Generäle sind Tschetschenen... Der erste General der russischen (zaristischen) Armee aus den Tschetschenen ist Alexander Tschetschenski (1776-1834), der als ganz kleiner Junge von russischen Soldaten im Dorf Aldy (in der Heimat) aufgegriffen wurde von Scheich Mansur), nach einem brutalen Strafangriff verlassen und nach Russland verschleppt. In Gefangenschaft wurde er vom zukünftigen Helden des Vaterländischen Krieges von 1812, Nikolai Raevsky (aus dem Adel), erzogen. In den ersten Jahren des Militärdienstes (ab 1794) kämpfte er im Rang eines Sergeanten im Kaukasus als Teil des in Kisljar stationierten Dragonerregiments Nischni Nowgorod (nahm an Expeditionen gegen die Perser im Kaspischen Meer und die osmanischen Türken teil). der Schwarzmeerregion), nahm später an Schlachten mit Napoleons Truppen teil (Schlacht von Borodino). 1822 wurde er zum Generalmajor der Kavallerie befördert (mit der Ernennung zum Chef der 2. Husarendivision). Ritter des sogenannten „Ordens des Heiligen Georg, IV. Grad mit Bogen“. Alexander Chechensky (aus der gleichnamigen historischen Geschichte von Umar Gaisultanov ist bekannt, dass sein tschetschenischer Name Ali war) gilt auch als der erste Tschetschene, der die Moskauer Universität (heute Moskauer Staatsuniversität) besuchte und erfolgreich seinen Abschluss machte. Er war mit der Tochter des Geheimrats am königlichen Hof von I.M. Bychkov – Ekaterina – verheiratet, aus deren Ehe er 6 Kinder (2 Söhne und 4 Töchter) hatte. Auch ein weiterer tschetschenischer General der zaristischen Armee, Batai Shakhmurzaev, wurde als Kind aus dem Dorf Dadi-Jurt nach Russland gebracht, das bekanntlich auf Befehl des berüchtigten Eroberers des Kaukasus vom Erdboden gewischt wurde , Artilleriegeneral Alexei Ermolov. In Gefangenschaft wurde er von einem zukünftigen Teilnehmer des Dekabristenaufstands von 1825, Baron Andrei Rosen, großgezogen. Anschließend floh er nach Tschetschenien und kämpfte auf der Seite der Bergsteiger gegen die Russen. Wurde Imam Schamils Chef im Großraum Tschetschenien (Michik). Doch 1851 trat er auf die Seite der zaristischen Truppen und nahm als Teil der einheimischen Miliz und des Übersetzers Fürst Alexander Baryatinsky an Militäroperationen gegen das Imamat teil. Nach dem Ende des Russisch-Kaukasischen Krieges erhielt Batai Shakhmurzaev (Shikhmirzin Botha) für seine Dienste für den Zaren mehr als 500 Acres (ca. 600 Hektar) Land. Auch der Generalmajor der zaristischen Armee, Artsu Chermoev, dessen militärische Karriere im Krimkrieg (Ostkrieg) von 1853–1856 begann, als er sich in Kämpfen gegen die osmanischen Türken auszeichnete, erlangte unter dem tschetschenischen Volk ebenfalls Berühmtheit. Artsu Chermoev (Charmoin Ortsa) war der Kommandeur der „tschetschenischen Miliz“ (bis zu 700 Personen), die sich im Januar 1861 im Rahmen der Expedition von General Musa Kundukhov (aus den Osseten) dem Aufstand von Baysangur Benoysky in der Ukraine widersetzte Der Bezirk Vedeno sowie der Kommandeur des irregulären Regiments „Tschetschenische Kavallerie“ bildeten sich aus den sogenannten „Tschetschenischen Freiwilligen“ (ca. 800 Personen), die sich freiwillig zum Kampf gegen ihre Glaubensgenossen aus dem Osmanischen Reich meldeten. Der Sohn von Artsu Chermoev, dem berühmten Ölindustriellen und Politiker (Vorsitzender der Regierung der Gebirgsrepublik) Tapa (Abdul-Mejid) Chermoev, der auch den militärischen Rang eines Generals in der russischen Armee innehatte, erlangte ebenfalls große Bekanntheit in der Kaukasus. Im Jahr 1901 absolvierte er die Kavallerieschule des Zaren Nikolaus und diente im persönlichen Konvoi von Kaiser Nikolaus II. Während des Ersten Weltkriegs 1914-1918. Tapa Chermoev (Ortsin Tapa) war Adjutant des tschetschenischen Regiments als Teil der sogenannten „Wilden Division“. Wie Sie wissen, gab es unter den Tschetschenen viele professionelle Militär- und Berufsoffiziere der zaristischen Armee, die russische Waffen direkt auf den Schlachtfeldern und Schlachtfeldern verherrlichten. Einer von ihnen war Artilleriegeneral Iriskhan Aliyev, der sich während des Russisch-Japanischen Krieges von 1904–1905 auszeichnete. (er wurde sogar zum amtierenden Oberbefehlshaber der russischen Front ernannt – anstelle des außer Gefecht gesetzten Generals Litsevich). Und vor dem Krieg mit den Japanern befehligte Aliyev das 2. Westsibirische Korps der russischen Armee (all dies steht in der 1907 in Moskau veröffentlichten Militärenzyklopädie). Während des Bürgerkriegs im Nordkaukasus (1919) ernannte der Oberbefehlshaber der Streitkräfte im Süden Russlands, Anton Denikin, General Iriskhan Aliyev zum „Herrscher von Tschetschenien“. Der General der zaristischen Armee, Fürst Inaluk Arsanukaev-Dyshnsky, war ebenfalls ein Berufsmilitär, der am Ende seiner militärisch-politischen Karriere die Position des „Großwesirs“ (Regierungsvorsitzenden) des Nordkaukasus-Emirats innehatte ( 1919-1920) unter der Leitung von Scheich Uzun-Haji und mit der Hauptstadt im Bergdorf Vedeno. Gleichzeitig war Dyshnsky Oberbefehlshaber und Außenminister der SKE-Regierung, einem Bündnis, mit dem die Bolschewiki häufig gegen Denikins Armee der Weißgardisten kämpften. Nach dem tatsächlichen Zusammenbruch des Emirats (aufgrund des Triumphs der Sowjetmacht im Nordkaukasus) und dem unerwarteten Tod von Scheich Uzun-Haji (Vergiftung) wurde Prinz Inaluk (alias Magomed Kamil-Khan) Arsanukaev von den Bolschewiki erschossen Tageslicht direkt an der Straße von Grosny (im Jahr 1921). Der erste General der „Tschetschenen“ zu Sowjetzeiten war der sadistische stalinistische Sicherheitsoffizier Mazlak Ushaev – einer der am meisten gehassten „Helden“ in der Geschichte der Vainakhs, der als „die Personifizierung des Verrats und des heftigen Hasses auf sein Volk“ gilt. Kosterin schrieb über ihn in seinem Buch „Durch Tschetschenien“ (1924): „...In zwei Tagen fahre ich mit einem Landsmann aus Tschetschenien nach Tschetschenien. Genosse, mit Namen Mazlak, ein glühender Atheist und in revolutionären Kämpfen – seit seinem 17. Lebensjahr.“ Die Bolschewiki nutzten die „reiche Erfahrung“ des glühenden Atheisten-Tschekisten Uschajew in großem Umfang gegen die „Abreks“ im Nordkaukasus und zur Bekämpfung der „Basmachi“ in Zentralasien. Am Ende seiner volksfeindlichen Aktivitäten wurde dieses schreckliche Monster in Menschengestalt aus dem NKWD versetzt und zum Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofs der Tschetschenischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik ernannt (1937), in dieser Position starb er bald einen Hundetod. Der nächste sowjetische General tschetschenischer Nationalität ist Supyan Mollaev, der zum Zeitpunkt der Deportation der Vainakhs nach Kasachstan und Kirgisistan (23. Februar 1944) Vorsitzender des Rates der Volkskommissare der Tschetschenischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (der ersten) war Sekretär des tschetschenisch-inguschischen Regionalkomitees der KPdSU war damals der Russe Iwanow). Viele Tschetschenen und Inguschen neigen dazu, Mollaev für die Tragödie von 1944 verantwortlich zu machen, der im kritischsten und verantwortungsvollsten Moment in der Geschichte des Vainakh-Volkes nicht die richtige Integrität und Entschlossenheit zeigte und nicht in der Lage war, die Republik vor dem Strafschwert von zu schützen das NKWD, wie es zum Beispiel der Führer von Dagestan Daniyalov tat. Der erste sowjetische tschetschenische General nach der Wiederherstellung der Tschetschenischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik war der Langstreckenflieger Dzhokhar Dudayev, der ursprünglich aus dem Hochgebirgsdorf Yalkharoy (Bezirk Galanchozhsky) stammte, 1990 in den Ruhestand ging und das Exekutivkomitee des OKCHN leitete . Im Oktober 1991 wurde Dudayev zum ersten Präsidenten der Tschetschenischen Republik (Nokhchiycho) gewählt, auf dessen Posten er am Ende des Ersten Russischen Bürgerkriegs (21. April 1996) zum unsterblichen Schahid wurde. Das Parlament des ChRI verlieh Dzhokhar Dudayev (Dudin Musin ZhovkhIar) posthum den höchsten militärischen Rang des tschetschenischen Staates – Generalissimus. Daher eröffnet Dudayev in der modernen Geschichte des CRI zu Recht eine Liste tschetschenischer Generäle, die ihr Leben dem Dienst an ihrem Heimatland und nicht einem feindlichen Staat gewidmet haben, und hat in dieser Hinsicht nichts mit den Charakteren in unserer Geschichte zu tun. Am Ende der Sowjetmacht wurde ein weiterer General (über das Innenministerium) Absolvent des Charkower Instituts für Gemeinschaftsverpflegung, Aslambek Aslakhanov, ursprünglich aus Novye Atagi, der dafür berühmt wurde, dass er die Interessen der Stadt schamlos verriet Das tschetschenische Volk, das 1991 seine staatliche Unabhängigkeit wiederherstellte (Aslachanows antinationale Aktivitäten wurden besonders deutlich als „Volksabgeordneter“ der RSFSR aus der Tschetschenischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik, der den Posten des „Vorsitzenden des Ausschusses des Obersten Rates der RSFSR“ innehatte Fragen der Legalität, von Recht und Ordnung und der Kriminalitätsbekämpfung“). Im Jahr 1992 wurde der ehemalige „Volksabgeordnete“ Aslachanow, der nach der Abspaltung Tschetscheniens von Russland arbeitslos war, durch Jelzins Erlass zum „Chef der Provisorischen Verwaltung Inguschetiens“ ernannt. Im August 2000 wurde der pensionierte Polizeigeneralmajor Aslachanow zum „Abgeordneten der Staatsduma aus Tschetschenien“ (OVR-Fraktion) „gewählt“, und im Herbst 2003 ernannte ihn der russische Präsident V. Putin zu seinem „Assistenten für die Angelegenheiten des Südens“. Russland." Aslachanow ist außerdem „Präsident“ der Vereinigung der Strafverfolgungsbeamten der Russischen Föderation und „Vorsitzender“ des Vorstands der gesellschaftspolitischen Organisation „Union der Völker Tschetscheniens“. Als letzter sowjetischer tschetschenischer General gilt Wacha Ibragimow vom Sadoi-Teip, der in den inneren Truppen der Sowjetunion diente. Er war einst eine sehr einflussreiche Person bei der Gestaltung der Politik des Kremls in Tschetschenien. So wurde er auf dem Höhepunkt der revolutionären Ereignisse in Grosny im Herbst 1991 (nach dem Scheitern des Staatsnotstandskomitee-Putsches in Moskau) von Jelzin zum „Innenminister der Republik Tschetschenien“ ernannt. die er nie besetzen konnte (Dudaev ernannte Umalt Alsultanov zu dieser Position). Zu Beginn des Zweiten Russischen Bürgerkriegs wurde Generalmajor des Inneren Dienstes Ibragimov „stellvertretender bevollmächtigter Vertreter der russischen Regierung in der Republik Tschetschenien“. Derzeit ist er „Direktor der Repräsentanz der Bundesagentur für Bauwesen, Wohnungswesen und kommunale Dienstleistungen im Nordkaukasus“ (unter der direkten Aufsicht des berüchtigten Koshman). Ibragim Suleimenov ist ein Generalmajor der russischen Armee. Ein Eingeborener des Dorfes. Pervomaiskoe (Khazhin-Evl) Bezirk Vedeno. Im Jahr 1991 wurde Oberstleutnant der Sowjetarmee Suleimenov aus den Streitkräften der UdSSR „in die Reserve entlassen“ und von den russischen Sonderdiensten (über die GRU) in den engeren Führungskreis des IK OKCHN eingeführt. Er bekleidete das Amt des „Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses“ im Parlament des ChRI der 1. Einberufung. 1993 gründete er das sogenannte auf dem Territorium Tschetscheniens. „Nationales Rettungskomitee“, dessen Streitkräfte mehrere erfolglose Versuche unternahmen, das „Dudaev-Regime“ zu stürzen. Einer der Organisatoren des Sturms auf Grosny am 26. November 1994. Im Dezember 1995 wurde General Suleimenov zum „Abgeordneten der Staatsduma aus Tschetschenien“ (NDR-Fraktion) „gewählt“. Derzeit ist er „Militärkommandant der Region Atschhoi-Martan“ im Rang eines „stellvertretenden Militärkommandanten der Republik Tschetschenien“. Hamid Inalov ist Generalmajor der Polizei und der sogenannte „Innenminister der Tschetschenischen Republik“ in den Regierungen Khadzhiev und Sawgaev im Ersten russischen Militärbezirk Tschetscheniens. Nach den Ereignissen im August 1991 (Operation Dschihad) floh er aus Tschetschenien und lebte im Stawropol-Territorium. Doch im Zusammenhang mit dem Beginn des Zweiten RFV und der Wiederherstellung der Marionettenmacht in der Republik waren die „Erfahrung und das Wissen“ von General Inalov erneut von Moskau gefragt, und er wurde zum „Leiter der Strafverfolgungsabteilung des Sicherheitsdienstes“ ernannt die Tschetschenische Republik.“ Derzeit arbeitet der pensionierte General als „stellvertretender Leiter der Jagdfarm (!) Tschetscheniens“. Said-Selim Peshkhoev – Generalmajor des FSB der Russischen Föderation, Berufssicherheitsoffizier (Absolvent der Höheren Schule des KGB der UdSSR). Ein Eingeborener des Dorfes. Psedach der Region Malgobek der Tschetschenischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik. Ende 2001 wurde er per Dekret des russischen Präsidenten Putin zum „Leiter der Abteilung des Innenministeriums der Russischen Föderation für die Republik Tschetschenien“ ernannt (davor bekleidete er die Position des „stellvertretenden Leiters des Bundes“) Sicherheitsdienst der Russischen Föderation für die Republik Tschetschenien“). Derzeit arbeitet Peshkhoev als „stellvertretender bevollmächtigter Vertreter des Präsidenten der Russischen Föderation im Südlichen Föderationskreis“. „Verdacht auf Kriegsverbrechen und Völkermord an Bürgern der Republik Tschetschenien, Einsatz verbotener Mittel und Methoden der Kriegsführung, Terrorismus“ (Staatliche Kommission zur Untersuchung von Kriegsverbrechen und Völkermord, die von Beamten der Russischen Föderation auf dem Territorium Tschetscheniens begangen wurden Staat – Ausnahmezustand, 28.12.2004). Ruslan Tsakaev – Generalmajor der Justiz, professioneller Anwalt (Abschluss an der juristischen Fakultät der Moskauer Staatlichen Universität). Von 1991 bis 1995 war von 1997 bis 2002 in „sozialen und politischen Aktivitäten“ tätig. Er arbeitete zunächst als „Oberstaatsanwalt für die Aufsicht in den Organen für innere Angelegenheiten der Generalstaatsanwaltschaft Russlands“, dann als „Oberstaatsanwalt der Abteilung für die Rehabilitation von Opfern politischer Repressionen der Staatspolizei der Russischen Föderation“. ” Ende Dezember 2002 ernannte Präsident Putin Tsakaev per Dekret zum Innenminister der Tschetschenischen Republik (anstelle von Peschchojew). Anfang April 2003 reichte der „Chef des Innenministeriums der Tschetschenischen Republik“ seinen Rücktritt ein, da es zu einem Streit mit dem „Chef der Tschetschenischen Republik“ Achmat Kadyrow gekommen war (offiziell wurde Tsakaev zum Dienst in die Republik Tschetschenien „versetzt“) Innenministerium der Russischen Föderation aus familiären Gründen), und am 30. April starb er „plötzlich“ im Haus seiner Verwandten in Stawropol, wo er zu Besuch war (offizielle Diagnose: schwerer Herzinfarkt). So endete die verräterische Karriere eines weiteren tschetschenischen Kollaborateurs unrühmlich. Alu Alkhanov – Generalmajor der Polizei. Im April 2003 wurde er Tsakaevs „Nachfolger“ als „Innenminister der Republik Tschetschenien“ (zuvor „leitete“ er im Rang eines Polizeioberst die Transportpolizeiabteilung der Verwaltung für innere Angelegenheiten von Grosny). Im August 2004 wurde General Alu (alias Ali) Alchanow „offizieller Nachfolger“ von Kadyrow sen. als „Präsident Tschetscheniens“. Danach erhielt er im Volksmund den Spitznamen „Nachfolger der Toten“. Bek Baschanow – Generalleutnant der Justiz (er ist der erste „Tschetschene“ in Russland, der den Rang eines Generalleutnants erhält; alle anderen Mankurts sind nur Generalmajor). Ein Eingeborener des Dorfes. Serschen-Jurte, Bezirk Schalinski. Ein bekannter nationaler Verräter und Kollaborateur seit Dudajews Zeiten. Während des ersten Krieges bekleidete er die Position des „Generalstaatsanwalts“ in der Regierung Zavgaev. Im Februar 2000 wurde er zum „Leiter der Abteilung des Justizministeriums der Russischen Föderation für die Republik Tschetschenien“ in der Regierung Koshman ernannt und später zum „Justizminister der Republik Tschetschenien“ in der Regierung Kadyrow. Ritter des Ordens des Mutes. Baschanows Enkel ist mit der Tochter desselben Jegorow verheiratet, der im ersten Krieg von Jelzin zu seinem Bevollmächtigten in Tschetschenien ernannt wurde und Vertreter der Krasnodarbank auf der Insel Zypern ist. Rudnik Dudajew ist Generalmajor des FSB der Russischen Föderation, Berufssicherheitsoffizier mit langjähriger Erfahrung im KGB der UdSSR und gebürtiger Moskauer. Ende der 1990er Jahre. leitete die sogenannte „Vereinigung für Außenbeziehungen muslimischer Organisationen der GUS“, unter der Schirmherrschaft des Obersten Mufti Russlands Talgat Tajuddin. Im Jahr 2000 wurde er zum Stellvertreter von Achmat Kadyrow für Fragen der Interaktion mit den Sicherheitskräften ernannt (vor ihm wurde die Arbeit der Sicherheitskräfte in Tschetschenien von Beslan Gantamirow überwacht, der im Zusammenhang mit seiner Ernennung zum Bürgermeister von Grosny von diesen Aufgaben zurücktrat). Später wurde Rudnik (alias Abdul-Rashid) Dudayev „Sekretär des Rates für wirtschaftliche und öffentliche Sicherheit der Republik Tschetschenien“. In den „Regierungskreisen“ der Tschetschenischen Republik kursierten kürzlich Gerüchte über die Ernennung von Rudnik Dudajew zum „Ombudsmann für Menschenrechte in der Tschetschenischen Republik“ (sollte dies tatsächlich geschehen, würde der FSB-General zum „Tschetschenen“ werden). „Ombudsmann“ (Ombudsmann Wladimir Lukin) – nicht einmal ein russischer würde einen solchen Titel tragen. Musa Umarov ist Generalmajor der Polizei. Während Dudajews Zeit bekleidete er verantwortliche Positionen in den Strukturen des Innenministeriums der Tschetschenischen Republik, darunter die Position des stellvertretenden Ministers, und im April 1993 wurde er sogar zum stellvertretenden Minister ernannt. Sicherheitsminister der Republik (aber im entscheidenden Moment lief er in das Lager der Opposition über). Im Dezember 2003 wurde er zum „Vertreter des Staatsrates der Republik Tschetschenien im Föderationsrat“ ernannt (anstelle von Adnan Muzykayev, der aus dem Oberhaus der Föderalen Versammlung der Russischen Föderation abberufen wurde, weil „er … praktisch nicht in der Lage, die Probleme der Republik Tschetschenien anzugehen und pflegte keinen Kontakt zum Staatsrat“). Vor seiner Ernennung zum Senator war General Umarov als Vorstandsvorsitzender der Moskauer Fabrik „Red Clothmaker“ tätig. Im Föderationsrat ist der ehemalige „Schubladendirektor“ nun ordentliches Mitglied des Ausschusses für Rechts- und Justizfragen. Umar Avturkhanov ist ein Generalmajor der Steuerpolizei und ein Berufsmilitär (Absolvent der Höheren Militärschule für kombinierte Waffen in Ordschonikidse). Seit Dezember 1991 - Vorsitzender des sogenannten. „Provisorischer Ausschuss für die Verwaltung des Bezirks Nadterechny der Republik Tschetschenien.“ Im April 1992 wurde er zum Bürgermeister des Bezirks Nadterechny „gewählt“. Seit 1992 - Co-Vorsitzender der Partei Marcho (Freiheit), Mitglied der Führung des Runden Tisches der Anti-Dudaev-Parteien und -Bewegungen. Im Dezember 1993 wurde er zum Vorsitzenden des sogenannten gewählt. „Der Provisorische Rat der Tschetschenischen Republik“ (diese mythische Struktur wurde zu einer Art „gesetzgebendem Organ“ im Verfassungsbereich der Russischen Föderation, das genau ein Jahr später den Einmarsch der Besatzungstruppen in das Territorium der souveränen Republik legitimierte). Er beteiligte sich an der Organisation von Oppositionsprotesten gegen das „Dudaev-Regime“ in Grosny im Mai-Juni 1993 und an der Erstürmung der tschetschenischen Hauptstadt am 26. November 1994. Im März 1995 wurde er zum Vorsitzenden der sogenannten. „Komitee des Nationalen Abkommens von Tschetschenien.“ Nach den Ereignissen vom August 1991 floh er aus Tschetschenien und lebte in Moskau. Auf persönliche Anweisung des russischen Ministerpräsidenten Tschernomyrdin wurde er als „stellvertretender Direktor der Abteilung für Körperschutz und Brandschutz“ für die Arbeit im Föderalen Steuerpolizeidienst eingesetzt, doch im April 1999 wurde er entlassen. Derzeit verdient der ehemalige Steuergeneral Awtürchanow seinen Lebensunterhalt mit der Arbeit als „Präsident der Internationalen Akademie für Bauwesen und Ökologie“. Umar-Pasha Khanaliev – Generalmajor des FSB. Ursprünglich aus der Stadt Khasav-Yurt (Dagestan), ethnischer Tschetschene-Akkin. Im Ersten RFV war er „stellvertretender Leiter der Regionalabteilung Chasawjurt des Föderalen Sicherheitsdienstes der Russischen Föderation für die Republik Dagestan“. Derzeit arbeitet er im Zentralbüro des FSB der Russischen Föderation in Lubjanka. „Verdacht auf Kriegsverbrechen gegen Bürger des CRI, Terrorismus, Mord, Folter und Entführungen, Angriffe auf Personen und Institutionen, die internationalen Schutz genießen, Mittäterschaft bei der Ermordung des ersten Präsidenten des CRI Dzhokhar Dudayev“ (Staatliche Untersuchungskommission). Kriegsverbrechen und Völkermord, begangen von Beamten der Russischen Föderation auf dem Territorium des tschetschenischen Staates – Ausnahmezustand, 28. Dezember 2004). Mairbek Khusiev – Generalmajor des FSB der Russischen Föderation, arbeitet als „Chef der Nadterechny-Abteilung des FSB von Tschetschenien“. Bekannt für seinen Blutdurst gegenüber seinen Stammesgenossen und Glaubensbrüdern. Im September 2004 wurden unter seiner persönlichen Beteiligung nahe Verwandte des Präsidenten der Tschetschenischen Republik Aslan Maschadow entführt und nach Khankala gebracht. Achmed Kelimatow ist der berüchtigte „Polizeioberst“ aus der Zeit von Dudajew-Maschadow, einem gescheiterten „Kommandanten“, der sich bis zum Beginn des Zweiten Bürgerkriegs als „erster stellvertretender Vorsitzender der Regierung der Republik Tschetschenien“ präsentierte. Und mit Beginn der neuen Aggression der Russischen Föderation gegen die Tschetschenische Republik Ichnia im Sommer 1999 wechselte er „unerwartet“ seinen „Arbeitsort“ und wurde „stellvertretender Vorsitzender der OPD Adamallah-Humanity, angeführt von der Betrüger Kalif Adam Deniev. Nach der Zerstörung seines „Propheten“-Boss fand der „humane Polizist“ Kelimatow in der Person des bekannten kommunistischen Schriftstellers Prochanow einen weiteren Gleichgesinnten und ideologischen Gönner und bildete sich sofort zum „Volksschriftsteller“ um. Er schrieb und veröffentlichte in Moskau sogar ein „Buch der Memoiren“ unter dem langen und erschreckenden Titel „Tschetschenien: in den Klauen des Teufels oder auf dem Weg zur Selbstzerstörung (Geschichte, Argumente und Fakten aus der Sicht eines Augenzeugen“). (Ecoprint Verlag, 2003. ).
Heißer August '96
Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte des Verrats. Von der Erschaffung der Welt und den ersten Menschen Adam und seinem Sohn Kain bis heute hat sich wenig geändert. Dies macht sich besonders im Krieg bemerkbar, wenn der Geist eines Menschen besonderen Prüfungen unterzogen wird.
Wie einmal im Jahr 1941...
Alles begann am frühen Morgen des 6. August. Die etwa 1.000 Menschen zählenden Militanten, die sich im Vorfeld versammelt und in der Stadt konzentriert hatten, griffen plötzlich den Bahnhof, die Kommandantur von Grosny, das Regierungsgebäude, das Gebäude des FSB der Republik und das Koordinationszentrum des Ministeriums an des Innenministeriums und fast alle Kontrollpunkte.
Militante schießen
Gleichzeitig begannen Hunderte bewaffneter Menschen, die in Vorortdörfern versammelt waren, organisiert in der Stadt einzutreffen und sicher die Posten zu umgehen, von denen einige am Vortag im Rahmen der Abkommen von Moskau und Nasran aufgelöst worden waren . Der Wahrheit halber müssen wir die Tatsache zugeben: Mehr als 130 Straßen führen nach Grosny. Zu diesem Zeitpunkt standen nur 33 direkt unter der Kontrolle der Bundeskräfte; es wird angenommen, dass es nicht genug Leute für mehr gab.
Karte von Grosny
Anschließend erreichte die Gesamtzahl der Militanten in Grosny 4-6.000 Menschen. Sie wurden von den erfahrensten Kommandeuren angeführt, angeführt von Maschadow: Basajew, Gelajew, Israpilow, Khattab. Es braute sich ein sehr ernstes „Durcheinander“ zusammen (die Separatisten gaben ihm einen lauten Namen – Operation Dschihad), das hätte vermieden werden können, aber leider mussten unsere Leute das klären. Wie konnte das passieren?
Viel Zeit später stieß ich auf ein Dokument, das in den Tiefen des Hauptquartiers von Alexander Lebed, dem Sekretär des russischen Sicherheitsrats im Jahr 1996, erstellt worden war. Es enthält meiner Meinung nach Formulierungen, die den Kern der aktuellen Situation widerspiegeln, in deren Geiseln nicht nur die Soldaten und Offiziere der Truppengruppe in Tschetschenien, ihr Kommandeur, sondern vielleicht auch der Präsident selbst waren. Ich zitiere einige Absätze aus dem Dokument: „Die Spannungen in Grosny haben nicht nachgelassen. Die hier konzentrierten bedeutenden Kräfte von Recht und Ordnung dienten nur dem Anschein, die öffentliche Sicherheit aufrechtzuerhalten und die Bürger vor kriminellen Angriffen zu schützen. Nachts geriet die Stadt im Wesentlichen unter die Kontrolle krimineller Elemente und Militanter, die in Wohngebiete eingedrungen waren, da die Organe für innere Angelegenheiten in dieser Zeit keinen Streifendienst durchführten und die Einsatzorte nicht besuchten.“ Die „Plötzlichkeit“ war also ziemlich vorhersehbar. Darüber hinaus berichtete der Militärgeheimdienst über den bevorstehenden Angriff, der FSB teilte Informationen sparsam mit und das Innenministerium meldete Informationen, die es über seine eigenen Kanäle erhalten hatte, an die Spitze.
Es ist schwierig und kaum angebracht, eine Chronologie dieser tragischen Tage anzugeben. Die Ereignisse entwickelten sich schrittweise, mit kaleidoskopischer Vielfalt und Geschwindigkeit. Heute werden sie ganz ehrlich und anschaulich festgehalten und in einer Vielzahl von Dokumenten widergespiegelt: von Berichten und Berichten bis hin zu Dokumentationen und Memoiren. Gleichzeitig gibt es in dieser dunklen Geschichte noch immer „weiße Flecken“, die noch Licht ins Dunkel bringen müssen. Ich werde versuchen, dieses sehr bunte Bild durch meine bescheidenen Striche dessen zu ergänzen, was ich gesehen, gehört, erlebt und worüber ich nachgedacht habe.
Gehen Sie, um zurückzukommen
Nach dem Plan des Kommandos der Vereinigten Gruppe wurde die Verteidigung von Grosny dem russischen Innenministerium anvertraut. Es wurde angenommen, dass es in der Stadt etwa 12.000 Polizeibeamte gab (von denen nicht mehr als 6.000 Militärangehörige des Innenministeriums waren). Truppen, hauptsächlich Einheiten der 101. und 34. separaten Einsatzbrigade (Verteidigung), die im ehemaligen 15. Militärlager stationiert waren, bewachten 22 Kontrollpunkte, 5 Kommandantenbüros und 2 Kommandantenbereiche; Mehrere OMON- und SOBR-Abteilungen verstärkten die Kommandantur- und Verwaltungsgebäude. In der Stadt gab es auch mehrere Formationen der Zavgaevsky-Miliz. Zwar war erst am Vortag, am 6. August, eine Operation in den Vororten der tschetschenischen Hauptstadt geplant, bei der ein Teil dieser Kräfte aus Grosny abgezogen wurde. Die meisten Armeeeinheiten mit schwerer Ausrüstung und Waffen befanden sich nach Befehl des Kommandos im Süden der Republik.
101. Verteidigung
In dem Film „Shooting August“ des berühmten Fernsehjournalisten Alexander Sladkov gab der damalige amtierende Kommandeur der Vereinigten Gruppe, Generalleutnant Konstantin Pulikovsky (anstelle von Generalleutnant Vyacheslav Tikhomirov, der in den Urlaub gefahren war), zu, dass er dies nicht getan hatte Es reichte aus, die Richtigkeit einer solchen Entscheidung über das Kräfteverhältnis zu verstehen. Zeit, keine Autorität - eine solche Entscheidung wurde ganz oben genehmigt. Ich konnte den Urheber eines solchen Plans nicht mit absoluter Sicherheit bestimmen. Der „Extreme“ sei der verstorbene Boris Nikolajewitsch, der einer solchen Entscheidung zugestimmt hat, höchstwahrscheinlich ohne sie zu lesen.
Wir, Offiziere der 8. Spezialeinheit des russischen Innenministeriums „Rus“, mit der ich zu dieser Zeit in Tschetschenien war, hatten nicht die Möglichkeit, alle Informationen zu erfassen, obwohl unsere Geheimdienstoffiziere durch die Republik wanderten Jeder Tag brachte Nachrichten, deren Kern auf die nächste hinauslief – das Schweigen, das sich zu Beginn des Sommers einstellte, nachdem Boris Nikolajewitsch erklärt hatte: „Der Krieg ist vorbei, das ist genug, wir haben.“ gekämpft“, war trügerisch. Unsere Abteilung steht übrigens in direktem Zusammenhang mit dieser Propaganda und politischen Aktion. Während des berühmten Besuchs von Präsident Jelzin in der Republik im Mai erregte eine Kolonne unserer gepanzerten Personentransporter „zufällig“ die Aufmerksamkeit des Oberbefehlshabers und imitierte den Truppenabzug. Offenbar glaubte Jelzin damals wirklich, dass „der Prozess begonnen hatte“, nachdem er ein Dekret über die Panzerung einer unserer „Kisten“ unterzeichnet hatte, um die Dienstzeit der in Tschetschenien dienenden Soldaten zu verkürzen. Und dann kehrte die Kolonne über einen Umweg zum Stützpunkt zurück – der Krieg ging für uns weiter.
Jelzin in Tschetschenien
Gleich zu Beginn dieser letzten Operation des ersten Tschetschenienfeldzugs befand ich mich in Rostow am Don, wohin ich buchstäblich am Tag zuvor zu einer Geschäftsreise aus dem noch „friedlichen“ Tschetschenien geflogen war. Ein paar Tage später kehrte ich in eine völlig andere Umgebung zurück. Das erste, was ich beim Start vom Severny-Flughafen sah, waren in einer Reihe stehende Autos, aus denen in Folie verpackte Tragen herausgeholt wurden. Es gab viele davon. Die Beine von jemandem, beschuht mit Turnschuhen der Größe 45, die über die Maße der Trage hinausgingen, haben sich in meine Erinnerung eingebrannt. Ich gebe zu, es wurde unheimlich...
Es gibt nichts, womit man kontern könnte
Wir kennen die Ergebnisse dieser schwierigen Schlachten, an die wir uns allerdings nicht gerne erinnern, aber wir müssen lernen, der Wahrheit ins Auge zu sehen: fast vollständiger Verlust der Kontrolle über die Stadt, eine große Zahl von Toten und Verwundeten, ein Schlag für die Ansehen des Staates und seiner Sicherheitskräfte. Diese formale Wahrheit hat jedoch auch eine Art Futter, das aus Tausenden von „Wahrheiten“ direkter Teilnehmer an der Verteidigung Grosnys besteht.
Eine der Gruppen unserer Abteilung, angeführt von Kapitän Alexander Iglin und mit nicht mehr als 20 Personen, befand sich am 6. August im Koordinationszentrum (CC) des Innenministeriums, das sich neben dem republikanischen Innenministerium befand und der FSB in der Nähe des Dynamo-Stadions. Der Ort eignet sich nicht einmal für die Durchführung einer aktiven Verteidigung, geschweige denn für den Start einer Beinahe-Gegenoffensive, wie General Pulikovsky in dem erwähnten Film den Polizisten vorwarf. Das CC selbst ist ein mit „Blockpfosten“ verschlossenes Gebäude, umgeben von Häusern mit angrenzendem Territorium, umgeben von einem Betonzaun und einem einzigen Eingangstor. Was die Ausrüstung angeht – ein paar Trupp-BTR-80 – und das war's! Zwar gab es hier, wie es in großen Hauptquartieren zu erwarten ist, viele Generäle und Offiziere, die wussten, wie man Waffen in den Händen hält.
Der Oberbefehlshaber der Einrichtung war der Erste Stellvertretende Innenminister Russlands, Generaloberst der Miliz Pavel Golubets. Später wurde ihm vorgeworfen, er habe sich der Kontrolle entzogen und die Verteidigung der Stadt und der ihm anvertrauten Streitkräfte nicht geleitet. Dafür gab es auch objektive Gründe: Kurz nach Beginn der heftigen Kämpfe fiel die Kommunikationsleitung der Regierung aus, wodurch das Kontrollsystem der Einheiten gestört wurde. Und was könnte getan werden, wenn der Feind gleichzeitig fast alle Objekte angriff, in denen Militärangehörige und Polizisten dienten, und der Äther mit Hilferufen, Schreien der Verwundeten, an die Militanten und die Führungsspitze gerichteten Flüchen und Streitereien gefüllt war?
Darüber hinaus wurden auch auf Radiosendern offene „Fehlinformationen“ verbreitet, unterbrochen von einem Appell Maschadows an die Bundeskräfte und tschetschenischen Polizisten mit der Aufforderung, ihre Waffen niederzulegen. Es gab zum Beispiel Informationen, dass diese geflohen seien oder sich ganz auf die Seite der Militanten gestellt hätten, was nicht stimmte: Es gab Verräter und Feiglinge unter ihnen, aber diejenigen, die dem Eid treu blieben, verteidigten standhaft den Bahnhof, den Stützpunkt der tschetschenischen Bereitschaftspolizei, Standort des 2. Regiments des PPSM-Innenministeriums Russlands in der Tschechischen Republik. Gleichzeitig ist anzuerkennen, dass es den Banditen vor allem am Anfang gelang, die Arbeit der Einheitenverwaltung zu desorganisieren. Es ist jedoch natürlich unmöglich, von weit verbreiteter Panik, Feigheitsbekundungen oder weit verbreiteter Trunkenheit unter Militärangehörigen und Angestellten zu sprechen, die plötzlich umzingelt waren. Mein Archiv enthält Video- und Audioaufzeichnungen von Radiogesprächen, aus denen mit unvoreingenommener Genauigkeit hervorgeht, wer was getan hat, einschließlich des Managements.
CC des Innenministeriums und der gesamten sogenannten Das Regierungsviertel wurde heftig angegriffen. Mit einer 100-prozentigen Kenntnis des Gebiets, nachdem sie alle Ansätze und Schwachstellen der Verteidigung untersucht hatten, unterbrachen die Militanten die unter Beschuss stehenden Verbindungen und unternahmen mehrere Versuche, in das Territorium des Zentralkomitees einzudringen. Dies wurde durch das kompetente Vorgehen seiner Verteidiger verhindert. Sobald Kapitän Eaglin bekannt wurde, was in der Stadt geschah, legte er das Geheimnis zweier Kämpfer auf dem Dach eines nahegelegenen Gebäudes ab. Ihre Aufgabe bestand darin, die Lage rund um und vor allem die Annäherungen an die Leitstelle zu überwachen und den Kommandanten über Funk zu informieren.
Ihren ersten schweren Angriff starteten die Militanten am 6. August gegen 18.00 Uhr. Zuvor hatten die Banditen den ganzen Tag mit Scharfschützengewehren auf die Spezialeinheiten geschossen. Der Geheimdienst bemerkte, dass eine Gruppe von Militanten rechtzeitig aus Richtung der Möbelfabrik vorrückte. Sie wurden aus Granatwerfern unter dem Lauf beschossen, das Feuer wurde von den heimlichen Soldaten erfolgreich eingestellt. Mehrere Angreifer wurden verletzt und der von ihnen organisierte Angriff wurde vereitelt. Um 23.00 Uhr, als es bereits dunkel war, versuchten die Militanten erneut, die Stellungen der Spezialeinheiten anzugreifen. Und wieder stießen wir auf kompetenten Widerstand. Es wurden Unterlauf-Granatwerfer eingesetzt, und der Schützenpanzer der Abteilung feuerte mehrere lange Schüsse auf die Fenster des Hauptpostamtes ab, von wo aus besonders dicht geschossen wurde. Der Angriff wurde abgewehrt. Aber die Militanten, überzeugt von ihrer zahlenmäßigen und moralischen Überlegenheit, starteten gegen ein Uhr morgens einen dritten Angriff. Die Funküberwachung zeigte: Die Banditen glaubten, dass es fast niemanden gab, der das Objekt verteidigen konnte, alle flohen und griffen daher heftig an und gingen ins Freie. Und wieder stießen wir auf organisierten Widerstand. Es gab keine weiteren Angriffsversuche, aber alle Verteidiger wurden von Scharfschützen und Maschinengewehrschützen überwacht. Das Objekt wurde übrigens nie dem Feind übergeben.
Kämpfe in Grosny
Augenzeugen zufolge war die Situation in den benachbarten Gebäuden des FSB und der Abteilung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität des Innenministeriums noch schlimmer. Dort gelang es den Banditen sogar, die unteren Stockwerke zu erobern, und die Kämpfe fanden innerhalb der Gebäude statt. Wir mussten die Luftfahrt einschalten, die ebenfalls schwere Verluste erlitt: Gleich in den ersten Stunden des Angriffs wurden drei Hubschrauber von den Militanten abgeschossen.
Langwierige „Minute“
Eine weitere Facette der Wahrheit, ihre eigene Seite, ist die Leistung der Soldaten und Offiziere der 34. Verteidigungskräfte des Innenministeriums Russlands, die zwei allgemeine Militäroperationen im Bereich des Minutka-Platzes usw. verteidigten. „Romanowski-Brücke“. Sie kämpften zwei Wochen lang in vollständiger Umzingelung, erlitten Verluste (nur 10 Menschen wurden getötet und starben an Wunden) und hatten ernsthafte Probleme aufgrund des Mangels an Munition, Medikamenten, Nahrungsmitteln und Wasser. Die Militanten boten ihnen mehrmals an, die von ihnen gehaltenen Gebäude zu verlassen, um ihre Sicherheit zu garantieren, aber die Offiziere lehnten ab, in der Hoffnung, dass man sie nicht vergessen hatte, dass sich die Situation bald umkehren würde und die Opfer, die sie gebracht hatten, nicht umsonst sein würden.
Soldaten der 34. Verteidigungskräfte kämpfen im Bereich des Minutka-Platzes
Und erst als die Verteidiger in einem mit Hilfe von Panzerbatterien wiederbelebten Fernseher hörten, dass die Hauptnachricht des Tages die Amtseinführung des Präsidenten sei und „die Lage in der tschetschenischen Hauptstadt sich normalisiert und unter Kontrolle ist“, begannen die Verteidiger damit Ich habe erste Zweifel, dass sie Recht hatten. Wie sich Oberstleutnant Michail Poljakow, ein Teilnehmer dieser Schlachten, später erinnerte: „Da ist etwas in uns zerbrochen, ich werde es nicht verbergen.“ Es stellten sich Fragen, die vorher nicht aufgekommen waren. Warum sollten wir die Jungs einschläfern? ... Im Allgemeinen begannen diejenigen, die die Verteidigung des GP leiteten, am nächsten Tag nach dieser „politischen Information“ Verhandlungen mit Khunkar Israpilov, der Kontakt aufnahm – dem Feldkommandanten, der für die Gesamtleitung der Aktionen von verantwortlich war die Militanten im Minutka-Gebiet... Es ging nicht um Kapitulation, sondern um unsere Fähigkeit, zusammen mit Waffen, Verwundeten und den Leichen der Gefallenen frei zu unserem eigenen Volk zu gehen. Und genau das geschah am 19. August.“
Man kann es nicht wagen, diesen Soldaten und Offizieren Verrat oder Feigheit vorzuwerfen (obwohl solche Versuche später von den zuständigen Behörden unternommen wurden). Sie leisteten mehr, als von ihnen verlangt wurde, da einige andere verteidigte Objekte viel früher fielen. Und der Wille der Verteidiger wurde durch die Gleichgültigkeit gegenüber ihrem Schicksal gebrochen, die in der „Box“ des Landes zum Ausdruck kam; die Verwirrung des Kommandos, der mangelnde Wille der obersten Staatsführung und die eindeutig verräterische Haltung der Medien. Es ist kein Geheimnis, dass sich Journalisten führender russischer Fernsehsender während des Angriffs auf die Stadt in einem der Keller der angegriffenen Regierungsgebäude befanden, von wo aus sie, ohne die Nase herauszustrecken, panische Botschaften über die Kapitulation der Stadt sendeten . Ich selbst erinnere mich noch sehr gut an diesen Moment: Die Kommandanturen, darunter auch das ZK des Innenministeriums, kämpfen mit aller Kraft, und die Journalisten haben sie bereits „übergeben“! Es ist schwer, sich einen besseren Dienst für den Feind vorzustellen, denn Panik, die sich wie ein Echo in den tausendstimmigen, schiefen Spiegeln der Medien widerspiegelt, ist in der Lage, eine solidere Verteidigung zu Fall zu bringen!
Schlüsselwort - Verrat
Und dann traf der wichtigste Friedensstifter des Landes, der Sekretär des russischen Sicherheitsrats Alexander Lebed, in Tschetschenien ein, mit dem Wunsch des Oberbefehlshabers, der des Krieges müde war, ihn zu beenden, und mit der großen Macht, dies zu tun. Ich persönlich hatte weder damals noch heute Einwände dagegen, und ich glaubte nicht wirklich an die Wirksamkeit des Ultimatums der Generäle Pulikovsky-Tikhomirov, das Maschadow am Vortag angekündigt hatte: die eingeschlossene Stadt innerhalb von 48 Stunden zu verlassen. Es gab gute Gründe, daran zu zweifeln. Bis vor Kurzem gelang es Banditen mehr als einmal, der Einkesselung zu entkommen. Und in anderen Fällen, als die Militanten stark bedrängt wurden, wurde sofort der Befehl gegeben, „das Feuer einzustellen“ und „Verhandlungen aufzunehmen“, sodass ich mir nicht die Illusion hingab, dass es dieses Mal anders sein würde.
Tichomirow und Kulikow in Chankala. Foto von Roman Iljuschtschenko
Doch wie hoch die Kosten eines erneuten Angriffs auf die Stadt sein würden, wurde mir schnell klar, als ich mit einer der Truppengruppen zu Verhandlungen ging, die seit der zweiten Augusthälfte aktiv zwischen den Konfliktparteien geführt wurden. Auf einer der Straßen von Grosny entlang der Bewegungsroute (meiner Meinung nach Gudermesskaya) stießen wir auf eine zerbrochene Militärkolonne: die zernagten Skelette von Infanterie-Kampffahrzeugen mit den ausgebrannten Bäuchen der Luftlandetruppen; abgewickelte Raupenspulen, die den Schwänzen toter Alligatoren ähneln; verbrauchte Patronen, ein von einer Kugel durchbohrter Helm ...
Die Straßen sind verlassen, totenstill, und auf beiden Seiten der Straße stehen fünfstöckige Gebäude, von denen aus es schien, als ob der Tod uns beobachtete. Nacheinander kamen die Befehle: „Eröffne kein Feuer“ und „Spring nicht an den Straßenrand“, die sich als vermint herausstellten. Und dann tauchten wie aus dem Untergrund bewaffnete Menschen auf, die Maschinengewehre schwenkten und uns mit einem Siegesruf begrüßten: „Allahu Akbar!“ Ich persönlich hatte das bedrückende Gefühl der moralischen Überlegenheit eines Feindes über uns, der überhaupt nicht die Absicht hatte, zu kapitulieren.
Während der Verhandlungen, an denen auf der Seite der Militanten der berühmte Feldkommandant Aslanbek Ismailov teilnahm, konnte ich mit einigen Tschetschenen aus seiner Außengarde kommunizieren. Sie feierten den Sieg und verheimlichten ihn nicht. Die kaum gezügelte Schadenfreude und der vorgetäuschte Adel „echter Krieger“ sind das typische Erscheinungsbild der tschetschenischen Milizen dieser Zeit.
Ich erinnere mich an mehrere Episoden. Ich habe, nicht zu vergessen das Maschinengewehr, versucht, das historische Ereignis auf Fotos und Videokameras festzuhalten. Viele Banditen posierten mit charakteristischen Gesten. Einer von ihnen zeigte ein Abzeichen mit einem Wolf auf seiner Mütze und fügte hinzu, dass sie in Russland hergestellt wurden, und nannte eine bestimmte Fabrik. Ein anderer zeigte uns eine „tschetschenische kugelsichere Weste“, rief dreimal „Allahu Akbar!“ und versicherte uns, dass er keine Angst vor dem Sterben habe. Einer von ihnen freute sich aufrichtig über den Sieg und lud mich ein, ihn zu besuchen. Genau wie Hasek: „Um 18 Uhr abends nach dem Krieg.“ Man kann nicht umhin, die Kinder zu erwähnen, die überall umherhuschen und uns mit „Allahu Akbar“-Rufen quälen.
Ich würde lügen, wenn ich, um das Bild zu vervollständigen, nicht die Tschetschenin erwähnen würde, die uns und den Militanten hausgemachte Kuchen schenkte, die wir einstimmig ablehnten (wir verkaufen uns nicht für Lebkuchen) und dem düster treu blieben Eid. Wir hatten jedoch keinen Grund, Spaß zu haben: Zu allem Überfluss traf gestern im Bereich des 13. Kontrollpunkts unser Kamerad Geheimdienstoffizier Sergeant Andrei Vasilenko ein, für den ich am Vortag einen Vorschlag für seine Verleihung verfasst hatte Die Medaille „Für Mut“ kam in einem Hinterhalt ums Leben.
Soldaten mit der Leiche des verstorbenen A. Vasilenko. Foto von Roman Iljuschtschenko
Ein weiteres charakteristisches Bild dieser Tage, das mir im Gedächtnis geblieben ist, sind die Augen der tschetschenischen Polizisten, die Russland gegenüber loyal blieben. Sie wurden mit ihren Familien und bemitleidenswerten Habseligkeiten nach Chankala gebracht. Sie wanderten verloren um den Stützpunkt herum und wussten nicht, was sie mit sich anfangen sollten, weil sie nicht nach Hause zurückkehren konnten. Als ich ihren fernen Blick bemerkte, konnte ich ihn nicht lange ertragen, denn wir hatten sie wieder einmal betrogen. Aber im Gegenzug haben sie auch uns verraten.
Verrat ist im Allgemeinen das Schlüsselwort zum Verständnis dieses Krieges , dessen Drehbuch, wie mir scheint, im Voraus geschrieben wurde, in der Stille hoher Ämter weit weg von hier. Es schien, dass die sehr erhitzte, alles durchdringende Luft der tschetschenischen Hauptstadt mit Verrat gesättigt war und alle unsere Siege im Voraus zur Niederlage verurteilte. Nicht nur Verteidigungspläne oder Waffen, sondern auch Soldaten, Offiziere, einfache Leute, die Interessen des Staates wurden verkauft und verkauft (nicht umsonst sind diese Wörter im Russischen so ähnlich)... Groß- und Einzelhandel.
Der verstorbene Alexander Lebed wurde zum Hauptverräter der Interessen des Landes ernannt. Aber ich glaube, dass er selbst aufrichtig in seinem Wunsch war, einem müden Land Frieden zu geben. Das Problem von Alexander Iwanowitsch bestand darin, dass er ziemlich hingerissen war und die Lorbeeren eines Friedensstifters nicht mit anderen teilen wollte, was ihm (wie er es wirklich wollte) den Weg zur Präsidentschaft ebnete. Und um dieses Ziel zu erreichen, war er bereit, viel zu tun. Wie die Zeit gezeigt hat, für eine Menge. Die Opfer des ehrgeizigen Sekretärs des Sicherheitsrats waren nicht nur die Armee, die an die kurze Leine genommen und dann tatsächlich aus Tschetschenien vertrieben wurde, sondern auch Russland selbst, dessen internationales Ansehen unter dem beschämenden Chassawjurt-Vertrag gelitten hat. vergleichbar mit dem obszönen Vertrag von Brest. Ich bin sicher, dass es selbst durch Verhandlungen mit den Separatisten möglich war, aus einer schwierigen Situation elegant herauszukommen, ohne das Gesicht zu verlieren und den Status einer Großmacht zu bewahren. Leider war General Lebed, der in Afghanistan gut gekämpft und das Blutvergießen in Transnistrien gestoppt hat, viel besser als der Diplomat Lebed.
Aslan Maschadow und Alexander Lebed
Unterzeichnung des Friedensvertrags von Chasawjurt
Spätere Ereignisse zeigten das Es ist unmöglich, die „Tschetschenenfrage“ ohne Berücksichtigung der Meinungen der Tschetschenen und auf Kosten der Tschetschenen selbst zu lösen . Die Zeiten, in denen russische Generäle wie Alexei Jermolow, Jakow Baklanow oder sowjetische Marschälle wie Lawrenti Beria im Kaukasus Politik machten und den Einheimischen Angst einflößten, sind unwiderruflich vorbei. Dies wurde schnell erkannt, als der neue Führer Russlands (ich erinnere Sie daran, ein FSB-Reserveoberst) an die Macht kam und es ihm gelang, die richtige und wahrscheinlich die einzig richtige Lösung zu finden, indem er außergewöhnliche diplomatische Fähigkeiten unter Beweis stellte.
Minute-Square-Bereich heute
Um zu beurteilen, wer am Ende ein Held und wer ein Verräter war; Wer Recht hat und wer Unrecht, es wird Gott und Nachkommen geben . Aber auch wenn sie oft verraten wurden, zeigten russische Soldaten und Offiziere weiterhin großen Kampfgeist und glaubten an den bevorstehenden Sieg. Zur Bestätigung möchte ich eine wenig bekannte Tatsache anführen: Die letzten, die Tschetschenien verließen, waren die Soldaten der 101. Verteidigungskräfte des Innenministeriums Russlands (Brigadekommandeur - Oberst Yuri Zavizionov), deren Verluste mit über 80 am größten waren Menschen, nahmen eine Panzerdivision mit, die auf einem Podest im ehemaligen Militärlager stand - Symbol des Sieges, Panzer T-34. Und auf der Rüstung ihrer „Kisten“, die Tschetschenien unter dem Jubel der Menge verließen, schrieben diese vom Krieg todmüden Menschen, die tief in ihren Herzen ihren Groll verbargen: „Auch wenn sie Unrecht hat, dies ist unser Vaterland!“
Und obwohl das Vertrauen seiner Verteidiger in Russland unzerstörbar ist, können wir nicht besiegt werden.
P.S. Infolge der Kämpfe in Grosny vom 6. bis 23. August 1996 haben wir nach verallgemeinerten Angaben aus verschiedenen Quellen bis zu 2080 Menschen verloren (fast 500 Tote, über 1400 Verwundete, mehr als 180 Vermisste). Auf den Straßen der Stadt wurden bis zu 18 Panzer, 61 Infanterie-Kampffahrzeuge, 8 Schützenpanzerwagen, 30 Fahrzeuge verbrannt und 4 Hubschrauber abgeschossen. Die Arbeitskräfteverluste der Militanten waren zwei- bis dreimal höher als bei uns.
Ewige Erinnerung an die Soldaten des Vaterlandes, die in diesen Schlachten gefallen sind!
Roman Iljuschtschenko – Oberstleutnant der Reserve, Kampfveteran
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion entstanden in vielen ehemaligen Republiken der UdSSR nationalistische Organisationen. Unter ihnen war der Verein „Nationaler Kongress des tschetschenischen Volkes“, der auf dem Territorium Tschetscheniens gegründet wurde. Das Ziel der Organisation war die Abspaltung von der UdSSR und Russland. Der Anführer der Bewegung war Dschochar Dudajew, der während der Sowjetunion den Rang eines Generals der sowjetischen Luftwaffe innehatte. Doch den Militanten stand eine mächtige Armee unter der Führung russischer Generäle gegenüber. Im Tschetschenienkrieg waren ihre Schicksale miteinander verflochten, aber größtenteils erwiesen sie sich als tragisch.
Anatoli Romanow
Der erste Mensch, dem für seine Teilnahme am ersten Tschetschenienkrieg der Titel „Held Russlands“ verliehen wurde, war Generaloberst Anatoli Romanow. Er diente als Kommandeur der internen Truppen des Innenministeriums der Russischen Föderation und führte während des Krieges Bundestruppen in Tschetschenien an. Leider dauerte der Dienst nicht lange, nämlich weniger als drei Monate – von Juli bis Oktober 1995.
Im Oktober dieses Jahres wurde der Konvoi von einer ferngesteuerten Landmine in die Luft gesprengt. Der General überlebte, aber seine Wunden waren so schwer, dass er sich immer noch nicht rehabilitieren kann. Bis heute ist er nicht nur von medizinischem Personal, sondern auch von engen Freunden und Familie umgeben. Seine Frau Larisa kümmert sich seit Jahrzehnten um ihren Helden-Ehemann.
Der Hauptverdienst von Anatoly Romanov ist seine diplomatische Begabung, dank derer er hervorragende Verhandlungen führte. Romanow versuchte, den Konflikt im Nordkaukasus mit friedlichen Mitteln zu lösen. Einen Monat nach seiner schweren Verwundung erhielt Anatoli Alexandrowitsch für seinen Einsatz in dieser Region den Heldentitel.
Darüber hinaus erhielt er 1994 den Militärverdienstorden. Er hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter das Maroon Beret, den Orden des Roten Sterns, den er vor seiner Teilnahme am Tschetschenienkonflikt erhielt, den Orden für persönlichen Mut und die Medaille für tadellosen Dienst. Romanov hat viele Jubiläumsmedaillen.
Nikolay Skrypnik
Anatoly Romanov wurde in seinem Amt durch Generalmajor Skrypnik ersetzt. Außerdem wurde ihm der Titel Held der Russischen Föderation verliehen. Er leitete die sogenannte taktische Gruppe der inneren Truppen der Russischen Föderation in Tschetschenien. Doch Nikolai Skrypnik überlebte diesen Krieg nicht: 1996 führte er in einem der Dörfer eine Säuberung der Militanten einer ziemlich großen Bande unter der Führung von Doku Makhaev durch.
Auch der Schützenpanzer, auf dem Skrypnik unterwegs war, wurde von einer ferngesteuerten Landmine in die Luft gesprengt. Nach seiner Verwundung lebte der General nur eine Stunde. Nach dem Ende des Ersten Tschetschenienfeldzugs im November 1996 wurde ihm posthum der Titel „Held Russlands“ verliehen.
Lev Rochlin
Ein anderer General, der fast den gesamten Feldzug in Tschetschenien durchlief, nahm an Schlachten in Afghanistan und Karabach teil. lehnte den Titel eines Helden Russlands wegen seiner Teilnahme am Tschetschenienkrieg ab. Aber er kann in die Liste der Heldengeneräle des Tschetschenienkrieges aufgenommen werden. Die Medien sagen, dass seine Weigerung darauf zurückzuführen sei, dass er den Tschetschenien-Feldzug nicht als eine glorreiche, sondern als eine traurige Zeit im Leben seines Landes betrachtete.
Gennadi Troschew
Der berühmte Grabengeneral, der den gesamten Tschetschenienkrieg durchgemacht hat. Das ist Gennady Troshev. Im Jahr 2008 endete sein Leben auf tragische Weise. Er starb jedoch nicht bei einem Militäreinsatz, sondern an den Folgen eines Flugzeugabsturzes. Gennady Troshev war ein erblicher Militärmann. Der zukünftige General des Tschetschenienkrieges, Troschew, wurde 1947 in Berlin geboren. Seine Kindheit verbrachte er im Kaukasus, in der Stadt Grosny. Sein Vater starb früh und Gennady und seine beiden Schwestern wurden von seiner Mutter großgezogen.
Gennady Troshev erhielt seine Ausbildung an der Kasaner Höheren Panzerkommandoschule und der Militärakademie des Generalstabs. Absolvent der Militärakademie der Panzerstreitkräfte. Die Karriere des Generals verlief gut. Zu Beginn des Ersten Tschetschenienfeldzugs war er Kommandeur der 58. Armee und dann Oberbefehlshaber der vereinten Truppengruppe. Bald wurde ihm der Rang eines Generalleutnants verliehen.
Im Zweiten Tschetschenienfeldzug diente Troshev als Kommandeur der Bundestruppen, die in Dagestan gegen Militante kämpften. Er leitete die Wostok-Gruppe und erlangte im Jahr 2000 den Rang eines Generaloberst. Gleichzeitig leitete er die Vereinigten Bundeskräfte in Tschetschenien und Dagestan und befehligte bis Ende 2002 die Truppen des Militärbezirks Nordkaukasus. Troshev war ein legendärer General, er versteckte sich nicht hinter dem Rücken der Soldaten, dafür wurde er respektiert. Er teilte voll und ganz alle Nöte seiner Untergebenen, beteiligte sich persönlich an den Feindseligkeiten und kontrollierte sie.
Er war ein weiser Mann, der versuchte, Probleme ohne Blutvergießen zu lösen und kampflos Siedlungen im Nordkaukasus zu erobern. Leider war dies nicht immer möglich. Der legendäre General des Tschetschenienkrieges Troshev erhielt die Auszeichnung „Held Russlands“, die ihm von Boris Jelzin persönlich überreicht wurde. Darüber hinaus versteckte er sich nie vor den Medien und stand aktiv mit ihnen in Kontakt.
Während des Tschetschenienfeldzugs wurde sein schriftstellerisches Talent entdeckt. Eines der beliebtesten Bücher von Gennady Troshev „Mein Krieg. „Tschetschenisches Tagebuch eines Schützengrabengeneral“ wurde 2001 veröffentlicht. Nach dem Ende der Feindseligkeiten in Tschetschenien wollte man ihn in den sibirischen Militärbezirk verlegen. Da er aber sein ganzes Leben dem Nordkaukasus widmete, verließ er diese ihm lieb gewordenen Orte nicht und trat zurück.
Später befasste er sich mit Kosakenfragen und arbeitete bis 2008 im Nordkaukasus. Er wurde mit dem Verdienstorden für das Vaterland, Grad IV, ausgezeichnet, starb jedoch buchstäblich 2,5 Monate nach der Auszeichnung an den Folgen des Absturzes der Boeing 737. Es gibt Gerüchte, dass Troshevs Tod nicht nur ein tödlicher Unfall, sondern eine geplante Operation war, diese Version wurde jedoch noch nicht bestätigt.
Menschliche Verluste
Der Verlust an Menschenleben sowohl unter Militärs als auch unter Zivilisten während beider Tschetschenienkriege wird auf Hunderttausende geschätzt. Im Tschetschenienkrieg starben 14 Generäle. Und das sind diejenigen, die auf russischer Seite gekämpft haben. Doch die Tschetschenen, die zuvor ihrem Land, der UdSSR, gedient hatten, kämpften auf der Seite der Militanten.
Während des ersten Tschetschenienfeldzugs wurden zwei Generäle getötet. Während der zweiten - 10 und in der Zwischenzeit - 2 Generäle. Sie dienten in verschiedenen Abteilungen: dem Verteidigungsministerium, dem Innenministerium, dem FSB, der Militärjustiz und in Glavspetsstroy.
Gefallene russische Generäle im Tschetschenienkrieg
In den Reihen des Innenministeriums der Russischen Föderation befand sich Generalmajor Viktor Worobjow, der am 7. Januar 1995 starb. Sein Tod wurde durch eine Mörsergranatenexplosion verursacht.
Ein weiterer Generalmajor des Innenministeriums, Gennady Shpigun, wurde im März 1999 in der Stadt Grosny entführt. Seine Leiche wurde im März 2000 in der Nähe des Dorfes Duba-Yurt gefunden.
Im Winter 2002 wurde ein MI-8-Hubschrauber abgeschossen. Darin starben die Generäle des Tschetschenienkrieges:
- Generalleutnant Michail Rudenko;
- Generalmajor des Innenministeriums Nikolaev Goridov.
Der erste diente als Minister des Innenministeriums der Russischen Föderation und war Leiter der Hauptdirektion des Innenministeriums. Der zweite war stellvertretender Oberbefehlshaber der Truppen für innere Angelegenheiten des Innenministeriums der Russischen Föderation und befehligte eine Gruppe innerer Truppen in Tschetschenien.
Im November 2001 wurde Gaidar Gadzhiev, ein Generalmajor und Militärkommandant der Region Urus-Martan in Tschetschenien, tödlich verwundet. Er starb nicht sofort, sondern einige Tage später im Krankenhaus.
- Generalmajor Anatoly Pozdnyakov;
- Generalmajor Pavel Varfolomeev.
Beide dienten im Generalstab. Pozdnyakov war der Leiter der zweiten Abteilung. Varfolomeev war stellvertretender Leiter der Personalabteilung.
Mikhail Malofeev – stellvertretender Kommandeur der Nordgruppe. Er starb am 18. Januar 2000 in einem der Bezirke von Grosny an einer Schusswunde im Kampf.
Der letzte auf der Liste der Generäle des Tschetschenienkrieges, die infolge der Feindseligkeiten starben, ist Generalmajor Viktor Prokopenko, stellvertretender Leiter der Hauptoperationsdirektion des Generalstabs. Im April 1998 wurde er durch den Beschuss eines Konvois getötet.
Generäle, deren Herzen es nicht ertragen konnten
Mehrere weitere Generäle des Tschetschenienkrieges starben, weil ihre Gesundheit durch diesen blutigen Krieg beeinträchtigt wurde. Das Herz von Generalmajor Stanislav Korovinsky versagte. Er starb am 29. Dezember 1999. Generalmajor Alexander Otrakovsky, Kommandeur der Marine Corps-Gruppe, starb im März 2000 an Herzproblemen.
Vizeadmiral German Ugryumov starb im Mai 2001 an akutem Herzversagen. Er fungierte als Leiter des regionalen Hauptquartiers für die Operation zur Terrorismusbekämpfung im Nordkaukasus.
Igor Prokopenko zitiert in seinem Buch bisher unbekannte dokumentarische Fakten und Aussagen von Teilnehmern und Augenzeugen des Tschetschenienkrieges. Der Autor lässt Sie einen neuen Blick auf die tragischen Ereignisse dieses Krieges werfen. Warum geschah in unserem Land eine so schreckliche Tragödie? Warum hat die Regierung so viele Fehler gemacht? Warum war dieser Krieg in Bezug auf das Ausmaß an Dummheit, Verrat, Korruption und Zynismus beispiellos? Die Haupthelden in diesem Krieg waren laut dem Autor einfache Soldaten und Offiziere, die die Verantwortung für die getroffenen Entscheidungen übernahmen und gegen die Charta und manchmal auch gegen die Befehle hochrangiger Militärränge verstießen. Der Militärjournalist enthüllt die geheimen Quellen dieser Tragödie, in der der Verrat am „Kreml-Adel“, Analphabetismus und Feigheit der höchsten Ränge die Hauptrolle spielten. Warum ist es so wichtig, die Wahrheit über den Tschetschenienkrieg zu erfahren? Die Antwort erfahren Sie in diesem Buch...
Eine Serie: Militärgeheimnis mit Igor Prokopenko
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von Liters Company.
Generäle und ihre Armee
29. November 1994. Dienstag. Mitglieder des russischen Sicherheitsrats versammeln sich im Kreml zu einer Dringlichkeitssitzung: Präsident Boris Jelzin, Premierminister Viktor Tschernomyrdin, Staatsduma-Chef Iwan Rybkin und Vorsitzender des Föderationsrates Wladimir Schumeiko. Darüber hinaus nehmen an der Sitzung die Leiter aller Strafverfolgungsbehörden und Sonderdienste teil. Auf der Tagesordnung steht nur eine Frage: Krieg in Tschetschenien beginnen oder nicht. Verteidigungsminister Pavel Grachev verfasst einen Bericht zu diesem Thema.
Ich traf mich mit einigen Teilnehmern dieses Treffens sowie mit den Leuten, die die dort getroffenen Entscheidungen umsetzen sollten. Das hat er mir gesagt Oberbefehlshaber der Bodentruppen Wladimir Semenow:
„Diese Entscheidung wurde hinter den Kulissen getroffen. Gratschow sprach vor dem Sicherheitsrat und überzeugte den Präsidenten davon, dass wir bereit sind und die Ordnung dort wiederherstellen werden.“
Pavel Grachev selbst hat seine eigene Version der Ereignisse. Nach seinem Bericht begannen die Mitglieder des Sicherheitsrats mit der Abstimmung. Alle Anwesenden stimmten für die Entsendung von Truppen nach Tschetschenien. Alle außer ihm.
Im Gespräch mit mir Verteidigungsminister Pawel Gratschow angegeben:
„Ich war der Einzige, der sich in diesem unglückseligen Sicherheitsrat gegen Militäraktionen in Tschetschenien ausgesprochen hat. Ich erinnere mich Premierminister Tschernomyrdin, wir hatten einmal ein sehr gutes Verhältnis zu ihm, sagte: „Boris Nikolajewitsch, so einen Minister brauchen wir nicht, lasst uns ihn schnell ändern.“ Er hat Angst, nach Tschetschenien zu gehen.“ Dann kündigte Boris Nikolajewitsch eine zehnminütige Pause an und lud Tschernomyrdin, Lobow und den Sekretär des Sicherheitsrats Schumeiko in sein Büro ein. 10 Minuten vergingen, wir setzten uns wieder hin und Boris Nikolajewitsch verkündete: „Pawel Sergejewitsch, wir haben beschlossen, Sie nicht von Ihrem Posten zu entlassen, aber innerhalb von zwei Wochen müssen Sie einen Plan für die Entsendung von Truppen nach Tschetschenien ausarbeiten und zunächst die Führung leiten.“ .“ So ist es passiert.“
Grachev hätte wahrscheinlich ablehnen und gehen können. Aber... das bedeutete, Jelzin zu verraten, der ihn zum Verteidigungsminister machte. Daher akzeptierte Gratschow die Spielregeln: Er blieb auf dem Vorsitz des Verteidigungsministers, übernahm dafür aber die volle Verantwortung für den Krieg.
Einen Tag nach der geheimen Sitzung des Sicherheitsrats unterzeichnete Präsident Jelzin ein Dekret „Über Maßnahmen zur Stärkung von Recht und Ordnung im Nordkaukasus“, in dem er alle Militanten aufforderte, ihre Waffen abzugeben. Bis zum 15. Dezember... Dieses „zweiwöchige Ultimatum“, wie Historiker es später nannten, hatte die Wirkung einer auf dem Territorium Tschetscheniens explodierenden Bombe und zwang die Militanten nicht zur Kapitulation, sondern im Gegenteil zum Kauf von Waffen . Am 11. Dezember 1994 erhielten russische Truppen den Befehl, ohne das Ende des Ultimatums abzuwarten, in das Gebiet Tschetscheniens einzudringen.
1994 Grosny. Von hier aus, vom Bahnhof der Stadt, transportieren täglich Personenzüge Tausende hastig versammelte und schlecht gekleidete Menschen ab. Sie alle sind Russen, Einwohner der Stadt, die niemals dorthin zurückkehren können.
Der Kreml wusste, dass fast jeder Tschetschene in Tschetschenien eine Waffe hat, dass sie Russen ausrauben und töten. Sie wussten auch, dass Tschetschenien sich auf eine Abspaltung von Russland vorbereitete und dass das Land in diesem Fall einfach auseinanderfallen würde. Aus diesem Grund besuchten in nur wenigen Jahren fast alle wichtigen Politiker und prominenten Generäle die Republik. Zwar besuchten sie alle heimlich Tschetschenien. Jeder von ihnen versuchte, mit Dschochar Dudajew eine Einigung zu erzielen. Auch der Kommandeur der Luftwaffe, Armeegeneral Pjotr Deinekin, auf den der Kreml besondere Hoffnungen setzte, versuchte mit ihm eine Einigung zu erzielen. Schließlich kannte er Dudajew besser als andere: Dschochar Dudajew, General der Sowjetarmee und Kommandeur einer schweren Bomberdivision, stand mehrere Jahre lang unter seiner direkten Aufsicht und galt als einer der besten Kommandeure.
Ich traf mich mit Oberbefehlshaber der Luftwaffe Pjotr Deinekin. Das hat er mir gesagt:
„Nun, Dudayev empfing mich mit Respekt, wie in der Vergangenheit sein Chef. Er weigerte sich jedoch kategorisch, in die Armee zurückzukehren, mit der Begründung, dass er vom tschetschenischen Volk gewählt worden sei und nicht gegen dessen Willen vorgehen dürfe. Ich bin mit Boris Wsewolodowitsch Gromow, dem damaligen stellvertretenden Verteidigungsminister, und mit Pawel Sergejewitsch Gratschow dorthin geflogen.“
Verteidigungsminister Pawel Gratschow traf sich auch mit Dschochar Dudajew. Und... auch heimlich. Er besuchte Grosny 6 (!) Mal. Aber... Diese Treffen brachten keine ernsthaften Ergebnisse. Jeder brauchte den Krieg. Der Kompromiss passte niemandem mehr.
Bezeugt Der russische Verteidigungsminister Pawel Gratschow:
„Ich sage: „Dzhokhar, lass das Ganze fallen.“ Kündigen Sie an, dass wir mehr nachdenken und Kompromisse finden müssen, schicken Sie Ihre politischen Berater zu uns und lassen Sie sie die Angelegenheit mit unserem Minister für nationale Politik klären.“ Und er sagt mir: „Es ist schon spät.“
Dieses Treffen war ein letzter Versuch, einen Krieg zu verhindern. Es geschah, als der russische Generalstab bereits einen Plan für die Entsendung von Truppen nach Tschetschenien entwickelt hatte. Armeegeneral Wladimir Semenow diente damals als Oberbefehlshaber der Bodentruppen. Es wurde angenommen, dass er derjenige sein würde, der die Operation leiten würde. Dem Plan zufolge sollten russische Truppen am 11. Dezember in Tschetschenien einmarschieren. Aus drei Richtungen: von Mozdok über Ossetien, von Wladikawkas über Inguschetien und von Kisljar – aus dem Gebiet von Dagestan.
Im Gespräch mit mir Oberbefehlshaber der russischen Bodentruppen Wladimir Semenow erinnert:
„Der vom Generalstab entwickelte Plan bestand aus einer Karte mit drei markierten Routen. Und mehr gab es diesbezüglich nicht. Als ich den Bezirkskommandanten fragte: „Was ist das, wissen Sie nicht, wie ein Einsatzplan aussehen sollte?“ - Er sagte mir: „Ich weiß, aber schauen Sie: Es wurde vom Generalstabschef unterzeichnet und vom Verteidigungsminister genehmigt.“
Warum das Militär keine Zeit hatte, einen Plan auszuarbeiten, der alle Anforderungen erfüllte, ist verständlich. Es war unmöglich, in zwei Wochen etwas anderes zu tun. Aber... Pawel Gratschow akzeptierte Jelzins Bedingungen und hielt sich nicht mehr für berechtigt, sein gegenüber dem Oberbefehlshaber gegebenes Wort zu brechen.
Nur 9 Tage vor dem Sturm auf Grosny ereignete sich im Verteidigungsministerium ein unglaubliches Ereignis: Der Verteidigungsminister entließ alle seine Stellvertreter!
21. Dezember 1994. Verteidigungsminister Pawel Gratschow flog nach Mozdok und berief ein Treffen ein. Die Hauptfrage ist, wer die Truppengruppe in Tschetschenien anführen wird.
Seltsamerweise waren die Hauptakteure, die offiziell für die Position in Betracht gezogen wurden, bei diesem Treffen nicht dabei. Erst heute, fast 18 Jahre später, können wir mit Sicherheit sagen: Sie waren nur deshalb nicht bei dem Treffen, weil sie sich alle unter verschiedenen Vorwänden weigerten, die Operation zu leiten!
Pawel Gratschow Ich erinnerte mich, wie alles passierte:
„Alle meine Stellvertreter haben mich praktisch betrogen. Man wollte die Führung nicht anführen, weil er von der ersten Minute an mit der Truppeneinführung nicht einverstanden war. Ein anderer sagte, er sei bereits müde. Der dritte bezog sich auf die Tatsache, dass sein Herz in Afghanistan krank geworden sei. Der Befehlshaber der Bezirkstruppen stimmte zu, aber als der Einmarsch begann, begann er, seine Untergebenen so sehr anzuschreien und zu beschimpfen, dass ich während der „Abhörung“ nicht einmal die Hälfte seiner Gespräche verstehen konnte. Ich verstand überhaupt nicht, wovon er sprach. Dann lud ich ihn zu mir nach Hause ein und sagte: „Du bist krank, lass uns ins Krankenhaus gehen.“ Es gab auch einen General, der das Kommando über die Bodentruppen hatte, und wie erwartet beschloss ich, ihn zu ernennen, aber er sagte, seine Frau sei Tschetschene, er könne nicht ... Er weinte sogar ...“
Laut Pawel Gratschow handelt es sich bei diesem General um den Oberbefehlshaber der Bodentruppen, Wladimir Semenow. Er war tatsächlich mit einer Tschetschenin verheiratet und stammte selbst aus Karatschai-Tscherkessien. Inwieweit Pawel Gratschow übertreibt, ist nicht bekannt, aber etwas anderes ist mit Sicherheit bekannt: Semjonow wurde seines Postens enthoben, „wegen Handlungen, die die Ehre und Würde eines Militärangehörigen diskreditieren und mit seiner Position unvereinbar sind“. Der russische Präsident ließ ihn frei.
Worin die „verleumderischen“ und „unvereinbaren“ Handlungen des Oberbefehlshabers bestanden, ist noch unbekannt. Vladimir Semenov selbst spricht zu diesem Thema nur widerwillig.
Im Gespräch mit mir Wladimir Semenow Er sagte dazu nur einen Satz:
„Ich war nicht in Tschetschenien, hier ist meine persönliche Einstellung zu diesen Ereignissen.“
Keiner der Leiter der Militärabteilung wollte die Verantwortung für die Ausführung des Befehls des Oberbefehlshabers übernehmen.
Jeder weigerte sich unter unterschiedlichen Vorwänden. Das bedeutet im Wesentlichen, dass er den Eid gebrochen hat. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, was einem General widerfahren wäre, der es beispielsweise in den harten Dreißigern und sogar in den stagnierenden Siebzigern nicht gewagt hätte, den Befehl des Oberbefehlshabers auszuführen. Doch 1994, im neuen Russland, war alles anders. Und jeder Inhaber des Generalamtes hat verstanden: Wer den Krieg verweigert, riskiert im schlimmsten Fall, in den Ruhestand geschickt zu werden. Mit einer Generalspension, einer Generalswohnung und einer Datscha.
Vielleicht ist das der Grund, warum der Oberbefehlshaber der Bodentruppen, Armeegeneral Wladimir Semjonow, und die Stellvertreter von Pawel Gratschow – Waleri Mironow und Georgi Kondratjew – den „nicht beneidenswerten“ Posten aufgegeben haben. Auch der Kommandeur der Truppen des Nordkaukasus-Militärbezirks, Generaloberst Alexej Mitjuchin, lehnte die Erteilung eines kleinen Befehls ab, so Anatoli Schkirko.
Im Gespräch mit mir Anatoly Shkirko erinnert:
„Er weigerte sich zu handeln und das war’s. Ich blieb vielleicht eine Woche. Dann erklärte er: „Ich werde nicht befehlen.“ Während dieser Zeit unterzeichnete er kein einziges Dokument. Rechtlich gesehen kein einziger Kampfbefehl. Er war damals Kommandeur des Nordkaukasusbezirks.“
Die letzte Person, die Verteidigungsminister Pawel Gratschow zum Kommandeur der Operation zur Erstürmung Grosnys zu ernennen versuchte, war Eduard Worobjow, erster stellvertretender Kommandeur der Bodentruppen. Pavel Grachev betrachtete seine Weigerung als Verrat.
Während unseres Treffens Pawel Gratschow So beschrieb er den Verlauf seines Gesprächs mit General Worobjow:
„Dann schlug ich Worobjow vor, ich sagte: „Hier, Eduard Arkadjewitsch, bitte leiten Sie die Gruppe.“ Du bist ein erfahrener Kamerad und kannst führen.“ Und er sagt mir: „Ich werde nicht führen.“ Ich fragte: „Warum?“ - „Weil die Truppen nicht vorbereitet sind.“ Ich sage: „Warum bist du nicht vorbereitet, Liebes? Wie viele Tage haben Sie mir schon berichtet, dass die Truppen bereit sind, aber die Truppen sind, wie sich herausstellt, nicht vorbereitet!“
Heute Generaloberst Worobjew behauptet: Pavel Grachev hat kein Recht auf solche Worte. Der ehemalige stellvertretende Befehlshaber der Bodentruppen ist fest davon überzeugt, dass die Verantwortung für die Ausbildung der Truppen nichts mit ihm zu tun hat.
Das hat er mir gesagt Generaloberst Worobjew:
"Nun was soll ich sagen? Das stimmt natürlich nicht. Eine echte Lüge. Worobjow war an keiner Vorbereitung der Operation beteiligt. Ich kann nachweisen, dass ich eine Woche zuvor im Leningrader Militärbezirk trainiert habe. Und davor teilte uns der Oberbefehlshaber (Wladimir Semenow) mit, dass es Empfehlungen gebe, sich nicht in den Militärbezirk Nordkaukasus einzumischen.“
Es stellte sich heraus, dass am Vorabend des Krieges niemand an irgendetwas beteiligt war und niemand für irgendetwas verantwortlich war. Aber die Armee lebte IMMER unter dem Kommando dieser besonderen Generäle. Sie waren es, die über Übungen und Schießereien berichteten, über „Kampfkoordination, über erfolgreiche Kämpfe und politische Vorbereitung“... Eine Woche vor dem Sturm auf Grosny erwiesen sich all diese Berichte als jahrelange Fiktion.
Hier sind die Kommentare General Konstantin Pulikovsky:
„Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Auf Befehl zur Feuereröffnung eröffnete die Artillerie innerhalb von 40 Minuten das Feuer auf ein ungeplantes Ziel! Der erste Schuss wurde abgefeuert, als sich das Ziel bereits entfernte. Und nach allen Maßstäben muss es in einer Minute erledigt sein, höchstens in zwei ...“
Die Armee war nicht kriegsbereit. Aber seine Generäle konnten sich weigern, in den Krieg zu ziehen, einfache Soldaten und Offiziere jedoch nicht. Infolgedessen wurde die russische Armee am Vorabend einer ernsthaften Prüfung praktisch enthauptet. Trotzdem musste Verteidigungsminister Pawel Gratschow so tun, als ob alles nach Plan liefe.
30. Dezember auf dem Flugplatz Mozdok für mich persönlich Pawel Gratschow sagte die folgenden Worte. Hier ist das wörtliche Transkript:
„Obwohl wir unsere Aktionen nicht erzwingen, hoffen wir dennoch auf Besonnenheit, dass sie die weiße Flagge hissen. Selbst wir, das Militär, wollen kein zusätzliches Blut. Obwohl wir diese Aufgabe schon vor mehreren Tagen hätten erledigen können.“
Verteidigungsminister Gratschow sagte diese Worte genau einen Tag vor Beginn des Angriffs auf Grosny. Obwohl er wahrscheinlich wusste: Die gut bewaffneten und entschlossenen Militanten würden nicht aufgeben.
31. Dezember 1994. 6 Uhr morgens. Kolonnen von Bundestruppen begannen sich in Richtung Grosny zu bewegen. Dem Plan zufolge sollten Truppen in vier Richtungen in die Stadt eindringen: Osten, Westen, Nordosten und Norden. In dieser Truppengruppe „Nord“ marschierte das 81. Samara-Regiment.
Bezeugt Stabschef des 81. Regiments Semyon Burlakov:
„Die Aufgabe war folgender Natur. Das erste Angriffskommando sollte die Kontrolle über den Bahnhof übernehmen. Und die zweite Angriffsabteilung sollte die Kontrolle über den Platz übernehmen, Dudajews Palast besetzen und, wie Kwaschnin sagte, ein Banner auf den Ruinen von Dudajews Palast hissen und angesehenen Kämpfern Befehle und Medaillen überreichen.“
Burlakov selbst ging mit der ersten Angriffsabteilung. Um 7 Uhr morgens gelingt es der Abteilung, den Flughafen Sewerny zu besetzen und nach der Räumung mehrerer Brücken in der Nähe des Flusses Neftjanka mit dem Vormarsch in Richtung Stadtzentrum zu beginnen. Doch unerwartet geriet die Abteilung unter schweres Feuer von Militanten. Um ihren Widerstand zu brechen, beschloss das Kommando, das Gebiet mit Artillerie zu bombardieren. Dazu müssen Sie jedoch die gesamte Säule nach hinten ziehen. Der erste Angriffstrupp erhielt den Befehl: Außenverteidiger.
Über das, was danach geschah, Semjon Burlakow Ich erinnerte mich daran wie an einen bösen Traum:
„Während des Nachschubs erhielten wir völlig ungeschulte Fahrermechaniker, die während der gesamten Sommertrainingszeit sozusagen um die Schützenpanzer herumgingen und sie nicht fuhren. Sie konnten nur das Auto starten und losfahren, nichts anderes konnten sie tun. Und als das Regiment begann, sich zurückzuziehen, herrschte ein schrecklicher Andrang. Autos überfuhren und türmten sich buchstäblich übereinander.“
Auf einmal blieb mitten im Zentrum von Grosny eine Kolonne russischer Truppen im Stau stecken. Darauf reagierte Feldkommandant Aslan Maschadow, ein ehemaliger Oberst der Sowjetarmee, sofort. Auf seinen Befehl hin begannen die Militanten, sich dem Zentrum zu nähern. Die geringste Verzögerung für die russischen Truppen könnte dazu führen, dass sie mit einem Feind kämpfen müssten, der bereits vorteilhafte Kampfpositionen eingenommen hatte. Und dann bot Oberstleutnant Burlakov, dessen Auto nicht in einen Stau geriet, dem Kommando den einzigen Ausweg aus der Situation an: Er zog schnell die erste Angriffsabteilung aus dem Stau und rückte an ihrer Spitze weiter in Richtung Eisenbahn vor Bahnhof.
Ich erzähle dir eine Geschichte Oberstleutnant Burlakow:
„Ich ging zum Bahnhof, und dort nahm die Maikopow-Brigade mit Brigadekommandeur Sawin bereits Verteidigungsstellungen ein. Und Savin sagte mir: „Hier ist der Befehl vom 1.: Ich bewohne das Bahnhofsgebäude selbst, das im Bau befindliche Hotel, das an den Bahnhof angrenzt – es wird unsere Trennlinie – und alles andere gehört dir.“ Und wir mussten dieses gesamte Gebiet besetzen. Aber wir müssen bedenken, dass das Feuer sehr stark war. Und ich musste den Leuten unter Beschuss eine Aufgabe zuweisen.“
Die erste Angriffsabteilung des 81. Regiments unter dem Kommando von Oberstleutnant Burlakov bezog Verteidigungsstellungen in den Bahnhofsgebäuden. Gegenüber dem Bahnhof befand sich ein fünfstöckiges Gebäude. Der tschetschenische Feldkommandant Maschadow stationierte dort fast eineinhalbhundert Militante. Nachdem sie die Positionen der Verteidiger aus den oberen Stockwerken des Gebäudes untersucht hatten, begannen sie eine Schlacht. Dieser Kampf hörte fast einen Tag lang nicht auf.
Erinnerungen zurückbringen Regimentskommandeur Jaroslawzew:
„Sowohl mein erstes Bataillon als auch ein Bataillon der Maikop-Brigade unter der Führung des Brigadekommandeurs waren alle am Bahnhof. Und sie waren völlig vom Rest der Teile abgeschnitten. Semyon Burlakov, der Stabschef, war dort. Diese beiden Bataillone waren völlig abgeschnitten, kein einziger Schützenpanzer oder Panzer erreichte sie im Laufe des Tages.“
Wenn die Generäle in dieser schicksalhaften Nacht die Verantwortung nicht aufeinander abgewälzt hätten, sich nicht in den Ecken versteckt hätten, sondern sich daran erinnert hätten, was ihnen in den Akademien beigebracht wurde, hätte es wahrscheinlich viel weniger Opfer dieses sinnlosen Neujahrsangriffs gegeben. Sogar an die Tatsache, dass die Luftfahrt zur Unterstützung der ausblutenden fortgeschrittenen Einheiten eingesetzt werden konnte, erinnerte man sich, als es bereits zu spät war.
Das hat er in einem Gespräch mit mir gesagt Kommandeur der Luftwaffe General Pjotr Deinekin:
„Ohne Vorwürfe kann ich sagen, dass das Flugverbot, obwohl das Wetter schön war, WAR... Ich war gerade am 31. zu Hause angekommen, als Anatoli Wassiljewitsch (Kwaschnin) mich anrief und um Hilfe bat. Ich ging sofort wieder zum Gefechtsstand, aber leider war die Luftfahrt zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage, direkt im Kampf zu helfen, da es auf den Nahkampf ankam. Zum Beispiel an einem Bahnhof...“
Dort, am Bahnhof, starben das 81. Samara-Regiment und die 131. Maikop-Brigade sowie ihr Brigadekommandeur Ivan Savin.
In einem Ring hielten das 81. Samara-Regiment und die 131. Maikop-Brigade den Ansturm der Militanten so gut sie konnten zurück. Aber... die Kräfte waren ungleich. Fast die gesamte Ausrüstung: Panzer, Schützenpanzer und Selbstfahrlafetten wurden verbrannt. Hungrige und erschöpfte Soldaten brachen vor Müdigkeit zusammen, es gab nicht genug Nahrung und Medikamente, die Munition ging zur Neige ... Vor allem aber brachen die Militanten in das Bahnhofsgebäude ein. Die überlebenden Soldaten kontrollierten nur den Wartesaal.
Als die Offiziere erkannten, dass keine Hilfe kommen würde und die Militanten jeden Moment ausbrechen würden, beschlossen sie, zu ihren eigenen Kräften durchzubrechen. Die Soldaten fanden einen überlebenden Panzer, der eine Ecke des Gebäudes zerstört hatte. Durch dieses Loch begann die dringende Evakuierung der Verwundeten zu den verbliebenen Schützenpanzern.
Das Auto, in dem sich der verwundete Brigadekommandeur Savin befand, wurde von Militanten überfallen. Niemand überlebte. Sein von Militanten verstümmelter Körper ohne Skalpell wurde erst im März entdeckt.
Das Infanteriefahrzeug, in dem sich Semyon Burlakov befand, geriet unter Beschuss und fing Feuer. Oberstleutnant Burlakov, der an der Luke saß, zog am Griff, fiel aus dem Schützenpanzer und landete in einer Schlucht.
In dieser Schlucht fand ihn eine einfache Russin. Eine Bewohnerin von Grosny, die sich wie Oberstleutnant Burlakow am Silvesterabend 1994 mitten im Trubel befand. Fast zwei Wochen lang pflegte sie den Verwundeten. Und dann gelang es ihr, ihn zum russischen Kontrollpunkt zu bringen.
Semyon Burlakov war einer der wenigen Glücklichen. Wer weniger Glück hatte, konnte Grosny nicht verlassen. Infolgedessen verlor die russische Armee innerhalb weniger Tage nach dem Angriff mehrere tausend getötete und verwundete Soldaten und Offiziere.
Ehemaliger Verteidigungsminister Pawel Gratschow Achtzehn Jahre nach dem tragischen Neujahrsangriff erinnert er sich in unserem Gespräch an diese Ereignisse:
„...Es gab große Verluste. Was soll ich sagen – ein Versehen, eine Fehleinschätzung... Sehen Sie, ich habe alles auf mich genommen. Es bedeutet, dass ich etwas falsch gemacht habe. Das bedeutet, dass ich die damaligen Kommandeure nicht gestört habe. Aber es war notwendig, das Headset ständig zu schlagen, zu schlagen, zu schlagen, damit sie sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhten. Denn die ersten Erfolge waren ganz einfach... Wir betraten die Stadt... Stille... Nun, wir entspannten uns...“
Nachdem klar wurde, dass der Angriff auf Grosny nicht nur gescheitert war, sondern sich in ein Blutbad verwandelte, erinnerte sich Verteidigungsminister Pawel Gratschow sofort an den Satz, den er wenige Tage vor Beginn der Operation geäußert hatte:
„Wir werden Grosny in zwei Tagen mit einem Fallschirmregiment erobern.“
Heute, 18 Jahre später, ist Pavel Grachev bereit, sich für diesen Satz zu entschuldigen. Aber... er besteht immer noch darauf: Der Satz wurde aus dem Zusammenhang gerissen.
Während unseres Treffens erklärte er:
„Ich möchte mich natürlich für diese Aussage entschuldigen. Er wurde entführt. Nun, wie schnappen sie es sich? Verstehst du? Sie haben mich erwischt, als ich sagte, es gäbe „ein Fallschirmregiment“. Es platzte heraus! Nun, dieser Satz ist mir aus dem Kopf verschwunden! Dann lasst uns schießen.
Aber... Weder für diesen Satz noch für den Angriff, der zum Tod Tausender russischer Soldaten führte, wurde Verteidigungsminister Pawel Gratschow natürlich nicht erschossen. Er wurde weder suspendiert, noch entlassen oder auch nur gerügt. Darüber hinaus wurde die Figur Gratschows selbst von Tag zu Tag wertvoller, je schlimmer die Lage im Krieg war. Er wurde erst entlassen, als das Wahlkampfhauptquartier dies verlangte. Der vielbeachtete Rücktritt eines unpopulären Ministers sollte Jelzins stärkste Karte bei der Präsidentschaftswahl sein.
Das hat er uns erzählt Pawel Gratschow zu den damaligen Ereignissen:
„Boris Nikolajewitsch sagt mir: „Ich möchte Lebed zum Sekretär des Sicherheitsrats ernennen.“ Ich sage: „Dein Wille, Boris Nikolajewitsch, aber er hat sich immer gegen dich gestellt.“ Und dann sagt er: „Nun, zusammen werden Sie nicht zusammenarbeiten können.“ Wie können Sie von Ihrer Position entbunden werden? Wofür?" Ich sage: „Boris Nikolajewitsch, quäle dir nicht den Kopf, ich gehe jetzt raus und schreibe mir selbst, warum ich diese Position verlassen möchte.“ So haben wir uns verabschiedet. Ich ging zum Empfangsbereich, bat um ein Blatt Papier und einen Füllfederhalter und schrieb einen Bericht an den Oberbefehlshaber: Ich bitte Sie, mich von meiner Position zu entheben im Zusammenhang mit ... Aber ich selbst dachte : im Zusammenhang mit was? Und der Gedanke selbst kam irgendwie: „im Zusammenhang mit den aktuellen Umständen.“
Genau einen Tag vor diesem Gespräch – am 16. Juni 1996 – ereignete sich im Land ein Ereignis, das bedeutete: In Russland könnte ein neuer Präsident erscheinen. Alexander Lebed belegte im ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahl den dritten Platz. Die Wähler gaben ihre Stimme für ihn in der Hoffnung, dass dieser besondere Mann, ein kämpfender sowjetischer General, dem es gelang, die Ordnung in Transnistrien wiederherzustellen, in der Lage sein würde, die Ordnung im Land wiederherzustellen. Und Ordnung war damals für viele gleichbedeutend mit dem Ende des Tschetschenienkrieges. Die Logik vor der Wahl erforderte Versprechen, die einfach und für das Volk verständlich waren. Und Lebed war bereit, diese einfachen Versprechen zu geben. Dadurch erwies er sich als ideale Figur zur Unterstützung des schwächelnden und kranken Jelzin, und es wurde auf ihn gewettet.
Lebed versprach problemlos, das Problem des Tschetschenienkrieges zu lösen, und belegte dadurch problemlos einen ehrenvollen dritten Platz im Wahlkampf. Was dann geschah, war eine Frage der Technik. Als Gegenleistung für die Unterstützung, die Jelzin in der zweiten Runde erhält, wird ihm die Position des Sekretärs des russischen Sicherheitsrats mit „Sondervollmachten“ angeboten. Lebed stimmt auf Anraten von Boris Berezovsky zu. Boris Abramovich erklärte dem General mit Napoleons Profil schnell die einfache Arithmetik des Kampfes um die Macht: Bevor man Herrscher wird, muss man die Macht erlangen, und die Macht in Russland ist die Armee. General Lebed begann sofort mit seinem Spiel.
Ich zitiere die Worte unseres Gesprächs General Konstantin Pulikovsky:
„... Er (Lebed) rief mich sofort an und sagte in einem eher freundlichen Ton mit Namen und Patronym: Hier, Konstantin Borisovich, hier und da, sag mir, wie du dort befehligst, wer dir befehligt. Ich sage ihm: Alexander Iwanowitsch, ich habe den Befehl des Präsidenten der Russischen Föderation, ich wurde durch seinen Erlass ernannt. „Nun, von diesem Tag an“, antwortet er, „werde ich das Kommando haben.“ Ich sage: „Alexander Iwanowitsch, ich werde keinen Ihrer Befehle ausführen, weil Sie auf der vom Präsidenten der Russischen Föderation festgelegten Vorgesetztenliste nicht aufgeführt sind.“ Doch am nächsten Tag traf per Fax ein Präsidialerlass ein. Swan rief mich erneut an und sagte: Ist das Fax angekommen? Ich sage ja. Darunter befand sich Jelzins Unterschrift.“
Alexander Lebed hat es geschafft, dieses Dekret mit der Unterschrift des Präsidenten innerhalb von 24 Stunden zu erhalten! Und das, obwohl sich Jelzin zu dieser Zeit auf eine Herzoperation vorbereitete. Das Dekret erlaubte Lebed, im Namen des russischen Präsidenten ALLE Entscheidungen zu treffen.
Dies bedeutete nur eines: Alexander Lebed erhielt in der absoluten Anarchie von Jelzin, der zu dieser Zeit einen weiteren Herzinfarkt erlitt, praktisch unbegrenzte Macht. Es ist Zeit für einen echten Kampf um die Präsidentschaft.
Zu diesem Zeitpunkt waren in Tschetschenien bereits Kommandeure aufgetaucht, die wussten, wie man kämpft, und die Soldaten spürten den Geschmack des Sieges. Der Wunsch, ihre gefallenen Kameraden zu rächen, zwang sie, weiterzumachen. Und gewöhnliche Wehrpflichtige vollbrachten im Kampf Wunder. Den russischen Truppen gelang es, fast alle Tieflandgebiete Tschetscheniens von den Militanten zu befreien, und sie begannen, sich in die Berge zurückzuziehen. Es schien, dass das Ende des Krieges bereits nahe war. Es ist nur notwendig, die verbleibenden Feldkommandanten und ihre ausgedünnten Banden zu erledigen.
Aber um die Zeit hinauszuzögern, griff Aslan Maskhadov hier auf einen Trick zurück. Er schlug Verhandlungen vor ... Jelzins Gefolge verstand: Ohne die Beendigung des Krieges in Tschetschenien könnten die Wahlen nicht gewonnen werden. Aus diesem Grund wurden friedenserhaltende Bemühungen gestartet. Prominente Beamte fingen an, sich den Militanten anzuschließen, und sie fingen an, den Banditen alle möglichen Zugeständnisse zu machen.
Um jedoch den Anschein von Frieden zu erwecken, war es notwendig, nicht nur die Unterstützung der militanten Anführer zu gewinnen, sondern auch ihre Generäle, die den Geruch eines bevorstehenden Sieges witterten, daran zu hindern, den in die Enge getriebenen Feind zu erledigen. Geheime Informationen flossen wie ein Fluss nach Maschadow. Sobald die Generäle den nächsten Angriff planten, folgte aus Moskau der Befehl: Zurückgehen. Hauptinstrument bei der Erfüllung dieser Aufgabe war im Frühjahr 1996 der neue Sekretär des Sicherheitsrats, Alexander Lebed. Auf seiner Pressekonferenz erklärte er, dass er bald ein Treffen mit Maschadow abhalten werde, wonach es einen Waffenstillstand geben und der Austausch der Verwundeten beginnen werde.
Unterdessen führen in Tschetschenien Angriffstruppen und Gruppen von Bundeskräften Aufklärungs- und Suchaktionen durch. Das Kommando verfügt nun über verlässliche Informationen über die Standorte der Stützpunkte der Militanten und deren Lager mit Waffen und Munition. Auf diesen Feldern ist Artillerie im Einsatz. Und dann... unerwartet ein neues Moratorium.
Anfang August 1996 begann die Situation völlig außer Kontrolle zu geraten. Da sie das Gefühl hatten, dass Moskau zumindest einen Anschein von Frieden brauchte, beschlossen die militanten Führer, ihre Positionen vor den bevorstehenden Verhandlungen zu stärken und einen entscheidenden Vorstoß zur Eroberung Grosnys zu unternehmen.
Aus dem Einsatzbericht des Joint Forces Headquarters:
„Um 5.50 Uhr morgens besetzten etwa 200 Militante den Güterbahnhof des Bahnhofs und begannen, in Richtung des Regierungsgebäudes vorzurücken, wodurch die Stellungen der Bundeskräfte und der örtlichen Behörden einem massiven Angriff ausgesetzt wurden.“
Sie wussten, warum sie die Station erobern mussten. Diese mit Waffen und Munition gefüllten Güterwagen standen tagelang auf den Gleisen. Es ist klar, dass sie aus einem bestimmten Grund hier zurückgelassen wurden. Bewaffnet zerstreuten sich die Banditen schnell in der ganzen Stadt. Alles wurde im Voraus durchdacht.
Und zu diesem Zeitpunkt wird in Moskau eine seltsame Entscheidung getroffen. Anstatt Truppen zu entsenden und die Kontrolle über Grosny zurückzugewinnen, kontaktiert General Lebed Maschadow und bietet an, einen Waffenstillstand auszurufen.
Hier geschieht das Unerwartete... Der Kommandeur der gemeinsamen Truppengruppe, Konstantin Pulikovsky, erkennt, dass Grosny mit stillschweigender Zustimmung Moskaus in die Hände von Militanten gegeben wurde, was bedeutet, dass der Sieg fast in ihren Händen liegt gerät außer Kontrolle und stellt entgegen Lebeds Aussagen und damit auch des Kremls ein Ultimatum. Er fordert die Zivilbevölkerung auf, die Stadt innerhalb von 48 Stunden zu verlassen und die Militanten zur Kapitulation. Er plant, eine groß angelegte Militäroperation zu starten.
Derzeit verhandelt General Lebed mit Maschadow. Die Militanten erobern weiterhin Grosny, die restlichen Einheiten werden ihrem Schicksal überlassen. In diesem Moment wird klar, warum das alles begonnen wurde! Lebed beschließt, die Macht im Land zu ergreifen und anstelle Jelzins Präsident zu werden. Er trifft sich sofort mit dem Personal der Bundestruppen und erklärt offen: Jelzin gibt es nicht mehr. Er, General Lebed, zukünftiger Präsident.
Hier ist, was er mir darüber erzählt hat, wie es passiert ist:
„Swan sagte direkt: „Ich bin gekommen, um den Krieg zu beenden.“ Niemand regiert das Land, denn Boris Nikolajewitsch Jelzin unterzieht sich nach seiner Amtseinführung, nach den Zweitwahlen einer Bypass-Operation. Und er hat uns natürlich angelogen, er sagte, er sei bereits nach England geschickt worden, die Operation würde in England stattfinden. Und eine Entscheidung ist bereits gefallen, und für Oktober sind bereits vorgezogene Präsidentschaftswahlen angesetzt. „Ich bin bei dieser Wahl Dritter geworden“, sagte er. „Und jetzt werde ich Präsident.“ Und nur dieser Krieg hindert mich daran, Präsident zu werden.“
Swan hat geblufft. Jelzin war in Moskau, niemand hat vorgezogene Neuwahlen ausgerufen. In seinen Worten steckte nur eine Wahrheit: Er wollte unbedingt Präsident werden und war dafür bereit, allen Bedingungen des Feindes zuzustimmen. Maschadow erkennt, dass Pulikowskis Ultimatum zu einer vollständigen Niederlage der Militanten in Grosny führen könnte, und fordert General Alexander Lebed auf, „seinen ganzen Einfluss zu nutzen, um den drohenden Wahnsinn zu stoppen“. Genau zwei Tage nach diesem Appell traf sich Lebed mit Maschadow im Dorf Nowye Atagi. Mit seiner Macht machte er Pulikovskys Ultimatum rückgängig und der General selbst ... wurde vom Kommando über die Truppen entfernt. Ein anderer General, Tichomirow, zog die Einheiten ab und Konstantin Pulikowski landete im Krankenhaus.
Hier einige Kommentare dazu Konstantin Pulikovsky:
„Ich hatte eine schwere hypertensive Krise. Da mein Herz diesem Druck nicht standhalten konnte, verbrachte ich zwei Wochen auf der Intensivstation. Diejenigen, die am Truppenabzug beteiligt waren, erzählen natürlich schreckliche Bilder davon, wie diese Militanten jede Kolonne verspotteten, begleiteten, riefen, beleidigten und „Allahu Akbar“ riefen.
31. August 1996... In Chasawjurt, einer kleinen dagestanischen Stadt an der Grenze zu Tschetschenien, wurden nach zahlreichen Verhandlungen mit Maschadow die Abkommen von Chasawjurt unterzeichnet, wonach russische Truppen verpflichtet sind, das Territorium der Tschetschenischen Republik zu verlassen. Warum diese Abkommen zu solch ungünstigen Bedingungen für Russland unterzeichnet wurden, bleibt immer noch ein Rätsel. Vielleicht einfach, weil der Frieden in Tschetschenien für Alexander Lebed lebenswichtig war. Schließlich bereitete er sich darauf vor, Präsident Russlands zu werden. Diese Träume sollten nicht wahr werden. Da er Pulikovsky seine Hartnäckigkeit nicht verzeihen konnte, beschloss Lebed, als er nach Moskau zurückkehrte, ihn direkt aus dem Krankenhaus zur Behandlung anzurufen.
So habe ich diese Episode kommentiert General Konstantin Pulikovsky:
„Ich sage: „Nun, geben Sie den Ärzten den Befehl.“ Sie werden mich entbinden, ich liege hier im Krankenhaus, das weiß jeder. Wenn Sie mir Handschellen anlegen wollen, müssen Sie diese in Moskau nicht tragen. Geben Sie den Befehl, sie werden sie hier für mich anziehen. Warum brauchst du mich dort?
Das heißt, er fluchte und legte auf. Nun, buchstäblich vier Tage nach diesem Gespräch wurde er von seinem Posten entfernt. Und er hat bereits aufgehört, Sekretär des Sicherheitsrats zu sein.“
Für Alexander Lebed war das der Anfang vom Ende. Nachdem er den ehrgeizigen General eingesetzt hat, wird er an die Spitze der Region Krasnojarsk gedrängt, wo der gescheiterte Generalpräsident seine politische Karriere beendet und dann bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, an dessen Unfall viele noch immer nicht glauben.
Verteidigungsminister Pawel Gratschow Nach seinem Rücktritt wird er mit dem Kreis des Präsidenten brechen und noch lange für Rosvooruzheniye arbeiten. Genau zwei Tage nach dem Tod von Boris Jelzin wird er von dort entlassen.
Ehemaliger Oberbefehlshaber der Bodentruppen Wladimir Semenow, der einzige, nach Meinung vieler Generäle, der wirklich einen guten Grund hatte, den Kampf in Tschetschenien zu verweigern, wird zum Präsidenten von Karatschai-Tscherkessien gewählt.
Sein Stellvertreter Eduard Vorobiev Nachdem er sich geweigert hat, die Operation zur Erstürmung von Grosny zu leiten, wird er Abgeordneter der Staatsduma, wo er das Vorgehen der Generäle im Kampf gegen die Militanten scharf kritisieren wird.
Konstantin Pulikovsky, Kommandeur der gemeinsamen Truppengruppe In Tschetschenien wird er nach seinem Ausscheiden aus der Armee der Vertreter des Präsidenten im Fernen Osten.
Gennady Troshev, stellvertretender Kommandeur des Nordkaukasus-Militärbezirks, wird im zweiten Tschetschenienkrieg kämpfen. 2008 kam er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
Das Schicksal der vermissten russischen Soldaten und Offiziere ist noch ungeklärt.
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Das gegebene einleitende Fragment des Buches Tschetschenienfalle: zwischen Verrat und Heldentum (I. S. Prokopenko, 2012) bereitgestellt von unserem Buchpartner -
