BEVÖLKERUNG: Etwa 5,4 Millionen Menschen. Über 90% sind Libyer - eine Nation, die aus einer Mischung von Arabern und Berbern sowie Berbern, Tuareg, Tubu usw. entstanden ist.

SPRACHE: Arabisch.

RELIGION: Muslime - 99%.

GEOGRAPHIE: Libyen liegt im zentralen Teil Nordafrikas. Im Norden wird es vom Mittelmeer umspült. Im Nordwesten grenzt es an Tunesien, im Westen - an Algerien, im Süden - an Niger, Tschad und Sudan, im Osten - an Ägypten. Der größte Teil der Oberfläche ist ein Plateau, Höhe 200 - 600 m, im Osten - die libysche Wüste, im Süden - die Ausläufer des Tibesti-Hochlandes (Höhe bis zu 2286 m). Die Gesamtfläche beträgt 1759,5 Tausend Quadratmeter. km.

KLIMA: Der größte Teil des Territoriums ist tropische Wüste, im Norden subtropisches Mittelmeer. An der Küste liegt die Durchschnittstemperatur im Januar bei etwa +12 C, im Juli bei +26 C bis +29 C. Im restlichen Gebiet steigen die Durchschnittstemperaturen im Juli auf +36 C, aber nachts kühlt die Luft ab null oder noch niedriger. Der Niederschlag fällt auf 250–350 mm. pro Jahr auf dem El-Akhdar-Plateau - bis zu 600 mm. In manchen Gegenden regnet es mehrere Jahre hintereinander nicht. Während der Frühlingssonnenwende weht entlang der Küste in den nordwestlichen Regionen ein brennender Wind "gibli", der aus der Sahara kommt.

POLITISCHER STATUS: Libyen ist formal eine Republik, aber in Wirklichkeit eine paramilitärische Diktatur. Das Leitungsgremium Libyens ist die „Revolutionäre Führung“ (offiziell außerhalb des staatlichen Machtsystems angesiedelt). Der Gesetzgeber ist der Allgemeine Volkskongress.

WÄHRUNG: Libyscher Dinar (LD), entspricht 1000 Dirham. Im Laufe der Banknoten im Wert von 10, 5 und 1 Dinar, 1/2 und 1/4 Dinar. Münzen im Wert von 100 und 50 Dirham. Dieners Club- und Visa-Kreditkarten sind auf größere Hotels und Flughäfen beschränkt. Reiseschecks werden aufgrund bestehender Sanktionen der US-Regierung generell nicht akzeptiert. Der Umlauf von Fremdwährungen ist formell verboten. Bargeld kann bei Banken und offiziell autorisierten Wechselstuben umgetauscht werden. Banköffnungszeiten: 08.00-12.00 Samstag-Donnerstag (Winter), 08.00-12.00 Samstag-Donnerstag und 16.00-17.00 Samstag-Mittwoch (Sommer). Seitdem Alkohol 1969 von der Regierung verboten wurde, haben viele Restaurants geschlossen und bestehende sind sehr teuer.

ZEIT: Hinter Moskau im Sommer um 2 Stunden, im Winter - um 1 Stunde.

HAUPTATTRAKTIONEN: Tripolis ist eine wunderschöne Stadt, ein anderer oft verwendeter Name ist "Arusa Al-Bahar Al-Mutawassat" oder "Die Braut des Mittelmeers". Der alte Teil der Stadt behält das für viele Städte des arabischen Ostens charakteristische Aussehen: niedrige (ein- oder zweistöckige) Häuser mit Flachdächern, Minarette von Moscheen, die in den Himmel gerichtet sind, farbenfrohe und laute orientalische Basare. In Tripolis selbst und an anderen Orten sind antike Gebäude erhalten, die von den Phöniziern, Karthagern und Römern errichtet wurden. Achten Sie auf die Ahmad-Pascha-Karamanli-Moschee, eine der attraktivsten, die in der Stadt gebaut wurde. Es befindet sich am Eingang zum zentralen Markt, nicht weit vom Palast entfernt und wurde 1711 vom Gründer der Karamanli-Dynastie und Gouverneur von Tripolis, Ahmad Pascha, errichtet. In der Mitte wird ihr Dach über dem mit prächtigen Zierleisten geschmückten Heiligtum von 25 Kuppeln gekrönt. Ein separater Raum ist für die Gräber von Ahmad Pascha selbst und Mitgliedern seiner Familie vorgesehen, darüber erhebt sich ein achteckiges Minarett im typisch türkischen Stil. Die In-Naka-Moschee (Kamelmoschee) ist die älteste Moschee in Tripolis. Die 1833 von Yusuf Gurgi erbaute Gurgi-Moschee zieht mit ihrer eleganten Architektur das Interesse vieler Touristen auf sich. Seine neun Säulen tragen ein Dach mit sechzehn kleinen Kuppeln. Das Minarett der Moschee, das höchste aller Minarette in Tripolis, ist achteckig und hat zwei Balkone. Die Al-Jami-Moschee, die 1640 vom osmanischen Herrscher des Landes erbaut wurde, ist eines der anerkannten Meisterwerke der orientalischen Architektur; ihre Wände enthalten viele interessante Inschriften. Sie wird auch die „Große Moschee“ von Tripolis genannt. Andere historische Städte sind im 120 km entfernten Leptis Magna vertreten. östlich von Tripolis, Sirte, liegt 245 km. östlich von Bengasi, Sabrathoy - 60 km. westlich von Tripolis und Gdamesom ("Perle der Wüste"), in einer Wüstenregion 800 km entfernt. südlich von Tripolis. Leptis Magna ist eine hervorragend erhaltene römische Stadt, die östlich der Stadt Al-Khum (Al-Homs) an der Mündung des Flusses Wadi Lebda liegt. Es ist möglich, dass es in der Antike und im 6. Jahrhundert v. Chr. ein Zwischenhafen auf der phönizischen Handelsroute in diesem Teil des Kontinents war. e. bereits von Karthago regiert. Zu den attraktivsten in dieser Stadt gehören der Triumphbogen des Septimus Sevres, das Forum, die Basilika mit ihren ornamentalen Inschriften und zahlreichen Skulpturen, das halbkreisförmige Nymphäum und die Hadriansthermen. Eine elegante Säulenstraße verbindet Thermes mit der Bucht. Ebenfalls für Touristen interessant ist das beeindruckende Amphitheater mit einem Durchmesser von 70 Metern, das einen Blick auf die Stadt in alle Richtungen bietet. Seine Bühnen- und Eingangsöffnungen sind unverändert erhalten. Der römische Kreis an der Ostseite der Stadt ist in Form eines Hufeisens gebaut und folgt genau der Küstenlinie. Tolomeya (Ptolemäus) - der exquisit dekorierte hellenische Palast ist die Hauptattraktion dieser antiken Stadt. Das Gebäude stammt aus dem 1. Jahrhundert v. e. mit später, I Jahrhundert n. Chr. h. Nebengebäude. Dieses zweistöckige Haus mit geräumigen Räumen, Mosaikböden und Marmorwänden gehörte offensichtlich einem adeligen Bürger. Die Monument Street, die von Südwesten nach Nordosten durch den nördlichen Stadtteil verläuft, war die Hauptverkehrsader der Stadt und ist daher auf ihrer gesamten Länge mit Brunnen, Arkaden, Gravuren und Skulpturen geschmückt. Die örtliche Basilika wurde bereits vollständig von der Erde befreit, ebenso wie das Gebäude des herzoglichen Hauptquartiers - eine Festung, die einst die römische Garnison beherbergte. Sirena - Tempel des Apollo, eines der ältesten Gebäude der Stadt, errichtet im 7. Jahrhundert v. e. mit späteren Ergänzungen in den nächsten 300 Jahren. Auf beiden Seiten des Eingangs sind noch Inschriften mit den Namen der römischen Priester dieses Tempels zu lesen. Am Hauptaltar am Eingang ist noch eine Drainagevorrichtung erhalten, durch die das Blut von Opfertieren floss. Der Apollo-Brunnen befindet sich direkt hinter dem Tempel. Unmittelbar, vermutlich durch Kaiser Troyan im Jahr 98 n. Chr. e. Große Bäder wurden gebaut, aber nachdem sie während des jüdischen Pogroms im Jahr 119 n. Chr. zerstört wurden. e. sie wurden von Kaiser Andrian restauriert. Das Gebäude ist interessant für seine exquisiten Dekorationen, Marmorwände und -böden, Mosaike und erstaunliche Dachgewölbe. Die bereits Ende der hellenischen Zeit erbaute Hauptstadt wurde von den Römern in einen Tempel verwandelt, in dem sie zu Jupiter, Juno und Minerva beteten. Am Eingang erheben sich vier anmutige dorische Säulen, auf denen griechische Inschriften aus der Zeit Kaiser Hadrians zu sehen sind. An den Seiten der Karyatidenstraße, die östlich von der Agora verläuft, standen einst viele Skulpturen auf Sockeln. Jetzt liegen sie am Boden und sind unwiederbringlich zerstört. Auf der Straße selbst befindet sich das elegante Haus von Jason Magnus, einem der Priester des Apollo-Tempels. Sousa (Apollonia) - die alte Stadtmauer, aber sie ist in schlechtem Zustand und zerfällt. Innerhalb der Stadtmauern befinden sich das Theater, die Bäder, die Hauptstraße und die Ruinen des byzantinischen Palastes. Zahlreiche Kirchen sind verstreut, zum Beispiel die Kirche der Doppelmauern, die Ostkirche aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. e. mit mehreren schönen Säulen aus grünem Marmor, der Zentralkirche und der Westkirche, die gegen die Befestigungsmauern gebaut wurden. Im Zentrum der Altstadt befindet sich ein kleines Museum mit einigen byzantinischen Mosaiken und Skulpturen. Libyen hat eine ziemlich lange und schöne Küste mit ausgezeichneten Stränden, aber die meisten von ihnen haben keine moderne Erholungsinfrastruktur. Kuf-Nationalpark.

EINREISEREGELN: Jeder benötigt ein Visum, außer: Bürger der Länder der Arabischen Union, vorbehaltlich eines Aufenthalts von bis zu 3 Monaten im Land; Transitpassagiere, die mit demselben oder dem ersten Flug innerhalb von 24 Stunden durch Libyen in ein anderes Land reisen, sofern sie über ein gültiges Ticket verfügen und sich am Flughafen befinden. Es ist obligatorisch, den Pass ins Arabische zu übersetzen, der im Pass selbst (!) gemacht wird, die Botschaft sagt Ihnen, wo Sie die Übersetzung beantragen können. Die arabische Version der Passdaten wird auf einer der freien Seiten des Passes eingetragen. Ohne diese Voraussetzung ist die Einreise auch mit Visum nicht möglich. Konsulargebühr: Arbeitsvisum - 70 $, andere - 17 $, Bearbeitung für 1 Tag kann durch Zahlung von zusätzlichen 12 $ erfolgen (möglich nur nach Erhalt der Bestätigung aus Libyen). Kinder, die im Reisepass ihrer Eltern eingetragen sind, reisen ohne Zahlung einer Konsulargebühr ein. Ein Transitvisum ist 7 Tage gültig, ein Arbeitsvisum 45 Tage (Erneuerung ist erforderlich), ein Touristenvisum ist für die Einreise 1 Monat ab Ausstellungsdatum beim Konsulat und 1 Monat ab Einreisedatum gültig. Ein visumfreier Transit ist nicht erlaubt. Kinder unter 16 Jahren passen in das Visum der Eltern (Mutter). Verweigert Personen mit israelischen Stempeln in ihren Pässen die Einreise. Ebenfalls verboten ist die Einreise für verheiratete Frauen und Kinder - Bürger der Arabischen Union, wenn sie unbegleitet ankommen, es sei denn, sie werden am Flughafen von ihren Ehemännern oder Vätern abgeholt oder sie haben eine von der Einwanderungsbehörde ausgestellte Genehmigung und werden von ihnen abgeholt auf dem Land lebende Verwandte, auf deren Einladung sie kommen. Russische Staatsbürger müssen sich innerhalb von sieben Tagen bei der Passabteilung des Einwanderungsdienstes des Ministeriums für öffentliche Sicherheit anmelden. Sie können sich ohne besondere Genehmigung im ganzen Land bewegen, außer in geschlossenen Gebieten. Es wird empfohlen, eine vollständige Krankenversicherung abzuschließen.

ZOLLBESTIMMUNGEN: Die Ein- und Ausfuhr von Fremdwährung ist nicht beschränkt (vorbehaltlich ihrer obligatorischen Deklaration), national - ist verboten. Zollfreie Einfuhr von Zigaretten - 200 Stk. oder Zigarren - 50 Stk. oder Tabak 250 gr., Parfums - 250 ml., Goldschmuck in Höhe von bis zu 50 Liv. Dinar, Gegenstände für den persönlichen Gebrauch in Höhe von bis zu 250 liv. Dinar (Kleidung sowie Foto-, Film- und Videokameras sind in diesem Betrag nicht enthalten). Bei der Einreise in das Land ausgefüllte Zollerklärungen mit Vermerken der Zollbehörden sind die Grundlage für die spätere Ausfuhr aus dem Land der darin bezeichneten Gegenstände. Die Einfuhr von alkoholischen Getränken, einschließlich Bier, Lebensmitteln mit Schweinefleisch, Waffen, Drogen und in Israel hergestellten Waren ist verboten. Die Frage der Einfuhr von Drucksachen, Film-, Foto- und Videomaterialien wird nach Prüfung durch die Zensurbehörden geprüft.

Libysch-Arabische Jamahiriya des sozialistischen Volkes, ein Staat in Nordafrika. Im Norden wird es vom Mittelmeer umspült, im Osten grenzt es an Ägypten, im Südosten an den Sudan, im Süden an Tschad und Niger, im Westen an Algerien und im Nordwesten an Tunesien. Ehemals italienische Kolonie, seit 1951 eigenständige Monarchie. Infolge eines Militärputsches im September 1969 wurde König Idris I. gestürzt und Libyen zur Republik ausgerufen. Bis 1963, als Libyen ein Einheitsstaat wurde, hatte das Land eine föderale Struktur und bestand aus drei historischen Regionen - Tripolitanien, Kyrenaika und Fezzan. Die Hauptstadt ist Tripolis. Obwohl Libyen flächenmäßig eines der größten Länder Afrikas ist, hatte es 1998 nur 5,7 Millionen Einwohner. Der größte Teil des Territoriums des Landes ist von Wüste besetzt. Dank der 1961 begonnenen Ausbeutung reicher Ölvorkommen ist aus dem einst verarmten Libyen ein wohlhabender Staat mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen Afrikas geworden.

Sozialstruktur.Über viele Jahrhunderte ging die historische Entwicklung jeder der beiden Hauptregionen Libyens – Tripolitanien und Kyrenaika – ihre eigenen Wege. Deshalb manifestiert sich soziale Homogenität eher auf regionaler als auf nationaler Ebene. Verbreitung im 19. Jahrhundert auf dem Territorium der Kyrenaika entfremdeten die Aktivitäten des Senussi-Ordens diese beiden Gebiete weiter, da die Bevölkerung Tripolitaniens dem normativen sunnitischen Islam treu blieb. Die vom Großvater des ehemaligen Königs Idris I. gegründete religionsgeschichtliche Bewegung der Senussi strebte eine Rückkehr zu den Ursprüngen des Islam an. Die Bevölkerung der Kyrenaika bestand hauptsächlich aus Nomaden und Halbnomaden, während in Tripolitanien eine sesshafte Bauern- und Stadtbevölkerung lebte. Eine besondere soziale Organisation ist auch für die Bevölkerung der Fezzan-Wüstenregion charakteristisch.

Es gibt eine kleine Schicht von Kaufleuten und eine kleine, aber ständig wachsende Gruppe von Beamten, Managern und qualifizierten Fachleuten. In der Küstenzone und in Fezzan befindet sich das Land in privatem Privatbesitz. Gebiete mit nomadischer Bevölkerung sind durch den kollektiven Besitz von Land durch Stammesgruppen gekennzeichnet.

Öffentliche Bildung. Während der italienischen Kolonialpräsenz in Libyen gab es praktisch kein westliches Bildungssystem. Der Beginn der aktiven Verbreitung geht auf die Zeit der britischen Militärverwaltung zurück, die weitere Entwicklung erfolgte nach den 1960er Jahren, als erhebliche Mittel aus dem Verkauf von Öl in das unabhängige Libyen zu fließen begannen. Die Bildung im Land ist auf allen Ebenen kostenlos und bis zur 9. Klasse obligatorisch. 1991-1992 gab es in Libyen 2744 Grundschulen und 1555 weiterführende Schulen, 195 Berufs- und pädagogische Hochschulen. Außerdem gab es 10 Universitäten und 10 pädagogische Institute (einschließlich entsprechender Abteilungen an den Universitäten von al-Fattah in Tripolis und Garyounis in Bengasi). Es gibt 1,4 Millionen Kinder in der Grundschule, 310,5 Tausend in der Sekundarschule, 37 Tausend in Berufsschulen und 72,9 Tausend Studenten im Hochschulsystem. Die Entwicklung der technischen Ausbildung wird hauptsächlich durch die Bedürfnisse der Ölindustrie vorangetrieben. Es gibt 14 Forschungszentren im Land. Der Staat leistet materielle Hilfe für ein Netzwerk islamischer Bildungseinrichtungen, darunter die Islamische Universität von Al-Beida, die auch ein Zentrum für Religionswissenschaft ist.

In Libyen kommt ca. heraus. 20 Zeitungen und Zeitschriften auf Arabisch und Englisch, wenige Bücher veröffentlicht.

GESCHICHTE Die Unterschiede zwischen den beiden Hauptregionen des Landes – Tripolitanien und Kyrenaika – reichen bis in die Antike zurück. Im 4. Jh. BC. Cyrenaica wurde von den Griechen kolonisiert, dann von der Armee Alexanders des Großen erobert, dann unter der Kontrolle der ptolemäischen Dynastie und bereits 96 v. Chr. Von ihnen. ging ins Römische Reich. Die Insel Kreta war auch Teil der römischen Provinz Kyrenaika. Tripolitanien lag zunächst in der Einflusszone von Phönizien und dann von Karthago. Letztendlich wurden beide Gebiete Eigentum des Römischen Reiches, aber als es geteilt wurde, wurde Cyrenaica Teil des östlichen Besitzes, während Tripolitanien unter der direkten Kontrolle Roms blieb. 455 griffen die Vandalen das Gebiet Libyens von Westen her an, aber 533 gelang es den Truppen von Kaiser Justinian, sie aus dem Land zu vertreiben. In den Jahren 642–644 fiel die arabische Kavallerie in Libyen ein, und das Land wurde Teil des arabischen Kalifats, jedoch bis zum 11. Jahrhundert. die lokale Bevölkerung wurde nicht zum Islam konvertiert. Nach der arabischen Eroberung rückte die Kyrenaika immer näher an Ägypten heran, während Tripolitanien Teil der westlichen arabischen Welt (Maghrib) wurde.

Zwischen 1517 und 1577 wurde Libyen vom Osmanischen Reich erobert und stand bis 1711 unter der Kontrolle von Gouverneuren aus Istanbul. In den Jahren 1711-1835 ließ sich die örtliche Dynastie der Karamanly in Libyen nieder und blieb nominell dem Sultan treu. 1835 kam das Land unter direkte Kontrolle des Osmanischen Reiches. Der Sultan ernannte persönlich den Wali, der die volle Macht in Libyen hatte, und verwandelte sich in ein Vilayet (Provinz).

Italien, das 1911 begann, das Territorium Libyens zu erobern, stieß auf hartnäckigen bewaffneten Widerstand der lokalen Bevölkerung. Bis 1922 gelang es den Italienern, nur einige Küstengebiete unter Kontrolle zu halten, und erst 1932 gelang es ihnen, das gesamte Land zu unterwerfen. Bis 1934 galten Cyrenaica und Tripolitanien als separate Kolonien Italiens, obwohl sie unter der Kontrolle eines Generalgouverneurs standen. Unter Mussolini wurde Libyen 1939 Italien einverleibt.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Libyen zum Schauplatz erbitterter Feindseligkeiten und 1943 von den Alliierten besetzt. Im Friedensvertrag von 1947 verlor Italien alle Rechte auf das Territorium seiner ehemaligen Kolonie, über deren Schicksal bei Verhandlungen zwischen Frankreich, Großbritannien, den USA und der UdSSR entschieden werden sollte. Falls die Großmächte nicht innerhalb eines Jahres zu einer akzeptablen Einigung kommen sollten, sollte das Schicksal des Landes von der UNO entschieden werden. Im November 1949 beschloss die UN-Generalversammlung, Libyen bis zum 1. Januar 1952 die Unabhängigkeit zu gewähren.

In den Jahren 1950-1951 fand die Arbeit der Nationalen Konstituierenden Versammlung statt, der eine gleiche Anzahl von Vertretern aus allen drei Regionen des Landes angehörte. Die Abgeordneten der Versammlung nahmen eine Verfassung an und bestätigten im Dezember 1951 den Emir der Kyrenaika, Mohammed Idris al-Senusi, als König von Libyen. Am 24. Dezember 1951 wurde ein unabhängiges föderales Königreich ausgerufen, das die Provinzen Kyrenaika, Tripolitanien und Fezzan umfasste.

Ein unabhängiges Libyen erbte eine sehr arme und größtenteils analphabetische Bevölkerung. Als Gegenleistung für erhebliche wirtschaftliche und technische Hilfe erlaubte die libysche Regierung den Vereinigten Staaten und Großbritannien, ihre Militärbasen im Land zu unterhalten. Da es im Land nicht genügend Anwälte und Lehrer gab, wurden Spezialisten aus Ägypten in den Staatsdienst berufen.

Das zweite Jahrzehnt des unabhängigen Entwicklungsweges des Landes unterschied sich auffallend vom ersten. Die Flut von Öleinnahmen nach Libyen ermöglichte es der Regierung, auf ausländische Hilfe zu verzichten, und sie beendete das Abkommen, amerikanische und britische Militärbasen auf ihrem Territorium zu halten. 1963 wurde die föderale Struktur, die die Besonderheiten der historischen Entwicklung und Traditionen der drei Landesteile berücksichtigte, abgeschafft und Libyen zum Einheitsstaat erklärt.

Am 1. September 1969 stürzte eine Gruppe junger Armeeoffiziere unter Führung von Muammar Gaddafi das Regime von König Idris I. Das Land wurde zur Arabischen Republik Libyen ernannt, und alle Macht wurde dem Revolutionären Kommandorat übertragen. Gaddafi führte das Land nach seinem proklamierten Prinzip des "islamischen Sozialismus" und war entschlossen, die Abhängigkeit Libyens von ausländischem Einfluss zu verringern. Bis 1973 waren 51 % der Aktien aller ausländischen Ölgesellschaften in Staatseigentum übergegangen. Ein wichtiger Schritt war die Verstaatlichung des Einzelhandelsnetzes für den Verkauf von Erdölprodukten und Gas sowie die Einführung eines staatlichen Exportmonopols für Erdölprodukte. Auf Initiative von Gaddafi wurde im Land der Prozess der Stärkung der nationalen Souveränität durchgeführt: Aus Libyen wurden ausländische Militärstützpunkte abgezogen, ausländisches Eigentum verstaatlicht und die Kontrolle über die Förderung und den Verkauf von Öl eingeführt. Viele Führungspositionen in der Wirtschaft und anderen Lebensbereichen wurden von Bürgern des Landes besetzt. Mitte der 1970er Jahre, nach der Verschlechterung der Beziehungen zu Ägypten, waren viele Ägypter, die in Libyen arbeiteten, gezwungen, es zu verlassen.

1977 wurde M. Gaddafi, der als Generalsekretär des Allgemeinen Volkskongresses fungierte, Staatsoberhaupt. Im Land wurden die Maßnahmen verstärkt, um privates Kapital aus dem Einzel- und Großhandel zu verdrängen und den Privatbesitz an Immobilien zu beseitigen. Gaddafi proklamierte einen außenpolitischen Kurs zur aktiven Unterstützung „revolutionärer Bewegungen und Regime, die sich Imperialismus und Kolonialismus widersetzen“, und unterstützte den internationalen Terrorismus. 1979 trat er zurück und erklärte seine Absicht, sich der Entwicklung der Ideen der libyschen Revolution zu widmen. Trotzdem blieb Gaddafi eine Schlüsselfigur im politischen Leben des Landes.

In den 1970er Jahren stiegen die Ölpreise auf den Weltmärkten erheblich, was zu einer Anhäufung beträchtlicher Gelder in Libyen führte, das ein Öllieferant für westliche Länder war. Staatseinnahmen aus Ölexporten wurden zur Finanzierung der Stadtentwicklung und der Schaffung eines modernen Systems der sozialen Sicherheit für die Bevölkerung verwendet. Gleichzeitig wurden riesige Summen für den Aufbau einer gut bewaffneten modernen Armee ausgegeben, um das internationale Ansehen Libyens zu steigern. Im Nahen Osten und in Nordafrika fungierte Libyen als Träger der Ideen des arabischen Nationalismus und als kompromissloser Gegner Israels und der Vereinigten Staaten. Der starke Rückgang der Ölpreise Mitte der 1980er Jahre führte zu einer deutlichen Schwächung Libyens. Unterdessen beschuldigte die US-Regierung Libyen der Komplizenschaft im internationalen Terrorismus, und am 15. April 1986 bombardierten die USA mehrere Städte in Libyen.

1992 wurden Sanktionen gegen Libyen verhängt, nachdem libysche Staatsbürger zwei Passagierflugzeuge in die Luft gesprengt hatten. Sie wies alle Anschuldigungen zurück und weigerte sich, ihre der Sabotage verdächtigten Bürger auszuliefern. Ende 1993 schlug Gaddafi vor, dass die beiden Libyer, die des Lockerbie-Bombenanschlags beschuldigt werden, in jedem Land der Welt vor Gericht gestellt werden sollten, aber dass das Gericht entweder muslimisch sein oder die Zusammensetzung des Gerichts ausschließlich aus Muslimen bestehen sollte. Der Vorschlag des libyschen Führers wurde abgelehnt, und seit 1992 wurden die UN-Sanktionen gegen Libyen alle sechs Monate erneuert, darunter die Beendigung der militärisch-technischen Zusammenarbeit und des Flugverkehrs, das Einfrieren libyscher Vermögenswerte und ein Verbot der Einfuhr bestimmter Typen von Ausrüstung für die Ölindustrie nach Libyen usw. Nachdem die Internationale ein Gericht in Den Haag ein Urteil über das Recht des Tschad auf den 1973 von libyschen Truppen besetzten Aouzu-Streifen gefällt hatte, zog Libyen 1994 seine Truppen aus dem Gebiet ab.

Als Zeichen seiner Unzufriedenheit mit den zuvor zwischen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und Israel geschlossenen Friedensabkommen kündigte Gaddafi im September 1995 die Abschiebung von 30.000 dort lebenden Palästinensern aus Libyen an.

M., 1985
Proshin N.I., Roshchin M.Yu., Smirnova G.I. Libyen. - In: Neuere Geschichte der arabischen Länder Afrikas, 1917-1987. M., 1990

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Geographie Libyens

Die Great Socialist People's Libysch Arab Jamahiriya ist ein Staat in Nordafrika an der Mittelmeerküste. Im Westen grenzt es an Algerien, im Nordwesten an Tunesien, im Süden an Tschad und Niger, im Südosten an den Sudan, im Osten an Ägypten. Im Norden wird es vom Mittelmeer umspült.

Die Küstenlinie Libyens im zentralen Teil der Küste geht tief in das Land hinein und bildet den Golf von Sidra (Greater Sirte), wo die karge Wüste auf das Mittelmeer trifft. Im Nordosten des Landes liegt die höher gelegene und dichter besiedelte Hochebene Barqa el-Bayda, die den Kern der Kyrenaika bildet. Im Nordwesten liegt Tripolitanien und im Süden die Fezzan-Senke, Hunderte von Kilometern von der Küste entfernt.

Bundesland

Staatliche Struktur

Formal ist Libyen eine Republik (Jamahiriya), in Wirklichkeit ist es eine paramilitärische Diktatur. Das Leitungsgremium Libyens - "Revolutionäre Führung" (offiziell außerhalb des Systems der Staatsmacht angesiedelt). Der Gesetzgeber ist der Allgemeine Volkskongress.

Sprache

Staatssprache: Arabisch

Fast alle Libyer sprechen Arabisch. Die italienische Sprache war einst weit verbreitet, insbesondere in der gebildeten Schicht der libyschen Gesellschaft. Während der Jahre der britischen Regierung (1943-1951) verbreitete sich die englische Sprache, die besonders mit dem Erscheinen amerikanischer und britischer Ölfirmen in Libyen populär wurde.

Religion

Mit Ausnahme einiger weniger Berber, die der Ibadi- oder Kharijite-Sekte des Islam angehören, sind die Libyer sunnitische Muslime. Viele Einwohner der Kyrenaika gelten als Anhänger der senusitischen Derwisch-Bruderschaft, einer religiösen Bewegung, die sich im 18. Jahrhundert nach Nordafrika ausbreitete.

Währung

Internationaler Name: LYD

Der libysche Dinar entspricht 1000 Dirham. Im Umlauf sind Banknoten im Wert von 10, 5 und 1 Dinar, 1/2 und 1/4 Dinar sowie Münzen im Wert von 100 und 50 Dirham.

Bargeld kann bei Banken und offiziell autorisierten Wechselstuben umgetauscht werden. Der Umlauf von Fremdwährungen ist formell verboten.

Kreditkarten sind auf größere Hotels und Flughäfen beschränkt. Reiseschecks werden grundsätzlich nicht akzeptiert.

Libyen Tourismus

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Libyen Land in Nordafrika. Im Norden wird es vom Mittelmeer umspült. Im Osten grenzt es an Ägypten, im Südosten - an den Sudan, im Süden - an Tschad und Niger, im Westen - an Algerien, im Nordwesten - an Tunesien.

Der Name des Landes stammt vom Namen eines der lokalen Stämme - Livu. Das Wort „jamahi-riya“ bedeutet „Demokratie“.

Hauptstadt

Quadrat

Bevölkerung

5241 Tausend Menschen

Administrative Aufteilung

Der Staat ist in 46 Stadtbezirke gegliedert.

Regierungsform

Republik.

Leitungsgremium

revolutionäre Führung.

oberstes gesetzgebendes Organ

Allgemeinen Volkskongress.

Oberstes Exekutivorgan. Oberstes Volkskomitee (VNKOM)

Große Städte

Staatssprache. Arabisch.

Religion

97 % sind sunnitische Muslime, 3 % sind Katholiken.

Ethnische Zusammensetzung

97% sind Araber und Berber.

Währung

Libyscher Dinar = 1000 Dirham.

Klima

Das Klima des Staates ist tropisch, heiß und trocken, im Norden subtropisch. Durchschnittliche Monatstemperaturen + 11-12°C. Die Niederschlagsmenge variiert zwischen 100-250 mm im Süden und 400-600 mm pro Jahr im Norden.

Flora

Die Vegetation in Libyen ist spärlich. Wüsten (die 98 % des Territoriums einnehmen) sind fast ohne Vegetation. In einigen Oasen wachsen Dattelpalmen, Orangen- und Olivenbäume. Wacholder- und Pistazienbäume kommen in Berggebieten vor.

Fauna

Die Fauna Libyens wird durch eine Hyäne, eine Gazelle, eine Wildkatze, eine Antilope repräsentiert. Zu den Vögeln gehören Adler, Falken und Geier.

Flüsse und Seen

Es gibt keine permanenten Flüsse. Bedeutende Grundwasserreserven, eine Wasserleitung (Great Man-Made River) wurde zur Bewässerung des Landes verlegt.

Sehenswürdigkeiten

In Tripolis - das Naturhistorische Museum, das Archäologische Museum, das Ethnographische Museum, das Epigraphische Museum, das Islamische Museum, der Arc de Triomphe zu Ehren von Kaiser Marcus Aurelius, die Moscheen von Karamanli und Gurgi, die spanische Festung in Al -Khum, das Leptis-Magna-Museum. Entlang der Küste sind die Ruinen phönizischer und römischer Siedlungen, einschließlich römischer Bäder, erhalten geblieben.

Nützliche Informationen für Touristen

Das traditionelle Getränk der arabischen Länder ist Kaffee. Der Prozess der Zubereitung und des Trinkens ist ein komplexes Ritual. Zuerst werden die Körner geröstet, mit einem Metallstab gerührt und dann in einem speziellen Mörser unter obligatorischer Einhaltung eines bestimmten Rhythmus zerkleinert. Kaffee wird in Kupfer- oder Messinggefäßen ähnlich wie Teekannen gebrüht. Das fertige Getränk wird in kleinen Tassen in der Reihenfolge des Dienstalters serviert. Den Gästen wird dreimal Kaffee angeboten, danach müssen Sie sich anstandshalber beim Besitzer bedanken und ablehnen. Kaffee wird ohne Zucker getrunken, aber mit Gewürzen - Nelken, Kardamom, in einigen Ländern - Safran und Muskatnuss. Die Ernährung in arabischen Ländern ist zweimal am Tag: normalerweise ist es ein sehr herzhaftes Frühstück und das gleiche herzhafte Mittagessen.