Für den Uneingeweihten stellte sich heraus, ehrlich gesagt, unerwartet. Die Entscheidung über meine Ernennung wurde von der Führung des Verteidigungsministeriums und persönlich von Michail Gorbatschow getroffen. Bereits im Oktober 1990 hatte ich ein Gespräch mit Verteidigungsminister Marschall Dmitry Timofeevich Yazov. Er war es, der mir im Frühjahr 1991 anbot, die Western Group of Forces zu leiten. In Moskau bemerkten und schätzten sie offenbar den erfolgreichen Rückzug der von mir geführten Gruppe der Südlichen Streitkräfte.

Aber der Mensch schlägt vor, aber das Schicksal verfügt ... Bereits einen Monat später wurde ich dringend nach Moskau gerufen und befohlen, den Posten des Oberbefehlshabers der Westgruppe der Streitkräfte zu übernehmen. Aber das war nur der Anfang. Damals fand in der Hauptstadt das ordentliche Plenum des Zentralkomitees der KPdSU statt. Plötzlich ein Telefonanruf vom Generalstab: "Der Generalsekretär ruft Sie an!"

Und wie war das Treffen mit dem ersten und letzten Präsidenten der UdSSR und dem Generalsekretär des Zentralkomitees? Besorgt?

Nicht dieses Wort. Schließlich hatten bei weitem nicht viele, selbst in Anbetracht der damaligen Demokratisierung, die Möglichkeit, mit dem Führer der Perestroika zu kommunizieren. Die Audienz fand am selben Tag statt. Während einer Pause zwischen den Sitzungen des Plenums des Zentralkomitees traten Yazov und ich an Gorbatschow heran. Etwas später gesellte sich Nikolai Ivanovich Ryzhkov zu uns.

Der Generalsekretär begann mit einer Frage: "Haben wir uns schon getroffen?" Ich antwortete mit Ja. Gorbatschow ging in seinen Empfehlungen auf die mit dem Truppenabzug aus Deutschland verbundenen wirtschaftlichen und politischen Probleme ein. Er empfahl, Verbindungen zur lokalen und föderalen Führung der BRD herzustellen, und widmete dem Verkauf von Immobilien im Besitz der UdSSR besondere Aufmerksamkeit.

Die Presse nannte oft phantastische Zahlen für den Wert des sowjetischen Eigentums in Deutschland. Wie viel wurde wirklich alles geschätzt?

In einem Gespräch mit mir schlug Gorbatschow vor, dass unsere Immobilien einen Wert von 30 Milliarden Westmark haben. Eine kolossale Zahl! Daran ist jedoch nichts Überraschendes. Die Truppengruppe befand sich in 777 Militärlagern. Sie zählten 36290 Gebäude und Bauwerke. Mehr als einundzwanzigtausend Objekte wurden auf Kosten der Sowjetunion gebaut.

Leider kam es beim Verkauf des gesamten Eigentums der Western Group oft zu Konflikten und manchmal zu Blockaden. Nach einem Dienstabkommen zwischen der UdSSR und der BRD wurde die Durchführung dem deutschen Finanzministerium übertragen. Daher wurde der aktuelle Wert von Immobilien, die Eigentum der UdSSR sind, zu Preisen im Jahr 1990 von einem viel geringeren Betrag bestimmt - etwa zehneinhalb Milliarden Mark. Es ist ganz natürlich, dass die Deutschen nicht an einem gewinnbringenden Verkauf interessiert waren. Moskau hat in der Person von Gorbatschow und Jelzin in dieser Angelegenheit nicht den Willen des Staates gezeigt.

Für die Vereinigung Deutschlands und den Abzug der sowjetischen Truppen waren die Deutschen bereit, zweistellige Milliarden Mark zu zahlen. Aber Gorbatschow begnügte sich mit einem kleinen Betrag.

Mit Staatsvertrag vom 16.12.1992 sind alle unsere Liegenschaften in der Unternehmensgruppe West in das Eigentum der Bundesrepublik Deutschland übergegangen. Es wurde den Deutschen praktisch geschenkt. Diese Entscheidung einiger Führer der Sowjetunion und Russlands gleicht einem Verrat an den Interessen ihres eigenen Volkes, Zehntausender obdachloser Familien von Offizieren und Fähnrichen. Diese Schlussfolgerung wurde sogar von einigen westlichen Medien gezogen.

Gott sei mit ihnen, mit den westlichen Medien. Russische Zeitungen und Zeitschriften schrieben, der Abzug des ZGV glich einem schnellen Flug. Die Amerikaner führten die Verlegung nur einer Division von Europa in die Vereinigten Staaten für fünf bis sieben Jahre durch. Wer ist schuld daran, dass Dutzende unserer Formationen und Einheiten auf freiem Feld gelandet sind?

Die Spitzenführung der Sowjetunion und Gorbatschows engster Zirkel, die eine äußerst kurzsichtige und verantwortungslose Politik betrieben. Michail Sergejewitsch selbst erlangte weltweite Popularität, wurde zum "besten Deutschen", weil er wegen außenpolitischer Dividenden die inneren Probleme des Landes vergaß. Wegen des freundlichen Lächelns eines Westlers auf der Straße und des Spitznamens „Gorby“ winkte er bei vielen Dingen ab.

Boris Jelzin setzte seine Anti-Armee-Politik mit nicht weniger Zynismus fort. Um seinem Freund, dem deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl, zu gefallen, verkürzte er die ohnehin schon undenkbare Frist für den Abzug unserer Truppen um vier Monate. In der Zwischenzeit konzentrierte sich der überwiegende Teil der militärischen Infrastruktur der Sowjetunion auf die Grenzgebiete - in der Ukraine, in Weißrussland und in den baltischen Staaten. So mussten die russischen Divisionen und Regimenter an völlig unerschlossenen Orten eingesetzt werden.

Dieselben Amerikaner zogen ihre Truppen erst ab, nachdem in den Staaten Militärlager für sie errichtet und angemessene Lebensbedingungen geschaffen worden waren. 1992 verließ das 7. Korps Deutschland in seine Heimat, in die USA. Die Yankees kehrten ohne Probleme, guter Laune, glücklich und zufrieden nach Hause zurück.

Während des Abzugs der sowjetischen Truppen aus Deutschland soll der westliche Geheimdienst erfolgreich eine Operation mit dem Codenamen "Giraffe" durchgeführt haben, deren Zweck es war, hochmoderne Waffen zu beschaffen. Ist es ein Bluff?

Ja und nein. Sie haben höchstwahrscheinlich die Operation durchgeführt, aber ich würde nicht so kategorisch über den Erfolg sein.

Die Gruppe der sowjetischen Truppen in Deutschland, die später in Westgruppe der Streitkräfte umbenannt wurde, war schon immer ein Testgelände für die Fähigkeiten der neuesten militärischen Ausrüstung, den Ausbildungsstand des Führungspersonals und des Personals. Die modernsten Muster von Waffen und militärischer Ausrüstung kamen zuerst hierher.

Vor dem Ausbruch der Feindseligkeiten in Afghanistan wurden in den Streitkräften der UdSSR Schlussfolgerungen zu den Eigenschaften von Waffen und militärischer Ausrüstung sowie zu den Möglichkeiten ihres Einsatzes unter extremen Bedingungen hauptsächlich auf der Grundlage von Übungen und Manövern von dort stationierten Formationen und Formationen gezogen Deutschland.

In den Jahren 1990-1994 erschienen in den deutschen Medien regelmäßig "sensationelle" Informationen, dass die Russen links und rechts Waffen und Munition verkauften. Einer der Deutschen pickte nach dieser "Ente", die unserem Soldaten zweitausend Mark für ein Kalaschnikow-Sturmgewehr bot. Dieser "Händler" wurde auf frischer Tat ertappt. Und allein im Jahr 1992 gab es mehr als fünfzig solcher Versuche, Waffen von unseren Soldaten zu kaufen. Keinem von ihnen gelang es. Deshalb erlaube ich mir noch einmal, am Erfolg der Operation Giraffe zu zweifeln. Die Abrechnung von Munition, Waffen und militärischer Ausrüstung in der westlichen Gruppe der Streitkräfte war ordnungsgemäß organisiert.

Speziell für Skeptiker gebe ich folgendes Argument. Für fast ein halbes Jahrhundert Bestehen der GSVG-ZGV wurden nur 68 Kleinwaffen gesucht. Waffen und militärische Ausrüstung wurden zu 100 Prozent nach Russland gebracht.

Unsere Militärstaffeln waren auf dem Heimweg durch das Territorium der Nachbarstaaten, die kürzlich unter dem Warschauer Pakt verbündet waren. Gab es Probleme?

Ich möchte nicht ganze Völker wahllos beschuldigen und abstempeln, aber die neuen "demokratischen" Führer Polens und der Tschechoslowakei haben beschlossen, ihre finanziellen Verhältnisse auf Kosten der aus Deutschland abgezogenen Truppen zu verbessern. Die Führung der polnischen „Solidarność“ forderte zum Beispiel, die Brücken zu reparieren, auf denen sich unsere Staffeln bewegen sollten. Die „Herren“ stellten uns wahrlich versklavende, offensichtlich undurchführbare Zahlungsforderungen. Der Durchgang jeder Achse eines Eisenbahnwagens durch das Land wurde auf viertausend westdeutsche Mark geschätzt. Es ging um mehrere zehn Millionen.

Diese Bedingungen waren für uns nicht akzeptabel. Anscheinend versuchten schon damals die jüngsten Kollegen im Warschauer Pakt, sich Ablässe zu verdienen, indem sie die bevorstehende Erweiterung der NATO nach Osten voraussahen.

Natürlich hatten wir nicht so viel Geld, um den Transport zu bezahlen. Die deutsche Seite stellte nur 1 Milliarde Mark zur Deckung unserer Transportkosten bereit. Es gab nur einen Weg - auf dem Seeweg. Aber ohne die Zustimmung der deutschen Landesbehörden war eine so komplexe Aufgabe nicht zu lösen.

Ehrlich gesagt hatte ich zunächst wenig Vertrauen in die Realität der Idee, eine riesige Gruppe auf dem Seeweg zu versetzen. Und dafür gab es sachliche Gründe. Innerhalb von zwei oder drei Monaten musste das gesamte Entnahmeschema und der Plan überarbeitet werden, was an sich recht problematisch ist.

Aber die deutsche Seite hielt diese Versprechen und leistete volle politische und finanzielle Unterstützung bei der Entsendung unserer Truppen über die Ostsee.

Dann hat man dir in deinem Heimatland nur mit einem „ruhigen freundlichen Wort“ gedacht, es sei denn, du warst faul. Ihnen wurde nichts vorgeworfen: Amtsausübung, Korruption, persönliche Bereicherung. Jetzt ist klar, dass hinter all dem "Puppenspieler" stecken. Hast du jemanden verletzt?

Viele! Ich denke, die Zeit ist noch nicht gekommen, in der man über alles im Klartext reden kann. Obwohl es keine anderen gibt, und diese sind weit weg.

Erstens war es notwendig, das russische Volk von internen Problemen abzulenken. Denken Sie daran, dass es nicht genug Essen gab, die Löhne monatelang nicht gezahlt wurden, dazu die grassierende Kriminalität und all die „Reize“ des aufstrebenden Kapitalismus.

Der Zusammenbruch der Sowjetunion begrub die Hoffnungen von Hunderten Millionen Menschen auf ein stabiles und normales Leben. Und hier erwies sich das berüchtigte Klavier im Gebüsch als sehr nützlich - der Abzug russischer Truppen aus Deutschland. Ein sozusagen aktuelles gesellschaftspolitisches Thema, wenn man über die Mittelmäßigkeit des Kommandos sprechen könnte, über Diebstahl und Korruption, über Deserteure und Monsteroffiziere. Gleichzeitig wurde transparent angedeutet, dass all diese Faulenzer auf dem Nacken des einfachen Volkes saßen. Meiner Meinung nach ein hervorragendes Ventil zum Ablassen von Überdruck im Gelände.

Zweitens habe ich alles in meiner Macht Stehende getan, um zu verhindern, dass skrupellose Geschäftsleute den Truppenabzug in die Finger bekommen. Die Westgruppe war von Hunderten verschiedener Firmen und Betriebe umgeben, deren Eigentümer in Moskau, Bonn und Berlin ansässig waren und keineswegs die letzten Positionen besetzten. Was wir einfach nicht geboten haben. Zum Beispiel, um Lebensmittel, Kohle und andere notwendige materielle Ressourcen zu astronomischen Preisen zu kaufen.

Im Februar 1991 erfuhren wir, dass wir kein Geld aus dem zinslosen 2,5-Milliarden-Darlehen Deutschlands erhalten würden. Ich musste buchstäblich an allem sparen. In der Zwischenzeit gingen Beschwerden über den anstößigen und sturen Burlakov an alle Instanzen. Niemand weiß, was nötig war, um diesem Druck standzuhalten, außer mir und dem Kommando der Western Group of Forces. Solche „Eigenwilligkeit“ wurde mir natürlich nicht verziehen. Aber ich bereue nichts.

Viele hochrangige Militärführer wechseln am Ende ihrer Karriere reibungslos in gut bezahlte Positionen von Beratern, Beratern, Leitern verschiedener Firmen und Stiftungen. Was macht Rentner Burlakov heute?

Wie es sich für einen Rentner gehört, erziehe ich Kinder und Enkelkinder, aber sie sind eher ich. Ich mache Hausarbeit. Ich beschäftige mich nicht mit Politik und dubiosen Handelsgeschäften.

Ehrenamtlich leite ich den Verband der Veteranen der Westlichen Streitkräftegruppe - der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. In Erwartung böswilliger Fragen werde ich sagen, dass wir keine Zollprivilegien nutzen und im Gegensatz zu einigen anderen das Land nicht mit importiertem Alkohol und Zigaretten überfluten. Wir bieten den Veteranen des Militärdienstes und ihren Familien jede mögliche rechtliche und medizinische Hilfe, wir treffen uns mit der jüngeren Generation.

Ich schaue den Leuten direkt in die Augen. Wenn jemand eine solche Arbeit als "warmen Ort" betrachtet, werde ich nicht davon abraten. Die Zeit wird urteilen.

Stimmt es, dass die Deutschen versuchten, unbefugt in unsere Atomarsenale einzudringen?

Ja, war es. 1992 versuchten in Altengrabow drei Offiziere der Bundeswehr, in das Gebiet der Raketenbasis einzudringen. Die Warnrufe der Wache und sogar einen Schuss in die Luft ignorierend, überwand einer von ihnen den Zaun. Unser Soldat eröffnete das Feuer, um zu töten. Infolgedessen wurde ein deutscher Major schwer verwundet und die Übertreter festgenommen. Der deutsche Verteidigungsminister entschuldigte sich dann offiziell bei uns für das Verhalten seiner Untergebenen.

Sie sagen, dass unsere westlichen Partner schockiert waren, als sie sich endlich in ... leeren Lagern für Atomwaffen befanden? Sie hatten so gehofft, mit ihrem Inhalt vertraut zu werden!

Ich werde nicht prahlen, aber sie waren nicht in der Lage, Zeit und Ort der Evakuierung von Atomwaffen zu berechnen. Gemeinsam mit den Sonderdiensten haben wir eine Mehrwegkombination geplant und erfolgreich umgesetzt. Gleichzeitig wurde eine gezielte Desinformation durchgeführt und eine Reihe von ablenkenden Aktionen durchgeführt ...

Seit Anfang der 1990er Jahre werden die westlichen Medien nicht müde, über die sogenannte "Russische Mafia" zu schreien. Sie hat ihren Landsleuten in Uniform keine Probleme bereitet?

Im Juli 1992 hätte der Raub des Jahrhunderts stattfinden können. Die Publicity wäre kolossal und die Folgen unvorhersehbar. Auf dem Transportweg mit fünfzehn Millionen D-Mark lauerten tschetschenische kriminelle Elemente, die bereits in Europa angesiedelt waren, auf. Sie haben alles berechnet: Verkehrswege, Abfahrtszeit, Sicherheitskräfte und vieles mehr. Sie haben eines nicht berücksichtigt - die Professionalität des russischen Militärs und der Spezialisten der Spezialeinheit der brandenburgischen Kriminalpolizei. Dank koordiniertem und promptem Handeln scheiterte der Raub.

Aber das hielt die Mafia nicht auf. Der ZGV-Safe war ein schmerzhaft leckerer Bissen. Die Bande erhielt Verstärkung aus Tschetschenien. Hochkarätige „Spezialisten“ für Raub und Raub sind nach Deutschland gekommen. Im Januar 1993 wiederholten die Kriminellen den Raubversuch. Doch Führung und Spionageabwehr erhielten rechtzeitig die nötigen Informationen... Übrigens operierten zu dieser Zeit mehr als ein Dutzend ethnischer Banditengruppen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Wir haben gemerkt, dass es einfach unmöglich ist, alles vorherzusehen. Und das Geld wurde per Flugzeug geliefert.

Leider haben sich heute Expertenprognosen bestätigt, dass mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion die organisierte Kriminalität nach Westeuropa stürmen wird.

Zehn Jahre seit dem Abzug der Westlichen Streitkräftegruppe sind eher ein trauriges Datum als ein fröhlicher Feiertag. Wer waren wir in Europa – Besatzer, wie manche sagen, oder Befreier?

In den 49 Jahren, in denen unsere Truppen in Deutschland sind, haben wir niemanden erschreckt, aber wir haben auch niemanden gefürchtet. Als mächtigste Gruppierung der sowjetischen Streitkräfte erfüllte die GSVG-ZGV gewissenhaft ihre historische Mission, Frieden und Stabilität in Europa zu gewährleisten. Noch ist unbekannt, wie sich die Weltstruktur der Nachkriegszeit entwickelt hätte, wenn es keine sowjetischen Truppen in Deutschland, der Tschechoslowakei, Ungarn und Polen gegeben hätte.

Einer der Militärjournalisten, der dieses Thema berührte, bemerkte treffend:
Im ZGV standen alle zur Auswahl
Und die Befehle der Väter wurden heilig geehrt,
Wenn wir noch da wären
Es ist nicht bekannt, wo die NATO sein würde!

Ich denke, in diesen Worten steckt viel Wahrheit. Russische Soldaten und Offiziere, die in der Western Group of Forces gedient haben, verdienen nur den Respekt und die Dankbarkeit ihrer Nachkommen. Ich bin mir sicher, dass Mrs. History nach kurzer Zeit alles an seinen Platz räumen und jeden nach seinem Verdienst belohnen wird.

Die Kapitulation Nazideutschlands erfolgte um 01:01 Uhr am 9. Mai 1945 Moskauer Zeit oder um 23:01 Uhr am 8. Mai MEZ. Drei Wochen später, am 29. Mai, wurde eine Direktive zur Umbenennung der sowjetischen Front in Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland erlassen. Die Sowjetarmee, die in den letzten Kriegsmonaten unter schweren Verlusten Berlin erreichte, blieb fast ein halbes Jahrhundert in Ostdeutschland. Der endgültige Abzug der russischen Truppen aus Deutschland erfolgte am 31. August 1994.

Mein Vater war einer der sowjetischen Wehrpflichtigen, die nach Deutschland geschickt wurden (1978-1980, Bad Freienwalde, Ostdeutschland). In diesem Beitrag zeige ich einige Fotos von seinem Dienst und erzähle Ihnen allgemeine Fakten über die sowjetischen Truppen in Deutschland.

Potsdam

Zunächst hieß die Einheit GSOVG - Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (1945-1954). Der Leiter der GSOVG war zugleich Leiter der sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland (SVAG) – das heißt, er hatte volle Macht auf dem von der Sowjetunion besetzten Gebiet Deutschlands. Der erste Oberbefehlshaber der GSOVG war der Marschall der Sowjetunion G. K. Zhukov. Nach der Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 nahm der Leiter der GSOVG als Vorsitzender der Sowjetischen Kontrollkommission in Deutschland noch einige Jahre Kontrollfunktionen im neuen Staat wahr.

Potsdam

Das Hauptquartier der sowjetischen Truppen in Deutschland befand sich seit 1946 in Wünsdorf - wo während des nationalsozialistischen Deutschlands das Oberkommando der Bodentruppen der Wehrmacht stationiert war. Aufgrund der Besonderheiten der Stadt war das Gebiet von Wünsdorf für normale Bürger der DDR gesperrt. Neben 2.700 deutschen Einwohnern lebten 50.000 bis 60.000 sowjetische Militärangehörige und ihre Familienangehörigen in der Stadt.

Bad Freienwalde

Etwa eine halbe Million Sowjetbürger lebten dauerhaft in Ostdeutschland. Die GSVG - eine Gruppe sowjetischer Truppen in Deutschland (1954-1989) - hatte ihre eigenen Fabriken, russische Schulen, Sanatorien, Geschäfte, Offiziershäuser und andere Infrastruktur. Für Verbrechen, die in der Strafgesetzgebung der UdSSR vorgesehen sind, wurden Sowjetbürger nach sowjetischem Recht in Sonderanstalten vor Gericht gestellt. Über ein sowjetisches Untersuchungsgefängnis in Potsdam habe ich bereits geschrieben.

Chernyakhovsk (ehemals Insterburg), Bildungseinheit (rechts mein Vater)

Die GSVG war eine Art Staat im Staat. Seine Hauptaufgabe bestand darin, die Westgrenzen der UdSSR vor möglichen Bedrohungen zu schützen. Im Kontext des Kalten Krieges war die GSVG die fortschrittlichste Einheit der sowjetischen Armee, daher war sie mit modernster Ausrüstung und Waffen (einschließlich Atomwaffen) ausgestattet. Im Falle eines militärischen Konflikts mit NATO-Mitgliedsländern musste die Truppengruppe an der Grenzlinie bleiben, bis die Streitkräfte der UdSSR und ihrer Verbündeten vollständig mobilisiert waren.

Potsdam

Der Konzern besaß 777 Militärcamps in der gesamten DDR – mehr als 36.000 Gebäude standen in der Bilanz. 21.000 Objekte wurden mit dem Geld der UdSSR gebaut. In vielen Fällen wurden Kasernen und andere Räumlichkeiten, die einst der Wehrmacht gehörten, jedoch auch zur Unterbringung sowjetischer Truppen genutzt.

Potsdam

Wehrpflichtige Soldaten erhielten Geldzuwendungen in DDR-Briefmarken, daher galt der Dienst in der GSVG als prestigeträchtig. Mein Vater erinnert sich, wie er mit dem gesparten Geld die letzten Tage seines Aufenthaltes in Deutschland verbracht hat, bevor er nach Hause ging. Unter den Ankäufen befanden sich zum Beispiel Jeans, die damals selten waren. Insgesamt haben achteinhalb Millionen Bürger der UdSSR während der gesamten Zeit ihres Bestehens in der Gruppe gedient.

Bad Freienwalde

1989 erfolgte eine erneute Umbenennung der Gruppe - fortan hieß sie Streitkräftegruppe West (ZGV). Nach der Vereinigung der BRD und der DDR wurde der Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland unvermeidlich. Aufgrund des Umfangs und der Komplexität der Operation dauerte der Abzug der Truppen bis zum 31. August 1994. Eine riesige Menge an Ausrüstung und Waffen wurde herausgenommen. Mehr als eine halbe Million Menschen kehrten in das damals zerfallene Gebiet der Sowjetunion zurück. Im Treptower Park in Berlin fand zu Ehren des Abzugs der russischen Truppen eine Abschiedsparade unter Beteiligung des russischen Präsidenten Boris Jelzin und des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl statt.

Potsdam

Am 31. August jährt sich zum 15. Mal der feierliche Abzug der russischen Truppen aus dem Gebiet der ehemaligen DDR in Berlin. 500.000 Soldaten und 12.000 Panzer kehrten aus Deutschland nach Russland zurück.

Die Westliche Streitkräftegruppe (ZGV) ist ein operativ-strategischer Territorialverband der Streitkräfte (AF) der Russischen Föderation, der vorübergehend in Deutschland stationiert ist. Bis März 1992 war es Teil der Streitkräfte der UdSSR.

Die Entstehungsgeschichte der Westlichen Streitkräftegruppe ist mit der Umsetzung der politischen und wirtschaftlichen Grundsätze der von den Alliierten entwickelten Nachkriegsstruktur Deutschlands verbunden, deren Territorium nach dem Ende des 2. gemäß der deutschen Niederlagenerklärung in 4 Besatzungszonen aufgeteilt: sowjetische, amerikanische, britische und französische. Zur Umsetzung des Besatzungsregimes in der Sowjetzone wurde ein Teil der Truppen der 1. und 2. Weißrussischen und 1. Ukrainischen Front im Juni 1945 zur Gruppe der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (GSOVG) zusammengeschlossen. Marschall der Sowjetunion Georgij Schukow wurde durch Erlass des Ministerrates der UdSSR vom 6. Juni 1945 zum Oberbefehlshaber der GSOVG und gleichzeitig zum Oberbefehlshaber der sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland ernannt . Die Feldverwaltung der Gruppe, die auf der Grundlage der Feldverwaltung der 1. Weißrussischen Front am 14. Juni 1945 gebildet wurde, befand sich in der Stadt Potsdam (später in Wünsdorf).

In den ersten Nachkriegsjahren waren die Truppen der Gruppe am Grenzschutz der sowjetischen Besatzungszone beteiligt und nahmen an der Durchführung von Maßnahmen der sowjetischen Militärverwaltung teil, die darauf abzielten, die notwendigen Voraussetzungen für die Beseitigung der Folgen zu schaffen des faschistischen Regimes und der Militarisierung in Deutschland.

Nach der Gründung der DDR (1949) wurde die GSOVG gemäß Weisung des Generalstabs vom 26. März 1954 in Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSVG) umbenannt. Mit dem Vertrag über die Beziehungen zwischen der UdSSR und der DDR (1955) und dem Abkommen über den vorübergehenden Aufenthalt sowjetischer Truppen auf dem Gebiet der DDR (1957) wurde der Schutz der Staatsgrenze auf die Grenztruppen der DDR übertragen, und die Gruppe behielt das Recht, den Durchgang amerikanischer, britischer und französischer Truppen nach Westberlin und andere Kontrollfunktionen zu kontrollieren, die auf der Potsdamer Konferenz 1945 festgelegt wurden. Das Abkommen definierte auch den rechtlichen Status des sowjetischen Militärpersonals, seiner Familienangehörigen, Arbeiter und Angestellten der sowjetischen Armee, enthielt Bestimmungen über die Nichteinmischung sowjetischer Truppen in die inneren Angelegenheiten der DDR, über die Koordinierung mit den staatlichen Stellen der DDR DDR die Zahl der sowjetischen Truppen, deren Einsatz, Übungsgebiete usw.

In den 1970-1980er Jahren war die GSVG die schlagkräftigste und kampfbereite operativ-strategische Formation der sowjetischen Streitkräfte, die die Hauptaufgaben in den Operationen der gemeinsamen Streitkräfte der Mitgliedsstaaten des Warschauer Pakts in den USA lösen sollte Europäisches Einsatzgebiet. Die GSVG umfasste mehrere kombinierte Waffen- und Panzerarmeen, eine Luftarmee, Formationen und Einheiten militärischer Zweige, Spezialeinheiten und Rücken. Die Truppen waren voll ausgerüstet und mit modernsten Waffen ausgestattet. Sie zählten mehr als 1,5 Millionen Menschen und 111.000 Waffen und militärische Ausrüstung, darunter über 4.000 Panzer, etwa 8.000 gepanzerte Kampffahrzeuge, 3,6.000 Artilleriegeschütze, 1,3.000 Flugzeuge und Hubschrauber, 100.000 Einheiten anderer Ausrüstung. Unter den Formationen und Einheiten waren 139 Wachen, 127 hatten Ehrentitel, 214 wurden mit Orden ausgezeichnet. 1171 Helden der Sowjetunion dienten in verschiedenen Jahren in der Gruppe, 26 Personen wurde dieser Titel zweimal verliehen und Georgy Zhukov und Ivan Kozhedub - dreimal.

Im Juni 1989 wurde die GSVG in ZGV umbenannt.

(Military Encyclopedia. Vorsitzender der Hauptredaktionskommission S. B. Ivanov. Military Publishing. Moskau. In 8 Bänden - 2004. ISBN 5 - 203 01875 - 8)

Am 12. September 1990 unterzeichneten Bundeskanzler Helmut Kohl und der sowjetische Präsident Michail Gorbatschow ein Abkommen, das den Aufenthalt und Abzug der Truppen regelt. Der Vertrag sah vor, dass alle auf deutschem Hoheitsgebiet stationierten sowjetischen Truppen dieses von Ende 1990 bis 1994 verlassen sollten.

Nach dem Zusammenbruch der UdSSR fiel die Westliche Gruppe der Streitkräfte durch den Erlass des Präsidenten der RSFSR vom 4. März 1992 unter die Gerichtsbarkeit der Russischen Föderation, die die Verpflichtungen für den weiteren Truppenabzug übernahm, der am abgeschlossen wurde 31. August 1994.

Das historische Ereignis wurde mit einer Abschiedsparade vor dem Denkmal des sowjetischen Befreiersoldaten im Treptower Park in Berlin, an der der russische Präsident Boris Jelzin und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl teilnahmen, und am Abend mit einem festlichen Konzert mit russischer und deutscher Sprache gefeiert Künstler fanden im Lustgardem Park statt.

Mehr als 3.000 Zuschauer versammelten sich zur feierlichen Zeremonie im Treptower Park. Der russische Präsident Boris Jelzin, der Gastgeber der letzten Parade russischer Truppen auf deutschem Boden war, zeigte sich zuversichtlich, dass dieser Tag in die Geschichte „sowohl Russlands als auch Deutschlands und ganz Europas“ eingehen werde. In seiner Rede betonte er die Rolle der UdSSR bei der Niederlage des NS-Regimes und konzentrierte sich in Erinnerung an die gefallenen sowjetischen Soldaten auf die Zukunft der russisch-deutschen Beziehungen. Jelzin äußerte sich zuversichtlich, dass ihr Übergang zu einer neuen Qualität jetzt möglich ist, und das gegenseitige Vertrauen und Verständnis, das im Prozess des Abzugs der Westlichen Gruppe der Streitkräfte erreicht wurde, ist der wichtigste Beitrag zu ihrer Entwicklung.

Auf Anordnung des Verteidigungsministers der Russischen Föderation vom 5. September 1994 wurde die Westliche Gruppe der Streitkräfte zum 1. September 1994 abgeschafft.

(Military Encyclopedia. Vorsitzender der Hauptredaktionskommission S. B. Ivanov. Military Publishing. Moskau. In 8 Bänden - 2004. ISBN 5 - 203 01875 - 8)

Das Material wurde auf der Grundlage von Informationen aus offenen Quellen erstellt

Vor etwa 25 Jahren hörte ohne einen einzigen Schuss die DDR auf zu existieren. Die in der DDR stationierte Gruppe der sowjetischen Truppen in Deutschland (GSVG) war auf jede Situation vorbereitet, auch unter Berücksichtigung des Atomangriffs des Feindes. Aber die UdSSR verlor den Kalten Krieg, was zum demütigenden Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland führte.

die Nachkriegszeit

Ungefähr einen Monat nach dem Sieg der UdSSR über Deutschland im Zweiten Weltkrieg beschloss das Oberkommando der UdSSR, ein Kontingent von Besatzungstruppen in Deutschland aufzustellen, dessen Kommandeur der Kriegsheld Marschall Georgi Zhukov war. Dies geschah am 9. Juli 1945. Die Zahl der zunächst stationierten sowjetischen Soldaten betrug 1,5 Millionen.

Die Mission in Deutschland der sowjetischen Truppen, deren Hauptquartier sich in der Stadt Potsdam bei Berlin befand, bestand darin, die Verwaltung der deutschen Besatzungszone sowie die Wiederherstellung eines friedlichen Lebens für die Bürger darin sicherzustellen. Gleichzeitig glaubte das Kommando der UdSSR nicht, dass diese Truppen noch lange in Deutschland sein würden. Darüber hinaus konzentrierte sich die Politik der UdSSR in der Nachkriegszeit auf die Vereinigung Deutschlands, da nach der Zerstörung der regierenden faschistischen Partei in diesem Land die Kommunisten und Sozialisten zu den wichtigsten politischen Kräften wurden. So betrachtete die Sowjetunion Deutschland als potentiellen starken Verbündeten im Zentrum Europas.

Die GSVG wurde am 26. März 1954 gegründet, dieses Datum gilt als Ende der Besetzung Deutschlands durch sowjetische Truppen. Zwischen 1957 und 1958 waren etwa 70.000 sowjetische Soldaten auf dem Gebiet der DDR stationiert.

Diese Truppengruppe wurde geschaffen, um die Umsetzung der Beschlüsse der Potsdamer Konferenz sowie die Sicherung der Westgrenze zu gewährleisten. Außerdem unterzeichnete die DDR am 20. September 1955 ein Abkommen mit der UdSSR und wurde eines der Länder des Warschauer Paktes. 1957 wurde ein neuer Pakt zwischen der DDR und der DDR unterzeichnet, in dem Zahl und Standort der sowjetischen Truppen in Deutschland festgelegt wurden. Danach hatten sowjetische Truppen kein Recht, sich in die inneren Angelegenheiten der DDR einzumischen.

1963 hatte die GSVG etwa 386.000 Soldaten, davon gehörten 46.000 der Luftwaffe an. Zur Bewaffnung der GSVG gehörten:

• 7500 Panzer;
• 100 taktische Raketen;
• 484 selbstfahrende Militäranlagen;
• 146 Bomber;
• 101 Aufklärungsflugzeuge;
• 80 Hubschrauber.

1968 beteiligten sich deutsch-sowjetische Truppen an der Niederschlagung des Aufstands in Prag. In den späten 70er und frühen 80er Jahren wurde das sowjetische Militärkontingent in Deutschland reduziert. So wurden 1.000 Panzer und andere Militärfahrzeuge und etwa 20.000 Soldaten aus dem Gebiet der DDR abgezogen. Während der Perestroika in der UdSSR hatte die GSVG entsprechend ihrer Struktur und Bewaffnung einen defensiven Charakter. 1989 wurde die Zahl der gepanzerten sowjetischen Fahrzeuge auf dem Gebiet der DDR erheblich reduziert.

In den späten 1980er Jahren stand Michail Gorbatschow (Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU) an der Spitze der UdSSR. 1989 beschloss er den einseitigen Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland. Die militärische Macht der GSVG wurde stark geschwächt, da 8 Bataillone Soldaten und 4 Panzerdivisionen sofort aufgelöst wurden. Zu beachten ist, dass die Zahl der GSVG seit dem Gründungsjahr in der DDR stetig zurückgegangen ist, jedoch 1989 ein größerer Truppenabzug begann. Um die Frage zu beantworten, wann der Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland begann, sollte es daher 1989 heißen.

Am 2. September 1990 unterzeichneten die Außenminister der BRD, Großbritanniens, der DDR, der USA, der UdSSR und Frankreichs ein Abkommen über das Schicksal Deutschlands, das in der Praxis bedeutete, dass die Grenzen der BRD erweitert würden und die DDR komplett.

Es ist interessant festzustellen, dass die Vereinigten Staaten nicht planten, ihre Truppen aus dem Gebiet der BRD abzuziehen, während die UdSSR sich bereit erklärte, vor 1994 einen vollständigen Abzug der sowjetischen und russischen Truppen aus Ostdeutschland durchzuführen. diese Bezeichnung ersetzte die bisherige GSVG) zum Zeitpunkt des Austritts enthalten:

• 546.200 Soldaten;
• 115.000 Einheiten militärischer Ausrüstung;
• 667.000 Tonnen Munition;
• 36.290 Gebäude und Strukturen in 777 Militärlagern.

Der Abzug einer so großen Zahl von Truppen bedeutete für die UdSSR einen beschämenden Rückzug ins Nirgendwo.

Truppenabzug

1991 kündigte Michail Gorbatschow den Abzug von 4 Divisionen gepanzerter Fahrzeuge, die die Luftwaffe angreifen, sowie von nuklearen Kurzstreckenraketen aus Deutschland an. Ab diesem Datum wurde der Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland zum umfangreichsten Transfer militärischer Streitkräfte in der Geschichte der Menschheit. Trotz der enormen Schwierigkeiten beim Transfer einer solchen Menge an militärischer und militärischer Ausrüstung aus der DDR in die UdSSR wurden die Abzugsfristen nicht verletzt und der Plan bis August 1994 abgeschlossen. Die Bundesregierung sagte zu, 15 Millionen DM für die Kosten des Truppenabzugs bereitzustellen.

Der Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland erfolgte hauptsächlich auf dem Seeweg, insbesondere über die Häfen der deutschen Stadt Rostock und der Insel Rügen, sowie auf der Schiene durch Polen.

Probleme beim Truppenabzug

Eines der Hauptprobleme in den Jahren des Abzugs der sowjetischen Truppen aus Deutschland war die Wohnungsfrage. Ursprünglich war geplant, Truppen abzuziehen, da für sie in der Heimat Unterkünfte gebaut wurden. Laut Matvey Burlakov, dem letzten Oberbefehlshaber der Westlichen Gruppe der Streitkräfte, "hat die Regierung des Landes nicht an eine eigene Armee gedacht". Darüber hinaus sprach sich der damalige Präsident Russlands, Boris Jelzin, um den Anforderungen der westlichen Behörden gerecht zu werden, für eine Verkürzung der Widerrufsfrist um 4 Monate aus.

Von den versprochenen 15 Millionen Mark für den Bau von Soldatenunterkünften zahlte Deutschland nur 8 Millionen, so dass nur 45.000 Häuser für sowjetische Soldaten in der Ukraine und in Weißrussland gebaut wurden. Mehr als 170.000 sowjetische Offiziere und 160.000 Soldaten wurden obdachlos.

Der Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland war für viele tausend Soldaten auch eine persönliche Katastrophe. Ihre Frauen und Kinder wurden in die Häuser ihrer Eltern geschickt, viele Soldaten blieben, um in Zelten und Zelten zu leben. Die meisten Familien konnten sich nie wieder vereinen.

Ein weiteres wichtiges Thema war die Entschädigung der UdSSR für das auf deutschem Gebiet hinterlassene Eigentum. Der Gesamtwert dieser Immobilie wurde damals auf 28 Milliarden Dollar geschätzt. Nur 385 Millionen Dollar wurden an Russland als Entschädigung gezahlt.

Die meisten sowjetischen Militäreinheiten wurden nach ihrem Abzug aus Deutschland aufgelöst. Viele Deutsche sympathisierten mit den sowjetischen Soldaten, weil sie verstanden, dass es in ihrer Heimat nicht einmal eine Unterkunft für sie gab. Der berühmte Historiker Werner Borchert sagte, sowjetische Soldaten seien Freunde vieler Deutscher.

Viele Ostdeutsche hatten gute Beziehungen zu den sowjetischen Soldaten, da sie sich seit mehreren Jahrzehnten auf deutschem Gebiet aufhielten. Beim Abzug der sowjetischen Truppen verabschiedete das deutsche Volk die Soldaten mit Kundgebungen und Blumen.

Abschluss des Truppenabzugs

Die russischen Bodentruppen verließen am 25. Juni 1994 deutschen Boden. Austrittsfeiern fanden am 11. Juni 1994 in der Stadt Wünsdorf und am 31. August 1994 im Treptower Park statt. Das letzte Datum gilt als offizielles Datum, an dem der Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland abgeschlossen wurde. An der feierlichen Zeremonie im Treptower Park nahmen der (deutsche Bundeskanzler) und der russische Präsident Boris Jelzin teil. Matvey Burlakov - Oberbefehlshaber der Westgruppe der Streitkräfte verließ Deutschland am 1. September 1994 mit dem Flugzeug.

Über den Abzug der sowjetischen Truppen aus Österreich und seine Folgen.
....Hier wäre es sehr angebracht, noch eine Tat Chruschtschows zu erwähnen, die heute schon wenig bekannt ist. Nikita Sergejewitsch selbst sagte dazu: „Aber ich bin der Überzeugung, dass es nicht länger möglich ist, sich auf das Reden und Ziehen in dieser Frage zu beschränken, dass die Abnormität beseitigt werden sollte, indem dringend ein Friedensvertrag mit Österreich unterzeichnet und unsere Truppen abgezogen werden dort. Also ihre Hände zu lösen, um mit voller Stimme gegen die US-Militärbasen zu propagieren, die ihre Truppen über verschiedene Kontinente und Länder verstreuten und eine aggressive Gendarmeriepolitik gegen Länder verfolgten, die in ihrem Einflussbereich lagen, und an ihrem festhielten Territorien und Militärbasen. Um mit lauter Stimme zu sprechen, um die Öffentlichkeit der ganzen Welt zu organisieren, um gegen solche Befehle zu kämpfen, mussten wir selbst unsere Truppen aus fremden Gebieten zurückziehen. Die erste Frage stellte sich nach Österreich. Es wird darum gehen, wie Chruschtschow unsere Truppen ohne Not unerwartet aus Österreich abgezogen hat. Wie Sie sehen, war der Vorwand weit hergeholt: Die Sowjetunion musste ihre Truppen aus Österreich abziehen, um leichter gegen die Präsenz amerikanischer Stützpunkte in vielen Teilen der Welt propagieren zu können. Hier, sagen sie, haben wir keine Militärstützpunkte auf fremdem Territorium, was bedeutet, dass die Amerikaner ihre Militärstützpunkte auch zurückziehen sollten.
Mehr als ein halbes Jahrhundert ist vergangen, es ist Zeit Bilanz zu ziehen. Wie viele amerikanische Stützpunkte wurden nach unserer Kritik von den Amerikanern liquidiert? Keiner. Die Gründe für Chruschtschows Aktionen sind also völlig andere - die systematische, schrittweise Übergabe der geopolitischen Positionen Russlands - der UdSSR. Was ist Österreich aus geopolitischer Sicht? Damals war es ein Land mit etwa 7 Millionen Einwohnern und einer sehr wichtigen Lage in Mitteleuropa. Es grenzt an Deutschland, die Schweiz, Italien und andere Länder. 1938 wurde Österreich infolge des Anschlusses an das Dritte Reich angeschlossen und wurde dessen östliches Land Ostmark. Zehntausende österreichische Soldaten haben an der deutschen Ostfront gegen die Sowjetunion gekämpft und auf unserem Territorium nicht weniger Gräueltaten begangen als die Deutschen. Im Frühjahr 1945 starben mehr als 26.000 sowjetische Soldaten während der Kämpfe um die Befreiung Österreichs. Dies war jedoch nicht die gesamte Zahlung für das Recht Russlands - der UdSSR, Militärbasen zu haben, und für ihre Präsenz im Zentrum Europas. Im Österreichischen

1 Chruschtschow N. S. Zeit. Personen. Macht: Erinnerungen. In 4 Büchern. - M.: Moskauer Nachrichten, 1999.Kn. 4.C. 281.
die Asche von mehr als 60.000 sowjetischen Kriegsgefangenen und gewaltsam vertriebenen Zivilisten, die in Konzentrationslagern auf dem Territorium Österreichs starben, ruht auf der Erde.
Nach der Kapitulation wurde das Staatsgebiet Österreichs innerhalb der Grenzen von 1938 ebenso wie das Staatsgebiet Deutschlands unter den vier Siegermächten in Besatzungszonen aufgeteilt. Zunächst befanden sich nur die sowjetischen Befreiungstruppen in Wien, doch auf der Potsdamer Konferenz einigten sich die Alliierten auf die Teilung der österreichischen Hauptstadt in vier Besatzungszonen. Alle vom österreichischen Parlament verabschiedeten Gesetze mussten, bevor sie von der Bundesregierung offiziell veröffentlicht wurden, von der von den siegreichen Ländern eingesetzten Alliiertenkommission genehmigt werden. Dieser Zustand dauerte zehn Jahre. Und plötzlich wurde im März 1955 auf Anweisung von N. S. Chruschtschow eine österreichische Regierungsdelegation unerwartet nach Moskau eingeladen, um einen Staatsvertrag vorzubereiten, der die Unabhängigkeit und volle Souveränität Österreichs wiederherstellen sollte. Die UdSSR hat durch diesen Schritt nichts gewonnen, aber bereits am 15. Mai 1955 wurde dieses Dokument in Wien unterzeichnet und trat am 27. Juli 1955 in Kraft. Gemäß den getroffenen Vereinbarungen mussten die Truppen aller Siegerstaaten Österreich innerhalb von nur 90 Tagen verlassen Am 19. Oktober 1955 war der Abzug der sowjetischen Truppen aus Österreich vollzogen1.
Hinter den schönen Worten vom Abzug „aller Truppen“ verbarg sich die Essenz: Für die Sowjetunion war es ungleich wichtiger als für alle anderen, im Zentrum Europas zu bleiben. Es war unsere Armee, die nach Europa kam, die Nazis aus unserer Heimat verjagte und in Form eines Blocks sozialistischer Staaten eine Barriere gegen neue Aggressionen errichtete.Da wir in Österreich waren, hatten wir einen mächtigen Einfluss auf die europäische Politik. Und vor allem ist das Aufgeben Ihrer Positionen in jedem Spiel ein Zeichen von Schwäche oder

1 „Insgesamt haben die in Österreich stationierten sowjetischen Truppen 38.803 Militärangehörige und 2.671 Arbeiter und Angestellte“ (Note von G. K. Schukow an das Zentralkomitee der KPdSU über den Abzug der sowjetischen Truppen aus Österreich vom 6. Juni 1955, AP RF.F 3. Inv. 64. D. 21. Ll. 11–14).
Unsinn. Der Abzug der sowjetischen Truppen aus Österreich, der 1955 auf Anweisung von N. S. Chruschtschow durchgeführt wurde, hat den geopolitischen Interessen der Sowjetunion großen Schaden zugefügt und das Kräfteverhältnis in Mitteleuropa erheblich zu Gunsten unseres Landes verändert. Die transparent gewordene österreichisch-ungarische Grenze ermöglichte den ehemaligen Faschisten von Miklós Horthy die Rückkehr nach Ungarn, die nun für den amerikanischen und britischen Geheimdienst arbeiteten. Das Ergebnis war eine bewaffnete Rebellion in Ungarn im Herbst 1956, zu deren Unterdrückung die UdSSR Truppen einsetzen musste

1 Dies waren keine friedlichen Demonstranten, sondern bewaffnete Kämpfer, die vor gerade einmal 11 Jahren im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben. Repressalien gegen Kommunisten und Angehörige der ungarischen Sonderdienste. Tatsächliche Lynchmorde auf den Straßen von Budapest. Das Ausmaß der "friedlichen Demonstrationen" in Ungarn 1956 und ihr Szenario werden im Vergleich zu den Ereignissen in Syrien verständlich sein. Dort begannen auch Demonstrationen, und dann hatten die „Demonstranten“ aus dem Nichts Scharfschützengewehre, Granatwerfer und Maschinengewehre.
Einige Einheiten der regulären Armee Ungarns gingen auf die Seite der Rebellen über. Der Umfang der Kämpfe, in denen russische Soldaten ihre geopolitischen Interessen verteidigten und ihr Leben ließen, wird die folgende Tatsache unterstreichen: „... Tausende (die genaue Zahl ist bis heute unbekannt) sowjetischer Soldaten wurden mit Orden und Medaillen ausgezeichnet, und 26 wurden verliehen den Titel des Helden der Sowjetunion Yuza, 14 von ihnen - posthum. Durch einen separaten, aber offenen Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 1. Dezember 1956 wurde Marschall Schukow der Titel eines Helden der Sowjetunion (viermal) verliehen. Während 12 Tagen aktiver Feindseligkeiten verlor unsere Armee infolge der Aktionen "friedlicher und unbewaffneter Demonstranten": 705 Menschen, darunter 22 - Vermisste; 26 Panzer, 3 selbstfahrende Geschütze, 10 gepanzerte Personentransporter, 4 Katyushas, ​​​​38 Fahrzeuge, 9 Flugabwehrgeschütze (76 mm und 85 mm), vier 85-mm-Divisionskanonen D-44, neun 122-mm-Haubitzen (siehe Foto): Smolyannikov S. Ungarn 1956. Der blutige Herbst von Budapest anlässlich des 55. Jahrestages der Ereignisse, die den offiziellen Namen „Liquidation des ungarischen Aufstands“ erhielten //).
2 Aber Österreich-Ungarn hieß bis 1918 ein gemeinsames Land mehrerer Völker in der Mitte Europas.
Idiot (Verräter) Chruschtschow - Sie müssen an allen Fronten Druck ausüben.1 Deshalb gab es unter Stalin, der in der Außenpolitik keine dummen Dinge tat, nirgendwo Aufstände. Die Kapitulation Ungarns bedeutete damals auch, ähnliche Reden von „zur Verzweiflung getriebenen“ Agenten der CIA und des MI-6, ehemaligen Nazis, die Versprechungen und Geld erhielten, sowie von einfach durch Propaganda getäuschten Menschen in allen anderen Ländern, die in die Zone eindrangen, zu erhalten Einfluss der UdSSR. Vergiss nicht: Der kolossale Krieg endete vor etwas mehr als zehn Jahren, jeder, der gegen Russland gekämpft hat, war am Leben und voller Kraft ...
Und noch eine wichtige Tatsache. Unsere Armee hat Österreich nicht verlassen, sondern ist von dort fast geflohen. Die dreimonatige Frist für den Truppenabzug wurde durch keine Umstände bestimmt, es gab keine Eile, außerdem war es nicht erforderlich, Truppen abzuziehen.

1 Es ist notwendig zu verstehen, dass geopolitische Konkurrenten immer JEDEN Grund nutzen, um die Situation zu erschüttern. Und der Tod Stalins, seine Dämonisierung durch Chruschtschow, die Beleidigung des Andenkens des Führers - das ist auch ein GRUND, um die Spannungen innerhalb der UdSSR zu steigern. Nur nicht gegen, sondern für Stalin. Ein gutes Beispiel sind die Unruhen und Unruhen, die im selben Jahr 1956 in Tiflis stattfanden. Stalin starb am 5. März 1953, und am 25. Februar 1956 hielt N. S. Chruschtschow bei der Morgenversammlung einen geschlossenen Bericht „Über den Personenkult und seine Folgen“. Sie können diesen Bericht leicht im Internet finden und Sie können selbst sehen, wie falsch er ist. Achtung: Der Bericht ist GEHEIM und GESCHLOSSEN, und in einer Woche in der Hauptstadt Georgiens werden die Demonstranten seinen Inhalt kennen und empört sein. Zunächst gingen die Menschen auf die Straße, ohne dass der Todestag Stalins in den Zeitungen erwähnt wurde. Spontane Trauerveranstaltungen begannen. Dann, ab dem 6. März, wird die Empörung über Chruschtschows Lügen, die in dem Bericht geäußert wurden, laut werden. Stalin ist Georgier, Chruschtschows Verleumdung berührt den Stolz der Georgier. Die Folge waren Demonstrationen in der Hauptstadt Georgiens mit Porträts Stalins und die Forderung, den 9. März, den Tag von Stalins Beerdigung, zum Trauertag zu erklären. Und dann Provokateure in der Menge, die Leidenschaften aufpeitschen, Transportmittel beschlagnahmen und versuchen, das Haus der Kommunikation und die Zeitungsredaktionen zu erobern. Zuerst warnende Truppensalven, dann gezieltes Feuer, das den Angriff stoppte. Mindestens eine Person mit einer Waffe wurde in der Menge festgenommen. Nach offiziellen Angaben kamen dabei insgesamt 21 Menschen ums Leben, weitere 54 wurden unterschiedlich schwer verletzt. Ich möchte Sie daran erinnern: Unter Stalin gab es keine einzige ähnliche Geschichte.
Der Truppenabzug zu Lasten der geopolitischen Interessen der Sowjetunion, und auch beschleunigt, wurde also nicht von Gorbatschow (Afghanistan) und nicht von Jelzin (Deutschland) erfunden, sondern von Chruschtschow.
Und schließlich für alle, die Russland gerne zur Umkehr auffordern. In der Geopolitik gibt es keine Emotionen und darauf basierende Bewertungen haben keinen Platz. Hier wird nur eines geschätzt - Stärke. Das Wort „Dankbarkeit“ fehlt in der Geopolitik einfach. Die scheinbar moralischen Handlungen im Bereich der Geopolitik werden nichts Gutes bewirken, wenn sie einseitige Positionsverzicht sind. Hier ist ein Beispiel dafür, wie Österreich später seinen Befreiern dankte, die ihm 1955 die Möglichkeit gaben, die Unabhängigkeit und volle Souveränität wiederherzustellen. Vierundzwanzig Jahre nach dem Abzug unserer Truppen, im Jahr 1979, sah der Forscher der Staatlichen Eremitage, Sergei Androsov, auf einer der Ausstellungen in Wien zufällig eine elegante Bronzestatue des "Fliegenden Merkur". Sie wurde während des Großen Vaterländischen Krieges von deutschen Truppen aus dem Pawlowsk-Park bei St. Petersburg gestohlen und ist die einzige Bronzekopie der weltberühmten Skulptur des Handelsgottes Merkur und Mäzen der Künste des herausragenden italienischen Renaissance-Meisters Giovanni Bologna 1. Treten Sie die Statue. Die "dankbare" österreichische Seite wollte es unter verschiedenen Vorwänden nicht zurückgeben. Seit 25 (!) Jahren wird über die offensichtliche Tatsache verhandelt. Schließlich erst am 5. Mai 2005, am Vorabend des 60. Jahrestages des Großen Sieges und des 50. Jahrestages der Wiederherstellung der Unabhängigkeit und Souveränität Österreichs, dessen Botschafter in Moskau, Martin Vukovich, bei einer feierlichen Zeremonie am Puschkin Das Staatliche Museum der Schönen Künste übergab Russland die Skulptur "Fliegender Merkur".

Es war ein Auszug aus dem Buch von N. Starikov "Geopolitik: Wie es gemacht wird"