Am 1. November 1918 erschien eine weitere Staatsformation auf der politischen Landkarte Osteuropas. Daran war im Prinzip nichts Überraschendes. Infolge der Niederlage im Ersten Weltkrieg brachen gleich mehrere Imperien zusammen. Deutschland verlor alle seine Kolonien in Afrika und Ozeanien, und die beiden anderen Reiche - Österreich-Ungarn und Osmanisch - hörten vollständig auf zu existieren und zerfielen in eine Reihe unabhängiger Staaten.

Der Kurs zur Umwandlung Galiziens in eine ukrainische Republik

Bereits am 7. Oktober 1918 sprach sich der in Warschau tagende Regentschaftsrat für die Notwendigkeit aus, die politische Souveränität Polens wiederherzustellen. Der polnische Staat sollte Länder umfassen, die nach der Teilung des Commonwealth zum Russischen Reich, Österreich-Ungarn und Preußen gehörten. Natürlich ging es auch um die Länder der modernen Westukraine, die als Teil Österreich-Ungarns die sogenannten. "Königreich Galizien und Lodomeria". Die ukrainischen bzw. galizischen Nationalisten waren jedoch mit den Plänen der polnischen Staatsmänner nicht einverstanden. Die politische Bewegung, die von den herrschenden Kreisen Österreich-Ungarns eifrig gepflegt wurde, um die Ostslawen zu zersplittern und prorussischen Stimmungen entgegenzuwirken, hatte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs in Galizien erheblichen Einfluss erlangt. Laut ukrainischen Nationalisten hätten die galizischen Länder Teil des souveränen ukrainischen Staates und nicht Teil eines wiedererstarkten Polens werden sollen. Als daher die polnischen Abgeordneten des österreichischen Parlaments am 9. Oktober 1918 beschlossen, die polnische Staatlichkeit wiederherzustellen und ihre Souveränität auf alle ehemaligen Länder des Commonwealth, einschließlich Galizien, auszudehnen, folgte sofort die Reaktion der ukrainischen Nationalisten. Am 10. Oktober 1918 plante die ukrainische Fraktion unter der Führung von Yevhen Petrushevich die Einberufung des Ukrainischen Nationalrates (UNS) in Lemberg für den 18. Oktober 1918. Zum Vorsitzenden wurde Jewgeni Petruschewitsch gewählt, der sich aber fast ununterbrochen in Wien aufhielt, wo er mit den herrschenden Kreisen Österreichs Beratungen abhielt. Daher wurde die eigentliche Führung des Rates von Kost Levitsky wahrgenommen, der tatsächlich als "Autor" der galizischen Staatlichkeit angesehen werden kann.

Kost Levitsky stammt aus der kleinen Stadt Tysmenitsa (heute liegt sie auf dem Territorium der Region Iwano-Frankiwsk in der Ukraine und ist ein regionales Zentrum) und wurde am 18. November 1859 in der Familie eines ukrainischen Priesters aus dem Adel geboren . Das heißt, er war zum Zeitpunkt der fraglichen Ereignisse bereits unter sechzig Jahre alt. Levitsky erhielt seine Ausbildung am Stanislav-Gymnasium und dann an den juristischen Fakultäten der Universitäten Lemberg und Wien. 1884 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften, 1890 eröffnete er seine eigene Anwaltskanzlei in Lemberg. Lemberg war damals überhaupt keine ukrainische Stadt. Galizier lebten hier nicht mehr als 22% der gesamten städtischen Bevölkerung, und der Großteil der Einwohner waren Polen und Juden. Lemberg galt als traditionelle polnische Stadt, Vorlesungen an der Lemberger Universität ab Ende des 19. Jahrhunderts. in polnischer Sprache durchgeführt. In Lemberg, dem größten kulturellen Zentrum Galiziens, wurde die westukrainische nationalistische Bewegung jedoch aktiver. Levitsky wurde zu einer seiner wichtigsten Persönlichkeiten. Er gründete 1881 die erste Gesellschaft ukrainischer Anwälte „Circle of Law“ und beteiligte sich an der Gründung mehrerer ukrainischer Handels- und Handwerksverbände, darunter der Gesellschaft „People's Trade“ und der Versicherungsgesellschaft „Dnjestr“ sowie der Regional Kreditgenossenschaft. Levitsky beschäftigte sich auch mit Übersetzungstätigkeiten, insbesondere übersetzte er die auf Deutsch verfassten Gesetzgebungsakte Österreich-Ungarns ins Ukrainische und erstellte ein deutsch-ukrainisches Gesetzgebungswörterbuch. Die politische Tätigkeit von Kostya Levitsky verlief im Einklang mit dem galizischen (ukrainischen) Nationalismus. Also 1907-1918. er war Mitglied der Botschafterkammer des österreichischen Parlaments, Präsident des Volkskomitees der Ukrainischen Nationaldemokratischen Partei. Es war Levitsky, der die Hauptukrainische Rada leitete, die von den galizischen nationalistischen Parteien gegründet wurde, die zu Beginn des Ersten Weltkriegs auf dem Territorium Österreich-Ungarns operierten.

Sich Schützen und der Aufstand in Lemberg

Der Ende Oktober 1918 unter der Führung von Levitsky versammelte Rat trat für die Schaffung eines unabhängigen ukrainischen Staates auf dem Territorium Galiziens, der Bukowina und Transkarpatiens ein. Wie Sie sehen können, wurde nicht darüber gesprochen, den ukrainischen Staat mit anderen Ländern zu verbinden. Ja, und der Kampf um die Souveränität Galiziens war nicht einfach – immerhin waren 25 % der Bevölkerung der Region Polen, die es natürlich für notwendig hielten, dass Galizien Teil des wiedererstarkten polnischen Staates wird, und zwar auf jede erdenkliche Weise widersetzte sich den Plänen ukrainischer Nationalisten, die "Unabhängigkeit" zu behaupten. Ukrainische Nationalisten erkannten, dass Galizien unter den Bedingungen der unruhigen Zeiten, die durch die Niederlage Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg verursacht wurden, jede Chance auf Selbstbestimmung hat, und beschlossen, die Unterstützung der Streitkräfte in Anspruch zu nehmen, die die Länder der Ukraine schützen könnten Region von den Gebietsansprüchen Polens. Diese Streitkräfte waren die Regimenter der ukrainischen Sich-Schützen - Einheiten der alten österreichisch-ungarischen Armee, die mit Einwanderern aus Galizien und Transkarpatien besetzt waren. Wie Sie wissen, begannen sich die ukrainischen Sich-Schützen vor Beginn des Ersten Weltkriegs aus den Freiwilligen zu bilden, die in Galizien lebten und bereit waren, unter den österreichisch-ungarischen Bannern zu kämpfen. Die Basis der ukrainischen Sich-Schützen bildeten paramilitärische Jugendorganisationen galizischer Nationalisten - Sokol, Plast. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs rief die aus den drei wichtigsten politischen Parteien Galiziens (Nationaldemokraten, Sozialdemokraten und Radikale) zusammengesetzte Ukrainische Hauptrada die ukrainische Jugend auf, sich den Reihen der Sich-Schützen anzuschließen und an der Seite zu kämpfen der "Mittelmächte", also Deutschland und Österreich, Ungarn.

Am 3. September 1914 leistete die aufgestellte Freiwilligenlegion der „Ukrainischen Sitsch-Schützen“ den Treueeid auf die Österreichisch-Ungarische Monarchie. So erwarben die Habsburger Soldaten aus Galizien. Die Bogenschützen wurden jedoch lange Zeit nicht mit ernsthaften Kampfeinsätzen betraut - das österreichisch-ungarische Kommando bezweifelte die Zuverlässigkeit dieser Einheiten, obwohl die Bogenschützen auf jede erdenkliche Weise versuchten, ihre Militanz zu demonstrieren. Ursprünglich umfasste die Legion der Sich-Schützen zweieinhalb Kurens (Bataillone). Jeder Kuren umfasste wiederum 4 Hunderte (Kompanien) und 100 - 4 Paare (Züge), 4 Schwärme (Trupps) von 10-15 Bogenschützen. Neben Fußkurens umfasste die Legion auch ein Kavallerie-Hundert, ein Maschinengewehr-Hundert, ein Maschinengewehr-Hundert und Hilfseinheiten. Das Kommando widmete der ideologischen Indoktrination der Sich große Aufmerksamkeit, für die eine spezielle Einheit namens "gedruckte Wohnung" geschaffen wurde, die Agitations- und Propagandaaufgaben wahrnahm. Es waren die Sich-Schützen während des Winterfeldzugs 1914-1915. verteidigten die Karpatenpässe, wo sie bis zu 2/3 ihrer ersten Zusammensetzung verloren. Schwere Verluste zwangen das österreichisch-ungarische Kommando, auf die Praxis umzusteigen, die Legion auf Kosten von Wehrpflichtigen zu rekrutieren. Darüber hinaus begannen sie, lokale Bauern anzurufen - Rusyns, die mit Russland sympathisierten und sowohl die Österreich-Ungarn als auch die Galizier mit Hass behandelten (letztere Rusyns von Transkarpatien galten als Verräter des "russischen" Volkes). Der Übergang zur Einberufung der Rekrutierung reduzierte die Kampffähigkeit der Sich-Schützen weiter. Trotzdem diente die Sich-Legion weiterhin auf dem Territorium der Ukraine. Bis zum 1. November 1918 waren die Hauptteile der Legion in der Nähe von Czernowitz stationiert. Auf sie haben sich die Nationalisten vor allem bei der Unabhängigkeitserklärung Galiziens verlassen. Darüber hinaus erwartete der Rat, die Unterstützung der österreichisch-ungarischen Einheiten zu nutzen, die größtenteils mit ukrainischen Wehrpflichtigen besetzt waren. Wir sprechen über das 15. Infanterieregiment in Ternopil, das 19. Infanterieregiment in Lemberg, das 9. und 45. Infanterieregiment in Przemysl, das 77. Infanterieregiment in Jaroslaw, das 20. und 95. Infanterieregiment in Stanislav (Iwano-Frankiwsk), das 24. und das 36. Infanterieregiment in Kolomyia und das 35. Infanterieregiment in Solotschiw. Wie Sie sehen können, war die Liste der Militäreinheiten, auf deren Unterstützung sich die Nationalisten verlassen würden, sehr bedeutend. Eine andere Sache ist, dass die Polen auch über bedeutende bewaffnete Formationen verfügten, die Galizien einfach nicht an ukrainische Nationalisten geben würden.

In der Nacht des 1. November 1918 erhoben Militäreinheiten der Sich-Schützen einen bewaffneten Aufstand in Lemberg, Stanislav, Ternopil, Solotschew, Sokal, Rava-Russkaya, Kolomyia, Sniatyn und Pechenezhyn. In diesen Städten wurde die Macht des Ukrainischen Nationalrates proklamiert. In Lemberg besetzten etwa 1,5 Tausend ukrainische Soldaten und Offiziere, die in Teilen der österreichisch-ungarischen Armee dienten, das Gebäude des österreichischen Militärkommandos, der Verwaltung des Königreichs Galizien und Lodomerien, des Sejm des Königreichs Galizien und Lodomerien, der Bau von Bahnhof, Post, Armee- und Polizeikaserne. Die österreichische Garnison leistete keinen Widerstand und wurde entwaffnet, und Kommandant General Lemberg wurde verhaftet. Der österreichisch-ungarische Gouverneur von Galizien übergab die Macht an den Vizegouverneur Wolodymyr Detskevich, dessen Kandidatur vom ukrainischen Nationalrat unterstützt wurde. Am 3. November 1918 veröffentlichte der Ukrainische Nationalrat ein Manifest zur Unabhängigkeit Galiziens und proklamierte die Schaffung eines unabhängigen ukrainischen Staates auf dem Territorium Galiziens, der Bukowina und Transkarpatiens. Fast gleichzeitig mit dem Auftritt der Sich-Schützen wurde der Aufstand in Lemberg von den Polen erhoben, die die Autorität des ukrainischen Nationalrats nicht anerkennen wollten. Auch andere Gebiete des vorgeschlagenen westukrainischen Staates waren unruhig. In der Bukowina wurde von der örtlichen rumänischen Gemeinde der Wunsch geäußert, nicht dem ukrainischen Staat, sondern Rumänien beizutreten. In Transkarpatien begann der Kampf der pro-ungarischen, pro-tschechoslowakischen, pro-ukrainischen und pro-russischen Fraktionen. In Galizien selbst proklamierten die Lemken, eine lokale Gruppe von Ruthenen, die Gründung von zwei Republiken - der Russischen Volksrepublik der Lemken und der Comanchen-Republik. Die Polen kündigten die Gründung der Republik Tarnobrzeg an. Der 1. November 1918 markiert eigentlich den Beginn des polnisch-ukrainischen Krieges, der bis zum 17. Juli 1919 andauerte.

Beginn des polnisch-ukrainischen Krieges

Zunächst hatte der Krieg den Charakter periodischer Zusammenstöße zwischen bewaffneten Gruppen von Polen und Ukrainern, die auf dem Territorium von Lemberg und anderen Städten und Regionen Galiziens stattfanden. Der Erfolg begleitete die Polen, die in Lemberg einen Aufstand auslösten, sobald die ukrainischen Sich-Soldaten herauskamen. In fünf Tagen gelang es den Polen, fast die Hälfte des Territoriums von Lemberg unter ihre Kontrolle zu bringen, und die ukrainischen Sich-Soldaten waren nicht in der Lage, mit den polnischen Abteilungen fertig zu werden, die sich auf die Unterstützung der Stadtbewohner - der Polen - stützten. In Przemysl gelang es einer Abteilung von 220 bewaffneten ukrainischen Milizen am 3. November, die Stadt von der polnischen Polizei zu befreien und den Kommandanten der polnischen Streitkräfte zu verhaften. Danach wurde die Zahl der ukrainischen Milizen in Przemysl auf 700 Personen erhöht. Die ukrainische Macht über die Stadt dauerte jedoch nur eine Woche. Am 10. November trafen reguläre polnische Truppen mit 2.000 Soldaten und Offizieren, mehreren Panzerwagen, Artilleriegeschützen und einem Panzerzug in Przemysl ein. Infolge der Schlacht zwischen den Polen und der ukrainischen Miliz geriet die Stadt unter die Kontrolle der polnischen Armee, woraufhin die Polen eine Offensive gegen Lemberg starteten, wo lokale polnische Formationen weiterhin Straßenkämpfe gegen die Sich-Schützen führten. Die Ukrainer, die versuchten, sich zu rächen, handelten in mehreren Kampfgruppen, von denen die größten "Staroe Selo", "Vostok" und "Navaria" in der Nähe von Lemberg operierten, und die "Nord" -Gruppe - in den nördlichen Regionen Galiziens. In Lemberg selbst hörten die Straßenkämpfe zwischen polnischen und ukrainischen Abteilungen nicht auf. Am 1. November traten nur 200 polnische Männer der polnischen Armeeorganisation, die Veteranen des Ersten Weltkriegs vereinte, gegen die Ukrainer an. Aber schon am nächsten Tag schlossen sich 6.000 polnische Männer, Jugendliche und sogar Teenager den Veteranen an. Zu den polnischen Abteilungen gehörten 1.400 Gymnasiasten und Studenten, die den Spitznamen "Lviv Eaglets" trugen. Bis zum 3. November waren die Reihen der Polen um weitere 1.150 Kämpfer angewachsen. Es sei darauf hingewiesen, dass es in den Reihen der polnischen Abteilungen viel mehr Berufssoldaten gab - Unteroffiziere und Offiziere als in den Reihen der ukrainischen Bogenschützen, die entweder von Personen ohne militärische Ausbildung oder von ehemaligen Gefreiten der Austro vertreten wurden -Ungarische Armee.

Während der Woche vom 5. bis 11. November fanden im Zentrum von Lemberg Kämpfe zwischen polnischen und ukrainischen Abteilungen statt. Am 12. November gelang den Ukrainern die Übernahme und die Polen begannen, sich aus dem Zentrum von Lemberg zurückzuziehen. Das machten sich die Ukrainer zunutze. Am 13. November 1918 wurde die unabhängige Westukrainische Volksrepublik (ZUNR) vom Ukrainischen Nationalrat ausgerufen und ihre Regierung, das Staatssekretariat, gebildet. Leiter des Staatssekretariats war der 59-jährige Kost Levitsky. Gleichzeitig wurde beschlossen, die regulären Streitkräfte der ZUNR - der galizischen Armee - zu bilden. Ihre Entwicklung war jedoch langsam. Nachbarstaaten handelten schneller und effizienter. Am 11. November 1918 marschierten rumänische Truppen in die Hauptstadt der Bukowina, Czernowitz, ein und annektierten diese Region tatsächlich an Rumänien. In Lemberg konnten die Polen bereits am 13. November den Ansturm der Ukrainer abwehren, am nächsten Tag begleitete das Glück die ukrainischen Truppen, doch am 15. November drangen polnische Truppen in Autos in die Innenstadt ein und drängten die Ukrainer zurück. Am 17. November einigte man sich auf einen vorübergehenden Waffenstillstand für zwei Tage. Die ZUNR-Regierung versuchte, diese Tage zu nutzen, um Verstärkung aus den nicht kriegführenden Provinzen Galiziens anzufordern. Da es in der Republik jedoch praktisch kein Mobilisierungssystem gab, gelang es der Führung der ZUNR nicht, zahlreiche Einheiten zusammenzustellen, und einzelne Freiwillige, die in Lemberg ankamen, hatten keinen wesentlichen Einfluss auf den Verlauf der Konfrontation. Viel effektiver war das System der militärischen Organisation der Polen, die nach der Eroberung von Przemysl 1400 Soldaten, 8 Artilleriegeschütze, 11 Maschinengewehre und einen Panzerzug per Eisenbahn nach Lemberg verlegten. So erreichte die Zahl der polnischen Militärkommandos in der Stadt 5.800 Soldaten und Offiziere, während die ZUNR über 4.600 Personen verfügte, von denen die Hälfte überhaupt keine militärische Ausbildung hatte.

Am 21. November 1918 gegen 6 Uhr morgens starteten die polnischen Truppen eine Offensive gegen Lemberg. Die Streitkräfte des 5. Infanterieregiments unter dem Kommando von Major Michal Tokarzhevsky-Karashevich brachen zuerst in Lemberg ein, woraufhin es den Polen am Abend gelang, die ukrainischen Truppen im Zentrum von Lemberg zu umzingeln. In der Nacht des 22. Oktober verließen die ukrainischen Abteilungen Lemberg endgültig, woraufhin die ZUNR-Regierung hastig nach Ternopil floh. Doch auch unter solch schwierigen Bedingungen gaben die Nationalisten die Hoffnung auf die Umsetzung ihrer Pläne nicht auf. So fanden vom 22. bis 25. November 1918 Wahlen zum Ukrainischen Volksrat statt. Dieses Gremium aus 150 Abgeordneten sollte laut den Nationalisten die Rolle des ukrainischen Parlaments spielen. Es ist bezeichnend, dass die Polen die Wahlen zum Volksrat ignorierten, obwohl ihnen Abgeordnetensitze vorbehalten waren. Als die Führer der galizischen Nationalisten erkannten, dass sie den Polen, Rumänen und Tschechoslowaken allein nicht widerstehen könnten, nahmen sie Kontakt mit der Führung der Ukrainischen Volksrepublik auf, die zu diesem Zeitpunkt in Kiew ausgerufen worden war. Zu diesem Zeitpunkt gelang es der Direktion der UNR, die Truppen von Hetman Skoropadsky zu besiegen.

Galizische Armee der Westukraine

Am 1. Dezember 1918 unterzeichneten Vertreter der ZUNR und der UNR in Fastov ein Abkommen über die Vereinigung der beiden ukrainischen Staaten auf föderaler Basis. Anfang Dezember 1918 nahm auch die galicische Armee mehr oder weniger organisierte Züge an. In der ZUNR wurde der allgemeine Militärdienst eingeführt, wonach männliche Bürger der Republik im Alter von 18 bis 35 Jahren in der galicischen Armee eingezogen werden mussten. Das gesamte Territorium der ZUNR wurde in drei Militärregionen aufgeteilt - Lemberg, Ternopil und Stanislav, angeführt von den Generälen Anton Kravs, Miron Tarnavsky und Osip Mykytka. Am 10. Dezember wurde General Omelyanovich-Pavlenko zum Oberbefehlshaber der Armee ernannt. Die Zahl der galizischen Armee erreichte zum Berichtszeitraum 30.000 Menschen, die mit 40 Artilleriegeschützen bewaffnet waren.

Eine Besonderheit der galicischen Armee war das Fehlen von Divisionen. Es war in Korps und Brigaden unterteilt, und die Brigaden umfassten ein Hauptquartier, ein Keulenhundert (Hauptquartierkompanie), 4 Kurens (Bataillone), 1 Pferdehundert, 1 Artillerie-Regiment mit Werkstatt und Lager, 1 Pionierhundert, 1 Kommunikationsabteilung, Konvoilager und Brigadenklinik. Die Kavallerie-Brigade umfasste 2 Kavallerie-Regimenter, 1-2 Kavallerie-Artillerie-Batterien, 1 Kavallerie-Technikhundert und 1 Kavallerie-Kommunikationsgeschwader. Gleichzeitig legte das Militärkommando der ZUNR keinen großen Wert auf die Entwicklung der Kavallerie, da der Krieg hauptsächlich positionell und träge ohne schnelle Kavallerieangriffe geführt wurde. In der galicischen Armee wurden spezifische nationale Militärränge eingeführt: Bogenschütze (Privat), Oberschütze (Unteroffizier), Whistun (Unterfeldwebel), Vorarbeiter (Sergeant), Obervorarbeiter (Oberfeldwebel), Keule (Vorarbeiter), Kornett (Unterleutnant). ), Chetar (Leutnant), Leutnant (Oberleutnant), Centurion (Kapitän), Otaman (Major), Oberstleutnant, Oberst, General Chetar (Generalmajor), Generalleutnant (Generalleutnant), Generalcenturion (Generaloberst). Jeder der militärischen Ränge entsprach einem bestimmten Streifen auf dem Ärmel der Uniform. In den ersten Monaten ihres Bestehens verwendete die galicische Armee die alte österreichische Armeeuniform, auf der die nationalen Symbole der ZUNR aufgenäht waren. Später wurde eine eigene Uniform mit nationalen Symbolen entwickelt, aber angesichts des Mangels an neuen Uniformen wurde auch die alte österreichische Uniform weiter verwendet. Die österreichisch-ungarische Struktur der Hauptquartiereinheiten, des Hinter- und Sanitätsdienstes, der Gendarmerie wurde auch als Vorbild für ähnliche Einheiten in der galizischen Armee genommen. Die Führung der galizischen Armee in ZUNR wurde vom Staatssekretariat für Militärangelegenheiten unter der Leitung von Oberst Dmitry Vitovsky (1887-1919) wahrgenommen - einem Absolventen der Juristischen Fakultät der Universität Lemberg, der sich 1914 freiwillig an die Front gemeldet hatte der ukrainischen Sitsch-Schützen und diente als Kommandeur von hundert in einem Halbkuren Stepan Shukhevych. 16 Abteilungen und Ämter waren dem Staatssekretär der ZUNR für militärische Angelegenheiten unterstellt. Als Dmitry Vitovsky am 2. August 1919 bei einem Flugzeugabsturz starb (er stürzte auf dem Weg von Deutschland ab, wohin er flog, als er versuchte, Militärhilfe für ukrainische Nationalisten auszuhandeln), ersetzte ihn Oberst Viktor Kurmanovich (1876-1945) als Außenminister für militärische Angelegenheiten, im Gegensatz zu Vitovsky, einem ehemaligen Berufssoldaten. Als Absolvent einer Kadettenschule in Lemberg und einer Militärakademie trat Kurmanovich dem Ersten Weltkrieg im Rang eines Hauptmanns des österreichischen Generalstabs entgegen. Nach der Gründung der ZUNR und der galizischen Armee befehligte er Einheiten, die in südlicher Richtung gegen die polnischen Truppen kämpften.

Petruschewitsch - Herrscher der ZUNR

Den ganzen Dezember 1918 über gingen die Kämpfe zwischen polnischen und ukrainischen Truppen auf dem Gebiet Galiziens mit wechselndem Erfolg weiter. Unterdessen begann am 3. Januar 1919 die erste Sitzung des Ukrainischen Volksrats in Stanislav ihre Arbeit, auf der Evgen Petrushevich (1863-1940) als Präsident der ZUNR bestätigt wurde. Der aus der Stadt Busk stammende Sohn eines unierten Priesters, Jewgen Petruschewitsch, war wie viele andere prominente Persönlichkeiten der ukrainischen nationalistischen Bewegung jener Zeit Absolvent der juristischen Fakultät der Universität Lemberg. Nach seiner Promotion in Rechtswissenschaften eröffnete er seine eigene Anwaltskanzlei in Sokal und war in freier Praxis tätig, während er gleichzeitig am gesellschaftlichen und politischen Leben Galiziens teilnahm. 1916 ersetzte Evgen Petrushevich Kostya Levitsky als Leiter der parlamentarischen Vertretung von Galizien und Lodomeria. Nach der Unabhängigkeitserklärung der ZUNR wurde Petruschewitsch als Präsident der Republik bestätigt, aber seine Funktionen waren repräsentativer Natur und tatsächlich hatte er keinen wirklichen Einfluss auf die Verwaltung Galiziens. Darüber hinaus vertrat Petruschewitsch liberale und konstitutionelle Positionen, die von vielen Nationalisten als übermäßig nachsichtig und unvereinbar mit den harten und grausamen Bedingungen des Bürgerkriegs angesehen wurden. Am 4. Januar 1919 wurde die ständige Regierung der ZUNR von Sidor Golubovich geleitet.

Es sei darauf hingewiesen, dass ZUNR hartnäckig versuchte, ein eigenes System der staatlichen Verwaltung zu schaffen, indem es sich auf das Beispiel des österreichisch-ungarischen Verwaltungssystems stützte und Beamte als Berater anzog, die auch arbeiteten, als Galizien und Lodomerien zur österreichisch-ungarischen Monarchie gehörten. In der ZUNR wurden eine Reihe von Reformen durchgeführt, die darauf abzielten, die Unterstützung der bäuerlichen Bevölkerung sicherzustellen, die den Großteil der Ukrainer der Republik ausmacht. So wurde das Eigentum von Großgrundbesitzern (Grundbesitzer in Galizien und Lodomerien waren traditionell Polen) zugunsten von Bauern (hauptsächlich Ukrainern) umverteilt. Dank des Systems der allgemeinen Wehrpflicht gelang es der ZUNR-Regierung, bis zum Frühjahr 1919 etwa 100.000 Wehrpflichtige zu mobilisieren, obwohl nur 40.000 von ihnen in Armeeeinheiten zusammengefasst wurden und die notwendige militärische Grundausbildung absolvierten. Parallel zur Entwicklung eines eigenen Kontrollsystems und dem Aufbau der Streitkräfte führte die ZUNR Arbeiten zur Vereinigung mit der UNR "Petlyura" durch. So fand am 22. Januar 1919 in Kiew eine feierliche Vereinigung der Westukrainischen Volksrepublik und der Ukrainischen Volksrepublik statt, wonach die ZUNR Teil der UNR über die Rechte auf breite Autonomie war und einen neuen Namen erhielt - ZOUNR (Westliche Region der Ukrainischen Volksrepublik). Gleichzeitig blieb die eigentliche Kontrolle über die ZOUNR in den Händen westukrainischer Politiker, ebenso wie die Kontrolle über die galizische Armee. Anfang 1919 unternahm die Führung der ZUNR den Versuch, Transkarpatien der Republik anzuschließen. Hier waren Befürworter der Annexion der transkarpatischen Länder an die Ukraine aktiv, aber die Befürworter der Karpaten-Rus als Teil der Tschechoslowakei und der russischen Krajina als Teil Ungarns waren nicht weniger zahlreich. Die westukrainischen Abteilungen waren jedoch nie in der Lage, die Aufgabe der Eroberung von Transkarpatien zu erfüllen. Uzhgorod wurde bereits am 15. Januar 1919 von tschechoslowakischen Truppen besetzt, und da es außerhalb der Macht der ZUNR lag, nicht nur mit Polen, sondern auch mit der Tschechoslowakei zu kämpfen, endete der Feldzug in Unterkarpatien im Sande.

Die Flucht der galizischen Armee und die Besetzung Galiziens durch Polen

Im Februar 1919 setzte die galicische Armee der ZOUNR ihre militärischen Operationen gegen die polnischen Truppen fort. Vom 16. bis 23. Februar 1919 führte die galizische Armee die Operation Vovchukhov durch, deren Ziel es war, Lemberg von polnischen Truppen zu befreien. Ukrainische Formationen konnten die Eisenbahnverbindung zwischen Lemberg und Przemysl unterbrechen, was den in Lemberg eingeschlossenen polnischen Einheiten schweren Schaden zufügte und der Kommunikation mit dem Hauptteil der polnischen Truppen beraubt wurde. Bereits am 20. Februar trafen polnische Einheiten mit 10,5 Tausend Soldaten und Offizieren in Lemberg ein, woraufhin die Polen in die Offensive gingen. Aber erst am 18. März 1919 gelang es den polnischen Truppen, die ukrainische Einkreisung endgültig zu durchbrechen und die galizische Armee aus den Außenbezirken von Lemberg zu verdrängen. Danach gingen die Polen in die Offensive und zogen östlich der ZOUNR. Die galizische Führung, deren Lage sich immer weiter verschlechterte, versuchte, gegenüber der Entente und sogar dem Papst Fürsprecher zu finden. Letzterer wurde vom Metropoliten der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche Andriy Sheptytsky angesprochen, der ihn drängte, in den Konflikt zwischen Katholiken - Polen und griechischen Katholiken - galizischen Ukrainern einzugreifen. Auch die Länder der Entente blieben dem Konflikt nicht fern. So schlug die Entente am 12. Mai 1919 vor, Galizien in polnische und ukrainische Gebiete aufzuteilen, aber Polen wollte den Plan für die vollständige Beseitigung der ZUNR und die Unterordnung ganz Galiziens nicht aufgeben, da es auf seine Bewaffnung vertraute Kräfte. Die Verschlechterung der militärischen Lage der Republik zwang die Regierung von Sidor Golubovich am 9. Juni 1919 zum Rücktritt, woraufhin die Macht sowohl des Präsidenten des Landes als auch des Regierungschefs auf Jewgen Petruschewitsch überging, der den Titel eines Diktators erhielt . Der allzu liberale Petruschewitsch, der keine militärische Ausbildung und Kampfausbildung eines Revolutionärs hatte, war dieser Rolle jedoch nicht gewachsen. Obwohl die Mehrheit der galizischen Nationalisten die Ernennung Petruschewitschs zum Diktator unterstützte, wurde dies im Direktorium der UNR äußerst negativ wahrgenommen. Evgen Petrushevich wurde aus der Mitgliedschaft des Direktoriums ausgeschlossen, und in der UNR wurde ein Sonderministerium für Galizien gebildet. So kam es zu einer Spaltung der ukrainischen nationalistischen Bewegung und die ZOUNR agierte weiterhin praktisch unabhängig vom UNR-Direktorium. Anfang Juni 1919 befand sich der größte Teil des Territoriums der ZOUNR bereits unter der Kontrolle ausländischer Truppen. So wurde Transkarpatien von tschechoslowakischen Truppen, die Bukowina von rumänischen Truppen und ein bedeutender Teil Galiziens von polnischen Truppen besetzt. Infolge der Gegenoffensive der polnischen Truppen wurde den Stellungen der galizischen Armee ein schwerer Schlag versetzt, wonach am 18. Juli 1919. Die galicische Armee wurde schließlich aus dem Gebiet der ZOUNR vertrieben. Ein gewisser Teil der Bogenschützen überquerte die Grenze zur Tschechoslowakei, aber der Hauptteil der galizischen Armee mit einer Gesamtzahl von 50.000 Menschen zog in die Ukrainische Volksrepublik. Die Regierung von Jewgen Petruschewitsch ging nach Rumänien und weiter nach Österreich und verwandelte sich in eine typische „Exilregierung“.

So endete am 18. Juli 1919 der polnisch-ukrainische Krieg mit der vollständigen Niederlage der galizischen Armee und dem Verlust des gesamten Territoriums Ostgaliziens, das von polnischen Truppen besetzt und Teil Polens wurde. Am 21. April 1920 einigte sich Symon Petlyura als Vertreter der UNR mit Polen auf die Errichtung einer neuen ukrainisch-polnischen Grenze entlang des Flusses Zbruch. Dieser Vertrag hatte jedoch eine rein formale Bedeutung - zum Zeitpunkt des beschriebenen Ereignisses kämpften polnische Truppen und die Rote Armee bereits auf dem Territorium der modernen Ukraine miteinander, und das Petliura-Regime erlebte seine letzten Tage. Am 21. März 1921 wurde zwischen Polen einerseits und der RSFSR, der Ukrainischen SSR und der BSSR andererseits der Vertrag von Riga geschlossen, nach dem die Gebiete der Westukraine (Ostgalizien) und Westweißrusslands Teil davon wurden der polnische Staat. Am 14. März 1923 wurde Polens Souveränität über Ostgalizien vom Botschafterrat der Entente anerkannt. Im Mai 1923 kündigte Evgen Petrushevich die Auflösung aller staatlichen Institutionen der ZUNR im Exil an. Der Kampf um Ostgalizien endete jedoch nicht dort. 16 Jahre später, im September 1939, wurden die Länder Ostgalizien und Wolhynien infolge des schnellen Überfalls der Roten Armee auf polnisches Territorium als integraler Bestandteil der Ukrainischen SSR Teil der Sowjetunion. Wenig später, im Sommer 1940, wurde die von Rumänien getrennte Bukowina Teil der UdSSR, und nach dem Sieg der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg gab die Tschechoslowakei ihre Ansprüche auf Transkarpatien zugunsten der Sowjetunion auf. Transkarpatien wurde auch Teil der Ukrainischen SSR.

Das Schicksal der "galizischen Senioren": Von der Emigration bis zum Hitlerdienst

Was das Schicksal der Militärführer der galicischen Armee und der wichtigsten Politiker der ZUNR betrifft, so haben sie sich unterschiedlich entwickelt. Die Überreste der galizischen Armee, die in den Dienst der UNR gestellt wurden, gingen bereits Anfang Dezember 1919 ein Bündnis mit den Streitkräften Südrusslands ein, und Anfang 1920 wechselten sie zur Roten Armee und wurden in Rote Ukrainer umbenannt Galizische Armee (CHUGA). Bis April 1920 waren Einheiten der ChuGA in Balta und Olgopol im Gouvernement Podolsk stationiert. Der Kommandeur der galizischen Armee, General Horunzhy Mikhail Omelyanovich-Pavlenko, trat der Armee der UNR bei, kämpfte dann im sowjetisch-polnischen Krieg auf der Seite der Polen und erhielt den Rang eines Generalleutnants. Nach dem Ende des Bürgerkriegs emigrierte Omelyanovich-Pavlenko in die Tschechoslowakei und war Vorsitzender der Union der ukrainischen Veteranenorganisationen. Als der Zweite Weltkrieg begann, wurde Pavlenko zum Hetman der Ukrainischen Freien Kosaken ernannt und begann, ukrainische Militäreinheiten im Dienste Nazideutschlands zu bilden. Die unter Beteiligung von Pavlenko gebildeten Kosakeneinheiten waren Teil der Sicherheitsbataillone. Omelyanovich-Pavlenko gelang es, einer Verhaftung durch sowjetische oder alliierte Streitkräfte zu entgehen. 1944-1950. Er lebte seit 1950 in Deutschland - in Frankreich. 1947-1948. Er diente als Minister für militärische Angelegenheiten der UNR-Exilregierung und wurde zum Generaloberst der nicht mehr existierenden ukrainischen Armee befördert. Omelyanovich-Pavlenko starb 1952 im Alter von 73 Jahren in Frankreich. Sein Bruder Ivan Vladimirovich Omelyanovich-Pavlenko (im Bild) bildete im Juni 1941 eine ukrainische bewaffnete Einheit als Teil der Wehrmacht und beteiligte sich dann an der Schaffung des 109. Nazi-Polizeibataillons, das in der Region Podolsk operierte. Das Bataillon unter dem Kommando von Ivan Omelyanovich-Pavlenko operierte in Belaya Tserkov und Vinnitsa und nahm an Kämpfen gegen sowjetische Partisanen und Massakern an Zivilisten teil (obwohl moderne ukrainische Historiker versuchen, Omelyanovich-Pavlenko als "Verteidiger" der lokalen Bevölkerung auszugeben , darunter Juden, in einer ähnlichen "Wohltätigkeit" des Bataillonskommandeurs der Hitler-Hilfspolizei ist kaum zu glauben). 1942 diente Ivan Omelyanovich in Weißrussland, wo er auch am Kampf gegen Partisanen teilnahm, und floh 1944 nach Deutschland und später in die USA, wo er starb. Den sowjetischen Geheimdiensten gelang es nicht, die Omelyanovich-Pavlenko-Brüder festzunehmen und vor Gericht zu stellen, weil sie auf Seiten Nazideutschlands am Zweiten Weltkrieg teilgenommen hatten.

Der Liberale Jewgen Petruschewitsch wechselte im Gegensatz zu seinem Untergebenen, dem Kommandanten Omeljanowitsch-Pawlenko, in pro-sowjetische Positionen im Exil. Er lebte in Berlin, besuchte aber regelmäßig die sowjetische Botschaft. Dann entfernte sich Petruschewitsch jedoch von pro-sowjetischen Positionen, wurde aber kein Anhänger des deutschen Nationalsozialismus, wie viele andere ukrainische Nationalisten. So verurteilte er Hitlers Angriff auf Polen, indem er ein Protestschreiben an die deutsche Regierung schickte. 1940 starb Petruschewitsch im Alter von 77 Jahren und wurde auf einem der Berliner Friedhöfe beigesetzt. Der ehemalige Premierminister von ZUNR Sidor Timofeevich Golubovich (1873-1938) kehrte 1924 nach Lemberg zurück und lebte in dieser Stadt bis zu seinem Lebensende, arbeitete als Rechtsanwalt und zog sich von der politischen Tätigkeit zurück. Auch Kost Levitsky, der „Gründungsvater“ der ZUNR, kehrte nach Lemberg zurück. Er engagierte sich auch in der Anwaltschaft und schrieb auch Werke über die Geschichte des ukrainischen Volkes. Nach der Annexion des Territoriums der Westukraine an die Ukrainische SSR im Jahr 1939 wurde Levitsky verhaftet und nach Moskau gebracht. Der betagte Veteran des ukrainischen Nationalismus verbrachte anderthalb Jahre im Lubjanka-Gefängnis, wurde dann aber freigelassen und kehrte nach Lemberg zurück. Als Deutschland die Sowjetunion angriff und ukrainische Nationalisten am 30. Juni 1941 die Gründung des ukrainischen Staates ausriefen, wurde Levitsky zum Vorsitzenden seines Seniorenrates gewählt, starb jedoch am 12. November 1941 im Alter von 81 Jahren vor der Zeit, als die Nazis lösten die ukrainische Rada auf. General Viktor Kurmanovich, der das Hauptquartier der galizischen Armee leitete, zog nach der Beendigung der Existenz der ZUNR im Jahr 1920 nach Transkarpatien. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verstärkte er seine nationalistischen Aktivitäten und begann mit ukrainischen Kollaborateuren zusammenzuarbeiten, indem er sich an der Bildung der SS-Division „Galizien“ beteiligte. Der Sieg der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg ließ Kurmanovich keine Chance, sich der Verantwortung für seine Aktivitäten zu entziehen. Er wurde von der sowjetischen Spionageabwehr verhaftet und in das Gefängnis von Odessa verlegt, wo er am 18. Oktober 1945 starb. Viele gewöhnliche Teilnehmer am polnisch-ukrainischen Krieg und den Versuchen, die ZUNR zu gründen, landeten später in den Reihen ukrainischer nationalistischer Organisationen und Banden, die auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in der Westukraine kämpften - gegen sowjetische Truppen und Strafverfolgungsbehörden.

Heute wird die Geschichte der ZUNR von vielen ukrainischen Autoren als eines der heldenhaftesten Beispiele der ukrainischen Geschichte positioniert, obwohl man in Wirklichkeit im Chaos der Kriegsjahre eine so unabhängige Staatsbildung kaum als ein Jahr alt bezeichnen kann. Sogar Nestor Makhno gelang es im Widerstand gegen die Petliuristen, gegen Denikinisten und gegen die Rote Armee, das Gebiet von Gulyai-Polye viel länger unter Kontrolle zu halten, als die westukrainische Republik existierte. Dies weist erstens auf das Fehlen wirklich talentierter ziviler und militärischer Führer in den Reihen der ZUNR und zweitens auf den Mangel an breiter Unterstützung durch die lokale Bevölkerung hin. Bei dem Versuch, eine ukrainische Staatlichkeit aufzubauen, vergaßen die ZUNR-Führer, dass auf dem Territorium Galiziens zu dieser Zeit fast die Hälfte der Bevölkerung Vertreter von Völkern waren, die nicht den Ukrainern zugerechnet werden konnten - Polen, Juden, Rumänen, Ungarn, Deutsche. Außerdem wollten die Transkarpatien-Rusynen auch nichts mit den galizischen Nationalisten gemeinsam haben, wodurch die Politik der ZUNR in Transkarpatien zunächst zum Scheitern verurteilt war.

Die Armee verließ die Region und zog in die Ukrainische Volksrepublik.

• 1 Gründe
  • 1.1 Historischer Hintergrund
  • 1.2 Situation im Oktober 1918
• 2 Kräfte der Parteien und Waffen
  • 2.1 Westukrainische Volksrepublik
  • 2.2 Polen
• 3 Der Kriegsverlauf
  • 3.1 Straßenkämpfe in den Städten Galiziens
    • 3.1.1 Ukrainer nehmen Galizien in Besitz. Kampf um Przemysl
    • 3.1.2 Kampf um die Löwen
    • 3.1.3 Verstärkung der polnischen Truppen in Lemberg
  • 3.2 Frontbildung
    • 3.2.1 Ukrainischer Rückzug aus Lemberg
    • 3.2.2 Ruhe. Eröffnung der Front in Wolhynien und Feldzug in Unterkarpatien
  • 3.3 Intensivierung der Feindseligkeiten
    • 3.3.1 Vormarsch der polnischen Armee
    • 3.3.2 Vovchukhov-Operation. Friedensverhandlungen
  • 3.4 Frühjahr 1919
    • 3.4.1 Wiederaufnahme des Krieges
    • 3.4.2 Allgemeiner Vormarsch der polnischen Armeen
    • 3.4.3 Zusammenbruch in UGA
  • 3.5 Kriegsende
    • 3.5.1 Rumänische Intervention
    • 3.5.2 Dreieck des Todes. Tschortkiw-Offensive
    • 3.5.3 CAA-Eliminierung
• 4 Konsequenzen
  • 4.1 Politische Implikationen
  • 4.2 Die Situation der Ukrainer in Galizien
• 5 Einfluss auf die Moderne
• 6 Siehe auch
• 7 Notizen
• 8 Literatur
  • 8.1 Auf Russisch
  • 8.2 Auf Ukrainisch
  • 8.3 Auf Polnisch
  • 8.4 Englisch
• 9 Verknüpfungen
  • 9.1 Auf Russisch
  • 9.2 Englisch

Ursachen

Historischer Hintergrund

Siehe auch: Königreich Galizien und Lodomeria Ethnografische Karte von Österreich-Ungarn; Polen und Ukrainer vermischten sich in Galizien Bukowina als Teil Österreich-Ungarns

Das altrussische Fürstentum Galizien wurde im 14. Jahrhundert dem Königreich Polen einverleibt und wurde dann zusammen mit Wolhynien als polnische Kronländer Teil des Commonwealth, während Transkarpatien Teil des Königreichs Ungarn war. Mit der Teilung Polens im Jahr 1772 wurde Galizien als östlicher Teil des Königreichs Galizien und Lodomerien Teil Österreichs (damals Österreich-Ungarn).

1775 trat ihm auch die Bukowina, eine historisch rumänische (moldauische) Region, die von Russland von der Türkei annektiert und dann an Österreich abgetreten wurde, als Czernowitz-Bezirk an ihn ab. Während des gesamten 19. Jahrhunderts gab es in Galizien einen politischen und kulturellen Kampf zwischen den Russen und den Polen. Der westliche Teil des Königreichs Galizien und Lodomerien wurde von Polen bewohnt, und der östliche Teil war überwiegend Russen; Gleichzeitig gab es im Osten mehrere ethnisch polnische Enklaven, von denen die größte Lemberg mit seinem Umland war. In der Stadt Lemberg (Lemberg) war die Zahl der Polen zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr als dreimal so hoch wie die der Ukrainer. Die Stadt galt als eine der polnischen Kulturhauptstädte. Polen dominierten in Ostgalizien unter der städtischen Bevölkerung und der Elite (insbesondere den Grundbesitzern), die ihre Vorstellung von Galizien als einem vollständig polnischen Land unterstützten. Insgesamt gaben laut der Volkszählung von 1910 in Ostgalizien von 5.300.000 Einwohnern 39,8 % Polnisch als ihre Muttersprache an, 58,9 % Ukrainisch - 58,9 %; Diese Statistiken stehen jedoch im Verdacht, voreingenommen zu sein, da die Beamten, die die Volkszählung durchführten, hauptsächlich ethnische Polen waren. Darüber hinaus umfasst die polnischsprachige Bevölkerung auch viele ethnische Juden.

In der Regel stützte sich die österreichische Führung bei der Verwaltung der Region auf den polnischen Teil der Bevölkerung. Dies führte zu Unzufriedenheit unter den Ukrainern, die sich in einer kulturellen und politischen Auseinandersetzung mit den Polen befanden. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs eskalierte die Situation.

Situation im Oktober 1918

Siehe auch: Untergang der österreichisch-ungarischen Monarchie

Nach der Niederlage Österreich-Ungarns und Deutschlands im Ersten Weltkrieg begann der Zerfall Österreich-Ungarns. Dem Zusammenbruch ging eine Krise der Zentralregierung, der Wirtschaft und der sozialen Sphäre voraus. Bereits im Sommer 1918, nachdem Österreich-Ungarn die UNR de facto anerkannt hatte, wurden galizische Ukrainer aktiver. So kamen die Delegierten am 16. Juli auf dem Kongress der Ukrainer in Lemberg zu dem Schluss, dass "der Zusammenbruch der Monarchie in den letzten drei Monaten besonders stark vorangekommen ist".

Im Oktober begann nach Massenstreiks die Bildung von Nationalräten - lokale Behörden, die die Rechte eines bestimmten Volkes gewährleisten sollten. Am 7. Oktober kündigte der Regency Council in Warschau einen Plan zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit Polens an, und am 9. Oktober beschlossen polnische Abgeordnete des österreichischen Parlaments, die ehemaligen Länder des Commonwealth, einschließlich Galizien, in Polen zu vereinen. Die Antwort darauf war bereits am 10. Oktober, die ukrainische Fraktion unter der Leitung von Jewgeni Petruschewitsch beschloss, in Lemberg den Ukrainischen Nationalrat einzuberufen - das Parlament der Ukrainer Österreich-Ungarns. Dieser Rat wurde am 18. Oktober gegründet. Als ihr Vorsitzender galt Jewgeni Petruschewitsch, der damals in Wien diplomatisch tätig war; Tatsächlich wurde die Arbeit vor Ort von der galizischen Delegation des Rates unter der Leitung von Kost Levitsky durchgeführt.

Von ZUNR beanspruchte Gebiete

Der Rat erklärte als Ziel die Schaffung eines ukrainischen Staates auf dem östlichen Gebiet des ehemaligen Österreich-Ungarn. Die Unterstützung des Rates waren die ukrainischen nationalen Einheiten der österreichischen Armee - die Regimenter der Sich-Schützen. Gleichzeitig hofften die Polen, die daran gewöhnt waren, ganz Galizien als polnisches Land zu betrachten, auf dessen Anschluss an Polen. Die in Krakau geschaffene Polnische Liquidationskommission (für die polnischen Reichsgebiete) beabsichtigte, nach Lemberg zu ziehen und dort die Angliederung der polnischen Provinzen Österreich-Ungarn (Kleinpolen und Galizien) an das wiedererstandene Polen zu verkünden. Die Ausrufung des ukrainischen Staates war für den 3. November geplant, aber die Nachricht von den Plänen der Krakauer Kommission zwang die Ukrainer zur Eile.

Ähnliche Prozesse liefen in anderen von der ukrainischen Führung beanspruchten Gebieten. So entstand in der Bukowina eine rumänische Lokalregierung, die die Region mit Rumänien vereinen wollte. Transkarpatien war ein Kampf zwischen Befürwortern der Annexion der Region an Russland, Ungarn, die Tschechoslowakei und Galizien unter der Führung der ukrainischen Regierung sowie Befürwortern der vollständigen Unabhängigkeit der Region. Außerdem entstanden in Galizien zwei lemkische Republiken – die Russische Volksrepublik der Lemken und die Comanche-Republik – und eine polnische – die Tarnobrzeg-Republik.

Kräfte der Parteien und Waffen

Westukrainische Volksrepublik

Hauptartikel: Ukrainische galizische Armee

Ende 1918 begannen Kampfgruppen in der ZUNR zu entstehen und sich selbst zu organisieren. Januar 1919 befahl Yevhen Petrushevich, diese Gruppen in eine reguläre ukrainische galizische Armee umzuwandeln. Die UGA bestand aus drei Korps, von denen jedes vier Infanteriebrigaden umfasste. Die Basis der Armee war die Infanterie. Die Gesamtstärke der Armee betrug im Frühjahr 1919 100.000 Mann. Alle Teile der UGA waren an der polnisch-ukrainischen Front beteiligt. Neben der UGA gab es auf dem Territorium Wolhyniens zwei Schockgruppen der Ukrainischen Volksrepublik.

Emblem der polnischen Luftwaffe im Jahr 1918

Am 1. Dezember 1918 erließ das Kriegsministerium des ZUNR (Staatssekretariat für Militärangelegenheiten) einen Befehl zur Bildung ukrainischer Luftfahrteinheiten. Diese Aufgabe wurde Peter Franko übertragen, der während des Ersten Weltkriegs als Beobachterpilot an der Balkanfront kämpfte. Sowohl für Polen als auch für Ukrainer war es schwierig, einsatzbereite kampfbereite Flugzeuge zu finden. Galizien setzte am Ende des Ersten Weltkriegs eine kleine Anzahl in Deutschland hergestellter Flugzeuge ein. Zu Beginn des Krieges befanden sich also 18 Flugzeuge in der Nähe von Lemberg, von denen nur 2 flugfähig waren. Ein Teil des ZUNR-Flugzeugs wurde halblegal aus der UNR genommen. Dies waren französische Nieuport-Flugzeuge, die zuvor zur 3. Odessa Aviation Division der UNR gehörten. Später versorgte Symon Petliura die ZUNR legal mit 20 weiteren Flugzeugen verschiedener Marken.

Polen

Seitens Polens kämpfte an der polnisch-ukrainischen Front eine spezielle Truppengruppe "Wostok", die am 15. November aufgestellt wurde. Die Gruppe hatte bis Ende 1918 21.000 Soldaten und 50 Artilleriegeschütze konzentriert; bis März 1919 war diese Zahl auf 37.500 Mann und 200 Kanonen gestiegen. Bis Mitte 1919 konzentrierten sich in Galizien insgesamt 190.000 Menschen. Die Wostok-Gruppe umfasste Lvov-Einheiten, Einheiten von Bekker, Yarosh, Zelinsky, Slupsky, Svoboda, Gupert-Mondelsky, Vecherkevich, Minkevich, Verbetsky und Kulinsky. Außerdem traf im Frühjahr 1919 die Blaue Armee von Jozef Haller in Galizien ein, bewaffnet mit französischen Panzern und Flugzeugen.

Militärausrüstung und Luftfahrt Polens stammten aus österreichischer und deutscher Produktion. Was sich zum Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung des Staates im November 1918 auf polnischem Territorium befand, wurde von den Polen im Krieg gegen die ZUNR eingesetzt. Aus der Luftfahrt hatten die Polen hauptsächlich deutsche Flugzeuge, mehrere gepanzerte Fahrzeuge und ein gepanzerter Zug wurden ebenfalls erbeutet. Später wurde all dies in den Kämpfen um die Städte Galiziens, insbesondere um Lemberg, eingesetzt. So fand am 5. November der erste Flug der polnischen Luftwaffe über Lemberg statt, das Ziel war die Bombardierung der von Ukrainern kontrollierten Stadtteile.

Der Kriegsverlauf

Straßenkämpfe in den Städten Galiciens

Eroberung Galiziens durch Ukrainer. Kampf um Przemysl

Hauptartikel: Kampf um Przemysl Edward Rydz-Smigly

In der Nacht zum 1. November 1918 marschierten 1.500 bewaffnete Soldaten und Offiziere der österreichisch-ungarischen Armee ukrainischer Herkunft ohne Vorwarnung in Lemberg ein. Bewaffnete Formationen von Ukrainern besetzten in einer Nacht alle wichtigen Institutionen der Stadt: das Gebäude des österreichischen Hauptquartiers des Militärkommandos und das Verwaltungsgebäude des Königreichs Galizien und Lodomerien, des Seim des Königreichs Galizien und Lodomerien, der Bahnhof, Armee- und Polizeikaserne, Postamt. Die ukrainischen Formationen überraschten die Stadtgarnison, sodass sie praktisch keinen Widerstand leistete. Alle österreichischen Soldaten wurden entwaffnet, der Generalkommandant der Stadt wurde verhaftet, nachdem er zuvor seine Befugnisse niedergelegt hatte. Das Hauptquartier der ukrainischen Truppen befindet sich im Volkshaus von Lemberg.

Die Österreicher erklärten in dieser Situation die Neutralität. Am Morgen wurde die Stadt vollständig von ukrainischen Truppen kontrolliert. In derselben Nacht ging die Macht unblutig in die Hände der Ukrainer in Stanislawow (Iwano-Frankiwsk), Tarnopol (Ternopol), Zolochev, Sokal, Rava-Russkaya, Kolomyia, Snyatyn, Pechenezhin, Borislav und anderen über.

Die Polen Galiziens hatten mit einer solchen Wendung nicht gerechnet. Sie hofften, dass Galizien in naher Zukunft unblutig Teil des wiedererstarkten Polens werden würde. Daher kam es am 1. November in Przemysl zu den ersten Zusammenstößen zwischen polnischen Polizeieinheiten und irregulären bewaffneten Formationen von Polen einerseits und Formationen von Ukrainern andererseits. Der Grund für den Beginn der Feindseligkeiten war der Vorfall am 2. November am Bahnhof, bei dem 7 Ukrainer getötet wurden. Am 3. November drangen 220 bewaffnete ukrainische Bauern aus den umliegenden Dörfern in Przemysl ein, die die polnische Polizei aus der Stadt vertrieben. Während der Schlacht konnten die Bauern den österreichischen Stadtkommandanten und den Kommandanten der polnischen Polizeikommandos festnehmen. Eine Woche lang blieb es in Przemysl relativ ruhig. Die Stadt wurde von ukrainischen Abteilungen kontrolliert, zu denen weitere 500 Menschen eingezogen wurden.

Am 10. November näherten sich Przemysl von Westen her reguläre polnische Truppen, die aus 2.000 Infanteristen, mehreren gepanzerten Fahrzeugen, einem gepanzerten Zug und mehreren Artilleriegeschützen bestanden. Die Ukrainer, die sich ihnen entgegenstellten, hatten 700 Infanteristen und 2 Kanonen. Am Stadtrand von Premysl brach eine Schlacht aus, in deren Folge die Stadt unter die Kontrolle der polnischen Armee geriet. Die Eroberung von Przemysl durch die Polen ermöglichte es ihnen, eine Offensive gegen Lemberg zu starten, wo heftige Straßenkämpfe stattfanden.

Kämpfe um Lemberg

Hauptartikel: Schlacht um Lemberg (1918)

Die Kämpfe in Lemberg begannen einen Tag später als in Przemysl. Am Morgen des 1. November, unmittelbar nach der Übergabe der Macht in der Stadt an die Ukrainer, kündigten die polnischen Führer von Lemberg den Beginn der Mobilmachung an. Gleichzeitig begann die Stärkung der polnischen Viertel der Stadt. In der ersten Tageshälfte blieb die Situation angespannt, obwohl es zu keinen Auseinandersetzungen kam. Am Nachmittag verwandelten polnische Formationen das Lemberger Polytechnische Institut und die St.-Georgs-Kathedrale in befestigte Punkte für die Sammlung von Wehrpflichtigen. Die Straßen rund um diese Gebäude wurden mit Barrikaden abgesperrt.

Lviv Polytechnic Institute heute

Unterdessen konnten sich die ukrainischen Behörden in Lemberg nicht einigen, wie sie auf "polnische Aktivitäten in der Stadt" reagieren sollten. Trotzdem begannen die Vorbereitungen für die Kämpfe von ukrainischer Seite. In der Nacht vom 1. auf den 2. November breitete sich in der Stadt eine Flaute aus, die sowohl Ukrainer als auch Polen nutzten, um Kraft aufzubauen.

Am frühen Morgen des 2. November fielen die ersten Schüsse in Lemberg. In verschiedenen Teilen der Stadt begannen Kämpfe, die in der Nähe des Bahnhofs, des Güterbahnhofs, der Waffen- und Lebensmitteldepots einen heftigen Charakter annahmen. Infolgedessen eroberten die Polen diese Schlüsselpunkte, wodurch sie weitere 3.000 Menschen zusätzlich bewaffnen konnten. Zunächst leisteten nur 200 Weltkriegsveteranen der polnischen Armeeorganisation, die über 64 Gewehre verfügten und in der Sienkiewicz-Schule am westlichen Stadtrand stationiert waren, den ukrainischen Sichisten Widerstand; Doch schon am nächsten Tag zählten die Reihen der polnischen Verteidiger von Lemberg 6.000 Menschen, darunter 1.400 Teenager Pfadfinder, Gymnasiasten und Studenten, die wegen ihres Mutes den Spitznamen „Lemberger Adler“ erhielten (der berühmteste unter ihnen ist 13). -jähriger Antos Petrikevich, der im Kampf starb und posthum mit dem Orden Virtuti Military ausgezeichnet wurde). Trotz der Kämpfe begannen am selben Tag Verhandlungen zwischen Polen und Ukrainern über die Entwicklung gemeinsamer Abkommen und einen Waffenstillstand. Die Verhandlungen scheiterten und die Straßenkämpfe wurden am 3. November wieder aufgenommen. Bis zu diesem Tag gelang es den Polen, weitere 1.150 Soldaten zu mobilisieren, denen 2.050 ukrainische Kämpfer gegenüberstanden. Aber die Polen hatten eine zahlenmäßige Überlegenheit in der Zahl der Berufskämpfer und Offiziere, während die Basis hauptsächlich auf ukrainischer Seite kämpfte.

Verstärkung der polnischen Truppen in Lemberg

Der ukrainische Kommandant der Stadt wurde in der Nacht vom 1. auf den 2. November gewählt, also beschlossen die Polen, ihren eigenen Kommandanten zu wählen. Am 3. November wurde Cheslav Monchinsky zu ihnen. Gleichzeitig wurde das Polnische Volkskomitee gegründet. Am selben Tag starteten polnische Formationen einen Überfall auf das Zentrum von Lemberg, der von den Ukrainern zurückgeschlagen wurde. In der Zwischenzeit drangen 1.000 ukrainische Sich-Schützen unter dem Kommando von Gryts Kossak von Osten in die Stadt ein und wurden am 4. November unter dem Bahnhof in die Schlacht geworfen. Am 5. November schlugen die Polen den Angriff der Ukrainer zurück und gingen selbst in die Offensive. Infolge von Straßenkämpfen war das Zentrum von Lemberg von drei Seiten - von Süden, Westen und Norden - von polnischen Formationen umgeben. das Zentrum waren die ukrainischen Behörden der Stadt und ganz Galiziens.

Eine nicht explodierte ukrainische Granate steckte in der Wand der Verklärungskirche in Lemberg

Vom 5. bis 11. November wurde in der Nähe des Zentrums von Lemberg ein Stellungskrieg geführt. In der Nähe der Zitadelle von Lemberg, der Kaserne und der Kadettenschule wurden große Schlachten ausgetragen. Alle Versuche der Parteien, Verhandlungen aufzunehmen, wurden unterbrochen, da jeder der Kontrahenten die Stadt als seine eigene betrachtete. Am 12. November durchbrachen die Ukrainer die Front und die Polen begannen, sich aus dem Stadtzentrum zurückzuziehen. Am 13. November wurde in Lemberg die Gründung der Westukrainischen Volksrepublik mit Jewhen Petruschewitsch als Präsident proklamiert. In der Zwischenzeit brachen die Polen in den südlichen Teil von Lemberg ein, stoppten die ukrainische Offensive am Rande der Stadt und gingen in den Rücken der ukrainischen Truppen. Am 14. November änderte sich die Front erneut: Die Ukrainer drangen in die nördlichen Viertel der Stadt ein und schlugen die Polen von dort aus. Am 15. November drangen polnische Truppen in Autos in die nördlichen Viertel von Lemberg ein und erlangten die Kontrolle über sie zurück. Am 16. November wurden die Kämpfe erneut positionell.

Nach langen, erfolglosen Kämpfen beider Seiten um Lemberg begannen die Verhandlungen. Am 17. November wurde in Lemberg ein zweitägiges Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Während dieser zwei Tage wandte sich die ZUNR-Regierung mit der Bitte um Verstärkung an die vom Krieg unberührten Provinzen der Republik. Aber ein schlecht organisiertes Mobilisierungssystem erlaubte es nicht, rechtzeitig zusätzliche Kräfte in die Stadt zu schicken, so dass die Kämpfer, die in den folgenden Tagen in Lemberg eintrafen, das Blatt nicht zugunsten der Ukrainer wenden konnten. In der Zwischenzeit schickten die Polen, denen es eine Woche zuvor gelungen war, Przemysl zu erobern, 1.400 Infanteristen, 8 Artilleriegeschütze und 11 Maschinengewehre per Eisenbahn nach Lemberg. Auch ein polnischer Panzerzug traf in der Stadt ein. Dadurch veränderten sich die Machtverhältnisse in der Stadt erheblich. Jetzt war die Überlegenheit auf der Seite der Polen - 5800 Menschen, als die Ukrainer nur 4600 Menschen hatten, von denen die Hälfte nicht professionelle Freiwillige waren. Jetzt fanden die Kämpfe zwischen zwei vollwertigen Armeen statt, der polnischen und der ukrainischen, die es geschafft hatten, sich zu diesem Zeitpunkt zu formieren, und nicht zwischen halbprofessionellen irregulären Formationen.

Frontbildung

Rückzug der Ukrainer aus Lemberg

Hauptartikel: Pogrom von Lemberg (1918) Josef Pilsudski

Am 21. November lief der Waffenstillstand aus. Um 6 Uhr morgens starteten die Polen eine Generaloffensive. Das polnische 5. Infanterieregiment unter dem Kommando von Major Michal Tokarzhevsky-Karashevich (geboren in Lemberg) brach von der Seite von Przemysl in Lemberg ein, wodurch die Polen einen Vorteil erlangten und am Abend die Ukrainer im Zentrum von Lemberg umkreisten. Die Polen besetzten den Friedhof – einen strategisch wichtigen Punkt der Stadt. In der Nacht des 22. November befahl Oberst Stefanov den ukrainischen Einheiten, Lemberg zu verlassen. Ukrainische Einheiten konzentrierten sich 30 Kilometer südlich, östlich und nördlich der Stadt und belagerten sie.

Am Morgen drangen die Polen in die Innenstadt ein. Das polnische Kommando war jedoch enttäuscht, dass es 4.000 feindliche Männer aus dem "Kessel" verfehlen konnte. Unmittelbar nach der Einnahme der Stadt fand in Lemberg ein jüdisches Pogrom statt. Die Juden blieben in der polnisch-ukrainischen Konfrontation neutral. Infolge des Pogroms wurden 500 Juden unterschiedlich schwer verletzt und etwa 70 weitere getötet.

Unterdessen fanden im ukrainischen Teil Galiziens vom 22. bis 25. November Wahlen für 150 Mitglieder des Ukrainischen Nationalrates statt, der als gesetzgebendes Organ der ZUNR fungieren sollte. Fast ein Drittel der Sitze war nationalen Minderheiten (vor allem Polen und Juden) vorbehalten. Die Polen boykottierten die Wahlen, im Gegensatz zu den Juden, die fast 10 % der Abgeordneten stellten.

In Erinnerung an die pro-polnischen Verteidiger der Stadt in den 1920er Jahren wurde auf dem Lychakiv-Friedhof ein Denkmal errichtet, von wo aus die Asche eines in Lemberg gefallenen Soldaten 1925 nach Warschau gebracht wurde, wo er im Grab von Lemberg umgebettet wurde Der unbekannte Soldat.

Ruhig. Eröffnung der Front in Wolhynien und Feldzug in Unterkarpatien

Hauptartikel: Kampf um Khyrow, Aktionen der UGA in Unterkarpatien

Ab Mitte November begann die Bildung der ukrainisch-polnischen Front mit einer Gesamtlänge von etwa 200 Kilometern von Wolhynien im Norden bis zur rumänischen Grenze im Süden. Diese Länge war auf zahlreiche Aufstände von Polen und Ukrainern zurückzuführen, nicht nur in großen Städten, sondern auch in kleinen Städten in Galizien. Bis Ende November verlief die Front entlang der Flusslinie Tesnaya - Khyrov - Przemysl - den östlichen Stadtrand von Lemberg - Jaroslaw - Lyubachev - Rava-Russkaya - Belz - Krylov.

Am 5. Dezember 1918 fand die Schlacht um Khyriv statt, an der 2.000 Polen und 1.000 Ukrainer teilnahmen. Obwohl der Vorteil auf Seiten der polnischen Truppen lag, gelang es den Ukrainern, die Stadt zu erobern. Dank dessen konnten sie eine Offensive gegen Przemysl starten. Am 9. Dezember näherten sich ukrainische Einheiten der Stadt, konnten sie aber nicht einnehmen, da die Stadt eine mächtige Festung der ehemaligen österreichisch-ungarischen Armee war. Die Polen nutzten dies aus und starteten am 12. Dezember eine Gegenoffensive von Przemysl nach Khyrov. Am 16. Dezember eroberten die Polen während der Kämpfe mit den Ukrainern erneut Khyrov. Bis Januar 1919 änderte sich die Frontlinie nicht (außer Wolhynien), im Winter herrschte an der Front eine Pause.

Simon Petlyura

Am 3. Januar 1919 drangen polnische Truppen in Wolhynien ein, das die deutschen Besatzungstruppen verließen. Bis zum 14. Januar wurden alle wichtigen Siedlungen in der Region von den Polen kontrolliert. Während des Feldzugs gegen Wolhynien stießen polnische Truppen auf die bewaffneten Formationen des UNR-Verzeichnisses, die sich den Polen widersetzten, aber zum Rückzug gezwungen wurden. Darauf reagierte sofort Symon Petliura, der zusammen mit Einheiten der ZUNR-Armee die Cholmsko-Volyn-Front und die Nordwestfront in Wolhynien gründete. Die Fronten standen vor der Aufgabe, die polnischen Truppen über die Flüsse Bug und San zurückzudrängen und Wladimir-Wolynski und Kowel zu besetzen.

Unterdessen versuchten ukrainische Truppen im Süden der polnisch-ukrainischen Front, Transkarpatien an die ZUNR zu annektieren. Mehrere Bataillone der ukrainischen Armee nutzten den tschechoslowakisch-ungarischen Krieg und drangen in diese Region ein. Zu dieser Zeit gab es bereits drei Staaten gleichzeitig auf dem Territorium von Transkarpatien - die Huzulische Republik, die Teil der Ukraine werden wollte, die Karpaten-Rus, die behauptete, mit der Tschechoslowakei vereinigt zu sein, und die russische Krajina, eine Autonomie innerhalb Ungarns. Die Kampagne schlug jedoch fehl, und die Feindseligkeiten beschränkten sich auf kleinere Kämpfe mit tschechoslowakischen Freiwilligen und der ungarischen Polizei. Der Krieg mit der Tschechoslowakei war jedoch für die ZUNR nicht von Vorteil, sodass die ukrainischen Truppen die Region nach mehreren Tagen in Transkarpatien verließen.

Im Januar gab Yevhen Petrushevich den Befehl, die ukrainische galizische Armee aus regulären Militärabteilungen zu bilden. Die Ukrainer nutzten die Flaute, um diese Armee zu bilden und die Truppen neu zu organisieren.

Intensivierung der Feindseligkeiten

Die Offensive der polnischen Armee

Am 21. Januar zogen die Truppen der Ukrainischen Volksrepublik mit bis zu 6500 Mann und 8 Kanonen nach Kowel und Wladimir-Wolynski. Am 22. Januar eroberten ukrainische Einheiten nach heftigen Kämpfen die Städte. Allerdings waren Kowel und Wolodymyr-Wolynsky für kurze Zeit unter der Kontrolle der Ukrainer, da es einen Kampf gegen die Bolschewiki im Rücken der ZUNR und der UNR gab. Ende Januar griffen die bolschewistischen Truppen die UNR-Truppen in der Region Polesye bei Sarn, Korosten und Kowel an. Die Polen nutzten dies aus, indem sie im nördlichen Teil der gesamten polnisch-ukrainischen Front eine Generaloffensive starteten. So wurden die ukrainischen Einheiten in Volyn zwischen zwei Gegnern - Polen und den Bolschewiki - "zerschlagen". Trotzdem konnten sie in dieser Region bleiben.

Die nächste Offensive der polnischen Truppen in Wolhynien begann am 3. März und endete am 8. März. Die reguläre polnische Armee wurde von örtlichen Polen aktiv unterstützt. Sie handelten im Rücken der ukrainischen Armee und sabotierten. Infolgedessen übernahmen die polnischen Einheiten die Kontrolle über mehrere Siedlungen in Wolyn, aber die großen Städte Luzk und Riwne wurden immer noch von den Ukrainern gehalten.

Am 6. Januar griffen die Polen aus Rawa-Ruska die ukrainische Truppengruppe „Nord“ an. Der Hauptschlag traf Zhovkva im Rücken der Ukrainer, und die UGA-Gruppe "Sever" erlitt enorme Verluste. Infolge der Offensive am 11. Januar gelangte Romers Gruppe nach Lemberg. Die Ukrainer gewannen jedoch schnell ihre Stärke zurück und besetzten Zhovkva erneut, wobei sie die polnischen Konvois mit Lebensmitteln und Munition eroberten, die Romer folgten. Als Reaktion darauf versuchten die Polen, Romers Einheiten zu helfen, indem sie ukrainische Truppen nördlich von Lemberg angriffen. Der Angriff schlug fehl.

Gleichzeitig gab es einen Prozess der Vereinigung der ZUNR mit der UNR, genauer gesagt mit dem Verzeichnis von Symon Petlyura. Die Vereinigung wurde am 3. Januar proklamiert; Am 22. Januar wurde das „Gesetz von Zluka“ unterzeichnet, und die ZUNR wurde als westliche Region der Ukrainischen Volksrepublik Teil der UNR. Am 28. Januar schickte Petliura nach einer feierlichen Kundgebung in Kiew und der offiziellen Ankündigung der Wiedervereinigung der Ukraine Waffen, Munition und mehrere Militärführer an die ZUNR. Die Hilfe von Petlyura hielt jedoch nicht lange an. Bereits im Februar spürten UGA-Einheiten einen akuten Munitionsmangel.

Vovchukhov-Operation. Friedensverhandlungen

Hauptartikel: Vovchukhov-Operation

Im Februar erhielten die Kämpfe bei Lemberg erneut große Aufmerksamkeit von beiden Seiten. Die Ukrainer wollten die Stadt einnehmen, die sie als Hauptstadt der ZUNR betrachteten. In der Zwischenzeit konnte Polen seine Einheiten in Galizien aufgrund mehrerer Grenzkonflikte mit der Tschechoslowakei, die vom UGA-Kommando eingesetzt wurden, nicht ordnungsgemäß bereitstellen.

Für den Angriff auf Lemberg begannen die Obersten der UGA, Mishkovsky und Kakurin, einen Plan für die Operation Vovchukhov zu entwickeln. Der Hauptschlag sollte aus dem Dorf Vovchukha in Richtung Lemberg geführt werden. Das UGA-Kommando war der Ansicht, dass die Stadt unabhängig von Verlusten um jeden Preis eingenommen werden muss. Nach der Eroberung von Lemberg war ein Angriff auf Przemysl geplant, wonach mit Unterstützung der Entente-Mission Verhandlungen mit Polen aufgenommen werden konnten.

Am 16. Februar griffen ukrainische Truppen in Richtung Lemberg an. Nach heftigen Kämpfen unterbrach die UGA am 18. Februar die Eisenbahnlinie von Przemysl nach Lemberg und entzog den polnischen Truppen die Unterstützung aus Polen. Aus diesem Grund begann in Lemberg Panik, die Kommandeure der polnischen Armee bereiteten sich auf die freiwillige Übergabe der Stadt vor. Gleichzeitig starteten die Ukrainer eine Offensive gegen Rava-Ruska. Im Zusammenhang mit der verschärften Situation wurden 10.500 Kämpfer dringend aus Polen an die Lemberg-Front geschickt. Am 20. Februar erreichten Verstärkungen die Frontlinie und die Polen starteten eine Gegenoffensive. Am 23. Februar wurde die vor der Operation Vovchukhov bestehende Frontlinie wiederhergestellt.

Die Endphase des polnisch-ukrainischen Krieges im Jahr 1919

Am selben Tag traf eine Friedensmission der Entente in Lemberg ein, deren Hauptzweck darin bestand, in Galizien eine Demarkationslinie zwischen Polen und Ukrainern zu schaffen und den Krieg zu beenden. Die Mission wurde von General Barthelemy geleitet. Trotz ihrer friedlichen Ziele brachte die Mission 100 Maschinengewehre, 18 Flugzeuge und 10.000 Gewehre für die polnische Armee.

Nach seiner Ankunft in Galizien schlug Barthelemy seine eigene Linie zur Teilung Galiziens vor, während Lvov und Drohobych nach Polen übergingen, was der ZUNR nicht passte. Von der polnischen Armee forderte der General den Rückzug aus Galizien an den Westlichen Bug. Am 2. Februar verhandelte Barthelemy mit der ZUNR-Regierung, wo sich die ukrainische Delegation kategorisch weigerte, die Bedingungen des Gegners zu akzeptieren. Die nächste Verhandlungsphase fand am 22. Februar in Chodorow statt, wo auch Symon Petliura eintraf. Diese Verhandlungen scheiterten, und ihr Scheitern hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die UNR. Die kürzlich vollzogene Vereinigung von ZUNR und UNR wurde durch Petliuras Streit mit der westukrainischen Regierung über den Frieden mit Polen eigentlich zunichte gemacht. Trotzdem konnte die Entente am 24. Februar einen Waffenstillstand in Galizien erzielen, und in den folgenden Tagen wurden die Verhandlungen zwischen der ZUNR und Polen wieder aufgenommen. Am 28. Februar scheiterte die dritte Verhandlungsphase, und die ZUNR brach die Beziehungen zu Polen vollständig ab.

Frühjahr 1919

Wiederaufnahme des Krieges

Nach mehrtägigem Waffenstillstand an der Front wurde es wieder unruhig. Am 2. März begannen lokale Kämpfe in verschiedenen Sektoren der Front, und am 7. März gingen die Polen in der Nähe von Lemberg in die Offensive. Gleich am nächsten Tag starteten die Ukrainer jedoch eine Gegenoffensive, bei der die Außenbezirke von Lemberg und das Dorf Vovchukhi eingenommen wurden. Am 9. März traten die Sich-Schützen in die Schlacht ein und begannen den Angriff auf Lemberg. Am 11. März hörte der Angriff auf und die Lemberg-Front stabilisierte sich, und am 15. März trafen Verstärkungen für die Polen in Lemberg ein. Am selben Tag startete die polnische Armee erneut eine Offensive in der Nähe von Lemberg, die am 18. März endete. Die polnische Offensive brachte die Lemberger Front Anfang März wieder an die Linie. In der Nacht vom 16. auf den 27. März stürmten polnische Einheiten in der Nähe von Lvov Yanov und Yavorov. Infolgedessen zog sich ein UGA-Korps aus diesen Dörfern nach Osten zurück.

Unterdessen begann im Hinterland der UGA ein Kampf zwischen den Sozialisten und den politischen Führern der ZUNR. Der Kampf führte zur Zersetzung von Teilen der galizischen Armee, und am 14. April erreichte der Kampf seinen Höhepunkt, als die ukrainische Polizei und Einheiten der UGA in Drohobytsch rebellierten. Außerdem gab es im Rücken der Ukrainer einen ständigen Guerillakampf der örtlichen Polen gegen die ZUNR.

Jozef Haller mit seiner Armee in Frankreich im Training

Die Krise im Land zwang die ZUNR-Regierung, sich mit einem Friedensangebot an Polen zu wenden. Um den Friedensprozess zu beschleunigen, zog die ZUNR einige Einheiten auf die Barthelemy-Linie zurück und trat die Umgebung von Lemberg und einige andere Regionen Galiziens an die Polen ab. Die bevorstehende Ankunft einer gut ausgebildeten und gut ausgerüsteten Armee von Jozef Haller aus Frankreich spielte eine große Rolle bei der Versöhnung der ZUNR mit den Forderungen Polens. Die Blaue Armee, wie sie im Westen genannt wurde, war Frankreich direkt unterstellt und mit etwa hundert Panzern bewaffnet, denen die ukrainische Infanterie und Kavallerie nicht standhalten konnten. Die Entente, die die Armee bildete, stellte vor ihrer Verlegung nach Polen eine Bedingung an die polnische Militärführung: sie ausschließlich gegen die Rote Armee einzusetzen. Haller selbst wollte diese Bedingung ebenso wie Pilsudski nicht erfüllen und versicherte der Entente, dass "alle Ukrainer Bolschewiki oder so etwas seien".

Nachdem das polnische Kommando solche Kräfte zur Verfügung gestellt hatte, plante es, mit zwei Divisionen der Blauen Armee eine Offensive auf Drohobytsch und Borislav zu starten, und zwei weitere Divisionen sollten in Richtung Brod vorrücken. Mit diesem Manöver planten die Polen, das gesamte Erste Korps der galizischen Armee der Ukrainer vollständig zu zerstören und in seinen Rücken zu gehen. Zwei weitere Divisionen wurden nach Volyn geschickt, um mit dem Verbündeten der ZUNR - der UNR - zu kämpfen.

Generaloffensive der polnischen Armeen

Bereits Ende März - Anfang April wandte sich die ZUNR-Führung an die europäischen Staaten mit der Bitte, Vermittler im ukrainisch-polnischen Konflikt zu werden und beim Frieden mit Polen zu helfen. So wandte sich der Metropolit der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche, Andriy Sheptytsky, an den Papst mit dem Vorschlag, in den Konflikt einzugreifen. Während dieser ganzen Zeit fanden an der Front lokale Grabenkämpfe statt, und am 1. Mai fand im Bezirk Pechenezhinsky im Rücken der polnischen Armee ein Aufstand der Ukrainer statt.

Am 12. Mai unternahm die Entente einen weiteren Versuch, Frieden in Galizien herzustellen, indem sie ein neues Projekt zur Teilung Galiziens vorschlug. Die Führung Polens machte jedoch keine Zugeständnisse und war zuversichtlich, dass er mit der neuen Armee von Haller den ukrainischen Widerstand leicht brechen und die ZUNR liquidieren würde. Gleichzeitig begann das Kommando der polnischen Truppen, eine allgemeine Offensive an der gesamten Front vorzubereiten, Schockgruppen zu bilden und Truppen neu zu gruppieren.

Die Lage in Osteuropa und Galizien im März 1919

Am 14. Mai, zwei Tage nach dem Scheitern der regulären Verhandlungen, gingen 5.000 polnische Soldaten mit 19 Artilleriegeschützen in die Offensive gegen Brody und Kolomyia. Am Abend desselben Tages besetzten die Polen diese Städte und drängten Teile der UNR nach Luzk zurück. Währenddessen rückte das 1. Korps der polnischen Armee mit 27.000 Mann auf Brody und Sokal vor, dem das 1. Korps der galizischen Armee der Ukrainer gegenüberstand. 16. Mai Das erste Korps der UGA wurde durch zwei Schläge der polnischen Armee aus Lemberg und Rawa-Ruska zerstört. Unterdessen kapitulierte Luzk in Wolhynien. Die Polen drangen in die Stadt ein, nahmen 1.100 Soldaten und Offiziere und 4 Generäle gefangen und liquidierten das Hauptquartier des Grauen Korps und der Kholm-Streikgruppe. UGA-Soldaten aus Volyn und vom ehemaligen Ersten Korps begannen einen hastigen Rückzug nach Tarnopol (Ternopil). Die ukrainischen Einheiten, die noch ihre Stellungen hielten, spürten einen Mangel an Proviant, Munition und Reserven. Der Rücken des Zweiten Korps der UGA kämpfte bereits.

Gleichzeitig schlugen die Polen mit der 3. und 4. Division von Hallers Armee gegen das 3. Korps der UGA. Außerdem schlugen 2.000 Menschen südlich von Sambir zu. Das UGA-Kommando befahl jedoch, feindliche Stellungen nicht zu verteidigen, sondern anzugreifen. Diesem Befehl gehorchend, griffen die Deep Kuren die vorrückenden Polen in Richtung Khyrov an. Durch denselben Befehl desorganisiert, hielt sich die Gebirgsbrigade von den Kämpfen fern, und als das Dritte Korps der UGA besiegt wurde und seine Einheiten sich zurückzogen, landete sie tief im Rücken der Polen. In den folgenden Tagen überquerte diese Brigade die Karpaten und ging in die Tschechoslowakei, wo sie interniert wurde.

Zusammenbruch in der UGA

Im Rücken der vorrückenden polnischen Truppen befanden sich viele Städte, die noch von den Ukrainern kontrolliert wurden, und die Überreste des UGA-Korps, das sich mit Verlusten von mehr als 60% des Personals weiterhin in Positionen befand. Aufgrund der schnellen Offensive der Polen hatten die Ukrainer nicht einmal Zeit, die Kommunikation zu zerstören, was es der polnischen Armee ermöglichte, die Offensive fortzusetzen. Einer der ukrainischen Augenzeugen erinnerte sich: „Ganze Gruppen und Einzelkämpfer gehen, sie gehen durch Felder, Gemüsegärten. Alle rennen gleichzeitig mit Waffen ... Es gibt keine Kraft, diese Flucht zu verzögern ... Das ist die Panik, die im Krieg passiert, dies ist eine freiwillige Flucht aus Positionen, der Verlust aller Disziplin.

Polnischer Panzerzug, bewacht von einem Kriegsgefangenen

Am 18. Mai griffen die Polen Borislav und Drohobych an, während Einheiten der UGA versuchten, Sambir zurückzuerobern. Aber der ukrainische Angriff wurde abgewehrt, und am 19. Mai marschierten polnische Truppen in Drohobytsch ein. Der Verlust der Ölregionen bei Drohobych und Borislav durch ZUNR führte zur wirtschaftlichen Isolierung der Republik. Der Zusammenbruch der ZUNR wurde von Massendemonstrationen polnischer Partisanen im hinteren Teil der UGA und Streiks polnischer Eisenbahner begleitet, die zu einem Verkehrskollaps führten. Die lokalen Behörden weigerten sich, den zentralen Behörden der Republik zu gehorchen.

Am 20. Mai hörte das Dritte Korps der UGA endgültig auf zu existieren. 6000 Soldaten flohen aus Stellungen, ein weiterer Teil ergab sich den Polen. Das zweite Korps, obwohl stark demoralisiert, leistete weiterhin Widerstand im Zentrum der gemeinsamen polnisch-ukrainischen Front. Das Korps war von Norden und Süden von den Polen umgeben und begann sich auch nach Tarnopol (Ternopol) zurückzuziehen, jedoch auf organisiertere Weise.

Der Kommandeur der UGA, General Mikhailo Omelyanovich-Pavlenko, befahl den verbleibenden Einheiten, sich ebenfalls nach Tarnopol (Ternopil) zurückzuziehen. Tatsache ist, dass die Situation an der polnisch-ukrainischen Front für die Ukrainer ungünstig ist. In der Mitte der Front befand sich ein 310 Kilometer langer Felsvorsprung, der von 37.000 UGA-Kämpfern mit 200 Kanonen verteidigt wurde. Infolge der Offensive umzingelte der Feind diesen "Felsvorsprung" von Norden und Süden und konnte jeden Moment die Front durchbrechen und das gesamte Zweite Korps zerstören.

Josef Haller

Während sich die ukrainische Armee zurückzog, entwickelte das UGA-Kommando einen neuen Plan. Nach diesem Plan sollten alle Teile der ZUNR in die Region zwischen dem Dnjestr und den Karpaten verlegt werden. Dort war geplant, die Front einzuebnen und zu verdichten. Der Fluss und die Berge sollten als natürliche Barrieren für die polnische Armee dienen. Es war auch wichtig, den Kontakt zur Tschechoslowakei aufrechtzuerhalten - dem einzigen Staat (außer der UNR), der mit der ZUNR Handel trieb. Das die Front haltende Kommando stellte sich drei Aufgaben: einen Partisanenkrieg hinter den feindlichen Linien zu führen, die Rote Armee und die polnischen Truppen bei Lemberg und Tarnopol (Ternopol) gegeneinander zu treiben und zu warten, bis der Feind demoralisiert und geschwächt war. ZUNR-Präsident und Diktator Evgeny Petrushevich weigerte sich kategorisch, diesen Plan zu genehmigen. Dann trat Mikhailo Omelyanich-Pavlenko trotzig zurück. Petruschewitsch nahm den Rücktritt nicht an.

Pilsudski und Haller hatten es eilig vorzurücken, um Galizien vollständig zu besetzen und die Grenzen Rumäniens zu erreichen. Polen brauchte dies, um der Entente die Tatsache der endgültig abgeschlossenen Polonisierung der Region zu demonstrieren. Nach Angaben der polnischen Regierung könnten ihr die Entente-Staaten in diesem Fall das Recht auf Galizien einräumen. Zusammenstöße an der tschechisch-polnischen Grenze zwangen die Polen jedoch, einige Streitkräfte nach Schlesien zu verlegen. Trotzdem forderte das polnische Kommando als Reaktion auf die Vorschläge der ukrainischen Seite für einen Waffenstillstand die vollständige Übergabe der UGA und versprach, die Ukrainer für Kriegsverbrechen zu bestrafen. In der Zwischenzeit wurde der Rückzug der UGA fortgesetzt, und am 20. Mai näherten sich die Polen Tarnopol (Ternopil). Am 26. Mai verließen die Ukrainer diese Stadt. Zu dieser Zeit erschien eine neue Frontlinie Bolekhiv - Chodorov - Bobrka - Buzhsk.

Ende des Krieges

Rumänische Intervention

Siehe auch: Beitritt Siebenbürgens und der Bukowina zu Rumänien

Ende Mai setzte die polnische Armee ihre Offensive fort und besetzte Brody, Podgaitsy, Solotschiw und Radzivilov. Der Rücken der UGA begann einen Aufstand der Polen, die Teilen der polnischen Armee halfen, Stanislav (Iwano-Frankiwsk) einzunehmen. Außerdem nahmen die Polen Kalush und Galich ein, erreichten die rumänische Grenze und schnitten Teile der UGA in den Karpaten von Teilen in der Nähe des Dnjestr in der Nähe der Stadt Odynia ab. Somit standen die Truppen der UGA bereits an der rumänischen Grenze.

Frankreich ermutigte sowohl Polen als auch Rumänien in ihren Aktionen gegen Sowjetrussland, die UNR und die ZUNR. Es wurde ein polnisch-rumänisches Bündnis gebildet, das den französischen Diplomaten zugute kam. Diese beiden Staaten versperrten den Bolschewiki den Weg nach Westen. Von Beginn des Krieges mit der ZUNR an versuchte Polen, Rumänien auf seine Seite zu ziehen, um eine zweite Front zu eröffnen. Ende Mai stimmte die Entente dem Eingreifen der rumänischen Truppen in den polnisch-ukrainischen Krieg zu. Unter dem Vorwand, gegen die ungarische Sowjetrepublik zu kämpfen, forderte die rumänische Regierung die ZUNR auf, die Bahnstrecke Worochta-Snjatyn unter ihre Kontrolle zu bringen. Die ZUNR-Regierung stimmte einem solchen Schritt nicht zu, den die rumänische Seite als Vorwand für einen Einmarsch in die Republik betrachtete.

Rumänische Postkarte zum Gedenken an die Gründung von Großrumänien

Am 24. Mai überquerte die 8. rumänische Division den Dnister und marschierte kampflos in Kolomyia, Snyatyn und Kosiv ein. Später traten Einheiten der UGA in Pokuttya und der Bukowina in mehrere Scharmützel mit den Rumänen ein, aber bereits am 27. Mai verließen sie die Region. Ein Teil der ukrainischen Truppen geriet in rumänische Gefangenschaft.

Nachdem die UGA von der rumänischen Armee einen Schlag nach hinten erhalten hatte, war sie vollständig demoralisiert. So berichtete der polnische Geheimdienst, dass 80% der ukrainischen Armee nach Hause gegangen waren und die verbleibenden Kämpfer (die Polen schätzten ihre Zahl auf 6.000 bis 10.000 Menschen) von der Front zum hinteren Ende des Dnjestr flohen und bereit waren, zur UNR aufzubrechen . Jozef Haller ging davon aus, dass der Krieg in 3 oder 4 Tagen enden würde, und reiste nach Krakau ab, wobei er das Kommando über die polnischen Truppen in Galizien an General Vaclav Ivashkevich übertrug. Nun stellte das polnische Kommando seiner Armee die Aufgabe, die Überreste der UGA zu besiegen und bis zum 5. Juni Zbruch zu erreichen.

Dreieck des Todes. Tschortkiw-Offensive

Hauptartikel: Dreieck des Todes, Tschortkiw-Offensive

Am 1. Juni marschierten polnische Truppen in Berezhany ein und räumten am 2. Juni die Umgebung von Tarnopol (Ternopil) von den Überresten der UGA. Gleichzeitig fielen 20 Autos, 20 Artilleriegeschütze und 50 Lokomotiven als Trophäen in die Hände der polnischen Armee. Die ZUNR-Führung evakuierte aus Angst vor einer weiteren Offensive der Polen nach Buchach. Gleichzeitig begannen Kämpfe zwischen den Polen und der Roten Armee. Die Offensive der Roten Armee auf Galizien lenkte den größten Teil der polnischen Armee von den Kämpfen mit der UGA ab. Gleichzeitig eskalierte die Lage im Süden und Osten Polens. Die besten polnischen Einheiten wurden an die polnisch-deutsche und polnisch-tschechoslowakische Grenze verlegt, und nur wenige Truppen blieben an der galizischen Front. Trotz der dekadenten Stimmung in der UGA unterschätzte das polnische Kommando die Kampffähigkeit der ukrainischen Armee.

Die Überreste der ukrainisch-galizischen Armee selbst fielen in das "Dreieck des Todes" - ein Raum, der auf drei Seiten von den Flüssen Zbruch und Dnjestr und der Gusyatin-Chortkov-Eisenbahn begrenzt wird. Der Umfang des "Dreiecks" betrug 90 Kilometer. Auf allen Seiten war er von Gegnern der UGA - polnischen und rumänischen Truppen, der Roten Armee und separaten Einheiten der Weißen Garde - umgeben. Im Laufe der Zeit begann sich die Situation jedoch zu verbessern, da Teile der polnischen Armee an andere Fronten verlegt wurden. Nach einer Woche der Reorganisation und Ruhe zog die UGA-Führung alle Streitkräfte der Armee nach Chortkiv. Das Erste und Dritte Korps wurden wieder aufgebaut. Yevgeny Petrushevich ersetzte den Kommandanten der UGA: Anstelle von Omelyanovich-Pavlenko wurde Alexander Grekov nun zu ihm. Grekov überzeugte die Führung von ZUNR und UGA, dass ein erfolgreicher Angriff auf Lemberg noch möglich sei. Am 7. Juni waren die Vorbereitungen für die Operation abgeschlossen, und am 8. Juni ging die UGA in die Offensive.

Flagge des OSS

Bereits am 9. Juni durchbrachen Einheiten der UGA die Frontlinie, da die hier verbliebene kleine polnische Armee stark gedehnt war. Die Eroberung von Chortkiv durch die UGA-Streitkräfte sowie die Eroberung von 150-Polen, 50-Maschinengewehren und 6-Kanonen erregten Begeisterung bei den Soldaten der galizischen Armee. Terebovlya und Buchach wurden am selben Tag eingenommen. Die Polen versuchten, den Vormarsch der Ukrainer tief in Galizien durch Gegenoffensiven einzelner Gruppen aufzuhalten, was jedoch zu keinem Ergebnis führte.

Am 14. Juni erreichten die Ukrainer Tarnopol (Ternopil). Die von Tarnavsky angeführte Streikgruppe der UGA und die 1. OSS-Brigade besiegten 6 feindliche Regimenter und drangen am 15. Juni in die Stadt ein. Nach Tarnopol griffen Einheiten der UGA in Richtung Zolochev, Brod, Zborova und Berezhany an, und das Zweite Korps rückte auf Lemberg vor. Am 17. Juni marschierte die UGA in Berezhany ein, und am 21. Juni wurden die polnischen Einheiten entlang der gesamten Front voneinander isoliert. Am 22. Juni nahm die UGA Brody und Zolochiv. Das polnische Kommando erkannte, dass der dritte Angriff auf Lemberg beginnen würde, wenn nicht rechtzeitig angemessener Widerstand geleistet würde. Daher traf Jozef Pilsudski persönlich in Lemberg ein und übernahm das Kommando über die Truppen der Wostok-Gruppe.

Liquidation der CAA

Am 25. Juni startete die polnische Armee eine Gegenoffensive und zwang den Fluss Svirzh. Und am 28. Juni um 4 Uhr morgens startete die überlegene ukrainisch-polnische Armee eine Offensive an der gesamten Front. Pilsudski beobachtete persönlich, was vor sich ging, weil er in Gologira war. Am 29. Juni wurden das Erste und das Zweite Korps der UGA zurückgeworfen, und die Polen marschierten in Solotschiw ein. In polnische Gefangenschaft kamen 2.000 Ukrainer.

Das Oberkommando der UGA in Chodorow, 1919

In der Zwischenzeit befahl der Kommandeur der UGA, General Grekov, dem Dritten Korps, eine Offensive gegen Lemberg zu starten. Gleichzeitig trat die aus Bendery zurückkehrende 4. polnische Division in den Rücken des III. Korps ein. Das ukrainische Kommando konnte eine so scharfe Wendung der Ereignisse nicht vorhersehen. Das dritte Korps wurde auf beiden Seiten von der polnischen Kavallerie zusammengedrückt, leistete aber weiterhin Widerstand.

Am 4. Juli erreichten das Erste und Zweite Korps der UGA nach langem Rückzug Zbruch. Die Stellungskämpfe dauerten vom 5. bis 7. Juli, bis die polnische Armee die Offensive am 8. Juli fortsetzte. Die UGA wurde erneut in das Dreieck des Todes getrieben, und ihre Einheiten bereiteten sich bereits auf die Evakuierung aus der ehemaligen ZUNR vor. Der erste Versuch, den Zbruch zu überqueren, scheiterte: Auf der anderen Seite der UGA stieß sie auf die Rote Armee und musste zu ihren ursprünglichen Positionen zurückkehren. Der zweite Versuch fand in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli statt, diesmal wurde die gesamte UGA aus Galizien evakuiert. 50.000 ukrainische Soldaten wurden gerettet. Damit war der Krieg beendet.

Auswirkungen

Politische Implikationen

Die Niederlage der UGA im Krieg mit Polen führte ab Juli 1919 zur vollständigen Besetzung Ostgaliziens durch polnische Truppen. In der Zwischenzeit wurde die Bukowina während des Krieges Teil Rumäniens und Transkarpatien wurde Teil der Tschechoslowakei. Am 21. April 1920 einigte sich Symon Petlyura im Namen der UNR mit Polen auf die Grenze zwischen den Staaten entlang des Flusses Zbruch. Er und seine Truppen konnten jedoch das Territorium der UNR nicht mehr kontrollieren, sodass der Vertrag faktisch nicht gültig war. Auf dem Territorium der Ukraine gab es damals einen sowjetisch-polnischen Krieg, der mit der Unterzeichnung des Rigaer Vertrages endete.

Der Vertrag von Riga wurde zwischen Polen einerseits und der Russischen SFSR, der Ukrainischen SSR und der Weißrussischen SSR andererseits am 21. März 1921 in Riga geschlossen. Gemäß dem Vertrag wurden die Westukraine und Westweißrussland Teil Polens.

Der Botschafterrat der Entente erkannte Polen zunächst nur das Recht zur Besetzung Ostgaliziens unter Achtung der Rechte der ukrainischen Bevölkerung und Gewährung der Autonomie an. Ethnische Ukrainer weigerten sich, die polnische Regierung anzuerkennen, boykottierten die Volkszählung und die Wahlen zum Sejm. In der Zwischenzeit hat Polen unter Berücksichtigung der internationalen Meinung die Achtung der Rechte von Minderheiten erklärt und dies formell in seiner Verfassung verankert. Am 14. März 1923 erkannte der Botschafterrat der Entente die Souveränität Polens über Ostgalizien an, nachdem er von den polnischen Behörden Zusicherungen erhalten hatte, dass sie der Region Autonomie gewähren, die ukrainische Sprache in Verwaltungsbehörden einführen und eine ukrainische Universität eröffnen würden. Diese Bedingungen waren nie erfüllt. Dennoch löste der Präsident der ZUNR im Exil, Jewgeni Petruschewitsch, bereits im Mai 1923 alle staatlichen Institutionen und Repräsentanzen der ZUNR auf.

Polnische Karte des "Wiederaufbaus des Commonwealth" von 1918 bis 1921

Die nächste groß angelegte territoriale Umverteilung in dieser Region fand im September 1939 infolge des Polenfeldzugs der Roten Armee statt, als die westukrainischen Länder - Ostgalizien (Galizien) und Wolyn - Teil der UdSSR wurden. Die Bukowina, die auch ZUNR beanspruchte, wurde im Sommer 1940 Teil der UdSSR. Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg übertrug die Tschechoslowakei Transkarpatien an die UdSSR. Alle diese Gebiete waren Teil der Ukrainischen SSR und zogen sich zusammen mit der gesamten Ukraine aus der UdSSR zurück.

Die Situation der Ukrainer in Galizien

Die polnische Regierung verfolgte eine Politik der Polonisierung der ukrainischen Bevölkerung in Galizien. Dazu wurde politischer, wirtschaftlicher und kultureller Druck auf die nichtpolnischen Völker ausgeübt. Trotzdem hatte der ukrainische Teil der Bevölkerung seine Vertreter im Senat und im Seimas des polnischen Staates. Nach Kriegsende verfolgten die polnischen Behörden eine Politik der Konfrontation mit den galizischen Ukrainern. Die ukrainische Sprache wurde von der offiziellen Ebene verdrängt, nur Polen konnten Positionen in lokalen Regierungen einnehmen usw. Bis 1923 wurden die Ländereien, die zuvor Ukrainern gehörten, unter polnischen Bauern aufgeteilt.

In den 1920er Jahren wurde eine Politik der Zwangsassimilation und Polonisierung betrieben. Galizien wurde von einem Strom von Einwanderern überschwemmt, denen von der polnischen Regierung Land und Wohnungen zur Verfügung gestellt wurden. So erhielt allein in Galizien der polnische Teil der Bevölkerung 200.000 Hektar Land, weitere 113.000 Hektar gingen an die Wolyner Polen. Verärgert über eine solche Politik der Behörden begannen die ukrainischen Dorfbewohner, Streiks zu organisieren und die Wahlen zu boykottieren. Die Verschlechterung der Beziehungen begann in den Jahren der Weltwirtschaftskrise in den Vereinigten Staaten, die bis zu einem gewissen Grad andere europäische Länder betraf. Aus diesem Grund gab es im Sommer 1930 in Galizien etwa 2.200 Brandstiftungen in den Häusern polnischer Grundbesitzer. Die Reaktion erfolgte umgehend, und innerhalb eines Jahres wurden 2.000 Ukrainer wegen Verdachts auf Brandstiftung festgenommen.

Um die Polen in Prag zu bekämpfen, wurde eine illegale ukrainische Militärorganisation (UVO) gegründet, die in Galizien operierte. Auch auf politischer Ebene kam es zu Auseinandersetzungen. Die ukrainischen Abgeordneten machten lautstarke Äußerungen über ihren Wunsch, eine ukrainische Republik zu gründen, aber sie gingen nie in die Praxis über.

Einfluss auf die Moderne

Eaglet-Denkmal in Lemberg

In den 1920er Jahren wurde in Lemberg das Adler-Denkmal errichtet, wo die Asche von Erwachsenen und Jugendlichen, die in den Kämpfen um Polen gefallen sind, beigesetzt wurde. Eine der Straßen von Lemberg - die heutige Kulparkovskaya - erhielt 1938 den Namen der Straße der Verteidiger von Lemberg in Erinnerung an die während des Krieges gefallenen Polen, die aktuelle Gvardeyskaya-Straße wurde zu Ehren der polnischen Mitglieder Peowyakov genannt Militärische Organisation (POW), die am Krieg teilnahm.

Bereits Mitte des 20. Jahrhunderts begannen sich polnische und ukrainische Historiker und Politikwissenschaftler ernsthaft mit den Problemen des polnisch-ukrainischen Konflikts in Galizien zu beschäftigen. die Werke von M. Lytvyn „Ukrainisch-Polnischer Krieg von 1918-1919“, S. Makarchuk „Ukrainische Republik Galizien“, B. Gud und V. Golubko „Der harte Weg zur gegenseitigen Verständigung“, O. Krasivsky „Ostgalizien und Polen 1918“ erschienen -1923 usw.

siehe auch

• Untergang der österreichisch-ungarischen Monarchie
• Sowjetisch-polnischer Krieg
• Ukrainische Militärorganisation

Anmerkungen

1. F. A. Brockhaus, I. A. Efron. Enzyklopädisches Wörterbuch von Brockhaus und Efron. - 1915. - V. 25. Artikel "Lwiw, eine Stadt in Galizien"
2. S. A. Sklyarov Polnisch-ukrainischer Territorialstreit und die Großmächte 1918-1919.
3. 1 2 3 Enzyklopädie der Ukrainistik: in 10 Bänden / Vladimir Kubiyovych. - Paris, New York: Junges Leben, 1954-1989. Artikel "Ukrainisch-Polnischer Krieg in Galizien 1918-19"
4. IA Ozhog, IM Sharov Eine kurze Vorlesungsreihe über die Geschichte der Rumänen. Neue Geschichte. - 1992.
5. 1 2 A. Haruk Aviation der ukrainischen galizischen Armee // Geschichte der Luftfahrt.
6. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Savchenko V. A. Zwölf Kriege für die Ukraine. - Charkow: Folio, 2006. - 415 p. Kapitel „Der Beginn des Konflikts. Kämpfe für Lemberg»
7. 1 2 3 4 5 Polnisch-Ukrainischer Krieg 1918 - 1919 (Russisch). CHRONOS (19.12.2001). Abgerufen am 23. März 2009. Archiviert vom Original am 30. Januar 2012.
8. 1 2 3 4 5 6 7 8 Savchenko V. A. Zwölf Kriege für die Ukraine. - Charkow: Folio, 2006. - 415 p. Kapitel "Stabilisierung der Front"
9. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Savchenko V. A. Zwölf Kriege für die Ukraine. - Charkow: Folio, 2006. - 415 p. Kapitel "Letzte Schlachten in Galizien und Wolhynien"
10. 1 2 Meltyukhov M. Sowjetisch-polnische Kriege. - Moskau, 2001. - S. 104.
11. 1 2 3 Zhukovsky L., Subtelny O. Naris der Geschichte der Ukraine. - Kiew, 1993. - S. 108.
12. I. Lemko Kulparkivska, Lyubinska // Lvivska Zeitung. - 2008. - Nr. 13 (321).
13. I. Lemko Vulka und Tschuprynka-Straße // Lvivskaya Gazeta. - 2007. - Nr. 198 (268).
14. Bazhenov L. V. Bedeutung des ukrainisch-polnischen Historikerdialogs (1991-2002). - Kam "yanets-Podilsky.

Literatur

Auf Russisch

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• Geschichte der Ukrainischen SSR. - Kiew: Naukova Dumka, 1983. - T. 5.
• Paschajewa N.M. Essays über die Geschichte der russischen Bewegung in Galizien XIX-XX Jahrhundert. - Moskau, 2001.

Auf Ukrainisch

• Litvin M. R., Naumenko K. E. Geschichte des galicischen Schießens. - Lemberg, 1990.
• Hunchak T. Ukraine: die erste Hälfte des XX Jahrhunderts.
• Lytwyn Mykola. Ukrainisch-polnischer Krieg 1918-1919 / Institut für Ukrainistik im. I. Kripjakewitsch NAS der Ukraine; Institut für Chidno-Mitteleuropa. - L., 1998. - 488s. - Literatur: p. 396-436. - ISBN 966-02-0559-7

Auf Polnisch

• Hupert, W. Zajęcie Małopolski Wschodniej i Wołynia w roku 1919. - Lwów, 1929.
• Kozłowski, M. Między Sanem a Zbruczem: Walki o Lwów i Galicję Wschiodnią 1918–1919. - Krakau, 1990.

Auf Englisch

• Magoscy, R. Eine Geschichte der Ukraine. - Toronto: University of Toronto Press, 1996.
• Timothy Snyder. Roter Prinz: Das geheime Leben eines habsburgischen Erzherzogs. - New York: Grundlegende Bücher, 2008.

Verknüpfungen

Auf Russisch

• Polnisch-Ukrainischer Krieg 1918-1919 auf CHRONOS (Russisch)
• Der polnisch-ukrainische Konflikt in Galizien 1921-1939 auf CHRONOS (Russisch)
• Karte des Zusammenbruchs Österreich-Ungarns auf CHRONOS (Russisch)
• Osteuropa nach dem Ersten Weltkrieg (Russisch)
• S. A. Sklyarov Polnisch-ukrainischer Territorialstreit und die Großmächte 1918-1919. (Russisch)

Auf Englisch

• Beschreibung des Krieges durch einen ukrainischen Augenzeugen (Englisch)
• Polnisch-ukrainischer Krieg in der ukrainischen Enzyklopädie (Englisch)
• Geschichte Galiziens (Englisch)

Untergang der österreichisch-ungarischen Monarchie
Zustände	Österreich Banat Leita Bosnische Republik Ungarische Volksrepublik Ungarische Sowjetrepublik Deutschösterreich Staat der Slowenen, Kroaten und Serben Ungarn Westukrainische Volksrepublik Deutschösterreich Republik Baranya-Baja Republik Banat Polen Republik Comanche Republik Prekmurje Republik Fiume Russische Volksrepublik Lemkos Huzulische Republik Slowakische Sowjetrepublik Tarnobrzeg Republik Tschechoslowakei
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Polnisch-ukrainischer ethnopolitischer Konflikt im XIX-XX Jahrhundert

Konflikte Polnische Teilnehmer Ukrainische Teilnehmer Auswirkungen Revolution von 1848 in Galizien (1918-1919) Ungarns Besetzung der Transkarpatischen Ukraine (1939) Massaker von Volyn (1943-1944) Rada Narodova (1848) Volksgarde Akademische Legion Zweite Rzeczpospolita (1918-1939) Streitkräfte Polens Polnische Exilregierung (1939-1945) Heimatarmee Volkspartei (1943-1945) Bauernbataillone Polnisches Komitee für Nationale Befreiung (1944-1945) Armee Ludov Polnische Mitarbeiter Blaue Polizei (1939-1944) 107. Bataillon der Schutzmannschaft (1943-1944) 202. Bataillon der Schutzmannschaft (1943-1944) Polnische Volksrepublik (1945-1989) Streitkräfte Polens Alliierte: Russische Kathedrale (1848) Königreich Ungarn (1939) UdSSR UdSSR (1944-1954) Golovna Ruska Rada (1848-1851) Bataillon russischer Bergschützen Westukrainische Volksrepublik (1918-1919) Galizische Armee Republik Comanche (1918-1919) Ukrainische Volksrepublik (1919-1920) Armee der Ukrainischen Volksrepublik Karpaten-Ukraine (1939) Karpaten Sich Ukrainische Militärorganisation (1920-1929) Organisation ukrainischer Nationalisten (1929-1945) Organisation ukrainischer Nationalisten (Bandera-Bewegung) (1940-1954) Ukrainische Aufständische Armee Ukrainische Mitarbeiter Nationalistische Militärabteilungen (1939-1941) SS-Division "Galizien" (1943-1945) Alliierte: Kaiserreich Österreich Kaiserreich Österreich (1848) Freiheit und Unabhängigkeit (1945-1952) Polnische Strafaktionen Befriedung der Ukrainer in Ost-Kleinpolen (1930) Konzentrationslager in Beryoza-Kartuzskaya Deportation von Ukrainern aus Polen in die Ukrainische SSR (1944-1946) Massaker in Sachryn (1944) Pawlokom-Massaker (1945) Massaker in Skopow (1945) Massaker in Gorayts (1945) Massaker in Zawadka Morokhovskaya (1946) Operation Weichsel (1947) Konzentrationslager in Jaworzno Ukrainische Strafmaßnahmen Massaker von Volyn (1943-1944) Tragödie von Guta Penyatskaya (1943) Tragödie von Janova Valley (1943) Tragödie Podkamenya (1944) Versöhnungsversuche Warschauer Pakt (1920) Erklärung der Einheit und Versöhnung (1997)

Polnisch-ukrainischer Krieg der Unendlichkeit, polnisch-ukrainischer Krieg und polnisch-ukrainischer Krieg der Welten, polnisch-ukrainischer Brautkrieg

Informationen zum polnisch-ukrainischen Krieg

) als östlicher Teil des Königreichs Galizien und Lodomeria.

In der Regel stützte sich die österreichische Führung bei der Verwaltung der Region auf den polnischen Teil der Bevölkerung. Dies führte zu Unzufriedenheit unter den Ukrainern, die sich in einer kulturellen und politischen Auseinandersetzung mit den Polen befanden. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs eskalierte die Situation.

Situation im Oktober 1918

Nach der Niederlage Österreich-Ungarns und Deutschlands im Ersten Weltkrieg begann der Zerfall Österreich-Ungarns. Dem Zusammenbruch ging eine Krise der Zentralregierung, der Wirtschaft und der sozialen Sphäre voraus. Bereits im Sommer 1918, nachdem Österreich-Ungarn die UNR de facto anerkannt hatte, wurden galizische Ukrainer aktiver. So kamen die Delegierten am 16. Juli auf dem Kongress der Ukrainer in Lemberg zu dem Schluss, dass „ der Zusammenbruch der Monarchie ist in den letzten drei Monaten besonders stark vorangeschritten».

Im Oktober begann nach Massenstreiks die Bildung von Nationalräten - lokale Behörden, die die Rechte eines bestimmten Volkes gewährleisten sollten. Am 7. Oktober kündigte der Regency Council in Warschau einen Plan zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit Polens an, und am 9. Oktober beschlossen polnische Abgeordnete des österreichischen Parlaments, die ehemaligen Länder des Commonwealth, einschließlich Galizien, in Polen zu vereinen. Als Reaktion darauf beschloss die ukrainische Fraktion unter Führung von Jewgeni Petruschewitsch bereits am 10. Oktober, den Ukrainischen Nationalrat in Lemberg einzuberufen – das Parlament der Ukrainer Österreich-Ungarns. Dieser Rat wurde am 18. Oktober gegründet. Als ihr Vorsitzender galt Jewgeni Petruschewitsch, der damals in Wien diplomatisch tätig war; Tatsächlich wurde die Arbeit vor Ort von der galizischen Delegation des Rates unter der Leitung von Kost Levitsky durchgeführt.

Der Rat erklärte als Ziel die Schaffung eines ukrainischen Staates auf dem östlichen Gebiet des ehemaligen Österreich-Ungarn. Die Unterstützung des Rates waren die ukrainischen nationalen Einheiten der österreichischen Armee - die Regimenter der Sich-Schützen. Gleichzeitig hofften die Polen, die daran gewöhnt waren, ganz Galizien als polnisches Land zu betrachten, auf dessen Anschluss an Polen. Die in Krakau geschaffene polnische Liquidationskommission (für die polnischen Regionen des Reiches) beabsichtigte, nach Lemberg zu ziehen und dort die Angliederung der polnischen Provinzen Österreich-Ungarn (Kleinpolen und Galizien) an das wiedererstandene Polen zu verkünden. Die Ausrufung des ukrainischen Staates war für den 3. November geplant, aber die Nachricht von den Plänen der Krakauer Kommission zwang die Ukrainer zur Eile.

Ähnliche Prozesse liefen in anderen von der ukrainischen Führung beanspruchten Gebieten. So erschien in der Bukowina eine rumänische Lokalregierung, die die Region mit Rumänien vereinen wollte. In Transkarpatien kam es zu einem Kampf zwischen Befürwortern der Annexion der Region an Russland, Ungarn, die Tschechoslowakei und Galizien unter der Führung der ukrainischen Regierung sowie Befürwortern der vollständigen Unabhängigkeit der Region. Außerdem entstanden in Galizien zwei Lemkos-Republiken – die Russische Volksrepublik Lemkos und die Republik Comanche – und eine Polnische Republik – die Tarnobrzeg-Republik.

Kräfte der Parteien und Waffen

Westukrainische Volksrepublik

Ende 1918 begannen Kampfgruppen in der ZUNR zu entstehen und sich selbst zu organisieren. Im Januar 1919 befahl Jewgeni Petruschewitsch, diese Gruppen in eine reguläre ukrainische – galizische – Armee umzuwandeln. Die UGA bestand aus drei Korps, von denen jedes vier Infanteriebrigaden umfasste. Die Basis der Armee war die Infanterie. Die Gesamtstärke der Armee betrug im Frühjahr 1919 100.000 Mann. Alle Teile der UGA waren an der polnisch-ukrainischen Front beteiligt. Neben der UGA gab es auf dem Territorium Wolhyniens zwei Stoßgruppen der Ukrainischen Volksrepublik.

Polen

Seitens Polens kämpfte an der polnisch-ukrainischen Front eine spezielle Truppengruppe "Wostok", die am 15. November aufgestellt wurde. Bis Ende 1918 waren 21.000 Soldaten und 50 Artilleriegeschütze in der Gruppe konzentriert; bis März 1919 war diese Zahl auf 37.500 Mann und 200 Kanonen gestiegen. Bis Mitte 1919 konzentrierten sich in Galizien insgesamt 190.000 Menschen. Die Wostok-Gruppe umfasste Lvov-Einheiten, Einheiten von Bekker, Yarosh, Zelinsky, Slupsky, Svoboda, Gupert-Mondelsky, Vecherkevich, Minkevich, Verbetsky und Kulinsky. Außerdem traf im Frühjahr 1919 die Blaue Armee von Jozef Haller in Galizien ein, bewaffnet mit französischen Panzern und Flugzeugen.

Militärausrüstung und Luftfahrt Polens stammten aus österreichischer und deutscher Produktion. Was sich zum Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung des Staates im November 1918 auf polnischem Territorium befand, wurde von den Polen im Krieg gegen die ZUNR eingesetzt. Aus der Luftfahrt hatten die Polen hauptsächlich deutsche Flugzeuge, mehrere gepanzerte Fahrzeuge und ein gepanzerter Zug wurden ebenfalls erbeutet. Später wurde all dies in den Kämpfen um die Städte Galiziens, insbesondere um Lemberg, eingesetzt. So fand am 5. November der erste Flug der polnischen Luftwaffe über Lemberg statt, das Ziel war die Bombardierung der von Ukrainern kontrollierten Stadtteile.

Der Kriegsverlauf

Straßenkämpfe in den Städten Galiciens

Eroberung Galiziens durch Ukrainer. Kampf um Przemysl

Die Österreicher erklärten in dieser Situation die Neutralität. Am Morgen wurde die Stadt vollständig von ukrainischen Truppen kontrolliert. In derselben Nacht ging die Macht in Stanislawow (Iwano-Frankiwsk), Tarnopol (Ternopol), Solotschiw, Sokal, Rawa-Ruska, Kolomyja, Snjatyn, Petscheneschyn, Boryslaw und anderen unblutig in die Hände der Ukrainer über.

Die Polen Galiziens hatten mit einer solchen Wendung nicht gerechnet. Sie hofften, dass Galizien in naher Zukunft unblutig Teil des wiedererstarkten Polens werden würde. Daher kam es am 1. November in Przemysl zu den ersten Zusammenstößen zwischen polnischen Polizeieinheiten und irregulären bewaffneten Formationen von Polen einerseits und Formationen von Ukrainern andererseits. Der Grund für den Beginn der Feindseligkeiten war der Vorfall am 2. November am Bahnhof, bei dem 7 Ukrainer starben. Am 3. November drangen 220 bewaffnete ukrainische Bauern aus den umliegenden Dörfern in Przemysl ein, die die polnische Polizei aus der Stadt vertrieben. Während der Schlacht konnten die Bauern den österreichischen Kommandanten der Stadt und den Kommandanten der polnischen Polizeikommandos festnehmen. Eine Woche lang blieb es in Przemysl relativ ruhig. Die Stadt wurde von ukrainischen Abteilungen kontrolliert, zu denen weitere 500 Menschen eingezogen wurden.

Unterdessen konnten sich die ukrainischen Behörden in Lemberg nicht einigen, wie sie auf "polnische Aktivitäten in der Stadt" reagieren sollten. Trotzdem begannen die Vorbereitungen für die Kämpfe von ukrainischer Seite. In der Nacht vom 1. auf den 2. November breitete sich in der Stadt eine Flaute aus, die sowohl Ukrainer als auch Polen nutzten, um Kraft aufzubauen.

Am frühen Morgen des 2. November fielen die ersten Schüsse in Lemberg. In verschiedenen Teilen der Stadt begannen Kämpfe, die in der Nähe des Bahnhofs, des Güterbahnhofs, der Waffen- und Lebensmitteldepots heftig wurden. Infolgedessen eroberten die Polen diese Schlüsselpunkte, wodurch sie weitere 3.000 Menschen zusätzlich bewaffnen konnten. Zunächst leisteten nur 200 Weltkriegsveteranen der polnischen Organisationsarmee, die über 64 Gewehre verfügten und in der Sienkiewicz-Schule am westlichen Stadtrand stationiert waren, den ukrainischen Sichs Widerstand; aber schon am nächsten Tag zählten die Reihen der polnischen Verteidiger von Lemberg 6.000 Menschen, darunter 1.400 Teenager Pfadfinder, Gymnasiasten und Studenten, die wegen ihres Mutes den Spitznamen „Lemberger Adler“ erhielten (der berühmteste unter ihnen ist dreizehn -jährigen Antos Petrikevich, der im Kampf starb und posthum mit dem Orden ausgezeichnet wurde). Trotz der Kämpfe begannen am selben Tag Verhandlungen zwischen Polen und Ukrainern über die Entwicklung gemeinsamer Abkommen und einen Waffenstillstand. Die Verhandlungen scheiterten und die Straßenkämpfe wurden am 3. November wieder aufgenommen. Bis zu diesem Tag gelang es den Polen, weitere 1.150 Soldaten zu mobilisieren, denen 2.050 ukrainische Kämpfer gegenüberstanden. Aber die Polen hatten eine zahlenmäßige Überlegenheit in der Zahl der Berufskämpfer und Offiziere, während die Soldaten hauptsächlich auf ukrainischer Seite kämpften.

Verstärkung der polnischen Truppen in Lemberg

Der ukrainische Kommandant der Stadt wurde in der Nacht vom 1. auf den 2. November gewählt, also beschlossen die Polen, ihren eigenen Kommandanten zu wählen. Am 3. November wurde Cheslav Monchinsky zu ihnen. Gleichzeitig wurde das Polnische Volkskomitee gegründet. Am selben Tag starteten polnische Formationen einen Überfall auf das Zentrum von Lemberg, der von den Ukrainern zurückgeschlagen wurde. In der Zwischenzeit drangen 1000 ukrainische Sich-Schützen unter dem Kommando von Gryts Kossak von Osten in die Stadt ein und wurden bereits am 4. November unter dem Bahnhof in die Schlacht geworfen. Am 5. November schlugen die Polen den Angriff der Ukrainer zurück und gingen selbst in die Offensive. Infolge von Straßenkämpfen war das Zentrum von Lemberg von drei Seiten - von Süden, Westen und Norden - von polnischen Formationen umgeben. Im Zentrum standen die ukrainischen Behörden der Stadt und ganz Galiziens.

Frontbildung

Rückzug der Ukrainer aus Lemberg

Unterdessen fanden im ukrainischen Teil Galiziens ab dem 25. November Wahlen für 150 Mitglieder des Ukrainischen Nationalrates statt, der als gesetzgebendes Organ der ZUNR fungieren sollte. Fast ein Drittel der Sitze war nationalen Minderheiten (vor allem Polen und Juden) vorbehalten. Die Polen boykottierten die Wahlen, im Gegensatz zu den Juden, die fast 10 % der Abgeordneten stellten.

In Erinnerung an die pro-polnischen Verteidiger der Stadt in den 1920er Jahren wurde auf dem Lychakiv-Friedhof ein Denkmal errichtet, von wo aus die Asche eines in Lemberg gefallenen Soldaten 1925 nach Warschau gebracht wurde, wo er im Grab umgebettet wurde Der unbekannte Soldat.

Ruhig. Eröffnung der Front in Wolhynien und Feldzug in Unterkarpatien

Ab Mitte November begann die Bildung der ukrainisch-polnischen Front mit einer Gesamtlänge von etwa 200 Kilometern von Wolhynien im Norden bis zur rumänischen Grenze im Süden. Diese Länge war auf zahlreiche Aufstände von Polen und Ukrainern zurückzuführen, nicht nur in großen Städten, sondern auch in kleinen Städten in Galizien. Bis Ende November verlief die Front entlang der Flusslinie Tesnaya - Khyrov - Przemysl - den östlichen Stadtrand von Lemberg - Jaroslaw - Lyubachev - Rava-Russkaya - Belz - Krylov.

Unterdessen versuchten ukrainische Truppen im Süden der polnisch-ukrainischen Front, Transkarpatien an die ZUNR zu annektieren. Mehrere Bataillone der ukrainischen Armee nutzten den tschechoslowakisch-ungarischen Krieg und drangen in diese Region ein. Zu diesem Zeitpunkt gab es auf dem Territorium Transkarpatiens bereits drei Staaten gleichzeitig - die Huzulen-Republik, die Teil der Ukraine werden wollte, die Karpaten-Rus, die behauptete, mit der Tschechoslowakei vereint zu sein, und die Autonomie der russischen Krajina als Teil von Ungarn. Die Kampagne schlug jedoch fehl, und die Feindseligkeiten beschränkten sich auf kleinere Kämpfe mit tschechoslowakischen Freiwilligen und der ungarischen Polizei. Der Krieg mit der Tschechoslowakei war jedoch für die ZUNR nicht von Vorteil, sodass die ukrainischen Truppen die Region nach mehreren Tagen in Transkarpatien verließen.

Im Januar gab Jewgeni Petruschewitsch den Befehl, die ukrainische – galizische – Armee aus regulären Militärabteilungen zu bilden. Die Ukrainer nutzten die Flaute, um diese Armee zu bilden und die Truppen neu zu organisieren.

Intensivierung der Feindseligkeiten

Die Offensive der polnischen Armee

Gleichzeitig fand der Prozess der Vereinigung der ZUNR mit der UNR, genauer gesagt mit dem Direktorium „Simon“ Petliura, statt. Die Vereinigung wurde am 3. Januar proklamiert; Am 22. Januar wurde das „Gesetz von Zluki“ unterzeichnet, und die ZUNR wurde als westliche Region der Ukrainischen Volksrepublik Teil der UNR. Am 28. Januar, nach einer feierlichen Kundgebung in Kiew und der offiziellen Ankündigung der Wiedervereinigung der Ukraine, schickte Petlyura Waffen, Munition und mehrere Militärführer an die ZUNR. Die Hilfe von Petlyura hielt jedoch nicht lange an. Bereits im Februar spürten UGA-Einheiten einen akuten Munitionsmangel.

Vovchukhov-Operation. Friedensverhandlungen

Im Februar erhielten die Kämpfe bei Lemberg erneut große Aufmerksamkeit von beiden Seiten. Die Ukrainer wollten die Stadt einnehmen, die sie als Hauptstadt der ZUNR betrachteten. In der Zwischenzeit konnte Polen seine Einheiten in Galizien aufgrund mehrerer Grenzkonflikte mit der Tschechoslowakei, die vom UGA-Kommando eingesetzt wurden, nicht ordnungsgemäß bereitstellen.

Für den Angriff auf Lemberg begannen die Obersten der UGA, Mishkovsky und Kakurin, einen Plan für die Operation Vovchukhov zu entwickeln. Der Hauptschlag sollte aus dem Dorf Vovchukha in Richtung Lemberg geführt werden. Das UGA-Kommando war der Ansicht, dass die Stadt unabhängig von Verlusten um jeden Preis eingenommen werden muss. Nach der Eroberung von Lemberg war ein Angriff auf Przemysl geplant, wonach mit Unterstützung der Entente-Mission Verhandlungen mit Polen aufgenommen werden konnten.

Frühjahr 1919

Wiederaufnahme des Krieges

Nach mehrtägigem Waffenstillstand an der Front wurde es wieder unruhig. Am 2. März begannen lokale Kämpfe in verschiedenen Sektoren der Front, und am 7. März gingen die Polen in der Nähe von Lemberg in die Offensive. Gleich am nächsten Tag starteten die Ukrainer jedoch eine Gegenoffensive, bei der die Außenbezirke von Lemberg und das Dorf Vovchukhi eingenommen wurden. Am 9. März traten die Sich-Schützen in die Schlacht ein und begannen den Angriff auf Lemberg. Am 11. März hörte der Angriff auf und die Lemberg-Front stabilisierte sich, und am 15. März trafen Verstärkungen für die Polen in Lemberg ein. Am selben Tag startete die polnische Armee erneut eine Offensive in der Nähe von Lemberg, die am 18. März endete. Die polnische Offensive brachte die Lemberger Front Anfang März wieder an die Linie. In der Nacht des 27. März stürmten die polnischen Einheiten in der Nähe von Lvov Yanov und Yavorov. Infolgedessen zog sich ein UGA-Korps aus diesen Dörfern nach Osten zurück.

Unterdessen begann im Hinterland der UGA ein Kampf zwischen den Sozialisten und den politischen Führern der ZUNR. Der Kampf führte zur Zersetzung von Teilen der galizischen Armee, und am 14. April erreichte der Kampf seinen Höhepunkt, als die ukrainische Polizei und Einheiten der UGA in Drohobytsch rebellierten. Außerdem gab es im Rücken der Ukrainer einen ständigen Guerillakampf der örtlichen Polen gegen die ZUNR.

Die Krise im Land zwang die ZUNR-Regierung, sich mit einem Friedensangebot an Polen zu wenden. Um den Friedensprozess zu beschleunigen, zog die ZUNR einige Einheiten auf die Barthelemy-Linie zurück und trat die Umgebung von Lemberg und einige andere Regionen Galiziens an die Polen ab. Die bevorstehende Ankunft einer gut ausgebildeten und gut ausgerüsteten Armee von Jozef Haller aus Frankreich spielte eine große Rolle bei der Versöhnung der ZUNR mit den Forderungen Polens. Die Blaue Armee, wie sie im Westen genannt wurde, war Frankreich direkt unterstellt und mit etwa hundert Panzern bewaffnet, denen die ukrainische Infanterie und Kavallerie nicht standhalten konnten. Die Entente, die die Armee bildete, stellte vor ihrer Verlegung nach Polen eine Bedingung an die polnische Militärführung: sie ausschließlich gegen die Rote Armee einzusetzen. Haller selbst wollte diese Bedingung ebenso wie Pilsudski nicht erfüllen und versicherte der Entente, dass " Alle Ukrainer sind Bolschewiki oder so ähnlich» .

Nachdem das polnische Kommando solche Kräfte zur Verfügung gestellt hatte, plante es, mit zwei Divisionen der Blauen Armee eine Offensive auf Drohobytsch und Borislav zu starten, und zwei weitere Divisionen sollten in Richtung Brod vorrücken. Mit diesem Manöver planten die Polen, das gesamte Erste Korps der galizischen Armee der Ukrainer vollständig zu zerstören und in seinen Rücken zu gehen. Zwei weitere Divisionen wurden nach Volyn geschickt, um mit dem Verbündeten der ZUNR - der UNR - zu kämpfen.

Generaloffensive der polnischen Armeen

Bereits Ende März - Anfang April wandte sich die ZUNR-Führung an die europäischen Staaten mit der Bitte, Vermittler im ukrainisch-polnischen Konflikt zu werden und beim Frieden mit Polen zu helfen. So wandte sich der Metropolit der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche, Andriy Sheptytsky, mit einem Vorschlag an den Papst, in den Konflikt einzugreifen. Während dieser ganzen Zeit fanden an der Front lokale Grabenkämpfe statt, und am 1. Mai fand im Bezirk Pechenezhinsky im Rücken der polnischen Armee ein Aufstand der Ukrainer statt.

Gleichzeitig schlugen die Polen mit der 3. und 4. Division von Hallers Armee gegen das 3. Korps der UGA. Außerdem schlugen 2.000 Menschen südlich von Sambir zu. Das UGA-Kommando befahl jedoch, feindliche Stellungen nicht zu verteidigen, sondern anzugreifen. Diesem Befehl gehorchend, griffen die Deep Kuren die vorrückenden Polen in Richtung Khyrov an. Durch denselben Befehl desorganisiert, hielt sich die Gebirgsbrigade von den Kämpfen fern, und als das Dritte Korps der UGA besiegt wurde und seine Einheiten sich zurückzogen, landete sie tief im Rücken der Polen. In den folgenden Tagen überquerte diese Brigade die Karpaten und ging in die Tschechoslowakei, wo sie interniert wurde.

Zusammenbruch in der UGA

Im Rücken der vorrückenden polnischen Truppen befanden sich viele Städte, die noch von den Ukrainern kontrolliert wurden, und die Überreste des UGA-Korps, das sich mit Verlusten von mehr als 60% des Personals weiterhin in Positionen befand. Aufgrund der schnellen Offensive der Polen hatten die Ukrainer nicht einmal Zeit, die Kommunikation zu zerstören, was es der polnischen Armee ermöglichte, die Offensive fortzusetzen. Einer der ukrainischen Augenzeugen erinnerte sich: „ Ganze Gruppen und Einzelkämpfer marschieren, sie marschieren durch Felder und Gemüsegärten. Alle rennen gleichzeitig mit Waffen ... Es gibt keine Kraft, diese Flucht zu verzögern ... Das ist die Panik, die im Krieg passiert, das ist eine freiwillige Flucht aus Positionen, der Verlust aller Disziplin».

Pilsudski und Haller hatten es eilig vorzurücken, um Galizien vollständig zu besetzen und die Grenzen Rumäniens zu erreichen. Polen brauchte dies, um der Entente die Tatsache der endgültig abgeschlossenen Polonisierung der Region zu demonstrieren. Nach Angaben der polnischen Regierung könnten ihr die Entente-Staaten in diesem Fall das Recht auf Galizien einräumen. Zusammenstöße an der tschechisch-polnischen Grenze zwangen die Polen jedoch, einige Streitkräfte nach Schlesien zu verlegen. Trotzdem forderte das polnische Kommando als Reaktion auf die Vorschläge der ukrainischen Seite für einen Waffenstillstand die vollständige Übergabe der UGA und versprach, die Ukrainer für Kriegsverbrechen zu bestrafen. In der Zwischenzeit wurde der Rückzug der UGA fortgesetzt, und am 20. Mai näherten sich die Polen Tarnopol (Ternopol). Am 26. Mai verließen die Ukrainer diese Stadt. Zu dieser Zeit erschien eine neue Frontlinie Bolekhiv - Chodorov - Bobrka - Buzhsk.

Ende des Krieges

Rumänische Intervention

Ende Mai setzte die polnische Armee ihre Offensive fort und besetzte Brody, Podgaitsy, Solotschiw und Radzivilov. Im Rücken der UGA begann ein Aufstand der Polen, der Teilen der polnischen Armee half, Stanislaw (Iwano-Frankiwsk) einzunehmen. Außerdem nahmen die Polen Kalush und Galich ein, erreichten die rumänische Grenze und schnitten Teile der UGA in den Karpaten von Teilen in der Nähe des Dnjestr in der Nähe der Stadt Odyn ab. Somit standen die Truppen der UGA bereits an der rumänischen Grenze.

Frankreich ermutigte sowohl Polen als auch Rumänien in ihren Aktionen gegen Sowjetrussland, UNR und ZUNR. Es wurde ein polnisch-rumänisches Bündnis gebildet, das den französischen Diplomaten zugute kam. Diese beiden Staaten versperrten den Bolschewiki den Weg nach Westen. Von Beginn des Krieges mit der ZUNR an versuchte Polen, Rumänien auf seine Seite zu ziehen, um eine zweite Front zu eröffnen. Ende Mai stimmte die Entente dem Eingreifen der rumänischen Truppen in den polnisch-ukrainischen Krieg zu. Unter dem Vorwand, gegen die Ungarische Sowjetrepublik zu kämpfen, forderte die rumänische Regierung, dass die ZUNR die Bahnstrecke Worochta-Snjatyn unter ihre Kontrolle überführt. Die ZUNR-Regierung stimmte einem solchen Schritt nicht zu, den die rumänische Seite als Vorwand für einen Einmarsch in die Republik betrachtete.

Dreieck des Todes. Tschortkiw-Offensive

Die Überreste der ukrainisch-galizischen Armee selbst fielen in das "Dreieck des Todes" - ein Raum, der auf drei Seiten von den Flüssen Zbruch, Dnjestr und der Gusyatin-Chortkov-Eisenbahn begrenzt wird. Der Umfang des "Dreiecks" betrug 90 Kilometer. Auf allen Seiten war er von Gegnern der UGA - polnischen und rumänischen Truppen, der Roten Armee und separaten Einheiten der Weißen Garde - umgeben. Im Laufe der Zeit begann sich die Situation jedoch zu verbessern, da Teile der polnischen Armee an andere Fronten verlegt wurden. Nach einer Woche der Reorganisation und Ruhe zog die UGA-Führung alle Streitkräfte der Armee nach Chortkiv. Das Erste und Dritte Korps wurden wieder aufgebaut. Jewgeni Petruschewitsch ersetzte den Kommandanten der UGA: Anstelle von Omelyanovich-Pavlenko war es jetzt Alexander Grekov. Grekov überzeugte die Führung von ZUNR und UGA, dass ein erfolgreicher Angriff auf Lemberg noch möglich sei. Am 7. Juni waren die Vorbereitungen für die Operation abgeschlossen, und am 8. Juni ging die UGA in die Offensive.

Liquidation der CAA

Auswirkungen

Politische Implikationen

Die Niederlage der UGA im Krieg mit Polen führte ab Juli 1919 zur vollständigen Besetzung Ostgaliziens durch polnische Truppen. In der Zwischenzeit wurde die Bukowina während des Krieges Teil Rumäniens und Transkarpatien wurde Teil der Tschechoslowakei. Am 21. April 1920 einigte sich Symon Petlyura im Namen der UNR mit Polen auf die Grenze zwischen den Staaten entlang des Flusses Zbruch. Er und seine Truppen konnten jedoch das Territorium der UNR nicht mehr kontrollieren, sodass der Vertrag faktisch nicht gültig war. Zu dieser Zeit fand auf dem Territorium der Ukraine der sowjetisch-polnische Krieg statt, der mit der Unterzeichnung des Rigaer Vertrages endete.

Der Vertrag von Riga wurde zwischen Polen einerseits und der Russischen SFSR, der Ukrainischen SSR und der Weißrussischen SSR andererseits am 21. März 1921 in Riga geschlossen. Gemäß dem Vertrag wurden West Ukraine und West Weißrussland Teil Polens.

Der Botschafterrat der Entente erkannte Polen zunächst nur das Recht zur Besetzung Ostgaliziens unter Achtung der Rechte der ukrainischen Bevölkerung und Gewährung der Autonomie an. Ethnische Ukrainer weigerten sich, die polnische Regierung anzuerkennen, boykottierten die Volkszählung und die Wahlen zum Sejm. In der Zwischenzeit hat Polen unter Berücksichtigung der internationalen Meinung die Achtung der Rechte von Minderheiten erklärt und dies formell in seiner Verfassung verankert.

In Krakau werden die Präsidenten versuchen, eine Reihe problematischer Fragen zu lösen.

"Remember Lviv and Vilnius" - ein solcher Slogan erschien in Warschau auf dem Land.

Eine der größten in Europa fand in der Hauptstadt statt nationalistischer Marsch. Daran nahmen mehrere tausend Menschen teil. Polnische, ungarische, spanische und slowakische Nationalisten marschierten mit Rauchbomben und Feuerwerkskörpern durch die Straßen.

Dieser Marsch beendete eine Skandalwoche zwischen der Ukraine und Polen aufgrund unterschiedlicher Einschätzungen historischer Ereignisse. Polen, das als erstes die ukrainische Unabhängigkeit anerkannte, konsequent die euroatlantischen Bestrebungen der Ukraine unterstützt und Sanktionen gegen Russland verteidigt, stellt nun die strategische Partnerschaft in Frage, berichtet TSN.Tyzhden.

Der westliche Nachbar, der sich bis vor kurzem Anwalt der Ukraine nannte, sprach mit Zitaten aus der russischen Agitationsindustrie. „Menschen, die SS-Galizien-Uniformen tragen, werden nicht nach Polen einreisen“, sagte der polnische Außenminister Witold Waszczykowski.

Man könnte über diese Worte lachen, wenn der Minister, der sie aussprach, nicht der Chef der polnischen Diplomatie wäre, denn es ist schwer vorstellbar, wie Ukrainer in Form der "SS" die Grenzen Polens stürmen. Doch Witold Waszczykowski demonstriert Kiew seit mehr als einer Woche das Ende der Freundschaft mit Warschau und vergisst alle diplomatischen Normen. Zunächst kündigte er die Erstellung einer schwarzen Liste von Ukrainern an, denen die Einreise nach Polen untersagt sei. Dann ging er nach Lemberg und arrangierte eine Demarche, weigerte sich jedoch, in das Museum der Opfer des Besatzungsregimes „Lontsky Prison“ zu gehen. Zurück in Warschau,

Nach der Erklärung des Ministers war der polnische Präsident Andrzej Duda viel vorsichtiger, wandte sich aber an Petro Poroschenko – sie sagen, es sei Zeit für den ukrainischen Präsidenten, persönlich einzugreifen und Menschen, die schlecht über Polen denken und sprechen, aus ernsthaften Positionen in der Ukraine zu entfernen.

Der einzige bekannte Name auf dieser geheimen Sperrliste ist kein Geheimnis mehr. Die Liste besteht höchstwahrscheinlich bisher aus einem Vorsitzenden des Instituts für Nationales Gedächtnis, Wladimir Wjatrowitsch. Er war es, der in der Abteilung von Waszczykowski angekündigt wurde. Vyatrovich selbst glaubt nicht an eine solche Entwicklung der Ereignisse.

Auslöser des erneuten polnisch-ukrainischen Konflikts war die Problematik der Exhumierung der in der Ukraine verstorbenen Polen und der Gestaltung ihrer Gräber. Das Ukrainische Institut für Nationales Gedächtnis verhängte ein Moratorium für diese Werke. Sie erklären, wie eine vorübergehende Maßnahme als Reaktion auf die Demontage des UPA-Denkmals im Dorf Hrushovichi in Ostpolen. Einst einigten sich Polen und die Ukraine darauf, Gräber und Denkmäler gleichberechtigt auszustatten und zu legalisieren. Inzwischen war dies der 15. Fall der Zerstörung ukrainischer Denkmäler in Polen. In Warschau empört über das Verbot.

„Wir sind nur dann bereit, dieses Moratorium zu beenden, wenn wir uns mit der polnischen Seite einigen können, die ihre Vision darüber bekannt geben wird, wie ukrainische Denkmäler auf polnischem Territorium legalisiert werden und wie der polnische Staat über die Wiederherstellung zerstörter Denkmäler nachdenken wird“, sagte Wolodymyr sagte Viatrovych, Leiter des ukrainischen Instituts für nationales Gedächtnis.

Es ist heute schwer zu sagen, wie politisch korrekt dieses Moratorium war. Aber für einen Skandal dieses Ausmaßes würde es ohne das Interesse von jemandem immer noch nicht reichen. Die Gräber und Denkmäler der Polen in der Ukraine sind nicht nur ein historischer Bestandteil der Beziehungen zwischen Kiew und Warschau für Warschau, sondern eines der wichtigsten Elemente des Programms der regierungstreuen Partei Recht und Gerechtigkeit und des Kampfes innerhalb der Partei selbst . Waszczykowskis Äußerungen fielen gerade, als die Parteibosse mit dem Wiederaufbau der eigenen Regierung begannen. Waszczykowski ist einer der ersten Abstiegskandidaten. Das neckische historische polnisch-ukrainische Thema stärkt seine Position als Politiker und ist ein fruchtbarer Boden, um zu zeigen, wie ein Diplomat die polnischen Interessen hütet, glaubt der Politikwissenschaftler Andrzej Sheptytsky.

Die Geschichte begann zunehmend über die Zukunft der ukrainisch-polnischen Beziehungen zu entscheiden, seit die Partei „Recht und Gerechtigkeit“ an der Spitze des Bruders des bei der Katastrophe von Smolensk ums Leben gekommenen Präsidenten, Jaroslaw Katschinski, an die Macht kam. Für zwei Jahre eines solchen Kurses verabschiedete das Parlament eine Resolution zum Völkermord an den Polen in Wolhynien, und Politiker begannen, über den angeblichen Kult von Stepan Bandera zu sprechen. Solche Stimmungen in der politischen Elite seien ein Versuch, mit den Stimmungen der Straße zu spielen, sagt die Opposition. Und er bemerkt, dass Polen einen Aufschwung des Nationalismus erlebt. Dieselbe Politik gegenüber der Ukraine hält er für inakzeptabel

Die Ereignisse jener Jahre werfen einen Schatten auf die Beziehungen zwischen Polen und Ukrainern. Alles begann mit den Kämpfen um Lemberg und dem Streben beider Völker nach Unabhängigkeit.

Der polnisch-ukrainische Konflikt begann in Lemberg in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November 1918. Die Stadt wurde innerhalb weniger Tage von ukrainischen Truppen eingenommen. Für die Ukrainer wurde dieses Ereignis zum Ausgangspunkt für die Eroberung des gesamten Westgaliziens. Im weiteren Sinne sollte dies die Grundlage für einen selbsternannten ukrainischen Staat in Ostgalizien werden – die sogenannte Westukrainische Volksrepublik mit ihrer Hauptstadt Lemberg. Aber all dies konnte bisher nur theoretisch sein, denn der Erste Weltkrieg war noch im Gange, und in Lemberg - in der Hauptstadt Galiziens - befand sich der Statthalter des österreichisch-ungarischen Kaisers. Wie wirkten sich diese Pläne der Ukrainer auf die Beziehungen zu den Polen aus? Die Analyse der Wellen des Polnischen Rundfunks vor einigen Jahren wurde vom polnischen Historiker Rafal Khabelsky von der Universität Warschau durchgeführt. Wir haben die Archive benutzt.

Prof.. Khabelsky: Der Kampf um Lemberg hat 3 Wochen gedauert. Zunächst lag der Vorteil auf der Seite der Ukrainer. Die Aktion von 1918 überraschte die polnischen Truppen und die Einwohner von Lemberg. Es sei daran erinnert, dass Polen selbst noch auf dem Weg zur Wiedererlangung der Unabhängigkeit war. Hierher kommt die spontane Mobilisierung von Polen durch Städter, insbesondere unter jungen Menschen. In der ersten Woche des Konflikts schlossen sich tausend junge Menschen den polnischen Truppen an, oft Gymnasiasten, die später als Lviv Eaglets bekannt wurden.

Eaglets sind in Lemberg zu einer Legende geworden. Und der Ort ihrer Beerdigung auf dem Lychakiv-Friedhof ist zu einem obligatorischen Programmpunkt aller polnischen Exkursionen in diese Stadt geworden. Es war jedoch nicht die Jugend, die in den ersten Kampftagen für Lemberg gekämpft hat. Am 1. November schlossen sich 250 polnische Freiwillige den Reihen an, drei Tage später - 800 Personen und am 5. November - etwa tausend. Aber das war viel weniger als die Mobilisierungsfähigkeit des Teils der Stadt, der in den Händen der Polen war.

Prof.. Khabelsky: Erst am 11. November gelang den Polen der erste nennenswerte Erfolg und die Rückeroberung des ebenfalls von den Ukrainern besetzten Przemysl. Erst nach 3 Wochen, am 22. November, zogen sich die Ukrainer zurück und die Situation begann sich aus Sicht der Polen zu verbessern. in Galicien. In Polen wurde der polnisch-ukrainische Konflikt in Galizien mit Überraschung aufgenommen. Jeder war davon überzeugt, dass zum Zeitpunkt der Gründung des polnischen unabhängigen Staates Lemberg und die östlichen Länder Teil Polens sein sollten. Damit ist nach Einschätzung der polnischen Gesellschaft die Mobilisierung der Einwohner von Lemberg und der sog. orientalische Kreuze.

Zu Beginn des Jahres 1919 zeigte sich auch im polnisch-ukrainischen Konflikt eine internationale Dimension. Im Februar 1919 wurde auf Anordnung der Entente-Staaten ein Waffenstillstand geschlossen. Die westlichen Verbündeten schlugen vor, ein Abkommen abzuschließen, auf dessen Grundlage Lemberg zu Polen gehören würde.

Prof.. Kabelsky: Diese territoriale Aufteilung hat keine Seite zufriedengestellt. Der Waffenstillstand wurde gebrochen, die Kämpfe wieder aufgenommen. Gleichzeitig lag im Frühjahr der Vorteil auf der Seite der Polen, vor allem weil im April 1919 die sogenannte französische Armee aus Frankreich nach Polen zurückkehrte. blaue Armee von General Józef Haller. Und obwohl die Entente Polen gewarnt hatte, dass diese Einheiten nicht in den Konflikt in Galizien verwickelt waren, nahmen einige Soldaten dieser Einheiten an den Kämpfen um Lemberg teil. Die in diesem Konflikt entscheidende polnische Offensive begann am 15. Mai. Und aufgrund der großen Überlegenheit der Streitkräfte wurden die ukrainischen Truppen besiegt. Im November 1919 erkannte die Entente Polen mit einem Mandat zur vorläufigen Verwaltung Ostgaliziens für 25 Jahre an. Einige Jahre später, im Jahr 1923, erhielt Polen das volle Präsenzrecht auf diesem Gebiet.

Der Krieg in Galizien dauerte 8 Monate. Die ukrainische Seite verlor darin 15.000 Soldaten und die Polen - 10.000. Der Verlauf der Ereignisse bestätigte das starke Nationalgefühl und die organisatorischen Fähigkeiten der lokalen Ukrainer, die die Grundlage für ihre Eigenstaatlichkeit schufen. Natürlich gab es auch Schwächen. In der ukrainischen Armee gab es keine talentierten Führer, Diplomaten machten Fehler. Die politische Elite hat keine Führer mit Charisma hervorgebracht. Jedoch wurden nicht alle Elemente mit der unmittelbaren Ursache der Läsion in Verbindung gebracht. Dies wurde durch äußere Faktoren beeinflusst - die ungünstige internationale Lage und die militärische Überlegenheit der Polen. Wie können Konflikte aus zeitlicher Perspektive bewertet werden? Stellungnahme von Professor Rafal Khabelsky.

Prof.. Khabelsky: Es war ein Konflikt, der mit den Kämpfen um Lemberg begann und ohne ein formelles Waffenstillstandsabkommen und ohne Waffenstillstand zwischen beiden Seiten endete, d.h. kein Schlussakt. Die im November/Dezember 1918 geweckten Hoffnungen der Ukrainer auf Unabhängigkeit, die Eroberung von Lemberg, gaben, wie es der ukrainischen Seite damals schien, die Chance, einen unabhängigen Staat zu gründen. Die Polen wiederum konnten die Idee der Schaffung eines unabhängigen ukrainischen Staates nicht akzeptieren, was mit der Änderung der Ostgrenze Polens verbunden war. In der Vorstellung aller polnischen politischen Parteien könnte Polen nicht ohne eine Ostgrenze existieren, in diesem Fall ohne Lemberg. Folglich waren die Ereignisse, die um die Oktober-/Novemberwende 1918 in Lemberg begannen, obwohl sie der ukrainischen Seite nicht die gewünschten Ergebnisse brachten, einerseits der Beginn der Hoffnung auf die Schaffung ihrer eigenen Unabhängigkeit andererseits Andererseits werfen sie einen Schatten auf die polnisch-ukrainischen Beziehungen in der Zwischenkriegszeit.

1921 wurde das Territorium gemäß dem Vertrag von Riga, der größte Teil des ukrainischen Territoriums wurde Teil der Ukrainischen SSR, das Territorium der Westukraine (Ostgalizien, Wolhynien, Podlachien) ging an Polen, das Kuban-Gebiet und das Gebiet der Donkosaken blieben Teil Sowjetrusslands.

Übertragung vorbereitet von Sandra Uzhule-Fons