Die Bildung des polowzischen Ethnos verlief für alle Völker des Mittelalters und der Antike nach denselben Mustern. Eine davon ist, dass die Menschen, die dem gesamten Konglomerat den Namen gaben, bei weitem nicht immer die zahlreichsten darin sind - aufgrund objektiver oder subjektiver Faktoren wird es zum führenden Platz in der aufstrebenden ethnischen Reihe befördert, wird zu seinem Kern. Polovtsy kam nicht an einen leeren Ort. Die erste Komponente, die sich hier der neuen ethnischen Gemeinschaft anschloss, war die Bevölkerung, die zuvor Teil des Khazar Khaganate gewesen war – die Bulgaren und Alanen. Die Überreste der Pecheneg- und Guz-Horden spielten eine bedeutendere Rolle. Dies wird durch die Tatsache bestätigt, dass sich erstens nach der Anthropologie Nomaden des 10. bis 13. Jahrhunderts äußerlich fast nicht von den Steppenbewohnern des 8. bis frühen 10. Jahrhunderts unterschieden und zweitens eine ungewöhnliche Vielfalt von Bestattungsriten ist in diesem Gebiet registriert. . Ein Brauch, der ausschließlich bei den Polovtsy aufkam, war die Errichtung von Heiligtümern, die dem Kult männlicher oder weiblicher Vorfahren gewidmet waren. So kam es ab Ende des 10. Jahrhunderts in dieser Region zu einer Vermischung von drei verwandten Völkern, es bildete sich eine einzige turksprachige Gemeinschaft, die jedoch durch die mongolische Invasion unterbrochen wurde.
Polovtsy - Nomaden
Die Polowetzer waren ein klassisches nomadisches Hirtenvolk. Zu den Herden gehörten Rinder, Schafe und sogar Kamele, aber der größte Reichtum der Nomaden war das Pferd. Anfangs führten sie ein ganzjähriges sogenanntes Lagernomadentum: Sie fanden einen Ort, der reich an Nahrung für Vieh war, und siedelten dort ihre Behausungen an, aber als die Nahrung aufgebraucht war, machten sie sich auf die Suche nach einem neuen Territorium. Anfangs konnte die Steppe schmerzlos für alle sorgen. Aufgrund des Bevölkerungswachstums ist jedoch der Übergang zu einer rationaleren Wirtschaftsführung – dem saisonalen Nomadentum – zu einer dringenden Aufgabe geworden. Es impliziert eine klare Trennung der Weiden in Winter und Sommer, zusammenklappbare Gebiete und Routen, die jeder Gruppe zugeordnet sind.
Polovtsian Silberschale mit einem Griff. Kiew, X-XIII Jahrhundert Dea / A. Dagli Orti / Getty Images Dynastische Ehen
Dynastische Ehen waren schon immer ein Instrument der Diplomatie. Die Polovtsianer waren hier keine Ausnahme. Die Beziehungen basierten jedoch nicht auf Parität - die russischen Fürsten heirateten bereitwillig die Töchter der polowzischen Fürsten, schickten ihre Verwandten jedoch nicht zur Heirat. Hier wirkte ein ungeschriebenes mittelalterliches Gesetz: Vertreter des Herrscherhauses durften nur mit einem Gleichgestellten verheiratet werden. Es ist charakteristisch, dass derselbe Svyatopolk die Tochter von Tugorkan heiratete, nachdem er eine vernichtende Niederlage von ihm erlitten hatte, dh sich in einer absichtlich schwächeren Position befand. Er gab jedoch nicht seine Tochter oder Schwester, sondern er nahm das Mädchen aus der Steppe. So wurden die Polovtsianer als einflussreiche, aber nicht gleichwertige Kraft anerkannt.
Aber wenn die Taufe der zukünftigen Frau Gott sogar zu gefallen schien, war der „Verrat“ ihres Glaubens nicht möglich, weshalb die polowzischen Herrscher es nicht schafften, die Töchter russischer Fürsten zu heiraten. Es ist nur ein Fall bekannt, als eine russische Prinzessin (die verwitwete Mutter von Swjatoslaw Wladimirowitsch) einen polowzischen Prinzen heiratete - dafür musste sie jedoch von zu Hause weglaufen.
Wie dem auch sei, zur Zeit der mongolischen Invasion waren die russischen und polowzischen Aristokraten eng mit Familienbanden verflochten, die Kulturen beider Völker wurden gegenseitig bereichert.
Die Polovtsianer waren ein Werkzeug im mörderischen Streit
Die Polovtsianer waren nicht der erste gefährliche Nachbar Russlands - die Bedrohung durch die Steppe hat das Leben des Landes immer begleitet. Aber im Gegensatz zu den Petschenegen trafen diese Nomaden nicht auf einen einzelnen Staat, sondern auf eine Gruppe von Fürstentümern, die miteinander Krieg führten. Zunächst versuchten die polowzischen Horden nicht, Russland zu erobern, sondern begnügten sich mit kleinen Überfällen. Erst als 1068 die vereinten Kräfte der drei Fürsten am Fluss Lta (Alta) besiegt wurden, zeigte sich die Macht des neuen nomadischen Nachbarn. Aber die Gefahr wurde von den Herrschern nicht erkannt - die Polovtsy, immer bereit für Krieg und Raub, begannen im Kampf gegeneinander eingesetzt zu werden. Oleg Svyatoslavich war der erste, der dies 1078 tat und die "Bösen" dazu brachte, gegen Vsevolod Yaroslavich zu kämpfen. In der Zukunft wiederholte er wiederholt diesen "Empfang" im Internecine-Kampf, für den er zum Autor von "The Tale of Igor's Campaign" Oleg Gorislavich ernannt wurde.
Aber die Widersprüche zwischen den russischen und polowzischen Fürsten erlaubten ihnen nicht immer, sich zu vereinen. Vladimir Monomakh hat besonders aktiv mit der etablierten Tradition gekämpft. 1103 fand der Dolobsky-Kongress statt, bei dem es Wladimir gelang, die erste Expedition in das Gebiet des Feindes zu organisieren. Das Ergebnis war die Niederlage der Polovtsian-Armee, die nicht nur einfache Soldaten, sondern auch zwanzig Vertreter des höchsten Adels verlor. Die Fortsetzung dieser Politik führte dazu, dass die Polovtsianer gezwungen waren, von den Grenzen Russlands abzuwandern.
Die Soldaten von Prinz Igor Swjatoslawitsch erobern die polowzischen Türme. Miniatur aus der Radziwill-Chronik. 15. Jahrhundert vk.com
Nach dem Tod von Vladimir Monomakh begannen die Fürsten erneut, die Polovtsianer dazu zu bringen, gegeneinander zu kämpfen, was das militärische und wirtschaftliche Potenzial des Landes schwächte. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts kam es zu einer weiteren Welle aktiver Konfrontationen, die von Prinz Konchak in der Steppe angeführt wurden. Für ihn wurde Igor Svyatoslavich 1185 gefangen genommen, wie in der Geschichte von Igors Feldzug beschrieben. In den 1190er Jahren wurden die Überfälle immer weniger, und zu Beginn des 13. Jahrhunderts ließ auch die militärische Aktivität der Steppennachbarn nach.
Die weitere Entwicklung der Beziehungen wurde durch die hinzukommenden Mongolen unterbrochen. Die südlichen Regionen Russlands waren endlos nicht nur Überfällen ausgesetzt, sondern auch den "Antrieben" der Polovtsy, die diese Länder verwüsteten. Denn selbst die Bewegung der Nomadenarmee (und es gab Fälle, in denen sie mit der gesamten Wirtschaft hierher gingen) zerstörte die Ernte, die militärische Bedrohung zwang die Kaufleute, andere Wege zu wählen. Somit hat dieses Volk viel zur Verschiebung des Zentrums der historischen Entwicklung des Landes beigetragen.
Polovtsian anthropomorphe Statue aus der Sammlung des Historischen Museums von Dnepropetrowsk Eine weibliche Stele hält ein Gefäß. Zeichnung von S. A. Pletneva "Polovtsian Steinstatuen", 1974 Die Polovtsy waren nicht nur mit den Russen befreundet, sondern auch mit den Georgiern
Die Polowetzer waren nicht nur in Russland für ihre aktive Teilnahme an der Geschichte bekannt. Von Vladimir Monomakh aus den Seversky Donets vertrieben, wanderten sie teilweise unter der Führung von Prinz Atrak nach Ciscaucasia aus. Hier wandte sich Georgien hilfesuchend an sie und wurde ständig aus den Bergregionen des Kaukasus überfallen. Atrak trat bereitwillig in den Dienst von König David ein und heiratete sogar mit ihm, indem er seine Tochter zur Frau gab. Er brachte nicht die ganze Horde mit, sondern nur einen Teil davon, der dann in Georgien blieb.
Ab dem Beginn des 12. Jahrhunderts drangen die Polovtsy aktiv in das Gebiet Bulgariens ein, das damals unter der Herrschaft von Byzanz stand. Hier waren sie in der Viehzucht tätig oder versuchten, in den Dienst des Reiches zu treten. Anscheinend gehören dazu Peter und Ivan Aseni, die einen Aufstand gegen Konstantinopel auslösten. Mit der konkreten Unterstützung der Cuman-Abteilungen gelang es ihnen, Byzanz zu besiegen, 1187 wurde das Zweite Bulgarische Königreich gegründet, angeführt von Peter.
Zu Beginn des 13. Jahrhunderts verstärkte sich der Zuzug von Polovtsy in das Land, und der östliche Zweig der Volksgruppe nahm bereits daran teil und brachte die Tradition der Steinskulpturen mit sich. Hier wurden sie jedoch schnell christianisiert und verschwanden dann unter der lokalen Bevölkerung. Für Bulgarien war dies nicht die erste Erfahrung, das Turkvolk zu „verdauen“. Die mongolische Invasion "drängte" die Polovtsianer nach Westen, nach und nach zogen sie ab 1228 nach Ungarn. 1237 wandte sich der kürzlich mächtige Prinz Kotyan an den ungarischen König Bela IV. Die ungarische Führung erklärte sich bereit, die östlichen Außenbezirke des Staates bereitzustellen, da sie um die Stärke der bevorstehenden Armee von Batu wusste.
Die Polovtsy wanderten in den ihnen zugewiesenen Gebieten und verursachten Unzufriedenheit unter den benachbarten Fürstentümern, die regelmäßigen Raubüberfällen ausgesetzt waren. Belas Erbe Stefan heiratete eine von Kotyans Töchtern, ließ dann aber unter dem Vorwand des Hochverrats seinen Schwiegervater hinrichten. Dies führte zum ersten Aufstand freiheitsliebender Siedler. Der nächste Aufstand der Polovtsianer wurde durch den Versuch verursacht, sie zur Christianisierung zu zwingen. Erst im 14. Jahrhundert wurden sie vollständig sesshaft, wurden Katholiken und begannen sich aufzulösen, obwohl sie ihre militärische Spezifität beibehielten und sich noch im 19. Jahrhundert an das Vaterunser-Gebet in ihrer Muttersprache erinnerten.
Wir wissen nichts darüber, ob die Polovtsy eine Schriftsprache hatten
Unser Wissen über die Polovtsy ist eher begrenzt, da dieses Volk keine eigenen schriftlichen Quellen erstellt hat. Wir können eine große Anzahl von Steinskulpturen sehen, aber wir werden dort keine Inschriften finden. Wir beziehen Informationen über dieses Volk von seinen Nachbarn. Hervorzuheben ist das 164-seitige Notizbuch eines Missionarsübersetzers aus dem späten 13. bis frühen 14. Jahrhundert Alfabetum Persicum, Comanicum et Latinum Anonymi..., besser bekannt als Codex Cumanicus. Der Zeitpunkt des Erscheinens des Denkmals wird durch den Zeitraum von 1303 bis 1362 bestimmt, der Ort des Schreibens ist die Krimstadt Kafu (Feodosia). Nach Herkunft, Inhalt, grafischen und sprachlichen Merkmalen ist das Wörterbuch in zwei Teile gegliedert, Italienisch und Deutsch. Die erste ist in drei Spalten geschrieben: lateinische Wörter, ihre Übersetzung ins Persische und Polovtsian. Der deutsche Teil enthält Wörterbücher, Grammatikhinweise, polowzische Rätsel und christliche Texte. Die italienische Komponente ist für Historiker von größerer Bedeutung, da sie die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Kommunikation mit den Polovtsy widerspiegelt. Darin finden wir Wörter wie "Basar", "Händler", "Wechsler", "Preis", "Münze", die Waren und Kunsthandwerk auflisten. Darüber hinaus enthält es Wörter, die eine Person, eine Stadt, eine Natur charakterisieren. Die Liste der polowzischen Titel ist von großer Bedeutung.
Obwohl das Manuskript anscheinend teilweise von einem früheren Original umgeschrieben wurde, wurde es nicht sofort erstellt, weshalb es kein „Ausschnitt“ der Realität ist, uns aber dennoch ermöglicht zu verstehen, was die Polovtsy taten und welche Waren sie interessierten in können wir sehen, wie sie altrussische Wörter entlehnen und vor allem die Hierarchie ihrer Gesellschaft rekonstruieren.
Polowetzerinnen
Ein besonderes Merkmal der Polovtsian-Kultur waren die Steinstatuen von Ahnen, die als Stein- oder Polovtsian-Frauen bezeichnet werden. Dieser Name entstand wegen der unterstrichenen Brust, die immer am Bauch hing und offensichtlich eine symbolische Bedeutung hatte - die Ernährung der Familie. Darüber hinaus wurde ein ziemlich bedeutender Prozentsatz männlicher Statuen aufgezeichnet, in denen ein Schnurrbart oder sogar ein Bart abgebildet ist, und gleichzeitig gibt es eine Brust, die mit der einer Frau identisch ist.
Das 12. Jahrhundert ist die Zeit der Blütezeit der polowzischen Kultur und der Massenproduktion von Steinstatuen, es gibt auch Gesichter, in denen der Wunsch nach Porträtähnlichkeit spürbar ist. Die Herstellung von Idolen aus Stein war teuer, und weniger wohlhabende Vertreter der Gesellschaft konnten sich nur Holzfiguren leisten, die uns leider nicht überliefert sind. Sie stellten Statuen auf Hügeln oder Hügeln in quadratischen oder rechteckigen Schreinen aus Steinplatten auf. Meistens stellten sie männliche und weibliche Statuen – die Vorfahren der Kosh – nach Osten ausgerichtet auf, aber es gab auch Heiligtümer mit einer Ansammlung von Figuren. An ihrem Fuß fanden Archäologen die Knochen von Widdern, nachdem sie die Überreste eines Kindes entdeckt hatten. Offensichtlich spielte der Ahnenkult im Leben der Polowetzer eine bedeutende Rolle. Für uns ist die Bedeutung dieses Merkmals ihrer Kultur, dass wir damit eindeutig feststellen können, wo die Menschen unterwegs waren.
Ohrringe vom Typ Polovtsian. Yasinovataya, Gebiet Donezk. Zweite Hälfte des 12. - 13. Jahrhunderts Aus dem Artikel von O. Ya. Privalova „Reiche Nomadenbestattungen aus dem Donbass“. "Archäologischer Almanach". Nr. 7, 1988 Einstellung zu Frauen
In der polowzischen Gesellschaft genossen Frauen beträchtliche Freiheiten, obwohl sie einen erheblichen Teil der Haushaltspflichten hatten. Sowohl im Handwerk als auch in der Viehzucht gibt es eine klare Geschlechterverteilung: Frauen hüteten Ziegen, Schafe und Kühe, Männer Pferde und Kamele. Während der Feldzüge wurden alle Sorgen um die Verteidigung und die wirtschaftlichen Aktivitäten der Nomaden auf die Schultern des schwächeren Geschlechts geworfen. Vielleicht mussten sie manchmal das Oberhaupt des Kosh werden. Mindestens zwei Frauenbestattungen wurden mit Stäben aus Edelmetall gefunden, die Symbole des Anführers einer größeren oder kleineren Vereinigung waren. Gleichzeitig blieben Frauen nicht fern von militärischen Angelegenheiten. In der Ära der Militärdemokratie nahmen Mädchen an allgemeinen Feldzügen teil, die Verteidigung des Nomadenlagers während der Abwesenheit ihres Mannes setzte auch das Vorhandensein militärischer Fähigkeiten voraus. Eine Steinstatue eines heldenhaften Mädchens ist zu uns heruntergekommen. Die Größe der Statue ist anderthalb bis zwei Mal so groß wie die übliche, die Brust ist „angezogen“, im Gegensatz zum traditionellen Bild ist sie mit Rüstungselementen bedeckt. Sie ist mit einem Säbel, einem Dolch und einem Köcher für Pfeile bewaffnet, dennoch ist ihre Kopfbedeckung zweifellos feminin. Diese Art von Kriegerinnen spiegelt sich in russischen Epen unter dem Namen Polanits wider.
Wohin ist der Polovtsy gegangen?
Keine Nation verschwindet spurlos. Die Geschichte kennt keine Fälle von vollständiger physischer Vernichtung der Bevölkerung durch außerirdische Eindringlinge. Die Polovtsianer sind auch nirgendwo hingegangen. Teilweise gingen sie an die Donau und landeten sogar in Ägypten, aber der Großteil von ihnen blieb in ihren heimischen Steppen. Mindestens hundert Jahre behielten sie ihre Bräuche bei, wenn auch in abgewandelter Form. Anscheinend verboten die Mongolen die Schaffung neuer Heiligtümer, die den polowzischen Kriegern gewidmet waren, was zum Erscheinen von "Gruben" -Kultstätten führte. In einem Hügel oder Hügel wurden von weitem nicht sichtbare Vertiefungen gegraben, in denen sich das für die vorangegangene Periode traditionelle Muster der Aufstellung von Statuen wiederholte.
Aber auch mit dem Ende der Existenz dieses Brauchs verschwand der Polovtsy nicht. Die Mongolen kamen mit ihren Familien in die russische Steppe und zogen nicht als ganzer Stamm um. Und bei ihnen vollzog sich der gleiche Prozess wie bei den Polovtsianern Jahrhunderte zuvor: Nachdem sie dem neuen Volk einen Namen gegeben hatten, lösten sie sich selbst darin auf, nachdem sie seine Sprache und Kultur übernommen hatten. So wurden die Mongolen zu einer Brücke von den modernen Völkern Russlands zu den Polovtsianern des Sommers.
Wie sah der Polovtsy aus? Aus vielen Quellen ist zuverlässig bekannt, dass die Polovtsy blond waren, mit blauen Augen (ungefähr wie Vertreter der arischen Rasse), in diesem Zusammenhang ist ihr Name leicht. Allerdings gibt es dazu unterschiedliche Versionen. Die Botschaften der Ägypter darüber, wie der blonde Polovtsy aussah, konnten einerseits aus der Sicht ausgeprägter Brünetten gemacht werden. Andererseits gehören sie aus der Zeit, als die Polovtsianer es schafften, zwei Jahrhunderte lang Seite an Seite mit den Russen zu leben, und durch Inzest die gleichen äußeren Eigenschaften erlangten.
Das Aussehen des Polovtsy
Eine der Erklärungen für den Namen Polovtsy (es bedeutet Gelb auf Altrussisch) ist mit der Haarfarbe verbunden. Das Wort "Kumans" bedeutet trotzdem - "gelb". Das Wort "esaryk", das auch Polovtsy genannt wurde, bedeutet nicht nur gelb, weiß, blass, sondern ist anscheinend die Grundlage des modernen türkischen Wortes "saryshin" - "blond". Es ist im Allgemeinen seltsam für Nomaden, die aus dem Osten kamen. Für die Meinung über das blonde Haar der Kipchaks spricht auch das Pergament des mittelalterlichen Ägypten. Die Polovtsy gehörten dort viele Jahre zur herrschenden Elite und setzten selbst Sultane ihres eigenen Blutes auf den Thron. Ägyptische Dokumente sprechen jedoch gelegentlich von hellen Augen und Haaren bei den Kipchaks.
Polovtsy als Nomadenvolk
Wenn wir die Polovtsy als Nomadenvolk betrachten, können Sie plötzlich feststellen, dass es sich um eine Stammesvereinigung von gut ausgebildeten Militärangelegenheiten und strategisch denkenden Menschen handelte. Nomaden begannen schon in jungen Jahren, militärische Angelegenheiten zu studieren. Laut dem Historiker Carpini begannen bereits zwei- oder dreijährige Nomadenkinder, Pferde zu beherrschen und den Umgang mit kleinen, speziell für sie angefertigten Bögen zu erlernen. Die Jungen lernten, kleine Steppentiere zu schießen und zu jagen, und die Mädchen schlossen sich dem Nomadenhaushalt an. Im Allgemeinen empfanden Kinder die Jagd als eine Reise in ein fremdes Land.
Sie bereiteten sich darauf vor, auf der Jagd entwickelten sie Kühnheit und Kampfkunst, die schneidigsten Reiter, die scharfsichtigsten Schützen, die geschicktesten Anführer offenbarten sich darauf. Die zweite wichtige Funktion der Jagd bestand also darin, allen militärische Angelegenheiten beizubringen - vom Khan bis zum einfachen Krieger und sogar seinem "Diener", dh jedem, der an militärischen Aktivitäten teilnahm: Feldzüge, Überfälle, Barant usw.
Eurasisches Territorium der polowzischen Steppe
Cumans now (ungarische Nachkommen der Cumans)
Auf der aktuellen Weltkarte findet man kein Volk mit dem Namen "Polovtsy", aber sie haben sicherlich ihre Spuren in modernen ethnischen Gruppen hinterlassen. Viele moderne Turkvölker (Kasachen und Nogais) sowie moderne Tataren und Baschkiren haben Spuren von Cumans, Kipchaks und Cumans in ihrer ethnischen Basis. Aber das ist noch nicht alles: Man kann mit Sicherheit sagen, dass sich die Polovtsy nicht nur vollständig in anderen ethnischen Gruppen aufgelöst haben, sondern auch ihre direkten Nachkommen hinterlassen haben. Jetzt gibt es Gruppen von subethnischen Gruppen, deren Ethnonym das Wort "Kypchak" ist. In Ungarn gibt es jetzt ein modernes Volk, das als "Kuns" ("Cumans") bekannt ist. Dieses Volk kann als Nachkomme der Polovtsianer bezeichnet werden, die im 11. - 12. Jahrhundert in der Polovtsian-Steppe lebten.
Auf dem Territorium Ungarns gibt es mehrere historische Regionen, in denen sogar die Namen auf ihre Verbindung mit den Kuns hinweisen - Kiskunshag (es kann als „das Territorium der jüngeren Kuns“ übersetzt werden) und Nagykunshag („das Territorium der älteren Kuns “). Trotz der Tatsache, dass es dort keine großen Kuns gibt, gibt es in der Stadt Karcag (der Hauptstadt des „Territoriums der älteren Kuns“) immer noch eine Gesellschaft Kunsovetsheg, deren Hauptaufgabe es ist, Informationen und Wissen über die Kuns zu bewahren und überhaupt über ihre gesamte Geschichte.
Lage von Kunshag auf der Karte von Ungarn
Aussehen der ungarischen Kumanen
Trotz der Tatsache, dass es zu diesem Thema praktisch keine Informationen auf Russisch gibt, kann man sich auf die Schlussfolgerungen des russischen Ethnologen B.A. Kaloev, dessen Hauptaugenmerk auf der Erforschung der ungarischen Alanen lag. So beschreibt er das Aussehen der ungarischen Polovtsianer: „Die besondere dunkle Haut, schwarzäugig und schwarzhaarig, und offensichtlich im Wettbewerb mit ähnlichen Merkmalen der Zigeuner erhielten sie den Spitznamen kongur, d. H. „Dunkel“. Coons haben in der Regel einen „kurzen und dichten Körperbau“
Coon-Sprache
Natürlich hatten sie die polowzische Sprache nicht mehr, die Hauptkommunikation wird in einem der Dialekte der ungarischen Sprache geführt. Aber sie leisteten auch einen Beitrag zur ungarischen Literatur und hinterließen etwa 150 Wörter in der ungarischen Literatursprache.
Anzahl Kuns
Es ist unmöglich, die genaue Anzahl der Menschen zu sagen - die Nachkommen der Polovtsy. So wie nach den Gesetzen Ungarns die ethnische Zusammensetzung der Einwohner nach dem Prinzip der Muttersprache zu berücksichtigen ist, so kann nach Ansicht einiger der 16 Millionen Ungarn ein Zehntel als Nachkommen der Kuns angesehen werden -Polovzy.
Fragment aus dem Buch "Donbass - eine endlose Geschichte"
... Lager der Polowetzer. Abend. Polovtsian Mädchen tanzen und singen ein Lied, in dem sie eine Blume, die nach Feuchtigkeit dürstet, mit einem Mädchen vergleichen, das auf ein Date mit ihrer Geliebten hofft. Khan Konchak bietet dem gefangenen Prinzen Igor die Freiheit im Austausch für das Versprechen, kein Schwert gegen ihn zu erheben. Aber Igor sagt ehrlich, wenn der Khan ihn gehen lässt, wird er sofort die Regimenter sammeln und erneut zuschlagen. Konchak bedauert, dass er und Igor keine Verbündeten sind, und ruft die Gefangenen und Gefangenen an, um sie aufzuheitern. Die Szene "Polovtsian Dances" beginnt. Zuerst tanzen und singen die Mädchen (Chor „Fly away on the wings of the wind“). Die choreografische Aktion basiert auf den Arien des Polovtsian-Mädchens und Konchakovna, die in ihrer Schönheit und Melodiösität erstaunlich sind. Dann beginnt der allgemeine Tanz der Polovtsy. Die Aktion endet mit einem allgemeinen Höhepunkttanz ...
Die Polovtsy werden in einer großen Menge historischer Literatur, von russischen Chroniken bis zu byzantinischen Abhandlungen, in der Geschichte von Igors Feldzug, von mittelalterlichen arabischen Autoren und natürlich in detaillierten (soweit möglich) neueren Studien erwähnt oder ausführlich beschrieben. Ich werde interessierte Leser auf die großartige Arbeit von S.A. Pletneva "Polovtsi" (Hrsg. "Nauka", M., 1990), herausgegeben von Akademiemitglied B.A. Rybakov, wo das Vorwort des Autors eine Zusammenfassung der wichtigsten Studien zu diesem Thema gibt. Es hat keinen Sinn, sie hier nachzuerzählen, die Aufgabe dieses Essays ist eine ganz andere. Versuchen Sie nämlich, mit den Methoden und Ansätzen der DNA-Genealogie herauszufinden, oder zumindest den Umriss zur Lösung des Problems zu skizzieren. Wo leben die Nachkommen der Polovtsy jetzt?, in unseren Tagen, und wer waren ihre Vorfahren, dieselben Polovtsianer, durch Stammeszugehörigkeit?
Geschichte, genauer gesagt, ihre Wahrnehmung durch die "Volksmassen", erweist sich oft als unfair gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen, ethnischen Gruppen, Superethnoi, Nationalitäten. Ja, Geschichte wurde nicht in weißen Handschuhen geschrieben. Die russischen Fürsten waren (auf den ersten Blick) promiskuitiv in ihren Militärbündnissen mit anderen russischen und nichtrussischen Fürsten und an der Spitze ihrer Truppen und oft in vorübergehender Zusammenarbeit mit anderen Fürsten, Khans, Murzas, Emiren, Kagans und anderen Militärs Führer legten eine große Anzahl ihrer eigenen Russen im Namen ihrer militärpolitischen Ziele sowie einfach so wegen familiärer Probleme, im Zuge der Rache für vergangene Beleidigungen und Demütigungen und aus vielen anderen Gründen nieder. Auch der Polovtsy fiel in das Kaleidoskop dieses historischen Mosaiks. Sie waren mit einigen russischen Fürsten befreundet und mit anderen verfeindet. Sie knüpften familiäre Bindungen an die russischen Fürsten, sie waren Schwiegerväter, Schwiegersöhne, Väter und Kinder, sie starben zusammen mit den russischen Truppen auf den Schlachtfeldern, kämpften Seite an Seite, Rücken an Rücken, auf denselben Seite und auch gegen sie. Im Allgemeinen, wie die überwiegende Mehrheit anderer Stämme, ethnischer Gruppen, Völker in jenen Tagen sowie zu jeder Zeit bis heute.
Aber wenn Sie Epen und Annalen lesen, dann entpuppen sich die Polovtsy im Allgemeinen als "Feinde des russischen Volkes", und sogar als geschworene Feinde. Was ist ein Tugarin Zmeevich wert ... Dies ist eine historische Person, der Polovtsian Khan Tugorkan. Zum ersten Mal erscheinen Nachrichten über ihn in den Schriften der byzantinischen Prinzessin Anna Komnina (1083-1155), der Enkelin von Kaiser Alexei Komnenos, sie nennt ihn Togortak. Sie beschrieb die Ankunft der Polovtsian-Truppen, um dem christlichen Byzanz gegen die Pechenegs in den frühen 1090er Jahren zu helfen. Die Pechenegs wurden von den Polovtsy besiegt, und 1094 schloss Prinz Swjatopolk nach einer Reihe von (erfolglosen) Kämpfen mit den Polovtsy Frieden mit ihnen. " singende Frau, Tochter von Tugorkan, Prinz von Polovtsy"(Komplette Sammlung russischer Chroniken, II, 1962, S. 216). 1095 kam es zu einem tödlichen Streit zwischen den Polovtsy und dem perejaslawischen Fürsten Vladimir Vsevolodich, der die Hinrichtung von zwei einflussreichen polowtsischen Botschaftern anordnete, die mit einem Friedensangebot kamen, und sie wurden noch vor Beginn der Verhandlungen heimtückisch getötet. Der Krieg begann erneut und im nächsten Jahr, nach einer fast zweimonatigen Belagerung von Perejaslawl, unter dem Ansturm von Truppen, angeführt von Prinz Wladimir. flohen zu einem Ausländer, und ihr Prinz Tugorkan wurde von den Bes und seinem Sohn getötet, und andere Prinzen vermehrten diesen Padosha"(PSRL, II, 1962, S. 222). Svyatopolk fand die Leiche seines Schwiegervaters auf dem Schlachtfeld und begrub ihn: Am Morgen war Tugorkan tot und nahm Swjatopolk wie einen Schwiegervater und Feind, brachte ihn nach Kiew und begrub ihn in Berestov».
Nach 21 Jahren heiratete Vladimir Monomakh seinen Sohn Andrei mit der Enkelin von Tugorkan. Tugarin sozusagen unser Zmeevich. Und George, der zukünftige Yuri Dolgoruky, heiratete die Tochter eines anderen polowzischen Khans. So berichtet die Nikon-Chronik etwas früher über Ereignisse: „ Volodar kam aus dem Polovtsy nach Kiew und vergaß die Segnungen seines Herrn, Prinzen. Vladimir, unterrichtet von einem Dämon. Vladimir dann in Pereyaslavtsy an der Donau: und in Kiew herrschte große Verwirrung. Und Alexander Popovich ging nachts hinaus, um sie zu treffen, und tötete Volodar und seinen Bruder und tötete viele andere Polovtsianer und andere im Feld". Vladimir Monomakh, Volodar Peremyshlsky und Alexander Popovich treten hier auf und sprechen in alten Epen unter dem Namen Alyosha Popovich (Link).
Unter Auslassung der späteren komplexen Geschichte der Beziehung zwischen den russischen Fürstentümern und den ebenfalls unterschiedlichen Polovtsianern - Don, Pridneprovsk, Bugodnistrovsky, Krim (insbesondere am Ende des 12 Krim-Polovtsianer), Ost, Kumans (West-Cumans), Ciscaucasian - wir erinnern uns daran zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Zwischen den russischen Fürstentümern und den polowzianischen Nomaden wurde ein relatives Gleichgewicht hergestellt. Die russischen Fürsten hörten auf, Überfälle und Feldzüge in den Steppen und in den Polovtsy - in den russischen Ländern zu organisieren. Das letzte Mal, dass sich die Polovtsy zusammen mit Prinz Izyaslav den Mauern von Kiew näherten, war 1234. Dies war bereits nach der Schlacht von Kalka (1223), wo die "Tataren-Mongolen" die vereinten russisch-polovtsischen Truppen besiegten.
Ich habe hier „Tatar-Mongolen“ in Anführungszeichen gesetzt, weil dieser Name ein Remake ist. Ob es dort überhaupt Mongolen gab, ist nicht bekannt, später wurden sie Tataren genannt. Tataren, wie er damals angewendet wurde, ist ein reiner Sammelbegriff. Es ist wahrscheinlich richtiger, diese militärischen Formationen türkisch zu nennen, aber die Mehrheit der Polovtsy waren auch Türken, also gibt es auch hier Verwirrung. Der Name „Mongolen“ wurzelte in diesem Zusammenhang, weil es keine Verwirrung gab, da es selbst keine Mongolen gab (außer wahrscheinlich einer kleinen Anzahl, wie andere kleinere ethnische Gruppen in dieser Armee). Es gab also niemanden, mit dem man sich verwirren konnte.
Es lohnt sich jedoch, die Gründe und die Art der Bildung der vereinigten russisch-polovzischen Armee zu berücksichtigen, da dies das Bild der Interaktion dieser beiden ethnischen Gruppen ergänzen wird. Tatsache ist, dass sich die Polovtsy vor den Russen mit den "Mongolen" trafen und erkannten, dass sie auf eine gewaltige Streitmacht gestoßen waren, begleitet von List und Betrug. Erteilen wir dem arabischen Historiker Ibn-al-Asir (1160-1233) das Wort, der den Begriff „Tataren“ verwendete bzw. als solchen ins Russische übersetzte und den Polovtsy den Namen „Kipchaks“ ins Arabische übertrug und persische Manuskripte:
« Die Tataren zogen durch diese Regionen, in denen es viele Völker gibt, darunter die Allans, Lezgins und (verschiedene) Turkstämme ... Sie griffen die Bewohner dieses Landes an, an denen sie vorbeikamen, und kamen bei den Allans, einem zahlreichen Volk, an die die Nachricht von ihnen bereits erreicht hatte. Sie (Allans) setzten alle ihre Anstrengungen ein, versammelten eine Menge Kipchaks und kämpften mit ihnen (Tataren). Keine Seite setzte sich gegen die andere durch. Dann schickten die Tataren zu den Kipchaks, um zu sagen: „Wir und Sie sind von derselben Art, und diese Allaner sind nicht von Ihnen, also gibt es nichts für Sie, um ihnen zu helfen; Ihr Glaube ist nicht wie ihr Glaube, und wir versprechen Ihnen, dass wir Sie nicht angreifen werden, aber wir werden Ihnen Geld und Kleidung bringen, so viel Sie wollen; lass uns bei ihnen." Die Angelegenheit zwischen ihnen wurde über das Geld geregelt, das sie mitbringen würden, über Kleidung usw.; Sie (Tataren) brachten ihnen wirklich, was gesagt wurde, und die Kipchaks verließen sie (allan). Dann griffen die Tataren die Allaner an, schlachteten sie, begingen Gräueltaten, raubten, nahmen Gefangene und gingen zu den Kipchaks, die sich auf der Grundlage des zwischen ihnen geschlossenen Friedens ruhig zerstreuten und erst dann von ihnen erfuhren, als sie sie überfielen und in ihr Land eindrangen.».
In der russischsprachigen Geschichtsliteratur wird dies - emotional und künstlerisch - "der erste Verrat an den Polovtsy" genannt, obwohl es in der Geschichte leider viele solcher Verrätereien von allen Seiten gegeben hat. Trotzdem lernten die Polovtsy ihre Lektion. Darüber hinaus nahmen die „Tataren“ alles zurück, was sie in Form von Bestechungsgeldern gaben, und vieles mehr.
In diesem historischen Beweis, der fast von einem Zeitgenossen der Ereignisse zitiert wird, wird darauf aufmerksam gemacht, dass die Alanen und Polovtsy „anders“ sind. Wir wissen, dass die Kumanen hauptsächlich türkischsprachig waren und die Alanen höchstwahrscheinlich "iranischsprachig", dh Sprecher indogermanischer Sprachen. Nach vielen Daten, aber häufiger nach Interpretationen zu urteilen, waren beide an der Ethnogenese einer Reihe kaukasischer Völker beteiligt, und wir werden später darauf zurückkommen.
So besiegten die „Tataren“ und tatsächlich die vereinigte zentralasiatische türkische Armee nicht nur die Alanen und Polovtsy, sondern besetzten ihre riesigen Weiden, rückten durch die Taman-Halbinsel auf die Krim vor und begannen, ihre reichen Städte zu plündern. In modernen Begriffen begannen große geopolitische Veränderungen zu wachsen. Die Polovtsianer eilten über die Steppe, einige gingen in die Berge des Kaukasus, einige gingen „in das Land der Russen“, wie ein alter arabischer Historiker schreibt, einige gingen an die Wolga oder flüchteten in Sümpfe. Die Chronik von 1224 lautet: „ ... der Polovtsianer, der in das russische Land gerannt ist, und der russische Prinz sagte zu ihnen: ... wenn Sie uns nicht helfen, werden wir jetzt mit einem Stier geschnitten, und Sie werden morgens geschnitten"(PSRL, II, 1962, S. 740-741). Bei einem Treffen in Kiew beschlossen die russischen Fürsten und die polowzischen Khans, sich den "Tataren" im Kampf zu stellen. Darüber hinaus "nahm einer der einflussreichsten Polovtsy, der" Großherzog "Basta, hastig die christliche Religion an und wollte offensichtlich seine vollständige Einheit mit den russischen Fürsten demonstrieren." Die "Tataren" schickten Botschafter zu den russischen Fürsten mit dem Vorschlag, sich nicht in die Konfrontation zwischen den "Tataren" und den Polovtsy einzumischen, und versprachen, russische Städte im Falle einer russischen Neutralität nicht zu berühren. Aber die Fürsten wussten bereits, wie das gleiche jüngste Angebot der gleichen „Tataren“ an die Polovtsy endete, und sie fanden nichts Besseres, als die Botschafter hinzurichten.
Das Ergebnis ist bekannt. Im April 1224 wurden die kombinierten russischen und polowzischen Regimenter am Fluss Kalka besiegt. Zuvor zerstörten sie die vorderen Patrouillen der "tatarischen" Truppen, der Kommandant Ganibek wurde getötet. Lassen Sie uns erneut Ibn al-Athir das Wort erteilen: Sie (Tataren) kehrten um. Dann hatten die Russen und die Kipchaks den Wunsch, sie anzugreifen; Im Glauben, dass sie aus Angst vor ihnen und aus Machtlosigkeit, sie zu bekämpfen, zurückgekehrt waren, begannen sie fleißig, sie zu verfolgen. Die Tataren hörten nicht auf, sich zurückzuziehen, und sie verfolgten ihre Spuren 12 Tage lang, (aber) dann wandten sich die Tataren den Russen und Kipchaks zu, die sie erst bemerkten, als sie bereits über sie gestolpert waren; ganz unerwartet, weil sie sich vor den Tataren sicher fühlten und sich ihrer Überlegenheit sicher waren. Bevor sie Zeit hatten, sich zum Kampf zu versammeln, wurden sie von den Tataren mit erheblich überlegenen Kräften angegriffen. Beide Seiten kämpften mit unerhörter Hartnäckigkeit und der Kampf zwischen ihnen dauerte mehrere Tage.».
Historiker bemerken zwei Umstände (natürlich neben anderen). Die erste ist, dass die russischen und polowzischen Trupps Seite an Seite kämpften, neben dem Regiment des Sohnes von Prinz Igor Svyatoslavovich, dem Regiment des Sohnes von Khan Konchak, beide wurden in der Schlacht getötet - sowohl sie als auch ihre Regimenter. Das zweite ist, dass die Polovtsy infolgedessen dem Ansturm des Feindes nicht standhalten konnten und vom Schlachtfeld flohen. Und dies war laut Historikern einer der Hauptgründe für die Niederlage. „So fand der zweite Verrat an Polovtsy statt“, so die Historikerin Pletneva.
Die nächste Welle von „Tataren-Mongolen“, die einige Jahre später folgte (1228-1229), und die nächste sieben Jahre später (in der Batu Khan einer der Militärführer war, oder Batu in der russischen Literatur), zerstörten tatsächlich die Polovtsy als ethnische Gruppe. Ein Teil ging in den Kaukasus, ein Teil nach Ungarn, Bulgarien, ein Teil nach Russland. Einige Forscher sehen die Nachkommen der Polovtsy in dem Teil der Kosaken, die jetzt im Süden Russlands und der Ukraine leben. Nach der Zerstörung der russischen Länder kehrte Batu mit einer Armee in die Steppe zurück, um die Polovtsianer zu erledigen. Dies wurde durch die vollständige und gezielte Zerstörung der polowzischen Aristokratie erreicht. Wie Historiker bemerken, nach dieser methodisch durchgeführten Operation ab der Mitte des 13. Jahrhunderts. In den Steppen hörten sie auf, polowzische Steinstatuen zu errichten - es gab keine Kunden oder Künstler mehr.
Es sei darauf hingewiesen, dass der georgische König David der Baumeister eine gewisse Rolle bei der Umsiedlung eines Teils der Polovtsy in den Kaukasus spielte, der Botschafter mit dem Vorschlag, die Untertanen von Khan Atrak umzusiedeln, an die Polovtsy sandte. " Laut der georgischen Chronik kamen 40.000 Polovtsy mit Khan Atrak, darunter 5.000 ausgewählte Kämpfer". Aus anderen Gründen kamen nur 5.000 der „Ausgewählten“ nach Georgien. " David siedelte die Polovtsy an, die den Darial entlang der südlichen und östlichen Grenzgebiete und in Kartli überquerten, dessen Bevölkerung während der Seldschuken-Invasionen fast vollständig zerstört wurde. Khan Atrak wurde zum Hoffavoriten. Sein Einfluss beruhte nicht nur auf der Stärke der Krieger, sondern auch auf den familiären Beziehungen zum König: Er heiratete seine Tochter Gurandukht mit ihm».
Wie aus dem Obigen ersichtlich ist, ist es unwahrscheinlich, dass die Polovtsy nur als „verfluchte Ungläubige“, „schmutzige Polovtsy“, „Polovtsy, wie eine Brut von Geparden“ (The Tale of Igor's Campaign) betrachtet werden können, die angesprochen werden könnten in irgendeiner Form an irgendein russisches Fürstentum, das Berge von Leichen seiner Landsleute aufhäufte, obwohl es damals noch keinen Begriff von „Landsleuten“ gab. Tatsächlich gab es damals noch kein einheitliches russisches Ethnos, wenn wir Ethnos (neben anderen Definitionen) als "Gefühl eines gemeinsamen Schicksals" verstehen. Die Polovtsy waren nicht nur Feinde, sondern auch kämpfende Brüder der Russen in zahlreichen Schlachten, und diese Bruderschaft wurde durch das gemeinsame Blutvergießen gegen einen gemeinsamen Feind besiegelt.
Als S.A. Pletnew, " Sowohl unter den Polovtsy als auch in Russland gab es viele Menschen, die die Sprache eines anderen Volkes gut beherrschten. Mütter und Kindermädchen russischer Fürsten und Bojarenkinder waren oft Polowetzer: Sie sangen Kindern Polowetzer-Lieder vor und sprachen mit ihnen in ihrer Muttersprache. Die Kinder sind zweisprachig aufgewachsen. So war es auch mit den einfachen Leuten in allen Fürstentümern, die an die Steppe grenzten. Tausende Russen lebten in den polowzischen Nomadenlagern: Ehefrauen, Dienstmädchen, Sklaven, gefangene Soldaten».
Und jetzt ist es an der Zeit, zu einer zusätzlichen Entschlüsselung des Begriffs „Brüderlichkeit“ überzugehen, die für viele unerwartet sein mag. Eine Reihe alter Quellen, darunter byzantinische, sprechen von den Polovtsy als blauäugige und blonde Menschen. Chinesische Quellen nannten sie "gelbhaarig", also wieder blond - obwohl die Chinesen wie die meisten Einwohner Südostasiens normalerweise schwarzhaarig sind. Tatsächlich bedeutet das sehr russische Wort "Polovtsy" laut einer Reihe von Forschern "gelbhaarig", vom Wort "polova". Manche Forscher assoziieren sie mit den Dinlins, leichtsinnigen Kaukasiern, und verfolgen ihren Ursprung in der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr., aus der Zeit der Streitenden Reiche (480–221 v. Chr.) Ende des 1. Jahrtausends v. Chr. zogen sie in die Steppen Südsibiriens (näheres dazu siehe das neue Buch von Klyosov und Penzev, das in Kürze erscheinen wird). Sie wurden auch Kimaks genannt und im 1. Jahrtausend n. Chr. sie waren türkischsprachig. Die Karte unten zeigt die Migrationsroute der Kimaks-Dinlins-Kipchaks-Polovtsians während des 1. Jahrtausends n. Chr.
Also, hellhaarige, blauäugige Kaukasier, obwohl es definitiv Mongoloiden unter ihnen gab, als ihre Vorfahren mongoloide Frauen als Frauen nahmen. Die allgemeine Anthropologie hier kann also unterschiedlich sein, aber es ist wichtig zu wissen, dass es dort Kaukasier gab. Außerdem. Archäologische Studien von Bestattungen haben gezeigt, dass die Kipchaks-Polovtsy ihre Toten mit dem Kopf nach Osten und nach Westen gelegt haben. Dies ist ein charakteristisches Merkmal der Träger der Haplogruppe R1a, dh der Gattung R1a - Männer auf der rechten Seite (Kopf nach Westen), Frauen auf der linken Seite (Kopf nach Osten), alle nach Süden ausgerichtet. So werden die Toten bei der Bestattung von R1a-Trägern in Deutschland (Eulau), Schnurkeramik-Kultur, datiert vor 4600 Jahren, beigesetzt; in Bestattungen der Katakombenkultur (vom Dnjestr bis zur Wolga, 2. Jahrtausend v. Chr.); Teile der antiken Grubenkultur (die Steppenzone vom Ural bis zum Dnjestr, vor 5600-4300 Jahren, dh IV-III Jahrtausend v. Chr.; frühe Maikop-Kultur in den Ausläufern des Nordkaukasus; Koban-Kultur; in einem Teil der Bestattungen der archäologischen Kultur von Karakol aus dem Bronzejahrhundert (2. Jahrtausend v. Chr.) Auf dem Territorium von Gorny Altai (Haak et al., 2008; Klyosov und Penzev, 2014, und dortige Referenzen).
Wenn dies der Fall ist, stellt sich heraus, dass die Polovtsianer (oder ein erheblicher Teil von ihnen) demselben Clan angehörten, R1a, mit einem erheblichen Teil der russischen Slawen oder ethnischen Russen (jetzt ethnische Russen im Süden Russlands - Regionen Belgorod, Kursk, Oryol - der Gehalt der Haplogruppe R1a erreicht 67 %). Die Sprache ist anscheinend anders, türkisch, aber das Geschlecht ist das gleiche. Wie ist es passiert?
Diejenigen, die meine Veröffentlichungen zur DNA-Genealogie der letzten Jahre kennen, wissen, dass die Träger der Haplogruppe R1a, die vor etwa 5000 Jahren aus Europa, anscheinend vom Balkan, in die russische Ebene kamen, sich ihrerseits in mehrere Migrationsströme zerstreuten vor etwa 4500 Jahren. Die Russen blieben in der russischen Ebene, hauptsächlich die Haplogruppen R1a-Z280 und R1a-M458 (letztere bildeten sich nach dem Abzug der Arier vor etwa 4050 Jahren), die Arier der Unterklasse R1a-Z93 verließen. Möglicherweise ist zusammen mit der Unterklasse Z93 auch ein Teil der Unterklasse Z280 abgereist, aber sie sind noch nicht dort aufgetaucht, wo die Nachkommen von R1aZ93 hauptsächlich leben, nämlich in Südsibirien, Hindustan, dem iranischen Plateau und dem Nahen Osten. Entweder wurden sie (Z280) dort noch nicht in nennenswerten Mengen gefunden, oder ihre Abstammung wurde während der Arierwanderungen - oder später - abgeschnitten.
Also, diese Träger der Z93-Subklasse (aus dem gleichen Grund kann sie als Haplogruppe bezeichnet werden, diese Konzepte sind je nach Kontext austauschbar), die weit nach Osten gingen, in das Minusinsk-Becken, Altai, Nord- und Nordwestchina, Mongolei, sind uns heute unter vielen Namen bekannt, unter denen der Sammelname Skythen am gebräuchlichsten ist. Aber es kann durchaus die Dinlins und die Kipchaks und die Polovtsy und andere aufgelistete Varianten der Polovtsy umfassen. Die Alanen werden gemeinhin auch als Skythen bezeichnet, aber ihre Sprache unterscheidet sich von der vieler anderer Skythen. Nach den erhaltenen Daten zu urteilen, gab es nach der aktuellen Sprachklassifizierung türkischsprachige Skythen und "iranischsprachige". Es stellt sich heraus, dass die Träger von R1a-Z93 mit ihrer arischen Sprache, auch bekannt als "Indogermanisch", auch bekannt als "Iranisch", nach Osten gingen und sie nach Indien und in den Iran brachten. Und diejenigen, die weiter nach Osten, nach Zentralasien, gingen, wechselten zu den Turksprachen. Aber die männliche Haplogruppe, das Y-Chromosom, blieb gleich, R1a. So die Migration von Kimaks-Dinlins-Kipchaks-Polovtsy während des 1. Jahrtausends n. Chr. von Zentralasien nach Westen, in die südeuropäischen Steppen, auf die Krim, in die Schwarzmeerregion - dies war die Rückwanderung von Trägern der Haplogruppe R1a, Nachkommen der Arier, in ihre alten Länder.
Wie kann ich es überprüfen? In diesem Essay werde ich mich auf den Teil der Polovtsianer konzentrieren, die auf der Flucht vor den "Tataren-Mongolen" in den Kaukasus ausgewandert sind, und wenn die Logik des oben Gesagten richtig ist, sprechen ihre modernen Nachkommen mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin Türkisch Sprachen und haben die Haplogruppe R1a mit ihrer Unterklasse Z93.
Und da sind. Dies sind die Karatschai-Balkarier der gleichen Haplogruppe R1a-Z93. Sie sind ein Drittel des gesamten Volkes, genauer gesagt sein männlicher Teil.
Karatschai sind ein turksprachiges Volk des Nordkaukasus, sie sprechen die karatschai-balkarische Sprache der Kypchak-Gruppe. Die Zahl beträgt etwa 230.000 Menschen, von denen etwa 220.000 in Russland leben (hauptsächlich in Karatschai-Tscherkessien, auch in Kabardino-Balkarien und im Stawropol-Territorium), der Rest hauptsächlich in der Türkei, Syrien, den USA, Kirgisistan, Kasachstan.
Es gibt ungefähr 150.000 Balkaren, die eigentlich ein einziges Volk mit Karatschai darstellen, von denen ungefähr 113.000 in Russland leben, der Rest befindet sich am selben Ort wie Karatschai. Historiker legen die Alanen, Bulgaren, Kobans (Vertreter der gebirgigen Koban-Kultur des Kaukasus) als Grundlage für die Entstehung der Karatschai und Balkaren fest. Einige Archäologen schreiben die frühesten materiellen Zeichen der Karatschai-Balkaren dem 13.-14. Jahrhundert zu. n. Chr., das heißt vor etwa 700-800 Jahren, obwohl Ethnonyme und literarische Quellen es ermöglichen, Datierungen bis zu 4-6 Jahrhunderten vorzunehmen, also vor 1700-1500 Jahren. Wie unten gezeigt wird, stimmt dies im Allgemeinen mit DNA-Genealogiedaten überein.
Kommen wir zu diesen Daten. Die folgende Abbildung zeigt einen Baum von Karatschai-Balkar-Haplotypen mit 12 Markern. Es charakterisiert allgemein die Y-chromosomale Struktur der (männlichen) Bevölkerung. Es ist zu sehen, dass der Baum selbst bei 12 Markierungen recht deutlich in Haplogruppen unterteilt ist. Im Allgemeinen ist die dominante Haplogruppe R1a, 31% davon. Auf dem zweiten Platz, mit einer leichten Verzögerung, Haplogruppe G2a, 27%. Die dritte ist die Haplogruppe J (14%), von der fast alle Haplotypen zur J2-Subklasse gehören (mit einer Verschiebung in Richtung der Balkarinseln). Insgesamt sind dies fast drei Viertel aller untersuchten Haplotypen.
Die verbleibenden Haplogruppen sind E1b (unter den getesteten sind alle Karatschaier), I2a (alle Karatschaier, die Hälfte davon sind eine Familie), Q1a (fast alle Balkaren), R1b (die meisten Balkaren), T (nur drei der getesteten und zwei aus einer Familie) - nehmen jeweils nur einen einzigen Prozentsatz ein, insgesamt etwa ein Viertel aller untersuchten Haplotypen. Oft werden solche kleinen – quantitativ ausgedrückten – Formationen fälschlicherweise für rezente Aliens gehalten, aber das ist bei weitem nicht der Fall. Dies können alte autochthone Stämme sein, aber relativ junge Bevölkerungsengpässe (Pest, Vernichtung in Kriegen usw.), und daher ist ihre Zahl gering. Dies wird auch durch DNA-Genealogie-Methoden untersucht, wie unten gezeigt wird. Ein Beispiel ist die Haplogruppe R1b unter (meistens) Balkars.
Der Zweck dieser Studie ist es, eine genealogische DNA-Analyse von Karatschai und Balkaren durchzuführen und zwei Hauptfragen zu beantworten - (1) den Ursprung der Hauptgattungen (Haplogruppen) der Karatschai-Balkar-Leute, nämlich welche eurasischen Migrationen und wann sie entstanden sind Die ethnische Verschmelzung von Karatschai und Balkar im Laufe der Zeit und (2) als die gemeinsamen Vorfahren der einflussreichsten (fürstlichen) Familien von Karatschai und Balkar lebten und von wo aus sie (oder ihre Vorfahren) in den Kaukasus kommen konnten.
Ein Baum von 229 12-Marker-Haplotypen, der gemäß den Daten des Karachay-Balkar FTDNA-Projekts erstellt wurde. Davon Haplogruppe R1a – 71 Haplotypen, Haplogruppe G – 62 Haplotypen, Haplogruppe J – 31 Haplotypen. Dies sind 31 %, 27 % bzw. 14 %, also insgesamt 72 %. Es gibt 145 Haplotypen von Karachays auf dem Baum, 64 Haplotypen von Balkars (basierend darauf, wie sich die Personen, die den Haplotyp eingereicht haben, selbst nannten) und 19 mit ihnen verwandte Haplotypen, laut denen, die Haplotypen (aus anderen Ländern) an die Datenbank gesendet haben.
Haplogruppe R1a
Beginnen wir mit der quantitativ am stärksten vertretenen Haplogruppe. Die meisten von ihnen gehören zur Unterklasse Z93 der R1a-Haplogruppe. Dies ist der südöstliche, arische Zweig der Haplogruppe, seine Träger gingen entlang der Hauptmigrationsrouten der alten Arier - nach Süden, durch den Kaukasus nach Mesopotamien und weiter zur Arabischen Halbinsel (anscheinend hatten die mitannianischen Arier in Syrien dasselbe Unterklasse der Haplogruppe R1a), nach Südosten, nach Zentralasien und dann, als die avestischen Arier Mitte des 2. Jahrtausends v. zur iranischen Hochebene, nach Osten und weiter nach Indien, zur gleichen Zeit, in der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr., zu den Indo-Ariern, und weiter östlich, nach Südsibirien, zu den Altai-Skythen, zur Zeit der Pazyryk-Kultur und später. Alle von ihnen waren hauptsächlich (aber nicht nur) Träger der Unterklasse R1a-Z93, ebenso wie die Karachays und Balkars. Die Frage ist: In welchem Stadium der Geschichte wurde diese Unterklasse Karatschai-Balkarisch? Wenn? Auf welche Weise?
Die offensichtlichste Antwort, zu der der erste Teil dieses Essays führt, ist die Cuman-Subklasse. Die Kipchak-Polovtsy, als Teil der skythischen Superethnos, brachten ihre Unterklasse R1a-Z93 vor 750-800 Jahren in den Nordkaukasus, und ihre Ethnos nahmen schließlich Gestalt in der Karatschai-Balkarischen Ethnos an, wobei sie die Kipchak-Polovtsian-Sprache beibehielten. Aber man sollte kaum erwarten, dass die gemeinsamen Vorfahren der Karatschai-Balkaren erst vor 750-800 Jahren lebten. Schließlich ist dies nur eine Ankunft im Kaukasus, und einige DNA-Linien könnten wirklich aus dieser Zeit stammen. Aber im Allgemeinen hätte der gemeinsame Vorfahre derer, die im Kaukasus ankamen, viel früher leben können. Im Prinzip konnte er bis in die Zeit der Dinlings (Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr.) und früher beliebig in den Tiefen der Zeit leben, aber die Erfahrung zeigt, dass sich bei langen Wanderungen der gemeinsame Vorfahre zeitlich verschiebt neueren Zeiten, und selbst wie lange es dauert, hängt von vielen Faktoren ab. Das sollte klar sein.
Lassen Sie uns versuchen, der Beantwortung dieser Fragen näher zu kommen, indem wir einen Baum der Unterklasse R1a-Z93 auf der Grundlage der verfügbaren 285 Haplotypen in einem erweiterten 67-Marker-Format konstruieren, darunter Haplotypen der Fürstenfamilien der Krymshamkhalovs, Dudovs, Chipchikovs , Kodzhakovs, Temirbulatovs, Karabashevs, Abaevs und andere. Auf demselben Baum gibt es viele Haplotypen aus den arabischen Ländern des Nahen Ostens, Indien sowie Baschkortostan, vielen europäischen und asiatischen Ländern. Einige von ihnen sind zufällig, isoliert, andere bilden ziemlich große Gruppen mit alten gemeinsamen Vorfahren. All dies macht das System aus, in das die Karatschai-Balkar-Haplotypen eingebettet sind, und zeigt die allgemeinen Verbindungen zwischen Populationen. Die Aufgabe besteht darin, die Zusammenhänge zu entschlüsseln und richtig zu interpretieren.
In der folgenden Abbildung sind nur die Zweige der Baschkiren und Karatschais-Balkaren markiert, Araber und Inder besetzen viele andere Zweige, ebenso wie Westeuropäer, Russen, Tataren und andere Träger der Unterklasse Z93. Die meisten Karachays, bei denen tiefere Unterklassen bestimmt wurden, gehören der Unterklasse R1a-Z93-L342.2-Z2124Z2123 an, in der sich mit dieser Schreibweise die Ahnenkette der Stämme widerspiegelt, wenn sie so genannt werden. Jeder Stamm, der dieser Kette folgte, wurde aus einem höheren Stamm gebildet und über die ganze Welt verstreut. In der Unterklasse Z2123 gibt es neben Karachays ihre engsten „Verwandten“ in diesem Stamm aus Russland, der Ukraine, Weißrussland, Litauen, Polen, England, Spanien, Deutschland, dem Irak, Indien, Pakistan, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait, Saudi-Arabien und Syrien , Bahrain, Katar, Iran, Jemen, Aserbaidschan (siehe unten für die Zusammensetzung der Unterklasse Z2123). Es ist klar, dass die Unterklasse vor Tausenden von Jahren gebildet wurde und ihre Nachkommen auf der ganzen Welt zerstreut wurden, um schließlich in den arabischen Ländern des Nahen Ostens anzukommen und sich dort merklich zu vermehren. Tatsache ist, dass nach modernen Daten die Unterklasse Z93 vor etwa 5500 bis 5000 Jahren von Europa nach Südosten, vor etwa 4500 bis 4000 Jahren durch den Kaukasus und vor etwa 4000 bis 3500 Jahren durch den Nahen Osten ging. Aber wenn wir den Übergang des Polovtsy in den Kaukasus berücksichtigen, dann ist dies nach einer langen Migration aus Zentralasien bereits 750-800 Jahre her. Die europäischen Z2123 sind also definitiv Rückwanderungen oder einfach die Folgen einzelner Auswanderungen. Ihre Präsenz in Indien, Pakistan und dem Iran ist höchstwahrscheinlich die Folge von Seeüberquerungen und Küstenreisen zwischen diesen Regionen und dem Nahen Osten. Oder die Folgen der Besuche der Skythen aus Zentralasien in diesen Teilen.
Die Unterklasse Z2124, Elternteil des "Karachai" Z2123, ist ebenso vielfältig. Seine Träger leben derzeit in England, Schweden, Holland, Polen, Ungarn, Litauen, Rumänien, Russland und Moldawien, was im Allgemeinen wieder die Richtung der alten Migration der Haplogruppe R1a-Z93L342.2, des Elternteils von Z2123, zeigt. Es ist ersichtlich, dass es schwierig ist, die Vorfahren der Karatschai auf diese Weise zu finden, und wir werden den anderen Weg gehen, siehe unten.
Ein Baum von 285 67-Marker-Haplotypen der R1a-Z93-Haplogruppe, erstellt gemäß der IRAKAZ-2014-Datenbank, mit Hinzufügung mehrerer Haplotypen des Karachay-Balkar-FTDNA-Projekts.
Schauen wir uns den Karachai-Abschnitt des Haplotypenbaums in einer vergrößerten Ansicht genauer an:
Zuordnung von Haplotypen (Namen werden wie im Karachay-Balkar-Projekt und in der IRAKAZ-2014-Datenbank angegeben):
Es sei darauf hingewiesen, dass Abaza ein Vertreter des Abaza-Volkes ist, Yuldash aus Baschkortostan stammt, aber laut Haplotypen Teil der Karachai-Gruppe ist. Daher sollte anerkannt werden, dass die Haplotypen hier ein direkteres Merkmal sind, verglichen mit der Region oder „offiziell anerkannten“ Ethnizität. Nach den gezeigten Daten waren die Vorfahren des einen und des anderen Karachais, wenn dies nicht durch tiefe Schnitte widerlegt wird (siehe unten). Bisher ist dies nicht der Fall.
Die hervorgehobenen Haplotypnummern und Nachnamen gehören zum selben Zweig wie der Basishaplotyp (Vorfahren), den wir im Folgenden den Krymshamkhalov-Zweig nennen werden:
13 25 15 11 11 14 12 12 10 12 11 29 –15 9 10 11 11 25 14 20 32 12 14 15 16 – 11 12 19 23 17 16 17 19 35 38 13 11 – 11 8 17 17 8 12 10 8 11 10 12 22 22 15 10 12 12 13 8 14 23 21 13 12 11 13 11 11 12 13
Alle sieben Zweig-Haplotypen hatten insgesamt 31 Mutationen vom angegebenen Basis-Haplotyp, was 31/7/0,12 = 37 → 38 bedingte Generationen (jeweils 25 Jahre) ergibt, d. h. 950 ± 195 Jahre vom gemeinsamen Vorfahren des gesamten Zweigs entfernt . Dies ist das 11. Jahrhundert, plus oder minus zwei Jahrhunderte. Widerspricht nicht den Zeiten von Polovtsian. Hier ist 0,12 die Mutationsratenkonstante für den 67-Marker-Haplotyp (in Mutationen für 25 Jahre), der Pfeil ist die Korrektur für Rückmutationen (Klyosov, 2009). Im Prinzip entspricht diese Zeit innerhalb der Grenzen des Rechenfehlers der Zeit der möglichen Bewegung der Polovtsianer von der Krim oder von Ciscaucasia in den Kaukasus.
Der Doppelzweig in der obigen Abbildung besteht ebenfalls aus sieben Haplotypen. Da seine beiden Unterzweige jedoch aus einer unterschiedlichen Anzahl von Haplotypen (vier und drei) bestehen, muss die Berechnung separat durchgeführt werden, da die „Gewichte“ der Unterzweige unterschiedlich sind. Ein Zweig von vier Haplotypen hat einen Basishaplotyp
13 25 16 11 11 14 12 12 10 12 11 29 –15 9 10 11 11 25 14 20 32 12 14 15 16 – 11 12 19 24 16 16 17 19 35 39 13 11 – 11 8 17 17 8 12 10 8 11 10 12 22 22 15 10 12 12 13 8 15 23 21 12 12 11 13 11 11 12 13
Und nur 6 Mutationen (hervorgehoben) unterscheiden sich von der vorherigen. Alle vier Unterzweig-Haplotypen enthalten 22 Mutationen vom Basis-Haplotyp, was 22/4/0,12 = 46 → 48 bedingte Generationen ergibt, d. h. 1200 ± 280 Jahre von einem gemeinsamen Vorfahren. Sechs Mutationen zwischen beiden Basis-Haplotypen züchten ihre Vorfahren um 6/0,12 = 50 → 53 bedingte Generationen, d. h. ungefähr 1325 Jahre, und Sie der gemeinsame Vorfahre lebte vor ungefähr (1325 + 1200 + 950) / 2 = 1740 Jahren, also ungefähr zu Beginn unserer Zeitrechnung.
Ein Unterzweig von drei Haplotypen liefert keine guten Statistiken, obwohl mit 67 x 3 = 201 Allelen gearbeitet werden kann. Der Basis-Haplotyp dieses Unterzweigs ist wie folgt:
13 25 16 11 11 14 12 12 10 12 11 29 –15 9 10 11 11 25 14 20 32 12 14 15 16 – 11 13 19 24 16 16 19 20 36 38 14 11 – 11 8 17 17 8 12 10 8 11 10 12 22 22 15 10 12 12 13 8 14 23 21 12 12 11 13 11 11 12 13
Alle drei Unterzweig-Haplotypen enthalten 9 Mutationen vom Basis-Haplotyp, was 9/3/0,12 = 25 → 26 bedingte Generationen ergibt, dh 650 ± 220 Jahre von einem gemeinsamen Vorfahren. Zehn Mutationen zwischen beiden Basishaplotypen (Unterzweige von 3 Haplotypen und Zweige von 7 Haplotypen) züchten ihre Vorfahren um 10/0,12 = 83 → 91 bedingte Generationen, d. h. ungefähr 2275 Jahre, und Sie der gemeinsame Vorfahre lebte vor etwa (2275+650+950)/2 = 1940 Jahren, also wieder etwa zu Beginn unserer Ära, da diese Schätzungen einen Fehler von plus oder minus zwei Jahrhunderten aufweisen. Im Allgemeinen widerspricht dies nicht den Einschätzungen in der Einleitung dieser Studie.
Es ist interessant, die Karachay R1a-Haplotypen mit den Bashkir-Haplotypen zu vergleichen, da sie ebenfalls zur Unterklasse Z93 gehören. Basis-Haplotyp der baschkirischen Haplotypen
13 24 16 11 11 15 12 12 12 13 11 31 – 15 9 10 11 11 24 14 20 31 12 15 15 15 – 11 12 19 23 16 15 19 20 36 38 14 11 – 11 8 17 17 8 12 10 8 11 10 10 22 22 15 10 12 12 13 8 14 23 21 13 12 11 13 11 11 12 13
Es unterscheidet sich sehr signifikant von den Karachaev-Mutationen, nämlich durch 20 Mutationen (angegeben) im Vergleich zum Basis-Haplotyp des Krymshamkhalov-Zweigs und verwandter. Der gemeinsame Vorfahre der baschkirischen Haplotypen lebte vor 1400 ± 200 Jahren (96 Mutationen pro 15 Haplotypen), aber in einer so großen Entfernung von den Karatschai-Haplotypen (20/0,12 = 167 → 200 bedingte Generationen, das heißt ungefähr 5000 Jahre). Sie gemeinsamer Vorfahr lebte vor (5000+950+1400)/2 = 3675 Jahren. Dies ist die späte Zeit der arischen Wanderungen (und ihrer Nachkommen, der frühen Skythen) über die russische Tiefebene und den Transural.
Die Genomanalyse eines Vertreters von Karachais und Baschkiren zeigte, dass sie zu verschiedenen Unterklassen der Z93-Z2123-Gruppe gehören. Es stellte sich heraus, dass die Unterklasse Z2123 aus mindestens fünf der folgenden Unterklassen besteht, darunter Vertreter von Pakistan (Y2632), Indien, Bangladesch und Sri Lanka (Y47), Indien (Y875), Baschkiren und Indianer (Y934) und Karachays ( YP449). Eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Kombination von Baschkiren und Indianern in einer Unterklasse deutet darauf hin, dass die Arier während ihrer Migrationen im III-II-Jahrtausend v. ging durch das Gebiet des heutigen Baschkortostan, hinterließ dort die Nachkommen der Unterklasse Z93-L342.2-Z2124-Z2125-Z2123-Y934 und brachte sie nach Indien. Oder es könnten Skythen sein, Nachkommen der Arier. Karachays sind eine andere Migrationsrichtung in den Kaukasus mit der Bildung der Unterklasse Z93-L342.2-Z2124Z2125-Z2123-YP449. Snip YP449 hat einen Träger des zentralen Haplotyps des Krymshamkhalov-Zweigs in der obigen Abbildung.
Zuvor haben wir den grundlegenden Haplotyp der Araber der Haplogruppe R1a beschrieben, mit einem gemeinsamen Vorfahren, der vor 4050 ± 500 Jahren lebte (Rozhanskii und Klyosov, 2012).
13 25 16 11 11 14 12 12 10 13 11 30 –15 9 10 11 11 24 14 20 32 12 15 15 16 – 11 12 19 23 16 16 18 19 34 38 13 11 – 11 8 17 17 8 11 10 8 11 10 12 22 22 15 10 12 12 13 8 14 23 21 13 12 11 13 11 11 12 13
Und ein weiterer grundlegender arabischer Haplotyp derselben Haplogruppe, aber eines anderen Zweigs, mit einem gemeinsamen Vorfahren vor nur 1075 ± 150 Jahren:
13 25 16 10 11 14 12 12 10 13 11 29 –15 9 10 11 11 24 14 20 33 12 15 15 15 – 12 11 19 23 16 15 16 20 35 37 13 11 – 11 8 17 17 8 11 10 8 11 10 12 22 22 15 10 12 12 13 8 14 23 21 12 12 11 15 11 12 12 13
Der erste, ältere, unterscheidet sich vom Basishaplotyp des Krymshamkhalov-Zweigs (siehe oben) nur durch 8 Mutationen, der zweite, neuere durch 20 Mutationen. Für den Basis-Baschkirischen Haplotyp gibt es ebenfalls einen Unterschied von 20 Mutationen (siehe oben). Dies zeigt bereits, dass der Basishaplotyp der Krymshamkhalovs näher an den alten arabischen und baschkirischen Haplotypen (genauer gesagt an den gemeinsamen Vorfahren der alten arabischen und baschkirischen Haplotypen) liegt als an relativ neuen. Lass es uns überprüfen.
Acht Mutationen des Unterschieds zwischen den beiden Basis-67-Marker-Haplotypen entsprechen 8/0,12 = 67 → 72 bedingte Generationen (jeweils 25 Jahre), dh ungefähr 1800 Jahre, was den gemeinsamen Vorfahren der arabischen Haplotypen und der Krymshamkhalov darstellt Zweig um etwa (1800+4050+950) /2 = vor 3400 Jahren. Etwa zur gleichen Zeit, als der gemeinsame Vorfahre der Haplotypen Krymshamkhalov und Bashkir lebte (vor etwa 3675 Jahren). Zwanzig Mutationen des Unterschieds entsprechen 20 / 0,12 = 167 → 200 bedingte Generationen, dh ungefähr 5000 Jahre, und der gemeinsame Vorfahre dieses spätarabischen Zweigs und des Krymshamkhalov-Zweigs ist ungefähr (5000 + 1075 + 950) / 2 = Vor 3500 Jahren. Wie Sie sehen, konvergieren die Daten innerhalb der Grenzen des Berechnungsfehlers ziemlich reproduzierbar und zeigen, dass der Zweig der Krymshamkhalovs wahrscheinlich nicht von arabischen Vorfahren abstammt, insbesondere während der Zeit der Islamisierung vor nur 1300 Jahren. Es sollte beachtet werden, dass bei so langen Zeitabständen wie vor 3500-4000 Jahren der Berechnungsfehler 10-15% beträgt, dh vor 4050 ± 500, 3400 ± 400, 3500 ± 400 Jahren, dh all diese Werte sich innerhalb von Fehlern überschneiden. Dies liegt daran, dass die Anzahl der Mutationen in Haplotypen kein absoluter und vorgegebener Wert ist und wie jeder statistische Wert kleinen statistischen Schwankungen unterliegt. Aber natürlich lässt sich der Unterschied zwischen 3500±400 und 1300±150 Jahren nicht statistisch erklären. Das sind Unterschiede von anderem Rang.
Die verbleibenden zwei Unterzweige in der obigen Abbildung (im oberen Teil) sind weiter vom alten arabischen Basis-Haplotyp entfernt, nämlich um 10 und 12 Mutationen. Aber dies ergibt für gemeinsame Vorfahren innerhalb des Berechnungsfehlers fast die gleichen Zeiten - 3760 bzw. 3740 Jahre. Mit anderen Worten, alle bisher identifizierten Karatschai-Zweige weichen von denselben oder nahen Vorfahren der R1a-Haplogruppe ab, von denen sowohl baschkirische als auch arabische Haplotypen abweichen. Sie stammen nicht voneinander ab, sie haben nur gemeinsame alte Vorfahren. Daher kann die Frage nach der Herkunft der Krymshamkhalovs und ihrer Karachay-Verwandten entlang der Zweige der Haplogruppe R1a von den Arabern noch als abgeschlossen betrachtet werden. Aber der Ursprung von den Polovtsianern ist viel wahrscheinlicher.
Da die aschkenasischen Juden nach einigen Annahmen (bisher nicht bewiesen) von den Chasaren abstammen, werden wir für alle Fälle diese auf den ersten Blick sehr seltsame Hypothese über die Möglichkeit des Ursprungs des Krymshamkhalov-Zweigs aus dem prüfen Khazarische Juden. Der Basis-Haplotyp der Juden der Haplogruppe R1a (dieselbe Unterklasse Z93) mit einem gemeinsamen Vorfahren vor 1300 ± 150 Jahren (Rozhanskii und Klyosov, 2012):
13 25 16 10 11 14 12 12 10 13 11 30 - 14 9 11 11 11 24 14 20 30 12 12 15 15 - 11 11 19 23 14 16 19 20 35 38 14 11 - 11 8 17 17 8 12 10 8 11 10 12 22 22 15 10 12 12 14 8 14 23 21 12 12 11 13 10 11 12 13
Der Unterschied zum Basishaplotyp des Krymshamkhalov-Zweigs beträgt 22 Mutationen (entspricht einer Entfernung von 5600 Jahren), was den gemeinsamen Vorfahren der aschkenasischen Juden der Haplogruppe R1a und der Krymshamkhalovs auf ungefähr (5600 + 1300 + 950) / 2 bringt = vor 3925 Jahren. Dies ist immer noch derselbe gemeinsame Vorfahre und die Baschkiren und Juden und Araber und Karachais (Zweige der Krymshamkhalovs), die in Bezug auf alle gleich weit entfernt sind. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist dies der alte arische Vorfahre der Haplogruppe R1a-Z93, aus dem die Skythen derselben Haplogruppe, die Araber, die Inder und die Iraner stammten - all dies ist eine gemeinsame Gattung, die über Jahrtausende verstreut ist in Zweige und fraktionierte Unterklassen-snip. Für die Baschkiren ist dies Schnipsel Y934, für die Juden Y2630, für den Zweig der Krymshamkhalovs YP449.
Daher gibt es zwei methodische Hauptmethoden, um die Gemeinsamkeiten oder Unterschiede in genealogischen DNA-Linien aufzuzeigen – entweder um Basis-Haplotypen zu vergleichen und die Lebensdauer gemeinsamer Vorfahren zu berechnen, oder um Deep Snips zu vergleichen. Es ist natürlich optimal, beides zu tun, aber bisher ist dies selten, da es nur wenige Daten zu Deep Snips gibt. Unter den Karachays - nur ein Vertreter. Aber auch das reichte aus, um grundlegende Schlüsse zu ziehen.
Nun zu den Alanen. Einerseits stimmt der Zeitpunkt des Auftretens der Hauptzweige der Karatschai der Haplogruppe R1a zu Beginn unserer Ära mit dem Beginn der Erwähnung der alanischen Stämme in schriftlichen Quellen überein - nämlich ab dem 1 Jahrhundert n. Chr., und zwar in Ciscaucasia. Wenn wir nur diese Beweise betrachten, dann kann das Thema feierlich abgeschlossen werden, indem die Alanen als direkte Vorfahren der Karachais anerkannt werden. Aber dann sollte anerkannt werden, dass die Osseten, bei denen die R1a-Haplogruppe praktisch fehlt, praktisch nichts mit den Alanen zu tun haben, mit der möglichen Ausnahme ihrer alten Militärelite, für die es keine DNA-Daten gibt. Eigentlich habe ich es schon beschrieben. Ferner sollte dann anerkannt werden, dass der gemeinsame Vorfahr der Baschkiren und Karatschai der Haplogruppe R1a, datiert vor etwa 3675 Jahren (und der SNP Z2123), auch der Vorfahr der Alanen war, was ganz einfach zu erkennen ist, diese sind alle arisch-skythischen Linien, eine Gattung R1a. Die offenbarten Parallelen erscheinen etwas unerwartet, aber bei näherer Betrachtung ganz natürlich.
Es ist zu früh, diese Überlegungen zu beenden. Das Problem ist, dass Linguisten und Archäologen ihre eigenen Ideen haben und ein vernünftiger Konsens mit DNA-Genealogiedaten erforderlich ist. Hier fallen die Osseten scharf aus dem alanischen Konzept heraus, ihre Haplogruppe besteht hauptsächlich aus - zwei Dritteln für die Digorianer und drei Vierteln für die Irons - dies ist Haplogruppe G, anscheinend ungewöhnlich für die Skythen, aber es gibt keine Daten für eine solche noch eindeutiges Fazit. Es gibt eher allgemeine Überlegungen. Ihrer Meinung nach waren die Alanen kaum die Vorfahren der großen Mehrheit der heutigen Osseten. Höchstwahrscheinlich waren die Polovtsy auch nicht sie, zumal alte Historiker einen Unterschied zwischen den Alanen und den Polovtsy machen. Oben wurden historische Beweise dafür angeführt, wie die "Tataren" die Kumanen und Alanen erfolgreich auf der Grundlage ihrer Verschiedenheit aufgeteilt und schließlich beide besiegt haben.
Auf der anderen Seite ist die Haplogruppe G für Osseten und ein Viertel der Karatschai-Balkaren üblich, aber diese Beziehung ist ziemlich weit entfernt und reicht Jahrtausende zurück. Unter den Osseten gibt es praktisch keine Nachkommen der Polovtsi-Haplogruppe R1a. Einfach ausgedrückt, Karatschai-Balkarier und Osseten sind sehr entfernte Verwandte in der männlichen Linie.
Dadurch „frieren“ die Alanen in diesem System einfach ein. Wie bereits erwähnt, sind Alanen und Polovtsy nach den Aussagen alter Historiker unterschiedliche Völker oder unterschiedliche ethnische Gruppen. Wenn beide die Haupthaplogruppe R1a haben, sollte sie sich in beiden Unterklassen unterscheiden. Auf der R1a-Ebene können sie nicht unterschieden werden. Es sind jedoch noch keine Daten zu tiefen Unterklassen in Karatschai-Balkariern verfügbar, mit Ausnahme des einzelnen Z93-L342.2-Z2124-Z2125-Z2123-YP449 (Schnipsel YP449 hat einen Träger des zentralen Haplotyps des Krymshamkhalov-Zweigs). Wenn ein weiterer tiefer Ausschnitt der R1a-Haplogruppe unter den Karatschai-Balkariern aufgedeckt wird, gehört er möglicherweise zu den Alanen, aber es ist fast unmöglich, dies zu beweisen, bis eine DNA-Analyse der fossilen Skelettreste durchgeführt wird, für die es nachgewiesen wurde mit ziemlicher Gewissheit, dass dies Alanen oder Kumanen oder jemand anderes sind. Bisher gibt es keine solchen Daten.
Haplogruppe G2a
Die Haplogruppe G2a ist typisch für den Nordwest- und Zentralkaukasus und erscheint in zwei Hauptunterklassen - G2a1 und G2a3. Bei den Osseten zum Beispiel überwiegt ersteres, sowohl bei Irons als auch bei Digors, und macht 90% oder mehr aller Träger der Haplogruppe G aus. Bei Georgiern steigt der Anteil der letzteren auf ein Drittel aller Träger von G, bei Abchasen sie sind gleichmäßig verteilt, bei Circassianern und Shapsugs überwiegt die zweite Unterklasse (bei den Shapsugs sind es mehr als 90 %). Der "Swing" dieser beiden Unterklassen im Kaukasus erreicht also fast absolute Extrempunkte.
In Karachays und Balkars überwiegt die erste Unterklasse fast vollständig (90%), wie in Osseten (dazu sollten Sie sich den Baum oben ansehen, oben rechts befindet sich ein sich ausbreitender Ast G2a1 und darunter ein kleiner Ast G2a3). Aber es ist etwas anders als das der Osseten, wenn wir die Haplotypen betrachten, und dies führt zu dem Schluss, dass die Vorfahren der G2a1-Haplogruppe in Osseten und Karachais unterschiedlich waren. Dies ist eine etwas unerwartete Schlussfolgerung, aber ziemlich zuverlässig. Werfen wir einen Blick darauf. Unten ist der Basishaplotyp der ossetischen Unterklasse G2a1, sein Alter beträgt nur 1375 ± 210 Jahre, ungefähr das 7. Jahrhundert, plus oder minus ein paar Jahrhunderte:
14 23 15 9 15 17 11 12 11 11 10 28 – 17 9 9 12 11 25 16 21 28 13 13 14 14 – 11 11 19 21 15 15 16 18 37 38 12 9 – 11 8 15 16 8 11 10 8 12 10 12 21 22 14 10 12 12 15 8 13 21 22 15 13 11 13 10 11 11 13
Und hier ist der grundlegende Haplotyp von Karachays:
14 22 15 10 15 17 11 12 11 12 10 29 – 17 9 9 11 11 24 16 21 28 13 13 14 14 – 10 10 20 21 15 15 15 18 36 38 11 10 – 11 8 15 16 8 11 10 8 12 10 12 21 22 14 10 12 12 15 8 13 21 22 16 13 11 13 10 11 11 13
Der gemeinsame Vorfahr mit diesem Haplotyp lebte vor 3650 ± 510 Jahren, also viel früher als der gemeinsame Vorfahr der Osseten. Zwischen den beiden Basishaplotypen, Karachais und Ossetians, gibt es 13 Mutationen, die ihre gemeinsamen Vorfahren um 13/0,12 = 108 → 121 bedingte Generationen züchten, dh ungefähr 3025 Jahre, und Sie gemeinsamer Vorfahr lebte vor (3025+1375+3650)/2 = 4025 Jahren. Dies sind die Zeiten, in denen Träger der Haplogruppe G2a aus Europa in den Kaukasus kamen, worauf weiter unten eingegangen wird.
So haben die karatschaiischen und ossetischen Gattungen G2a1 vor mehr als 4.000 Jahren einen gemeinsamen Vorfahren, und seitdem sind ihre DNA-Linien nur auseinandergegangen. Es ist klar, dass diese Linien nichts mit den Alanen zu tun haben, sie sind viel älter.
Eine Bestätigung dieser Position kann erhalten werden, indem der Karachai-Basishaplotyp mit dem Basishaplotyp der Haplogruppe G2a1 im gesamten Nordwest- und Zentralkaukasus verglichen wird (nur 37-Marker-Haplotypen waren verfügbar):
14 22 15 10 15 17 11 12 11 12 10 29 –17 9 9 11 11 24 16 21 28 13 13 14 14 – 10 10 19 21 15 15 15 18 37 38 11 10
Sein gemeinsamer Vorfahre lebte vor mehr als 4.000 Jahren, dh innerhalb des Fehlers, zur gleichen Zeit, als auch der gemeinsame Vorfahre der Karachai-Haplotypen der G2a1-Gruppe lebte. Vielleicht war es derselbe Vorfahre. Zwei Mutationen des Unterschieds auf 37-Marker-Haplotypen erzeugen gemeinsame Vorfahren um nur 2/0,09 = 22 bedingte Generationen, das heißt um 550 Jahre. Tatsächlich lebte der gemeinsame Vorfahr des oben gezeigten 37-Marker-Haplotyps im gesamten Nordwest- und Zentralkaukasus (Osseten, Shapsugs, Georgier, Tscherkessen, Abchasen) vor 4875 ± 500 Jahren.
Woher kam die Haplogruppe G2a vor mehr als 4.000 Jahren im Kaukasus? Es erschien allem Anschein nach aus Europa, wo sie eine Reihe von alten Bestattungen fanden, die vor 5-7.000 Jahren datiert wurden, deren DNA-Analyse aus Knochenresten die Haplogruppe G2a zeigte. Diese Bestattungen waren in Spanien, Frankreich, Deutschland. Übrigens hatte auch der „Eismann Ötzi“, der vor 4550 Jahren in den Alpenbergen an der Grenze zwischen Österreich und Italien ums Leben kam, die G2a-Haplogruppe. Die Untersuchung fossiler Haplotypen und ihrer modernen Nachkommen zeigte dies im III. Jahrtausend v. In Westeuropa verschwanden fast alle Haplogruppen des "Alten Europa", nämlich G2a, E1b-V13, I1, I2, R1a, und sie tauchten auf, nachdem sie alle die Engpässe der Populationen durchlaufen hatten, dh praktisch auf Null gesetzt wurden von Mitteleuropa. R1a floh in die Russische Ebene und tauchte dort vor etwa 4600 Jahren auf, I1 - auf die Britischen Inseln, Skandinavien, die Russische Ebene, I2 - auf die Donau und die Britischen Inseln, und dieselbe Unterklasse brach zwischen diesen Gebieten in zwei Hälften, E1b - auf den Balkan und nach Nordafrika. G2a verließ Europa und ging offenbar durch Kleinasien nach Anatolien, Iran und in den Kaukasus. Es war im selben III. Jahrtausend v.
Warum rannten sie alle oder legten, um es neutraler auszudrücken, so große Entfernungen zurück? Einen Hinweis gibt die Tatsache, dass es sich um das 3. Jahrtausend v. Chr. handelte. West- und Mitteleuropa. Sie liefen nirgendwohin, die Engpässe der Bevölkerung bestanden nicht und bevölkerten Europa nach historischen Maßstäben sehr schnell, beginnend vor 4800 Jahren, als die Kultur der glockenförmigen Kelche (die Haupthaplogruppe R1b) begann, Europa von den Pyrenäen aus zu besiedeln , und nach einigen hundert Jahren befanden sie sich bereits auf dem Gebiet des modernen Deutschlands. Infolge dieser Invasion von Erbins zogen G2a-Träger in den Kaukasus. Dies ist die Geschichte des Auftretens der Gattung G2a im Kaukasus. Die Karachays dieser Haplogruppe leben seitdem auf ihrem Land.
Die alten Nachnamen der Suyunchevs (Sunshevs), Shakhmanovs, Uruzbievs haben die Haplogruppe G2a1. Der Vergleich ihrer Haplotypen zeigte, dass sie tatsächlich Verwandte sind, wenn auch sehr weit entfernt, und dass ihr gemeinsamer Vorfahre vor 3325 ± 1300 Jahren lebte. Ein so großer Berechnungsfehler ist darauf zurückzuführen, dass alle drei Familien nur 12-Marker-Haplotypen für sich selbst bestimmten und es zwischen ihnen sieben Mutationen gab. Dies zeigt bereits, dass sie keineswegs eng miteinander verwandt sind, sondern im Großen und Ganzen Verwandte einer großen Gattungs-Haplogruppe sind.
Haplogruppe J2
Diese Haplogruppe wird unter den Balkaren im Vergleich zu den Karachays ausgedrückt. Da es sich in dieser Probe um nur 27 Haplotypen (von denen die meisten nur ein 12-Marker-Format haben) aus verschiedenen Unterklassen handelt, die nicht identifiziert wurden, kann die DNA-Analyse nur sehr ungefähr sein. Da jedoch bereits eine detailliertere genealogische DNA-Analyse der Haplotypen des Nordwestkaukasus durchgeführt wurde (Klyosov, 2013) und die Haplotypen von Karatschai-Balkarien die gleichen Muster aufweisen, können allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden. Der Anteil der Haplogruppe J2 unter den Karatschai-Balkaren ist ungefähr der gleiche wie unter den Osseten-Digorianern, das heißt, er ist klein, ungefähr 12%. Der Ursprung dieser Haplotypen ist sehr alt, mit gemeinsamen Vorfahren vor etwa 7.000 Jahren und alt, und die Quelle dieser alten Migrationen war in Mesopotamien. Dies ist offensichtlich ein Beweis für die Migration der alten Uruk in den Kaukasus.
Haplogruppe R1b
Diese Haplogruppe ist bei Karatschaien und Balkaren selten und kommt hauptsächlich bei Balkaren vor. Es ist bemerkenswert, dass fast alle R1b-Haplotypen zu einer ungewöhnlichen Gruppe gehören, die in Europa nicht vorkommt und anscheinend ein archaisches Überbleibsel eines sehr alten gemeinsamen Vorfahren ist. Ihr Basis-Haplotyp
13 22 14 11 14 15 12 12 13 14 13 32 – 16 9 9 11 11 24 15 19 31 13 15 17 17 – 10 10 20 25 16 17 16 19 34 37 12 10 – 11 8 16 16 8 10 10 8 10 10 12 22 23 17 10 12 12 16 8 12 24 20 14 12 11 13 11 11 13 12 (Balkarskaja)
Extrem verschieden (Mutationen hervorgehoben) vom häufigsten europäischen Basis-Haplotyp R1b-P312 mit einem Alter von vor etwa 4200 Jahren:
13 24 14 11 11 14 12 12 12 13 13 29 – 17 9 10 11 11 25 15 19 29 15 15 17 17 – 11 11 19 23 15 15 18 17 36 38 12 12 – 11 1 3 10 2 1 0 10 12 12 15 8 12 22 20 13 12 11 13 11 11 12 12 (Europäisch, P312)
Es gibt 43 Mutationen zwischen ihnen (!), die ihre gemeinsamen Vorfahren um 43/0,12 = 358 → 546 bedingte Generationen oder ungefähr 13650 Jahre züchten. Der grundlegende Balkar-Haplotyp selbst ist relativ neu, sein Träger lebte vor 1300 ± 255 Jahren. Es ist klar, dass dieser Zweig den Engpass der Bevölkerung passierte und auf wundersame Weise bis etwa zum 8. Jahrhundert nach Christus überlebte. Dies platziert den alten Vorfahren der balkarischen (und europäischen) Haplotypen vor (13650+4200+1300)/2 = vor 9600 Jahren. Die Haplogruppe R1b wanderte damals zwischen dem Ural und der Mittleren Wolga, möglicherweise ist sie aber auch schon in den Kaukasus gelangt. Aus dieser Zeit gibt es praktisch keine Daten. Auf jeden Fall ist dies eine der ältesten DNA-Datierungen im Kaukasus.
Abschließend ist anzumerken, dass die Betrachtung der Haplotypen und Haplogruppen von Karatschai und Balkar aus Sicht der DNA-Genealogie es ermöglicht hat, die alten Migrationen der Hauptclans zu identifizieren, aus denen das Volk der Karatschai-Balkar besteht, und den Ursprung zu bestimmen eine Reihe alter Fürstenfamilien im Zusammenhang mit der Herkunft des karatschaiisch-balkarischen Volkes. Die erhaltenen Daten lassen uns mit gutem Grund annehmen, dass ein Drittel der Karatschai von den Polovtsianern der Haplogruppe R1a abstammt, und den arabischen Ursprung des Krymshamkhalov-Zweigs verwerfen. Natürlich sollten die erzielten Ergebnisse sorgfältig mit Historikern, Archäologen, Linguisten, Ethnographen diskutiert werden, um einen gewissen Konsens zu erreichen. Bisher sind Vertreter dieser Disziplinen weit davon entfernt, und vielleicht können unabhängige DNA-Genealogiedaten es ermöglichen, den derzeitigen Stillstand zu verschieben.
Anatoly A. Klyosov,
Doktor der chemischen Wissenschaften, Professor
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158 Kommentare: Moderne Nachkommen der Polovtsy - Karachays und Balkars?
Isa sagt:
Alan Parson sagt:
Valery sagt:
Alan Parson sagt:
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Russlan sagt:
Valery sagt:
I. Rozhansky sagt:
Bulat sagt:
I. Rozhansky sagt:
Bulat sagt:
Bulat sagt:
Bulat sagt:
Sergey sagt:
Boudyan sagt:
Wir alle wissen aus der Geschichte, dass die Russen in der Antike oft mit den Polovtsianern gekämpft haben. Aber wer sind diese Polovtsy? Immerhin gibt es jetzt auf der Welt keine Menschen mit einem solchen Namen. Inzwischen fließt ihr Blut vielleicht sogar in uns selbst ...
"Unglückliche" Leute
Woher das Ethnonym „Polovtsy“ stammt, ist nicht genau bekannt. Früher gab es eine Version, die mit dem Wort "Feld" in Verbindung gebracht wurde, weil diese Völker auf dem Feld, der Steppe, lebten. Moderne Historiker glauben größtenteils, dass das Wort "Polovtsian" von "sexuell" kommt - "gelb-weiß, gelblich, Stroh". Höchstwahrscheinlich waren die Haare der Vertreter dieses Volkes hellgelb und strohfarben. Obwohl dies für die Turkstämme seltsam ist. Die Polovtsy selbst nannten sich Kipchaks, Kimaks, Kumans ...
Es ist interessant, dass das Wort "Kipchak" (oder, wie die Sprecher es selbst aussprachen, "Kipchak") in türkischen Dialekten "unglücklich" bedeutet. Die Vorfahren der Kipchaks waren höchstwahrscheinlich die Stämme der Sirs, die im IV-VII Jahrhundert in den Steppen zwischen dem mongolischen Altai und dem östlichen Tien Shan umherstreiften. Es gibt Hinweise darauf, dass sie im Jahr 630 einen Staat namens Kipchak bildeten, der später von den Uiguren und den Chinesen zerstört wurde.
Zu Beginn des 11. Jahrhunderts kamen die polowzianischen Stämme aus dem Transwollgebiet in die Schwarzmeersteppe, überquerten dann den Dnjepr und erreichten den Unterlauf der Donau. So gelang es ihnen, das gesamte Gebiet von der Donau bis zum Irtysch zu bevölkern, das als Große Steppe bezeichnet wurde. Östliche Quellen nennen es sogar Desht-i-Kipchak (Kipchak-Steppe).
Von Raubzügen bis zur Goldenen Horde
Ab der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts überfielen die Polovtsy Russland kontinuierlich, verwüsteten das Land, nahmen Vieh und Eigentum weg und nahmen die Anwohner in Gefangenschaft. Die Grenzfürstentümer - Perejaslaw, Sewersk, Kiew, Rjasan - litten am meisten unter den polowzianischen Angriffen.
Zu Beginn des 12. Jahrhunderts gelang es den Truppen der Fürsten Svyatopolk Izyaslavich und Vladimir Monomakh, die Polovtsy über die Wolga und den Don hinaus in den Kaukasus zu drängen. Anschließend stellten sie die Mehrheit der Bevölkerung der Goldenen Horde. Von ihnen gingen laut Historikern die Tataren, Kirgisen, Gagausen, Usbeken, Kasachen, Karakalpaks, Nogais, Kumyks, Baschkiren, Karachays, Balkars.
Wo kann man nach den Nachkommen der Polovtsianer suchen?
Während der Existenz der Goldenen Horde heirateten russische Prinzen oft polowzianische Prinzessinnen. Den Anfang dieser Tradition legte der Sohn von Jaroslaw dem Weisen, Fürst Wsewolod, der 1068 Anna, die Tochter des polowzischen Khans, heiratete, die als Anna Polovtska in die Geschichte einging. Sein Sohn Vladimir Monomakh heiratete ebenfalls einen Polovtsian. Der Kiewer Prinz Svyatopolk Izyaslavich war mit der Tochter des Polovtsian Khan Tugorkan, Yuri Dolgoruky, verheiratet - mit der Tochter von Khan Aepa, Rurik, dem Sohn des Großfürsten von Kiew Rostislav Mstislavich - mit der Tochter von Khan Belok, dem Sohn von Nowgorod -Sewersk
Prinz Igor Svyatoslavich, der Held von The Tale of Igor's Campaign Vladimir - auf der Tochter von Khan Konchak, Prinz Mstislav Udatny von Galizien - auf der Tochter von Khan Kotyan, die übrigens die Großmutter von Alexander Newski wurde!
Also, Mutter vladimiro-suzdal
Prinz Andrei Bogolyubsky, Sohn von Yuri Dolgoruky, war ein Polovtsian. Das Studium seiner Überreste sollte als Bestätigung oder Widerlegung der Theorie des kaukasischen Aussehens der Polovtsianer dienen. Es stellte sich heraus, dass das Aussehen des Prinzen nichts Mongolisches hatte. Nach anthropologischen
Den Daten zufolge waren sie typische Europäer. Alle Beschreibungen weisen darauf hin, dass die "Kipchaks" blondes oder rötliches Haar, graue oder blaue Augen hatten ... Eine andere Sache ist, dass sie sich im Zuge der Assimilation beispielsweise mit den Mongolen vermischen konnten und ihre Nachkommen bereits mongolische Merkmale annahmen.
Woher kamen die kaukasischen Merkmale unter den Polovtsianern? Eine der Hypothesen besagt, dass es sich um Nachkommen der Dinlin handelte, einer der ältesten Völker Europas, die sich durch Migrationsprozesse mit den Türken vermischten.
Heute gibt es unter den Nogais, Kasachen, Baschkiren, Tataren und Kirgisen Nachkommen von Stämmen mit den Gattungsnamen "Kipchak", "Kypshak", "Kypsak" mit ähnlichen genetischen Haplogruppen. Unter den Bulgaren, Altaiern, Nogais, Baschkiren, Kirgisen gibt es ethnische Gruppen mit den Namen "Kuman", "Kuban", "Kuba", die einige Historiker als Teil der polovtsischen Stämme bezeichnen. Die Ungarn wiederum haben die ethnischen Gruppen "Plavtsy" und "Kunok", die Nachkommen verwandter Stämme sind - der Polovtsianer und Kuns.
Einige Forscher glauben, dass die entfernten Nachkommen der Polovtsy auch unter Ukrainern, Polen, Tschechen, Bulgaren und sogar Deutschen zu finden sind.
So kann das Blut der Polovtsy in vielen Völkern nicht nur in Asien, sondern auch in Europa und sogar in Slawen fließen, natürlich ohne Russen ...
Die Polovtsy blieben in der Geschichte Russlands als die schlimmsten Feinde von Wladimir Monomach und grausame Söldner aus der Zeit der Vernichtungskriege. Die Stämme, die den Himmel verehrten, terrorisierten den altrussischen Staat fast zwei Jahrhunderte lang.Wer sind die Polovtsy?
Im Jahr 1055 traf Prinz Vsevolod Yaroslavich von Pereyaslavl, der von einem Feldzug gegen die Torques zurückkehrte, auf eine Abteilung neuer Nomaden, die zuvor in Russland unbekannt waren, angeführt von Khan Bolush. Das Treffen verlief friedlich, die neuen "Bekannten" erhielten den russischen Namen "Polovtsy" und die zukünftigen Nachbarn zerstreuten sich. Seit 1064 werden in byzantinischen und seit 1068 in ungarischen Quellen Cumans und Kuns erwähnt, die auch in Europa bisher unbekannt waren. Sie sollten eine bedeutende Rolle in der Geschichte Osteuropas spielen, sich in gewaltige Feinde und heimtückische Verbündete der alten russischen Fürsten verwandeln und zu Söldnern in einem brudermörderischen Bürgerkrieg werden. Die Anwesenheit der Polovtsianer, Kumans, Kuns, die gleichzeitig auftauchten und verschwanden, blieb nicht unbemerkt, und die Frage, wer sie waren und woher sie kamen, beschäftigt die Historiker noch immer.
Nach der traditionellen Version waren alle vier der oben genannten Völker ein einziges turksprachiges Volk, das in verschiedenen Teilen der Welt unterschiedlich genannt wurde. Ihre Vorfahren, die Sars, lebten auf dem Gebiet des Altai und des östlichen Tien Shan, aber der von ihnen gegründete Staat wurde 630 von den Chinesen besiegt. Der Rest ging in die Steppen Ostkasachstans, wo sie ihren neuen Namen "Kipchaks" erhielten, was der Legende nach "unglücklich" bedeutet. Unter diesem Namen werden sie in vielen mittelalterlichen arabisch-persischen Quellen erwähnt. Sowohl in russischen als auch in byzantinischen Quellen werden die Kipchaks jedoch überhaupt nicht gefunden, und ein Volk mit ähnlicher Beschreibung wird "Kumans", "Kuns" oder "Polovtsy" genannt. Darüber hinaus bleibt die Etymologie des letzteren unklar. Vielleicht stammt das Wort vom altrussischen „polov“, was „gelb“ bedeutet. Laut Wissenschaftlern könnte dies darauf hindeuten, dass dieses Volk eine helle Haarfarbe hatte und zum westlichen Zweig der Kipchaks gehörte - „Sary-Kipchaks“ (Kuns und Cumans gehörten zum östlichen und hatten ein mongolisches Aussehen). Nach einer anderen Version könnte der Begriff "Polovtsy" vom bekannten Wort "Feld" stammen und alle Bewohner der Felder unabhängig von ihrer Stammeszugehörigkeit bezeichnen.
Die offizielle Version hat viele Schwächen. Erstens, wenn alle oben genannten Völker ursprünglich ein einziges Volk darstellten - die Kipchaks, dann wie in diesem Fall zu erklären, dass weder Byzanz noch Russland noch Europa dieser Ortsname unbekannt war. In den Ländern des Islam, in denen die Kipchaks aus erster Hand bekannt waren, hörten sie dagegen überhaupt nichts von den Polovtsianern oder Cumans. Die Archäologie kommt der inoffiziellen Version zu Hilfe, wonach die wichtigsten archäologischen Funde der Polovtsian-Kultur - Steinfrauen, die zu Ehren der im Kampf gefallenen Soldaten auf Hügeln errichtet wurden - nur für die Polovtsy und Kipchaks charakteristisch waren. Die Cumans hinterließen trotz ihrer Verehrung des Himmels und des Kultes der Muttergöttin keine solchen Denkmäler.
All diese Argumente „dagegen“ ermöglichen es vielen modernen Forschern, sich von dem Kanon zu entfernen, die Polovtsians, Cumans und Kuns als ein und denselben Stamm zu untersuchen. Laut dem Kandidaten der Wissenschaften, Evstigneev, sind die Polovtsy-Sars die Turgesh, die aus irgendeinem Grund aus ihren Territorien nach Semirechye geflohen sind.
Waffen des Bürgerkriegs
Die Polowetzer hatten nicht die Absicht, ein „guter Nachbar“ der Kiewer Rus zu bleiben. Wie es sich für Nomaden gehört, beherrschten sie bald die Taktik plötzlicher Überfälle: Sie legten Hinterhalte an, griffen überraschend an, fegten einen unvorbereiteten Feind auf ihrem Weg weg. Bewaffnet mit Pfeil und Bogen, Säbeln und kurzen Speeren stürmten die polowzischen Krieger in die Schlacht und bombardierten den Feind im Galopp mit einem Bündel Pfeilen. Sie "überfielen" die Städte, raubten und töteten Menschen und trieben sie in Gefangenschaft.
Ihre Stärke lag neben der Stoßkavallerie auch in der entwickelten Strategie sowie in für die damalige Zeit neuen Technologien wie schweren Armbrüsten und "Flüssigfeuer", die sie offensichtlich seit den Tagen des Wohnens aus China entlehnt hatten Altai.
Doch solange die zentralisierte Macht in Russland aufrechterhalten wurde, blieben ihre Überfälle dank der unter Jaroslaw dem Weisen festgelegten Thronfolgeordnung nur eine saisonale Katastrophe, und bestimmte diplomatische Beziehungen begannen sogar zwischen Russland und den Nomaden. Es wurde ein reger Handel betrieben, die Bevölkerung kommunizierte in den Grenzgebieten weit. Unter den russischen Fürsten wurden dynastische Ehen mit den Töchtern der polowzischen Khans populär. Die beiden Kulturen koexistierten in einer zerbrechlichen Neutralität, die nicht lange anhalten konnte.
1073 zerfiel das Triumvirat der drei Söhne Jaroslaws des Weisen: Izyaslav, Svyatoslav, Vsevolod, dem er die Kiewer Rus vermachte. Svyatoslav und Vsevolod beschuldigten ihren älteren Bruder, sich gegen sie verschworen und danach gestrebt zu haben, wie sein Vater "autokratisch" zu werden. Dies war die Geburtsstunde eines großen und langen Aufruhrs in Russland, den die Polovtsy ausnutzten. Ohne bis zum Schluss Partei zu ergreifen, stellten sie sich bereitwillig auf die Seite des Mannes, der ihnen große „Gewinne“ versprach. Der erste Prinz, der auf ihre Hilfe zurückgriff - Prinz Oleg Svyatoslavich, den seine Onkel enterbten, erlaubte ihnen, russische Städte auszurauben und niederzubrennen, wofür er den Spitznamen Oleg Gorislavich erhielt.
In der Folge wurde der Ruf der Cumans als Verbündete im Internecine-Kampf zu einer gängigen Praxis. Im Bündnis mit den Nomaden vertrieb Jaroslaws Enkel Oleg Gorislavich Vladimir Monomakh aus Tschernigow, er bekam auch Murom und vertrieb Vladimirs Sohn Izyaslav. Infolgedessen sahen sich die kriegführenden Fürsten der realen Gefahr ausgesetzt, ihre eigenen Territorien zu verlieren. 1097 wurde auf Initiative von Vladimir Monomakh, dem damaligen Fürsten von Pereslawl, der Lubech-Kongress einberufen, der den Internecine-Krieg beenden sollte. Die Fürsten waren sich einig, dass von nun an jeder sein „Vaterland“ besitzen müsse. Selbst der Prinz von Kiew, der formell Staatsoberhaupt blieb, konnte die Grenzen nicht überschreiten. Damit wurde die Zersplitterung in Russland offiziell mit guten Absichten behoben. Das einzige, was die russischen Länder schon damals vereinte, war die gemeinsame Angst vor den polowzianischen Invasionen.
Monomakhs Krieg
Der glühendste Feind der Polowetzer unter den russischen Fürsten war Wladimir Monomach, während dessen großer Regierungszeit die Praxis, die polowzianischen Truppen zum Zwecke des Brudermordes einzusetzen, vorübergehend eingestellt wurde. Chroniken, die jedoch aktiv mit ihm korrespondierten, erzählen von ihm als dem einflussreichsten Prinzen in Russland, der als Patriot bekannt war, der weder Kraft noch Leben für die Verteidigung russischer Länder verschonte. Nachdem er Niederlagen gegen die Polovtsianer erlitten hatte, mit denen sein Bruder und sein schlimmster Feind - Oleg Svyatoslavich - verbündet waren, entwickelte er eine völlig neue Strategie im Kampf gegen Nomaden - um auf ihrem eigenen Territorium zu kämpfen. Im Gegensatz zu den polowzischen Abteilungen, die bei plötzlichen Überfällen stark waren, erlangten die russischen Trupps einen Vorteil im offenen Kampf. Die polovtsische "Lava" brach an den langen Speeren und Schilden russischer Fußsoldaten, und die russische Kavallerie, die die Steppen umgab, erlaubte ihnen nicht, auf ihren berühmten leichtflügeligen Pferden davonzulaufen. Sogar der Zeitpunkt des Feldzugs war durchdacht: bis zum Frühjahr, als die mit Heu und Getreide gefütterten russischen Pferde stärker waren als die auf der Weide abgemagerten Polovtsian-Pferde.
Monomakhs Lieblingstaktik brachte auch einen Vorteil: Er gab dem Feind die Möglichkeit, zuerst anzugreifen, und bevorzugte die Verteidigung auf Kosten der Lakaien, da er sich durch den Angriff auf den Feind viel mehr erschöpfte als der verteidigende russische Krieger. Während eines dieser Angriffe, als die Infanterie den Hauptschlag erhielt, ging die russische Kavallerie von den Flanken herum und traf den Rücken. Dies entschied den Ausgang des Kampfes. Wladimir Monomach brauchte nur wenige Reisen in die polowzianischen Länder, um Russland für lange Zeit von der polowzianischen Bedrohung zu befreien. In den letzten Jahren seines Lebens schickte Monomakh seinen Sohn Jaropolk mit einer Armee über den Don hinaus auf einen Feldzug gegen die Nomaden, aber er fand sie dort nicht. Die Polovtsy wanderten von den Grenzen Russlands weg in die kaukasischen Ausläufer.
Auf der Hut für die Toten und die Lebenden
Die Polovtsianer sind, wie viele andere Völker, in Vergessenheit geraten und haben „polovtsische Steinfrauen“ hinterlassen, die noch immer die Seelen ihrer Vorfahren bewachen. Einst wurden sie in der Steppe aufgestellt, um die Toten zu "bewachen" und die Lebenden zu schützen, und wurden auch als Orientierungspunkte und Zeichen für Furten aufgestellt. Offensichtlich haben sie diesen Brauch aus ihrer ursprünglichen Heimat, dem Altai, mitgebracht und entlang der Donau verbreitet. "Polovtsian Women" ist bei weitem nicht das einzige Beispiel für solche Denkmäler. Lange vor dem Erscheinen der Polovtsianer, im 4.-2. Jahrtausend v. Chr., wurden solche Idole von den Nachkommen der Indo-Iraner auf dem Gebiet des heutigen Russlands und der Ukraine aufgestellt, und ein paar tausend Jahre nach ihnen von den Skythen.
"Polowzische Frauen", wie andere Steinfrauen - nicht unbedingt das Bild einer Frau, unter ihnen gibt es viele männliche Gesichter. Sogar die Etymologie des Wortes „Frau“ stammt vom türkischen „balbal“, was „Ahne“, „Großvater-Vater“ bedeutet, und wird mit dem Kult der Ahnenverehrung und überhaupt nicht mit weiblichen Wesen in Verbindung gebracht. Obwohl Steinfrauen nach einer anderen Version Spuren eines in die Vergangenheit gegangenen Matriarchats sowie eines Kultes der Verehrung der Muttergöttin unter den Polovtsianern sind - Umai, der das irdische Prinzip verkörperte. Das einzige obligatorische Attribut sind die auf dem Bauch gefalteten Hände, die die Opferschale halten, und die Brust, die auch bei Männern zu finden ist und offensichtlich mit der Ernährung des Clans in Verbindung gebracht wird.
Nach den Überzeugungen der Polovtsy, die sich zum Schamanismus und Tengrismus (Anbetung des Himmels) bekannten, waren die Toten mit einer besonderen Kraft ausgestattet, die es ihnen ermöglichte, ihren Nachkommen zu helfen. Daher musste ein vorbeikommender Polowetzer der Statue ein Opfer bringen (den Funden nach zu urteilen, waren dies normalerweise Widder), um ihre Unterstützung zu gewinnen. So beschreibt der aserbaidschanische Dichter Nizami aus dem 12. Jahrhundert, dessen Frau eine Polowetzerin war, diese Zeremonie: „Und der Rücken der Kipchaks beugt sich vor dem Idol ... Herde, Was ist notwendig, um ein Schaf vor einem Idol zu lassen .
