Text aus dem Einheitlichen Staatsexamen

(10) Mein Literaturlehrer hat mir in der Schule „desinteressiertes“ Lesen beigebracht. (11) Ich habe in den Jahren studiert, als Lehrer oft gezwungen waren, dem Unterricht fernzubleiben – entweder waren sie beim Ausheben von Schützengräben in der Nähe von Leningrad, oder sie mussten einer Fabrik helfen, oder sie waren einfach krank. (12) Leonid Wladimirowitsch (so hieß mein Literaturlehrer) kam oft zum Unterricht, wenn der andere Lehrer abwesend war, setzte sich lässig an den Lehrertisch und holte Bücher aus seiner Aktentasche und bot uns etwas zum Lesen an. (13) Wir wussten bereits, wie er lesen konnte, wie er erklären konnte, was er las, wie er mit uns lachen, etwas bewundern, über die Kunst des Schriftstellers staunen und sich über das freuen konnte, was kommen würde. (14) So hörten wir uns viele Passagen aus „Krieg und Frieden“, „Die Tochter des Kapitäns“, mehrere Geschichten von Maupassant, ein Epos über Nachtigall Budimirovich, ein weiteres Epos über Dobrynya Nikitich, eine Geschichte über Trauer-Unglück, Krylovs Fabeln, Derzhavins Fabeln Oden und vieles mehr. (15) Ich liebe immer noch, was ich damals als Kind gehört habe. (16) Und zu Hause lasen Vater und Mutter abends gern. (17) Wir haben für uns selbst gelesen, und einige der Passagen, die uns gefielen, wurden für uns vorgelesen. (18) Ich erinnere mich, wie sie Leskov, Mamin-Sibiryak, historische Romane lasen – alles, was ihnen gefiel, und wie sie uns allmählich zu mögen begannen. (19) „Desinteressierte“, aber interessante Lektüre ist es, die Literatur lieben lässt und den Horizont einer Person erweitert.

(20) Wissen, wie man liest, nicht nur für Schulantworten und nicht nur, weil jetzt jeder dieses oder jenes liest – es ist in Mode. (21) Wissen, wie man mit Interesse und langsam liest. (22) Warum ersetzt das Fernsehen mittlerweile teilweise Bücher? (23) Ja, denn das Fernsehen zwingt Sie dazu, ein Programm langsam anzusehen, bequem zu sitzen, damit Sie nichts stört, es lenkt Sie von Ihren Sorgen ab, es diktiert Ihnen, wie und was Sie sehen sollen. (24) Aber versuchen Sie, ein Buch auszuwählen, das Ihnen gefällt, gönnen Sie sich eine Weile eine Pause von allem auf der Welt, setzen Sie sich bequem mit einem Buch hin und Sie werden verstehen, dass es viele Bücher gibt, ohne die Sie nicht leben können, die wichtiger sind und interessanter als viele Programme. (25) Ich sage nicht: Hör auf, fernzusehen. (26) Aber ich sage: Schauen Sie mit Wahl. (27) Verbringen Sie Ihre Zeit mit dem, was dieser Verschwendung würdig ist. (28) Lesen Sie mehr und lesen Sie mit der größten Auswahl. (29) Bestimmen Sie Ihre Wahl selbst und berücksichtigen Sie dabei die Rolle, die das von Ihnen gewählte Buch in der Geschichte der menschlichen Kultur eingenommen hat, um ein Klassiker zu werden. (30) Das bedeutet, dass darin etwas Bedeutendes steckt. (31) Oder vielleicht erweist sich dieses Wesentliche für die Kultur der Menschheit auch für Sie als wesentlich? (32) Ein klassisches Werk ist eines, das den Test der Zeit bestanden hat. (33) Mit ihm wirst du keine Zeit verschwenden. (34) Aber die Klassiker können nicht alle Fragen von heute beantworten. (35) Deshalb müssen wir moderne Literatur lesen. (36) Eile einfach nicht zu jedem Modebuch. (37) Sei nicht eitel. (38) Schließlich zwingt Eitelkeit einen Menschen dazu, das größte und wertvollste Kapital, das er besitzt – seine Zeit – rücksichtslos auszugeben.

(Laut D.S. Likhachev)

Einführung

Lesen ist eine Quelle des Wissens. Mit Hilfe des Lesens können wir Informationen aus der fernen Vergangenheit erhalten und den inneren Zustand eines Dichters oder Schriftstellers spüren, der hochkünstlerische Werke schafft.

In letzter Zeit wurde das Buch stark durch die neuesten Technologien ersetzt – immer häufiger sieht man Menschen mit Tablets und Telefonen. Aber das Gefühl, wenn man völlig in das Geschriebene eintaucht, den Geruch von Papier einatmet und mit den Charakteren all ihre Sorgen und Freuden erlebt, ist mit nichts zu vergleichen.

Problem

D.S. Likhachev weist auf das Problem der Einstellung zum Lesen hin, das für den modernen Menschen immer weniger an Bedeutung verliert. Wir sprechen speziell über das Lesen fiktionaler Werke.

Ein Kommentar

Der Autor sagt, dass es nichts Schöneres gibt, als in aller Ruhe literarische Werke zu lesen. Literatur fängt die unglaublichen Erfahrungen von Menschen in verschiedenen Situationen ein. Es hilft, Menschen zu verstehen, die Beweggründe anderer und die menschliche Seele zu verstehen, es macht uns weiser.

Den vollen Nutzen des Prozesses können Sie nur durch sorgfältige Lektüre erkennen, die Ihnen die Möglichkeit gibt, sich die Details genauer anzusehen. Wenn Sie es nicht geschafft haben, das Buch richtig zu lesen, sollten Sie es mehrmals erneut lesen.

Im Leben eines jeden Menschen sollte es ein Werk geben, an das er sich in Zeiten von Schwierigkeiten und Zweifeln wendet und das er in lauten Gesellschaften zur allgemeinen Belustigung oder zur Entspannung der Atmosphäre zitiert.

Sie sollten die Lektüre nur nach Ihrem eigenen Geschmack wählen und sich nicht auf die Mode verlassen, um keine wertvolle Zeit zu verschwenden.

Der Autor erinnert sich an seinen Literaturlehrer, der seinen Schülern das Geheimnis des Lesens beibrachte und ihnen die Freude an der Kommunikation mit einem Buch vermittelte. Dies war eine besonders wertvolle Erfahrung, da seine Ausbildung während des Krieges stattfand und der Lehrer aufgrund des Schützengrabenbaus oder der Arbeit in einer Fabrik häufig gezwungen war, dem Unterricht fernzubleiben. Die im Unterricht von Leonid Wladimirowitsch gelesenen Werke wurden für den Rest seines Lebens zu den Lieblingswerken des Autors.

Eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der Lesefreude spielen Eltern, die durch ihr Beispiel die Einstellung ihres Kindes zum Buch zeigen, interessante Punkte gemeinsam noch einmal lesen und diskutieren sollen.

Für diejenigen, die absolut nicht wissen, was sie lesen sollen, empfiehlt der Autor, sich den Klassikern zuzuwenden, die sich bewährt haben und nicht nutzlos sein können. Um die moderne Realität zu verstehen, lohnt es sich, zeitgenössische Autoren zu lesen.

Position des Autors

D.S. Likhachev fordert Sie dazu auf, beim Lesen aufmerksam zu sein, sich nicht auf die Meinungen der Menge einzulassen und nicht der Mode hinterherzulaufen. Die Hauptsache ist, dass das Lesen ein angenehmes Gefühl hervorrufen soll. Daher ist es wichtig, eine bequeme Position einzunehmen, eine Zeit zu wählen, in der Sie niemand stört und Sie sich nirgendwo beeilen können. Nur dann können Sie wahre Erkenntnisse und Emotionen erlangen.

Dein Standpunkt

Argument Nr. 1

Im Versroman von A.S. Puschkins „Eugen Onegin“, die Hauptfigur Tatjana, liest leidenschaftlich gern. Sie liest Romane, die ihre Mutter liebte, und interessiert sich für sentimentale Werke. Nicht weniger interessiert sie sich für philosophische Werke. Nach der Begegnung mit Eugen Onegin beginnt sich Tatjana für die ernsteren Werke von Rousseau und Byron zu interessieren.

Wenn ein Mädchen lange Winterabende gemütlich mit Lesen verbringt, empfängt es so viele Emotionen und Eindrücke, wie wir wahrscheinlich nicht bekommen, nachdem wir den aufregendsten Film gesehen haben.

Argument Nr. 2

Eine weitere Heldin der russischen Literatur ist Sonya Marmeladova aus dem Roman von F.M. Auch Dostojewskis „Schuld und Sühne“ stellt das Lesen in den Mittelpunkt seines Lebens. Ihr Lieblingsbuch ist die Bibel. Sie wendet sich in Momenten des Zweifels und der emotionalen Not an sie.

Als sie Raskolnikow die Legende von der Auferstehung des Lazarus vorliest, vertieft sie sich so sehr in die Lektüre, dass ein Zittern ihr ganzes Fleisch durchdringt. Nachdem Raskolnikow es gelesen hat, beginnt er über viele Dinge nachzudenken.

Abschluss

Lesen kann durch nichts ersetzt werden. Weder das Ansehen von Filmen noch das Anhören von Hörbüchern, geschweige denn das Nacherzählen eines Werks, kann einen vollständigen Eindruck vom Inhalt des Buches vermitteln.

Manchmal scheint es, als würde den Büchern das gleiche Schicksal widerfahren wie alten Tonbandkassetten oder Computerdisketten. Es ist mehr als ein Jahrzehnt vergangen, seit sie ihre Bedeutung verloren haben. Vielleicht nicht jetzt, aber irgendwann in ferner Zukunft werden Bücher ihre ursprüngliche Bedeutung verlieren und die Realität wird sich in einen seelenlosen, mechanisierten und automatisierten Organismus verwandeln. Und wenn es eine Kante ist, wird das Leben diese Frage am besten beleuchten.

Wie alles begann

Wenn es um das Problem des Lesens von Büchern geht, geben Argumente aus der Literatur nicht immer eine umfassende Antwort auf diese Frage, sie gehen jedoch von allen Seiten auf sie ein.

Bereits im 5. Jahrhundert tauchten Bücher im menschlichen Leben auf. Dabei handelte es sich um zusammengefügte Papyrusrollen. Zwei Jahrhunderte später begann man, Pergamentblätter zusammenzunähen und so den Prototyp der ersten Bücher zu bilden. Es ist nicht sicher bekannt, wer und wann beschlossen hat, Informationen aufzuschreiben, aber dank dieses edlen Impulses entstanden Schriften und im Laufe der Zeit auch Bücher.

Im Mittelalter galt die Fähigkeit des Lesens als Privileg des Adels. Und nur die reichste Familie konnte ein Buch zu Hause haben. Mit der Einführung des Papiers sanken die Preise für Bücher etwas, sie wurden erschwinglicher, blieben aber dennoch eine wertvolle Anschaffung.

Während des Zweiten Weltkriegs hatte kaum jemand Bücher in seinem Haus. Wie V. Lakshin in seinen Werken feststellt: „Damals war das Lesen eines Buches ein Glück.“ Er erzählt, wie die Jungen zehn Jahre lang Turgenjew und Dostojewski lasen. Sie vernachlässigten nicht die Werke Schillers, dessen damals populärstes Werk „List und Liebe“ war.

Und schließlich das digitale Zeitalter. Urbanisierung und Technisierung der Gesellschaft drängen das Buch in den Hintergrund. Junge Leute lesen wenig, vor allem Belletristik (insbesondere Klassiker), da die meisten herausragenden Werke inzwischen verfilmt sind – das Anschauen eines Films geht viel schneller und interessanter.

Der Einfluss eines Buches auf eine Person

Maxim Gorki sagte einmal: „Man sollte ein Buch lieben, es wird einem das Leben leichter machen.“ Und oft werden Bücher zu den Hauptfaktoren, die die Persönlichkeit eines Menschen prägen. Wenn in diesem Zusammenhang das Problem des Lesens von Büchern betrachtet wird, können Argumente aus der Belletristik es sehr gut beleuchten.

Sie können sich zum Beispiel an Tatjana Larina aus Eugen Onegin erinnern. Sie las die Werke der Romantik, verlieh Onegin Eigenschaften, die er nie besaß, und als ihr klar wurde, was geschah, war sie nicht einmal enttäuscht. Aufgrund ihres Hobbys befindet sie sich ständig in einem erhöhten Zustand, verleugnet die Eitelkeit und Kleinlichkeit der Welt der Sterblichen, ihre Ideale wurden größtenteils dank Büchern dargelegt, weshalb sie sich so von ihren Altersgenossen unterscheidet.

Der Einfluss von Büchern auf die Bildung der menschlichen Persönlichkeit lässt sich auch in Dostojewskis Werk „Verbrechen und Sühne“ nachweisen. Es lohnt sich, sich an den Moment zu erinnern, in dem er eine Passage aus der Bibel liest. Raskolnikov ist von der Idee der grenzenlosen Barmherzigkeit Gottes durchdrungen und liest es in Ostroh.

Das Buch ist die letzte Zuflucht

Und egal wie positiv ein Buch einen Menschen beeinflusst, egal mit welchen Argumenten, das Problem des Bücherlesens gab es in der Gesellschaft schon immer.

Nun handelt es sich um ein Problem des „Nichtlesens“, und zuvor war es ein Problem des Mangels an Büchern. Wenn in schwierigen Zeiten ein Buch in den Händen eines Menschen erschien, erwachte er buchstäblich vor seinen Augen zum Leben. Der Mann ließ seinen Blick über die ersten Zeilen schweifen und schien in einer anderen Welt zu verschwinden.

Es lohnt sich, sich an A. Pristavkins Geschichte „Rogozhsky Market“ zu erinnern. Militär Moskau. Jeder versucht so gut es geht zu überleben. Die Hauptfigur der Geschichte hat es geschafft, einen Haufen Brennholz zu verkaufen und möchte nun Kartoffeln kaufen. Doch nachdem er der Überredung des Krüppels erlegen ist, erwirbt er ein Buch. Als er erkennt, dass das Geschehene nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, beginnt er widerstrebend, die Seiten von „Eugen Onegin“ umzublättern, und bemerkt dabei nicht, wie der Lärm auf dem Marktplatz nachlässt, und er selbst wird geistig in eine Welt versetzt wo Bälle kreisen, Champagner strömt und echte Freiheit herrscht. Das Buch gab ihm ein Gefühl der Freude und der Hoffnung auf das Beste.

Ich frage mich, ob Kartoffeln eine ähnliche Wirkung auf eine Person haben können?

Pille für „Glaube an Wunder“

Und wenn man die Frage aufwirft: „Das Problem des Lesens von Büchern“, eröffnen Argumente aus der Literatur eine weitere Facette davon. Nämlich der Glaube an Wunder. Das Buch lässt einen nicht nur von der Realität ablenken, sondern auch glauben, dass alles gut werden wird. Es lohnt sich, an die Geschichte von K. Paustovsky „The Storyteller“ zu erinnern. Die Zeit, in der die Ereignisse stattfinden, ist der Beginn des 20. Jahrhunderts. An Heiligabend erhält die Hauptfigur eine Sammlung von Andersens Märchen; er war von der Lektüre so begeistert, dass er unter dem Baum einschlief und den berühmten Geschichtenerzähler im Traum sah. Der Held ist Andersen dankbar, dass er in einer so schwierigen Zeit aufgetaucht ist und ihn an ein Wunder glauben ließ. Er weckte die Hoffnung, dass alles gut wird, und zeigte die wahre Schönheit des Lebens, seine Größe und Vergänglichkeit, die es wert ist, jeden Tag genossen zu werden.

Das Problem des Bücherlesens: Argumente aus dem Leben

Aber es lohnt sich, in die Neuzeit zurückzukehren. Das Problem des Lesens von Büchern, dessen Argumente oben dargelegt wurden, ist noch nicht erschöpft. Heutzutage haben die Leute tatsächlich begonnen, weniger zu lesen. Vor einigen Jahrzehnten, als die Sowjetunion noch existierte, galten ihre Bewohner als die meistgelesene Nation der Welt. Jedes Haus hatte eine Büchersammlung und in den Bibliotheken gab es Warteschlangen. Dies wurde insbesondere durch die Mode und den Mangel an anderen Unterhaltungsmöglichkeiten provoziert, aber sie lasen dann definitiv mehr. Und die Einstellung zu Büchern war anders. Heutzutage sieht man oft einen ordentlich zusammengebundenen Stapel Bücher neben dem Mülleimer. Von dort verschwindet sie natürlich schnell, aber die Fakten sprechen für sich: Werfen Sie die Bücher weg, könnte es stärkere Argumente geben?

Das Problem beim Lesen von Büchern besteht heutzutage nicht darin, dass die Leute überhaupt nicht lesen, sondern darin, dass sie zu viele Informationen aufnehmen.

Wurden Kindern früher einfach Märchen vorgelesen, suchen Mütter und Großmütter heute im Internet nach Ratschlägen, wie man ein Märchen richtig liest, welches Märchen gut und welches schlecht ist. Alle Bücher sind jetzt in elektronischer Form verfügbar. Dies hat jedoch keinen Einfluss darauf, dass die Menschen weniger lesen. Heutzutage konsumieren die Menschen einfach Informationen, betrachten den Inhalt oberflächlich, und gute alte Bücher, die durch ihren Stil bezaubern, bleiben im Schatten – für sie bleibt keine Zeit.

Dystopie

Das ist das Problem des Bücherlesens in der modernen Gesellschaft. Argumente zu diesem Thema können aus der Arbeit von Ray Bradbury zitiert werden. Er beschreibt eine Welt, in der es keine Bücher gibt. Auch auf dieser Welt gibt es keinen Platz für Konflikte, Verbrechen und Menschlichkeit. Woher kommen sie, wenn niemand liest? Daher löst nichts die Entstehung eines Denkprozesses aus. Einer der Momente, die mir in Erinnerung bleiben, ist das Gespräch zwischen der Hauptfigur und seiner Frau. Die Autorin schreibt, dass sie tagelang in einem Raum mit großen Hologrammbildschirmen saß und mit nicht existierenden Verwandten kommunizierte. Und auf alle Fragen meines Mannes antwortete sie nur, dass sie einen anderen Bildschirm kaufen müsse, da nicht alle „Verwandten“ passten. Ist es eine Utopie oder ein Fluch? Lassen Sie jeden selbst entscheiden.

Lebensspendende Literatur

Literaturkritiker bezeichnen gute Werke oft als „lebende Bücher“. Die moderne Generation interessiert sich selten für das Lesen, und wenn sie etwas liest, handelt es sich meist um Ephemera. Eine einfache Handlung, ein einfacher Stil, ein Minimum an komplexen Informationen oder Fakten – ein ausgezeichnetes Trio, um Ihnen den Weg zur Arbeit zu erleichtern. Aber nach solcher Literatur ist es schwierig, die Werke von Tolstoi, Gogol oder Stendhal aufzugreifen. Schließlich werden hier alle Informationen in einem komplexen Format präsentiert – einem ausgefeilten literarischen Stil, Subtext, einer komplexen Komplexität der Sätze und vor allem – einem Thema, das immer Lust zum Nachdenken weckt.

Also, das Problem des Bücherlesens... Zu jedem Thema kann man endlos argumentieren. Aber das Hauptproblem unserer Zeit ist die anmutige „Mutation“. Ein Virus, bei dem Leser zu Informationskonsumenten geworden sind: Sie legen keinen Wert auf einen eleganten Stil, Schlussfolgerungen oder Einleitungen, sie möchten die Antwort auf eine bestimmte Frage wissen. Und Bücher, die sich in Inhalte verwandelt haben. Sie können zwar heruntergeladen oder angesehen werden, doch eine nachdenkliche Lektüre kommt selten zustande.

• Menschen, die keine Bücher lesen, berauben sich der Weisheit früherer Generationen.
• Literarische Werke lehren einen Menschen, zu denken, zu analysieren und nach verborgenen Bedeutungen zu suchen
• Der ideologische Einfluss eines Buches kann ein Leben lang anhalten.
• Durch Lesen wird ein Mensch schlauer und intelligenter
• Auch in den schwierigsten Zeiten kann man in Büchern Trost finden.
• Bücher sind eine Sammlung aller menschlichen Weisheiten, die über viele Jahrhunderte hinweg gesammelt wurden
• Ohne Bücher ist die Menschheit dem Untergang geweiht

Argumente

ALS. Puschkin „Eugen Onegin“. Für Tatyana Larina, die Hauptfigur des Werkes, sind Bücher eine ganz besondere Welt. Das Mädchen liest viele Romane und sieht sich in ihren Fantasien als deren Heldin. Sie stellt sich das Leben vor, wie es in ihren Lieblingsbüchern dargestellt wird. Als Tatjana sich in Jewgeni Onegin verliebt, beginnt sie, in ihm nach Merkmalen zu suchen, die den Helden ihrer Lieblingswerke gemeinsam sind. Als Evgeny das Dorf verlässt, studiert das Mädchen seine Bibliothek und erfährt aus den Büchern immer mehr über diesen Mann.

Ray Bradbury „Fahrenheit 451“ Die Bedeutung von Büchern im Leben eines Menschen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In Ray Bradburys dystopischem Roman sehen wir eine Welt ohne literarische Werke. Durch die Zerstörung von Büchern zerstörte die Menschheit ihr historisches Gedächtnis und ihre Freiheit, vergaß, zu denken und sich mit dem Wesen der Dinge auseinanderzusetzen. Literarische Werke wurden durch völlig dumme Fernsehsendungen und Talkshows mit „Verwandten“ ersetzt. Die Menschen selbst verstanden nicht, wie sie zu Wesen wurden, die nicht in der Lage waren, zu denken oder die Essenz dessen zu erfassen, was sie lasen. Ihr Gehirn ist es gewohnt, leichte, unterhaltsame Informationen aufzunehmen. Die Menschen entschieden ernsthaft, dass Bücher nur Böses bringen und dass es nicht nötig sei, sie zu lesen. Durch den Verlust der Bücher verurteilte sich die Menschheit selbst zur Zerstörung, indem sie sich der Kontrolle unterwarf.

F.M. Dostojewski „Verbrechen und Strafe“. Die Bibel hatte großen Einfluss auf das Leben von Rodion Raskolnikow, der Hauptfigur des Werkes. Sonya Marmeladova liest dem Helden eine Episode vor, deren Bedeutung für sein zukünftiges Leben wichtig sein wird. Die Passage über die Auferstehung des Lazarus vermittelt die Idee der allumfassenden Barmherzigkeit Gottes und der Vergebung der Sünder: Aufrichtige Reue führt zur Wiedergeburt der Seele. Im Gefängnis liest Rodion Raskolnikov die Bibel. Das Buch hilft dem Helden, den Weg der spirituellen Auferstehung einzuschlagen.

Jack London „Martin Eden“. Das Lesen von Büchern half Martin Eden, sich von einem schlecht ausgebildeten Seemann zum klügsten Mann seiner Zeit zu entwickeln. Der Held scheute keine Zeit und Mühe beim Lesen: Gleichzeitig las und studierte er Grammatik, bewunderte schöne Gedichte und studierte die Werke von Herbert Spencer. Mit Hilfe von Büchern erhielt Martin Eden eine umfassende Ausbildung, ohne Zeit in Schule und Universität zu verbringen. Beim Lesen bedauerte der Held, dass der Tag so wenig Zeit hatte. Die Lebensgeschichte von Martin Eden bestätigt, dass Bücher ein riesiger Speicher menschlichen Wissens sind, in dem man die Antwort auf jede Frage finden kann.

K. Paustovsky „Der Geschichtenerzähler“. Als Neujahrsgeschenk erhält der Junge ein Buch mit Märchen von Hans Christian Andersen. Märchen fesseln das Kind so sehr, dass es den Urlaub und den Spaß vergisst. Beim Lesen schläft er unter dem Baum ein und sieht im Traum den Autor selbst. Der Junge dankt dem Schriftsteller dafür, dass er ihm den Weg in die Welt der Märchen eröffnet hat. Der Held ist sich sicher, dass es Märchen waren, die ihn lehrten, an Wunder und die Kraft des Guten zu glauben.

Ein Buch ist eine einzigartige Wissensquelle, die einem Menschen viel mehr geben kann, als er sich vorstellt. Das Lesen eines Buches setzt immer eine Wahl der Methode voraus, schnell oder langsam, nachdenklich oder mit dem Ziel, die Hauptbedeutung herauszufinden. Und dieses Problem der Wahl einer Lesemethode in seinem Text wird von V.A. Soloukhin aufgeworfen.

Die Relevanz dieses Problems steht außer Zweifel, denn in unserer Zeit, im Zeitalter der Informationstechnologie und der Globalisierung, hängt viel von der Fähigkeit eines Menschen ab, Informationen zu finden und sie wie ein Computer in nützliche Daten umzuwandeln. Dafür gibt es, wie im Text von V.A. Soloukhin angegeben, eine Hochgeschwindigkeits-Lesemethode, die es Ihnen ermöglicht, den Hauptinhalt des Gelesenen schnell zu verstehen. Aber ist diese Methode für die Fiktion geeignet? Nach Ansicht des Autors können die großen russischen Klassiker nicht durch „beiläufiges“, diagonales Lesen aufgenommen werden. Er führt das Beispiel einer Frau an, die es gewohnt ist, Bücher schnell zu lesen, aber in den Werken von S.T. Aksakov „wird die Seite langsam gelesen, wobei jede Zeile, jedes Wort gelesen wird.“

Wie wäre es mit Naturbeschreibungen? Es geht ihnen gerade darum, jedes Detail zu vermitteln, um ein Gesamtbild, ein Bild, zu schaffen. Was wäre, wenn Sie beim Lesen des Werks „Dead Souls“ von N.V. Gogol die Geschwindigkeitsmethode anwenden würden? Der Autor beschreibt das Leben jedes Gutsbesitzers, den Tschitschikow besucht, so detailliert, dass man sich die Charaktere ohne diese Details kaum vorstellen kann. Nehmen Sie den gleichen Sobakevich. Der Autor schrieb nicht, dass er ein umsichtiger Besitzer, ein geschickter Kaufmann oder eine geizige Faust sei, aber der Leser konnte dies anhand der Tatsache verstehen, dass im Dorf des Gutsbesitzers alles in Ordnung war, obwohl das Anwesen einer Kaserne ähnelte.

Gleichzeitig kann man nicht sagen, dass die Schnelllesemethode nutzlos ist. Um nicht viel Zeit damit zu verbringen, eine große Menge an Informationen, zum Beispiel einen wissenschaftlichen Artikel, zu studieren, können Sie diagonal lesen, dann wird die Hauptbedeutung klar und unnötige Details werden Sie nicht noch mehr verwirren.

Außerdem ist die Schnelllesemethode hilfreich, wenn Sie sich Notizen machen. Mit dieser Methode konnte ich den Hauptinhalt des kritischen Artikels von V. G. Belinsky über das Werk „Held unserer Zeit“ von M. Yu. Lermontov schnell verstehen. Obwohl der Artikel viele Seiten umfasste, würde es mehrere Stunden dauern, ihn im Detail zu studieren.

Wenn Sie ein Werk lesen, müssen Sie daher dessen Genre berücksichtigen und geeignete Methoden auswählen. Davon kann nicht nur die Bedeutung einiger Details, sondern auch das Verständnis des Textes als Ganzes abhängen.

Das Buch im Werk ist eine weitere nicht offensichtliche Möglichkeit, den Charakter zu offenbaren. In Bezug auf das Buch, aus dem Werk selbst oder seinem Autor kann man verstehen, was für ein Held vor uns steht. Daher enthalten Texte zur Vorbereitung auf das Einheitliche Staatsexamen in russischer Sprache häufig ein Problem im Zusammenhang mit der Rolle von Büchern im Leben der Menschen. Nachfolgend finden Sie die Argumente, die den problematischen Themen entsprechen.

1. In einem berühmten Roman von I. S. Turgenev „Väter und Söhne“ Basarow findet Nikolai Petrowitsch mit einem Band von Puschkin. Dies wird zum Grund für seinen Spott. Evgeniy rät ihm, „etwas Nützliches zu lesen“ und gibt ihm eine Broschüre eines deutschen Naturforschers. Diese Szene charakterisiert für uns zwei polare Welten, eine traditionell und kathedrale und die andere neu und fortschrittlich. Es ist auch wichtig zu beachten, dass viele der Charaktere im Roman lesen. Basarows Mutter - Ducret „Dumesnil Alexis oder die Hütte im Wald“. Turgenev bemerkt, dass sie „kein einziges Buch außer Alexis oder The Cabin in the Woods“ gelesen hat. Basarows Vater ist Horaz, da er die Antike liebt. Sitnikov – Romane von George Sand. Daher ist die Rolle von Büchern in ihrem Leben sehr wichtig: Literatur bestimmt ihr Weltbild.
2. Ilja Iljitsch Oblomow, Held des gleichnamigen Romans von I. Goncharov, sagte, dass Bücher „... ein Luxus sind. Darauf kann man problemlos verzichten. Eine Sache, die der Unterhaltung dient. Dies ist eine weitere Möglichkeit, seinen Charakter zu offenbaren. Auch in der Schule hieß es über ihn, er habe Bücher nicht „mehr gelesen, als er sollte“, was bedeutet, dass er sich in seiner Kindheit nicht besonders für sie interessiert habe. Diese Tatsache beeinflusste zweifellos die Entwicklung der Persönlichkeit des Helden. Er vernachlässigte das Lesen und blieb ein wenig abhängig von Iljuscha, der Angst vor dem Erwachsenenleben hat und sich darin nicht zurechtfinden kann.
3. In F. M. Dostojewskis Werk „Arme Leute“ Die Hauptfigur, Makar Devushkin, sympathisiert zutiefst mit Gogolevskys Akaki Akakievich aus „The Overcoat“. „Das ist eine alltägliche Sache, kleine Mutter, und es kann dir und mir passieren“, schreibt er an Varenka. Und der Held ist überzeugt, dass es unmöglich ist, über solche Dinge zu schreiben, es ist unanständig. Makar kann nicht nur mit lebenden, sondern auch mit fiktiven Menschen sympathisieren. Es ist interessant, dass er früher, bevor er Warja traf, Boulevard- und minderwertige Bücher las und sich erst auf ihren Vorschlag hin für ernsthafte Literatur interessierte. Diese Veränderung wirkt sich auf Makars Entwicklung aus: Sein Schreibstil wird eleganter, sein Wortschatz erweitert sich. Er spürt noch subtiler und denkt über Dinge nach, die ihm bisher unbekannt waren.
4. Biblische Motive sind auch in „Verbrechen und Sühne“ von F. M. Dostojewski zu hören. Rodion wird von Zweifeln und seelischen Schmerzen geplagt, die auch zu körperlichen Schmerzen führen. Aber als Sonya der Hauptfigur die Bibel vorliest, wird er ruhig, es ist dieses Buch, das ihm hilft, Buße zu tun und Frieden zu finden. Daher kann die Bedeutung dieser religiösen Abhandlung kaum überschätzt werden: Sie lenkte Rodions hin und her geworfene Seele auf den einzig wahren Weg der Sühne für die Sünde.
5. Helden des epischen Romans „Krieg und Frieden“ von L. N. Tolstoi entstanden auch unter dem Einfluss des Lesens. „Pierre, der wie ein einfacher Mann vor ihm angekommen war, ging in das Büro von Prinz Andrei und nahm sofort aus Gewohnheit das erste Buch, das er fand, aus dem Regal, das waren Caesars Notizen“ – dieser junge Mann interessierte sich ernsthaft für Literatur, und es ist kein Zufall, dass er einer der intelligentesten, tugendhaftesten und begabtesten Charaktere war. Spirituelle Bedürfnisse, die sich in der Liebe zum Lesen ausdrücken, entwickeln es. Außerdem: „Julie spielte für Boris die traurigsten Nocturnes auf der Harfe. Boris las ihr die arme Lisa vor“ – dieses Beispiel verdeutlicht die Tatsache, dass die Adligen die Rolle von Büchern bei der Kindererziehung nicht unterschätzten. Sie ermutigten sie aktiv zum Lesen, indem sie ihnen klassische Bücher mit starken Moralvorstellungen gaben.
6. Roman von M. A. Bulgakov „Der Meister und Margarita“ ist teilweise auf einem Buch aufgebaut, alle Ereignisse beginnen sich darum herum abzuspielen. Der Autor zeigt uns das Buch als das Werk seines Lebens. Ein wahrer Schatz und zugleich ein Fluch. Es ist jedoch das Kunstwerk, das zum Symbol der Ewigkeit wird. „Manuskripte verbrennen nicht“, schreibt der Autor. Wenn eine Schöpfung wirklich brillant ist, lebt sie Jahrhunderte lang und bleibt im Gedächtnis und in den Herzen der Menschen.
7. Puschkins Versroman „Eugen Onegin“ ist voller berühmter literarischer Namen, der Autor schafft es sogar, über sich selbst zu sagen: „Apulele habe ich gerne gelesen, aber Cicero habe ich nicht gelesen.“ Die Hauptfigur mochte zum Beispiel keine Poesie: « Der gescholtene Homer, Theokrit; Aber ich habe Adam Smith gelesen und war ein tiefgründiger Ökonom ...“ Dies verrät dem Leser, dass Eugens skeptische Lebenseinstellung aus spezifischer Literatur entnommen wurde. Er wollte Hausarbeit machen, also umgab er sich mit „guten Büchern“, um sich nicht von Gefühlen ablenken zu lassen, von denen er schon lange enttäuscht war. Lensky liest den deutschen Philosophen Kant. Die Romantik, nach der Wladimir selbst arbeitete, basierte teilweise auf den philosophischen Ansichten dieses Denkers. Er nimmt die Welt als etwas Erhabenes wahr, und das hat ihn zerstört. Tatjana las französische Romane über die Liebe, aus denen sie eine Vorstellung von diesem Gefühl und dem männlichen Ideal schöpfte. So werden die Charaktere der Charaktere auf der Grundlage der von ihnen gesammelten Bucherfahrung geformt.