Bericht: Michail Michailowitsch Speransky. Speranskys politische Reformen

Kindheit und Jugend

Mikhail Mikhailovich Speransky wurde am 1. Januar 1772 im Dorf Cherkutino in der Provinz Wladimir (heute im Bezirk Sobinsky in der Region Wladimir) geboren. Vater, Michail Wassiljewitsch Tretjakow (1739-1801), war Priester der Kirche auf dem Gut des Ekaterininsky-Adligen Saltykow. Alle Hausarbeiten lagen vollständig bei der Mutter - Praskovya Fedorova, der Tochter des örtlichen Diakons.

Von allen Kindern sind nur 2 Söhne und 2 Töchter erwachsen geworden. Michael war das älteste Kind. Er war ein Junge von schlechter Gesundheit, neigte zu Nachdenklichkeit und lernte früh lesen. Mikhail verbrachte fast seine ganze Zeit allein oder in Kommunikation mit seinem Großvater Vasily, der ein wunderbares Gedächtnis für verschiedene Alltagsgeschichten bewahrte. Von ihm erhielt der zukünftige Staatsmann die ersten Informationen über die Struktur der Welt und den Platz des Menschen darin. Der Junge ging regelmäßig mit seinem blinden Großvater in die Kirche und las dort anstelle des Mesners den Apostel und das Stundenbuch.

Speransky vergaß später nie seine Herkunft und war stolz auf ihn. Sein Biograph M. A. Korf erzählte, wie er eines Abends bei Speransky vorbeischaute, damals schon ein prominenter Beamter. Michail Michailowitsch machte sich mit seinen eigenen Händen ein Bett auf einer Bank: Er legte einen Schaffellmantel und ein schmutziges Kissen hin.

Der Junge war sechs Jahre alt, als sich in seinem Leben ein Ereignis ereignete, das einen großen Einfluss auf sein späteres Leben hatte: Im Sommer trafen der Gutsbesitzer Nikolai Iwanowitsch und Erzpriester Andrei Afanasyevich Samborsky, der damals Kammerherr des Hofes war der Thronfolger Pavel Petrovich kam nach Cherkutino und wurde später (seit 1784) Beichtvater der Großherzöge Alexander und Konstantin Pavlovich. Samborsky verliebte sich sehr in den Jungen, er traf seine Eltern, spielte mit ihm, trug ihn in seinen Armen und lud ihn scherzhaft nach St. Petersburg ein.

Wladimir Seminar

Opala (1812-1816)

Die von Speransky durchgeführten Reformen betrafen fast alle Schichten der russischen Gesellschaft. Dies löste einen Sturm unzufriedener Ausrufe des Adels und der Beamten aus, deren Interessen am stärksten betroffen waren. All dies wirkte sich negativ auf die Position des Staatsberaters selbst aus. Alexander I. kam dem Rücktrittsgesuch im Februar 1811 nicht nach, und Speransky arbeitete weiter. Aber der weitere Verlauf der Dinge und die Zeit brachten ihm immer mehr Missetäter. Im letzteren Fall wurden Erfurt und Treffen mit Napoleon an Michail Michailowitsch erinnert. Besonders schwer war dieser Vorwurf unter den Bedingungen der verschärften russisch-französischen Beziehungen. Intrigen spielen immer dort eine große Rolle, wo es ein Regime persönlicher Macht gibt. Zum Stolz gesellte sich bei Alexander eine extreme Angst vor Spott. Wenn jemand in seiner Gegenwart lachte und ihn ansah, dachte Alexander sofort, dass sie ihn auslachten. Im Fall von Speransky haben die Gegner der Reformen diese Aufgabe bravourös gelöst. Nachdem sie sich untereinander geeinigt hatten, begannen die Teilnehmer der Intrige einige Zeit, dem Souverän regelmäßig verschiedene freche Kritiken zu melden, die aus den Lippen seines Staatssekretärs kamen. Aber Alexander versuchte nicht zuzuhören, da es Probleme in den Beziehungen zu Frankreich gab und Speranskys Warnungen vor der Unvermeidlichkeit des Krieges, seine eindringlichen Aufrufe, sich darauf vorzubereiten, spezifische und vernünftige Ratschläge keinen Anlass gaben, an seiner Loyalität gegenüber Russland zu zweifeln. An seinem 40. Geburtstag wurde Speransky mit dem Alexander-Newski-Orden ausgezeichnet. Allerdings war das Übergaberitual ungewöhnlich streng und es wurde deutlich, dass der „Stern“ des Reformators zu verblassen begann. Speranskys Gegner (darunter der schwedische Baron Gustav Armfeld, Vorsitzender des Komitees für finnische Angelegenheiten, und A. D. Balashov, Leiter des Polizeiministeriums) wurden noch aktiver. Sie gaben Alexander den ganzen Klatsch und die Gerüchte über den Außenminister weiter. Aber vielleicht hätten diese verzweifelten Denunziationen im Endeffekt keine starke Wirkung auf den Kaiser gehabt, wenn nicht im Frühjahr 1811 das Lager der Reformgegner plötzlich ideologische und theoretische Verstärkung erhalten hätte. In Twer bildete sich um Alexanders Schwester Ekaterina Pawlowna ein Kreis von Menschen, die mit dem Liberalismus des Souveräns und insbesondere mit den Aktivitäten Speranskys unzufrieden waren. In ihren Augen war Speransky ein "Verbrecher". Während des Besuchs von Alexander I. stellte die Großherzogin Karamzin dem Souverän vor, und der Schriftsteller überreichte ihm die "Note on Ancient and New Russia" - eine Art Manifest der Gegner des Wandels, ein verallgemeinerter Ausdruck der Ansichten der Konservativen Richtung des russischen Sozialdenkens. Auf die Frage, ob es möglich sei, die Autokratie irgendwie einzuschränken, ohne die rettende Königsmacht zu schwächen, verneinte er. Jegliche Änderungen, „jede Neuigkeit in der staatlichen Ordnung ist ein Übel, auf das man nur bei Bedarf zurückgreifen sollte“. Erlösung Karamzin sah in den Traditionen und Bräuchen Russlands seine Menschen, die sich kein Beispiel aus Westeuropa nehmen müssen. Karamzin fragte: „Und werden die Bauern glücklich sein, befreit von der Macht des Herrn, aber als Opfer für ihre eigenen Laster verraten? Es besteht kein Zweifel, dass […] die Bauern glücklicher sind […], einen wachsamen Wächter und Unterstützer zu haben.“ Dieses Argument drückte die Meinung der Mehrheit der Grundbesitzer aus, die laut D. P. Runich "nur bei dem Gedanken den Kopf verloren, dass die Verfassung die Leibeigenschaft abschaffen und der Adel den Plebejern weichen müsste". Immer wieder hörte sie offenbar und der Souverän. Die Ansichten wurden jedoch in einem Dokument konzentriert, anschaulich, anschaulich, überzeugend geschrieben, auf historischen Tatsachen basierend und von einer Person, die dem Gericht nicht nahe stand, nicht mit Macht ausgestattet, die er zu verlieren fürchtete. Diese Notiz von Karamzin spielte eine entscheidende Rolle in seiner Haltung gegenüber Speransky. Gleichzeitig überwältigte das Selbstbewusstsein von Speransky selbst, seine nachlässigen Vorwürfe gegen Alexander I. wegen Inkonsistenz in Staatsangelegenheiten, letztendlich den Kelch der Geduld und irritierten den Kaiser. Aus dem Tagebuch von Baron M. A. Korf. Eintrag vom 28.10.1838: „Wenn ich seinem Verstand voll und ganz gerecht werde, kann ich nicht dasselbe über sein Herz sagen. Ich meine hier nicht ein Privatleben, in dem man ihn einen wirklich liebenswürdigen Menschen nennen kann, oder gar Urteile in Fällen, in denen auch er immer zu Güte und Menschenfreundlichkeit geneigt war, sondern das, was ich das Herz in staatlicher oder politischer Hinsicht nenne - Charakter, Geradlinigkeit, Richtigkeit, Standhaftigkeit in den einmal gewählten Regeln. Speransky hatte ... weder Charakter, noch politische, noch nicht einmal private Richtigkeit. Vielen seiner Zeitgenossen erschien Speransky genau so, wie er von seinem Hauptbiographen mit den gerade zitierten Worten beschrieben wurde.

Die Auflösung erfolgte im März 1812, als Alexander I. Speransky die Beendigung seiner offiziellen Pflichten mitteilte. Am 17. März um 20 Uhr fand im Winterpalais ein schicksalhaftes Gespräch zwischen dem Kaiser und dem Staatssekretär statt, über dessen Inhalt Historiker nur spekulieren können. Speransky ging „fast bewusstlos hinaus, statt Papiere begann er, seinen Hut in seine Aktentasche zu stecken und fiel schließlich auf einen Stuhl, sodass Kutuzov nach Wasser rannte. Ein paar Sekunden später öffnete sich die Tür vom Büro des Souveräns und der Souverän erschien anscheinend verärgert auf der Schwelle: „Leb wohl, Michail Michailowitsch“, sagte er und verschwand dann ... „Am selben Tag der Polizeiminister Balaschow wartete bereits zu Hause auf Speransky mit dem Befehl, die Hauptstadt zu verlassen. Michail Michailowitsch hörte schweigend dem Befehl des Kaisers zu, blickte nur auf die Tür des Zimmers, in dem seine zwölfjährige Tochter schlief, sammelte einige der zu Hause verfügbaren Geschäftspapiere für Alexander I. und ging, nachdem er einen Abschiedsbrief geschrieben hatte, fort. Er konnte sich nicht einmal vorstellen, dass er erst nach neun Jahren, im März 1821, in die Hauptstadt zurückkehren würde.

Zeitgenossen werden diesen Rücktritt "den Sturz Speranskys" nennen. In Wirklichkeit war es nicht der einfache Sturz eines hohen Würdenträgers, sondern der Sturz eines Reformators mit allen Folgen. Als er ins Exil ging, wusste er nicht, welches Urteil im Winterpalast gegen ihn ausgesprochen wurde. Die Haltung des einfachen Volkes gegenüber Speransky war widersprüchlich, wie M. A. Korf feststellt: „... an manchen Orten ging er herum und sagte ziemlich laut, dass der Günstling des Souveräns verleumdet wurde, und viele Gutsbesitzer sandten sogar Heilsgebete für ihn und zündeten Kerzen an . Nachdem er – sagten sie – vom Dreck zu hohen Rängen und Positionen aufgestiegen war und vor allem unter den königlichen Beratern der Geist war, wurde er ein Leibeigener ... und hetzte alle Herren gegen sich auf, die dafür und nicht für irgendeinen Verrat waren , beschloss, ihn zu zerstören ". Vom 23. September 1812 bis zum 19. September 1814 wurde Speransky in die Stadt Perm verbannt. Von September bis Oktober 1812 lebte M. M. Speransky im Haus des Kaufmanns I. N. Popov. Der Vorwurf des Verrats wurde jedoch nicht abgeschrieben. 1814 durfte Speransky unter Polizeiaufsicht auf seinem kleinen Anwesen Velikopolye in der Provinz Nowgorod leben. Hier traf er sich mit A. A. Arakcheev und bat durch ihn Alexander I. um seine vollständige „Vergebung“. M. M. Speransky appellierte wiederholt an den Kaiser und den Polizeiminister mit der Bitte, seine Position zu klären und ihn vor Beleidigungen zu schützen. Diese Berufungen hatten Folgen: Auf Befehl von Alexander sollte Speransky ab dem Zeitpunkt der Ausweisung 6.000 Rubel pro Jahr gezahlt werden. Dieses Dokument begann mit den Worten: "An den Geheimrat Speransky, der in Perm ist ...". Darüber hinaus war der Orden ein Beweis dafür, dass Kaiser Speransky ihn nicht vergisst und schätzt.

Kehren Sie zum Dienst zurück. (1816-1839)

Zivilgouverneur von Penza

Am 30. August (11. September) 1816 wurde M. M. Speransky per Dekret des Kaisers in den öffentlichen Dienst zurückgebracht und zum Zivilgouverneur von Pensa ernannt. Michail Michailowitsch ergriff energische Maßnahmen, um die ordnungsgemäße Ordnung in der Provinz wiederherzustellen, und bald, so M. A. Korf, "verliebte sich die gesamte Bevölkerung von Pensa in ihren Gouverneur und verherrlichte ihn als Wohltäter der Region." Speransky selbst bewertete diese Region wiederum in einem Brief an seine Tochter: „Die Menschen hier sind im Allgemeinen freundlich, das Klima ist wunderbar, das Land ist gesegnet ... Ich werde allgemein sagen: Wenn der Herr uns bringt hier mit dir zu leben, dann werden wir hier friedlicher und angenehmer leben, als irgendwo bisher und je gelebt.. "

Generalgouverneur von Sibirien

Im März 1819 erhielt Speransky jedoch unerwartet eine neue Ernennung - Generalgouverneur von Sibirien. Speransky ging mit Hilfe der von ihm proklamierten „Glasnost“ äußerst schnell auf lokale Probleme und Gegebenheiten ein. Direkte Appelle an die höchsten Behörden stellten kein "Verbrechen mehr dar". Um die Situation irgendwie zu verbessern, beginnt Speransky, die Verwaltung der Region zu reformieren. Der "erste Mitarbeiter" bei der Durchführung der sibirischen Reformen war der zukünftige Dekabrist G. S. Batenkov. Gemeinsam mit Speransky engagierte er sich tatkräftig für die Entwicklung des „Sibirischen Kodex“ – eines umfangreichen Kodex zur Reform des Verwaltungsapparates Sibiriens. Unter ihnen waren zwei vom Kaiser genehmigte Projekte von besonderer Bedeutung: „Institutionen für die Verwaltung der sibirischen Provinzen“ und „Charta über die Verwaltung von Ausländern“. Ein Merkmal war die von Speransky vorgeschlagene neue Einteilung der indigenen Bevölkerung Sibiriens nach der Lebensweise in sesshaft, nomadisch und vagabundierend.

Während seiner Arbeit glaubte Batenkov aufrichtig, dass Speransky, „ein freundlicher und starker Adliger“, Sibirien wirklich verändern würde. In der Folge sei ihm klar geworden, dass Speransky „keine Mittel zur Erfüllung des anvertrauten Auftrages“ gegeben worden seien. Batenkov glaubte jedoch, dass "Speransky nicht persönlich für das Scheitern verantwortlich gemacht werden kann". Ende Januar 1820 schickte Speransky einen kurzen Bericht über seine Tätigkeit an Kaiser Alexander, in dem er erklärte, dass er alle seine Angelegenheiten bis zum Monat Mai erledigen könne, wonach sein Aufenthalt in Sibirien "keinen Zweck mehr haben würde. " Der Kaiser beauftragte seinen ehemaligen Staatssekretär, die Route von Sibirien so zu gestalten, dass sie in den letzten Märztagen nächsten Jahres in der Hauptstadt ankommen. Diese Verzögerung hatte einen starken Einfluss auf Speransky. Ein Gefühl der Sinnlosigkeit seiner eigenen Tätigkeit begann sich in seiner Seele durchzusetzen. Speransky blieb jedoch nicht lange verzweifelt und kehrte im März 1821 in die Hauptstadt zurück.

Zurück in der Hauptstadt

Am 22. März kehrte er nach St. Petersburg zurück, der damalige Kaiser war in Laibach. Als er am 26. Mai zurückkehrte, empfing er den ehemaligen Außenminister nur Wochen später - am 23. Juni. Als Mikhail das Büro betrat, rief Alexander aus: „Ugh, wie heiß es hier ist“ und nahm ihn mit auf den Balkon, in den Garten. Jeder Passant konnte sie nicht nur sehen, sondern auch ihr Gespräch vollständig mithören, aber der Fürst konnte dies sehen und wollte einen Grund haben, nicht offen zu sein. Speransky erkannte, dass er seinen früheren Einfluss bei Gericht nicht mehr geltend gemacht hatte.

Unter Nikolaus I

"Kaiser Nikolaus I. belohnt Speransky für die Erstellung eines Gesetzeskodex." Gemälde von A. Kiwschenko

Politische Ansichten und Reformen

Als Befürworter der verfassungsmäßigen Ordnung war Speransky überzeugt, dass der Gesellschaft neue Rechte von der Obrigkeit eingeräumt werden müssten. Eine ständische Gesellschaft, deren Rechte und Pflichten gesetzlich geregelt sind, braucht Zivil- und Strafrecht, öffentliche Prozessführung und Pressefreiheit. Speransky legte großen Wert auf die Bildung der öffentlichen Meinung.

Gleichzeitig glaubte er, dass Russland für ein konstitutionelles System noch nicht bereit sei, dass es notwendig sei, die Transformationen mit der Reorganisation des Staatsapparats zu beginnen.

Die Zeit von 1808-1811 war die Ära der größten Bedeutung und des größten Einflusses von Speransky, über den Joseph de Maistre zu dieser Zeit schrieb, er sei "der erste und sogar einzige Minister" des Reiches: die Reform des Staates Rat (1810), Ministerreform (1810-1811), Reformsenat (1811-1812). Mit dem ihm eigenen Eifer machte sich der junge Reformer daran, einen Gesamtplan für die Neugestaltung der Staatsverwaltung in all ihren Teilen auszuarbeiten: vom Souveränamt bis zur Wolostregierung. Bereits am 11. Dezember 1808 las er Alexander I. seine Notiz „Über die Verbesserung der allgemeinen Volksbildung“ vor. Spätestens im Oktober 1809 lag der ganze Plan bereits auf dem Schreibtisch des Kaisers. Oktober und November vergingen in einer fast täglichen Überprüfung seiner verschiedenen Teile, in denen Alexander I. seine eigenen Korrekturen und Ergänzungen vornahm.

Die Ansichten des neuen Reformers M. M. Speransky spiegeln sich am besten in der Notiz von 1809 wider - "Einführung in den Kodex der Staatsgesetze". Speranskys „Kodex“ beginnt mit einer ernsthaften theoretischen Untersuchung „der Eigenschaften und Gegenstände staatlicher, indigener und organischer Gesetze“. Er erläuterte und begründete seine Gedanken zusätzlich auf der Grundlage der Rechtstheorie bzw. Rechtsphilosophie. Der Reformator legte großen Wert auf die regulierende Rolle des Staates bei der Entwicklung der heimischen Industrie und stärkte durch seine politischen Transformationen die Autokratie auf jede erdenkliche Weise. Speransky schreibt: „Wenn die Rechte der Staatsmacht unbegrenzt wären, wenn die Kräfte des Staates in einer souveränen Macht vereint wären und sie den Untertanen keine Rechte überlassen würden, dann wäre der Staat in Sklaverei und die Herrschaft wäre despotisch.“

Laut Speransky kann eine solche Sklaverei zwei Formen annehmen. Die erste Form schließt Subjekte nicht nur von jeglicher Teilhabe an der Ausübung der Staatsgewalt aus, sondern entzieht ihnen auch die Freiheit, über ihre eigene Person und ihr Eigentum zu verfügen. Die zweite, weichere schließt ebenfalls Subjekte von der Regierungsbeteiligung aus, lässt ihnen aber Freiheit in Bezug auf ihre eigene Person und ihr Eigentum. Folglich haben die Untertanen keine politischen Rechte, aber die Bürgerrechte bleiben bei ihnen. Und ihre Anwesenheit bedeutet, dass es im Staat eine gewisse Freiheit gibt. Aber es ist nicht ausreichend garantiert, deshalb - erklärt Speransky - muss es geschützt werden - durch die Schaffung und Stärkung des Grundgesetzes, dh der politischen Verfassung.

Bürgerrechte müssen darin „in Form von zivilrechtlichen Erstfolgen aus politischen Rechten“ aufgezählt werden, und den Bürgern müssen politische Rechte eingeräumt werden, mit denen sie ihre Rechte und ihre bürgerliche Freiheit verteidigen können. Bürgerrechte und Freiheiten seien also, so Speransky, nicht ausreichend durch Gesetze und Gesetze gesichert. Ohne verfassungsrechtliche Garantien sind sie an sich machtlos, daher war es gerade die Forderung nach Stärkung des Zivilsystems, die Speranskys gesamtem Staatsreformplan zugrunde lag und ihren Grundgedanken bestimmte - "Herrschaft, bisher autokratisch, zu errichten und weiter zu etablieren die Rechtsgrundlage“. Die Idee ist, dass die Staatsmacht dauerhaft aufgebaut werden muss und die Regierung auf einer soliden verfassungsrechtlichen und rechtlichen Grundlage stehen muss. Diese Idee entspringt der Tendenz, in den Grundgesetzen des Staates eine solide Grundlage für bürgerliche Rechte und Freiheiten zu finden. Sie trägt den Wunsch, die Verbindung des Zivilsystems mit den Grundgesetzen sicherzustellen und fest zu verankern, indem sie sich gerade auf diese Gesetze stützt. Der Transformationsplan beinhaltete eine Änderung der Sozialstruktur und eine Änderung der staatlichen Ordnung. Speransky zerstückelt die Gesellschaft aufgrund der Differenz der Rechte. „Aus einer Betrachtung der bürgerlichen und politischen Rechte wird deutlich, dass sie alle in ihrer Zugehörigkeit zu drei Klassen eingeteilt werden können: Die Bürgerrechte sind allen Untertanen gemeinsam; dem Adel; Menschen aus der Mittelschicht; Das arbeitende Volk." Die gesamte Bevölkerung schien bürgerlich frei zu sein, und die Leibeigenschaft wurde abgeschafft, obwohl Speransky sie gleichzeitig mit der Schaffung der "bürgerlichen Freiheit für die Gutsbesitzer" weiterhin als "Leibeigene" bezeichnet. Die Adligen behielten das Recht, besiedeltes Land zu besitzen und sich von der Dienstpflicht zu befreien. Die Werktätigen bestanden aus Bauern, Handwerkern und Dienern. Speranskys grandiose Pläne begannen sich zu erfüllen. Bereits im Frühjahr 1809 genehmigte der Kaiser die von Speransky entwickelten „Bestimmungen über die Zusammensetzung und Leitung der Kommission zur Ausarbeitung von Gesetzen“, in denen für viele Jahre (bis zur neuen Regierung) die Hauptrichtungen ihrer Tätigkeit festgelegt wurden: „Die Die Arbeiten der Kommission haben folgende Hauptthemen:

1. Zivilgesetzbuch. 2. Strafgesetzbuch. 3. Handelscode. 4. Verschiedene Teile der Staatswirtschaft und des öffentlichen Rechts. 5. Landesgesetzbuch für die Ostseeländer. 6. Gesetzbuch für die Provinzen Kleinrussisch und Polnisch im Anhang.

Speransky spricht von der Notwendigkeit, einen Rechtsstaat zu schaffen, der letztlich ein Rechtsstaat sein soll. Er erklärt, dass die Sicherheit einer Person und des Eigentums das erste unveräußerliche Eigentum jeder Gesellschaft ist, da Unverletzlichkeit das Wesen der Bürgerrechte und -freiheiten ist, die zwei Arten haben: persönliche Freiheiten und materielle Freiheiten. Inhalt der persönlichen Freiheiten:

1. Niemand kann ohne Gerichtsverfahren bestraft werden; 2. Niemand ist verpflichtet, eine persönliche Dienstleistung zu erbringen, außer per Gesetz. Der Inhalt der materiellen Freiheiten: 1. Jeder kann nach dem allgemeinen Recht über sein Eigentum nach Belieben verfügen; 2. Niemand ist verpflichtet, Steuern und Abgaben anders als nach dem Gesetz und nicht nach Willkür zu zahlen. So sehen wir, dass Speransky überall das Recht als Mittel zum Schutz von Sicherheit und Freiheit wahrnimmt. Er sieht aber auch Garantien gegen die Willkür des Gesetzgebers. Der Reformator nähert sich dem Erfordernis einer verfassungsrechtlichen und rechtlichen Beschränkung der Macht, damit er dem bestehenden Recht Rechnung trägt. Das würde ihr mehr Stabilität geben.

Speransky hält ein System der Gewaltenteilung für notwendig. Hier akzeptiert er voll und ganz die damals in Westeuropa vorherrschenden Ideen und schreibt in seinem Werk: „Es ist unmöglich, die Regierung auf das Gesetz zu stützen, wenn eine souveräne Macht das Gesetz ausarbeitet und durchführt.“ Daher sieht Speransky eine rationale Struktur der Staatsgewalt in ihrer Aufteilung in die drei Gewalten Legislative, Exekutive und Judikative unter Beibehaltung der autokratischen Form. Da an der Erörterung von Gesetzentwürfen eine große Anzahl von Personen beteiligt ist, müssen besondere Gremien geschaffen werden, die die gesetzgebende Gewalt vertreten - die Duma.

Speransky schlägt vor, die Bevölkerung (persönlich frei, einschließlich der Staatsbauern, wenn eine Eigentumsqualifikation vorliegt) in die direkte Beteiligung an den Legislativ-, Exekutiv- und Justizbehörden auf der Grundlage eines Systems vierstufiger Wahlen (Volost - Bezirk - Provinz - Staatsduma). Wenn dieser Plan eine echte Verkörperung erhalten hätte, wäre das Schicksal Russlands anders verlaufen, leider kennt die Geschichte die Konjunktivstimmung nicht. Das Recht, sie zu wählen, kann nicht allen gleichermaßen zustehen. Speransky legt fest, dass je mehr Eigentum eine Person hat, desto mehr ist sie daran interessiert, Eigentumsrechte zu schützen. Und wer weder Immobilien noch Kapital hat, wird vom Wahlverfahren ausgeschlossen. Wir sehen also, dass Speransky das demokratische Prinzip allgemeiner und geheimer Wahlen fremd ist, und er vertritt im Gegensatz dazu das liberale Prinzip der Gewaltenteilung. Gleichzeitig empfiehlt Speransky eine breite Dezentralisierung, das heißt, neben der zentralen Staatsduma sollten auch lokale Dumas geschaffen werden: Wolost, Bezirk und Provinz. Die Duma ist aufgerufen, Probleme lokaler Art zu lösen. Ohne Zustimmung der Staatsduma hatte der Autokrat kein Recht, Gesetze zu erlassen, außer in Fällen, in denen es um die Rettung des Vaterlandes ging. Im Gegensatz dazu konnte der Kaiser jedoch jederzeit die Abgeordneten auflösen und Neuwahlen anberaumen. Folglich wurde die Existenz der Staatsduma sozusagen dazu aufgerufen, nur eine Vorstellung von den Bedürfnissen des Volkes zu geben und die Kontrolle über die Exekutive auszuüben. Die Exekutive wird durch Gremien und auf höchster Ebene durch Ministerien repräsentiert, die vom Kaiser selbst gebildet wurden. Außerdem mussten die Minister gegenüber der Staatsduma rechenschaftspflichtig sein, die das Recht erhielt, die Abschaffung illegaler Handlungen zu fordern. Dies ist der grundlegend neue Ansatz von Speransky, der sich in dem Wunsch ausdrückt, die Beamten sowohl im Zentrum als auch im Feld der Kontrolle der öffentlichen Meinung zu unterwerfen. Die Judikative der Regierung wurde durch Regional-, Bezirks- und Provinzgerichte vertreten, die aus gewählten Richtern bestanden und unter Beteiligung von Geschworenen handelten. Oberstes Gericht war der Senat, dessen Mitglieder von der Staatsduma auf Lebenszeit gewählt und vom Kaiser persönlich bestätigt wurden.

Die Einheit der Staatsmacht würde sich nach Speranskys Projekt nur in der Persönlichkeit des Monarchen verkörpern. Diese Dezentralisierung von Gesetzgebung, Gerichten und Verwaltung sollte der Zentralregierung selbst die Möglichkeit geben, die wichtigsten Staatsangelegenheiten mit gebührender Aufmerksamkeit zu lösen, die in ihren Organen konzentriert und nicht durch die Masse der laufenden Kleinigkeiten der Kommunen verdeckt würden Interesse. Diese Idee der Dezentralisierung war umso bemerkenswerter, als sie noch nicht in der Warteschlange westeuropäischer politischer Denker stand, die sich mehr mit der Entwicklung von Fragen der Zentralregierung beschäftigten.

Der Monarch blieb der einzige Vertreter aller Regierungszweige und leitete sie. Daher hielt es Speransky für notwendig, eine Institution zu schaffen, die sich um eine planmäßige Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Behörden kümmert und gleichsam konkreter Ausdruck der grundlegenden Verkörperung der staatlichen Einheit in der Persönlichkeit des Monarchen ist. Nach seinem Plan sollte der Staatsrat eine solche Institution werden. Gleichzeitig sollte dieses Gremium als Hüter der Umsetzung der Gesetzgebung fungieren.

Am 1. Januar 1810 wurde ein Manifest zur Gründung des Staatsrates angekündigt, der den Ständigen Rat ersetzte. M. M. Speransky erhielt in diesem Gremium den Posten des Staatssekretärs. Er war verantwortlich für die gesamte Dokumentation, die durch den Staatsrat ging. Speransky sah den Staatsrat in seinem Reformplan zunächst als eine Institution vor, die nicht sonderlich in die Ausarbeitung und Ausarbeitung von Gesetzentwürfen eingebunden werden sollte. Da aber die Schaffung des Staatsrates als erste Stufe der Transformation angesehen wurde und er es war, der Pläne für weitere Reformen aufstellen sollte, erhielt dieses Gremium zunächst weitreichende Befugnisse. Von nun an mussten alle Gesetzentwürfe durch den Staatsrat gehen. Die Generalversammlung setzte sich aus Mitgliedern von vier Abteilungen zusammen: 1) Legislative, 2) Militärische Angelegenheiten (bis 1854), 3) Zivile und geistliche Angelegenheiten, 4) Staatswirtschaft; und von Ministern. Der Souverän selbst führte den Vorsitz. Gleichzeitig wird festgelegt, dass der König nur der Meinung der Mehrheit der Hauptversammlung zustimmen kann. Der erste Vorsitzende des Staatsrates (bis 14. August 1814) war Kanzler Graf Nikolai Petrowitsch Rumjanzew (1751-1826). Der Staatssekretär (neue Position) wurde Leiter der Staatskanzlei.

Speransky hat nicht nur ein bestimmtes System von Kontrollen und Gegengewichten in den Aktivitäten der höchsten Staatsorgane unter der Oberhoheit des Kaisers entwickelt, sondern auch festgelegt. Er argumentierte, dass bereits auf dieser Grundlage die eigentliche Richtung der Reformen festgelegt sei. Speransky hielt Russland also für reif genug, um Reformen zu beginnen und eine Verfassung zu bekommen, die nicht nur zivile, sondern auch politische Freiheit bietet. In einem Memorandum an Alexander I. hofft er, dass „wenn Gott alle Unternehmungen segnet, dann bis zum Jahr 1811 … Russland ein neues Wesen wahrnehmen und in allen Teilen vollständig verwandelt sein wird“. Speransky argumentiert, dass es in der Geschichte keine Beispiele dafür gibt, dass ein aufgeklärtes Handelsvolk lange Zeit in Sklaverei verharrte und dass Umwälzungen nicht zu vermeiden seien, wenn das Staatssystem nicht dem Zeitgeist entspreche. Staatsoberhäupter sollten daher die Entwicklung des Gemeinsinns genau beobachten und die politischen Systeme daran anpassen. Speransky zog daraus den Schluss, dass es ein großer Vorteil wäre, eine Verfassung in Russland zu haben, dank der "wohltätigen Eingebung der obersten Macht". Aber die höchste Macht in der Person des Kaisers teilte nicht alle Punkte von Speranskys Programm. Alexander I. war ziemlich zufrieden mit nur teilweisen Transformationen des feudalen Russlands, gewürzt mit liberalen Versprechungen und abstrakten Argumenten über Recht und Freiheit. Alexander I. war bereit, all dies zu akzeptieren. Aber inzwischen erfuhr er auch den stärksten Druck aus dem gerichtlichen Umfeld, darunter Mitglieder seiner Familie, die versuchten, radikale Veränderungen in Russland zu verhindern.

Eine der Ideen war auch, die "bürokratische Armee" für zukünftige Reformen zu verbessern. Am 3. April 1809 wurde ein Dekret über die Gerichtsränge erlassen. Er änderte die Reihenfolge der Erlangung von Titeln und bestimmten Privilegien. Fortan waren diese Titel als bloße Insignien zu betrachten. Privilegien wurden nur denjenigen gewährt, die öffentliche Dienste leisteten. Das Dekret, das das Verfahren zur Erlangung von Gerichtsrängen reformierte, wurde vom Kaiser unterzeichnet, war aber für niemanden, der sein wirklicher Verfasser war, ein Geheimnis. Viele Jahrzehnte lang erhielten die Nachkommen der edelsten Familien (buchstäblich aus der Wiege) die Hofränge des Kammerjunkers (bzw. - 5. Klasse), nach einiger Zeit - des Kammerherrn (4. Klasse). Wenn sie mit Erreichen eines bestimmten Alters in den Zivil- oder Militärdienst eintraten, besetzten sie, die noch nie irgendwo gedient hatten, automatisch die „höchsten Stellen“. Durch Dekret von Speransky wurde Kammerjunkern und Kammerherren, die nicht im aktiven Dienst waren, befohlen, innerhalb von zwei Monaten eine Art von Tätigkeit für sich selbst zu finden (ansonsten - Rücktritt).

Die zweite Maßnahme war der am 6. August 1809 veröffentlichte Erlass über neue Regeln für die Beförderung in den öffentlichen Dienst, der von Speransky heimlich vorbereitet wurde. In einer Note an den Souverän unter einem sehr unprätentiösen Titel wurde ein revolutionärer Plan für eine radikale Änderung der Produktionsordnung in Ränge verankert, der eine direkte Verbindung zwischen dem Erwerb eines Ranges und einem Bildungsabschluss herstellte. Dies war ein kühner Versuch des Systems der Rangproduktion, das seit der Ära von Peter I. funktionierte. Man kann sich nur vorstellen, wie viele Missetäter und Feinde Michail Michailowitsch allein dank dieses Dekrets hatte. Speransky protestiert gegen die ungeheure Ungerechtigkeit, wenn ein Absolvent der Juristischen Fakultät später rangiert als ein Kollege, der nie wirklich irgendwo studiert hat. Von nun an wurde der Rang eines Kollegialassessors, der früher durch das Dienstalter erlangt werden konnte, nur noch an diejenigen Beamten verliehen, die eine Bescheinigung über den erfolgreichen Abschluss eines Studiums an einer der russischen Universitäten in ihren Händen hatten oder die dort Prüfungen abgelegt hatten ein besonderes Programm. Am Ende der Notiz spricht Speransky direkt über die Schädlichkeit des bestehenden Rangsystems nach Peters „Rängetabelle“ und schlägt vor, sie entweder abzuschaffen oder den Erhalt von Rängen ab der 6. Klasse durch die Anwesenheit zu regeln eines Universitätsdiploms. Dieses Programm umfasste die Prüfung der Kenntnisse der russischen Sprache, einer der Fremdsprachen, des Natur-, Römer-, Staats- und Strafrechts, der allgemeinen und russischen Geschichte, der Staatswirtschaft, der Physik, der Geographie und der Statistik Russlands. Der Rang eines Kollegiatsassessors entsprach der 8. Klasse der „Rangtabelle“. Ab dieser Klasse hatten die Beamten große Privilegien und hohe Gehälter. Es ist leicht zu erraten, dass es viele gab, die es bekommen wollten, und die meisten Bewerber, in der Regel im mittleren Alter, konnten die Prüfungen einfach nicht ablegen. Der Hass auf den neuen Reformer begann zu wachsen. Der Kaiser, der seinen treuen Kameraden mit seiner Schirmherrschaft schützte, brachte ihn auf die Karriereleiter.

Elemente der Marktbeziehungen in der russischen Wirtschaft wurden auch in den Projekten von M. M. Speransky behandelt. Er teilte die Ideen des Ökonomen Adam Smith. Speransky verband die Zukunft der wirtschaftlichen Entwicklung mit der Entwicklung des Handels, der Transformation des Finanzsystems und des Geldumlaufs. In den ersten Monaten des Jahres 1810 wurde das Problem der Regulierung der Staatsfinanzen diskutiert. Speransky erstellte einen „Finanzplan“, der die Grundlage für das Manifest des Zaren vom 2. Februar bildete. Der Hauptzweck dieses Dokuments war die Beseitigung des Haushaltsdefizits. Dem Inhalt nach wurde die Ausgabe von Papiergeld eingestellt, das Volumen der Finanzmittel reduziert und die Finanztätigkeit der Minister unter Kontrolle gebracht. Um die Staatskasse aufzufüllen, wurde die Kopfsteuer von 1 Rubel auf 3 Rubel erhöht und eine neue, bisher beispiellose Steuer eingeführt - "progressives Einkommen". Diese Maßnahmen führten zu einem positiven Ergebnis und, wie Speransky später selbst feststellte, „durch die Änderung des Finanzsystems ... haben wir den Staat vor dem Bankrott gerettet.“ Das Haushaltsdefizit wurde verringert und die Staatseinnahmen stiegen um 175 Millionen Rubel in zwei Jahren.

Im Sommer 1810 begann auf Initiative von Speransky die Umstrukturierung der Ministerien, die bis Juni 1811 abgeschlossen war. In dieser Zeit wurde das Handelsministerium liquidiert, Fälle der inneren Sicherheit wurden zugewiesen, für die ein spezielles Polizeiministerium zuständig war wurde geformt. Die Ministerien selbst waren in Abteilungen (mit einem Direktor an der Spitze), Abteilungen in Abteilungen unterteilt. Aus den höchsten Beamten des Ministeriums wurde ein Ministerrat und aus allen Ministern ein Ministerkomitee zur Erörterung von Verwaltungs- und Exekutivangelegenheiten gebildet.

Wolken beginnen sich über dem Kopf des Reformators zu sammeln. Speransky arbeitet entgegen dem Selbsterhaltungstrieb selbstlos weiter. In einem dem Kaiser am 11. Februar 1811 vorgelegten Bericht berichtet Speransky: „/…/ Folgende Hauptthemen wurden abgeschlossen: I. Der Staatsrat wurde errichtet. II. Abgeschlossen zwei Teile des Bürgerlichen Gesetzbuches. III. Eine neue Aufteilung der Ministerien wurde vorgenommen, eine allgemeine Charta wurde für sie ausgearbeitet, und es wurden Entwürfe für Chartas für private erstellt. IV. Ein dauerhaftes System zur Zahlung von Staatsschulden wurde ausgearbeitet und verabschiedet: 1) durch Einstellung der Ausgabe von Banknoten; 2) Verkauf von Immobilien; 3) Festsetzung einer Rückzahlungsprovision. V. Es wurde ein Geldsystem erstellt. VI. Ein Handelsgesetzbuch für 1811 wurde erstellt.

Vielleicht wurden in Rußland im Laufe eines Jahres noch nie so viele allgemeine staatliche Dekrete erlassen wie in der Vergangenheit. /…/ Daraus folgt, dass es notwendig ist, die Methoden seiner Umsetzung zu stärken, um den Plan erfolgreich abzuschließen, den Eure Majestät für sich herabzulassen geruht. /…/ Folgende Fächer scheinen diesbezüglich zwingend erforderlich zu sein: I. Zur Vervollständigung des Bürgerlichen Gesetzbuches. II. Stellen Sie zwei sehr notwendige Codes auf: 1) gerichtlich, 2) kriminell. III. Vervollständigen Sie die Anordnung des Justizsenats. IV. Erstellen Sie die Struktur des regierenden Senats. V. Verwaltung der Länder in gerichtlicher und vollziehender Ordnung. VI. Überlegen und stärken Sie Möglichkeiten zur Schuldentilgung. VII. Staatliche Jahreseinnahmen ermitteln: 1) Durch Einführung einer neuen Volkszählung. 2) Die Bildung einer Grundsteuer. 3) Ein neues Einkommensgerät für Wein. 4) Die beste Einnahmequelle aus Staatseigentum. /…/ Es kann mit Sicherheit festgestellt werden, dass /…/ durch ihre Begehung /…/ das Reich in eine so feste und verlässliche Position gebracht wird, dass das Zeitalter Eurer Majestät immer ein gesegnetes Jahrhundert genannt werden wird. Leider blieben die im zweiten Teil des Berichts skizzierten grandiosen Zukunftspläne unerfüllt (vor allem die Senatsreform).

Zu Beginn des Jahres 1811 schlug Speransky auch ein neues Projekt zur Umgestaltung des Senats vor. Die Essenz des Projekts unterschied sich stark vom Original. Es sollte den Senat in eine Regierung und eine Judikative aufteilen. Die Zusammensetzung des letzteren sah die Ernennung seiner Mitglieder wie folgt vor: Ein Teil - von der Krone, der andere wurde vom Adel gewählt. Aufgrund verschiedener interner und externer Gründe blieb der Senat im selben Zustand, und Speransky selbst kam schließlich zu dem Schluss, dass das Projekt verschoben werden sollte. Wir stellen auch fest, dass 1810 nach dem Plan von Speransky das Tsarskoye Selo Lyceum gegründet wurde.

Das war der allgemeine Umriß der politischen Reform. Der Leibeigenschaftsstaat, das Gericht, die Verwaltung, die Gesetzgebung - alles fand seinen Platz und seine Auflösung in diesem grandiosen Werk, das weit über das Niveau selbst hochbegabter Menschen hinaus ein Denkmal politischer Talente blieb. Manche werfen Speransky vor, der Bauernreform wenig Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Bei Speransky lesen wir: „Die Beziehungen, in die diese beiden Klassen (Bauern und Gutsbesitzer) gestellt sind, zerstören vollständig alle Energie im russischen Volk. Das Interesse des Adels verlangt, dass die Bauern ihm völlig untergeordnet sind; das Interesse der Bauernschaft ist, dass auch die Adligen der Krone untergeordnet waren ... Der Thron ist immer ein Leibeigener als einziges Gegengewicht zum Eigentum ihrer Herren“, d.h. Leibeigenschaft war mit politischer Freiheit unvereinbar. „So erschöpft Russland, das in verschiedene Klassen zersplittert ist, seine Kräfte in dem Kampf, den diese Klassen untereinander führen, und überlässt der Regierung den gesamten Spielraum unbegrenzter Macht. Ein so organisierter Staat – also nach Spaltung verfeindeter Klassen – wenn er die eine oder andere äußere Struktur hat – diese und andere Adelsbriefe, Städtebriefe, zwei Senate und ebenso viele Parlamente – ist a despotischen Staates, und solange er aus den gleichen Elementen (kriegführenden Klassen) besteht, kann er unmöglich ein monarchischer Staat sein. Das Bewusstsein der Notwendigkeit, im Interesse der politischen Reform selbst, die Leibeigenschaft abzuschaffen, sowie das Bewusstsein der Notwendigkeit, dass die Umverteilung der Macht der Umverteilung der politischen Macht entspricht, geht aus der Begründung hervor.

Gesetzbuch

Kaiser Nikolaus I. beschloss zunächst, ein solides Gesetzgebungssystem zu schaffen. Der Architekt dieses Systems war Speransky. Es war seine Erfahrung und sein Talent, die der neue Kaiser nutzen wollte, indem er die Erstellung des Gesetzbuchs des Russischen Reiches anvertraute. Speransky leitete die 2. Abteilung der Kanzlei Seiner Kaiserlichen Majestät. Unter der Leitung von Michail Michailowitsch wurde bis 1830 die vollständige Sammlung der Gesetze des Russischen Reiches in 45 Bänden zusammengestellt, die Gesetze vom Kodex des Zaren Alexei Michailowitsch (1649) bis zum Ende der Regierungszeit von Alexander I. Bereits 1832 wurde ein 15-bändiges Gesetzbuch veröffentlicht. Als Belohnung dafür erhielt Speransky den Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen. Auf einer Sondersitzung des Staatsrates im Januar 1833, die der Veröffentlichung der ersten Ausgabe des Gesetzbuches des Russischen Reiches gewidmet war, legte Kaiser Nikolaus I., nachdem er den Andreasstern entfernt hatte, ihn auf Speransky.

Mikhail Speransky (1772 - 1839) war kein erblicher Adliger. Vier Generationen von Geistlichen, ehrliche und respektable Untertanen des Russischen Reiches - darauf waren sie in ihrer Familie stolz. Der Junge lernte früh lesen und schreiben, im Alter von fünf Jahren las er selbst das Gesetz Gottes und den Psalter. Im Alter von sieben Jahren trat er problemlos in das Wladimir-Seminar ein. Mikhail zeigte Qualitäten, die für ein Kind seines Alters selten sind: Neugier, Ausdauer, die Fähigkeit, die schwierigsten Konzepte kurz und klar zu formulieren. Die Lehrer nannten ihn zuerst Speransky und boten dann an, dieses Wort als Nachnamen zu wählen. Speransky ist Nadezhdin auf Russisch.

Das Priesterseminar wählte die besten Studenten aus und schickte sie in das Alexander-Newski-Kloster. Und in diesem Seminar war er in Lehre und Fleiß seinesgleichen. Er war bereit zu unterrichten, aber ein glücklicher Zufall kam dazwischen. Seine Exzellenz A. B. Kurakin wählte den Sekretär. Es gab keinen besseren Kandidaten als Speransky. So landete der ehemalige Seminarist am Hof ​​von Paul I. Er war besonnen, ordentlich, gebildet und klug. Seine Gelehrsamkeit könnte einen Professor beneiden, und seine Fähigkeit zu sprechen - die besten Redner.

Speransky wurde in nur drei Jahren zu einer wichtigen Person im Staat. Er ist am Hof ​​akzeptiert, reich, ihm wurde der Adelstitel verliehen. Er ist verheiratet, er liebt, wird geliebt und ist glücklich. Er ist 27 Jahre alt, er ist richtiger Staatsrat. Aber das Schicksal verwöhnte Speransky nicht nur, sie nahm ihm seine schöne Frau weg. Die Geburt war schwierig, das Kind überlebte und die Mutter starb. Er war monogam und hat nie wieder geheiratet. Er zog seine Tochter allein auf, und er hatte keine Mätressen. Diese Geschichte fügt dem Porträt von Speransky eine weitere Note hinzu - er gab dem Vaterland und seiner Tochter all seine geistige Kraft.

Unter Alexander I. wurde er eingeladen, im Innenministerium zu dienen. Graf Kochubey, der Leiter der Abteilung, schätzte den neuen Mitarbeiter und wies ihn an, sich mit den komplexesten Rechtsfragen zu befassen. Speransky hob sich aus dem Hintergrund seiner Kollegen ab. Er ist ehrlich, nahm keine Bestechungsgelder an, wusste nicht, wie man gemein ist. Er argumentierte, dass die Rechtsstaatlichkeit die Hauptbedingung für die Existenz des Staates sei. Er erklärte offen, dass eine Reform notwendig sei, wodurch in Russland eine konstitutionelle Monarchie entstehen würde. Seltsamerweise unterstützte der Kaiser Speranskys Innovationen, er hatte keine Angst vor dem Satz "Zerstöre die Autokratie".

Sekretär des Kaisers- so heißt die neue Stelle des jungen Beamten. Man beneidete ihn um seine Karriere: Stellvertretender Generalstaatsanwalt, Geheimrat, Staatssekretär, Direktor der Rechtskommission. Der persönliche Auftrag des Kaisers ist es, einen Plan für die staatliche Bildung zu entwickeln, an dem das „Geheime Komitee“ arbeitete. Alexander I. betrachtete dies als die wichtigste Aufgabe, er traf sich oft mit Speransky und forderte tägliche Berichte.

Speransky gelang es, den Kaiser davon zu überzeugen, das Verfahren zur Erlangung von Titeln und Privilegien zu ändern. Im Russischen Reich war es seit Katharina II. üblich, adligen Kindern Ränge zuzuweisen. Ein Kind wurde geboren, und sofort wurde ihm der Rang der fünften Klasse auf einem Silbertablett serviert. Das heißt, es ist immer noch unintelligent, kann nicht laufen und wird als Kammerjunker geführt. Zehn Jahre werden vergehen, das Kind wird volljährig, dann wird ihm der Kammerherrntitel verliehen und damit - ein warmer und brotiger Ort. Speransky arbeitete an dem Dekret. Von nun an hatten die "nichtdienstlichen" Kammerjunker und -kammerherren den Ort zu betreuen. Wenn Sie dem Staat nicht dienen, verlieren Sie Ihren Titel und damit die damit verbundenen Privilegien. Die Frist beträgt zwei Monate.

Als nächstes nahm Speransky die "Tabelle der Ränge" auf. Er bot an, Beamte zu überprüfen, bevor er ihnen einen neuen Rang zuwies. Das Wort „Prüfung“ machte allen Angst. Denken Sie nur, edle Kinder müssen ihre Standestauglichkeit unter Beweis stellen! Oh, und aufgewühltes Unterholz! Ein Universitätsdiplom war noch in Ordnung, und es war noch möglich, Französisch als Fremdsprache zu beherrschen. Aber Recht und Wirtschaft, Physik, Statistik und Wirtschaft ... Herrgott, wer ist dazu fähig?! Fünf Prozent, bestenfalls zehn. Der Rest geriet in Wut und sah den Verlust von Belohnungen und Privilegien voraus.

Speransky sprudelte vor Ideen. Bis 1812 gelang es ihm, alle Ministerien neu zu organisieren. Er versuchte, Änderungen an der Struktur des Senats vorzunehmen, aber seinen Feinden gelang es, Alexander I. davon zu überzeugen, das Projekt auf bessere Zeiten zu verschieben. Dann begann der Krieg, dann musste über die Restaurierung nachgedacht werden. Das Projekt wurde in eine entfernte Kiste gelegt, wo es begraben wurde. Aber der Plan, in Zarskoje Selo ein Lyzeum zu errichten, wurde angenommen.

Speransky träumte von der Zeit, in der Russland ein Rechtsstaat werden würde. Die bevorstehenden Veränderungen und sein Enthusiasmus schreckten das Umfeld des Kaisers ab, und als Folge von Palastintrigen landete der mutige Reformator im Exil. Erst Nischni Nowgorod, dann Perm. Bis August 1816 lebte Speransky am Rande der Armut. Als der Kaiser davon erfuhr, verwandelte er seinen Zorn in Gnade und ernannte ihn zum Gouverneur von Pensa. Nur sieben Monate war Speransky auf diesem Posten.

Seine Reformen:

  • Einführung der kommunalen Selbstverwaltung;
  • delegierte einen Teil der Aufgaben des Gouverneurs an die Vizegouverneure;
  • beschuldigte Beamte, Bürgerempfänge abzuhalten;
  • verbot den Verkauf von landlosen Bauern;
  • erleichterte die Bedingungen für den Austritt der Bauern aus der Leibeigenschaft;
  • ernannt eine einzige Gebühr;
  • legte die Bedingungen für die Vergabe von Grundstücken an landlose Bauern fest.

Ende März 1812 erhielt Speransky den Auftrag, innerhalb von zwei Jahren die Ordnung in Sibirien wiederherzustellen und einen Entwicklungsplan zu erstellen. Zu diesem Zweck erhielt er eine neue Position - Generalgouverneur. Er bewältigte die Aufgabe: Alle seine Vorschläge wurden genehmigt und 1821 zur Ausführung angenommen. Speransky war 9 Jahre nicht in St. Petersburg. Der Kaiser dankte ihm, indem er ihn zum Mitglied des Staatsrates für die Rechtsabteilung ernannte. Der Kaiser wusste, wie sehr Speransky seine Tochter liebt, und ernannte sie zur Trauzeugin. Und er fügte ihm dreieinhalbtausend Morgen Land hinzu – eine gute Gehaltserhöhung.

Der angesehenste Minister des Landes- Das ist Speransky. Normalerweise führte der Wechsel der Könige auf dem Thron zur Entfernung aller wichtigen Beamten. Nikolaus I., der Alexander I. auf dem Thron abgelöst hatte, bat Speransky, in der Regierung zu bleiben. Der Prozess gegen die Dekabristen wurde für ihn zu einer schweren Prüfung. Er kannte einige von ihnen und fürchtete daher, voreingenommen zu sein. Darüber hinaus stimmte Speransky vielen ihrer Vorschläge zu. Der Kaiser verstand auch die Unvollkommenheit des Justizsystems. Sie stellten eine Kommission zusammen, deren Aufgabe es ist, die Gesetzgebung zu straffen. Mikhail Speransky wurde natürlich zum Leiter der Kommission ernannt. Die Arbeit dauerte fünf Jahre, und das Ergebnis waren fünfundvierzig Bände der Complete Collection of Laws.

Auf der Grundlage des von der Kommission zur Geschichte der russischen Gesetzgebung gesammelten Materials erstellte die Kommission in dreijähriger harter Arbeit ein vollständiges „Gesetzbuch des Russischen Reiches“. Durch Beschluss des Staatsrates trat es am 1. Januar 1835 in Kraft.

Für diese wahrhaft titanische Arbeit verlieh Nikolaus I. Speransky den Andreasstern, und er tat dies, indem er sich selbst diese hohe Auszeichnung entzog.

Drei Jahre später, im Dezember 1838, erkrankte Speransky. Es scheint eine gewöhnliche Erkältung zu sein, aber der geschwächte Körper konnte es nicht ertragen. Der Grafentitel wurde ein Neujahrsgeschenk des Kaisers, aber die Krankheit war so schwer, dass die Kraft zur Freude fehlte. Der Februar 1839 war von strengen Frösten geprägt, aber am 11. Januar wurde es wärmer, die Wolken teilten sich und die Sonne kam heraus. Gegen Mittag war der große Reformator gestorben. Michail Michailowitsch Speransky wurde fast gemäß dem königlichen Protokoll beerdigt. Das Alexander-Newski-Kloster erhielt seinen ehemaligen Seminaristen. Nicholas Ich war sehr aufgeregt. Er verstand, dass er keine Person mehr finden konnte, die Speransky ebenbürtig war. Einige Höflinge erinnerten sich an die Worte Napoleons, der Alexander I. anbot, ihm Michail Michailowitsch im Austausch für eines seiner Königreiche zu geben. Andere erinnerten sich an die Reformen von Speransky und zählten seine Verdienste um das Vaterland auf. Wieder andere bedauerten, dass dieser erstaunliche Mann seinen Traum nicht verwirklichen konnte – den Kaiser davon zu überzeugen, die Autokratie aufzugeben und Russland zu einer konstitutionellen Monarchie zu machen.

Speransky, Mikhail Mikhailovich, später ein Graf, ein berühmter russischer Staatsmann, wurde am 1. Januar 1772 im Dorf Cherkutin in der Provinz Wladimir in einer armen Familie eines Klerus geboren. Sieben Jahre lang wurde er an das Wladimir-Seminar geschickt, und als 1790 die besten Studenten der provinziellen theologischen und pädagogischen Institutionen an das neu gegründete Hauptseminar in St. Petersburg (später Theologische Akademie) berufen wurden, gehörte auch Michail Speransky dazu diejenigen, die nach St. Petersburg geschickt wurden. Ungewöhnliches Talent führte ihn bald hierher, und am Ende des Studiums blieb er als Lehrer für Mathematik und Philosophie übrig. Bald trat Speransky an die Stelle des Haussekretärs des Fürsten Kurakin, den Speransky von der Schnelligkeit und Effizienz seiner Arbeit verblüffte, und von hier aus beginnt sein rasanter Aufstieg. Als Prinz Kurakin nach der Thronbesteigung von Kaiser Paul zum Generalstaatsanwalt des Senats ernannt wurde, erhielt Speransky dank ihm den Posten eines Spediteurs oder Leiters der Angelegenheiten des Senats. 1801, nach der Thronbesteigung von Alexander I., setzte der Würdenträger Troshchinsky Speransky in das Büro des neu gegründeten Staatsrates mit dem Rang eines Staatssekretärs ein.

Michail Michailowitsch Speransky. Porträt von A. Varnek, 1824

1803 wechselte Speransky nach seinem Ausscheiden aus dem Staatsrat ins Innenministerium, das damals angesichts der umfangreichen Änderungsvorschläge der Regierung von überragender Bedeutung war. Hier wurde Michail Michailowitsch Speransky bald zur Hauptfigur und erklärte sich zum Befürworter grundlegender Reformen. 1806, während einer Krankheit Kochubey, der an der Spitze des Ministeriums stand, erschien Speransky mehrmals mit Berichten an den Kaiser, und diese persönlichen Beziehungen wurden bald sehr eng. Um die Zeit des Friedens von Tilsit (1807) trennte sich Kaiser Alexander von den ehemaligen Mitgliedern seines „Geheimkomitees“ und brachte Speransky noch näher an sich heran, indem er ihm die Masse der Angelegenheiten anvertraute, die zuvor in seinen Händen waren Novosiltseva. Speransky verließ das Innenministerium und arbeitete als Staatssekretär ausschließlich im Auftrag des Kaisers. Vor dem Erfurter Kongress berief Kaiser Alexander Speransky in die Gesetzkommission (1808) und ernannte ihn bald nach seiner Rückkehr zum stellvertretenden Justizminister, um seine Bedeutung in der Kommission zu untermauern. Speransky befand sich übrigens im Gefolge des Landesfürsten in Erfurt, und Napoleon, der Speransky seit langem enthusiastisch verehrte, beeindruckte ihn hier, wie auch Alexander I. selbst, mit seiner Persönlichkeit stark und stärkte weiter in ihm die eifrige Ehrfurcht vor den französischen Verwaltungsapparaten und Napoleonischer Kodex.

Als Kaiser Alexander nun wieder über eine umfassende politische Reform nachdachte, konnte er keinen besseren Mitarbeiter finden als Michail Speransky. Während er in der Gesetzkommission am Entwurf des neuen Kodex arbeitete, arbeitete Speransky gleichzeitig im Auftrag des Souveräns einen grandiosen „Plan der Staatsumwandlung“ aus, der die Ideen, die Alexander beschäftigt hatten, in ein kohärentes System brachte und seinen Mitarbeitern seit 1801 und hatte das Ziel, „durch Gesetze die Macht der Regierung auf Dauer zu bestätigen und dadurch dem Handeln dieser Macht mehr Würde und wahre Stärke zu vermitteln. Der Souverän selbst nahm einige Änderungen und Ergänzungen des Plans vor, und es wurde beschlossen, diesen schrittweise in die Tat umzusetzen. Am 1. Januar 1810 wurde der umgewandelte Staatsrat mit einer von Speransky bearbeiteten Rede des Landesherrn selbst feierlich eröffnet; darin hieß es unter anderem, dass „die Umwandlung darauf abzielte, dem Staatsrat eine ‚öffentliche Form‘ zu geben“. Es folgte eine Neuordnung der Ministerien; Als nächstes stand die Umgestaltung des Senats an, dem schon die ersten Ratgeber Kaiser Alexanders den Stellenwert nur der höchsten Gerichtsinstanz einräumen wollten. Speransky wollte auch das Durcheinander von gerichtlichen und administrativen Befugnissen im Senat beseitigen und schlug vor, ihn in den Senat aufzuteilen. Urteil, einer für das ganze Reich, bestehend aus Ministern, ihren Genossen und den Chefs der einzelnen Abteilungen und dem Senat gerichtlich- von Senatoren aus der Krone und optional aus dem Adel, die in vier Bezirken angesiedelt sind: in St. Petersburg, Moskau, Kasan und Kiew. Die Vorhaben beider Institutionen wurden trotz heftiger Widerstände vom Staatsrat angenommen und vom Kaiser gebilligt, aber angesichts der Notwendigkeit vorbereitender Maßnahmen und erheblicher Kosten sowie aufgrund außenpolitischer Umstände nicht durchgeführt . Schließlich erarbeitete Speransky auch einen Entwurf des Zivilgesetzbuches und einen Plan zur Straffung der Finanzen.

Porträt von Speransky. Künstler V. Tropinin

Doch von allen Annahmen Speranskys wurden nur wenige Einzeldetails umgesetzt: Sein Gesamtplan enthielt die Grundgesetze, die die Rechte, Pflichten und gegenseitigen Beziehungen der Stände bestimmen (hier waren übrigens die Wege zur schrittweisen Emanzipation vorgezeichnet). der Bauern, aber ohne Land) sowie die vollständige Neuordnung der öffentlichen Verwaltung auf der Grundlage von Repräsentation und Ministerverantwortung. Nach Speranskys Projekt wird die Gesetzgebung der "Staatsduma", dem Gericht - dem Senat, der Verwaltung - den Ministerien anvertraut; Die Aktion dieser drei Institutionen ist im Staatsrat vereint und steigt durch ihn zum Thron auf. Staatsduma(gesetzgebende Versammlung) sollte nach Speranskys Plan die von der Regierung vorgeschlagenen und von der Obersten Macht genehmigten Gesetze erörtern. Er setzt sich aus Abgeordneten aller Freistände zusammen, die von gewählt werden Provinzräte; letztere werden in gleicher Reihenfolge von Abgeordneten aus aufgestellt Bezirksräte; diese wiederum von Abgeordneten aus Volost Räte, bestehend aus allen Gutsbesitzern der Wolost und Abgeordneten der Staatsbauern. Diese Organe der Gesetzgebungsordnung entsprechen Verwaltungs- und Justizinstitutionen, die ebenfalls in vier Grade unterteilt sind: Tafel die Volost-, Uyezd- und Provinzministerien und an der Spitze von ihnen allen; Gerichte Volost, Distrikt, Provinzial und an der Spitze des Senats.

Die lebhafte Aktivität von Mikhail Mikhailovich Speransky wurde durch eine unerwartete, wenn auch längst überfällige Auflösung unterbrochen. Er machte sich viele Feinde in den höchsten Gerichten und bürokratischen Sphären, mit denen er weder Lust noch Zeit hatte, sich zu nähern, und in denen sie ihn als Emporkömmling betrachteten. Die Ideen von Speransky selbst, soweit sie bekannt waren und in die Praxis umgesetzt wurden, stießen bei den konservativen Elementen der Gesellschaft auf Feindseligkeit, was 1811 in Karamzins berühmter „Note on Ancient and New Russia“ und 1812 in zwei anonymen Briefen zum Ausdruck kam zu Kaiser Alexander. Besondere Bitterkeit gegen Speransky verursachten zwei Dekrete, die er 1809 erließ - über Gerichtsränge und über Prüfungen für Zivilränge: Der erste - die Ränge von Kammerherren und Kammerjunkern wurden als Unterschiede anerkannt, die mit keinen Rängen verbunden waren (früher gaben sie die Ränge der 4. und 5. Klasse gemäß Rangordnung); zweitens - es wurde angeordnet, Personen, die kein Universitätsstudium abgeschlossen oder die vorgeschriebene Prüfung nicht bestanden hatten, nicht in die Reihen eines Kollegialassessors und eines staatlichen Beraters zu befördern (die Maßnahme zielte darauf ab, junge Menschen für neu eröffnete Universitäten zu gewinnen, wie z sowie die Anhebung des Bildungsniveaus der Beamten, war aber natürlich für die alten Mitarbeiter extrem belastend und wurde daraufhin gestrichen).

Speransky ist vor allem für seine umfangreichen Reformen bekannt. Er war ein Befürworter der verfassungsmäßigen Ordnung, glaubte jedoch, dass Russland noch nicht bereit sei, sich von der Monarchie zu verabschieden, so dass es notwendig sei, das politische System schrittweise umzugestalten, das Regierungssystem zu ändern und neue Normen und Gesetzgebungsakte einzuführen. Im Auftrag von Alexander I. entwickelte Speransky ein umfangreiches Reformprogramm, das das Land aus der Krise führen und den Staat umgestalten sollte.

Das Programm umfasste:

    Gleichstellung aller Güter vor dem Gesetz;

    Reduzierung der Kosten aller Regierungsstellen;

    Einführung einer strengen Kontrolle über die Verwendung öffentlicher Mittel;

    Die Gewaltenteilung in Legislative, Exekutive und Judikative, die Veränderung der Aufgaben der Ministerien;

    Schaffung neuer, fortschrittlicherer Justizbehörden sowie die Schaffung neuer Rechtsvorschriften;

    Einführung eines neuen Steuersystems und Transformationen in der heimischen Wirtschaft und im Handel.

Im Allgemeinen wollte Speransky ein demokratischeres System mit einem Monarchen an der Spitze schaffen, in dem jeder Mensch, unabhängig von seiner Herkunft, gleiche Rechte hatte und auf den Schutz seiner Rechte vor Gericht zählen konnte. Speransky wollte in Russland einen vollwertigen Rechtsstaat schaffen.

Leider wurden nicht alle von Speransky vorgeschlagenen Reformen umgesetzt. In vielerlei Hinsicht wurde das Scheitern seines Programms durch die Angst von Alexander 1 vor solch großen Veränderungen und die Unzufriedenheit des Adels beeinflusst, die Einfluss auf den König hatte.

Die Ergebnisse von Speranskys Aktivitäten

Obwohl nicht alle Pläne umgesetzt wurden, wurden einige der von Speransky entworfenen Projekte dennoch zum Leben erweckt.

Dank Speransky haben wir Folgendes erreicht:

    Das Wachstum der Wirtschaft des Landes sowie die Zunahme der wirtschaftlichen Attraktivität des Russischen Reiches in den Augen ausländischer Investoren, die es ermöglichten, einen stärkeren Außenhandel zu schaffen;

    Modernisierung des öffentlichen Verwaltungssystems. Das Beamtenheer begann für weniger öffentliche Mittel effizienter zu arbeiten;

    Schaffen Sie eine leistungsstarke Infrastruktur in der heimischen Wirtschaft, die es ihr ermöglicht, sich schneller zu entwickeln und sich effektiver selbst zu regulieren

    Schaffen Sie ein stärkeres Rechtssystem. Unter der Leitung von Speransky wurde die vollständige Sammlung der Gesetze des Russischen Reiches in 45 Bänden veröffentlicht - ein Dokument, das alle Gesetze und Akte enthält, die seit der Regierungszeit von Alexei Michailowitsch erlassen wurden.

Darüber hinaus war Speransky ein brillanter Jurist und Gesetzgeber, und die theoretischen Prinzipien des Managements, die er während seiner Tätigkeit beschrieb, bildeten die Grundlage des modernen Rechts.

Arakcheev Alexey Andreevich (1769-1834), russischer Militärführer und Staatsmann.

Geboren am 4. Oktober 1769 im Dorf Garusovo in der Provinz Nowgorod in der Familie eines pensionierten Leutnants der Leibgarde des Preobraschenski-Regiments.

1783-1787. Er studierte am Artillerie- und Ingenieurkadettenkorps des Adels. 1787 wurde Arakcheev im Rang eines Leutnants der Armee im Korps zurückgelassen, um Mathematik und Artillerie zu unterrichten. Hier stellte er ein Lehrbuch "Short Artillery Notes in Questions and Answers" zusammen.

1792 wurde Arakcheev versetzt, um in den "Gatchina-Truppen" von Großherzog Pavel Petrovich zu dienen. In dieser Zeit wurde er zum Liebling des Thronfolgers: Nach der Thronbesteigung von Paul I. wurde Arakcheev zum Kommandanten von St. Petersburg ernannt, zum Generalmajor befördert (1796) und erhielt den Titel eines Barons. 1797 wurde er Kommandant der Leibgarde des Preobraschenski-Regiments und Generalquartiermeister der gesamten Armee. 1798 verlieh ihm der Kaiser den Grafentitel mit dem Motto: „Ohne Schmeichelei verraten“.

Im selben Jahr wurde im Artilleriearsenal ein Diebstahl begangen. Arakcheev versuchte vor dem Kaiser zu verbergen, dass sein Bruder am Tag des Verbrechens die Wache befehligte. Zur Strafe entließ Paul ihn aus dem Dienst. Erst 1803 akzeptierte Kaiser Alexander I. den General wieder und ernannte ihn zum Inspekteur der gesamten Artillerie und zum Kommandeur des Artilleriebataillons der Leibgarde.

1803-1812. Als Inspekteur der Artillerie und später als Kriegsminister führte Arakcheev eine Reihe grundlegender Änderungen an dieser Art von Truppen durch. Arakcheevs System sollte der russischen Artillerie ein hohes technisches Niveau und Unabhängigkeit auf dem Schlachtfeld verleihen.

Im Januar 1808 wurde Arakcheev zum Kriegsminister ernannt. Von diesem Moment an nahm sein Einfluss am Hof ​​bis zum Tod Alexanders (1825) stetig zu. In weniger als zwei Jahren erhöhte der neue Minister die Armee um 30.000 Menschen, organisierte Rekrutierungsdepots für Reserven, die es 1812 ermöglichten, bestehende Militäreinheiten schnell aufzufüllen, die Finanzen und die Büroarbeit in Ordnung zu bringen.

Am Vorabend des Vaterländischen Krieges von 1812 war er als Teil des kaiserlichen Hauptquartiers in Wilna (heute Vilnius). Nach dem Ausbruch der Feindseligkeiten überzeugte Arakcheev zusammen mit Außenminister Admiral A. S. Shishkov und Adjutant General A. D. Balashov Alexander I., die Armee zu verlassen und nach St. Petersburg zurückzukehren.

Ab August 1814 leitete Arakcheev die Schaffung von Militärsiedlungen und wurde 1819 deren Oberbefehlshaber (1821-1826 Oberbefehlshaber des Sonderkorps der Militärsiedlungen). Im Februar 1818 entwarf Arakcheev im Auftrag des Kaisers ein Projekt zur schrittweisen Abschaffung der Leibeigenschaft. Nach dem Vorschlag des Grafen sollte der Staat die Ländereien der Gutsbesitzer zu mit den Eigentümern vereinbarten Preisen aufkaufen. Alexander I. genehmigte das Projekt, aber es wurde nicht umgesetzt.

In der Regierungszeit von Nikolaus I. behielt Arakcheev nur das Kommando über das Separate Corps of Military Settlements. Im April 1826 wurde er auf Seeurlaub entlassen. Im Ausland veröffentlichte er Briefe von Alexander I. an ihn, was den Zorn von Nicholas verursachte. Der Kaiser entließ Arakcheev schließlich aus dem Dienst und verbot ihm, in der Hauptstadt zu erscheinen.

Michail Illarionowitsch Kutusow(Mikhail Illarionovich Golenishchev-Kutuzov-Smolensky) (1745 - 1813) - der größte Kommandeur, Generalfeldmarschall.

Mikhail wurde in der Familie von Senator Illarion Golenishchev-Kutuzov geboren. Das erste Training in der Biographie von Mikhail Kutuzov fand zu Hause statt. Dann trat er 1759 in die Artillerie- und Ingenieur-Adelsschule ein. Nach dem Abitur blieb er, um Mathematik zu unterrichten, wurde bald Adjutantenflügel und später Kapitän, Kompaniechef.

Nachdem er kurzzeitig Abteilungen befehligt hatte, begann in Kutuzovs Biografie eine äußerst wichtige Periode - er wurde in die Armee von Rumyantsev versetzt, die sich im Krieg mit der Türkei befand. Unter der Führung von Generalfeldmarschall, sowie Alexandra Suvorova, sammelte Kutuzov unvergleichliche militärische Erfahrung. Er begann den Krieg als Offizier und erhielt bald den Rang eines Oberstleutnants.

1772 wurde er in die 2. Armee von Prinz Dolgoruky versetzt. Wenn wir eine weitere kurze Biographie von Kutuzov betrachten, sollten wir seine Rückkehr nach Russland im Jahr 1776 erwähnen und den Rang eines Obersten erhalten. 1784 erhielt Kutuzov für seine erfolgreichen Aktivitäten auf der Krim den Rang eines Generalmajors. Die Jahre 1788-1790 in Kutuzovs Biographie waren von militärischer Sättigung geprägt: Er nahm an der Belagerung von Ochakov, den Schlachten bei Kaushany, dem Angriff auf Bender, Ismael, teil, für den er den Rang eines Generalleutnants erhielt. Kutuzov nahm auch am russisch-polnischen Krieg teil, unterrichtete viel militärische Disziplinen und diente als Militärgouverneur.

Für Kutuzov Mikhail Illarionovich markierte die Biografie von 1805 den Beginn des Krieges mit Napoleon. Als Oberbefehlshaber der Armee machte er ein Marschmanöver nach Olmütz. Dann wurde er in der Schlacht bei Austerlitz geschlagen. 1806 wurde er Militärgouverneur von Kiew, 1809 litauischer Gouverneur.

1811 wurden in der Biographie von M. Kutuzov erneut Feindseligkeiten mit der Türkei aufgenommen. Die türkischen Truppen wurden besiegt und Kutuzov erhielt die Würde eines Grafen. Während des Vaterländischen Krieges von 1812 wurde Kutuzov zum Oberbefehlshaber aller russischen Armeen ernannt und erhielt auch den Titel Seiner Durchlaucht. Kutuzov zog sich zunächst zurück und zeigte während der Schlacht von Borodino sowie der Schlacht von Tarutino eine hervorragende Strategie. Napoleons Armee wurde zerstört.

Pestel Pavel Ivanovich (1793-1826), Dekabrist.

Geboren am 5. Juli 1793 als Nachkomme mehrerer Generationen von Moskauer Postdirektoren, als Sohn des sibirischen Generalgouverneurs I. B. Pestel.

Er studierte in Dresden und im St. Petersburger Corps of Pages. Er diente in der Garde und durchlief den Vaterländischen Krieg von 1812 und die Auslandskampagnen von 1813-1814. Er wurde Oberst des Wjatka-Regiments (1821).

Pestels tiefes Wissen und seine Redekunst machten ihn von Anfang an zu einem der Anführer der edlen Revolutionäre. Er schrieb die Statuten der Geheimorganisation Union of Salvation (1816). Er gründete den Rat der Wohlfahrtsunion in der Stadt Tulchin (1818), sorgte dafür, dass seine Mitglieder das republikanische Programm annahmen und der Notwendigkeit zustimmten, den Zaren zu töten, und dann der Forderung, die gesamte kaiserliche Familie zu zerstören.

Pestel gründete und leitete die Southern Society of the Decembrists (1821) und versuchte, sie auf der Grundlage seines Programms Russskaya Pravda mit der Northern Society zu fusionieren. In diesem Dokument bestand er auf der Freilassung von Bauern mit Land, der Beschränkung des Landbesitzes und der Bildung von zwei Fonds aus beschlagnahmtem Land: zur Verteilung an bäuerliche Gemeinschaften und zum Verkauf oder zur Verpachtung durch den Staat.

Pestel träumte davon, die Ländereien in Russland zu zerstören und allen Männern ab 20 Jahren das Wahlrecht für die Wahl der obersten Legislative, Exekutive und Kontrollorgane zu geben. Er glaubte, dass Wahlen stattfinden sollten, wenn die Provisorische Regierung, die diktatorische Rechte hatte, ihre revolutionäre Arbeit beendet hatte.

Am 13. Dezember 1825 wurde Pestel aufgrund einer Denunziation festgenommen und konnte am Aufstand auf dem Senatsplatz nicht teilnehmen.

Zusammen mit anderen zum Tode verurteilten Dekabristen wurde er am 25. Juli 1826 in der Peter-und-Paul-Festung hingerichtet.

Nikita Michailowitsch Murawjow(1795 - 1843) - Dekabrist, einer der wichtigsten Ideologen der Bewegung.

Nikita wurde in St. Petersburg in eine Adelsfamilie hineingeboren. Die erste Ausbildung in der Biographie von N. Muravyov wurde zu Hause erhalten. Dann trat er in die Moskauer Universität ein und begann danach als Registrar in der Abteilung des Justizministeriums zu arbeiten.

1812 in der Biographie von N.M. Muravyov zeichnet sich durch den Eintritt in die Armee aus. Bereits 1813 wurde er Fähnrich. Nikita Muraviev nahm an den Schlachten in der Nähe von Dresden, Hamburg teil, kämpfte gegen Napoleon. Seit 1817 war er Freimaurer, war Mitglied der Loge der Drei Tugenden. 1820 ging er auf Wunsch in den Ruhestand und begann dann im Generalstab der Garde zu dienen.

Muraviev trug zur Gründung der Union of Salvation, der Union of Prosperity, bei. Als eifriger Aktivist äußerte er bei einem der Treffen im Jahr 1820 die Idee, durch einen bewaffneten Aufstand eine republikanische Regierungsform zu errichten.

1821 für N.M. Muravyov in seiner Biografie fand ein weiteres wichtiges Ereignis statt - er organisierte die Northern Society. Im selben Jahr entwickelte der Aktivist seine eigene Version der Verfassung, korrigierte jedoch nach Kritik von Mitdenkern einige Punkte.

Obwohl Muravyov Petersburg im Dezember 1825 verließ, wurde er am 20. Dezember verhaftet, weil er als an der Arbeit einer Geheimgesellschaft beteiligt galt. 26. Dezember in die Peter-und-Paul-Festung gebracht, zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Später wurde die Laufzeit jedoch geändert und auf 15 Jahre verkürzt. Im Dezember 1826 kam Muravyov in Sibirien an. Nikitas Frau Alexandra Chernysheva begleitete ihren Mann. 1836 kam er nach Irkutsk, starb dort, 1843 in der Provinz Irkutsk.

Kaiser Nikolaus Ich wurde am 25. Juni (6. Juli) 1796 geboren. Er war der dritte Sohn Paul 1 und Maria Fjodorowna. Er erhielt eine gute Ausbildung, erkannte aber die Geisteswissenschaften nicht an. Er war versiert in der Kunst des Krieges und der Befestigung. Er war gut im Ingenieurwesen. Trotzdem wurde der König in der Armee nicht geliebt. Grausame körperliche Bestrafung und Kälte führten dazu, dass der Spitzname von Nicholas 1 "Nikolai Palkin" unter den Soldaten festgeschrieben wurde.

1817 heiratete Nikolaus die preußische Prinzessin Frederica Louise Charlotte Wilhelmina.

Alexandra Feodorovna, Ehefrau von Nikolaus 1, mit erstaunlicher Schönheit, wurde die Mutter des zukünftigen Kaisers Alexandra 2.

Nikolaus 1 bestieg den Thron nach dem Tod seines älteren Bruders Alexander 1. Konstantin, der zweite Anwärter auf den Thron, verzichtete zu Lebzeiten seines älteren Bruders auf seine Rechte. Nikolaus 1 wusste davon nichts und schwor zunächst Konstantin die Treue. Diese kurze Periode wurde später Interregnum genannt. Obwohl das Manifest zur Thronbesteigung von Nikolaus I. am 13. (25.) Dezember 1825 herausgegeben wurde, begann die Regierungszeit von Nikolaus I. rechtlich am 19. November (1. Dezember). Und der erste Tag war bewölkt Aufstand der Dekabristen auf dem Senatsplatz, der unterdrückt und die Führer 1826 hingerichtet wurden. Aber Zar Nikolaus I. sah die Notwendigkeit, das Gesellschaftssystem zu reformieren. Er beschloss, dem Land klare Gesetze zu geben und sich dabei auf die Bürokratie zu verlassen, da das Vertrauen in den Adel untergraben wurde.

Die Innenpolitik von Nikolaus I. war von extremem Konservatismus geprägt. Die geringsten Manifestationen freien Denkens wurden unterdrückt. Er verteidigte die Autokratie mit aller Macht. Das Geheimbüro unter der Leitung von Benckendorff war mit politischen Ermittlungen beschäftigt. Nach der Veröffentlichung der Zensurcharta im Jahr 1826 wurden alle gedruckten Veröffentlichungen mit dem geringsten politischen Unterton verboten. Russland unter Nikolaus 1 ähnelte ziemlich stark dem Land der Ära Arakcheeva.

Die Reformen von Nicholas 1 waren begrenzt. Die Gesetzgebung wurde gestrafft. Unter der Leitung von Speransky Die Veröffentlichung der Gesamtsammlung der Gesetze des Russischen Reiches hat begonnen. Kiselev führte eine Reform der Verwaltung der Staatsbauern durch. Bauern wurde Land zugeteilt, als sie in unbewohnte Gebiete zogen, Erste-Hilfe-Posten wurden in den Dörfern gebaut und Innovationen in der Landtechnik eingeführt. Aber die Einführung von Neuerungen erfolgte mit Gewalt und verursachte scharfe Unzufriedenheit. 1839 - 1843. Es wurde auch eine Finanzreform durchgeführt, die das Verhältnis zwischen dem Silberrubel und den Banknoten festlegte. Aber die Frage der Leibeigenschaft blieb ungelöst.

Die Außenpolitik von Nikolaus 1 verfolgte die gleichen Ziele wie die Innenpolitik. Während der Regierungszeit von Nikolaus I. kämpfte Russland die Revolution nicht nur innerhalb des Landes, sondern auch außerhalb. 1826 - 1828. Infolge des russisch-iranischen Krieges wurde Armenien dem Territorium des Landes angegliedert. Nikolaus 1 verurteilte die revolutionären Prozesse in Europa. 1849 entsandte er Paskevichs Armee, um die ungarische Revolution niederzuschlagen. 1853 trat Russland bei Krim-Krieg. Aber nach den Ergebnissen des Friedens von Paris, der 1856 geschlossen wurde, verlor das Land das Recht, eine Flotte und Festungen am Schwarzen Meer zu haben, und verlor Südmoldau. Das Scheitern untergrub die Gesundheit des Königs. Nikolaus 1 starb am 2. März (18. Februar) 1855 in St. Petersburg, und sein Sohn Alexander 2 bestieg den Thron.

Mikhail Mikhailovich Speransky (1772-1839) - Russische politische und öffentliche Persönlichkeit, Autor zahlreicher theoretischer Arbeiten zu Jurisprudenz und Recht, Gesetzgeber und Reformer. Er arbeitete während der Regierungszeit von Alexander I. und Nikolaus I., war Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften und war der Tutor des Thronfolgers Alexander Nikolaevich. Mit dem Namen Speransky sind große Veränderungen im Russischen Reich und die Idee der ersten Verfassung verbunden.

Kurze Biographie von Speransky

Speransky wurde in der Provinz Wladimir in der Familie eines Kirchenangestellten geboren. Schon in jungen Jahren lernte er lesen und besuchte zusammen mit seinem Großvater Vasily ständig die Kirche und las heilige Bücher.

1780 trat er in das Wladimir-Seminar ein, wo er aufgrund seiner Intelligenz und seines analytischen Denkvermögens sehr bald zu einem der besten Studenten wurde. Nach seinem Abschluss am Seminar setzt Speransky seine Ausbildung fort und wird Student am selben Seminar und dann am Alexander-Newski-Seminar in St. Petersburg. Nach seinem Abschluss an letzterem bleibt Speransky als Lehrer tätig.

1795 begann Speranskys gesellschaftliche und politische Karriere. Er tritt den Posten des Sekretärs von Prinz Kurakin an. Speransky stieg im Dienst schnell auf und erreichte 1801 den Rang eines Realstaatsrates. 1806 traf er Alexander 1 und betrat sehr schnell den Standort des Kaisers. Dank seiner Intelligenz und seines hervorragenden Dienstes wurde Speransky 1810 Staatssekretär - die zweite Person nach dem Souverän. Speransky beginnt eine aktive politische und reformistische Tätigkeit.

In den Jahren 1812-1816 war Speransky wegen der von ihm durchgeführten Reformen, die die Interessen zu vieler Menschen berührten, in Ungnade gefallen. Bereits 1819 wurde er Generalgouverneur von Sibirien und kehrte 1821 nach St. Petersburg zurück.

Nach dem Tod von Alexander 1 und der Thronbesteigung von Nikolaus 1 gewinnt Speransky das Vertrauen der Behörden zurück und erhält den Posten des Erziehers des zukünftigen Zaren Alexander 2. Zu dieser Zeit wurde auch die Higher School of Law gegründet an dem Speransky aktiv gearbeitet hat.

1839 stirbt Speransky an einer Erkältung.

Speranskys politische Reformen

Speransky ist vor allem für seine umfangreichen Reformen bekannt. Er war ein Befürworter der verfassungsmäßigen Ordnung, glaubte aber, dass Russland noch nicht bereit sei, sich von der Monarchie zu verabschieden, so dass es notwendig sei, das politische System schrittweise umzugestalten, das Verwaltungssystem zu ändern und neue Normen und Gesetzgebungsakte einzuführen. Im Auftrag von Alexander I. entwickelte Speransky ein umfangreiches Reformprogramm, das das Land aus der Krise führen und den Staat umgestalten sollte.

Das Programm umfasste:

  • Gleichstellung aller Güter vor dem Gesetz;
  • Reduzierung der Kosten aller Regierungsstellen;
  • Einführung einer strengen Kontrolle über die Verwendung öffentlicher Mittel;
  • Die Gewaltenteilung in Legislative, Exekutive und Judikative, die Veränderung der Aufgaben der Ministerien;
  • Schaffung neuer, fortschrittlicherer Justizbehörden sowie die Schaffung neuer Rechtsvorschriften;
  • Einführung eines neuen Steuersystems und Transformationen in der heimischen Wirtschaft und im Handel.

Im Allgemeinen wollte Speransky ein demokratischeres System mit einem Monarchen an der Spitze schaffen, in dem jeder Mensch, unabhängig von seiner Herkunft, gleiche Rechte hatte und auf den Schutz seiner Rechte vor Gericht zählen konnte. Speransky wollte in Russland einen vollwertigen Rechtsstaat schaffen.

Leider wurden nicht alle von Speransky vorgeschlagenen Reformen umgesetzt. In vielerlei Hinsicht wurde das Scheitern seines Programms durch die Angst von Alexander 1 vor solch großen Veränderungen und die Unzufriedenheit des Adels beeinflusst, die Einfluss auf den König hatte.

Die Ergebnisse von Speranskys Aktivitäten

Obwohl nicht alle Pläne umgesetzt wurden, wurden einige der von Speransky entworfenen Projekte dennoch zum Leben erweckt.

Dank Speransky haben wir Folgendes erreicht:

  • Das Wachstum der Wirtschaft des Landes sowie die Zunahme der wirtschaftlichen Attraktivität des Russischen Reiches in den Augen ausländischer Investoren, die es ermöglichten, einen stärkeren Außenhandel zu schaffen;
  • Modernisierung des öffentlichen Verwaltungssystems. Das Beamtenheer begann für weniger öffentliche Mittel effizienter zu arbeiten;
  • Schaffen Sie eine leistungsstarke Infrastruktur in der heimischen Wirtschaft, die es ihr ermöglicht, sich schneller zu entwickeln und sich effektiver selbst zu regulieren
  • Schaffen Sie ein stärkeres Rechtssystem. Unter der Leitung von Speransky wurde die vollständige Sammlung der Gesetze des Russischen Reiches in 45 Bänden veröffentlicht - ein Dokument, das alle Gesetze und Akte enthält, die seit der Regierungszeit von Alexei Michailowitsch erlassen wurden.

Darüber hinaus war Speransky ein brillanter Jurist und Gesetzgeber, und die theoretischen Prinzipien des Managements, die er während seiner Tätigkeit beschrieb, bildeten die Grundlage des modernen Rechts.

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