"Animal Style" und heftiges Temperament. Wo und wie lebten die Skythen in Russland

Wer sind die Skythen - eine Frage, die zu den am wenigsten dokumentierten Seiten der alten Geschichte gehört

Der Name „Skythen“ ist eher ein bekannter Name und umfasst eine große Anzahl von Stämmen, die sowohl Nomaden als auch einen sesshaften Lebensstil in Gebieten zumindest von den Karpaten und der Donau bis zum Altai und den Grenzen Chinas und der Mongolei führten, das heißt in den größten Teil Süd-Eurasiens.

Skythenzeiten, die traditionell von Historikern betrachtet werden, sind hauptsächlich das 1. Jahrtausend v. Chr., dh vor 3000-2000 Jahren. Wenn dieses Zeitintervall leicht erweitert wird, wird es von unten auf die Zeit unmittelbar vor dem Trojanischen Krieg begrenzt, dh von Mitte bis Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. Vor etwa 3500 bis 3300 Jahren, von oben - dem Beginn von unsere Ära, wenn die Zeiten der Skythen durch die Zeiten der Sarmaten ersetzt werden. Die Sarmaten selbst werden von Historikern auf einen Zeitraum von etwa 800 Jahren zwischen dem 4. Jahrhundert v. Chr. Zugeschrieben. und das 4. Jahrhundert n. Chr., also bereits in der Nähe der slawischen Zeit, wie Linguisten sie definieren.

An dieser Stelle sei klargestellt, dass ich in diesem Aufsatz beide Datierungssysteme verwende – sowohl in Bezug auf unsere Epoche (vorher oder nachher), wie es in der Geschichtswissenschaft üblich ist, als auch „vor Jahren“, wie es in der DNA-Genealogie üblich ist. Eine Vereinheitlichung ist noch nicht ohne Qualitätsverlust erreicht. Wenn ich zum Beispiel von Historikern akzeptierte Daten in Bezug auf die Sarmaten zitiere, kann ich nicht „vor 2400 bis 1600 Jahren“ schreiben, weil Dies ist nicht genau das, was Historiker im Sinn haben, und führt zu einer unangemessenen Genauigkeit bei der Datierung. Aus einem ähnlichen Grund habe ich Schwierigkeiten, DNA-Genealogiedaten in „Epochen“ zu übersetzen, da die von mir zitierten Autoren in Jahren operieren und ich kein Recht habe, ihre Daten und Schlussfolgerungen zu ändern. Daher dupliziere ich stellenweise Daten in beiden Systemen. Im Allgemeinen gibt es bekannte Probleme an der Schnittstelle der Wissenschaften, und dieses ist bei weitem nicht das akuteste. Also nimm es bitte so wie es ist.

Für Linguisten sind die Slawen, wie Sie wissen, die Völker Mittel- und Osteuropas (meistens) Europas, die die Sprachen der slawischen Gruppe sprechen. In dem folgenden Diagramm, das Fachleuten bekannt ist, wird beispielsweise der Beginn der slawischen Sprachgruppe auf den Beginn des 8. Jahrhunderts n. Chr. Vor 1300 Jahren und die Einheit der baltischen und slawischen Sprachen auf 3400 gesetzt vor Jahren, gerade rechtzeitig zum Beginn der skythischen Zeit, wenn wir den Datierungen der Historiker folgen.

Ein "Stammbaum" der Sprachen (Gray und Atkinson, 2003). Daten - in Jahren von unserer Zeit.

Zwar stellt dasselbe Diagramm den gemeinsamen Vorfahren der europäischen (und als Teil davon slawischen) und iranischen / indo-arischen Sprachen vor 6900 Jahren dar, was in keiner Weise mit der Tatsache übereinstimmt, dass die Arier (Haplogruppen R1a) begann sich vor etwa 5500 Jahren in südöstliche (R1a-Z93) und zentral-eurasische (R1a-Z280) Zweige zu teilen. Die Arier begannen ihre Wanderungen von Europa nach Osten in die Russische Tiefebene vor etwa 5.000 Jahren, von der Russischen Tiefebene nach Südosten, die Wanderungen begannen vor etwa 4.500 Jahren, und die Arier kamen erst vor etwa 3.500 Jahren nach Indien und in den Iran. Da die Hälfte bis zwei Drittel der Slawen derselben Haplogruppe R1a angehören und es in der russischen Ebene und insbesondere im russischen Norden viele arische Toponyme und Hydronyme gibt, die kaum früher als vor 4500-4000 Jahren datiert werden können , ist es klar, dass der gemeinsame Vorfahre der "klassischen" ("Steppe") Arier und Slawen nicht früher als vor 5500-5000 Jahren lebte, dh anderthalb bis zweitausend Jahre später als auf dem Diagramm angegeben. Im Allgemeinen bezieht sich das Konzept des „gemeinsamen Vorfahren der Slawen und Arier“ eher auf die traditionelle Unterteilung von „Slawen“ und „Ariern“ in der modernen Linguistik, und in der Genealogie klingt es so etwas wie „der gemeinsame Vorfahr von Vater und Sohn." Nun, es ist klar, dass dies der Vater selbst ist. Das heißt, der gemeinsame Vorfahre der Slawen und Arier waren die Arier selbst. Dort, in dieser Familie, sind die Skythen, wie unten gezeigt wird.

In der Tat schimpfen Linguisten einstimmig mit den Autoren des obigen Diagramms, da sie Biologen sind und biologische Methoden zur Konstruktion phylogenetischer Bäume angewendet haben, um einen Baum der Sprachen zu erstellen („es ist notwendig – sie wenden die Muster der Ausbreitung von Infektionskrankheiten an Linguistik“), aber Linguisten sind gegen Datierungen, haben aber nichts dagegen. Das ist ziemlich typisch für sie - sie schimpfen mit ihnen, dass Fremde in ihre Diözese eingedrungen sind, aber die Daten selbst widerlegen sie nicht.

Es wird lustig. Vor einigen Monaten inszenierte eine Gruppe von Linguisten der Stanford University (Kalifornien) eine öffentliche Denunziation – es gibt kein anderes Wort dafür – die gleichen Atkinson und Gray, Biologen aus Australien (in ihrer Abwesenheit, muss gesagt werden) auf einer Sonderausstellung einberufenen Konferenz und schmetterten ihren jüngsten Artikel in der Zeitschrift Science (2012) über die indogermanische Ahnenheimat, die sie mit den gleichen Methoden der biologischen Systematisierung in Anatolien, also Kleinasien, platzierten. . Auf eine Frage aus dem Publikum, was, sagen sie, schlagen Sie sich vor, folgte die Antwort, was anzubieten war nicht Teil der Aufgaben der Konferenz und der Berichte, die Aufgabe war zu zeigen, dass biologische Methoden nicht zur Lösung von Problemen angewendet werden können der Linguistik. Und es gibt Anatolien oder nicht Anatolien, die Heimat der Vorfahren oder nicht die Heimat der Vorfahren - die Frage ist komplex, es gibt keine eindeutige Antwort. Übrigens haben die Linguisten diese biologischen Methoden der Systematisierung wegen ihrer Inkompetenz auch nicht berücksichtigt.

Dasselbe gilt für die Herkunft der Slawen - Linguisten ordnen die Slawen einer völlig anderen Sprachgruppe zu, weit entfernt von der arischen, "iranischen" oder "indo-arischen" Sprachgruppe (das Wort " Arier" auf dem Diagramm), basierend auf ihrer eigenen Klassifizierung und ihrer eigenen Datierung, oft völlig bedingt. Und von anderen Möglichkeiten in der Regel nichts wissen wollen. Die Worte „alternative Interpretation“ machen ihnen Angst, obwohl sie „basierend auf denselben Daten“ bedeuten. Sie wenden ihre Augen von der arischen Toponymie und Hydronymie in der russischen Ebene ab, sie ziehen sie nicht in Betracht. Die Tatsache, dass die Slawen und Indianer der Haplogruppe R1a in ihren Haplotypen und damit in ihrer Herkunft sehr nah beieinander liegen, belastet sie und führt sie zu passiver Gleichgültigkeit und einem sichtbaren Desinteresse. Andernfalls muss zu viel in ihrer Wissenschaft geändert werden, und wer braucht das? Sie tun es nicht.

Und hier kehren wir zu den Skythen und ihrem möglichen Ursprung sowie ihrer historischen Beziehung zu den Slawen als möglichen Nachkommen der Skythen zurück, sie sind im Wesentlichen die Arier und ihre Nachkommen. Aus Sicht der traditionellen Geschichtswissenschaft ist die Frage entweder unlösbar oder negativ zu beantworten. Moderne historische Quellen weisen darauf hin, dass die Slawen östliche und südliche Nachbarn hatten - die iranischen Stämme der Skythen und Sarmaten (übrigens ist „Iraner“ hier ein sprachlicher Begriff und hat nichts mit dem Iran zu tun). Nun, seit den Nachbarn - was ist dann der Ursprung der Slawen von ihnen? Als die Skythen in der historischen Arena waren, existierten die Slawen laut vielen Historikern und Linguisten noch nicht - es gab eine historische Lücke zwischen ihnen. Für den gemeinsamen Ursprung der Skythen und Slawen haben Historiker keine Gründe, welche Art von Slawen waren vor dreitausend Jahren, oder? Und im Allgemeinen haben weder Herodot noch Strabo darüber geschrieben, was bedeutet, dass es keine Frage gibt.

Es muss gesagt werden, dass antike Autoren die höchste Autorität unter modernen Historikern sind. So wird es gemacht. Zitate aus ihnen haben in der modernen historischen Fachliteratur immer Vorrang und sind immer willkommen. Dutzende und Hunderte von historischen Artikeln und Büchern wiederholen die Legenden und Mythen über den Ursprung der Skythen, die von Herodot beschrieben wurden, wiederholen sich immer wieder über den goldenen Pflug, das Joch, die Axt und die Schüssel, die vom Himmel gefallen sind. Dabei werden auch Missverständnisse oder Druckfehler von Werk zu Werk übertragen, beispielsweise aus der Beschreibung des Herodot (History. IV. 5-6):

Nach den Geschichten der Skythen sind ihre Leute die jüngsten von allen. Und es geschah auf diese Weise. Der erste Bewohner dieses damals unbewohnten Landes war ein Mann namens Targitai. Die Eltern dieses Targitai waren, wie die Skythen sagen, Zeus und die Tochter des Flusses Borisfen (natürlich glaube ich das trotz ihrer Behauptungen nicht).

Offensichtlich ist „der Jüngste“ in diesem Zusammenhang ein Missverständnis. Und was für Leute werden behaupten, er sei „der Jüngste von allen“? Außerdem, wie ist es „jünger als alle“, wenn es von Zeus stammt? Und dies wurde in der Literatur, einschließlich der wissenschaftlichen Literatur, seit mehr als zweitausend Jahren aktiv repliziert und diskutiert. All dies ist interessant, hat aber nichts mit dem Thema unserer Diskussion zu tun. Daher werde ich hier keine Althistoriker mehr zitieren. Dieser Artikel hat andere Aufgaben, als zum tausendsten Mal zu wiederholen, was schon lange wiederholt wurde. Wer braucht es - lassen Sie sie zahlreiche Bücher über die Skythen lesen, obwohl sie sich im Allgemeinen wiederholen.

Die Tatsache, dass die Slawen und Skythen verschiedene Völker mit unterschiedlichen Ursprüngen sind, ist in der historischen Literatur verankert. Es wurde traditionell als selbstverständlich und als künstlerisches Ausdrucksmittel angesehen. Hier ist ein Beispiel - ein Bild von V.M. Vasnetsov "Kampf der Slawen mit den Skythen":

Was sind hier die „Väter und Söhne“, richtig? Und dieses Motiv dringt immer wieder in den Subcortex ein: Die Skythen sind eine Art Asiaten „mit schrägen und gierigen Augen“ (A. Blok), und er handelt von ihnen – „Wir werden uns mit unserem Asiaten an Sie wenden Becher"! Nun, was sind die Slawen, richtig?

Und plötzlich trat die DNA-Genealogie schnell in die Wissenschaft ein.. In der DNA-Genealogie ist es nicht notwendig zu wiederholen, was alte Historiker sagten. Dies ist nur sekundäres Hilfsmaterial, das als allgemeiner Hintergrund dient, und es ist überhaupt nicht notwendig, ihm gewachsen zu sein. Die DNA-Genealogie akzeptiert nur experimentelle Fakten und vergleicht ihre Ergebnisse und Interpretationen mit ihnen, basierend auf dem Studium der DNA von Zeitgenossen und fossilen Haplotypen. Wenn die Daten konsistent sind, passen sie, dann ist dies ein wichtiger Teil des Gesamtbildes der Optimierung der Ergebnisse experimenteller Daten und ihrer Interpretationen. Dass die Geschichtswissenschaft mit dutzenden Stammesnamen operiert, ist bei dieser Optimierung ebenfalls keine vorrangige Information. Dutzende von Namen können tatsächlich derselben Gattung angehören, oder sie können zu verschiedenen Gattungen gehören. Sie sind in der Tat irrelevant, sie sind oft nicht einmal eine allgemeine Richtlinie. Gleiches gilt für Materialmerkmale, die Historikern mangels Besserem so wichtig sind. In einem meiner Werke schrieb ich:

Archäologen sind es nicht gewohnt, ihre Kulturen aus dem Blickwinkel zu sehen, wer und welche Kulturen sie gegründet haben. Sie sind nicht daran gewöhnt, dass die Beziehung zwischen den Kulturen nicht so sehr auf der Grundlage der Gemeinsamkeit oder Kontinuität materieller Merkmale betrachtet wird, sondern auf der Grundlage der Kontinuität der Clans, deren Migration zur Entstehung dieser Kulturen führte. Die Eigenschaften ändern sich, aber die Gattung bleibt gleich. Zum Beispiel wurde die „78-U/min-Vinyl“-Kultur durch „Kassettenrekorder-Kultur“, dann „CD-Kultur“ und dann „DVD-Kultur“ ersetzt, aber die Gattung blieb dieselbe. Mit anderen Worten, die DNA-Genealogie interessiert sich für den Aspekt der Kontinuität menschliche Träger archäologische Kultur, weil sich die materiellen Zeichen ändern, aber die Gattung bleibt, manchmal wandert sie an neue Orte. Und die Betrachtung archäologischer Daten aus diesem neuen Blickwinkel ermöglicht es uns, die historische Verbindung zwischen Menschen und den von ihnen geschaffenen Objekten besser zu verstehen. Eine ähnliche Situation hat sich sowohl in der Geschichte als auch in der Linguistik entwickelt. Für einen Sprachwissenschaftler sind die Slawen die Träger einer Gruppe slawischer Sprachen, die auf die Mitte des 1. Jahrtausends n. Chr. zurückgeht. Für einen Historiker, der sich mit den Slawen befasst - die gleichen Zeiten. Für einen Spezialisten für DNA-Genealogie sind dies die Vorfahren der Slawen, einschließlich der entfernten Vorfahren der Slawen, Träger der Haplogruppe R1a, die in denselben Gebieten wie die modernen Slawen lebten ...

Lassen Sie uns den gleichen Ansatz zuerst auf die Skythen und dann auf die Slawen anwenden und sehen, was für ein Bild entsteht. Und dann prüfen wir, wie dieses Bild mit übereinstimmt Daten Geschichtswissenschaft. Mit Daten, nicht unbedingt traditionellen Interpretationen dieser Daten.

Ja, warum wird der Ursprung der Slawen in die Mitte des 1. Jahrtausends n. Chr. gelegt? Was sind die Gründe dafür (genauer natürlich Interpretationen)? Chronik von Nestor? Er schrieb also nicht über die Herkunft der Slawen, sondern über die Herkunft der Namen einiger slawischer Stämme. Sie zogen mit ihm von Ort zu Ort, was sicherlich der Fall war, aber zogen sie von irgendwo her? Und wo sie hergekommen sind, sind sie auch nicht aus dem Nichts aufgetaucht. So sprechen die Historiker, die Nestor folgen, über die Bewegungen der slawischen Stämme, in einigen Fällen über ihre Ankunft auf dem Territorium des alten Russlands, wie Historiker es erneut interpretieren.

Wir schauen uns V.O. Klyuchevsky. Er schreibt in der Russischen Geschichte, dass im 6. Jahrhundert n. Chr. Die Slawenherrschaft wurde in einem mächtigen Verband vereint, der sich erfolgreich dem Byzantinischen Reich entgegenstellte. Und weiter: "Dieses Militärbündnis ist eine Tatsache, die ganz an den Anfang unserer Geschichte gestellt werden kann." Daher kommen diese Interpretationen. Nun, was für ein „Anfang der Geschichte“ ist das, als die Slawen bereits vereint waren? In den frühen 1940er Jahren sammelte sich auch Russland und widersetzte sich erfolgreich Nazideutschland, was es schließlich zur Kapitulation führte – begann also die Geschichte Russlands?

Dies wird von einem prominenten Historiker, Akademiker B.A. Rybakov, dass der Wendepunkt im Schicksal aller Slawen Ende des 5.-6. Jahrhunderts n. Chr. kam, als die große Besiedlung der Slawen begann, die die gesamte Landkarte Europas veränderte. Nicht das „Auftauchen der Slawen“, sondern ein Wendepunkt in ihrem Schicksal, so B.A. Rybakow. Bereits in Russland gab es so viele „Veränderungen im Schicksal“ der Menschen, dass man es satt hat, zu zählen, und noch mehr, alle für den Beginn Russlands zu halten. Was die "große Umsiedlung" betrifft - das ist wieder eine Redewendung. Die Umsiedlung der Slawen, hauptsächlich Träger der Haplogruppe R1a, aus der russischen Tiefebene nach Europa dauerte das ganze 1. Jahrtausend v. und bis Mitte des 1. Jahrtausends n. Chr. laut DNA-Genealogie (Rozhanskii & Klyosov, 2012) von vielen Stämmen. Die „große Besiedlung der Slawen“ „begann“ also nicht in der Mitte des 1. Jahrtausends n. Chr., sondern dauerte an und dauerte davor mehr als tausend Jahre, wie weiter unten gezeigt wird.

Natürlich schon vor dem 6. Jahrhundert n. Chr. Die Slawen galten unter anderem als mächtige Verbände, die nach der Beschreibung von M. Orbini („Slawisches Königreich“, 1601) „mit dem Mut ihrer Krieger und den besten Waffen der Welt das gesamte Universum behielten in Gehorsam und Demut seit Tausenden von Jahren. Die Russen haben immer ganz Asien, Afrika, Persien, Ägypten, Griechenland, Mazedonien, Illyrien, Mähren, das Shlonsky-Land, die Tschechische Republik, Polen, alle Küsten der Ostsee, Italien und viele andere Länder und Länder besessen ... “(Russische Übersetzung von 1722 auf Anweisung von Peter I.). Lassen Sie die "Russen" hier auch eine Redewendung sein, aber sie waren Slawen und vereinte Slawen, sonst hätte es ohne eine ernsthafte militärische und politische Organisation keine solchen militärischen Erfolge gegeben. In der traditionellen Geschichte werden sie zwar Skythen und andere verschiedene Namen genannt, die wiederum absichtlich (oder aus Unwissenheit) die Geschichte der Slawen zerreißen, aber wir werden später darauf zurückkommen.

Leider setzt sich in der russischen Geschichtswissenschaft traditionell ein destruktiver, destruktiver Ansatz fort, egal ob es sich um den Normannentum oder andere Perioden der russischen Geschichte handelt. Nur Quellen, die die Bedeutung und Rolle der Slawen in historischen Prozessen unterschätzen, werden selektiv ausgewählt und in den "offiziellen" Umlauf gebracht. Es gibt keine „Historiographie“ von M. Orbini in diesem Umsatz, es gibt keine Werke des polnischen Erzbischofs Stanislaw Bohusz (Stanislaw Bohusz, 1731-1826), eines hervorragenden Pädagogen, in einem seiner Werke – „Historische Studien über den Ursprung der Slawen und Sarmaten“ - beschreibt die Slawen, die in der Antike von Syrien bis Pontus Euxinus (Schwarzes Meer) lebten. Es gibt nicht Dutzende andere Bücher, die in der Antike oder im Mittelalter zu Klassikern geworden sind und die von den Slawen der vergangenen Jahrtausende erzählen. Darüber gibt es eine ganze Bibliothek serbischer Historiker der Vergangenheit, in der Slawen diejenigen genannt werden, die russische (und westliche) Historiker "Skythen" nennen. Wenn Historiker Einwände dagegen haben, wo sind sie? Oder leben sie nach dem Spruch „Ich sehe nichts, ich höre nichts, ich sage es niemandem“?

Gleichzeitig meine ich überhaupt keine Art von „Verschwörung“ unter Historikern oder Linguisten, so etwas gibt es nicht. Dies ist nur eine alte akademische Tradition - Gott bewahre, sie werden des Nationalismus beschuldigt. Voreingenommen zugunsten seines Volkes. Fahren wir unsere Leute besser unter die Bank, als uns Sympathie für sie vorzuwerfen. Lassen Sie uns einen Schritt zurücktreten, wir werden unsere Lippen herausstrecken, aber wir werden in einem akademischen Elfenbeinturm koscher aussehen.

Wie sieht also das Bild aus, wenn wir historische Daten in ihrer Vielfalt betrachten und sie mit den unten angegebenen Daten der DNA-Genealogie vergleichen?

Das Bild ist wie folgt: Die Skythen sind hauptsächlich Nachkommen der Arier, Träger der Haplogruppe R1a, die nicht nach Süden gingen, durch den Kaukasus nach Mesopotamien und in den Nahen Osten, und nicht nach Südosten, in den Iran und nach Indien, um 4000 - Vor 3500 Jahren. Dies sind diejenigen, die in der nördlichen Schwarzmeerregion verblieben und über die Große Steppe vom Unterlauf der Donau durch die kaspischen Gebiete, Zentralasien, den südlichen Ural und den Altai und weiter nach China und in die Mongolei verstreut waren. Einige von ihnen blieben Kaukasoiden, andere wurden Mongoloiden und sind weiterhin Träger der Haplogruppe R1a. Ich werde anhand von Daten zu fossilen Haplotypen erklären, wie dies geschah. Natürlich änderten sich über zweieinhalb Jahrtausende, von vor 4500 Jahren bis zur Wende der alten und neuen Ära, die Bräuche unter den verstreuten nomadischen und sesshaften Stämmen, die Dialekte „schwebten“, aber sie blieben hauptsächlich Träger der R1a-Haplogruppe und sprachen in allgemein arische Sprachen, die Linguisten "iranisch" nennen, obwohl der Iran selbst, wie ich bereits erwähnt habe, damit nichts zu tun hat. Es muss jedoch gesagt werden, dass Linguisten die „iranischen“ Sprachen dem arischen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie zuordnen und sich damit einig sind, dass die Arier die alten Sprecher dieser Sprachen waren. Auch die Skythen gehörten zu ihnen.

In der Geschichte der Völker gibt es überhaupt nichts plötzliches und durch Zeitrahmen klar definiertes. Nationen erscheinen nicht aus dem Nichts und verschwinden nicht ins Nichts. So war es auch bei den Skythen. Sie gingen in ihrer Existenz reibungslos von den Ariern der russischen Ebene über, erhielten einen willkürlichen und verallgemeinerten Namen "Skythen", existierten in dieser ziemlich unbestimmten Qualität zweieinhalbtausend Jahre lang - eine riesige Periode, selbst nach historischen Maßstäben (die gleiche Periode trennt sich uns seit der Gründung des antiken Roms). Während des 1. Jahrtausends v. Chr. Und in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung zogen die Skythen, hauptsächlich Träger der Haplogruppe R1a, teilweise nach Europa bis zum Atlantik, der Rest siedelte sich über das Gebiet von Kasachstan, den südlichen Ural, Zentralasien, bis in den Altai, und jetzt leben sie weiterhin ihre Nachkommen - Kirgisen, Kasachen, Baschkiren, Usbeken, Tadschiken, Chakassen, Tuwaner, Tubalaren, Kumandins, Tschelkaner, Altai-Kizhi und andere. Westskythen leben heute noch als moderne West- und Ostslawen in der Bevölkerung Mittel- und Osteuropas, die zur Haplogruppe R1a gehören. Gleiches gilt für die "Vorgänger" der Skythen, die Kimmerier, und für die Sarmaten, die nach überlieferten historischen Informationen die Skythen um die Zeitenwende verdrängt haben und nach einigen Jahrhunderten angeblich selbst verschwunden sind. Tatsächlich sind sowohl die Cimmerier als auch die Sarmaten (vermutlich Träger der im Grunde gleichen Haplogruppe R1a) auch nirgendwo verschwunden, sie wurden als Volk assimiliert, sondern blieben in den Nachkommen der Bevölkerung Ost- und Mitteleuropas vom Schwarzen Meer bis die Ostsee, vom Altai bis zum Ural und bis zum Atlantik. Unter den Slawen gibt es definitiv viele Nachkommen der Skythen und Sarmaten - sowohl Russen als auch Ukrainer, Weißrussen und Polen.

Betrachten Sie die Schlüsselperioden in der Geschichte der Arier mit ihrem Übergang zu den "verbleibenden" Skythen und in welchen Gebieten und zu welchen Zeiten dies geschah.

Wir werden hier nicht in die Geschichte der Menschheit vor Zehn- und Hunderttausenden von Jahren eintauchen, meine anderen Essays sind ihr gewidmet. Gehen wir weiter zu der Zeit, als die zukünftigen Arier, Träger der Haplogruppe R1a, vor etwa 10-8.000 Jahren nach einer langen Migrationsreise entlang des südlichen Bogens von Zentralasien durch Tibet, Nord-Hindustan und den Iran nach Europa kamen Hochebene, Anatolien, bis zum Balkan. Dann, laut DNA-Genealogie, zogen die Arier vor etwa 4800 Jahren von Europa in die russische Tiefebene, offenbar unter dem Druck der in Europa ankommenden Erbins, Träger der Haplogruppe R1b. Sie kreuzten, begleitet von ihren Frauen, überwiegend der mitochondrialen Haplogruppe H, und wir werden dies später brauchen, um die Anthropologie (mongoloid) eines Teils der Skythen zu erklären. Tatsache ist, dass sowohl die männliche (Y-chromosomale) Haplogruppe R1a als auch die weibliche (mitochondriale) Haplogruppe H in einer solchen Kombination normalerweise die kaukasische Anthropologie begleiten. Weder das eine noch das andere definieren Kaukasustum streng genommen, aber sie begleiten es normalerweise. Es gibt natürlich Ausnahmen, zum Beispiel A.S. Puschkin, der die Haplogruppe R1a hatte, war bis zu einem gewissen Grad und aus bestimmten Gründen teilweise ein Neger, aber es gibt statistisch wenige solcher Fälle unter den Menschen, und sie bestimmen nicht die Anthropologie der Bevölkerung als Ganzes.

Mehrere Hauptzweige der R1a-Haplogruppe kamen vor etwa 4800 Jahren aus Europa in die russische Tiefebene, die höchstwahrscheinlich physisch nicht klar nach Geographie oder Stämmen getrennt waren. In jedem Fall gibt es keine Daten, um sie zu trennen. Dies waren Zweige oder, wie es in der DNA-Genealogie allgemein genannt wird, Unterklassen (letztere wurden nach der Ankunft von L342.2 in der russischen Ebene während der Migration nach Osten gebildet):

R1a-Z283(eurasischer Zweig);
R1a-Z280, seine untergeordnete Unterklasse
(der zentral-eurasische Zweig, es ist auch ein Zweig der russischen Tiefebene);
R1a-Z93(südöstlicher Zweig);
L342.2, seine untergeordnete Unterklasse (arischer Zweig);
L657, eine untergeordnete Unterklasse der letzteren (östlicher arischer Zweig).

Der Name "arischer Zweig" für die Unterklasse L342.2 bedeutet keineswegs, dass die Arier nur zu diesem Zweig gehörten. Dieser Name ist ein Versuch, die traditionelle historische Betrachtung der Arier als Steppenvölker im Süden der Russischen Tiefebene mit DNA-Genealogiedaten in Einklang zu bringen. Tatsächlich ist es der L342.2-Zweig, der jetzt unter Trägern der R1a-Haplogruppe in Indien und im Nahen Osten sowie unter vielen Kirgisen, Baschkiren und Einwohnern Zentralasiens entdeckt wird. Aber dieses (erfundene) System der traditionellen Zuordnung der Arier zu den Steppen wird durch die Tatsache gebrochen, dass es Träger der Unterklasse L342.2 unter Polen, Deutschen, Russen, Ukrainern, Tataren gibt. Darüber hinaus finden sich im russischen Norden häufig arische Toponyme und Hydronyme, was unmöglich ist, wenn man die Arier nur mit den südlichen Steppen und Waldsteppen verbindet. Es ist klar, dass die Arier mit ihrer eigenen (arischen) Sprache über die gesamte russische Tiefebene bis in die nördlichen Regionen verteilt waren.

Natürlich verließen nicht alle Arier die russische Ebene und die verbleibenden Träger der Haplogruppe R1a im Süden Russlands und der Ukraine, im Kaukasus, in den kaspischen Steppen, in Zentralasien sowie auf dem Balkan (Vorfahren der Serben , zum Beispiel) - alle entpuppten sich nach der altgriechischen Definition der Skythen als Skythen . Aber die skythischen Arier gingen noch weiter nach Osten, weiter als bis zum Ural, wo sie vor etwa 4000 Jahren ankamen (die alte Siedlung Arkaim, der moderne Name, existierte vor 3800 bis 3600 Jahren) und die Arier bereits vor 3800 bis 3400 Jahren befanden sich weit im Osten, im Chakassisch-Minusinsk-Becken. Nach der traditionellen historischen Einordnung sind dies bereits die frühen Skythen. Und so stellt sich heraus - die späten Arier werden die frühen Skythen. Das ist die Konventionalität der Unterscheidung zwischen Ariern und Skythen. Tatsächlich eine Gattung, eine Population.

Während dieser Ausgrabungen wurde festgestellt, dass von zehn identifizierten Haplotypen neun Haplogruppen R1a waren. Eine ist lokal, Haplogruppe C (xC3), was Haplogruppe C bedeutet, aber nicht Unterklasse C3. Das ist nicht sehr interessant - sowohl die Zuordnung ist unscharf als auch der Haplotyp eindeutig lokal, er spiegelt keine Migrationen wider. Die Bedeutung dieser Studie kann nicht überschätzt werden - der erste Beweis für postarische, dh skythische Migrationen - und hauptsächlich für die Haplogruppe R1a. Der erste direkte Beweis für den arischen Ursprung der Skythen und praktisch im Altai, weit entfernt von der Schwarzmeerregion.

Der Einschub zeigt (nummerierte) Orte archäologischer Stätten, an denen Knochenmaterial zur DNA-Bestimmung entnommen wurde. Es ist zu erkennen, dass dies ein entfernter Transural ist - mehrere tausend Kilometer östlich des Urals, nördlich der mongolischen Grenze, in der Altai-Region. Aus Keyser ua (2009).

Werfen wir einen Blick auf die fossilen Haplotypen der Skythen der Haplogruppe R1a (vor 3800-3400 Jahren).

13 25 16 11 11 14 10 14 11 32 15 14 20 12 16 11 23 (Skythen, Andronovo-Kultur)

In der gleichen Arbeit wurden Ausgrabungen durchgeführt, die vor 2800-1900 Jahren in den Bestattungen der Tagar-Kultur im selben Gebiet durchgeführt wurden, und wiederum wurden nur Haplotypen der R1a-Gruppe gefunden. Obwohl tausend bis eineinhalbtausend Jahre vergangen sind, sind die Haplotypen fast gleich geblieben:

13 24/25 16 11 11 14 10 13/14 11 31 15 14 20 12/13 16 11 23 (Tagar, R1a)

Es gibt ein paar Varianten von Mutationen, die Allele begannen ein wenig zu divergieren, aber selbst dann nicht für alle. Doppelte Werte sind Varianten verschiedener Haplotypen aus Ausgrabungen oder Unsicherheiten bei der Identifizierung. Die Haplotypen sind sich also tatsächlich sehr ähnlich, trotz des ziemlich großen zeitlichen Abstands von 1000-1500 Jahren. Dies ist die Zuverlässigkeit von Haplotypen - sie ändern sich im Laufe der Zeit unbedeutend. Wenn sich mehrere Marker geändert haben, bedeutet dies, dass Jahrtausende vergangen sind. Wichtig ist hier auch, dass auch nach mehr als tausend Jahren immer noch Skythen der gleichen Art, R1a, an den gleichen Orten leben. Dutzende von Generationen sind vergangen, und die Skythen im Altai haben dieselben genealogischen DNA-Linien. Zeit: I Jahrtausend v - Beginn des 1. Jahrtausends n. Chr., "offizielle" skythische Zeit.

Fossile Haplotypen in Deutschland (Dorf Eulau) von vor 4600 Jahren, von denen es etwa ein Dutzend gab, entpuppten sich alle als Haplogruppen R1a (Haak et al, 2008). „Ungefähr ein Dutzend“ – weil nicht alle Haplotypen vollständig bestimmt wurden, einige mit Lücken. Da sich herausstellte, dass es sich um eine Familie handelte, erwiesen sich die Haplogruppen aller als ähnlich. Dies sind (Marker X wurde nicht bestimmt; doppelte Zahlen in fossilen Haplotypen - in diesem Fall diejenigen, bei denen sie nicht genau bestimmt werden konnten, Optionen sind möglich):

13/14 25 16 11 11 14 10 12/13 X 30 14/15 14 19 13 15/16 11 23 (Deutschland, R1a, 4600 Jahre alt)

Es stellte sich heraus, dass sie dem Haplotyp des gemeinsamen Vorfahren der R1a-Haplogruppe unter ethnischen Russen, dh den Ostslawen, sehr ähnlich sind, zu denen moderne Haplotypen konvergieren:

13 25 16 11 11 14 10 13 11 30 15 14 20 12 16 11 23 (ethnische Russen R1a)

Nur zwei Allele (wie diese Zahlen genannt werden) in fossilen Haplotypen unterscheiden sich von ethnischen russischen Haplotypen und sie sind fett hervorgehoben. Mit anderen Worten, diese protodeutschen Haplotypen unterscheiden sich geringfügig von den protoostslawischen, was im Allgemeinen nicht überraschend ist. Außerdem gehörte dieser fossile Haplotyp zu einer bestimmten Familie, in der Mutationen bei Haplotypen immer möglich sind. Aber es ist klar, dass diese Haplotypen - das Fossil in Deutschland und das Ostslawische - zu ziemlich nahen Verwandten gehören. Zwei Mutationen zwischen den Haplotypen bedeuten, dass der gemeinsame Vorfahre der „urslawischen“ und „urdeutschen“ Haplotypen etwa 575 Jahre vor ihnen lebte, also vor etwa 5000 Jahren. Dies wird ganz einfach bestimmt – die Mutationsratenkonstante für die gegebenen Haplotypen beträgt 0,044 Mutationen pro Haplotyp pro bedingter Generation von 25 Jahren. Daraus ergibt sich, dass ihr gemeinsamer Vorfahr 2/2/0,044 = 23 Generationen lebte, also 23x25 = 575 Jahre vor ihnen. Dies platziert ihren gemeinsamen Vorfahren vor (4600 + 4800 + 575)/2 = 5000 Jahren, was (innerhalb des Berechnungsfehlers) mit dem „Alter“ des gemeinsamen Vorfahren der Gattung R1a in der russischen Tiefebene übereinstimmt, das unabhängig bestimmt wurde.

Wir betrachten oben den Haplotyp aus Deutschland und die Haplotypen der Ostslawen zum Vergleich mit den Haplotypen der Skythen aus dem Minusinsk-Becken.

13 25 16 11 11 14 10 14 11 32 15 14 20 12 16 11 23 (Skythen, R1a)

Der Unterschied zwischen dem Haplotyp der Skythen und dem Haplotyp des gemeinsamen Vorfahren der Slawen besteht nur in einem Paar von 14-32 für fossile Haplotypen (angegeben) und 13-30 für die Vorfahren der russischen Slawen. Tatsächlich gibt es zwei Mutationen zwischen ihnen, da dies gemäß den Regeln, deren detaillierte Gründe ich hier nicht erläutern werde, die Paare 14-18 und 13-17 sind. Die Zahlen 32 und 30 sind die Summen der ersten beiden, da es üblich ist, Daten in diesen Markern darzustellen. Mit anderen Worten, die Ostslawen und die Skythen des Minusinsk-Beckens sind nicht nur eine Gattung, R1a, sondern auch eine direkte und ziemlich enge Beziehung auf der Ebene der Haplotypen. Das heißt, wie oben erläutert, bedeuten zwei Mutationen (575 Jahre Unterschied zwischen gemeinsamen Vorfahren), dass der gemeinsame Vorfahre der Slawen und Skythen nur wenige hundert Jahre vor den fraglichen Ereignissen lebte. In diesen mehreren hundert Jahren schlüpften diese beiden Mutationen durch den Haplotyp eines gemeinsamen Vorfahren. Berechnungen zeigen, dass der gemeinsame Vorfahre der Slawen in der russischen Ebene (vor 4800 Jahren) und der fossilen Skythen (vor 3800-3400 Jahren) lebten (4800 + 3800 + 575) / 2 = 4600-4400 Jahre, also nur zur Zeit des Beginns der arischen Wanderungen aus der russischen Tiefebene.

13 25 16 11 11 14 12 12 10 14 11 32 (Indien, Brahmanen)

Allele, die in den fossilen Haplotypen der Skythen nicht bestimmt wurden, sind hier hervorgehoben. Tatsache ist, dass die skythischen fossilen Haplotypen durch eine vereinfachte forensische Methode bestimmt wurden, bei der nur 17 Marker bestimmt werden. Die vereinfachte Standardmethode des Unternehmens, bei der der Haplotyp des indischen Brahmanen bestimmt wurde - 12 Marker, jedoch mit der Hinzufügung von zwei isolierten Allelen. Der angestammte Haplotyp der Slawen der Haplogruppe R1a wurde durch das vollständige Verfahren unter Verwendung von 111 Markern bestimmt:

13 25 16 11 11 14 12 12 10 13 11 30 – 15 9 10 11 11 24 14 20 32 12 15 15 16 – 11 12 19 23 16 16 18 19 35 38 14 11 – 11 8 17 17 8 12 10 8 11 10 12 22 22 15 10 12 12 13 8 14 23 21 12 12 11 13 11 11 12 13 – 32 15 9 15 12 26 27 19 12 12 12 12 10 9 12 11 10 11 11 30 12 13 24 13 9 10 19 15 20 11 23 15 12 15 24 12 23 19 10 15 17 9 11 11

Wie Sie sehen können, unterscheidet sich der indische Brahmane auf den ersten 12 Markierungen nur durch ein Paar 13-30 → 14-32 wirklich von den Ostslawen

Es stellte sich heraus, dass dieses Paar, 14-32, für viele Haplotypen der Unterklasse R1a-L342.2-L657 charakteristisch ist, dh eine spätere Unterklasse in der Mutationsdynamik des südöstlichen Zweigs der Haplogruppe R1a. Dieses Paar ist typisch für die Arier Indiens, Irans, des Nahen Ostens (VAE, Bahrain, Saudi-Arabien), dh wohin die Arier gelangten; die geschätzten Daten der gemeinsamen Vorfahren sind die gleichen 3500-4000 Jahre. Unten sind Beispiele für moderne Haplotypen ihrer direkten Nachkommen:

13 25 15 11 11 14 12 12 10 14 11 32 - Indien
13 25 15 10 11 14 12 13 10 14 11 32 - Iran
13 25 16 11 11 13 12 12 11 14 11 32 - Vereinigte Arabische Emirate

13 25 15 10 11 14 12 12 10 14 11 32 - Araber (kein Land angegeben)
13 25 15 11 11 14 12 12 10 14 11 32 - Bahrain
13 24 15 10 11 14 12 12 10 14 11 32 - Saudi-Arabien

13 25 16 11 11 14 X X 10 14 11 32 - Fossiler Haplotyp der Skythen, 3800-3400 Jahre alt

Und unter den Kirgisen ist dieser Haplotyp der Vorfahre für die gesamte kirgisische Bevölkerung der Haplogruppe R1a-L342.2:

13 25 16 11 11 14 12 12 10 14 11 32 – 15 9 11 11 11 23 14 21 31 12 15 15 16

mit einem gemeinsamen Vorfahren, der vor 2100 ± 250 Jahren lebte. "Klassische" Zeiten der Skythen, das Ende der letzten Ära. Es stellt sich heraus, dass die Kirgisen der Haplogruppe R1a (von denen sie viele haben) direkte Nachkommen der alten Skythen sind.

Wir kommen also zu dem Schluss, dass in Bezug auf den Ursprung von Clans und Stämmen, Haplogruppen und Unterklassen in der DNA-Genealogie die Konzepte von Ariern, Skythen und Ostslawen in einer Reihe von Kontexten miteinander verbunden und austauschbar sind. Wir ordnen sie einfach verschiedenen Zeiträumen und manchmal auch verschiedenen Territorien zu. Das ist genau wir wir zuschreiben, um die Betrachtung zu vereinfachen, sondern auf der Grundlage etablierter Traditionen der Geschichtswissenschaft. Es ist klar, dass die Kirgisen keine Slawen sind, genauso wie sie keine Slawen und Araber sind. Aber sie sind alle Nachkommen gemeinsamer arischer Vorfahren. Dies sind die Zweige desselben Baums. Wir werden am Ende des Artikels auf dieses Problem zurückkommen. Daher die Antwort auf die Frage: Sind die Slawen die Nachkommen der Skythen? - wird so sein. In einigen Fällen - ja, sie sind direkte Nachkommen; In vielen Fällen sind Slawen und Skythen Nachkommen derselben gemeinsamen Vorfahren, Arier, Träger der Haplogruppe R1a.

Aber ist aus archäologischen Daten bekannt, dass es unter den Skythen Mongoloiden gab? Bekannt. Wenn jedoch für diese Mongoloiden Haplogruppen bestimmt würden, dann hätten sie mit guter Wahrscheinlichkeit auch die Haplogruppe R1a. Wie kann das sein? Und hier ist eine neue Informationsrunde über die Altai-Arier-Skythen. Wir wenden uns der archäologischen Kultur von Pazyryk und den modernen Bewohnern des Altai mit der Haplogruppe R1a zu.

Gründe für die Mongoloidität der Ostskythen. Die Pazyryk-Kultur ist eine archäologische Kultur der Eisenzeit (III-V Jahrhundert v. Chr., obwohl einige das Datum auf das 6. Jahrhundert v. Chr. Weglassen), die dem "östlichen skythischen Kreis" zugeschrieben wird. Die Region umfasst das Altai-Gebirge und die angrenzenden Gebiete Altai, Kasachstan und die Mongolei. Die Hauptbeschäftigung ist die nomadische Viehzucht. Es wird vermutet, dass die Pazyryk-Kultur ein Derivat der Afanasiev-Kultur ist.

Kürzlich wurden Haplotypen und Haplogruppen (männlich und weiblich) moderner Bewohner dieser Region untersucht (Dulik et al., 2012) und mitochondriale Haplogruppen (tatsächlich weiblich, da Männer sie von ihren Müttern erhalten, aber nicht weitergeben). , es gibt keine Mitochondrien in Spermatozoen) fossiler Knochenreste der Pazyryk-Kultur (Gonzalez-Ruiz et al., 2012). Es stellte sich heraus, dass die meisten männlichen Haplogruppen in der Region zur R1a-Haplogruppe gehören, wobei die größte Anzahl von ihnen bei den Altai-Kizhi-Leuten ist. R1a enthielt auch Tubalars, Chelkans, Kumandins. Die Haplogruppe Q war zahlenmäßig an zweiter Stelle, dann C, dann N, der Rest waren kleinere, einzelne Haplogruppen, einschließlich R1b, die in der Regel zufällig waren und jederzeit dorthin gelangen konnten.

Träger der mtDNA A, C, D und G sind normalerweise mongoloide Frauen und ihre Söhne und Töchter, wiederum mongoloid. Dies ist der Hinweis, warum die Altai-Träger der Haplogruppe R1a, die Nachkommen der arischen Skythen, in der Regel selbst mongoloid sind. Anthropologie wird weitgehend von Frauen bestimmt. Darüber hinaus änderten offenbar unter den Altai R1a dieselben mongolischen Frauen die Sprache der gesamten Bevölkerung in Türkisch.

In dem Artikel (Klyosov, 2012) wurde eine Analyse altaiischer Haplotypen aus Sicht der DNA-Genealogie durchgeführt. Der Haplotypbaum hat ein ungewöhnliches Aussehen:

Baum von 75 Haplotypen der Haplogruppe R1a im Altai im 17-Marker-Format. Der obere linke Zweig ist Tubalars (57, 68, 70, 71, 74), Chelkans (60, 61, 62) und Altai-Kizhi (57). Der untere rechte Zweig ist eine ähnliche Zusammensetzung: Tubelars (66, 67, 69, 73, 75) und ein Chelkan (63). Der untere linke Zweig ist gemischt: Kumandins (64, 65), Tubalar (72), Altai-Kizhi (8, 51, 59). Die verbleibenden Haplotypen sind Altai-Kizhi.

Die Art ist ungewöhnlich, weil die Haplogruppe eine ist, dh die Gattung eine ist, und die Zweige in verschiedene Richtungen divergieren und merklich voneinander isoliert sind. Dies bedeutet, dass diese Bevölkerung ein schweres Schicksal hatte. Stämme starben, die wenigen, die überlebten, flohen und begannen ihre genealogischen Linien fast bei Null. Dies wurde wiederholt, und wieder wurden sie gerettet, flohen und begannen erneut ihre Reihen. Das heißt, die Wirkung von "dem letzten der Mohikaner" wurde wiederholt. Infolgedessen sind alle Äste des Haplotyp-Baums relativ jung; dies ist eine Gruppe relativ junger „Büsche“, die aus alten, abgestorbenen Stecklingen verpflanzt wurden. Aber der ursprüngliche gemeinsame Vorfahre lebte in der fernen Antike, dies wird durch große Diskrepanzen zwischen den Zweigen angezeigt.

Zum Vergleich sieht der Haplotyp-Baum der R1a-Gruppe in der russischen Ebene unvergleichlich wohlhabender aus:

Baum von 257 Haplotypen der Haplogruppe R1a in der Russischen Tiefebene (in 12 Regionen der Russischen Föderation). Die scharf unterschiedenen Haplotypen Ar32 und Ar38 wurden fälschlicherweise in die Liste des Autors der Arbeit aufgenommen (und auf dem von mir gebauten Baum), sie gehören zu anderen Haplogruppen. Ich habe sie nicht abgenommen, um zu zeigen, wie empfindlich der Baum gegenüber "Fremden" ist (Klyosov, 2009).

Der Haplotypenbaum der Russischen Ebene sieht für eine große Anzahl (801) erweiterter Haplotypen (67 Marker) sogar noch günstiger aus:

Ein Baum aus 801 Haplotypen der Haplogruppe R1a in der russischen Tiefebene – im 67-Marker-Format. Aus einem Artikel (Rozhanskii und Klyosov, 2012).

Werfen wir einen genaueren Blick auf moderne Altai-Haplotypen. Der obere linke Ast in Abb. 3 der acht Haplotypen (Tubalars und Chelkans) haben den folgenden angestammten Haplotyp:

13 24 16 9 12 14 10 14 11 32 14 14 20 12 17 11 23 (Altai-Haplotypen, Zweig)

Es gibt nur 10 Mutationen im Zweig für 8 Haplotypen, d. h. für 8x17 = 136 Marker, was 10/8/0,034 = 37 → 38 bedingte Generationen ergibt, d. h. 950 ± 315 Jahre bis zu einem gemeinsamen Vorfahren (Pfeil - Korrektur für Rückmutationen 0,034 - Mutationsratenkonstante für 17-Marker-Haplotypen). Mit anderen Worten, der gemeinsame Vorfahre dieses Zweigs lebte um das 11. Jahrhundert n. Chr. herum, plus oder minus drei Jahrhunderte. Es ist klar, dass er mit der Zeit von den Skythen entfernt wurde, aber der Haplotyp zeigt, dass die modernen Altaier direkte Nachkommen der Skythen sind. Der Haplotyptyp ist der gleiche, das gleiche Paar 14-32.

13 25 16 11 11 14 10 14 11 32 15 14 20 12 16 11 23 (fossile Skythen, R1a)

Am Fuß des beschriebenen Zweigs befindet sich ein Mini-Zweig von vier Haplotypen der Altai-Kizhi-Population, von denen drei identisch sind und der vierte (56) sich nur durch eine Mutation unterscheidet:

13 26 16 10 11 14 10 14 11 32 15 14 21 12 16 11 23 (№ 27, 28, 29)
13 25 16 10 11 14 10 14 11 32 15 14 21 12 16 11 23 (№ 56)

Wir sehen, dass sie die gleiche charakteristische "Signatur" haben - ein Paar von 14-32. Darüber hinaus haben sie nur drei bzw. zwei Mutationen vom fossilen skythischen Haplotyp, das heißt, es gibt fast keinen Unterschied.

Eine Mutation zwischen den oben genannten Haplotypen platziert ihren Minizweig bei 1/0,034 = 29 → 30 Generationen, d. h. vor ungefähr 750 Jahren. Aber zwischen diesem Mini-Zweig (Altai-Kizhi) und dem Zweig der Tubalars und Chelkans gibt es 6,5 Mutationen oder 5900 Jahre zwischen ihren gemeinsamen Vorfahren. Es setzt Sie gemeinsamer Vorfahr bei (5900+950+750)/2 = vor 3800 Jahren. Dies ist nur die Datierung der fossilen Haplotypen der Skythen.

Anders ausgedrückt: Von der vor 3800 Jahren ausgehenden DNA-Linie (die wiederum auch deutlich den Engpass der Bevölkerung passierte) gab es zwei Unterzweige mit einem Alter von 950 und 750 Jahren. Aber die Entfernung zwischen ihnen verrät, dass sie weit voneinander entfernt sind Sie ein gemeinsamer Vorfahr, und wie weit sie voneinander abweichen, kann leicht berechnet werden. Dieser Abstand zwischen den gemeinsamen Vorfahren der beiden Altai-Zweige beträgt die oben angegebenen 5900 Jahre.

Haplotypen, ähnlich den alten skythischen, haben auch andere Zweige des Haplotypenbaums in Abb. 1. Zum Beispiel ein kleiner Zweig links von sieben Haplotypen (in denen es nur drei Mutationen gibt):

13 25 16 11 11 14 10 14 11 32 – 15 14 21 10 16 11 23 (325 Jahre vor dem gemeinsamen Vorfahren)

Ein ziemlich alter Zweig von 6 Haplotypen (für 7 Stunden):

13 25 15 10 11 14/15 10 13 11 30/31 – 15 14 20 12 16 11 23 (3800 Jahre vor dem gemeinsamen Vorfahren)

Dies könnte durchaus die Unterklasse L342.2 sein, deren Basis-Haplotyp im Westen der russischen Tiefebene wie folgt lautet:

13 25 16 11 11 14 10 13 11 30 – 15 14 20 12 16 11 23

Ein junger Zweig von 10 Haplotypen am Ende des Baums mit nur 4 Mutationen:

13 25 16 11 11 14 10 14 11 32 – 15 14 21 12 17 11 23 (300 Jahre vor dem gemeinsamen Vorfahren)

Ein Zweig von sieben Haplotypen oben rechts im Baum mit nur 5 Mutationen, was 5/7/0,034 = 21 Generationen oder ungefähr 525 Jahre für einen gemeinsamen Vorfahren ergibt:

13 26 16 10 11 17 11 14 11 32 – 15 14 19 11 15 11 23

Ein Unterzweig von 9 Haplotypen für 3 Stunden (in dem es nur 7 Mutationen gibt, d. h. der gemeinsame Vorfahr lebte 7/9/0,034 = 23 Generationen, d. h. vor 575 Jahren), mit einem Basishaplotyp:

13 26 16 11 11 17 11 14 11 31 – 15 14 19 11 15 11 23

Es ist ersichtlich, dass dies ein verwandter Zweig des vorherigen ist. Sie haben für die meisten Allele die gleichen Werte und unterscheiden sich nur in zwei Mutationen, dh ihre gemeinsamen Vorfahren weichen um 2 / 0,034 = 59 → 63 Generationen ab, dh um 1575 Jahre. Sie gemeinsamer Vorfahr lebte (1575+525+575)/2 = vor 1340 Jahren. Es ist klar, dass dieser Doppelzweig jung ist (im Verhältnis zu seinem gemeinsamen Vorfahren). Es ist zu sehen, wie die Zweige zersplittert sind, wie sie zerbröckeln, bis sie erst vor kurzem überlebten und neue Nachkommen hervorbrachten.

Die Hauptschlussfolgerung ist, dass diese modernen Altai-Haplotypen oder besser gesagt ihre Träger die Nachkommen der alten Skythen sind, sie sind auch alte Arier mit einem Vorfahren in der russischen Ebene.

Der Rest der bekannten Informationen über die Skythen sowie die Mythen und Legenden der Skythen und über die Skythen werden in einer Vielzahl von Quellen präsentiert, von der Antike bis zur Moderne, daher werden wir uns nicht mit ihnen befassen. Wir wissen bereits, dass in Bezug auf die Herkunft von Clans und Stämmen, Haplogruppen und Unterklassen in der DNA-Genealogie die Konzepte von Ariern, Skythen und Ostslawen miteinander verbunden und austauschbar sind, wir ordnen sie einfach verschiedenen Zeiträumen zu. Und noch einmal das wir wir zuschreiben, um die Betrachtung zu vereinfachen oder auf der Grundlage etablierter Traditionen der Geschichtswissenschaft. Nehmen wir an, wenn man die amerikanischen Indianer betrachtet, gibt es keine solche Schichtung, sie sind vor mindestens 16.000 Jahren "amerikanische Ureinwohner", zumindest jetzt. Und die alten Skandinavier nicht, sie sind damals Skandinavier und heute Skandinavier. Und die alten Deutschen nicht, sie sind Deutsche in der Antike und die Deutschen (Deutschen) jetzt. Und unter der Bevölkerung der russischen Tiefebene, den Vorfahren der heutigen Slawen, wurde die Geschichte durch verschiedene Namen zerrissen, und es gibt anhaltende Streitigkeiten über sie. Aus irgendeinem Grund werden die Kriterien von der Linguistik vorgegeben, obwohl bekannt ist, dass sich die sprachlichen Kriterien beim Zurückgehen in die Antike verschieben, zusammenbrechen, da sich die Sprachen schrittweise in Richtung der Antike verändern und dann im Allgemeinen wie Sand verschwinden, nur einzelne Fragmente rekonstruiert werden , und selbst dann ganz willkürlich. Nun, wie kann man die Kriterien der Linguistik anwenden, wenn das Alter von Clans und Stämmen mehr als 4.000 Jahre zurückliegt, ganz zu schweigen von 6.000 Jahren oder mehr? So wurden aus den Ariern irgendwelche gesichtslosen „Indo-Europäer“, deren Sprachen heute über die ganze Welt verbreitet sind und mit den alten Ariern in den meisten Fällen nichts mehr zu tun haben.

Tatsächlich waren die alten Arier in der Russischen Tiefebene Slawen, nach dem Pantheon der (heidnischen) Götter zu urteilen, das von Osteuropa durch die Russische Tiefebene bis nach Hindustan widerhallt, sowie nach Legenden und Mythen. Ihre Toponyme und Hydronyme waren einfach per Definition altslawisch. Und es ist nicht nötig, ihre Klänge mit modernen slawischen zu vergleichen, die Sprache hat sich seitdem geändert und sollte nicht die Grundlage für die Klassifizierung alter Stämme und Völker sein. Aber die charakteristischen „Signaturen“ in ihrer DNA haben sich nicht verändert und wurden im Laufe von vielen Jahrtausenden und Zehntausenden von Jahren ohne grundlegende Veränderungen vererbt, nur natürlich verzweigt und das Gesamtbild einer einfachen Rekonstruktion zugänglich gemacht. Sprachen sind hier ein sekundäres Merkmal, nicht das Hauptmerkmal, sie sind veränderbar und unterliegen grundsätzlich willkürlichen Interpretationen und Interpretationen von Linguisten. Die sich übrigens in den allermeisten Fällen nicht einigen können.

Und wenn wir die Sprachen in diesem Zusammenhang fairerweise als sekundäre Faktoren betrachten, dann ergibt sich ein recht klares Bild: Die Arier, Skythen und Ostslawen sind in ihrer natürlichen chronologischen Dynamik dieselben Menschen. Die meisten von ihnen gehörten und gehören derselben Gattung an - R1a.

Jetzt ist die Frage - wie viel "Mehrheit"? Ich denke, die genaue Anzahl spielt hier keine Rolle. Es ist klar, dass es andere Haplogruppen in ihrer Zusammensetzung gab, aber sie dominierten nicht. In jedem Fall gibt es keine solchen Daten, es wird sie geben - wir werden es berücksichtigen. Die Haplogruppe R1b hatte ihre eigene glorreiche Geschichte, aber sie gehörten nicht zu den Ariern, die nach Indien kamen. Auf jeden Fall gibt es im modernen Indien nur sehr wenige von ihnen, fast keine in den höheren Kasten, und unter den 367 Brahmanen, die auf Haplogruppen getestet wurden, wurde kein einziger Fall der R1b-Haplogruppe gefunden (Sharma et al, 2009). Wir können die Anwesenheit einer bestimmten Anzahl von Erbins, Trägern der R1b-Haplogruppe, unter den Skythen nicht ausschließen, aber was wird das bringen? Nun, sagen wir, es gab ... Was kommt als nächstes? Und unter modernen ethnischen russischen Trägern der Haplogruppe R1b etwa 5%. Zum Vergleich Haplogruppen R1a unter ethnischen Russen - bis zu zwei Drittel in den südlichen Regionen - Kursk, Belgorod, Oryol. Im Durchschnitt in allen europäischen Regionen der Russischen Föderation, einschließlich der nördlichen (weitgehend finno-ugrischen) - die Hälfte der R1a der Gesamtbevölkerung.

Unter den Ariern und Skythen gab es keine Träger der Haplogruppe N. Diese hatten eine andere Geschichte, auch ruhmreich, einfach per Definition. Sie verließen Südsibirien vor etwa 8.000 Jahren nach Norden, wandten sich dann nach Westen, und durch den Ural, nach den Definitionen der Linguisten zu Ugriern, gingen sie in mehrere Zweige auseinander. Ein Zweig durch das Wolga-Gebiet ging nach Mitteleuropa, wurde zu den Ungarn, obwohl es jetzt nur noch sehr wenige von ihnen in Ungarn gibt, ein paar Prozent. Vielleicht war es in der Antike genauso. Der andere ging in die Ostsee und teilte sich in die finnischen (N1c1-Z1935), baltischen (N1c1-L1022) und südbaltischen (N1c1-L550) Zweige auf. Keiner von ihnen hat etwas mit den Ariern oder Skythen zu tun, obwohl viele Slawen (nach den Definitionen der Linguisten) der N1c1-Haplogruppe aus den letzten beiden hervorgegangen sind. Heutzutage gibt es etwa 14% von ihnen unter ethnischen Russen, aber es erreicht die Hälfte im russischen Norden. Im Süden Russlands - ein paar Prozent der südlichen Balten und finno-ugrischen Völker (nach Herkunft).

Im Prinzip könnte die Haplogruppe Q in der Zusammensetzung der Skythen vertreten sein, da die sibirischen und mongolischen Völker sie haben (obwohl letztere nur 6% Haplogruppe Q haben). Der einzige Grund dafür, abgesehen von dem Argument „allgemein“, ist das Vorhandensein einer relativ geringen Menge der Haplogruppe Q im modernen Europa, und selbst dann auf einem niedrigen Niveau: 2% in Ungarn, 2% in Rumänien, 1 % in Frankreich. Obwohl dies möglicherweise alle Nachkommen der ugrischen Völker sind, die bereits in unserer Zeit nach Ungarn kamen und sich über ganz Europa ausbreiteten. Aus dem ziemlich großen Zustrom von Skythen nach Europa kann geschlossen werden, dass die Haplogruppe Q unter ihnen sehr wenig vertreten war. Im Allgemeinen stellt sich heraus, dass die Skythen hauptsächlich Arier waren, Träger der Haplogruppe R1a. Und die Tatsache, dass sie sich in der Anthropologie unterscheiden, von Kaukasus bis Mongoloid, haben wir bereits anhand von DNA-Genealogiedaten erklärt.

Eine weitere Überlegung, die sich aus dem oben Gesagten ergibt. Alle bekannten Unterteilungen der Skythen in "königliche Skythen", "skythische Pflüger", "skythische Krieger", "skythische Nomaden", "skythische Bauern", "Borisfeniten" (Herodotus) und andere sind oberflächlich. Nach ähnlichen "Zeichen" können wir die heutigen Russen in "Pflüger", "Krieger", "Ingenieure", "Professoren", "Mediziner" und andere einteilen, aber bezieht sich diese Einteilung auf die Herkunft des russischen Volkes? Obwohl es möglich und notwendig ist, zu teilen und zu studieren, und die Sozialdienste damit beschäftigt sind, muss man verstehen, zu welchen Zwecken, warum es sich lohnt und welche Geheimnisse der Geschichte - im Fall der Skythen - dies beantworten wird.

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Der Beitrag der Skythen zur Schatzkammer der Weltkultur wurde bereits gewürdigt

Was wissen wir über die Skythen

Ethnonym Skythen und seine Erwähnung

Die Skythen lebten wie andere eng mit ihnen verwandte Völker im 1. Jahrtausend v. in den eurasischen Steppen, hatten keine eigene Schriftsprache, und daher muss ihre soziale und politische Geschichte hauptsächlich auf der Grundlage von Informationen rekonstruiert werden, die in Quellen anderer Kulturen erhalten sind, und auf der Grundlage archäologischer Daten.

Der uns vor allem aus den Schriften griechischer und lateinischer Autoren bekannte Name der Skythen wurde dort in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet. Alte Schriftsteller bezeichneten die Skythen oft als eine Vielzahl von Völkern, die zu dieser Zeit in den Weiten des eurasischen Steppengürtels lebten und eine weitgehend ähnliche Kultur hatten. Eine sorgfältige Untersuchung der Verwendung dieses Namens in alten Quellen zeigt jedoch, dass sich in den ersten Jahrhunderten nur die Bewohner der nördlichen Schwarzmeerregion und des Asowschen Meeres so nannten oder sogar zunächst nur ein Stamm des 1. Jahrtausends v. unterwarfen die übrige Bevölkerung dieser Region und schufen auf dieser Grundlage einen mächtigen Stammesverband, der später zu einer frühen Staatsformation heranwuchs. Griechische Siedler, die im 7. Jahrhundert begannen. BC. aktive Besiedlung der Nordküste des Schwarzen Meeres, kam zunächst mit genau diesem Volk in Kontakt. Im Laufe der Zeit erweiterten die Griechen den Kreis ihres Wissens über die Bewohner der eurasischen Steppen immer mehr und entdeckten in ihrer Kultur und Lebensweise vieles, was sie bereits über die Skythen wussten, und begannen, alle Völker dieses Kreises zu bezeichnen unter dem Namen desjenigen, der ihnen vertraut war, früher und besser als andere. So erhielt der Begriff "Skythen" eine weitreichende Bedeutung. Aber viele antike Autoren behielten ein Verständnis für seine spezifische ethnohistorische Bedeutung und unterschieden die eigentlichen Skythen von anderen Steppenvölkern, deren Namen ihnen ebenfalls bekannt waren - von den Savromaten, Massagets, Issedonen usw.

Raubtierbild. Kurgan Kulanowski. Krim.

Sprache

Die Geschichtswissenschaft der Neuzeit widmet den Informationen über die Skythen, die in der griechisch-römischen Tradition aufbewahrt werden, seit langem Aufmerksamkeit - in den Schriften von Herodot, Strabo, Plinius dem Älteren und anderen Autoren. Die kritische Analyse dieser Texte ist mit der Anhäufung archäologischer Daten, die mit antiken Beweisen vergleichbar sind, immer tiefer geworden. Das Interesse an den Altertümern der Schwarzmeerskythen erwachte Ende des 18. Jahrhunderts. Die moderne Wissenschaft hat bereits ein ziemlich vollständiges Bild der Geschichte und Kultur der Skythen und anderer Völker der weithin verstandenen "skythischen Welt" der eurasischen Steppen.

Leider gibt es fast keine Daten zur skythischen Sprache. Alles, was Wissenschaftlern zur Verfügung steht, ist eine gewisse Anzahl von Personennamen und geografischen Namen, die in fremdsprachigen Texten erhalten geblieben sind. Aber selbst diese Überreste reichten aus, um festzustellen: Die skythische Sprache gehörte zur iranischen Gruppe, die zum indoiranischen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie gehört. Die ethnolinguistische Zugehörigkeit anderer Völker des eurasischen Steppengürtels bleibt eher hypothetisch, aber auch hierzu gibt es einige Daten. Über die Savromaten – die nächsten östlichen Nachbarn der Skythen – berichtet Herodot, dass sie angeblich aus den Ehen skythischer Jugendlicher mit den Amazonen stammen und die skythische Sprache sprechen, aber „von alters her verderbt“ sind. Mit anderen Worten, die Sprache der Savromaten ist im Wesentlichen ein skythischer Dialekt. Separate überlebende Namen und Titel bezeugen, dass andere iranischsprachige Völker auch in den eurasischen Steppen lebten.

Herkunft

Die Frage nach der Herkunft der Skythen wird durch eine Synthese von schriftlichen und archäologischen Daten gelöst. Von den antiken Autoren schreibt Herodot am ausführlichsten darüber. Nach seiner Geschichte kamen die Skythen aus Asien in die Schwarzmeerregion und verdrängten die Kimmerier von hier. Diese Nachricht wird von der Botschaft von Diodorus Siculus widergespiegelt, der erzählt, dass die Skythen einst ein schwaches und nicht zahlreiches Volk waren und an den Ufern des Araks lebten, aber dann intensivierten und Ciscaucasia und die gesamte Nordküste des Schwarzen Meeres eroberten. Leider ist nicht klar, welchen Fluss Diodorus die Araks nennt - die antiken Autoren nannten verschiedene Flüsse so, und daher gibt es in der Wissenschaft unterschiedliche Meinungen über den ursprünglichen Lebensraum der Skythen. Manchmal ist es, sich auf Herodot verlassend, sehr weit im Osten lokalisiert, zum Beispiel in Zentralasien. Aber wenn Sie sich erinnern, dass die alten Geographen den Fluss als Grenze zwischen Asien und Europa betrachteten. Tanais (moderner Don), dann wird die Gültigkeit dieser Hypothese ernsthaft erschüttert.

Höchstwahrscheinlich befand sich der Stammsitz der Skythen nicht östlich des Wolgabeckens (in einigen alten Quellen heißt es Ra, vielleicht ist dies der Araks?) Oder im Extremfall der Ural. Übrigens stimmt diese Annahme besser mit den Daten der Linguistik über die Bildungszone der iranischen Sprachen überein. In vorskythischer Zeit waren die nördliche Schwarzmeerregion und die untere Wolgaregion von Trägern derselben archäologischen Kultur, den Srubnaya, bewohnt. Anscheinend ist eine der Bewegungen innerhalb dieses kulturell homogenen Gebiets, die archäologisch fast schwer fassbar ist, in der von Herodot und Diodorus aufgezeichneten Überlieferung festgehalten.

Einige Etappen der Geschichte der Skythen

Ankunft in der Schwarzmeerregion

Laut Herodot vertrieben sie in der Anfangszeit der Geschichte der Skythen alle Kimmerier aus ihrem Land. Dies wird jedoch nicht durch die Archäologie bestätigt: Vieles in der Kultur der Skythen zeigt eine direkte Kontinuität aus der Kultur der Schwarzmeerregion der Vorperiode. Höchstwahrscheinlich wurde die skythische Stammesvereinigung während der Eroberung von einem Stamm gebildet, der aus dem Osten eng verwandter Bewohner dieses Territoriums stammte. Es ist möglich, dass die Eroberer die direkten Vorfahren jener der skythischen Stämme waren, die Herodot im 5. Jahrhundert. BC. weiß unter dem Namen "Königliche Skythen" und berichtet, dass sie über den Rest der Skythen herrschen und sie als ihre Sklaven betrachten. Wahrscheinlich war dieser Stamm ursprünglich Träger des Eigennamens "Skythen".

Die Rückseite des Spiegels. Detail. Kelermes-Hügel. Kuban.

Nach der Geschichte von Herodot fielen die Skythen nach der Eroberung der Schwarzmeerregion, die die fliehenden Kimmerier verfolgten, in Kleinasien ein. Diese Botschaft wird durch die Daten der alten östlichen Texte bestätigt, in denen die einfallenden Völker "shkuda" genannt werden - eine andere Wiedergabe desselben ethnischen Namens. Häufiger jedoch nannten östliche Schriftgelehrte alle nördlichen Neuankömmlinge „Gimirri“ – Kimmerier, und eine solche allgemeine Benennung ist der beste Beweis dafür, dass die Skythen und Kimmerier einander ethnisch und kulturell nahe standen. Höchstwahrscheinlich gab es in Wirklichkeit keine einmalige Invasion der Bewohner der Schwarzmeerregion in den alten Osten, sondern ein allmähliches - in mehreren Wellen - Eindringen hierher, mindestens ab dem Ende des 8. Jahrhunderts. BC.

Skythen in Kleinasien

Während des gesamten 7. Jahrhunderts BC. Skythisch-kimmerische Militärabteilungen nahmen aktiv am politischen Leben Kleinasiens teil, griffen in Konflikte zwischen Staaten ein, unterstützten einige und griffen andere an. Später verließen die Skythen nach mehreren Niederlagen diese Region und kehrten in die nördliche Schwarzmeerregion zurück. Seit dieser Zeit begannen ungefähr vierhundert Jahre ihrer Vorherrschaft in den Steppen des Schwarzen Meeres. Aber der Aufenthalt der Skythen im Nahen Osten, die Bekanntschaft mit der alten östlichen Zivilisation, verging nicht, ohne das Erscheinungsbild der skythischen Kultur spürbar zu prägen.

Vor den erwähnten Feldzügen kannten die Bewohner der Schwarzmeersteppe (wie andere indo-iranische Völker in den frühen Stadien ihrer Geschichte) keine schönen Künste und beschränkten sich darauf, ihre Haushalts- und Kultutensilien mit einfachsten geometrischen Ornamenten zu schmücken. Wann erforderte die soziale Entwicklung der skythischen Gesellschaft, die sich gerade in der Zeit der Eroberung des Schwarzmeergebiets durch die Skythen und ihrer Feldzüge in Kleinasien besonders beschleunigte, die Schaffung einer künstlerischen Sprache, die bestimmte religiöse und mythologische Konzepte verkörpern sollte verbunden mit Vorstellungen über die hierarchische Organisation der Gesellschaft und den göttlichen Ursprung der Institution königlicher Macht, wurden zu diesem Zweck Bilder verwendet, die dem altöstlichen künstlerischen Repertoire entlehnt waren.

Skythische Kultur

tierischer Stil

Im Geiste der tatsächlichen skythischen Konzepte neu gedacht, wurden diese Bilder in der skythischen Kultur verankert. Aus Gründen, die von den Forschern noch nicht vollständig verstanden wurden, wurden verschiedene Tierbilder in Skythen am beliebtesten, was als Grundlage für die Bildung des berühmten skythischen Tierstils diente - dem interessantesten und originellsten Element der skythischen Kultur. Diese Kunst zeichnet sich durch die Verkörperung streng definierter Bilder aus - hauptsächlich Huftiere, hauptsächlich Hirsche sowie Raubkatzen und Vögel -, die in mehreren kanonischen Posen dargestellt werden. Diese Motive dienten hauptsächlich zur Verzierung von Kriegsgerät, Pferdegeschirr und Kultgefäßen. Es ist ziemlich offensichtlich, dass all diese Bilder in den Augen der Skythen einen wichtigen Inhalt hatten, aber die Frage nach der Semantik des skythischen Tierstils ist immer noch Gegenstand von Diskussionen.

Einige Forscher sind der Meinung, dass es auf magischen Ideen basiert - dem Wunsch, dem Besitzer dieser Bilder jene herausragenden Eigenschaften zu verleihen, die inkarnierten Tieren innewohnen. Andere assoziieren sie mit der skythischen Mythologie und glauben, dass die Skythen dachten, ihre Götter hätten ein zoomorphes Aussehen. Manchmal wird der Tierstil als eine Art symbolisches Zeichensystem betrachtet, das allgemeine Vorstellungen über die Struktur des Universums verkörpern soll. Die Frage nach der semantischen Belastung der skythischen Tierkunst bedarf einer eingehenderen Bearbeitung. Wie dem auch sei, die Kunst des Tierstils, die auf der Grundlage einer Synthese altiranischer Weltvorstellungen und altöstlicher Ikonographie entstanden ist, ist zum auffälligsten und originellsten Phänomen der skythischen Kultur geworden.

Gefäß aus dem Kurgan von Kul-Oba. Gold. Krim.

Skythische Folklore

Ein anderes Ereignis in der Geschichte der Beziehungen zwischen den Skythen und dem alten Osten hatte einen ganz anderen Charakter - ihr Kampf gegen die Invasion der Truppen des persischen Königs Darius I. Die Invasion riesiger Horden bedrohte Skythen mit großem Unglück. Doch so paradox es scheinen mag, diese Episode ist für uns in erster Linie nicht als wichtige Seite in der politischen Geschichte der Skythen von Interesse, sondern vom Standpunkt des Studiums der skythischen Kultur. Tatsache ist, dass ein detaillierter Bericht über diesen Krieg, der von antiken Autoren (hauptsächlich Herodot) aufbewahrt wurde, nach einer Reihe seiner Merkmale auf die eigentliche mündliche Epos-Tradition der Skythen zurückgeht. Die Folklore jeder Nation spiegelt die wichtigsten Aspekte der Geschichte ihrer Kultur wider, und ihr Studium ist äußerst wichtig. Die Folklore der Skythen ist fast vollständig verloren gegangen, und Ideen darüber können nur aus ihren spärlichen Nacherzählungen anderer Kulturen gebildet werden.

Nach der von Herodot bewahrten Tradition zog Darius, nachdem er die Donau überquert hatte, zwei Monate lang entlang der Schwarzmeersteppe nach den Skythen, die gingen, ohne einen Kampf zu akzeptieren. Der Versuch des persischen Königs, die Skythen zu einer entscheidenden Schlacht herauszufordern, war nicht erfolgreich. Die Skythen begründeten ihre Weigerung damit, dass sie, da sie weder Städte noch Anbaugebiete haben, die es wert sind, gegen den Feind verteidigt zu werden, keine Notwendigkeit für einen aktiven Kampf sehen, sondern einfach ihren üblichen nomadischen Lebensstil fortsetzen. Trotzdem störten sie die Perser ständig mit kleinen Überfällen und fügten ihnen erheblichen Schaden zu. Infolgedessen musste die Armee von Darius, die durch ganz Skythen und einige Nachbarländer zog, aus der Schwarzmeerregion fliehen, nachdem sie schwere Verluste erlitten hatte.

Über die wahren Ereignisse des skythisch-persischen Krieges enthält diese Geschichte anscheinend sehr wenige Informationen. Auch die darin beschriebene Route spiegelt nicht so sehr den wahren Verlauf der Feindseligkeiten wider, sondern soll die Idee der Gesamtnatur des Konflikts verkörpern und wird von den rituellen und magischen Konzepten der alten iranischsprachigen Völker diktiert. Aber diese Erzählung enthält die interessantesten Daten über skythische Bräuche, Ideen und kulturelle Modelle. Bemerkenswert ist die darin beschriebene majestätische Gestalt des Anführers der Skythen, König Idanfirs, eines weisen Herrschers und Kommandanten, die typisch für das antike Epos ist.

Skythische Grabhügel

Nach der Abwehr der persischen Invasion begann Skythen fast zweihundert Jahre lang zu blühen. Die absolute Mehrheit der von Archäologen untersuchten skythischen Denkmäler stammt aus dieser Zeit. Dies sind meist Grabhügel. Ihre Dimensionen sind sehr unterschiedlich: Über den Gräbern einfacher Soldaten wurden kleine Hügel errichtet, die sich heute – nach Jahrhunderten des Pflügens und Verwitterns – kaum noch über den Boden erheben; aber über den Gräbern von Stammesführern oder Königen wurden riesige Erdhügel errichtet, manchmal unter Verwendung von Steinstrukturen.

Brust. Kurgan Dickes Grab. Gold. Unterer Dnjepr.

So hatte einer der berühmtesten königlichen Grabhügel von Skythen - Chertomlyk - am Vorabend der Ausgrabungen eine Höhe von mehr als 19 m und einen Basisumfang von 330 m, und die Höhe eines anderen Hügels - Alexandropol - überstieg 21 m. Unter dem Hügel des Hügels wurde ein Grab gelegt. Meistens ist dies die sogenannte Katakombe - eine Art Höhle mit einfacher oder komplizierter Konfiguration, die unter einer der Seitenwände eines tiefen (bis zu mehreren Metern) Eingangsbrunnens gegraben wurde. In den Bestattungen des Adels könnte es mehrere solcher Kammern geben.

Bestattungsritus

Im Raum der Kammer und manchmal in der Eingangsgrube wurde das Hauptinventar aufbewahrt, das den Verstorbenen begleitete. In Adelsbestattungen, oft hier oder in speziellen Zusatzgräbern, wurden die Leichen von Dienern, die zusammen mit dem „Herrn“ begraben wurden, beigesetzt - ein Knappe, ein Bräutigam, ein Diener sowie für den Verstorbenen bestimmte Reitpferde.

Nach der Geschichte von Herodot nahmen alle seine Untertanen am Ritual der Beerdigung des skythischen Anführers teil, mit dessen Hilfe der riesige Hügel errichtet wurde. Dieselben Personen nahmen an dem Fest teil - einem Bestattungsritual, dessen Spuren oft bei Ausgrabungen gefunden werden. So wurden im Graben um den Hügel Tolstaya Mogila (reich, wenn auch nicht zu groß) Knochen einer solchen Anzahl von Haus- und Wildtieren gefunden, die während des Trauerfestes gegessen wurden, was darauf hindeutet, dass etwa 2,5 bis 3 Tausend Menschen daran teilgenommen haben Beerdigung Mensch. Die Beerdigung eines gewöhnlichen Mitglieds der Gesellschaft wurde von seinen engsten Verwandten und Freunden durchgeführt.

Inventar

Das Inventar in skythischen Gräbern ist ziemlich traditionell, obwohl es natürlich an aristokratischen Grabhügeln unermesslich reicher ist als an gewöhnlichen. Bei Männerbestattungen sind dies vor allem Waffen. Die Gültigkeit von Herodots Bemerkung, dass jeder Skythen ein berittener Bogenschütze ist, bestätigt das Vorhandensein von bronzenen Pfeilspitzen und manchmal der Überreste des Bogens selbst im Grab. Mit der Form des skythischen Bogens verglichen alte Autoren die Umrisse des Schwarzen Meeres, dessen gerade Linie der Südküste der Bogensehne entspricht, und der Nordküste - ein Schaft mit einer Biegung an der Stelle, an der sich die Pfeilhand befand gelegen. Wie straff der skythische Bogen war und welches Geschick bei der Handhabung erforderlich war, belegt der von Herodot bewahrte Mythos über die drei Söhne des Vorfahren der Skythen, die, um aus ihnen einen würdigen Anwärter auf den Königsthron zu wählen, vorschlugen dass sie als Test eine Bogensehne an seinem Bogen ziehen; Nach der skythischen Tradition konnte nur der jüngste der Söhne diese Prüfung bestehen.

Speere und Akinaki-Schwerter waren unter den Skythen ebenfalls übliche Waffen, aber letztere sind bei aristokratischen Bestattungen häufiger als bei gewöhnlichen Bestattungen. In Frauengräbern ist einfacher persönlicher Schmuck – Ohrringe, Ringe, Armbänder sowie Spiegel – ein häufiger Fund.

Wesentlich vielfältiger ist die Sammlung der in den Bestattungen des Adels gefundenen Gegenstände. Die Hauptkategorien der Dinge hier sind die gleichen, aber ihre Typen sind vielfältiger und die Dekoration ist reicher. Scheiden von Akinaks und Goritas - Etuis für Pfeil und Bogen - sind oft mit Goldplatten verziert, die mit rituellen und mythologischen Bildern ausgestattet sind. Es ist prächtig mit Goldüberzügen und einem rituellen weiblichen Kopfschmuck verziert. Die Kleidung der Bestatteten und die Bettdecken, die an den Wänden der Grabkammer hingen, waren mit goldenen Plaketten mit Bildern bestickt. Ritualgefäße verschiedener Formen sind in aristokratischen Bestattungen sehr verbreitet - kugelförmige Kelche, Rhytons, offene Schalen mit zwei horizontalen Griffen. Solche Gefäße wurden aus Edelmetallen oder Holz mit Metallverkleidungen hergestellt. Alle diese Objekte weisen nicht nur auf den außergewöhnlichen Reichtum der skythischen Aristokratie hin, sondern sind auch deshalb wichtig, weil der Inhalt der sie schmückenden Bilder die skythischen Vorstellungen über die Macht von Führern und Königen als von Gott gegebene Institution widerspiegelt: Ihre heilige Natur wurde durch bestätigt Kompositionen auf der Grundlage mythologischer Themen.

Einfluss der griechischen Meister

Viele Produkte dieser Art sind nicht Produkte der eigentlichen Skythen, sondern griechischer Meister. Da die Skythen selbst keine Kunst kannten, musste die hellenische Welt bildliche Inkarnationen ihrer Mythen schaffen. Die Entstehung einer spezifischen griechisch-skythischen Kunst ist ein Prozess, an dem beide Seiten gleichermaßen interessiert waren: Für die Skythen war dies der Weg, Denkmäler zu erhalten, die ihre ideologischen Konzepte verkörpern, und für die Griechen ein Markt für ihre Kunst- und Handwerksprodukte .

Um auf diesem Markt sicherer Fuß zu fassen, importierten hellenische Handwerker nicht nur ihre Serienprodukte nach Skythen, sondern stellten in Anpassung an den Geschmack und die Anforderungen des skythischen Adels Denkmäler her, die speziell für den Verkauf in der skythischen Umgebung entworfen wurden. Verschiedene Objekte dieser Serie, die im Zuge von Ausgrabungen von reichen skythischen Hügeln gewonnen wurden und Museumssammlungen in Russland und anderen Ländern schmücken, gehören stilistisch zur alten künstlerischen Kultur und verkörpern ihre höchsten Errungenschaften - Dynamik, Plastizität, Authentizität und Vitalität in der Übertragung der menschlichen und tierischen Körper. Inhaltlich sind die meisten Bilder, die diese Objekte schmücken, jedoch mit den der skythischen Welt innewohnenden Ideen verbunden und dienen daher als unschätzbare Quelle für die Wiederherstellung der den Skythen innewohnenden ideologischen Konzepte.

Satteldecke aus Filz aus dem Kurgan von I Pazyryk. Berg Altai.

So werden auf einem elektrischen Kelch aus dem Grabhügel von Kul-Oba, der vor über 150 Jahren auf der Krim ausgegraben wurde, Szenen des bereits erwähnten Mythos über die drei Söhne des skythischen ersten Vorfahren präsentiert: Zwei ältere Brüder sind in dem Moment dargestellt, in dem Sie heilen die Verletzungen, die sie bei erfolglosen Versuchen erlitten haben, die Bogensehne am Bogen des Vaters zu ziehen, und der dritte der Brüder - für diejenigen, die diesen Test erfolgreich bestanden haben. Dieselbe Handlung ist auf einem silbernen Gefäß aus einem in der Nähe von Woronesch ausgegrabenen Hügel dargestellt, aber seine bildliche Interpretation ist in diesem Fall anders: Wir sehen die Vertreibung zweier ältester Söhne aus dem Land und die Übergabe des Vaterbogens an den jüngeren als Symbol der Macht über Skythen.

Besondere Aufmerksamkeit verdient das goldene durchbrochene Pektoral aus dem Grabhügel von Tolstaya Mogila. Der griechische Künstler hat darauf ein komplexes System skythischer kosmologischer Ideen festgehalten: Der untere Fries der dreistufigen Komposition symbolisiert die andere Welt - die Zone der Herrschaft des Chaos und der Mächte des Todes, und die obere - die Welt der Menschen, gegensätzliches Chaos "Kosmos". Im Mittelfries symbolisiert eine wunderbare Verflechtung von Blumenornamenten den „Weltenbaum“, der zwei so unterschiedliche Welten verbindet. In der zentralen Szene des oberen Frieses wird eine rituelle Handlung dargestellt – das Nähen von Kleidern aus Schafspelz, dem viele Völker der Antike die magische Fähigkeit zuschrieben, Wohlstand und insbesondere die Fruchtbarkeit des Viehs zu sichern.

Es gibt auch andere rituelle oder mythologische Szenen in der griechisch-skythischen Kunst. So sind auf einer großen silbernen Vase aus dem Tschertomlyk-Hügel die Schultern mit Szenen von Pferdeopfern geschmückt, genau nach der Beschreibung dieses skythischen Rituals, das von Herodot aufbewahrt wurde.

Viele zeremonielle und rituelle Gegenstände aus den skythischen Grabhügeln sind mit Bildern zu den Handlungssträngen griechischer Mythen und Legenden versehen. Hier können Sie Herkules, Athena, Gorgon Medusa, Episoden des Trojanischen Krieges treffen. Manchmal werden diese Kompositionen als Beweis für die Verbreitung hellenischer Kulte in der skythischen Umgebung interpretiert, aber es ist wahrscheinlicher, dass solche Bilder von den Skythen neu überdacht wurden, die sie als Illustrationen für ihre eigenen Mythen und die Verkörperung ihrer Götter und Helden interpretierten.

Die skythische Gesellschaft und ihr Niedergang

Religiöse Darstellungen der Skythen

Laut Herodot genossen sieben Hauptgötter bei den Skythen besondere Verehrung. Der erste Platz unter ihnen gehörte Tabiti, der Göttin des Feuers, einem Element, das von allen indo-iranischen Völkern der Antike als besonders heilig angesehen wurde. Nach ihr in der skythischen religiösen und mythologischen Hierarchie wurde ein Ehepaar verehrt - die Gottheiten des Himmels und der Erde Papaya und Api, die als Vorfahren der Menschen und Schöpfer der gesamten irdischen Welt galten. Die vier Götter der dritten „Kategorie“ personifizierten offenbar diese irdische Körperwelt. Unter ihnen ist der Gott, der in einem alten Eisenschwert verkörpert ist, der uns bekannteste. Sein skythischer Name ist uns nicht überliefert, aber Herodot beschreibt detailliert die Art und Weise, ihn zu verehren. Dem Historiker zufolge wurde in jeder Region des skythischen Königreichs ein riesiger Altar aus Reisig gebaut, der diesem Gott gewidmet war. Oben auf dem Altar gehisst Schwert-Akinaku geopfert Haustiere und jeden hundertsten Gefangenen.

Dekoration eines Pferdegeschirrs vom Pazyryk-Hügel I. Berg Altai.

Ein gewöhnlicher skythischer Schrein war anscheinend ein riesiger Bronzekessel, der sich im Eksampey-Trakt zwischen dem Dnjepr und dem südlichen Bug befand: Laut Herodot wurde dieser Kessel aus bronzenen Pfeilspitzen gegossen, die hier auf Geheiß abgerissen wurden - eine von jedem Krieger des skythischen Königs Ariant, der damit die Zahl seiner Untertanen herausfinden wollte. Der Kessel ist natürlich nicht erhalten, aber seine Form kann anhand zahlreicher Bronzekessel beurteilt werden, die häufig in skythischen Grabhügeln gefunden werden. Was die Größe des in Exampey befindlichen Kessels betrifft, so sind die diesbezüglichen Angaben von Herodot zweifellos übertrieben und haben rein legendären Charakter.

Öffentliche Hierarchie

In Übereinstimmung mit der alten indo-iranischen Tradition war die skythische Gesellschaft in drei Stände aufgeteilt - Krieger, Priester und gewöhnliche Gemeindemitglieder: Bauern und Viehzüchter. Jedes der Ländereien stammte von einem der Söhne des ersten Vorfahren ab und hatte sein eigenes heiliges Attribut. Für Krieger wurde ihnen eine Streitaxt, für Priester eine Schüssel und für Gemeindemitglieder ein Pflug mit einem Joch serviert. Der skythische Mythos erzählt, dass diese goldenen Objekte zu Beginn der Welt vom Himmel fielen und seitdem zu einem Gegenstand der Verehrung unter den skythischen Königen geworden sind.

Die Tradition bezieht sich auch auf die mythische Ära der ersten Schöpfung, der Bildung der politischen Struktur des skythischen Königreichs, angeführt von drei Königen. Eine solche politische Organisation existierte, wie wir wissen, in der Ära des skytho-persischen Krieges. Sein Zusammenbruch geht auf die Mitte des 4. Jahrhunderts zurück. BC, als König Atey der alleinige Herrscher von Skythen wurde. Die Ära von Atey, die fast alle der berühmtesten reichen skythischen Hügel umfasst, ist die Zeit des letzten Aufstiegs der Macht der Skythen. Die inneren Ursachen des späteren Niedergangs von Skythen sind den Forschern noch nicht vollständig klar.

Invasion der Sarmaten

Wir kennen die externen Faktoren besser, die dazu beigetragen haben. So bewahrten alte Quellen Informationen über eine schwere Niederlage, die den Skythen 339 v. Chr. zugefügt wurde. Philipp von Mazedonien, als der skythische Herrscher Atey selbst, zu diesem Zeitpunkt bereits ein 90-jähriger Ältester, in der Schlacht starb. Aber die Hauptrolle beim Zusammenbruch von Skythen spielte eine Invasion aus dem Osten, aus der Uralsteppe, einem Volk, das zur gleichen ethnolinguistischen Familie wie die Skythen gehörte. Bis zum 2. Jahrhundert BC e. Sarmaten haben bereits das gesamte linke Ufer des Dnjepr besetzt und sind wenig später in das rechte Ufer des Dnjepr eingedrungen.

Diodorus Siculus beschreibt die sarmatische Invasion in Skythen und berichtet, dass sie einen bedeutenden Teil davon verwüstet und "durch die vollständige Ausrottung der Besiegten den größten Teil des Landes in eine Wüste verwandelt haben". Natürlich konnte diese Katastrophe immer noch nicht die gesamte Bevölkerung von Skythen zerstören. Die Überreste der skythischen Bevölkerung überlebten insbesondere in zahlreichen befestigten Siedlungen, die zu dieser Zeit an beiden Ufern des Dnjepr entstanden. In der Kultur ihrer Bewohner verschmolzen die Merkmale, die aus der Blütezeit des skythischen Königreichs geerbt wurden, und diejenigen, die von der neuen Bevölkerung der Schwarzmeerregion - den Sarmaten - mitgebracht wurden. Aber das war schon eine neue Seite in der Geschichte der Region, das ist hinlänglich bekannt.

Eurasischer Steppengürtel

Filzfiguren von Schwänen von Pazyryk Kurgan V. Berg Altai.

Es ist notwendig, kurz auf die Kultur der Teile des eurasischen Steppengürtels einzugehen, die sich östlich von Skythen befanden. Ihre materielle Kultur als Ergebnis der Ausgrabungen von Hunderten und Tausenden von Grabhügeln. Es waren die Ausgrabungen, die es ermöglichten, die kulturelle Nähe der Bewohner der eurasischen Steppe und der Schwarzmeer-Skythen aufzudecken, obwohl jedes der Völker dieses Kreises auch spezifische kulturelle Merkmale aufwies, die nur ihm innewohnten. Die Grabhügel der genannten Stämme wurden im Unterlauf des Syr Darya und in Zentralkasachstan, im Tien Shan, Pamir und Altai, im Minusinsker Becken und sogar in Ostturkestan erforscht.

Die vielleicht größte Aufmerksamkeit verdienen die Denkmäler der sogenannten Pazyryk-Kultur, die im Altai-Gebirge entdeckt wurden. Die für das Verbreitungsgebiet der Pazyryk-Stätten typischen klimatischen Bedingungen und die ihnen innewohnenden Gestaltungsmerkmale der Grabstrukturen führten zur Bildung lokaler Permafrostlinsen im Raum unter dem Kurgan. Dadurch wurde sichergestellt, dass in den Gräbern von Pazyryk und einigen anderen Grabstätten dieser Region Gegenstände aus organischen Materialien aufbewahrt wurden, die normalerweise spurlos im Boden zerfielen. Darunter die Kleidung der Bestatteten, Schmuck und Utensilien aus geschnitztem Holz, Filz und Florteppiche etc. Auch die mit aufwendigen Tätowierungen geschmückten Körper der hier Bestatteten sind durch den Permafrost gut erhalten.

Mit jeder Generation, sogar mit jeder Feldsaison wird das Wissen über das Leben, die Lebensweise und die Kultur längst verschwundener Völker ständig ergänzt.

Die Kultur der Meots - die Nachbarn der Skythen im Asowschen Meer

Die neuesten bemerkenswerten Funde sind mit dem Studium der Denkmäler des Kuban verbunden. Die Bewohner dieser Region im 1. Jahrtausend v. waren die meotischen Stämme, die zur ibero-kaukasischen Sprachfamilie gehören. Die erste Erwähnung der Meotianer durch antike Autoren stammt aus dem 6. Jahrhundert vor Christus. BC. Nach Herodot, Strabo, zahlreichen epigraphischen Denkmälern des Bosporus-Königreichs zu urteilen, lebten diese Stämme im östlichen Asowschen Meer und im Kuban.

1982-83 In der Region Transkuban, in der Nähe des Adyghe-Dorfes Ulyap, erkundete die kaukasische archäologische Expedition des Staatlichen Museums für orientalische Kunst (Staatliches Museum für Kunst der Völker des Ostens) unter der Leitung von A. M. Leskov eine Reihe von meotischen Bestattungen Hügel und ein Erdfriedhof aus dem 6.-4. Jahrhundert. BC. Von besonderem Interesse sind mehrere meotianische Heiligtümer aus dem 4. Jahrhundert v. BC, erbaut auf bereits bestehenden Hügeln aus der Bronzezeit. Im Heiligtum des Ulyap-Karrens Nr. 1 befanden sich unter den zahlreichen Knochen von Tieren und Menschen eine Vielzahl verschiedener Funde (Bronzekessel, antike Amphoren und Bronzegefäße, Werkzeuge, Teile von Pferdekleidung, Waffen, verschiedener Goldschmuck). ). Von größtem Interesse sind zwei große Goldplatten in Form von Hirschfiguren. Der gerade auf einem kräftigen Hals aufgesetzte Kopf ist mit verzweigten Hörnern bekrönt, ein überraschend proportionierter Körper auf langen, schlanken Beinen scheint nach vorne gerichtet zu sein. So sind die Ulyap-Hirsche - ein wunderbares Beispiel für den skythisch-meotischen Tierstil, der eine realistische Interpretation der Figuren dieser edlen Tiere mit bedingt übertragenen Hörnern in Form einer bizarren Kombination stilisierter Greifenköpfe kombiniert.

Riton. Uljap. 5.-4. Jahrhundert BC.

Die bedeutendsten Funde aus dem ersten Ulyap-Heiligtum sind zwei skulpturale Spitzen. Einer von ihnen hat die Form eines Wildschweins, das auf eingezogenen Beinen mit nach vorne gestreckter Schnauze liegt. Die Skulptur besteht aus zwei massiven gestanzten Silberplatten, die mit Hilfe von Silbernieten, die jeweils mit einer Goldkappe verlötet sind, auf einem haselnussbraunen Holzsockel befestigt sind. Auf den Platten befinden sich von Reliefs umrahmte Ausschnitte für Reißzähne, Augen und Ohren. Sie sind mit Goldeinsätzen verschlossen, befestigt auf einem Holzsockel unter Silberplättchen. Die unteren Kanten der Platten, obwohl sie im rechten Winkel zur Ebene mit dem Bild eines Wildschweins gebogen sind und Löcher zur Befestigung an der Basis haben, konvergieren nicht. Diese Tatsache weist darauf hin, dass die Eberskulptur als Knauf diente und auf einem flachen Sockel stand, der unter die Basis der Teller ragte. Anscheinend war diese Basis an einer Stange befestigt.

Knäufe in Form eines Hirschkopfes. Fragment. Uljap. 5. Jahrhundert BC.

Teller mit stilistisch ähnlichen Darstellungen eines Wildschweins sind in der skythischen Kunst (Steppen der Ukraine und der Don-Region) bekannt. Die runde Skulptur eines Wildschweins, die mit verschiedenen Materialien und Techniken (Stanzen, Gravieren, Löten) hergestellt wurde, wurde jedoch erstmals in der skythisch-meotischen Kunst gefunden. Auch Knäufe in Form eines Wildschweins waren bisher nicht bekannt. Der zweite Knauf in Form einer Hirschskulptur wurde nur teilweise restauriert (die Silberplatte des Körpers wird noch restauriert). Es war möglich, den Kopf eines Hirsches zu restaurieren, der auf einem schlanken langen Hals gepflanzt wurde. Mit sparsamen, prägnanten Mitteln (längliche Abdrücke markieren Nasenlöcher und Maul des Tieres, die Augen sind etwas komplizierter) erreicht der Meister eine seltene Ausdrucksstärke. Massive verzweigte Silberhörner runden das Bild ab. Der skulpturale Kopf des Ulyap-Hirsches, der ohne Schematismus, Konventionalität oder Stilisierung geschaffen wurde, kann mit den besten Beispielen der frühen skythisch-meotischen Kunst gleichgesetzt werden.

An einer Kultstätte auf der Spitze des Ulyap-Karrens Nr. 4 wurde ein prächtiger Fundkomplex entdeckt, um den herum sich eine Erdbestattung aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. befand. BC. Hier wurden ein menschlicher Schädel, drei antike Bronzegefäße, eine silberne Phiale, eine goldene Griwna und Plaketten sowie zwei Rhytonen - Gold und Silber - gefunden. Das goldene Rhyton am Wendepunkt ist von einer Platte umgeben, deren gesamtes Feld mit Drahtüberzügen in Form des Buchstabens S mit spiralförmig aufgewickelten Enden verziert ist. An der Basis des Rhytons befindet sich eine Spitze in Form einer Röhre, die mit vier geflochtenen Riemen verziert ist und mit einem skulpturalen Bild eines Pantherkopfes endet. Seine dreieckigen, herzförmigen Ohren helfen, den Produktionsort des Rhytons zu identifizieren. Eine ähnliche Interpretation des Ohrs geht auf die Altertümer des hethitisch-hurrianischen Kreises und Nuristans zurück. Später findet sich diese Ohrform in den frühesten Abbildungen eines Panthers im skythischen Tierstil (Schatz aus Zivie).

Riton. Uljap. 5. Jahrhundert BC.

Bereits ab der Mitte des VI. Jahrhunderts. BC. Ein solches Bild eines Ohrs findet sich nicht in den Denkmälern der skythischen antiken Toreutik, was bedeutet, dass es allen Grund gibt, diesen aus dem Iran oder Kleinasien stammenden Rhyton in Betracht zu ziehen. Der zweite silberne Rhyton auf einem schlanken glasförmigen Bein hat einen geraden hohen Körper mit leicht gebogener Kante. Die Krone des Gefäßes ist innen und außen von einer vergoldeten Überfangplatte umgeben, die außen mit Palmetten und stilisierten geprägten und gravierten Lotosblüten verziert ist. Unter dem Gefäßkorpus befinden sich mehrere übereinandergelegte vergoldete Palmetten und eine teilweise erhaltene Satyrfigur. Das sanft geschwungene Rhyton endet mit dem Protom des geflügelten Pferdes Pegasus, dessen mächtiger Hals von einem Kopf mit vergoldeter Mähne gekrönt wird. Aufgerichtete Ohren, große Augen, einst mit Bernstein eingelegt, leicht geöffnete Lippen, durch die Zähne und eine vergoldete Zunge sichtbar sind, geschwollene Nüstern, hervortretende Adern – so stellte sich der Meister das göttliche Pferd vor. Die reiche Vergoldung des oberen Teils sowie die mächtigen vergoldeten Flügel, Mähne, Stirnband und Leine, die sich hell vom silbernen Hintergrund abheben, verleihen dem Rhyton ein feierliches Aussehen, das einer königlichen Tafel würdig ist.

Von großem Interesse ist der Fries, der den mittleren Teil des Gefäßkörpers umgibt. Auf einer vergoldeten Platte im Hochrelief stellte der Künstler mit außergewöhnlichem Talent sechs gegensätzliche Paare dar und führte die Welt in eine andere Version der Reflexion des antiken griechischen Mythos vom Kampf zwischen Göttern und Riesen (Gigantomachie) in der angewandten Kunst ein. Unter den olympischen Göttern ist Zeus leicht zu erkennen, der seinen Gegner mit „Peruns“ schlägt, Hermes, zweimal dargestellt mit einem Caduceus in der linken Hand, Hephaistos mit einer Schmiedezange und einem darin eingespannten feurigen Schrei. In der Szene, in der der Löwe dem Gott hilft, sollte höchstwahrscheinlich auch Zeus zu sehen sein, denn er, der Liebling der Göttermutter Rhea, wird von dem sie begleitenden König der Tiere unterstützt. Wenn diese Vermutung zutrifft, dann wird deutlich, warum der Künstler den Druck mit dem Abbild des Hermes zweimal verwendet – denn auf den beiden extremen Szenen auf beiden Seiten des Frieses kämpfen dieselben Götter – Zeus und Hermes – Seite an Seite. Schwieriger ist es festzustellen, welche der olympischen Göttinnen auf dem Fries abgebildet ist. Es ist möglich, dass dies die Frau von Zeus Hera ist, die den Riesen mit einem Tempelschlüssel angreift.

Nach der Ikonographie der auf dem Fries abgebildeten Figuren zu urteilen, entstand der Rhyton spätestens Mitte des 5. Jahrhunderts v. BC, in der Ära der höchsten Blüte der antiken Kunst und Kultur. Damals schuf der unbekannte Meister der angewandten Kunst, der der Welt dieses Meisterwerk schenkte. Das Ulyapsky-Rhyton mit dem Protom von Pegasus ist zu Recht eines der einzigartigen Werke der antiken Kunst, die von der russischen Archäologie entdeckt wurden.

Skythischer Knauf in Form eines Ebers. Uljap. 4. Jahrhundert BC.

Skythisches Erbe

Keines der alten Völker verlässt die historische Szene spurlos. Sein kulturelles Erbe geht an seine Nachfolger über. Die greifbarste skythische Schicht wurde im Nart-Epos abgelagert, das bei verschiedenen Völkern des Nordkaukasus existiert. Unter diesen Völkern sind natürlich vor allem die Osseten zu nennen - ein iranischsprachiges Volk, das, wenn nicht mit den Skythen selbst, so doch mit den Stämmen des Skythenkreises verwandt ist. Jetzt ist das Nart-Epos Eigentum der unterschiedlichsten kaukasischen Völker, und in jeder seiner Versionen können Elemente identifiziert werden, die bis in die Zeit der Skythen zurückreichen - ein Volk, das in ferner Vergangenheit auf der Erde lebte, aber eine spürbare Spur hinterließ und unverwechselbares Zeichen in der Geschichte der Weltkultur.

Die Skythen sind eine Gemeinschaft verwandter Stämme der indogermanischen Familie und der nordiranischen Sprachgruppe, die die Hauptbevölkerung der nördlichen Schwarzmeerregion bildeten.

Ihre familiären Bindungen waren eng mit den Massageten, Sarmaten und Sakas verflochten. Es gibt zwei Versionen ihrer Herkunft und Verbreitung.

Laut einem von ihnen wird angenommen, dass die Hauptgruppe der skythischen Stämme aus Sibirien oder Zentralasien stammte und sich später mit der Bevölkerung der Schwarzmeerregion vermischte.

Einer anderen zufolge waren die Skythen Nachkommen der Srubnaya-Kultur der Bronzezeit, und der Vektor ihrer Besiedlung ging von der Wolga-Region nach Westen.

Das Hauptsiedlungsgebiet erstreckt sich zwischen dem Unterlauf der Donau und dem Don im Süden, während die nördlichen Grenzen nicht genau bestimmt werden können. Es ist bekannt, dass dieses militante Volk im 7. Jahrhundert v. Chr. Syrien, Palästina und Medien eroberte und die Vorherrschaft in Kleinasien begründete.

Allerdings zu Beginn des 6. Jahrhunderts v. h., die Skythen wurden von den Medern vertrieben. Es ist auch bekannt, dass es mehrere Stammesabteilungen gab, die von Herodot untersucht wurden: die herrschenden königlichen Skythen, die nomadischen Skythen, die Hellenen - Skythen, im Norden - Alazons und noch weiter nördlich - Skythen - Pflüger.

Es gab ein Bündnis skythischer Stämme, das einige Ähnlichkeiten mit dem Zustand des Sklavensystems hatte, angeführt von seinem erblichen König, dessen Macht durch die Volksversammlung und den Gewerkschaftsrat begrenzt war. Es gab ein ziemlich klares System der Klassenteilung mit der Zuteilung von Bürgerwehren, Militäraristokratie und einer Kaste von Priestern.

Eine noch größere politische Annäherung erreichten die Skythen durch den Krieg mit dem persischen Herrscher Darius I. im Jahr 512 v. e. Die Blütezeit der Skythen fand im 4. Jahrhundert statt. BC als König Atey, nachdem er alle seine Konkurrenten eliminiert hatte, an die Macht kam. Er vollendete die Vereinigung aller Stämme und erweiterte die Grenzen Skythens vom Asowschen Meer bis zum Unterlauf der Donau.

König Atey starb 339 v. e. im Krieg mit dem mazedonischen König Philipp II. (Vater). Im Jahr 331 v. e. Der Gouverneur des Königs fiel in die Westgrenzen der Skythen ein, wurde jedoch in der Nähe von Olbia besiegt und zerstört. Bis zum 3. Jh. BC e. Die Skythen verloren unter dem Ansturm der Sarmaten erheblich ihr Territorium und waren gezwungen, sich auf die Krimhalbinsel und angrenzende Gebiete zu konzentrieren.

Auch die Hauptstadt, die den Namen Skythisches Neapel trug, wurde dorthin verlegt. Auf der Krim fällt die Blütezeit der Skythen auf das 2. Jahrhundert v. e. Während dieser Zeit kontrollierten sie den Handel mit Brot und Sklaven vollständig, trotz der Versuche der erstarkten Olbia und Chersonesos, sich den Skythen zu widersetzen. Der skythische Staat auf der Krim bestand bis Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. e. und wurde von den Goten besiegt und unterworfen.

Archäologen fanden sie, als es fast unwissenschaftlich war, etwas Neues zu erwarten: Die Ausgrabungen des skythischen Grabhügels Tolstaya Grave in der Nähe der ukrainischen Stadt Ordzhonikidze - ein riesiger neun Meter hoher Hügel - neigten sich bereits dem Ende zu, und es war klar, dass der zentrale Bestattung, zu der sich die Forscher keinen Monat "weggemacht" haben, wurde sie in der Antike komplett ausgeraubt.

Die Räuber wurden durch ... Erfahrung im Stich gelassen. Sie wussten, dass Juwelen – Gold- und Silberbecher, Tassen, Halsketten, Perlen, Anhänger, zeremonielle Waffen – normalerweise neben dem Verstorbenen platziert wurden. Aber hier handelten die Leute, die ihren König oder Führer begruben, „nicht nach den Regeln“: Sie legten die wertvollsten Dinge nicht in das Grab des Verstorbenen, sondern beiseite, in den Dromos – den Gang, durch den sie den Körper des Verstorbenen trugen Führer ins Grab.

Das Eisen des Schwertes zerfiel in zweieinhalb Jahrtausenden, aber die goldene Scheide, die mit Reliefbildern von Tieren bedeckt war, und das goldene Brustschild, das auf zwei Handflächen passt, blieben dieselben wie am Tag, als sie niedergelegt wurden der Eingang zum Grab.

Das Pektoral aus dem Tolstoi-Grab gehört zu jenen Fundstücken, die als „Entdeckung des Jahrhunderts“ bezeichnet werden. Schon eine oberflächliche Analyse der Kunstkritik lässt den Schluss zu, dass der unbekannte Meister, der sie bearbeitete, mit seinem Talent mit solchen Giganten der antiken Kunst wie Phidias, Myron, Lysippus gleichgesetzt werden kann. Doch die skulpturalen Miniaturen sind nicht nur aus künstlerischer Sicht perfekt – sie scheinen eine völlig neue Facette in unserer Wahrnehmung der skythischen Gesellschaft zu skizzieren.

Bis jetzt haben wir Bilder von Kriegern, Reitern, Jägern gesehen, wir haben Skythen im Kampf gesehen, Wunden heilend, rituelle Riten durchführend, Löwen tötend. Und hier haben die Mächtigen ihre gewaltigen Köcher abgelegt und ... nähen eine Pelzjacke - sogar ein Faden ist in der Hand eines Skythen sichtbar. Und das ist das zentrale Bild der ganzen Komposition! Zum ersten Mal sahen wir skythische Frauen - eine von ihnen melkt ein Schaf, die andere gießt Milch in eine Amphore.

Und mit diesen idyllischen Visionen eines friedlichen Hirtenlebens kontrastieren Bilder des unteren skulpturalen Gürtels der Brust scharf - ein blutiger Kampf wilder Pferde mit Greifen, mythischen geflügelten Löwen. Die äußerst realistischen Szenen sind von der geschickten Hand des Meisters mit einem rein epischen Motiv verwoben; Gelassenheit - mit einem tödlichen Kampf.

Was ist das – eine Laune eines Künstlers oder ein poetisches Verständnis eines Zeitgenossen der gesamten skythischen Kultur und Geschichte?

... Aus "Jahrhundertentdeckungen" werden meist immer "Jahrhundertgeheimnisse". Das Meisterwerk von Tolstoy Grave ist da keine Ausnahme. Der "goldenen" Chronik der Skythen - Gegenstände, die früher in skythischen Hügeln gefunden wurden - wurde eine weitere Seite hinzugefügt, die gelesen und verstanden werden muss. Genau wie Tausende anderer Seiten. Denn trotz der Tatsache, dass das Studium der Skythen seit fast anderthalb Jahrhunderten andauert und es viele, viele Bände erfordern würde, nur die ihnen gewidmeten wissenschaftlichen Arbeiten aufzulisten, sind der Ursprung, die Geschichte und die Kultur der Skythen bis jetzt, in der Tat sind sie eine Kette kontinuierlicher Mysterien.

ich

Über die Herkunft der Skythen war selbst zur Zeit Herodots im 5. Jahrhundert v. Chr. nichts wirklich bekannt. Der "Vater der Geschichte" mit seiner charakteristischen Gewissenhaftigkeit hielt es für notwendig, gleich drei Versionen zu zitieren, die sich sehr voneinander unterschieden. Der erste von ihnen sagte, dass die Skythen das jüngste aller auf der Erde lebenden Völker seien, der zweite fügte hinzu, dass das Gebiet, das ihnen gehörte, leer war, bevor sie auftauchten, gemäß dem dritten, den Skythen, die an das nördliche Schwarze Meer gekommen waren Region aus Asien, vertrieb gleichzeitig ihre Vorgänger - die Kimmerier.

In der Zeit nach Herodot hat sich die Zahl der Hypothesen über die Herkunft der Skythen um ein Vielfaches erhöht. Aber wenn Sie versuchen, sie zu verallgemeinern, dann können Sie die meisten von ihnen um die folgenden zwei Annahmen gruppieren.

Die Skythen sind das Ergebnis einer Mischung von lokalen Stämmen, die lange in der nördlichen Schwarzmeerregion lebten, mit Stämmen, die von der Wolga kamen, deren Umsiedlung in mehreren Wellen Ende des 2. - Anfang des 1. Jahrtausends v. Chr. erfolgte.

Die Skythen kamen als bereits etabliertes Volk zu Beginn des 1. Jahrtausends aus Asien in die Steppen der nördlichen Schwarzmeerregion.

So erschien ein neuer und ruheloser Held auf der historischen Bühne, unbekannt hinter den Kulissen. Er vertrieb seine Vorgänger - die Kimmerier (ein Volk, dessen Herkunft und Geschichte noch mysteriöser sind) und eilte, nachdem er sich in der nördlichen Schwarzmeerregion kaum etabliert hatte, nach Süden, nach Kleinasien, in die zivilisiertesten Länder dieser Zeit.

Zeitgenossen beschrieben diese Invasion als Naturkatastrophe.

In offiziellen Dokumenten erzählten die assyrischen Könige nur von ihren wirklichen oder imaginären Siegen. Aber zum Glück sind uns ehrlichere Informationen zu Ohren gekommen - Berichte von Spionen, Anfragen von Königen an Orakel. Zunächst gingen die Skythen zusammen mit anderen Völkern gegen Assyrien, den damals größten Staat, vor. Aber Esarhaddon gelang es, sie auf seine Seite zu ziehen, indem er seine Tochter mit dem skythischen König verheiratete. Die Skythen begannen, reiche Geschenke von Assyrien zu erhalten, und die Möglichkeit eines Raubüberfalls nahm für sie nicht ab - im Nahen Osten und neben Assyrien gab es genug reiche Länder und Völker.

Und jetzt erreichen die skythischen Überfälle Palästina und Ägypten. Der Bibelprophet spricht von ihnen als „ein starkes Volk, ein altes Volk, ein Volk, dessen Sprache du nicht kennst und dessen Worte du nicht verstehen wirst. Sein Köcher ist wie ein offener Sarg, sie sind immer tapfere Menschen. Und sie werden deine Ernte und dein Brot essen, sie werden deine Söhne und deine Töchter essen, sie werden deine Schafe und deine Rinder essen, sie werden deine Trauben und deine Feigen essen, auf die du vertraust.“ Und Pharao Psammetikus versucht mit reichen Gaben, die Skythen davon abzuhalten, in ihr Land einzudringen.

Dann finden sich die Skythen plötzlich wieder in den Reihen der antiassyrischen Koalition wieder und beteiligen sich offenbar am entscheidenden Angriff auf die assyrische Hauptstadt Ninive. Wir erfahren, dass sie auch über die Medien herrschten. „Die Skythen ... mit ihren Exzessen und Amokläufen haben ganz Asien ruiniert und verwüstet“, schrieb Herodot. - Zusätzlich zu der Tatsache, dass sie von jedem Volk einen von ihnen auferlegten Tribut erhoben, überfielen und raubten die Skythen alles, was das eine oder andere Volk von sich hatte. Cyaxares und die Indianer luden sie einst zu einem Fest ein, gaben ihnen zu trinken und töteten sie. Die nach dieser Niederlage verbliebenen Skythen gingen zurück in die Schwarzmeersteppe.

All diese verworrenen Botschaften werfen Fragen auf, die leicht zu stellen, aber nicht leicht zu beantworten sind. Raids erfordern eine Art Basis. Die Skythen im Nahen Osten hätten eine Art Unterschlupf haben sollen, einen festen Wohnsitz. Wo war es? Die Antworten sind unterschiedlich. Was waren die Skythen im Nahen Osten: schlecht organisierte Horden oder ein Volk, das dort zeitweilig ein eigenes Königreich gründete? Beide Standpunkte haben ihre Anhänger. Wie lange blieben die Skythen im Nahen Osten? Man kann nur annehmen, dass ihre Feldzüge den größten Teil des 7. Jahrhunderts v. Chr. in Anspruch nahmen. Sind schließlich alle Skythen zurückgekehrt? Und diese Frage wird unterschiedlich beantwortet.

Und noch eine Kuriosität.

Skythische Gegenstände aus Gold, Kupfer und Silber dieser Zeit werden in Bestattungen im Kuban, in der Region Kiew und im Donbass gefunden, aber nicht dort, wo sie anscheinend überhaupt gefunden werden sollten - im Hauptlebensraum der aus Asien zurückgekehrten Skythen in den Steppen des nördlichen Schwarzen Meeres...

Aber Herodot schrieb über die Existenz des Friedhofs der skythischen Könige in der Gegend namens Gerros, der ganzen „Stadt der Toten“, wo unzählige Gold-, Silber- und Kupferschätze der Skythen versteckt sind.

Aber zum Beispiel wurden über zehn Feldsaisonen (von 1961 bis 1970), als die Suche nach frühen skythischen Grabhügeln besonders intensiv durchgeführt wurde, mehr als tausend Bestattungen verschiedener Zeiten durch Ausgrabungen im Süden der Region Cherson untersucht und auf der östlichen Krim - und nur einer von ihnen stammt aus dem 6. Jahrhundert v. Große Ausgrabungen, die in denselben Jahren auf dem Territorium der Regionen Dnepropetrowsk, Zaporozhye, Nikolaev und Odessa durchgeführt wurden, lieferten ebenfalls keine Materialien aus der frühen skythischen Zeit. Und alles in allem wurden während der gesamten Zeit des Studiums skythischer Denkmäler nicht mehr als zwei Dutzend von ihnen gefunden, außerdem sind die meisten dieser Bestattungen arm. Und in der Nähe, auf dem Territorium der Waldsteppe, wurden prächtige Kunstwerke entdeckt - Waffen, Pferdegeschirr, Schmuck.

Es ergibt sich ein seltsames Bild: Die Kultur der Skythen, die damals in den Steppen der Schwarzmeerregion lebten, muss anhand der Denkmäler in benachbarten Gebieten untersucht werden. Was löste es aus? Einige Forscher glauben, dass die Skythen nach der Vertreibung aus Kleinasien sehr geschwächt und verarmt in die Schwarzmeerregion zurückkehrten, und ihre Bestattungen spiegeln dies wider. Aber wie kann man dann die große Anzahl reicher Hügel außerhalb der Steppe Skythen verstehen, in denen eine große Menge an Goldgegenständen gefunden wurde, die natürlich zur skythischen Kultur gehörten? Um das zu verstehen, antworten andere Forscher: Das Territorium der Waldsteppe war Teil von Skythen. Und dort befand sich der mysteriöse Friedhof der skythischen Könige.

Herodot schrieb, dass sich die königliche Nekropole in dem Land befand, in das der Dnjepr schiffbar war. Die Koordinaten sind, wie wir sehen können, ziemlich vage. Obwohl Herodot dieses Gebiet mehrmals in seinem Werk erwähnt, konnte seine Lage bisher nicht zuverlässig bestimmt werden. Einige Forscher verbinden die königliche Nekropole der Skythen mit dem Gerros-Fluss, über den Herodot schreibt, und identifizieren den modernen Molochnaya-Fluss damit, andere Wissenschaftler, die sich auf denselben Herodot beziehen, glauben, dass die Gerras in der Region der Dnjepr-Stromschnellen lagen, und andere, die sich wiederum auf Herodot stützen und berichten, dass sich die Gerras am entlegensten Rand der Länder befinden, die dem skythischen König unterworfen sind, neigen dazu, die Gerras in den Waldsteppenregionen am linken Ufer der Dnjepr-Region zu suchen. Jeder dieser Standpunkte, der vor etwa hundert Jahren zum ersten Mal geäußert wurde, hat noch immer seine Anhänger und Gegner.

Oder erklärt sich vielleicht alles damit, dass der königliche Friedhof erst im 4. Jahrhundert v. Chr. Entstanden ist? Immerhin wurden damals die berühmtesten Grabhügel in der Steppe errichtet - sowohl Tschertomlyk als auch Solokha und die kürzlich ausgegrabenen Gräber von Gaimanov und Tolstaya. Aber immerhin lebte Herodot, der über Gerros schrieb, ein Jahrhundert, bevor diese Erdpyramiden errichtet wurden, daher existierte die königliche Nekropole schon damals.

Wahrscheinlich wäre uns das meiste dieser Verwirrung erspart geblieben, wenn er das, was Herodot über Skythen schrieb, immer mit eigenen Augen gesehen hätte. Aber die Sache ist die, dass der Historiker seine Beschreibung von Skythen zusammengestellt hat, nachdem er die antike griechische Stadt Olbia besucht hatte, die an der Mündung der Bug-Mündung liegt. Der „Vater der Geschichte“ bediente sich offenbar meist weniger persönlicher Beobachtungen als vielmehr der Erzählungen der Olbiopoliten, denn je näher irgendein skythischer Stamm bei Olvin lebt, desto genauer bestimmt Herodot seinen Wohnort, je weiter entfernt er sich von Olbia in seinem Erzählung, die seine Botschaften sind weniger genau und widersprüchlicher. Wer bewohnt laut Herodot Skythen? Nördlich von Olbia, an beiden Ufern des Bugs, bis zum Dnjepr, leben Calypiden und Alazonen - Herodot hat ihre Lebensräume so klar definiert, dass es wenig Anlass zu Streit und Zweifel gibt. Skythische Bauern leben im Unterlauf des Dnjepr, aber Informationen über ihre nördlichen und östlichen Grenzen sind bereits ungewiss. Und dann verschwindet alle Klarheit vollständig. Infolgedessen sind die Grenzen der Länder, die von skythischen Pflügern, skythischen Nomaden und königlichen Skythen bewohnt werden, die alle anderen Skythen als ihre Sklaven betrachteten, immer noch unbekannt.

Forscher versuchen seit anderthalb Jahrhunderten, das Territorium des einen oder anderen skythischen Stammes zu bestimmen, aber bisher hat keiner der zahlreichen Versuche allgemeine Anerkennung gefunden. Vielen könnte die Archäologie helfen ... Wenn da nicht ein Umstand wäre. Die Kultur der nördlichen Schwarzmeerregion und der Ukraine in skythischer Zeit wird durch verschiedene, wenn auch nahe beieinander liegende Varianten repräsentiert. Welche von ihnen zu den Skythen gehörten und welche nicht - jeder Wissenschaftler entscheidet auf seine Weise. Infolgedessen wurden fast so viele Karten von Skythen erstellt, wie Forscher an diesem Problem beteiligt waren ...

Und Gerros, der mysteriöse, schwer fassbare Gerros, der den Reichtum der ersten skythischen Könige verbirgt, wurde noch nicht gefunden.

Oder ... Es wurde über ein Jahrhundert lang gegraben und nur darüber gemutmaßt?

II

Kurz nach der Rückkehr der Skythen aus Asien Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. fielen die Horden des Perserkönigs Darius, des Königs der damals mächtigsten Macht, von Ägypten bis Indien, in Skythen ein. Nach einigen Berichten - wenn auch wahrscheinlich übertrieben - zählte die Armee von Darius 700.000 Menschen. Der Krieg mit den Skythen entpuppte sich für die Perser als „seltsamer Krieg“. Die Skythen wählten die Taktik der Partisanenaktionen. Sie vermieden eine entscheidende Schlacht, lockten die Perser tief in ihr Territorium und störten sie ständig mit Angriffen. Am Ende, so die Legende von Herodot, schickte Darius, ohne eine einzige große Schlacht zu verlieren - denn es gab einfach keine -, aber nachdem er es geschafft hatte, eine beträchtliche Anzahl von Soldaten in kleinen Gefechten zu verlieren, einen Brief an den Anführer von die Skythen: „... exzentrisch, warum rennst du immer wieder weg ... wenn du glaubst, meiner Macht widerstehen zu können, dann hör auf, hör auf mit deinem Umherirren und kämpfe gegen mich; wenn du dich als schwächer erkennst, dann halte auch in deiner flucht an und verhandle mit deinem herrn mit erde und wasser.

Der skythische König Idanfirs antwortete, dass die Perser, wenn sie gegen die Skythen kämpfen wollten, die Gräber ihrer Vorfahren finden und zerstören müssten, da die Skythen weder Städte noch Ernten hätten – nichts, was die Perser erobern könnten. Bis dahin werden die Skythen ihren Krieg wie bisher fortsetzen, „und dafür, dass Sie sich mein Herr genannt haben“, beendete Idanfirs den Brief, „werden Sie mich bezahlen.“

Der Legende nach endete der Krieg so. Einmal schickten die Skythen Botschafter mit sehr seltsamen Geschenken zu Darius - einem Vogel, einer Maus, einem Frosch und fünf Pfeilen. Darius selbst interpretierte diese Botschaft als Bekenntnis zur "bedingungslosen Kapitulation": Die Skythen gaben ihm ihr ganzes Land - schließlich lebt die Maus im Boden und ernährt sich vom gleichen Getreide wie der Mensch; der Frosch lebt im Wasser; Der Vogel mit der Geschwindigkeit seines Fluges symbolisiert das Pferd - das wertvollste Eigentum des skythischen Kriegers, und die gesendeten Pfeile zeigen an, dass die Skythen ihre Waffen zu Füßen des Siegers niederlegen.

Der persische Priester Gorbius interpretierte diese Botschaft jedoch ganz anders: „Wenn ihr Perser“, wiederholt Herodot diese Interpretation, „fliegt nicht wie Vögel zum Himmel davon, oder versteckt euch nicht wie Mäuse in der Erde, oder, Springt nicht wie die Frösche in den See, ihr werdet nicht zurückgehen und unter den Schlägen dieser Pfeile fallen.

Spätere Ereignisse - die Skythen wollten den Krieg keineswegs beenden - überzeugten Darius von der richtigen Interpretation von Gorbius. Und die Perser verließen Skythen hastig ohne Trophäen und Sieg.

Welche Macht erlaubte den Skythen, die Perser zu besiegen?

Aus der obigen kurzen Beschreibung (zu der es übrigens sehr schwierig ist, etwas hinzuzufügen, außer der Erwähnung einiger Episoden) ist ersichtlich, dass die Informationen über den Krieg der Skythen und Perser in den Werken erhalten sind der antiken griechischen Autoren, basiert auf legendären Daten aus dem Skythen-Epos. Und diese Informationen deuten darauf hin, dass die skythische Armee der persischen zahlenmäßig unterlegen war, aber in ihrer Militanz deutlich übertroffen wurde, dass jeder skythische Bogenschütze ein Reiter war und je mehr er Feinde tötete, desto mehr Ehre wurde ihm eingekreist. Aus den Schädeln der getöteten Feinde fertigte der Skythen Trinkbecher an, hängte das Zaumzeug des Pferdes mit abgenommenen Skalps auf, bedeckte das Pferd mit der Haut der Feinde und fertigte daraus Köcher. Die Hauptsache ist, dass die Skythen für ihre Heimat gekämpft haben. Und im Kampf zu schwanken galt als unerhörte Schande, und einen Freund zu verraten war eine unauslöschliche Schande.

Hier ist eine der Legenden, die, wie wir später sehen werden, zu Recht als historische und soziale Beweise angesehen werden können.

Dies geschah am vierten Tag, nachdem Dandamis und Amizok Zwillingsbrüder geworden waren: Nach altem skythischen Brauch mischten sie ihr Blut in einer Schüssel und probierten, nachdem sie zuvor ein Schwert, Pfeile, eine Axt und einen Speer getaucht hatten, gleichzeitig ein Getränk mit einem Schwur, zusammen zu leben und, wenn nötig, füreinander zu sterben. Zehntausend feindliche Reiter und weitere dreißigtausend Infanteristen griffen plötzlich das skythische Lager an, das sich am Ufer des Tanais, des heutigen Don, befand. Im Osten, schweren Steppenstaub aufwirbelnd, erstreckten sich Karren mit geplünderter Beute und Gefangenen. Amizok war unter den Gefangenen. Die Nachricht, dass Amizok gefangen genommen worden war, erreichte Dundamis. Ohne zu zögern eilte er nach Tanais und schwamm hinüber zum linken Ufer des von Feinden besetzten Flusses. Mit erhobenen Pfeilen stürmten die Krieger auf den rücksichtslosen Skythen zu, aber Dandamis schrie: „Lösegeld!“

Die Krieger brachten Dandamis zu ihrem Anführer. Dundamis sagte, er habe keine Besitztümer; das einzige, was er hat, ist das Leben, und er gibt es gerne im Austausch gegen einen Freund.

Nach langem Überlegen beschloss der Häuptling, Dundamis zu testen. Er ist bereit, in seine Position einzutreten, außerdem stimmt er nur einem Teil dessen zu, was Dundamis übrig bleibt. "Welcher?" fragte der überglückliche Skythe. "Ich brauche deine Augen."

Und Dundamis hat den Test ohne zu zögern bestanden. Er bat nur um eines: ihn so schnell wie möglich seines Augenlichts zu berauben, um seinen Bruder zu befreien. Er kehrte mit leeren Augenhöhlen, aber freudig lächelnd zurück und hielt sich an der Schulter des Befreiten fest. Der Anführer dachte darüber nach. Leute wie Dundamis können bei einem Überraschungsangriff besiegt werden, aber was wird das Ergebnis eines echten Kampfes sein? Und er beschloss, das Schicksal nicht herauszufordern. Bei Einbruch der Dunkelheit gab er den Befehl zum Rückzug, zündete die Karren an und ließ den größten Teil des Viehs zurück.

Doch Amizok blieb nicht lange gesichtet. Um das Schicksal eines Freundes zu teilen, blendete er sich. Beide verbrachten den Rest ihres Lebens ruhig, umgeben von der Ehre und Aufmerksamkeit ihrer Stammesgenossen. Schon zu ihren Lebzeiten wurden sie zu einer Legende, und diese Legende, die in den endlosen skythischen Steppen von Mund zu Mund weitergegeben wurde, erreichte schließlich die alten Griechen. Viele Jahrhunderte später verewigte sie der Schriftsteller Lucian in einer seiner Kurzgeschichten.

Die alten Griechen schrieben im Allgemeinen gerne über skythische Freundschaft, während sie eine Art Minderwertigkeitskomplex erlebten. Es unterschied sich zu auffallend von dem, was sie in ihrer Heimat zu sehen gewohnt waren. Bei den Skythen wurde ein Mensch als Bruder und Freund bezeichnet, nicht weil er ein Freund bei Festen, ein Peer oder ein Nachbar war, sondern weil man sich bei schweren Prüfungen mehr auf ihn verlassen konnte als auf sich selbst. Freundschaft wurde geschätzt, Freunde waren eifersüchtig. Den Quellen nach zu urteilen, könnte die Städtepartnerschaft zwischen maximal drei Skythen bestehen, denn derjenige, der viele Freunde hatte, erschien den Skythen wie eine Hure, weil die zwischen vielen geteilte Freundschaft nicht mehr stark sein kann. All dies sah in den Beziehungen zwischen den Menschen in den griechischen Stadtstaaten nicht nach eigennütziger Berechnung aus, die Gefühle und Vernunft zersetzte. Zwar kannten auch die Griechen Beispiele treuer und feuriger Freundschaft. Nicht umsonst wurden in ihren Theatern die Stücke des großen Euripides aufgeführt, der die Freundschaft von Agamemnons Sohn Orestes mit Pylades besang. Nicht umsonst lasen sie die Ilias und bewunderten die Freundschaft des Achill mit Patroklos. Aber solche Beispiele schienen den Griechen die Legenden vergangener Tage zu sein. Tatsächlich war es so. Bei den Skythen war Städtepartnerschaft nicht nur ein Akt rein persönlicher Beziehungen, sondern eine wichtige Institution des gesamten gesellschaftlichen Lebens.

Freundschaft, Liebe, familiäre Zuneigung. Es scheint manchmal, dass sie zusammen mit einer Person geboren wurden, immer unverändert existiert haben und die Unterschiede, falls vorhanden, individueller Natur sind. Ethnographie und Soziologie zeigen, dass dies nicht der Fall ist.

Seit seinem Erscheinen auf der Erde hat der Mensch immer in der Gesellschaft gelebt, sei es eine kleine Gruppe von Pithekanthropen, in der Ordnungen herrschten, die teilweise noch an Affen erinnern, oder eine hochentwickelte Zivilisation mit ihren komplexen und widersprüchlichen Institutionen. Und jede Gesellschaft hat dem freien Willen und der Wahl einer Person immer Grenzen gesetzt und setzt sie, obwohl sie sie nie vollständig abschafft.

Es wird sehr oft übersehen, dass der Mensch in der primitiven Gesellschaft am wenigsten frei war. Sein ganzes Leben von der Geburt bis zum Tode war von vornherein durch seine Zugehörigkeit zu der geschlossenen kleinen Welt der Gemeinschaft bestimmt, in der er und seine Verwandten lebten. Außerhalb davon konnte er nicht existieren, er war dem Tode geweiht. Sein ganzes Leben war einer seit Jahrtausenden etablierten und durch Tradition geweihten Routine unterworfen. Alle Mitglieder seiner Familie, seines Clans, seiner Gemeinschaft waren seine eigenen. Sie alle waren verpflichtet, sich gegenseitig bedingungslos zu helfen und zu unterstützen. Persönliche Vorlieben und Abneigungen spielten hier keine Rolle. Jenseits der Grenzen der Gemeinschaft begann die Außenwelt, oft feindselig und immer fremd. In Melanesien gab es Fälle, in denen jemand in seinem Leben nie das Meer gesehen hat, obwohl er das ganze Leben in einem Dorf lebte, das etwa zwanzig Minuten von ihm entfernt war. Für individuelle Freundschaften war in der primitiven Gesellschaft fast kein Platz.

In der Ära des Niedergangs der primitiven Gesellschaft zerbrachen die alten Bande zwischen den Menschen, die auf Blutsverwandtschaft, auf gemeinsamer Arbeit, auf dem Leben in einem Dorf, das die ganze Welt war, beruhten und gehörten der Vergangenheit an. Verwandte und Stammesangehörige lebten nun zerstreut, sie waren einander nicht mehr gleich wie früher und konnten sich längst nicht mehr immer und nicht in allem aufeinander verlassen.

Und der Mann selbst hat sich jetzt verändert, und das Leben ist viel komplizierter geworden. Die Menschen sind jetzt mobiler geworden, haben ihren Wohnort gewechselt, sich an Raubzügen, Feldzügen und Migrationen in der Ferne beteiligt. Sie gingen verschiedene Beziehungen mit einem viel größeren Kreis von Menschen ein als zuvor.

Ein Mann suchte nach neuen Stützpunkten im Werden des Glücks.“ „In einer egoistischeren Welt suchte er nach neuen Verteidigungslinien, die seine Interessen schützen konnten. Und zum ersten Mal entdeckte er die Freundschaft für sich als freien und freiwilligen Zusammenschluss von Menschen, die weder durch Blutsverwandtschaft noch durch nachbarschaftliche Bindungen, durch nichts, was nicht von ihnen selbst abhängen würde, sondern nur durch gegenseitigen Respekt und Sympathie verbunden sind. Und auch Vertrauen zueinander. Und dann stellte er sie über alle anderen menschlichen Zuneigungen, sogar über familiäre Bindungen.

Eine Gesellschaft in einem Zustand der Unordnung, die alte Werte und Ideale verliert und noch keine Zeit hat, sich neue anzueignen, als ob sie Freundschaft als eine ihrer wichtigsten Grundlagen und besondere magische Riten, die ihren Abschluss begleiteten, wie die durchgeführten, anerkannte von Amizok und Dandamis, sollten es noch solider und unzertrennlicher machen.

Die Flitterwochen der partnerschaftlichen Freundschaft dauerten nicht lange. Der aufstrebende Staat duldete weder die Initiative noch den Eigenwillen seiner Untergebenen. Sie übernahm die Wahrung ihrer Interessen und zugleich die Regulierung ihres Verhaltens – Beziehungen zwischen Menschen, die auf Gleichberechtigung beruhten, wurden zunehmend durch andere ersetzt, die auf Beherrschung und Unterordnung beruhten.

Wenn man also alte Quellen analysiert, kann man zu dem Schluss kommen, dass der Brauch der Partnerschaft während des Feldzugs von Darius ein soziales Phänomen unter den Skythen war. (Sein späteres Schicksal und der Zeitpunkt seines Verschwindens sind weniger klar.) Deutet dies - natürlich indirekt - darauf hin, dass die Skythen während des Feldzugs von Darius noch keinen Staat hatten?

Und wieder ein Mysterium.

Zu Beginn des 4. Jahrhunderts v. Chr. erreicht Skythen seinen höchsten Höhepunkt. Zu dieser Zeit intensivierten sich besonders die Kontakte der Skythen mit der hellenischen Welt.

Der Handel mit den Griechen bereicherte den skythischen Adel. Aus den griechischen Städten der nördlichen Schwarzmeerregion wurden Stoffe, Geschirr, Schmuck, Luxusgüter und Wein tief in die Steppen geschickt, wovon die Skythen besonders angetan waren. (Nicht ohne Grund bedeutete das Wort „Skythen“ damals im Griechischen „reinen Wein einschenken“ - gemäßigte Griechen tranken mit Wasser verdünnten Wein. Wie derselbe Herodot berichtet, der spartanische König Kleomenes, der „zum Dienst“ gezwungen wurde zu oft mit den skythischen Botschaftern zu kommunizieren, süchtig nach unverdünntem Wein, weshalb er am Ende, wie die Spartaner glaubten, verrückt wurde.) Und im Gegenzug erhielten die Griechen Vieh, Sklaven, und vor allem schätzten sie Brot . Tatsache ist, dass die Skythen nicht nur Nomaden waren. Einige skythische Stämme säten Brot speziell für den Verkauf. Sogar Athen lebte damals auf Kosten des bosporanischen Brotes, das zu einem erheblichen Teil aus Skythen stammte. Dann, im 4. oder Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr., erschien in Skythen die erste Stadt mit mächtigen Befestigungen, einer Akropolis, in der die skythische Aristokratie in Steingebäuden lebte, mit einem großen Viertel metallurgischer Handwerker, deren Produkte im gesamten Schwarzen verstreut waren Meer.

Einige Forscher betrachten die Gründung dieser Stadt als eine Art Meilenstein in der Zeit, der den Countdown der Geschichte des skythischen Staates begann.

Andere sind überzeugt, dass die Gründung der ersten skythischen Stadt keinesfalls von der Entstehung dieses Staates abhängig gemacht werden sollte.

Und wenn wir alle Hypothesen über das Datum der Staatsgründung unter den Skythen analysieren, dann beträgt die zeitliche Lücke ... fünf Jahrhunderte - vom 7. bis zum 2. Jahrhundert vor Christus.

Aber es gibt eine Person in der skythischen Geschichte, über die es besonders heftige Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Frage nach dem Zeitpunkt der Entstehung des skythischen Staates gibt.

„Atheus, der mit Philip, dem Sohn von Amynta, kämpfte, scheint alle lokalen Barbaren beherrscht zu haben“, schrieb Strabo.

Unter den zahlreichen skythischen Funden befinden sich mehrere Silbermünzen, die in einer der griechischen Städte der Schwarzmeerregion geprägt wurden, mit einem für die griechische Numismatik ungewöhnlichen Bild. Der skythische Reiter zügelte sein Pferd im vollen Galopp, ließ sein Zaumzeug fallen, hob seinen schweren Bogen und zielte auf den für uns unsichtbaren Feind. Der Reiter ist wie ein einfacher Krieger gekleidet - er trägt keine luxuriöse Kleidung, selbst für gewöhnliche Kämpfer gibt es keine obligatorischen schweren Schutzwaffen: Helm, Rüstung, Gamaschen, Schild. Die Inschrift auf den Münzen ist gut lesbar - "Atey". Die Natur des Bildes stimmt vollständig mit dem überein, was antike Autoren über Athea geschrieben haben. Er war ein strenger und unnachgiebiger Krieger, der sein ganzes Leben mit Feldzügen verbracht hatte. Wie Zeitgenossen betonen, unterschied sich Atey äußerlich in keiner Weise von einem einfachen Skythen, und dies zu einer Zeit, als nach den Funden in den Hügeln sogar enge Mitarbeiter der Skythenführer in mit Goldplaketten besetzten Kleidern gingen und Gold aßen und Silbergeschirr. Als die Botschafter von Philipp von Mazedonien, dem Vater von Alexander dem Großen, in Atey ankamen, traf er sie, während er sein Kriegspferd putzte. Atey führte, in modernen Begriffen, eine aktive Politik auf dem Balkan, so aktiv, dass Philipp von Mazedonien gezwungen war, sich ihm zu widersetzen. Und der letzte Schliff des Bildes des skythischen Königs: Als dem neunzigjährigen Atey am Vorabend der entscheidenden Schlacht mit den Griechen angeboten wurde, das Spiel des berühmten griechischen Flötisten zu hören, der gefangen genommen wurde, antwortete er darauf er zog das Wiehern von Kriegspferden jeder Musik vor. Am nächsten Morgen führte der neunzigjährige Atey selbst seine Kavallerie in die Schlacht. In dieser Schlacht wurde Atey getötet und die skythische Armee besiegt.

Und doch, obwohl Atey selbst und die erste große Niederlage der Skythen in der Geschichte eine „breite Presse“ von Zeitgenossen erhielt, gab es eine eindeutige Antwort auf die Frage: Wer ist König Atey - der erste der skythischen Könige, der Skythen vereinigte? die Donau bis zum Asowschen Meer unter seiner Herrschaft oder nur der Anführer eines der Stämme, verdunkelt durch seine Ungewöhnlichkeit und seinen Mut in den Augen seiner Zeitgenossen aller anderen Anführer der Skythen - es ist unmöglich geben.

Münzen? Aber schließlich können sie am Ende nicht so sehr von der Staatsmacht Ateys zeugen, sondern von seinem politischen Anspruch.

Strabos Aussage? ... Wenn ein sorgfältiger Geograph nicht das Wort "scheint" verwendet hätte ...

Philip bewies zuerst, dass die Skythen besiegt werden können. Versuche, sie zu erobern, scheiterten jedoch vollständig. Als 331 v. Chr. einer der Gouverneure von Alexander - Zopyrion mit dreißigtausend Soldaten, "um nicht untätig bleiben zu wollen", einen Feldzug in Skythen unternahm, wurde er zusammen mit seiner gesamten Armee zerstört.

Und doch war das IV. Jahrhundert - die Blütezeit Skythens - sozusagen ein Vorspiel zum Niedergang der skythischen Macht. Diese Periode dauerte zwar ein halbes Jahrtausend.

Von Osten rückten die Sarmaten auf die Skythen vor - nach und nach bewegten sie sich zum rechten Ufer des Don und drängten die Skythen. Und im 2. Jahrhundert v. Chr. gingen sie in eine entscheidende Offensive.

Das Territorium von Skythen wurde erheblich reduziert und gleichzeitig in zwei Teile geteilt. Von der eigentlichen Skythen, die jetzt nur noch die Steppenkrim und den unteren Dnjepr umfasste, trennte sich die transdanubische Skythen, über die fast überhaupt nichts bekannt ist.

Die Hauptstadt wurde auf die Krim verlegt, an die Stelle des heutigen Simferopol. Die Griechen nannten es Neapel – „Neue Stadt“. Das Leben des skythischen Adels erfuhr eine stärkere Hellenisierung als zuvor. In Neapel wurden sogar Widmungen an die skythischen Götter auf Griechisch geschrieben. Gleichzeitig verstärkten die skythischen Könige, denen die meisten ihrer früheren Einnahmequellen entzogen waren, ihren Druck auf die griechischen Städte und versuchten, den gesamten Getreidehandel in ihren Händen zu konzentrieren. Sie erwarben sogar eine eigene Flotte, rezente Nomaden, und kämpften ziemlich erfolgreich gegen die Piraterie. Chersonese wehrte die vorrückenden Skythen mühsam ab. Sogar das starke Bosporus-Königreich war in Alarmbereitschaft. Was geendet hätte, ist unbekannt. Vielleicht ein neuer Aufstieg von Skythen und der Fall der griechischen Städte der nördlichen Schwarzmeerregion? Aber letztere zogen es vor, sich von der Unabhängigkeit zu trennen, die sie in der Vergangenheit so sehr schätzten, ohne auf ein solches Ergebnis zu warten, und sich dem König von Pontus, Mithridates VII. Eupator, einem gewaltigen Rivalen Roms selbst, zu unterwerfen. Im Gegenzug sandte Mithridates seine Truppen, um ihnen zu helfen.

In mehreren Schlachten wurden die Skythen besiegt. Ihre leicht bewaffnete Kavallerie konnte im Nahkampf gegen eine Phalanx schwer bewaffneter Infanteristen nicht bestehen, und es stellte sich als unmöglich heraus, den Feind nach hinten zu locken, da der Rücken fast verschwunden war. Sogar Neapel, die Hauptstadt der Skythen, wurde für kurze Zeit von Feinden erobert.

Zwar konnten sich die Skythen wieder erholen. Wieder versuchten sie, Chersones zu unterwerfen, wieder kämpften sie mit dem Bosporus, wieder begann Olbia, ihnen Tribut zu zollen, und als Zeichen ihrer Abhängigkeit gab sie Münzen der skythischen Könige Farzoy und Inismey aus. Skythische Botschafter besuchten den römischen Kaiser Augustus.

Aber dies war nur eine Linie, die die Geschichte dem einst unbesiegbaren Volk gab. Die Skythen vermischen sich immer mehr mit den sie umgebenden Völkern, ihre Kultur verliert allmählich ihre ursprünglichen Züge. Und irgendwo im 3. Jahrhundert n. Chr., es ist immer noch unmöglich, das genaue Datum festzustellen, hört das Leben im skythischen Neapel auf. Die Skythen verschwinden aus der Arena der Geschichte, wo sie fast ein Jahrtausend lang eine der Hauptfiguren waren.

Verschwinden?

III

Dieser goldene Hirsch schmückte vor mehr als zweieinhalbtausend Jahren den Schild des skythischen Anführers. Es wurde im letzten Jahrhundert in einem der skythischen Grabhügel gefunden. Seitdem wurden viele bemerkenswerte Funde gemacht, aber auch heute noch bleibt dieser Hirsch ein klassisches Beispiel für frühe, eigentlich skythische Kunst, die in der wissenschaftlichen Literatur häufiger als skythischer Tierstil bezeichnet wird. Die Beine an den Körper gebeugt, der Kopf nach vorne gestreckt, mit langen, verzweigten Hörnern, die über den Rücken geworfen sind. Wie definiert man diese Pose? Liegen, Springen, im "fliegenden Galopp" - Wissenschaftler nannten es anders, aber keine einzige Definition entspricht genau den Körperhaltungen von Hirschen in der Wildnis. Dies ist eine bedingte Position. Aber ist es tot, gefroren? Nein, natürlich. Es ist eher ein "fliegendes" Reh - es ist alles Bewegung!

Eine solche Kombination von vitaler Ausdruckskraft mit einer bedingten Interpretation der charakteristischen Merkmale und Posen eines Tieres ist das wichtigste Merkmal des skythischen Tierstils. Das Bild ist immer kompakt, unterstrichen durch eine klare, außergewöhnlich ausdrucksstarke Kontur. Skythische Kunst ist dekorativ und angewandt, ihre Werke schmücken rein nützliche Dinge. Aber nicht alle, sondern vor allem Waffen, Pferdeausrüstung und Kleidung. Und die Tiere wurden stark ausgewählt, bekannt für ihr schnelles Laufen, ihren hohen Sprung, ihren kräftigen Schlag und ihr scharfes Auge. Hirsche und Elche, Bergziegen und Wildschweine, Leoparden und Steppenadler - das sind die Hauptbilder des skythischen Tierstils. Der Wunsch, mit der Plastizität des Tierkörpers zu fesseln, ist dem skythischen Künstler fremd. Er konzentriert sich auf die Kraft des Tieres, seine Unbezwingbarkeit. Es gibt keine naturalistische Konkretheit, Verfeinerung, bildhafte Unterhaltung - alles ist der Einheit des Ganzen untergeordnet, dem Ausdruck der Hauptidee des Bildes. Schön ist vor allem stark. So ist die ästhetische Einschätzung der umgebenden Realität dieser Zeit - endlose Kriege, Heldentaten.

Die skythische Kunst konnte diese spirituellen, menschlichen Werte nicht in den Bildern der Menschen selbst ausdrücken. Zu wenig Praxis der primitiven Kunst im Bereich der anthropomorphen Bilder. Der Tierstil stammt aus der Steinzeit, hat eine lange Geschichte. Es scheint, dass alles einfach ist, aber hier beginnt das interessanteste Geheimnis der skythischen Kultur - das Geheimnis des Ursprungs der skythischen Kunst. Das Erscheinen dieser Kunst ist so plötzlich wie das Erscheinen der Skythen selbst.

Der skythische Tierstil und verwandte Künste der Nomaden Kasachstans, Zentralasiens und Westsibiriens tauchen am Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. Irgendwie unerwartet fast in der gesamten eurasischen Steppe auf. Darüber hinaus in solchen fertigen Formen, die anscheinend einen langen Weg der vorherigen Entwicklung durchlaufen mussten. Die direkten Vorgänger der skythischen Kunst wurden jedoch noch nicht gefunden. In der späten Bronzezeit sind im Verbreitungsgebiet buchstäblich mehrere Tierbilder bekannt, und selbst dann sind sie stilistisch sehr weit entfernt.

Da die Wurzeln nicht im Hauptgebiet gefunden wurden, glauben einige Forscher, dass sie in benachbarten Gebieten gesucht werden sollten. Der Blick richtet sich zunächst nach Süden, auf die Kunst antiker Hochkulturen, auf die Gebiete, die die Skythen bei ihren Feldzügen in Kleinasien besuchten. Und dieser Appell ist nicht spekulativ. Im frühen skythischen Tierstil werden zweifellos einige visuelle Techniken und Motive der alten orientalischen Kunst verwendet. So zum Beispiel ein Greif, ein Löwe und möglicherweise ein Leopard. 1947 wurde in der Nähe der Stadt Sakkyz im Nordwesten des Iran eine reiche skythische Bestattung aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. Gefunden, in der Forscher Kunstgegenstände fanden, die im assyro-urartianischen Stil und in rein skythischem Stil hergestellt und mit einzelnen skythischen Elementen vermischt waren. Es scheint ein klares Bild der kreativen Assimilation und Verarbeitung des alten mesopotamischen künstlerischen Erbes durch die Neuankömmlinge zu sein.

Aber all dies kann nur als Einfluss entwickelter Kulturen erklärt werden. Und nur! Im Wesentlichen: Inhaltlich, in der künstlerischen Methode der Bildfindung, in den charakteristischen Techniken der Stilisierung von Tierbildern – das sind zwei grundverschiedene Welten der Kunst. Der gemischte Charakter der Dinge aus Sakkyz erklärt sich aus der Tatsache, dass hier lokale Handwerker für den skythischen König arbeiteten, der versuchte, den Geschmack des Kunden zu befriedigen, die ältesten uns unbekannten Beispiele skythischer Kunst kopierte, natürlich ohne seine eigenen zu vergessen Traditionen.

Aber wo sollte man dann nach den ältesten Beispielen der eigentlichen skythischen Kunst suchen?

Anhänger der lokalen Wurzeln des skythischen Tierstils antworten: Sie waren, sind aber nicht erhalten geblieben. Sie wurden nicht erhalten, da sie aus instabilen Materialien - Holz, Leder, Filz - bestanden. Aus diesen Materialien wurde in der altaiischen Kunst eine große Anzahl hervorragender Tierbilder hergestellt, die der skythischen sehr nahe kommen.

Und was noch erstaunlicher ist. Die mysteriöse skythische Kunst manifestiert sich viele Jahrhunderte nach dem Tod des skythischen Königreichs plötzlich als reflektiertes Licht in der Kunst des alten Russlands und seiner Nachbarn.

Der bekannte russische Archäologe V. A. Gorodtsov machte zu Beginn des Jahrhunderts darauf aufmerksam, dass skythische Elemente in alten russischen Stickereien deutlich sichtbar sind - die Figuren einiger Tiere, die Göttin mit Kriegern, die sie anbeten, das Bild der Sonne. Die Fresken des skythischen Neapels weisen einige gemeinsame Stilelemente mit altrussischer und ukrainischer angewandter Kunst auf. Und Russland war keine Ausnahme. Im Epos der mittelalterlichen Nomaden Eurasiens schlüpfen manchmal Merkmale durch, die es mit den skythischen Heldentraditionen in Verbindung bringen. Ähnliche Beispiele für die Bewahrung oder unerwartete "Wiederbelebung" der Motive der skythischen Kunst lassen sich über das weite Gebiet vom Kaukasus bis nach Skandinavien, von Europa bis Südostasien verfolgen.

Was ist hier los? Eine Erklärung drängt sich auf. Die Nachbarn der Skythen haben viel von ihnen geliehen und es wiederum geschafft, einiges von dem, was sie geliehen haben, an ihre Nachkommen oder Nachbarn weiterzugeben. Die Schöpfer der skythischen Kunst sind lange in Vergessenheit geraten, aber wahre Kunst ist unsterblich. Von Generation zu Generation wechselnd, von Volk zu Volk, mit neuen Schulen, Stilen und Strömungen verschmelzend, vermittelt es ihnen dennoch etwas von seinem „Geheimnis und zwar in fremder Hülle, aber Jahrhunderte und Jahrtausende überdauernd.

Aber eine andere Erklärung ist möglich, die die erste keineswegs ausschließt. Ja, das skythische Königreich ging unter dem Ansturm der Feinde zugrunde. Die skythische Sprache war vergessen, die Gräber der skythischen Könige waren für immer keine Kultstätte mehr, das im Laufe der Jahrhunderte gewachsene Land bedeckte sowohl die erste namenlose Hauptstadt der Skythen als auch die letzte - Neapel mit seinen Palästen und Mausoleen. Aber die Geschichte lehrt, dass keine Nation spurlos verschwindet. Die Skythen selbst, keine beeindruckenden Steppenherren, sondern solche, wie auf dem Pektoral des Tolstaya-Grabes und anderer Kunstdenkmäler, gewöhnliche Viehzüchter und Bauern - nicht alle starben in Schlachten und Feuersbränden!

Viele überlebten natürlich die harten Zeiten der Kriege und Invasionen, vermischten sich mit anderen Stämmen und Völkern, verloren ihre Sprache und vergaßen schließlich, dass ihre Vorfahren Skythen hießen. Aber sie konnten einige ihrer Fähigkeiten und kulturellen Traditionen an ihre Nachkommen weitergeben.

Nicht umsonst nannte man in Byzanz und Westeuropa noch viele Jahrhunderte nach dem Tod des letzten skythisch sprechenden Menschen Skythen die Länder, in denen einst die längst Verschollenen lebten, und der russische Chronist nannte sein Land stolz „Großes Skuf“.

Das Material wurde von den Kandidaten der Geschichtswissenschaften A. Leskov, A. Khazanov, E. Chernenko, dem Forscher A. Shkurko und V. Levin, unserem Spezialisten, vorbereitet. korr. Wissenschaftliche Ausgabe von A. Khazanov

Wer die Skythen sind, ist eine Frage, die zu den am wenigsten dokumentierten Seiten der alten Geschichte gehört. Der Name „Skythen“ ist eher ein bekannter Name und umfasst eine große Anzahl von Stämmen, die sowohl Nomaden als auch einen sesshaften Lebensstil in Gebieten zumindest von den Karpaten und der Donau bis zum Altai und den Grenzen Chinas und der Mongolei führten, das heißt in den größten Teil Süd-Eurasiens.

Ein "Stammbaum" der Sprachen (Gray und Atkinson, 2003). Daten - in Jahren von unserer Zeit.

Moderne historische Quellen weisen darauf hin, dass die Slawen östliche und südliche Nachbarn hatten - die iranischen Stämme der Skythen und Sarmaten (übrigens ist „Iraner“ hier ein sprachlicher Begriff und hat nichts mit dem Iran zu tun). Nun, seit den Nachbarn - was ist dann der Ursprung der Slawen von ihnen? Als die Skythen in der historischen Arena waren, existierten die Slawen laut vielen Historikern und Linguisten noch nicht - es gab eine historische Lücke zwischen ihnen. Für den gemeinsamen Ursprung der Skythen und Slawen haben Historiker keine Gründe, welche Art von Slawen waren vor dreitausend Jahren, oder? Und im Allgemeinen haben weder Herodot noch Strabo darüber geschrieben, was bedeutet, dass es keine Frage gibt.

Archäologen sind es nicht gewohnt, ihre Kulturen aus dem Blickwinkel zu sehen, wer und welche Kulturen sie gegründet haben. Sie sind nicht daran gewöhnt, dass die Beziehung zwischen den Kulturen nicht so sehr auf der Grundlage der Gemeinsamkeit oder Kontinuität materieller Merkmale betrachtet wird, sondern auf der Grundlage der Kontinuität der Clans, deren Migration zur Entstehung dieser Kulturen führte. Die Eigenschaften ändern sich, aber die Gattung bleibt gleich. Zum Beispiel wurde die „78-U/min-Vinyl“-Kultur durch „Kassettenrekorder-Kultur“, dann „CD-Kultur“ und dann „DVD-Kultur“ ersetzt, aber die Gattung blieb dieselbe. Mit anderen Worten, die DNA-Genealogie interessiert sich für den Aspekt der Kontinuität menschliche Träger archäologische Kultur, weil sich die materiellen Zeichen ändern, aber die Gattung bleibt, manchmal wandert sie an neue Orte. Und die Betrachtung archäologischer Daten aus diesem neuen Blickwinkel ermöglicht es uns, die historische Verbindung zwischen Menschen und den von ihnen geschaffenen Objekten besser zu verstehen. Eine ähnliche Situation hat sich sowohl in der Geschichte als auch in der Linguistik entwickelt. Für einen Sprachwissenschaftler sind die Slawen die Träger einer Gruppe slawischer Sprachen, die auf die Mitte des 1. Jahrtausends n. Chr. zurückgeht. Für einen Historiker, der sich mit den Slawen befasst - die gleichen Zeiten. Für einen Spezialisten für DNA-Genealogie sind dies die Vorfahren der Slawen, einschließlich der entfernten Vorfahren der Slawen, Träger der Haplogruppe R1a, die in denselben Gebieten wie die modernen Slawen lebten ...

So die historische Fixierung der Skythen als „Anfang“ von Mitte bis Ende des 2. Jahrtausends v. ist höchst willkürlich und willkürlich. Zufällig oder nicht, trennt eine Linie unter der Zeit der Skythen die Wanderungen der Arier nach Süden (Hindostan, Iran, Mesopotamien) von ihren Wanderungen entlang der eurasischen Steppen. Erinnern Sie sich an die Lehrbuchfrage: "Und wer wurde im Laden gelassen?", Die Antwort lautet: "Die Skythen sind geblieben."
In der Geschichte der Völker gibt es überhaupt nichts plötzliches und durch Zeitrahmen klar definiertes. Nationen erscheinen nicht aus dem Nichts und verschwinden nicht ins Nichts. So war es auch bei den Skythen. Sie gingen in ihrer Existenz reibungslos von den Ariern der russischen Ebene über, erhielten einen willkürlichen und verallgemeinerten Namen "Skythen", existierten in dieser ziemlich unbestimmten Qualität zweieinhalbtausend Jahre lang - eine riesige Periode, selbst nach historischen Maßstäben (die gleiche Periode trennt sich uns seit der Gründung des antiken Roms). Während des 1. Jahrtausends v. Chr. Und in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung zogen die Skythen, hauptsächlich Träger der Haplogruppe R1a, teilweise nach Europa bis zum Atlantik, der Rest siedelte sich über das Gebiet von Kasachstan, den südlichen Ural, Zentralasien, bis in den Altai, und jetzt leben sie weiterhin ihre Nachkommen - Kirgisen, Kasachen, Baschkiren, Usbeken, Tadschiken, Chakassen, Tuwaner, Tubalaren, Kumandins, Tschelkaner, Altai-Kizhi und andere. Westskythen leben heute noch als moderne West- und Ostslawen in der Bevölkerung Mittel- und Osteuropas, die zur Haplogruppe R1a gehören. Gleiches gilt für die "Vorgänger" der Skythen, die Kimmerier, und für die Sarmaten, die nach überlieferten historischen Informationen die Skythen um die Zeitenwende verdrängt haben und nach einigen Jahrhunderten angeblich selbst verschwunden sind. Tatsächlich sind sowohl die Cimmerier als auch die Sarmaten (vermutlich Träger der im Grunde gleichen Haplogruppe R1a) auch nirgendwo verschwunden, sie wurden als Volk assimiliert, sondern blieben in den Nachkommen der Bevölkerung Ost- und Mitteleuropas vom Schwarzen Meer bis die Ostsee, vom Altai bis zum Ural und bis zum Atlantik. Unter den Slawen gibt es definitiv viele Nachkommen der Skythen und Sarmaten - sowohl Russen als auch Ukrainer, Weißrussen und Polen.
Betrachten Sie die Schlüsselperioden in der Geschichte der Arier mit ihrem Übergang zu den "verbleibenden" Skythen und in welchen Gebieten und zu welchen Zeiten dies geschah.

Die beiden Hauptzweige Z283 (eurasisch) und Z93 (südöstlich) entstanden vor 5700-5500 Jahren in Europa. Der Z280-Zweig, der heute die Ostslawen dominiert, wurde vor etwa 4900 Jahren während des Übergangs in die russische Tiefebene gebildet. Der arische Zweig, L342.2, entstand zur gleichen Zeit vor 4900 Jahren. Schließlich wurde der Tochterzweig der arischen Unterklasse L657 vor ungefähr 4050 Jahren gebildet, bereits während der arischen Migrationen aus der russischen Tiefebene. Wir werden diese Daten später in der Diskussion über die Migration der Skythen benötigen.
Der Name "arischer Zweig" für die Unterklasse L342.2 bedeutet keineswegs, dass die Arier nur zu diesem Zweig gehörten. Dieser Name ist ein Versuch, die traditionelle historische Betrachtung der Arier als Steppenvölker im Süden der Russischen Tiefebene mit DNA-Genealogiedaten in Einklang zu bringen. Tatsächlich ist es der L342.2-Zweig, der jetzt unter Trägern der R1a-Haplogruppe in Indien und im Nahen Osten sowie unter vielen Kirgisen, Baschkiren und Einwohnern Zentralasiens entdeckt wird. Aber dieses (erfundene) System der traditionellen Zuordnung der Arier zu den Steppen wird durch die Tatsache gebrochen, dass es Träger der Unterklasse L342.2 unter Polen, Deutschen, Russen, Ukrainern, Tataren gibt. Darüber hinaus finden sich im russischen Norden häufig arische Toponyme und Hydronyme, was unmöglich ist, wenn man die Arier nur mit den südlichen Steppen und Waldsteppen verbindet. Es ist klar, dass die Arier mit ihrer eigenen (arischen) Sprache über die gesamte russische Tiefebene bis in die nördlichen Regionen verteilt waren.

Vor ungefähr 4500 Jahren begannen die Arier, sich von der russischen Tiefebene in verschiedene Richtungen zu entfernen - nach Süden (durch den Kaukasus nach Mesopotamien, in den Nahen Osten und weiter zur Arabischen Halbinsel bis zum Indischen Ozean, vor ungefähr 4000-3600 Jahren). ; in der arabischen Welt erreicht der Anteil der R1a-Haplogruppe jetzt bis zu 9% der Bevölkerung nach Regionen; an derselben Stelle, auf dem Territorium des modernen Syriens, wurden alte mitannianische Arier registriert), nach Südosten (in die Berge). von Zentralasien vor etwa 4000 Jahren, und dann, nach etwa 500 Jahren, in die iranische Hochebene, wie avestanische Arier), vor etwa 4000 Jahren in den südlichen Ural (und weiter südlich, nach Hindustan, vor etwa 3500 Jahren, als Indo- Arier). Diese verstorbenen Arier haben zur Frage der Skythen keine besondere Beziehung mehr, außer einer verwandten - sie haben andere historische Schicksale.
Natürlich verließen nicht alle Arier die russische Ebene und die verbleibenden Träger der Haplogruppe R1a im Süden Russlands und der Ukraine, im Kaukasus, in den kaspischen Steppen, in Zentralasien sowie auf dem Balkan (Vorfahren der Serben , zum Beispiel) - alle entpuppten sich nach der altgriechischen Definition der Skythen als Skythen . Aber die skythischen Arier gingen noch weiter nach Osten, weiter als bis zum Ural, wo sie vor etwa 4000 Jahren ankamen (die alte Siedlung Arkaim, der moderne Name, existierte vor 3800 bis 3600 Jahren) und die Arier bereits vor 3800 bis 3400 Jahren befanden sich weit im Osten, im Chakassisch-Minusinsk-Becken. Nach der traditionellen historischen Einordnung sind dies bereits die frühen Skythen. Und so stellt sich heraus - die späten Arier werden die frühen Skythen. Das ist die Konventionalität der Unterscheidung zwischen Ariern und Skythen. Tatsächlich eine Gattung, eine Population.

Jüngste Ausgrabungen der Grabstätten dieser skythischen Arier im Chakass-Minusinsk-Becken, die vor 3800-3400 Jahren datiert wurden (Keyser et al., 2009), zeigten, dass die skythischen Arier zu diesem Zeitpunkt bereits 4000 Kilometer über den Ural hinaus vorgedrungen waren (siehe Karte unten). ). Wenn sie mit der für die Alten üblichen Migrationsrate von 1 km pro Jahr gingen, würde ein solcher Übergang 4.000 Jahre dauern. Die Skythen legten diese Strecke in mehreren hundert Jahren zurück. Offensichtlich waren sie nicht mehr zu Fuß. Sie hatten Pferde, sie hatten Fahrzeuge mit Rädern.
Während dieser Ausgrabungen wurde festgestellt, dass von zehn identifizierten Haplotypen neun Haplogruppen R1a waren. Eine ist lokal, Haplogruppe C (xC3), was Haplogruppe C bedeutet, aber nicht Unterklasse C3. Das ist nicht sehr interessant - sowohl die Zuordnung ist unscharf als auch der Haplotyp eindeutig lokal, er spiegelt keine Migrationen wider. Die Bedeutung dieser Studie kann nicht überschätzt werden - der erste Beweis für postarische, dh skythische Migrationen - und hauptsächlich für die Haplogruppe R1a. Der erste direkte Beweis für den arischen Ursprung der Skythen und praktisch im Altai, weit entfernt von der Schwarzmeerregion.

Werfen wir einen Blick auf die fossilen Haplotypen der Skythen der Haplogruppe R1a (vor 3800-3400 Jahren).

13 25 16 11 11 14 10 14 11 32 15 14 20 12 16 11 23 (Skythen, Andronovo-Kultur)

13 24/25 16 11 11 14 10 13/14 11 31 15 14 20 12/13 16 11 23 (Tagar, R1a)

Nun, woher wissen Sie, dass dies der arische Haplotyp ist? Denn nur wenn die Arier die gezeigten Haplotypen haben, können die Skythen des Minusinsk-Beckens direkt mit den Ariern in Verbindung gebracht werden. Jetzt werden wir die Arien zeigen und mit ihnen verbinden. Betrachten Sie die Haplotypen der R1a-Gruppe in Dynamik - in Raum und Zeit: vom alten Europa (fossile Haplotypen in Deutschland vor 4600 Jahren, Haak et al., 2008) bis zu modernen Haplotypen der ethnischen Russen (Ostslawen) Haplogruppe R1a-Z280 , mit einem gemeinsamen Vorfahren vor 4800 Jahren (ein Zweig der russischen Ebene), über die fossilen Haplotypen der Arier-Skythen des Minusinsk-Beckens, die vor 3800-3400 Jahren datiert wurden, bis hin zu modernen Haplotypen der Indianer der höchsten Kaste, der Haplogruppe R1a-L342.2-L657 (östlicher arischer Zweig) und zu den Haplotypen moderner Araber, Nachkommen der alten Arier, mit einem gemeinsamen Vorfahren vor 4000 Jahren, Haplogruppen R1a-L342.2 (arischer Zweig).
Fossile Haplotypen in Deutschland (Dorf Eulau) von vor 4600 Jahren, von denen es etwa ein Dutzend gab, entpuppten sich alle als Haplogruppen R1a (Haak et al, 2008). „Ungefähr ein Dutzend“ – weil nicht alle Haplotypen vollständig bestimmt wurden, einige mit Lücken. Da sich herausstellte, dass es sich um eine Familie handelte, erwiesen sich die Haplogruppen aller als ähnlich. Dies sind (Marker X wurde nicht bestimmt; doppelte Zahlen in fossilen Haplotypen - in diesem Fall diejenigen, bei denen sie nicht genau bestimmt werden konnten, Optionen sind möglich):
13/14 25 16 11 11 14 10 12/13 X 30 14/15 14 19 13 15/16 11 23 (Deutschland, R1a, 4600 Jahre alt)
Es stellte sich heraus, dass sie dem Haplotyp des gemeinsamen Vorfahren der R1a-Haplogruppe unter ethnischen Russen, dh den Ostslawen, sehr ähnlich sind, zu denen moderne Haplotypen konvergieren:
13 25 16 11 11 14 10 13 11 30 15 14 20 12 16 11 23 (ethnische Russen R1a)
Nur zwei Allele (wie diese Zahlen genannt werden) in fossilen Haplotypen unterscheiden sich von ethnischen russischen Haplotypen und sie sind fett hervorgehoben. Mit anderen Worten, diese protodeutschen Haplotypen unterscheiden sich geringfügig von den protoostslawischen, was im Allgemeinen nicht überraschend ist. Außerdem gehörte dieser fossile Haplotyp zu einer bestimmten Familie, in der Mutationen bei Haplotypen immer möglich sind. Aber es ist klar, dass diese Haplotypen - das Fossil in Deutschland und das Ostslawische - zu ziemlich nahen Verwandten gehören. Zwei Mutationen zwischen den Haplotypen bedeuten, dass der gemeinsame Vorfahre der „urslawischen“ und „urdeutschen“ Haplotypen etwa 575 Jahre vor ihnen lebte, also vor etwa 5000 Jahren. Dies wird ganz einfach bestimmt – die Mutationsratenkonstante für die gegebenen Haplotypen beträgt 0,044 Mutationen pro Haplotyp pro bedingter Generation von 25 Jahren. Daraus ergibt sich, dass ihr gemeinsamer Vorfahr 2/2/0,044 = 23 Generationen lebte, also 23x25 = 575 Jahre vor ihnen. Dies platziert ihren gemeinsamen Vorfahren vor (4600 + 4800 + 575)/2 = 5000 Jahren, was (innerhalb des Berechnungsfehlers) mit dem „Alter“ des gemeinsamen Vorfahren der Gattung R1a in der russischen Tiefebene übereinstimmt, das unabhängig bestimmt wurde.
Wir betrachten oben den Haplotyp aus Deutschland und die Haplotypen der Ostslawen zum Vergleich mit den Haplotypen der Skythen aus dem Minusinsk-Becken.
13 25 16 11 11 14 10 14 11 32 15 14 20 12 16 11 23 (Skythen, R1a)
Der Unterschied zwischen dem Haplotyp der Skythen und dem Haplotyp des gemeinsamen Vorfahren der Slawen besteht nur in einem Paar von 14-32 für fossile Haplotypen (angegeben) und 13-30 für die Vorfahren der russischen Slawen. Tatsächlich gibt es zwei Mutationen zwischen ihnen, da dies gemäß den Regeln, deren detaillierte Gründe ich hier nicht erläutern werde, die Paare 14-18 und 13-17 sind. Die Zahlen 32 und 30 sind die Summen der ersten beiden, da es üblich ist, Daten in diesen Markern darzustellen. Mit anderen Worten, die Ostslawen und die Skythen des Minusinsk-Beckens sind nicht nur eine Gattung, R1a, sondern auch eine direkte und ziemlich enge Beziehung auf der Ebene der Haplotypen. Das heißt, wie oben erläutert, bedeuten zwei Mutationen (575 Jahre Unterschied zwischen gemeinsamen Vorfahren), dass der gemeinsame Vorfahre der Slawen und Skythen nur wenige hundert Jahre vor den fraglichen Ereignissen lebte. In diesen mehreren hundert Jahren schlüpften diese beiden Mutationen durch den Haplotyp eines gemeinsamen Vorfahren. Berechnungen zeigen, dass der gemeinsame Vorfahre der Slawen in der russischen Ebene (vor 4800 Jahren) und der fossilen Skythen (vor 3800-3400 Jahren) lebten (4800 + 3800 + 575) / 2 = 4600-4400 Jahre, also nur zur Zeit des Beginns der arischen Wanderungen aus der russischen Tiefebene.

Weiter entwickelt sich die Situation noch interessanter. Dieses Allelpaar 14-32 findet sich bei den direkten Nachkommen der Arier in Indien. Hier ist zum Beispiel der Haplotyp (auf den ersten 12 Markern) des indischen Brahmanen der Haplogruppe, natürlich R1a. „Natürlich“ – denn die Haplogruppe R1a erreicht 72% in den indischen Oberen Kasten (Sharma et al, 2009).
13 25 16 11 11 14 12 12 10 14 11 32 (Indien, Brahmanen)
Allele, die in den fossilen Haplotypen der Skythen nicht bestimmt wurden, sind hier hervorgehoben. Tatsache ist, dass die skythischen fossilen Haplotypen durch eine vereinfachte forensische Methode bestimmt wurden, bei der nur 17 Marker bestimmt werden. Die vereinfachte Standardmethode des Unternehmens, bei der der Haplotyp des indischen Brahmanen bestimmt wurde - 12 Marker, jedoch mit der Hinzufügung von zwei isolierten Allelen. Der angestammte Haplotyp der Slawen der Haplogruppe R1a wurde durch das vollständige Verfahren unter Verwendung von 111 Markern bestimmt:
13 25 16 11 11 14 12 12 10 13 11 30 – 15 9 10 11 11 24 14 20 32 12 15 15 16 – 11 12 19 23 16 16 18 19 35 38 14 11 – 11 8 17 17 8 12 10 8 11 10 12 22 22 15 10 12 12 13 8 14 23 21 12 12 11 13 11 11 12 13 – 32 15 9 15 12 26 27 19 12 12 12 12 10 9 12 11 10 11 11 30 12 13 24 13 9 10 19 15 20 11 23 15 12 15 24 12 23 19 10 15 17 9 11 11
Wie Sie sehen können, unterscheidet sich der indische Brahmane auf den ersten 12 Markierungen nur durch ein Paar 13-30 → 14-32 wirklich von den Ostslawen
Es stellte sich heraus, dass dieses Paar, 14-32, für viele Haplotypen der Unterklasse R1a-L342.2-L657 charakteristisch ist, dh eine spätere Unterklasse in der Mutationsdynamik des südöstlichen Zweigs der Haplogruppe R1a. Dieses Paar ist typisch für die Arier Indiens, Irans, des Nahen Ostens (VAE, Bahrain, Saudi-Arabien), dh wohin die Arier gelangten; die geschätzten Daten der gemeinsamen Vorfahren sind die gleichen 3500-4000 Jahre. Unten sind Beispiele für moderne Haplotypen ihrer direkten Nachkommen:
13 25 15 11 11 14 12 12 10 14 11 32 - Indien
13 25 15 10 11 14 12 13 10 14 11 32 - Iran
13 25 16 11 11 13 12 12 11 14 11 32 - Vereinigte Arabische Emirate
13 25 15 10 11 14 12 12 10 14 11 32 - Araber (kein Land angegeben)
13 25 15 11 11 14 12 12 10 14 11 32 - Bahrain
13 24 15 10 11 14 12 12 10 14 11 32 - Saudi-Arabien
13 25 16 11 11 14 X X 10 14 11 32 - Fossiler Haplotyp der Skythen, 3800-3400 Jahre alt
Und unter den Kirgisen ist dieser Haplotyp der Vorfahre für die gesamte kirgisische Bevölkerung der Haplogruppe R1a-L342.2:
13 25 16 11 11 14 12 12 10 14 11 32 – 15 9 11 11 11 23 14 21 31 12 15 15 16
mit einem gemeinsamen Vorfahren, der vor 2100 ± 250 Jahren lebte. "Klassische" Zeiten der Skythen, das Ende der letzten Ära. Es stellt sich heraus, dass die Kirgisen der Haplogruppe R1a (von denen sie viele haben) direkte Nachkommen der alten Skythen sind.
Wir kommen also zu dem Schluss, dass in Bezug auf den Ursprung von Clans und Stämmen, Haplogruppen und Unterklassen in der DNA-Genealogie die Konzepte von Ariern, Skythen und Ostslawen in einer Reihe von Kontexten miteinander verbunden und austauschbar sind. Wir ordnen sie einfach verschiedenen Zeiträumen und manchmal auch verschiedenen Territorien zu. Das ist genau wir wir zuschreiben, um die Betrachtung zu vereinfachen, sondern auf der Grundlage etablierter Traditionen der Geschichtswissenschaft. Es ist klar, dass die Kirgisen keine Slawen sind, genauso wie sie keine Slawen und Araber sind. Aber sie sind alle Nachkommen gemeinsamer arischer Vorfahren. Dies sind die Zweige desselben Baums. Wir werden am Ende des Artikels auf dieses Problem zurückkommen. Daher die Antwort auf die Frage: Sind die Slawen die Nachkommen der Skythen? - wird so sein. In einigen Fällen - ja, sie sind direkte Nachkommen; In vielen Fällen sind Slawen und Skythen Nachkommen derselben gemeinsamen Vorfahren, Arier, Träger der Haplogruppe R1a.
Aber ist aus archäologischen Daten bekannt, dass es unter den Skythen Mongoloiden gab? Bekannt. Wenn jedoch für diese Mongoloiden Haplogruppen bestimmt würden, dann hätten sie mit guter Wahrscheinlichkeit auch die Haplogruppe R1a. Wie kann das sein? Und hier ist eine neue Informationsrunde über die Altai-Arier-Skythen. Wir wenden uns der archäologischen Kultur von Pazyryk und den modernen Bewohnern des Altai mit der Haplogruppe R1a zu.
Gründe für die Mongoloidität der Ostskythen. Die Pazyryk-Kultur ist eine archäologische Kultur der Eisenzeit (III-V Jahrhundert v. Chr., obwohl einige das Datum auf das 6. Jahrhundert v. Chr. Weglassen), die dem "östlichen skythischen Kreis" zugeschrieben wird. Die Region umfasst das Altai-Gebirge und die angrenzenden Gebiete Altai, Kasachstan und die Mongolei. Die Hauptbeschäftigung ist die nomadische Viehzucht. Es wird vermutet, dass die Pazyryk-Kultur ein Derivat der Afanasiev-Kultur ist.
Kürzlich wurden Haplotypen und Haplogruppen (männlich und weiblich) moderner Bewohner dieser Region untersucht (Dulik et al., 2012) und mitochondriale Haplogruppen (tatsächlich weiblich, da Männer sie von ihren Müttern erhalten, aber nicht weitergeben). , es gibt keine Mitochondrien in Spermatozoen) fossiler Knochenreste der Pazyryk-Kultur (Gonzalez-Ruiz et al., 2012). Es stellte sich heraus, dass die meisten männlichen Haplogruppen in der Region zur R1a-Haplogruppe gehören, wobei die größte Anzahl von ihnen bei den Altai-Kizhi-Leuten ist. R1a enthielt auch Tubalars, Chelkans, Kumandins. Die Haplogruppe Q war zahlenmäßig an zweiter Stelle, dann C, dann N, der Rest waren kleinere, einzelne Haplogruppen, einschließlich R1b, die in der Regel zufällig waren und jederzeit dorthin gelangen konnten.

Die Träger der Haplogruppe R1a im Altai hatten jedoch ein charakteristisches Merkmal. Wenn sie in der russischen Tiefebene und in Mitteleuropa überwiegend die mitochondriale Haplogruppe (mtDNA) H haben, wie ihre Frauen und Freundinnen, die sogenannte „europäische“ oder „westliche“ mtDNA, dann hat R1a im Altai hauptsächlich östliche, „ Ost Eurasische, asiatische mtDNA - A, C, D und G, ihre Träger der Haplogruppe R1a haben bis zur Hälfte und zwei Drittel, der Rest ist gering, einzeln. Sie haben fast keine kaukasische mtDNA.
Träger der mtDNA A, C, D und G sind normalerweise mongoloide Frauen und ihre Söhne und Töchter, wiederum mongoloid. Dies ist der Hinweis, warum die Altai-Träger der Haplogruppe R1a, die Nachkommen der arischen Skythen, in der Regel selbst mongoloid sind. Anthropologie wird weitgehend von Frauen bestimmt. Darüber hinaus änderten offenbar unter den Altai R1a dieselben mongolischen Frauen die Sprache der gesamten Bevölkerung in Türkisch.

Ausgrabungen der Pazyryk-Kultur haben drei mtDNA aus der Bronzezeit und sechzehn mtDNA aus der Eisenzeit freigelegt. Leider wurde Y-chromosomale DNA nicht untersucht, aber wir wissen bereits, dass sie höchstwahrscheinlich zur R1a-Haplogruppe führen würden. Aber die erhaltenen Informationen waren wichtig. Von allen 19 fossilen mtDNA-Haplogruppen erwiesen sich 11 als asiatisch (A, C, D und G) und 8 als westlich, genauer gesagt als westeurasisch (HV, J, U, T, K). Alle drei Haplogruppen der Bronzezeit erwiesen sich als asiatisch. Die Haplogruppen der Eisenzeit produzierten eine Mischung aus europäischen und asiatischen Haplogruppen. Auf jeden Fall zeigt dies, dass die Skythen sowohl Kaukasier als auch Mongolen waren, und die skythischen Arier, die in der Bronzezeit in die Altai-Region kamen, das heißt, die frühesten, nahmen lokale mongolische Frauen als Frauen und ihre Nachkommen, wobei sie die R1a behielten Haplogruppe, waren bereits mongoloid. Dies erklärt wiederum die mongolische Natur einiger (oder vieler) Skythen, die die Steppen Eurasiens durchstreiften. Aber viele Skythen wanderten offensichtlich mit ihren europäischen Frauen und Freundinnen in den Osten aus, was ihren Nachkommen „westliche“ mtDNA gab, auch im Altai in der Antike. So stellte sich die Vielfalt der Anthropologie der skythischen Nomaden heraus, von Kaukasus bis Mongoloid, in Gegenwart der Haupthaplogruppe R1a.
Der Rest der bekannten Informationen über die Skythen sowie die Mythen und Legenden der Skythen und über die Skythen werden in einer Vielzahl von Quellen präsentiert, von der Antike bis zur Moderne, daher werden wir uns nicht mit ihnen befassen. Wir wissen bereits, dass in Bezug auf die Herkunft von Clans und Stämmen, Haplogruppen und Unterklassen in der DNA-Genealogie die Konzepte von Ariern, Skythen und Ostslawen miteinander verbunden und austauschbar sind, wir ordnen sie einfach verschiedenen Zeiträumen zu. Und noch einmal das wir wir zuschreiben, um die Betrachtung zu vereinfachen oder auf der Grundlage etablierter Traditionen der Geschichtswissenschaft. Nehmen wir an, wenn man die amerikanischen Indianer betrachtet, gibt es keine solche Schichtung, sie sind vor mindestens 16.000 Jahren "amerikanische Ureinwohner", zumindest jetzt. Und die alten Skandinavier nicht, sie sind damals Skandinavier und heute Skandinavier. Und die alten Deutschen nicht, sie sind Deutsche in der Antike und die Deutschen (Deutschen) jetzt. Und unter der Bevölkerung der russischen Tiefebene, den Vorfahren der heutigen Slawen, wurde die Geschichte durch verschiedene Namen zerrissen, und es gibt anhaltende Streitigkeiten über sie. Aus irgendeinem Grund werden die Kriterien von der Linguistik vorgegeben, obwohl bekannt ist, dass sich die sprachlichen Kriterien beim Zurückgehen in die Antike verschieben, zusammenbrechen, da sich die Sprachen schrittweise in Richtung der Antike verändern und dann im Allgemeinen wie Sand verschwinden, nur einzelne Fragmente rekonstruiert werden , und selbst dann ganz willkürlich. Nun, wie kann man die Kriterien der Linguistik anwenden, wenn das Alter von Clans und Stämmen mehr als 4.000 Jahre zurückliegt, ganz zu schweigen von 6.000 Jahren oder mehr? So wurden aus den Ariern irgendwelche gesichtslosen „Indo-Europäer“, deren Sprachen heute über die ganze Welt verbreitet sind und mit den alten Ariern in den meisten Fällen nichts mehr zu tun haben.
Tatsächlich waren die alten Arier in der Russischen Tiefebene Slawen, nach dem Pantheon der (heidnischen) Götter zu urteilen, das von Osteuropa durch die Russische Tiefebene bis nach Hindustan widerhallt, sowie nach Legenden und Mythen. Ihre Toponyme und Hydronyme waren einfach per Definition altslawisch. Und es ist nicht nötig, ihre Klänge mit modernen slawischen zu vergleichen, die Sprache hat sich seitdem geändert und sollte nicht die Grundlage für die Klassifizierung alter Stämme und Völker sein. Aber die charakteristischen „Signaturen“ in ihrer DNA haben sich nicht verändert und wurden im Laufe von vielen Jahrtausenden und Zehntausenden von Jahren ohne grundlegende Veränderungen vererbt, nur natürlich verzweigt und das Gesamtbild einer einfachen Rekonstruktion zugänglich gemacht. Sprachen sind hier ein sekundäres Merkmal, nicht das Hauptmerkmal, sie sind veränderbar und unterliegen grundsätzlich willkürlichen Interpretationen und Interpretationen von Linguisten. Die sich übrigens in den allermeisten Fällen nicht einigen können.
Und wenn wir die Sprachen in diesem Zusammenhang fairerweise als sekundäre Faktoren betrachten, dann ergibt sich ein recht klares Bild: Die Arier, Skythen und Ostslawen sind in ihrer natürlichen chronologischen Dynamik dieselben Menschen. Die meisten von ihnen gehörten und gehören derselben Gattung an - R1a.

Gleiches gilt für die Träger der Haplogruppe I (I1 und I2), sie gehörten nicht zu den Ariern oder Skythen. Fast alle wurden im 3. Jahrtausend v. Chr. in Mitteleuropa zerstört. (vor 4800 bis 4000 Jahren), während der Besiedlung des europäischen Kontinents durch erbins. Die Überreste von Trägern der Haplogruppe I flohen auf die britischen Inseln und in die Karpaten und begannen erst vor 3600 Jahren (I1) und vor 2300 Jahren (I2) wiederzubeleben. Für die arischen Migrationen war es bereits zu spät, daher kamen die Träger der Haplogruppe I nicht nach Indien oder Iran, ebenso wie sie nicht in den Nahen Osten kamen (es gibt einige, aber relativ neue). Sie blieben in Europa, hauptsächlich im atlantischen Teil (I1 und I2), in Skandinavien (I1) und auf dem Balkan (I2). Daher gehörten sie nicht zu den Skythen, zumal der Beginn der Wiederbelebung der I2-Haplogruppe in den Karpaten bereits das Ende der vergangenen Ära ist, der Zeit des Niedergangs der Skythen in der Form, in der sie vertreten sind akademische Geschichte.
Im Prinzip könnte die Haplogruppe Q in der Zusammensetzung der Skythen vertreten sein, da die sibirischen und mongolischen Völker sie haben (obwohl letztere nur 6% Haplogruppe Q haben). Der einzige Grund dafür, abgesehen von dem Argument „allgemein“, ist das Vorhandensein einer relativ geringen Menge der Haplogruppe Q im modernen Europa, und selbst dann auf einem niedrigen Niveau: 2% in Ungarn, 2% in Rumänien, 1 % in Frankreich. Obwohl dies möglicherweise alle Nachkommen der ugrischen Völker sind, die bereits in unserer Zeit nach Ungarn kamen und sich über ganz Europa ausbreiteten. Aus dem ziemlich großen Zustrom von Skythen nach Europa kann geschlossen werden, dass die Haplogruppe Q unter ihnen sehr wenig vertreten war. Im Allgemeinen stellt sich heraus, dass die Skythen hauptsächlich Arier waren, Träger der Haplogruppe R1a. Und die Tatsache, dass sie sich in der Anthropologie unterscheiden, von Kaukasus bis Mongoloid, haben wir bereits anhand von DNA-Genealogiedaten erklärt.

Anatoly A. Klyosov,

Doktor der chemischen Wissenschaften, Professor

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