Unter den Mitarbeitern Peters I. nimmt Boris Petrowitsch Scheremetew (1652-1719) einen besonderen Platz ein. Die Vorfahren der Scheremetews reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Der erste aus Quellen bekannte Vertreter des Clans hieß Mare. Der Nachname Sheremetev entstand aus dem Spitznamen Sheremet, den einer der Vorfahren des Feldmarschalls Ende des 15. Jahrhunderts trug. Die Nachkommen Scheremets werden bereits Ende des 16. Jahrhunderts als Heerführer erwähnt. Von diesem Zeitpunkt an begann die Familie Scheremetew mit der Versorgung der Bojaren.

Boris Petrowitsch wurde am 25. April 1652 geboren. Seine Karriere unterschied sich zunächst nicht wesentlich von der Karriere anderer wohlgeborener Sprösslinge: Mit 13 Jahren wurde er zum Zimmerverwalter befördert. Dieser Hofrang, der die Nähe zum König sicherte, eröffnete vielfältige Aufstiegschancen in Rängen und Positionen. Doch erst 1682, also im Alter von 30 Jahren, wurde ihm der Bojarenstatus verliehen. Anschließend „arbeitete“ Sheremetev im militärischen und diplomatischen Bereich. So gehörte Boris Petrowitsch bei Verhandlungen 1686 in Moskau mit der Botschaft des polnisch-litauischen Commonwealth zu den vier Mitgliedern der russischen Botschaft. Als Belohnung für den erfolgreichen Abschluss des „Ewigen Friedens“ erhielt Sheremetev eine vergoldete Silberschale, einen Satinkaftan und viertausend Rubel. Im selben Jahr überreichte er als erster russischer Vertreter einen Brief direkt an den österreichischen Kaiser. Zuvor wurden Diplome von Ministern entgegengenommen. Moskau bewertete die Ergebnisse seiner Botschaft positiv. Als Belohnung erhielt er ein großes Anwesen im Bezirk Kolomensky. Im Jahr 1688 trat Sheremetev in den Militärdienst ein und führte die Familientradition fort. In Belgorod und Sewsk wurde ihm das Kommando über Truppen anvertraut, die den Weg zu Überfällen von der Krim aus versperrten.

Im ersten Asowschen Feldzug (1695) nahm er an einem von Asow entfernten Kriegsschauplatz teil: Peter übertrug ihm das Kommando über die Truppen, die die Aufmerksamkeit der Türkei von der Hauptrichtung der russischen Offensive ablenkten. Die Teilnahme an den Kämpfen um die Eroberung der schwedischen Festung Narva (altrussisch Rugodev) im Jahr 1700 war für Boris Petrowitsch erfolglos. Narva hat Sheremetevs militärischem Ruf keinen Ruhm verliehen. Mindestens zweimal lösten seine Taten den Tadel des Zaren aus: Er weigerte sich, gegen die Schweden zu kämpfen, als er eine 5.000 Mann starke Kavallerieabteilung befehligte, was der Armee, die Narva belagerte, die Möglichkeit nahm, sich auf ein Treffen mit den Hauptstreitkräften Karls XII. vorzubereiten; Später floh Scheremetew zusammen mit der Kavallerie während des schwedischen Vormarsches in Panik vom Schlachtfeld. Zwar war die Niederlage bei Narva in erster Linie eine Folge der mangelnden Kriegsvorbereitung Russlands. Peter, der in der Nähe von Narva fast sein gesamtes Offizierskorps verlor (nur 79 Generäle und Offiziere wurden gefangen genommen), hatte keine andere Wahl und griff erneut auf die Dienste Scheremetews zurück. Zwei Wochen nach Narva überträgt ihm der Zar das Kommando über die Kavallerieregimenter, um „in die Ferne zu gehen, um dem Feind besser Schaden zuzufügen“. Bei der Erteilung dieser Anweisung glaubte Peter, dass die einzige Form der Durchführung von Kampfhandlungen der sogenannte „kleine“ Krieg bleibt – die Aktion, da es Zeit braucht, die moderne Militärkunst zu beherrschen und die Moral der Armee wiederherzustellen, die durch das Scheitern in Narva demoralisiert wurde in kleinen Abteilungen. Zu dieser Zeit verließ Karl Nowgorod. Ende 1700 und in der ersten Hälfte des Jahres 1701 lag die Initiative in den baltischen Staaten bei den Schweden. Scheremetews Regimenter führten kleine Überfälle durch.

Seine erste mehr oder weniger bedeutende Operation unternahm Scheremetew Anfang September 1701, als er drei Abteilungen mit einer Gesamtzahl von 21.000 Menschen in feindliches Gebiet verlegte. Das Kommando über den größten von ihnen (über 11.000) übertrug er seinem Sohn Michail. Die Aktionen dieser Abteilung, die auf das Gut Räpina gerichtet waren, brachten Erfolg: Die Schweden verloren 300 Tote, zwei Kanonen und über 100 Gewehre; 9 Russen wurden getötet. Für die Gewinner wurde im Petschora-Kloster ein großartiges Treffen arrangiert. Für die Kommandeure der anderen beiden Abteilungen war das militärische Schicksal weniger günstig.

Dem neuen Feldzug ging eine gründliche Sammlung von Daten über den Feind voraus. Boris Petrowitsch erfuhr, dass Schlippenbach 7.000 bis 8.000 Kavallerie und Infanterie auf dem Herrenhaus Erestfer konzentriert hatte, um das Petschora-Kloster und andere Punkte anzugreifen, an denen russische Regimenter für den Winter stationiert waren. Sheremetev beschloss, dem Feind zuvorzukommen und die Initiative für Offensivaktionen selbst in die Hand zu nehmen. Zu diesem Zweck brach das Korps am 23. Dezember von Pskow aus zu einem Feldzug gegen die Schweden auf, in der Hoffnung, den Feind zu überraschen. Sheremetev war in der Plötzlichkeit dieses Angriffs erfolgreich. Die Schweden, die im tiefen Schnee nicht mit der Ankunft der Russen gerechnet hatten, frönten unbeschwert dem Weihnachtsfest und entdeckten die Annäherung des Feindes erst am 27. Dezember. Die Schlacht begann am 29. Dezember im Erestfer Manor. Schlippenbach musste fliehen. Mit den Überresten der Kavallerie flüchtete er hinter die Mauern der Festung in Dorpat (Russisch – Jurjew, Est. – Tartu). In den Händen der Russen befanden sich etwa 150 Gefangene, 16 Kanonen sowie Proviant und Futter, die die Schweden für die zukünftige Verwendung vorbereitet hatten. Scheremetew betrachtete seine Aufgabe als erfüllt, da die Schweden, wie er dem Zaren berichtete, „noch lange nicht zur Besinnung kommen und sich von der Niederlage erholen werden“. Boris Petrowitsch übermittelte am 2. Januar „mit seinem kleinen Sohn Mischka“ die Nachricht vom Sieg. Nach Erhalt dieser Nachricht waren in Moskau zum ersten Mal seit Beginn des Nordischen Krieges Kanonenfeuer und Glockenläuten zu hören. Auf den Türmen des Kremls flatterten von den Schweden erbeutete Banner und Standarten. Sheremetev wurde mit dem Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen mit einer Goldkette und Diamanten im Wert von zweitausend Rubel sowie mit dem Rang eines Feldmarschalls ausgezeichnet. Jeder Soldat und Dragoner, der an der Schlacht teilnahm, erhielt einen Rubel. Der Sieg machte Boris Petrowitsch berühmt. Die Kampfkraft der russischen Armee war jedoch immer noch der schwedischen unterlegen. Aber in dieser Phase des Krieges war das erzielte Ergebnis wichtig. Der König brachte die Bedeutung mit seinem Ausruf auf den Punkt: „Endlich können wir die Schweden besiegen!“ Es erschien auch ein Kommandant, der lernte, sie zu besiegen – der erste russische Feldmarschall Boris Petrowitsch Scheremetew.

Autor - Bo4kaMeda. Dies ist ein Zitat aus diesem Beitrag

Aufgewachsen in Schlachten, inmitten rauen Wetters | Porträts von Feldmarschällen der russischen Armee

Russische Armee

Ihr seid für immer unsterblich, ihr russischen Riesen,
Im Kampf bei rauem Wetter trainiert!
A. S. Puschkin, „Erinnerungen in Zarskoje Selo“

„In ihrem gigantischen tausendjährigen Werk stützten sich die Schöpfer Russlands auf drei große Säulen – die spirituelle Kraft der orthodoxen Kirche, das kreative Genie des russischen Volkes und die Tapferkeit der russischen Armee.“
Anton Antonowitsch Kersnowski

Seine Durchlaucht Fürst Pjotr ​​Michailowitsch Wolkonski. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1850 verliehen

Im Kampf und im Kampf gewinnt der Soldat, aber es ist bekannt, dass eine Masse selbst perfekt ausgebildeter Kämpfer wenig wert ist, wenn sie keinen würdigen Kommandanten hat. Russland hat der Welt einen erstaunlichen Typus einfacher Soldaten gezeigt, dessen Kampf- und Moralqualitäten zur Legende geworden sind, und hat auch viele erstklassige Militärführer hervorgebracht. Die von Alexander Menschikow und Pjotr ​​Lassi, Pjotr ​​Saltykow und Pjotr ​​Rumjanzew, Alexander Suworow und Michail Kutusow, Iwan Paskewitsch und Josef Gurko ausgetragenen Schlachten gingen in die Annalen der Militärkunst ein, sie wurden und werden an Militärakademien auf der ganzen Welt studiert.

Feldmarschall – der höchste militärische Rang in Russland von 1700 bis 1917. (Der Generalissimus befand sich außerhalb des Systems der Offiziersränge. Daher war der höchste militärische Dienstgrad eigentlich Generalfeldmarschall.) Gemäß der „Rangtabelle“ von Peter I. handelt es sich um einen Armeedienstgrad erster Klasse, der dem Generaladmiral entspricht in der Marine, Kanzler und eigentlicher Geheimrat 1. Klasse im Zivildienst. In den Militärvorschriften behielt Peter den Rang eines Generalissimus bei, verlieh ihn jedoch selbst niemandem, da „dieser Rang nur gekrönten Häuptern und großen souveränen Fürsten zusteht, insbesondere demjenigen, dessen Armee es ist.“ In seiner Nichtexistenz übergibt er seinem Generalfeldmarschall das Kommando über die gesamte Armee.“

Seine Durchlaucht Fürst Michail Semjonowitsch Woronzow (derselbe, dessen Frau Puschkin missbraucht hat). Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1856 verliehen

Seine Durchlaucht Fürst Iwan Fjodorowitsch Paskewitsch. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1929 verliehen

Graf Ivan Ivanovich Dibich-Zabalkansky (gebürtiger Preuße im russischen Dienst). Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1729 verliehen.

Seine Durchlaucht Fürst Peter Christianovich Wittgenstein (Ludwig Adolf Peter zu Sein-Wittgenstein). Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1826 verliehen

Prinz Michail Bogdanowitsch Barclay de Tolly. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1814 verliehen

1812 – Seine Durchlaucht Fürst Michail Illarionowitsch Golenischtschew-Kutusow von Smolensk. 4 Tage nach der Schlacht von Borodino zum Generalfeldmarschall befördert.

Graf Valentin Platonowitsch Musin-Puschkin. Ein Höfling und ein sehr mittelmäßiger Befehlshaber, den Katharina II. wegen seines Eifers, sie zu inthronisieren, schätzte. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1797 verliehen.

Graf Iwan Petrowitsch Saltykow. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1796 verliehen

Graf Iwan Petrowitsch Saltykow.

Graf Ivan Grigoryevich Chernyshev - Generalfeldmarschall der Flotte (dieser seltsame Rang, der 1796 verliehen wurde, wurde von Paul I. für ihn erfunden, um ihm nicht den Rang eines Generaladmirals zu verleihen). Er war eher ein Höfling als ein Militär.

Fürst Nikolai Wassiljewitsch Repnin. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1796 verliehen

Seine Durchlaucht Fürst Nikolai Iwanowitsch Saltykow. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1796 verliehen

Fürst Alexander Wassiljewitsch Suworow. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1794 verliehen. Fünf Jahre später, 1799, erhielt er den Titel eines Generalissimus.

Seine Durchlaucht Fürst Grigori Alexandrowitsch Potemkin-Tavrichesky. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1784 verliehen

Graf Sachar Grigorjewitsch Tschernyschew. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1773 verliehen

Graf Sachar Grigorjewitsch Tschernyschew.

Graf Pjotr ​​​​Alexandrowitsch Rumjanzew-Zadunaisky. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1770 verliehen

Fürst Alexander Michailowitsch Golitsyn. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1769 verliehen

Graf Kirill Grigorjewitsch Rasumowski, der letzte Hetman der Saporoschje-Armee von 1750 bis 1764. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1764 verliehen

Graf Alexei Petrowitsch Bestuschew-Rjumin. 1744-1758 - Staatskanzler. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1762 verliehen.

Graf Alexei Petrowitsch Bestuschew-Rjumin.

Herzog Peter August von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck. Ein ziemlich „Karriere“-General im russischen Dienst. Generalgouverneur von St. Petersburg von 1761 bis 1762. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1762 verliehen

Graf Pjotr ​​​​Iwanowitsch Schuwalow (Mosaikporträt, Werkstatt von M.V. Lomonosov). Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1761 verliehen

Graf Pjotr ​​​​Iwanowitsch Schuwalow

Graf Alexander Iwanowitsch Schuwalow. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1761 verliehen

Stepan Fedorovich Apraksin. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1756 verliehen.

Graf Alexej Grigorjewitsch Rasumowski. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1756 verliehen.

Graf Alexander Borisovich Buturlin. Besser bekannt als Moskauer Bürgermeister. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1756 verliehen.

Fürst Nikita Jurjewitsch Trubetskoi. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1756 verliehen.

Pjotr ​​Petrowitsch Lassi. Ein Ire in russischen Diensten. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1736 verliehen.

Pjotr ​​Petrowitsch Lassi.

Graf Burchard Christopher Minich. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1732 verliehen.

Graf Burchard Christopher Minich.

Fürst Iwan Jurjewitsch Trubetskoi. Der letzte Bojar in der russischen Geschichte. Der Rang eines Feldmarschalls wurde 1728 verliehen.

Porträts der höchsten Beamten des Russischen Reiches. Generalfeldmarschälle.

PORTRÄT
Kinn Generalfeldmarschall 1699 von Peter I. anstelle der bestehenden Position des „Oberhauptgouverneurs eines großen Regiments“ eingeführt. Der Rang wurde ebenfalls festgelegt Generalfeldmarschall und Generalleutnant, als stellvertretender Feldmarschall, wurde aber nach 1707 niemandem mehr zugeteilt.

Im Jahr 1722 wurde der Rang eines Feldmarschalls als militärischer Dienstgrad 1. Klasse in die Rangliste aufgenommen. Er wurde nicht unbedingt für militärische Verdienste verliehen, sondern auch für langjährige öffentliche Verdienste oder als Zeichen königlicher Gunst. Mehreren Ausländern, die nicht in russischen Diensten standen, wurde dieser Rang als Ehrentitel verliehen.
Insgesamt wurde dieser Rang 65 Personen verliehen (darunter 2 Generalfeldmarschall-Leutnants).

Die ersten 12 Personen wurden von den Kaisern Peter I., Katharina I. und Peter II. verliehen:

01. Gr. Golovin Fedor Alekseevich (1650-1706) aus dem Jahr 1700
Kopie von Ivan Spring nach einem unbekannten Original aus dem frühen 18. Jahrhundert. Zustand Museum der Geschichte von St. Petersburg.

02. grc. Croagh Karl Eugen (1651-1702) aus dem Jahr 1700
Kein Porträt gefunden. Es gibt nur ein Foto seines erhaltenen Körpers, der bis 1863 in einem Glassarg in der St.-Kirche in Revel (Tallinn) lag. Nikolaus.

03. Gr. Scheremetew Boris Petrowitsch (1652-1719) aus dem Jahr 1701
Ostankino-Palastmuseum.

04. Ogilvy George Benedict (1651-1710) ab 1702 (Feldmarschall-Generalleutnant)
Stich nach einem unbekannten Original aus dem 18. Jahrhundert. Quelle: Beketovs Buch „Sammlung von Porträts der für ihre Taten berühmten Russen...“, 1821.

05. Goltz Heinrich (1648-1725) ab 1707 (Feldmarschall-Generalleutnant)

06. St. Buch Menschikow Alexander Danilowitsch (1673-1729) ab 1709, Generalissimus ab 1727.
Unbekannter Künstler des 18. Jahrhunderts. Museum „Kuskowo-Anwesen“.

07. Buch. Repnin Anikita Iwanowitsch (1668-1726) aus dem Jahr 1724
Porträt des Werkes unbekannt. Künstler des frühen 18. Jahrhunderts. Poltawa-Museum.

08. Buch. Golizyn Michail Michailowitsch (1675-1730) aus dem Jahr 1725
Unbekannter Künstler des 18. Jahrhunderts.

09. Gr. Sapega Jan Casimir (1675–1730), ab 1726 (Großhetman von Litauen 1708–1709)
Unbekannter Künstler des 18. Jahrhunderts. Rawicz-Palast, Polen.

10.gr. Bruce Yakov Vilimovich (1670-1735) aus dem Jahr 1726
Unbekannter Künstler des 18. Jahrhunderts.

11. Buch. Dolgorukow Wassili Wladimirowitsch (1667–1746) aus dem Jahr 1728
Porträt von Groot, 1740er Jahre. Staatliche Tretjakow-Galerie.

12. Buch. Trubetskoy Ivan Yurievich (1667-1750) aus dem Jahr 1728
Unbekannter Künstler des 18. Jahrhunderts. Staatliche Tretjakow-Galerie.

Von den Kaiserinnen Anna Ioannowna, Elizaveta Petrowna und Kaiser Peter III. in den Rang beförderte Feldmarschälle:

13 gr. Minich Burchard Christopher (1683-1767) von 1732
Porträt von Buchholz. 1764. Staatliches Russisches Museum.

14 gr. Lassi Petr Petrowitsch (1678-1751) aus dem Jahr 1736
Unbekannter Künstler des 18. Jahrhunderts. Quelle M. Borodkin „Geschichte Finnlands“, Band 2, 1909

Allee 15. Ludwig Wilhelm von Hessen-Homburg (1705-1745) aus dem Jahr 1742
Unbekannter Künstler ser. XVIII Jahrhundert. Privatsammlung.

16 Bücher. Trubetskoy Nikita Jurjewitsch (1700-1767) aus dem Jahr 1756
Unbekannter Künstler ser. XVIII Jahrhundert. Staatliches Kunstmuseum von Georgia.

17 gr. Buturlin Alexander Borisovich (1694-1767) aus dem Jahr 1756
Kopie des 19. Jahrhunderts nach einem Gemälde eines unbekannten Künstlers aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Museum der Geschichte von St. Petersburg.

18 gr. Rasumowski Alexej Grigorjewitsch (1709–1771) aus dem Jahr 1756
Unbekannter Künstler des 18. Jahrhunderts.

19 gr. Apraksin Stepan Fedorovich (1702-1758) aus dem Jahr 1756
Unbekannter Künstler des 18. Jahrhunderts.

20 gr. Saltykow Pjotr ​​Semjonowitsch (1698-1772) aus dem Jahr 1759
Kopie von Loktev aus dem Porträt von Rotary. 1762 Russisches Museum.

21 gr. Schuwalow Alexander Iwanowitsch (1710–1771) aus dem Jahr 1761
Porträt der rotarischen Arbeit. Quelle - Vel. Buch Nikolai Michailowitsch „Russische Porträts des 18.-19. Jahrhunderts“

22 gr. Schuwalow Pjotr ​​Iwanowitsch (1711-1762) aus dem Jahr 1761
Porträt von Rokotov.

23 Ave. Peter August Friedrich von Holstein-Beck (1697-1775) aus dem Jahr 1762
Lithographie von Tyulev aus unbekannt. Original aus dem 18. Jahrhundert. Quelle: Bantysh-Kamenskys Buch „Biographies of Russian Generalissimos and Field Marshals“, 1840.

Allee 24 Georg Ludwig von Schleswig-Holstein (1719-1763) aus dem Jahr 1762
Lithographie von Tyulev aus unbekannt. Original aus dem 18. Jahrhundert. Quelle - Bantysh-Kamenskys Buch „Biographien russischer Generalissimus und Feldmarschälle“ 1840. Folgen Sie dem Link: http://www.royaltyguide.nl/images-families/oldenburg/holsteingottorp/1719%20Georg.jpg – es gibt ein weiteres Porträt von er von unbekannter Herkunft und fragwürdiger Authentizität.

25 grz. Karl Ludwig von Holstein-Beck (1690-1774) von 1762
Er stand nicht in russischen Diensten; er erhielt den Rang als Ehrentitel. Leider konnte sein Porträt trotz langer Suche nicht gefunden werden.

Feldmarschälle, die von Kaiserin Katharina II. und Kaiser Paul I. in diesen Rang befördert wurden. Bitte beachten Sie, dass Gr. ICH G. Tschernyschew wurde 1796 zum Feldmarschall befördert „per Flotte“.

26 gr. Bestuschew-Rjumin Alexej Petrowitsch (1693-1766) aus dem Jahr 1762
Kopie von G. Serdyukov, nach dem Original von L. Tokke. 1772. Staatliches Russisches Museum.

27 gr. Rasumowski, Kirill Grigorjewitsch (1728-1803) aus dem Jahr 1764
Porträt von L. Tokke. 1758

28 Bücher Golizyn Alexander Michailowitsch (1718-1783) aus dem Jahr 1769
Porträt des Werkes unbekannt. Künstler des späten 18. Jahrhunderts. Zustand Militärgeschichte Museum von A. V. Suworow. St. Petersburg

29 gr. Rumyantsev-Zadunaysky Peter Alexandrovich (1725-1796) aus dem Jahr 1770
Porträt des Werkes unbekannt. Künstler. Staatliches Historisches Museum der 1770er Jahre.

30 gr. Tschernyschew Sachar Grigorjewitsch (1722–1784) aus dem Jahr 1773
Eine Kopie eines Porträts von A. Roslen. 1776 Staat. Militärgeschichte Museum von A. V. Suworow. St. Petersburg

31 lgr. Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt (1719–1790) ab 1774. Er stand nicht in russischen Diensten, er erhielt den Rang als Ehrentitel.
Porträt des Werkes unbekannt. Künstler Ser. XVIII Jahrhundert. Geschichtsmuseum. Straßburg.

32 St. Buch Potemkin-Tavrichesky Grigori Alexandrowitsch (1736-1791) aus dem Jahr 1784
Porträt des Werkes unbekannt. Künstler. Staatliches Historisches Museum der 1780er Jahre.

33 Bücher. Suworow-Rymnikski Alexander Wassiljewitsch (1730-1800), ab 1794, Generalissimus ab 1799
Porträt des Werkes unbekannt. Künstler (Levitsky-Typ). Staatliches Historisches Museum der 1780er Jahre.

34 St. Buch Saltykow Nikolai Iwanowitsch (1736-1816) aus dem Jahr 1796
Porträt von M. Kvadal. 1807 Staatliche Eremitage.

35 Bücher Repnin Nikolai Wassiljewitsch (1734-1801) aus dem Jahr 1796
Porträt des Werkes unbekannt. Künstler con. XVIII Jahrhundert. Staatliches Historisches Museum.

36 gr. Tschernyschew Iwan Grigorjewitsch (1726–1797), Generalfeldmarschall der Marine ab 1796
Porträt von D. Levitsky. 1790er Jahre. Pawlowsk-Palast.

37 gr. Saltykow Iwan Petrowitsch (1730-1805) aus dem Jahr 1796
Miniatur von A.H. Ritt. Ende des 18. Jahrhunderts. Staatliche Eremitage. St. Petersburg

38 gr. Elmpt Ivan Karpovich (1725-1802) aus dem Jahr 1797
Lithographie von Tyulev aus unbekannt. Original aus dem 18. Jahrhundert. Quelle: Bantysh-Kamenskys Buch „Biographies of Russian Generalissimos and Field Marshals“, 1840.

39 gr. Musin-Puschkin Valentin Platonowitsch (1735-1804) aus dem Jahr 1797
Porträt von D. Levitsky. 1790er Jahre

40 gr. Kamensky Michail Fedotowitsch (1738-1809) aus dem Jahr 1797
Porträt des Werkes unbekannt. Künstler con. XVIII Jahrhundert. Zustand Militärgeschichte Museum von A. V. Suworow. St. Petersburg

41 grc de Broglie Victor Francis (1718-1804), ab 1797 Marschall von Frankreich ab 1759
Porträt des Werkes unbekannt. fr. Künstler con. XVIII Jahrhundert. Museum „Invalides“ Paris.

Feldmarschälle, die von den Kaisern Alexander I. und Nikolaus I. in diesen Rang befördert wurden.

42 gr. Gudowitsch Iwan Wassiljewitsch (1741-1820) aus dem Jahr 1807
Porträt von Breze. Quellenbuch N. Schilder „Kaiser Alexander I.“ Bd. 3

43 Bücher Prozorovsky Alexander Alexandrovich (1732-1809) aus dem Jahr 1807
Porträt des Werkes unbekannt. Künstler des späten 18. – frühen 19. Jahrhunderts.

44 St. Buch Golenishchev-Kutuzov-Smolensky Michail Illarionowitsch (1745-1813) aus dem Jahr 1812
Miniatur von K. Rosentretter. 1811-1812 Staatliche Eremitage. St. Petersburg

45 Bücher Barclay de Tolly Mikhail Bogdanovich (1761-1818) aus dem Jahr 1814
Kopie unbekannt Künstler nach dem Original von Senff, 1816. Landesmuseum. Puschkin. Moskau.

46 grz Wellington Arthur Wellesley (1769-1852) ab 1818 britischer Feldmarschall ab 1813. Er stand nicht in russischen Diensten, er erhielt den Rang als Ehrentitel.
Porträt von T. Lawrence 1814

47 St. Buch Wittgenstein Peter Christianovich (1768-1843) aus dem Jahr 1826

48 Bücher Osten-Sacken Fabian Wilhelmovich (1752-1837) aus dem Jahr 1826
Porträt von J. Doe. 1820er Jahre Militärgalerie des Winterpalastes. St. Petersburg

49 gr. Dibich-Zabalkansky Ivan Ivanovich (1785-1831) aus dem Jahr 1829
Porträt von J. Doe. 1820er Jahre Militärgalerie des Winterpalastes. St. Petersburg

50 St. Buch Paskevich-Erivansky-Varshavsky Ivan Fedorovich (1782-1856) aus dem Jahr 1829
Miniatur von S. Marschalkewitsch aus einem Porträt von F. Kruger, 1834. Staatliche Eremitage. St. Petersburg

51 Erzgr. Johann von Österreich (1782–1859) ab 1837 österreichischer Feldmarschall ab 1836. Er stand nicht in russischen Diensten, er erhielt den Rang als Ehrentitel.
Porträt von L. Kupelweiser. 1840 Schloss Schenna. Österreich.

52 gr. Radetzky Joseph-Wenzel (1766–1858) seit 1849 österreichischer Feldmarschall seit 1836. Er stand nicht in russischen Diensten, er erhielt den Rang als Ehrentitel.
Porträt von J. Decker. 1850 Militärmuseum. Vene.

53 St. Buch Wolkonski Pjotr ​​Michailowitsch (1776-1852) aus dem Jahr 1850
Porträt von J. Doe. 1820er Jahre Militärgalerie des Winterpalastes. St. Petersburg

Den letzten 13 Personen wurde von den Kaisern Alexander II. und Nikolaus II. der Rang eines Feldmarschalls verliehen (unter Kaiser Alexander III. gab es keine Auszeichnungen).

54 St. Buch Woronzow Michail Semjonowitsch (1782-1856) seit 1856

55 Bücher Barjatinski Alexander Iwanowitsch (1815-1879) aus dem Jahr 1859

56 gr. Berg Fedor Fedorovich (1794-1874) aus dem Jahr 1865

57 Erzgrätz Albrecht von Österreich-Teschen (1817-1895) ab 1872, Feldmarschall von Österreich ab 1863. Er stand nicht in russischen Diensten, er erhielt den Rang als Ehrentitel.

58 Avenue. Friedrich Wilhelm von Preußen (Friedrich III., Kaiser von Deutschland) (1831-1888) seit 1872, preußischer Generalfeldmarschall seit 1870. Er stand nicht in russischen Diensten, er erhielt den Rang als Ehrentitel.

59 gr. von Moltke Helmut Karl Bernhard (1800-1891) ab 1872, Feldmarschall von Deutschland ab 1871. Er stand nicht in russischen Diensten, er erhielt den Rang als Ehrentitel.

60 Ave. Albert von Sachsen (Albert I., Cor. Sachsen) (1828-1902) ab 1872, Feldmarschall von Deutschland ab 1871. Er stand nicht in russischen Diensten, er erhielt den Rang als Ehrentitel.

61 Bände. Buch Nikolai Nikolaevich (1831-1891) seit 1878

62 Vel. Buch Michail Nikolajewitsch (1832-1909) seit 1878

63 Gurko Joseph Vladimirovich (1828-1901) seit 1894

64 gr. Miljutin Dmitri Alekseevich (1816-1912) seit 1898

65 Nikolaus I., König von Montenegro (1841-1921) von 1910. Er stand nicht in russischen Diensten, er erhielt den Rang als Ehrentitel.

66 Carol I., König von Rumänien (1839-1914) von 1912. Er stand nicht in russischen Diensten, er erhielt den Rang als Ehrentitel.

Vor 200 Jahren wurde der letzte Feldmarschall des Russischen Reiches, Dmitri Miljutin, geboren – der größte Reformer der russischen Armee.

Dmitri Alexejewitsch Miljutin (1816–1912)

Ihm verdankt Russland die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. Für die damalige Zeit war dies eine echte Revolution in den Grundsätzen der Rekrutierung der Armee. Vor Miljutin war die russische Armee klassenbasiert, ihre Basis bestand aus Rekruten – Soldaten, die durch das Los aus Bürgern und Bauern rekrutiert wurden. Nun waren alle dazu aufgerufen – unabhängig von Herkunft, Adel und Reichtum: Die Verteidigung des Vaterlandes wurde wahrlich zur heiligen Pflicht eines jeden. Berühmt wurde der Generalfeldmarschall jedoch nicht nur dadurch...

TAILCOA ODER MUNIDIRA?

Dmitri Miljutin wurde am 28. Juni (10. Juli) 1816 in Moskau geboren. Väterlicherseits gehörte er dem bürgerlichen Adel an, dessen Nachname vom populären serbischen Namen Milutin abstammte. Der Vater des zukünftigen Feldmarschalls, Alexei Michailowitsch, erbte eine Fabrik und Ländereien, belastet mit riesigen Schulden, die er zeitlebens erfolglos zu begleichen versuchte. Seine Mutter, Elizaveta Dmitrievna, geborene Kisseljowa, stammte aus einer alten, angesehenen Adelsfamilie; Dmitri Miljutins Onkel war Infanteriegeneral Pawel Dmitrijewitsch Kisseljow, Mitglied des Staatsrates, Minister für Staatseigentum und später russischer Botschafter in Frankreich.

Alexey Mikhailovich Milyutin interessierte sich für exakte Wissenschaften, war Mitglied der Moskauer Gesellschaft der Naturwissenschaftler an der Universität, Autor zahlreicher Bücher und Artikel, und Elizaveta Dmitrievna kannte ausländische und russische Literatur sehr gut, liebte Malerei und Musik . Seit 1829 studierte Dmitry am Moskauer Universitäts-Noble-Internat, das dem Zarskoje-Selo-Lyzeum nicht viel nachstand, und Pavel Dmitrievich Kiselev bezahlte seine Ausbildung. Aus dieser Zeit stammen die ersten wissenschaftlichen Arbeiten des zukünftigen Reformers der russischen Armee. Er stellte ein „Experience in a Literary Dictionary“ und synchrone Tabellen zusammen und schrieb im Alter von 14 bis 15 Jahren einen „Guide to Taking Plans Using Mathematics“, der in zwei renommierten Magazinen positive Kritiken erhielt.

Im Jahr 1832 schloss Dmitri Miljutin das Internat ab und erhielt das Recht auf den zehnten Rang in der Rangliste sowie eine Silbermedaille für akademischen Erfolg. Er stand vor einer Frage, die für einen jungen Adligen von Bedeutung war: Frack oder Uniform, ziviler oder militärischer Weg? 1833 ging er nach St. Petersburg und wurde auf Anraten seines Onkels Unteroffizier der 1. Garde-Artillerie-Brigade. Er hatte 50 Jahre Militärdienst vor sich. Sechs Monate später wurde Miljutin Fähnrich, doch das tägliche Marschieren unter der Aufsicht der Großfürsten war so anstrengend und langweilig, dass er sogar darüber nachdachte, seinen Beruf zu wechseln. Glücklicherweise gelang ihm 1835 der Eintritt in die Kaiserliche Militärakademie, die Generalstabsoffiziere und Lehrer für militärische Bildungseinrichtungen ausbildete.

Ende 1836 wurde Dmitri Miljutin mit einer Silbermedaille aus der Akademie entlassen (bei den Abschlussprüfungen erhielt er 552 von 560 möglichen Punkten), zum Leutnant befördert und dem Generalstab der Garde zugeteilt. Aber das Gehalt des Gardisten allein reichte offensichtlich nicht für einen anständigen Lebensunterhalt in der Hauptstadt, auch wenn er, wie Dmitri Alekseevich, auf die Unterhaltung der goldenen Offiziersjugend verzichtete. Daher musste ich mir ständig etwas dazuverdienen, indem ich Artikel in verschiedenen Zeitschriften übersetzte und schrieb.

PROFESSOR MILITÄRAKADEMIE

1839 wurde Miljutin auf seinen Wunsch in den Kaukasus geschickt. Der Dienst im Separaten Kaukasischen Korps war damals nicht nur eine notwendige militärische Praxis, sondern auch ein bedeutender Schritt für eine erfolgreiche Karriere. Miljutin entwickelte eine Reihe von Operationen gegen die Hochländer und beteiligte sich selbst am Feldzug gegen das Dorf Akhulgo, die damalige Hauptstadt von Schamil. Während dieser Expedition wurde er verwundet, blieb aber im Dienst.

Im folgenden Jahr wurde Miljutin zum Quartiermeister der 3. Garde-Infanteriedivision und 1843 zum Oberquartiermeister der Truppen der Kaukasuslinie und der Schwarzmeerregion ernannt. Im Jahr 1845 wurde er auf Empfehlung des dem Thronfolger nahestehenden Fürsten Alexander Barjatinski zum Kriegsminister zurückgerufen und gleichzeitig Miljutin zum Professor der Militärakademie gewählt. In der Beschreibung, die Baryatinsky ihm gab, wurde darauf hingewiesen, dass er fleißig war, über ausgezeichnete Fähigkeiten und Intelligenz verfügte, eine vorbildliche Moral hatte und im Haushalt sparsam war.

Auch Miljutin gab sein wissenschaftliches Studium nicht auf. In den Jahren 1847–1848 erschien sein zweibändiges Werk „Erste Experimente in der Militärstatistik“ und in den Jahren 1852–1853 seine professionell abgeschlossene „Geschichte des Krieges zwischen Russland und Frankreich während der Herrschaft von Kaiser Paul I. im Jahr 1799“ in fünf Bänden Bände.

Das letzte Werk wurde durch zwei inhaltliche Artikel vorbereitet, die er bereits in den 1840er Jahren verfasste: „A.V. Suworow als Feldherr“ und „Russische Feldherren des 18. Jahrhunderts“. „Die Geschichte des Krieges zwischen Russland und Frankreich“ brachte dem Autor unmittelbar nach seiner Veröffentlichung, übersetzt ins Deutsche und Französische, den Demidov-Preis der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften ein. Bald darauf wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Akademie gewählt.

Im Jahr 1854 wurde Miljutin, bereits Generalmajor, Angestellter des Sonderausschusses für Maßnahmen zum Schutz der Ostseeküste, der unter dem Vorsitz des Thronfolgers, Großfürst Alexander Nikolajewitsch, gebildet wurde. Auf diese Weise brachte der Dienst den zukünftigen Zarenreformer Alexander II. und einen seiner wirksamsten Mitarbeiter bei der Entwicklung von Reformen zusammen ...

MILYUTINS ANMERKUNG

Im Dezember 1855, als der Krimkrieg für Russland so schwierig war, bat Kriegsminister Wassili Dolgorukow Miljutin, eine Notiz über die Lage in der Armee zu verfassen. Er führte den Auftrag aus und stellte insbesondere fest, dass die Zahl der Streitkräfte des Russischen Reiches groß ist, der Großteil der Truppen jedoch aus ungeschulten Rekruten und Milizen besteht, dass es nicht genügend kompetente Offiziere gibt, was neue Rekrutierungen sinnlos macht.

Verabschiedung eines neuen Rekruten. Haube. I.E. Repin. 1879

Miljutin schrieb, dass eine weitere Aufstockung der Armee aus wirtschaftlichen Gründen unmöglich sei, da die Industrie nicht in der Lage sei, sie mit allem Notwendigen zu versorgen, und Importe aus dem Ausland aufgrund des von europäischen Ländern erklärten Boykotts gegen Russland schwierig seien. Die Probleme, die mit dem Mangel an Schießpulver, Nahrungsmitteln, Gewehren und Artilleriegeschützen einhergingen, ganz zu schweigen vom katastrophalen Zustand der Transportwege, waren offensichtlich. Die bitteren Schlussfolgerungen der Note beeinflussten maßgeblich die Entscheidung der Versammlungsteilnehmer und des jüngsten Zaren Alexander II., Friedensverhandlungen aufzunehmen (der Vertrag von Paris wurde im März 1856 unterzeichnet).

Im Jahr 1856 wurde Miljutin erneut in den Kaukasus geschickt, wo er die Position des Stabschefs des Separaten Kaukasischen Korps (bald in die Kaukasische Armee umorganisiert) übernahm, doch bereits 1860 ernannte ihn der Kaiser zum Kameraden (stellvertretenden) Kriegsminister. Der neue Leiter der Militärabteilung, Nikolai Suchozanet, der in Miljutin einen echten Konkurrenten sah, versuchte, seinen Stellvertreter aus wichtigen Angelegenheiten zu entfernen, und dann dachte Dmitri Alekseewitsch sogar darüber nach, zurückzutreten, um sich ausschließlich der Lehre und wissenschaftlichen Tätigkeit zu widmen. Alles änderte sich plötzlich. Sukhozanet wurde nach Polen geschickt und die Leitung des Ministeriums wurde Milyutin anvertraut.

Graf Pavel Dmitrievich Kiselev (1788–1872) – Infanteriegeneral, Minister für Staatseigentum 1837–1856, Onkel von D.A. Miljutina

Seine ersten Schritte in seinem neuen Amt stießen auf allgemeine Zustimmung: Die Zahl der Ministerialbeamten wurde um tausend Personen reduziert, die Zahl der ausgehenden Arbeiten um 45 %.

AUF DEM WEG ZU EINER NEUEN ARMEE

Am 15. Januar 1862 (weniger als zwei Monate nach der Übernahme einer hohen Position) legte Miljutin Alexander II. einen äußerst umfassenden Bericht vor, der im Wesentlichen ein Programm für umfassende Reformen in der russischen Armee darstellte. Der Bericht enthielt 10 Punkte: die Anzahl der Truppen, ihre Rekrutierung, Personalbesetzung und Management, Exerzierausbildung, Militärpersonal, militärische Justizeinheit, Lebensmittelversorgung, militärische Sanitätseinheit, Artillerie, technische Einheiten.

Die Ausarbeitung eines Plans für eine Militärreform erforderte von Miljutin nicht nur Anstrengung (er arbeitete 16 Stunden am Tag an dem Bericht), sondern auch eine gehörige Portion Mut. Der Minister griff in das Archaische ein und kompromittierte sich im Krimkrieg eher, aber immer noch die legendäre, von Heldenlegenden durchdrungene klassenpatriarchalische Armee, die sich sowohl an die „Zeiten von Ochakovo“ und Borodino als auch an die Kapitulation von Paris erinnerte. Miljutin entschied sich jedoch zu diesem riskanten Schritt. Oder besser gesagt, eine ganze Reihe von Schritten, denn die groß angelegte Reform der russischen Streitkräfte unter seiner Führung dauerte fast 14 Jahre.

Ausbildung von Rekruten zur Zeit von Nikolaev. Zeichnung von A. Vasiliev aus dem Buch von N. Schilder „Kaiser Nikolaus I. Sein Leben und seine Herrschaft“

Zunächst ging er vom Prinzip der größtmöglichen Verkleinerung der Armee in Friedenszeiten mit der Möglichkeit ihrer maximalen Vergrößerung im Kriegsfall aus. Miljutin verstand vollkommen, dass ihm niemand erlauben würde, das Rekrutierungssystem sofort zu ändern, und schlug daher vor, die Zahl der jährlich rekrutierten Rekruten auf 125.000 zu erhöhen, vorausgesetzt, die Soldaten würden im siebten oder achten Dienstjahr „beurlaubt“ entlassen . Infolgedessen verringerte sich die Größe der Armee innerhalb von sieben Jahren um 450–500.000 Menschen, es wurde jedoch eine ausgebildete Reserve von 750.000 Menschen gebildet. Es ist leicht zu erkennen, dass es sich formal nicht um eine Verkürzung der Dienstzeit handelte, sondern lediglich um die Gewährung eines vorübergehenden „Urlaubs“ für die Soldaten – sozusagen eine Täuschung zum Wohle der Sache.

Junker und Militärbezirke

Nicht weniger dringlich war die Frage der Offiziersausbildung. Bereits 1840 schrieb Miljutin:

„Unsere Offiziere sind genau wie Papageien geformt. Bevor sie produziert werden, werden sie in einem Käfig gehalten und ständig wird ihnen gesagt: „Arsch, dreh dich nach links rundherum!“ und der Esel wiederholt: „Rundherum nach links.“ Wenn der Hintern den Punkt erreicht, an dem er sich alle diese Wörter fest eingeprägt hat und außerdem auf einer Pfote stehen kann ... legen sie ihm Schulterklappen an, öffnen den Käfig, und er fliegt voller Freude heraus Hass auf seinen Käfig und seine ehemaligen Mentoren.“

Mitte der 1860er Jahre wurden militärische Bildungseinrichtungen auf Wunsch Miljutins dem Kriegsministerium unterstellt. Die in Militärgymnasien umbenannten Kadettenkorps wurden zu weiterführenden Fachbildungseinrichtungen. Ihre Absolventen besuchten Militärschulen, die jährlich etwa 600 Offiziere ausbildeten. Es stellte sich heraus, dass dies eindeutig nicht ausreichte, um den Führungsstab der Armee aufzufüllen, und es wurde beschlossen, Kadettenschulen zu gründen, bei deren Aufnahme Kenntnisse in etwa vier Klassen eines regulären Gymnasiums erforderlich waren. Solche Schulen absolvierten jedes Jahr etwa 1.500 weitere Offiziere. Die höhere militärische Ausbildung wurde durch die Akademien für Artillerie, Ingenieurwesen und Militärrecht sowie die Akademie des Generalstabs (ehemals Kaiserliche Militärakademie) repräsentiert.

Durch die Mitte der 1860er Jahre erlassenen Neuordnung des Kampfinfanteriedienstes veränderte sich auch die Ausbildung der Soldaten. Miljutin belebte Suworows Prinzip wieder – nur auf das zu achten, was wirklich notwendig ist, damit die Basis dienen kann: körperliches Training und Übungstraining, Schießen und taktische Tricks. Um die Alphabetisierung unter der Basis zu verbreiten, wurden Soldatenschulen organisiert, Regiments- und Kompaniebibliotheken eingerichtet und spezielle Zeitschriften erschienen – „Soldier's Conversation“ und „Reading for Soldiers“.

Diskussionen über die Notwendigkeit einer Aufrüstung der Infanterie gibt es seit Ende der 1850er Jahre. Zunächst war die Rede davon, alte Waffen auf eine neue Art und Weise umzugestalten, und nur zehn Jahre später, Ende der 1860er Jahre, wurde beschlossen, dem Berdan-Gewehr Nr. 2 den Vorzug zu geben.

Etwas früher war Russland gemäß den „Verordnungen“ von 1864 in 15 Militärbezirke aufgeteilt. Die Bezirksabteilungen (Artillerie, Technik, Quartiermeister und Sanitätswesen) waren einerseits dem Bezirksvorsteher und andererseits den entsprechenden Hauptabteilungen des Kriegsministeriums unterstellt. Dieses System beseitigte eine übermäßige Zentralisierung der militärischen Führung und Kontrolle, sorgte für die operative Führung vor Ort und ermöglichte die schnelle Mobilisierung der Streitkräfte.

Der nächste dringende Schritt bei der Umstrukturierung der Armee sollte die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht sowie eine verbesserte Ausbildung der Offiziere und höhere Ausgaben für die materielle Unterstützung der Armee sein.

Doch nachdem Dmitri Karakozov am 4. April 1866 den Monarchen erschoss, stärkte sich die Position der Konservativen merklich. Es ging jedoch nicht nur um das Attentat auf den Zaren. Es muss berücksichtigt werden, dass jede Entscheidung zur Neuorganisation der Streitkräfte eine Reihe von Neuerungen erforderte. So umfasste die Schaffung von Militärbezirken die „Verordnung über die Einrichtung von Quartiermeisterlagern“, „Verordnung über die Führung der örtlichen Truppen“, „Verordnung über die Organisation der Festungsartillerie“ und „Verordnung über die Führung des Generalinspekteurs der Kavallerie“. “, „Vorschriften zur Organisation von Artillerieparks“ usw. Und jede dieser Veränderungen verschärfte unweigerlich den Kampf zwischen dem Ministerreformer und seinen Gegnern.

MILITÄRMINISTER DES RUSSISCHEN REICHES

A.A. Arakcheev

M.B. Barclay de Tolly

Von der Gründung des Militärministeriums des Russischen Reiches im Jahr 1802 bis zum Sturz der Autokratie im Februar 1917 wurde diese Abteilung von 19 Personen geleitet, darunter so namhafte Persönlichkeiten wie Alexei Arakcheev, Michail Barclay de Tolly und Dmitri Miljutin.

Letzterer bekleidete das Amt des Ministers am längsten – sogar 20 Jahre, von 1861 bis 1881. Der letzte Kriegsminister des zaristischen Russlands, Michail Beljajew, hatte dieses Amt am wenigsten inne – vom 3. Januar bis 1. März 1917.

JA. Miljutin

M.A. Beljajew

Der Kampf um die universelle Verfassung

Es ist nicht verwunderlich, dass ab Ende 1866 das populärste und diskutierteste Gerücht der Rücktritt Miljutins war. Ihm wurde vorgeworfen, die Armee, die für ihre Siege berühmt war, zu zerstören, ihre Befehle zu demokratisieren, was zu einem Machtverlust der Offiziere und zu Anarchie führte, und enorme Ausgaben für die Militärabteilung zu verursachen. Es ist anzumerken, dass der Haushalt des Ministeriums allein im Jahr 1863 tatsächlich um 35,5 Millionen Rubel überschritten wurde. Miljutins Gegner schlugen jedoch vor, die für die Militärabteilung bereitgestellten Beträge so weit zu kürzen, dass die Streitkräfte um die Hälfte reduziert und die Rekrutierung ganz eingestellt werden müsste. Als Reaktion darauf legte der Minister Berechnungen vor, aus denen hervorging, dass Frankreich 183 Rubel pro Jahr für jeden Soldaten ausgibt, Preußen 80 und Russland 75 Rubel. Mit anderen Worten: Die russische Armee erwies sich als die billigste aller Armeen der Großmächte.

Die wichtigsten Kämpfe um Miljutin fanden Ende 1872 und Anfang 1873 statt, als der Entwurf einer Charta zur allgemeinen Wehrpflicht diskutiert wurde. Die Gegner dieser Krone militärischer Reformen wurden angeführt von den Feldmarschällen Alexander Baryatinsky und Fjodor Berg, dem Minister für öffentliche Bildung, und seit 1882 dem Innenminister Dmitri Tolstoi, den Großfürsten Michail Nikolajewitsch und Nikolai Nikolajewitsch dem Älteren, den Generälen Rostislaw Fadejew und Michail Tschernjajew und der Chef der Gendarmen Pjotr ​​Schuwalow. Und hinter ihnen ragte die Gestalt des Botschafters des neu gegründeten Deutschen Reiches in St. Petersburg, Heinrich Reiss, auf, der persönlich Anweisungen von Reichskanzler Otto von Bismarck erhielt. Nachdem die Gegner der Reformen die Erlaubnis erhalten hatten, Einsicht in die Papiere des Kriegsministeriums zu nehmen, verfassten sie regelmäßig Notizen voller Lügen, die sofort in den Zeitungen erschienen.

Allklassen-Militärdienst. Juden in einer der Militärpräsenzen in Westrussland. Stich von A. Zubchaninov nach einer Zeichnung von G. Broling

Der Kaiser nahm in diesen Schlachten eine abwartende Haltung ein und wagte es nicht, sich auf eine Seite zu stellen. Он то учреждал комиссию для изыскания путей уменьшения военных расходов под председательством Барятинского и поддерживал идею замены военных округов 14 армиями, то склонялся в пользу Милютина, доказывавшего, что надо или отменить всё, что было сделано в армии в 1860-х годах, или твёрдо идти bis zum Ende. Marineminister Nikolai Krabbe erzählte, wie die Diskussion über die Frage der allgemeinen Wehrpflicht im Staatsrat verlief:

„Heute war Dmitry Alekseevich nicht wiederzuerkennen. Er rechnete nicht mit Angriffen, aber er stürzte sich so sehr auf den Feind, dass es für den Fremden unheimlich war ... Mit seinen Zähnen in der Kehle und durch den Grat. Ein ziemlicher Löwe. Unsere alten Leute haben Angst gehabt.“

Während der Militärreform gelang es, ein starkes System der Armeeführung und der Ausbildung von Offizieren des Korps zu schaffen, ein neues Prinzip seiner Rekrutierung zu etablieren und die Infanterie und Artillerie wieder aufzurüsten

Schließlich wurde am 1. Januar 1874 die Charta über den klassenübergreifenden Militärdienst genehmigt, und im höchsten Reskript an den Kriegsminister hieß es:

„Mit Ihrer harten Arbeit in dieser Angelegenheit und Ihrer aufgeklärten Sichtweise haben Sie dem Staat einen Dienst erwiesen, dessen Zeuge ich mit besonderer Freude sein darf und für den ich Ihnen meinen aufrichtigen Dank aussprechen möchte.“

So gelang es im Zuge der Militärreformen, ein kohärentes System der Heeresführung und Ausbildung des Offizierskorps zu schaffen, ein neues Prinzip für dessen Rekrutierung festzulegen, Suworows Methoden der taktischen Ausbildung von Soldaten und Offizieren weitgehend wiederzubeleben und deren Kultur zu steigern Ebene und bewaffnen die Infanterie und Artillerie.
KRIEGSPROZESS

Miljutin und seine Gegner begrüßten den Russisch-Türkischen Krieg von 1877–1878 mit völlig gegensätzlichen Gefühlen. Der Minister war besorgt, weil die Armeereform gerade erst Fahrt aufnahm und es noch viel zu tun gab. Und seine Gegner hofften, dass der Krieg das Scheitern der Reform offenbaren und den Monarchen zwingen würde, auf ihre Worte zu hören.

Im Allgemeinen bestätigten die Ereignisse auf dem Balkan, dass Miljutin Recht hatte: Die Armee bestand die Kriegsprüfung mit Ehre. Für den Minister selbst war die Belagerung von Plewna, genauer gesagt das, was nach dem dritten erfolglosen Angriff auf die Festung am 30. August 1877 geschah, die eigentliche Kraftprobe. Der Oberbefehlshaber der Donauarmee, Großfürst Nikolai Nikolajewitsch der Ältere, war schockiert über das Scheitern und beschloss, die Belagerung von Plewna – einem Schlüsselpunkt der türkischen Verteidigung in Nordbulgarien – aufzuheben und die Truppen jenseits der Donau abzuziehen.

Übergabe des gefangenen Osman Pascha an Alexander II. in Plewna. Haube. N. Dmitriev-Orenburgsky. 1887. Minister D.A. wird als einer der höchsten Militärbeamten Russlands dargestellt. Miljutin (ganz rechts)

Miljutin lehnte einen solchen Schritt ab und erklärte, dass sich bald Verstärkungen der russischen Armee nähern sollten und die Lage der Türken in Plewna alles andere als glänzend sei. Doch auf seine Einwände antwortete der Großherzog gereizt:

„Wenn Sie denken, dass es möglich ist, dann übernehmen Sie das Kommando und ich bitte Sie, mich zu feuern.“

Es ist schwer zu sagen, wie sich die Ereignisse weiter entwickelt hätten, wenn Alexander II. nicht am Kriegsschauplatz anwesend gewesen wäre. Er hörte sich die Argumente des Ministers an und nach einer vom Helden von Sewastopol, General Eduard Totleben, organisierten Belagerung fiel Plewna am 28. November 1877. Der Herrscher wandte sich dann an das Gefolge und verkündete:

„Wissen Sie, meine Herren, was wir heute und die Tatsache, dass wir hier sind, Dmitri Alekseevich zu verdanken haben: Er allein im Militärrat bestand nach dem 30. August darauf, sich nicht aus Plewna zurückzuziehen.“

Dem Kriegsminister wurde der St.-Georgs-Orden II. verliehen, was ein Ausnahmefall war, da er weder den III. noch den IV. Grad dieses Ordens besaß. Miljutin wurde in die Grafenwürde erhoben, aber das Wichtigste war, dass er nach dem für Russland tragischen Berliner Kongress nicht nur einer der dem Zaren am nächsten stehenden Minister, sondern de facto auch der Chef der Außenpolitik wurde Abteilung. Genosse (stellvertretender) Außenminister Nikolai Girs koordinierte fortan alle grundsätzlichen Fragen mit ihm. Der langjährige Feind unseres Helden, Bismarck, schrieb an den deutschen Kaiser Wilhelm I.:

„Der Minister, der jetzt entscheidenden Einfluss auf Alexander II. hat, ist Miljutin.“

Der Kaiser von Deutschland bat seinen russischen Bruder sogar, Miljutin vom Amt des Kriegsministers zu entfernen. Alexander antwortete, dass er der Bitte gerne nachkommen würde, gleichzeitig aber Dmitri Alekseevich zum Leiter des Außenministeriums ernennen würde. Berlin beeilte sich, sein Angebot abzulehnen. Ende 1879 beteiligte sich Miljutin aktiv an den Verhandlungen über den Abschluss der „Union der drei Kaiser“ (Russland, Österreich-Ungarn, Deutschland). Der Kriegsminister befürwortete eine aktive Politik des Russischen Reiches in Zentralasien und empfahl, von der Unterstützung Alexander Battenbergs in Bulgarien abzuweichen und dem montenegrinischen Bozidar Petrowitsch den Vorzug zu geben.

ZAKHAROVA L.G. Dmitry Alekseevich Milyutin, seine Zeit und seine Memoiren // Milyutin D.A. Erinnerungen. 1816–1843. M., 1997.
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PETELIN V.V. Das Leben des Grafen Dmitri Miljutin. M., 2011.

NACH DER REFORM

Gleichzeitig behauptete Miljutin 1879 mutig: „Es ist unmöglich, nicht zuzugeben, dass unsere gesamte Staatsstruktur von unten bis oben radikale Reformen erfordert.“ Er unterstützte nachdrücklich die Aktionen von Michail Loris-Melikow (übrigens war es Miljutin, der die Kandidatur des Generals für das Amt des Allrussischen Diktators vorschlug), zu denen die Senkung der Ablösezahlungen der Bauern, die Abschaffung der Dritten Abteilung und die Erweiterung der Zuständigkeiten gehörten von Semstvos und Stadtdumas und die Einrichtung einer allgemeinen Vertretung in den höchsten Machtorganen. Die Zeit der Reformen ging jedoch zu Ende. Am 8. März 1881, eine Woche nach der Ermordung des Kaisers durch die Narodnaja Wolja, lieferte Miljutin seinen letzten Kampf gegen die Konservativen, die sich dem von Alexander II. genehmigten „verfassungsmäßigen“ Projekt von Loris-Melikov widersetzten. Und er hat diesen Kampf verloren: Laut Alexander III. brauchte das Land keine Reformen, sondern eine Beruhigung...

„ES IST UNMÖGLICH, NICHT ZU ERKENNEN, dass unsere gesamte Staatsstruktur radikale Reformen von oben bis unten erfordert.“

Am 21. Mai desselben Jahres trat Miljutin zurück und lehnte das Angebot des neuen Monarchen ab, Gouverneur des Kaukasus zu werden. In seinem Tagebuch erschien folgender Eintrag:

„In der gegenwärtigen Lage, mit den aktuellen Zahlen in der höchsten Regierung, wäre meine Position in St. Petersburg, selbst als einfacher, nicht reagierender Zeuge, unerträglich und demütigend.“

Als er in den Ruhestand ging, erhielt Dmitri Alexejewitsch mit Diamanten überschüttete Porträts von Alexander II. und Alexander III. als Geschenk und 1904 die gleichen Porträts von Nikolaus I. und Nikolaus II. Miljutin erhielt alle russischen Orden, darunter die diamantenen Insignien des Ordens des Heiligen Andreas des Erstberufenen, und wurde 1898 während der Feierlichkeiten zu Ehren der Eröffnung des Denkmals für Alexander II. in Moskau zum Feldmarschall befördert allgemein. Er lebte auf der Krim auf dem Gut Simeiz und blieb dem alten Motto treu:

„Du brauchst dich überhaupt nicht auszuruhen, wenn du nichts tust. Man muss nur den Job wechseln, und das reicht.“

In Simeiz organisierte Dmitri Alexejewitsch die Tagebucheinträge, die er von 1873 bis 1899 führte, und verfasste wunderbare mehrbändige Memoiren. Er verfolgte aufmerksam den Verlauf des Russisch-Japanischen Krieges und die Ereignisse der Ersten Russischen Revolution.

Er lebte lange. Das Schicksal schien ihn dafür zu belohnen, dass er es seinen Brüdern nicht gegeben hatte, denn Alexei Alexejewitsch Miljutin starb im Alter von 10 Jahren, Wladimir im Alter von 29 Jahren, Nikolai im Alter von 53 Jahren, Boris im Alter von 55 Jahren. Dmitri Alexejewitsch starb im Alter von 96 Jahren auf der Krim, drei Tage nach dem Tod seiner Frau. Er wurde auf dem Nowodewitschi-Friedhof in Moskau neben seinem Bruder Nikolai beigesetzt. Während der Sowjetzeit ging die Grabstätte des letzten Feldmarschalls des Reiches verloren...

Dmitri Miljutin hinterließ fast sein gesamtes Vermögen der Armee, schenkte seiner Heimatmilitärakademie eine umfangreiche Bibliothek und vermachte sein Anwesen auf der Krim dem Russischen Roten Kreuz.

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Bereits zur Zeit Peters I. gab es in der russischen Armee zwei Feldmarschälle (F.A. Golovin und de Croix, dann F.A. Golovin und B.P. Scheremetew, dann B.P. Scheremetew und A.D. Menschikow, im Jahr 1724 war der zweite Feldmarschall General A.I. Repnin ernannt zu A.D. Menschikow, der in Ungnade gefallen war.

Unter Peter I. gab es auch den Rang eines Feldmarschall-Generalleutnants (d. h. stellvertretender Generalfeldmarschall, höher als Generalchef), er wurde nur an zwei in den russischen Dienst aufgenommene Ausländer verliehen: Georg Benedict Ogilvy (aus dem sächsischen Dienst) und Heinrich Goltz ( , aus dem Dienst entlassen), wurde später nicht eingesetzt.

Oftmals wurde der Rang als Ehrenauszeichnung an ausländische Militärführer verliehen, die nicht in der russischen Armee gedient hatten. Unter ihnen sind so berühmte Heerführer wie der Herzog von Wellington, der österreichische Feldmarschall Johann Joseph Radetzky und der preußische Feldmarschall Helmuth von Moltke der Ältere sowie mehrere Monarchen und deren Familienangehörige (Alexander II. verlieh vier Hohenzollern die Feldmarschallstäbe). .

Von allen russischen Kaisern wurden nur unter Iwan Antonowitsch und unter Alexander III. (dem Friedensstifter) die Titel eines Feldmarschalls nicht verliehen. Einigen Berichten zufolge trug Alexander II. selbst inoffiziell Feldmarschallabzeichen (ohne formellen Befehl, sich selbst einen solchen Rang zu verleihen).

Als die Rangliste 1917 abgeschafft wurde, lebte nur noch ein russischer Generalfeldmarschall: Nikola Petrowitsch Njegosch (Nikolaus I., König von Montenegro). Der letzte Generalfeldmarschall der russischen Streitkräfte, Dmitri Alexejewitsch Miljutin, starb 1912.

Liste der russischen Feldmarschälle

Liste der russischen Generalfeldmarschälle, vielleicht sind nicht alle vertreten, die diesen Rang hatten:

Kuriositäten

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Anmerkungen

Literatur

• Bantysh-Kamensky, D. N.. - M.: Kultur, 1991.
• Egorshin V. A. Feldmarschälle und Marschälle. - M.: „Patriot“, 2000.

Ich rangiere II. Rang Rang III Rang IV Rang V Rang VI VII. Rang VIII. Rang Rang IX Rang X Rang XI Rang XII Rang XIII Rang XIV

17. Jahrhundert XVIII Jahrhundert 19. Jahrhundert 20. Jahrhundert

Auszug über den Generalfeldmarschall (Russland)

- Wirklich? - rief Anna Michailowna aus. - Oh, das ist schrecklich! Es ist beängstigend zu denken … Das ist mein Sohn“, fügte sie hinzu und zeigte auf Boris. „Er selbst wollte sich bei Ihnen bedanken.“
Boris verbeugte sich erneut höflich.
- Glaube, Prinz, dass das Herz einer Mutter niemals vergessen wird, was du für uns getan hast.
„Ich freue mich, dass ich etwas Angenehmes für Sie tun konnte, meine liebe Anna Michailowna“, sagte Prinz Wassili, glättete seine Halskrause und zeigte in seiner Geste und Stimme hier in Moskau vor der bevormundeten Anna Michailowna eine noch größere Bedeutung als in St. Petersburg, bei Annettes Abend Scherer.
„Versuchen Sie, gut zu dienen und würdig zu sein“, fügte er hinzu und wandte sich streng an Boris. - Ich freue mich... Sind Sie hier im Urlaub? – diktierte er in seinem leidenschaftslosen Ton.
„Ich warte auf einen Befehl, Euer Exzellenz, zu einem neuen Ziel zu gehen“, antwortete Boris und zeigte weder Verärgerung über den harten Ton des Prinzen noch den Wunsch, sich auf ein Gespräch einzulassen, sondern so ruhig und respektvoll, dass der Prinz ihn ansah ihn aufmerksam.
- Lebst du mit deiner Mutter?
„Ich lebe bei Gräfin Rostowa“, sagte Boris und fügte noch einmal hinzu: „Eure Exzellenz.“
„Das ist Ilja Rostow, der Nathalie Schinshina geheiratet hat“, sagte Anna Michailowna.
„Ich weiß, ich weiß“, sagte Prinz Wassili mit seiner monotonen Stimme. – Je n"ai jamais pu convoir, comment Nathalieie s"est entschied sich für einen Ehepartner mit unserem Mal – leche l Un personnage vollendet dumm und lächerlich.Et joueur a ce qu"on dit. [Ich konnte nie verstehen, wie Natalie beschlossen hat, sich zu outen heirate diesen dreckigen Bären. Eine völlig dumme und lustige Person und ein Spieler, sagen sie.]
„Mais tres brave homme, mon Prince“, bemerkte Anna Michailowna und lächelte rührend, als wüsste sie, dass Graf Rostow eine solche Meinung verdiente, bat aber um Mitleid mit dem armen alten Mann. – Was sagen die Ärzte? - fragte die Prinzessin nach einem kurzen Schweigen und drückte erneut große Traurigkeit auf ihrem tränenüberströmten Gesicht aus.
„Es gibt wenig Hoffnung“, sagte der Prinz.
„Und ich wollte meinem Onkel noch einmal für all seine guten Taten für mich und Bora danken.“ C"est son filleuil, [Das ist sein Patensohn], fügte sie in einem solchen Ton hinzu, als ob diese Nachricht Fürst Wassili sehr erfreut hätte.
dachte Prinz Wassili und zuckte zusammen. Anna Michailowna erkannte, dass sie Angst hatte, in ihr eine Rivalin im Testament des Grafen Bezukhy zu finden. Sie beeilte sich, ihn zu beruhigen.
„Wenn es nicht meine wahre Liebe und Hingabe an meinen Onkel gäbe“, sagte sie und sprach dieses Wort mit besonderer Zuversicht und Nachlässigkeit aus: „Ich kenne seinen Charakter, edel, direkt, aber er hat nur die Prinzessinnen bei sich ... Sie sind noch jung ...“ Sie senkte den Kopf und fügte flüsternd hinzu: „Hat er seine letzte Pflicht erfüllt, Prinz?“ Wie kostbar sind diese letzten Minuten! Schließlich kann es nicht schlimmer sein; Wenn es so schlimm ist, muss es gekocht werden. „Wir Frauen, Prinz“, lächelte sie zärtlich, „wissen immer, wie man so etwas sagt.“ Es ist notwendig, ihn zu sehen. Egal wie schwer es für mich war, ich war es bereits gewohnt, zu leiden.
Der Prinz verstand offenbar, und er verstand, wie auch am Abend bei Annette Scherer, dass es schwierig war, Anna Michailowna loszuwerden.
„Wäre dieses Treffen nicht schwierig für ihn, hier Anna Michailowna“, sagte er. - Warten wir bis zum Abend, die Ärzte haben eine Krise versprochen.
„Aber du kannst es kaum erwarten, Prinz, in diesen Momenten.“ Pensez, il va du salut de son ame... Ah! c'est terrible, les devoirs d'un chretien... [Denken Sie, es geht darum, seine Seele zu retten! Oh! Das ist schrecklich, die Pflicht eines Christen...]
Von den Innenräumen öffnete sich eine Tür, und eine der Prinzessinnen des Grafen, die Nichten des Grafen, trat ein, mit einem düsteren und kalten Gesicht und einer auffallend langen Taille, die zu ihren Beinen unverhältnismäßig war.
Prinz Wassili drehte sich zu ihr um.
- Nun, was ist er?
- Alles das selbe. Und wie du willst, dieses Geräusch... - sagte die Prinzessin und sah sich in Anna Michailowna um, als wäre sie eine Fremde.
„Ah, chere, je ne vous reconnaissais pas, [Ah, Schatz, ich habe dich nicht erkannt“, sagte Anna Michailowna mit einem glücklichen Lächeln und ging mit einem leichten Spaziergang auf die Nichte des Grafen zu. „Ich bin gekommen, um dir zu helfen, mein Onkel. Ich stelle mir vor, ich bin gekommen, um dir zu helfen, deinem Onkel zu folgen. Ich kann mir vorstellen, wie du gelitten hast“, fügte sie hinzu Teilnahme verdrehte die Augen.
Die Prinzessin antwortete nichts, lächelte nicht einmal und ging sofort. Anna Michailowna zog ihre Handschuhe aus, setzte sich in der gewonnenen Position auf einen Stuhl und lud Prinz Wassili ein, sich neben sie zu setzen.
- Boris! „- sagte sie zu ihrem Sohn und lächelte: „Ich gehe zum Grafen, zu meinem Onkel, und du gehst in der Zwischenzeit zu Pierre, mein Freund, und vergiss nicht, ihm die Einladung der Rostows zu geben.“ ” Sie rufen ihn zum Abendessen. Ich glaube, er wird nicht gehen? – Sie wandte sich an den Prinzen.
„Im Gegenteil“, sagte der Prinz offenbar verstimmt. – Je serais tres content si vous me debarrassez de ce jeune homme... [Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mich vor diesem jungen Mann retten würdest...] Sitzt hier. Der Graf hat nie nach ihm gefragt.
Er zuckte mit den Schultern. Der Kellner führte den jungen Mann eine Treppe hinunter und wieder hinauf zu Pjotr ​​Kirillowitsch.

Pierre hatte in St. Petersburg nie Zeit, sich für eine Karriere zu entscheiden, und wurde tatsächlich wegen Unruhen nach Moskau verbannt. Die Geschichte, die Graf Rostow erzählte, war wahr. Pierre beteiligte sich daran, den Polizisten mit dem Bären zu fesseln. Er kam vor ein paar Tagen an und übernachtete wie immer im Haus seines Vaters. Obwohl er davon ausging, dass seine Geschichte in Moskau bereits bekannt war und dass die Damen um seinen Vater, die immer unfreundlich zu ihm waren, diese Gelegenheit ausnutzen würden, um den Grafen zu irritieren, ging er am Tag seines Todes dennoch auf die Hälfte seines Vaters los Ankunft. Als er den Salon betrat, den üblichen Aufenthaltsort der Prinzessinnen, begrüßte er die Damen, die am Stickrahmen und hinter einem Buch saßen, aus dem eine von ihnen laut vorlas. Es waren drei davon. Das älteste, saubere, langtaillierte, strenge Mädchen, dasselbe, das sich vor Anna Michailowna outete, las; Die Jüngeren, beide rötlich und hübsch, unterschieden sich nur darin, dass die eine ein Muttermal über der Lippe hatte, was sie sehr schön machte, und nähten einen Reifen. Pierre wurde begrüßt, als wäre er tot oder geplagt. Die älteste Prinzessin unterbrach ihre Lektüre und sah ihn schweigend mit erschrockenen Augen an; der Jüngste, ohne Muttermal, nahm genau den gleichen Gesichtsausdruck an; die Kleinste, mit einem Muttermal, von fröhlichem und kicherndem Charakter, beugte sich über den Stickrahmen, um ein Lächeln zu verbergen, wahrscheinlich verursacht durch die bevorstehende Szene, deren Komik sie vorhergesehen hatte. Sie zog die Haare nach unten und bückte sich, als würde sie die Muster sortieren und konnte sich ein Lachen kaum verkneifen.
„Bonjour, ma Cousine“, sagte Pierre. – Vous ne me hesonnaissez pas? [Hallo Cousine. Erkennst du mich nicht?]
„Ich erkenne dich zu gut, zu gut.“
– Wie ist der Gesundheitszustand des Grafen? Kann ich ihn sehen? – fragte Pierre wie immer unbeholfen, aber nicht verlegen.
– Der Graf leidet sowohl physisch als auch moralisch, und es scheint, dass Sie darauf geachtet haben, ihm noch mehr moralisches Leid zuzufügen.
-Kann ich die Zählung sehen? - Pierre wiederholte.
- Hm!.. Wenn du ihn töten willst, töte ihn vollständig, dann kannst du sehen. Olga, geh und schau, ob die Brühe für deinen Onkel fertig ist, es ist bald soweit“, fügte sie hinzu und zeigte Pierre, dass sie damit beschäftigt waren, seinen Vater zu beruhigen, während er offensichtlich nur damit beschäftigt war, ihn zu verärgern.
Olga ging. Pierre stand auf, sah die Schwestern an und verneigte sich und sagte:
- Also gehe ich zu mir nach Hause. Wenn es möglich ist, sagen Sie es mir.
Er ging hinaus, und hinter ihm war das schallende, aber leise Lachen der Schwester mit dem Maulwurf zu hören.
Am nächsten Tag traf Prinz Wassili ein und ließ sich im Haus des Grafen nieder. Er rief Pierre zu sich und sagte ihm:
– Mein Lieber, wenn Sie hierher kommen, kommen Sie nach Petersburg, Sie haben drei Tage hinter sich; c"est tout ce que je vous dis. [Meine Liebe, wenn du dich hier wie in St. Petersburg benimmst, wird es dir sehr schlecht gehen; ich habe dir nichts mehr zu sagen.] Der Graf ist sehr, sehr krank: du bist nicht Ich muss ihn überhaupt nicht sehen.
Seitdem ließ sich Pierre nicht mehr stören und verbrachte den ganzen Tag allein oben in seinem Zimmer.
Während Boris sein Zimmer betrat, ging Pierre in seinem Zimmer umher, blieb gelegentlich in den Ecken stehen, machte drohende Gesten zur Wand, als würde er einen unsichtbaren Feind mit einem Schwert durchbohren, blickte streng über seine Brille hinweg und begann dann seinen Spaziergang erneut und sagte etwas unklare Worte, zitternde Schultern und ausgestreckte Arme.
- L "Angleterre a vecu, [England ist am Ende", sagte er stirnrunzelnd und zeigte mit dem Finger auf jemanden Für die Nation und das Volk wird er zu Recht verurteilt ...] – Er hatte keine Zeit, seinen Satz über Pitt zu beenden, da er sich in diesem Moment als Napoleon selbst vorstellte und zusammen mit seinem Helden bereits eine gefährliche Überfahrt gemacht hatte den Pas de Calais und eroberte London – als er sah, wie ein junger, schlanker und gutaussehender Offizier in ihn eintrat, verließ er Boris als vierzehnjährigen Jungen und erinnerte sich definitiv nicht an ihn, aber trotzdem in seiner charakteristischen Form Mit freundlicher und freundlicher Art nahm er ihn bei der Hand und lächelte freundlich.
- Können Sie sich an mich erinnern? – sagte Boris ruhig, mit einem angenehmen Lächeln. „Ich bin mit meiner Mutter zum Grafen gekommen, aber er scheint nicht ganz gesund zu sein.
- Ja, es scheint ihm nicht gut zu gehen. „Jeder macht ihm Sorgen“, antwortete Pierre und versuchte sich zu erinnern, wer dieser junge Mann war.
Boris hatte das Gefühl, dass Pierre ihn nicht erkannte, hielt es aber nicht für nötig, sich auszuweisen, und sah ihm ohne die geringste Verlegenheit direkt in die Augen.
„Graf Rostow hat Sie gebeten, heute mit ihm zum Abendessen zu kommen“, sagte er nach einer für Pierre ziemlich langen und unangenehmen Stille.
- A! Graf Rostow! – Pierre sprach freudig. - Du bist also sein Sohn, Ilya. Wie Sie sich vorstellen können, habe ich Sie zunächst nicht erkannt. Erinnern Sie sich, wie wir vor langer Zeit mit mir Jacquot... [Madame Jacquot...] nach Worobjowy Gory gefahren sind.
„Sie irren sich“, sagte Boris langsam mit einem kühnen und etwas spöttischen Lächeln. – Ich bin Boris, der Sohn von Prinzessin Anna Michailowna Drubetskaja. Rostows Vater heißt Ilya und sein Sohn heißt Nikolai. Und ich kannte keinen von mir, Jacquot.
Pierre wedelte mit Armen und Kopf, als würden ihn Mücken oder Bienen angreifen.
- Oh, was ist das! Ich habe alles durcheinander gebracht. Es gibt so viele Verwandte in Moskau! Bist du Boris...ja. Nun, Sie und ich sind uns einig. Was halten Sie von der Boulogne-Expedition? Schließlich wird es den Briten schlecht gehen, wenn nur Napoleon den Kanal überquert? Ich halte die Expedition für sehr gut möglich. Villeneuve hätte keinen Fehler gemacht!
Boris wusste nichts von der Boulogne-Expedition, er las nicht die Zeitungen und hörte zum ersten Mal von Villeneuve.
„Hier in Moskau beschäftigen wir uns mehr mit Abendessen und Klatsch als mit Politik“, sagte er in seinem ruhigen, spöttischen Ton. – Ich weiß nichts darüber und denke nicht darüber nach. Moskau ist am meisten mit Klatsch und Tratsch beschäftigt“, fuhr er fort. „Jetzt reden sie über dich und den Grafen.“
Pierre lächelte freundlich, als hätte er Angst um seinen Gesprächspartner, weil er befürchtete, er könnte etwas sagen, das er bereuen würde. Aber Boris sprach deutlich, klar und trocken und sah Pierre direkt in die Augen.
„Moskau hat nichts Besseres zu tun als zu klatschen“, fuhr er fort. „Jeder ist damit beschäftigt, wem der Graf sein Vermögen hinterlassen wird, auch wenn er uns vielleicht alle überleben wird, was ich aufrichtig wünsche...
„Ja, das ist alles sehr schwierig“, sagte Pierre, „sehr schwierig.“ „Pierre hatte immer noch Angst, dass dieser Beamte versehentlich in ein für ihn unangenehmes Gespräch geraten würde.
„Und es muss Ihnen vorkommen“, sagte Boris und errötete leicht, ohne jedoch seine Stimme und Haltung zu ändern, „es muss Ihnen vorkommen, als ob jeder nur damit beschäftigt ist, etwas von dem reichen Mann zu bekommen.“
„So ist es“, dachte Pierre.
„Und um Missverständnisse zu vermeiden, möchte ich Ihnen nur sagen, dass Sie sich sehr irren werden, wenn Sie mich und meine Mutter zu diesen Menschen zählen.“ Wir sind sehr arm, aber zumindest ich spreche für mich selbst: Gerade weil Ihr Vater reich ist, betrachte ich mich nicht als seinen Verwandten, und weder ich noch meine Mutter werden jemals etwas von ihm verlangen oder annehmen.
Pierre konnte es lange nicht verstehen, aber als er es verstand, sprang er vom Sofa auf, ergriff mit seiner charakteristischen Geschwindigkeit und Unbeholfenheit Boris' Hand von unten und begann, viel roter als Boris, mit einem gemischten Gefühl von Scham und Scham zu sprechen Ärger.
- Das ist merkwürdig! Ich wirklich... und wer hätte das gedacht... Ich weiß es sehr gut...
Aber Boris unterbrach ihn erneut:
„Ich bin froh, dass ich alles ausgedrückt habe.“ „Vielleicht ist es für Sie unangenehm, entschuldigen Sie“, sagte er und beruhigte Pierre, anstatt sich von ihm beruhigen zu lassen, „aber ich hoffe, ich habe Sie nicht beleidigt.“ Ich habe die Regel, alles direkt zu sagen... Wie kann ich es vermitteln? Kommst du zum Abendessen mit den Rostows?