Die Arbeit wurde von der Jury für das Forschungsinteresse an der russischen Geschichte ausgezeichnet
Der Prinz wurde nicht nur von Revolutionären, Feinden Russlands, sondern auch von verschiedenen Vertretern der High Society verspottet. Auch im Ausland wurde er gnadenlos verleumdet. Aber nichtsdestotrotz, erinnerte er sich an die Worte des Erretters: „In der Welt wirst du traurig sein“ (Joh 16,33), und er trug die Pflicht eines orthodoxen Christen hoch und antwortete nicht mit Bösem für alles, was sie taten. Die Kirche hat ihm sehr geholfen, er war ein Gläubiger.
Ich beschloss, über Sergei Aleksandrovich Romanov zu schreiben. Sein Name nimmt einen ziemlich wichtigen Platz in der Geschichte ein. Ich begann mich für das ganze erstaunliche Schicksal der Familie zu interessieren: warum er getötet wurde, um die Details und Fakten herauszufinden, sowie die verschiedenen Gründe für die Heirat mit Prinzessin Elizabeth). Im Allgemeinen ist es sehr interessant, die Persönlichkeit von Sergej Alexandrowitsch zu studieren, da es immer noch Streitigkeiten über diesen Prinzen gibt. Jeder Mensch sollte nach dem Standard der "Perfektion" streben, für mich ist der Standard eines Herrschers und einer Person im Allgemeinen Sergey Alexandrovich Romanov. Ich beschloss, alle Details über diese Person herauszufinden, beginnend mit der Geburt.
Der Geburt des Großherzogs ging ein ungewöhnliches Ereignis voraus. Im September 1856, nach seiner Krönung, besuchten Alexander II. Und seine Frau Maria Alexandrowna das Trinity-Sergius Lavra und versprachen unabhängig voneinander vor den Reliquien des Heiligen Sergius heimlich, dass sie ihn Sergei nennen würden, wenn sie einen Jungen hätten.
Der Junge erschien im nächsten Jahr und, wie die Eltern es versprochen hatten, nannten sie ihren Sohn Sergey. Großherzog Sergej Alexandrowitsch Romanow wurde am 29. April 1857 in der Familie von Kaiser Alexander II. Geboren. Alexander II hatte acht Kinder. Aber St. Philaret von Moskau widmete der Geburt von Sergej Alexandrowitsch besondere Aufmerksamkeit und nannte dieses Ereignis "ein Zeichen für das Gute". Der Heilige sah den hohen Dienst des Großherzogs voraus.
Weitere Informationen über das Leben des Prinzen finden sich in seinem Tagebuch – der wichtigsten Informationsquelle, die sein ganzes Leben lang aufbewahrt wurde. Das Tagebuch gibt Aufschluss über die starken Gefühle des Prinzen. Auf dieser Grundlage können wir verstehen, wie sensibel und originell die innere Welt von Sergey ist. Für ihn wird das Tagebuch zu seinem wichtigsten Freund und „der Stimme eines erhöhten Gewissens“. Grundsätzlich wurde das Tagebuch abends oder nachts ausgefüllt, damit es niemand sehen konnte. Oft gab es solche Sätze: „Ich möchte wirklich schlafen!“, Und manchmal „Bald werden die Hähne singen ...“ - das zeigt, wie früh er aufstehen musste. Wenn das Tagebuch plötzlich unterbrochen wurde, und das war nicht so oft, dann war es für ihn „Zeitlosigkeit“, das heißt, die Zeit verging für ihn nicht, sondern stand still. Die Einfachheit und Aufrichtigkeit von Sergei ist dabei nicht falsch, der Autor ist sehr selbstkritisch und manchmal gnadenlos. Das Tagebuch des Prinzen ist keineswegs eine Tatsachenfeststellung, keine banale Chronik, sondern ein ganzes Album von Eindrücken und Emotionen der gelebten Tage, und manch anderer Eintrag ist voller Poesie.
Während er den zukünftigen Prinzen großzog, versuchten seine Eltern, Einfachheit und Höflichkeit in ihm zu vereinen, sich um andere zu kümmern und ein freundliches, liebevolles Herz zu bewahren. Manchmal wollte er der einfachste Mensch sein, der keine herrschende Position hatte: "Ich möchte tausendmal mehr ein Sterblicher sein als der Großherzog" - entkam seinem Herzen. In einem Zitat aus seinem Tagebuch können wir nachvollziehen, welche Auswirkungen der Ausbruch des Terrorismus im Land hatte. Sergey liebte es, mit allen Menschen auf Augenhöhe zu kommunizieren, das beweist das folgende Zitat: „Welches Glück, wenn Sie ohne Vorsichtsmaßnahmen offen sprechen können ...“. Sergey befand sich oft in einem Zustand innerer Kämpfe, aber nur wenige wussten davon. Es ist auch unmöglich, sich nicht über die Sensibilität eines jungen Mannes zu wundern, der sich in das Unglück und das Versagen anderer einfühlen kann, schreibt er in sein Tagebuch: "Die arme Petyusha ist sehr gefährlich krank ... Scharlach" - das ist über Sergeis siebenjährigen Cousin.
Wir bemerken auch die Rolle von A.F. Tyutcheva (Tochter von F. I. Tyutchev, einem berühmten Dichter und Diplomaten, Trauzeugin) Mit Hilfe ihrer Bemühungen wurde das Kind vor Exzessen geschützt: Der kleinen Seryozha wurde das Beten beigebracht und sie gab sich nicht verschiedenen Launen hin. Einmal inspirierte sie Sergey: "Sie haben keine Ahnung, wie Sie vor allen einen sauberen, moderaten Lebensstil führen."
Eine ähnliche Position bei A.F. Tyutcheva hatte auch V.K. Arseniev ist Sergejs Lehrer. Das Ziel seiner Pädagogik war es, christliche Tugenden zu vermitteln, womit er meinte: Strenge sich selbst gegenüber, eine betende Stimmung und einen unveränderlichen orthodoxen Glauben. Sergey wurde auch von K. P. Pobedonostsev gelehrt: „Bleib in Wahrheit und Reinheit des Denkens. Konsultiere bei jeder Bewegung deines Herzens und Gedankens in deinem Gewissen den Anfang der Wahrheit Gottes ... hüte den kindlichen Glauben heilig, vergiss nicht, dich vor Gott zu stellen ... “.
K.P. Pobedonostsev (einer von Sergeis Lehrern)
So "lösten" die Erzieher die gleichen Aufgaben, und ihre Arbeit war nicht umsonst. Zeitgenossen sahen die Freundlichkeit und Religiosität von Sergei.
Hier ist, was Archimandrit Antonin (Kapustin) sagte: „Die reinen, guten und heiligen Seelen der Fürsten haben mich gefesselt. Es ist zweifellos sie, eine große, gottesfürchtige und demütige Christin (Maria Alexandrowna), die sie aufgezogen und so zur Freude gehalten hat ... für alle, die für den Geist eifrig sind ... ". Diese Qualitäten wurden ihm sein ganzes Leben lang eingeflößt.
Laut Yevgeny Nikiforov, Vorsitzender der orthodoxen Bruderschaft: „Das gesamte derzeitige Eigentum der russisch-orthodoxen Kirche in der italienischen Stadt Bari, wo die Reliquien des Heiligen Nikolaus des Wundertäters begraben sind, wurde von Sergei Alexandrovich erworben und gebaut, einschließlich at seine eigenen Kosten. Er ist der erste, der von Bolschewiki der Familie August getötet wurde.“
Einige Historiker glauben, dass Prinz Sergej Alexandrowitsch heiliggesprochen werden sollte. Laut der St. Petersburger Historikerin Tatjana Ganf war er ebenso fromm wie seine bereits als Heilige verherrlichte Frau und Nachfolgerin. „Wir müssen nur anfangen, Beweise für die Hilfe von Sergej Alexandrowitsch durch Gebete zu sammeln, und es wird viele davon geben“, ist sie sich sicher.
Der Moskauer Historiker Dmitri Grischin, der sich seit 20 Jahren mit der Persönlichkeit Romanows beschäftigt, sprach sich für die Heiligsprechung des großen „Sohns des Vaterlandes“ aus. „Seine karitativen Taten, sein wahrhaft christliches Leben und sein Eifer für das Vaterland überzeugen uns davon, dass die Zeit längst gekommen ist, nicht für ihn, sondern für ihn zu beten“, sagte der Forscher.
Sie erzählten auch über ihn: „Großherzog Sergej Alexandrowitsch spielte eine fatale Rolle beim Untergang des Reiches und war mitverantwortlich für die Katastrophe während der Feierlichkeiten zur Krönung von Nikolaus II. Auf dem Khodynka-Feld im Jahr 1896. Bei all meinem Wunsch, zumindest eine positive Eigenschaft in seinem Charakter zu finden, kann ich sie nicht finden. Als sehr mittelmäßiger Offizier befehligte er dennoch das Preobraschenski-Regiment - das brillanteste Regiment der Garde-Infanterie. Großherzog Sergej, der sich mit Fragen der internen Verwaltung nicht auskannte, war dennoch Generalgouverneur von Moskau, ein Posten, der nur einem Staatsmann mit großer Erfahrung anvertraut werden konnte. Stur, unverschämt, unangenehm stellte er seine Mängel zur Schau, als würde er jeden ins Gesicht fordern und so den Feinden reichlich Nahrung für Verleumdung und Verleumdung geben. Einige Generäle, die einmal an der Offiziersversammlung des Preobraschenski-Regiments teilnahmen, waren sprachlos vor Erstaunen, als sie die Lieblingszigeunerromanze des Großherzogs hörten, die von jungen Offizieren aufgeführt wurde. Der erhabene Regimentskommandant selbst illustrierte diese Liebesromanze, breitete sich entspannt aus und sah sich mit einem glückseligen Blick um!
Jede Person oder eine bestimmte Figur hat unerschütterlich ihre eigenen Ansichten, und es ist möglich, sie mit großen Schwierigkeiten zu ändern, meistens ist dies unmöglich, selbst wenn die Person falsch liegt. Daher glaube ich, dass Sie, egal wie viele Meinungen Sie haben, immer noch Ihre eigene Meinung haben werden. Und wenn Sie der Wahrheit näher kommen, dann ist Sergej Alexandrowitsch eine lebende Person mit gewissen Vor- und Nachteilen. Außerdem nennt er ihn einen mittelmäßigen Offizier, der absolut unverdient ein Wachregiment befehligt. Völlig unwissend in Fragen der Innenpolitik, ohne Verwaltungserfahrung, wurde er zum Generalgouverneur von Moskau ernannt. „Stur, unverschämt, unangenehm, seine Mängel zur Schau stellend“ – so charakterisiert ihn der Memoirenschreiber. Aus offensichtlichen Gründen deutet Alexander Michailowitsch nur auf das unnatürliche Laster des Großherzogs hin. Aber Sergej Jurjewitsch Witte wollte seinen Standpunkt äußern: „Meine und seine Ansichten gingen auseinander, weil Sergej Alexandrowitsch einerseits sehr streng konservativ und andererseits religiös war, aber mit einem großen religiösen Einschlag Außerdem war er ständig von mehreren relativ jungen Menschen umgeben, die ihm besonders freundlich gesinnt waren.Ich will damit nicht sagen, dass er irgendwelche schlechten Instinkte hatte, sondern irgendeine psychische Anomalie, die sich oft in besonderer Art äußert von amouröser Einstellung gegenüber jungen Menschen, er war zweifellos "- diese Aussage kann nicht als wahr angesehen werden, denn auch damals und bis heute gibt es immer diejenigen, die irgendeinen dummen Klatsch anfangen können, damit die Leute diesen Prominenten schlechter behandeln, und jemand, der sich dann an ihn wendet ganz weg, also ist es normal ohne solche Aussagen, es wäre verdächtig, eine gute zu lesen, denn dann wäre es eine komplette Lüge, weil alles nicht gut behandelt werden könnte Aber es ist einfach unrealistisch, weshalb uns solche Aussagen begegnen. Er deutete auch Homosexualität an, was ebenfalls eine Lüge ist, weil der Prinz einen gottesfürchtigen Lebensstil führte, und um den Ruf des Prinzen zumindest zu beschmutzen, wurden diese Klatschereien, die immer noch als "Wahrheit" geredet werden, voreingenommen. AA Polovtsov schrieb in sein unvollständig veröffentlichtes Tagebuch, in dem er Sergei Alexandrovich hervorhob: "Wenn zwei ältere Brüder (Alexander, Alexei) Menschenverachtung haben, dann genießt der dritte (Sergei) die Menschenverachtung voll und ganz."
PA Zayonchkovsky betont, dass in den 1980er Jahren Sergej Alexandrowitsch, "ein Halb-Kretin mit einem äußerst primitiven Denken an eine reaktionär-chauvinistische Ordnung", der das Preobraschenski-Regiment der Leibgarde befehligte, "aktiv zum Aufblühen eines unnatürlichen Lasters beigetragen hat". Dieser Kriminalfall fiel durch Erbschaft in die Hände eines jungen Gendarmenoffiziers, wurde aber zu einem bestimmten Zeitpunkt von oben gestoppt ... Laut Witte war der Großherzog ein leidenschaftlicher Gegner der Juden. "Retrograd, ein äußerst begrenzter Mensch, hat mit seiner Politik Moskau zu einer revolutionären Explosion gebracht." Witte behauptet entschieden, dass alle vom Großherzog in Moskau getroffenen Maßnahmen den Staatsrat nicht passieren konnten - mit anderen Worten, selbst die unvollkommene Gesetzgebung des Russischen Reiches stand in krassem Widerspruch zu den Handlungen von Sergej Alexandrowitsch. Er wurde 1891 zum Generalgouverneur von Moskau ernannt und begann seine Arbeit mit der Säuberung Moskaus von den Juden, die angeblich seinen Vorgänger, Fürst Wladimir Andrejewitsch Dolgorukow (1810-1891), der seit 1856 in dieser Position war, duldeten.
Der Großherzog war ein Held des letzten russisch-türkischen Krieges, ein Held von Plevna, ein bekannter Philanthrop, ein Organisator berühmter wissenschaftlicher Expeditionen. Die Verdienste Seiner Hoheit um die Orthodoxie sind besonders groß. Als Organisator und Leiter der Imperial Palestine Orthodox Society trug er dazu bei, die Position der russischen Orthodoxie in Palästina, Russlands großer Wohltätigkeitsorganisation im Osten, zu stärken und die Möglichkeiten der russischen Pilgerreise ins Heilige Land zu stärken und zu erweitern. Bis heute beruht die moralische Autorität Russlands in Palästina auf der Erinnerung an die Errungenschaften des Großherzogs.
1877 ging der Großherzog zur aktiven Armee auf den Balkan, wo damals der russisch-türkische Krieg stattfand. Für seinen Mut wurde Sergej Alexandrowitsch der Orden des Heiligen Großen Märtyrers Georg des Siegers IV. Grades verliehen. 1882 wurde er zum Kommandeur des 1. Bataillons der Leibgarde des Preobraschenski-Regiments ernannt.
Bald nach seiner Rückkehr nach St. Petersburg übernahm Sergej Alexandrowitsch die Aufgaben des Vorsitzenden der Orthodoxen Palästinensischen Gesellschaft, die in Russland Informationen über die heiligen Stätten des Ostens sammelte, entwickelte und verbreitete und russische Pilger unterstützte. Auf Initiative und auf Kosten des Großherzogs wurden in Jerusalem Ausgrabungen durchgeführt, an deren Stelle ein Tempel im Namen des heiligen edlen Prinzen Alexander Newski zum Gedenken an den Befreier Zar Alexander II. errichtet wurde.
1905 wurde der Generalgouverneur von Moskau, Großfürst Sergej Alexandrowitsch, im Kreml von dem Terroristen Kalyaev ermordet, was ein symbolischer Akt war, der die brudermörderische Revolution näher brachte. Der Großherzog war der erste in der Familie August, der dem kommunistischen Terror zum Opfer fiel, und sein Tod während der ersten russischen Revolution verwandelte das Gemetzel der königlichen Märtyrer in die Oktoberrevolution. Die Bolschewiki selbst erkannten die mystische Bedeutung dieses Ereignisses deutlich: Sie benannten nicht nur die Nikolskaja-Straße im Kreml, sondern viele Straßen in ganz Russland nach dem Mörder Kalyaev und führten Kalyaev in ihr Pantheon ein.
Die Erinnerungen an diese Tragödie sind bis heute erhalten geblieben. Als ich also im Kloster St. Elisabeth in der Stadt Slawsk im Gebiet Kaliningrad ankam, wurde mir gesagt, dass es auf dem Territorium des Klosters ein Museum gibt, das ich unbedingt besuchen wollte. Als ich das erste Exponat sah, war ich überrascht, es war der Grabstein des Prinzen. Es sah aus wie das Original, aber dann habe ich gezweifelt: „Wie kann es im Kloster Originale geben?“ Nachdem ich die Nonne gefragt hatte, stellte sich heraus, dass sie tatsächlich echt ist.
Dann wurde es für mich interessant: „Wie ist diese Platte im Kloster St. Elisabeth erschienen?“ Ich beschloss, die Äbtissin des Klosters, Nun Elizabeth, danach zu fragen. Es stellt sich heraus, dass diese Platte im Moskauer Kreml gefunden wurde, als sie nach den Überresten der Familie Romanov suchte, und sie beschlossen, sie dem Kloster zu schenken. Dieses Phänomen erscheint mir sehr überraschend, denn sie hätten es einem einfachen Museum geben können, aber sie haben es einem Kloster gegeben.
Es wurde für mich auch interessant, wie der Prinz den Brief unterschrieb und wie – ich beschloss, es herauszufinden. Es kam anders.
Zum Beispiel das Monogramm-Lesezeichen (ex libris) - in einem figürlichen Rahmen stehend, der Form eines Schildes ähnelnd, mit einer Kaiserkrone gekrönt und mit Rosengirlanden im Rokoko-Stil geschmückt. In der Mitte des Schildes sind zwei Großbuchstaben des Namens und das Patronym "C" und "A" miteinander verwoben. Das Buchschild ist mit dunkelbrauner Tinte auf Satinpapier gedruckt.
Es gab auch ein anderes Symbol des Prinzen. Es wird normalerweise auf Büchern platziert. Dieses Zeichen hieß: Goldgeprägtes Superex-Libris, das am unteren Rand des Buchrückens angebracht war. Das Zeichen besteht aus zwei Großbuchstaben - den Initialen "S. SONDERN.". Über den Initialen erhebt sich die Kaiserkrone.
Wie Sie sehen können, wurden die Schilder im selben Jahrhundert hergestellt, aber in unterschiedlichen Fällen verwendet. Veselny wurde normalerweise zum Signieren von Einladungen und Dokumenten verwendet, und das goldgeprägte Suprex-Libris wurde nur für Buchsignaturen verwendet.
Die Persönlichkeit von Sergei Aleksandrovich Romanov wird noch lange in der Geschichte bleiben. Aber warum haben sie beschlossen, Sergej Alexandrowitsch zu töten? - Es gibt einen Grund, an den sie sich lange nicht zu erinnern versuchten: Der Generalgouverneur, Großherzog Sergej Alexandrowitsch, genoss großes Ansehen unter den Arbeitern, den städtischen Armen und den Soldaten der Moskauer Garnison. Tatsächlich erwies er sich als ein Konkurrent der Revolutionäre und als ein aktiver Konkurrent, da sich herausstellte, dass seine Neuerungen in Moskau, die von der Macht der Macht durchgeführt wurden, in vielerlei Hinsicht mit den Programmanforderungen der Sozialrevolutionäre übereinstimmten . Dies war zu einem großen Teil der Grund für die gewalttätige Jagd von Terroristen auf den Großherzog.
Es ist erwähnenswert, dass Sergej Alexandrowitsch eine außergewöhnliche Person war, dies wird auch durch die Meinungen seiner Zeitgenossen über ihn bestätigt, weil sie entgegengesetzt waren. Sogar seine politischen Gegner sahen scheinbar zwei verschiedene Personen. Der anarchistische Prinz Kropotkin glaubte, dass "Großherzog Sergej Alexandrowitsch für seine Laster berühmt wurde", und der Staatsmann Witte bemerkte, dass "Großherzog Sergej Alexandrowitsch im Wesentlichen ein sehr edler und ehrlicher Mann war". Wie war Sergej Alexandrowitsch wirklich, der die Geschichte nicht nur Moskaus, sondern auch der russischen Kultur spürbar geprägt hat? Für mich wird er für immer eine starke Figur bleiben, ein ehrlicher und edler Mensch.
Sein Tod war zutiefst aufopferungsvoll. Elizaveta Feodorovna schrieb am 7. April 1910 an Zar Nikolaus II.: „Mein Lieber ... Sergei ist mit Freude für Sie und für sein Vaterland gestorben. Zwei Tage vor seinem Tod sagte er, wie gerne er sein Blut vergießen würde, wenn er es verhindern könnte.
Sergei Alexandrovich engagierte sich viel für kirchliche Wohltätigkeit. Sein letztes Geschenk an die russische Kirche war eine kostbare Hülle für die Reliquien von Zarewitsch Dimitri. Kurz nach seinem Amtsantritt als Moskauer Generalgouverneur war Sergej Alexandrowitsch in Uglitsch und nahm an den Feierlichkeiten zum 300. Jahrestag des Martyriums Zarewitschs teil. In der Kirche auf Blut schlug er die berühmte Alarmglocke, die den Uglititen einst den Tod des Fürsten verkündet hatte. Nun verurteilte der Herr den Großherzog selbst dazu, die Märtyrerkrone anzunehmen. Sein Tod war zutiefst aufopferungsvoll. Elizaveta Feodorovna schrieb am 7. April 1910 an Zar Nikolaus II.: „Mein Lieber ... Sergei ist mit Freude für Sie und für sein Vaterland gestorben. Zwei Tage vor seinem Tod sagte er, wie gerne er sein Blut vergießen würde, wenn er es verhindern könnte.
Die Verdienste des Großherzogs Sergej Alexandrowitsch vor dem Land und der orthodoxen Kirche werden für immer in der russischen Geschichte bleiben.
Literaturverzeichnis:
1. http://chelreglib.ru/ru/news/459/
2. http://izvestia.asu.ru/2011/4-1/hist/TheNewsOfASU-2011-4-1-hist-07.pdf
3. http://monarchy.ucoz.net/publ/velikij_knjaz_sergej_aleksandrovich_romanov/6-1-0-770
4. http://ne-nai.livejournal.com/8071.html
5. http://newimperia.ru/magazine/article/pamyati-velikogo-knyazya-sergeya/
Unter Sergej Alexandrowitsch fand die feierliche Eröffnung und Weihe des Duma-Gebäudes am Platz der Auferstehung (Platz der Revolution) statt, Ende desselben Jahres fanden Wahlen für die neue „Stadtordnung“ statt. Um normale Lebensbedingungen für Studenten zu schaffen, die nach Moskau kamen, sprach Sergej Alexandrowitsch die Frage der Organisation von Wohnheimen an der Moskauer Universität an. Das erste Gebäude der Herberge ist geöffnet, das zweite - in. Der Bau einer neuen Stufe der Wasserleitung Mytischtschi wurde abgeschlossen. Straßenbahnen wurden der Transportflotte der Stadt hinzugefügt. Im Museum der Moskauer Stadtwirtschaft, im öffentlichen Kunsttheater (MKhT). Auf Initiative von Sergej Alexandrowitsch begann die Einrichtung einer Porträtgalerie ehemaliger Moskauer Generalgouverneure. Die düstere Episode der Regierungszeit von Sergej Alexandrowitsch war die Tragödie von Khodynka (1896).
Gemäß seinem offiziellen Status war Sergej Alexandrowitsch Präsident, Vorsitzender und Mitglied vieler wissenschaftlicher Gesellschaften und Wohltätigkeitsorganisationen: der Moskauer Architekturgesellschaft, der Frauenvormundschaft der Armen in Moskau, der Moskauer Theologischen Akademie, der Moskauer Philharmonischen Gesellschaft, des Komitees für die Einrichtung des Kaiserlichen Museums der Schönen Künste an der Moskauer Universität Alexander III, der Moskauer Archäologischen Gesellschaft usw. Er leitete die Leitung des Historischen Museums. Er war der Initiator der Gründung der kaiserlichen palästinensischen Gesellschaft ().
Unterstützte Regierungsgewerkschaften (Zubatovshchina) und monarchistische Organisationen, war ein Gegner der revolutionären Bewegung. Am 1. Januar verließ er den Posten des Moskauer Generalgouverneurs, blieb aber an der Spitze der Bezirkstruppen und wurde Oberbefehlshaber des Moskauer Militärbezirks.
Mord und Begräbnis
Die durch die Explosion zerstörte Kutsche, in der sich der Großherzog Sergej Alexandrowitsch befand
Es ist bekannt, dass die Großherzogin Elisaveta den Mörder ihres Mannes, den Terroristen Kalyaev, im Gefängnis besuchte und ihm im Namen ihres Mannes vergab. Viele Jahre lang schrieb V. F. Dzhunkovsky, der mit Prinz Sergius zusammenarbeitete, darüber: „Sie ist von Natur aus alles vergebend, sie hatte das Bedürfnis, Kalyaev, der ihren Ehemann so unmenschlich weggenommen hatte, ein Wort des Trostes zu sagen und Freund." Als sie erfuhr, dass Kalyaev ein Gläubiger war, gab sie ihm das Evangelium und eine kleine Ikone und rief ihn zur Buße auf. Sie bat den Kaiser auch, den Mörder zu begnadigen.
Die Ermordung von Großherzog Sergej erschütterte die konservativ-monarchistischen Gesellschaftskreise. Er wurde vom Anführer der irischen Terroristen Mikael Devilt verurteilt, der sich kurz vor der Tragödie mit dem Großherzog in Moskau getroffen hatte. Er sagte der Presse, der verstorbene Generalgouverneur sei „ein Mann der Menschlichkeit und ständig daran interessiert, das Leben der Arbeiter zu verbessern“.
Vertreter der liberalen Intelligenz begrüßten dagegen die Nachricht von der Ermordung des Prinzen mit Jubel. Kurz nach dem Tod von Sergej Alexandrowitsch in Moskau gab es also eine beliebte Anekdote: „Schließlich musste der Großherzog seinen Verstand einsetzen!“ .
Die Überreste von Sergej Alexandrowitsch wurden im Tempelgrab begraben, das unter der Alekseevsky-Kathedrale des Chudov-Klosters im Kreml angeordnet war und in den 1930er Jahren abgerissen wurde. in der Stadt wurden bei Ausgrabungen im Kreml entdeckt und in das Novospassky-Kloster überführt.
Privatleben
Sergej Alexandrowitsch mit seiner Frau
Auf der anderen Seite weist der Soziologe, Psychologe und Sexologe Igor Kon, der sich auf die Aussagen von Zeitgenossen stützt (z. B. die Memoiren von Gilyarovsky oder Außenminister Graf Vladimir Lamsdorf), darauf hin, dass Sergei Alexandrovich einen offen homosexuellen Lebensstil führte. Wie andere inländische Historiker bemerken: Ihr Familienleben hat nicht geklappt, obwohl Elizaveta Feodorovna dies sorgfältig verheimlichte und ihren Darmstädter Verwandten nicht einmal gestand. Grund dafür war insbesondere Sergej Alexandrowitschs Vorliebe für Personen des anderen Geschlechts.". Darauf weisen viele Memoiren hin, zum Beispiel die Frau des Generals A. V. Bogdanovich. Sie schrieb in ihr Tagebuch: „ Sergej Alexandrowitsch lebt mit seinem Adjutanten Martynow zusammen“ und bot seiner Frau mehr als einmal an, einen Ehemann aus den Menschen um sie herum auszuwählen. In einer ausländischen Zeitung wurde sogar abgedruckt: „ kam nach Paris le grand duc Serge avec sa maitresse m-r un tel [Großherzog Sergei mit seiner Geliebten Mr. Soundso]. Denken Sie nur, was für Skandale».
Laut einigen Autoren war der Großherzog auch sadistisch. Sein zeitgenössischer Kadett Obninsky schrieb über ihn: Dieser trockene, unangenehme Mann ... trug auf seinem Gesicht die scharfen Zeichen eines Lasters, der ihn fraß und das Familienleben seiner Frau Elizabeth Feodorovna unerträglich machte". Der Leiter des Palastamtes Mosolow A. A. schreibt: „ Die Offiziere verehrten ihn. Sein Privatleben war in der ganzen Stadt Gegenstand von Klatsch und Tratsch, was seine Frau Elizaveta Feodorovna sehr unglücklich machte.».
Diese Information wird von einigen Gläubigen vehement abgelehnt, und unter den Monarchisten wird sogar eine Tendenz zur Heiligsprechung des Fürsten und seiner „Ikonen“ geschrieben.
In der Literatur
- Abgeleitet in Akunins Roman "Coronation" unter dem Namen Simeon Alexandrovich.
Anmerkungen
Verknüpfungen
- V. Sekachev. Großfürst Sergej Alexandrowitsch: Tyrann oder Märtyrer? .
Wikimedia-Stiftung. 2010 .
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Großherzog, Sohn von Kaiser Alexander II. Reaktionär. Mitglied des russisch-türkischen Krieges von 1877 78; Moskauer Generalgouverneur im Jahr 1891 1905, getötet von I. P. Kalyaev ... Großes enzyklopädisches Wörterbuch
Sergej Alexandrowitsch, Großherzog (1857 1905). Sohn von Kaiser Alexander II. Moskauer Generalgouverneur (seit 1891), Kommandant des Moskauer Militärbezirks (seit 1896). Reaktionär, Antisemit. Vom Sozialrevolutionär N. P. Kalyaev in Moskau getötet ... 1000 Biografien
- (1857 1905), Großherzog, Generalleutnant. Sohn von Kaiser Alexander II. Ehemann von Großherzogin Elizabeth Feodorovna. Mitglied des Russisch-Türkischen Krieges von 1877-78. Initiator der Gründung (1882) und der erste Vorsitzende der Orthodoxen Palästinensischen Gesellschaft. In ... ... russischer Geschichte
Großfürst Sergej Alexandrowitsch: Tyrann oder Märtyrer?
Lebendige Beweise: „dafür“ und „dagegen“
„Sein Gesicht war seelenlos … seine Augen unter den weißlichen Augenbrauen sahen grausam aus“, schrieb der französische Botschafter M. Paleolog. „Großherzog Sergej Alexandrowitsch wurde durch seine Laster berühmt“, sagte der Anarchistenfürst Kropotkin. Der linke Kadett Obninsky wiederholte ihn: „Diese trockene, unangenehme Person ... trug auf seinem Gesicht die scharfen Zeichen eines Lasters, der ihn fraß, was das Familienleben seiner Frau Elizaveta Feodorovna unerträglich machte.“
Kaiser Nikolaus II. nimmt die Grüße des Generalgouverneurs Großherzog entgegen. Sergej Alexandrowitsch vor dem königlichen Zelt im Hotel "Continental" bei seiner Ankunft in Moskau. 1898 oder 1899
In unserer Zeit wurde Großherzog Sergei in B. Akunins Roman "Coronation" gezüchtet - unter dem Namen Simeon Alexandrovich. Bei der Schaffung dieses unangenehmen Bildes schrieb der beliebte Romanautor fleißig gängige Passagen aus den Memoiren des Anfangs des letzten Jahrhunderts um. Allerdings scheint er nicht alle Memoiren gelesen zu haben.
Hier ist zum Beispiel, was seine Nichte und Adoptivtochter, Großherzogin Maria Pawlowna, über Sergei Alexandrowitsch schreibt: „Alle betrachteten ihn nicht ohne Grund als eine kalte und strenge Person, aber in Bezug auf mich und Dmitry (Bruder von Maria Pawlowna. - V.S. ) zeigte er fast weibliche Zärtlichkeit ... "
Aber unerwartete Äußerungen zugunsten von Sergej Alexandrowitsch, seinem politischen Gegner S.Ju. Witte: „Großherzog Sergej Alexandrowitsch war im Wesentlichen eine sehr edle und ehrliche Person ...“, „Ich respektiere sein Andenken ...“.
Leo Tolstoi, der im Februar 1905 vom Tod des Großherzogs erfuhr, litt Zeugen zufolge „direkt körperlich“. Das Opfer tat ihm zutiefst menschlich leid.
Wer war eigentlich Sergej Alexandrowitsch? Was sind die Gründe für seine Dualität: einerseits kalt und streng, andererseits feminin zart? Welche Beziehung hatte er zu Elizabeth Feodorovna, die wir als Märtyrerin verehren?
Gelübde nach der Krönung
Der Geburt des Großherzogs ging ein ungewöhnliches Ereignis voraus. Im September 1856, nach seiner Krönung, besuchten Alexander II. und seine Frau Maria Alexandrowna das Dreifaltigkeits-Sergius-Kloster und versprachen unabhängig voneinander heimlich vor den Reliquien des heiligen Sergius: Wenn sie einen Jungen hätten, würden sie ihn Sergei nennen.Der Junge wurde im folgenden Jahr geboren.
Zu Ehren dieses Ereignisses hielt der Moskauer Metropolit Filaret (Drozdov) eine besondere Predigt. Der Heilige sagte, die Geburt eines Großherzogs sei „ein Zeichen für das Gute“*, ein Zeichen des Segens Gottes für die gerade begonnene Herrschaft. Sergei Alexandrovich war bereits das siebte Kind in der Familie, aber er war der erste, der porphyrogen geboren wurde - nach dem Beitritt seines Vaters. Das Schicksal eines so "gewählten" Königskindes versprach ungewöhnlich zu werden.
Der Junge wurde zuerst von der Trauzeugin A. F. Tyutcheva (Tochter des großen Dichters, Frau des Slawophilen I. S. Aksakov) aufgezogen. „Weit erleuchtet, mit einem feurigen Wort, lehrte sie früh, das russische Land, den orthodoxen Glauben und die Kirche zu lieben ... Sie verheimlichte den königlichen Kindern nicht, dass sie nicht frei von den Dornen des Lebens, von Sorgen und Trauer waren und sollten sich auf ihr mutiges Treffen vorbereiten“, schrieb einer der Biografen des Großherzogs.
Als der Junge sieben Jahre alt war, wurde Lieutenant Commander D.S. zu seinem Lehrer ernannt. Arsenjew. Im Jahr 1910 „war Sergij Alexandrowitsch ein freundliches, äußerst herzliches und mitfühlendes Kind, das seinen Eltern und besonders seiner Mutter, seiner Schwester und seinem jüngeren Bruder liebevoll anhängte; er spielte viel und interessant und dank seiner lebhaften Vorstellungskraft waren seine Spiele schlau ... “, erinnerte sich D.S. Arsenjew.
tödliche Kette
Zarte Gesichtszüge, blondes Haar, graugrüne Augen ... Sergej Alexandrowitsch schien schon in jungen Jahren, groß und fit, der geborene Offizier zu sein. Die weiße Gardeuniform passte ihm wie angegossen. Der Großherzog trat nach dem Tod seiner Mutter und dem tragischen Tod seines Vaters in die Wache ein. Bis 1887 befehligte er das 1. (zaristische) Bataillon des Preobraschenski-Regiments, dann im Rang eines Generalmajors das gesamte Regiment.
1891 ernannte Alexander III. seinen Bruder zum Generalgouverneur von Moskau. In diesem Posten zeigte sich Sergej Alexandrowitsch als knallharter Konservativer und Anhänger der Autokratie. Alle Versuche, die Unverletzlichkeit der Monarchie in Russland zu revidieren, nahm er scharf angefeindet.
Der Großherzog war fest davon überzeugt, dass der Liberalismus in der Politik eng mit der Schädigung der Moral verbunden ist. Beweise dafür sah er in der Familie seiner Eltern. Sein Vater, der Initiator großer Reformen und laut Sergej Alexandrowitsch ein Westler und Liberaler, war seiner Frau untreu. 14 Jahre lang betrog er sie mit einer anderen Frau - der Trauzeugin Ekaterina Dolgoruky, die ihm drei Kinder gebar. Die Ablehnung aller Handlungen des Vaters verschärfte sich besonders nach dem schwierigen, wahrhaft Märtyrertod von Maria Alexandrowna. Die Kaiserin litt an einer schweren Form der Tuberkulose. 45 Tage nach ihrem Tod heiratete Alexander II. Dolgoruky ...
Es ist schwierig zu vermitteln, wer Maria Alexandrovna (vor der Konversion zur Orthodoxie - Prinzessin Maximilian-Wilhelmina-August) für Sergei Alexandrovich und andere jüngere Kinder - Mary und Paul - war. Von seiner Mutter erbte Sergei die Liebe zur Musik, Malerei und Poesie. Sie flößte ihm Mitgefühl und Freundlichkeit ein. Beten gelehrt.
Als der achtjährige Sergei und seine Mutter 1865 zur Erholung und Behandlung nach Moskau kamen, überraschte er alle, indem er anstelle von Unterhaltung bat, ihm den hierarchischen Dienst im Kreml zu zeigen, und ertrug den gesamten Dienst in der Alekseevsky-Kirche des Chudov-Kloster.
„Wer auch immer du bist, aber wenn du dich mit ihr triffst,
Mit einer reinen oder sündigen Seele,
Du fühlst dich plötzlich lebendig
Dass es eine bessere Welt gibt, eine geistige Welt ... "-
verherrlichte so die Tugenden der Kaiserin
F.I. Tyutchev, der sie seit 1864 kannte.
„Wer hat sich ihr genähert“, sagte K. P., der sie sehr schätzte, über Maria Alexandrowna. Pobedonostsev, - er fühlte die Anwesenheit von Reinheit, Intelligenz, Freundlichkeit und er selbst wurde sauberer, heller und zurückhaltender mit ihr.
Als sie starb, erlebte Sergej Alexandrowitsch einen schweren Schock. „Dieser Schlag war ein schrecklicher Schlag, und Gott weiß, wie ich immer noch nicht zur Besinnung komme“, schreibt er ein Jahr später. Mit ihrem Tod änderte sich alles. Ich kann nicht alles in Worte fassen, was meine Seele und mein Herz verletzt hat – alles, was ich hatte, war heilig, das Beste – ich habe alles in ihr verloren – all meine Liebe – meine einzige starke Liebe gehörte ihr.
Bei der Beerdigung war er weißer als seine Offiziersuniform. „Armer Sergei“, schrieb ein Augenzeuge über ihn in sein Tagebuch.
Sergej Alexandrowitsch erklärte den Verrat seines Vaters mit einer Leidenschaft für westliche (liberale) Ideen, die Russland fremd sind. Alexanders westliche Erziehung schien ihn sowohl zu liberalen Reformen als auch zum Ehebruch zu drängen. Die unglückselige Hochzeit mit Dolgoruky (von der Sergey erst von Admiral Arseniev und fast sechs Monate später erfuhr) geschah zur gleichen Zeit, als die Absicht des Zaren, eine Verfassung in Russland einzuführen, endlich reifte. All dies zusammen führte – in den Augen des Großherzogs – zu einem tragischen Tod seines Vaters! Am 1. März 1881 wurde der Sovereign ermordet.
Sergej Alexandrowitsch war zutiefst besorgt über den Tod seines Vaters. „Ich weiß nicht, wo ich anfangen und wie ich schreiben soll“, lesen wir in seinem Tagebuch. - Seele und Herz - alles, alles ist kaputt und steht auf dem Kopf. All die schrecklichen Eindrücke haben mich zerstört.“ Gleichzeitig fand Sergei es möglich, seinem Bruder (Alexander III.) Die Petition von Leo Tolstoi zur Vergebung der Mörder zu übermitteln. Er war sich sicher: Mit einer Hinrichtung kann man keine neue Herrschaft beginnen. Die Verbindung von politischem Konservatismus mit einem lebendigen christlichen Gefühl war ein charakteristisches Merkmal der Persönlichkeit von Sergej Alexandrowitsch. Anschließend wird sich dies während seines Lebens in Moskau manifestieren.
"Unglück des Harlekin"
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Unter dem Einfluss von allem, was 1880 ausgehalten wurde, entwickelte Sergej Alexandrowitsch die feste Überzeugung, dass nur das Festhalten an der historischen und spirituellen Tradition, die Loyalität gegenüber der Orthodoxie und der Autokratie sowohl eine einzelne Person als auch ein Land vor dem moralischen und politischen Tod retten können.
Natürlich hat sich Sergej Alexandrowitsch wegen solcher Ansichten viele Feinde in der "fortgeschrittenen" russischen Gesellschaft gemacht, die von liberalen und sogar revolutionären Gefühlen umarmt wird. Politische Gegner in Russland, wie I.L. Volgin, "beschränken sich selten auf prinzipielle Kontroversen" - "es ist ihnen wichtig, ihren Gegner zu demütigen, auf seine moralische Bedeutungslosigkeit hinzuweisen." Und hier traten Gerüchte über seine „Abnormalität“ und „heimliche Verderbtheit“ in Kraft, die während des Dienstes des Großherzogs im Preobraschenski-Regiment in St. Petersburg auftauchten. Verschlossen, in spirituelle Erfahrungen versunken, ohne Sinn für High-Society-Vergnügungen, wurde der Großherzog von der St. Petersburger High Society nicht akzeptiert. Er wurde verspottet. Sergei Alexandrovich war sehr verärgert über demütigende Angriffe, aber er zeigte es anderen nie.
„Ich … habe tiefes Mitgefühl mit Ihnen“, schrieb ihm Anfang der 1880er Jahre sein Cousin Großherzog Konstantin Konstantinowitsch (K. R.), „wenn geliebte Menschen Sie nicht verstehen und Ihre Wünsche in verzerrter Form erklären können. Fast niemand versteht Sie, und sie machen sich eine völlig falsche Meinung über Sie ... In Ihrer Existenz treffen Sie natürlich ständig auf des Malheurs d'arlequin (wörtlich übersetzt aus dem Französischen - "Unglück des Harlekins", dh lächerliche Unfälle). , in einem sehr, sehr traurigen Sinne“.
Es sollte gesagt werden, dass Großherzog Sergei seit seiner Kindheit eine sehr schüchterne Person war. Dies wurde von vielen festgestellt. Selbst als Sergej Alexandrowitsch bereits 21 Jahre alt war, notierte sein Cousin K. R. in seinem Tagebuch besonders, dass bei einem der Empfänge in ihrem Haus "sogar Sergej nicht verlegen war".
In St. Petersburg fand der Großherzog, nicht ohne den Einfluss der gegen ihn gerichteten Verleumdung, ein Mittel gegen Schüchternheit - ein kaltes und undurchdringliches ("Generalgouverneur", wie sie später sagen würden) Gesicht. Bis an sein Lebensende wird er in der Öffentlichkeit unangreifbar auftreten, darin liegt das Geheimnis seiner Dualität: Äußerlich ist Sergej Alexandrowitsch übertrieben streng und trocken, innerlich ist er sensibel und leicht verletzlich.
Vor Gott und Menschen
Einer seiner Lieblingsschriftsteller war Dostojewski. Dies lässt sich aus den Tagebüchern von Sergej Alexandrowitsch und seiner Korrespondenz mit seinem Cousin, Großherzog Konstantin Konstantinowitsch, besser bekannt als Dichter K.R. Diese Dokumente wurden noch nicht veröffentlicht und sind praktisch unbekannt. Nur der Historiker A. N. lernte ihre verschiedenen Teile kennen. Bokhanov, der Autor einer Reihe von Artikeln über Sergei Alexandrovich, und der Literaturkritiker I.L. Volgin, der die Beziehung verschiedener Mitglieder der königlichen Familie zu F.M. Dostojewski.
Zunächst geht aus Tagebüchern und Korrespondenz hervor, dass der engste Freund von Sergej Alexandrowitsch sein ganzes Leben lang genau K. R. war, dieser erhabene Dichter, der „Herold des Lichts“ in der russischen Poesie, wie Afanasy Fet ihn nannte. „Ich glaube, wir lieben uns so sehr, weil wir ganz unterschiedliche Charaktere haben und jeder von uns im anderen findet, was ihm selbst fehlt“, schrieb K.R. über diese Freundschaft. Gleichzeitig erkannte er für den älteren Sergei stillschweigend eine gewisse spirituelle Führung an. Er überwachte die Lesung von Konstantin, einschließlich der geistlichen: Er riet ihm, Ephraim den Syrer zu lesen, und offenbarte ihm Dostojewski. Im Frühjahr 1877 segelte der 18-jährige K.R. Ich habe „Dämonen“ gelesen, die der 20-jährige Sergei geschickt hat, und ihm von ganzem Herzen gedankt, besonders berührt von den „christlichen Orten“ des Romans.
Irgendwie K.R. schickte seine Gedichte an seinen Bruder:
Mit starkem Willen zu einem hohen Ziel
Strebe mit glühender Seele,
Strebe zum Baldachin des Grabes.
Und in diesem Tal des Lebens
Zwischen Laster, Bösem und Lügen
Verdiene Glück, indem du kämpfst!
Der Kampf von Sergej Alexandrowitsch war überwiegend geistig. Er folgte dem Ratschlag, den Pobedonostsev in seiner Jugend erhalten hatte: „Bewahre dich in Wahrheit und Reinheit des Denkens. Konsultiere bei jeder Bewegung des Herzens und Gedankens im Gewissen den Anfang von Gottes Wahrheit. Darüber hat man Ihnen in Ihrer Kindheit viel erzählt; aber was in der Kindheit abgewiesen wurde, dem wird die Jugend manchmal gleichgültig, und was sich in der Kindheit geschämt hat, hört auf, sich zu schämen, wenn man die Kindheit verlässt. Aber Sie, die heilig Ihren Kindheitsglauben bewahren, vergessen nicht, sich vor Gott zu stellen ... “Und der Großherzog versuchte immer, vor dem Herrn ein reines Gewissen zu haben. Er betete und versuchte, sich zu demütigen.
1883 schrieb der Großherzog an seinen ehemaligen Hauslehrer Arseniev: „Wie ich Ihnen das bereits gesagt habe, wiederhole ich es jetzt - wenn die Leute von etwas überzeugt sind, werde ich sie nicht davon abbringen, aber wenn mein Gewissen ruhig ist, dann ich passez-moi ce mot (Französisch – „Entschuldigung für den Ausdruck“) – auf alle menschlichen qu'es qu'a-t-on (Klatsch) spucken ... Ich bin so an all die Steine in meinem Garten gewöhnt, dass ich bemerke sie nicht einmal ” .
Prinzessin Ella
Die Schwere der Angriffe nahm teilweise ab, als Sergej Alexandrowitsch 1884 heiratete.
Damals im September des schicksalhaften Jahres 1880, A.F. Tyutcheva wünschte dem 23-jährigen Sergei in einem Brief, dass der Herr ihm ein Mädchen schicke, das ihm ein Zuhause schaffen würde, "wo Liebe und Glück herrschen". „Mit Ihrem Charakter“, schrieb die freundliche Anna Fjodorowna, „können Sie nicht allein bleiben und Vergnügen suchen, wo junge Menschen Ihres Alters normalerweise finden. Um glücklich zu sein, brauchst du ein reines und religiös geheiligtes Leben, wie deine Mutter dir Glück gewünscht hat. In der Vereinigung von Sergej Alexandrowitsch mit Elizaveta Feodorovna, einer Prinzessin aus Hessen-Darmstadt, ist etwas Vorbestimmtes. Sie schienen aufeinander prädestiniert – eingeengt – zu sein. Sergej Alexandrowitsch kannte Ella von Geburt an. Und… noch früher.
Im Sommer 1864 besuchte der siebenjährige Seryozha mit seiner Mutter, der Tochter des hessischen Herzogs Ludwig II., Darmstadt. Der unerwartete Besuch sorgte zunächst für Aufregung in der herzoglichen Familie, doch die Herzlichkeit und der Charme der russischen Verwandten ließen die Aufregung schnell vergessen. Der kleine Sergei war von allen besonders beeindruckt. Er benahm sich mit ungewöhnlicher Höflichkeit und Galanterie – besonders gegenüber der schwangeren Frau des Erben, Alice.
Ein paar Monate später wird Alices Tochter das Licht der Welt erblicken und Elizabeth (abgekürzt als Ella) heißen. Ein Jahr später wird Sergei Alexandrovich sie zum ersten Mal sehen. Anschließend wird er mehr als einmal in Darmstadt sein und Ella wird ihm aufrichtiges Mitgefühl entgegenbringen. Sein Adel und seine Ritterlichkeit, sein aufrichtiger und ehrlicher Charakter werden sie ernsthaft bezaubern und fesseln. Als der schüchterne Sergei 1883 beschließt, ihr einen Heiratsantrag zu machen, wird sie wirklich glücklich sein. Sergey und Ella passten ungewöhnlich zueinander. Sie hatten ähnliche Interessen. Sich auch nur für einen Tag zu trennen, war für beide eine schwere Strafe. Sie verband ein lebendiges christliches Gefühl, der Wunsch, dem Nächsten zu helfen. Bereits in Ilyinsky bei Moskau (vererbt an Sergei von seiner Mutter), wo die Jungen ihre Flitterwochen verbrachten, gründeten sie gemeinsam eine Entbindungsklinik. So gut sie konnten, versuchten sie, das bäuerliche Leben zu verbessern. Und sie waren die Empfänger vieler Bauernbabys.
Elizaveta Feodorovna sah die hohe geistige Einstellung von Sergej Alexandrovich und beschloss 1891, vom Lutheranismus zur Orthodoxie überzugehen Großherzog Sergej Alexandrovich mit seiner Frau Elizaveta Feodorovna, 1896 „Es wäre eine Sünde“, schrieb Elizaveta Feodorovna an ihren Vater, „zu bleiben so wie ich jetzt bin - der Form und der Außenwelt nach derselben Kirche angehören, aber innerlich betest und glaubst du wie mein Mann ... Meine Seele gehört ganz der Religion hier ... Ich habe so ein großes Verlangen, daran teilzuhaben Heilige Geheimnisse zu Ostern mit meinem Mann. Es mag Ihnen plötzlich vorkommen, aber ich habe so lange darüber nachgedacht, und jetzt kann ich es endlich nicht mehr aufschieben. Mein Gewissen lässt mich nicht."
Beichte im Garten Gethsemane
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1883 begannen mit Unterstützung des Großherzogs archäologische Ausgrabungen in Jerusalem. Sie bestätigten die historische Authentizität des Ortes Golgatha. Die Überreste der alten Stadtmauern und Tore aus der Zeit des irdischen Lebens des Erlösers wurden entdeckt. Der berühmte russische Archäologe A.S. Uvarov nannte Sergej Alexandrowitsch „den Großherzog der Archäologie“.
1888 kam das großherzogliche Paar zur Weihe der Maria-Magdalena-Kirche im Garten Gethsemane nach Palästina. Dieser Tempel wurde auf Kosten von Alexander III. und den Brüdern in Erinnerung an ihre Mutter Maria Alexandrowna errichtet. Nach der Einweihungszeremonie gab Elizaveta Feodorovna zu, dass sie hier begraben werden möchte. 1918 wird der Herr ihren Wunsch erfüllen.
Barmherziges Paar
Eine Reihe von Forschern glauben, dass die Ehe von Sergei und Ella ausschließlich spirituell war. In gegenseitigem Einvernehmen behielten sie ihre Jungfräulichkeit in der Ehe. Einer der möglichen Gründe für diese Entscheidung ist eine enge Verwandtschaft: Elizaveta Feodorovna war eine Cousine von Sergei Alexandrovich.
Aber ihre spirituelle Einheit scheint in diesem Fall doppelt überraschend. In besonderer Weise zeigte sich die Einstimmigkeit der Ehegatten in der Umsetzung von Werken der Barmherzigkeit während der Amtszeit von Sergej Alexandrowitsch als Generalgouverneur. Unmittelbar nach seinem Amtsantritt im Jahr 1891 machte Großherzog Sergei den Moskauer Metropoliten Ioannikius darauf aufmerksam, wie viele Kinder in der Hauptstadt ohne elterliche Fürsorge blieben. Im April des folgenden Jahres wurde im Haus des Generalgouverneurs in der Twerskaja* die Elisabethanische Gesellschaft für die Betreuung von Kindern eröffnet. In 11 Stadtdekanaten begannen 220 Gesellschaftskomitees zu arbeiten, überall wurden Kindergärten und Waisenhäuser organisiert. Bereits Ende April wurden in der Pfarrei Mariä Geburt in Stoleshniki die ersten Kinderkrippen für 15 Kleinkinder eröffnet, die unter der besonderen Schirmherrschaft von Großherzog Sergej standen. Beide Ehepartner halfen bei allen neuen Baumschulen und Gärten. Für die ärmsten Kinder wurden ihre nominellen Stipendien eingerichtet.
Die hohe Ernennung von Sergej Alexandrowitsch fiel mit der Tragödie im Familienleben seines Bruders Pavel zusammen. Einmal besuchte seine zwanzigjährige Frau Alexandra Georgievna zusammen mit seinem Bruder Ilinskoje, die auf Abbrucharbeiten war. Sie hatte plötzlich Wehen. Sie starb bei der Geburt ihres Sohnes. Sergej Alexandrowitsch war untröstlich und gab sich die Schuld für alles, was passiert war.
Er beteiligte sich aktiv an der Pflege von Dmitry Pavlovich, der im Alter von sieben Monaten geboren wurde: Er wickelte das Neugeborene in Watte, legte es in eine Wiege und erwärmte es mit Wärmflaschen (Inkubatoren waren damals selten). Ich habe das Baby persönlich in speziellen Brühenbädern gebadet, wie von Ärzten empfohlen. Und das Baby hat es geschafft, herauszukommen!
Anschließend befasste sich Sergei Alexandrovich viel mit dem Schicksal von Dmitry und seiner älteren Schwester Maria. Er lud sie immer für den Sommer nach Ilinskoje oder auf sein Zweitgut Usovo ein und bemühte sich, dass sie sich dort wie zu Hause fühlten. Als Pavel Alexandrovich eine morganatische Ehe mit Madame Pistohlkors einging und daher aus dem Reich entfernt wurde, wurden Sergei Alexandrovich und seine Frau die Adoptiveltern von Dmitry und Maria.
Maria Pawlowna schreibt, dass sich Sergej Alexandrowitsch früher, als sie nur für den Sommer kamen, immer auf ihre Ankunft gefreut habe. An ihn erinnerte sich Maria Pawlowna, die auf dem Balkon seines Hauses stand und freudig lächelte, als sich ihre Kutsche näherte. „Im Halbdunkel des Vorraums, wo es kühl war und angenehm nach Blumen duftete, umarmte uns Onkel sanft: „Endlich bist du da!“ (aus den Erinnerungen von Maria Pawlowna).
Der letzte Eintrag im Tagebuch des Großherzogs am Vorabend seiner Ermordung war ein Eintrag über Dmitry und Maria: „... den Kindern vorlesen. Sie sind begeistert von der gestrigen Oper."
"Verdammte" Frage
Sergej Alexandrowitsch machte sich daran, die "Verdammten" für die damalige Russland-Arbeitsfrage zu lösen. Er bemühte sich nach Kräften, das Leben der Arbeiter zu verbessern, und sah vor allem die Notwendigkeit der Gründung von Hilfsvereinen auf Gegenseitigkeit. Den Arbeitnehmern wurde die Möglichkeit gegeben, ihre Ansprüche gerichtlich an den Arbeitgeber zu richten. Und im Falle der Nichterfüllung ihrer Anforderungen - senden Sie Ihren Protest direkt an staatliche Stellen. Nichts weniger als die Polizei! Es war eine tolle Zeit. Polizeibeamte unter der Führung von S.V. Zubatov, der engste Mitarbeiter des Großherzogs, prüfte die Beschwerden der Arbeiter, und die Fabrikbesitzer beeilten sich widerwillig, sie zu befriedigen. Ein großer Moskauer Züchter, Julius Guzhon, der die fairen Forderungen seiner Arbeiter nicht erfüllen wollte, erhielt eine polizeiliche Anordnung, Russland innerhalb von 48 Stunden zu verlassen und sich in sein Heimatland Frankreich zurückzuziehen.
Unter der unverzichtbaren Beteiligung von Priestern wurden Gemeinschaften der gegenseitigen Hilfeleistung geschaffen, die sich den Idealen des Evangeliums zuwandten. Sie waren eine Art christliche Gewerkschaften. Im Februar 1902 kam es in Moskau zu Studentenunruhen, die Revolution schritt voran. Aber am 19. Februar 1902, am Tag der Bauernbefreiung, organisierte Sergej Alexandrowitsch zusammen mit Zubatow eine 50.000 Mann starke patriotische Arbeiterdemonstration mit Kranzniederlegung am Denkmal des Zarenbefreiers im Kreml.
Eine solche Politik erregte den Zorn sowohl der Revolutionäre als auch der Kapitalisten. Letzterer gelang es mit Hilfe des damals allmächtigen Finanzministers Witte, die Entfernung von Subatov aus Moskau und die Einschränkung der Arbeiterorganisationen zu erreichen (die Frage ist, wer in einer solchen Situation als "Reaktionär" bezeichnet werden kann). und "rückläufig"?).
Professor der Moskauer Universität M.M. Bogoslovsky musste in seinen Memoiren zugeben, dass Sergei Alexandrovich dennoch "voll der besten Absichten" war und sein "Mangel an Offenheit und Ungastlichkeit" vielleicht "nur aus Schüchternheit kam". Darüber hinaus bemerkte der Professor: „Ich habe gehört, dass er schließlich die letzten Überreste des ehemaligen Massakers zerstört hat, die den Moskauer Truppen bekannt sind, und dabei strikt jede Faustrepressalie gegen die Soldaten verfolgt.“
Khodynka
Bogoslovsky bemerkte auch, dass "als sich die bekannte Katastrophe auf dem Chodynka-Feld ereignete", die Verantwortung auf Sergej Alexandrowitsch übertragen wurde - "vielleicht zu Unrecht".
Denken Sie daran, dass die Opfer nach der Tragödie von Nikolaus II. Und Alexandra Feodorovna sowie Maria Feodorovna getrennt von ihnen in Krankenhäusern besucht wurden. Die meisten Verwundeten sagten, dass nur sie selbst "an allem schuld" seien, und baten um Vergebung, weil sie "den Feiertag verdorben" hätten.
Laut den Erinnerungen von Tolstoyan V. Krasnov erregten sich die Menschen am Vorabend des unglückseligen Feiertags mit Gerüchten, dass am nächsten Tag Wein- und Bierbrunnen aus dem Boden sprudeln würden, seltsame Tiere und andere Wunder auftauchen würden. Am Morgen schlug die allgemeine Stimmung plötzlich in "verbittert", in Krasnows Worten sogar "brutal" um. Die Leute eilten zu den Geschenken, um so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, und es gab einen tödlichen Ansturm.
Letzten Tage
Am 1. Januar 1905 trat Sergej Alexandrowitsch zurück, befehligte aber weiterhin den Moskauer Militärbezirk und blieb für die Revolutionäre gefährlich. Eine echte Jagd wurde für ihn eröffnet. Jeden Tag erhielt Sergei Aleksandrovich Drohbriefe. Ohne es jemandem zu zeigen, riss er sie in Fetzen. Während ihres Aufenthalts in Moskau übernachteten Großfürst Sergei und Elizaveta Feodorovna gerne im Neskuchny-Palast. Nach einer in ihrer Familie etablierten Tradition wurde hier in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar 1905, am Tag des Gedenkens an Basilius den Großen, die ganze Nacht und die Liturgie serviert. Jeder hatte Anteil an den Heiligen Mysterien Christi. Am Abend des 9. Januar musste das großherzogliche Paar in den Kreml umziehen, von wo Sergej Alexandrowitsch jeden Tag ausnahmslos zum Haus des Generalgouverneurs ging. Da er wusste, dass ein Attentat vorbereitet wurde, nahm er keinen Adjutanten mehr mit und befahl der Polizeieskorte, einen Sicherheitsabstand zu seiner Besatzung einzuhalten. Am 4. Februar verließ der Großherzog zur üblichen Zeit in einer Kutsche die Tore des Nikolskaja-Turms des Kreml – und wurde von der „Höllenmaschine“ des Terroristen Ivan Kalyaev in Stücke gerissen.
Die Bahre, auf der Elizaveta Feodorovna verzweifelt vor Trauer die Überreste ihres Mannes sammelte, wurde in die Alekseevsky-Kirche des Chudov-Klosters gebracht. Hier verteidigte der kleine Sergei einst seinen Bischofsdienst.
Elizaveta Feodorovna betete am zerrissenen Körper des Großherzogs und hatte das Gefühl, dass Sergei auf etwas von ihr zu warten schien. Dann sammelte sie ihren Mut und ging in das Gefängnis, in dem Kalyaev eingesperrt war, und brachte ihm im Namen von Sergei Vergebung, wobei sie dem Gefangenen das Evangelium überließ.
Am 10. Februar fand eine Trauerfeier statt. Von den Verwandten von Sergei Alexandrovich waren nur Elizaveta Feodorovna, K. R., Pavel Alexandrovich und seine Kinder anwesend.
Kostbares Leichentuch
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Autor: Fellow des Instituts für Europa der Akademie der Wissenschaften der Russischen Föderation, Rev. Wassilij Sekachev
Großherzog Sergej Alexandrowitsch.Großherzog Sergej Alexandrowitsch
"Jedes böse Verb" wurde zufällig an diese Person gerichtet gehört. Er wurde nicht nur von Revolutionären, Feinden des großen nationalen Russlands, sondern auch von vielen Vertretern der High Society verleumdet. Er wurde im Ausland unermüdlich geschwärzt, was den deutschen Kaiser Wilhelm II. besonders berühmt machte. Aber er, der sich an die Worte des Erlösers erinnerte: „In der Welt werdet ihr traurig sein“ (Joh 16,33), und den Namen eines orthodoxen Christen hochhielt, hat ihnen ihre Missetat nicht mit Bösem vergolten. Die Mutterkirche schenkte ihm großzügig ihren Trost, und er genoss ihren Schrein. Die gottlose Welt verfolgte ihn jedoch weiterhin brutal, und schließlich wurde er brutal ermordet. Der Märtyrer für die Wahrheit nannte ihn den Beichtvater des Marfo-Mariinsky-Klosters, P. Mitrofan Srebryansky.
Viele Jahre sind vergangen; die Zeiten der Neubewertung von Werten sind gekommen. Aber es gibt immer noch diejenigen, die den Großherzog verleumden wollen. Wenig, sehr wenig wissen wir über den Adel und die spirituelle Eleganz dieses Mannes. Schließlich war die Ehe mit Elizaveta Feodorovna kein weiterer Erfolg für ihn, den Günstling des Schicksals, sondern eine Belohnung für die Herrschaft der Seele und der Keuschheit. Schon für eine nur engelhaft reine und tadellose zwanzigjährige Ehe gebührt ihm höchstes Lob. Seine tiefe aufrichtige Religiosität gewann sofort das Herz von Elizabeth Feodorovna.
Mit ihm machte sie ihren ersten Aufstieg zur Heiligkeit. Er inspirierte sie zu großer Liebe zu unserem Vaterland. "Sergei hat mich großgezogen", gab die Großherzogin in einem ihrer Briefe zu. „Der Herr gibt mir Kraft“, heißt es in einem anderen Brief, „damit niemand sagen kann, ich sei der Führung eines so wahrhaft edlen Mannes und wahren Christen unwürdig.“
Großherzog Sergej Alexandrowitsch Romanow wurde am 29. April 1857 in der Familie von Kaiser Alexander II. Geboren. Sergej Alexandrowitsch wurde sein erster Porphyr-Sohn. Nachdem Alexander Nikolajewitsch Kaiser geworden war, betete er inbrünstig für die Geburt seines Sohnes. Seine fromme Frau Maria Alexandrowna goss darüber Gebete aus. Sowohl er als auch sie wählten den Heiligen Sergius als ihren Fürsprecher vor dem Herrn und versprachen, ihn nach ihrem Sohn zu benennen, wenn er geboren würde. Alexander II hatte acht Kinder. Aber St. Philaret von Moskau widmete der Geburt von Sergej Alexandrowitsch besondere Aufmerksamkeit und nannte dieses Ereignis "ein Zeichen für das Gute". Der Heilige sah den hohen Dienst des Großherzogs voraus.
Am 29. Mai wurde das Kind getauft. Der Zarewitsch wurde der Empfänger aus der Schrift seines kleinen Bruders. Das porphyrische Baby schrie sehr viel, wenn es in Wasser getaucht wurde, mit Myrrhe gesalbt und geschoren. Aber das Herz der Mutter Kaiserin freute sich: Ihr Gebet wurde erhört, die Mutter dankte Gott. Das Abendessen, das im Zusammenhang mit der Taufe organisiert wurde, war grandios: Es nahmen etwa achthundert Menschen teil.
(A. F. Tyutcheva mit ihren Schülern Großherzogin Maria Alexandrowna und Großherzog Sergej Alexandrowitsch. Petersburg. 1862)
Die Kaiserin beteiligte sich am direktesten an der Erziehung des Kindes. Als das Kind ungefähr drei Jahre alt war, übernahm A. F. Tyutcheva, die Tochter eines berühmten Dichters, die Pflichten seines Lehrers. Zutiefst religiös und ihrem Land ergeben, konnte sie einen wirklich positiven Einfluss auf Sergej ausüben. Durch die Bemühungen des Lehrers wurde das Kind vor Exzessen geschützt - der kleine Großherzog lernte zu beten und gab seinen momentanen Launen nicht nach.
Die spirituelle Entwicklung des Kindes zu verfolgen, ist das Hauptziel in der Erziehung, das sich die Kaiserin auch gesetzt hat. Die daraus resultierende Zwietracht im Familienleben brachte sie Gott näher. Sie strebte nach den Orten, wo Seine Gegenwart besonders spürbar war, sie fand ihren Trost in Pilgerreisen. Dabei war der kleine Sohn immer bei ihr. Ein sensibles Kind sah das seelische Leiden seiner Mutter - die Welt erschien nicht im besten Gewand vor ihm. Im Alter von neun Jahren verlor Sergei einen lieben Menschen, Freund Sasha Gagarin. Allmählich zog sich der kleine Großherzog immer mehr zurück. Schon sehr früh schmeckte er die Süße der Gebete. Das Leben wird für ihn zu einem unaufhörlichen Wandel in den Augen Gottes. Die Worte der Gebete finden sich oft in seinen Notizbüchern. "Tief religiös" - so wird seine Frau künftig über Sergej Alexandrowitsch schreiben.
Im Palast des riesigen Vaters besetzte der junge Sergei mit seinem Bruder Pavel nur ein Zimmer. Das Hauptmerkmal des Innenraums waren viele Ikonen. Sergey hat sich nie von den beliebtesten von ihnen getrennt: Sie waren mit ihm auf langen Pilgerreisen. Es ist bemerkenswert, dass auf dem Bild, das Sergej Alexandrowitsch im Zusammenhang mit seiner Ehe präsentiert wurde, die Worte standen: "Ohne mich kannst du nichts tun." Ikonen und sogar der Halbmantel des Heiligen Seraphim, den Sergej Alexandrowitsch von seiner Mutter erhalten hat, werden zu seinem wichtigsten Reichtum. Ein anderer Lehrer von Sergei Alexandrovich, Admiral D. S. Arsenyev, beschrieb ihn als sehr religiös, rein, freundlich und gut gemeint. Diese Qualitäten werden für das Leben eingeflößt.
In einem ihrer Briefe sagte ihm A. F. Tyutcheva:
Sie können sich nicht vorstellen, wie Sie in dieser hohen Position, die Sie in der Öffentlichkeit besetzen, dankbar sind für eine saubere, strenge, gemäßigte Lebensweise.“ Die Exklusivität Ihrer Position, lehrte sie, muss mit außergewöhnlichen Qualitäten bezahlt werden.
Unter allen gelehrten Fächern stand natürlich an erster Stelle das Gesetz Gottes. Der Unterricht von Pater John Rozhdestvensky brachte das anfängliche religiöse Wissen in das System ein, weckte das Interesse an komplexen theologischen Fragen und machte den Glauben immer bedeutsamer. Smart, weich oh. John führte das Kind gewissenhaft durch die Stufen des Wissens. Der Unterricht einer anderen herausragenden Person, K. P. Pobedonostsev, gab Sergei Alexandrovich die notwendigen juristischen Kenntnisse, die ihm als Generalgouverneur sehr nützlich waren.
Die Verbundenheit mit den Geisteswissenschaften überwog definitiv. Die Welt der Geschichte erscheint vor Sergej Alexandrowitsch unendlich interessant. Dieses Thema wird er mit besonderem Enthusiasmus behandeln. Es ist erwähnenswert, dass sich der Großherzog durch gute Kenntnisse der historischen Faktologie auszeichnete. Metropolit Anastassy erzählt von dem Streit, der während des Aufenthalts des Großherzogs im Vatikan zwischen Sergej Alexandrowitsch und dem Papst von Rom entstand. Sie stritten sich über die Zahl der Päpste mit dem Namen Sergius in der gesamten Geschichte des Christentums. Der Gewinner in diesem Wettbewerb war der Großherzog.
Seine Leidenschaft für Archäologie macht ihn zu einem Teilnehmer an Ausgrabungen. Nach und nach baute Sergej Alexandrowitsch seine eigene historische Sammlung auf, die später öffentliches Eigentum wurde.
Sergei und Pavel Alexandrovichi.
Sergey Alexandrovich beherrschte auch die Sprachen sehr gut - Deutsch, Englisch, Französisch; spielte gut Klavier. Der Musikgeschmack des Großherzogs war wirklich subtil. 1891 gesteht er einer wunderbaren Gesangsgruppe seine Liebe:
"Ich freue mich über den Synodalen Chor, er singt besser als die Hofkapelle, ich freue mich zu sehen, dass der Chor jedes Jahr besser wird"
Auch seine literarischen Interessen sprechen Bände. Das Lesen hat immer einen bedeutenden Teil der Freizeit von Sergej Alexandrowitsch ausgefüllt. Puschkin, Lermontov, Tyutchev, Maikov, Fet, Apukhtin werden seine Lieblingsschriftsteller. Gespräche mit herausragenden Schriftstellern empfand er als große Ehre für sich. Einmal schrieb er an seinen Freund Großherzog Konstantin Romanov: "Stellen Sie sich vor, ich habe neulich die Nacht verbracht ... mit Apukhtin!" Obwohl er die Romane von Leo Tolstoi sehr schätzte, behandelte Sergei Aleksandrovich ihn dennoch negativ als Moralisten und Prediger. 1881 erklärte sich der Großherzog bereit, Alexander III. Einen Brief von Tolstoi zu überreichen, in dem er um Verzeihung für die Königsmorde im Ersten März bat, mit dem Sergej Alexandrowitsch selbst nicht einverstanden war. Was Dostojewski betrifft, so bewunderte Sergej Alexandrowitsch einfach seine Arbeit. Durch Sergei Alexandrovich schloss sich Elizaveta Feodorovna auch der großen russischen Literatur an, die er selbst viel las. Ihr Bruder Ernst-Ludwig schreibt über den Großherzog:
"Er war erstaunlich belesen und ein Mann von sehr hoher Kultur."
Großherzöge Sergei und Pavel Alexandrovich mit Tutor Mr. Arseniev.
Das subtile ästhetische Gespür von Sergej Alexandrowitsch zeigt sich auch in seinen Kenntnissen der Malerei. Von Kindheit an verliebt in alles Russische, Nationale, zieht der Großherzog V. M. Vasnetsov von allen Künstlern vor - er kauft seine Leinwände.
"Er hatte eine ziemlich starke künstlerische Anfälligkeit", wird der französische Botschafter M. Paleolog über Sergej Alexandrowitsch sagen.
Sergei Alexandrovich mit seinem Bruder Pavel Alexandrovich.
Besondere Erwähnung verdient seine philanthropische Tätigkeit. Als in Moskau auf der Wolchonka ein Museum der bildenden Künste zu entstehen begann, leitete der Großherzog nicht nur das Komitee für dessen Einrichtung, sondern übernahm zusammen mit seinem Bruder Pavel Alexandrovich die Kosten für den Bau der Parthenon-Halle. Die Zeitgenossen "bewunderten diesen Saal im dorischen Stil gebührend", - schrieb 1908, als Sergej Alexandrowitsch nicht mehr lebte, der Gründer des Museums I. V. Tsvetaev. - Dies erwies sich als gutes Denkmal für den verstorbenen Wohltäter des Museum." Der Gründer des Museums wird von seiner Tochter M. I. Tsvetaeva wiederholt.
„Das Wort „Museum“ haben wir, Kinder, immer von Namen umgeben gehört: Großherzog Sergej Alexandrowitsch, Nechaev-Maltsev ... Das erste ist verständlich, weil der Großherzog der Patron warIch esse die Künste..." - finden wir in ihrer autobiografischen Prosa.
Nach bewährter Tradition erhielt der Großherzog auch eine militärische Ausbildung. Im Alter von zwanzig Jahren nahm Sergej Alexandrowitsch am russisch-türkischen Krieg teil. Das Kavallerie-Wachregiment, in dem er diente, war Teil der Ruschuk-Abteilung unter dem Kommando von Tsesarevich (dem zukünftigen Alexander III.). Kaiser Alexander II. Selbst stellte in seinem Manifest an Tsesarevich die Verdienste der Ruschuk-Abteilung fest: "Alle Bemühungen des deutlich unterlegenen Feindes, die von Ihnen gewählte Position innerhalb von fünf Monaten zu durchbrechen, waren erfolglos."
Für die Teilnahme an der heldenhaften Aufklärung wurde dem jungen Sergej Alexandrowitsch eine militärische Auszeichnung verliehen - der Orden des Heiligen Georg IV.
Am 22. Mai 1880 starb seine Mutter. Sergei, der im Winterpalast lebte, stand als erster an der Tür des Zimmers, in dem seine Mutter wenige Minuten zuvor gestorben war. Aber sie durften den Raum nicht betreten: Sie warteten auf den Souverän. Etwa eine Stunde lang stand er zusammen mit seinen Angehörigen in der Nähe der Tür des Zimmers des Verstorbenen und weinte. Nichts konnte den Verlust eines so lieben Menschen für Sergei wettmachen. Um den Verlustschmerz irgendwie zu lindern, geht er mit seinem Bruder Pavel auf Europatournee. Die Masse an neuen Eindrücken beruhigt sein wundes Herz ein wenig.
Aber hier ist ein neuer Schock: In einem der europäischen Länder erhält er einen Brief mit der Nachricht von der Hochzeit seines Vaters mit E. M. Dolgoruky. Der Großherzog empfindet dies als schwere Beleidigung des Andenkens an die verstorbene Kaiserin. Hier ist, was A. F. Tyutcheva darüber schreibt:
Für sie (für Sergei Alexandrovich und Pavel Alexandrovich. - V.V.) war es ein schrecklicher Schlag, sie pflegten einen Kult der Erinnerung an ihre Mutter, die so kurz zuvor gestorben war. Sergej Alexandrowitsch wusste von der Verbindung seines Vaters, aber er stellte sich die Aufgabe, seinen jüngeren Bruder ... daran zu hindern, etwas darüber zu erfahren. Und als dieser junge Mann erfuhr, dass sein Vater nicht nur wieder geheiratet hatte, sondern dass seine jetzige Frau seit fünfzehn Jahren seine Geliebte war und drei Kinder von ihm hatte... war er so schockiert, dass er lebensgefährlich krank wurde. Trotzdem haben sich diese jungen Leute ... vollkommenes Schweigen auferlegt. Großherzog Sergej hat mit mir nicht über die Ehe seines Vaters gesprochen. Überhaupt machte er den Eindruck eines Menschen, der sich zutiefst auf seine Trauer konzentriert und jedes Gespräch ängstlich vermeidet, das irgendetwas mit den traurigen Ereignissen der letzten Zeit zu tun hat.
Großherzog Sergej Alexandrowitsch mit seiner Frau und seinem Bruder Pavel.
Einmal begleitete er zusammen mit seiner Schwester Maria seinen Vater in einer Kutsche zu einem Spaziergang in Zarskoje Selo. Plötzlich verabschiedete sich der Kaiser in den Tiefen des Parks von Sergei und Maria und bat darum, anzuhalten, und ging zu einer anderen Kutsche, in der Dolgoruky mit ihren Kindern war. Den Rest des Weges verloren sie und Maria nicht nur kein einziges Wort über die Tat ihres Vaters, sondern wechselten nicht einmal einen Blick. „Du hast alle deine Wellen über mich gebracht“ (Ps 87,8) – hätte der Großherzog damals in Anlehnung an den Psalmisten David ausrufen können. Außerdem traf ihn Anfang März 1881 ein weiterer schrecklicher Kummer: Sein Vater wurde von Revolutionären getötet.
„Meine Seele und mein Herz sind alles, alles ist zerbrochen und auf den Kopf gestellt …“, schrieb er, „schreckliche Eindrücke haben mich zerstört … Gottes Wille ist in allem sichtbar.“
Nach kurzer Zeit gestand er:
"Der Tag der Beerdigung war ein schrecklicher Tag! Ein Trost, als sie "To Your Cross ..." sangen ... Es ist alles vorbei, nur leere Räume und Erinnerungen an ein früheres glückliches Leben ..."
Seelische Wunden heilten langsam. Im Oktober 1881 tröstete Großherzog Konstantin Romanov Sergej Alexandrowitsch mit poetischen Zeilen:
Aber Sie erinnern sich nicht an den bitteren Anteil,
Wie ein Fahnenträger in einem militärischen Bereich,
Gehen Sie mit Ihrem Banner.
Gehen Sie voran, gehen Sie mutig
Sergej und Konstantin. Sergej, Konstantin, Olga
Zwei Monate später, am 21. Mai, landete Sergej Alexandrowitsch zusammen mit seinem Bruder Pawel in Jerusalem. Die Ankunft war so geplant, dass sie mit dem Tag des Gedenkens an den Apostelgleichen König Konstantin und seine Mutter, Kaiserin Helen, zusammenfiel, die nach Palästina pilgerten, das allen Christen wohlbekannt ist. Durch Gebete im Heiligen Land, am Heiligen Grab, hoffte er, seine Geisteskrankheit zu heilen. Hier entsteht in ihm der Wunsch, der Kirche zu dienen. Der Empfang und die Segnung des Patriarchen Hierotheus brachten viele Tröstungen. Seine Heiligkeit machte Sergej Alexandrowitsch gnädigerweise zum Ritter des Heiligen Grabes und legte ihm am Fuße von Golgatha ein goldenes Kreuz mit Partikeln des lebensspendenden Baumes auf. Die Auszeichnung versteht er als Aufruf zur aktiven Arbeit zum Wohle der Orthodoxie. 1882 wurde auf seine Initiative und unter seinem Vorsitz die Imperial Orthodox Palestine Society gegründet.
Großherzog Sergius Alexandrowitsch mit seiner Frau Elizaveta Feodorovna bei der Weihe der russischen Kirche in Gethsemane
Wenn Sergej Alexandrowitsch nicht mehr lebt, werden seine Verdienste um die Gesellschaft auf den Seiten eines der Printmedien erwähnt: "ein aktiver, wohlwollender und fürsorglicher Schutzpatron der Orthodoxie im Osten und Hüter der Bedürfnisse russischer Pilger ... "
Trinity Cathedral und russische Pilger im elisabethanischen Gelände in Jerusalem
Seit 1882 begann er seinen Dienst im Preobrazhensky Guards Regiment. In fünf Jahren wird er zum Generalmajor befördert. "Die Offiziere sind ihm so ergeben", schrieb Elizaveta Feodorovna einmal. Könnte es anders sein: Schließlich war er nicht nur ein hochgebildeter, sondern auch ein ehrlicher, gewissenhafter Mensch; Er ertrug alle Strapazen der Lagerversammlungen und Manöver auf Augenhöhe und bevorzugte keinen seiner Untergebenen. Allmählich begreift er die volle Tiefe der Militärkunst. Als der Militärrat zu Beginn des Russisch-Japanischen Krieges die Frage der Ernennung eines Oberbefehlshabers aufwarf, sagte Nikolaus II.:
"Mein Kandidat wäre Großfürst Sergej Alexandrowitsch, dessen strategische Fähigkeiten ich bei Manövern bemerkt habe."
Es sei darauf hingewiesen, dass die Haltung von Nikolaus II. Zu seinem Onkel immer respektvoll war. Am 9. April 1900 wandte sich der Kaiser mit folgendem Reskript an Sergej Alexandrowitsch: „
„Vor neun Jahren forderte Sie mein unvergessener Elternteil auf, sich an die Spitze seiner Verwaltung zu stellen, um der Hauptstadt einen neuen Beweis seines unveränderlichen Wohlwollens zu erbringen. Von Jahr zu Jahr, bei jedem Besuch in meinem Moskau, davon bin ich überzeugt die hervorragende Erfüllung der Ihnen übertragenen schwierigen Aufgaben, die ständige Abstimmung Ihrer nützlichen Tätigkeit mit den Anweisungen, die ich Ihnen gebe, und in Ihrem unermüdlichen Streben, mit unerschütterlicher Festigkeit den Plänen zu folgen, die Kaiser Alexander III Ich weiß wohl, wertvoll für dich ... "
Nach der Heirat beginnt ein neuer Streifen im Leben von Sergej Alexandrowitsch. „Sie haben eine schöne Beziehung“, schrieb Großherzog Konstantin Romanow über ihn und Elisabeth Feodorowna, „er dankt Gott jede Stunde für sein Glück.“ Doch das Paar gehörte unterschiedlichen Religionen an. Sehr bald wurde dieser Umstand für Sergej Alexandrowitsch zur Ursache geheimen seelischen Leidens. Allerdings verlor er kein einziges Wort über sie. Betend und glaubend erwartete er diesen freudigen Moment, wenn die Seele seiner Frau vom Licht der Orthodoxie erleuchtet werden würde. Aber erst sieben Jahre später schloss sie sich unserer Kirche an.
Kurz zuvor, am 26. Februar 1891, wurde Sergej Alexandrowitsch zum Generalgouverneur von Moskau ernannt. Großherzog Konstantin Romanov schrieb in sein Tagebuch:
"Die Ernennung von Sergei wird von allen mit Freude angenommen ... Sergei, obwohl er einst von seinem neuen Rang als etwas Unerreichbares und Unerreichbares geträumt hat, kann sich immer noch nicht einem Gefühl tiefer Freude hingeben: Der Gedanke an eine Trennung vom Regiment verärgert ihn sehr ."
Vel. Prinz Sergej Alexandrowitsch (Mitte), Prinz Alexander von Battenberg (rechts) und Adjutant V. V. Skaryatin
Auf dem Wagen (von links nach rechts): V. V. Skaryatin, Prinz A. Battenbergsky, Großherzog Sergej Alexandrowitsch, D. S. Arseniev, Prinz A. A. Suworow.
Er sei außer sich, schrieb seine Frau über diese Trennung.
Wenn die Herrschaft seines Vorgängers, Prinz V. A. Dolgoruky, offen gesagt schwach war, beabsichtigt Sergej Alexandrowitsch, Moskau zu einer Hochburg des kaiserlichen Throns zu machen. Bereits in den ersten Tagen seiner Generalregierung beginnt der Großherzog mit intensiven vielseitigen Aktivitäten. Seine einfühlsame und mitfühlende Frau schrieb damals in einem Brief über ihn:
"Er ist doppelt beschäftigt ... Er ist völlig blass und dünn"
Ella, Sergej, Mascha und Dima
Eine der schwierigen Aufgaben, die der Großherzog auf sich nahm, bestand darin, die Moskauer Arbeiter von revolutionären Ideen zu distanzieren. Zu diesem Zweck unterstützt er insbesondere die monarchistischen Arbeiterorganisationen von SV Zubatov. Am 41. Jahrestag der Bauernreform steht Sergej Alexandrowitsch an der Spitze der 50.000sten Demonstration der Arbeiter Moskaus und folgt damit dem Alexander-III.-Denkmal.
Die Generalregierung von Sergej Alexandrowitsch war fest und kompromisslos. Die Überzeugungen, die er hatte, wurden als konservativ bezeichnet (S. Yu. Witte definierte ihn sogar als einen Ultraretrograden). Er sei jedoch keineswegs träge, sondern "fähig ... zu mutiger Initiative". Laut Ernst-Ludwig hielt die streng konservative Partei Sergej Alexandrowitsch für zu fortschrittlich, da er Verbesserungen wünschte, die ihnen unangenehm waren; Die Liberalen hassten ihn einfach. Und es ist nicht nötig, über Revolutionäre zu sprechen. Nationale Wege zur Lösung komplexer Probleme schienen ihm am vorzugswürdigsten. Er hatte den nützlichsten Einfluss auf seinen Bruder Alexander III und dann auf seinen Neffen Nikolaus II. Die karitativen Aktivitäten von Sergej Alexandrowitsch waren größtenteils geheim. Der Bruder des ehrwürdigen Märtyrers Ernst-Ludwig schreibt in seinen Erinnerungen ICH: "
"Er hat vielen, vielen Menschen geholfen, aber jedes Mal unter strengster Geheimhaltung"
Aber auch konkrete Fakten sind bekannt: zum Beispiel die Einrichtung eines Waisenhauses, eines Wohnheims für Studenten der Kaiserlichen Moskauer Universität, durch den Großherzog. Bei seiner Übernahme des Amtes des Generalgouverneurs spendete Sergej Alexandrowitsch für diese Zeit eine riesige Summe - fünftausend Rubel - zugunsten der Armen der Hauptstadt. Er hilft auch weiterhin beim Bau von Denkmälern und Museen. Durch seine Bemühungen entsteht eine Porträtgalerie der Moskauer Oberbefehlshaber und Generalgouverneure. Sergei Alexandrovich kümmerte sich um das nationale Erbe und verhinderte den Verkauf einer Reihe von Meisterwerken der Kunst.
Sergej Alexandrowitsch hat viel Bitterkeit geschmeckt, als er Moskau regierte. Die Chodynka-Katastrophe brachte ihn in eine sehr schwierige Lage. Aber was war Sergei Aleksandrovichs Schuld in Wirklichkeit? Es ist wichtig anzumerken, dass die Organisation der Feierlichkeiten auf dem Khodynka-Feld dem Gerichtsministerium anvertraut und der Zuständigkeit des Moskauer Generalgouverneurs entzogen wurde. Das gleiche Ministerium übernahm die Aufrechterhaltung der Ordnung am Ort der Feierlichkeiten. Doch für Ordnung war keineswegs gesorgt: Bei der Verteilung königlicher Geschenke kam es zu einem furchtbaren Ansturm, bei dem mehr als tausend Menschen allein starben.
Khodynka. Aquarell, Vladimir Makovsky
Der Adjutant des Großherzogs V. F. Dzhunkovsky erklärt in seinen Memoiren:
„Die Beauftragung des Gerichtsministeriums mit der Organisation der Feierlichkeiten befreite ihn (Sergej Alexandrowitsch.-V.V.) nicht von der Kontrolle ...
„Wir wissen nicht, was den Großherzog daran gehindert hat, diese Kontrolle auszuüben, aber wir sind sicher: Wenn es angebracht ist, über die Schuld von Sergej Alexandrowitsch zu sprechen, müssen wir gleichzeitig über sein tiefes Leiden nach der Katastrophe sprechen, über die Verleumdung dagegen ihm, was bei weitem nicht der angeblichen Schuld entsprach.
"Von allen Seiten muss man ihm Vorwürfe machen (Sergey Alexandrovich. - V.V.)", - notierte er in seinem Tagebuch "
Großherzog Konstantin Romanow. Derselbe Dzhunkovsky erzählte, dass er Sergej Alexandrowitsch nach der Tragödie von Khodynka "bleich wie ein Laken ... es war klar", sagte der Adjutant, "wie schwer es für ihn war". Zusammen mit dem Kaiserpaar besuchte Sergej Alexandrowitsch Krankenhäuser, in denen die Opfer untergebracht waren. Vielleicht hat er in einem von ihnen den Wunsch, um seinen Rücktritt zu bitten. Der Souverän akzeptierte den Rücktritt nicht. Der Generalgouverneur von Sergej Alexandrowitsch dauerte mehr als acht Jahre. All diese Jahre musste er die Pflichten eines Mitglieds des Staatsrates erfüllen. Auf dem im Russischen Museum aufbewahrten Gemälde von Repin "Die feierliche Sitzung des Staatsrates am 7. Mai 1901" wir sehen auch das Bild von Sergej Alexandrowitsch.
Die feierliche Sitzung des Staatsrates am 7. Mai 1901, am Tag des hundertsten Jahrestages seiner Gründung. 1903. GRM
Ilyinskoe war sein Lieblingsurlaubsort. Hier züchtete er hervorragende Rinder, errichtete ein Gestüt für Pferde der Ardennenrasse und führte alle Neubauten durch.
Er lebte eher verschlossen, suchte sogar die Einsamkeit. Nur wenige teilten mit ihm die Momente seiner Freizeit – sie waren Menschen, die ihm im Geiste nahestanden. Die innere Welt von Sergej Alexandrowitsch war auf seine Weise elegant: Dies zeigt sich vor allem in seinem hohen religiösen Gefühl. Dieselbe Definition eignet sich zur Charakterisierung seines Aussehens.
Groß, schlank, blond, mit zarten Gesichtszügen – das sind seine Erkennungsmerkmale. Schöne hellgrüne Augen schienen ihn unter seinen weißlichen Brauen anzustarren. Aber es war rein oberflächlich, trügerisch. Die Leute bekamen jedoch oft einen falschen Eindruck von ihm und verwechselten seine Zurückhaltung mit Arroganz. Wenige waren diejenigen, die den Adel seiner Seele begriffen. Elizaveta Feodorovna nannte ihren Ehemann einen Engel der Güte. Er verbrachte viele Stunden mit ihr in ihrer Heimatgemeinde.
Der Generalgouverneur von Sergej Alexandrowitsch geriet in eine sehr schwierige Zeit. Von Jahr zu Jahr nahm die revolutionäre Aktivität mehr und mehr zu. Im März 1899 fand ein allgemeiner Studentenstreik statt, der dem Großherzog viel Unruhe brachte. Fünf Jahre später begann der Russisch-Japanische Krieg. Sergej Alexandrowitsch verfolgte aufmerksam die Ereignisse an der Front. Er schickte einmal das folgende Telegramm an die Soldaten des Tschernigow-Regiments:
"Ich gratuliere den Leuten von Tschernihiw herzlich zu ihrem Regimentsurlaub! Es ist erfreulich, die schmeichelhaftesten Kritiken über die Aktivitäten des Regiments zu hören. Gott helfe! Muttergottes, bewahre das Regiment unter deinem Schutz. Sergej"
Auch das Versagen der Regierung lag dem Großherzog am Herzen. „Er geht so blass, seine Stimmung ist deprimiert“, schrieb Elizaveta Feodorovna 1904. Auch der Terrorismus ist eine reale und unmittelbare Bedrohung. Hochrangige Beamte, Menschen aus dem Umfeld des Großherzogs, seine Gleichgesinnten werden Opfer von Terroristen.
„Manchmal scheint es, als wären wir alle verrückt geworden“, schrieb er kurz vor seinem Tod.
Äbtissin des Vladimir Knyaginensky Assumption Monastery Margarita und Schüler der Handarbeitsschule treffen V.K. Sergej Alexandrowitsch, 1898
1903 Überführung der Reliquien des hl. Seraphim von Sarow. Krebs wird von Nikolaus II. Mit den Großherzögen getragen. Sergej Alexandrowitsch ist Zweiter hinter dem Kaiser.
Auch gegen Sergej Alexandrowitsch wurde ein Versuch unternommen. Zusammen mit seinem Bruder Wladimir Alexandrowitsch galt er als Anführer der Widerstandspartei gegen die Revolution.
Da er eine große Diskrepanz zwischen seinen Ansichten und Bestrebungen zum Kurs der Regierung sieht, bereits zu wenig Gleichgesinnte hat, fast seine ganze Kraft für die Arbeit aufgewendet hat, tritt er zurück. 31. Dezember 1904
Der Großherzog schreibt:
"Ein seltsames Gefühl nach 14 Jahren. Nach Trepovs Bericht haben sie sich umarmt, Tränen vergossen ... Herr, erbarme dich meiner!"
Noch etwas mehr als ein Monat. Der Herr weiß, wie inbrünstig und ernsthaft er in diesen Tagen gebetet hat.
Der Posten des Oberbefehlshabers des Moskauer Militärbezirks blieb bei ihm. Ich musste im Dienst Ausflüge in die Stadt machen. Gleichzeitig ließ sich Sergej Alexandrowitsch jedes Mal fast schutzlos zurück. Am 4. Februar 1905 wurde der Großherzog infolge der Explosion einer von einem Terroristen geworfenen Bombe getötet.
„Der Tod des Großherzogs war ein schwerer Schlag für die russischen Behörden“, schreibt S. S. Oldenburg. „Er starb mit Freude für den Souverän und sein Vaterland“, sagte Elizaveta Feodorovna, „zwei Tage vor seinem Tod sagte er, wie bereitwillig er sein Blut vergießen würde, wenn er es verhindern könnte.“
"Ich konnte mir nicht vorstellen, dass wir eine solche Schande erleben könnten", wandte sich Sergej Alexandrowitsch in den letzten Monaten seines Lebens an Konstantin Romanow
Aber das war nur der Anfang jener Gräueltaten, die Russland im 20. Jahrhundert durchmachen wird. Der Herr hatte Erbarmen mit dem Großherzog: Er erlebte das schreckliche Jahr 1917 nicht mehr, als diejenigen an die Macht kamen, die nicht nur ungeheuerliche Verbrechen gegen Russland begangen, sondern auch seine geliebte Frau getötet hatten ... Sie selbst schrieb 1905:
"Ich bin völlig ruhig und glücklich, da mein Geliebter (Sergei) den ewigen Frieden mit dem Herrn genießt, ohne die Bitterkeit dieser schrecklichen Zeit gekostet zu haben."
Im selben Jahr 1905 gab Elizaveta Feodorovna zu:
„Ein großer Trost in meiner großen Trauer ist die Erkenntnis, dass sich der verstorbene Großherzog im Kloster St. Alexis, dessen Andenken er so sehr ehrte, und innerhalb der Mauern Moskaus, das er sehr liebte, und im Heiligen Kreml befindet die er als Märtyrer starb."
Die Zerstörer der russischen Staatlichkeit versuchten, die Erinnerung an Sergej Alexandrowitsch zu zerstören. Das Kreuz an der Stelle seines Todes wurde abgerissen. Auch das Chudov-Kloster, in dem der Großfürst bestattet wurde, verschwand. Es stellte sich heraus, dass sich die Krypta von Sergej Alexandrowitsch unter der Fahrbahn des Platzes befand. Und doch wurde 1985 diese Krypta entdeckt, die, wie man anmerken sollte, keine Reaktion in den Medien hervorrief. Als die Frage der Umbettung aufgeworfen wurde, begann die Bürokratie, die nach der Heiligsprechung von Elizabeth Feodorovna im Jahr 1992 fortgesetzt wurde. Was ist das, Gleichgültigkeit? Wenn nur so. "Ein Reaktionär, ein Antisemit und ein Trinker", veröffentlichten sie 1991 im Bulletin der Höheren Schule über Sergej Alexandrowitsch. Die Frage der Umbettung wurde erst im Juni 1995 gelöst. Die Überreste von Sergej Alexandrowitsch wurden in das Nowospasski-Kloster überführt.
Das vom Kiewer Grenadier-Regiment errichtete Kreuz am Ort des Todes des Großherzogs. 1905
Novospassky-Kloster. Grab der Romanows
Es ist allgemein anerkannt, dass die Großherzogin und der Großherzog in einer „weißen Ehe“ lebten (das heißt, sie lebten wie Bruder und Schwester). Das stimmt nicht: Sie träumten von Kindern, besonders von Sergej Alexandrowitsch. Es ist allgemein anerkannt, dass Elizaveta Feodorovna ein sanftmütiger und ruhiger Engel war. Und das stimmt nicht. Ihr willensstarker Charakter und ihre Geschäftsqualitäten machten sich von Kindheit an bemerkbar. Sie sagten, der Großherzog sei bösartig und habe unkonventionelle Neigungen – wieder nicht wahr. Selbst der allmächtige britische Geheimdienst fand an seinem Verhalten nichts "Verwerflicheres" als übermäßige Religiosität.
Heute steht die Persönlichkeit des Großherzogs Sergej Alexandrowitsch Romanow entweder im Schatten seiner großen Frau, der ehrwürdigen Märtyrerin Elisabeth Feodorowna, oder wird vulgarisiert, wie zum Beispiel im Film „Staatsrat“, in dem der Generalgouverneur von Moskau auftritt als sehr unangenehmer Typ. In der Zwischenzeit war es größtenteils dem Großfürsten zu verdanken, dass Elizaveta Feodorovna zu dem wurde, als was wir sie kennen: „die große Mutter“, „der Schutzengel von Moskau“.
Zu Lebzeiten verleumdet, nach seinem Tod fast vergessen, verdient Sergej Alexandrowitsch, wiederentdeckt zu werden. Der Mann, durch dessen Bemühungen das russische Palästina erschien und Moskau zu einer vorbildlichen Stadt wurde; ein Mann, der sein ganzes Leben lang das Kreuz einer unheilbaren Krankheit und das Kreuz endloser Verleumdung getragen hat; und der Christ, der bis zu dreimal pro Woche das Abendmahl nahm - mit der allgemeinen Praxis, dies einmal im Jahr zu Ostern zu tun, für den der Glaube an Christus der Kern des Lebens war. „Gott gebe mir, dass ich der Führung eines solchen Ehepartners wie Sergius würdig bin“, schrieb Elizaveta Feodorovna nach seiner Ermordung ...
Über die Geschichte der großen Liebe von Elizabeth Feodorovna und Sergei Alexandrovich sowie die Geschichte der Lügen über sie - unsere Geschichte.
Der Name des Großherzogs Sergej Alexandrowitsch Romanow wird heute in der Regel nur in Verbindung mit dem Namen seiner Frau, der ehrwürdigen Märtyrerin Elisabeth Feodorowna, ausgesprochen. Sie war wirklich eine herausragende Frau mit einem außergewöhnlichen Schicksal, aber Prinz Sergei, der in ihrem Schatten blieb, stellte sich heraus, spielte nur die erste Geige in dieser Familie. Sie versuchten mehr als einmal, ihre Ehe zu verunglimpfen, nannten sie leblos oder fiktiv, am Ende unglücklich oder umgekehrt idealisiert. Aber diese Versuche sind nicht überzeugend. Nach dem Tod ihres Mannes verbrannte Elizaveta Fedorovna ihre Tagebücher, aber die Tagebücher und Briefe von Sergej Alexandrowitsch sind erhalten geblieben und ermöglichen uns einen Einblick in das Leben dieser außergewöhnlichen Familie, die sorgfältig vor neugierigen Blicken geschützt ist.
NICHT SO EINFACHE BRAUT
Die Entscheidung zu heiraten wurde in einer schwierigen Zeit für Großherzog Sergej Alexandrowitsch getroffen: Im Sommer 1880 starb seine Mutter Maria Alexandrowna, die er verehrte, und weniger als ein Jahr später schlug die Bombe des Volkswillens Ignati Grinevitsky kurz das Leben seines Vaters Kaiser Alexander II. Es ist an der Zeit, dass er sich an die Worte der Lehrerin, der Trauzeugin Anna Tyutcheva, erinnert, die an den jungen Prinzen schrieb: „Von Natur aus musst du verheiratet sein, du leidest allein.“ Sergej Alexandrowitsch hatte wirklich die unglückliche Eigenschaft, tief in sich selbst einzudringen, sich selbst zu kritisieren. Er brauchte eine enge Person ... Und er fand eine solche Person.
Warum Sergei sich für Elizabeth entschieden hat, entging der Aufmerksamkeit seiner Verwandten und Erzieher. Aber die Wahl war getroffen! Und obwohl Ella und Sergei beide Zweifel hatten, wurde ihre Verlobung schließlich 1883 der Welt bekannt gegeben. „Ich habe ohne Zögern zugestimmt“, sagte damals Ellas Vater, Großherzog Ludwig IV. - Ich kenne Sergey seit meiner Kindheit; Ich sehe seine süße, angenehme Art und bin mir sicher, dass er meine Tochter glücklich machen wird.“
Der Sohn des russischen Kaisers heiratete eine deutsche Provinzherzogin! Hier ist ein vertrauter Blick auf dieses brillante Paar – und auch ein Mythos. Die Herzoginnen von Darmstadt waren nicht so einfach. Elizabeth und Alexandra (die die letzte russische Kaiserin wurde) sind die Enkelinnen von Königin Victoria, die vom 18. Lebensjahr an bis zu ihrem Tod im hohen Alter die ständige Herrscherin von Großbritannien war (Kaiserin von Indien seit 1876!), Ein Mann von strenger Moral und ein eiserner Griff, unter dem Großbritannien seine Blütezeit erlebte. Der offizielle Titel von Elizabeth Feodorovna, der auf alle hessischen Prinzessinnen überging, lautet Herzogin von Großbritannien und dem Rhein: Sie gehörten nicht mehr und nicht weniger der Familie an, die damals den dritten Teil des Landes regierte. Und dieser Titel wurde - nach allen Regeln der Etikette - von ihrer Mutter, Kaiserin Alexandra Feodorovna, Tochter des letzten russischen Kaisers Nikolaus II., geerbt.
So wurden die Romanovs dank Alice von Hessen mit der britischen Krone verwandt - wie ihre Mutter Victoria eine ungewöhnlich starke Frau: Nachdem Alice einen deutschen Herzog geheiratet hatte, musste sie sich der Anmaßung der Deutschen stellen, die nicht sehr bereit waren, dies zu akzeptieren Englische Prinzessin. Trotzdem präsidierte sie einmal neun Monate lang das Parlament; startete umfangreiche karitative Aktivitäten - die von ihr gegründeten Armenhäuser sind bis heute in Deutschland tätig. Ella hat auch ihren Griff geerbt, und in der Folge wird sich ihr Charakter bemerkbar machen.
In der Zwischenzeit spricht Elisabeth von Darmstadt, eine zwar äußerst edle und gebildete, aber etwas windige und leicht zu beeindruckende junge Dame, über Geschäfte und schönen Schmuck. Die Vorbereitungen für ihre Hochzeit mit Sergej Alexandrowitsch wurden streng vertraulich behandelt, und im Sommer 1884 traf die neunzehnjährige hessische Prinzessin in einem mit Blumen geschmückten Zug in der Hauptstadt des Russischen Reiches ein.
„ER BEHANDELTE SIE OFT WIE EINE LEHRERIN …“
„Er erzählte mir von seiner Frau, bewunderte sie, lobte sie. Er dankt Gott jede Stunde für sein Glück“, erinnert sich Prinz Konstantin Konstantinovich, sein Verwandter und enger Freund. Der Großherzog verehrte seine Frau sehr - er liebte es, ihr ungewöhnlichen Schmuck zu schenken, ihr kleine Geschenke mit oder ohne Grund zu machen. Er behandelte sie manchmal streng und konnte sich in ihrer Abwesenheit nicht mit Elizabeth rühmen. Eine seiner Nichten (die spätere Königin Maria von Rumänien) erinnert sich: „Mein Onkel war oft hart zu ihr, wie zu allen anderen, verehrte aber ihre Schönheit. Er behandelte sie oft wie eine Schullehrerin. Ich sah die köstliche Schamröte, die ihr Gesicht füllte, als er sie ausschimpfte. „Aber, Serge …“, rief sie dann aus, und ihr Gesichtsausdruck war wie das Gesicht eines Studenten, der wegen eines Fehlers verurteilt wurde.
„Ich habe gespürt, wie sich Sergey nach diesem Moment gesehnt hat; und ich wusste oft, dass er darunter litt. Er war ein wahrer Engel der Güte. Wie oft konnte er mich, indem er mein Herz berührte, dazu bringen, meine Religion zu wechseln, um mich glücklich zu machen; und nie, nie hat er sich beschwert ... Lass die Leute über mich schreien, aber sag niemals ein Wort gegen meinen Sergei. Stellt euch vor sie auf seine Seite und sagt ihnen, dass ich ihn und auch mein neues Land verehre und dass ich auf diese Weise auch ihre Religion lieben gelernt habe…“
Aus einem Brief von Elizabeth Feodorovna an ihren Bruder Ernest über den Religionswechsel
Entgegen den damals verbreiteten Gerüchten war es eine wirklich glückliche Ehe. Am Tag des Jahrzehnts des Ehelebens, das auf den Höhepunkt des Russisch-Japanischen Krieges fiel, schrieb der Prinz in sein Tagebuch: „Am Morgen bin ich in der Kirche, meine Frau ist im Lager *. Herr, warum bin ich so glücklich? (Spendenlager zugunsten der Soldaten, organisiert mit Hilfe von Elizabeth Feodorovna: Dort wurden Kleider genäht, Verbände vorbereitet, Pakete gesammelt, Lagerkirchen gebildet. - Hrsg.)
Ihr Leben war wirklich ein Dienst mit der maximalen Rückgabe aller ihrer Stärken und Fähigkeiten, aber wir werden Zeit haben, darüber zu sprechen.
Was ist sie? In einem Brief an ihren Bruder Ernest nennt Ella ihren Mann „einen wahren Engel der Güte“.
„Nach 7 langen Jahren unseres glücklichen Ehelebens<…>Wir müssen ein komplett neues Leben beginnen und unser gemütliches Familienleben in der Stadt verlassen. Wir werden dort so viel für die Menschen tun müssen, und tatsächlich werden wir dort die Rolle des regierenden Fürsten spielen, was uns sehr schwer fallen wird, weil wir statt einer solchen Rolle bestrebt sind, einen ruhigen Gefreiten zu führen Leben.
Aus einem Brief von Elizabeth Feodorovna an ihren Vater, den Großherzog von Hessen, über die Ernennung ihres Mannes zum Generalgouverneur von Moskau
Ungewöhnliche Religiosität ist ein Merkmal, das den Großherzog von Kindheit an auszeichnete. Als der siebenjährige Sergei nach Moskau gebracht wurde und fragte: Was möchten Sie? - er antwortete, dass es sein größter Wunsch sei, zum Bischofsdienst in der Himmelfahrtskathedrale des Kremls zu kommen.
Als er später während einer Italienreise mit Papst Leo XIII. einen erwachsenen jungen Mann traf, war er erstaunt über die Kenntnisse des Großherzogs über die Kirchengeschichte – und befahl sogar, die Archive zu öffnen, um die von Sergej Alexandrowitsch geäußerten Fakten zu überprüfen. Einträge in seinen Tagebüchern begannen und endeten stets mit den Worten: „Herr, erbarme dich“, „Herr, segne dich“. Er selbst entschied, welche Kirchenutensilien zur Einweihung der Kirche St. Maria Magdalena in Gethsemane (ebenfalls seine Idee) mitgebracht werden sollten - er kannte sowohl den Gottesdienst als auch all seine Utensilien hervorragend! Übrigens war Sergej Alexandrowitsch der erste und einzige der großen Fürsten der Romanow-Dynastie, der dreimal in seinem Leben ins Heilige Land gepilgert ist. Außerdem wagte er die erste durch Beirut, was äußerst schwierig und alles andere als sicher war. Und am zweiten nahm er seine Frau mit, damals noch Protestantin ...
„DEM EHEGANGEN DENSELBEN GLAUBEN ZU SEIN, IST RICHTIG“
In ihrem Familienbesitz Ilyinsky, wo Sergei Alexandrovich und Elizaveta Fedorovna die glücklichsten Tage ihres Lebens verbrachten, seit ihren Flitterwochen, ist ein Tempel erhalten geblieben, der jetzt wieder funktioniert. Der Legende nach war hier die damals protestantische Ella bei ihrem ersten orthodoxen Gottesdienst zugegen.
Gemäß ihrem Status musste Elizabeth Feodorovna ihre Religion nicht ändern. Es wird 7 Jahre nach ihrer Hochzeit dauern, bis sie schreibt: "Mein Herz gehört der Orthodoxie." Böse Zungen sagten, dass Elizabeth Feodorovna von ihrem Ehemann, unter dessen bedingungslosem Einfluss sie immer stand, aktiv dazu gedrängt wurde, einen neuen Glauben anzunehmen. Aber, wie die Großherzogin selbst an ihren Vater schrieb, ihr Mann „hat nie versucht, mich mit irgendwelchen Mitteln zu zwingen, und hat das alles allein meinem Gewissen überlassen.“ Alles, was er tat, war, sie sanft und zart in seinen Glauben einzuführen. Und die Prinzessin selbst ging sehr ernsthaft auf dieses Problem ein, studierte die Orthodoxie und betrachtete es sehr sorgfältig.
„... Ich dachte weiter nach und las und betete zu Gott, mir den richtigen Weg zu zeigen, und ich kam zu dem Schluss, dass ich nur in dieser Religion all den wahren und starken Glauben an Gott finden kann, den ein Mensch haben muss, um zu sein Sei ein guter Christ. Es wäre eine Sünde, so zu bleiben, wie ich jetzt bin – in der Form und für die Außenwelt derselben Kirche anzugehören, aber in mir selbst zu beten und zu glauben wie mein Ehemann Ehemann …“
Herzog Ludwig IV. antwortete seiner Tochter nicht, aber sie konnte nicht gegen ihr Gewissen vorgehen, obwohl sie zugab: „Ich weiß, dass es viele unangenehme Momente geben wird, da niemand diesen Schritt verstehen wird.“ So kam zur unbeschreiblichen Freude des Ehepartners der Tag, an dem sie gemeinsam die Kommunion empfangen konnten. Und die dritte, letzte in seinem Leben, ist bereits gemeinsam ins Heilige Land gereist – in jeder Hinsicht.
90 GESELLSCHAFTEN DES GROSSHERZOGS
Der Großherzog war einer der Initiatoren der Schöpfung und bis zu seinem Tod Vorsitzender der Kaiserlich-Orthodoxen Palästinensischen Gesellschaft, ohne die die Geschichte der russischen Pilgerfahrt ins Heilige Land heute nicht mehr vorstellbar ist! Nachdem er in den 1880er Jahren das Oberhaupt der Gesellschaft geworden war, gelang es ihm, 8 Höfe der russisch-orthodoxen Kirche in Palästina zu eröffnen, 100 Schulen, in denen arabische Kinder die russische Sprache unterrichtet und in die Orthodoxie eingeführt wurden, und eine Kirche der Maria Magdalena zu seinen Ehren zu bauen Mutter - dies ist eine unvollständige Liste seiner Taten, und All dies wurde ziemlich subtil und listig ausgeführt. So stellte der Prinz manchmal Geld für den Bau bereit, ohne auf die Erteilung von Genehmigungen zu warten, und umging auf die eine oder andere Weise viele Hindernisse. Es wird sogar angenommen, dass seine Ernennung zum Generalgouverneur von Moskau im Jahr 1891 eine clevere politische Intrige ist, die von den Geheimdiensten des unzufriedenen Englands und Frankreichs erfunden wurde - wem wird Russlands "Herrschaft" auf dem Territorium ihrer Kolonien gefallen? - und die zum Ziel hatte, den Fürsten aus den Angelegenheiten des Heiligen Landes zu entfernen. Wie dem auch sei, diese Berechnungen haben sich nicht bewahrheitet: Der Prinz hat anscheinend nur seine Bemühungen verdoppelt!
Es ist schwer vorstellbar, wie aktiv die Ehepartner waren, wie viel sie in ihrem im Allgemeinen kurzen Leben geschafft haben! Er leitete oder war ein Treuhänder von etwa 90 Gesellschaften, Komitees und anderen Organisationen und fand Zeit, am Leben jeder von ihnen teilzunehmen. Hier sind nur einige: die Moskauer Architekturgesellschaft, die Frauenvormundschaft der Armen in Moskau, die Moskauer Philharmonische Gesellschaft, das Komitee für die Einrichtung des nach Kaiser Alexander III. benannten Museums der Schönen Künste an der Moskauer Universität, die Moskauer Archäologische Gesellschaft . Er war Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften, der Akademie der Künste, der Gesellschaft der Künstler der historischen Malerei, der Universitäten Moskau und St. Petersburg, der Gesellschaft für Landwirtschaft, der Gesellschaft der Liebhaber der Naturwissenschaften, der Russischen Musikgesellschaft, der Archäologischen Gesellschaft Museum in Konstantinopel und das Historische Museum in Moskau, die Moskauer Theologische Akademie, die Orthodoxe Missionsgesellschaft, die Abteilung für den Vertrieb von spirituellen und moralischen Büchern.
Seit 1896 war Sergej Alexandrowitsch Kommandeur des Moskauer Militärbezirks. Er ist auch Vorsitzender des Kaiserlich-Russischen Historischen Museums. Auf seine Initiative hin wurde das Museum der Schönen Künste auf Wolchonka gegründet – der Großherzog legte sechs seiner eigenen Sammlungen zur Grundlage seiner Ausstellung.
„Warum fühle ich immer tief? Warum bin ich nicht wie alle anderen, nicht fröhlich wie alle anderen? Ich vertiefe mich dumm in alles und sehe es anders - ich selbst schäme mich, dass ich so altmodisch bin und nicht wie die ganze "goldene Jugend" fröhlich und unbeschwert sein kann.
Aus dem Tagebuch des Großherzogs Sergej Alexandrowitsch
Nachdem er 1891 Generalgouverneur von Moskau geworden war und sich nicht nur um Moskau, sondern auch um die zehn angrenzenden Provinzen gekümmert hatte, startete er eine unglaubliche Aktivität, um die Stadt den europäischen Hauptstädten gleichzustellen. Unter ihm wurde Moskau vorbildlich: Saubere, gepflegte Pflastersteine, Polizisten in Sichtweite, alle Versorgungseinrichtungen funktionieren einwandfrei, Ordnung ist überall und in allem. Unter ihm wurde die elektrische Straßenbeleuchtung errichtet - das zentrale städtische Kraftwerk wurde gebaut, das GUM errichtet, die Kremltürme restauriert, ein neues Gebäude des Konservatoriums gebaut; Unter ihm begann die erste Straßenbahn durch die Hauptstadt zu fahren, das erste öffentliche Theater wurde eröffnet und die Innenstadt wurde perfekt in Ordnung gebracht.
Die Wohltätigkeit, die sich mit Sergei Alexandrovich und Elizaveta Fedorovna beschäftigte, war weder protzig noch oberflächlich. „Der Herrscher muss der Segen seines Volkes sein“, wiederholte Ellas Vater oft, und er selbst und seine Frau, Alice von Hessen, versuchten, diesem Grundsatz zu folgen. Von klein auf wurde ihren Kindern beigebracht, Menschen zu helfen, unabhängig vom Rang - sie gingen zum Beispiel jede Woche ins Krankenhaus, wo sie schwerkranken Patienten Blumen schenkten und sie ermutigten. Es ist in ihr Blut und Fleisch eingedrungen, die Romanows haben ihre Kinder auf die gleiche Weise erzogen.
Auch während sie sich auf ihrem Anwesen in der Nähe von Moskau entspannten, nahmen Ilyinsky, Sergei Alexandrovich und Elizaveta Fedorovna weiterhin Bitten um Hilfe, um Beschäftigung, um Spenden für die Erziehung von Waisenkindern an - all dies wurde in der Korrespondenz des Hofdirektors des Großherzogs mit aufbewahrt unterschiedliche Leute. Einmal kam ein Brief von den Setzern einer Privatdruckerei, die es wagten, darum zu bitten, bei der Liturgie in Ilyinsky in Anwesenheit des Großherzogs und der Prinzessin singen zu dürfen. Und diese Bitte wurde erfüllt.
Als 1893 in Zentralrussland die Cholera wütete, wurde in Ilyinsky eine provisorische Erste-Hilfe-Station eröffnet, wo alle Hilfsbedürftigen untersucht und gegebenenfalls dringend operiert wurden, wo die Bauern in einer speziellen „Hütte“ übernachten konnten zur Isolierung“ - wie in einem Krankenhaus. Die Krankenstation war von Juli bis Oktober in Betrieb. Dies ist ein klassisches Beispiel für den Dienst, in dem sich Paare ihr ganzes Leben lang engagiert haben.
"WEISSE EHE", DIE NICHT EXISTIERTE
Es ist allgemein anerkannt, dass Sergei und Elizabeth absichtlich die sogenannte "weiße Ehe" eingegangen sind: Sie beschlossen, keine Kinder zu haben, sondern sich dem Dienst an Gott und den Menschen zu widmen. Erinnerungen an geliebte Menschen und Tagebücher bezeugen etwas anderes.
„Wie gerne hätte ich Kinder! Für mich gäbe es kein größeres Paradies auf Erden, wenn ich eigene Kinder hätte“, schreibt Sergej Alexandrowitsch in Briefen. Es ist ein Brief von Kaiser Alexander III. an seine Frau, Kaiserin Maria Feodorovna, erhalten geblieben, in dem er schreibt: „Wie schade, dass Ella und Sergey keine Kinder bekommen können.“ „Von allen Onkeln hatten wir vor Onkel Sergei am meisten Angst, aber trotzdem war er unser Liebling“, erinnert sich die Nichte von Prinz Maria in ihren Tagebüchern. „Er war streng, hielt uns in Ehrfurcht, aber er liebte Kinder … Wenn er die Gelegenheit hätte, würde er kommen, um den Kindern beim Baden zuzusehen, sie mit einer Decke zudecken und ihnen eine gute Nacht sagen …“
Warum der Herr den Eheleuten keine eigenen Kinder gab, ist sein Geheimnis. Forscher vermuten, dass die Kinderlosigkeit des großherzoglichen Paares die Folge von Sergejs schwerer Krankheit sein könnte, die er sorgfältig vor anderen verschwiegen hat. Dies ist eine weitere wenig bekannte Seite im Leben des Prinzen, die die vielen bekannten Vorstellungen über ihn völlig verändert.
WARUM BRAUCHT ER EIN KORSETT?
Charakterkälte, Isolation, Nähe – die übliche Liste der Vorwürfe gegen den Großherzog.
Dazu fügen sie hinzu: stolz! - wegen seiner zu geraden Körperhaltung, die ihm einen arroganten Blick verlieh. Wenn die Ankläger des Prinzen wüssten, dass der „Schuld“ an einer stolzen Haltung ein Korsett ist, mit dem er sein ganzes Leben lang gezwungen war, seine Wirbelsäule zu stützen. Der Prinz war schwer und unheilbar krank, wie seine Mutter, wie sein Bruder Nikolai Alexandrowitsch, der russischer Kaiser werden sollte, aber an einer schrecklichen Krankheit starb. Seine Diagnose - Knochentuberkulose, die zu einer Funktionsstörung aller Gelenke führt - wusste Großherzog Sergej Alexandrowitsch, wie er sich vor allen verstecken konnte. Nur seine Frau wusste, was es ihn kostete.
„Sergej leidet sehr. Er ist wieder krank. Salze, heiße Bäder sind sehr notwendig, er kann nicht darauf verzichten “, schreibt Elizaveta an nahe Verwandte. „Anstatt zum Empfang zu gehen, nahm der Großherzog ein Bad“, spottete die Zeitung „Moskovskie Vedomosti“ schon in vorrevolutionären Zeiten. Ein heißes Bad ist fast das einzige Mittel, das Schmerzen (Gelenk- und Zahnschmerzen) lindert, die Sergej Alexandrowitsch quälten. Er konnte nicht reiten, konnte nicht auf ein Korsett verzichten. In Ilyinsky wurde zu Lebzeiten seiner Mutter eine Kumiss-Farm für medizinische Zwecke eingerichtet, aber die Krankheit schritt im Laufe der Jahre fort. Und ohne die Bombe des Studenten Ivan Kalyaev hätte der Generalgouverneur von Moskau sowieso nicht lange gelebt ...
Der Großherzog war von Kindheit an geschlossen, lakonisch und verschlossen. Und könnte man etwas anderes von einem Kind erwarten, dessen Eltern tatsächlich geschieden waren, was jedoch nicht stattfinden konnte? Maria Alexandrowna lebte im zweiten Stock des Winterpalastes, hatte keine ehelichen Beziehungen mehr zu ihrem Ehemann und ertrug die Anwesenheit der Favoritin des Souveräns, Prinzessin Dolgorukova (sie wurde seine Frau nach dem Tod von Maria Alexandrowna, blieb aber in diesem Status für weniger als ein Jahr bis zum Tod von Alexander II). Der Zusammenbruch der elterlichen Familie, die tiefe Bindung an die Mutter, die diese Demütigung demütig ertragen hat, sind die Faktoren, die die Charakterbildung des kleinen Prinzen maßgeblich bestimmt haben.
Sie sind auch Gründe für Verleumdungen, Gerüchte und Verleumdungen gegen ihn. „Übermäßig religiös, geschlossen, sehr oft im Tempel, nimmt bis zu dreimal pro Woche die Kommunion ein“, das ist das „Verdächtigste“, was der englische Geheimdienst über den Prinzen herausfinden konnte, bevor er schließlich Elizabeth heiratete – Enkelin von die englische Königin. Der Ruf ist nahezu tadellos, und doch ergossen sich schon zu seinen Lebzeiten Fluten von Verleumdungen und unangenehmen Anschuldigungen über den Großherzog ...
"SEI LEIDEN - DU BIST AUF DEM SCHLACHTFELD"
Sie sprachen über den ausschweifenden Lebensstil des Generalgouverneurs von Moskau, in der Hauptstadt verbreitete Gerüchte über seine nicht traditionelle sexuelle Orientierung, dass Elizaveta Fedorovna in ihrer Ehe mit ihm sehr unglücklich war - all dies klang sogar während des Lebens des Prinzen gleichmäßig in englischen Zeitungen. Sergej Alexandrowitsch war zunächst verwirrt und ratlos, das geht aus seinen Tagebucheinträgen und Briefen hervor, in denen er eine Frage stellt: „Warum? Wo kommt das alles her?!”
„Toleriere all diese lebenslange Verleumdung, halte durch – du bist auf dem Schlachtfeld“, schrieb ihm Großherzog Konstantin Konstantinovich.
Angriffe, Vorwürfe der Arroganz und Gleichgültigkeit konnten nicht vermieden werden und Elizabeth Feodorovna. Das hatte natürlich Gründe: Trotz vielfältigster karitativer Aktivitäten hielt sie stets Abstand, wohl wissend um den Preis ihres Status als Großherzogin – die Zugehörigkeit zum Kaiserhaus bedeutet kaum Vertrautheit. Und ihr Charakter, der sich seit ihrer Kindheit manifestierte, gab Anlass zu solchen Anschuldigungen.
In unseren Augen ist das Bild der Großherzogin zugegebenermaßen etwas salbungsvoll: eine sanfte, demütige Frau mit demütigem Blick. Dieses Bild entstand natürlich nicht ohne Grund. „Ihre Reinheit war absolut, es war unmöglich, die Augen von ihr abzuwenden, nachdem sie den Abend mit ihr verbracht hatten, warteten alle auf die Stunde, in der sie sie am nächsten Tag sehen konnten“, bewundert ihre Nichte Maria Tante Ella. Und gleichzeitig ist es unmöglich, nicht zu bemerken, dass die Großherzogin Elizabeth einen willensstarken Charakter hatte. Mutter gab zu, dass Ella das genaue Gegenteil ihrer gehorsamen älteren Schwester Victoria war: sehr stark und keineswegs ruhig. Es ist bekannt, dass Elizabeth sehr hart über Grigory Rasputin sprach und glaubte, dass sein Tod der beste Ausweg aus der katastrophalen und lächerlichen Situation sein würde, die sich vor Gericht entwickelt hatte.
„... Als er sie sah<…>, fragte er: "Wer bist du?" „Ich bin seine Witwe“, antwortete sie, „warum hast du ihn getötet?“ „Ich wollte dich nicht töten“, sagte er, „ich habe ihn mehrmals gesehen, während ich die Bombe bereit hatte, aber du warst bei ihm, und ich habe es nicht gewagt, ihn anzufassen.“ „Und du hast nicht gemerkt, dass du mich zusammen mit ihm getötet hast?“ Sie hat geantwortet…"
Beschreibung des Gesprächs zwischen Elizabeth Feodorovna und dem Mörder ihres Mannes aus dem Buch von Fr. M. Polsky "Neue russische Märtyrer"
Wie man heute sagen würde, war die Großherzogin eine erstklassige Managerin, die es verstand, Geschäfte zu organisieren, Aufgaben zu verteilen und ihre Ausführung zu überwachen. Ja, sie hielt sich ein wenig zurück, aber gleichzeitig ignorierte sie nicht die geringsten Wünsche und Bedürfnisse derer, die sich an sie wandten. Es gibt einen berühmten Fall während des Ersten Weltkriegs, als ein verwundeter Offizier, dem die Amputation seines Beins drohte, einen Antrag auf Überprüfung dieser Entscheidung stellte. Die Petition fiel an die Großherzogin und wurde gewährt. Der Offizier erholte sich und diente anschließend während des Zweiten Weltkriegs als Minister für Leichtindustrie.
Natürlich hat sich das Leben von Elizabeth Feodorovna nach dem schrecklichen Ereignis - dem Mord an ihrem geliebten Ehemann - dramatisch verändert ... Das Foto der von der Explosion zerrissenen Kutsche wurde dann in allen Moskauer Zeitungen gedruckt. Die Explosion war so stark, dass das Herz des Toten erst am dritten Tag auf dem Dach des Hauses gefunden wurde. Aber die Großherzogin sammelte die Überreste von Sergei mit ihren eigenen Händen. Ihr Leben, ihr Schicksal, ihr Charakter – alles hat sich verändert, aber natürlich war ihr ganzes bisheriges Leben voller Hingabe und Aktivität eine Vorbereitung darauf.
„Es schien“, erinnerte sich Gräfin Alexandra Andreevna Olsufieva, „dass sie von diesem Zeitpunkt an intensiv in das Bild einer anderen Welt blickte<…>, <она>dem Streben nach Perfektion gewidmet."
"DU UND WIR WISSEN, ER IST EIN HEILIGER"
„Herr, ich wäre eines solchen Todes würdig!“ - Sergei Alexandrovich schrieb in sein Tagebuch nach dem Tod eines der Staatsmänner durch eine Bombe - einen Monat vor seinem eigenen Tod. Er erhielt Drohbriefe, ignorierte sie aber. Das einzige, was der Prinz tat, war, seine Kinder Dmitri Pawlowitsch und Maria Pawlowna sowie seinen Adjutanten Dschunkowski nicht mehr mit auf Reisen zu nehmen.
Der Großherzog sah nicht nur seinen Tod voraus, sondern auch die Tragödie, die Russland in einem Jahrzehnt überwältigen würde. Er schrieb an Nikolaus II. und flehte ihn an, entschlossener und härter zu sein, zu handeln, Maßnahmen zu ergreifen. Und er selbst ergriff solche Maßnahmen: Als 1905 der Aufstand unter den Studenten ausbrach, schickte er Studenten auf unbestimmte Zeit nach Hause, um den Ausbruch des Feuers zu verhindern. "Hör mich!" - er schreibt und schreibt in den letzten Jahren an den souveränen Kaiser. Aber der Kaiser hörte nicht ...
4. Februar 1905 Sergej Alexandrowitsch verlässt den Kreml durch das Nikolski-Tor. 65 Meter vor dem Nikolskaya-Turm ist eine Explosion von schrecklicher Kraft zu hören. Der Kutscher wurde tödlich verwundet und Sergej Alexandrowitsch wurde in Stücke gerissen: Kopf, Arm und Beine blieben zurück - also wurde der Prinz begraben, nachdem er im Wunderkloster im Grab eine spezielle „Puppe“ gebaut hatte. Am Ort der Explosion fanden sie seine persönlichen Gegenstände, die Sergei immer bei sich trug: Ikonen, ein von seiner Mutter geschenktes Kreuz, ein kleines Evangelium.
Es ist schwer, in wenigen Worten zu sagen, was das von der Großfürstin gegründete Martha-Mariinsky-Kloster der Barmherzigkeit, das noch heute besteht, für die Hauptstadt geworden ist. „Der Herr hat mir so wenig Zeit gelassen“, schreibt sie an Z. Yusupova. „Es gibt noch viel zu tun“ …
Die Reliquien der Großherzogin ruhen in dem von ihrem Ehemann erbauten Tempel - der Kirche St. Mary Magdalene in Gethsemane, und die Überreste des Großherzogs wurden 1998 in das Novospassky-Kloster in Moskau überführt. Sie wurde in den 1990er Jahren heiliggesprochen, aber er... Es scheint, dass Heiligkeit sehr unterschiedlich sein kann, und der große - wirklich große - Prinz Sergej Alexandrowitsch blieb erneut im Schatten seiner großen Frau. Heute hat die Kommission für seine Heiligsprechung ihre Arbeit wieder aufgenommen. „Sie und ich wissen, dass er ein Heiliger ist“, sagte Elizaveta Feodorovna in einem Brief nach dem Tod ihres Mannes. Sie kannte ihn am besten.
