Der Führer hasste das sowjetische Militär zutiefst; es war kein Zufall, dass niemand in der Gefangenschaft so grausam behandelt wurde wie sie. Aber nur einem Offizier der sowjetischen Marine wurde die Ehre zuteil, zum Reichsfeind und zu seinem persönlichen Feind erklärt zu werden ... Und das aus gutem Grund.

Hitler hoffte, den Krieg mit den Ländern der Anti-Nazi-Koalition auf unbestimmte Zeit verlängern zu können, in der es nach den Bestrebungen des Führers unweigerlich zum Zusammenbruch dieses nicht sehr organischen Blocks kommen würde, der es Deutschland ermöglichen würde, Frieden mit ihm zu schließen die Angelsachsen und die Franzosen im Westen und führen im Osten den Krieg gegen die UdSSR fort.

Im Januar 1945 belagerten sowjetische Truppen Danzig, die alte polnische Stadt Danzig, mit einer mächtigen Offensive bis tief in das Nazi-Reich hinein. In dieser alten Zitadelle, die von den Nazis in eine Hochburg ihrer Vorherrschaft in der Weichselregion und im Baltikum verwandelt wurde, wurde neben einer mächtigen Militärgruppe auch die Farbe von Hitlers offizieller Elite abgeschnitten – alle Arten von Führern, Leitern, Kommissaren, die führte die Plünderung und Germanisierung der slawischen Länder an.

Auch die 2. U-Boot-Ausbildungsabteilung der Reichsmarine war hier stationiert. Im Januar 1945 bereiteten sich innerhalb seiner Mauern 3.700 „blonde Tiere“ darauf vor, ihr Leben auf dem Altar der Hingabe an den Führer und das Vaterland niederzulegen. Sie träumten davon, ihren Namen mit Heldentaten zu verewigen, die denen ihrer Vorgänger ähnelten, die aus derselben Alma Mater stammten: Gunther Prien (1940 schickte er das stärkste englische Schlachtschiff Royal Oak auf den Grund und zerstörte insgesamt 28 feindliche Schiffe) und Otto Kretschmer (brach den absoluten Leistungsrekord und versenkte 44 Handelsschiffe und 1 Zerstörer). Die bereits gebildeten Besatzungen, die nach Kiel und Flensburg transportiert wurden, mussten in den Abteilen von 123 der neuesten U-Boote der vom Stapel gelassenen XXI-Serie Platz nehmen, ausgestattet mit einem Schnorchel – einem Gerät zum Aufladen von Batterien in Unterwasserposition, was die Autonomie deutlich erhöhte und Geheimhaltung der Navigation.

Die U-Boote von Großadmiral Karl Dönitz waren Hitlers letzte Hoffnung. Sie mussten einen Plan für einen totalen U-Boot-Krieg umsetzen.

Plötzlich wurden mehr als drei Dutzend frische „Wolfsrudel“ von U-Booten auf Seeverbindungen zwischen der Alten und der Neuen Welt freigegeben (anstelle der von der anglo-amerikanischen U-Boot-Abwehr während der Atlantikschlacht zerstörten), von denen jedes über Munition verfügte Mit einer Kapazität von 20 Torpedos und einer Navigationsautonomie von bis zu 16.000 Meilen hoffte der Führer, England zu blockieren, die Versorgung der in Europa landenden Truppen zu unterbrechen und die Zeit zu gewinnen, die für den Zusammenbruch der Anti-Hitler-Koalition erforderlich war. Angesichts der hervorragenden technischen Daten der Boote der XXI-Serie und der ernsthaften Kampfausbildung der deutschen Tiefseekorsaren stellte dieser Plan eine ernsthafte Bedrohung für das Leben Tausender Verbündeter dar.

Die Frage der Evakuierung der Danziger U-Boot-Schule, deren Absolventen von Hitler vor allem mit dieser schicksalhaften Mission betraut wurden, wurde bei einem der Januar-Treffen in seinem Bunker konkret erörtert.

Seit 1942 befand sich die Schule auf dem riesigen Passagierschiff Wilhelm Gustlow, das im Danziger Hafen stationiert war und ursprünglich für Kreuzfahrtflüge der Nazi-Elite vom Reich auf die Kanarischen Inseln gebaut und mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zunächst in ein Lazarettschiff und dann in eine schwimmende Kaserne für Hitlers Günstlinge umgewandelt.

Ganz Deutschland war stolz auf das Schiff. Es ist kein Zufall, dass er den Namen einer prominenten Persönlichkeit der NSDAP erhielt, die das besondere Vertrauen des Führers genoss und aus einheimischen Deutschen in der Schweiz Angriffstruppen wie die SA schuf.

1936 wurde Gustlov von einem jugoslawischen Antifaschisten erschossen. Der Führer kam 1938 eigens nach Hamburg, um den Stapellauf des nach seinem Mitstreiter benannten Schiffes zu feiern. Er selbst wählte den Namen des Touristendampfers, der die Macht und Vollkommenheit des „Tausendjährigen Reiches“ verkörpern sollte, und drückte in einer einstündigen „feurigen“ Rede seine echte Freude über das Meisterwerk des „Arischen“ aus. Schiffbau, erstellt nach seinen Plänen.

Zugegeben, es gab etwas zu bewundern. Fast zweihundert Meter lang, ein Riese mit 9 Decks, der Höhe eines 15-stöckigen Gebäudes, durch Schotten in unzählige Abteile unterteilt, verfügte es neben Hunderten komfortabler Kabinen über Restaurants, einen Wintergarten, einen Swimmingpool und vieles mehr Fitnessstudio. Verdrängung 25.000 Tonnen! Nur noch wenige Giganten wie der Gustlov durchstreifen heute noch die Ozeane.

Und dieser Superliner, an Bord von etwa 100 U-Boot-Besatzungen, über 4.000 weiteren hochrangigen Beamten, Generälen und Offizieren der SS und der Wehrmacht (insgesamt mehr als 8.000 Passagiere), nahm mit allen Vorsichtsmaßnahmen am 30. Januar 1945 mittags Fahrt auf von den Liegeplatzwänden weg und hinaus aufs Meer...

Am selben Tag tauchte um 20:10 Uhr das sowjetische U-Boot S-13 unter dem Kommando von Kapitän 3. Rang Alexander Marinesko auf, das in der Danziger Bucht kreuzte und auf Ziele für einen Torpedoangriff wartete, um seine Batterien aufzuladen.

Es gehörte zur Familie der U-Boote der C IX-bis-Serie, die am Vorabend des Großen Vaterländischen Krieges gebaut wurden, und war in seinen Eigenschaften Hitlers U-Booten der XXI-Serie, die speziell für Einsätze im Weltmeer entwickelt wurden, deutlich unterlegen. „Eska“ hatte eine Verdrängung von 870 Tonnen, eine Reichweite von 10.000 Meilen, eine Lebensdauer von 30 Tagen und eine Tauchtiefe von bis zu 100 Metern. Die Bewaffnung bestand aus 6 Torpedorohren (4 Bug- und 2 Hecktorpedorohre), einem 100-mm-Geschütz und einer 45-mm-Halbautomatik. Aber sowjetische Designer haben den Schnorchel nicht erfunden, was zu erheblichen Schwierigkeiten im „autonomen“ System führte.

Die Kampagne hatte bereits 17 Tage gedauert. Das für die Kreuzfahrt vorgesehene Gebiet war riesig: von der Insel Bornholm bis zum Leuchtturm von Brewsterort 150 Meilen – die Breite des Gebiets – und bis zur Mündung der Danziger Bucht mit einer Tiefe von 40 Meilen. Versuchen Sie, es schnell und vor allem sorgfältig zu inspizieren ... Wie es der Zufall wollte, ließ der Sturm während der gesamten Reise nicht nach.

Mit großer Mühe gelang es dem Bootsmann, das Boot ein oder zwei Minuten lang im Gleichgewicht zu halten, während der Kommandant sich hastig am Periskop festhielt. Und nachts kam es auf den holprigen Straßen zu einem äußerst gefährlichen Nachladen der Batterien.

Also – Tag für Tag. Eintönig, langweilig. Das Logbuch der Eski bezeugte spärlich: „17. Januar. Aus dem Bericht des Sovinformbüros erfuhren wir vom Beginn der Offensive der Truppen der 1. Weißrussischen Front südlich von Warschau. Die Crew war zufrieden... Der Sturm hatte eine Stärke von etwa 9 Punkten. In der Nacht fielen mehrere Matrosen aus ihren Kojen. Am Morgen tauchten wir ein und legten uns dann auf den Boden. Obwohl die Tiefe 50 Meter beträgt, schaukelt das Boot gewaltig...

18. Januar. Wir sind um 00.40 Uhr aufgetaucht. Der Sturm hält an. Eine riesige Welle hätte den Midshipman Toropov fast über Bord gespült. Obermatrose Jurow hielt ihn zurück... Aus einem Funkspruch erfuhren wir von der Befreiung Warschaus durch unsere Truppen...

20. Januar. Aufgrund des schlechten Wetters tauchen wir selten unter dem Periskop auf. Es wurden keine Transporter gefunden... Explosionen von Wasserbomben sind zu hören...“

Für einen erfahrenen U-Bootfahrer sprachen diese Explosionen Bände. Der Schiffskommandant wusste, dass ihn die Führung anderer U-Boote nicht in das für seine Suche vorgesehene Gebiet geschickt hatte. Dies bedeutet, dass entfernte Brüche im „Outback“ keineswegs ein Zeichen dafür sind, dass die Nazis einen seiner Militärfreunde rund um die Ostsee „jagen“ und ein entdecktes U-Boot verfolgen. Nein, präventive Bombenangriffe sind im Gange. Wenn ja, dann kommt bald Großwild – Schiffe mit großer Verdrängung, begleitet von Zerstörern und Torpedofängern, vielleicht ein Kreuzer …

Macht euch bereit, Freunde! - Der Kommandant ermutigte die Matrosen. - Mein Herz spürt, dass ein Konvoi gleich abfahren wird. Es wird heiß!

Aber die Tage weichen den Tagen, und es gibt immer noch kein ernsthaftes Ziel ...

„26.-27. Januar. Es schaukelt stark, manchmal liegt das Boot im 45-Grad-Winkel auf der Seite. Sturm über 8 Punkte. Einfrieren. Antenne, Geländer und Deck sind mit massivem Eis bedeckt. Unter Wasser lässt der Luftzufuhrschacht von Dieselmotoren Wasser durch, bis das Eis auf dem Deckel auftaut. Aus dem Einsatzbericht erfuhren wir, dass unsere Truppen die Küste der Danziger Bucht erreichten“, schreibt der Funker ins Logbuch.

Das Meer hat sich beruhigt. Aber in den Seelen der U-Bootfahrer herrscht keine Ruhe, nein, ein Sturm tobt. Mehr als ein Halbmond auf See, und wir haben den Feind immer noch nicht am Horizont gesehen, und wir haben keinen einzigen der 12 Torpedos abgefeuert! Die Leute haben es satt, Dinge zu tun!

Und eine verschlüsselte Nachricht aus dem Flottenhauptquartier heizt die Aufregung an: „An U-Boot-Kommandeure auf See.“ Im Zusammenhang mit dem Beginn der Offensive unserer Truppen wird mit der Flucht der Faschisten aus Königsberg und Danzig gerechnet. Greift zunächst die großen Kriegsschiffe und Transporter des Feindes an ...“ Aber wo ist er, dieser Feind?

Navigator Nikolai Redkoborodov „zaubert“ ständig in seinem Gehege über der Karte und klickt dabei hin und wieder auf die Stoppuhr und den Schieberegler. Seine Aufgabe ist es, Kurse zu berechnen, die es ihm ermöglichen, das gesamte Gebiet in kurzer Zeit vollständig zu erkunden. Dies ist keine leichte Aufgabe – Sie müssen alle Untiefen, Ufer und versunkenen Schiffe berücksichtigen, die Ihnen auf dem Weg begegnen. Sie müssen sich an alle Fehler erinnern, die durch eine ungenaue Steuerung des vorgegebenen Kurses oder durch Geschwindigkeitsverlust beim Aufstieg entstehen.

Die S-13 hatte das Glück, ein Navi zu haben. Oberleutnant Redkoborodov ist der beste Spezialist der „Esok“-Brigade; 1943 steuerte er meisterhaft das U-Boot M-90 von Juri Russin durch den Finnischen Meerbusen, der voller Minenfelder und U-Boot-Abwehrnetze war. Doch ganz gleich, welche Erfahrungen man hinter sich hat, in dem turbulenten Meer der Einmischung, das einen in ständiger Anspannung hält, weiß man nie?!

Für den Maschinenbauingenieur des Bootes, Yakov Kovalenko, war es nicht einfach. Für ihn war dies sein erster Feldzug als unabhängiger Kommandeur einer Kampfeinheit (der bisherige Sprengkopfkommandant, Georgy Dubrovsky, wurde zum Studium an die Akademie geschickt). Von früheren Reisen mit Dubrovsky verstand der junge Offizier die Hauptsache: Es ist notwendig, die Wache der Elektriker streng zu kontrollieren, die Bewegung des Bootes unter Wasser mit Hilfe von Elektromotoren hängt von ihnen ab. Aber vergessen Sie auch nicht die Bilgenschiffe – sie würden keine Fehler machen, insbesondere beim Eintauchen und Auftauchen. Das Leben des Schiffes liegt in den Händen der Seeleute...

Aber das Schwierigste ist für den Bootskommandanten. Er ist für den Erfolg des Feldzugs, für das Kampfergebnis verantwortlich. Was ihn beunruhigt, sind die Tiefen der Ostsee, die auf verschiedenen Ebenen mit Minen gefüllt sind – Boden- und Ankerminen. Wie manövriert man, wenn man den Wasserbomben feindlicher Patrouillenschiffe ausweichen muss, ohne versehentlich eine Mine zu berühren?

Und dann überkommen mich immer noch traurige Gedanken über mein eigenes Leben. Schließlich wurde Alexander Iwanowitsch auf eine Kampagne geschickt, um seine Sünde mit Blut abzuwaschen. In der Neujahrsnacht 1945 unternahm „Cap Three“ einen „kleinen“ Ausflug in die finnische Stadt Turku. Ich ging mit einem Freund in ein Restaurant, trank ein Glas... Im Allgemeinen kehrte ich zwei Tage später als erwartet zur Basis zurück.

Das Verschwinden eines sowjetischen Offiziers in einem ausländischen Hafen und sogar eine Liebesbeziehung mit einem Bürger eines anderen Staates waren damals Gegenstand der Gerichtsbarkeit; sie wurden aus anderen Gründen in ein Strafbataillon geschickt. Auch Marinesko wurde mit einem Tribunal gedroht. Das Einzige, was ihn rettete, war sein Ruf als erstklassiger Profi in der Unterwasserkriegsführung (im Oktober 1944 versenkte seine „Eska“ in der Danziger Bucht einen feindlichen Transporter mit einer Verdrängung von 5.000 Tonnen, und nachdem er alle Torpedos abgefeuert hatte, wagte er es aufzutauchen und den Feind mit Feuer aus dem Buggeschütz zu vernichten) und die Unterstützung der gesamten Besatzung suchten mit gebrochenem Herzen beim Kommandanten und standen zu seiner Verteidigung auf. Das Kommando beschloss, schmutzige Wäsche nicht in der Öffentlichkeit zu waschen, und während die Ermittlungen liefen, schickten sie das Boot mit dem säumigen Offizier stillschweigend auf eine Reise. Doch bald hallte diese Stille mit klingender Resonanz wider ...

Am Abend des 30. Januar traf Alexander Iwanowitsch, nachdem er vom Flottenhauptquartier ein weiteres Radiogramm erhalten hatte, in dem es um die beginnende Evakuierung der Nazis ging, eine äußerst mutige Entscheidung: direkt zum Danziger Hafen zu fahren und den Feind am Ausgang zu bewachen.

Nach einem 40-minütigen Ansturm auf das Ziel tauchten wir auf, um die Energieversorgung aufzuladen. Die stürmische winterliche Ostsee begrüßte uns mit riesigen Wellen, die schwer über den schmalen Bootsrumpf fielen und unzählige stachelige Gischtwolken niederprasselten, Schneemassen, die plötzlich und dicht aufkamen – man konnte nichts sehen. Und als dieser glühend kalte Strudel für einen Moment unterbrochen wurde, rief der diensthabende Bahnwärter Anatoli Winogradow aufgeregt:

Beleuchtung! Direkt auf der Nase!

Die in der Ferne blinkenden Glühwürmchen konnten nicht zu Küstenleuchttürmen gehören – sie waren weit entfernt und außerdem wurden sie während des Krieges nicht angezündet. Das ist also das Ziel! Und dann ertönte es:

Kampfalarm!

Die Brüllaffen heulten laut. „S-13“ ging in den „Angriff des Jahrhunderts“ über.

Während er auf der Brücke unter den heftigen Windböen stand, dachte Marinesko fieberhaft über einen Aktionsplan nach. Es ist klar, dass sich hinter den vom Signalwärter erkannten Lichtern mindestens ein Schiff befindet. Was ist das eigentlich – ein großes Kriegsschiff, ein Transporter oder eine Art kleiner Fischbrut, für den es schade wäre, auch nur Torpedos zu verschwenden? Bis man nah dran ist, kann man es nicht definieren. Wenn Sie sich jedoch an die Regeln halten und zuerst abtauchen, verliert das Boot beim Untertauchen die Hälfte seiner Geschwindigkeit. Was wäre, wenn es sich nicht um ein langsam fahrendes Frachtschiff, sondern um einen schnellen Liner handelt? Man kann nicht aufholen... Außerdem sieht man bei so einem Sturm aus der Tiefe des Periskops nichts, und der Bootsmann wird das Boot bei einer Torpedosalve nicht halten können – schauen Sie, wie es auf die Welle wirft ! Es bleibt also nur noch eines: aufholen und an der Oberfläche angreifen ...

Er wuchs am Rande der Gesellschaft auf (sein Vater war ein rumänischer Seemann und seine Mutter eine ukrainische Bäuerin), wuchs am Rande von Odessa in einer Familie mit sehr bescheidenem Einkommen auf und machte sich auf den Weg in die Langstreckenschifffahrt eines Kaufmanns Mit bemerkenswertem Willen und enormer harter Arbeit hatte Marinesko keine Angst vor verantwortungsvollen Entscheidungen.

Nur eine ständige Einstellung zum Maximum ermöglichte es ihm, unter den baltischen Seeleuten zu einem unübertroffenen U-Boot-Kriegs-Ass zu werden, nachdem er 1939 Kommandeur eines „Baby“-U-Bootes wurde und 4 Jahre später das Kommando über ein „Esku“ erhielt.

Navigator, Nachtsichtgerät! - Marinesko bestellt. - Wir schießen von der Oberfläche, verneigen Sie sich! Gehen wir unter Dieselmotoren! Vollgas entwickeln!

Bald berichtete der Hydroakustiker, dass das noch unsichtbare Ziel, dem Geräusch der Propeller nach zu urteilen, auf den Kreuzer zuzog.

„Was ist, wenn wir vom Ufer aus angreifen? - Dem Bootskommandanten kam ein verrückter Gedanke. „Sie erwarten keinen Angriff von dort, von ihren eigenen Leuten!“ Sie werden wahrscheinlich nicht warten! Es gibt Küstenflieger, Festungsbatterien ... Sie glauben, dass das Heck abgedeckt ist! Schlag von dort aus!“

Alexander Iwanowitsch war sich des Risikos bewusst, das er einging, als er beschloss, den Kurs des feindlichen Konvois zu kreuzen und eine Angriffsposition von der Küste aus zu wählen. Wenn sie es finden, wenden Sie es weder ab noch tauchen Sie ein (die Tiefen lassen es nicht zu). Sicherer Tod...

Der Zweifel wurde schließlich durch den Bericht des erfahrensten Steuermanns und Signalwärters, des Unteroffiziers erster Klasse Alexander Wolkow, überwunden, der zur Brücke gerufen wurde und die seltene Fähigkeit besaß, sowohl nachts als auch tagsüber zu sehen. Als er durch ein Fernglas die im Schneedunst blinkenden Lichter betrachtete, berichtete er selbstbewusst:

Ein Zerstörer ist voraus! Hinter ihm ist der Liner!

Für einen Moment hörte der Schnee plötzlich auf zu fallen, und Marinesko war mit sinkendem Herzen überzeugt, dass sie ein riesiges Schiff überholt hatten, und rief mit Blick auf die Tonnage des Ziels aus:

Zwanzigtausend, nicht weniger!

Nun – weg mit den Zweifeln! Ihre Geduld wird belohnt. Noch ein bisschen und eine Torpedosalve...

Plötzlich begann sich die Lage des Liners zu verändern. Über dem Zerstörer, der vor dem Schiff ging, blitzte ein roter Raketenstern auf. „Haben sie es wirklich entdeckt? Signalisiert der Zerstörer, dass er angreifen wird? - schoss mir durch den Kopf.

Dringender Tauchgang! Bootsmann, tauchen Sie auf 20 Meter! - befahl der Kommandant der S-13.

Das Boot rutschte unter den schwer atmenden Wellen nach unten. Das letzte scharfe Schaukeln von einer Seite zur anderen, und jetzt erinnert nur noch die flache Zitterbewegung an den oben tobenden Sturm ... Die Außenbordgeräusche verstärkten sich, selbst durch den Stahl des robusten Rumpfes das Dröhnen riesiger Schiffspropeller, ähnlich dem Grollen von eine Lokomotive, ist deutlich zu hören.

Der Liner scheint direkt über uns hinwegzufliegen. Ich möchte mich nur bücken. Aber da die Outbacks nicht geflogen sind, bedeutet das, dass der Feind sie nicht entdeckt hat ...
Aufstieg! Das Boot nahm Fahrt auf und erhob sich wieder über die Wellen. Im Nachbrenner überholte Marinesko das sich zurückziehende Ziel, nachdem es 18 Knoten erreicht hatte, die für den „Eski“ unmöglich waren und das Risiko bestand, die Dieselmotoren zu stören. Es war eine verzweifelte, fast zum Scheitern verurteilte Anstrengung – die Wahrscheinlichkeit eines glücklichen Ergebnisses betrug nicht einmal ein Hundertstel Prozent. Wenn die Deutschen sie finden und sogar an Geschwindigkeit verlieren, werden sie sie sofort in Stücke zerschlagen. Aber er glaubte an seinen Stern ...

Eine Stunde, die zweite beispiellose Verfolgungsjagd. Und jetzt können Sie in die Sprechröhre rufen:

Erster Offizier, berechnen Sie die Anzahl der Torpedos in der Salve!

Dieser Befehl war kaum erklungen, als plötzlich ein Signalscheinwerfer vom Linienschiff über das Deckshaus des Bootes tanzte und Punkte und Striche markierte. Der Feind fragte ihn nach seinen Rufzeichen! Aber wir müssen uns noch ein paar Minuten Zeit verschaffen, um uns fertig zu machen!

Gib ihm etwas! Irgendetwas! - Marinesko bestellt.

Der Signalwärter Ivan Antipov gab dem Feind ruhig ein kurzes, salziges Wort und ... Oh, Wunder! Der Deutsche hat sich beruhigt! Es stellte sich heraus, dass die Nazis ein nebeneinander fahrendes sowjetisches Boot mit ihrem dem Konvoi zugewiesenen Torpedogeschütz verwechselten. Psychologisch verständlich. Wenn jemand antwortet und nicht versucht, sich zu verstecken, bedeutet das, dass er dazugehört! Unverschämt, aber wie berechnend...

Um 23.08 Uhr befahl Marinesko schließlich:

Geräte bitte!

Drei schnelle Streifen vom Stiel des „Esque“ strömten zur hohen Seite des Liners. Es blieben nicht mehr als 15 Minuten, bis er in den Abgrund stürzte ...

Alexander Iwanowitsch und seine Kameraden beobachteten die ganze Zeit, ohne die herannahenden feindlichen Begleitschiffe zu fürchten und sich nicht in den Tiefen des Meeres zu verstecken, gespannt die Qualen der Gustlov von der Brücke aus. Mit bloßem Auge konnte man sehen, wie sich in den Feuerblitzen eine dunkle Masse über das kippende Deck bewegte – Besatzung und Passagiere eilten in Panik zur Seite, um sich in die eisige Ostsee zu stürzen … Die Vergeltung war grausam, aber gerecht: der Abgrund des Meeres verschlang seine Korsaren, gescheiterte Prinzen und Kretschmer ...

Die Konvoischiffe retteten nur 988 Nazis, darunter weniger als eine U-Boot-Besatzung. Der stellvertretende Kapitän des Linienschiffs, Heinz Schön, der das Schwimmen im Ostseewasser überlebte, schrieb viele Jahre später in seinem Buch „Der Tod der Wilhelm Gustlov“: „Dies war zweifellos die größte Katastrophe in der Schifffahrt, im Vergleich dazu sogar der Tod.“ der Titanic, die 1912 mit einem Eisberg kollidierte – nichts.“

Nach dem Untergang des riesigen Motorschiffs entging Marinesko vier Stunden lang der Verfolgung feindlicher Zerstörer, indem sie entweder direkt zum Ort ihres Todes kletterte, wo die Ertrinkenden noch immer zappelten und es gefährlich war, die Wassersäule mit Wasserbomben zu blockieren, oder listige Manöver durchführen. Schließlich schwamm er nahe der deutschen Küste und legte das Boot auf den Boden.

Zehn Tage später versenkte Alexander Iwanowitsch ebenso mutig und überlegt auch den deutschen Hilfskreuzer „General von Steuben“ mit einer Verdrängung von 15.000 Tonnen, an dessen Bord 3.600 Soldaten und Offiziere der Wehrmacht aus dem Kessel von Kurland verlegt wurden.

Marinesko wusste noch nicht, dass Hitler ihm eine seltene Ehre erwiesen hatte, indem er ihn – den Kommandanten des Bootes, das die Wilhelm Gustlow versenkte – zum Reichsfeind und zu seinem persönlichen Feind erklärte. Natürlich wäre ein Seeplan auf dem Meeresboden der Ostsee begraben worden, der eine Chance hätte, den Zusammenbruch des „tausendjährigen“ arischen Reiches zu verzögern.

In Deutschland wurde eine dreitägige Trauer ausgerufen, alle Mitglieder der NSDAP und andere Funktionäre legten Trauerbinden an. In der Geschichte des Reiches geschah etwas Ähnliches nur einmal – nach dem Tod von Paulus‘ 6. Armee in Stalingrad.

Am 5. Mai 1990 unterzeichnete der Präsident der UdSSR, M. S. Gorbatschow, ein Dekret, das dem Kapitän 3. Ranges Marinesko posthum den Titel „Held der Sowjetunion“ verlieh. Wie kam es, dass seine Verdienste fast ein halbes Jahrhundert später gewürdigt wurden?

Bei seiner Rückkehr zum Stützpunkt wurde der S-13-Kommandant tatsächlich für den Rang eines Helden nominiert. Aber die wachsamen Personaloffiziere packten ihre Köpfe: „Entschuldigung, ist das derselbe Marinesko?…“. Neidische Menschen und Groller, von denen es Menschen wie Alexander Iwanowitsch – unabhängig, mutig, allen Widrigkeiten zum Trotz – immer in Hülle und Fülle gab, begannen Gerüchte über ihn zu verbreiten, dass er arrogant sei, viel trinke usw.

Im September desselben siegreichen Jahres wurde der persönliche Feind des Führers auf Anordnung des Volkskommissars der Marine „wegen Verfehlungen im persönlichen Verhalten“ zum Oberleutnant degradiert, vom Boot abgeschrieben und mit einer Degradierung in die Verteidigungsregion Tallinn geschickt, as der Kommandant eines kleinen Minensuchboots. Wenige Monate später wurde er aus der Bundeswehr entlassen.

Nachdem er Zivilist geworden war, verbrachte Marinesko bald Zeit in Kolyma unter der absurden Anklage, angeblich Diebstahl von sozialistischem Eigentum begangen zu haben. Nachdem Alexander Iwanowitsch seine Gesundheit auf anstrengenden Seereisen und in der Kolyma-Strafvollzugsanstalt geschwächt hatte, war er nach seiner Freilassung furchtbar arm.

Der Sowjetstaat zahlte dem Helden-U-Boot eine magere Rente und er verbrachte sein Leben in einer Gemeinschaftswohnung in St. Petersburg. Marinesko starb 1963. Er war etwas über 50 Jahre alt...

Admiral der Flotte der Sowjetunion N.G., der lange und hart für den guten Namen seines Waffenbrüders kämpfte. Kusnezow schrieb prophetisch: „Die Geschichte kennt viele Fälle, in denen auf dem Schlachtfeld vollbrachte Heldentaten lange Zeit im Schatten bleiben und nur die Nachkommen sie entsprechend ihren Verdiensten würdigen.“ Es kommt auch vor, dass Großereignissen in Kriegsjahren nicht die gebührende Bedeutung beigemessen wird, Berichte über sie zweifelhaft sind und die Menschen sie erst viel später bewerten. Dieses Schicksal ereilte den baltischen U-Bootfahrer A.I. Marinesko.

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Der am 30. Januar 1945 von der Besatzung des sowjetischen U-Bootes S-13 durchgeführte Torpedoangriff auf das Motorschiff Wilhelm Gustloff wurde zunächst nicht in seinem Heimatland – in der UdSSR, sondern im Westen – als „Angriff des Jahrhunderts“ bezeichnet . Darüber hinaus sank dieses „schwimmende Symbol“ Nazi-Deutschlands, das einst von Hitler persönlich „geheiligt“ wurde, nur wenige Tage nach der „Gustloff“ auf den Grund und riss mehrere tausend Passagiere mit sich. Bis vor Kurzem glaubte man, dass sich an Bord des riesigen Schiffes die gesamte Blüte der deutschen U-Boot-Flotte befand. 1.300 U-Bootfahrer oder 70–80 komplette Besatzungen, von denen die meisten starben. Der Führer erklärte den Kommandanten des sowjetischen U-Bootes zu seinem persönlichen Feind und befahl, ihn zu bergen und zu zerstören. Danach wurde Kapitän 3. Ranges Alexander Marinesko, der die S-13 befehligte, als Submariner Nr. 1 bezeichnet. Der Titel „Held der Sowjetunion“ (posthum) für diese Leistung wurde ihm 45 Jahre später – im Mai 1990 – verliehen ...

KOMMEN SIE NICHT OHNE SIEG ZURÜCK, SONST...

In den letzten Jahren argumentierten jedoch eine Reihe von Forschern und Journalisten, basierend auf einer Analyse der neu entdeckten Umstände dieses legendären Angriffs (bisher unbekannte Dokumente, darunter auch deutsche, wurden freigegeben), dass dies alles mit Ausnahme des sehr Die Tatsache des Untergangs des Liners ist, gelinde gesagt, ein Mythos. Die Wahrheit ist ihrer Meinung nach die folgende.

Marinesko de hatte keine Alternative: Am 11. Januar 1945 ging er in den Feldzug und erhielt dafür eine solche Geldstrafe, dass er, wenn er Landoffizier gewesen wäre, im besten Fall zu einem Strafbataillon und im schlimmsten Fall verurteilt worden wäre , hätte er 10 Jahre ohne das Recht auf Korrespondenz (Exekution) erhalten.

Der sowjetische U-Boot-Stützpunkt war Ende 1944 in Turku stationiert, einer Stadt in Finnland, die aus dem Krieg hervorgegangen war. Marinesko, der das Schiff verlassen hatte, um das neue Jahr zu feiern, war zwei Tage lang abwesend. Ich ging ins Hotelrestaurant, trank, bezauberte dort die schwedische Gastgeberin und blieb in ihren Alkoven. Er schickte einen Boten an drei fröhliche Briefe, die ihn mit einem Anruf ins Hauptquartier abholten. Gleichzeitig gelang es einem bestimmten Trio der Besatzung, sich auf der Suche nach dem Kommandanten dadurch zu profilieren, dass es die Beziehungen zur örtlichen Bevölkerung regelte. Smersh intervenierte. Es erreichte den Kommandeur der Baltischen Flotte, Admiral Vladimir Tributs, der nach den Gesetzen harter Zeiten beschloss, Marinesko vor einem Militärgericht vor Gericht zu stellen. Basierend auf der Tatsache, dass ein Wechsel des Kommandanten auf einem großen Boot (und sogar eines, in das sich die Besatzung verliebte!) drohte, das U-Boot während der Organisationsperiode auf unbestimmte Zeit zurückzuziehen, trotz der Tatsache, dass die Anzahl der in Betrieb befindlichen U-Boote Da die Flotte auf 15 reduziert wurde, forderten sie den Kommandanten auf, die Lösung „anzupassen“. Er bot dem Kommandanten und der Besatzung der C-13 die Gelegenheit, im bevorstehenden Feldzug für ihre Schuld zu büßen.

Der Kommandeur der 1. U-Boot-Division der Baltischen Flotte, Kapitän 1. Ranges Alexander Orel (später Admiral und Kommandeur der Baltischen Flotte), schickte Marinesko auf eine Mission und sagte ihm bedeutsam, er solle sonst nicht ohne Sieg zurückkehren ...

Laut dem Militärhistoriker Miroslav Morozov „müssen wir zu den vielen anderen Aufzeichnungen im Zusammenhang mit dem Einsatz des heldenhaften U-Bootes auch die Tatsache hinzufügen, dass es in all den Jahren des Krieges das einzige „Straf-U-Boot“ der sowjetischen Marine wurde Krieg.“... Grobe Verstöße gegen die militärische Disziplin (Trunkenheit, Frauen, Karten, sich selbst nicht existierende Versenkungen feindlicher Schiffe zuschreiben) hat Marinesko zuvor zugegeben, weshalb er bereits im Oktober 1941 von den Kandidaten für die Mitgliedschaft in der KPdSU ausgeschlossen wurde (B). Zwar wurden sie später aufgrund ihrer Differenzen in den Wahlkämpfen 1942–1943 in die Partei aufgenommen ...

Wie die Wilhelm Gustloff versenkt wurde, ist schon oft ausführlich beschrieben worden; wir werden es nicht wiederholen. Erinnern wir uns nur daran, dass die S-13 das Ziel in einem Sturm nachts erreichte, nicht vom Meer, sondern vom Ufer aus, unter dem Deckmantel eines Bootes, mit allen beleuchteten Hecklichtern und aus minimaler Entfernung, und traf das Schiff mit drei Torpedos. Viele schrieben, dass Marinesko hier Taktiken anwandte, die noch nie zuvor gesehen worden waren. Nun bestehen auch hier „erhebliche Zweifel“: Die Kommandeure anderer sowjetischer U-Boote hätten dies oft praktiziert, heißt es.

Im selben Feldzug versenkte die S-13 auch den Militärtransporter Steuben mit einer Verdrängung von etwa 15.000 Tonnen. Hier war er großartig! Weil der Sturm viel stärker war und die Eskorte der Zerstörer in der Nähe war und er nicht aus nächster Nähe torpediert wurde. Dies überschattet jedoch, so Marinescos Kritiker, seine zweifelhaften und fiktiven Siege keineswegs ...

…Und 8537 ertrunkene Flüchtlinge

Heute wird Marinesko für die neu entdeckte Tatsache verantwortlich gemacht, dass nicht Hitlers U-Boot-Asse auf der Gustloff segelten, sondern vor allem Flüchtlinge, die vor den schnell vorrückenden sowjetischen Truppen flohen. Von den 10.582 Menschen, die sich zum Zeitpunkt des „Jahrhundertangriffs“ auf dem Schiff befanden, waren es 8.956 – überwiegend Frauen mit Kindern und alte Menschen aus Ost- und Westpreußen. Ja, 162 schwerverwundete Soldaten aus Krankenhäusern in Danzig und Gotenhafen. Ja, 373 weibliche Hilfskräfte der Marine. Ja, 173 zivile Besatzungsmitglieder (Handelsseeleute). Von den Matrosen der Kriegsmarine gab es nur 918: Offiziere, Unteroffiziere und Kadetten des 2. Bataillons der 2. U-Boot-Ausbildungsdivision. Was ist die „ganze Farbe“ der deutschen U-Boot-Flotte?!

Es wird geschätzt, dass das abgestürzte C-13-Linienschiff 390 U-Boote und 8.537 Flüchtlinge (Zivilisten) mit auf den Grund nahm. Es wird betont, dass es allen Grund zu der Annahme gibt, dass unter den toten Flüchtlingen mindestens 4.000 waren, da angeordnet wurde, nur Mütter mit mindestens drei Kindern an Bord zu nehmen (obwohl diese Anweisung vor der Abfahrt nicht mehr durchgeführt wurde). und möglicherweise und 5000 Kinder. Und in diesem Licht scheint Marinesko eine Art mehr als rücksichtsloses Monster zu sein, sagen sie, und man kann keine Definition für so grausam finden!

Die präsentierten Daten wurden 1998 in Heinz Schöns Buch „SOS Wilhelm Gustloff“ veröffentlicht. Die größte Schiffskatastrophe der Geschichte.“ Heinz Schön selbst (er starb vor nicht allzu langer Zeit, im Jahr 2013) ist ein Mann, der den Untergang der Gustloff überlebte, auf dem er einer von Kapitän Petersons Assistenten war. Shen wurde später Historiker und widmete sein ganzes Leben der Erforschung der Umstände des verlorenen Schiffes und des Schicksals seiner Passagiere.

Wir müssen dem Forscher Anerkennung zollen: Er hat den „Fall Gustloff“ unparteiisch und unvoreingenommen untersucht und seine Forschungen und Schlussfolgerungen durch Dokumente und Augenzeugenberichte bestätigt. Er besuchte Russland mehrmals, besuchte das Marinesko-Museum und sein Grab auf dem Bogoslovskoye-Friedhof in St. Petersburg. Shen glaubt, dass der Untergang des riesigen Dampfschiffs nicht nur die größte Seekatastrophe des Zweiten Weltkriegs, sondern der gesamten Weltgeschichte war, da noch nie zuvor so viele Menschen gleichzeitig gestorben seien.

„GUSTLOFF“ WAR EIN legitimes Ziel

Woher kommt die Zahl „3.700 ausgebildete U-Boot-Spezialisten“, die mehrere Jahrzehnte lang in allen Beschreibungen seiner beispiellosen Leistung auftauchte? Und es wurde ausländischen Medienberichten entnommen, die am 19. und 20. Februar 1945 erschienen – zuerst schrieben Schweizer Publikationen darüber, dann bestätigten Times und Reuters es. Es ist durchaus möglich, dass „3.700 U-Boote“ aus der Erkenntnis entstanden sind, dass es sich bei dem angegriffenen Dampfer um ein Mutterschiff der deutschen Flotte handelte, deren Personalstärke den Briten möglicherweise bekannt war. Darüber hinaus tauchten im Rahmen der tagelangen Verheimlichung der Tatsache des Untergangs des Schiffes durch den Geschädigten und der Informationen über die Zahl der Opfer viele Gerüchte über eine schreckliche Tragödie auf. Die Überlebenden beeilten sich, sie zu vernichten. Und Journalisten hätten durchaus „ihre eigene Vision“ von den Umständen der Katastrophe haben können.

Die neu entdeckten Daten sind Wasser auf die Mühlen derer, die nun erneut versuchen, Marinesko vom Podest der Submariner Nr. 1 zu stürzen (sowohl im Westen als auch in unserem Land). Diese Informationen ermöglichen es ihnen, mutig zu behaupten, dass „der Wahnsinnige Marinesko blutrünstig mit unschuldigen Menschen umgegangen ist“.

Allerdings sind derselbe Shen (und viele andere unvoreingenommene Experten aus verschiedenen Ländern) keineswegs davon überzeugt, dass Marinesco posthum für seine „barbarische Tat“ verurteilt werden sollte. Nach Angaben des Forschers war die Gustloff immer noch ein völlig legitimes militärisches Ziel sowjetischer U-Boote: Das Schiff war nicht unbewaffnet (es trug Maschinengewehre und Kanonen), es war ein Trainingsstützpunkt für die deutsche U-Boot-Flotte und wurde von einem Kriegsschiff (dem Zerstörer Leve).

Übrigens wurden sowjetische Transporte mit Flüchtlingen und Verwundeten während des Krieges immer wieder zum Ziel deutscher U-Boote und Flugzeuge. So transportierte das 1941 im Schwarzen Meer versenkte Motorschiff „Armenia“ mehr als 5.000 Flüchtlinge und Verwundete. Nur acht Menschen überlebten! Die Armenia verstieß zudem gegen den Status eines Sanitätsschiffs und war ein legitimes militärisches Ziel. Ein anderes Beispiel. Am 3. Mai 1945 versenkten britische Jagdbomber das Linienschiff Cap Arcona in der Lübecker Bucht, an Bord befanden sich Tausende unbewaffnete KZ-Häftlinge, die in ihrer gestreiften Lageruniform aus der Luft gut sichtbar waren. 5.594 Menschen verbrannten bei lebendigem Leibe und ertranken. Und das sind keine Einzelbeispiele.

FURERS PERSÖNLICHER FEIND Nr. 26

Heute ist auch bekannt, dass in Deutschland keine Trauer für den Tod Gustloffs ausgerufen wurde. Darüber hinaus war es allen Überlebenden verboten, mit irgendjemandem über das Ertrinken zu sprechen. Dies geschah, weil in Gotenhafen und Danzig über 100.000 Flüchtlinge, die meisten davon Frauen und Kinder, auf ihre Evakuierung auf dem Seeweg warteten und nach solchen Nachrichten durchaus Panik unter ihnen hätte ausbrechen können.

Der Führer nahm die Nachricht vom Tod „Wilhelm Gustloffs“ sehr gelassen auf. Ein Beweis dafür ist die Niederschrift des Treffens, bei dem ihm der Kommandeur der Kriegsmarine, Großadmiral Karl Dennitz, vom Untergang des Schiffes berichtete. Hitler verfiel nicht in Hysterie und erklärte den unbekannten S-13-Kommandanten schon gar nicht zu seinem persönlichen Feind.

Auf diese Weise könnte die schöne Legende entstanden sein, wie der Führer Marinesko als einen solchen Feind registrierte. Neun Jahre zuvor wurde in Deutschland Trauer um den echten Wilhelm Gustloff ausgerufen, einen Mitarbeiter des Führers in der nationalsozialistischen Bewegung und seinen Vizekönig in der Schweiz, der am 6. Februar 1936 in Davos von einem jüdischen Studenten serbischer Herkunft erschossen wurde. David Frankfurter. Bei dieser Beerdigung in Gustloffs Heimat Schwerin waren unter der Führung Hitlers 35.000 Menschen anwesend und es war die größte Trauerfeier seit dem Tod Bismarcks. In seiner Trauerrede erklärte der Faschistenführer Frankfurter zu seinem persönlichen Feind.

Darüber hinaus ist bekannt, dass „Wilhelm Gustloff“ seinen Namen auf Hitlers persönliche Initiative erhielt. Der Führer wohnte nicht nur dem feierlichen Stapellauf des Schiffes am 5. Mai 1937 bei, sondern besuchte es auch am 24. Mai 1938, als das Linienschiff zu seiner ersten Kreuzfahrt aufbrach. Die Wilhelm Gustloff wurde als Symbol des Nationalsozialismus konzipiert, gebaut und auf See eingesetzt. Dieses Symbol wurde vom U-Boot S-13 unter dem Kommando von Kapitän 3. Rang Alexander Marinesko in den Wellen der Ostsee vergraben.

Anscheinend wurden diese beiden Umstände von jemandem aus der Schriftstellergemeinschaft auf den S-13-Kommandanten projiziert. Und bis heute sind einige Forscher (ganz zu schweigen von Journalisten und einfachen Leuten) davon überzeugt, dass angeblich nach der Einnahme Berlins durch sowjetische Truppen ein geheimer („geheimer“) Ordner mit dem Titel „Persönliche Feinde des Führers und Deutschlands“ gefunden wurde in Hitlers Büro. Und darin, so heißt es, gebe es Listen derjenigen, „die wegen Verbrechen gegen den Führer und das Reich durchsucht, verhaftet und sofort vor Gericht gestellt werden“. In dieser Mappe aus grauem Kattun wurde Marinesko als Reichsfeind Nr. 26 aufgeführt – nach Stalin, Churchill, Roosevelt, Schukow, Montgomery, Eisenhower, de Gaulle...

Es ist auch bekannt, dass sowjetische Forscher bereits 1988 das Potsdamer Archiv der DDR fragten, ob es eine Trauererklärung für die Getöteten der Gustloff gegeben habe? In der offiziellen Antwort hieß es: „Die Trauererklärung erscheint zweifelhaft, da keine Berichte über den tatsächlichen Verlust des Schiffes vorliegen.“ Während des gesamten Krieges riefen die Deutschen nur einmal Trauer (drei Tage) aus – als die 230.000 Mann starke 6. Armee von Feldmarschall Friedrich Paulus bei Stalingrad umzingelt und besiegt wurde.

HELD OHNE KLEINSTE VORBEHALTE

Im Jahr 2002 erschien der Roman „Die Flugbahn der Krabbe“ des Nobelpreisträgers Günter Grass, der den Ereignissen vom 30. Januar 1945 gewidmet ist. Darin wird Marinesco fast wie ein Barbar dargestellt, der Tausende von Müttern und Kindern ertränkte. Der Autor, ein ehemaliges Mitglied der Hitlerjugend, stellt anhand von Shens Daten das Bild der Tragödie sehr realistisch dar. „Our Answer to Chamberlain“ ist ein sehr mittelmäßiger Spielfilm „First After God“, der 2005 auf heimischen Bildschirmen erschien. Alle darin stattfindenden Veranstaltungen finden jedoch hauptsächlich am Ufer statt. Und vom echten Marinesco gibt es dort nicht viel – außer vielleicht einer Party und einer Femme Fatale.

Wie ist der „Angriff des Jahrhunderts“ und der wirklich beliebte Titel von Marinesko „Submariner Nr. 1“ auf der Grundlage aller oben genannten Fakten zu behandeln? War dieser Angriff wirklich so alt und hat der verstorbene Held der Sowjetunion Alexander Iwanowitsch Marinesko das Recht, U-Boot Nr. 1 zu bleiben?

Ja – er ist definitiv (ohne den geringsten Vorbehalt!) Submariner Nr. 1! Ebenso besteht kein Grund, daran zu zweifeln, dass er am 30. Januar 1945 den „Angriff des Jahrhunderts“ verübte.

Wir möchten noch einmal betonen, dass der Untergang der Wilhelm Gustloff im Ausland erstmals als „Jahrhundertangriff“ bezeichnet wurde. In Schweizer Zeitungen - 1945 und später auf Englisch, als die entsprechenden Dokumente, die die Briten von den Deutschen beschlagnahmt und aus Deutschland mitgenommen hatten, freigegeben wurden. Diese Definition wurde bis Anfang der 1980er Jahre sowohl in Zeitschriften als auch in der wissenschaftlichen und journalistischen Literatur vielfach wiederholt. Bis es schließlich von den inländischen Medien aufgegriffen wurde, die plötzlich einen Kampf um die Wiederherstellung des guten Namens von Alexander Marinesko begannen. Gleiches gilt für den „Ehrentitel“ „Submariner No. 1“.

All dies ist besonders bedeutsam vor dem Hintergrund, dass es im Westen, gelinde gesagt, unmodern ist, Errungenschaften im Zusammenhang mit Russland auch nur im Geringsten zu preisen (unter den „großen Russen“ kennt man meist nur Juri Gagarin). Und unsere ehemaligen Verbündeten neigen im Allgemeinen dazu, die Geschichte des Zweiten Weltkriegs neu zu schreiben, um die Rolle der Sowjetunion beim Sieg über Hitlers Reich deutlich zu unterschätzen. Doch trotz dieser Ansätze zweifelten weder während des Kalten Krieges noch danach im Westen nur wenige an der herausragenden Leistung Alexander Marinesko und der Rechtmäßigkeit seines Handelns gegenüber Wilhelm Gustloff und Steuben.

Beachten wir auch diesen Punkt. Keiner der berühmten Angriffe von U-Booten aus anderen Ländern erhielt den Titel „Angriff des Jahrhunderts“. Beispielsweise versenkte das amerikanische U-Boot SS-311 Archerfish unter dem Kommando von Commander Joseph Inright am 29. November 1944 mit vier Torpedos (der fünfte verfehlte) den neuesten japanischen Flugzeugträger Shinano, der auf seiner ersten Kreuzfahrt gestartet war (wurde am gestartet). 5. Oktober 1944). » mit einer Verdrängung von 71.890 BRT. 1080 Menschen konnten gerettet werden, 1435 galten als vermisst. Es blieb auch im Grunde der größte Flugzeugträger der Welt, bis die Amerikaner 1960 ihre berühmte atomgetriebene Enterprise (89.600 BRT) vom Stapel ließen. Zum Vergleich: Die von Marinesko versenkte Wilhelm Gustloff hatte „nur“ 25.484 BRT.

Einige Unterstützer von Marinesko glauben, dass dieselben Briten, die den Untergang der Gustloff als „Angriff des Jahrhunderts“ bezeichneten, in erster Linie die Zahl der zivilen Opfer meinten, die durch die Torpedierung des Dampfers durch ein sowjetisches U-Boot verursacht wurden. Aber wer wusste im Januar 1945 davon?! Im Gegenteil, es war bekannt, dass der verlorene Dampfer seit Ende 1940 auf Beschluss der Führung der Nazi-Deutschen Marine der U-Boot-Schule in Gotenhafen zugeteilt wurde ...

Alle diese Beinamen wurden dem damals unbekannten sowjetischen U-Bootfahrer zu einer Zeit zuteil, als Marinesko in der Sowjetunion auf jede erdenkliche Weise vertuscht, verfolgt, verrottet und ins Gefängnis gesteckt wurde.

Drittens schließlich war das Schiff – das betonen wir noch einmal – angesichts seiner Vorkriegsgeschichte vom Moment seines Stapellaufs an weitgehend ein Symbol für Nazi-Deutschland auf See. Wie oben erwähnt, betrat Adolf Hitler mehr als einmal das Deck. Die deutsche Propaganda nannte es das „Schiff der Träume“. Wenn man so will, war es wirklich eine Art „Reichstag zur See“. Indem sie Marineskos Vorgehen in Bezug auf Gustloff als „Angriff des Jahrhunderts“ definierten, legten sie im Westen (und dann in unserem Land) diesem Konzept sozusagen moralische, politische und psychologische Bedeutung bei (und tun dies auch heute noch) ( sowohl für Deutschland als auch für die Länder, die seine Gegner im Zweiten Weltkrieg waren). Und dann – die Tonnage des Schiffes und die Zahl der Toten.

„Das war ein strategischer Erfolg für die sowjetische Marine und für Deutschland die größte Seekatastrophe“, sagt der stellvertretende Direktor des nach A.I. benannten Museums der russischen U-Boot-Streitkräfte. Marinesko Juri Lebedew. – Mit seinen Aktionen brachte das U-Boot S-13 das Ende des Krieges näher. Marineskos Kunststück besteht darin, dass er das scheinbar unsinkbare Symbol des Nationalsozialismus zerstörte, ein Traumschiff, das das Dritte Reich propagierte. Und die Zivilisten auf dem Schiff wurden zu Geiseln der deutschen Militärmaschinerie. Daher ist die Tragödie des Todes von Gustloff keine Anklage gegen Marinesco, sondern gegen Hitler-Deutschland.“

Zur Frage der Unmoral von Marinesco

Was die Tatsache betrifft, dass Marinesko als Held mehr ist als „kein uncharismatischer Mensch“ ... Nun ja ... Sowohl Trunkenheit als auch Unmoral können ihm nicht genommen werden – das ist eine Tatsache. Es ist auch bekannt, dass Marinesko, der am Institut für Bluttransfusion als stellvertretender Direktor arbeitete, 1948 wegen Unterschlagung von sozialistischem Eigentum für drei Jahre inhaftiert wurde. Er war auch zweimal verheiratet (damals galt dies als „unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei“). Das alles ist wahr.

Tatsache ist jedoch, dass in den 1418 Tagen und Nächten des Großen Vaterländischen Krieges der Sieg für das Land größtenteils von den Kollektivbauern, Arbeitern und Intellektuellen von gestern errungen wurde, die keineswegs in jeder Hinsicht ideal waren, die plötzlich wurden: auf den Ruf des Vaterlandes, Stalins und der Partei hin, Soldaten ohne Angst und Vorwurf, aber Menschen, die mit ihren Schwächen und Unzulänglichkeiten weiterhin an der Front blieben. Berufssoldaten sind keine Ausnahme.

Es genügt, sich daran zu erinnern, dass „Marschall des Sieges“ Georgi Schukow im Umgang mit seinen Untergebenen ein unverbesserlicher, unhöflicher Mensch war. Und Marschall Konstantin Rokossovsky – das ist auch eine bekannte Tatsache – zeugte an der Front von der ein Vierteljahrhundert jüngeren Militäranwärterin Galina Talanova eine Tochter, Nadezhda (zu seiner Ehre gab er ihr sein Nachname und sein Vatersname). Und im Allgemeinen kamen PPZH – Feldmarschfrauen – während des Krieges häufig vor. Derselbe Schukow lebte mit seiner persönlichen Krankenschwester Lydia Sacharowa zusammen. Die Medaille „Für militärische Verdienste“, die Kommandeure ihren Schützengräben oft überreichten, wurde im Volksmund „Für sexuelle Verdienste“ genannt. Bereits am 22. September 1941 (schwere Kämpfe tobten, sowjetische Truppen flohen!) erließ erneut Schukow als Kommandeur der Leningrader Front den charakteristischen Befehl Nr. 0055: „In den Hauptquartieren und Kommandoposten der Divisions- und Regimentskommandeure gibt es.“ viele Frauen unter dem Deckmantel des Dienens, der Abordnung usw. .P. Eine Reihe von Kommandeuren, die das Gesicht der Kommunisten verloren haben, leben einfach zusammen... Ich befehle: Unter der Verantwortung der Militärräte der Armeen, Kommandeure und Kommissare einzelner Einheiten, alle Frauen bis zum 23. September aus den Hauptquartieren und Kommandoposten zu entfernen , 1941. Eine begrenzte Anzahl von Schreibkräften wird nur im Einvernehmen mit der Sonderabteilung übernommen. Hinrichtung am 24. September 1941 durchführen.“ Einen Tag später - eine weitere ähnliche Bestellung Nr. 0066 vom 24. September. Wir sprechen von der 8. Armee der Leningrader Front: „Im Hauptquartier der Armee, unter den Kommandeuren von Einheiten und Verbänden sind Trunkenheit und Ausschweifung weit verbreitet ...“ (Die Texte dieser beiden Befehle wurden erstmals in der Zeitschrift „History“ veröffentlicht von St. Petersburg“, Nr. 2, 2001.)

Warum ist Captain 3rd Rank Marinesko in diesem Sinne schlechter? Oder warum sollte er, ein Sohn seiner Zeit, besser sein?

Warum hat er getrunken? Und aus monatelangem Nichtstun ohne Kampfeinsatz. Aufgrund des Todes von Kameraden - denselben U-Boot-Kommandanten, die nicht aufgetaucht sind und 1942-1943 nacheinander durch Minen in die Luft gesprengt wurden. Als er 1944 die Nachricht vom verwundeten Tod seines Vaters erhielt ... Und wer hat gesagt, dass man Trauer nicht mit Wodka ertränken kann? Jahrhundert“ und Submariner Nr. 1! Er hat einfach gekämpft. So gut ich konnte.

Kann man Marinesko dafür verantwortlich machen, dass er während der Kriegsjahre wiederholt absichtlich (wie der Historiker Miroslav Morozov und andere behaupten) Ziele falsch identifiziert hat? Ja und nein. Einerseits gelte es, „klarer hinzuschauen“. Aber das ist leicht gesagt. Deshalb verwechselte er den Steuben-Transporter mit einem Kreuzer. Aber an welchem ​​Punkt? Das Ziel wurde von der Oberfläche aus mit Hecktorpedorohren unter den schwierigsten Winterbedingungen der stürmischen Nacht der Ostsee getroffen, zu einer Zeit, als Hochgeschwindigkeitszerstörer um den Transporter huschten. Warum sollten wir Marinesko einen Fehler absprechen? Am Ende geht es vor allem darum, einen bewaffneten Feind zu vernichten. Übrigens bezahlte Marinesko diesen Fehler damit, dass er, dem damals für diesen beispiellosen Feldzug der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen wurde, nie mit einem Goldenen Stern auf der Brust ausgezeichnet wurde – man ging davon aus, dass das für einen „Lügner“ der Orden des Roten Banners war eine luxuriöse Belohnung.

Gleiches gilt laut seinem Bericht für die 1942 versenkte Schwimmbatterie, die die Marine 1946 auf wundersame Weise durch Reparationen für ihren Einsatz erhielt. Auch wenn Marinesko „verrückt“ war ... Aber wer hat untersucht, ob er der einzige derartige Lügner in der Marine war oder ob andere, nein, nein, auch an Nachschriften beteiligt waren? Wenn einer eine Sache ist, wenn er sich „ein Beispiel an seinen Kameraden nimmt“ – das ist natürlich auch schlecht, aber es ist gerechtfertigter oder so ... Nehmen wir an, viele sowjetische Asse, die viele Flugzeuge angesammelt hatten, „gaben“ ihre nächsten Siege für ihre weniger glücklichen Kameraden. Wie sollen wir das angehen?

Das ist jedoch nicht der Punkt. In diesem Zusammenhang wäre es angebracht, die Beobachtung zu zitieren, die der Autor dieses Artikels dem französischen Philosophen Claude Adrian Helvetius (1715–1771) in seiner wunderbaren Abhandlung „Über den Geist“ vorgelesen hat: „Ein Mensch kann nützlich und wertvoll werden.“ sein Volk nur dank seiner Talente. Die Nachwelt fragt nicht, ob Juvenal böse war, Ovid ausschweifend, Hannibal grausam, Lucretius gottlos, Horaz verdorben, Augustus heuchlerisch und Caesar die Frau aller Ehemänner; es beurteilt nur ihre Talente.“

Vielleicht, basierend auf einem ähnlichen Verständnis der Dinge, der Volkskommissar und Oberbefehlshaber der Marine während des Krieges, Nikolai Gerasimovich Kuznetsov, der im November 1945 einen Befehl unterzeichnete, ihn zum Oberleutnant herabzustufen und Marinesko in die Reserve zu versetzen Viele Jahre später, nachdem er selbst bereits die Degradierung von den Admiralen der Flotte zu Konteradmiralen und Verfolgung erlebt hatte, schrieb er: „Als Admiral habe ich eine ganz entschieden negative Einstellung gegenüber den zahlreichen schwerwiegenden Verfehlungen von A. Marinesko in der …“ Service und im Alltag. Aber da ich seinen Mut, seine Entschlossenheit und seine Fähigkeit kenne, große militärische Erfolge zu erzielen, bin ich bereit, ihm viel zu verzeihen und seine Verdienste um das Vaterland zu würdigen.“

Übrigens gab es in der Ostsee während des Krieges 13 „Esoks“, ähnlich dem, auf dem Marinesco kämpfte. Nur einer überlebte bis zum Tag des Sieges – „seine“ S-13. Und es ist unwahrscheinlich, dass nur „Glück“ der Grund dafür ist!

Im Allgemeinen ist es seltsam, dass moderne Bewerter von Marineskos Taten, sei es ein professioneller Historiker oder ein Teilnehmer eines anderen Internetforums, das sich mit Fragen der Militärgeschichte befasst, nicht darüber nachdenken, ob dies für sie, „Vertreter der Nachkriegsgenerationen“, unmoralisch ist , um über die „Unmoral der Leistung“ des Kommandeurs der berühmten „Eska“ im Prinzip zu sprechen?! Offensichtlich war jede Seefahrt mit einem U-Boot im Krieg mit erheblichem Risiko verbunden und schon allein deshalb in gewissem Sinne eine Meisterleistung. Diese Leistung wurde täglich von allen vollbracht, die 1941 Moskau verteidigten, 1943 in Kursk eine „radikale Wende im Kriegsverlauf“ herbeiführten und 1945 Berlin einnahmen... Und dann der Autor eines der Bücher „ Entlarvung“ Marinesko fuhr fort, dass der Untergang des Wilhelm-Gustloff-Linienschiffs aus militärischer Sicht „völlig bedeutungslos“ sei: Der Krieg sei vorbei! Nun ja, nach seiner Logik bestand kein Grund, den Reichstag zu stürmen – Berlin war bereits gefallen! Und in Prag war es am 8. Mai nicht nötig, den Feind zu erledigen – er selbst hätte nach dem 9. kapituliert...

Nachdem er sechs Klassen einer Arbeitsschule abgeschlossen hatte, wurde er Matrosenschüler und wurde dann auf eine Kabinenschule geschickt. Nach seinem Schulabschluss wurde der junge Mann Matrose auf den Schiffen der Black Sea Shipping Company.

1930 trat er in die Marineschule Odessa ein, die er 1933 abschloss.

Er segelte als Dritter und Zweiter Steuermann auf den Schiffen „Iljitsch“ und „Rote Flotte“. Im November 1933 wurde Alexander Marinesko mobilisiert und zu den höchsten Kommandokursen der RKKF geschickt, woraufhin er im November 1934 dem U-Boot „Shch-306“ der Baltischen Flotte zugeteilt wurde. Im März 1936 war A. Marinesko bereits im Rang eines Leutnants. 1937 wurde er zur Unterwassertauch-Ausbildungseinheit geschickt. Nach Abschluss seines Studiums wurde Alexander Marinesko Kommandeur des U-Bootes M-96 Maljutka. Während der Belagerung Leningrads blieb die M-96 im baltischen Einsatzgebiet.

Sasha Marinesko ist 3 Jahre alt

Ion und Tatiana Marinesko mit ihren Kindern Alexander und Valentina

Während des Großen Vaterländischen Krieges versenkte das von Alexander Marinesko kommandierte U-Boot mehr als einen faschistischen Transporter und führte erfolgreich komplexe Kommandoaufträge für Landaufklärungs- und Sabotagegruppen hinter den feindlichen Linien durch. Wenn Sie eine Liste der sowjetischen U-Boot-Kommandanten basierend auf der Gesamttonnage der feindlichen Schiffe und der von ihnen versenkten Schiffe erstellen, wird diese von Alexander Ivanovich Marinesko eröffnet.

Als A. Marinesko am 9. September 1943 das U-Boot „C-13“ befehligte, versenkte er einen Transporter mit einer Verdrängung von 5.000 Tonnen.

In der Nacht des 31. Januar 1945 versenkte die Besatzung des U-Bootes „C-13“ am Ausgang der Danziger Bucht das deutsche Linienschiff „Wilhelm Gustlow“ mit einer Verdrängung von mehr als 25.000 Tonnen, das über 7.000 Tonnen verfügte Nazis an Bord, darunter 3.700 U-Boote.

Insgesamt versenkte Kapitän 3. Rang Marinesko während der Kampfhandlungen 4 feindliche Schiffe mit einer Gesamtverdrängung von über 52.000 Tonnen.

Für Mut und Tapferkeit, entschlossenes Handeln und militärische Erfolge in Feldzügen wurde er zweimal mit dem Orden des Roten Banners, zuvor mit dem Lenin-Orden, der Medaille „Für die Verteidigung Leningrads“ und für langjährige Verdienste mit der Medaille ausgezeichnet „Für militärische Verdienste“.

In der komplexen und ruhelosen Natur des S-13-Kommandanten existierten großer Heldenmut und verzweifelter Mut mit vielen Mängeln und Schwächen. Heute könnte er eine Heldentat vollbringen, und morgen könnte er zu spät zu seinem Schiff kommen, das sich auf die Abreise zu einem Kampfeinsatz vorbereitet, oder auf andere Weise grob gegen die militärische Disziplin verstoßen.

Bereits im Oktober 1941 wurde A. Marinesko nach einer Reihe von Strafen aus der Kandidatenmitgliedschaft der KPdSU ausgeschlossen (b) „wegen systematischer Trunkenheit, wegen Zusammenbruchs der Disziplin, wegen mangelnder Aufklärungsarbeit des Personals, wegen unaufrichtiger Aufnahme.“ ihrer Fehler.“

Im Januar 1945 beschloss der Kommandeur der Ostseeflotte, A. Marinesko vor einem Militärgericht wegen unbefugtem Verlassen des Schiffes in einer Kampfsituation vor Gericht zu stellen, doch er verzögerte die Vollstreckung dieser Entscheidung und gab ihm Gelegenheit, für seine Entscheidung zu büßen Schuld an einem Feldzug.

Ganz am Ende des Krieges wurde A. Marinesko auf Befehl des Volkskommissars der Marine, Flottenadmiral Kusnezow, von seinem Posten entfernt, im militärischen Rang zum Oberleutnant herabgestuft und dem Militär zur Verfügung gestellt Rat derselben Flotte.

Nach dem Krieg segelte Marinesko als Kapitänskamerad auf Schiffen der Leningrader Schifffahrtsgesellschaft (1946–1948) und arbeitete dann am Leningrader Institut für Bluttransfusion.

Zu seinen Lebzeiten wurden Marineskos Verdienste übrigens nicht ausreichend gewürdigt. Er starb in Vergessenheit und Armut.

Auf Drängen der Waffenbrüder und der kreativen Intelligenz wurde per Dekret des Präsidenten der UdSSR M.S. Gorbatschow, Kapitän 3. Ranges Alexander Iwanowitsch Marinesko, wurde am 5. Mai 1990 (posthum) der Titel Held der Sowjetunion verliehen.

Heutzutage ist Alexander Ivanovich Marinesko einer der berühmtesten Bewohner von Odessa.

Der Held von Odessa wird nicht nur in seiner Heimat verehrt, es wurden Bücher über ihn geschrieben und Filme gedreht. In Kaliningrad und Kronstadt wurden ihm Denkmäler errichtet; In Sewastopol, Kaliningrad und St. Petersburg gibt es Straßen, die nach Marinesko benannt sind, und in St. Petersburg gibt es ein Museum, das nach A. I. benannt ist. Marinesko.

Das Denkmal für den Helden von Odessa wurde 1998 vom Bildhauer Alexey Kopyev, dem Architekten Vasily Mironenko und dem Künstler Vadim Kucher am Anfang der zum Hafen führenden Straße errichtet, die 1987 Marinesko Descent genannt wurde.

Die Odessa Maritime School (8 Kanatnaya St.) trägt seinen Namen, wo in den Jahren 1930-1933. studiert von A.I. Marinesko, wie auf der vom Bildhauer A. Kopyev angebrachten Gedenktafel geschrieben.

An der Fassade des Hauses in der Sofievskaya-Straße 11, in dem der U-Boot-Fahrer von 1921 bis 1935 lebte, ist außerdem eine Gedenktafel angebracht.

Leonid Rukman, Stellvertreter
Direktor des World Club der Einwohner von Odessa.
Basierend auf Medienmaterialien

* * *

Studieren Sie Ihren Stammbaum im Zusammenhang mit der Geschichte der nach ihr benannten Marineschule Odessa. Marinesko stieß auf Archivmaterial über einen Absolventen des Odessa Maritime College im Jahr 1933, Alexander Ivanovich Marinesko. Ich denke, dass dies eine interessante Ergänzung zur Biografie unseres herausragenden Landsmanns im Projekt „Sie haben die Geschichte von Odessa geprägt“ sein wird.

Kolenko Tamara Anatolyevna, Forscherin
Geschichte der Bildungseinrichtungen in Odessa

Aus dem Protokoll der Sitzung der Qualifikationskommission der nach ihr benannten Odessa Maritime College. Janson vom 28. Mai 1933

Nr. 10 MARINESKO ALEXANDER IVANOVYCH

15.01.1913, verheiratet, KSM seit 1932. Wasserarbeiter* seit 1929, Arbeiter, 7 Jahre Ausbildung bis zur Technikerschule und Jungschule. Partei- und Gewerkschaftsstrafen - nein, Arbeit vor Eintritt in die Fachschule: Jung-Schule - Matrose für 2 Jahre.

CHARAKTERISTISCH

Politisch zufriedenstellend entwickelt. Ideologisch konsequent. Schlagzeuger. Diszipliniert. Er beteiligte sich an der sozialen und politischen Arbeit. Die Studienleistungen sind zufriedenstellend. Kann als Juniorassistent eingesetzt werden. Kapitän auf einer kurzen Reise.

Aus dem Protokoll der Sitzung der staatlichen Qualifikationskommission für den Rang eines Seemanns vom 3. Juni 1933.

Nr. 9 MARINESKO ALEXANDER IVANOVICH wurde mit zufriedenstellend bestandener Prüfung** anerkannt und erhielt den Titel eines Langstreckennavigators.

K.I. Marinesko hatte Schwimmerfahrung – 12 Monate organisiertes*** Schwimmen, 4 Monate unorganisiertes Schwimmen.

Anmerkungen

* Mitglied der Gewerkschaft (Gewerkschaft) der Wasserarbeiter.

** In diesem Zeitraum gab es nur zwei Noten – „befriedigend“ (bestanden) und „ungenügend“ (nicht bestanden).

*** „Organisiertes Segeln“ – in einer Gruppe mit Kadetten der Odessa Maritime College, „unorganisiert“ – unabhängig auf Schiffen verschiedener Reedereien des Landes.

Im Mai 1990 wurde per Regierungserlass posthum einer der berühmtesten sowjetischen U-Bootfahrer, Alexander Iwanowitsch Marinesko, ausgezeichnet, dessen kurze Biografie die Grundlage dieses Artikels bildete. Viele Jahre lang wurde sein Name aufgrund einer Reihe von Umständen vertuscht, die ihm skandalösen Ruhm einbrachten und seine militärischen Heldentaten in den Schatten stellten.

Junger Schwarzmeerseemann

Der zukünftige legendäre U-Bootfahrer wurde am 15. Januar 1913 in einer der Küstenstädte geboren. Sein Vater, Ion Marinesco, war ein rumänischer Arbeiter und seine Mutter, Tatjana Michailowna Koval, eine Bäuerin aus der Provinz Cherson. Nachdem er sechs Klassen abgeschlossen hatte und kaum 13 Jahre alt war, bekam er eine Anstellung auf einem der Schiffe der Schwarzmeerflotte als Matrosenlehrling. Seitdem ist die Biografie von Alexander Ivanovich Marinesko untrennbar mit dem Meer verbunden. Sein Fleiß und seine Geduld fielen auf, und bald wurde der fähige Mann der Schiffsjungenschule zugeteilt, woraufhin er bereits in die Schiffsbesatzung aufgenommen wurde, nicht als Schüler, sondern als vollwertiger Matrose erster Klasse.

Nachdem er seine Ausbildung an der Marineschule Odessa fortgesetzt und 1933 seinen Abschluss gemacht hatte, segelte Alexander Iwanowitsch mehrere Jahre lang auf den Schiffen „Iljitsch“ und „Rote Flotte“ als Dritter und dann als Zweiter Steuermann. Diejenigen, die ihn kannten, sagten später, dass Marinesko in seiner Jugend überhaupt nicht vorhatte, Militärsegler zu werden, sondern der Handelsflotte den Vorzug gab. Vielleicht spielte dabei auch sein Vater eine Rolle, der mehrere Jahre als Matrose auf verschiedenen zivilen Schiffen arbeitete und seinem Sohn zweifellos viel von seinen Reisen erzählte.

Komsomol-Ticket für das Marineleben

Eine scharfe Wende in der Biografie von Alexander Iwanowitsch Marinesko ereignete sich im Jahr 1933, nachdem er zusammen mit einer Gruppe anderer junger Seeleute eine Komsomol-Karte für einen Sonderkurs für Marinekommandopersonal erhielt. In jenen Jahren kam dies einem Befehl gleich, und eine Ablehnung bedeutete das Streichen Ihrer gesamten zukünftigen Karriere, egal wo Sie versuchten, sie zu arrangieren. Also traf das örtliche Komsomol-Komitee für ihn die Wahl seines zukünftigen Lebensweges. Allerdings waren solche Beispiele in den Vorkriegsjahren keine Seltenheit.

Nach Abschluss des Kurses übernahm Marinesko die Position des Navigators auf einem U-Boot namens Haddock und wurde dann nach einer zusätzlichen Ausbildung zunächst zum stellvertretenden Kommandeur des U-Bootes L-1 befördert und übernahm dann eine Kommandoposition bei der M-96 U-Boot. Zu Beginn des Krieges waren die Schultern des jungen U-Bootfahrers Alexander Ivanovich Marinesko bereits mit den Schultergurten eines Oberleutnants geschmückt.

Sucht

In den ersten Kriegstagen wurde das von Marinesko kommandierte U-Boot nach Tallinn verlegt, von wo aus es in den Gewässern zum Kampfeinsatz ging. Trotz des Fehlens ernsthafter Erfolge in diesen Tagen erfüllte Alexander Iwanowitsch seinen Kampfdienst gewissenhaft, aber er hatte eine Sünde, die in Russland nicht so selten vorkommt – er liebte es zu trinken, und wenn er betrunken war, passierte ihm alles. Und Alexander Ivanovich Marinesko hat mit dieser Sucht seine Biografie hoffnungslos verdorben.

Die Unruhen begannen im August 1941, nachdem die Tatsache bekannt wurde, dass es unter den Offizieren der Division, der sein U-Boot zugeteilt war, zu Trunkenheit und Glücksspiel kam. Marinesko, einer der ersten, der auf der Liste der Teilnehmer des Amoklaufs erschien, wurde der Titel eines Parteikandidaten entzogen, und der Divisionskommandeur wurde vor ein Kriegsgericht gestellt und zu 10 Jahren Lagerhaft verurteilt, jedoch mit Aufschub Urteil und sofortige Entsendung an die Front.

Alexander Iwanowitsch konnte seinen Ruf erst im nächsten Jahr teilweise wiederherstellen, als ihm nach einer erfolgreich durchgeführten Militäroperation der Lenin-Orden verliehen und er wieder als Parteimitglied aufgenommen wurde. Gleichzeitig eröffnete Marinescu das Konto versenkter feindlicher Schiffe, indem er Mitte August 1942 ein Schiff angriff, das Teil eines großen deutschen Transportkonvois war.

Kommandant des U-Bootes „S-13“

Ende Dezember wurde Alexander Iwanowitsch Marinesko für seinen Heldenmut und seine hohen Kampfergebnisse der Rang eines Hauptmanns 3. Ranges verliehen. Allerdings fügte der neu ernannte Divisionskommandeur diesem „Fass Honig“ einen „Werbespot“ hinzu, indem er in seiner Beschreibung feststellte, dass sein Untergebener zu häufigem Alkoholkonsum neigte. Dennoch wurde der Offizier, der sich auszeichnete und befördert wurde, zum Kommandeur des U-Bootes S-13 ernannt, auf dem er bis September 1945 dienen und seine Hauptleistung vollbringen sollte. Ihr Foto ist unten dargestellt.

Alexander Ivanovich Marinesko fuhr 1943 praktisch nicht zur See, da er eine Reihe von Aufgaben im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Personalaufstockung für die baltische U-Boot-Flotte wahrnahm. Allerdings war das Leben am Ufer voller Versuchungen, denen er nicht widerstehen konnte. Zweimal in diesem Jahr endeten „Betrunkenheitsgeschichten“ für ihn in einem Wachhaus, gefolgt von Strafen entlang der Parteilinie.

Ende Oktober 1944 nahm Marinesko erneut an Kampfhandlungen teil und entdeckte bei einem davon ein deutsches Transportschiff und verfolgte es anschließend lange Zeit. Es war nicht möglich, es mit Torpedos zu versenken, aber durch erfolgreiche Treffer der Bordgeschütze erlitt das Schiff schwere Schäden und stand, in den Hafen geschleppt, bis Kriegsende zur Reparatur. Für diesen Feldzug wurde Alexander Iwanowitsch der Orden des Roten Banners verliehen.

Unangenehme Geschichte

Marinesko erlebte das siegreiche Jahr 1945 mit einem weiteren „Abenteuer“, nach dem es ihm nur mit großer Mühe gelang, dem Tribunal zu entgehen. Kurz zuvor wurde das von ihm kommandierte U-Boot bei einem Artillerie-Duell mit dem deutschen Schiff „Siegfried“ schwer beschädigt und lag längere Zeit im Hafen der finnischen Stadt Turku zur Reparatur.

Ende Dezember unternahm der Kommandant einen weiteren Ausflug und verschwand in einer Feiertagsnacht aus dem U-Boot. Am nächsten Tag kehrte er nicht zurück, woraufhin er auf die Fahndungsliste gesetzt wurde. Wie sich später herausstellte, traf er am Ufer des Marinesko eine Schwedin, die in der Stadt ein Restaurant betrieb, und nutzte die Gastfreundschaft der liebevollen Gastgeberin.

Drohung, vor ein Kriegsgericht zu kommen

Es sei darauf hingewiesen, dass das Privatleben des Kommandanten nicht geklappt hat und Wodka schuld war. Kurz vor den beschriebenen Ereignissen zerbrach die dritte Ehe, und Alexander Iwanowitsch Marinesko, dessen Frau und Tochter seine betrunkenen Eskapaden nicht ertragen wollten, verspürte deutlich einen Mangel an weiblicher Zuneigung.

Wegen des unbefugten Verlassens eines Kriegsschiffs während des Krieges wurde ihm ein Gerichtsverfahren angedroht, doch die hohen Behörden beschlossen, die Strafe aufzuschieben und dem schuldigen U-Boot-Fahrer eine Chance auf Wiedergutmachung zu geben. Daher entschied der Feldzug, den Marinesko Anfang Januar startete, im Wesentlichen über sein zukünftiges Leben. Nur ein außergewöhnlicher Erfolg bei einer Militäroperation konnte ihn vor der unvermeidlichen Bestrafung bewahren. Jeder hat das verstanden, und natürlich zuallererst der Kommandant des U-Bootes selbst, Alexander Ivanovich Marinesko.

Der Angriff des Jahrhunderts, der mit Fehlverhalten begann

Fast drei Wochen lang befand sich das U-Boot Marinesko in seinem zugewiesenen Wassergebiet und versuchte vergeblich, den Feind zu entdecken. Schließlich beschloss er entgegen den Befehlen des Kommandos, den Kurs des U-Bootes zu ändern und die „Jagd“ an einem anderen Ort fortzusetzen. Es ist schwer zu sagen, warum er einen so eklatanten Verstoß gegen die Charta begangen hat.

Ob dies ein Ausdruck von Intuition und Leidenschaft war oder ob ihn das übliche russische „Sieben Probleme – eine Antwort“ auf den Weg des Fehlverhaltens drängte, kann niemand mit Sicherheit sagen. Höchstwahrscheinlich spielte das extreme Bedürfnis, sich für frühere Sünden zu rehabilitieren oder, einfacher ausgedrückt, eine Leistung zu vollbringen, eine Rolle. Alexander Ivanovich Marinesko ging, wie man sagt, All-In.

Untergang des Riesenschiffes

Auf die eine oder andere Weise entdeckten die U-Bootfahrer nach dem Verlassen des angegebenen Platzes bald ein großes feindliches Transportschiff, die Wilhelm Gustloff (ihr Foto ist unten dargestellt). Es handelte sich um ein Kreuzfahrtschiff aus der Vorkriegszeit mit einer Verdrängung von 25.000 Tonnen, das für den Bedarf der Armee eingesetzt wurde und derzeit fast ohne Begleitung unterwegs war. Die schwierige Situation, die sich gegen Ende des Krieges entwickelte, erlaubte es den Deutschen nicht, ihre Transportschiffe ausreichend zu schützen.

An Bord der Gustloff befanden sich, wie sich später herausstellte, mehr als 10.000 Menschen, die überwiegende Mehrheit davon Flüchtlinge aus den Gebieten Ostpreußens, also alte Menschen, Frauen und Kinder, was später bestimmten Kreisen Anlass gab beschuldigen Marinesko der Vernichtung von Zivilisten. Man kann ihnen nur widersprechen, dass die U-Bootfahrer erstens beim Blick durch das Periskop die Zusammensetzung der Schiffspassagiere nicht feststellen konnten und zweitens neben Flüchtlingen auch eine ganze Reihe von Militärangehörigen an Bord waren, die zum Kampf eingesetzt wurden Operationen.

Nachdem sie sich dem feindlichen Schiff leise genähert hatten, feuerten die U-Boote drei Torpedos darauf ab, von denen jeder das Ziel erfolgreich traf. Anschließend bezeichneten sowjetische Propagandaorgane diesen Angriff als „Angriff des Jahrhunderts“. Der feindliche Transporter wurde auf den Grund geschickt und mit ihm fast die Hälfte der an Bord befindlichen Personen. Nach Angaben von Militärhistorikern starben bei diesem Angriff 4.855 Menschen, davon 405 U-Boot-Kadetten, 89 Besatzungsmitglieder, 249 in der Marine dienende Frauen und 4.112 Flüchtlinge und Verwundete (darunter etwa 3.000). Kinder).

Fortsetzung des Kampfeinsatzes

In allen Kriegsjahren war das Motorschiff Wilhelm Gustloff das größte von sowjetischen Seeleuten zerstörte Schiff seiner Art und das zweitgrößte in der Zahl der Opfer, nach dem Transportschiff Goya, das vom U-Boot L auf den Grund geschickt wurde -3. Mehr als 7.000 Menschen starben dabei.

Nachdem die Besatzung der S-13 sicher von der Stelle verschwunden war, an der das deutsche Motorschiff ins Meer stürzte und zum Heck stürzte, setzte sie die Jagd fort. Auf demselben Platz entdeckten und versenkten U-Boote zehn Tage später ein weiteres feindliches Schiff, die General Steuben, die ebenfalls eine beeindruckende Größe hatte und eine Verdrängung von 15.000 Tonnen hatte. Damit wurde der Kampfeinsatz der S-13-Besatzung von Januar bis Februar 1945 zum effektivsten Angriff sowjetischer U-Boote in der gesamten Geschichte dieses Militärtyps.

„Schwimmendes Strafbataillon“

Damals erschienen die Biografie und das Foto von Alexander Iwanowitsch Marinesko auf den Seiten vieler sowjetischer Zeitungen, aber das Flottenkommando hatte es nicht eilig, ihn oder den Rest des Teams für Auszeichnungen zu nominieren. Der Kommandant erlangte durch seine betrunkenen Possen zu skandalösen Ruhm. Die Besatzung des ihm anvertrauten U-Bootes bestand übrigens größtenteils aus Personen, die ernsthafte Probleme mit den Disziplinarvorschriften hatten. Deshalb wurde das U-Boot S-13 scherzhaft als „schwimmendes Strafbataillon“ bezeichnet.

Ganz am Ende des Krieges unternahm Marinesko einen weiteren – den letzten Feldzug in seinem Leben, diesmal erfolglos und wirkungslos. Diejenigen, die damals mit ihm kommunizierten, sagten, dass Alexander Iwanowitsch epileptische Anfälle bekam, die durch seine zunehmende Trunkenheit hervorgerufen wurden. Auf dieser Grundlage eskalierte der Konflikt mit den Behörden deutlich. Daraufhin wurde im September 1945 der Befehl erlassen, ihn von seinem Posten zu entfernen und ihn in den Rang eines Oberleutnants herabzustufen.

Die Wechselfälle des Schicksals

Die Nachkriegsbiografie von Alexander Iwanowitsch Marinesko sieht äußerst traurig und lächerlich aus. Nachdem er sich bald aus dem Militärdienst zurückgezogen hatte, fuhr er einige Zeit auf verschiedenen Handelsschiffen zur See und übernahm 1949 zur völligen Überraschung aller die Position des Direktors des Leningrader Instituts für Bluttransfusion. Wie der ehemalige Matrose in den rein medizinischen Bereich gebracht wurde, ist unbekannt, doch schon sehr bald wurde er wegen schwerer Diebstähle verurteilt und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. So brachte das Schicksal den Helden-U-Boot nach Kolyma.

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis und ohne Zuhause und Familie arbeitete Alexander Iwanowitsch Marinesko zwei Jahre lang als Topograph im Rahmen mehrerer geologischer Expeditionen und übernahm dann, nach seiner Rückkehr nach Leningrad im Jahr 1953, die Position des Leiters der Versorgungsabteilung des Mezon Anlage. Er starb am 25. November 1963 nach schwerer Krankheit und wurde auf dem Bogoslovskoye-Friedhof beigesetzt.

Erinnerung an den Helden

Bereits während der Perestroika leitete die Zeitung Iswestija den Prozess der Rehabilitierung des U-Boot-Helden ein, und am 5. Mai 1990 wurde ihm auf persönlichen Erlass des Präsidenten der UdSSR, M. S. Gorbatschow, posthum der Titel Held der Sowjetunion verliehen. Von diesem Zeitpunkt an wurde über seine militärische Reise in den Medien ausführlich berichtet, und sieben Jahre später wurde unweit des Friedhofs, auf dem der Held begraben lag, in der Kondratyevsky Avenue 47 das nach Alexander Iwanowitsch benannte Museum der russischen U-Boot-Streitkräfte eröffnet Marinesko, wurde eröffnet. Fotos aus den Kriegsjahren, U-Boot-Modelle und Originalexponate der Ausstellung erzählen vom glorreichen militärischen Weg sowjetischer und russischer Seeleute.

Heutzutage werden in St. Petersburg, Kronstadt, Odessa und Kaliningrad Denkmäler für den posthum rehabilitierten U-Boot-Helden errichtet. Ihm sind mehrere Spiel- und Dokumentarfilme sowie literarische Werke gewidmet. Insbesondere die Leistung von Alexander Iwanowitsch Marinesko wird in dem Roman „Die Flugbahn der Krabbe“ des deutschen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Günter Grass kurz beschrieben. Darüber hinaus sind in vielen russischen Städten Straßen nach dem Helden benannt.

		Denkmal in Kronstadt
		Gedenktafel in Odessa
		Denkmal in Kaliningrad
		Schild an einer Schule in Odessa
		Grabstein
		Eine Kopie der Kabine des U-Bootes „S-13“ in Nischni Nowgorod
		Gedenktafel in St. Petersburg
		Anmerkungstafel in St. Petersburg
		Denkmal in Odessa (Gesamtansicht)
		Denkmal in Odessa (Heldenfigur)
		Denkmal in Odessa (Inschrift auf dem Sockel)
		Schild des Museums der russischen U-Boot-Streitkräfte in St. Petersburg
		Gedenktafel in Kronstadt
		Denkmal in St. Petersburg
		Gedenktafel in Odessa (Schule)
		Gedenktafel in Odessa (3)
		Das Schiff „Alexander Marinesko“

Marinesko Alexander Ivanovich - Kommandant des Rotbanner-U-Bootes (PL) „S-13“ der Rotbanner-U-Boot-Brigade der Rotbanner-Ostseeflotte, Kapitän des 3. Ranges.

Er absolvierte sechs Klassen der Arbeitsschule und wurde danach Seemannslehrling. Für seinen Fleiß und seine Geduld wurde er als Schiffsjunge zur Schule geschickt und segelte anschließend als Matrose 1. Klasse auf den Schiffen der Black Sea Shipping Company. 1930 trat er in die Marineschule Odessa ein und segelte nach seinem Abschluss 1933 als Dritter und Zweiter Steuermann auf den Schiffen „Iljitsch“ und „Rote Flotte“.

Am 30. Oktober 1933 wurde er mit einem Komsomol-Ticket (nach anderen Quellen durch Mobilmachung) zur Roten Arbeiter- und Bauernflotte eingezogen und anschließend in die Navigatorklassen der Sonderlehrgänge für Führungsstäbe der RKKF geschickt woraufhin er zum Kommandeur der BC-1 (Navigationskampfeinheit) auf dem Unterwasserboot „Shch-306“ („Haddock“) der Red Banner Baltic Fleet ernannt wurde. Im März 1936 erhielt A. I. Marinesko mit der Einführung persönlicher militärischer Dienstgrade den Rang eines Leutnants und im November 1938 den Rang eines Oberleutnants. 1937 wurde er plötzlich aus der Marine entlassen, aber zwei Wochen später wieder eingestellt. Er absolvierte 1938 Umschulungskurse an der nach S. M. Kirov benannten Red Banner Scuba Diving Training Unit. Seit November 1938 - stellvertretender Kommandant des U-Bootes „L-1“ der Ostseeflotte. Seit Mai 1939 - Kommandant des U-Bootes „M-96“, dessen Besatzung aufgrund der Ergebnisse der Kampf- und politischen Ausbildung im Jahr 1940 den ersten Platz belegte, und der Kommandant erhielt eine goldene Uhr und wurde in den Rang eines Oberleutnants befördert.

In den ersten Tagen des Großen Vaterländischen Krieges wurde das U-Boot M-96 unter dem Kommando von Marinesko nach Paldiski und dann nach Tallinn verlegt, ging zu Kampfpositionen im Golf von Riga und hatte keine Zusammenstöße mit dem Feind. Der Kommandant begann zu trinken, die Disziplin in der Besatzung ließ nach und die politische und pädagogische Arbeit kam zum Erliegen. Im nächsten Feldzug am 14. August 1942 versenkte das Boot laut Marineskos Bericht den feindlichen Transporter „Helena“ mit einer Verdrängung von 7.000 Tonnen (tatsächlich wurde eine deutsche schwimmende Batterie vergeblich angegriffen). Aber als Marinesko vorzeitig von der Position zurückkehrte (Treibstoff und Regenerationspatronen gingen zur Neige), warnte Marinesko unsere Patrouillen nicht und hisste beim Auftauchen nicht die Marineflagge, wodurch das Boot fast von seinen eigenen Booten versenkt wurde . Dennoch wurden die Taten des Kommandanten an dieser Stelle hoch geschätzt und A. I. Marinesko mit dem Lenin-Orden ausgezeichnet.

Ende 1942 wurde A. I. Marinesko der Rang eines Kapitäns 3. Ranges verliehen, er wurde erneut als Kandidat für das Mitglied der KPdSU (b) aufgenommen (im Oktober 1941 wurde er ausgeschlossen) und einige Monate später - Mitglied der KPdSU der KPdSU (b), aber in seiner insgesamt guten Kampfleistung für 1942 stellte der Divisionskommandeur, Hauptmann 3. Ranges Sidorenko, dennoch fest, dass sein Untergebener „an der Küste zu häufigem Alkoholkonsum neigt“. Insgesamt führte A. I. Marinesko in den Jahren 1941-1943 drei Feldzüge auf der M-96 durch, errang jedoch keine Siege.

Im April 1943 wurde A. I. Marinesko zum Kommandeur des U-Bootes S-13 ernannt. Er diente auf diesem Boot bis September 1945 und absolvierte drei Kampfeinsätze. Im ersten Fall versenkte er nach eigenem Bericht im Oktober 1944 den bewaffneten Transporter Siegfried (der Angriff mit vier Torpedos scheiterte, aber Marinesko holte den Feind dennoch ein und versenkte ihn mit Artillerie). Tatsächlich war das Ziel des Angriffs ein kleiner Trawler, der nur beschädigt wurde und vom Feind in den Hafen geschleppt wurde.

Vom 9. Januar bis 15. Februar 1945 befand sich A. I. Marinesko auf seinem fünften Feldzug, bei dem zwei große feindliche Transporter, „Wilhelm Gustlov“ und „General von Steuben“, versenkt wurden.

Vor diesem Feldzug beschloss der Kommandeur der Rotbanner-Baltikflotte, Admiral V.F. Tributs, Marinesko vor einem Militärgericht wegen unbefugtem Verlassen des Schiffes in einer Kampfsituation vor Gericht zu stellen (er wurde zwei Tage nach seiner Entlassung im finnischen Hafen aufgehalten). von Turku wegen Trunkenheit), verzögerte jedoch die Ausführung dieser Entscheidung und gab ihm die Möglichkeit, seine Schuld in einem Feldzug zu büßen.

Am 30. Januar 1945 greift die S-13 das Linienschiff Wilhelm Gustlow an, das etwa 2.000 Nazis und 9.000 zivile Flüchtlinge an Bord hatte, und schickt es auf den Grund. Die deutsche Marine erlitt schwere Schäden, da nach Angaben der Zeitschrift „Marine“ (1975, Nr. 2-5, 7-11, Deutschland) 406 U-Bootfahrer mit dem Schiff starben. Laut dem Divisionskommandeur, Kapitän 1. Rang Orel, gab es genug tote deutsche U-Boote, um 70 U-Boote mittlerer Tonnage zu bemannen (was sehr übertrieben war). Anschließend nannte die sowjetische Presse den Untergang der Wilhelm Gustlov „den Angriff des Jahrhunderts“ und Marinesko „U-Boot Nr. 1“.

Am 10. Februar 1945 folgte ein neuer Sieg – bei der Annäherung an die Danziger Bucht versenkte „S-13“ den Transporter „General von Steuben“ (laut Marineskos Bericht der leichte Kreuzer „Emden“) Bord, an dem etwa 3.000 Soldaten und Offiziere versuchten, den Feind zu evakuieren.

Dem Kommandeur von „S-13“ wurden nicht nur seine früheren Sünden vergeben, sondern ihm wurde am 20. Februar 1945 auch der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen. Der „Goldene Stern“ im Flottenhauptquartier wurde jedoch durch den Orden des Roten Banners ersetzt.

Der sechste Feldzug vom 20. April bis 13. Mai 1945 galt als unbefriedigend. Dann, so der Kommandeur der U-Boot-Brigade, Kapitän 1. Rang Kurnikov, „hatte Marinesko viele Fälle, in denen er feindliche Transporte und Konvois entdeckte, aber aufgrund unsachgemäßen Manövrierens und Unentschlossenheit war er nicht in der Lage, einem Angriff nahe zu kommen ...“ “. Marinesko wich jedoch geschickt den U-Booten und Flugzeugen aus, die ihn ständig angriffen.

Nach dem Sieg verschlimmerten sich die Disziplinprobleme des Kommandanten erheblich. Gegen ihn wurden zweimal Parteistrafen verhängt, aber Marinesko hielt sein Versprechen, sich zu verbessern, nicht. Infolgedessen wurde am 14. September 1945 der Befehl Nr. 01979 des Volkskommissars der Marine, Admiral der Flotte N. G. Kuznetsov, erlassen, in dem es hieß: „Wegen Vernachlässigung offizieller Pflichten, systematischer Trunkenheit und alltäglicher Promiskuität des Kommandanten.“ des Rotbanner-U-Bootes „S-13“ der Rotbanner-U-Boot-Brigade der Rotbanner-Ostseeflotte, Kapitän des 3. Ranges Marinesko Alexander Iwanowitsch, sollte von seinem Posten entfernt, zum Oberleutnant im militärischen Dienstgrad degradiert und dem Militär zur Verfügung gestellt werden Rat derselben Flotte“ (1960 wurde die Degradierungsanordnung aufgehoben, was es A.I. Marinesko ermöglichte, der zu diesem Zeitpunkt bereits sehr krank war, eine volle Rente zu erhalten.)

Vom 18. Oktober bis 20. November 1945 war A. I. Marinesko Kommandeur des Minensuchboots „T-34“ der 2. Minensuchdivision der 1. Rotbanner-Minensuchbrigade der Rotbanner-Ostseeflotte (Seeverteidigungsregion Tallinn). Am 20. November 1945 wurde auf Befehl des Volkskommissars der Marine der UdSSR Oberleutnant Marinesko A.I. in die Reserve überführt.

Von den 6 Militärkampagnen, die Marinesko während des Großen Vaterländischen Krieges durchführte, waren 4 erfolglos. Er führte 5 Torpedoangriffe durch, von 4 erklärten Siegen wurden nur zwei tatsächlich errungen, aber er ist das erste „Schwergewicht“ unter den sowjetischen U-Booten: Er hat 2 versenkte Fahrzeuge mit einem Gewicht von 42.557 Bruttoregistertonnen.

Nach dem Krieg 1946-1949 arbeitete A. I. Marinesko als Obermaat auf den Schiffen der Baltischen Staat„Seva“ und „Jalta“, wurde jedoch wegen sich verschlechternder Gesundheit abgeschrieben. Von 1949 bis 1950 arbeitete er als stellvertretender Direktor des Leningrader Forschungsinstituts für Bluttransfusionen, wurde jedoch am 14. Dezember 1949 gemäß Artikel 109 des Strafgesetzbuchs der RSFSR (Missbrauch der offiziellen Stellung) und dem Dekret zu drei Jahren Gefängnis verurteilt des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 26. Juni 1940 „Über den Übergang zu einem Acht-Stunden-Arbeitstag, einer Sieben-Tage-Woche und dem Verbot des unerlaubten Verlassens von Arbeitern und Angestellten aus Unternehmen und Institutionen.“ Marinesko wurde wegen Diebstahls von Torfbriketts, Diebstahl eines Bettes des Instituts im Wert von 543 Rubel und dreimaliger Abwesenheit ohne triftigen Grund im November 1949 angeklagt.

A. I. Marinesko verbüßte seine Strafe in den Fischereigründen in Nachodka und vom 8. Februar bis 10. Oktober 1951 im Vanino-Zwangsarbeitslager in Dalstroy.

Am 10. Oktober 1951 wurde Marinesko vorzeitig aus der Haft entlassen und aufgrund des Amnestiegesetzes vom 27. März 1953 wurde sein Strafregister gelöscht. Nach 25 Jahren wurde durch Beschluss des Präsidiums des Leningrader Stadtgerichts vom 27. April 1988 das Urteil des Volksgerichts des 2. Abschnitts des Smolninsky-Bezirks der Stadt Leningrad vom 14. Dezember 1949 und die Entscheidung des Das Gerichtsverfahren des Leningrader Stadtgerichts vom 29. Dezember 1949 wurde aufgehoben und das Verfahren gegen A. I. Marinesko wegen fehlender Corpus Delicti in seinen Handlungen eingestellt.

Nach seiner Freilassung 1951-1953 arbeitete er als Topograph für die Onega-Ladoga-Expedition und leitete ab 1953 eine Gruppe in der Versorgungsabteilung des Leningrader Mezon-Werks.

Lebte in Leningrad (heute St. Petersburg). Er starb nach schwerer und langer Krankheit am 25. November 1963. Er wurde auf dem Bogoslovskoye-Friedhof in St. Petersburg beigesetzt.

Für Mut und Heldentum im Kampf gegen die Nazi-Invasoren im Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945, per Dekret des Präsidenten der UdSSR vom 5. Mai 1990 Marinesko Alexander Iwanowitsch mit dem Titel Held der Sowjetunion ausgezeichnet (posthum).

Hauptmann 3. Rang (23.11.1942, am 14.09.1945 zum Oberleutnant degradiert, 1960 wieder in den Rang zurückversetzt).

Ausgezeichnet mit 2 Lenin-Orden (3.09.1942, 5.05.1990), 2 Rotbanner-Orden (21.11.1944, 13.03.1945), Medaillen „3a für militärische Verdienste“ (3.11.1944), „3a-Verteidigung Leningrads“ ( 1943), andere Medaillen.

Denkmäler für A. I. Marinesko wurden in Kaliningrad, Kronstadt, Odessa, St. Petersburg errichtet; Gedenktafeln – in Odessa am Gebäude der Marineschule und am Schulgebäude der Schule Nr. 105, in Kronstadt und St. Petersburg an den Häusern, in denen er lebte. Sein Name ist auf einer Gedenktafel mit den Namen der Helden der Sowjetunion der U-Boot-Brigade der Baltischen Flotte verewigt, die auf dem Walk of Fame in der Stadt Kronstadt angebracht ist. Ihm ist der Film „Forget About Returning“ gewidmet. Die Marineschule Odessa und der Damm in Kaliningrad sind nach ihm benannt. Die Flagge des U-Bootes „C-13“ ist im Zentralmuseum der Streitkräfte der Russischen Föderation ausgestellt.