Immer mehr Migranten und Flüchtlinge aus Afrika, Asien und dem Nahen Osten kommen nach Europa. Dieser Strom wird als die massivste Völkerwanderung im Zeitalter der Globalisierung in die Geschichte eingehen.

Wie eine Person bemerkte:Geschichte wiederholt sich nicht, sie reimt sich". Der aktuelle Migrationsprozess ist auf seine Weise einzigartig, weist aber gleichzeitig Merkmale auf, die den großen Migrationen der Vergangenheit inhärent waren.

Die Flucht vor Armut und Kriegen in der Hoffnung auf ein besseres Leben konfrontiert die fremden Völker mit den indigenen Völkern, und in diesem Aufeinanderprallen wird wie immer vieles geboren: der Schock der Invasion, die Freude, eine neue Heimat zu finden, Erleichterung nach einer langen Reise, ein versteckter Hass auf Ausländer und ihre Bräuche, die Verschärfung von Konflikten und eine ganze Reihe anderer menschlicher Emotionen sowie langfristige politische und sozioökonomische Folgen und Veränderungen.

Große Migration

"Ich würde eher sagen, dass dies zweibeinige Tiere sind, keine Menschen, oder Steinsäulen, grob in die Form einer Person gehauen, die auf Brücken ausgestellt werden. Dieses ekelhafte Aussehen entspricht ihren für Rinder charakteristischen Gewohnheiten: Sie essen ungekochtes und ungewürztes Essen; Anstelle gewöhnlicher Nahrungsvorräte begnügen sie sich mit wilden Wurzeln und dem Fleisch des ersten Tieres, dem sie begegnen, das sie unter ihren Sitz auf einem Pferd legen und so weich machen.

Sie leben umherstreifend zwischen Wäldern und Bergen, abgehärtet von Kälte und Hunger. Sie tragen Kleidung wie eine Tunika aus Leinen oder Pelz, und sobald sie ihren Kopf hindurchgesteckt haben, lassen sie sie nicht von ihren Schultern, bis sie in Fetzen herunterfällt. Sie bedecken ihre Köpfe mit pelzgefütterten Hüten und wickeln ihre haarigen Beine in Ziegenleder.

Sie alle, ohne Dach, ohne Vaterland, ohne jede Gewohnheit einer sesshaften Lebensweise, irren im Raum umher, als würden alle weiterlaufen, ihre Karren hinter sich herziehend, wo ihre Frauen für sie arbeiten, gebären und erziehen ihre Kinder ... "

Attila und seine Horden fallen in Italien ein. Eugène Delacroix

So beschrieb der altrömische Geschichtsschreiber Ammian Marcellinus (der übrigens ursprünglich ein syrischer Grieche war) die Hunnen in seinem Werk „Akten“ (Res Gestae, auch bekannt als „Geschichte“ oder „Römische Geschichte“) kommentierend über die Invasion barbarischer Stämme in Europa in der Mitte des 4. Jahrhunderts n. Chr e.

Experten streiten noch immer über die Gründe für die Massenmigration der Nomaden. Manche sprechen vom „globalen Klimawandel“: Schwere Dürren haben zur Erschöpfung des von Nomadenstämmen kontrollierten Landes geführt. Auch das Bevölkerungswachstum spielte eine Rolle. Infolgedessen begannen die Barbaren, die Bewohner des europäischen Teils des Römischen Reiches zunehmend zu besuchen.

Die Ausdehnung des Lebensraumes der Hunnen, Goten, Vandalen und anderer Stämme und ihr Vordringen tief in Europa erstreckte sich über mehrere Jahrhunderte. Die Verschärfung kultureller, sprachlicher und religiöser Konflikte zwischen den germanischen Stämmen und der sesshaften Bevölkerung führte schließlich zum Untergang Roms und zur Zerstörung des Reiches.

Neuankömmlinge, die heute in Europa ankommen, tragen keine Ziegenfelle oder Felltuniken. In vielerlei Hinsicht wirkt ihre Invasion im modernen Europa jedoch so überwältigend wie die Barbareninvasion auf die Bürger des Römischen Reiches vor 15 Jahrhunderten.

Was treibt Menschen aus verschiedenen Teilen Afrikas und Eurasiens heute an? In dieser Krise ist es ziemlich schwierig, zwischen Flüchtlingen und Migranten zu unterscheiden. Viele haben im blutigen Chaos der Kriege in Syrien, Irak, Libyen und anderen Konflikten tatsächlich alles verloren, was sie hatten. Andere strömten auf der Suche nach neuen Möglichkeiten in Scharen in die Länder der Alten Welt und flohen vor der Armut in ihren Heimatländern.

Interkontinentale Migrationen

Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten haben viele Migranten der Vergangenheit noch längere Reisen unternommen als diejenigen, die heute nach Europa fliehen. Die europäischen und afrikanischen Vorfahren der heutigen Amerikaner, Kanadier und Bewohner Südamerikas folgten den Entdeckern neuer Kontinente, von der Alten Welt bis zur Neuen Welt.

Gleichzeitig stieg nach vielen Schätzungen die Zahl der importierten Sklaven aus Afrika bis Anfang des 19. Jahrhunderts. zahlenmäßig unterlegene freie Menschen. Eine Reihe von Historikern stellen fest, dass im Zeitraum 1492-1776. Von den 6,5 Millionen Einwanderern, die den Atlantik überquerten und sich in der westlichen Hemisphäre niederließen, waren nur 1 Million Europäer. Die restlichen 5,5 Millionen waren Zwangsarbeiter aus Afrika.

Während des neunzehnten Jahrhunderts Das Ausmaß der interkontinentalen Migration nimmt aufgrund der relativen Überbevölkerung in einigen Ländern und des Arbeitskräftemangels in anderen zu. Neben den Hauptmigrationszielen – den Vereinigten Staaten, Kanada sowie einigen Ländern Südamerikas – gingen die Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben den Exilgefangenen nach Australien und Neuseeland.

Zur gleichen Zeit wie während der großen Völkerwanderung im IV-VII Jahrhundert. in Europa zerstörten Konquistadoren und Abenteurer aller Art und die ihnen folgenden Wellen von Migranten die alte Lebensordnung in jenen Teilen der Welt, in die sie kamen, um ihre neue Welt zu plündern und auszurüsten.

Ein Neuanfang und die Erweiterung des Lebensraums für die Kolonisten der Alten Welt und ihre Sklaven war eine Apokalypse für die indigenen Völker Amerikas. Viele Stämme und Völker wurden vollständig ausgerottet, ihre Kulturen und Wertesysteme wurden vom Erdboden gewischt.

Auch der Völkermord an den Ureinwohnern Australiens und Tasmaniens durch die britischen Kolonisten ging in die Geschichte ein und wurde von einer Reihe von Zeitgenossen, insbesondere Charles Darwin, sowie dem Militärhistoriker und Korrespondenten Alan Moorhead beschrieben.

Die interkontinentale Migration in die Länder Nord- und Südamerikas erreichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. 1900–1914 etwa 20 Millionen Menschen verließen Europa, etwa 3/5 davon ließen sich in den Vereinigten Staaten nieder. Die folgenden Weltkriege hatten gravierende Auswirkungen auf Schicksal und Leben vieler Menschen und Migrationsströme.

Unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg nahm die Intensität der interkontinentalen Migration stark ab. Eine Reihe von Ländern, insbesondere die Vereinigten Staaten und Australien, führten restriktive Maßnahmen für Migranten auf gesetzlicher Ebene ein, und zwar nach einem Anstieg in den frühen 1920er Jahren. Zukünftig begann die Zahl der Überseemigranten wieder zu sinken.

Erster und Zweiter Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg führte zu Massenbewegungen der Völker Europas. Die Menschen mussten aus den Kriegsgebieten sowohl in andere Regionen ihrer Länder als auch in neutrale Länder fliehen. Viel gravierender war jedoch der Abschluss von Friedensverträgen und die Einrichtung neuer Staatsgrenzen nach dem Krieg. Volksgruppen wurden gezwungen, ihre früheren Wohnorte zu verlassen, oft kam es auch zu Zwangsabschiebungen. Insbesondere wurden über 500.000 Deutsche aus dem von Deutschland an Polen abgetretenen Gebiet umgesiedelt, mehr als 200.000 Ungarn mussten das Gebiet der Tschechoslowakei verlassen. Gruppen der deutsch-österreichischen Bevölkerung zogen aus Gebieten, die früher zu Österreich-Ungarn gehörten, nach Österreich.

Der Zweite Weltkrieg beschleunigte die Wanderung von Bevölkerungsgruppen einer Nationalität von einem Land in ein anderes weiter. Vor Kriegsbeginn lebten mehr als 12 Millionen Deutsche in den Ländern Ost- und Südosteuropas, auf dem Territorium Ungarns, Polens, Rumäniens, der Tschechoslowakei und Jugoslawiens.

Diejenigen, die nicht mit den abziehenden deutschen Truppen nach Deutschland zurückkehrten, wurden in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz 1945 nach Deutschland umgesiedelt. Auch viele Länder Osteuropas tauschten nationale Minderheiten aus – wiederum aufgrund von Veränderungen die Grenzen der Staaten nach dem Krieg.

Gleichzeitig führte der Zweite Weltkrieg zu einer erneuten Intensivierung interkontinentaler Migrationen. Insbesondere während der Rückführung der Japaner aus den Regionen Chinas, Koreas und anderen Regionen Asiens wurden etwa 6,3 Millionen Menschen nach Japan umgesiedelt.

Weltwirtschaftskrise in den USA

Ein Beispiel für eine groß angelegte Flucht aus der Armut war die Migration innerhalb der Vereinigten Staaten während der Weltwirtschaftskrise und eine Reihe von Staubstürmen in den 1930er Jahren.

Einigen Schätzungen zufolge sind mehr als 1 Million Amerikaner, die durch die Wirtschafts- und Umweltkrise verarmt sind, auf der Suche nach Arbeit über den Kontinent gereist.

Die Konfrontation mit der Realität von Armut und Hoffnungslosigkeit sowie die Verachtung, die den verzweifelten Migranten in den westlichen Staaten entgegengebracht wurde, beschrieb John Steinbeck in The Grapes of Wrath:

"Und in den Augen der Menschen reift ein Gefühl der Ohnmacht und Verzweiflung, in den Augen der Hungrigen die Wut. In den Seelen der Menschen ergießen und reifen Cluster des Zorns – schwere Cluster, und jetzt reifen sie nicht lange.".

Einige ländliche Bezirke in Kansas, Oklahoma und Texas sind um mehr als 25 % geschrumpft. Gleichzeitig hat sich in einigen Distrikten der Weststaaten (Kalifornien, Nevada) die Bevölkerung fast verdoppelt. Die Bevölkerung von Los Angeles County wuchs zwischen 1930 und 1940 um über 500.000, die größte Zunahme aller Countys in einem US-Bundesstaat.

Aus aller Welt nach Israel

Die Entstehung Israels als eigenständiger Staat nach langer Zeit, die seit der Antike vergangen ist, die Umsiedlung von Juden auf der ganzen Welt und die Verfolgung, die sie in verschiedenen Ländern erlitten haben – dieses Thema wird wahrscheinlich das Thema aller Art sein von Streitigkeiten und Verschwörungstheorien.

Auf die eine oder andere Weise wurde die Migration von Juden im Zuge einer Reihe sogenannter "Aliyahs" auf das Territorium des zukünftigen Staates Israel und ihre Rückführung nach der offiziellen Gründung des Landes im Jahr 1948 zum Erwerb einer Heimat ( vielleicht der am längsten erwartete in der Geschichte) für einige und eine Katastrophe für andere. Nach einer Reihe von Schätzungen waren nach der Teilung Palästinas im Jahr 1947 mehr als 700.000 palästinensische Araber gezwungen, aus den von Israel besetzten Gebieten zu fliehen.

Seit der Staatsgründung kämpft Israel, umgeben von arabischen Ländern, um seine Existenz und erobert immer mehr neue Gebiete. Die andauernde Zerstörung palästinensischer Siedlungen in den nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzten Gebieten ist nur ein Beispiel dafür, wie eine ethnische Gruppe eine Heimat für andere gefunden hat.

Umsiedlung 2.0: Europa neu gestalten

Welche Schlüsse lassen sich aus diesen und vielen anderen ähnlichen Migrationsprozessen ziehen?

Erstens flüchten Migranten nicht nur aus den Ländern des Nahen Ostens oder speziell aus Syrien nach Europa, wie etliche Politiker darzustellen versuchen.

Migranten aus afrikanischen Ländern sowie aus Zentralasien (insbesondere Afghanistan) machen ebenfalls einen ziemlich bedeutenden Anteil derjenigen aus, die bestrebt sind, in die EU zu kommen.

Daten: EU-Außengrenzschutzagentur, Grafiken: BBC

Zweitens hat die Migrationskrise dieses Jahr überhaupt nicht begonnen. Der Zustrom von Migranten, der 2012 in Zehntausende gemessen wurde, ist in wenigen Jahren um ein Vielfaches gewachsen. Die verspätete Reaktion der Behörden zeigt ihre geringe Fähigkeit, weitere Migrationstrends zu analysieren.

Drittens die Äußerungen der Premierminister Großbritanniens und Frankreichs David Cameron und Manuel Valls über die Notwendigkeit, „Assad mit militärischer Gewalt zu beseitigen“ – im Jahr 2015, nachdem die Behörden dieser Länder seit 2011 eigentlich nichts unternommen haben, um die auseinanderreißenden Islamisten zu zerstören Syrien und der Irak sprechen von ihrer Unfähigkeit, die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge in der aktuellen Krise zu verstehen.

Nach der „humanitären“ Bombardierung Libyens während der „Operation Unified Protector“ der NATO und dem darauffolgenden politischen und wirtschaftlichen Zusammenbruch Libyens hat sich der Zustrom von Migranten nach Europa nur noch verstärkt. Wird es nach der vollständigen Zerstörung der Reste der Staatlichkeit in Syrien kleiner?..

Darüber hinaus stellen die Äußerungen des Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, dass weitere 160.000 Migranten, die zur Umsiedlung in die EU-Länder geplant sind, "nur 0,11 % der europäischen Bevölkerung“ stellen auch die Fähigkeit der EU-Behörden in Frage, mit der aktuellen Krise umzugehen.

Daten: Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, Grafiken: BBC

Wenn Brüssel die soziale Stabilität der Gesellschaft durch die Berechnung des wachsenden Anteils von Migranten in Europa vorhersagen könnte, dann könnten die EU-Kommissare möglicherweise einen gewissen Zusammenhang zwischen den ethnischen Unruhen in Schweden im Jahr 2014 und dem Anstieg der ankommenden Migranten feststellen.

Europa steht am Rande einer neuen Runde der Verschärfung sozialer Spannungen. Gleichzeitig ist höchstwahrscheinlich das Anwachsen nationalistischer Gefühle unvermeidlich, was die Positionen von Parteien stärken wird, die offen die Fortsetzung der europäischen Integration und den Verlust der nationalen Souveränität und Kontrolle einzelner Länder über ihre Grenzen kritisieren.

Schon jetzt sind Fragen offen, was aus den Schengen-Abkommen zur Freizügigkeit innerhalb der EU wird. Aber was wird aus dem zukünftigen Image Europas? Wird das künftige Gesicht des durchschnittlichen Europäers ein wenig syrisch-irakischer? Oder werden die malisch-somalischen Züge stärker herausstechen? ..

Es besteht ein gewisses, von Null verschiedenes und wachsendes Risiko, dass zwar in Brüssel Zinsen berechnet und Quoten für die Umsiedlung von Migranten verteilt werden, aber nicht alle eine Maske der Toleranz tragen wollen.

Einzelne gesetzestreue Bürger Europas können in Zukunft entscheiden, solche zu sein, und ohne auf den Moment zu warten, in dem die Herren Cameron, Waltz, Juncker und andere sich herablassen, "eine Lösung zu finden", werden sie selbst beginnen, "Probleme zu lösen". - und zwar mit genau denselben Methoden, die die europäischen Behörden für Syrien und andere Länder anbieten.

Die Zeit der Völkerwanderung ist eine weitere Zeit der Landsuche. Das Ende des Mittelalters und fast alle neuen Jahrhunderte sind zumindest in Europa hauptsächlich der Schaffung von Volksstaaten und Gesetzen gewidmet, die für die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung geeignet sind.

Nachdem ich die vergangene Völkerwanderung angesprochen habe, die das Bild der ganzen Welt, vielleicht nur mit Ausnahme Chinas, so verändert hat, kann ich nicht umhin, einen Moment bei der gegenwärtigen und zukünftigen Situation dieses Themas zu verweilen, weil es so wichtig ist ist zweifellos höher als viele andere Dinge, die als sehr wichtig angesehen werden.

Natürlich ist die Umsiedlung der Völker die Schuld von Stalin und seinem politischen Gefolge. Gleichzeitig sollte anerkannt werden, dass es unter den deportierten Völkern Abtrünnige gab. So wurden 1943 Dutzende bewaffneter Gruppen, Hunderte faschistischer Komplizen und Tausende Deserteure neutralisiert (N. F. Bugai. Wofür wurden Völker umgesiedelt.

In der UdSSR die Zwangsmigration der Völker nach Osten. In den Jahren 1941-42 kamen 13.000 Deutsche nach Baschkortostan.

Seltsam eingekeilt in das Panorama der Völkerwanderung setzt sich die Geschichte der slawischen Alphabetisierung fort. Und seine Chronik führt aus der Zeit, als die Slawen bereits getauft lebten.

Es besteht kein Zweifel, dass die Deutschen bis zur Völkerwanderung in Sippen organisiert waren. Sie scheinen das Gebiet zwischen Donau, Rheinnot, Weichsel und den Nordmeeren erst wenige Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung bewohnt zu haben; Die Ansiedlung der Kimbern und Germanen war damals noch in vollem Gange, und die Suebi siedelten sich erst in der Zeit Caesars fest an. Von letzteren sagt Caesar bestimmt, sie seien von Sippen und verwandten Gruppen (gentibus cognationibusque)141 besiedelt worden, und im Munde des Römers von gens Julia hat dieses Wort gen-tibus eine ganz bestimmte und unbestreitbare Bedeutung.

Es besteht kein Zweifel, dass die Deutschen bis zur Völkerwanderung in Sippen organisiert waren. Sie bewohnten offenbar nur wenige Jahrhunderte vor unserem Tod das Gebiet zwischen Donau, Rhein, Weichsel und den Nordmeeren; Die Ansiedlung der Kimbern und Germanen war damals noch in vollem Gange, und die Suebi siedelten sich erst in der Zeit Caesars fest an.

Nachrichten von byzantinischen Historikern, die die russische Geschichte der Antike und die Völkerwanderung erklären.

Dieser alte sogenannte Stammesadel ging größtenteils während der Völkerwanderung oder kurz danach zugrunde. Warlords wurden unabhängig von ihrer Herkunft ausschließlich auf der Grundlage ihrer Fähigkeiten ausgewählt. Ihre Macht war nicht groß, und sie mussten durch ihr Beispiel Einfluss nehmen; Die eigentliche Disziplinargewalt in der Armee schreibt Tacitus eindeutig den Priestern zu.

Die interregionale Migration ist auch gekennzeichnet durch Zwangsmigration aus Tschetschenien (200.000 Menschen), Umsiedlung unterdrückter Völker und ethnische Migration (hauptsächlich Russen) aus den nationalen Republiken der Russischen Föderation.

Der Föderale Migrationsdienst wurde im Juni 1992 gegründet. Seine Hauptaufgaben sind: die Gestaltung der Migrationspolitik der Russischen Föderation; Prognose von Migrationsprozessen; Schutz der Rechte von Migranten; Entwicklung von Migrationsprogrammen; Organisation der externen Arbeitsmigration und Migrationskontrolle; Bereitstellung von Informationen für Migranten (durch staatliche Behörden und lokale Selbstverwaltungsorgane) über Siedlungen, die für einen dauerhaften Aufenthalt empfohlen werden, und über Beschäftigungsmöglichkeiten in ihnen; Abschluss und Anpassung des langfristigen Programms Migration, das auf die Lösung der Probleme von Flüchtlingen, Binnenvertriebenen, Umsiedlung unterdrückter Völker, Migranten aus Drittländern abzielt; der Abschluss jährlicher Abkommen mit den ehemaligen Sowjetrepubliken über Quoten für die Einreise in die Russische Föderation, über die Rechte nationaler Minderheiten, Grundsätze für die Bestimmung der Staatsbürgerschaft und Eigentumsrechte von Migranten. Der Föderale Migrationsdienst orientiert sich bei seiner Tätigkeit an den Gesetzen der Russischen Föderation über Flüchtlinge und Zwangsmigranten.

Sie beherbergen etwa 1 Milliarde Menschen und ernten fast ein Drittel der Ernte vieler landwirtschaftlicher Nutzpflanzen. Zwangsmigrationen von Völkern tief in die Kontinente hinein sind mit militärischen Konflikten und sozialen Umwälzungen behaftet.

Zwangsmigration ist mit tragischen, meist militärischen Ereignissen verbunden. In diesen Fällen kommt es zu einer Massenumsiedlung der Menschen. Die Siedler sind gezwungen, ihre einst bewohnten Orte zu verlassen und zu Flüchtlingen zu werden. Die Problematik der Zwangsmigration führt zu akuten, schwer lösbaren sozioökonomischen und politischen Konflikten. Die Gründe für diese Art von Migration sind die Ereignisse in Tschetschenien, Tadschikistan, Aserbaidschan, Afghanistan und anderen Orten.

Während des Mittelalters wurden die Grundlagen der westeuropäischen Zivilisation gelegt, die, wie die meisten Forscher glauben, die Frucht der Synthese von antiken und barbarischen Gesellschaften ist. Sie begannen während der sogenannten großen Völkerwanderung im 4.-6. Jahrhundert aktiv miteinander zu interagieren.

Unsere Zivilisation kennt viele Tatsachen der großen Völkerwanderung. Das erste Jahrtausend war die Zeit der großen Völkerwanderung der Völker Europas und Asiens. Später wird es die „Große Völkerwanderung“ oder „ethnische Revolution“ genannt. Durch großangelegte Völkerwanderungen veränderten sich Siedlungsgrenzen, ganze Staaten verschwanden, ethnische Bestandteile vermischten sich, neue Nationalitäten bildeten sich. Historiker glauben, dass diese Völkerwanderung zur Grundlage der ethnopolitischen Situation der modernen Welt wurde.

Forscher sind sich sicher, dass der Grund für die meisten Massenbewegungen von Menschen darin besteht, verarmte und ungünstige Regionen zu verlassen, um ein attraktives Land zum Leben zu finden. Einer der Hauptgründe für die Massenflucht von Menschen aus bewohnten Gebieten in den Jahren 535-536 war die klimatische Abkühlung. In dieser Hinsicht drängte die Bevölkerung aus kalten Regionen in Gebiete mit wärmerem und milderem Klima.

In der Folge waren zahlreiche Völkerwanderungen mit den arabischen Eroberungen, Expeditionen der Normannen, mongolischen Feldzügen und der Entstehung des Osmanischen Reiches verbunden. Zu den Massenmigrationen kann man mit Recht die Massenauswanderung der Bevölkerung vom europäischen Kontinent in die USA, nach Australien und Kanada im 19. und 20. Jahrhundert zählen. Sowie die Umsiedlung von Juden in Palästina im 20. Jahrhundert. In der modernen Welt gehen Migrationsströme von armen oder kriegszerrütteten Ländern zu reichen Ländern mit komfortablen Lebensbedingungen.

Der Mensch hat als vernünftiges Wesen Macht auf der Erde erlangt, aber sie ist nicht unbegrenzt. Die Gesellschaft kann Überschwemmungen, Tsunamis, Erdbeben nicht kontrollieren, kann Dürre, Vulkanausbrüche nicht verhindern... Die Folge dieser Naturkatastrophen: Tod von Menschen, Zerstörung von Häusern, Wasserquellen, Unbrauchbarmachung von fruchtbarem Land. Die Folge dieser Katastrophen ist die Abwanderung von Menschen aus den betroffenen Gebieten. Da aber die indigene Bevölkerung der Regionen, in die die Flüchtlingsströme geschickt werden, diese nicht immer gerne aufnimmt, ist es möglich, dass ungebetene Migranten nicht mit der Bitte um Hilfe kommen, sondern mit. Die Menschheit ist zu verschwenderisch und verschwendet gedankenlos natürliche Ressourcen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ein erbitterter Kampf um die Beherrschung von Gebieten, die reich an Bodenschätzen sind, beginnen wird. Und das sind nicht nur Bodenschätze, Öl und Gas – ein Krieg kann aus Mangel an Trinkwasser oder Nahrung für die Angreifer beginnen.

Wenn wir die Konflikte in der Welt analysieren, können wir schließen, dass die Welt in Zukunft mit bewaffneter Gewalt einen erbitterten Kampf um den Besitz von Kohlenwasserstoff-Rohstoffen führen wird. Untersuchungen von British Petroleum besagen, dass es genügend nachgewiesene Ölquellen gibt, um den Planeten zu versorgen, aber die Nachfrage nach ihnen hat in den letzten fünf Jahren das Niveau der 90er Jahre deutlich überschritten. Die Menschheit verbraucht derzeit täglich etwa 85 Millionen Barrel Öl. IEA-Experten gehen davon aus, dass der tägliche Ölverbrauch bis 2030 113 Millionen Barrel betragen wird. Die gesamten Ölreserven werden auf 15 Billionen geschätzt. Fässer. Die Schärfe des Erdölproblems ergibt sich aus der Tatsache, dass die Förderquellen geografisch ungleich verteilt sind.

Auf dem Erdgasmarkt entstand eine nicht weniger angespannte Situation. Für die Europäische Union und das sich entwickelnde China ist eine ununterbrochene Versorgung mit blauem Kraftstoff von entscheidender Bedeutung. Die Menschen dieser Länder fordern, dass ihre Führer Maßnahmen ergreifen, um die garantierte Versorgung mit diesem natürlichen Brennstoff in den erforderlichen Mengen und zu einem günstigen Preis für Bürger und Unternehmen sicherzustellen.

Doch das akuteste Problem der Menschheit der Zukunft wird der Mangel an Trinkwasser sein – im Jahr 2030 wird es der Hälfte der Weltbevölkerung fehlen.

Die Bioressourcen der Erde sind erschöpft: Böden, Wälder, Wasser. Sie haben keine Zeit, sich auf natürliche Weise fortzupflanzen. Meinungsverschiedenheiten auf dem Gebiet der Ökologie können zu gewalttätigen Aktionen einiger Subjekte gegen andere führen, um das Risiko von menschengemachten Katastrophen zu verringern.

Aus dem oben Gesagten wird deutlich, dass militärische Konflikte und Massenmigration der Bevölkerung in Zukunft aufgrund von Änderungen der klimatischen Bedingungen in bestimmten Regionen des Planeten möglich sind.

Erinnern wir uns an das Erdbeben in Haiti im Jahr 2010: Mehr als 200.000 Menschen starben, 3 Millionen Menschen verloren ihr Zuhause. Derzeit beträgt die Zahl der Migranten aus dem Hoheitsgebiet Haitis jährlich 6% der Gesamtbevölkerung des Landes.

Zukunftsforscher haben im Auftrag des Pentagon einen Bericht über mögliche Konflikte in der Zukunft durch Naturkatastrophen erstellt.

Hier sind einige Daten aus diesem Bericht:

2015 wird Europa Auseinandersetzungen um Nahrung, Energie und Trinkwasser bringen. Nur russische Hilfe kann die Europäer vor Energieknappheit retten.

Vielleicht wird China 2018 eine Militäroperation gegen Kasachstan durchführen, um die Kontrolle über die Öl- und Gaspipelines zu übernehmen, die durch das Territorium dieses zentralasiatischen Landes verlaufen.

Das Jahr 2020 bringt ein weiteres Problem nach Europa - eine Zunahme der Migrantenströme, in deren Zusammenhang die bereits bestehende Trinkwasserknappheit überschritten wird. Beachten Sie, dass der World Water Council bereits 2006 feststellte, dass 41 Millionen Europäer kein Trinkwasser haben und 80 Millionen Europäer weder Kanalisation noch Entwässerungssysteme haben.

2022 - Ein Konflikt zwischen Frankreich und Deutschland ist wahrscheinlich um den Rhein. Der Rhein ist nicht nur der größte Fluss Europas, sondern auch eine natürliche Grenze zwischen Liechtenstein und der Schweiz, Deutschland und Frankreich, Österreich und der Schweiz. Diese Länder stehen nun vor der schwierigen Aufgabe, das Rheinwasser vor Verschmutzung zu bewahren, da dieser Fluss ihre Haupttrinkwasserquelle ist. Das Schicksal von Millionen Europäern hängt davon ab, ob die Parteien eine Einigung erzielen.

In den Jahren 2025-2030 ist der Zusammenbruch der Europäischen Union möglich, was zur Abwanderung von Europäern in den südlichen Mittelmeerraum führen wird. Die Neuansiedlungsrate könnte 10 % der europäischen Bevölkerung erreichen. Der großräumige Übergang der Völker Nordeuropas in den Süden wird durch den Klimawandel erleichtert – er wird viel gravierender. Migranten aus der Türkei, Tunesien und Libyen werden auch in den Süden Europas strömen. Es ist jetzt schwer vorstellbar, wie sich die Situation im europäischen Süden in diesem Fall entwickeln wird.

Bis 2030 könnten sich die Beziehungen zwischen Japan und China aufgrund von Rohstoffquellen verschlechtern.

Was die Vereinigten Staaten betrifft, so ist dieses Land durch den Zustrom von Migranten von den karibischen Inseln bedroht, und ab 2015 werden Europäer massenhaft nach Amerika einwandern.

Es wird davon ausgegangen, dass es im Zusammenhang mit einem deutlichen Anstieg der Ölpreise bis 2020 zu einer Reihe schwerwiegender Konflikte zwischen den führenden Weltmächten kommen wird. Und früher oder später wird es im Persischen Golf zu einem Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China im Kampf um die Ölquellen kommen.

Die Regierungen von China, Pakistan und Indien werden ihr Bestes tun, um an der Macht zu bleiben. Und dazu können sie ihre Völker in einen groß angelegten militärischen Konflikt stürzen. Massen von hungernden Menschen werden in anderen Ländern der Welt Zuflucht suchen.

Es wird davon ausgegangen, dass die getreideproduzierenden Regionen der Welt sich im Falle einer globalen Klimakatastrophe stabil behaupten können – das sind Argentinien, Russland und die Vereinigten Staaten.

Einige Länder werden sich angesichts der Möglichkeit einer externen Bedrohung vereinen: Mexiko, Kanada und die Vereinigten Staaten werden einen einzigen Staat gründen. Ihre Hauptaufgabe wird die Bekämpfung der unkontrollierten Migration aus Europa und Asien sein.

Die Vereinigung Koreas wird beiden Staaten zugutekommen: Die gesamte koreanische Bevölkerung wird Zugang zu den neuesten Technologien haben, über die Seoul zuvor verfügte. Ein vereintes Korea wird zu einer Atommacht.

In Afrika sind künftig ständige kriegerische Auseinandersetzungen möglich, sodass eine Umsiedlung von Europäern oder Asiaten dorthin eher unwahrscheinlich ist.

Der Bericht amerikanischer Wissenschaftler besagt, dass Russland, nachdem es bis 2030 Teil eines vereinten Europas geworden ist, ein Lieferant von Energieressourcen, Nahrungsmitteln und frischem Wasser für die Europäer werden wird.

UN-Spezialisten erstellten auch einen Bericht über mögliche Migrationsprozesse und regionale Konflikte in der Zukunft.

Ihren Prognosen zufolge wird Afrika mit der Ausbreitung von Aids, einer Wasserkrise und einer lawinenartigen Abwanderung der Bevölkerung nach Europa konfrontiert. Bis 2025 wird es einen bewaffneten Konflikt zwischen den Anrainerstaaten des Nils geben.

Die Massenmigration der Völker vieler Länder in den Süden Europas kann eine Revolte gegen schwarze Ausländer provozieren. Die Europäer werden gezwungen sein, nicht nur die Hungerländer zu finanzieren, sondern auch Flüchtlingslager zu errichten.

Die derzeitige Zunahme von Dürren in Lateinamerika wird in Zukunft zu einer Agrarkrise führen. Beispielsweise verursachte im vergangenen Jahr in Brasilien eine Dürre, die die nordöstlichen Regionen erfasste, eine schwierige Ernährungssituation in mehr als 1.000 Städten des Landes. Kämpfe um Wasser sind in ländlichen Gebieten häufiger geworden. Die Wasserkrise hat zum Bankrott vieler Farmen geführt. Mehr als die Hälfte des Viehbestandes ist verloren gegangen. Die Ernte von Hülsenfrüchten, Sojabohnen und Getreide ist bereits zurückgegangen. UN-Experten gehen davon aus, dass in Zukunft das ökologische Gleichgewicht des Amazonas völlig durcheinander geraten könnte und Lateinamerika verstärkt um den Besitz fruchtbarer Böden kämpfen wird.

Der asiatische Raum wird keine Trinkwasserprobleme haben, aber dieser Teil der Erde wird in Zukunft von mächtigen Wirbelstürmen und steigenden Wasserständen bedroht.

Pakistans Flüsse könnten austrocknen. Dies wird zu Spannungen in der gesamten Region führen. Und es ist möglich, dass ein Krieg zwischen Indien und Pakistan beginnt. Die Tatsache, dass die Gegner dieser Konfrontation über Atomwaffen verfügen, wird die Situation weltweit weiter verschärfen.

China wird mit der schwierigsten Situation konfrontiert sein: Der Süden des Landes wird unter starken Regenfällen leiden, und die nördlichen Regionen werden sich aufgrund einer schweren Dürre in eine Wüste verwandeln. Die chinesische Küste wird von Taifunen verwüstet. Tausende Flüchtlinge werden in den Süden des Landes geschickt, um vor der Klimakatastrophe zu fliehen. Die Regierung des Himmlischen Imperiums wird versuchen, das Chaos mit Hilfe der Armee zu bewältigen, vielleicht mit Waffen.

Die Vereinigten Staaten werden versuchen, den Zustrom von Migranten von ihrer südlichen Grenze in ihr Territorium zu blockieren. In den Grenzstädten wird die Kriminalitätsrate aufgrund der Menschenansammlung steigen. So gelangte nach den heute verfügbaren Informationen die Mehrheit der illegalen Migranten in die Vereinigten Staaten, indem sie die Grenze zu Mexiko überquerten: 90 % von ihnen sind mexikanischer Herkunft.

Laut einem Prognosebericht von UN-Experten können amerikanische Städte von den stärksten Hurrikanen zerstört werden. Wenn die amerikanische Ölförderinfrastruktur zerstört wird, werden die USA gezwungen sein, ihre strategische Reserve zu nutzen, was das Land erheblich schwächen wird.

Wir müssen der Führung der Vereinigten Staaten Anerkennung zollen: Sie haben die Informationen über mögliche Klimakatastrophen in der Welt sehr ernst genommen. Das Pentagon hat bereits ein militärisches Ausbildungsprogramm entwickelt, um den betroffenen Regionen zu helfen. Für die Soldaten wurden neue „Wüsten“-Essensrationen eingeführt, die notwendigen Uniformen vorbereitet und neue Arten von Waffen geschaffen.

Russland hat auch seine Prioritäten in Bezug auf Waffentypen geändert, den Kauf traditioneller Waffen erheblich reduziert und mit dem Bau von Fregatten und Landungsschiffen begonnen. Folglich plant das russische Militär, künftig auf eine „Kanonenbootpolitik“ gegenüber einem potenziellen Gegner umzusteigen. Die Verringerung der Bevölkerung des Landes und der Machtverlust der Streitkräfte verleihen dem Verständnis der Zukunft des russischen Staates keinen Optimismus. Die optimale Strategie für Russland besteht darin, die staatlichen Streitkräfte zu stärken und gleichzeitig das demografische Problem der Zunahme der indigenen Bevölkerung des Landes zu lösen.

Verwendete Materialien:
http://x-files.org.ua/articles.php?article_id=2901
http://forum.artofwar.net.ru/viewtopic.php?t=110
http://janaberestova.narod.ru/wel.html
http://ru.wikipedia.org/wiki/%C2%E5%EB%E8%EA%EE%E5_%EF%E5%F0%E5%F1%E5%EB%E5%ED%E8%E5_%ED %E0%F0%EE%E4%EE%E2

DIE GROSSE VOLKSWANDERUNG, die Bezeichnung für Massenmigrationen in Europa am Ende des 4. bis 7. Jahrhunderts, die einer der Hauptgründe für den Untergang des Weströmischen Reiches (siehe Antikes Rom) und die Grundlage für die Entstehung von eine moderne ethnokulturelle Landkarte Europas, ist in der Geschichtswissenschaft akzeptiert. Der Begriff „Große Völkerwanderung“ (franz. les Grandes Invasionen, dt. Völkerwanderung) gelangte in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts in die wissenschaftliche Verbreitung, vor allem dank französischer und deutscher Forscher, die nach den historischen Wurzeln ihrer Völker suchten. Seitdem haben verschiedene wissenschaftliche Schulen von Historikern, Archäologen, Linguisten, Ethnologen und Wissenschaftlern anderer Fachrichtungen die Große Völkerwanderung untersucht. Aber viele Probleme im Zusammenhang mit der Erforschung des Phänomens der großen Völkerwanderung bleiben umstritten.

Als Gründe für die Große Völkerwanderung werden meist sozioökonomische und sozialpsychologische Veränderungen in der eurasischen Barbarenwelt zugeschrieben, die nicht mehr in der Lage war, den Bedürfnissen der wachsenden Bevölkerung und der aufstrebenden Elite gerecht zu werden Zivilisation und das Streben nach schneller Bereicherung durch Raub. Wichtig sind auch die Prozesse, die im Römischen Reich stattfanden und es immer anfälliger für die Barbaren machten. Auch konkrete Erklärungen zu den Ursachen der Großen Völkerwanderung werden angeboten, etwa die Auswirkungen des Klimawandels auf den sozio-ethnischen Bereich, Sonnenaktivitätszyklen oder Leidenschaftsausbrüche.

Eines der umstrittensten ist das Problem des Raum-Zeit-Kontinuums der Großen Völkerwanderung. Die Haupttradition wurde in den Werken westeuropäischer Historiker des 19. Jahrhunderts niedergelegt, die die Umstände des Zusammenbruchs Roms, die Ursprünge der modernen europäischen Völker und Staaten untersuchten. Viele von ihnen hielten das Jahr 375 für den Beginn der Völkerwanderung; Um diese Zeit besiegten die Hunnen die Ostgoten (Ostgoten) und verursachten die Migration der Westgoten (Westgoten) und anderer Barbaren, die die Provinzen des Römischen Reiches überschwemmten. Sie schreiben den Abschluss der großen Völkerwanderung der Mitte des 6. Jahrhunderts zu, als die Gründung des fränkischen Staates abgeschlossen war. Später begannen einige Historiker, die Migration von Slawen und Türken in die Große Völkerwanderung einzubeziehen, die Ende des 7. Jahrhunderts mit der Bildung des Khazar Khaganate und des Ersten Bulgarischen Königreichs endete. In der modernen Geschichtsschreibung gibt es eine Tendenz, chronologische Grenzen sowohl in die Tiefe der Jahrhunderte als auch in spätere Zeiten zu erweitern. Einige Forscher ordnen den Beginn der Völkerwanderung der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts zu (siehe Markomannenkriege, Velbarische Kultur, Alemannen, Goten). Einige historiographische Schulen betrachten das Ende der großen Völkerwanderung als die Umsiedlung der Ungarn in das Karpatenbecken am Ende des 10. Jahrhunderts und die letzte Periode der Wikingerzeit. Es wurde auch versucht, die Große Völkerwanderung in einem globalen Kontext zu betrachten, der neben Europa auch Zentralasien, den asiatisch-pazifischen Raum, Nordafrika und den Nahen Osten umfasst und einen riesigen Zeitraum ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. umfasst bis zum 1. Jahrtausend n. Chr. .

Nach der Zusammensetzung der wichtigsten Beteiligten und der Art ihres Handelns, der Richtung der Völkerwanderungen (siehe Karten) und ihren Ergebnissen in der Großen Völkerwanderung lassen sich mehrere Perioden unterscheiden: „Prolog“ (2. Hälfte des 2. Mitte 3. Jahrhundert), „Hunno-Ostgermanisch“ (spätes 4. – Mitte 5. Jahrhundert), „Ostgotisch-Westgermanisch“ (2. Hälfte 5. – 1. Drittel 6. Jahrhundert) und „Slawisch-Türkisch“ (6.-7. Jahrhundert). Innerhalb dieser Perioden gibt es wiederum Phasen, die mit Schlüsselereignissen der europäischen Geschichte des 1. Jahrtausends nach Christus verbunden sind.

Der "Prolog" der Großen Völkerwanderung, der nicht von allen Historikern in die Große Völkerwanderung selbst aufgenommen wird, waren die Markomannenkriege, als die Deutschen (Markomannen, Quaden, Langobarden usw.) Vertreter der Sarmaten und anderer Stämme waren drangen in das Gebiet von Pannonien, Rezia, Noric und anderen römischen Provinzen ein. Die Barbaren wurden abgewiesen, aber sie erhielten das Recht, sich auf dem Land des Römischen Reiches entlang seiner Grenzen niederzulassen. Diese Kriege provozierten Migrationswellen von Stammesverbänden der Alemannen und Franken, die zwischen Rhein und Elbe lebten. In der Mitte des 3. Jahrhunderts zogen Stammesverbände von Boranern, Costoboks, Goten, mit ihnen verbündeten Gepiden und anderen Stämmen in die Provinzen Balkan und Kleinasien. Rom musste einen kleinen Teil seines Landes (Dacia und einige andere) an die Barbaren abtreten, aber im Großen und Ganzen gelang es ihm, die Bedrohung mit Hilfe militärischer Gewalt und geschickter Diplomatie zu stoppen.

Das bestehende System des Römischen Reiches – die barbarische Welt – befand sich jahrzehntelang in einer Situation des beweglichen Gleichgewichts, aus der es durch einen mächtigen äußeren Faktor herausgeholt wurde. Um 375 erschienen die Hunnen in der nördlichen Schwarzmeerregion von Osten her. Sie besiegten die von Ermanarich angeführten Goten, was einige andere gotische und verwandte Gruppen dazu veranlasste, auf das Gebiet des Römischen Reiches zu ziehen, das den Neuankömmlingen die Rechte der Föderierten einräumte (siehe auch Untersiebenbrunn). Bald brach ein Konflikt zwischen Römern und Westgoten aus, der mit der Niederlage der römischen Armee und dem Tod von Kaiser Valens in der Schlacht von Adrianopel am 9.8.378 endete.

Ende des 4. - Anfang des 5. Jahrhunderts kamen die Stämme der Sarmaten, Sachsen, Burgunder, Vandalen, Sueben, Gepiden usw. in Bewegung, deren Horden, angeführt von Radagaisus, in den Jahren 404-406 in Italien einfielen, aber wurden von Stilicho besiegt. 406 brachen die Vandalen, Alanen und Suebi, die den Widerstand der fränkischen Föderierten brachen, in Gallien ein, aber 409 wurden sie nach Spanien vertrieben, wo sie den größten Teil des Landes eroberten. Ein großer moralischer Schock für die antike Welt war die Eroberung (24.8.410) und Plünderung Roms durch die Westgoten von Alarich I. Nach einer Reihe von Vereinbarungen und Zusammenstößen im Jahr 416 wurden die Westgoten erneut Föderierte und erhielten den südwestlichen Teil des modernen Frankreich zur Abwicklung.

In den 420-450er Jahren konsolidierten sich die Barbaren Ost- und Mitteleuropas unter der Herrschaft der Hunnen. Die Formation ihrer Macht von der Wolga bis zur Donau wurde unter Bled und Attila vollendet. Der Ansturm der Hunnen und ihrer Verbündeten nach Westen wurde jedoch von Aetius im „Kampf der Völker“ auf den katalanischen Feldern im Jahr 451 gestoppt. Nach dem Feldzug in Italien (452) und dem Tod von Attila (453) wurden die Hunnen und ihre Verbündeten von den gegen sie rebellierenden Stammesgruppen in der „Stammesschlacht“ am Fluss Nedao besiegt; ihr Imperium brach zusammen. Nach der Schlacht am Fluss Nedao und einer Reihe anderer Zusammenstöße gründeten die Gepiden, die den Aufstand gegen die Hunnen anführten, ein Königreich in Potissia (siehe Apahida), die Ostgoten begannen, Pannonien, die Rugs - Coastal Noric, die Heruli zu kontrollieren - landet im modernen Südmähren und in der Westslowakei. Gruppen mit einem bedeutenden ostgermanischen Anteil in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts sind im Ostkarpatengebiet, Oberpotissia, Mittelpolen und am Unterlauf der Weichsel (vidivaria) bekannt.

In der 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts erreichten neue Migrationswellen den Atlantik. Im von den römischen Truppen verlassenen Britannien (Ende 4. - Anfang 5. Jahrhundert), das von den Pikten und Schotten angegriffen wurde, tauchten um die 420er Jahre Sachsen auf (siehe Angelsachsen). Ab Mitte des 5. Jahrhunderts kamen neue Wellen von Angeln, Sachsen, Jüten und Friesen hierher. Auf der Suche nach Erlösung von dieser Invasion zog ein Teil der Briten in die Bretagne (441 und andere).

Nachdem sie die Römer besiegt hatten, eroberten die Vandalen und Alanen im Jahr 422 die Küstenstädte und die Flotte in Spanien, was ihnen im Jahr 429 unter der Führung von Geiserich (428-477) erlaubte, nach Nordwestafrika zu gelangen. Durch den Vertrag von 442 wird das Königreich der Vandalen und Alanen der erste rechtlich anerkannte unabhängige Staat auf dem Territorium des Römischen Reiches.

In der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts erreichen die Schwächung Roms und die Ausbreitung der germanischen Stämme ihren Höhepunkt. 455 kündigten die Vandalen den Vertrag mit dem Weströmischen Reich und plünderten Rom erneut. Das Weströmische Reich (eigentlich Italien), das sich auf Barbarentruppen stützte, wurde tatsächlich 456-472 von Ricimer (halb Sev und Westgoten) regiert, ab 474 von Orestes (ehemaliger Sekretär von Attila), ab 476 von Skir Odoacer, der abgesetzt wurde der letzte weströmische Kaiser Romulus Augustulus.

489 fielen die Ostgoten und andere Fraktionen, angeführt von Theoderich dem Großen, in Italien ein und eroberten es 493. Das von Theoderich dem Großen gegründete ostgotische Königreich entwickelte sich für mehrere Jahrzehnte zur mächtigsten Kraft in West- und Mitteleuropa. So war Ende des 5. - Mitte des 6. Jahrhunderts der Übergang von der Phase der Umsiedlung der germanischen Stämme zur Phase ihrer Ansiedlung in neuen Ländern und der Bildung von "Barbarenkönigreichen" abgeschlossen. Infolgedessen wurden auf dem Gebiet des ehemaligen Weströmischen Reiches der Staat der Burgunder in Südostgallien (siehe Burgund, Arelat), das Toledo-Königreich der Westgoten - in Spanien (siehe Westgotenreich), die Ostgoten, und dann die Langobarden - in Italien (siehe Langobardenreich), die Franken in Gallien. „Barbarenreiche“ bildeten sich auch in Großbritannien nach seiner Eroberung Mitte des 5. Jahrhunderts durch die Angelsachsen (siehe Angelsächsische Eroberung). Eine neue ethnopolitische Landkarte Westeuropas nimmt Gestalt an.

Geblieben ist aber auch die Idee der Wiederherstellung des Römischen Reiches, die der Kaiser des Oströmischen Reiches Justinian I. umzusetzen versuchte. Bis 555 hatte Konstantinopel die vollständige Kontrolle über Italien und Dalmatien erlangt. Im Jahr zuvor waren die Byzantiner in Spanien gelandet und hatten mit der Eroberung des südöstlichen Teils begonnen, wo sie bis 626 ausharrten.

Im 6. Jahrhundert setzte eine neue Migrationswelle der Völker Mittel- und Osteuropas ein. Ende des 5. Jahrhunderts eroberten die Langobarden den Oberlauf der Elbe, 526/527 besetzten sie die Ländereien von Wien bis Aquin, ab 546 das Gebiet des heutigen Südwestungarns. 558 tauchten die Awaren in den Steppen Südosteuropas auf. 568, nachdem sie die Gepiden im Bündnis mit den Langobarden besiegt hatten und diese nach Italien abgereist waren (ein neues Königreich der Langobarden mit einem Zentrum in Pavia, das sich in seinem nördlichen und zentralen Teil bildete), wurden sie Herren der gesamten mittleren Donauregion. Gründung des Avar Khaganate hier. In den Steppen Osteuropas treten nach den Awaren die Türken auf, die bis 630 die Länder östlich des Don in das türkische Khaganat einschlossen.

Der Prozess der großen Völkerwanderung wurde durch die Migration slawischer und türkischer Stämme, einschließlich in einen Teil des Territoriums des Oströmischen Reiches, abgeschlossen. Bereits im 5. Jahrhundert beherrschten die eigentlichen Slawen (Slawen nach lateinischen und griechischen Quellen) das Gebiet vom Dnjepr bis zur Oder und von Polissya bis zum Ostkarpatengebiet (siehe Prager Kultur). Gruppen in ihrer Nähe (siehe Zaozerye) aus der Region Oberer Dnjepr siedelten sich im Gebiet des modernen Südostestlands, der Region Pskow und der Oberen Wolga (lange Kulturhügel) an. Andere Gruppen von Slawen besetzten das Becken der Desna und des Seim (Kolochinskaya-Kultur) und breiteten sich auch durch die ukrainische Waldsteppe bis in die moderne Zentralmoldau (Antes) aus. Bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts rückten die Slawen über die Oder hinaus vor (und eroberten dann allmählich die Ländereien bis zur Elbe) und in Pommern (siehe Sukov - Dziedzitsy) im Nordosten des Karpatenbeckens (wahrscheinlich nach Vereinbarung mit den Langobarden). die untere Donau (siehe Ipotesti - Kyndeshti - Churel). Seit den 520er Jahren sind Überfälle der Sklavianer und Antes auf den Balkan bekannt. Besonders massiv waren die Feldzüge der Sklavinian-Gruppen in den Jahren 540-542, 548-551, in den späten 570er - 580er Jahren. Zusammen mit ihnen oder getrennt wurden Raubzüge auf dem Balkan auch von osteuropäischen Nomaden durchgeführt, unter denen ab dem 5. Jahrhundert westtürkische Gruppen dominierten (siehe Proto-Bulgaren). Spätestens in den 580er Jahren lebten bereits im 1. Drittel des 7. Jahrhunderts Slawengruppen in Thessalien - auf dem Westbalkan, in den Süd- und Ostalpen (siehe Serben, Kroaten, Slowenen usw.). Die nach dem Friedensschluss mit den Persern (591) begonnene Gegenoffensive der Byzantiner gegen die Slawen und Awaren endete mit dem Aufstand von Phokas (602) und dem Fall der Grenze des Oströmischen Reiches an der Donau .

Im 7. Jahrhundert siedelten sich die Slawen auf der gesamten Balkanhalbinsel bis zum Peloponnes an und bildeten Stammesfürstentümer - "Sclavinia", einige Gruppen zogen nach Kleinasien, überfielen bis nach Kreta und Süditalien. Obwohl die gewaltigen Streitkräfte von Byzanz durch den Widerstand gegen die arabischen Eroberungen weggenommen wurden, begann bereits ab der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts die Wiederherstellung der Macht Konstantinopels im Süden des Balkans.

Ab der Mitte des 7. Jahrhunderts entstanden in den Steppen Osteuropas neue frühe politische Formationen (siehe Großbulgarien, Pereshchepinsky-Schatz, Voznesenka). Das Ergebnis der Expansion der Khazaren in den 660-680er Jahren war die Abreise eines Teils der Bulgaren auf den Balkan, wo das Erste Bulgarische Königreich gebildet wurde und das Khazar Khaganate im Süden Osteuropas gebildet wurde.

Mit dem Abschluss der Großen Völkerwanderung hörten die Migrationsprozesse in Europa, Asien, Nordafrika, dem Nahen und Mittleren Osten nicht auf, aber ihre Rolle in der Weltgeschichte war bereits eine andere.

Die Große Völkerwanderung hatte enorme historische Folgen. Die mit dem Römischen Reich verbundene Zivilisation erlebte enorme Umwälzungen und Zerstörungen. Hauptträger der antiken Traditionen war fortan das Oströmische Reich, in dem sie eine tiefgreifende Wandlung durchmachten (siehe Byzanz). An die Stelle des Weströmischen Reiches, das Elemente seiner Kultur aufnahm, traten neue politische Formationen - "barbarische Königreiche", die dazu bestimmt waren, zum Prototyp der europäischen Staaten des Mittelalters und der Neuzeit zu werden. Die ethnolinguistische Landkarte Europas begann weitgehend von den germanischen und slawischen Völkern bestimmt zu werden. Die Lebensräume und das Verhältnis der türkischen, finno-ugrischen, iranischen, keltischen und anderen Völker Eurasiens haben sich erheblich verändert. Die europäische Zivilisation trennte sich von der Ära der Antike, um in die Ära des Mittelalters einzutreten.

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Viele Entwicklungsprojekte, die natürliche Ressourcen nutzen, insbesondere große Infrastrukturprojekte, beinhalten die Abkehr von Menschen von ihren traditionellen Lebensgrundlagen. Große Staudämme sind zweifellos einzigartig unter solchen Projekten, da sie zu umfangreichen Auswirkungen auf Ökosysteme führen, indem sie den Flussfluss blockieren. Das Ergebnis sind Land- und Süßwasserauswirkungen, die nicht nur Ökosysteme und Biodiversität beeinträchtigen, sondern auch schwerwiegende Auswirkungen auf Menschen haben, die in der Nähe und in der Nähe des Staudamms leben.

Große Staudämme haben viele Flusseinzugsgebiete der Welt erheblich verändert. Dies hat zu schlimmen Folgen für die Lebensweise von Millionen von Menschen geführt, die in diesen Regionen leben. Die Auswirkungen von Staudämmen auf die Menschen und ihre Lebensgrundlagen, sowohl flussaufwärts als auch flussabwärts ihrer Standorte, waren in Asien, Afrika und Lateinamerika besonders verheerend.

Der Begriff Umsiedlung bezieht sich in diesem Text sowohl auf die physische Vertreibung als auch auf die unfreiwillige Vertreibung von Menschen aufgrund des Verlusts oder der Veränderung ihrer Lebensgrundlage. Es wird nicht nur durch die Überschwemmung des Territoriums verursacht, sondern auch durch den Bau eines Staudamms sowie eine damit verbundene Änderung der Infrastruktur. Die Informationsbasis der Kommission zeigt, dass diese physische Vertreibung zu oft erzwungen, erzwungen und in einigen Fällen sogar von Tötungen begleitet wird.

Aber auch Landüberschwemmungen und Veränderungen in Flussökosystemen, sowohl flussabwärts als auch flussaufwärts, wirken sich auf die Nutzung natürlicher Wasser- und Landressourcen aus. Wenn die Menschen vor Ort von diesen Faktoren abhängig sind, führt die Zerstörung oder Veränderung von Land und natürlichen Ressourcen oft zum Verlust traditioneller Lebensgrundlagen, darunter Landwirtschaft, Fischfang, Jagd, Weiden, Brennholz und andere Waldressourcen. Dies zerstört nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern zwingt die Menschen auch, ihre Heimat zu verlassen. Der Entzug des Zugangs zu natürlichen Ressourcen trennt die Anwohner von ihrer Lebensgrundlage und ihrem vertrauten soziokulturellen Umfeld.

Die Manifestation dieser sozialen Auswirkungen im Laufe der Zeit hängt von der geografischen Lage der Siedlungen in Bezug auf den Damm und den Stausee ab. Im Falle des Verlusts von Häusern und Lebensgrundlagen, wenn der Stausee gefüllt ist, sind die sozialen Auswirkungen schnell und unmittelbar.

Die Auswirkungen auf die flussabwärts gelegenen Lebensweisen werden jedoch erst nach dem Bau des Staudamms deutlich. Sie kann sich schnell manifestieren, zum Beispiel aufgrund von Änderungen im hydrologischen Regime des Flusses und deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft, oder langsam, wenn natürliche Komplexe degradiert werden, Biodiversität und Ökosystemproduktivität aufgrund von Änderungen in physikalischen und chemischen Prozessen verloren gehen.

Ausmaß der physischen Vertreibung

Die Informationsbasis der Kommission zeigt, dass eine große Anzahl von Staudämmen mit physischer Vertreibung der Bevölkerung einherging. Im letzten halben Jahrhundert hat der Bau großer Staudämme auf der ganzen Welt zig Millionen Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Das Ausmaß dieser Auswirkungen hängt stark von der Lage des Damms, seiner Größe und anderen Merkmalen ab, wie z. B. dem überschwemmten Gebiet und der Bevölkerungsdichte im Flusstal.

Von den acht Staudämmen, für die eine detaillierte Analyse durchgeführt wurde, gab es nur in einem Fall keine unfreiwillige Umsiedlung von Menschen. Dies ist eine Kaskade von Dämmen im Einzugsgebiet der Flüsse Glomma und Laagen. In der Umfrageanalyse wurde physische Umsiedlung während des Baus von 68 von 123 Staudämmen festgestellt. Von diesen 68 Projekten befinden sich 52 in Lateinamerika, Asien und Subsahara-Afrika.

Große Staudämme an großen Flussläufen in dicht besiedelten Teilen der Welt führen zwangsläufig zu Vertreibungen. Die Ergebnisse der Erhebungsanalyse zeigen, dass dies in 26 % der Fälle für Talsperren mit einer Überschwemmungszone von weniger als 1 km² erforderlich war. km. Für Dämme, deren Überschwemmungsfläche 100 m² überschreitet. km kam es in 82% der Fälle zu Zwangsumsiedlungen von Menschen. Gleichzeitig sollte berücksichtigt werden, dass dieser Indikator aufgrund der allgemeinen Tendenz, die wahren Volumina der Zwangsumsiedlungen zu verschleiern, möglicherweise unterschätzt wird, worauf noch eingegangen wird.

Auf globaler Ebene kann die Gesamtzahl der Zwangsmigranten im Zusammenhang mit dem Bau von Staudämmen im Bereich von 40 bis 80 Millionen Menschen liegen. Laut amtlicher Statistik zwischen 1950 und 1990. In China belief sich die vertriebene Bevölkerung auf 10,2 Millionen Menschen. Dies sind 34 % der gesamten Vertreibung, die durch Entwicklungsprojekte, einschließlich des Baus von Städten, verursacht wird. Unabhängige Quellen schätzen, dass die tatsächliche Zahl der Vertriebenen viel höher ist als die offiziellen Zahlen, was darauf hindeutet, dass 10 Millionen Menschen allein im Zusammenhang mit dem Bau von Staudämmen am Jangtse-Fluss vertrieben wurden. Große Staudämme in Indien zwangen 16 bis 38 Millionen Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Die Gesamtzahlen für Indien und China zeigen, dass nur in diesen Ländern die Gesamtzahl der Zwangsmigranten im Zusammenhang mit dem Bau von Staudämmen in den Jahren 1950-90. könnten 26-58 Millionen Menschen sein. Ihre Zahl nahm nach 1990 im Zusammenhang mit der Umsetzung neuer Großprojekte, wie dem Drei-Schluchten-Staudamm in China, deutlich zu.

Unter den von der Weltbank finanzierten Projekten, die zur Vertreibung der Bevölkerung führen, machten große Staudämme 63 % der Umsiedler aus. Diese Schätzungen beinhalten nicht die Millionen von Menschen, die durch andere Aspekte großer Staudammprojekte wie den Bau von Kanälen, Gebäuden, Infrastruktur und Ausgleichsmaßnahmen wie die Schaffung von besonders geschützten Naturgebieten vertrieben wurden. Zudem beziehen sich die Schätzungen nur auf die unfreiwillige Umsiedlung aus dem Überschwemmungsgebiet. Menschen flussaufwärts und flussabwärts des Staudamms, die wegen Verlust der Lebensgrundlage umziehen müssen, sind darin nicht enthalten.

Kasten 4.2: Wirtschaftliche, soziokulturelle Folgen der Umsiedlung und ihre Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit

Umsiedlungsprogramme konzentrieren sich hauptsächlich auf den Prozess der physischen Vertreibung und weniger auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der umgesiedelten Bevölkerung und anderer von Staudämmen betroffener Gruppen.

Nach dem Modell von Cerneas Verarmungsrisiken und Wiederaufbau… geht Resettlement in der Regel mit der Marginalisierung bestimmter Personengruppen einher, dh mit dem Verlust ihres gewohnten Wohnortes und der wirtschaftlichen Zerrüttung des bestehenden Systems sozialer Bindungen. In dieser Hinsicht sind Migranten einem enormen Risiko zunehmender Armut ausgesetzt, was Landlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, Nahrungsmittelknappheit, erhöhte Sterblichkeit, Verlust öffentlicher natürlicher Ressourcen und damit einen Verlust an soziokultureller Nachhaltigkeit bedeutet.

Das wirtschaftliche Hauptrisiko für die umgesiedelte Bevölkerung ist der Entzug traditioneller Lebensgrundlagen – Ackerland, Wälder, Weiden, Oberflächen- und Grundwasser, Fischbestände etc. – sowie der Zugang zu natürlichen Ressourcen. Die Zerstörung bestehender Systeme führt zu einer vorübergehenden oder dauerhaften, oft irreversiblen Verschlechterung des Lebensstandards der Menschen. Aufgrund sinkender Wasserqualität und anderer Gründe besteht die Gefahr von Krankheitsausbrüchen, die zu einer erhöhten Sterblichkeit führen können. Ein Beispiel sind die hohen Sterblichkeitsraten, die nach der Verlegung aus dem Überschwemmungsgebiet der Kariba- und Assuan-Staudämme beobachtet wurden.

Unterschätzung der Zahl der Vertriebenen.

In der Planungsphase wird die Zahl der Menschen, die direkt und indirekt vom Staudamm betroffen sein werden, oft unterschätzt, was zu einem unzureichenden Verständnis von Art und Ausmaß der negativen Folgen führt. Bei allen Projekten, für die die Kommission detaillierte Analysen durchführte, berücksichtigten die ursprünglichen Schätzungen nicht alle Menschen, die von dem Staudamm betroffen sein würden. Das Niveau dieser Unterschätzung reichte von 2 bis 40.000 Menschen.

Kasten 4.3: Lost Migrants – Projekte von Sardar Sarovar in Indien und Pak Moon in Thailand.

Für das indische Projekt Sardar Sarovar gab das Narmada Water Tribunal 1979 eine Zahl von 6.147 umzusiedelnden Familien an, was etwa 39.700 Menschen entsprach. Die Mission der Weltbank schätzte 1987 die Zahl der Migranten auf 12.000 Familien, das sind etwa 60.000 Menschen. 1991 gab die Projektleitung eine Schätzung der Zahl der Migranten bereits bei 27.000 Familien an. Nach Angaben der Behörden der drei Staaten, deren Einwohner von dem Projekt betroffen waren, sprechen wir jetzt von 41.000 Familien (205.000 Personen).

Die Zahl der Umsiedler im Zusammenhang mit dem Sardar-Sarovar-Projekt wird voraussichtlich zunehmen, da auch 13 Jahre nach Beginn der Bauarbeiten in vollem Umfang Umsiedlungsfragen nicht gelöst sind. Schätzungen zur Zahl der Migranten beinhalten nicht mindestens 157.000 Menschen, die im Zusammenhang mit dem Bau von Bewässerungskanälen vertrieben wurden. Auch die im Zusammenhang mit der Schaffung eines besonderen Naturschutzgebietes vertriebene Bevölkerung sowie 900 Familien, die direkt am Standort des Dammbaus leben, sind darin nicht enthalten. Sie wurden bereits in den 1960er Jahren im Stadium der Vorbereitungsarbeiten vertrieben.

Diese Schätzungen schließen auch die Bevölkerung aus, die stromabwärts des Staudamms lebt. Der Einfluss letzterer auf die Lebensgrundlagen dieser Menschen wurde ebenfalls nicht bewertet. Die Arbeit in dieser Richtung begann erst in den letzten Jahren, als die Anwohner nach 1985 ihren Kampf für ihre Rechte stark verschärften.

Als 1991 mit dem Bau des Staudamms Pak Moon begonnen wurde, erhielten 241 Familien den Status von Migranten. Als der Bau abgeschlossen war, wurde klar, dass 1.459 Familien umziehen mussten. Die wahren sozialen Auswirkungen dieses Projekts wurden jedoch deutlich, wenn die Auswirkungen des Damms auf die Fischerei stromabwärts des Damms berücksichtigt wurden. Dies geschah nach einem aktiven Kampf seitens der betroffenen Bevölkerung. Infolgedessen zahlte die thailändische Regierung im Mai 2000 eine vorübergehende Entschädigung (bis eine endgültige Entscheidung über den Verlust der Fischerei als Lebensgrundlage getroffen wurde) an 6204 Familien.

Beispiele hierfür sind große Staudammprojekte in Afrika wie das Ruzizi-Wasserkraftprojekt, das Zaire, Ruanda und Burundi betrifft, der Funtua-Staudamm in Nigeria und der Kiambere-Stausee am Tana-Fluss in Kenia. Die Unterschätzung der Zahl der Migranten reichte von 1 bis 15.000 Menschen. Ein ähnliches Muster ist in anderen Regionen der Welt zu beobachten.

Bei den von der Weltbank finanzierten Projekten überstieg die tatsächliche Zahl der Umsiedler nach ihrer Fertigstellung die in der Projektbewertungsphase angegebenen Werte um 47%.

Die Überprüfungsanalyse der Kommission zeigt auch einen ähnlichen Trend bei den Ausgangswerten der Projekte, was dazu führt, dass 35 % mehr Menschen tatsächlich vertrieben werden als ursprünglich geplant. Gleichzeitig sprechen wir über die minimalsten Schätzungen des Ausmaßes dieses Problems, da die Zuverlässigkeit der ursprünglichen Informationen sehr gering ist. Die Materialien, die von Nichtregierungsorganisationen während der Diskussion der Ergebnisse der Überprüfungsanalyse bereitgestellt wurden und die offiziellen Daten zur Zahl der Migranten in Frage stellten, bestätigen diese Sichtweise.

Personengruppen im Einflussbereich des Staudamms, die nicht gezählt werden und keine Entschädigung erhalten

Das System zur Registrierung der Bevölkerung, die im Allgemeinen von Staudämmen betroffen ist, ist unvollkommen. Die Grenzen für die Bestimmung des Status solcher Personen sind stark eingeengt und berücksichtigen eine Reihe von sozialen Gruppen nicht. Dazu gehören landlose Bauern, indigene Stämme und die Bevölkerung, die stromabwärts des Staudamms lebt.

Eine von der Kommission durchgeführte detaillierte Analyse von Staudammprojekten hat gezeigt, dass in der Projektvorbereitungsphase die Zahl der von Staudämmen Betroffenen nicht die Bevölkerung umfasst, die stromabwärts des Dammstandorts lebt und keine offiziell registrierten Landrechte hat, die betroffene indigene Stammesbevölkerung durch die Arbeiten zur Schaffung der Infrastruktur für die Projektdämme.

Unter denen, die den Status von Opfern erhalten haben, wird eine Entschädigung normalerweise nur gezahlt, wenn die Rechte an Land und natürlichen Ressourcen formalisiert sind. Dadurch bleiben viele Menschen entschädigungslos, oft die Ärmsten, die auf die Nutzung gemeinsam genutzter Flächen und natürlicher Ressourcen wie Wälder oder Weiden angewiesen sind.

Die eingehende Analyse der Kommission zeigt, dass bei den Projekten Grand Cooley, Tarbela, Aslantas und Tukurui Entschädigungen nur an diejenigen gezahlt wurden, die offizielle Dokumente für Land und natürliche Ressourcen vorlegen konnten. Bei diesem Ansatz erleiden die indigene Stammesbevölkerung und ethnische Minderheiten enorme Verluste aufgrund des möglichen Fehlens der Staatsbürgerschaft oder offizieller Dokumente über das Land und die Ressourcen, die traditionell von ihnen genutzt werden.

Ein Fünftel der durch den Bau des Kao-Laem-Staudamms in Thailand Vertriebenen sind Karen. Da sie keine offiziellen Aufenthaltsdokumente in Thailand haben, wurde ihnen ihr Recht auf Entschädigung entzogen.

Oft ist die im Zusammenhang mit dem Bau von Kanälen, Industriegebäuden, dem Bau von Stauseen oder der Schaffung von besonders geschützten Naturgebieten physisch vertriebene Bevölkerung nicht in der Zahl der Zwangsmigranten enthalten. Beispiele dieser Art gibt es in allen Teilen der Welt, darunter das indonesische Sulawesi, das Mahaweli-Projekt in Sri Lanka, Sardar Sarovar in Indien. Da diese Personen nicht den offiziellen Status von Zwangsmigranten haben, wird ihnen keine Entschädigung gezahlt.

Nicht alle großen Dämme führen zur physischen Vertreibung von Menschen, aber es ist fast unmöglich, Flüsse zu finden, deren natürliche Funktionen nicht auf die eine oder andere Weise von der lokalen Bevölkerung genutzt würden. In vielen Fällen führen große Staudämme in dicht besiedelten tropischen Ländern dazu, dass Menschen aufgrund des Verlusts ihrer Lebensgrundlage physisch umgesiedelt und vertrieben werden müssen. Beispielsweise verursachte das Projekt Urra 1 am Sinu-Fluss in Kolumbien die Notwendigkeit, 12.000 Menschen umzusiedeln, und hatte auch sehr starke negative Auswirkungen auf mehr als 60.000 Fischer im Unterlauf des Flusses, wo die Zahl der Fische danach stark zurückging Der Damm wurde angelegt.

Vertriebene, die keine Unterstützung oder Entschädigung erhalten

Unter den offiziell als vom Staudammprojekt betroffenen Vertriebenen erhalten nicht alle Unterstützung beim Umzug an einen neuen Ort.

In Indien beträgt die Zahl derjenigen, die eine solche Hilfe erhalten haben, weniger als 10 % der Zahl der Binnenvertriebenen beim Bau des Bargi-Staudamms und bis zu 90 % beim Bau des Dhom-Staudamms.

Der Yacyreta-Staudamm in Argentinien und Paraguay ist ein klassisches Beispiel für eine langwierige und unvollständige Umsiedlung. In den 20 Jahren der Durchführung des Projekts wurden nur 30 % derjenigen, die in diesem Prozess unterstützt werden sollten, umgesiedelt. Der Rest musste während der gesamten verbleibenden 2 Jahre, bis der Stausee gefüllt war, seine Wohnorte überstürzt verlassen. Angesichts der Erfahrungen mit anderen großen Staudammprojekten in Lateinamerika wird der Großteil der Bevölkerung, die aufgrund des Baus des Yacyreta-Staudamms unfreiwillig vertrieben wird, nicht die Unterstützung erhalten, die offiziell anerkannten Siedlern gewährt werden sollte.

Eine eingehende Analyse des Tarbela-Projekts in Pakistan zeigt, dass von den offiziell anerkannten 96.000 Migranten zwei Drittel auf landwirtschaftliche Flächen in den Bundesstaaten Punjab und Sindh ziehen sollten. 2.000 Familien (ca. 20.000 Menschen) erhielten sie jedoch nicht, da die Regierung des Bundesstaates Sindh weniger Land zuteilte als geplant.

Im Fall des Aslantas-Staudamms baten nur 75 von 1.000 vertriebenen Familien um Umsiedlungshilfe. Davon wurden 49 als förderfähig eingestuft und erhielten ein neues Zuhause. Der Rest zog es vor, eine finanzielle Entschädigung zu erhalten.

Im Fall von Tukurui erhielt nur der Paracana-Stamm den Status von Einwanderern von der indigenen indianischen Bevölkerung, die gezwungen war, umzuziehen. Vertreter anderer Stämme wurden nicht als entschädigungsberechtigt anerkannt.

Infolge des Baus des Grand Cooley Dam wurden zwei Indianerreservate und drei große Indianerdörfer überflutet. Als im Sommer 1940 mit dem Auffüllen des Stausees begonnen wurde, räumten Vertreter der Behörden die überschwemmten Gebiete mit verschiedenen Methoden, einschließlich des Abbrennens von Häusern. Keiner ihrer Besitzer erhielt eine Entschädigung. Die Indianer waren empört. Sie brauchten Geld, um neue Häuser zu bauen. Außerdem erfuhren sie, dass weiße Hausbesitzer bereits eine Entschädigung erhalten hatten. Infolge von Massenprotesten erhielten Bewohner von Indianerreservaten Zahlungen für überschwemmtes Land, jedoch erst im Sommer 1941. Zwei Indianerdörfer wurden auf einem neuen Gelände gebaut und existieren noch. Der Rest der Indianersiedlungen verschwand jedoch nach der Flut vom Erdboden.

Verringerung der negativen Auswirkungen der Umsiedlung, Entwicklungsprogramme für die lokale Bevölkerung

Die Beteiligung der lokalen Bevölkerung an der Planung und dem Bau von Staudämmen, einschließlich Umsiedlungs- und Rehabilitationsfragen, ist sehr begrenzt und ineffektiv. Die Umsiedlung wird erzwungen, traumatisch, verzögert sich oft um viele Jahre oder sogar Jahrzehnte und macht jede Entwicklung im Überschwemmungsgebiet unmöglich. Für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt ist Vertreibung oft mit Gewaltakten der Behörden verbunden.

Ein markantes Beispiel ist eines der frühen Projekte – der Kariba-Staudamm. Der Widerstand der lokalen Tonga-Bevölkerung endete mit Schüssen und dem Tod von 8 Menschen. 1981 wurde die Vertreibung von Menschen im Zusammenhang mit dem Bau des Sri-Sailam-Staudamms in Indien ebenfalls mit Gewalt durchgeführt. Die Vertreibung von Menschen aus dem Überschwemmungsgebiet des Chixoy-Staudamms in Guatemala führte zum Tod von 376 Maya-Indianern. Während der Umsetzung des Miguel Aleman-Projekts in Mexiko wurden die Häuser von 21.000 einheimischen Indianern niedergebrannt, die nicht an andere Orte ziehen wollten. Während des Baus des Bargi-Staudamms in Indien überschwemmten die Behörden 162 Dörfer ohne Vorwarnung, ohne die Lösung des Problems der Umsiedlung ihrer Bewohner abzuwarten.

Barzahlungen sind die wichtigste Form der Entschädigung für Migranten. Sie werden jedoch in der Regel verzögert, und wenn sie rechtzeitig durchgeführt werden, deckt ihre Größe den Schaden nicht. Entschädigungen sind besondere Maßnahmen, um die Verluste der durch den Staudamm betroffenen Bevölkerung auszugleichen. Sie erfolgen in der Regel in Form von Einmalzahlungen oder der Bereitstellung von Grundstücken, Häusern etc.

Die Analyse der Kommission zeigt, dass Menschen, die stromabwärts des Tukurui-Staudamms in Brasilien und des Tarbela-Staudamms in Pakistan leben, ihre Überschwemmungsgebiete und Fischereien verloren haben und keine Entschädigung erhalten haben. Die Indianer, durch deren Land die Stromleitungen des Wasserkraftwerks Tukurui führten, galten zunächst nicht als anspruchsberechtigt. Später erhielten sie jedoch Geld. Im Fall der Staudämme Aslantas (Türkei), Tarbela (Pakistan) und Kiambere (Kenia) wurde die betroffene Bevölkerung nicht ausreichend entschädigt, um neues Land zu kaufen, um das verlorene Land zu ersetzen.

Viele Projekte zeigen die Unzulänglichkeit der Entschädigungshöhe, die Wirkungslosigkeit von Schadensminderungsmaßnahmen und den Mangel an Ressourcen. Unter ihnen sind Sri Sailam in Indien und Kao Laem in Thailand. Es gibt Verzögerungen bei der Zahlung von Entschädigungen, dem Papierkram für Grundstücke und Häuser und der Bereitstellung grundlegender kommunaler Einrichtungen. Beispiele für lange Verzögerungen bei der Umsetzung von Offsets (von 5 bis 15 Jahren) sind das Assuan-Hochhaus-Staudammprojekt in Ägypten, der Nangbeto-Staudamm in Togo, Akosombo in Ghana, Itá in Brasilien, Bhumibol in Thailand.

Orte für die Umsiedlung werden oft ohne Berücksichtigung der Verfügbarkeit von Land und Lebensgrundlagen ausgewählt, berücksichtigen nicht die Wünsche und Vorlieben der Siedler. Sie sind oft gezwungen, auf degradiertes Land in der Nähe des Stausees umzuziehen. Solche Länder verlieren schnell ihre Fähigkeit, die menschliche Existenz zu erhalten.

Beispiele dieser Art sind das Liu-Yan-Ba-Projekt am Gelben Fluss in China, bei dem 40.000 Menschen aus einem fruchtbaren Tal in ein windgepeitschtes Hochland umgesiedelt wurden. Die Erosion der Böden und der Verlust ihrer Fruchtbarkeit führten dazu, dass die Menschen gezwungen waren, die erschlossenen landwirtschaftlichen Flächen unter großen Schwierigkeiten zu verlassen, was in der Folge zur Verarmung der Siedler führte. Ähnliche Beispiele sind die Projekte Hoa Binh in Vietnam, Sirindhorn in Thailand, Batang Ai in der malaiischen Provinz Sarawak und andere Reisanbauländer in Südostasien mit hoher ländlicher Bevölkerungsdichte.

Der Verlust von Kulturland und die Unfähigkeit, eine hochwertige Landkompensation zu erhalten, hat starke negative Auswirkungen auf die indigene Bevölkerung und die Bauern. Beispiele sind die Staudämme Miguel Aleman und Cerro de Orro in Mexiko, die Not der Indianerstämme in Panama und Brasilien sowie die Tongas in Sambia und Simbabwe.

Verlustausgleiche bei Verlust landwirtschaftlicher Flächen, die Schaffung von Lebensgrundlagen und Infrastruktur in Umsiedlungsgebieten werden oft nicht oder in zu geringem Umfang und mit langjähriger Verzögerung durchgeführt. Der Mangel an Existenzmitteln zwingt die Migranten zur Migration. Ein Beispiel dieser Art ist der Tarbela-Staudamm, als die den Siedlern zur Verfügung gestellten Grundstücke von schlechter Qualität waren und die Bedingungen für ein normales Leben (wie Elektrizität, der Bau von Erste-Hilfe-Posten, Schulen usw.) schlecht waren nicht erstellt. Erst nach 25 Jahren wurde Strom in die Umsiedlungssiedlungen gebracht. Ähnliche Muster wurden in den Siedlungen von Einwanderern im Zusammenhang mit dem Bau des Tukurui-Staudamms in Brasilien, Sirindhorn in Thailand, Akosombo in Ghana beobachtet. Im Nordosten Thailands ließ das Scheitern von Umsiedlungsprogrammen zwischen 1960 und 1970 15.000 Familien auf dem Land ohne Land zurück. Regierungsberichte in China charakterisieren die mit dem Dammbau verbundenen Umsiedlungsprobleme als „sieben Härten“ und „vier Unzulänglichkeiten“. Zu den „sieben Schwierigkeiten“ gehören der Mangel an Strom, Trinkwasser, Nahrung, Schulen, medizinischen Einrichtungen, Kommunikations- und Transportmöglichkeiten. Die „vier Unzulänglichkeiten“ beziehen sich auf unzureichende und schlechte Bewässerung, Unterbringung, Hochwasserschutz und Reservoirmanagement.

Resettlement-Programme konzentrieren sich in erster Linie auf den Prozess der physischen Vertreibung der Bevölkerung und nicht auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Umsiedler und anderer sozialer Gruppen, die von Staudämmen negativ betroffen sind. Die mangelnde Verantwortung des Staates für die Erfüllung der Verpflichtungen führt zu einer schlechten und unvollständigen Umsetzung von Umsiedlungsprogrammen. Lange Verzögerungen beim Beginn von Umsiedlungsprogrammen sind üblich, was eine Atmosphäre der Unsicherheit und psychologische und soziale Spannungen unter denjenigen schafft, die auf eine Umsiedlung warten. Diese und andere Probleme mindern die Wirksamkeit von Resettlement-Programmen und der Gewährung von Entschädigungen für die Ansiedlung von Vertriebenen erheblich, und das Risiko einer zunehmenden Armut steigt.

Es überrascht nicht, dass der Lebensstandard von Migranten nicht auf sein ursprüngliches Niveau zurückgeführt wird. Mindestens 46 % der 10 Millionen Chinesen, die im Zusammenhang mit dem Bau von Stauseen vertrieben wurden, leben unterhalb der Armutsgrenze. In Indien haben 75 % der Binnenvertriebenen den ursprünglichen Lebensstandard nicht erreicht und leben am Rande der Armut. Eine Umfrage von 1993 unter 32.000 Menschen, die durch den Staudamm Kedung Ombo in Indonesien vertrieben wurden, ergab, dass es 72 % schlechter ging als vor der Umsiedlung. Die Lebensbedingungen der 800 Familien der ethnischen Minderheit Nya Heun, die durch den Bau des Houay-Ho-Staudamms in Laos vertrieben wurden, sind schockierend. Diese Menschen leiden unter Mangel an Nahrung, sauberem Wasser, Mangel an Ackerland.

Oft macht der große Umfang der Umsiedlung diesen Prozess sehr schwierig und macht es schwierig, Wiederherstellungsaktivitäten auf dem richtigen Niveau durchzuführen.

Die Rückkoppelung zwischen dem Umsiedlungsvolumen und den Möglichkeiten seiner qualitativen Umsetzung liegt auf der Hand. So gab es beispielsweise im Überschwemmungsgebiet des Danjiangkou-Projekts in der chinesischen Provinz Hubei im Jahr 1958 345 Dörfer. Obwohl in den 1980er und 1990er Jahren Die chinesischen Behörden versuchten beharrlich, die Lebensbedingungen der Migranten zu verbessern, viele akute Probleme blieben ungelöst. 1996 lag das Einkommen von 35.000 Migranten, die in der Nähe der Stadt Shiyan lebten, unter der offiziellen Armutsgrenze.

In Indien haben es große Umsiedlungsvolumina für das Sardar-Sarovar-Projekt extrem schwierig gemacht, dieses Problem anzugehen (siehe Kasten 4.3). Seit Beginn des Umsiedlungsprozesses im Jahr 1984 wurden bis heute nur 20 % der berechtigten Personen umgesiedelt.

Positive Erfahrungen mit Umsiedlung, Entschädigung und Entwicklung

Die Verarmung von Migranten wird zunehmend als inakzeptabel anerkannt. Damit nicht nur die Siedler, sondern alle vom Projekt Betroffenen davon profitieren, gibt es vielfältige Möglichkeiten. Die Umsetzung dieser Optionen im Leben liegt im Interesse aller Interessierten. Die lokale Bevölkerung, die von dem Projekt profitiert hat, wird die Kosten seiner Umsetzung und die Kosten für den Bau von Staudämmen reduzieren. Die Schwierigkeit, das Problem zu lösen, die lokale Bevölkerung zu einem Nutznießer von Projekten zu machen, liegt in unvollkommenen Gesetzen, Plänen, finanziellen Möglichkeiten, fehlendem politischen Willen seitens der Behörden und Projektmanager.

Um positive Ergebnisse zu erzielen, wird es notwendig sein, die Zahl der Vertriebenen zu minimieren, die Neuansiedlung als Entwicklung anzugehen und diesen Prozess angemessen gesetzlich zu unterstützen. Nachhaltige Lebensgrundlagen für die lokale Bevölkerung können sowohl durch Landnutzung als auch durch andere nicht-landwirtschaftliche Optionen bereitgestellt werden. Es ist auch notwendig, die aktive Beteiligung der lokalen Bevölkerung an Planungsentscheidungen und Formen der Schadenskompensation, Rechenschaftspflicht und Erfüllung von Verpflichtungen seitens der Behörden sowie der Strukturen, die das Staudammprojekt umsetzen, sicherzustellen.

Die Schaffung eines gesetzlichen Rahmens, der den Prozess der Vertreibung in eine legale Richtung lenkt, ist ein wichtiger Schritt zum Schutz der Rechte der Bevölkerung. So klärt beispielsweise das in China verabschiedete Reservoir Resettlement Act die Rechte der Bevölkerung, legt die Verantwortlichkeiten des Staates, Verfahren zur Konfliktlösung und den Umgang mit Beschwerden fest. Die jüngsten Änderungen in Chinas Politik in diesem Bereich sind ein positives Beispiel für andere Länder. Die Minimierung des Umsiedlungsbedarfs ist eine weitere Möglichkeit, das Problem wirksam anzugehen.

In einigen Fällen bemühen sich die Urheber von Staudammprojekten, um die Anwohner in einzelne Gemeinden umzusiedeln, um soziokulturelle Störungen zu minimieren. Das nigerianische Kainji-Projekt hat Schritte unternommen, um soziale Bindungen auf lokaler Ebene zu bewahren. Der Einsatz der Sozialwissenschaften trug zur Lösung dieses Problems bei. Demografische und soziokulturelle Studien haben eine wichtige Rolle dabei gespielt, die Projektautoren über die sozialen und kulturellen Merkmale der Bevölkerung zu informieren, die im Wirkungsgebiet des Projekts lebt.

Wenn Entschädigungen mit der lokalen Bevölkerung und anderen Interessengruppen diskutiert und vereinbart werden, wird die Wahrscheinlichkeit unfairer Entscheidungen verringert und Umsiedlungsprozesse werden erleichtert. Auch wenn die Gesprächsteilnehmer mit der Entschädigungsentscheidung nicht ganz einverstanden sind, werden sie sich sicherer fühlen, an der Diskussion teilzunehmen. Dies wird durch das Umsiedlungsprogramm im Zimapan-Projekt in Mexiko bestätigt.

Im Fall des Wasserkraftprojekts Mubuku 3 in Uganda haben öffentliche Konsultationen mit lokalen Räten und lokalen Gemeindevorstehern zu einer genaueren Schätzung der Bodenwerte geführt. Dies reduzierte das Umsiedlungsvolumen, indem die Route der Kanäle geändert wurde.

Der von den chinesischen Behörden erstellte Umsiedlungsplan für die vom Xiaolangdi-Staudamm betroffene Bevölkerung ist ein Beispiel für eine umfassende Strategie, die die Entwicklung von Lebensgrundlagen sowohl in Bezug auf die Landnutzung als auch auf andere Faktoren kombiniert. Der Umsiedlungsplan konzentriert sich auf Investitionen in die Aus- und Weiterbildung von Umsiedlern, die die lokale und regionale Wirtschaft als leistungsfähige Arbeitskräfte benötigt. Besonderes Augenmerk wurde auf die Arbeit mit Frauen gelegt.

Die Einbeziehung aller Beteiligten, einschließlich der lokalen Bevölkerung, in die Entscheidungsfindung schafft die Voraussetzungen dafür, den Resettlement-Prozess in eine lokale Entwicklungsoption zu verwandeln. Die Steuerung dieses langjährigen Verfahrens erfolgt gemeinsam – von der Bevölkerung, den Bauherren des Staudamms, den Behörden. Im Fall des Itá-Staudamms in Brasilien führte der harte Kampf der lokalen Bevölkerung für eine gerechte Umsiedlung zu einer gemeinsamen Vereinbarung über die Einkommensverteilung, die Umsiedlung unter Erhalt der Struktur lokaler Gemeinschaften und die gemeinsame Umsetzung dieses Programms . Daraufhin unterzeichnete die lokale Bevölkerung eine Vereinbarung mit Electrosul, das Umsiedlungsprogramm selbst zu verwalten.

Die Entwicklung der Umsiedlungspolitik in Ländern wie Ghana und China sind zwei weitere positive Versuche, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen.

Im Falle Ghanas nutzte man die Arbeit der gleichen „Resettlement Administration r. Volta“ konnten während der Planungsphase des Kpong-Staudamms einige Fehler beim Bau des Akosombo-Staudamms vermieden werden. Gleichzeitig sollte trotz des Vorhandenseins eines entwickelten Rechtsrahmens für Landfragen und Umsiedlung sowie der beim Kpong-Staudammprojekt festgestellten Verbesserungen angemerkt werden, dass nicht alle möglichen positiven Absichten verwirklicht wurden.

Chinas Erfahrungen mit der Umsiedlung von Menschen aus dem Einflussbereich von Staudämmen vor 1980 waren überwiegend nicht positiv. Neue Richtlinien und Gesetze in diesem Bereich sollten Abhilfe schaffen. Inwieweit sich dies im Erfolg der Umsetzung von Umsiedlungs- und Entwicklungsprogrammen widerspiegeln wird, wird die Zukunft zeigen.

Umsiedlung ist keine zwangsläufige Folge von Infrastrukturprojekten. Sie führt auch nicht immer zur Verarmung der ärmsten Bevölkerungsgruppen. Die Anerkennung der Rechte der lokalen Bevölkerung, insbesondere der sozial und wirtschaftlich Ausgegrenzten, sowie die Sicherstellung, dass der Prozess der Umsiedlung und wirtschaftlichen Entwicklung auf der Grundlage der Vereinbarung der Parteien gesteuert wird, ist entscheidend für das Erzielen positiver Ergebnisse.