Die wahre Geschichte von d'Artagnan. Die wahre Geschichte von d'Artagnan und den drei Musketieren (1 Foto)

Natürlich sollte die Geschichte um die historischen Prototypen der Helden der Romane von Alexander Dumas „Drei Musketiere“, „Zwanzig Jahre später“ und „Vicomte de Bragelon“ mit der Persönlichkeit des furchtlosen d’Artagnan beginnen, der am meisten ist berühmte Figur in der Welt des Schriftstellers.
Tatsächlich haben wir drei d'Artagnan: d'Artagnan aus den Büchern von Alexandre Dumas, d'Artagnan de Courtille und d'Artagnan, der tatsächlich lebte. Die ganze Schwierigkeit liegt darin, dass das Erste gewissermaßen vom Zweiten abhängt, das Zweite vom Dritten, und über das Dritte, das eigentliche, so gut wie nichts bekannt ist.
Fast nichts ist doch gar nichts. Ich muss sagen, dass die Abenteuerklassiker des 18. bis 19. Jahrhunderts viele brillante Helden hervorgebracht haben, und die meisten von ihnen haben Prototypen in der realen Geschichte. D'Artagnan ist nur ein Beispiel. Eine solche Figur hat es gegeben, sein Name war Charles de Bats de Castelmore, Comte d'Artagnan, und doch ist etwas über ihn bekannt.
Dieser Gascogner, der unter König Ludwig XIV. eine glänzende Karriere machte, wurde irgendwann zwischen 1610 und 1620 geboren. Das genaue Datum seiner Geburt ist unbekannt.
Aus einem der Dokumente geht zwar hervor, dass ein gewisser Charles d’Artagnan bereits im März 1633 Militärdienst leistete. Kein Zweifel: Wir sprechen von unserem Helden. Aber wie alt konnte er damals gewesen sein? Zwanzig oder etwas über zwanzig. Dann liegt sein Geburtsdatum irgendwo um 1613 herum, mit einem möglichen Fehler von zwei oder drei Jahren in die eine oder andere Richtung.
Nachdem wir dies verstanden haben, sollten wir sofort aufhören, an jene malerischen Abenteuer zu glauben, die ihm von Alexandre Dumas zugeschrieben werden und die sich auf die erste Hälfte der Regierungszeit von König Ludwig XIII. beziehen. Wir sprechen über die Ereignisse im Zusammenhang mit der Liebe von Anna von Österreich zum charmanten Herzog von Buckingham, den Kampf gegen den schrecklichen Kardinal de Richelieu, die Belagerung von La Rochelle ... Zu der Zeit, als sich all diese Ereignisse abspielten, Charles de Batts war noch ein Teenager, der, wenn er kämpfte, dann nur mit den Nachbarsjungen.
Heute ist der Name d'Artagnan zu einer wahren Legende geworden. Wie viel Wahrheit steckt also in dieser Legende?
Historikern zufolge wurde Charles de Bats de Castelmore im Herzen der alten Gascogne geboren, in der Burg von Castelmore, die sich zwischen den Städten Tarbes und Auch befand. Übrigens wurde ihm in Osch ein majestätisches Denkmal errichtet (ganz im Zentrum, auf einer pompösen Treppe mit Blick auf den Damm), und in allen anderen umliegenden Siedlungen gilt er als Nationalheld.
Auf der anderen Seite betrachtete ihn de Courtille, der uns bereits bekannt und in Bezug auf Fakten weitgehend von ihm abhängig war, Alexandre Dumas, der mit Geographie so leicht wie mit Geschichte umging, als einen Eingeborenen der Béarn-Region in der benachbarten Gascogne, wo der echte d'Artagnan eigentlich nie war war.
Es ist für moderne Menschen fast unmöglich, dies zu verstehen, denn Gascogne und Bearn waren etwas, das sich sehr lange irgendwo im Südwesten Frankreichs befand. Tatsächlich sind dies zwei verschiedene historische Gebiete. Die Gascogne war damals ein Herzogtum, und Béarn grenzte im Süden an Spanien und an den anderen drei Seiten an die Gascogne. Lange Zeit behielt Bearn seine staatliche Unabhängigkeit und wurde erst 1620 endgültig von Frankreich annektiert. Charles war eines von sieben Kindern in der Familie von Bertrand de Bats de Castelmore und Francoise de Montesquieu d'Artagnan.
Charles brauchte nicht stolz auf das Alter der Familie zu sein. Die Memoiren von Monsieur d'Artagnan sagen zu diesem Thema:

„Ich werde mich hier weder mit Geschichten über meine Geburt noch über meine Jugend amüsieren, weil ich nicht finde, dass ich etwas Wertvolles darüber sagen könnte.“

Sein Urgroßvater Arno Bats war ein einfacher Kaufmann, der das Schloss von seinen bankrotten Besitzern kaufte. Nachdem er sich mit dem königlichen Beamten geeinigt hatte, erhielt er den Adelstitel zusammen mit dem ihm zustehenden Präfix "de". So wurde er Arnaud de Bats. Sein Sohn Bertrand de Bats stärkte diese Position weiter, indem er eine echte Aristokratin, Francoise de Montesquiou, heiratete. Als Mitgift erhielt der junge Mann jedoch nur die Burgruine Artagnan, die eher wie ein gewöhnlicher Bauernhof aussah, und zahlreiche Schulden, deren Bezahlung seine Familie um die Reste seines Vermögens brachte. Tatsächlich hinterließ Bertrand de Bats nur das Schloss von Castelmore, wo Charles, seine Brüder Paul, Jean und Arno sowie drei Schwestern geboren wurden.
Castelmore Castle könnte als eine sehr große Strecke bezeichnet werden. Tatsächlich war es ein gewöhnliches ländliches zweistöckiges Steinhaus mit zwei baufälligen Türmchen. Einige Autoren nennen dieses Haus ein Anwesen, obwohl dieser Begriff in diesem Fall nur mit einer sehr hoch entwickelten Fantasie verwendet werden kann.
Eine eisenbeschlagene Tür führte in eine niedrige Halle, die mit groben Holzmöbeln und einer Reihe von Ledersesseln eingerichtet und mit drei alten Gemälden an den Wänden geschmückt war. Von diesem Flur führte ein Durchgang in das Schlafzimmer, in dem zwei Betten, zwei Tische und drei mit alter Wäsche gefüllte Kleiderschränke standen. Im Untergeschoss gab es noch ein weiteres Zimmer und eine geräumige Küche, in der sich ein Ofen, eine alte Anrichte, Eisenhaken für einen riesigen Kupferkessel und lange Spieße, wie sie in Wirtshäusern aufbewahrt werden, befanden. Eine große Holztreppe führte nach oben. Im oberen Raum standen ein Liegestuhl, ein Billardtisch, vier Hocker und ein Dutzend halb abgenutzter Sessel. Im Obergeschoss befanden sich auch ein Büro und vier Schlafzimmer, jedes mit zwei Betten mit Federbetten und Decken, einem Tisch, einer Bank und einer Truhe. Vom zweiten Stock aus konnte man in den höchsten Turm des Schlosses gelangen.
Aus dem Besitz im Schloss befanden sich drei alte Steinschloss-Arquebusse, sieben Musketen, zwei Schwerter, Zinnutensilien, sechs Messingleuchter, zwei kleine Kessel, ein großer Kessel, drei Pfannen, vierundzwanzig Tischdecken und zwölf Paar gebrauchte Leinentücher. Und wie so oft heute kein einziges Buch ...

Es gibt keine Informationen über Karls Kindheit und Jugend, aber es ist bekannt, dass er sich, wie es sich für junge Gascogne-Adlige gehört, den Reihen der französischen Garde anschloss und den Namen seiner Mutter annahm, die bei Hofe besser bekannt war (die d'Artagnans waren Verwandte von Familie de Montesquiou).
Der Legende nach, die der Wahrheit sehr ähnlich ist, erreichte unser Held Paris zu Fuß. Er hatte die einzige Adresse einer gewissen Taverne bei sich, in der sich die Musketiere gern versammelten. Hier, unter den Stammgästen, erwartete er, seine älteren Brüder zu treffen, aber dies geschah nicht. In dieser Taverne traf er jedoch zufällig einen der Gardisten aus der Kompanie von Mr. des Essards (in der russischen Übersetzung von Dumas wird dieser Nachname als Desessard angegeben). Dieser Gardist war ebenfalls ein armer junger Gascogner und träumte davon, in eine Kompanie von Musketieren zu wechseln. Sein Name war Isaac de Porto (de Curtil, und nach ihm verwandelte Alexandre Dumas ihn in Porthos, und wir werden später über ihn sprechen).
Die Memoiren von Monsieur d'Artagnan sagen:
„Der Musketier, dem ich begegnete, hieß Porthos und entpuppte sich als Nachbar meines Vaters, der zwei oder drei Meilen von ihm entfernt wohnte.“

Dieser "Nachbar des Vaters" versprach, seinen neuen Freund zwei Musketieren vorzustellen, Verwandten des Kommandanten der Musketierkompanie, Herrn de Treville, nämlich Henri d'Aramitz und Andrien de Silleg d'Athos (sie sind uns bekannt unter der Namen Aramis und Athos, und über sie haben wir auch weiter unten gesprochen).
In dem Roman Die drei Musketiere sündigte Alexandre Dumas gegen die Wahrheit, indem er Porthos einen mit Gold bestickten Wehrgang überreichte. Tatsächlich gehörte es dem Gardisten von Kardinal Gillo. Und so lud Isaac de Porto d'Artagnan irgendwie zu einem Spaziergang ein. D'Artagnan nahm die Einladung bereitwillig an, da er hoffte, dass sein neuer Freund ihm helfen würde, sich in Paris niederzulassen. Der Zweck des Spaziergangs war jedoch ein ganz anderer: Isaac de Porto beschloss, dem eingebildeten Dandy Gillo eine Lektion zu erteilen und ihm wie aus Versehen den Umhang vom Leib zu reißen. Für eine größere Wirkung wurde ein externer Zeuge benötigt; Für diese Rolle wurde ein junger Mann aus der Gascogne eingeladen, der gerade in der französischen Hauptstadt angekommen war und nichts wusste.
Alles endete wie erwartet in einer blutigen Schlacht, in der d'Artagnan einen der Wachen des Kardinals schwer verwundete und seinen Freund vor dem Tod rettete.
Dies ist, kurz gesagt, de Courtilles Version der Memoiren von Monsieur d'Artagnan. Es ist unmöglich, den Grad seiner Richtigkeit festzustellen, aber es ist sicher bekannt, dass es d'Artagnan nicht gelang, sich den Musketieren anzuschließen: de Treville (er wird in den Memoiren "ein armer Adliger aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft" genannt) mochte das tapferer junger Mann, aber er hatte nicht die entsprechende Kleidung, ein Pferd und Waffen, und all dies edle Adlige mussten auf eigene Kosten erwerben. Deshalb schickte de Treville Charles zur Kompanie des Essarts, in der Isaac de Porto diente.
1643 starb König Ludwig XIII. Trauer wurde ausgerufen, und bei dieser Gelegenheit wurde ein neuer Satz Musketiere hergestellt. Wenig später würde die rekrutierte Musketierkompanie aufgelöst werden, aber das wusste damals niemand, und die Neuankömmlinge waren vor Glück im siebten Himmel. Unter den Glücklichen war der Gardist de Porto, während d'Artagnan unter dem Kommando von des Essart blieb. Aber das war auch gut. Die Wachen erhielten eine hervorragende militärische Ausbildung, die es ermöglichte, sich in Zukunft für höhere Armeeränge zu bewerben.
Laut de Courtille trat d'Artagnan um 1640 in die Gesellschaft von Captain des Essarts ein. Alexandre Dumas nutzte diesen Hinweis, verschob die Ereignisse jedoch vor vielen Jahren, um seinem Helden die Teilnahme an der Belagerung von La Rochelle zu ermöglichen, der Hugenottenfestung und Zentrum ihres Widerstands (tatsächlich fand die Belagerung 1627 statt- 1628).
In Wirklichkeit erhielt der Baron des Essards erst 1642 den Rang eines Kapitäns. Zwei Listen der Kompanie des Essarts für 1642 sind erhalten, die eine vollständige Liste der Soldaten, Unter- und Oberoffiziere liefern. Keiner von ihnen erwähnt d'Artagnan.
1640 hatte der Sohn von Bertrand de Bats seine Heimat bereits verlassen und lange in den königlichen Truppen gedient. Anscheinend sollte er um 1630 in das Regiment eintreten. Drei Jahre später erscheint sein Name auf der Liste der Musketiere, die am 10. März 1633 an der Militärschau teilnahmen. Der damalige Kompaniekapitän war Monsieur de Montalan, und sein Leutnant war Monsieur de Treville.
Dies ist nur eine der Versionen. Leider ist, wie wir bereits gesagt haben, das genaue Geburtsdatum unseres Helden unbekannt, und es liegt "irgendwo zwischen 1610 und 1620". Bedenkt man, dass er dennoch 1613 geboren wurde, so kann seine Ankunft in Paris 1630, also im Alter von siebzehn Jahren, als normal angesehen werden. Wenn er dennoch näher an 1620 geboren wurde, dann ist die korrektere Version, dass der echte d'Artagnan 1640 in die Reihen der französischen Garde eingetreten ist.

Wie dem auch sei, 1644 landete d'Artagnan in Flandern, das damals unter der Herrschaft des Königs von Spanien stand. Als Teil der Armee unter dem Kommando des Herzogs von Orleans beteiligte er sich an der Eroberung der Festung La Bayette, dann brach er als erster in das von den Spaniern eroberte Fort San Philippe ein. Das Glück ging buchstäblich Hand in Hand neben ihm her. Es gab Gerüchte über seinen Mut, er war wie verzaubert: sein Hut war zerbrochen, sein Umhang durchbohrt und sein Körper hatte keinen Kratzer.
Am 1. November 1644 wurde sein Traum endlich wahr: Charles de Bats de Castelmaur d'Artagnan wurde königlicher Musketier.
Beachten Sie, dass dies fast alles die Version ist, die in den Memoiren von Monsieur d'Artagnan dargelegt ist, und es kann davon ausgegangen werden, dass de Courtil nicht alles vollständig erfunden hat.
Andererseits gibt es Hinweise darauf, dass die Gesellschaft der Musketiere 1643 aufgelöst wurde, sodass der echte d'Artagnan im nächsten Jahr kaum ein Musketier geworden sein kann. Somit bleibt diese Frage offen.
Darüber hinaus wissen wir nichts Sicheres über die Duelle und militärischen Heldentaten von d'Artagnan in diesen frühen Jahren. Nur die Legende seiner Teilnahme an der Belagerung von Arras im Frühjahr 1640 ist erhalten. Angeblich zeigte er dort nicht nur Mut, sondern auch Witz. Insbesondere ist ein solcher Fall bekannt. Die belagerten Spanier schrieben auf das Tor: "Wenn Arras französisch ist, werden die Mäuse die Katzen fressen." Der tapfere Gascon, vor allen unter Beschuss, schlich näher und korrigierte die Inschrift. Nun stand auf dem Tor geschrieben: „Wenn Arras nicht französisch ist, werden Mäuse Katzen fressen.“ Doch bald nahm das Schicksal von d'Artagnan eine scharfe Wendung. Kardinal Giulio Mazarin (eine Geschichte über ihn voraus), der den Ende 1642 verstorbenen Kardinal de Richelieu ersetzte, brauchte einen Mann von bewiesenem Mut, loyal, schlagfertig und fähig, sein Leben zu opfern, aber keine Staatsgeheimnisse zu verraten. Es war auch notwendig, dass dieser Mann Kardinal Mazarin als Wohltäter verehrte, und dazu musste er arm wie eine Kirchenratte sein. Sie empfahlen dem Kardinal d'Artagnan, denn es gab wirklich keinen besseren Kandidaten.
Darüber hinaus entwickelten sich die Ereignisse so, dass Alexandre Dumas anscheinend in der Lage war, zwei Charaktere aus dem echten d'Artagnan auf einmal zu erschaffen - den gerissenen Gascon und sein komplettes Gegenteil - den Comte de Rochefort, einen ungefähren Kardinal de Richelieu (und wir werden auch weiter unten ausführlicher auf ihn eingehen).
Und folgendes geschah. König Ludwig XIII. überlebte kurzzeitig den allmächtigen de Richelieu. Die Macht im Land lag in den Händen der Königinregentin Anna von Österreich und ihres Günstlings Kardinal Mazarin. Er beschloss, die Kompanie der königlichen Musketiere aufzulösen, und d'Artagnan war arbeitslos. Und erst 1646 erhielten er und sein Freund aus der Gascogne Francois de Bemo (Dumas brachte ihn im Vicomte de Bragelone in der Folge Iron Mask auf die Bühne) eine Audienz beim Kardinal, wo ihnen die Posten seiner persönlichen Kuriere angeboten wurden.
Einige Historiker glauben, dass dies nicht 1646, sondern 1644 geschah.
Wie dem auch sei, danach raste der ehemalige Musketier mehrere Jahre lang unter Lebensgefahr in Hitze und Kälte über die Straßen Frankreichs und führte die geheimen Missionen seines neuen Meisters aus.
Wieder einmal sündigte Alexandre Dumas gegen die Wahrheit, indem er argumentierte, dass die Gascogne Mazarin mit Vorurteilen behandelte. Im Gegenteil, d'Artagnan galt als einer der ergebensten Agenten des neuen Ersten Ministers von Frankreich. Er erledigte die schwierigsten und heikelsten Aufgaben, und das in der Regel mit Erfolg.
D'Artagnan ist in seiner Hingabe an die Königin immer ein Mann geblieben, der von allen Kardinälen und der erschütterten Monarchie gehasst wird.
Zur Freude akribischer Historiker sind seit der Ernennung von Kardinal Mazarin zum persönlichen Kurier detaillierte Dokumente erschienen, die den Namen Charles d'Artagnan erwähnen. Das französische Außenministerium bewahrt immer noch die ursprünglichen Anweisungen an d'Artagnan auf, mit den Gouverneuren der Festungen über die Bedingungen der Kapitulation zu verhandeln. In dieser Zeit nannten ihn Zeitgenossen einen Schützling von Kardinal Mazarin.
Ich muss sagen, dass ein solcher Spitzname nichts Positives mit sich brachte, denn der machthungrige Mazarin (geb. Giulio Raimondo Mazzarino aus der italienischen Region Abruzzen) war bei den Franzosen äußerst unbeliebt. Mazarin hielt daran fest, dass seine vielen Feinde sich selbst hassten und ihre Interessen oft einfach unvereinbar waren. Gleichzeitig beförderte der "Schützling des Kardinals" nicht nur Depeschen und übermittelte Befehle, sondern erfuhr auch die Stimmungen und Absichten von Mazarins Gegnern.
Bemot und d'Artagnan dachten, dass ihre neuen Positionen ihnen materiell das bringen würden, was sie in einer Kompanie von Musketieren oder in der französischen Garde niemals hätten erreichen können: Reichtum in Form dieser glorreichen stimmhaften Münzen mit vollem Gewicht, von denen es hieß, dass sie es seien voller Staatskassen. Ach! Die Ereignisse zeigten schnell, dass diese Hoffnungen reine Illusion waren.
Der neue Kardinal, den die Franzosen mit dem Titel Adel den wurzellosen Favoriten nannten, war äußerst geizig. Zu dieser Zeit konnte der ultimative Traum für einen armen Gascogner ein Leutnant in einem der französischen Regimenter sein. Dazu brauchte es nicht nur militärische Erfahrung und adelige Herkunft, sondern auch Geld, aber das hatte d’Artagnan nicht. Die Höhe der Bezahlung für einen Offiziersrang hing von Mazarin ab, und Mazarin hielt unseren Helden, indem er alles versprach und ihm einen Offiziersposten versprach.
Als der Bürgerkrieg begann, der als Fronde in die Geschichte einging, flohen die regierende Königin und Ludwig XIV. im Januar 1649 aus Angst, die Bürger könnten den jungen König Mazarin gefangen nehmen, heimlich vor dem Aufstand aus Paris. Dann floh Mazarin, gegen den sich der Aufstand hauptsächlich richtete, noch weiter - nach Brüssel. Neben der Kutsche, in der der verkleidete Kardinal fuhr, galoppierte wie immer sein treuer Diener Charles d'Artagnan, bis an die Zähne bewaffnet.
In ganz Frankreich erhob sich ein Aufstand gegen Mazarin, und sein Kurier musste jetzt nach Westen galoppieren, in die Normandie, dann nach Osten, nach Burgund, wo die Situation besonders akut wurde. Und jedes Mal brachte er dem Kardinal detaillierte Informationen über das, was er gesehen und gehört hatte. Und er war verdammt hinterhältig und aufmerksam, dieser Gascogner ...
Aber es geschah einfach so, dass das Volk den Adel nicht ernsthaft unterstützte und Mazarin begann, einen Sieg nach dem anderen zu erringen. Er glaubte bereits, alle seine Feinde besiegt zu haben, aber der Triumph stellte sich als verfrüht heraus: 1651 wurde Mazarin durch ein Dekret des Parlaments geächtet, wodurch ihm sein gesamtes Eigentum entzogen wurde.
Danach musste der Kardinal in Köln Zuflucht suchen.
Der Name Charles d'Artagnan war zu dieser Zeit bereits bekannt, aber wie zuvor bestand sein gesamter Besitz aus einem zerbeulten Umhang und einem scharfen Schwert. Erst jetzt schätzte Mazarin die Loyalität der Gascogner, die ihn nicht verließen. Er würde ihm gerne Ränge, Ländereien, Gold geben, aber im Moment hatte er nichts davon.
In dieser kritischen Situation zeigte Mazarin fieberhafte Aktivität und rekrutierte Unterstützer für sich. D'Artagnan war sich all seiner Angelegenheiten und Pläne bewusst und führte unter Einsatz seines Lebens weiterhin seine Anweisungen aus.

Pariser Bürgersteige sind ekelhaft. Hinter ihrem Schmutz sind Pflastersteine, falls vorhanden, nicht sichtbar. Es ist unmöglich, etwas in dieser widerlichen Gülle zu sehen, aber seit einiger Zeit begannen die vier unzertrennlichen Freunde, öfter auf ihre Füße zu schauen. Sie bewegten sich ausschließlich zu Fuß durch die Stadt, nicht wegen des Mangels an Pferden, sondern höchstwahrscheinlich, weil Sie für so eine Kleinigkeit nicht zu Boden springen, wenn Sie eine heruntergefallene Münze oder Geldbörse aus dem Sattel sehen! Obwohl Sie, um ganz ehrlich zu sein, springen können; Hauptsache man merkt es nicht. D "Artagnan wäre abgesprungen, Porthos auch. Aramis wäre, nachdem er sich umgesehen hatte, würdevoll abgestiegen und hätte mit aller Gewissheit dargestellt, dass er am Tag zuvor die Brieftasche verloren hatte und auf ihn wartete. Wenn jemand vorbeigekommen wäre, dann war es das." Athos: Nein, veranstalten Sie eine Dinnerparty für die ganze Gesellschaft, einschließlich Diener, der Musketier konnte gut, und tat es sogar viermal!Athos sah im Allgemeinen nie auf seine Füße: Wenn er ging, sah er über die Köpfe aller hinweg er traf oder direkt vor ihm, und wenn er im Sattel saß, verließ er sich bei der Wahl des Weges mehr auf sein Pferd als auf sein Sehvermögen und betrachtete den Himmel, also lassen wir den würdigen Edelmann in Ruhe und behalten seine drei im Auge Freunde.

Es wurde dunkel, und d'Artagnan, der in Begleitung von Planchet durch die Straßen des Faubourg Saint-Germain streifte, kam zu dem traurigen Schluss: Wenn irgendwo in dieser Gegend jemandes Portemonnaie herumlag, dann ging es an denjenigen, der hier vorbeiging früher. Da wollte ich unerträglich, und der arme junge Mann blickte unwillkürlich zurück zu all den gastfreundlichen Türen der Tavernen, die aufgerissen wurden, aber nicht für ihn: die atemberaubenden Gerüche von kochendem Geschirr strömten von dort her. Paris war hart von Verlierern. ; Das Schlimmste, was ihm einfiel, war, dass sein Glück sich in den verwinkelten Pariser Straßen verirrte und ihm entgegeneilte. Seine durch das erzwungene Fasten angespornte Phantasie stellte ihm eine edle Dame vor (wie diejenige, die Gerüchten zufolge auf den eitlen Porthos aufmerksam wurde), die er sicher vor den zähen Pfoten der nächtlichen Vagabunden retten würde. Die Schönheit wird der Schönheit und Tapferkeit von d "Artagnan nicht gleichgültig bleiben und ihn nicht an Hunger sterben lassen, indem sie ein üppiges Abendessen für vier tapfere Männer arrangiert. Es ist möglich, dass die Dame einen Ehemann hat, der eine schwere Brieftasche hinzufügt Abendessen.

Herr, rette und erbarme dich, - eine rasselnde Stimme unterbrach seine Träume. „In dieser verfluchten Stadt, um wenigstens lebend nach Hause zu kommen: Ich will nicht mehr“, rief ein Passant dem Herrn zu und bat ihn, die Hilfe nicht abzulehnen, um auf das Dach seines Geburtshauses zu gelangen.

Die glühende Phantasie des jungen Mannes sprang auf: Was wäre, wenn dieser Mann nicht freiwillig zu so später Stunde auf der Straße zurückgelassen würde? Und er, ein militärischer und mutiger junger Mann, wird sich vom Unglück eines anderen fernhalten? Unmöglich! Aber was ist, wenn dies ein Ehemann ist, dessen Frau von einigen Räubern entführt wurde und er allein zurückkehrt, machtlos, ihr zu helfen? Die Fantasie von d "Artagnan spielte sich ab: Er zeichnete sich sofort ein unglückliches Ehepaar aus, das in die Fänge von Nachtschurken geriet, die Schreie einer Dame, die in eine dunkle Gasse gezerrt wurde, in einen Regenmantel gehüllt, einen Ehemann, der mit gekitzelt wurde ein Messer im Hals ...

Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein, mein Herr, - die Worte flogen aus ihm heraus, bevor er Zeit hatte zu erkennen, dass vor ihm kein verängstigter Bourgeois, sondern ein armer Priester war. Gleichzeitig sprang der alte Mann auf der Stelle, als ob das Firmament der Erde unter ihm bebte.

Nein, nein, danke, ich habe es fast erreicht, - ein so vertrauter Dialekt meiner Heimatorte beeindruckte d "Artagnan wie ein gesegneter Regen. Und er beeilte sich, den Priester seiner guten Absichten zu versichern. Athos.
Vielleicht zeigte die Stimme, die verriet, dass der Pfarrer mit einem jungen Mann und einem Landsmann sprach, dem alten Mann, dass er im Dunkeln mit einem unsichtbaren Fremden sprechen konnte, oder vielleicht war er einfach so müde, dass er aufhörte, sich gegen sein Schicksal zu wehren, aber das Pfarrer blieb stehen, atmete schwer und spähte in die Dunkelheit.

Wer bist du, Fremder? fragte er mit zitternder Stimme, "und was willst du von mir?"

Ich bin ein Adliger aus der Gascogne und Gardist der Kompanie von Mr. Dezessar, - antwortete der junge Mann so ruhig und höflich wie möglich. - Mein Name ist Artagnan. Kann ich Ihnen nützlich sein, Sir?

Wie schreit man nachts unter den Fenstern anständiger Städter? - Die Fensterläden über ihnen öffneten sich mit einem Geräusch, und d "Artagnan sah in dem Licht, das aus dem Fenster strömte, dass er mit einem gebrechlichen alten Mann sprach, der in eine ziemlich abgetragene Soutane gekleidet war. - Rollen Sie Ihren Weg und stören Sie nicht gut Leute!" - blieb nicht am Fenster stehen.

Aber jetzt werden wir uns erheben und Ihnen erklären, dass die Hilfe für Ihren Nächsten Ermutigung erfordert, und nicht, dass gute Menschen daran gehindert werden, sie zu leisten! – und d“ Artagnan nahm sein Schwert und packte die Konsole der Haustür.

Halt, tapferer junger Mann! rief den verängstigten Priester zu Tode. Ich muss nicht beschützt werden, ich muss nur wissen, wo ich bin.

Das ist Harp Street, - d "Artagnan war bereits in der Topographie von Paris bewandert. - Und Sie, mein Herr, wo müssen Sie hin?

Ich brauche die Straße des Alten Taubenschlags, - der Pfarrer runzelte die Stirn und versuchte sich zu erinnern, wie er im Tageslicht dorthin gegangen war. - Bitte sagen Sie mir, wie ich dorthin komme.

Ich gehe in die gleiche Richtung und freue mich, dich zu verabschieden, heiliger Vater, - freute sich der junge Gardist. „Niemand wird es wagen, dich mit mir anzufassen“, fügte er hinzu und zwirbelte nicht ohne Selbstzufriedenheit seinen Schnurrbart.

Mein Sohn, ich hoffe, das belastet Sie nicht zu sehr, - der alte Mann sah den jungen Mann mit einem Lächeln an.

Es wird Sie überhaupt nicht belasten, versicherte ihm d’Artagnan, im Gegenteil, ich freue mich, einen Landsmann kennenzulernen.

Sind Sie aus Tarbes? - Er lächelte immer noch und begann, den Pfarrer der Gascogne zu befragen, der neben seiner Eskorte ein Samenkorn war. D "Artagnan bemerkte, dass der alte Mann Schwierigkeiten hatte, mit ihm Schritt zu halten, und mäßigte seinen Schritt.

Du hast geraten. Unser Schloss steht immer noch auf einem Hügel, obwohl es zugegebenermaßen ziemlich mit der Zeit in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Und Sie waren kürzlich in Paris? fuhr der Pfarrer fort.

Warum hast du dich so entschieden? d'Artagnan war überrascht.

Weil du deine Aussprache noch nicht verloren hast, - lächelte der alte Mann. Und weil du noch sehr jung bist.

Sie haben Recht, Monsieur Curé, ich bin erst seit einem halben Jahr in Paris, aber das hat mich nicht daran gehindert, bereits etwas zu erreichen “, bemerkte der Gascon prahlerisch. „Ich genieße die Gunst des Kapitäns der königlichen Musketiere, M. de Treville, ich habe wunderbare Freunde unter den königlichen Musketieren, und ich hoffe sehr, Ihren Majestäten nützlich sein zu können.

Sie haben große Pläne, junger Mann“, stimmte der Gascogner Priester nicht ohne ein Lächeln zu, „und ich habe keinen Zweifel daran, dass Sie viel erreichen können. In unserer Zeit bedeuten Verbindungen viel, - seufzte der alte Mann: Sein Aufenthalt in Paris zog sich hin, und es gelang ihm nie, Gelder für seine verarmte Gemeinde zu bekommen oder eine Audienz bei einem der einflussreichen Herren zu bekommen.

„Dieser junge Mann, kaum flügge, hat es bereits geschafft, in die Wache aufgenommen zu werden, sich in den Reihen der Musketiere anzufreunden und es geschafft, sich den Platz ihres Hauptmanns zu verdienen. Natürlich ist er ein kleiner Angeber, aber er wird es sein durchbrechen kann. Außerdem ist er jung, unternehmungslustig und freundlich. freunden Sie sich mit ihm an: wir werden beide davon profitieren", während der Pfarrer so dachte, erreichten sie das Haus, wo der Pfarrer zwei Zimmer gemietet hatte. Trevilles Herrenhaus war leicht zu erreichen.

Hier sind wir, Monsieur d'Artagnan, sagte der Pfarrer und blieb vor seiner Tür stehen, ich bin frei und würde mich freuen, Sie zu Hause zu sehen, wir sollten diese unerwartete Bekanntschaft fortsetzen, ich empfinde aufrichtige Sympathie für Sie und werde es bleiben gerne bei Gelegenheit freundlich zurückzahlen. Vielleicht kann ich dir von Nutzen sein, mein junger Freund. Komm morgen, wir frühstücken zusammen, wir haben viel zu besprechen, und nimm deine Freunde mit, ich.“ Ich freue mich auch, sie kennenzulernen.

Der Vikar nickte leutselig als Antwort auf die respektvolle Verbeugung des jungen Mannes und verschwand hinter der schweren Tür eines unscheinbaren Häuschens. D'Artagnan, der respektvoll seinen Hut abnahm, setzte ihn wieder auf und drehte sich zu Planche um, der wie ein stiller Schatten neben ihm auftauchte.

Planchet - Lauf nach Athos, Porthos und Aramis! Sag ihnen, dass ich sie morgen um neun bei mir erwarte. Und lassen Sie die Diener nehmen! Wenn wir Glück haben, fasten wir morgen nicht.

Planchet erinnerte sich genau an das Haus, in dem der Priester lebte. Daher konnte er klar erklären, wo Freunde erscheinen sollten. Es wurde beschlossen, dass nicht die ganze Gesellschaft auf einmal hereinstürmen würde: warum den guten Priester erschrecken! D "Artagnan sollte mit Aramis kommen, und der Rest würde später erscheinen, wenn das Gespräch begann. Dies entsprach dem Stand der Dinge, denn Athos musste heraufkommen, nachdem er von der Nachtwache gewechselt hatte, und Porthos von der nächsten Herzogin. Zur festgesetzten Stunde, Aramis, begleitet von Bazin, Der junge Mann war etwas blass, ein wenig zerstreut und beantwortete den Gruß seines Freundes mit einem teilnahmslosen Nicken.

Aramis, ist dir etwas passiert? - das erste, was d ", fragte Artagnan und betrachtete den zukünftigen Abt sorgfältig.

Ja. Das heißt, nein, - korrigierte Aramis sofort und merkte, dass er in der Hitze des Gefechts etwas Überflüssiges gesagt hatte, und der sture d "Artagnan wird sich jetzt nicht beruhigen, bis er die Wahrheit aus seinem Freund herausholt. - Ich habe großen Hunger , mein Freund Ich bin es zwar gewöhnt zu fasten, aber er tat es in Gebeten und baumelte nicht an Aufgaben.

Aufträge? - gab vor, ihm zu glauben, Gascon.

Ja, ich kenne Läden, die feinste spanische Lederhandschuhe und exzellentes Rouge verkaufen. Sie verstehen, dass es sich nicht jede Frau leisten kann, solche Orte zu besuchen, und da ich Mitglied bin ...

Kurz gesagt, die Damen haben Sie mit Aufträgen gefüllt, aber keiner von ihnen ist in den Sinn gekommen, dass der Bote nicht nur im Geist, sondern auch im Körper gestärkt werden sollte, lachte d’Artagnan.
- Nun, ich, dein Freund, habe darüber nachgedacht. Wir gehen frühstücken!

Was ist mit unseren Freunden? Es wäre hässlich für dich und mich, ein Fest zu feiern und sie hungrig zurückzulassen.

Du denkst schlecht von mir, Aramis, wenn du annehmen könntest, ich hätte mich nicht um Athos und Porthos gekümmert. Sie gesellen sich schon im Laufe des Essens zu uns.

Und wohin gehen wir? fragte Aramis, als sie, begleitet von Planchet und Bazin, die Rue de Gravediggers betraten.

Zu einem vertrauten Priester, meinem Landsmann, - d "Artagnan stellte mit einiger Verzögerung fest, dass er den Namen des guten Vikars nicht herausgefunden hatte. - Er lebt in der Nähe von Treville. Athos wird nach dem Dienst kommen, und Porthos - von seiner Herzogin.

Wenn Porthos von seiner Herrin kommt, braucht er unser Frühstück nicht, - murmelte Aramis.

Sag es nicht! Der Gascon lächelte verschmitzt. „Außerdem hat unser Porthos immer Hunger. Aber wir sind schon angekommen. Es ist hier, - und d "Artagnan hielt an einem vertrauten Haus an. Er brauchte nicht einmal zu klopfen: Der alte Mann bemerkte sie durch das Fenster und ging hinunter, um den Gästen persönlich die Tür zu öffnen.

Der Anblick der Gäste, besonders Aramis, erfreute den Pfarrer. Es belastete ihn etwas, dass die Gäste mit Dienern zusammen waren, aber der Alte ließ es sich nicht anmerken: Der Besuch der königlichen Musketiere war einige Ausgaben wert.
Der gütige Pfarrer, der seine Gäste an sich vorbeiziehen ließ, bemerkte nicht die leichte Enttäuschung, die die jungen Leute empfanden, als sie den gedeckten Tisch betrachteten. Es gab einen Stapel Tonschalen, einen Haufen Kekse und ein paar hübsche Brötchen.

Donnerschlag, wenn ich dafür angestellt werde “, murmelte d" Artagnan, aber der Pfarrer hörte es.

Meine Herren, ich habe eine Überraschung für Sie, - verkündete er und rieb sich die trockenen Hände. - Bitte kommen Sie an den Tisch.

Von irgendwoher erschien eine Magd, ebenso trocken und alt, die ihrem Herrn auf subtile Weise ähnelte, und brachte eine Teekanne herein. Ein ungewohnter, aber äußerst angenehmer Duft breitet sich im Raum aus.

Aramis schnupperte: Einen ähnlichen Geruch hatte er schon gehört: im Wohnzimmer von Madame d'Eguillon.Dann servierten sie eine äußerst seltene Delikatesse, die Anna von Österreich nach Frankreich brachte – Schokolade.Aramis mochte sie nicht: trotz des angenehmen Aromas, die Die Delikatesse war bitter. Aber die Damen tranken und woher hatte der verarmte Priester einen so seltenen und teuren Leckerbissen? Der zukünftige Abt hatte keine Zeit, seinen Gedanken zu beenden, weil Athos den Raum betrat. Grimaud blieb wie Planchet und Bazin im Zimmer die Küche.

D "Artagnan warf seinem Freund einen kurzen Blick zu: Athos hatte es trotz der recht frühen Zeit bereits geschafft, unterwegs in irgendein Wirtshaus einzukehren. Zweifellos eines, wo er noch auf Kredit trinken konnte. Das deutete der etwas zerstreute Blick an des Musketiers, und die dunklen Ringe um die Augen deuteten eindeutig auf eine schlaflose Nacht auf der Wache hin. Und sich danach mit einem Brötchen und einer Tasse Schokolade zufrieden geben? D "Artagnan fühlte sich für Athos verantwortlich. Doch der Vikar begann sich Sorgen zu machen: Das Erscheinen eines neuen Gesichts, in dem man trotz etwas faltiger Erscheinung eine Person von ziemlich hoher Geburt erkennen konnte, machte dem armen Priester Sorgen: Er erkannte, dass er ohne Schokolade und Brötchen nicht auskommen konnte . Und dann klopfte es wieder an der Tür. Der alte Mann war sprachlos.

Wie viele Freunde haben Sie, Monsieur d'Artagnan?, murmelte der Priester.

Drei, ohne die geringste Verlegenheit, lächelnd mit dem glücklichsten Blick, antwortete der Wache Seiner Majestät. Das ist Portos.

Porthos war riesig. Und genauso groß war sein Appetit.

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„Tut mir leid, aber ich habe mich nicht genug vorbereitet“, murmelte der Priester. - Ich hätte nicht gedacht, dass so viele großartige junge Menschen mit einer solchen Freundschaft mit Ihnen verbunden sind. Ich bitte Sie demütig um Verzeihung, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich der Aufmerksamkeit, mit der Sie mein bescheidenes Zuhause geehrt haben, die angemessene Gastfreundschaft erwidern kann und ...

Es wird keine Probleme geben, Sir, - Porthos hat die Situation von der Schwelle aus geregelt. „Glücklicherweise ist Mousqueton bei mir, und zusammen mit Bazin wird er in der Lage sein, Frühstück sogar aus dem Nichts zu bauen. Donnerbüchse, Bazin, geh mit der Köchin in den Keller, falls es einen gibt, und überlege dir etwas zum Frühstück für uns. Lass uns leben!

Dem unglücklichen Hilfsgeistlichen blieb nichts anderes übrig, als Martin anzurufen und ihr zu befehlen, alles zu geben, was die Herren des Dieners verlangen würden. Er tröstete sich mit dem Gedanken, dass er essen würde, wie die Herren des Adels essen.

Und in der Küche diente Mushketon als Priester. Schon bald erreichten nicht nur kurze Kommandos des netten Kerls, sondern auch köstliche Gerüche die im Raum Versammelten und regten den bereits erwachten Appetit an. In der Zwischenzeit hat der Kurat, der einen Kollegen in Aramis spürte, den jungen Musketier mit einem Gespräch über theologische Themen hingerissen. Athos stimmte diesen Argumenten träge zu und fügte manchmal lateinische oder griechische Zitate ein: Nachdem er die Nacht Wache gestanden hatte, brauchte er mehr Schlaf als Essen, aber zu Hause gab es außer Wein keinen Krümel, und es war schädlich für Grimaud zu fasten . D "Artagnan gähnte, aber Porthos konnte nicht widerstehen und ging mit einer Inspektion in die Küche hinunter.

Die Donnerbüchse übertraf sich selbst: Er beschlagnahmte fast zwei Monate lang die Vorräte des armen Vikars, aber das Frühstück versprach, ausgezeichnet zu werden. Mousqueton verstand sich nicht nur aufs Kochen, er verstand es auch, den Tisch so zu decken, dass die mangelnde Vielfalt der Speisen hinter der Originalität des Servierens unsichtbar wurde. Als schließlich der Herr, selbst überwältigt von dem Anblick des gedeckten Tisches, die Gäste aufforderte, hinter ihm Platz zu nehmen, zeigte selbst Athos Interesse an den Ergebnissen der Bemühungen des treuen Dieners. Tatsächlich war es schwierig zu widerstehen, und die jungen Leute beeilten sich, mit dem Essen anzufangen. Natürlich kümmerte sich Musketon sowohl um seine Brüder als auch um das Dienstmädchen.

Einige Zeit herrschte Stille im Raum: Alle waren mit Essen beschäftigt. Aramis brachte als erster einen Toast auf den gastfreundlichen Gastgeber aus. Er wurde unterstützt, und schon bald war von den ausgestellten Weinvorräten absolut nichts mehr übrig. Als es Zeit für den Nachtisch war, brachte die Magd die zuvor entfernte Schokolade herein. Der betörende Geruch eines unbekannten Getränks erfüllte den ärmlichen Raum und ließ sofort das Bild der schweren Hallen des Escorial wieder aufleben. Schokolade schien in diesem Haus völlig fehl am Platz zu sein, besonders in Gesellschaft junger Soldaten und nicht der Hofdamen von Anna von Österreich. Madame de Molina machte aus dem Rezept für die Herstellung eines Schokoladengetränks kein Geheimnis und versuchte auf Befehl der Königin, die Neue Welt und die Franzosen an Delikatessen zu gewöhnen, aber nicht jeder mochte Schokolade: Sein bitterer Geschmack passte nicht dazu Ideen über Süßigkeiten.

Porthos und d'Artagnan akzeptierten nie und verstanden seine Reize nicht. Selbst aus Höflichkeit konnten sie ihre Portion nicht beenden, aber Aramis genoss das Getränk und genoss jeden Schluck. Er lehnte süße Brötchen nicht ab, was sich als a herausstellte sehr geeigneter Zusatz zu Schokolade .
Athos nahm ein paar Schlucke und stellte die Tasse ab – dieses Getränk war für ihn nichts Ungewöhnliches, aber ihn interessierte, auf welchen Wegen die Schokolade zu dem alten Mann gelangen konnte und wie er sie zuzubereiten verstand. Es ist unwahrscheinlich, dass der Vikar Molina kennengelernt hat.

Die Schokolade ist perfekt gebraut, - lächelte der Musketier. - Ihre Magd macht ihn nicht schlechter als die Hofdame Molina.

Sie reiste viel mit mir in die Neue Welt. Damals, als ich noch nicht ordiniert war“, erwiderte der Vikar leicht verlegen. „Ich bin nicht sofort zu Gott gekommen“, fügte er etwas selbstbewusster hinzu.

Wenn Sie können, sagen Sie es uns, - bot sofort Porthos an und ließ sich bequemer auf einem Stuhl nieder.

Ein seltsamer Ausdruck erschien auf dem Gesicht von Athos und verschwand sofort: Er schien den alten Mann von einer Art Geständnis abhalten zu wollen, aber dann änderte er seine Meinung und bereitete sich darauf vor, wie seine Freunde zuzuhören.

Ihr Freund d'Artagnan hat Ihnen wahrscheinlich mehr als einmal gesagt, wie schön unsere Gascogne ist. Ich bin in Pau geboren und aufgewachsen, und die Berge waren ein fester Bestandteil meines Lebens. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es eine andere Welt geben könnte. Unsere Familie war recht wohlhabend, wir hatten einen Weinberg, wo alle arbeiteten, von jung bis alt, und der Wein davon wurde umso bereitwilliger aufgekauft, weil mein Vater ein Mann der Worte war und niemals Kredite zurückzog. In unserer Gegend ein Ehrenwort bedeutete immer mehr als eine Rechnung, Vater lieferte Wein an Nérac, an den Hof.

Ich war 16 Jahre alt, - fuhr der gastfreundliche alte Mann fort, - als mein Vater mich mit ans Meer nahm. Wahrscheinlich war das nicht sein bester Gedanke, denn der Anblick einer endlosen Wasserfläche verwirrte meine Seele und säte ein unermüdliches Verlangen in meinem Herzen: Ich wollte die Welt sehen, herausfinden, was hinter dem Horizont war. Heimlich vor meinem Vater konspirierte ich mit dem Kapitän eines Schoners auf dem Weg in die Neue Welt, hinterließ meinem Vater und meiner Familie einen Brief und verschwand für viele Jahre aus ihrem Leben.

Ich war nicht der erste und nicht der letzte Junge, der es sich in den Kopf gesetzt hat, den Ozean zu überqueren. Der Job als Schiffsjunge war hart, mehr als einmal bereute ich, was ich angefangen hatte, aber endlich sahen wir das Land. Dies waren die Küsten von Florida. Dort sah ich zum ersten Mal meine Liebe, in Saint-Augustin. Dort hofften wir zu heiraten, aber das Schicksal war erfreut, nicht mit uns auf Zeremonie zu stehen. Sie war Hugenottin und ich Katholikin, meine Herren. Ihre Eltern gaben uns keinen Segen, und meine Geliebte wollte nicht zum Katholizismus konvertieren. Mit Trauer beschloss ich, durch die Neue Welt zu reisen, in der Hoffnung, zumindest Reichtum zu erwerben, da ich in der Liebe kein Glück hatte. Ich habe gehört, dass viele Abenteurer sogar in die Lager der Indianer gehen, in der Hoffnung herauszufinden, wo sie Schätze versteckt haben. Und in meiner Verzweiflung, obwohl ich eine schwache Hoffnung hegte (ich war so jung, Mylords, jünger als Ihr), fasste ich meinen Mut und machte mich auf den Weg, um mich zwei weiteren Abenteurern anzuschließen. Einer von ihnen, halb Spanier, halb Azteke, schwor, er wisse, wo die unschätzbaren Schätze seiner Mitmenschen aufbewahrt würden: wir glaubten oder wollten ihm glauben.

Ich will Sie nicht mit einer Beschreibung unserer Abenteuer langweilen, in denen wenig Amüsantes, aber viel Schreckliches und Trauriges enthalten war. Ich sage Ihnen eines: Unser Freund hat uns betrogen. Er brachte uns zu den Stämmen, die im Süden lebten, wir wurden gefangen genommen, gefoltert, wir verbrachten mehrere Jahre unter den Eingeborenen, bis uns die Flucht gelang. Das einzige, was ich ergattern konnte, waren ein paar Kilo Kakaobohnen, die ich wie meinen Augapfel aufbewahre. Ich habe es geschafft, sie trotz aller Torturen nach Hause nach Frankreich zu bringen.

Und diese Schokolade wird daraus hergestellt? fragte Athos, der der Geschichte sehr aufmerksam zugehört hatte.

Du hast geraten.

Und sie haben sich im Laufe der Jahre nicht verschlechtert? fragte der praktische Porthos.

Die Indianer haben mir beigebracht, wie man Getreide lagert.

Und diese Schokolade wird nach einem Aborigine-Rezept gebraut? Athos nahm die beiseite gestellte Tasse und nahm einen weiteren Schluck. - Ich musste es vorher probieren, aber der Geschmack des Getränks war etwas anders.

D "Artagnan wollte fragen, wo Athos schon einmal eine seltene Delikatesse probiert haben könnte, aber er erinnerte sich rechtzeitig, dass Athos oft zu Mr. de Treville eingeladen wurde. persönliche Freunde von Königin Anne.

Und wieder haben Sie es erraten, Herr Athos, - der Vikar beantwortete die Frage des Musketiers. „Ich habe diese Kakaobohnen von einer hübschen Squaw (wie die Indianer ihre Frauen nennen) und zusammen mit ihnen mehrere Rezepte für die Zubereitung dieses Getränks bekommen.

Ihm fehlt ein wenig Süße, - Aramis hat seinen dünnen Schnurrbart mit einer Serviette abgetupft. „Mir scheint, wenn er süßer wäre, wäre er bei den Damen beliebter.

Damen trinken es grundsätzlich und so, - Athos lächelte. „Hauptsache, Ihre Majestät liebt ihn.

Es tut mir leid, aber ich muss dieses gastfreundliche Haus verlassen, - Aramis stand als erster auf, um sich zu verabschieden, und niemand war darüber überrascht: Der zukünftige Abt hatte immer etwas Dringendes zu tun, wenn das Gespräch unter jungen Leuten eintrat die spannendste Phase. Zur Überraschung seiner Freunde schloss sich Athos ihm an und zitierte die Müdigkeit nach dem Dienst. Porthos und d'Artagnan blieben, um den Pfarrer zu quälen, wie sein Schicksal ausging und wie es dazu kam, dass er sich zu Gott neigte.

Aramis und Athos gingen zusammen aus, und Aramis fragte, ob es Athos etwas ausmachen würde, wenn er ihn für eine Weile verabschiedete. Athos stimmte gerne zu; er liebte Gespräche mit einem intelligenten und zarten jungen Mann.

Kam es Ihnen nicht seltsam vor, dass unser gastfreundlicher Gastgeber ... - Aramis sprach.

- ... so bereitwillig all deine Vorräte auf dem Tisch ausgelegt? Athos beendete für ihn. - Es schien, aber nur auf den ersten. Der alte Mann hat nicht gedacht, dass wir so viele sind, Aramis. Er hatte keine andere Wahl, als all seine Vorräte zu opfern. Der arme Kerl wurde erwischt.

Glaubst du nicht, dass wir ... - begann Aramis erneut, und wieder fing Athos seinen Gedanken aus einem halben Satz auf.

- ... Ich kümmere mich darum, keine Sorge, mein Freund. In ein paar Tagen erwarte ich einen bestimmten Betrag, in dem es einen Platz für unseren Pfarrer geben wird.

Aramis warf seinem Freund einen kurzen Blick zu: Während der Zeit ihrer Bekanntschaft war es schon mehr als einmal vorgekommen, dass Athos, mit dem Geld nicht aufgeschoben wurde, sich plötzlich als Besitzer eines gewichtigen Geldbeutels entpuppte. Freunde fragten ihn nie nach der Quelle dieser Einnahmen, aber Athos zahlte in der Regel zuerst Schulden, bestellte dann üppige Mahlzeiten und gab gelegentlich Geld für einige persönliche Bedürfnisse aus. Den Rest gab er für Spielkarten oder Würfel aus.

Ehrlich gesagt fühle ich mich unwohl nach diesem Frühstück, Athos. Tut mir leid, alter Mann, wir haben ihm nichts hinterlassen. Ich glaube nicht, dass es ihm so leicht fallen wird, Kakaobohnen zu verkaufen, wenn er noch etwas übrig hat. Ich war erstaunt, als ich sah, was dieser arme Kerl uns alles gönnen würde.

Ich habe entschieden, dass er mit Schmugglern in Verbindung steht, - antwortete ihm der ältere Kamerad. „Wenn das stimmt, ist der alte Mann ein großes Risiko eingegangen. Vielleicht trennte er sich deshalb so leicht von seinen Vorräten und entschied, dass es besser sei, nicht mit den königlichen Musketieren zu scherzen. Schließlich kennt er d'Artagnan nur oberflächlich.

Sie sind Landsleute.

Stimmen Sie zu, mein Freund, dass dies nicht ausreicht, um ein Fest zu beginnen, und laden Sie sogar unsere gesamte Gesellschaft mit Dienern dazu ein. Unnötig zu erwähnen, dass Mushketon uns alle gerettet hat. Ein gerissener Schurke, aber ein intelligenter Kerl, der sich Porthos verschrieben hat.

Auch Bazin ist mir ergeben, - Aramis war wegen seines Dieners beleidigt, - und auch er hat sich heute als nützlich erwiesen.

Ich schmälere keineswegs die Würde deines Dieners, - der Musketier lächelte dünn. - Jeder unserer Diener hat ernsthafte Talente, die ihn für seine Herren von unschätzbarem Wert machen. Natürlich sollte ihnen das nicht gesagt werden, aber ich bin mir sicher, dass keiner von uns auch nur den geringsten Wunsch hat, unsere Allianzen zu beenden. Natürlich gibt es auch eine Gewohnheit: Ich kann mir an Grimauds Stelle niemanden mehr vorstellen.

Sag mir, Athos, hast du Grimaud vor nicht allzu langer Zeit gesehen? Es schien mir ... - Aramis verstummte und hatte das Gefühl, in seiner Neugier eine Grenze überschritten zu haben.

Du hast recht, - Athos' Stimme klang gleichmäßig und ruhig. – Grimaud hat mir seit Beginn meiner Ankunft in Paris gedient. Und es spielt keine Rolle, ich bin daran gewöhnt und es passt perfekt zu mir. Aber wir sind schon bei mir zu Hause. Wirst du beleidigt sein, Aramis, wenn wir uns jetzt trennen? Ich kann mich nicht auf den Beinen halten, weil ich müde bin.

Ich wage es nicht, Sie aufzuhalten, - Aramis verabschiedete sich verlegen von seinem Freund: es schien ihm, als hätte er mit seiner Frage ein inakzeptables Thema berührt.

Währenddessen quälten Porthos und d'Artagnan den Kurator. Die letzte Flasche Bordeaux war verbraucht, und die Zunge des alten Mannes löste sich. Entweder vertraute der Kurator seinen neuen Bekannten, oder er glaubte, dass sie ihm nichts anhaben könnten, nachdem er sie mit seinen behandelt hatte Haus (oh, diese Leichtgläubigkeit des Südens!), aber die Offenheit der Urteile und die Offenheit des alten Mannes unter dem Einfluss von Weindämpfen war grenzenlos.Wenn er ein wichtiges Geheimnis hatte, würde er es zweifellos seinen neuen Freunden verraten. Wein trägt dazu bei, dass aus Bekannten Freunde und aus Freunden Busenfreunde werden.
Berauscht begann der alte Mann mit einer langen Geschichte über seine Jahre in der Gefangenschaft bei den Indianern. Aus seiner Geschichte wurde deutlich, dass sein Leben im Lager nicht so schrecklich war: Er hatte sogar eine Frau von den Frauen des örtlichen Stammes, und wie sich herausstellte, gab es Kinder: einen Sohn und eine Tochter. Als es zur Flucht kam, war es seine Frau, die ihm half: Sie versorgte ihn mit einer genauen Wegbeschreibung, Proviant und sogar einem Kuchenboot. Sie weigerte sich rundweg, mit ihm wegzulaufen: Sie argumentierte weise, dass sie in fremden Ländern nichts zu tun habe: Niemand würde sie in einer fremden Welt gleichberechtigt akzeptieren, und ihre Kinder seien für das Schicksal von Sklaven bestimmt.

Die Heimreise nach Frankreich dauerte mehrere Jahre: Der Flüchtling hatte Zeit, über sein weiteres Leben nachzudenken. Und je näher Frankreich war, desto klarer verstand er, dass er in seiner Heimat nicht viele Chancen hatte, etwas zu erreichen. Zu Hause in seiner Heimat Gascogne verbrachte er einige Zeit in der Armee des Königs von Navarra, bis er schwer verwundet wurde. Und dann, als er wie Ignacio Loyolla in einem Krankenhausbett starb, gelobte er, sich Gott zu weihen, wenn er dazu bestimmt war, am Leben zu bleiben.

So landete ich schließlich in Paris, - der alte Mann beendete seine Geschichte, schläfrig schwankend auf seinem Stuhl; Porthos hob es auf. „Ich habe es nie geschafft, etwas Bedeutendes in meinem Leben zu erreichen. Sogar auf dem Weg Gottes versäumte ich es, irgendetwas Wichtiges zu tun. So viel treibe ich mich in der Hauptstadt herum und habe nicht einmal eine Audienz beim Erzbischof bekommen. Muss nach Hause zurückkehren. Meine Ankunft wartete auf mich, aber ich konnte ihm keinen Leugner ausschlagen.

Die jungen Leute sahen sich reumütig und fast verzweifelt an: Sie konnten dem alten Mann nicht helfen. Als Porthos sah, dass der Besitzer direkt auf dem Stuhl einschlief, trug er ihn auf seinen Armen zu einem elenden Bett und ging schwer seufzend zu d'Artagnan hinunter.

Porthos, ich fühle mich wie ein Verbrecher“, murmelte er seinem Freund zu, der sich mürrisch am Kopf kratzte. - Und was sollen wir tun?

Donnerbüchse, Planchet, helft dem Dienstmädchen, alles aufzuräumen, und geht dann nach Hause“, befahl Porthos. - Nun, wir, mein lieber Freund, werden uns bestimmt etwas für den guten Priester einfallen lassen. Immerhin haben wir die weisen Köpfe von Athos und Aramis.

Zwei Tage später kam Grimaud zu dem verzweifelten Hilfsgeistlichen und überreichte ihm einen schweren Geldbeutel.

Für Sie und Ihre Gemeinde, - sagte nur der Diener und verschwand mit einer stillen Verbeugung.

An wessen Namen möchten Sie im Gebet denken? wollte der Gascogner Priester fragen, aber die Dienerschaft war schon weg.

Tatsächlich haben wir drei d'Artagnan: d'Artagnan aus den Büchern von Alexandre Dumas, d'Artagnan de Courtille und d'Artagnan, der tatsächlich lebte. Die ganze Schwierigkeit liegt darin, dass das erste bis zu einem gewissen Grad vom zweiten, das zweite vom dritten abhängt und über das dritte, das eigentliche, fast nichts bekannt ist.

Fast nichts ist noch nicht ganz nichts. Ich muss sagen, dass die Abenteuerklassiker des 18. bis 19. Jahrhunderts viele brillante Helden hervorgebracht haben, und die meisten von ihnen haben Prototypen in der realen Geschichte. D'Artagnan ist nur ein Beispiel. Eine solche Figur hat es gegeben, sein Name war Charles de Bats de Castelmore, Comte d'Artagnan, und doch ist etwas über ihn bekannt.

Dieser Gascogner, der unter König Ludwig XIV. eine glänzende Karriere machte, wurde irgendwann zwischen 1610 und 1620 geboren. Das genaue Datum seiner Geburt ist unbekannt.

Aus einem der Dokumente geht zwar hervor, dass ein gewisser Charles d’Artagnan bereits im März 1633 Militärdienst leistete. Kein Zweifel: Wir sprechen von unserem Helden. Aber wie alt konnte er damals gewesen sein? Zwanzig oder etwas über zwanzig. Dann liegt sein Geburtsdatum irgendwo um 1613 herum, mit einem möglichen Fehler von zwei oder drei Jahren in die eine oder andere Richtung.

Nachdem wir dies verstanden haben, sollten wir sofort aufhören, an jene malerischen Abenteuer zu glauben, die ihm von Alexandre Dumas zugeschrieben werden und die sich auf die erste Hälfte der Regierungszeit von König Ludwig XIII. beziehen. Wir sprechen über die Ereignisse im Zusammenhang mit der Liebe von Anna von Österreich zum charmanten Herzog von Buckingham, den Kampf gegen den schrecklichen Kardinal de Richelieu, die Belagerung von La Rochelle ... Zu der Zeit, als sich all diese Ereignisse abspielten, Charles de Batts war noch ein Teenager, der, wenn er kämpfte, dann nur mit den Nachbarsjungen.

Heute ist der Name d'Artagnan zu einer wahren Legende geworden. Wie viel Wahrheit steckt also in dieser Legende?

Historikern zufolge wurde Charles de Bats de Castelmore im Herzen der alten Gascogne geboren, in der Burg von Castelmore, die sich zwischen den Städten Tarbes und Auch befand. Übrigens wurde ihm in Osch ein majestätisches Denkmal errichtet (ganz im Zentrum, auf einer pompösen Treppe mit Blick auf den Damm), und in allen anderen umliegenden Siedlungen gilt er als Nationalheld.

Auf der anderen Seite betrachtete ihn de Courtille, der uns bereits bekannt und in Bezug auf Fakten weitgehend von ihm abhängig war, Alexandre Dumas, der mit Geographie so leicht wie mit Geschichte umging, als einen Eingeborenen der Béarn-Region in der benachbarten Gascogne, wo der echte d'Artagnan eigentlich nie war war.

Es ist für moderne Menschen fast unmöglich, dies zu verstehen, denn Gascogne und Bearn waren etwas, das sich sehr lange irgendwo im Südwesten Frankreichs befand. Tatsächlich sind dies zwei verschiedene historische Gebiete. Die Gascogne war damals ein Herzogtum, und Béarn grenzte im Süden an Spanien und an den anderen drei Seiten an die Gascogne. Lange Zeit behielt Bearn seine staatliche Unabhängigkeit und wurde erst 1620 endgültig von Frankreich annektiert. Charles war eines von sieben Kindern in der Familie von Bertrand de Bats de Castelmore und Francoise de Montesquieu d'Artagnan.

Charles brauchte nicht stolz auf das Alter der Familie zu sein. Die Memoiren von Monsieur d'Artagnan sagen zu diesem Thema:

„Ich werde mich hier weder mit Geschichten über meine Geburt noch über meine Jugend amüsieren, weil ich nicht finde, dass ich etwas Wertvolles darüber sagen könnte.“

Castelmore Castle könnte als eine sehr große Strecke bezeichnet werden. Tatsächlich war es ein gewöhnliches ländliches zweistöckiges Steinhaus mit zwei baufälligen Türmchen. Einige Autoren nennen dieses Haus ein Anwesen, obwohl dieser Begriff in diesem Fall nur mit einer sehr hoch entwickelten Fantasie verwendet werden kann.

Eine eisenbeschlagene Tür führte in eine niedrige Halle, die mit groben Holzmöbeln und einer Reihe von Ledersesseln eingerichtet und mit drei alten Gemälden an den Wänden geschmückt war. Von diesem Flur führte ein Durchgang in das Schlafzimmer, in dem zwei Betten, zwei Tische und drei mit alter Wäsche gefüllte Kleiderschränke standen. Im Untergeschoss gab es noch ein weiteres Zimmer und eine geräumige Küche, in der sich ein Ofen, eine alte Anrichte, Eisenhaken für einen riesigen Kupferkessel und lange Spieße, wie sie in Wirtshäusern aufbewahrt werden, befanden. Eine große Holztreppe führte nach oben. Im oberen Raum standen ein Liegestuhl, ein Billardtisch, vier Hocker und ein Dutzend halb abgenutzter Sessel. Im Obergeschoss befanden sich auch ein Büro und vier Schlafzimmer, jedes mit zwei Betten mit Federbetten und Decken, einem Tisch, einer Bank und einer Truhe. Vom zweiten Stock aus konnte man in den höchsten Turm des Schlosses gelangen.

Aus dem Besitz im Schloss befanden sich drei alte Steinschloss-Arquebusse, sieben Musketen, zwei Schwerter, Zinnutensilien, sechs Messingleuchter, zwei kleine Kessel, ein großer Kessel, drei Pfannen, vierundzwanzig Tischdecken und zwölf Paar gebrauchte Leinentücher. Und wie so oft heute kein einziges Buch ...

Der Legende nach, die der Wahrheit sehr ähnlich ist, erreichte unser Held Paris zu Fuß. Er hatte die einzige Adresse einer gewissen Taverne bei sich, in der sich die Musketiere gern versammelten. Hier, unter den Stammgästen, erwartete er, seine älteren Brüder zu treffen, aber dies geschah nicht. In dieser Taverne traf er jedoch zufällig einen der Gardisten aus der Kompanie von Mr. des Essards (in der russischen Übersetzung von Dumas wird dieser Nachname als Desessard angegeben). Dieser Gardist war ebenfalls ein armer junger Gascogner und träumte davon, in eine Kompanie von Musketieren zu wechseln. Sein Name war Isaac de Porto (de Curtil, und nach ihm verwandelte Alexandre Dumas ihn in Porthos, und wir werden später über ihn sprechen).

Die Memoiren von Monsieur d'Artagnan sagen:

„Der Musketier, dem ich begegnete, hieß Porthos und entpuppte sich als Nachbar meines Vaters, der zwei oder drei Meilen von ihm entfernt wohnte.“

In dem Roman Die drei Musketiere sündigte Alexandre Dumas gegen die Wahrheit, indem er Porthos einen mit Gold bestickten Wehrgang überreichte. Tatsächlich gehörte es dem Gardisten von Kardinal Gillo. Und so lud Isaac de Porto d'Artagnan irgendwie zu einem Spaziergang ein. D'Artagnan nahm die Einladung bereitwillig an, da er hoffte, dass sein neuer Freund ihm helfen würde, sich in Paris niederzulassen. Der Zweck des Spaziergangs war jedoch ein ganz anderer: Isaac de Porto beschloss, dem eingebildeten Dandy Gillo eine Lektion zu erteilen und ihm wie aus Versehen den Umhang vom Leib zu reißen. Für eine größere Wirkung wurde ein externer Zeuge benötigt; Für diese Rolle wurde ein junger Mann aus der Gascogne eingeladen, der gerade in der französischen Hauptstadt angekommen war und nichts wusste.

Alles endete wie erwartet in einer blutigen Schlacht, in der d'Artagnan einen der Wachen des Kardinals schwer verwundete und seinen Freund vor dem Tod rettete.

Die wahre Geschichte von d'Artagnan und den drei Musketieren
Alexander Kotlow
Die Lebensgeschichte des Chevalier Charles de Batz de Castelmore, besser bekannt als d'Artagnan, sowie die Freundschaft dieses berühmten Gascogners mit Armand de Silleg d'Ottville, Isaac Porto und Henri d'Aramitz, verherrlicht auf den Seiten des Unsterblichen Roman Die drei Musketiere von Alexandre Dumasvater unter den Namen Athos, Porthos und Aramis
In Wirklichkeit war die Geschichte von d "Artagnan, Athos, Porthos und Aramis, die von vielen Generationen von Lesern so geliebt wurde, zwar nicht so aufregend, wie Alexandre Dumas sie gemacht hat, aber dennoch ziemlich interessant. Die Menschen, die ihre Prototypen waren, lebten in der Gleichzeitig waren sie wirklich Freunde und nahmen an einigen ziemlich wichtigen Ereignissen in der Geschichte Frankreichs Mitte des 17. Jahrhunderts teil.
Charles de Batz, den alle Liebhaber des Werks von Alexandre Dumas als d'Artagnan kennen, wurde Anfang des 17. Jahrhunderts im Dorf Lupiac in der Provinz Gascogne geboren. Viele Quellen geben unterschiedliche Geburtsdaten des zukünftigen Protagonisten an der drei Musketiere - das ist 1611 und 1613 und 1614 und 1620. Das wahrscheinlichste Datum seiner Geburt ist immer noch 1613. Charles war der Sohn von Bertrand de Batz und Francoise de Montesquiou einfacher Kaufmann.In der Mitte des 16. Jahrhunderts erhielt der unternehmungslustige Arno für eine kleine Bestechung königlicher Beamter den Adelsstand und das Präfix "de" an seinen Nachnamen.Dann kaufte er von einer bankrotten Adelsfamilie das Schloss von Castelmore, das die Einheimischen nannten Schloss nur aus Gewohnheit Es war ein großes zweistöckiges Haus mit zwei baufälligen Türmchen, das seine „Burg“-Eigenschaften längst verloren hat.
Charles hatte drei Brüder - Paul, Jean, Arno und drei Schwestern. Paul diente bei den Musketieren (eine Musketierkompanie wurde 1600 am Hof von König Heinrich IV. von Frankreich gegründet), zog sich dann zurück, wurde reich, nahm die Anordnung seines eigenen Vermögens auf (er war ein „starker Geschäftsleiter“) und lebte ein langes Leben, das fast 100 Jahre dauerte. Jean diente in der königlichen Garde; Seine Spuren verloren sich früh - offensichtlich starb er in einem Duell. Arno wurde Abt, lebte ein ziemlich langes und ruhiges Leben. Charles 'Schwestern wurden in der Kindheit mit Nachkommen lokaler Adelsfamilien verlobt und heirateten sie anschließend. Ihre Schicksale waren typisch für Frauen ihrer damaligen Klasse und sozialen Stellung.
In den frühen 1630er Jahren. Bertrand de Batz ging schließlich bankrott und starb. Castelmore Castle und sechs ländliche Bauernhöfe, die den de Bats gehörten, wurden für Schulden verkauft. Unser Held musste den Weg wählen, auf dem er weitergehen wollte. Und er wählte Paris.
Charles de Batz ging verschiedenen Quellen zufolge entweder 1630 oder 1633 oder 1640 nach Paris. Das wahrscheinlichste Datum für seine Ankunft in Paris ist 1633, da ein Dokument aus dieser Zeit, das eine Überprüfung einer Kompanie königlicher Wachen in Paris im Jahr 1633 beschreibt, seinen Namen unter seinen Teilnehmern erwähnt. Charles hatte nichts als ein unscheinbares Pferd, ein Empfehlungsschreiben an den Kapitän der königlichen Musketiere de Treville (Quellen schweigen darüber, wer ihm diesen Brief gegeben hat), ein Schwert, ein paar Münzen in der Tasche und gasconische Fähigkeiten und Leidenschaft, dank die er auf dem Weg in eine schlechte Geschichte bekam. In der Stadt Saint-Dieu ärgerte er sich wie in einem Roman über die bissigen Bemerkungen eines unbekannten bedeutenden Adligen über sein Pferd so sehr, dass er ihn sofort zum Duell herausforderte. Unser Held wurde von der Polizei gefangen genommen und landete im Gefängnis (ein Duell war einige Jahre zuvor von Kardinal Richelieu strikt verboten worden, der damit die privilegierte Klasse bewahren wollte, die er zum Aufbau eines starken absolutistischen Staates brauchte), aus dem zwei Wochen später er kam völlig arm heraus. Das Pferd, der Brief und das restliche Geld waren fort, nur das Schwert war bei ihm. Charles musste zu Fuß nach Paris reisen. Nachdem er in Paris eingereist war, entschied er, dass er von nun an d "Artagnan genannt werden würde (Charles 'Mutter hatte familiäre Bindungen zu dieser Familie). Eine der Versionen der Biographie von Charles de Batz gibt einen ziemlich originellen Grund für diese Entscheidung an. Angeblich , unser Gascogner hatte nicht drei Brüder und vier.Und angeblich gab es auch den "ältesten" Bruder, dessen Name Charles (!) war - er diente wie Paul auch in einer Musketierkompanie und starb kurz zuvor in einer der Schlachten Charles Jr. beschloss, sich auf den Weg zu machen, und in Erinnerung an den gleichnamigen Bruder, der diesen Nachnamen trug, entschied Charles, dass er jetzt d "Artagnan" heißen würde.
Da das Empfehlungsschreiben verschwunden war, wagte Charles nicht, vor Kapitän de Treville zu erscheinen, der den ihm unbekannten Lumpen zweifellos vertreiben würde. Er ging in eine Taverne in der Fossesuar Street, die ihm in seiner Heimat als ein Ort erzählt wurde, an dem sich Gerüchten zufolge die königlichen Musketiere gerne versammelten. Charles hoffte, dort die nötigen Bekanntschaften zu machen, die ihm in Zukunft helfen würden. Und so eine Bekanntschaft hat wirklich stattgefunden! In einer Kneipe lernte Charles Isaac Porto (1617–1712) kennen, einen königlichen Wächter der Kompanie von Captain Des Essarts, die im 17. Jahrhundert eine Art „Vorbereitungsabteilung“ für diejenigen war, die in die Gesellschaft königlicher Musketiere aufgenommen werden wollten . Porto war ein Protestant der Religion. Er war mit den königlichen Musketieren Armand de Silleg d’Athos d’Ottville (1615–1643) und Henri d’Aramitz (1615–1673) befreundet, von denen der erste der Cousin zweiten Grades von de Treville und der zweite sein Cousin war Noch am selben Tag stellte Porto Charles seinen Freunden vor, Charles wusste nicht, dass das Interesse und die Aufmerksamkeit, die sie ihm entgegenbrachten, nicht ohne Grund waren: In der Gesellschaft der Garde des Kardinals, mit der die königlichen Musketiere wirklich heftig kämpften, diente ein gewisser Gillot. Dieser Gillot hatte einen luxuriösen, mit Gold bestickten Baldric für ein Schwert. Viele, einschließlich Porto mit d "Athos und d" Aramitz, vermuteten, dass der Baldric nur vorne mit Gold genäht war. Und Freunde beschlossen, wie sie sagen, zu bringen Gillo zu sauberem Wasser. Sie wussten, dass am nächsten Tag „das Objekt“ ihres Witzes in einem Vorort von Paris, Meudon, spazieren gehen sollte. Die Witzbolde brauchten dringend einen Zeugen für das, was passieren würde – damit es jemanden gab, der sie bestätigte ihre Worte. Immerhin hatten sie infolgedessen keinen Zweifel! Dieser Zeuge war dem Willen des Schicksals nach Charles de B ats.
Bei einem Treffen mit Gillo riss Porto wie zufällig seinen Umhang ab. Der Verband war wirklich nur halb mit Gold bestickt! Die Musketiere lachten. Aber damit war die Sache noch nicht zu Ende. Gillo war nicht allein, sondern mit mehreren Gardisten, die ihm zu Hilfe eilten. Es folgte ein Scharmützel, für das die Zeit so reich war. D'Artagnan geriet gegen einen der berühmten Pariser Schläger, einen gewissen Monsel. Aber Charles, der trotz seiner extremen Jugend meisterhaft ein Schwert führte, „legte“ seinen Gegner schnell „nieder“. Zu dieser Zeit geriet d "Athos, der mit einem gewissen La Peyrie, ebenfalls ein Notenduellant, kämpfte, in eine schwierige Situation. Er wurde vom Feind verwundet und blutete. D'Artagnan eilte ihm zu Hilfe und rettete ihn. Porto und d" Aramitz besiegte auch ihre Gegner .
All dies war natürlich der Beginn einer starken Freundschaft zwischen d'Artagnan und seinen neuen Bekannten.

Und Herr de Treville, der erfahren hatte, wie er sich in einem Duell verhielt, war bereit, ihn in seine Gesellschaft aufzunehmen, aber ... Leider ist dies nicht geschehen! Zu dieser Zeit wurden in Frankreich alle mehr oder weniger wichtigen Positionen (sowohl zivile als auch militärische) gekauft: Nachdem sie eine Position oder einen Rang erhalten hatten, mussten sie eine Gebühr an die Staatskasse zahlen. d "Artagnan hatte keinen Cent in der Tasche. Aber Monsieur de Treville beschloss, wie im Roman, d" Artagnan zu danken, und setzte sich dafür ein, dass er sich der Gesellschaft von Des Essarts königlichen Wachen anschloss, und versprach, dass er es rechtzeitig tun könnte hat eine gewisse Zeit gedient und sich durch seinen Erfolg im Dienst ausgezeichnet (was der Kapitän der Musketiere überhaupt nicht bezweifelt hat!), tritt der Musketierkompanie bei.
Ich muss sagen, dass in den 1620-1640er Jahren. in frankreich gab es nur eine kompanie von musketieren - die "grauen musketiere". Den Namen „graue“ Musketiere erhielt de Treville aufgrund der Farbe ihrer Pferde. Später in den 1650er Jahren. Eine Kompanie "schwarzer Musketiere" erschien. Dementsprechend hatten sie alle schwarze Pferde. Musketiere mussten sich auf eigene Kosten ausrüsten: Eine Uniform, ein Paar Pistolen, ein Schwert, Pferde wurden mit ihrem eigenen Geld gekauft. Am schönsten war übrigens die Form der neuen „Prätorianergarde“ des Königs! Die Musketiere trugen blaue Mäntel mit Goldrand, auf denen an den Enden große Kreuze mit königlichen Lilien (aus weißem Samt) aufgenäht waren, umrahmt von goldenen Flammen. Die Soldaten von de Treville sollten auch hohe Umlegekragen und breitkrempige Hüte mit üppigen Federn tragen. Diese Ausrüstungsgegenstände waren überhaupt nicht so schön, sondern hatten einen sehr praktischen Wert - sie schützten vor Schwertern und Säbeln. Und kostenlos vom König erhielten die Musketiere von de Treville nur eine Muskete. Es war so groß und schwer, dass ein Assistent benötigt wurde, um es unter Kampfbedingungen zu tragen und (auf einem speziellen Ständer) zu installieren. Deshalb brauchten die Musketiere einfach Diener. Und die Anwesenheit der Diener von Planchet, Grimaud, Musketon und Bazin im Roman von d "Artagnan, Athos, Porthos und Aramis war keineswegs ein unnötiger Luxus oder, wie jemand vielleicht gedacht hatte, eine Manifestation einer Prahlerei, sondern war einfach dringend nötig.
Während seines Dienstes in der Gesellschaft der königlichen Garde, der mehr als 10 Jahre dauerte, saß Artagnan nicht tatenlos daneben. Der Dreißigjährige Krieg war im Gange. Er kämpfte mit den Spaniern in Flandern: Er nahm an der Belagerung der Städte Er und Arras. Und zusammen mit Henri d" Aramitz, in den frühen 1640er Jahren. machte eine ziemlich mysteriöse Reise nach England, deren Zweck den Historikern bis zum Ende unbekannt blieb. Es gibt nur eine Vermutung, dass Freunde in Geschäften der englischen Königin Henrietta, der Tante des französischen Königs Ludwig XIV., nach London fuhren. In ihrer Heimat Frankreich fand sie mit ihren Kindern Zuflucht, als in England ein Bürgerkrieg ausbrach, in dem ihr Ehemann, König Karl I. Stuart, wie Sie wissen, den Kopf verlor.

Und was ist mit der Freundschaft unserer Helden, fragen Sie? Wie hat sie „gelebt und sich entwickelt“?
Leider war die Freundschaft von d "Artagnan, d" Athos, d "Aramitz und Porto nicht so lang wie in den Romanen von Dumas. Isaac Porto, der mehrere Jahre in der Musketierkompanie gedient hatte, zu der er von den Wachen wechselte, resigniert und kehrte nach Hause zurück. Dort nahm er die Hauswirtschaft auf, was ihm Gerüchten zufolge auch gelang. Laut einigen anderen Quellen diente Porto bis zu seinem Alter als Quartiermeister in einer der Burgen, auch zuständig für die Artilleriewirtschaft. Aber die meisten wahrscheinlich ist dies nicht wahr - eher der 1. Dieser Mann lebte ein langes Leben - er starb Anfang des 18. Jahrhunderts. Henri d "Aramitz in der zweiten Hälfte der 1640er Jahre. nahm den Schleier als Mönch. Nach einiger Zeit wurde er zum Abt geweiht. Er lebte auch ein ruhiges Leben und brach Anfang der 1670er Jahre in eine andere Welt auf. Am tragischsten war das Schicksal von Athos. Armand de Silleg d „Athos d“ Ottville starb 1643 und rettete seinen Freund d „Artagnan. Unser Gascogner war gerade von seiner mysteriösen Reise nach England zurückgekehrt der Mächtige dieser Welt. Eines dunklen Abends wurde er in einer der engen Gassen von Paris von einer Mörderbande angegriffen. D "Artagnan wehrte sich verzweifelt, aber die Sache wäre schlecht für ihn ausgegangen, wenn Athos nicht mit vorbeigegangen wäre mehrere Musketiere. Als sie das Geräusch hörten, eilten sie zu Hilfe. In dieser Schlacht, in der alle Banditen getötet wurden, starb nur eine Person seitens der Musketiere. Es stellte sich heraus, dass es Armand de Silleg d "Athos d" Ottville war, der die Schulden an seinen Freund zurückzahlte und mit seinem Tod für sein Leben bezahlte.
Wie für die berühmte Geschichte mit den Anhängern der Königin, die sie 1626 präsentierte. der Günstling des englischen Königs, des Herzogs von Buckingham, der in sie verliebt war und für den unsere Helden mit voller Geschwindigkeit nach England galoppierten (Dumas zitiert sie in seinem Chronikroman „Louis XIV and His Century“ als ziemlich zuverlässig, wenn auch ohne die geringste Erwähnung der Beteiligung unserer vier Helden), dann: Erstens waren unsere Helden damals noch Kinder, und zweitens glauben viele Historiker, dass diese Geschichte von La Rochefoucauld, Prinz Marsillac, erfunden wurde, der sehr für solche Tricks war.
D "Artagnan wurde erst 1644 zu den Musketieren zugelassen. Während seines Dienstes in der königlichen Garde freundete er sich sehr mit einem gewissen Francois Bemo de Montlezen an (in dem Roman "Vicomte de Bragelon oder 10 Jahre später" wurde er unter dem Namen gezüchtet). Bezmo de Montlezen) Anders als der literarische Besmo de Montlezen (der Kommandant der Bastille in den frühen 1660er Jahren), der laut Dumas eine sehr engstirnige Person war, war der echte Bemo ein Drückeberger, der es mit d'Artagnan aufnehmen konnte. In diesen Jahren fanden in Frankreich wichtige Ereignisse statt. König Ludwig XIII. starb 1643. Kardinal Richelieu, der wahre Herrscher Frankreichs von 1624-1642, der viel getan hat, um Frankreich in eine Reihe führender europäischer Mächte zu bringen, starb 1642. Der Günstling von Königin Anna von Österreich (die formell unter dem jungen Ludwig XIV., der 1638 geboren wurde, als Regentin galt), Kardinal Giulio Mazarin, entpuppte sich als an der Macht. Dies war ein kluger italienischer Abenteurer, der es nicht nur schaffte, sich das Lob seines Vorgängers, Kardinal Richelieu, zu verdienen, sondern auch einen Platz im Herzen der Königin einzunehmen, den er zu seiner Zeit nicht einnehmen konnte. Er wurde nicht nur ihr erster Minister und Liebhaber, sondern auch der Vater, Gerüchten zufolge, nichts wirklich bestätigt, dieser historischen Person, die später den Spitznamen der Eisernen Maske erhielt. Mazarin bemerkte bald zwei tüchtige junge Leute - d' Artagnan und Bemo. 1646 wurden sie Sonderkuriere des Kardinals und erledigten während ihres Dienstes mehr als einen heiklen Auftrag. Dieses Vertrauen in sie war umso willkommener, als 1647 ein Unternehmen der königlichen Musketiere wurde aufgelöst, weil ihr erster Kapitän, Mr. de Treville, sich auf die Seite der Feinde Seiner Eminenz stellte (sozusagen "in eine Konfrontation trat"), weshalb er entlassen wurde , und seine geliebte Firma für einige Zeit (zum Glück nicht für lange!) aufgehört zu existieren.
Die französischen "unruhigen Zeiten" sind gekommen - die Fronde (übersetzt aus dem Französischen - "Schlinge"). Es war eine Zeit der Revolten des französischen Adels gegen die Dominanz ausländischer Machthaber im Allgemeinen und gegen Giulio Mazarin im Besonderen. Das einfache Volk war oft sehr bereit, sich dem „Grenzadel“ anzuschließen. 1648 wurde Paris so unruhig, dass die königliche Familie und Mazarin von dort in die Provinz fliehen mussten. D "Artagnan, geleitet von seiner rücksichtslosen Tapferkeit und unter Einsatz seiner List und seines Einfallsreichtums, brachte den König, die Königin und den Kardinal persönlich, ohne viel Einmischung, aus Paris heraus, was die Dankbarkeit und das Vertrauen seiner Eminenz in sich selbst nur stärkte.
1651 ging d "Artagnan zusammen mit Mazarin ins Exil nach Brühl in Deutschland. Unser Held führt weiterhin Sonderaufträge für den Kardinal aus, die er in diesen schwierigen Jahren viele für seinen "Schutzpatron" hatte. 1653 Mazarin mit Triumph nach Paris zurückgekehrt. Mit ihm natürlich zurückgekehrt und d "Artagnan.
Die Fronde ist vorbei. Für Verdienste um den Staat befördert der Kardinal d'Artagnan in den Rang eines Leutnants der königlichen Garde (die oben erwähnte Kompanie der Musketiere wurde sechs Jahre zuvor aufgelöst) Francois Bemo wird Kommandant der Bastille, in diesem Posten er bleibt mehrere Jahre, danach verlässt er Paris.
1657 wurde durch Dekret von König Ludwig XIV. die Gesellschaft der "grauen" Musketiere wiederhergestellt. D "Artagnan wird zum Kapitänleutnant der Musketiere ernannt (der Posten des Kapitäns wurde nominell vom König bekleidet, während die Kompanie tatsächlich vom Kapitänleutnant kommandiert wurde). Einige Jahre später, wie oben erwähnt, in Neben den „grauen“ Musketieren wird es in Frankreich auch eine Kompanie „schwarzer“ Musketiere geben.
Im Jahr 1659 ließ sich Charles de Batz Castelmore, Lieutenant Commander der königlichen Musketiere d'Artagnan, schließlich nieder, indem er Charlotte de Chanlessy heiratete. Seine Auserwählte war noch keine alte und sehr hübsche reiche Witwe und von edelstem Blut. Kardinal Mazarin geehrt mit seiner Anwesenheit die Unterzeichnung des Ehevertrags seines treuen Begleiters und Assistenten und seines Auserwählten.Aus dieser Ehe hatte der Kapitän der königlichen Musketiere zwei Söhne - Louis und Louis-Charles.Diese Ehe erwies sich jedoch als erfolglos und Unser Gascogner beschloss, sich für die langen Jahre der Armut zu belohnen, was wirklich durchaus in ein Sprichwort eingehen könnte, wie es in dem Roman von Alexandre Dumas „Viscount de Bragelon oder zehn Jahre später“ geschrieben steht hoffnungslose Verschwendung. Wenn ich ein wenig nach vorne blicke, werde ich Ihnen mitteilen, dass Madame d "Artagnan, die umsichtig darum bat, einen solchen Fall im Ehevertrag zu berücksichtigen, einige Jahre später, im Jahr 1665, als sie sah, wie schnell ihr Geld verschwand, sie darauf bestand auf eine Scheidung. Ja, und in den Jahren, in denen d "Artagnan verheiratet war, konnte er selten bei seiner Familie sein. Fast die ganze Zeit wurde ihm durch Dienst, Scharmützel und Schlachten und natürlich durch Feiern genommen, von denen unser heldenhafter Leutnant Commander war großer Fan. So endete die Familie Das Leben von d'Artagnan. Seine einzige Familie sind von nun an seine Musketiere, die ihrerseits ihren Kommandanten einfach vergötterten.
1661 beging Kapitän d'Artagnan eine Tat, die seinen Namen mit eisernen Lettern in die Geschichte Frankreichs einschrieb: D'Artagnan verhaftete auf Befehl Seiner Majestät Ludwig XIV. am 5. September 1661 in Nantes Nicolas Fouquet, Superintendent of Finance . Berühmt wurde diese historische Figur durch seine exorbitanten finanziellen Unterschlagungen und Betrügereien, die selbst für unsere "rasende" Zeit etwas Beeindruckendes sind. Aufgrund der Handlungen von Fouquet befand sich die französische Wirtschaft in einem beklagenswerten Zustand und sein Nachfolger Jean-Baptiste Colbert musste hart arbeiten, um die finanziellen Angelegenheiten des französischen Königreichs zu verbessern. Der Zorn des Königs wurde auch dadurch verstärkt, dass Fouquet zu seinem Unglück versuchte, die Günstling des Königs, Mademoiselle de Lavaliere, zu umwerben. Und der Grund dafür lag natürlich nicht im Rat von Aramis (laut dem Roman „Vicomte de Bragelon oder zehn Jahre später“ damals schon Bischof von Van und Fouquets engster Mitarbeiter), sondern wohl darin, dass der Der mächtige Finanzminister entschied, dass er nicht nur in Reichtum, sondern auch in der Liebe erfolgreicher sein kann als der König. Es kostete ihn viel Geld, wie die Zukunft zeigen würde. Fouquet d'Artagnan wurde ohne viel Aufhebens festgenommen. Das Gericht verhängte ein schweres Urteil - die Todesstrafe. Der König gab widerwillig der Überzeugung einiger einflussreicher "Gerichtsbeamter" nach und ersetzte die Hinrichtung durch eine lebenslange Haftstrafe. Nicolas Fouquets erster Platz der Haft

Wurde Pignerolskaya Festung. Und d "Artagnan war auf Befehl des Königs drei Jahre lang sein persönlicher Gefängniswärter. Aber der ehemalige Minister machte ihm fast keine Schwierigkeiten. Fouquet versuchte nicht, wegzulaufen, seine wachsame Wache zu bestechen oder ihn auf seine Seite zu ziehen. Er wurde sehr fromm und nur mit seinen endlosen Predigten belästigte er unseren Gascogner, der sich mit einer solchen „Arbeit“ überhaupt nicht wohl fühlte. Zum Glück für ihn selbst wurde d'Artagnan bald wieder vom König gebraucht. Ein Krieg mit Holland braute sich zusammen, und der König brauchte wieder wirklich einen so tapferen Krieger und talentierten Kommandanten wie d'Artagnan.
Mitte der 1660er Jahre. unser tapferer Hauptmann wird Graf. Nein, nein, er hat für seine Heldentaten keine Urkunde für diesen Titel aus den Händen des Königs erhalten, obwohl er ihn wirklich verdient hat. Er beschloss, sich selbst zum Grafen zu machen – fast genau so, wie sich einst sein Urgroßvater Arno Batz in den Adelsstand „versetzte“. In dieser Zeit taten das viele Adlige, und viele von ihnen kamen, wie sie sagen, damit durch.
Was als nächstes geschah? Welche anderen "Spuren" hat Charles de Batz, Graf d "Artagnan, in der Geschichte hinterlassen? Jahre vergingen, und der Dienst des alten Grunzens ging weiter ... Alte Wunden schmerzten, zu denen neue hinzukamen ... Das Alter unseres Helden hat das sechste Jahrzehnt bereits überschritten - das war damals schon ein respektables Alter. D "Artagnan war ein treuer Diener des Königs, und als er ihm 1671 befahl, einen Bauernaufstand in Vivaret (einer kleinen historischen Region im Südosten) zu unterdrücken von Frankreich, am nordöstlichen Rand des Languedoc; jetzt Teil des Departements Ardèche) ohne Mitleid und Nachsicht für die Rebellen führte er den königlichen Befehl genau aus. Und die Einheimischen erinnerten sich viele Jahre an seine "eiserne Hand" ... 1672 wurde d "Artagnan durch die Gnade des Königs Gouverneur von Lille.
Und im folgenden Jahr endete der irdische Weg des alten Soldaten. Der Krieg mit Holland begann. Die französische Armee belagerte die Stadt Maastricht, die sie lange Zeit nicht einnehmen konnten. Charles de Batz Castelmore d "Artagnan hatte zu dieser Zeit den Rang eines Feldmarschalls inne (was dem Rang eines Brigadegenerals in der Zeit der napoleonischen Kriege oder eines Generalmajors in unserer Zeit entsprach). Der Rang eines Marschalls von Frankreich (der höchste Militär Rang des damaligen Frankreichs, den der literarische und wohl auch der echte d "Artagnan) später seinem Neffen Paul de Batz, dem Sohn seines älteren Bruders Paul, zugeschrieben wurde. D "Artagnan beendete sein Leben so, wie er lebte - wie ein echter Soldat, ein Ritter ohne Furcht und Vorwurf. Er starb im Kampf, als er an einem der Tage der Belagerung nach mehreren erfolglosen Angriffen einen verzweifelten Angriff seiner Musketiere anführte Eine Kugel traf ihn in sein furchtloses Herz Und, wie Alexandre Dumas in den letzten Worten seiner berühmten Trilogie schrieb, von unserem Helden "... blieb nur Staub, Gott rief seine Seele zu sich."

Dass d" Artagnan, Athos, Porthos und Aramis lebten, dass sie keine fiktiven Personen, sondern echte historische Gestalten waren, wenn auch nicht mit einem so glänzenden Schicksal wie ihre literarischen "Inkarnationen", macht die Trilogie des großen Schriftstellers Alexander Dumas ebenbürtig Und viele, viele Generationen von Lesern werden die Geschichte der tapferen Musketiere Athos, Porthos, Aramis und d'Artagnan noch viele, viele Jahre lang lesen und bewundern ...

WIE SCHÖN DIESES MOTTO!

"EINER FÜR ALLE UND ALLE FÜR EINEN!"
WIE SCHÖN DIESES MOTTO!
Obwohl es in unserer Zeit erfunden wurde, aber wie es zu Recht heißt ...
IHN KLANG FÜR EWIGKEITEN!
Nun, das ist es, liebe Freunde. Ich habe alles gesagt, was ich weiß.

d'Artagnan auf dem Sockel des Dumas-Denkmals

Eines schönen Tages im Jahr 1630 erreichte der junge Gascogner die Außenbezirke von Paris. Die Türme von Notre Dame tauchten in der Ferne auf, und bald öffnete sich die ganze Hauptstadt vor ihm. Der Reisende hielt ein altes Pferd von unbestimmter Farbe an, legte seine Hand auf den Griff des Schwertes seines Vaters und sah sich mit einem bewundernden Blick in der Stadt um. Er spürte, dass ein neues Leben begann. Und bei dieser Gelegenheit beschloss er, den Nachnamen seiner Mutter anzunehmen - d'Artagnan.

Ja, der Musketier d'Artagnan hat wirklich gelebt. Aber war er wirklich der Held von „Umhang und Schwert“? In der südfranzösischen Gascogne gibt es noch etliche Menschen, die den Nachnamen Batz und Debatz tragen. Ein einfacher Versprecher genügt, um aus Debaz einen edlen „de Batz“ zu machen. So auch ein wohlhabender Kaufmann aus Lupiac. Und dann, Mitte des 16. Jahrhunderts, kaufte auch Arno de Batz das Gut Castelmore mit dem Herrenhaus, stolz Schloss genannt, und fügte seinem Nachnamen „de Castelmore“ hinzu.

Sein Enkel Bertrand war der erste dieser Art, der eine echte Adlige heiratete - Francoise de Montesquiou aus dem Hause d'Artagnan. Was wäre, wenn das "Château d'Artagnan" wie ein Bauernhof aussehen würde? Aber die Frau hatte ein Adelswappen, ihre Verwandten waren edle Militärs und Adlige! Bertrand und Francoise hatten sieben Kinder – vier Söhne und drei Töchter. Um 1613 wurde unser Held geboren - Charles de Batz (mit dem Zusatz in besonderen Fällen - de Castelmore d'Artagnan). Wahrscheinlich hat Charles Latein und Katechismus nicht allzu fleißig studiert und zog Reit- und Fechtunterricht vor. Mit siebzehn Jahren war die "Gascon University" vorbei, und das Küken flatterte aus dem Familiennest.

Geschätztes Porträt von d "Artagnan, gemalt von van der Meulen

So auch Tausende junger Franzosen aus der Provinz. Zu Hause konnten sie keinen Dienst, Ruhm und Reichtum finden, also machten sie sich auf den Weg, um Paris zu erobern. Manche haben das Glück wirklich beim Schwanz gepackt und Karriere gemacht. Andere wanderten durch die engen Pariser Gassen: „Brust mit Rad, Beine mit Kompass, ein Umhang über der Schulter, ein Hut bis zu den Augenbrauen, eine Klinge länger als ein hungriger Tag“, beschrieb Théophile Gautier diese Gesellen, bereit, ein Schwert zu ziehen für eine sehr bescheidene Gebühr. Dank Empfehlungsschreiben entschied sich Charles zunächst, Kadett in einer der Wachkompanien zu werden. Aber welcher der Kadetten träumte nicht davon, später in die Kompanie der "Musketiere des königlichen Militärhauses" zu wechseln oder, einfacher gesagt, der Musketier des Königs zu werden! Musketen - schwere Luntenschlossgewehre - tauchten im vorigen Jahrhundert in den Schützen der französischen Armee auf. Die Annäherung von Musketieren war immer nicht nur an ihrem schweren Tritt, sondern auch an ihrem charakteristischen Geräusch zu erkennen: Patronen mit Schießpulver hingen an einer Lederschlinge und schlugen beim Gehen rhythmisch gegeneinander. Später wurden Luntenschlossmusketen durch Steinschlossmusketen ersetzt, aber das Nachladen der Muskete war immer noch lang und schwierig - neun Operationen! Später bildeten Musketiere separate Kompanien und Regimenter. Aber sie waren sozusagen „nur“ Musketiere.

Heinrich IV. / Heinrich IV König von Frankreich./

Und im Jahr 1600 schuf König Heinrich IV. zu seinem persönlichen Schutz eine Elitekompanie „dieselben“ Musketiere. Nur Adlige dienten darin, im Palast trugen sie Wachdienst, und in der Schlacht kämpften sie zu Pferd und folgten dem Souverän. Ihre Bewaffnung bestand aus einer verkürzten gezogenen Muskete (sie war mit dem Lauf nach oben am Sattel befestigt, damit die Kugel nicht aus der Mündung fiel) und natürlich einem Schwert. In besonderen Fällen wurde die Muskete je nach Art der Aufgabe durch ein Paar Pistolen ersetzt. Doch der eigentliche Aufstieg der königlichen Musketiere begann unter Ludwig XIII.

Rubens. Porträt von Ludwig XIII

1634 führte der Landesherr selbst das Unternehmen – natürlich formell. Der eigentliche Kommandeur der Musketiere war Jean de Peyret, Comte de Troyville - das war eigentlich der Name von Captain de Treville der Drei Musketiere. Wir werden ihn auch de Treville nennen. Ludwig XIII. schätzte die Musketiere sehr, und ihr Kommandant konnte mit allen Geschäften betraut werden. Eines Tages sagte der König, indem er auf Treville zeigte: "Hier ist ein Mann, der mich vom Kardinal befreien wird, sobald ich es will." Es ging um den allmächtigen Kardinal Richelieu (so klingt sein Nachname übrigens überraschend eloquent richtig: riche bedeutet „reich“, lieu – „Ort“). Aber wir nennen ihn fortan gewohnheitsmäßig - Richelieu. Zu dieser Zeit waren die königlichen Musketiere vielleicht die eleganteste Militäreinheit Frankreichs. Sie trugen blaue Umhänge mit goldener Bordüre, die mit Kreuzen mit königlichen Lilien an den Enden aus weißem Samt bestickt waren, umrahmt von goldenen Flammen. Hohe Umlegekragen waren nicht nur modischer Schmuck, sondern schützten den Hals auch vor Hiebschlägen mit dem Schwert. Übrigens, breitkrempige Hüte mit üppigen Federn haben ihren Besitzern viele Ohren und Nasen gerettet. Trotz ihres elitären Charakters waren die königlichen Musketiere keine Parketthändler: Die Kompanie nahm an fast allen Feldzügen teil, und die Musketiere des Königs verdienten sich den Ruhm verzweifelter tapferer Männer. An die Stelle der getöteten Kameraden kamen Rekruten. So wurde Charles de Batz zwei oder drei Jahre nach seiner Ankunft in Paris in die Gesellschaft der königlichen Musketiere eingeschrieben - er schrieb sich unter dem Namen in die Musketiere ein

D’Artagnan.
Porträt von d'Artagnan aus dem Titelbild von Curtils Memoiren ...

„Die Brillanz und Armut der Musketiere“ waren jedoch allen bekannt. Musketiergehälter fehlten schmerzlich. Geld – und davon viel – wurde auch für die Promotion benötigt. Damals wurden Militär- und Gerichtsposten in Frankreich gekauft. Der Rang wurde vom König zugeteilt, und die entsprechende Position, die echtes Einkommen brachte, löste der Kandidat von seinem Vorgänger ab. Nun, genauso wie jetzt ein profitables Geschäft aufgekauft wird. Der König konnte den Kandidaten jedoch nicht genehmigen, einen anderen ernennen; er könnte den erforderlichen Betrag für einen Kandidaten aus der Staatskasse zahlen; er konnte schließlich den Rang und die Position für besondere Verdienste verleihen. Aber im Wesentlichen wurde chinoproizvodstvo sozusagen auf kommerzielle Basis gestellt. Wohlhabende Kandidaten, die eine bestimmte Amtszeit dienten, sich in mehreren Kampagnen auszeichneten, kauften eine Position - zuerst einen Fahnenträger, dann einen Leutnant und schließlich einen Hauptmann. Für höhere Positionen und Preise waren exorbitant. Auch edle und wohlhabende Herren trafen sich in Gesellschaft der königlichen Musketiere. Aber die meisten Musketiere waren d'Artagnan gewachsen. Nehmen wir zum Beispiel Athos – sein vollständiger Name war Armand de Silleg d'Athos. Er war ein Cousin zweiten Grades von Captain de Treville selbst und trat daher um 1641 problemlos seiner Kompanie bei. Aber er trug nicht lange ein Schwert - daran starb er 1643.

Da Athos nicht auf einem Feldzug, sondern in Paris schwer verwundet wurde, ist klar, dass dies ein Duell oder ein Gefecht gewalttätiger Burschen oder eine Abrechnung zwischen gegnerischen Clans war. Porthos war auch nicht reicher - Isaac de Porto, gebürtig aus einer protestantischen Familie. Er begann seinen Dienst in der Wachkompanie des Essarts (Desessard in den drei Musketieren), kämpfte, wurde verletzt und musste sich zurückziehen. Als er in die Gascogne zurückkehrte, bekleidete er die Position eines Munitionswächters in einer der Festungen, die normalerweise Behinderten zugewiesen wurde. Das war Aramis, oder vielmehr Henri d'Aramitz, Cousin von de Treville und entfernter Verwandter von Athos. Er diente in denselben Jahren in einer Kompanie von Musketieren, verließ dann aus unbekannten Gründen den Dienst und kehrte in sein Heimatland zurück, dank dessen er ein ziemlich ruhiges und langes (für einen Musketier) Leben führte: Er heiratete, zog drei Söhne groß und starb friedlich auf seinem Anwesen um 1674, als er in den Fünfzigern war. Diese glorreichen Herren waren Kollegen von d'Artagnan und nichts weiter. Francois de Montlezen, Marquis de Bemo, ebenfalls ein Gascon, wurde ein enger Freund von ihm. Freunde nannten ihn einfach Bemo. D'Artagnan und Bemo waren auf der Wache und bei Feldzügen, bei fröhlichen Festen und in gefährlichen Veränderungen unzertrennlich. Doch 1646 änderte sich das Schicksal der beiden Freunde dramatisch. 1642 starb Kardinal Richelieu und sein vertrauter Assistent, Kardinal Giulio Mazarin, wurde der erste Minister. Im folgenden Jahr starb auch König Ludwig XIII. Der Erbe war noch klein, Frankreich wurde von der Regentin Königin Anna von Österreich regiert, die sich in allem auf Mazarin verließ.

Bouchard. Porträt von Kardinal Mazarin

Beide Kardinäle treten in historischen Romanen als echte Bösewichte auf. Tatsächlich hatten sie genug Laster und Mängel. Aber es ist auch wahr, dass Richelieu mit seltener Zähigkeit ein geeintes, starkes Frankreich und eine absolute Monarchie geschaffen hat, und zwar in einem geschwächten, ständig im Krieg befindlichen Land mit einem schwachen König. Richelieus politische Linie wurde im Wesentlichen von Mazarin fortgesetzt, aber er hatte vielleicht noch mehr Schwierigkeiten – der anstrengende Dreißigjährige Krieg dauerte an, königliche Macht war praktisch nicht vorhanden. Und sie hassten Mazarin mehr als seinen Vorgänger, weil er ein "Waräger" war und viele Fremde aufwärmte. Mazarin brauchte dringend mutige und loyale Helfer. Zu diesem Zeitpunkt waren die Musketiere d'Artagnan und Bemo bereits aufgefallen, und zwar nicht nur von ihren unmittelbaren Vorgesetzten. Und eines Tages rief Mazarin sie zu einer Audienz. Dem scharfsinnigen Politiker fiel sofort auf, dass diese schneidigen Kämpfer auch Köpfe auf den Schultern hatten. Und er lud sie zu besonderen Aufgaben in seinen Dienst ein. So traten d'Artagnan und Bemo, verbleibende Musketiere, in das Gefolge der Adligen Seiner Eminenz ein. Ihre Aufgaben waren sehr vielfältig, erforderten aber immer Geheimhaltung und Mut. Sie überbrachten geheime Depeschen, begleiteten unzuverlässige Militärführer und berichteten über ihre Aktionen und beobachteten die Bewegungen von Gegnern. Das Leben in ständiger Reise, fast ohne Ruhe, machte sie bald zu lebenden Relikten. Außerdem erfüllten sich die Hoffnungen der Musketiere auf eine großzügige Bezahlung nicht - Mazarin erwies sich als obszön geizig. Ja, sie haben noch nicht gewonnen, aber sie haben nicht verloren, wie andere Musketiere - auf Anordnung des Königs wurde ihre Kompanie bald aufgelöst. Formaler Vorwand war die "hohe Kostenbelastung" für den Unterhalt der Eliteeinheit, tatsächlich bestand Mazarin auf deren Auflösung. Die Musketiere erschienen ihm teilweise zu heftig und unkontrollierbar, von denen nicht bekannt war, was zu erwarten war. Die Musketiere waren niedergeschlagen, und niemand ahnte, dass das Unternehmen in einem Jahrzehnt in noch größerem Glanz wiedergeboren werden würde. In der Zwischenzeit eilten d'Artagnan und Bemo durch das Land und dankten dem Schicksal, dass sie zumindest ein gewisses Einkommen hatten.

Die Nachricht, die d'Artagnan überbrachte, war so wichtig, dass sein Name entweder in der Gazette, der ersten Zeitschrift Frankreichs, oder in den Berichten der höchsten Kommandeure auftauchte: "Herr d'Artagnan, einer der Adligen Seiner Eminenz , kam aus Flandern und berichtete ... "" Herr d'Artagnan berichtet, dass es Informationen aus Brüssel über die Ansammlung des Feindes im Genilgau in Höhe von etwa dreitausend Menschen gibt, die einen Angriff auf unsere Grenzfestungen vorbereiten .. . "Der erste Minister war im Staat für alles verantwortlich, es gab keine Jäger, die die Verantwortung teilten, und Flüche stürzten von überall her. Manchmal musste der Kardinal das Loch buchstäblich stopfen, und er warf seine vertrauten "Adligen" mitten hinein. Zum Beispiel führte Bemo 1648 selbst eine Abteilung leichter Kavallerie Seiner Eminenz an, und in dieser Schlacht zerschmetterte eine feindliche Kugel seinen Kiefer. Inzwischen führte der allgemeine Hass auf Mazarin zu einer Protestbewegung – der Fronde (übersetzt – „Schlinge“). In der Hauptstadt begann ein Aufstand, der in einigen Provinzen unterstützt wurde. Mazarin führte den jungen Ludwig aus der Stadt und begann mit der Belagerung von Paris. Die Fronde brauchte Anführer, Kommandanten, die unter den Truppen wohlbekannt waren, und sie erschienen sofort - Adlige, Aristokraten, eigentlich, die nach einer Neuverteilung höherer Posten und Privilegien strebten. Die demokratische Fronde wurde durch die „Fronde der Fürsten“ (daher der Ausdruck „Grenze“ – protestieren, aber ohne großes Risiko) ersetzt. Der Hauptführer der Fronders war Prinz Condé.

Egmont. Porträt des Prinzen von Condé

In dieser Zeit gingen viele Anhänger von Mazarin zu seinen Gegnern über. Aber nicht d'Artagnan. Zu dieser Zeit zeigten sich die Hauptqualitäten seines Charakters vollständig - außergewöhnliche Treue und unveränderlicher Adel. Die königliche Familie kehrte bald nach Paris zurück, aber der Kardinal blieb im Exil. D'Artagnan hat ihn jetzt nicht verlassen, nur die Befehle des Musketiers sind noch gefährlicher geworden - er führte Mazarins Verbindung mit Paris aus, überbrachte geheime Botschaften an den König und seine Anhänger, insbesondere an Abbé Basil Fouquet, könnte man sagen, das Oberhaupt der Kardinalverwaltung. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, was aus unserem Gascogner geworden wäre, wenn seine Mission entdeckt worden wäre. Immerhin wurde auf der Pont Neuf in Paris ein satirisches Flugblatt „Prämientarif für den Befreier von Mazarin“ ausgehängt: „Dem Kammerdiener, der ihn zwischen zwei Federbetten erwürgt, - 100.000 ECU; ein Barbier, der sich mit einem Rasiermesser die Kehle durchschneidet - 75.000 ECU; an den Apotheker, der ihm einen Klistier legt und die Spitze vergiftet, - 20.000 ECU “... Es ist nicht der richtige Zeitpunkt für Dank, aber damals schickte Mazarin einen Brief an einen der ihm treu ergebenen Marschälle: „ Da mich die Königin einst darauf hoffen ließ, dass Artagnan den Rang eines Hauptmanns der Wache erhalten würde, bin ich sicher, dass sich ihre Position nicht geändert hat. Zu dieser Zeit gab es keine offenen Stellen, nur ein Jahr später wurde d'Artagnan Leutnant in einem der Garde-Regimenter. Etwa ein Jahr später kämpfte er mit den Fronde-Einheiten. Die Widerstandskräfte schwanden, Mazarin erlangte allmählich die Macht über das Land zurück. Am 2. Februar 1653 zog der Kardinal feierlich in Paris ein. Sein Gefolge bahnte sich mühsam seinen Weg durch die Menge der Pariser, die Seine Eminenz begeistert begrüßten. Das waren genau die Franzosen, die bis vor kurzem bereit waren, ihn in Stücke zu reißen. Lieutenant d'Artagnan verhielt sich bescheiden hinter Mazarins Rücken.

Der ultimative Traum eines jeden Adligen war eine schwierige Position am Hof. Und solche Jobs gab es genug. Nun, welche Aufgaben kann zum Beispiel der "Captain-Concierge der königlichen Voliere" im Jardin des Tuileries haben? Er bewohnt ein kleines Schloss aus dem sechzehnten Jahrhundert, nur einen Steinwurf vom Palast entfernt, und erhält seine zehntausend Livres pro Jahr: Geh schlecht! Eine solche Stelle war gerade erst eröffnet worden, sie kostete sechstausend Livres. Es ist unwahrscheinlich, dass d'Artagnan es geschafft hat, eine solche Summe anzusammeln, aber es war möglich, sich gegen zukünftige Einnahmen zu leihen. Es schien, dass die großen Herren eine so unbedeutende Position verschmähen sollten, und doch fand der Leutnant Konkurrenten. Und was! Jean Baptiste Colbert, die linke Hand des Kardinals (Fouquet war die rechte), schrieb an seinen Gönner: "Wenn Euer Gnaden mir diese Position wohlwollend gewähren würden, wäre ich unendlich verbunden."

Lefevre. Porträt von Colbert

Es war nicht einfach, Colbert abzulehnen, aber Mazarin antwortete: "Ich habe mich bereits für diese Position bei d'Artagnan beworben, der mich darum gebeten hat." Colbert, der zukünftige Premierminister, hatte zunächst eine Abneigung gegen d'Artagnan. Übrigens erhielt Bemo auch einen warmen Platz - er wurde nicht weniger als der Kommandant der Bastille ernannt. Die Arbeit ist auch nicht staubig, nur tauschen Gefängniswärter, wie Mutter Geschichte lehrt, manchmal den Platz mit denen, die bewacht werden. So wurde der arme Adlige aus der Gascogne endlich wie ein echter Seigneur geheilt. Aber nicht lange bewachte d'Artagnan seine Voliere. 1654 wurde der junge Monarch Ludwig XIV. in Reims gekrönt, d'Artagnan war bei dieser grandiosen Zeremonie anwesend. Und bald darauf wieder in die Schlacht: Prinz Conde trat an die Seite der Spanier und führte ihre dreißigtausendste Armee. In einer der ersten Schlachten dieses Feldzugs griff d'Artagnan mit mehreren mutigen Männern, ohne auf die Annäherung der Hauptstreitkräfte zu warten, die feindliche Bastion an und wurde leicht verwundet. Ein Jahr später befehligte er bereits eine separate Wachkompanie und erhielt noch nicht den Rang eines Hauptmanns. Schon wieder verdammtes Geld: Um das Kapitänspatent einzulösen, musste ich die Hofstelle verkaufen. Zur Hölle mit ihr! Übrigens äußerte sich d'Artagnan so, oft nicht nur mündlich, sondern auch schriftlich.

Der persönliche Sekretär Seiner Eminenz teilte d'Artagnan mit: "Ich habe alle Ihre Briefe an den Kardinal gelesen, jedoch nicht vollständig, weil Ihnen ständig Sätze wie "verdammt" durch den Kopf gehen, aber das macht nichts, da die Essenz gut ist . 1659 wurde schließlich Frieden mit Spanien geschlossen. Und kurz davor beschloss Ludwig XIV, die Gesellschaft der königlichen Musketiere wiederzubeleben. Der Posten des Leutnants wurde d'Artagnan angeboten. Seine Freude wurde nur von der Tatsache überschattet, dass der Neffe von Kardinal Philip Mancini, Herzog von Nevers, ein fauler, verwöhnter junger Mann, zum Kommandanten, Lieutenant Commander, ernannt wurde. Es blieb zu hoffen, dass er sich nicht in die Angelegenheiten der Musketiere einmischte. Und jetzt ist d'Artagnan fünfundvierzig (im 17. Jahrhundert ist das schon ein Mann mittleren Alters), er hat eine starke Position erreicht, es ist Zeit, eine Familie zu gründen. Romantische Hobbies und amouröse Abenteuer blieben zurück, reife Menschen versuchten, edle und reiche Damen zu heiraten. Am häufigsten wurden diese beiden Tugenden bei Witwen kombiniert. Anna-Charlotte-Christine de Shanlessi, aus einer alten Gascon-Familie, die die Ländereien ihres im Krieg gefallenen Ehemanns Baron besaß und mehrere weitere Ländereien kaufte, wurde die Auserwählte von d'Artagnan. Außerdem war sie hübsch, obwohl sie "bereits Spuren unausweichlicher Traurigkeit im Gesicht trug", wie die Person, die ihr später verlorenes Porträt sah, schrieb. Witwen haben jedoch noch eine weitere Eigenschaft: Sie sind erfahren und besonnen. Also tat Charlotte nichts, ohne einen Anwalt zu konsultieren. Der Ehevertrag glich einer langen vermögensrechtlichen Abhandlung: Klausel für Klausel wurden Bedingungen festgelegt, die die Witwe vor dem Untergang bewahren sollten, falls sich „Herr Zukünftiger“ als Verschwender entpuppte (wie bei einem Blick ins Wasser). Aber hier wurden die Formalitäten erledigt, und am 5. März 1659 wurde im kleinen Saal des Louvre in Anwesenheit wichtiger Gäste (nur der alte Bemo war unter Freunden) der Vertrag unterzeichnet. Dokumente dieser Art wurden „im Auftrag des allmächtigen Monarchen Louis Bourbon“ und „des berühmtesten und würdigsten Monsignore Jules Mazarin“ erstellt – ihre handschriftlichen Unterschriften besiegelten dieses Dokument. Es kam nicht oft vor, dass ein Leutnant der Musketiere die Wärme eines Familienherds genoss. Er lebte weiter im Sattel - entweder an der Spitze seiner Musketiere oder im Auftrag des Kardinals und dann des jungen Königs. Die Frau schimpfte natürlich, außerdem habe d'Artagnan nach langen Jahren demütigender Armut Geld ohne Konto ausgegeben. Das Paar hatte bald zwei Söhne.

Louis XIV heiratete Ende des Jahres. Diese Hochzeit des französischen Königs mit der spanischen Infantin Maria Theresia versprach einen langen und dauerhaften Frieden. Kardinal Mazarin tat seinen Job und zog sich bald zurück – in eine andere Welt. Die Hochzeitsfeierlichkeiten waren grandios. Neben dem König waren die ganze Zeit seine Musketiere, angeführt von d'Artagnan. Der spanische Minister, der die Gesellschaft in voller Pracht sah, rief aus: „Wenn der Herr auf die Erde herabsteigen würde, würde er keinen besseren Wächter brauchen!“ Der König kannte d'Artagnan schon lange, er glaubte, dass man sich auf ihn absolut verlassen könne. Mit der Zeit nahm der Kommandeur der Musketiere jenen Platz neben dem Königssohn ein, den Kapitän de Treville zuvor unter seinem Vater eingenommen hatte. Unterdessen gruben sich zwei politische Erben von Mazarin, zwei Mitglieder des königlichen Rates, gegenseitig aus. Fouquet, der Finanzchef, war mächtiger, aber sorgloser. Colbert war erfahrener, er gewann, weil er angegriffen hat. Er öffnete dem König die Augen für die zahlreichen Missbräuche von Fouquet, für sein luxuriöses Leben, das aus der Staatskasse bezahlt wurde.

Eduard Lacretelle. Porträt von Nicolas Fouquet

Am 7. August 1661 hielt Fouquet in seinem Palast und Garten eine Feier für das Königspaar und den gesamten Hof ab. Auf mehreren Bühnen wurden nacheinander Aufführungen gespielt, darunter zeigte die Truppe von Molière ein neues Stück, The Boring. Das Fest wurde vom Zauberer Vatel vorbereitet. Fouquet wollte dem Souverän offensichtlich gefallen, aber es kam umgekehrt. Louis schätzte die Kunst, mit der der Feiertag organisiert wurde, war aber verärgert. Sein Hof war noch bescheiden, der König brauchte dringend Geld. Als er ging, sagte er zum Besitzer: "Warte auf Neuigkeiten von mir." Fouquets Verhaftung war eine ausgemachte Sache. Dies war jedoch ein sehr riskantes Unterfangen. Fouquet hatte große Verbindungen und großen Einfluss, er hatte ein befestigtes Militärlager mit einer Garnison in ständiger Bereitschaft, er befehligte die gesamte Flotte Frankreichs, er war schließlich Vizekönig von Amerika! Der Sturz eines solchen Riesen kann vielleicht mit der Verhaftung Berias im Jahr 1953 verglichen werden. In einem solchen Fall ist ein loyaler und beliebter Militärführer erforderlich. Ohne zu zögern vertraute der König d'Artagnan die Operation an. Die Operation wurde in solcher Geheimhaltung vorbereitet, dass die Schreiber, die den Befehl geschrieben hatten, bis zu ihrem Abschluss eingesperrt blieben. Um Fouquets Wachsamkeit zu beruhigen, wurde für den Tag der Verhaftung eine königliche Jagd angesetzt. Er ahnte nichts und sagte sogar zu seinem engen Mitarbeiter: "Colbert hat verloren, und morgen wird einer der glücklichsten Tage meines Lebens sein." Am 5. September 1661 verließ Fouquet die Sitzung des Königlichen Rates und stieg auf eine Trage.

Zu dieser Zeit umringte d'Artagnan mit fünfzehn Musketieren die Sänfte und überreichte Fouquet den Befehl des Königs. Der festgenommene Mann nutzte die kurze Verzögerung, um seinen Unterstützern die Nachricht zu überbringen. Sie beschlossen, Fouquets Haus in Brand zu setzen, um die Beweise zu vernichten. Aber sie waren ihnen voraus, das Haus wurde versiegelt und bewacht. Dann brachte d'Artagnan Fouquet zum Château de Vincennes, und wenig später brachte er ihn zur Bastille. Und überall überprüfte er persönlich die Zuverlässigkeit der Räumlichkeiten und die Wachen stellten bei Bedarf seine Musketiere dort auf. Vorsichtsmaßnahmen waren nicht überflüssig, als eine wütende Menge die Kutsche umstellte und Fouquet fast in Stücke gerissen wurde, aber d'Artagnan befahl den Musketieren, die Stadtbewohner rechtzeitig mit Pferden zurückzudrängen. Schließlich wurde der Gefangene der Bastille in Obhut eines Freundes von Bemo übergeben. D'Artagnan hoffte, von dieser unangenehmen Angelegenheit wegzukommen, aber kein Glück! Der König befahl ihm, weiterhin bei dem Gefangenen zu bleiben. Nur drei Jahre später, nach dem Prozess und der königlichen Verurteilung, brachte d'Artagnan den Sträfling zu lebenslanger Haft ins Schloss Pignerol und vollendete seine traurige Mission. Es muss gesagt werden, dass er sich die ganze Zeit mit den Verhafteten auf die edelste Weise benommen hat. So war er beispielsweise bei allen Treffen Fouquets mit Anwälten anwesend, war über alle Angelegenheiten des Gefangenen informiert, aber kein einziges Wort ging über die Mauern des Gefängnisses hinaus. Eine edle Dame aus dem Freundeskreis des unterlegenen Adligen schrieb über d'Artagnan: „Königstreu und human im Umgang mit denen, die er in Gewahrsam nehmen muss.“ Der König war mit dem Leutnant der Musketiere zufrieden. Sogar Fouquets Anhänger respektierten ihn.

Nur der neue Finanzquartiermeister Colbert und sein Gefolge hegten einen Groll: Sie glaubten, dass d'Artagnan zu weich mit dem Gefangenen war, und vermuteten sogar, dass er Fouquet half. D'Artagnan hatte bewiesen, dass er ein treuer Diener des Königs war, und jetzt konnte er väterliche Fürsorge für seine Musketiere zeigen. In den zehn Jahren seiner Herrschaft stieg die Zahl der Musketiere von 120 auf 330 Personen. Das Unternehmen wurde mit seinem Schatzmeister, Pfarrer, Apotheker, Chirurgen, Sattler, Büchsenmacher und Musikanten zu einer völlig eigenständigen Einheit. Unter d'Artagnan erhielt die Kompanie ein eigenes Banner und eine Standarte, auf der das beeindruckende Motto der Musketiere eingraviert war: "Quo ruit et lethum" - "Der Tod greift mit ihm an." Während der Feindseligkeiten wurde eine Kompanie königlicher Musketiere in andere Militäreinheiten aufgenommen, aber eine Abteilung blieb immer beim König, nur diese Abteilung handelte immer unter dem Banner der Kompanie. Schließlich begannen sie 1661 mit dem Bau einer großen Kaserne "Hotel Musketiere", und davor lebten die Musketiere in Mietwohnungen. D'Artagnan war persönlich für eine Reihe von Musketieren verantwortlich, kannte alle gut und taufte einige der Kinder. So wie er einst zu ihm kam, Jugendliche aus der Provinz mit Empfehlungen von Adelsfamilien. Der vom Leutnant aufgestellte Befehl war strenger als unter de Treville. Der Leutnant gab nicht nur Befehle, verteilte Patente an niedrigere Positionen, ersuchte um den Adel und die Festsetzung von Pensionen; Er führte spezielle Zertifikate für würdiges und unwürdiges Verhalten ein, um Fälle von Ungehorsam und provozierendem Streit zu stoppen. All dies machte die Kompanie der königlichen Musketiere nicht nur zu einer Elite, sondern auch zu einer vorbildlichen Einheit. Allmählich wurden die königlichen Musketiere zu einer Art Offiziersakademie - die besten Kadetten des Adels absolvierten hier die ersten Dienstjahre und wurden dann anderen Wachregimentern zugeteilt. Sogar in anderen europäischen Staaten begannen Monarchen, zu ihrem Schutz Musketierkompanien zu gründen und schickten Offiziere zum Studium an die „Schule von d’Artagnan“. Wenn ein König eine brillante Armee hat, will er sie zu Tode werfen. 1665 brach der Krieg zwischen England und den Niederlanden aus. Frankreich war ein Verbündeter Hollands und unterstützte es mit einem Expeditionskorps. An der Spitze einer Abteilung Musketiere ging d'Artagnan nach Norden.

Während der Belagerung der Festung Loken zeigten sich die Musketiere nicht nur als tapfere Männer, sondern auch als Kriegsarbeiter: Sie trugen schwere Faschinen bei sich und füllten einen tiefen, mit Wasser gefüllten Graben. Der König war entzückt: „Von einer Kompanie hochrangiger Musketiere hätte ich nicht weniger Eifer erwartet.“ Niemand traf d'Artagnan in Paris. Kurz vor dem Feldzug lud Madame d'Artagnan einen Notar ein, nahm ihr im Rahmen eines Ehevertrags ihr gesamtes Vermögen weg und ging mit zwei Kindern zum Familienbesitz von Saint-Croix. Anschließend reiste d'Artagnan nach Bedarf dorthin, um einige häusliche Angelegenheiten zu regeln. Es muss lustlos gedacht werden. Im Laufe der Jahre verwandelte sich Anna-Charlottes Praktikabilität in Geiz, sie wurde zu einem Streit, verklagte den Bruder ihres verstorbenen Mannes, dann ihren Cousin ... Und d'Artagnan kehrte glücklich zu seiner Familie zurück - der Familie der Musketiere! Unmittelbar nach der Rückkehr vom Feldzug fanden dreitägige Manöver statt, in denen sich die königlichen Musketiere wieder in voller Pracht zeigten. Der König war so erfreut, dass er d'Artagnan die erste vakante Stelle am Hof gewährte - "den Kapitän kleiner Hunde für die Jagd auf Rehwild".

Porträt von Ludwig XIV

Nur die Hofkarriere klappte irgendwie nicht, d'Artagnan verbrachte nur drei Wochen damit, mit kleinen Hunden herumzutüfteln und kündigte. Glücklicherweise war der König nicht beleidigt und d'Artagnan gewann sogar. Der Posten des Hundekapitäns wurde abgeschafft und durch zwei Leutnants ersetzt. D'Artagnan verkaufte sie im Einzelhandel und verbesserte sein Geschäft nach der Flucht seiner Frau etwas. Und schon im nächsten Jahr trat Philip Mancini, Herzog von Nevers, endgültig von seinem Posten als Lieutenant Commander der Kompanie der königlichen Musketiere zurück. Wer könnte diesen Platz besser einnehmen als d'Artagnan! Schließlich kaufte sich D'Artagnan ein wunderschönes Haus an der Ecke Ferry Street und Quay of the Frog Swamp, fast gegenüber dem Louvre. Ungefähr zu dieser Zeit begann er, sich mit "Comte d'Artagnan" zu signieren. Bei der Unterzeichnung einiger Dokumente fügte er auch einen "Kavalier königlicher Orden" hinzu, der ihm nie verliehen worden war. Was kann man tun, unbändiger Gascon-Stolz und eine Leidenschaft für die Verleihung von Titeln waren seine erbliche Schwäche. D'Artagnan hoffte, dass der König nicht hart fordern würde, und in diesem Fall würde er intervenieren. In diesen Jahren prüfte eine Sonderkommission, wie rechtmäßig manche Herren Titel führen. Übrigens hat sie Dokumente von einem gewissen Herrn de Batz angefordert. Eine Aussage von d'Artagnan, dass dies sein Verwandter sei, reichte also aus, damit die Kommission ins Hintertreffen geriet. In der Zwischenzeit war das schöne Haus des Kapitäns der Musketiere meistens leer und seine Zofe war völlig faul. Ihr Meister lebte selten in seinem Froschsumpf. 1667 begann ein neuer Krieg. Ludwig XIV. forderte von Spanien ihre umfangreichen Besitzungen in Flandern unter dem Vorwand, dass sie seiner Frau, der ehemaligen spanischen Infantin und heutigen Königin von Frankreich, gehörten.

Ein solches Gesetz war im Zivilrecht vieler europäischer Länder in Kraft, galt aber nicht für die zwischenstaatlichen Beziehungen, weshalb Spanien dies natürlich ablehnte. Aber es ist bekannt, dass Könige nicht vor Gericht, sondern auf dem Schlachtfeld streiten. In diesem Krieg befehligte Kapitän d'Artagnan im Rang eines Kavallerie-Brigadiers zum ersten Mal ein Armeekorps, das aus seiner eigenen Kompanie und zwei weiteren Regimentern bestand. Die Musketiere stürmten wieder furchtlos vorwärts. Während der Belagerung von Douai eroberten sie den Ravelin unter einem Hagel aus Kartätschen und stürmten ohne anzuhalten mit gezückten Schwertern in die Stadt. Der König, der dieses Bild betrachtete, um seine Favoriten zu retten, schickte ihnen sogar den Befehl, „ihren Eifer zu mäßigen“. Der Höhepunkt des gesamten Feldzugs war die Belagerung von Lille, der mächtigsten Festung Flanderns. Die Angriffe des "Brigadier d'Artagnan", wie es in den Berichten hieß, "gaben den Ton an". Aber am Tag des Angriffs betraten nur 60 Leute seiner Brigade die vordere Abteilung, und der Brigadier selbst wurde angewiesen, am Kommandoposten zu bleiben. Am Abend brach seine Geduld zusammen, er stürzte sich mitten in den Kampf und kämpfte, bis er eine leichte Gehirnerschütterung erlitt. Nicht einmal der König verurteilte ihn für diese unerlaubte Tat. Erschrocken über den verzweifelten Ansturm entwaffneten die Bürger von Lille selbst die Garnison und ergaben sich der Gnade des Siegers. Durch einen seltsamen Zufall wurde d'Artagnan 1772 zum Gouverneur dieser Stadt ernannt und erhielt gleichzeitig den Rang eines Generalmajors (oder Brigadegenerals). Der Musketier fühlte sich geschmeichelt, aber der neue Service gefiel ihm nicht. Garnisonsoffiziere sind überhaupt nicht wie echte Krieger. D'Artagnan haderte mit dem Kommandanten und den Ingenieuren, wurde müde, Verleumdungen abzuwehren, antwortete ihnen leidenschaftlich und dumm. Er sprach mit einem unverwüstlichen Gascogne-Akzent, aber der Brief kam mit einem soliden „Verdammt!“ heraus. Mit einem Wort, er atmete erleichtert auf, als ein Ersatz für ihn gefunden wurde und er zu seinen Musketieren zurückkehren konnte.

Der beste Weg, um den Seelenfrieden eines alten Soldaten wiederherzustellen, besteht darin, wieder Schießpulver zu riechen. Und so geschah es. 1773 zog der König an der Spitze der Armee, um die niederländische Festung zu belagern. Die Angriffsabteilung, zu der auch die königlichen Musketiere gehörten, wurde von einem Generalmajor der Infanterie de Montbron kommandiert. Am 25. Juli haben die Musketiere ihre Aufgabe erfüllt - sie haben den Ravelin des Feindes erobert. Doch das reichte Montbron nicht. Er wollte zusätzliche Befestigungen bauen, damit der Feind den Ravelin nicht zurückerobern würde. D’Artagnan wandte ein: „Wenn Sie jetzt Leute schicken, wird der Feind sie sehen. Sie riskieren, dass viele Menschen umsonst sterben. Montbron war rangälter, er gab den Befehl, und die Redoute wurde errichtet. Doch dann brach der Kampf um den Ravelin aus. Die müden Franzosen wurden umgeworfen und begannen sich zurückzuziehen. Als d'Artagnan dies sah, wartete er nicht auf den Befehl von irgendjemandem, versammelte mehrere Dutzend Musketiere und Grenadiere und eilte zur Hilfe. Ein paar Minuten später wurde das Ravelin genommen. Aber viele Angreifer wurden getötet. Die toten Musketiere umklammerten weiterhin ihre verbogenen Schwerter, die bis zum Griff mit Blut bedeckt waren. Unter ihnen wurde d'Artagnan gefunden, der durch den Kopf geschossen wurde. Musketiere trugen ihren Kapitän unter schwerem Feuer aus dem Beschuss. Das ganze Unternehmen trauerte. Ein Beamter schrieb: „Wenn die Menschen vor Kummer sterben würden, wäre ich schon tot.“ Louis XIV war sehr traurig über den Tod von d'Artagnan. Er ließ in seiner Lagerkapelle einen Trauergottesdienst für ihn abhalten und lud niemanden dazu ein, er betete in trauriger Einsamkeit. Anschließend erinnerte der König den Kapitän der Musketiere wie folgt: „Er war der einzige Mensch, der es geschafft hat, die Menschen dazu zu bringen, sich selbst zu lieben, ohne etwas für sie zu tun, was sie dazu verpflichten würde.“ D'Artagnan wurde auf dem Schlachtfeld bei Maastricht begraben. Von Mund zu Mund gingen die Worte eines Menschen über sein Grab: "D'Artagnan und Ruhm ruhten zusammen."

Wenn d'Artagnan im Mittelalter gelebt hätte, hätte man ihn "einen Ritter ohne Furcht und Tadel" genannt. Vielleicht würde er der Held eines Epos werden, wie der englische Lancelot oder der französische Roland. Aber er lebte in der "Guttenberg-Ära" - der Druckerpresse und der aufkommenden Fachliteratur - und war daher dazu verdammt, der Held des Romans zu werden. Gasien Courtil de Sandre war der erste, der dies versuchte. Dieser Adlige trat kurz vor dem Tod von d'Artagnan den Militärdienst an. Aber bald wurde Frieden geschlossen, die Armee wurde aufgelöst und Curtil wurde ohne Dienst und Lebensunterhalt zurückgelassen. Aus Not oder aus spiritueller Neigung heraus wurde er Schriftsteller. Er schrieb politische Pamphlete, unzuverlässige historische und biografische Bücher mit skandalösem Beigeschmack. Am Ende wurde Curtil wegen einiger harscher Veröffentlichungen verhaftet und für sechs Jahre in der Bastille eingesperrt. Der alte Bemo, ein Freund von d'Artagnan, war immer noch der Kommandant der Bastille. Curtil hasste seinen obersten Gefängniswärter und schrieb später ziemlich böse über ihn.

Kein Wunder, dass Alexandre Dumas auf seine Anregung hin den Kommandanten der Bastille in der Geschichte mit der „eisernen Maske“ als dumm und feige darstellte. 1699 wurde Curtil freigelassen, und im folgenden Jahr erschien sein Buch „Memoiren von Messire d’Artagnan, Leutnant Commander der ersten Kompanie der Musketiere des Königs, das viele persönliche und geheime Dinge enthält, die während der Herrschaft Ludwigs des Großen geschahen“. . In diesen erfundenen "Memoirs" war wenig Historizität, und der Held erschien vor dem Leser nicht als Krieger, sondern ausschließlich als Geheimagent. Intrigen, Duelle, Verrat, Entführungen, Fluchten mit dem Ankleiden einer Frau und natürlich Liebesaffären - all dies wurde in einem ziemlich schwerfälligen Stil dargelegt. Trotzdem war das Buch ein Erfolg. Dann landete Curtil erneut für lange Zeit im Gefängnis und starb 1712, wenige Monate nach seiner Freilassung. Die Memoiren von d'Artagnan überlebten den Autor nicht lange und gerieten für mehr als ein Jahrhundert in Vergessenheit. Bis Alexandre Dumas das Buch entdeckte. Im Vorwort zu Die drei Musketiere schrieb Dumas: „Vor ungefähr einem Jahr, als ich an der Königlichen Bibliothek studierte ... habe ich versehentlich die Memoiren von M. d'Artagnan angegriffen ...“ Aber dann geht er in den Plural über: „ Seitdem kannten wir keine Ruhe und versuchten, in den Schriften dieser Zeit zumindest eine Spur dieser außergewöhnlichen Namen zu finden ... “Dies ist kein Fehler von Dumas, sondern ein unfreiwilliger Versprecher. Hinter ihr stand Dumas' Co-Autorin Auguste Macke, eine autodidaktische Historikerin und mittelmäßige Schriftstellerin, die den Mäzen mit Handlungen, Drehbüchern und Textentwürfen einiger Romane und Theaterstücke versorgte. Unter den Co-Autoren von Dumas (es gibt allein etwa ein Dutzend etablierter Namen) war Maquet der fähigste. Neben „Die drei Musketiere“ war er an der Entstehung weiterer Dumas-Meisterwerke beteiligt, darunter „Twenty Years Later“, „Vicomte de Bragelon“, „Queen Margot“ und „The Count of Monte Cristo“.

Es war Maquet, der Dumas einen lockeren und langweiligen Aufsatz über d'Artagnan brachte und von dem alten Buch von Courtil de Sandra erzählte. Dumas begeisterte sich für dieses Thema und wollte die Memoiren von d'Artagnan selbst lesen. Im Bibliotheksformular ist die Ausgabe dieses wertvollsten Buches an ihn vermerkt, aber die Rückgabe ist nicht vermerkt. Der Klassiker hat es einfach "gespielt". Die Geschichte der drei Musketiere ist ein Roman für sich. 1858, 14 Jahre nach der Erstveröffentlichung des Romans, verklagte Macke Dumas und behauptete, er sei der Autor, kein Mitautor von Die drei Musketiere. Die Tat ist schwer zu erklären, denn zwischen Dumas und Macke wurde eine Vereinbarung geschlossen, der Autor bezahlte den Co-Autor gut, Dumas erlaubte Macke sogar, eine Inszenierung von Die drei Musketiere unter seinem eigenen Namen zu veröffentlichen. Der Prozess machte viel Lärm, und auch Dumas' frühere Anschuldigungen, "literarische Schwarze" auszubeuten, tauchten auf. (Dieser Ausdruck entstand übrigens gerade in Bezug auf Dumas' Co-Autoren, weil er selbst Enkel eines Negersklaven war.)

Schließlich legte Macke dem Gericht seine Version des Kapitels „Hinrichtung“ vor, doch dieser „Beweis“ wurde ihm zum Verhängnis. Die Jury war überzeugt, dass Mackes Text der brillanten Prosa von Dumas nicht gewachsen sei.

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