Unglaubliche Fakten
Laut Weltgesundheitsorganisation gab es im Jahr 2013 39 Millionen blinde Menschen auf unserem Planeten.
Das sind die Menschen, die jeden Tag aufwachen und das Leben ohne die Hilfe ihrer Augen betrachten.
In Wahrheit hat jeder Blinde eine erstaunliche Geschichte hinter sich, aber es gibt so einzigartige Menschen, mit denen unglaubliche Dinge passieren.
10 Blinder Filmkritiker
Von Natur aus Film ist ein visuelles Medium.
Man könnte annehmen, dass eine Kunstform, die hauptsächlich für das Auge gedacht ist, einen Blinden nicht interessieren sollte, aber in diesem Fall nicht.
Tommy Edison sieht sich nicht nur gerne Filme an, er rezensiert sie auch auf YouTube. Trotz der Tatsache, dass er wurde blind geboren Edison sah sich schon immer gerne Filme an.
Seit er vor drei Jahren anfing, Rezensionen zu schreiben, haben seine Videos Hunderttausende von Zuschauern angezogen.
Edison sieht sich viele verschiedene Filme an, von „Die Tribute von Panem“ bis „Reservoir Dogs“, aber seine Herangehensweise an das Kino ganz anders wie gewöhnliche Kinobesucher es sehen.
„Ich lasse mich nicht von schönen Spezialeffekten und attraktiven Menschen ablenken. Ich schaue mir einen Film an, um die Action zu sehen.“, er sagte einmal. Aufgrund der Tatsache, dass er Filme nur nach dem bewertet, was er hört, fühlt sich Edison nicht von Blockbustern angezogen. Obwohl er ein Fan von Die Hard ist.
Noch spannender als seine Rezensionen ist sein zweiter YouTube-Kanal, auf dem er interessante Fragen seiner Leser beantwortet. Zum Beispiel, wie ein Blinder lächeln lernt, wie Blinde die Beschreibung von Farben verstehen können und ob Edison es sehen möchte, wenn er die Möglichkeit dazu hätte.
Edisons einfache, aber tiefgründige persönliche Gedanken geben einen erstaunlichen Einblick in die Welt blinder Menschen.
9. Ein Soldat, der mit seiner Zunge sieht
Craig Lundberg war ein 24-jähriger Unteroffizier, der in Bars im Irak diente, als sich sein Leben für immer veränderte. 2007 wurde ein junger Soldat schwer verletzt, wobei Kopf, Gesicht und Hände verletzt wurden. Außerdem hat ihn dieser Unfall völlig blind gemacht.
Die Ärzte mussten sein linkes Auge entfernen und ließen den rechten Augapfel zurück, der ebenfalls seine Funktion vollständig verlor. Plötzlich war Craig in völliger Dunkelheit..
Lundberg nahm an einem Kurs zum Thema „Leben durch Handeln“ teil Blindenhunde als ihn das Verteidigungsministerium auswählte, um ihre fantastische neue Technologie zu testen Gehirnport.
Nach dem Aufsetzen einer mit einer Videokamera ausgestatteten dunklen Brille wurden die Bilder der Kamera in elektrische Impulse umgewandelt und an ein spezielles Gerät gesendet in der Sprache von Lundberg.
Wissenschaftler sind sich nicht ganz sicher, was in diesem Fall tatsächlich funktionierte: Die Signale gingen durch die Zunge, entweder durch den visuellen Kortex oder durch den somatosensorischen Kortex (der Teil des Gehirns, der Berührungen verarbeitet). Auf jeden Fall kann Lundberg jetzt in gewissem Sinne sehen.
Zu dieser Zeit sind die Empfindungen des Geräts auf der Zunge laut dem Soldaten selbst ähnlich für das Lecken der Batterie, Lundberg kann zweidimensionale Bilder „sehen“. Er konnte einfache Formen erkennen, ohne unnötige Bewegungen machen zu müssen.
Noch überraschender ist die Tatsache, dass er kann Buchstaben sehen was ihm das Lesen ermöglicht. Das Gerät befindet sich zwar in Weiterentwicklung, verspricht aber, Lundberg ein neues Leben einzuhauchen. Gleichzeitig sagt der Soldat selbst, dass er seinen treuen Blindenhund niemals loswerden werde.
Quelle 8Der Entdecker, der den Südpol eroberte
Der ehemalige Seemann der Royal Navy Alan Lock (Alan Lock) träumte immer davon, U-Boot-Offizier zu werden, aber während der Ausbildung Er verlor sein Augenlicht in nur sechs Wochen aufgrund einer schnellen Makuladegeneration.
Lok betrachtet die Welt durch „Milchglas mit weißen Flecken“. Allerdings ließ er es nicht zu, dass eine Kleinigkeit wie Blindheit sein Leben bergab zog. Inspiriert von seiner Behinderung entschied Lok Erobere die Welt.
Zwischen 2003 und 2012 nahm er an 18 Marathons teil, bestieg den Elbrus und überquerte als erster blinder Mensch den Atlantik. Doch unzufrieden mit dieser Liste von Errungenschaften entschied sich Lok, etwas anderes auszuprobieren.
Mit Hilfe zweier sehender Freunde und eines Führers ging es für den 31-Jährigen los von der antarktischen Küste bis zum Südpol. Lok und seine Kameraden zogen 60 Kilogramm Fracht auf einem Schlitten hinter sich her und kämpften gegen eisige Winde. Lok und seine Kameraden verbrachten 39 Tage auf einer Reise, legten 960 Kilometer zurück und aßen unterwegs getrocknete Lebensmittel und Butterstücke.
Nicht nur das Er erreichte als erster Blinder den Südpol, Er hat über 25.000 US-Dollar gesammelt, um Wohltätigkeitsorganisationen zu helfen, die für Blinde arbeiten.
Blinde: unglaubliche Funktionen
Quelle 7Die blinde Frau, die Bewegung sieht
Im Jahr 2009 erlitt Milena Channing, 29, einen Schlaganfall, der ihren primären visuellen Kortex zerstörte. Es sollte sie vollkommen blind machen, aber Channing schwor es Sie sieht den Regen auf den Boden fallen.
Sie sieht ein Auto an ihrem Haus vorbeipfeifen, sie sieht sogar ihre Tochter rennen und spielen. Als die Ärzte das Gehirn der Frau analysierten, dachten sie, dass Milena falsch lag.
Es ist für sie neurologisch unmöglich.: etwas mehr als eine große Leere sehen. Sie glaubten, dass der junge Channing vielleicht das Charles-Bonnet-Syndrom entwickelt hatte, bei dem Blinde an Halluzinationen leiden.
Überzeugt, dass diese Ausbrüche echt waren, traf sich Channing mit Gordon Dutton, der einzige Arzt, der ihr glaubte. Der Glasgower Augenarzt vermutete, dass Channing tatsächlich das Riddock-Phänomen erlebte, ein seltsames Syndrom, aufgrund dessen Menschen nur sich bewegende Figuren und sonst nichts sehen können.
Um seine Theorie zu testen, setzte sich der Arzt im Gespräch mit Channing in einen Schaukelstuhl und bewegte sich hin und her. Plötzlich sah sie seine Silhouette.
Fünf Jahre nach dem Schlaganfall bestätigte ein Forscherteam, dass der Teil von Milenas Gehirn, der Bewegungen verarbeitet, intakt war. Anstatt Signale an den visuellen Kortex zu senden, Ihre Augen sendeten Informationen an den Teil des Gehirns, der Bewegungen interpretiert.
Glücklicherweise lernte die Frau mit Hilfe von Dr. Dutton allmählich, die Dinge klarer zu sehen. Gesichter kann sie noch immer nicht erkennen, weil der dafür verantwortliche Teil des Gehirns nicht mehr zu reparieren ist, aber dass sie überhaupt noch etwas sehen kann, ist ein Wunder.
blinder Künstler
6Der Künstler, der seine eigene Kunst nicht sehen kann
Esref Armagan wurde 1953 in Istanbul geboren. Bei der Geburt wurde er jedoch schwer verletzt. Die Familie war nicht nur sehr arm, seine Augen konnten nicht einmal als Augen bezeichnet werden. Einer war so groß wie eine kleine Erbse und der zweite funktionierte überhaupt nicht.
Trotzdem war Armagan ein sehr neugieriges Kind. Um die Welt zu erkunden, begann er alles zu berühren, was ihm in die Hände fiel, und begann schließlich zu malen. Ab seinem sechsten Lebensjahr wechselte er von Schmetterlingen und Buntstiften zu Porträts und Ölfarben.
Armagan arbeitet in völliger Stille, rendert das Bild und skizziert dann mit dem Braille-Stift. Dann überprüft er die Bleistiftskizze, indem er sie mit seiner sensiblen linken Hand betrachtet.
Danach zeichnet er mit Fingern und Farbe eine Windmühle, eine Villa und sogar einen Volvo.
2009 beauftragte eine schwedische Autofirma Armagan mit der Lackierung ihres neuen S60. Nachdem er die Konturen des Autos mit den Fingern untersucht hatte, malte er hastig ein beeindruckendes Bild. Angesichts des fehlenden Sehvermögens beim Menschen von Geburt an, es ist faszinierend.
Armagans Gemälde wurden in den Niederlanden, Tschechien, den USA und China ausgestellt. Er trat sogar in einer Episode der Discovery Channel-Show „Real Superhumans“ auf.
Das Seltsamste ist jedoch Armagan hat ein sehr ungewöhnliches Gehirn. Harvard-Wissenschaftler baten den Türken, einige Skizzen anzufertigen, während sie mit einem MRT-Scanner Informationen aufzeichneten.
Wissenschaftler waren schockiert von dem, was sie sahen. Typischerweise wird der visuelle Kortex einer blinden Person als schwarzer Fleck gescannt. Genau so sah Armagans Rinde aus, wenn er nicht zeichnete, aber sobald er einen Bleistift nahm und anfing zu kreieren, sein visueller Kortex leuchtete wie ein Weihnachtsbaum.
Es sah aus, als wäre er ein normalsichtiger Mensch. Wissenschaftler versuchen immer noch, das mysteriöse Gehirn eines Mannes zu enträtseln, und bisher überträgt er alles, was in seinem Kopf passiert, auf Papier.
5Der Mann, der das Telefonsystem gehackt hat
Joe Engressia war ein sehr ungewöhnlicher Typ. Er wurde 1949 blind geboren und spielte gerne mit Telefonen, wählte Zufallszahlen und hörte Stimmen. In den 1950er Jahren war das die einzige Art, wie sich ein Junge unterhalten konnte.
Er gehörte auch zu jenen Kindern, denen das Pfeifen sehr viel Spaß machte. Die Kombination dieser seltsamen Hobbys und führte dazu, dass Joe in die geheime Welt der Telefonanlage eindrang.
Joe war acht Jahre alt, als er den Anruf tätigte und anfing zu pfeifen, aber dann brach das Band plötzlich ab. Er versuchte es noch einmal und erkannte das Immer wenn die Stärke der Pfeife 2600 Hz erreichte, wurde die Nachricht unterbrochen.
Aufgrund seiner Gesangsfähigkeiten war er in der Lage, das System zu täuschen, das "glaubte", dass Joe der Bediener war. Seine Möglichkeiten waren tatsächlich endlos. Er konnte kostenlos Ferngespräche führen oder in einer Telefonkonferenz mit mehreren Personen gleichzeitig chatten.
Immerhin war er dafür so gut „trainiert“. schickte einen Anruf an sich selbst in die ganze Welt und erhielt ihn auf einem separaten Empfänger.
Offensichtlich waren seine Handlungen illegal, weshalb Engressia zweimal festgenommen wurde. Später fand er sich im Zentrum einer seltsamen Subkultur wieder. Wie sich herausstellte, war Joe nicht der einzige, der sich in die Telefonleitungen hackte.
In den 1970er Jahren tauchte „Phreaking“ (der Name für das, was Joe und seinesgleichen taten) überall auf, und Engressia wurde zu einem der führenden Unternehmen in dieser Aktivität.
Einige der technisch versierten Sprösslinge von "Phreaking" mögen Steve Jobs und Steve Wozniak, Lass uns weitermachen. Engression war jedoch nicht so glücklich.
Obwohl er einen IQ von 172 hatte, verunsicherten ihn ein unruhiges häusliches Leben sowie sexueller Missbrauch durch einen Lehrer in der Kindheit völlig. In seinem späteren Leben änderte Engressia seinen Nachnamen in Joybubbles und bestand darauf er ist erst 5 jahre alt.
Joybubbles sammelte Spielzeug, sprach mit imaginären Freunden und lebte unter der Obhut einer Wohlfahrtsorganisation. Leider starb Joe 2007 und hinterließ ein beeindruckendes, aber deprimierendes Erbe.
4Der Mann, der den Tempomat erfand
Wer Auto fährt, sollte Ralph Teetor dankbar sein. In den 1940er Jahren erfand er eines der nützlichsten Merkmale in einem Auto - Tempomat. Das ist beeindruckend, wenn man bedenkt, dass Ralph im Alter von fünf Jahren erblindete.
Bei einem Unfall verlor er sein Augenlicht, was ihn jedoch nicht davon abhielt, Dinge zu erfinden und herzustellen.
Tatsächlich verschaffte ihm die Blindheit sogar einen Vorteil, der vielen Erfindern fehlt. Er konnte sich nicht nur besser auf seine Aufgaben konzentrieren, er wurde auch nicht durch das eingeschränkt, was seine Augen ihm sagten.
Er war frei zu erschaffen, was sein Verstand sah, und er schuf in seiner Zeit eine ganze Reihe interessanter Dinge. 1902 baute ein 12-jähriger Erfinder aus improvisierten Mitteln ein Auto.
Nach seinem Abschluss an der University of Pennsylvania im Jahr 1912 entwickelte er eine neue Art von Rute und Rolle zum Angeln, einen Verriegelungsmechanismus und entdeckte auch eine Möglichkeit, die Rotoren von Dampfturbinen in Zerstörer-Torpedobooten auszugleichen.
Schließlich eröffnete er sein eigenes Unternehmen, das sich auf Kolbenringe spezialisierte. Seine größte Errungenschaft kam jedoch während des Zweiten Weltkriegs, als er ein Auto fuhr, das von seinem Anwalt gefahren wurde.
Wie die Geschichte erzählt, konnte der Anwalt nicht gleichzeitig sprechen und fahren. Immer wenn er anfing zu reden, fing das Auto an zu ruckeln. Dann hielt er an und trat aufs Gas. Durch solches Fahren wurde einem blinden Fahrgast schnell übel.
Frustriert von der Fahrunfähigkeit seines Freundes entwickelte Titor das Konzept des Tempomats. Zehn Jahre später beschloss er, seine Erfindung zu patentieren, und kurz darauf erschien diese Funktion in Chrysler-Fahrzeugen.
Dank eines blinden Erfinders und eines schlechten Fahrers hat heute fast jedes Auto auf der Straße diese Funktion.
Das Leben blinder Menschen
Haben Sie schon einmal von Laura Bridgman gehört? Es gab eine Zeit, in der sie die berühmteste Person der Welt war. Bridgman wurde 1829 geboren und verlor im Alter von zwei Jahren vier ihrer fünf Sinne, nachdem sie an Scharlach erkrankt war.
Das junge Mädchen hatte nur noch einen Tastsinn und machte seinen Abschluss am Peterson Institute in Boston, das von Samuel Gridley Howe geleitet wurde. Im Grunde war er ein unangenehmer Mensch, aber Lauras Fall traf ihn sehr, deshalb, als das Baby sieben Jahre alt war, Er beschloss, Laura beizubringen, wie man mit der Außenwelt kommuniziert.
Bridgman lernte, mit ihren Fingern Buchstaben zu bilden, berührte die Handfläche des "Gesprächspartners" und bildete langsam Wörter und Sätze. Sie lernte auch lesen, indem sie die erhabenen Buchstaben mit ihren Fingern ertastete.
Dank der harten Arbeit, die sie investierte, sowie Howes ständiger Berichterstattung wurde Bridgman zu einer Berühmtheit. Tausende Fans kamen zu ihr und baten um ein Autogramm und eine Haarsträhne.
Sehr oft interessiert Menschen mit gutem Sehvermögen die Frage: Was sehen Blinde? Viele Menschen denken, dass sie schwarz mit einer Beimischung von leuchtenden Punkten sehen (das sehen wir, wenn wir unsere Augen schließen). Dies ist jedoch nicht ganz richtig. Das Bild der Welt eines Blinden hängt maßgeblich von dem Alter ab, in dem er sein Augenlicht verlor. Geschieht dies in der Reife, dann wird er wie ein sehender Mensch denken und die Sonne als gelb und das Gras als grün wahrnehmen. Wenn eine Person blind geboren wurde, weiß sie einfach nicht, wie Dunkelheit oder ein goldener Schein aussieht. Wenn er ihn daher fragt, was er sieht, wird er höchstwahrscheinlich antworten: „Leere“ und wird nicht lügen.
Lassen Sie uns ein einfaches Experiment durchführen und die Welt mit den Augen eines Blinden betrachten. Dazu müssen Sie ein Auge mit Ihrer Hand schließen und mit der anderen auf ein Objekt fokussieren. Beantworte nun die Frage: Was sieht dein geschlossenes Auge? Das ist richtig, er sieht Leere.
Träume der Blinden
Beachten Sie, dass die Situation bei Träumen ungefähr gleich ist. Eine Person, die im Erwachsenenalter ihr Augenlicht verloren hat, wird Ihnen erzählen, dass sie zuerst Träume mit bunten Bildern hatte. Dann verschwand all dies und die Bilder wurden durch Geräusche, Gerüche und taktile Empfindungen ersetzt. Gleichzeitig wird eine Person, die von Geburt an blind ist, in Träumen absolut nichts sehen.
Angenommen, wir träumen von einem Sandstrand. Die Sehenden können alle Details dieses Ortes genießen: das azurblaue Meer, den weißen Sandstrand, die farbenfrohe Hängematte und die strahlende Sonne. Von Geburt an blind, wird er das Meerwasser riechen, den Atem des Windes, die Hitze der Sonne, das Rauschen der ankommenden Welle hören, den Sand an seinen Fingern spüren. Der seit seiner Kindheit blinde Videoblogger Tomi Edison beschreibt seine Träume folgendermaßen:
Ich träume das gleiche wie du. Ich kann zum Beispiel bei einem Fußballspiel sitzen und im Nu bei meinem Geburtstag sein, als ich sieben Jahre alt war. 
Natürlich sieht er nichts davon. Seine Träume bestehen aus Geräuschen, Geschmäckern, Berührungen und Gerüchen. Es sind diese Gefühle, die Tomy Edison, wie jeder anderen blinden Person, helfen, sich in der Realität und in einem Traum im Raum zurechtzufinden.
Können Blinde helles Licht sehen?
Seit Jahrzehnten fragen sich Wissenschaftler, ob Blinde überhaupt etwas sehen können. 1923 entdeckte Clyde Keeler, Doktorand an der Harvard University, in einem wissenschaftlichen Experiment, dass sie nicht sehen können, aber ihre Pupillen auf helles Licht reagieren können.
Nach 80 Jahren setzten seine Kollegen in Harvard ihre Forschung fort und fanden spezielle lichtempfindliche Zellen ipRGCs im Auge. Es stellte sich heraus, dass sie sich in den Nerven befinden, die Signale von der Netzhaut zum Gehirn leiten. Zellen ipRGCs reagieren auf Licht, beeinträchtigen jedoch in keiner Weise das Sehvermögen. Die meisten Menschen und Tiere haben solche Zellen, sodass sogar Blinde helles Licht sehen können.
Tunnelblick
Neben Vollblinden gibt es auch Sehbehinderte. Diese Kategorie umfasst Menschen mit Tunnelblick.
Laut dem Big Encyclopedic Dictionary ist „Tunnelblick ein schmerzhafter Zustand, bei dem eine Person die Fähigkeit verliert, peripher (seitlich) zu sehen. Das Bild wird nur in einem bestimmten engen Radius wahrgenommen, der auf die zentrale Region der Netzhaut fällt.
Ein Mensch mit Tunnelblick schaut wie in ein Rohr. Er bemerkt keine Objekte, die sich in seiner Nähe bewegen, hört auf, sich im Raum zu orientieren. Die Ursachen dieser Störung können unterschiedlich sein, darunter: Sauerstoffmangel, starker Blutverlust, starker Druckabfall, Halluzinogene und einige andere Drogen, eine starke Freisetzung von Noradrenalin (Kampf- oder Fluchtreaktion), Stickstoffvergiftung (Caisson-Krankheit), Komplikationen der Lasertherapie, Grauer Star, Glaukom, Netzhautdegeneration und mehr.
Die Wirkung des Tunnelblicks kann vorübergehend sein (Blutungen aus dem Kopf von Astronauten und Piloten werden von solchen Symptomen begleitet) und chronisch. Es gibt kein einheitliches Schema, um Menschen mit dieser Krankheit zu helfen. Einige Ärzte verschreiben Medikamente, andere schlagen vor, spezielle Geräte zu verwenden, die für Menschen mit Tunnelblick entwickelt wurden. Darunter sind Brillen, die nach dem umgekehrten Prinzip von Ferngläsern hergestellt wurden. Sie decken alles ab, was von der Seite passiert. Diese Erfindung ist jedoch bei Patienten nicht beliebt, weil. reduziert Gegenstände und stört dadurch die objektive Wahrnehmung der umgebenden Welt. Es gibt auch Brillen mit Kameras, die alles aufnehmen, was um eine Person herum passiert, und das Bild auf kleine Bildschirme übertragen.
rechtliche Blindheit
Eine weitere Sehbehinderung ist gesetzliche Blindheit. Ihre Etappen:
- 20/200 bis 20/400: Gilt als schwere Sehbehinderung oder schwere Sehbehinderung. Eine Person sieht große Objekte und Menschen, unterscheidet Farben, aber alles ist unscharf.
- 20/500 bis 20/1000: Wird als schwere Sehbehinderung oder schwerer Sehverlust angesehen. Der Patient verliert das periphere Sehen, hört auf, Farben wahrzunehmen. Alles um ihn herum erscheint ihm in dichtem Nebel.
- Größer als 20/1000: Gilt als nahezu vollständige Sehbehinderung oder nahezu vollständige Blindheit. Der Mensch sieht nicht einmal das Licht.
Denken Sie daran, dass die Sehschärfe, ausgedrückt in den folgenden Werten, als Norm angenommen wird: 1,0, 20/20 oder 6/6.
einfarbig
Monochromasie ist angeborene vollständige Farbenblindheit. Monochromaten sehen die Welt in Schwarz und Weiß. In komplexeren Fällen haben sie Photophobie und vollständigen Sehverlust.
Die Krankheit kann in der frühen Kindheit diagnostiziert werden. Das erste Signal: Das Kind unterscheidet keine Farben.
Die Sache ist, dass bei einem gesunden Menschen 3 Zapfenmechanismen voll funktionsfähig sind, bei Monochromasie ist die Arbeit von Zapfen - periphere Prozesse in lichtempfindlichen Zellen der Netzhaut - gestört. Daher ist die ganze Welt um uns herum in Schwarz und Weiß gemalt. Monochromaten können oft nicht ohne Brille in die Sonne. Sonnenlicht, das auf die Netzhaut einwirkt, verursacht großen Schmerz in ihren Augen.
Für eine genaue Diagnose der Krankheit verwenden Augenärzte in der Regel Rabkins polychromatische Tabellen oder Elektroretinographie. Wenn ein Kind Symptome von Monochromie hat, sollten Sie sofort einen Spezialisten aufsuchen. Es ist jedoch immer noch unmöglich, die Krankheit vollständig loszuwerden.
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Mit diesem Artikel eröffne ich eine Reihe von Artikeln über die Errungenschaften der einfachen Menschen, die unter uns sind. Sie sind die gleichen wie wir, sie haben die gleichen Wünsche und Möglichkeiten, sie setzen sich die gleichen Ziele.
Nur um sie zu erreichen, müssen sie sich etwas mehr anstrengen, sich etwas schwerer überwinden, sich etwas schwerer beweisen.
Und wenn es mir schwer fällt, wenn meine Hände aufgeben und es scheint, als hätte die Bewegung zum Ziel aufgehört oder sogar zurückgedreht, erinnere ich mich an diese Geschichten, diese Menschen, schäme mich für meine Schwächen und gehe weiter.
Ich hoffe, sie helfen Ihnen, Schwierigkeiten auf dem Weg zu Ihrem persönlichen Erfolg zu überwinden, sie geben Ihnen einen Energieschub.
Diese Geschichte wurde mir von einer nahestehenden Person erzählt, die eines Tages nach einem Vortrag voller Begeisterung kam. Wir saßen bei einer Vorlesung in der Blindenbibliothek, sagte er, die Dozenten folgten der anderen.
Es war sehr interessant. Unter den Dozenten wartete ein junger Mann in einem gepflegten, eleganten Anzug auf sein Wort. Er hob sich nicht von den anderen ab und wir beachteten ihn überhaupt nicht, aber jetzt war er an der Reihe.
Er stand auf und ging selbstbewusst zu seinem Platz vor dem Publikum und erzählte uns, welche Möglichkeiten moderne Technologien für blinde und sehbehinderte Menschen haben, und speziell über die Möglichkeiten im Bereich des Internets. Gleichzeitig zeigte er aktiv und geschickt, wie seine ganz persönlichen Gadgets funktionieren.
Dann musste er zeigen, wie ein stationärer Computer funktioniert. Er ging in einen anderen Raum und setzte sich selbstbewusst an den Computer und ging sehr schnell, mit den Fingern seiner rechten und linken Hand über die Tasten gleitend, auf verschiedenen Seiten herum und zeigte uns Internetressourcen für Blinde.
Wie Blinde leben. Blindheit ist kein Hindernis für den Erfolg
Unsere Überraschung war groß, als wir feststellten, dass Sascha, so hieß der junge Mann, selbst völlig blind war, also nichts sehen konnte. Er spürt nicht einmal das Licht, das heißt, er kann sich dem Fenster nicht nähern, geleitet von der Lichtquelle, nur nach Gehör und mit Hilfe eines Stocks.
Was sieht ein Blinder? Probieren Sie es aus, verbinden Sie Ihre Augen mit einem dicken Tuch und Sie werden verstehen, wie sich ein Blinder fühlt. Schwarzer Dunst.
Irgendwo in Europa gibt es ein Restaurant, in dem Menschen sitzen und versuchen, in völliger Dunkelheit zu essen.Sie sagen, dass nur wenige bis zum Ende des Essens durchhalten, aber Sasha lebt die ganze Zeit so.
Wir waren schockiert, wie er allein geht, ohne die Hilfe anderer Menschen. Unsere Überraschung wurde noch größer, als wir erfuhren, dass er ziemlich weit weg wohnt, am anderen Ende unserer millionsten Stadt, und jeden Tag mit zwei Umstiegen von zu Hause zur Arbeit fährt.
Wie er das macht, ist umwerfend. Wir haben uns nur darüber beschwert, wie schwer es für uns war, in der Kälte zum Ort der Vorlesung zu gelangen, wie rutschig es war, wie schwer es war, nach einem nächtlichen Schneefall durch Schneewehen zu gehen.
Und wie konnte er blind all dies überwinden? Unsere Klagen kommen uns jetzt lächerlich vor. Alle verstummten und begannen respektvoll Sashas Geschichte zuzuhören.
Das Leben blinder Menschen. Die Geschichte des blinden Jungen
Sasha erblindete im Alter von 12 Jahren nach einem absurden Unfall, als er mit anderen Jungen mit Feuerwerkskörpern spielte. Es gab eine Explosion und Sasha erlitt schwere Verbrennungen an beiden Augen.
Zusammen mit seiner Sehkraft verlor er zwei Finger an seiner rechten Hand. Es stellte sich die Frage, wie man weiterlebt. Zusammen mit seinen Eltern beschloss er, nicht aufzugeben, sondern ein gebildeter Mensch zu werden und alle Möglichkeiten der modernen Zivilisation zu nutzen.
„Ja“, sagt Sasha selbst, es war sehr schwierig. Am Anfang hing ich total an meinen Eltern. Sie trafen mich und eskortierten mich zur und von der Schule.
Aber im Alter von 16 Jahren wurde mir klar, dass ich, wenn das so weitergeht, an jemanden gebunden bleiben werde, ich nicht in der Lage sein werde, mein eigenes Leben zu führen, unabhängig zu werden und keinen Erfolg zu haben.
stelle ich vor mich hin , alles erreichen, was normale Menschen erreichen wollen, und anderen blinden Menschen helfen, ihr Ziel zu erreichen. Ich beschloss, mit dem für alle anderen Kinder einfachsten, aber für mich sehr schwierigen Ziel anzufangen – ein freier Mensch in meinen Bewegungen zu werden.
Und eines Tages stand ich früh morgens auf, bevor meine Eltern aufstanden, packte leise meine Sachen und ging alleine zur Schule, was ich noch nie zuvor getan hatte. Wie sich später herausstellte, hörte meine Mutter alles, aber nachdem sie meine Idee verstanden hatte, strengte sie sich an und hielt mich nicht auf.
Sie folgte mir einfach aus dem Fenster. Es war auch ein Sieg für sie, denn es ist sehr schwierig, in einer solchen Situation den geliebten Menschen loszulassen, zu verstehen und ihm die Möglichkeit zu geben, seinem Ziel im Erreichen des Erfolgs entgegenzugehen.
Ohne mich einzumischen, so unterstützte mich meine Mutter in schwierigen Zeiten.
Vor Alexander war ein Bild, wie ein Foto, was er erreichen möchte und er beschloss, zu diesem Bild zu gehen, zu diesem glücklichen Foto. Blinde träumen nicht wie Sehende, ihre Träume erscheinen Gesunden wertlos.
Und für sie ist es eine Leistung, einfach nur die Straße entlang zu gehen.
Willenskraft. Das Leben eines Behinderten und das Leben mit einem Behinderten
Sascha ging zur Schule. Es war sein erster kleiner Sieg, sein persönlicher Erfolg, die erste Sprosse auf seiner langen und schwierigen Erfolgsleiter.
Aber damit wollte ich nicht aufhören, fährt Sasha fort, Computertechnologie hat mich schon immer fasziniert. Ich habe viel Zeit am Computer verbracht, als ich noch gesichtet war.
Und ich trat in das Institut für Informationstechnologie ein und absolvierte es. Er wurde Chefinformatiker in der Blindenbibliothek. Und ich arbeite auch mit dem Internet und nutze dessen riesige Möglichkeiten.
Ich habe kürzlich meine Frau dazu gebracht. Übrigens hat sie heute Abend ein Webinar, gibt er zu. Im Allgemeinen ist sie Massagetherapeutin, aber bisher arbeitet sie nicht in ihrem Fachgebiet und ich habe sie angezogen .
Sehr bequem. Sie sitzt zu Hause, wird aber keine Hausfrau, sondern arbeitet und fühlt sich sicher. Und hier ist der Hinweis, dachten wir, wahrscheinlich hilft ihm schließlich seine Frau. Doch zu unserer großen Überraschung stellte sich heraus, dass auch die Frau blind ist und sie getrennt von ihren Eltern leben.
Übrigens haben sie selbst eine Wohnung verdient und gekauft. Sie haben auch vor kurzem ein Baby bekommen. Er ist sehend und natürlich werden seine Eltern alles tun, um ihn erfolgreich zu machen.
Und wie könnte es anders sein, wenn man solche Eltern vor Augen hat. So eine Familie, so ein Weg zum Erfolg.
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Eine Person erhält Informationen über die Welt um uns herum hauptsächlich durch die Sehorgane. Es gibt jedoch Menschen, die von Geburt an blind sind. Haben Sie sich jemals gefragt, was Blinde sehen? Wovon träumen sie? Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Artikel.
Versuchen Sie, Ihre Augen ganz fest zu schließen. Was siehst du. Der schwarze Dunst wird manchmal von leuchtenden Punkten beleuchtet. Diesen Zustand versteht ein gesunder Mensch unter Blindheit. Wir wissen jedoch nicht, was Dunkelheit für den Blinden ist, wie er sie interpretiert. Es hängt alles davon ab, wann und unter welchen Umständen eine Person ihr Augenlicht verloren hat.
- Wenn der Patient in einem bewussten Alter blind ist, denkt er in Bildern, die er bereits gesehen und an die er sich erinnert hat. Bilder erscheinen vor seinen Augen, nachdem er einen vertrauten Geruch gerochen oder ein bestimmtes Geräusch gehört hat. Zum Beispiel hört eine solche Person das Geräusch von Wasser und repräsentiert das Meer, den Fluss. Wärme wird bei solchen Menschen oft mit dem Himmel und der hellen Sonne in Verbindung gebracht.
- Eine Person kann sich nicht viele Informationen merken, um visuelle Bilder in ihrem Kopf zu erzeugen. Er kann sich jedoch an die Bedeutung der Farbe erinnern und diese verstehen. Grundsätzlich nehmen solche Patienten die Welt durch Geräusche, Gerüche und Berührungen wahr.
- Von Geburt an blinde Menschen nehmen die Welt anders wahr als alle anderen. Sie haben noch nie mit ihren Augen irgendwelche Bilder, Farben gesehen. Dieser Teil des Gehirns wird als unnötig abgeschaltet. Sie haben absolut keine Verbindung zwischen dem Motiv und dem Bild. Sie können nicht einmal den Ausdruck „sehen“ verstehen. Blind von Geburt an kann die Namen von Objekten und Farben lernen, aber wenn er diese Wörter ausspricht, hat er keine Assoziationen und Bilder.
Echoortung ersetzt das Sehen für Blinde
Wie oben erwähnt, erhält eine sehende Person 90 % der Informationen durch das Sehen. Für Blinde gilt das Gegenteil. Die Hauptfacette der Gefühle ist für ihn das Hören. Wissenschaftler haben bewiesen, dass Blinde besser hören als Sehende. Aufgrund dieser Eigenschaft kann man unter Blinden oft brillante Musiker treffen. Charles Ray und Art Tatum sind der beste Beweis dafür.
Blinde hören nicht nur gut, sondern können in manchen Fällen die Echoortung nutzen – die Fähigkeit, Schallwellen zu erkennen, die von einem Objekt reflektiert werden. Mit Hilfe des Gehörs kann ein Blinder die Entfernung zu einem Objekt fast genau bestimmen und seine Größe berechnen.
Vor nicht allzu langer Zeit wurde die Echoortung von Wissenschaftlern nicht anerkannt. Alle hielten diese Fähigkeit für eine Art Fiktion. Die Echoortung ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens von Fledermäusen, Delfinen und jetzt auch von Blinden. Erstmals wagte sich der von klein auf blinde Daniel Kish an die Anwendung der Technik. Mit dieser Fähigkeit war er in der Lage, das Leben eines gewöhnlichen Menschen zu führen. Daniel schnalzt ständig mit der Zunge. Gerichtet ausgehender Schall wird von den Objekten um ihn herum reflektiert und gibt ihm ein vollständiges Bild der Umgebung. Leider ist Daniels Methode noch nicht weit verbreitet und wird von Wissenschaftlern nicht anerkannt.
Die Blinden kennen die Welt durch Berührung
Wie sehen Blinde, die auch taub sind? Solche Menschen nehmen die Welt um sich herum durch Berührung wahr. Wenn die Blind-Tauben ihre Fähigkeiten in einem bewussten Alter verloren haben, reicht es für sie aus, irgendeinen Gegenstand zu berühren, damit sein Bild vor ihren Augen erscheint.
Blinde und gehörlose Menschen sind durch Berührung mit der Außenwelt verbunden. Speziell für solche Patienten wurde ein System namens Daktylologie entwickelt. Es ermöglicht der behinderten Person, mit anderen zu kommunizieren. Außerdem bezeichnet jedes Fingerzeichen einen bestimmten Buchstaben oder ein bestimmtes Wort. Solche Leute können sogar Braille-Bücher lesen. In solchen Ausgaben sind die Buchstaben erhabene Symbole, die nur für Blinde und Gehörlose lesbar sind. Dieses System hat jedoch einen wesentlichen Nachteil: Wenn eine Person von Geburt an behindert ist, kann sie die Schriftart nicht lernen. Solche Patienten müssen die Welt nur durch Vibrationen und durch Berührung lernen.
Wie wurde ich blind
2006 wurde bei mir ein Hirntumor diagnostiziert. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass es gutartig war und ich wurde operiert. Alles wäre gut, aber während der Behandlung verlor ich mein Augenlicht.
Dann hat mir meine Zwillingsschwester Natalya sehr geholfen. Irgendwann sagte sie: „Du bist nur blind. Das Leben endet nicht dort." Und ich nahm ihre Worte als Anleitung zum Handeln.
Ja, ich bin blind. Na so was? Ich habe Arme und Beine. Ich kann viel. Dann bat sie ihre Schwester um Stricknadeln, Garn und versuchte zu stricken. Es ist schlecht ausgegangen. Alle um mich herum sagten, dass ich Unsinn mache und die Blinden alles neu lernen müssten. Zuerst war ich verärgert, und dann wurde mir klar, dass ich, bevor ich mein Augenlicht verlor, in einer Schule gearbeitet und Kindern russische Sprache und Literatur beigebracht hatte. Wenn ich andere lehren könnte, kann ich mich selbst lehren. Ich strickte weiter und fing an, das Braille-Tutorial zu studieren.
Wie ich anfing zu kreieren
Ich glaube aufrichtig, dass alle Emotionen, Träume und Ziele aus der Kindheit stammen. Gleichzeitig wird alles gelegt, was einen Menschen dazu ermutigt, einen Lebensweg zu wählen. Als Kind brachte mir meine Mutter das Zeichnen bei - ich erinnere mich, wie sie Farben mischte, über Farben sprach ... Es stellte sich heraus, dass ich ohne Vision leben kann, aber ich kann nicht ohne Zeichnen auskommen. Aber wie zeichnet man, wenn man nicht sehen kann? Dann entschied ich mich, ein Muster zu stricken. Denn wenn ein Blinder ein flaches Bild nicht sehen kann, muss es dreidimensional gemacht werden.
Nach und nach habe ich mich daran gewöhnt, blind zu stricken. Das Hauptproblem war, dass sie die Farbe des Garns nicht selbstständig bestimmen konnte. Dann dämmerte es mir: Braille hat 63 Kombinationen von sechs Punkten entwickelt, um Buchstaben, Zahlen und Zeichen zu bezeichnen. Ich muss mir auch ein eigenes Farbalphabet einfallen lassen, um zu stricken und niemanden mit Fragen zu stören. Dann habe ich mit Hilfe meines Neffen alle Fadenknäuel mit Knoten und Schlingen nach Assoziationen markiert: blaues Garn ─ das ist eine Taubenbeere ─ ein Knoten. Rot ─ ähnlich einer Tomate ─ Schleife. Schwarz – vier kleine schwarze, schmutzige Kobolde – vier Schleifen.
Jetzt habe ich viele gestrickte Bilder. Es wurden mehrere Ausstellungen organisiert, darunter eine in der Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte. Es gibt Gemälde mit Märchenfiguren, Stadtansichten, Selbstportraits, wo ich mich mit dunkler Brille abbilde. Ich erinnere mich gut an die Farben der Welt und glaube, dass ich sie richtig wiedergebe. Wenn ich das Meer zeichne, dann webe ich grünes Garn in Blau: Sumpf, Hellgrün, Smaragd.
Wie ich moralisch zerstört wurde
„Sie bringen dir bei, wie man dort lebt“, so beschrieben sie das Rehabilitationszentrum für Sehbehinderte in der Dzhambul-Straße 3. Tatsächlich brachten sie mir bei, in Braille zu lesen und zu schreiben, an einem Computer mit einem Soundprogramm zu arbeiten und allein durch die Stadt ziehen.
Ich war zweimal in der Reha. Nach dem ersten Kurs ging sie in ein Sanatorium für Sehbehinderte in Gelendzhik. Dort wird jedem Blinden eine Begleitperson zugeteilt, eine Art Eskorte. Diese Frau ließ mich keinen Schritt ohne sie machen und hielt alles unter wachsamer Kontrolle – sie erstickte jede Selbständigkeit im Keim.
Als ich nach Hause zurückkehrte, erkannte ich, dass ich moralisch zerstört war. Alles, was so mühsam erarbeitet worden war, verschwand, und die panische Angst vor der Stadt kehrte zurück. Ich musste eine Reha machen. Beim Orientierungslauf fragte ich den Lehrer, ob es Fälle gebe, in denen ein Blinder ausgeraubt oder beleidigt wurde. Sie sagte, dass sie in ihrer 40-jährigen Arbeit so etwas noch nie erlebt habe.
Ich teilte meine Befürchtungen mit einem Psychologen. Sie riet mir, meine Angst zu fesseln und es zu bringen. Zu Hause habe ich schwarzes Garn gewählt und es zu etwas Gruseligem verdreht, das einem verbrannten Pfannkuchen ähnelt. Ich dachte, ich würde an meinem Problem arbeiten. Und am nächsten Tag suche ich diesen Pfannkuchen und kann ihn nicht finden - ich habe ihn fallen gelassen, das heißt. Der Psychologe fragt mich: "Nun, Tatjana Petrowna, hast du deine Angst mitgebracht?" Ich antworte: "Nein, ich habe es irgendwo verloren."
Mir wurde klar, dass es nichts zu befürchten gibt. In St. Petersburg sind die Menschen besonders: kultiviert, sympathisch. Hier leben Blinde am besten – sobald man das Haus verlässt, bieten sie einem sofort Hilfe an.
Wie verändern sich die Sinnesorgane?
Manche Leute denken, dass Blinde besser hören, aber das stimmt nicht. Blinde hören einfach mehr. Ich höre zum Beispiel die Stimmung einer Person, ihren Zustand, Reaktionen. Jeder, unabhängig von seinen Wünschen, gibt eine Einschätzung darüber ab, was passiert. Meine Aufgabe ist es zu hören, wie er klingt, mit welcher Intonation er spricht.
Sie sagen auch, dass Blinde ein gut entwickeltes Gehör für Musik haben und der Verlust des Sehvermögens andere Sinne aktiviert. Das stimmt teilweise, aber nur ein Ohr für Musik ist ein Talent. Und das hat nichts mit Blindheit zu tun. Wie viele berühmte blinde Sänger haben wir in Russland? Eine Diana Gurtskaya und nur.
Vorerfahrungen helfen beim Wiederaufbau. In dieser Hinsicht haben es Blinde viel einfacher als von Geburt an Blinde. Wir haben viel gesehen und wissen es aus erster Hand. Das Schwierigste ist, diesen Verlust zu überstehen.
Für Blinde von Geburt an gibt es spezielle Programme durch die sie in die Welt um sie herum eingeführt werden. In unserer Spezialbibliothek werden Blinde zum Beispiel haptisch an Fragonards Gemälde Der geheime Kuss herangeführt. Ihr ist ein ganzes Album gewidmet, in dem jedes Fragment in Großaufnahme präsentiert wird. Ein Fächer, Kleider, ein Schal – alles darf angefasst werden: „untersuchen“.
Wie man lebt, ohne etwas zu sehen
Ehrlich gesagt kann man sich an alles gewöhnen. Ich arbeite an einem Computer mit einem Tonprogramm, ich lese Braille (nicht fließend, aber immer noch). Anlässlich des 85-jährigen Jubiläums der Gesellschaft der Blinden wurde uns ein Gerät zur Umwandlung von Flachschrift in Blindenschrift geschenkt. Jetzt reicht es aus, Blätter mit Text in die Schreibmaschine zu laden und am Ausgang dreidimensionale Buchstaben zu erhalten. Im Allgemeinen ist der Prozess einfach.
Auch die Stadt ist für Blinde nicht so schlecht geeignet: Es gibt gute Ampeln, freundliche Menschen. Obwohl Sie natürlich nicht erwarten sollten, dass alle versuchen, Ihnen zu helfen.
Ehrlich gesagt, was den Blinden fehlt, sind nicht die Latten an den Häusern und Schilder in Blindenschrift. Blinde brauchen Beschäftigung. Dies ist eine großartige Möglichkeit, finanzielle und moralische Unterstützung zu leisten. Aber leider gibt es weit weniger Jobs als Blinde.
In der Allrussischen Gesellschaft der Blinden sagten sie mir, dass die Situation vor der Revolution schrecklich war: Entweder stand eine Person auf der Veranda oder hing am Hals von Verwandten. Der erste Blinde erhielt 1950 seine Hochschulausbildung, und die Massageabteilung für Blinde, dh eine echte Arbeitsmöglichkeit, wurde erst vor 25 Jahren eröffnet.
Die meisten Menschen sind durch Blindheit psychisch verkrüppelt. Wir wissen es einfach nicht, weil sie wie Maulwürfe leben: Sie gehen nicht ins Licht, sie sitzen zu Hause, sie haben Angst, sie sind verlegen. Sie verstehen nicht, wie ein Blinder entscheiden kann, in die Stadt zu gehen, sich frei zu bewegen, die U-Bahn hinunterzufahren. Ich möchte ihnen allen sagen: "Hol dir einen Stock und überwinde Schwierigkeiten!"
Wie habe ich einen Job gefunden
Ich arbeite als Kellner-Führer im Restaurant "Dans le noir?", wo alle Besucher die Gerichte in völliger Dunkelheit probieren. Die Gäste können aus vier Menüoptionen wählen: Fisch, Vegetarisch, Fleisch und ein Überraschungsmenü. Ohne Beleuchtung verlassen sich die Menschen beim Schmecken von Speisen und Getränken ausschließlich auf Geruch und Geschmack und beginnen, ihre Gefühle besser zu verstehen, wenn sie miteinander kommunizieren.
Es kommt vor, dass jemand in ein Restaurant kommt, der nicht weiß, warum er hier ist. Meine Aufgabe ist es, ihm zu zeigen, dass im Dunkeln zu sein gleichbedeutend mit Tauchen unter Wasser ist. Das ist eine ganz andere Welt, aber es ist auch sehr interessant darin. Es ist notwendig, das Geschehen zu genießen, während sich eine solche Gelegenheit bietet, und dann wird alles enden: Eine Person wird auf die Welt kommen und sich in einer vertrauten Umgebung wiederfinden.
Am häufigsten in "Dans le noir?" Liebhaber gehen auf ein Date. Am Ende des Abendessens lade ich sie ein, sich gegenseitig zu beschreiben. Und so sagt der junge Mann, dass seine Freundin die schönste ist, und sie wiederum, dass er lieb und der einzige ist. Dann bitte ich sie, sich an diesen Moment zu erinnern, denn hier und jetzt haben sie sich nicht mit den Augen gesehen, sondern mit dem Herzen.
