterkommen ging, im Beruf ... Dieser Gedanke stellt ihn vor die „Sinnaufgabe“, vor die Aufgabe, seine Motive zu verwirklichen, genauer gesagt, ihre tatsächliche interne Korrelation.
      Es bedarf einer gewissen inneren Arbeit, um dieses Problem zu lösen und vielleicht das plötzlich Entblößte abzulehnen, denn „es ist eine Katastrophe, wenn man sich nicht erstmal rettet, sich nicht selbst fegt und nicht bei dem aufhört richtige Zeit." Pirogov hat dies geschrieben, Herzen hat eindringlich darüber gesprochen, und das ganze Leben von Leo Tolstoi ist ein großartiges Beispiel für eine solche innere Arbeit.

III. Emotionale Prozesse

      Emotionale Prozesse umfassen eine breite Klasse von Prozessen, interne Regulierung der Aktivität. Sie erfüllen diese Funktion und spiegeln die Bedeutung wider, die Objekte und Situationen haben, die das Subjekt betreffen. ihre Bedeutung für die Erfüllung seines Lebens. Emotionen führen beim Menschen zu Lust-, Unlust-, Angst-, Schüchternheitserfahrungen etc., die die Rolle von orientierenden subjektiven Signalen spielen. Die einfachsten emotionalen Prozesse äußern sich in organischen, motorischen und sekretorischen Veränderungen und gehören zu den angeborenen Reaktionen. Im Laufe der Entwicklung verlieren Emotionen jedoch ihre direkte instinktive Grundlage, nehmen einen komplex bedingten Charakter an, differenzieren und bilden verschiedene Typen sogenannter höherer emotionaler Prozesse; soziale, intellektuelle und ästhetische, die für einen Menschen den Hauptinhalt seines Gefühlslebens ausmachen. Emotionen sind je nach Entstehung, Erscheinungsformen und Fließformen durch eine Reihe spezifischer Muster gekennzeichnet.
      (...) Auch die sogenannten niederen Emotionen beim Menschen sind ein Produkt der sozialgeschichtlichen Entwicklung, das Ergebnis der Transformation ihrer instinktiven, biologischen Formen einerseits und der Herausbildung neuer Typen von Emotionen Emotionen andererseits; dies gilt auch für emotional-expressive, mimische und pantomimische Bewegungen, die durch die Einbindung in den zwischenmenschlichen Kommunikationsprozess in hohem Maße Bedingtes, Signalisierendes und Bedingtes erhalten. gleichzeitig der soziale Charakter, der die festgestellten kulturellen Unterschiede in Mimik und emotionaler Gestik erklärt. Somit sind Emotionen: und emotionale Ausdrucksbewegungen eines Menschen keine rudimentären Phänomene seiner Psyche, sondern ein Produkt positiver Entwicklung und spielen eine notwendige und wichtige Rolle bei der Regulierung seiner Aktivität, einschließlich der kognitiven. Emotionen werden im Laufe ihrer Entwicklung differenziert und bilden im Menschen unterschiedliche Typen aus. die sich in ihren psychologischen Merkmalen und Verlaufsmustern unterscheiden. Emotionale Prozesse im weitesten Sinne werden heute gemeinhin als Affekte bezeichnet, eigentlich Emotionen und Gefühle.
      beeinflusst. Affekte werden in der modernen Psychologie als starke und relativ kurzfristige emotionale Erfahrungen bezeichnet, begleitet von ausgeprägten motorischen und viszeralen Manifestationen, deren Inhalt und Art sich jedoch insbesondere unter dem Einfluss von Erziehung und Selbsterziehung ändern können. Beim Menschen werden Affekte nicht nur durch Faktoren verursacht, die die Aufrechterhaltung seiner physischen Existenz beeinflussen, verbunden mit seinen biologischen Bedürfnissen und Instinkten. Sie können auch in entstehenden sozialen Beziehungen entstehen, beispielsweise durch soziale Bewertungen und Sanktionen. Affekte zeichnen sich dadurch aus, dass sie als Reaktion auf eine tatsächlich eingetretene Situation entstehen und in diesem Sinne gleichsam auf das Ende des Geschehens verschoben werden (Claparede); ihre regulatorische Funktion besteht dabei in der Bildung spezifischer erlebnisaffektiver Spuren, die die Selektivität des nachfolgenden Verhaltens gegenüber Situationen und deren zuvor affektauslösenden Elementen bestimmen. Solche affektiven Spuren ("affektiven Komplexe") zeigen eine Neigung zur Besessenheit und eine Neigung zur Hemmung. Die Wirkung dieser gegensätzlichen Tendenzen zeigt sich deutlich im assoziativen Experiment (Jung): die erste manifestiert sich darin, dass auch sinnferne Wörter-Reizstoffe assoziativ Elemente des Affektkomplexes hervorrufen; die zweite Tendenz manifestiert sich in die Tatsache, dass die Aktualisierung der Elemente des Affektkomplexes eine Hemmung der Sprachreaktionen sowie eine Hemmung und Verletzung der damit verbundenen motorischen Reaktionen verursacht (A. R. Luria); es treten auch andere Symptome auf (Veränderungen der galvanischen Hautreaktion, Gefäßveränderungen usw.). Dies ist die Grundlage des Funktionsprinzips des sogenannten "Lichtdetektors" - eines Geräts, das dazu dient, die Beteiligung des Verdächtigen an der untersuchten Straftat zu diagnostizieren. Affektive Komplexe können unter bestimmten Bedingungen vollständig gehemmt, aus dem Bewusstsein gedrängt werden. Letzterem kommt insbesondere in der Psychoanalyse eine besondere, übertriebene Bedeutung zu. Eine weitere Eigenschaft von Affekten ist, dass die Wiederholung von Situationen, „die den einen oder anderen negativen affektiven Zustand hervorrufen, zu einer Akkumulation von Affekten führt, die sich in heftigem, unkontrollierbarem“ affektiven Verhalten – „affektiver Explosion“ – entladen können. Im Zusammenhang mit dieser Eigenschaft angesammelter Affekte wurden zu pädagogischen und therapeutischen Zwecken verschiedene Methoden vorgeschlagen, um Affekte loszuwerden, sie zu „kanalisieren“.
Eigentlich Emotionen. Im Gegensatz zu Affekten sind eigentliche Emotionen längere Zustände, die sich manchmal nur schwach in äußerem Verhalten manifestieren. Sie haben einen klar zum Ausdruck gebrachten Situationscharakter, das heißt, sie drücken eine bewertende persönliche Einstellung zu entstehenden oder möglichen Situationen, zu ihren Aktivitäten und ihren Manifestationen darin aus. Die eigentlichen Emotionen sind von ausgesprochen ideellem Charakter; das heißt, sie sind in der Lage, Situationen und Ereignisse zu antizipieren, die tatsächlich noch nicht eingetreten sind und in Verbindung mit Vorstellungen über erlebte oder eingebildete Situationen entstehen. Ihr wichtigstes Merkmal ist ihre Fähigkeit, zu verallgemeinern und zu kommunizieren; Daher ist die emotionale Erfahrung eines Menschen viel umfassender als die Erfahrung seiner individuellen Erfahrungen: Sie entsteht auch als Ergebnis emotionaler Empathie, die in der Kommunikation mit anderen Menschen entsteht und insbesondere durch Kunst übermittelt wird (B. M. Teplev) . Schon der Ausdruck von Emotionen nimmt die Züge einer gesellschaftlich aufkommenden, historisch veränderlichen „Emotionssprache“ an, wie zahlreiche ethnographische Beschreibungen und Tatsachen wie zum Beispiel eine eigentümliche Mimikarmut bei angeborenen Blinden belegen. Eigentliche Emotionen haben eine andere Beziehung zu Persönlichkeit und Bewusstsein als Affekte. Erstere werden vom Subjekt als Zustände meines „Ich“ wahrgenommen, letztere als „in mir“ auftretende Zustände. Dieser Unterschied tritt deutlich in Fällen hervor, in denen Emotionen als Reaktion auf einen Affekt entstehen; So ist beispielsweise das Auftreten einer Angstemotion, das Auftreten eines Angstaffektes oder eine durch einen erlebten Affekt hervorgerufene Emotion, beispielsweise der Affekt akuter Wut, möglich. Eine besondere Art von Emotionen sind ästhetische Emotionen, die die wichtigste Funktion in der Entwicklung der semantischen Sphäre der Persönlichkeit erfüllen.
      Die Sinne. Bedingter und weniger allgemein akzeptiert ist die Zuordnung von Gefühlen als spezielle Unterklasse emotionaler Prozesse. Grundlage für ihre Auswahl ist ihre klar zum Ausdruck gebrachte Objektivität. die sich aus einer spezifischen Verallgemeinerung von Emotionen ergeben. verbunden mit der Idee oder Idee eines konkreten oder verallgemeinerten, abstrakten Objekts, zum Beispiel ein Gefühl der Liebe zu einer Person, zur Heimat, ein Gefühl des Hasses auf einen Feind usw.). Die Entstehung und Entwicklung objektiver Gefühle drückt die Bildung stabiler emotionaler Beziehungen aus, eine Art „emotionale Konstanten“. Die Diskrepanz zwischen den tatsächlichen Emotionen und Gefühlen und die Möglichkeit der Inkonsistenz zwischen ihnen diente in der Psychologie als Grundlage für die Idee der Ambivalenz als angeblich inhärentes Merkmal von Emotionen. Fälle von ambivalenten Erfahrungen entstehen jedoch meistens als Ergebnis einer Diskrepanz zwischen einer stabilen emotionalen Einstellung zu einem Objekt und einer emotionalen Reaktion auf eine aktuelle Übergangssituation (z. B. kann eine innig geliebte Person in einer bestimmten Situation eine vorübergehende Emotion von Unmut, sogar Wut). Ein weiteres Merkmal von Gefühlen ist, dass sie eine Reihe von Ebenen bilden, die von direkten Gefühlen zu einem bestimmten Objekt reichen und mit den höchsten sozialen Gefühlen in Bezug auf soziale Werte und Ideale enden. Diese unterschiedlichen Ebenen sind auch mit unterschiedlichen Verallgemeinerungen in ihrer Form des Objekts der Gefühle verbunden: Bilder oder Konzepte, die den Inhalt des moralischen Bewusstseins einer Person bilden. Eine wesentliche Rolle bei der Bildung und Entwicklung höherer menschlicher Gefühle spielen soziale Institutionen, insbesondere soziale Symbole, die ihre Stabilität unterstützen (z. B. das Banner), einige Rituale und soziale Handlungen (P. Janet). Wie Emotionen selbst entwickeln sich Gefühle positiv im Menschen und sind, da sie natürliche Voraussetzungen haben, das Produkt seines Lebens in Gesellschaft, Kommunikation und Bildung.

Die Veränderung und Entwicklung von Bedürfnissen geschieht durch die Veränderung und Entwicklung von Objekten, die ihnen entsprechen und in denen sie „objektiviert“ und konkretisiert werden. Das Vorhandensein eines Bedürfnisses ist eine notwendige Voraussetzung für jede Aktivität, aber das Bedürfnis selbst ist noch nicht in der Lage, der Aktivität eine bestimmte Richtung zu geben. Das Vorhandensein eines Bedürfnisses nach Musik in einem Menschen erzeugt eine entsprechende Selektivität in ihm, sagt aber noch nichts darüber aus, was ein Mensch unternehmen wird, um dieses Bedürfnis zu befriedigen. Vielleicht erinnert er sich an das angekündigte Konzert und lenkt sein Handeln davon, oder vielleicht hört er die Klänge der ausgestrahlten Musik – und er bleibt einfach beim Radio oder Fernsehen. Es kann aber auch vorkommen, dass das Bedürfnisobjekt dem Subjekt in keiner Weise präsentiert wird: weder im Bereich seiner Wahrnehmung, noch auf der mentalen Ebene, in der Repräsentation; dann nein gerichtet Aktivitäten, die diesem Bedürfnis entsprechen, kann er nicht aufkommen lassen. Nicht ein Bedürfnis an sich ist der einzige Reiz für eine gerichtete Tätigkeit, sondern ein Objekt, das dieses Bedürfnis befriedigt. Das Objekt des Bedürfnisses – materiell oder ideal, sinnlich wahrgenommen oder nur in der Vorstellung gegeben, auf der Mentalebene – nennen wir Motiv der Tätigkeit.

Die Motive der Tätigkeit tragen ein wirklich sinnvolles Bedürfnismerkmal. Über Bedürfnisse lässt sich nichts sagen als in der Sprache der Motive. Wir können sogar ihre Dynamik (den Grad ihrer Spannung, den Grad ihrer Sättigung, Auslöschung) nur nach den Kräften („Vektoren“ oder „Valenzen“) von Motiven beurteilen. Kurt Lewin ging als erster diesen Weg in der Erforschung menschlicher Bedürfnisse und entdeckte in der Psychologie die motivierende Kraft von Objekten.

So, Die psychologische Analyse der Bedürfnisse muss in eine Analyse der Motive umgewandelt werden. Diese Transformation stößt jedoch auf eine ernste Schwierigkeit: Sie erfordert eine entschiedene Absage an subjektivistische Motivationskonzepte und an die in der Motivlehre so oft zugelassene Begriffsverwirrung in Bezug auf verschiedene Ebenen und verschiedene "Mechanismen" regulierender Aktivität.

Obwohl das Studium der Motive in der Psychologie erst vor relativ kurzer Zeit begonnen hat (die erste spezielle Monographie „Motives and Behavior“ von P. Young wurde 1936 veröffentlicht, und Mourers erste Rezension erst 1952), gibt es derzeit eine enorme Menge an Arbeiten zu diesem Problem von Motiven. Allerdings sind sie einer Systematisierung kaum zugänglich – so unterschiedlich sind die Bedeutungen, in denen der Begriff „Motiv“ in ihnen verwendet wird. Es scheint, dass sich der Motivbegriff mittlerweile zu einer großen Tasche entwickelt hat, in der die unterschiedlichsten Dinge gefaltet werden. Motive oder Motivationsfaktoren sind beispielsweise Appetit, Antriebe, Impulse, Gewohnheiten und Fähigkeiten, Wünsche, Emotionen, Interessen, Ziele oder spezifischere Motive wie Stromschlag, Vergnügen, Ehrgeiz, Gehalt, Ideale.

Aus Sicht der Lehre von Objektivität Motive menschlichen Handelns, aus der Kategorie der Motive sind zunächst subjektive Erfahrungen auszuschließen, die ein Spiegelbild jener „überorganischen“ Bedürfnisse sind, die den Motiven entsprechen. Diese Erfahrungen (Wünsche, Sehnsüchte, Bestrebungen) sind aus den gleichen Gründen keine Motive, aus denen sie keine Hunger- oder Durstgefühle sind: Sie selbst sind nicht in der Lage, eine gerichtete Aktivität hervorzurufen. Allerdings kann man davon sprechen Thema Wünsche, Bestrebungen usw., aber damit verschieben wir die Analyse nur; denn die weitere Offenbarung dessen, worin das Objekt eines bestimmten Wunsches oder Strebens besteht, ist nichts anderes als ein Hinweis auf das entsprechende Motiv.

Die Weigerung, solche subjektiven Erfahrungen als Motive für Aktivität zu betrachten, bedeutet natürlich keineswegs eine Leugnung ihrer eigentlichen Funktion in der Regulation von Aktivität. Sie erfüllen die gleiche Funktion subjektiver Bedürfnisse und ihrer Dynamik, die interozeptive Empfindungen auf elementaren psychologischen Ebenen erfüllen - die Funktion der selektiven Aktivierung von Systemen, die die Aktivität des Subjekts implementieren.

In noch geringerem Maße können Faktoren wie die Tendenz, wohlgeformte Verhaltensstereotype zu reproduzieren, die Tendenz, die eingeleitete Handlung zu Ende zu führen usw. als Motive angesehen werden Natürlich entstehen viele "dynamische Kräfte", einige davon und ein Teil der Organe selbst, aufgrund der Struktur, durch die die Aktivität ausgeführt wird. Diese Kräfte können jedoch mit ebenso wenig Berechtigung als Motive bezeichnet werden als beispielsweise die Trägheit der Körperbewegung, deren Wirkung dazu führt, dass eine laufende Person mit einem unerwartet in ihrem Weg aufgetauchten Hindernis kollidiert.

Einen besonderen Platz nehmen hedonistische Konzepte ein, nach denen menschliches Handeln dem Prinzip der „Maximierung positiver und Minimierung negativer Emotionen“ unterliegt, also darauf abzielt, Genuss- und Genusserfahrungen zu erzielen und Leidenserfahrungen zu vermeiden. Für diese Konzepte sind Emotionen die Motive der Aktivität. Manchmal wird Emotionen eine entscheidende Bedeutung beigemessen, häufiger werden sie jedoch zusammen mit anderen Faktoren zu den sogenannten „Motivationsvariablen“ gezählt.

Die Analyse und Kritik hedonistischer Motivationskonzepte ist vielleicht die größte Schwierigkeit. Schließlich strebt ein Mensch wirklich danach, glücklich zu leben und Leiden zu vermeiden. Daher besteht die Aufgabe nicht darin, es zu leugnen, sondern richtig zu verstehen, was es bedeutet. Und dazu ist es notwendig, sich der Natur emotionaler Erfahrungen selbst zuzuwenden, ihren Platz und ihre Funktion in der menschlichen Aktivität zu betrachten.

Der Bereich der affektiven und im weiteren Sinne des Wortes Prozesse umfasst verschiedene Arten der internen Aktivitätsregulation, die sich sowohl in der Ebene ihres Verlaufs als auch in den Bedingungen, die sie verursachen, und in ihrer Rolle voneinander unterscheiden abspielen. Wir werden hier nur die vorübergehenden, „situativen“ affektiven Zustände im Auge behalten, die gewöhnlich als eigentliche Emotionen bezeichnet werden (im Gegensatz dazu einerseits von Affekten und andererseits von objektiven Gefühlen).

Emotionen wirken als innere Signale. Sie sind intern in dem Sinne, dass sie selbst keine Informationen über externe Objekte, über ihre Verbindungen und Beziehungen, über jene objektiven Situationen tragen, in denen die Aktivität des Subjekts stattfindet. Die Besonderheit von Emotionen besteht darin, dass sie die Beziehung zwischen Motiven und der Durchführung von Aktivitäten, die diesen Motiven entsprechen, direkt widerspiegeln. Dabei sprechen wir nicht von der Reflexion dieser Beziehungen, sondern von deren direkter Reflexion, vom Erleben. Bildlich gesprochen folgen Emotionen der Motivaktualisierung bis hin zu einer rationalen Einschätzung der Angemessenheit der Aktivität des Subjekts. So kann die Funktion von Emotionen in ihrer allgemeinsten Form als Plus- oder Minuszeichen der Sanktionierung einer durchgeführten, durchgeführten oder bevorstehenden Aktivität charakterisiert werden. Diese Idee in verschiedenen Formen wurde insbesondere von Emotionsforschern wiederholt sehr deutlich zum Ausdruck gebracht - P. K. Anokhin. Wir werden jedoch nicht auf verschiedene Hypothesen eingehen, die auf die eine oder andere Weise zum Ausdruck bringen, dass Emotionen von der Beziehung (Widerspruch oder Übereinstimmung) zwischen „Sein und Verpflichtung“ abhängen. Wir bemerken nur, dass die aufgedeckten Schwierigkeiten hauptsächlich darauf zurückzuführen sind, dass Emotionen zunächst ohne hinreichend klare Differenzierung in verschiedene Unterklassen (Affekte und Leidenschaften, eigentliche Emotionen und Gefühle) betrachtet werden, die sich beide genetisch voneinander unterscheiden und und funktional, und zweitens, ohne Kontakt mit der Struktur und Ebene der Aktivität, die sie regulieren.

Im Gegensatz zu Affekten haben Emotionen einen ideellen Charakter und sind, wie Claparede feststellte, „an den Anfang verschoben“, das heißt, sie sind in der Lage, Aktivitäten in Übereinstimmung mit erwarteten Umständen zu regulieren. Wie alle ideellen Phänomene können Emotionen verallgemeinert und kommuniziert werden; Eine Person hat nicht nur eine individuelle emotionale Erfahrung, sondern auch eine emotionale Erfahrung, die sie in den Prozessen der Kommunikation von Emotionen gelernt hat.

Das wichtigste Merkmal von Emotionen besteht darin, dass sie speziell für die Aktivität relevant sind und nicht für die darin enthaltenen Prozesse, z. B. einzelne Handlungen, Handlungen. Daher kann, wie Sie wissen, dieselbe Handlung, die von einer Aktivität zur anderen übergeht, eine andere und sogar entgegengesetzte emotionale Färbung in ihrem Zeichen annehmen. Und das bedeutet, dass sich die den Emotionen innewohnende Funktion der positiven oder negativen Autorisierung nicht auf die Umsetzung einzelner Handlungen bezieht, sondern auf das Verhältnis der erzielten Wirkungen zu der Richtung, die der Handlung durch das Motiv gegeben ist. Die erfolgreiche Ausführung einer Handlung an sich führt nicht zwangsläufig zu einer positiven Emotion; es kann auch zu einer schwierigen emotionalen Erfahrung führen, die deutlich signalisiert, dass von der Seite der Motivationssphäre einer Person aus der erzielte Erfolg in eine Niederlage umschlägt.

Nichtübereinstimmung, Korrektur, Sanktionierung finden auf jeder Aktivitätsebene in Bezug auf jede ihrer konstituierenden Einheiten statt, beginnend mit den einfachsten Anpassungsbewegungen. Es geht also vor allem darum, was genau und wie genau der Vollzugsakt, einzelne Handlungen, die Handlungsrichtung und vielleicht die Richtung des gesamten Lebens einer Person sanktioniert werden.

Emotionen erfüllen eine sehr wichtige Funktion bei der Motivation von Aktivitäten - und wir werden auf dieses Thema zurückkommen -, aber Emotionen selbst sind keine Motive. Einmal J.St. Mill sprach mit großer psychologischer Einsicht von einer „schlauen Strategie zum Glück“: Emotionen zu erleben. Vergnügen, Glück, man muss danach streben, sie nicht zu erfahren, sondern solche Ziele zu erreichen, die diese Erfahrungen hervorrufen.

Die Unterordnung der Aktivität unter das Streben nach Vergnügen ist bestenfalls eine psychologische Illusion. Die menschliche Aktivität ist keineswegs dem Verhalten von Ratten mit Elektroden nachempfunden, die in die „Vergnügungszentren“ des Gehirns eingeführt werden, die, wenn ihnen beigebracht wird, einen Strom einzuschalten, der diese Zentren irritiert, sich endlos dieser Aktivität hingeben und (laut Olds) die Frequenz dieser Art der "Selbststimulation" bis zu mehreren tausend pro Stunde. Sie können leicht ähnliche Verhaltensweisen bei Menschen aufgreifen: Masturbation, Opiumrauchen, Selbsteintauchen in einen autistischen Traum. Sie zeugen jedoch eher von der Möglichkeit einer Perversion des Handelns als von der Natur der Motive - die Motive des wirklichen, selbstbejahenden menschlichen Lebens, sie geraten in Konflikt, in Konflikt mit diesen wirklichen Motiven.

Die Motivation menschlicher Aktivität ist ein sehr komplexer Prozess, der einer speziellen psychologischen Analyse bedarf. Zunächst müssen einige weitere Unterscheidungen eingeführt werden. Eine davon ist die Unterscheidung zwischen Motiven und Zielen. Durch motivgeleitete und geleitete Tätigkeiten setzt sich eine Person Ziele, deren Erreichung zur Befriedigung eines Bedürfnisses führt, das im Motiv dieser Tätigkeit seinen substantiellen Inhalt erhalten hat. Somit unterscheidet sich das Blasen von bewussten Zielen und Absichten; Motive „stehen hinter den Zielen“, fördern die Zielerreichung. Wenn die Ziele nicht direkt in der Situation gegeben sind, dann ermutigen sie Ziele setzen. Sie führen jedoch nicht zu Zwecken, so wie Bedürfnisse nicht zu ihren Objekten führen. Was auf der Ebene der adaptiven Aktivität in Form von Selektivität in Bezug auf die Beeinflussung von Objekten erscheint, drückt sich auf den höheren Ebenen in Selektivität in Bezug auf die vom Subjekt (bewusst) repräsentierten Ergebnisse möglicher Handlungen aus, d. h. Ziele. Für den Fall, dass unter den vorliegenden objektiven Bedingungen eine Zielbildung nicht möglich ist und kein einziges, dem Motiv angemessenes Glied in der Aktivität des Subjekts realisiert werden kann, bleibt dieses Motiv potentiell - vorhanden in Form von Bereitschaft, in der Form einer Haltung.

Genetisch ursprünglich und charakteristisch für menschliches Handeln ist die Diskrepanz zwischen Motiven und Zielen. Im Gegenteil, ihre Koinzidenz ist ein sekundäres Phänomen - entweder das Ergebnis des Erwerbs einer unabhängigen motivierenden Kraft durch das Ziel oder das Ergebnis des Bewusstseins von Motiven, das sie zu Motivzielen macht. Im Gegensatz zu Zielen, die natürlich immer bewusst sind, werden Motive in der Regel vom Subjekt nicht wirklich erkannt: Wenn wir bestimmte Handlungen ausführen - äußerlich, praktisch oder verbal, mental, dann erkennen wir normalerweise nicht die Motive, die sie haben sind ermutigt. Es stimmt, wir können ihnen immer Motivation geben; Motivation ist jedoch eine Erklärung des Grundes für eine Handlung, die nicht immer einen Hinweis auf ihr wahres Motiv enthält. Bekannte hypnotische Experimente mit verspäteter Ausführung einer inneren Handlung können dies anschaulich demonstrieren: Bei völliger Amnesie für die Tatsache der Suggestion erklärt der Proband dennoch seine Handlung - so wie er eine ähnliche Handlung erklären würde, wenn sie von einer anderen Person ausgeführt würde .

Motive sind jedoch nicht vom Bewusstsein "getrennt". Auch wenn die Motive vom Subjekt nicht erkannt werden, dh wenn ihm nicht bewusst ist, was ihn zu dieser oder jener Tätigkeit veranlasst, treten sie bildlich gesprochen in sein Bewusstsein, aber nur auf besondere Weise. Sie geben der bewussten Reflexion eine subjektive Färbung, die die Bedeutung des Reflektierten für das Subjekt selbst zum Ausdruck bringt, seine, wie wir sagen, persönliche Bedeutung.

Motive haben also neben ihrer Hauptfunktion – der Motivationsfunktion – noch eine zweite Funktion – die Funktion Bedeutung Bildung.

Die Identifizierung dieser zweiten Funktion von Motiven ist von entscheidender Bedeutung für das Verständnis der inneren Struktur des individuellen Bewusstseins und gerade als Bewusstsein Persönlichkeiten; daher müssen wir immer wieder auf seine Analyse zurückkommen. Wir beschränken uns hier, da wir nur die Aufgabe haben, die Motive selbst zu charakterisieren, auf eine einfache Feststellung, daß diese beiden Motivfunktionen auf verschiedene Motive derselben Tätigkeit verteilt werden können. Möglich wird dies dadurch, dass menschliches Handeln polymotiviert ist, d.h. von zwei oder sogar mehreren Motiven gleichzeitig reguliert wird. Schließlich setzt eine Person in ihrer Tätigkeit objektiv ein ganzes System von Beziehungen um: zur objektiven Welt, zu den Menschen um sie herum, zur Gesellschaft und schließlich zu sich selbst. Einige dieser Beziehungen erscheinen ihm auch subjektiv. Beispielsweise tritt ein Mensch in seiner Arbeitstätigkeit nicht nur in Beziehung zum Arbeitsprodukt, zur Gesellschaft, sondern auch zu bestimmten Personen. Seine Arbeitstätigkeit ist sozial motiviert, wird aber auch von Motiven wie etwa der materiellen Belohnung für die geleistete Arbeit gesteuert. Beide Motive koexistieren, aber wirken sie psychologisch auf die gleiche Weise für das Subjekt? Das ist bekanntlich nicht so, sie liegen gleichsam auf verschiedenen psychologischen Ebenen. Im Sozialismus wird die Bedeutung der Arbeit für eine Person durch soziale Motive geschaffen; Was die Belohnung betrifft, so wirkt dieses Motiv eher als Anreiz, Anregung. So geben einige Motive, die zur Aktivität führen, ihr gleichzeitig eine persönliche Bedeutung; wir nennen sie führend oder bedeutungsbildend. Andere Motive, die mit ihnen koexistieren, wirken als zusätzliche Motivationsfaktoren – positiv oder negativ – manchmal sehr stark; wir nennen sie Anreizmotive.

Eine solche Verteilung der Bedeutungsbildungs- und Motivationsfunktionen zwischen den Motiven ein und derselben Tätigkeit hat ihre Grundlage in besonderen Beziehungen, die allgemein die Motivationssphäre eines Menschen charakterisieren. Das ist das Wesen der Beziehung. Hierarchie Motive, die keineswegs auf der Skala ihrer Motivation aufbaut. Es sind diese hierarchischen Beziehungen, die durch die Funktionsverteilung zwischen bedeutungsbildenden Motiven und Motivreizen einer einzigen polymotivierten Aktivität reproduziert werden. Die Unterscheidung zwischen beiden Arten von Motiven ist also relativ. In einer hierarchischen Struktur kann dieses Motiv nur eine bedeutungsbildende Funktion erfüllen, in einer anderen - die Funktion zusätzlicher Stimulation; gleichzeitig nehmen sinnbildende Motive in der allgemeinen Motivhierarchie immer einen relativ höheren Platz ein als Anreizmotive.

In ihren Erinnerungen an die Haft in der Festung Schlüsselburg erzählt Vera Figner, dass die Gefängnisbehörden körperliche, aber völlig unproduktive Zwangsarbeit für politische Gefangene einführten. Zwangsmaßnahmen seien zwar ein Motiv, das Häftlinge zu ihrer Durchführung bewegen könne, aber aufgrund der Stellung, die dieses Motiv in der hierarchischen Struktur ihrer Motivationssphäre einnehme, könne es die Rolle eines sinnstiftenden Motivs nicht erfüllen; solche Arbeit blieb für sie bedeutungslos und damit zunehmend unerträglich. Die Gefangenen fanden einen rein psychologischen Ausweg: Sie stellten diese sinnlose Besetzung in den Kontext des Hauptmotivs - den Kampf gegen die Autokratie fortzusetzen. Jetzt ist das Tragen von Land, das niemand braucht, für sie subjektiv zu einem Mittel geworden, um ihre physische und moralische Stärke für diesen Kampf zu erhalten.

Das Studium der Handlungsmotive erfordert das Eindringen in ihre Hierarchie, in die innere Struktur der Motivationssphäre einer Person, weil dies ihre psychologische "Valenz" bestimmt. Daher ist keine von der Struktur der Motivationssphäre abstrahierte Klassifikation menschlicher Motive möglich; es wird zwangsläufig zu einer nichtssagenden Aufzählung: politische und moralische Ideale, Interesse an Eindrücken aus Sport und Unterhaltung, Wunsch nach Haushaltsgestaltung, Geldnot, Gefühle der Dankbarkeit, Liebe usw., Gewohnheiten und Traditionen, Nachahmung von Mode, Umgangsformen oder Verhaltensmustern.

Wir haben das Problem des Verhältnisses von Motiven zu Bedürfnissen und zur Tätigkeit betrachtet; Es bleibt uns, das letzte Problem zu betrachten – das Problem des Bewusstseins für Motive. Wie bereits erwähnt, ist es notwendig, sich der Ziele seines Handelns bewusst zu sein, eine Person kann sich ihrer Motive nicht bewusst sein. Diese psychologische Tatsache muss zuallererst von ihrer falschen Interpretation befreit werden.

Die Existenz unbewusster Motive erfordert keineswegs, sie auf das „Unbewusste“ im Sinne der Psychoanalytiker zu beziehen. Sie drücken keinen besonderen Anfang aus, der in den Tiefen des Menschen lauert und die Führung seiner Aktivitäten stört. Unbewusste Motive haben dieselbe Quelle und dieselbe Bestimmung wie jede mentale Reflexion: Sein, menschliche Aktivität in der realen Welt.

Das Unbewusste ist nicht vom Bewussten getrennt, und sie stehen einander nicht gegenüber; es ist einfach anders Ebenen Dem Menschen innewohnende mentale Reflexion, die in jeder komplexen Aktivität vorhanden ist, die von vielen objektiven Forschern verstanden und von IP Pavlov sehr klar zum Ausdruck gebracht wurde. „Wir wissen ganz genau“, schrieb er, „inwieweit das seelische Seelenleben bunt zusammengewürfelt ist aus Bewusstem und Unbewusstem.“

Die Verabsolutierung des Unbewussten ist nur die Kehrseite der Verabsolutierung des Bewusstseins als vermeintlich einzige psychologische Realität und einziger Gegenstand der Psychologie, auf der erstaunlicherweise manche Autoren noch immer bestehen. Die Ablehnung dieser Verabsolutierung verändert den Umgang mit dem Problem radikal: Ausgangspunkt seiner Lösung ist nicht die Frage, welche Rolle das Unbewusste im bewussten Leben spielt, sondern die Frage nach den Bedingungen, unter denen sich die mentale Reflexion eines Menschen bewegt die Form des Bewusstseins, Bewusstsein und die Funktion des Bewusstseins. Unter diesem Gesichtspunkt ist auch das Problem der Wahrnehmung der Handlungsmotive zu berücksichtigen.

Wie bereits erwähnt, werden die Motive der Tätigkeit meist nicht wirklich erkannt. Das ist eine psychologische Tatsache. Eine Person, die unter dem Einfluss des einen oder anderen Impulses handelt, ist sich der Ziele ihrer Handlungen bewusst; in dem Moment, in dem er handelt, ist das Ziel notwendigerweise "in seinem Kopf vorhanden" und, in dem berühmten Ausdruck von Marx, wie das Gesetz sein Handeln bestimmt.

Anders verhält es sich mit dem Bewusstsein der Motive von Handlungen, um deren willen sie ausgeführt werden. Motive tragen Subjektinhalte, die vom Subjekt auf die eine oder andere Weise wahrgenommen werden müssen. Auf der menschlichen Ebene werden diese Inhalte reflektiert, im System sprachlicher Bedeutungen gebrochen, d. h. erkannt. Nichts unterscheidet die Reflexion dieses Inhalts entscheidend von der Reflexion anderer Objekte der ihn umgebenden Welt durch eine Person. Das Objekt, das zum Handeln auffordert, und das Objekt, das in der gleichen Situation, beispielsweise als Hindernis, agiert, sind „gleich“ in Bezug auf die Möglichkeiten ihrer Reflexion, Erkenntnis. Was sie voneinander unterscheiden, ist nicht der Grad der Deutlichkeit und Vollständigkeit ihrer Wahrnehmung oder der Grad ihrer Verallgemeinerung, sondern ihre Funktion und ihr Platz in der Struktur der Aktivität.

Letzteres zeigt sich primär objektiv - im Verhalten selbst, insbesondere unter Bedingungen alternativer Lebenssituationen. Es gibt aber auch spezifische subjektive Formen, in denen sich Objekte gerade motivisch spiegeln. Das sind Erfahrungen, die wir mit Wünschen, Verlangen, Streben usw. beschreiben. Sie spiegeln jedoch an sich keinen objektiven Inhalt wider; sie beziehen sich nur auf diesen oder jenen Gegenstand, „färben“ ihn nur subjektiv. Das vor mir aufgegangene Ziel wird von mir in seiner objektiven Bedeutung wahrgenommen, das heißt, ich verstehe seine Bedingtheit, ich stelle mir die Mittel vor, es zu erreichen, und die ferneren Ergebnisse, zu denen es führt; Gleichzeitig verspüre ich den Wunsch, den Wunsch, in Richtung dieses Ziels zu handeln, oder umgekehrt negative Erfahrungen, die dies verhindern. In beiden Fällen spielen sie die Rolle von internen Signalen, durch die die Regulation der Aktivitätsdynamik erfolgt. Was aber verbirgt sich hinter diesen Signalen, was spiegeln sie wider? Für das Subjekt selbst scheinen sie direkt nur Objekte zu „markieren“, und ihr Bewusstsein ist nur das Bewusstsein ihrer Anwesenheit und überhaupt nicht das Bewusstsein dessen, was sie erzeugt. Dies erweckt den Eindruck, dass sie endogen entstehen und die treibenden Kräfte des Verhaltens sind – seine wahren Motive.

Auch wenn in dieser Beschreibung des dynamischen Aspekts der Aktivität Begriffe wie „die motivierende Kraft der Dinge“ oder „Feldvektoren“ verwendet werden, schließt dies an sich keineswegs die Erkenntnis aus, dass die Objekte des Äußeren sind Welt sind nur „Manifestatoren“ innerer mentaler Kräfte, bewegendes Subjekt. Es ergibt sich die Möglichkeit einer einfachen Begriffsumkehrung, und diese Möglichkeit lässt sich nicht vermeiden, wenn man in den Grenzen der Analyse der Beziehung zwischen dem gegenwärtigen Objekt oder der gegenwärtigen Situation einerseits und dem gegenwärtigen Zustand des Subjekts bleibt das andere. Tatsächlich ist eine solche Beziehung immer in einem umfassenderen System enthalten, das sie definiert. Dies ist ein System sozialer Beziehungen, in das eine Person in die Welt um sie herum eintritt und die sich ihr in ihrer Tätigkeit nicht nur als Welt materieller Objekte - natürlicher und materieller Kultur, sondern auch als - erschließt eine Welt der idealen Objekte - Objekte der spirituellen Kultur und untrennbar mit dieser verbunden - als die Welt der menschlichen Beziehungen. Aus dem Eindringen in diese weite Welt, in ihre sachlichen Zusammenhänge entstehen Motive, die einen Menschen zum Handeln treiben.

Das Erleben eines akuten Zielerreichungswunsches eines Menschen, der sich ihm auftut, der ihn subjektiv als starken positiven „Feldvektor“ auszeichnet, sagt an sich noch nichts darüber aus, worin das sinnbildende Motiv liegt, das ihn antreibt. Es mag sein, dass dieses Ziel das Motiv ist, aber das ist ein Sonderfall; meist stimmt das Motiv nicht mit dem Ziel überein, sondern liegt dahinter. Daher stellt seine Entdeckung eine besondere Aufgabe dar: die Aufgabe, das Motiv zu verstehen.

Da es sich um das Bewusstsein sinnbildender Motive handelt, kann diese Aufgabe auch anders beschrieben werden, nämlich als die Aufgabe, die persönliche Bedeutung (nämlich persönliche Bedeutung, und nicht objektive Bedeutung!) seine Handlungen, seine Ziele haben für einen Menschen. .

Die Aufgaben des Motivverständnisses entstehen durch das Bedürfnis, sich im System der Lebensbeziehungen zurechtzufinden und stellen sich daher erst in einem bestimmten Stadium der Persönlichkeitsentwicklung - wenn sich ein wahres Selbstbewusstsein ausbildet. Daher gibt es für Kinder eine solche Aufgabe einfach nicht.

Wenn ein Kind den Wunsch hat, zur Schule zu gehen, Schüler zu werden, dann weiß es natürlich, was es in der Schule macht und warum es lernen muss. Aber das leitende Motiv hinter diesem Streben bleibt ihm verborgen, obwohl es ihm nicht schwer fällt, es zu erklären-motivieren, oft einfach nur wiederholt, was er gehört hat. Dieses Motiv kann nur durch spezielle Recherchen geklärt werden. So kann beispielsweise untersucht werden, wie ältere Kinder im Vorschulalter „zur Schule“ spielen, wobei man sich zunutze macht, dass sich im Rollenspiel die Bedeutung der von ihm ausgeführten Spielhandlungen für das Kind offenbart. Ein weiteres Beispiel für die Untersuchung der Lernmotive bei Kindern, die die Schwelle der Schule bereits überschritten haben, kann eine Studie von L. I. Bozhovich sein, die auf einer Analyse der Reaktionen von Erstklässlern auf verschiedene Arten von Klassen basiert, die beides haben können eine „Schul“-Figur oder sozusagen eine Spielfigur, Vorschule, für die Aussicht auf Verlängerung der Umstellungszeit, für den Ausfall des Unterrichts etc.

Später, auf der Stufe der Ich-Bewusstseinsbildung, wird die Arbeit der Identifizierung bedeutungsbildender Motive vom Subjekt selbst geleistet. Er muss den gleichen Weg gehen wie die objektive Forschung, mit dem Unterschied, dass er auf die Analyse seiner äußeren Reaktionen auf bestimmte Ereignisse verzichten kann: Die Verknüpfung von Ereignissen mit Motiven, ihre persönliche Bedeutung wird durch die emotionalen Erfahrungen direkt signalisiert.

Ein Tag mit vielen von einem Menschen erfolgreich durchgeführten Handlungen, die ihm bei der Hinrichtung angemessen erschienen, kann ihm jedoch einen unangenehmen, manchmal sogar schweren emotionalen Nachgeschmack hinterlassen. Vor dem Hintergrund des Weiterlebens mit seinen aktuellen Aufgaben hebt sich dieses Sediment kaum ab. Aber in dem Moment, in dem ein Mensch gewissermaßen auf sich selbst zurückblickt und die Ereignisse des Tages gedanklich noch einmal durchgeht, wird ihm das wachsende emotionale Signal unmissverständlich anzeigen, welcher von ihnen diesen Niederschlag verursacht hat. Und es kann sich zum Beispiel herausstellen, dass dies der Erfolg seines Kameraden beim Erreichen eines gemeinsamen Ziels ist, das er selbst vorbereitet hat - das Ziel, für das er, wie er dachte, gehandelt hat. Es stellte sich heraus, dass dies nicht ganz stimmte, dass es ihm vielleicht vor allem um die persönliche Weiterentwicklung im Beruf ging. Dieser Gedanke stellt ihn vor die "Sinnaufgabe", vor die Aufgabe, seine Beweggründe zu erkennen, genauer gesagt, deren tatsächlichen inneren Zusammenhang.

Es bedarf einer gewissen inneren Arbeit, um dieses Problem zu lösen und vielleicht das plötzlich Entblößte abzulehnen, denn „es ist eine Katastrophe, wenn man sich erstmal nicht schützt, sich nicht fegt und nicht aufhört Zur richtigen Zeit." Dies wurde von Pirogov geschrieben, Herzen sprach eindringlich darüber, und das ganze Leben von L. N. Tolstoi ist ein großartiges Beispiel für eine solche innere Arbeit.

In diesem Zusammenhang hat man in der Psychologie versucht, sozusagen das seelische Gleichgewicht des menschlichen Lebens zu messen. Anscheinend gehört die älteste von Mechnikov zitierte Arbeit in dieser Richtung Kovalevsky, der sogar eine spezielle Einheit zur Messung des Vergnügens vorschlug, die er „Dicke“ nannte. Solche Versuche werden von einigen modernen Psychologen unternommen. - Notiz. ed.