Alexander II (Kurzbiographie)

Der zukünftige russische Kaiser Alexander II. wurde am 29. April 1818 geboren. Als Sohn von Nikolaus I. und Thronfolger konnte er eine vielseitige Ausbildung erhalten. In der Rolle seiner Lehrer sind sowohl der Offizier Merder als auch Zhukovsky hervorzuheben. Sein Vater hatte einen wesentlichen Einfluss auf die Charakterbildung des zukünftigen Herrschers. Alexander II. besteigt nach seinem Tod 1855 den Thron. Managementerfahrung hat er mittlerweile schon, da sie zu einer Zeit als Herrscher fungierten, als sein Vater nicht in der Hauptstadt war. Dieser Herrscher ging als Alexander der Zweite Befreier in die Geschichte ein.

Maximilian Wilhelmina Augusta Sophia Maria (Maria Alexandrowna), Prinzessin von Hessen-Darmstadt, wird 1841 seine Frau. Sie konnte den souveränen sieben Kindern das Leben schenken, aber zwei von ihnen (die älteren) starben. Seit 1880 ist Alexander mit Prinzessin Dolgoruky, der zukünftigen Mutter seiner vier Kinder, verheiratet.

Die Art der Innenpolitik dieses Herrschers unterschied sich erheblich von der Politik Nikolaus I., die durch viele erfolgreiche Reformen gekennzeichnet war. Die wichtigste davon war natürlich die Bauernreform von 1861, nach der die Leibeigenschaft vollständig abgeschafft wurde. Diese Reform führte zu einem dringenden Bedarf an weiteren Veränderungen in verschiedenen russischen Institutionen.

1864 wurde gemäß Alexanders Dekret eine Semstwo-Reform durchgeführt und die Einrichtung eines Bezirkssemstwos eingerichtet.

1870 wurde eine Stadtreform durchgeführt, die sich positiv auf die Entwicklung der Städte und der Industrie im Allgemeinen auswirkte. Es werden Räte und Stadtdumas gebildet, die repräsentative Organe der Macht sind. Die Justizreform von 1864 war geprägt von der Einführung europäischer Rechtsnormen, jedoch blieben einige Merkmale des früheren Justizwesens erhalten (z. B. ein besonderes Beamtengericht).

Als nächstes folgte die Militärreform, die eine allgemeine Wehrpflicht sowie eine Armeeorganisation nahe europäischen Standards zur Folge hatte. Später wird die Staatsbank gegründet und die Planung der ersten russischen Verfassung beginnt.

Auch die Außenpolitik dieses russischen Herrschers war erfolgreich. Während der Regierungszeit von Alexander II. konnte Russland seine frühere Macht wiedererlangen, den Nordkaukasus unterwerfen und den Türkenkrieg gewinnen. Es gab jedoch auch Fehlschläge (der Verlust von Alaska).

Alexander II starb am 1. März 1881.

Der erste Frühlingstag des Jahres 1881 war mit dem Blut des Kaisers befleckt, der in die Geschichte Russlands als großer Reformführer einging, der zu Recht den Beinamen Befreier verdiente, den ihm das Volk verliehen hatte. An diesem Tag wurde Kaiser Alexander II. (Regierungszeit 1855-1881) durch eine Bombe getötet, die von Ignaty Grinevitsky, einem Mitglied der Narodnaya Volya, geworfen wurde.

Junge Jahre des Thronfolgers

Am 17. April 1818 rollte ein Feuerwerk über Moskau - der Thronfolger, der bei der heiligen Taufe den Namen Alexander erhielt, wurde beim Kaiserpaar geboren, das im Bischofshaus Halt machte. Eine interessante Tatsache: Nach dem Tod von Peter I. war der einzige Herrscher Russlands, der in seiner alten Hauptstadt geboren wurde, er, der zukünftige Kaiser Alexander 2.

Seine Biografie bezeugt, dass die Kindheit des Thronfolgers unter dem wachsamen Blick seines Vaters verging. Kaiser Nikolaus I. widmete der Erziehung seines Sohnes große Aufmerksamkeit. Die Aufgaben von Alexanders Heimlehrer wurden dem berühmten Dichter V. A. Zhukovsky anvertraut, der ihm nicht nur die Grammatik der russischen Sprache beibrachte, sondern dem Jungen auch die allgemeinen Grundlagen der Kultur vermittelte. Spezielle Disziplinen, wie Fremdsprachen, Militärwesen, Gesetzgebung und Kirchengeschichte, wurde er von den besten Lehrern der damaligen Zeit unterrichtet.

Unschuldige jugendliche Liebe

Wahrscheinlich haben die lyrischen Gedichte seines Heimlehrers und älteren Freundes V. A. Zhukovsky den jungen Alexander geprägt. Nach den Erinnerungen von Zeitgenossen begann sich in ihm früh eine Neigung zur romantischen Liebe zu zeigen, die seinen Vater, einen Mann, der übrigens auch alles andere als sündlos war, unzufrieden machte. Es ist bekannt, dass Sasha während einer Reise nach London von einem jungen Mädchen fasziniert war - der zukünftigen Königin Victoria, aber diese Gefühle sollten verblassen.

Beginn der staatlichen Tätigkeit

Kaiser Nikolaus I. begann früh, seinen Sohn in Staatsangelegenheiten einzubinden. Kaum das Erwachsenenalter erreichend, wurde er dem Senat und der Heiligen Synode vorgestellt. Damit der zukünftige Monarch die Größe des Reiches, das er verwalten sollte, visuell darstellen konnte, schickte ihn sein Vater 1837 auf eine Reise nach Russland, auf der Alexander 28 Provinzen besuchte. Danach ging er nach Europa, um sein Wissen aufzufrischen und seine Ausbildung abzuschließen.

Die Regierungszeit von Alexander II. begann 1855, unmittelbar nachdem der Tod die dreißigjährige Regierungszeit seines Vaters Nikolaus I. unterbrochen hatte. Er erbte Probleme im Zusammenhang mit der Bauernfrage, der Finanzkrise und dem hoffnungslos verlorenen Krimkrieg, der Russland hineinzog ein Zustand internationaler Isolation. Alle forderten eine sofortige Lösung.

Dringender Reformbedarf

Um das Land aus der aktuellen Krise zu führen, waren Reformen erforderlich, deren Notwendigkeit das Leben selbst diktierte. Die erste davon war die Abschaffung der Militärsiedlungen, die bereits 1810 eingeführt wurde. Der Souverän schickte mit einem Federstrich Archaismus in die Vergangenheit, was der Armee nicht zugute kam und eine soziale Explosion provozierte. Von dieser sehr dringenden Angelegenheit aus begann Alexander II. mit seinen großen Umgestaltungen.

Abschaffung der Leibeigenschaft

Ein Anfang war gemacht. Danach führte Kaiser Alexander 2 seine wichtigste historische Mission durch - die Abschaffung.Es ist bekannt, dass Kaiserin Katharina II. Über die Notwendigkeit dieses Aktes schrieb, aber in jenen Jahren war das Bewusstsein der Gesellschaft für solche radikalen Veränderungen und der Herrscher nicht bereit vorsichtig davon abzusehen.

Nun, Mitte des 19. Jahrhunderts war sich Alexander II., dessen Persönlichkeit sich unter dem Einfluss ganz anderer historischer Realitäten formte, bewusst, dass, wenn die Sklaverei nicht durch gesetzliche Mittel abgeschafft würde, sie als Zündstoff für die wachsende Gefahr einer a revolutionäre Explosion im Land.

Die fortschrittlichsten Staatsmänner seiner Umgebung hielten an demselben Standpunkt fest, aber in Hofkreisen bildete sich eine zahlreiche und einflussreiche Opposition, die aus Würdenträgern der vergangenen Regierung bestand, die im kasernenbürokratischen Geist von Nikolaus I. erzogen wurden.

Trotzdem wurde 1861 die Reform durchgeführt, und Millionen von Leibeigenen wurden gleichberechtigte Bürger Russlands. Damit war jedoch ein neues Problem verbunden, das Alexander 2 zu lösen hatte, kurz gesagt lief es darauf hinaus, dass freien Bauern von nun an eine Lebensgrundlage, also Land, das den Gutsbesitzern gehörte, zur Verfügung gestellt werden musste. Die Lösung dieses Problems zog sich über viele Jahre hin.

Finanz- und Hochschulreformen

Der nächste wichtige Schritt, der die Regierungszeit von Alexander II. markierte, war die Finanzreform. Als Folge der Abschaffung der Leibeigenschaft in Russland entstand eine völlig andere Art von Wirtschaft – die kapitalistische. Das Finanzsystem des Staates entsprach nicht den Anforderungen der Zeit. Für seine Modernisierung in den Jahren 1860-1862. Eine neue Institution für das Land wird geschaffen - die Staatsbank. Außerdem wurde fortan der Haushalt gemäß der Reform vom Staatsrat und persönlich vom Kaiser genehmigt.

Zwei Jahre nach der Abschaffung der Leibeigenschaft war es an der Zeit, Änderungen in der Hochschulbildung vorzunehmen. 1863 widmete Alexander II. seine nächste Reform diesem wichtigen Unterfangen, das man kurz als die Einführung einer bestimmten Ordnung für die Organisation des Bildungsprozesses an den Universitäten beschreiben kann. Es ist fair zu sagen, dass diese Reform die liberalste von allen war, die in den Jahren der nachfolgenden Regierungen durchgeführt wurden.

Einrichtung von Zemstvos und aktualisierte Gerichtsverfahren

Zemstvo und 1864 umgesetzt wurden wichtige Gesetzgebungsakte. Zu dieser Zeit schrieben alle führenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens des Landes über den dringenden Bedarf an ihnen. Diesen Stimmen stand dieselbe Opposition gegenüber, deren Meinung Alexander 2 nicht umhin hören konnte.

Die Persönlichkeit dieses Monarchen ist weitgehend von seinem ständigen Wunsch geprägt, zwischen zwei verschiedenen Polen der öffentlichen Meinung zu balancieren - der fortschrittlichen Intelligenz und dem höfischen Konservatismus. Allerdings hinein dieser Fall er zeigte Festigkeit.

Infolgedessen wurden zwei große Neuerungen für den Staat umgesetzt - eine Reform, die es ermöglichte, das gesamte veraltete Justizsystem auf europäische Weise wieder aufzubauen, und die zweite, die die Ordnung der Verwaltungsverwaltung des Staates änderte.

Transformationen in der Armee

Anschließend kamen die Selbstverwaltung, die Sekundarschulbildung und das Militär hinzu, wodurch ein Übergang von den Rekrutierungssätzen zum allgemeinen Militärdienst erfolgte. Ihr Hauptorganisator und Lebensführer war nach wie vor Alexander 2.

Seine Biografie ist ein Beispiel für das Wirken eines fortschrittlichen und tatkräftigen, aber nicht immer konsequenten Staatsherrn. In seinem Handeln versuchte er, die Interessen der gegensätzlichen Gesellschaftsschichten zu bündeln, und entpuppte sich dadurch sowohl der revolutionär gesinnten unteren Gesellschaftsschicht als auch der aristokratischen Elite als fremd.

Familienleben des Monarchen

Alexander 2 ist eine facettenreiche Persönlichkeit. Neben kühler Besonnenheit gesellte sich ein Hang zu romantischen Hobbys hinzu, der sich in seiner Jugend abzeichnete. Eine Reihe flüchtiger Salonintrigen mit den Ehrendamen des Hofes hörten auch nach seiner Heirat mit Prinzessin Maria Augusta von Hessen nicht auf, die in der Orthodoxie den Namen Maria Alexandrowna annahm. Sie war eine liebevolle Ehefrau, ausgestattet mit der Gabe aufrichtiger Vergebung. Nach ihrem durch Schwindsucht verursachten Tod heiratete der Souverän seine langjährige Favoritin Dolgorukova, für die sein tragischer Tod ein unwiederbringlicher Schlag war.

Das Ende des Lebens des großen Reformators

Alexander 2 ist auf seine Weise eine tragische Person. Er widmete seine ganze Kraft und Energie dem Aufstieg Russlands auf die europäische Ebene, gab aber durch sein Handeln den zerstörerischen Kräften, die in jenen Jahren im Land auftauchten, einen großen Impuls, die den Staat anschließend in den Abgrund eines Blutes stürzten Revolution. Der Mord an Alexander 2 war das letzte Glied in der Kette von Attentatsversuchen auf ihn. Es gibt sieben von ihnen.

Der letzte, der dem Souverän das Leben kostete, wurde am 1. März 1881 am Damm des Katharinenkanals in St. Petersburg begangen. Es wurde von einer Gruppe von Terroristen organisiert und durchgeführt, die sich "Narodnaya Volya" nannten. Es bestand aus Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten der Gesellschaft. Sie hatten wenig Ahnung davon, wie man eine neue Welt aufbaut, über die sie ständig sprachen, dennoch einte sie der Wunsch, die Fundamente der alten zu zerstören.

Um dieses Ziel zu erreichen, verschonte die Narodnaya Volya nicht ihr eigenes, geschweige denn das Leben anderer Menschen. Ihnen zufolge sollte das Attentat auf Alexander 2 ein Signal für einen allgemeinen Aufstand sein, aber in Wirklichkeit hat es nur Angst und Hoffnungslosigkeit in der Gesellschaft ausgelöst, die immer dann auftauchen, wenn das Gesetz mit roher Gewalt verletzt wird. Heute ist das Denkmal des Zarenbefreiers die Auferstehungskirche, die an der Stelle seines Todes errichtet wurde.

29. April 1818, vor 190 Jahren wurde geboren Alexander Nikolajewitsch Romanow, der in der Geschichte Russlands der Kaiser blieb Alexander II Befreier. Während seiner Regierungszeit fanden bedeutende Reformen statt: Bauern, Zemstvo, Justiz, Stadt und Militär. Der Name Alexander II. wird immer mit den Nachkommen des 19. Februar 1861 - dem Tag der Aufhebung der Leibeigenschaft - in Verbindung gebracht. Es ist nicht bekannt, wie sich das weitere Schicksal des Russischen Reiches entwickelt hätte, wenn es ihm gelungen wäre, den Verfassungsentwurf zu veröffentlichen. Aber am Tag vor diesem Ereignis wurde der Kaiser von dem Terroristen Grinevitsky getötet.

persönliche Daten

Alexander Nikolajewitsch Romanow wurde am 29. (17.) April 1818, am hellen Mittwoch, um 11 Uhr im Bischofshaus des Chudov-Klosters im Moskauer Kreml geboren, wo die gesamte kaiserliche Familie Anfang April zum Fasten und Ostern eintraf. Zu Ehren der Geburt des Thronfolgers erhielt Moskau einen Gruß von 201 Kanonensalven, und am 5. Mai wurden in der Kirche des Chudov-Klosters die Sakramente der Taufe und der Chrismation von Erzbischof Augustinus von Moskau durchgeführt, danach Kaiserin Maria Fedorovna erhielt ein Galadinner.

Der zukünftige Kaiser wurde zu Hause erzogen. Sein Mentor (mit der Verantwortung für die Überwachung des gesamten Erziehungs- und Bildungsprozesses) war Vasily Andreevich Zhukovsky, der Lehrer des Gesetzes Gottes und der Heiligen Geschichte - Erzpriester Gerasim Pavsky (bis 1835), der Militärausbilder - Karl Karlovich Merder und auch : Mikhail Mikhailovich Speransky (Gesetzgebung), Konstantin Ivanovich Arseniev (Statistik und Geschichte), Yegor Frantsevich Kankrin (Finanzen), Akademiemitglied Collins (Arithmetik), Karl-Berngard Antonovich Trinius (Naturgeschichte).

Zahlreichen Zeugnissen zufolge war der zukünftige Kaiser in seiner Jugend sehr beeinflussbar und verliebt. So hatte er 1839 während einer Reise nach London eine flüchtige, aber starke Liebe zur jungen Königin Victoria, die für ihn später zur meistgehassten Herrscherin Europas werden sollte. Nach Erreichen der Volljährigkeit am 22. April 1834 (dem Tag, an dem er den Eid ablegte) wurde der Erbe-Zarewitsch von seinem Vater in die wichtigsten staatlichen Institutionen des Reiches eingeführt: 1834 - in den Senat, 1835 - in den Heilige Regierungssynode; seit 1841 - Mitglied des Staatsrates, seit 1842 - des Ministerkomitees. 1837 unternahm Alexander eine lange Reise durch das Land und besuchte 29 Provinzen des europäischen Teils Russlands, Transkaukasien und Westsibirien, und 1838-39 besuchte er Europa. Der Militärdienst des zukünftigen Kaisers war recht erfolgreich. 1836 wurde er bereits Generalmajor, 1844 - ein vollwertiger General, befehligte die Infanterie der Garde. Seit 1849 war Alexander Leiter der militärischen Bildungseinrichtungen, 1846-1848 Vorsitzender der Geheimen Komitees für Bauernangelegenheiten. Während des Krimkrieges 1853-56, mit der Verhängung des Kriegsrechts für die Provinz St. Petersburg, befehligte er alle Truppen der Hauptstadt.

Arbeitsbiographie

Kaiser Alexander II. bestieg den Thron am 19. Februar 1855 in einem der schwierigsten Momente, die Russland zu ertragen hatte. „Ich übergebe Ihnen mein Kommando, aber leider nicht in der von mir gewünschten Reihenfolge, was Ihnen viel Arbeit und Sorgen hinterlässt“, sagte Nikolaus I. im Sterben, die damalige politische und militärische Situation in Russland war tatsächlich so nah an katastrophal.

Nach dem verlorenen Krimkrieg von 1853-1856. Alle Bereiche der Gesellschaft forderten Veränderung. Damals tauchten die Begriffe „Tauwetter“ und „Glasnost“ auf. Das Oberste Zensurkomitee wurde geschlossen und die Diskussion über Staatsangelegenheiten eröffnet. Für die Dekabristen, Petrasheviten, Teilnehmer am polnischen Aufstand von 1830-1831, wurde eine Polyamnestie ausgerufen. Aber das Hauptproblem blieb das bäuerliche. 1856 wurde ein geheimes Komitee organisiert, "um Maßnahmen zur Organisation des Lebens der Gutsbesitzer zu erörtern". Alexander II. hielt eine Rede vor Vertretern des Adels der Moskauer Provinz: „Die bestehende Ordnung des Eigentums an Seelen kann nicht unverändert bleiben. Es ist besser, mit der Abschaffung der Leibeigenschaft von oben zu beginnen, als auf die Zeit zu warten, in der sie beginnt, sich von unten abzuschaffen.“ Alexander II. war widersprüchlich und widersprüchlich, um den Widerstand der Reformgegner zu überwinden, und dennoch gelang es den Redaktionskommissionen, die Grundlage der „Vorschriften vom 19. Februar 1861“ zu entwickeln. Diese Reform konnte weder die Fragen des Landbesitzes noch die Persönlichkeitsrechte der Bauern lösen. Während der Regierungszeit von Alexander II. wurden auch die folgenden Reformen durchgeführt: Universität (1863), Justiz (1864), Siegel (1865), Militär (1874); Selbstverwaltung wurde in Zemstvos (1864) und Städten (1870) eingeführt. Die „Revolution von oben“, die bürgerlichen Charakter hatte, war nicht nur nicht konsequent, sondern konnte auch nicht zu ihrem logischen Abschluss – der Verfassung – kommen. Infolgedessen wird Alexander II. Zum Ziel revolutionärer Terroristen (er überlebte insgesamt sechs Attentate), was wiederum zum Übergang zu Schutzprinzipien in der Regierungspolitik beitrug, insbesondere zur Stärkung der Rolle des III. Zweigs , unter der Leitung von P.A. Schuwalow. Veränderungen in der Stimmung von Alexander II. Wurden auch von den Ereignissen seines persönlichen Lebens beeinflusst. Im April 1865 erlitt Alexander sowohl als Mensch als auch als Kaiser einen schweren Schlag. In Nizza starb sein ältester Sohn Nikolai an spinaler Meningitis, ein junger Mann, der gerade 21 Jahre alt geworden war, seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hatte, sich eine Braut gesucht hatte und beabsichtigte, als Assistent und künftiger Nachfolger seines Vaters öffentlich tätig zu werden. Der zweite Sohn des Kaisers, Großherzog Alexander Alexandrowitsch, wurde zum neuen Thronfolger erklärt. Sowohl in seinen Fähigkeiten als auch in seiner Ausbildung entsprach er offen gesagt nicht seiner hohen Berufung. Alexander II. wurde apathisch und verlor das Interesse an Staatsangelegenheiten. Auf dem Gebiet der Außenpolitik versuchte Alexander II., das Reich zu erweitern und den Einfluss Russlands zu stärken. Er trug zur Befreiung Bulgariens vom osmanischen Joch (1877-1878) bei, ging in die aktive Armee und verließ sie erst nach dem Fall von Plevna, der den Ausgang des Krieges vorgab. Nach einem militärischen Sieg erlitt Russland 1878 auf dem Berliner Kongress eine diplomatische Niederlage. Dieser Krieg, der für die Südslawen eine vorteilhafte Rolle spielte und das militärische Ansehen Russlands erhöhte, vereitelte die Durchführung der notwendigen Währungsreform und verstärkte damit die Konfrontation in der Gesellschaft. Die Eroberung erfolgreich bestanden und dann - die friedliche Entwicklung riesiger Gebiete Zentralasiens. Gemäß den mit China geschlossenen Abkommen wurde das Ussuri-Territorium als Territorium Russlands anerkannt.

Am 1. März 1881 wurde der Zar von dem Terroristen Grinevitsky tödlich verwundet. Alexander wurde genau an dem Tag getötet, als er den von M.T. Loris-Melikow.

Angaben zu Angehörigen

Vater - Nikolaus I. (1796-1855), Kaiser seit 1825, dritter Sohn Kaiser Paul I, Ehrenmitglied der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften (1826). Er bestieg den Thron nach dem plötzlichen Tod seines Bruders - Kaiser Alexander I. Unterdrückte den Aufstand der Dekabristen. Unter Nikolaus I. wurde die Zentralisierung des bürokratischen Apparats verstärkt, die III. Abteilung geschaffen, die vollständige Gesetzessammlung veröffentlicht und das Gesetzbuch des Russischen Reiches erstellt, neue Zensururkunden eingeführt (1826, 1828). Immer wieder wurden geheime Komitees einberufen, um die Frage der Aufhebung der Leibeigenschaft zu erörtern, aber ihre Arbeit blieb folgenlos. 1837 wurde der Verkehr entlang der ersten Zarskoje-Selo-Eisenbahn in Russland eröffnet. Der polnische Aufstand von 1830-1831, die Revolution in Ungarn von 1848-1849 wurden niedergeschlagen. Ein wichtiger Aspekt der Außenpolitik war die Rückbesinnung auf die Prinzipien der Heiligen Allianz. Während der Regierungszeit von Nikolaus I. nahm Russland an den Kriegen teil: Kaukasier (1817-1864), Russisch-Persisch (1826-1828), Russisch-Türkisch (1828-1829), Krim (1853-1856). Die Niederlage im letzten Krieg war der Grund für die von Alexander II. durchgeführten Reformen der 1860er und 70er Jahre.

Mutter - Alexandra Feodorovna (geborene Prinzessin Friederika Charlotte Wilhelmina, auch bekannt als Charlotte von Preußen). Friederika Charlotte Wilhelmina wurde am 13. Juli 1798 als drittes Kind von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen und seiner Frau Königin Luise geboren. Sie war die Schwester der preußischen Könige Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I., des späteren ersten deutschen Kaisers. Am 13. Juli 1817 heiratete sie den Bruder des russischen Kaisers Alexander I., Großherzog Nikolai Pawlowitsch. Die Eheschließung beinhaltete den Übergang der Braut zum orthodoxen Bekenntnis und die Benennung eines neuen Namens, der im orthodoxen Kalender verfügbar ist. Die Ehe verfolgte vor allem politische Ziele: Stärkung der politischen Union Russlands und Preußens, stellte sich aber als glücklich und groß heraus. Nach der Thronbesteigung ihres Mannes im Jahr 1825 wurde Alexandra Fjodorowna russische Kaiserin.

Privatleben

Das Privatleben von Alexander II. War schon immer voller lebendiger Romane und unvergesslicher Hobbys. Dieser gutaussehende Mann hat mehr als hundert Frauenherzen gebrochen. Zwei Frauen wurden im Leben des Kaisers wirklich bedeutsam.

Die erste Frau von Alexander war die Tochter des Großherzogs von Hessen, Ludwig II., geb. - Maximilian-Wilhelmina-August-Sophia-Maria. Der spätere Kaiser, der während seiner Zeit als Kronprinz in Westeuropa (1838-1839) unterwegs war, wählte aus Herzenslust Maria als Lebensfreundin. Im Sommer 1840 kam sie in Russland an; Am 16. April 1841 fand die Hochzeit statt. Maria Alexandrovna gebar Alexandra zwei Töchter, Alexander und Maria, und sechs Söhne: Nikolai, Alexander (der nach seinem Vater Kaiser von Russland wurde), Wladimir, Alexei, Sergei und Pavel.

Alexander sah seine zweite Frau, Katya Dolgorukova, im Sommer 1859 zum ersten Mal, als sie Prinz Dolgorukov auf dem Gut Teplovka besuchte. Bald ging Catherines Vater bankrott und starb, und ihre Mutter mit vier Söhnen und zwei Töchtern fand sich ohne Geld wieder. Der Kaiser nahm die Kinder in Obhut: Er half den Dolgoruky-Brüdern, in die St. Petersburger Militärinstitutionen einzutreten, und den Schwestern - in das Smolny-Institut. Am 28. März 1865, am Palmsonntag, besuchte Alexander II. das Smolny-Institut, wo ihm die 18-jährige Ekaterina Dolgorukova vorgestellt wurde. Sie begannen sich heimlich im Sommergarten in der Nähe des Winterpalastes zu treffen. Am 13. Juli 1866 trafen sie sich zum ersten Mal auf Schloss Belvedere bei Peterhof, wo sie übernachteten und sich danach dort weiter trafen.

Zu dieser Zeit war Kaiserin Maria Alexandrowna bereits an Schwindsucht erkrankt und kam nicht aus dem Bett. Die ehebrecherische Affäre erregte bei vielen Romanows und vor allem beim Zarewitsch, dem späteren Alexander III., akuten Unmut. Ende des Jahres war der Kaiser gezwungen, seine Geliebte in Begleitung ihres Bruders nach Neapel zu schicken, gefolgt von einem Besuch in Paris, wo sie sich im Juni 1867 in einem Hotel unter der verdeckten Aufsicht der französischen Polizei trafen.

Während ihrer Beziehung brachte Dolgorukova Alexander drei Kinder zur Welt: einen Sohn, George, und zwei Töchter, Olga und Ekaterina. Nach dem Tod seiner Frau am 22. Mai 1880, vor Ablauf der protokollarischen Trauerzeit, fand am 6. Juli 1880 in der Militärkapelle des Zarskoje-Selo-Palastes eine Hochzeit statt, die von Erzpriester Xenophon Nikolsky durchgeführt wurde.

Hobbys

Alexander II liebte die Jagd. Nach der damaligen Klassifikation wurden Jäger in Tüchtige, Echte, Feldjäger und Dumme eingeteilt. Effizient zu sein bedeutete, sich um seine Hunde zu kümmern, schlagfertig, geschickt und keineswegs ein Lügner zu sein. Sich niemals fremde Tiere aneignen, nicht gierig sein und nicht umsonst durch den Wald rennen. Alexander II. galt als der effizienteste Jäger der Romanows. Trotz der Tatsache, dass es bei der kaiserlichen Hundejagd von Alexander II. Referenzexemplare von Jagdhunden verschiedener Rassen gab, liebte Alexander Nikolaevich Milord am meisten. Ein bekannter Schriftsteller L. Sabaneev gibt eine detaillierte Beschreibung von Milorda als Vertreter der Jagdhunderasse: „Ich sah den kaiserlichen schwarzen Hund in Ilyinsky nach dem Abendessen, zu dem der Souverän Mitglieder des Vorstands der Moskauer Jagdgesellschaft einlud . Es war ein sehr großer und sehr schöner Schoßhund, mit feinem Kopf, gut gekleidet, aber es war wenig vom Setter-Typ an ihm, außerdem waren die Beine zu lang, und eines der Beine war ganz weiß. Sie sagen, dass dieser Setter dem verstorbenen Kaiser von einem polnischen Pan präsentiert wurde, und es gab ein Gerücht, dass das Männchen nicht vollständig blutig war.

Feinde

Auf die Frage, ob Alexander II. Feinde hatte, kann man getrost sagen: ja. Allein auf sein Leben gab es mindestens sechs Attentate.

Das erste Attentat fand am 4. April 1866 statt. Alexander II. ging mit seinen Neffen im Sommergarten spazieren. Nachdem der Zar die frische Luft genossen hatte, stieg er bereits in die Kutsche, als ein junger Mann aus der Menge der Zuschauer kam, die den Spaziergang des Souveräns beobachteten, und auf ihn schoss, aber verfehlte. Der Schütze war ein Adliger Dmitry Karakozov. Als Motiv für das Attentat nannte er die zaristische Täuschung seines Volkes durch die Reform von 1861, in der seiner Meinung nach die Rechte der Bauern nur erklärt, aber nicht in die Tat umgesetzt wurden.

Aber nicht nur in Russland war der Souverän in Gefahr. Im Juni 1867 traf Alexander II. zu einem offiziellen Besuch in Frankreich ein. Am 6. Juni kehrte er nach einer militärischen Überprüfung auf der Rennbahn von Longchamp mit seinen Kindern und einem Franzosen in einer offenen Kutsche zurück Kaiser Napoleon III. Im Bereich des Bois de Boulogne wartete unter der jubelnden Menge bereits ein kleiner, schwarzhaariger Mann, Anton Berezovsky, ein gebürtiger Pole, auf das Erscheinen einer offiziellen Prozession. Als die königliche Kutsche in der Nähe erschien, feuerte er zwei Pistolenschüsse auf Alexander II. ab. Dank der mutigen Aktionen eines der Sicherheitsbeamten Napoleons III., der rechtzeitig einen Mann mit einer Waffe in der Menge bemerkte und seine Hand wegstieß, flogen die Kugeln am russischen Zaren vorbei und trafen nur das Pferd. Anlass des Attentats war diesmal der Wunsch, sich an dem König für die Niederschlagung des polnischen Aufstands von 1863 zu rächen.

Der dritte Versuch fand am 4. April 1879 statt: Der Herrscher ging in der Nähe seines Palastes spazieren. Plötzlich bemerkte er einen jungen Mann, der mit schnellen Schritten auf ihn zukam. Dem Fremden gelang es, fünfmal zu schießen, bevor er von den Wachen erwischt wurde. Vor Ort stellten sie fest, dass der Angreifer der Lehrer Alexander Solowjow war. Während der Untersuchung erklärte er, ohne seinen Stolz zu verbergen: „Die Idee eines Anschlags auf das Leben Seiner Majestät entstand, nachdem ich mich mit den Lehren der Sozialrevolutionäre bekannt gemacht hatte. Ich gehöre der russischen Sektion dieser Partei an, die glaubt, dass die Mehrheit leidet, damit die Minderheit die Früchte der Volksarbeit und alle Vorteile der Zivilisation genießen kann, die der Mehrheit nicht zugänglich sind.

Wenn die ersten drei Attentatsversuche auf Alexander II. von unvorbereiteten Einzelgängern durchgeführt wurden, dann ist seit 1879 eine ganze Terrororganisation, Narodnaya Volya, bereit, den Zaren zu zerstören. Nach der Analyse früherer Versuche, den Zaren zu töten, kamen die Verschwörer zu dem Schluss, dass es am sichersten wäre, eine Explosion des Zarenzuges zu organisieren, wenn der Kaiser aus dem Urlaub von der Krim nach St. Petersburg zurückkehrte. Aber auch diesmal wurden die Verschwörer besiegt. Wieder griffen himmlische Mächte in das Schicksal von Alexander II. ein. Die Narodnaya Volya wusste, dass die kaiserliche Autokolonne aus zwei Zügen bestand: Alexander II. selbst und sein Gefolge fuhren in einem und das königliche Gepäck im zweiten. Außerdem ist der Zug mit Gepäck dem königlichen Zug eine halbe Stunde voraus. In Charkow ging jedoch eine der Lokomotiven des Gepäckzugs kaputt - und der königliche Zug fuhr zuerst. Ohne von diesem Umstand zu wissen, ließen die Terroristen den ersten Zug passieren, indem sie eine Mine unter dem vierten Waggon des zweiten zündeten. Als Alexander II. erfuhr, dass er dem Tod erneut entgangen war, sagte er Augenzeugen zufolge traurig: „Was haben sie gegen mich, diese Unglücklichen? Warum folgen sie mir wie ein wildes Tier? Schließlich war ich immer bestrebt, alles in meiner Macht Stehende zum Wohle der Menschen zu tun!

Die „Unglücklichen“, nicht sonderlich entmutigt vom Scheitern des Eisenbahn-Epos, begannen nach einiger Zeit, ein neues Attentat vorzubereiten. Das Exekutivkomitee beschloss, das Quartier des Kaisers im Winterpalast zu sprengen. Die Explosion war für zwanzig Minuten abends angesetzt, als Alexander II. erwartungsgemäß im Speisesaal sein sollte. Und wieder brachte der Fall den Verschwörern alle Karten durcheinander. Der Zug eines Mitglieds der kaiserlichen Familie – des Prinzen von Hessen – hatte eine halbe Stunde Verspätung und verschob damit die Zeit des Galadinners. Die Explosion erwischte Alexander II. in der Nähe des Sicherheitsraums, der sich nicht weit vom Speisesaal entfernt befand.

Nach der Explosion in Zimny ​​verließ Alexander II. Den Palast selten und verließ ihn regelmäßig nur, um die Wache in der Mikhailovsky Manege zu wechseln. Die Verschwörer beschlossen, diese Pünktlichkeit des Kaisers auszunutzen. Die Sicherheitsabteilung warnte den Zaren mehr als einmal vor dem bevorstehenden Attentat. Ihm wurde geraten, von Reisen in die Manege abzusehen und die Mauern des Winterpalais nicht zu verlassen. Auf alle Warnungen antwortete Alexander II., er habe nichts zu befürchten, da er fest wisse, dass sein Leben in den Händen Gottes liege, dank dessen Hilfe er die vorangegangenen fünf Attentate überlebt habe.

Am 1. März 1881 verließ Alexander II. den Winterpalast für die Manege. Nachdem er bei der Scheidung der Wachen anwesend war und Tee bei seinem Cousin getrunken hatte, kehrte der König durch ... den Katharinenkanal in den Winter zurück. Der königliche Gefolge fuhr zum Damm. Weitere Ereignisse entwickelten sich fast augenblicklich. Der Terrorist Rysakov warf seine Bombe auf die königliche Kutsche. Es gab eine ohrenbetäubende Explosion. Nach einer weiteren Fahrt hielt die königliche Kutsche an. Der Kaiser wurde nicht verletzt. Anstatt jedoch den Ort des Attentats zu verlassen, wollte Alexander II. den Täter sehen. Er näherte sich dem gefangenen Rysakov…. In diesem Moment wirft Grinevitsky, unbemerkt von den Wachen, eine zweite Bombe vor die Füße des Zaren. Die Druckwelle warf Alexander II. zu Boden, Blut strömte aus seinen zerschmetterten Beinen. Mit letzter Kraft flüsterte er: „Bring mich zum Palast … Dort will ich sterben …“.

Am 1. März 1881 um 15:35 Uhr wurde die kaiserliche Standarte vom Fahnenmast des Winterpalastes herabgelassen, um der Bevölkerung von St. Petersburg den Tod Kaiser Alexanders II. zu verkünden.

Begleiter

Loris-Melikov kann als wahrer Verbündeter von Alexander II. bezeichnet werden. Gemeinsam bereiteten sie einen Verfassungsentwurf vor, um die Zukunft Russlands radikal zu verändern. Sie sahen Russland als eine Großmacht, die mit der Zeit geht. Loris-Melikovs Pläne beinhalteten ein umfassendes Programm zur Modernisierung des Staates und des öffentlichen Lebens Russlands. In den 70er Jahren entschied der Zar, dass die Beschwichtigung gekommen sei, und ernannte Michail Tarielovich zum Innenminister. Damals begann Loris-Melikov mit der Vorbereitung eines Dokumententwurfs, den er aus taktischen Gründen nicht das Wort "Verfassung" nannte, um die Beziehungen zu reaktionären Kreisen in der Regierung und am Hof ​​nicht zu verschärfen. Mikhail Tarielovich hielt es für grundlegend wichtig, den ersten Schritt zur Begrenzung der Autokratie zu tun. Dieses Dokument war bereits zur Veröffentlichung bereit. Aber am Tag zuvor unterbrach eine tödliche Bombe das Leben des Kaisers und strich die Pläne von Loris-Melikov für immer durch. Vielleicht wäre die Revolution von 1917 nie passiert, wenn Russland Ende des 19. Jahrhunderts eine konstitutionelle Monarchie geworden wäre.

Schwächen

„Die Hauptschwäche von Alexander als politischer Figur war, dass ihm sein ganzes Leben lang menschliche Probleme wichtiger waren als staatliche Probleme. Das war seine Schwäche, aber auch seine Überlegenheit: Er war vor allem ein gütiger und edler Mann, und oft hatte sein Herz Vorrang vor seinem Verstand. Leider war dies für eine Person, die vom Schicksal dazu bestimmt war, der Herrscher Russlands zu werden, eher ein Nachteil “, glaubt der Historiker Vsevolod Nikolaev, und es ist schwierig, ihm zu widersprechen.

Starke Seiten

Kaiser Alexander II. Wurde zu Recht der „Titel“ des Zarenbefreiers verliehen: Er befreite nicht nur die Bauern, sondern die Persönlichkeit des russischen Volkes im Allgemeinen und versetzte sie in Bedingungen der unabhängigen Existenz und Entwicklung. Früher war das Individuum unterdrückt und absorbiert: in den fernsten Zeiten - vom Stammesleben, später - vom Staat, dem es zu dienen hatte, für den es existieren musste. Jetzt hört der Staat auf, ein Zweck zu sein, er wird selbst zu einem Dienstorgan, zu einem Mittel zur freien Entfaltung des Individuums und zur Befriedigung seiner materiellen und geistigen Bedürfnisse.

Verdienste und Misserfolge

Das große Verdienst von Alexander II. Kann man die fünf Reformen nennen, die er durchführte: Bauern-, Zemstvo-, Justiz-, Stadt- und Militärreformen; zusammen mit der Abschaffung der körperlichen Züchtigung machen sie den unveräußerlichen Ruhm und Stolz der Kaiserherrschaft aus. „Die Bauernreform war trotz all ihrer Unvollkommenheiten ein kolossaler Schritt nach vorn; Es war auch das größte Verdienst von Alexander selbst, in den Jahren seiner Entwicklung widerstand er dem Ansturm feudaler und reaktionärer Bestrebungen mit Ehre und zeigte gleichzeitig eine solche Festigkeit, mit der seine Umgebung anscheinend nicht gerechnet hat “(Kornilov) . „Kaiser Alexander II. folgte dem Diktat der Zeit mit weiser Entschlossenheit und verließ die traditionelle Art, Reformen in geheimen Gremien zu diskutieren, und forderte die Gesellschaft auf, die geplante Transformation selbst zu entwickeln, und wählte dann, den Fortschritt der Reformarbeit wachsam verfolgend, mit außerordentlichem Fingerspitzengefühl die Zeit und die äußeren Formen, um seine persönlichen Ansichten auf der einen oder anderen Seite der bäuerlichen Sache zu erklären. Wenn die Kunst des Herrschens darin besteht, die dringenden Bedürfnisse einer bestimmten Epoche richtig zu bestimmen, den in der Gesellschaft lauernden lebensfähigen und fruchtbaren Bestrebungen ein freies Ventil zu öffnen, einander feindliche Parteien durch die Kraft vernünftiger Vereinbarungen aus der Höhe der Weisheit zu befrieden Unparteilichkeit, dann muss man zugeben, dass Alexander Nikolajewitsch das Wesen seiner Berufung in den denkwürdigen Jahren (1855-1861) seiner Regierungszeit richtig verstanden hat. Er hielt seinen Posten am „Heck seines Heimatschiffes“ in diesen schwierigen Jahren seiner Reise fest und verdiente zu Recht den beneidenswerten Beinamen des Befreiers, der mit seinem Namen verbunden ist“ (Kizevetter).

Das klassenlose Zemstvo und die klassenlose Stadt, die verschiedene Bevölkerungsschichten in die gemeinsame Arbeit für das Gemeinwohl einbeziehen, trugen wesentlich zur Konsolidierung einzelner Gruppen und sozialer Klassen zu einem einzigen Staatsorgan bei, in dem "einer für alle und alle für einen. " In dieser Hinsicht waren die Semstwo- und Stadtreform ein ebenso großes nationales Anliegen wie die Bauernreform. Sie beendeten die Vorherrschaft des Adels, demokratisierten die russische Gesellschaft, zogen neue und vielfältigere Gesellschaftsschichten zur gemeinsamen Arbeit zum Wohle des Staates an.

Die Justizreform wiederum hatte eine enorme kulturelle Bedeutung im russischen Leben. Unabhängig von äußeren und zufälligen Einflüssen aufgestellt, das Vertrauen der Öffentlichkeit genießend, der Bevölkerung die faire Nutzung ihrer Rechte garantierend, diese Rechte schützend oder im Falle einer Verletzung wiederherstellend, erzog das neue Gericht die russische Gesellschaft in Achtung vor dem Gesetz, der Persönlichkeit und Interessen des Nächsten, in seinen eigenen Augen erhaben, dienten Machthabern und Untergebenen gleichermaßen als hemmendes Prinzip.

Die Militärreform, die untrennbar mit dem Namen Miljutin verbunden ist, ist vom Geist der Befreiung und Menschlichkeit durchdrungen. Sie ergänzte andere große Reformen und schuf zusammen mit ihnen eine neue Ära in der russischen Geschichte seit der Regierungszeit Alexanders II. Gleiches gilt für die Abschaffung der Körperstrafe. Das Dekret vom 17. April 1863 war von großem erzieherischem Wert, da die alten Peitschen und Stulpen die Menschen zur Grausamkeit belehrten und sie gegenüber dem Leiden anderer gleichgültig machten; Faustrepressalien und Bestrafung mit Stöcken, oft willkürlich, schmälerten die Persönlichkeit einer Person: Einige waren verbittert, während andere im Gegenteil ihres Selbstwertgefühls beraubt wurden.

Zu den Fehlern von Alexander II. gehört die Tatsache, dass keine der oben genannten Reformen jemals zu Ende gebracht wurde. Aber es ist erwähnenswert, dass es in der gesamten Geschichte Russlands noch keinem einzigen Herrscher gelungen ist, seine Reformen vollständig umzusetzen.

Ziemlich erfolgreich führte Alexander II. seine Außenpolitik. 1872 trat er dem Dreikaiserbündnis bei, das bis zum Abschluss des französisch-russischen Bündnisses 1893 zum Eckpfeiler der russischen Außenpolitik wurde. 1877 führte die türkische Politik zum russisch-türkischen Krieg, der 1878 mit einem russischen Sieg endete. Unter Alexander II. wurde die Annexion des Kaukasus abgeschlossen. Russland baute seinen Einfluss im Osten aus; es umfasste Turkestan, die Amur-Region, das Ussuri-Territorium und die Kurilen im Austausch gegen den südlichen Teil von Sachalin.

Kompromittierende Beweise

Alexander II. liebte Ekaterina Dolgorukova so unendlich, dass er sie zu Lebzeiten seiner ersten Frau mit ihren Kindern im Winterpalast ansiedelte, was die feindselige Haltung vieler Romanows ihr gegenüber noch verschärfte. Das Gericht war in zwei Parteien geteilt: Anhänger von Dolgorukova und Anhänger des Erben Alexander Alexandrowitsch. Eine solche Tat von Alexander II. war unerhört von Unverschämtheit. Nur er konnte es sich leisten, seine Frau und seine Geliebte offen unter einem Dach anzusiedeln.

KM.RU 29. April 2008

Alexander II. Nikolaevich (Alexander Nikolaevich Romanov). Geboren am 17. April 1818 in Moskau - gestorben am 1. März (13) 1881 in St. Petersburg. Russischer Kaiser 1855-1881 aus der Romanow-Dynastie. Ausgezeichnet mit einem besonderen Beinamen in der Geschichtsschreibung - der Befreier.

Alexander II. ist der älteste Sohn des ersten Großherzogs und seit 1825 das Kaiserpaar Nikolaus I. und Alexandra Fjodorowna, Tochter des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III.

Er wurde am 17. April 1818, am hellen Mittwoch, um 11 Uhr morgens im Bischofshaus des Chudov-Klosters im Kreml geboren, wo die gesamte kaiserliche Familie, mit Ausnahme des Onkels des neugeborenen Alexander I., der war auf einer Inspektionsreise durch Südrussland, Ankunft Anfang April zum Fasten und zur Begegnung mit Ostern; In Moskau wurde mit 201 Kanonensalven salutiert. Am 5. Mai wurden in der Kirche des Chudov-Klosters die Sakramente der Taufe und der Salbung von Erzbischof Augustinus von Moskau an dem Baby durchgeführt, zu dessen Ehren Maria Feodorovna ein Galadinner gab.

Der zukünftige Kaiser wurde zu Hause erzogen. Sein Mentor (mit der Verantwortung für die Überwachung des gesamten Erziehungs- und Ausbildungsprozesses) war V.A. Zhukovsky, ein Lehrer des Gesetzes Gottes und der Heiligen Geschichte - Erzpriester Gerasim Pavsky (bis 1835), ein Militärausbilder - Karl Karlovich Merder, und auch: M.M. Speransky (Gesetzgebung), K. I. Arseniev (Statistik und Geschichte), E. F. Kankrin (Finanzen), F. I. Brunov (Außenpolitik), Akademiemitglied Collins (Arithmetik), K. B. Trinius (Naturgeschichte) .

Zahlreichen Zeugnissen zufolge war er in seiner Jugend sehr beeinflussbar und verliebt. So verliebte er sich 1839 während einer Reise nach London flüchtig, aber heftig in die junge Königin Victoria, die für ihn später die meistgehasste Herrscherin Europas werden sollte.

Nach Erreichen der Volljährigkeit am 22. April 1834 (dem Tag, an dem er den Eid ablegte) wurde der Erbe-Tsesarevich von seinem Vater in die wichtigsten staatlichen Institutionen des Reiches eingeführt: 1834 in den Senat, 1835 wurde er eingeführt die Heilige Regierungssynode, ab 1841 Mitglied des Staatsrates, 1842 - an die Minister des Komitees.

1837 unternahm Alexander eine lange Reise durch Russland und besuchte 29 Provinzen des europäischen Teils, Transkaukasien und Westsibirien, und 1838-39 besuchte er Europa.

Der Militärdienst des zukünftigen Kaisers war recht erfolgreich. Bereits 1836 wurde er Generalmajor, ab 1844 Vollgeneral, befehligte die Garde-Infanterie. Seit 1849 war Alexander Leiter der militärischen Bildungseinrichtungen, 1846 und 1848 Vorsitzender der Geheimen Komitees für Bauernangelegenheiten. Während des Krimkrieges 1853-56, mit der Verhängung des Kriegsrechts für die Provinz St. Petersburg, befehligte er alle Truppen der Hauptstadt.

In seinem Leben hielt sich Alexander in seinen Ansichten über die Geschichte Russlands und die Aufgaben an kein bestimmtes Konzept Regierung kontrolliert. Als er 1855 den Thron bestieg, erhielt er ein schwieriges Erbe. Keines der Probleme der 30-jährigen Herrschaft seines Vaters (Bauern, Ost, Polen usw.) wurde gelöst, Russland wurde im Krimkrieg besiegt.

Die erste seiner wichtigen Entscheidungen war der Abschluss des Pariser Friedens im März 1856. Im gesellschaftspolitischen Leben des Landes begann ein „Tauwetter“. Anlässlich seiner Krönung im August 1856 erklärte er eine Amnestie für die Dekabristen, Petraschewisten, Teilnehmer am polnischen Aufstand von 1830-31, setzte die Rekrutierung für 3 Jahre aus und liquidierte 1857 Militärsiedlungen.

Alexander war kein Reformer von Beruf und Temperament, aber er wurde einer in Reaktion auf die Bedürfnisse der Zeit als ein Mann mit nüchternem Geist und gutem Willen.

Er erkannte die vorrangige Bedeutung der Lösung der Bauernfrage und zeigte 4 Jahre lang den Wunsch, die Leibeigenschaft abzuschaffen. In Anlehnung an die „Ostseer Version“ der bodenlosen Bauernbefreiung stimmte er 1857/58 Ende 1858 dem Schrebergartenkauf durch die Bauern, also dem von den Liberalen gemeinsam entwickelten Reformprogramm, zu mit Gleichgesinnten aus Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens (N. A. Milyutin , Ya. I. Rostovtsev, Yu. F. Samarin, V. A. Cherkassky, Großherzogin Elena Pavlovna usw.).

Aus der Rede von Kaiser Alexander II. bei einer Sitzung des Staatsrates am 28. Januar 1861: „... Den dem Staatsrat zur Prüfung vorgelegten Fall der Leibeigenenbefreiung halte ich aufgrund seiner Bedeutung für eine lebenswichtige Frage für Russland, in der seine zukünftige Entwicklung und Macht ... Weiteres Warten kann nur noch mehr Leidenschaften wecken und zu den schädlichsten und katastrophalsten Folgen für den gesamten Staat im Allgemeinen und die Grundbesitzer im Besonderen führen ... "

Mit seiner Unterstützung wurden die Zemsky-Ordnung von 1864 und die Stadtordnung von 1870, die Justizurkunden von 1864, die Militärreformen der 1860er und 70er Jahre, die Reformen des öffentlichen Bildungswesens, die Zensur und die Abschaffung der körperlichen Züchtigung verabschiedet.

Alexander II. führte selbstbewusst und erfolgreich die traditionelle imperiale Politik. Bereits in den ersten Jahren seiner Herrschaft wurden Siege im Kaukasuskrieg errungen. Der Vormarsch nach Zentralasien endete erfolgreich (in den Jahren 1865-81 wurde der größte Teil Turkestans Teil Russlands). Nach langem Widerstand entschloss er sich 1877/78, gegen die Türkei in den Krieg zu ziehen.

Nach der Niederschlagung des polnischen Aufstands von 1863/64 und dem Attentat von D. V. Karakozov am 4. April 1866 machte Alexander II. Zugeständnisse an den Schutzkurs, die sich in der Ernennung von D. A. Tolstoi, F. F. Trepova, P. A. Shuvalova.

1867 wurde Alaska (Russisch-Amerika) an die Vereinigten Staaten verkauft. Dies führte zu einem Anstieg des Gesamteinkommens des Russischen Reiches in diesem Jahr um fast 3%.

Die Reformen wurden fortgesetzt, aber schleppend und widersprüchlich, fast alle Führer der Reformen, mit seltenen Ausnahmen, traten zurück. Am Ende seiner Regierungszeit neigte Alexander zur Einführung einer begrenzten öffentlichen Vertretung im Staatsrat in Russland.

Auf Alexander II. wurden mehrere Attentate verübt: 1866 durch D. V. Karakozov, am 25. Mai 1867 in Paris durch den polnischen Emigranten Anton Berezovsky, am 2. April 1879 in St. Petersburg durch A. K. Solovyov.

Am 26. August 1879 beschloss das Exekutivkomitee von Narodnaya Volya, Alexander II. zu ermorden (ein Versuch, den kaiserlichen Zug in der Nähe von Moskau am 19. November 1879 in die Luft zu sprengen, eine Explosion im Winterpalast von S. N. Khalturin am 5. Februar (17), 1880). Um die staatliche Ordnung zu schützen und gegen die revolutionäre Bewegung zu kämpfen, wurde die Oberste Verwaltungskommission geschaffen. Doch das konnte den gewaltsamen Tod des Kaisers nicht verhindern.

Am 1. März 1881 wurde Alexander II. auf dem Damm des Ekaterininsky-Kanals in St. Petersburg durch eine Bombe tödlich verwundet, die von Ignaty Grinevitsky, einem Mitglied von Narodnaya Volya, geworfen wurde. Er starb genau an dem Tag, als er beschloss, das Verfassungsprojekt von M. T. Loris-Melikov in Gang zu setzen, und sagte seinen Söhnen Alexander (dem zukünftigen Kaiser) und Wladimir: „Ich verhehle nicht vor mir selbst, dass wir den Weg der Verfassung verfolgen .“

Erste Ehe (1841) mit Maria Alexandrowna (01.07.1824 - 22.05.1880), geborene Prinzessin Maximilian-Wilhelmina-August-Sophia-Maria von Hessen-Darmstadt.

Die zweite morganatische Ehe mit einer alten (seit 1866) Geliebten, Prinzessin Ekaterina Mikhailovna Dolgorukova (1847-1922), die den Titel der heitersten Prinzessin Yuryevskaya erhielt.

Am 1. März 1881 betrug das persönliche Kapital von Alexander II. Etwa 12 Millionen Rubel. (Wertpapiere, Fahrkarten der Staatsbank, Aktien von Eisenbahngesellschaften); aus persönlichen Mitteln spendete er 1880 1 Million Rubel. über den Bau eines Krankenhauses zum Gedenken an die Kaiserin.

Kinder aus erster Ehe:
Alexandra (1842-1849);
Der als Thronfolger erzogene Nikolaus (1843-1865) starb in Nizza an einer Lungenentzündung;
Alexander III (1845-1894) - Kaiser von Russland 1881-1894;
Wladimir (1847-1909);
Alexey (1850-1908);
Maria (1853–1920), Großherzogin, Herzogin von Großbritannien und Deutschland;
Sergej (1857-1905);
Pavel (1860-1919).

Alexander II. ging als Reformer und Befreier in die Geschichte ein.

In seiner Regierungszeit wurde die Leibeigenschaft abgeschafft, der allgemeine Militärdienst eingeführt, Zemstvos eingeführt, eine Justizreform durchgeführt, die Zensur eingeschränkt, den kaukasischen Hochländern Autonomie gewährt (was zu einem großen Teil zum Ende des Kaukasuskrieges beitrug) , und eine Reihe anderer Reformen wurden durchgeführt.

Die negative Seite umfasst normalerweise die für Russland ungünstigen Ergebnisse des Berliner Kongresses von 1878, exorbitante Ausgaben im Krieg von 1877-1878, zahlreiche Bauernaufstände (in den Jahren 1861-1863 mehr als 1150 Reden), groß angelegte nationalistische Aufstände in der Königreich Polen und das Nordwestgebiet (1863) und im Kaukasus (1877-1878).

Kaiser Alexander 2 übernahm das Land in einer schwierigen Zeit. Russland wurde in den Krimkrieg hineingezogen und 1855, als Alexander II. das Land zu regieren begann, befand sich unser Land praktisch in einer hoffnungslosen Situation.

In den Folgejahren Kaiser Alexander 2 konzentrierte sich auf die inneren Probleme des dringend reformbedürftigen Landes. Alexander 2 erklärte wiederholt, dass Russland Veränderungen brauche und dass die Innen- und Außenpolitik darauf ausgerichtet sein sollte, diese Ziele zu erreichen. Russland musste die Beziehungen zu den asiatischen Ländern normalisieren und aus der politischen Isolation herauskommen, in der sich das Land infolge der Niederlage im Krimkrieg befand. Diese schwierigsten Aufgaben wurden größtenteils dank des politischen Talents von A.M. Gortschakow.

Kaiser Alexander II. unternahm große Anstrengungen, um Verbündete in Europa zu finden. Die führenden europäischen Mächte, die nach dem Krimkrieg eine antirussische Koalition bildeten, Frankreich, Österreich und Preußen, hatten viele Meinungsverschiedenheiten untereinander, die zu Kriegen führten. Die russische Diplomatie entschied sich für einen Kurs der Annäherung an Frankreich. Im Februar 1859 wurde sogar ein Abkommen über die Zusammenarbeit zwischen Russland und Frankreich unterzeichnet. Im April desselben Jahres begann Frankreich einen Krieg mit Österreich, aber Russland half ihr dabei nicht. Die Beziehungen zu Frankreich wurden verdorben, aber zu Österreich wurden sie hergestellt.

1863-1864. In Polen brach ein großer Aufstand aus, den Russlands Missetäter auszunutzen beschlossen. England und Frankreich versuchten mit aller Macht, in diesen Aufstand einzugreifen, um »im barbarischen Rußland Ordnung zu schaffen«. Aber zu dieser Zeit ging Kaiser Alexander 2 zu einer Annäherung an Preußen, was die Situation radikal veränderte. Als Gegenleistung für Preußens Neutralität während des polnischen Aufstands blieb Russland während Preußens Kriegen mit Frankreich 1870-71 und Österreich 1866 neutral. Während des Krieges zwischen Preußen und Frankreich im Oktober 1870 verkündete Kaiser Alexander 2. der ganzen Welt, dass Russland es nicht für notwendig halte, die Bedingungen des Pariser Friedensvertrages zu erfüllen, wonach Russland verboten sei, eine Flotte im Schwarzen zu besitzen Meer. Der Grund dafür ist mehr als schwerwiegend - andere Länder, die dieses Abkommen unterzeichnet haben, haben gegen diese Klausel verstoßen und ihre Schiffe aktiv ins Schwarze Meer geschickt. Daraufhin sandten die Regierungen Österreichs, der Türkei und Englands eine Protestnote an Russland. Aber der russische Kaiser war unerschütterlich. Russland begann mit dem Wiederaufbau seiner Flotte im Schwarzen Meer.

Am 19. Februar 1861 unterzeichnete Kaiser Alexander II. ein Dekret zur Abschaffung der Leibeigenschaft in Russland.

Der Beginn der Herrschaft von Alexander II. ist durch einen Krieg um den Kaukasus gekennzeichnet. Es war ein blutiger Krieg, der sich hinzog, aber 1864 besetzten russische Truppen die gesamte Schwarzmeerküste. Schließlich wurde der Krieg um den Kaukasus am 21. Mai 1864 beendet, als der letzte tscherkessische Stamm besiegt wurde.

Zu dieser Zeit erlebte Alaska einen Boom im Zuzug der amerikanischen Bevölkerung, weshalb Russland immer mehr Truppen in diese Region entsenden musste. Die Aufrechterhaltung Alaskas wurde unrentabel. Es war, in modernen Begriffen, eine subventionierte Region. Kaiser Alexander 2 beschloss zusammen mit der Regierung, geleitet von der teuren Instandhaltung Alaskas sowie der Notwendigkeit, Arbeitsbeziehungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika aufzubauen, Alaska an die Amerikaner zu verkaufen, die ein klares Interesse daran bekundeten. Der Verkauf von Alaska erfolgte 1867. Der Gesamtbetrag des Deals betrug 7,2 Millionen US-Dollar.

Kaiser Alexander II. gelang es während seiner Regierungszeit, das Problem der Wiederherstellung des internationalen Ansehens des Landes zu lösen, das durch die Niederlage im Krimkrieg untergraben wurde. Außerdem konnte er Probleme innerhalb des Landes lösen. Die Herrschaft von Alexander II dauerte bis 1881. In diesem Jahr wurde der Kaiser ermordet.