Um die Mitte des IV. Jahrtausends v. in Südmesopotamien entstanden die ersten politischen Strukturen in Form von Stadtstaaten. Uruk ist ein Beispiel. Das öffentliche und wirtschaftliche Zentrum von Uruk war der Tempel zu Ehren von An, und die Priester des Tempels fungierten als Verwalter, angeführt vom Hohepriester, dem Oberhaupt des Proto-Staates.

Im IV. Jahrtausend v. Uruk war mit einer Fläche von etwa 7,5 Quadratkilometern die größte Stadt der Region. km., von denen ein Drittel unter der Stadt lag, ein Drittel von einem Palmenhain eingenommen wurde und auf dem Rest des Gebiets Ziegelsteinbrüche lagen. Das bewohnbare Gebiet von Uruk betrug 45 Hektar. Auf dem Gebiet der Stadt gab es 120 verschiedene Siedlungen, die vom schnellen Bevölkerungswachstum zeugten.

In Uruk gab es mehrere Tempelanlagen, und die Tempel selbst waren von beträchtlicher Größe. Die Sumerer waren hervorragende Baumeister, obwohl es ihnen an Stein und Holz mangelte. Zum Schutz vor Wassereinwirkung kleideten sie Gebäude aus. Sie stellten lange Tonkegel her, feuerten sie, bemalten sie rot, weiß oder schwarz und drückten sie dann in die Lehmwände, wodurch sie bunte Mosaikplatten mit Mustern bildeten, die Flechtarbeiten nachahmten. Das rote Haus von Uruk war ähnlich geschmückt - der Ort der öffentlichen Versammlungen und Sitzungen des Ältestenrates.

Eine große Errungenschaft der Uruk-Zeit war die Schaffung eines ganzen Systems von Hauptkanälen, kombiniert mit einer durchdachten landwirtschaftlichen Technologie, auf der die regelmäßige Bewässerung der Felder basierte.

In den urbanen Zentren gewann das Handwerk an Stärke, dessen Spezialisierung sich rasch entwickelte. Es gab Baumeister, Metallurgen, Graveure, Schmiede. Schmuck wurde zu einer speziellen spezialisierten Produktion. Neben verschiedenen Ornamenten wurden Kultfiguren und Amulette in Form verschiedener Tiere hergestellt: Stiere, Schafe, Löwen, Vögel. Nachdem die Sumerer die Schwelle der Bronzezeit überschritten hatten, belebten sie die Herstellung von Steingefäßen wieder, die in den Händen talentierter anonymer Handwerker zu echten Kunstwerken wurden.

In Mesopotamien gab es keine Lagerstätten von Metallerzen. Bereits in der ersten Hälfte des III. Jahrtausends v. Die Sumerer begannen, Gold, Silber, Kupfer und Blei aus anderen Gebieten zu bringen. Es gab einen regen internationalen Handel in Form von Tauschgeschäften oder Geschenktausch. Im Austausch gegen Wolle, Textilien, Getreide, Datteln und Fisch erhielten sie auch Holz und Steine. Vielleicht gab es auch einen echten Handel, der von Handelsvertretern betrieben wurde.

Neben Uruk sind die sumerischen Städte Kish, Ur, Lagash, Eredu, Larsa, Umma, Shuruppak, Issin, Nippur zu nennen.

Ein Stadtstaat ist eine selbstverwaltete Stadt mit ihrem Umland. Normalerweise hatte jede dieser Städte ihren eigenen Tempelkomplex in Form eines hohen Stufenturms einer Zikkurat, eines Herrscherpalastes und Wohngebäuden aus Lehmziegeln. Sumerische Städte wurden auf Hügeln gebaut und von Mauern umgeben. Sie wurden in separate Siedlungen aufgeteilt, aus deren Kombination diese Städte hervorgingen. In der Mitte jedes Dorfes befand sich der Tempel des lokalen Gottes. Der Gott des Hauptdorfes galt als Herr der ganzen Stadt. In jedem dieser Stadtstaaten lebten ungefähr 40-50.000 Menschen.

Reis. 7 Altes Mesopotamien

Reis. 8 Alter mesopotamischer Tempel

Die frühen Urstaaten Mesopotamiens waren mit einer ziemlich komplexen Bewässerungswirtschaft vertraut, die durch die Bemühungen der gesamten Bevölkerung unter der Leitung von Priestern in Gang gehalten wurde. Der aus gebrannten Ziegeln erbaute Tempel war nicht nur das größte Gebäude und monumentale Zentrum, sondern gleichzeitig sowohl ein öffentliches Lager als auch eine Scheune, die alle Vorräte beherbergte, das gesamte öffentliche Eigentum der Mannschaft, zu dem bereits ein gewisser gehörte Zahl der in Gefangenschaft gehaltenen Ausländer, die verwendet werden, um den aktuellen Bedarf zu decken. Der Tempel war auch ein Zentrum der handwerklichen Produktion, einschließlich der Bronzemetallurgie.

Etwa 3000 - 2900 Jahre. BC. Die Tempelhaushalte werden so komplex und umfangreich, dass ihre wirtschaftlichen Aktivitäten aufgezeichnet werden mussten. Daraus entstand das Schreiben.

Zunächst entstand die Schrift in Untermesopotamien als ein System dreidimensionaler Chips oder Zeichnungen. Sie malten auf Plastikfliesen aus Ton mit dem Ende eines Rohrstocks. Jede Zeichenzeichnung bezeichnete entweder das abgebildete Objekt selbst oder ein mit diesem Objekt verbundenes Konzept. So bedeutete das durch Striche gezeichnete Firmament „Nacht“ und damit auch „schwarz“, „dunkel“, „krank“, „Krankheit“, „Dunkelheit“ usw. Das Fußzeichen bedeutete „gehen“, „gehen“, „stehen“, „bringen“ usw.

Die grammatikalischen Wortformen wurden nicht ausgedrückt, und es war auch nicht erforderlich, da in das Dokument normalerweise nur Zahlen und Zeichen von zählbaren Objekten eingetragen wurden. Schwieriger war es zwar, die Namen der Empfänger der Gegenstände zu übermitteln, aber auch hier konnte man zunächst mit Berufsbezeichnungen auskommen: Die Schmiede bezeichnete einen Kupferschmied, der Berg (als Zeichen eines fremden Land) - ein Sklave, eine Terrasse (?) (vielleicht eine Art Tribüne) - ein Anführer- Priester usw. Bald begannen sie, auf den Rebus zurückzugreifen. Ganze Wörter wurden rebusartig geschrieben, wenn es schwierig war, das entsprechende Konzept mit einer Zeichnung zu vermitteln.

Reis. 9. Tabletten von Kisch (3500 v. Chr.)

Reis. 10. Tafel mit altsumerischer Keilschrift

Die Schrift war trotz ihrer Schwerfälligkeit im Süden und im Norden Untermesopotamiens völlig identisch. Anscheinend wurde es in einem Zentrum geschaffen, das maßgeblich genug war, dass die lokale Erfindung von verschiedenen Nomengemeinschaften Untermesopotamiens übernommen wurde, obwohl zwischen ihnen weder wirtschaftliche noch politische Einheit bestand und ihre Hauptkanäle durch Wüstenstreifen voneinander getrennt waren.

Vielleicht war ein solches Zentrum die Stadt Nippur, die zwischen dem Süden und Norden der unteren Euphratebene liegt. Hier befand sich der Tempel des Gottes Enlil, der von allen „Mitessern“ verehrt wurde, obwohl jeder Nome seine eigene Mythologie und sein eigenes Pantheon hatte. Wahrscheinlich gab es in der vorstaatlichen Zeit einst ein rituelles Zentrum der sumerischen Stammesunion. Nippur war nie ein politisches Zentrum, blieb aber lange Zeit ein wichtiges Kultzentrum.

Mindestens 400 Jahre hat es gedauert, bis aus dem Brief von einem System reiner Mahnzeichen ein geordnetes System der zeitlichen und fernen Informationsübermittlung geworden ist. Dies geschah um 2400 v. Die ersten sumerischen Aufzeichnungen hielten keine historischen Ereignisse oder Meilensteine ​​in den Biografien von Herrschern fest, sondern einfach Wirtschaftsberichtsdaten. Zuerst schrieben sie von oben nach unten, in Spalten, in Form von vertikalen Spalten, dann in horizontalen Zeilen, was den Schreibprozess stark beschleunigte.

Die von den Sumerern verwendete Keilschrift enthielt etwa 800 Zeichen, die jeweils ein Wort oder eine Silbe darstellten. Es war schwierig, sich an sie zu erinnern, aber die Keilschrift wurde von vielen Nachbarn der Sumerer übernommen, um in ihren völlig unterschiedlichen Sprachen zu schreiben. Die von den alten Sumerern geschaffene Keilschrift wird als lateinisches Alphabet des alten Ostens bezeichnet.

In der ersten Hälfte des III. Jahrtausends v. In Sumer entwickelten sich mehrere politische Zentren. Für die Herrscher der Staaten Mesopotamiens finden sich in den damaligen Inschriften zwei unterschiedliche Titel lugal und ensi. Lugal ist das unabhängige Oberhaupt des Stadtstaates, ein großer Mann, wie die Sumerer Könige zu nennen pflegten. Ensi ist der Herrscher eines Stadtstaates, der die Autorität eines anderen politischen Zentrums über sich anerkannt hat. Ein solcher Herrscher spielte in seiner Stadt nur die Rolle des Hohepriesters, und die politische Macht lag in den Händen der Lugal, denen die Ensi unterstellt waren. Allerdings war kein einziger Lugal König über alle anderen Städte Mesopotamiens.

Die Herrscher der Stadtstaaten führten, wie in der älteren Zeit, einen erbitterten Kampf untereinander, um ihre Macht zu festigen und zu stärken, sie auf Kosten ihrer Nachbarn auszudehnen und zu verbreiten. Die Armee der Herrscher der Stadtstaaten bestand zu Beginn meist aus einer kleinen Abteilung schwer bewaffneter Krieger. Die Hilfstruppe bestand aus primitiven Streitwagen auf soliden Rädern, die anscheinend von Onagern oder Eseln angespannt und zum Werfen von Pfeilen geeignet waren.

Ursprünglich im XXVIII-XXVII Jahrhundert. BC war der Erfolg auf der Seite von Kish, dessen Herrscher als erste den Titel Lugal annahmen und damit versuchten, ihre Überlegenheit unter den anderen zu betonen. Dann erhob sich Uruk, dessen Name Gilgamesch später in die Legende einging und sich als Mittelpunkt des sumerischen Epos herausstellte. Uruk unter Gilgamesch unterwarf, obwohl immer noch sehr zerbrechlich, eine Reihe von Nachbarn - Lagash, Nippur usw.

Im 25. Jahrhundert. Die Herrschaft und der Titel Lugal wurden von den Herrschern von Ur erreicht, deren Königsgräber, die vom englischen Archäologen L. Woolley ausgegraben wurden, mit reichen Dekorationen, Schmuck, Wagen und Dutzenden von Mitbestatteten gefüllt waren, die gerufen wurden, um den Herrscher zu begleiten nächste Welt.

26. Jahrhundert BC. Aus dem Königsgrab in Ur.

Reis. 11. Kopf eines Stiers. Gold.

Reis. 12. Dolche und Scheiden. Gold, Knochen

In den Gräbern befanden sich Siegel, anhand derer die Namen des Königs und der Königin von Ur festgestellt werden konnten, deren Bestattungen von L. Woolley ausgegraben wurden. Der Name des Königs war Abargi und der Name der Königin war Shubad. Als Beispiel für sumerische Rollsiegel kann das folgende Bild angeführt werden.

Reis. dreizehn. Geschnitztes Rollsiegel und Abdruck davon. XXIV-XXII Jahrhundert BC e. Stein, Ton, Gravur

An der Wende des XXV - XXIV Jahrhunderts. Lagash trat an die Spitze der sumerischen Geschichte. Erstens annektierte sein Herrscher Eanatum eine Reihe benachbarter Zentren - Kish, Uruk, Larsa usw., was zu einer Stärkung seiner militärischen und politischen Macht führte. Aber die interne Position von Lagash war nicht stabil. Mehr als die Hälfte des Landes war Eigentum des Herrschers und seiner Familie. Die Lage der dem Adel verschuldeten Gemeindemitglieder verschlechterte sich. Die mit dem Wachstum des Staatsapparats verbundenen Gebühren sind gestiegen.

Unter Lugaland sorgten die Politik der weiteren Zentralisierung der Macht und die damit verbundenen Missbräuche für heftige Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Infolge des Aufstands - vielleicht der erste der in der Geschichte verzeichneten - wurde Lugaland abgesetzt, und Uruinimgina kam an die Macht, der eine Reihe von Reformen durchführte, deren Kern darin bestand, die verletzte Norm wiederherzustellen, Steuern aufzuheben oder zu senken der Bevölkerung und Erhöhung der Auslieferungen an Tempelarbeiter.

Anscheinend trugen diese erzwungenen Reformen zur Schwächung der zentralisierten Verwaltung von Lagash bei, was bald zur Eroberung durch die erfolgreiche Herrscherin Umma Lugalzagesi im Jahr 2312 v. Chr. führte, die jedoch einen einheitlichen sumerischen Staat schuf, der jedoch nur 25 Jahre bestand. Es war nur eine Konföderation von Stadtstaaten (Nomen), denen Lugalzagesi als Hohepriester vorstand.

Es folgten zwei Versuche, einen einheitlichen Staat Mesopotamien unter Sargon von Akkad und unter der III. Dynastie von Ur zu schaffen. Dieser Prozess dauerte 313 Jahre.

Über Sargon (Sharrum-ken), dessen Name mit „der wahre König“ übersetzt wird, ist folgende Legende bekannt. Als Findelkind, aufgewachsen in einer Familie eines Wasserträgers, wurde er der persönliche Diener des Lugal der Stadt Kish und erhob dann die unbekannte Stadt Akkad, indem er dort sein eigenes Königreich gründete. Sargon der Alte ist ein talentierter Militärführer und Staatsmann.

Nachdem Sargon Akkad und Sumer vereint hatte, begann er, die Staatsmacht zu stärken. Unter ihm wurde die Position des Ensi erblich, und dies wurde zur Norm. Es wurde ein einheitliches Bewässerungssystem geschaffen, das auf nationaler Ebene geregelt wurde. Außerdem wurde zum ersten Mal in der Weltgeschichte eine ständige Berufsarmee geschaffen.

Die Armee des Vereinigten Mesopotamiens bestand aus 5400-Leuten. Professionelle Krieger wurden rund um die Stadt Akkakda angesiedelt und waren vollständig vom König abhängig und gehorchten nur ihm. Besonders großer Wert wurde auf Bogenschützen gelegt - eine dynamischere und einsatzfähigere Armee als Speerkämpfer und Schildträger. Sich auf eine solche Armee verlassend, erzielten Sargon und seine Nachfolger Erfolge in der Außenpolitik und eroberten Syrien und Kilikien.

Unter Sargon wird eine despotische Regierungsform etabliert. Das Ergebnis der 55-jährigen Herrschaft von Sargon (2316-2261 v. Chr.) war die Vereinigung unter der Herrschaft eines Herrschers über ganz Mesopotamien und die Schaffung der damals größten Macht in Kleinasien mit Sitz in Akkad. Der Enkel des Herrschers Naram-Suen (2236-2200 v. Chr.) legte den alten traditionellen Titel ab und begann, sich König der vier Himmelsrichtungen zu nennen. Damals erreichte der akkadische Staat seinen Höhepunkt.

Naram-Suen ergriff Maßnahmen, die seine despotische Macht stärkten. Anstelle der ehemals erblichen "ensi" aus dem Adel setzte er seine Söhne, Vertreter der zaristischen Bürokratie, in eine Reihe von Städten ein und degradierte die "ensi" zu Beamten. Das Vertrauen auf das Priestertum wurde zur Leitlinie seiner Innenpolitik. Er und seine Stellvertreter bauen Tempel, Mitglieder der königlichen Familie gehören zum Tempelpersonal, Priester erhalten zahlreiche Vergünstigungen. Als Reaktion darauf erkannte die Priesterschaft Naram-Suen als den „Gott von Akkad“ an.

In der vereinten Macht wuchs jedoch die Unzufriedenheit mit der bestehenden Ordnung. Die Bergstämme der Gutianer besiegten das akkadische Königreich. Sumerische Städte versuchten, ihre frühere Unabhängigkeit wiederzuerlangen. Die kutianischen Invasoren zogen es vor, in ihrem eigenen Land zu bleiben und Mesopotamien mit Hilfe von Gouverneuren und Kommandanten aus den Reihen der Sumerer und Akkadier zu regieren.

Einer dieser Gouverneure, der möglicherweise die Macht über ganz Sumer ausübte, war der „Ensi“ von Lagash Gudea, der in der zweiten Hälfte des 22. Jahrhunderts etwa 20 Jahre lang regierte. BC e. Seine skulpturalen Bilder, Bau- und Weiheinschriften, rituellen Hymnen und Lieder sind erhalten geblieben, woraus folgt, dass während der Zeit von Gudea in Lagash zahlreiche Tempel zu Ehren lokaler und allgemeiner sumerischer Götter errichtet wurden, während der Arbeit Bewässerungsanlagen wiederhergestellt wurden von ausländischen Sklaven wurde oft beim Bau verwendet.

Reis. vierzehn. Statue von Gudea, Herrscher von Lagash . 21. Jahrhundert BC e. Diorit, Schneider. Höhe 46 cm, Breite 33 cm, Tiefe 22,5 cm. Louvre, Paris

Etwa hundert Jahre lang hatten die Gutianer die politische Dominanz über das Land. Es fiel infolge des Widerstands, der von Uruk mit der Unterstützung von Uruk angeführt wurde, wo ein einfacher Fischer Utuhengal an die Macht kam. Im Jahr 2109 v. e. Die Gutianer wurden von Utuhengal besiegt. Er starb jedoch bald, und die Hegemonie über das befreite Mesopotamien ging an den König von Ur-Ur-Nammu über. Er wurde der Gründer der berühmten III. Dynastie von Ur, die das vereinte Sumero-Akkadische Königreich regierte (spätes XXII. - spätes XXI. Jahrhundert v. Chr.).

Die staatliche Struktur des sumero-akkadischen Königreichs in der Ära der III. Dynastie von Ur hatte eine vollständige Form des alten östlichen Despotismus.

An der Spitze des Staates stand ein König mit unbegrenzter Macht, der den Titel „König von Ur, König von Sumer und Akkad“ trug, manchmal auch „König der vier Länder der Welt“ genannt. Die Macht des Königs wurde ideologisch durch die Religion begründet. Das Oberhaupt des Pantheons, der gemeinsame sumerische Gott Enlil, identifiziert mit dem akkadischen höchsten Gott Bel, galt als König der Götter und Schutzpatron des irdischen Königs. Eine „Königsliste“ wurde mit einer Liste von Königen „vor der Sintflut“ und „von der Sintflut“ erstellt, die die Vorstellung von der ursprünglichen Existenz königlicher Macht auf Erden bestätigte. Seit der Regierungszeit von Shulgi (2093-2047 v. Chr.) wurden den Königen göttliche Ehren erwiesen und ihr Kult etabliert. Die Priesterschaft war dem König unterstellt.

Auch ein riesiger bürokratischer Apparat war dem Zaren unterstellt. Die Unabhängigkeit der Stadtstaaten und ihrer Herrscher wurde beendet, und auch der örtliche Gemeindeadel verschwand. Das ganze Land war in Gouverneursämter aufgeteilt, die von Gouverneuren regiert wurden, die vom König ernannt und ersetzt wurden, der nur den früheren Titel trug (sumerisch – „ensi“, akkadisch – „ishshakkum“), aber dem König vollständig untergeordnet war.

Ein königlicher Hof wurde organisiert. Die Pflichten der Richter wurden von Gouverneuren, Beamten und Priestern wahrgenommen. In den Gemeinden gab es Gemeinschaftsgerichte, eine Art Überbleibsel der kommunalen Selbstverwaltung. Für die Bedürfnisse der Justizabteilung wurde einer der ältesten Justizbeamten der Welt geschaffen - die Gesetze von Shulgi. Zahlreiche Schreiber und Beamte entwickelten weitere Normen für Arbeits- und Verpflegungsgelder, berücksichtigten kleinste Veränderungen der Wirtschaftstätigkeit und der Lage der Menschen und erstellten allerlei Berichte und Urkunden. Der Geist der Bürokratie durchdrang das gesamte System der königlichen Despotie der III. Dynastie von Ur.

Reis. fünfzehn. Weißer Tempel und Zikkurat in Ur. Wiederaufbau. 21. Jahrhundert BC e. Ein Stein. Basis 56 x 52 m, Höhe 21 m. Ur, Irak

Im Laufe der Zeit häuften sich jedoch zahlreiche Probleme im Staat und die Unzufriedenheit der Bevölkerung wuchs. Einzelne Städte begannen abzufallen, zum Beispiel Issin, Eshnuny. Unter solchen Bedingungen erwies es sich als schwierig, eine Verteidigung aufzubauen und eine neue Welle amoritischer Nomaden und den östlichen Staat Elam abzuwehren. Es waren die Elamiter, die Ur zerstörten, die Statuen der Götter beschlagnahmten und den letzten Repräsentanten des Königshauses (2003 v. Chr.) in Gefangenschaft nahmen. Die überlieferten literarischen Werke, die sogenannten „Klagelieder“ über den Tod von Ur, Akkad, Nippur, klingen wie ein Requiem über die Abkömmlinge um die Wende vom 3. zum 2. Jahrtausend v. aus den Seiten der Geschichte des sumero-akkadischen Königreichs.

Wenn wir die Existenz früher Stadtstaaten zusammenfassen, können wir Folgendes feststellen.

Für das III. Jahrtausend v. war ein bedeutender wirtschaftlicher Aufschwung. Dies war auf die Entwicklung der Landwirtschaft auf der Grundlage von Bewässerung und der breiteren Verwendung von Metall als zuvor zurückzuführen. Bis zum Ende des Zeitraums wird im gesamten südlichen Teil des Landes ein ausgedehntes Bewässerungsnetz geschaffen.

Das Handwerk hat ein hohes Niveau erreicht. An erster Stelle steht die metallurgische Produktion. Die Sumerer stellten verschiedene Werkzeuge und Waffen aus Kupfer her, sie lernten auch, wie man Bronze gewinnt. Schmuck sowie Gefäße und Lampen wurden aus Kupfer, Gold und Silber hergestellt. Die sumerische Gesellschaft kannte die Methode zur Herstellung von Fayence und Glas. Das im British Museum gefundene Eredu ist möglicherweise das älteste jemals gefundene Glasstück. Es stammt aus der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends v. e.

In dieser Zeit gab es eine Trennung von Handel und Handwerk. Handwerk und Handel konzentrieren sich in urbanen Zentren, die Fläche der Städte wächst, die Zahl ihrer Einwohner steigt. Von den Gemeinschaften heben sich besondere Kaufleute ab - Tamkars, die sich mit dem Austausch von Waren und Produkten befassen. In diesem Fall dienen Getreide und Vieh als Wertmaßstab, aber das Metalläquivalent wird bereits verwendet - Kupfer und Silber. Der Handel mit Syrien, Transkaukasien, dem Iran, den Inseln und der Küste des Persischen Golfs entwickelt sich. Sumerische Städte entwickeln Handelskolonien bis zu den nördlichen und östlichen Grenzen Mesopotamiens.

In Anbetracht der sozialen Struktur der Gesellschaft der sumerischen Stadtstaaten ist die Anwesenheit von Sklaven zu beachten. Die Hauptquelle der Sklaverei war der Krieg. Sklaven wurden gebrandmarkt, auf Lager gehalten, sie arbeiteten oft unter der Kontrolle von Wachen und wurden geschlagen. Sklaven waren Tempel und in Privatbesitz. In den Tempeln wurden Sklaven nicht nur für harte Arbeit, sondern auch bei religiösen Zeremonien, beispielsweise als Chorsänger, eingesetzt. Tempel besaßen eine beträchtliche Anzahl von Sklaven (etwa 100-200). In privaten Farmen war ihre Zahl gering (1-3) und in den Farmen des Herrschers - ein paar Dutzend.

Es wird angenommen, dass es im Allgemeinen zum Beispiel im Staat Lagash für 80-100.000 freie Menschen mehr als 30.000 Sklaven gab, in Shuruppak für 30-40.000 freie - 2-3.000 Sklaven. Sklaven kosten zwischen 15 und 23 Schekel Silber (1 Schekel entspricht etwa 8 g).

Die Hierarchie der Gesellschaft manifestierte sich in Gegenwart anderer Bevölkerungsgruppen. Es gab viele Zwangsarbeiter: Gemeindemitglieder, die bankrott gingen und ihre Zuteilungen verloren, jüngere Mitglieder armer Familien, Personen, die durch Gelübde an Tempel gespendet wurden, Neuankömmlinge aus anderen Gemeinden, Bürger, die bestimmte Verbrechen begangen haben. Solche Zwangsarbeiter arbeiteten Seite an Seite mit Sklaven sowohl in Tempel- als auch in Privathaushalten, ihre Position war der eines Sklaven nahe.

Die Spitze der sumerischen Gesellschaft bildeten der Stammesadel, die Hohepriesterschaft, Vertreter der Verwaltung, die den Dienstadel bildeten, dessen Bedeutung immer mehr zunahm. Sie alle besaßen große Grundstücke, Dutzende von Sklaven und Zwangsarbeitern.

Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung des sumerischen Stadtstaates bestand aus einfachen Gemeindemitgliedern, die kleine Parzellen kommunalen Landes besaßen, die in territorialen und großen Familiengemeinschaften vereint waren.

Das Land im sumerischen Stadtstaat wurde in zwei Teile geteilt. Einer war im Besitz der Gebietsgemeinschaft, ging aber in den Einzelbesitz großer Familien über, aus denen die Gemeinschaft bestand. Dieses Land konnte verkauft und gekauft werden, und folglich konnten große Landbesitzungen von Einzelpersonen geschaffen werden. Der andere Teil war der Fonds des Tempellandes. Diese Ländereien könnten zur Nutzung und Pacht gegeben werden.

Die politischen Strukturen der sumerischen Gesellschaft wurden durch die Wahlposition des "en" repräsentiert - des Hohepriesters (manchmal einer Priesterin), des Oberhauptes der Stadt. Zu seinen Aufgaben gehörten neben priesterlichen Funktionen und der Leitung des Tempelverwaltungsapparates die Leitung des Tempel- und Stadtbaus, der Bau eines Bewässerungsnetzes und anderer öffentlicher Arbeiten, die Verfügung über das Gemeindeeigentum und dessen Wirtschaftsleben.

Manchmal wurde der Begriff "lugal" verwendet, der ein Beiname in Bezug auf "en" sein und als "großer Mann, Herr, König" übersetzt werden konnte und auch eine andere Person bedeuten konnte - einen Militärführer, der diese Funktion während der Feindseligkeiten ausübte. Meistens wurde jedoch derselbe "en" zum Militärführer gewählt und leitete in dieser Eigenschaft die Aktionen der Militärabteilungen - die Basis der zukünftigen Armee.

Herrscher mit den Titeln „ensi“ oder „lugal“ werden künftig die Oberhäupter der sumerischen Stadtstaaten. Der Begriff "ensi" bedeutet grob übersetzt "Priester-Baumeister". Die Macht des "Ensi" war wählbar, und seine diesbezügliche Herrschaft wurde "Sequenz" genannt.

Die Funktionen des "lugal" stimmten im Wesentlichen mit den Funktionen des "ensi" überein, aber offensichtlich war es ein eher ehrenhafter und umfassender Titel, der normalerweise von den Herrschern großer Städte und manchmal sogar von deren Verbänden getragen und mit ihnen in Verbindung gebracht wurde militärische Befugnisse und größere Macht.

Während des gesamten 3. Jahrtausends funktionierten ein Ältestenrat und eine Volksversammlung vollwertiger Gemeinschaftskrieger. Ihre Befugnisse umfassten die Wahl oder Absetzung des Herrschers (aus dem Kreis der Ratsmitglieder und einer bestimmten Art), die Kontrolle über seine Aktivitäten, die Aufnahme als Mitglieder der Gemeinschaft, eine beratende Rolle beim Herrscher, insbesondere in Kriegsfragen, Gericht nach Gewohnheitsrecht, Aufrechterhaltung der inneren Ordnung, Verwaltung des Gemeinschaftseigentums.

Dann jedoch fällt die Rolle der Volksversammlungen, die Position des Führers wird erblich und die Natur der monarchischen Macht nimmt die Züge des Despotismus an. Das Wesen des Despotismus war, dass der Herrscher an der Spitze des Staates unbegrenzte Macht hatte. Er war der Besitzer aller Ländereien, während des Krieges war er der Oberbefehlshaber, übte die Funktionen des Hohepriesters und Richters aus. Steuern flossen ihm zu.

Die Stabilität der Despotien basierte auf dem Glauben an die Göttlichkeit des Königs. Ein Despot ist ein Gott in Menschengestalt. Der Despot übte seine Macht durch ein ausgedehntes administrativ-bürokratisches System aus. Ein mächtiger Beamtenapparat kontrollierte und berechnete, erhob Steuern und führte den Hof, organisierte landwirtschaftliche und handwerkliche Arbeiten, überwachte den Zustand des Bewässerungssystems und rekrutierte Milizen für Feldzüge.

Grundlage der Macht des Herrschers ist die entstehende Armee, die einen langen Entwicklungsweg von der Volksmiliz über aristokratische Trupps bis hin zur Schaffung einer ständigen Armee, die auf staatliche Unterstützung angewiesen ist, durchlaufen hat.

Die Armee bestand in dieser Zeit aus mehreren Zweigen des Militärs. Erstens von den Abteilungen der Wagenlenker (Esel oder Onager wurden vor die Streitwagen gespannt), die mit Speeren und Pfeilen bewaffnet waren. Zweitens von schwer bewaffneten Infanteristen-Speerkämpfern in einer Art "Hülle" (Leder- oder Filzregenmäntel mit Metallplaketten), geschützt durch schwere mannshohe Schilde. Drittens von leicht bewaffneten Infanteristen mit einem schützenden Baldric über den Schultern, umhüllt von Plaketten, mit leichten Speeren und Streitäxten. Alle Krieger hatten Helme und Dolche.

Die Armee war gut ausgebildet und erreichte mehrere tausend Menschen (zum Beispiel in Lagash 5-6 Tausend).

Stadtstaaten existierten in Mesopotamien fast das gesamte 3. Jahrtausend v. Das niedrige wirtschaftliche Entwicklungsniveau, das die Produktion und den Austausch von Produkten nur innerhalb eines kleinen territorialen Verbandes erlaubte, das Fehlen der Notwendigkeit umfangreicher wirtschaftlicher Bindungen, noch nicht entwickelte soziale Widersprüche, eine geringe Anzahl von Sklaven und die patriarchalische Art und Weise ihre Ausbeutung, die bis zu einer gewissen Zeit keine groß angelegten Gewaltmittel erforderte, das Fehlen mächtiger äußerer Feinde - all dies trug zur Erhaltung kleiner Stadtstaaten in Südmesopotamien bei.

Die Sumerer betrachteten die südliche Stadt Eredu (übersetzt - „Gute Stadt“) als die älteste Stadt, in die sie der Legende nach von der Insel Dilmun (modernes Bahrain) im Persischen Golf zogen. Daneben erwähnen alte Dokumente Sippar im Norden und Shurupak im Süden.

Reis. Sechszehn

Die Stadt Babylon spielte keine nennenswerte Rolle. Aber er war es, der im 2. Jahrtausend v. Chr. zum wichtigsten Zentrum Mesopotamiens wurde und die gesamte Region unter seiner Herrschaft vereinte.

Mesopotamien, früher eine extrem sumpfige und unbewohnte Region, war das erste in der Geschichte, das die Subaräer beherrschte - ein Stamm, der nicht sumerisch und nicht semitisch war und eine spezielle "Bananensprache" sprach. Die Subaräer waren die Schöpfer der archäologischen Kultur der Ubeid (5. - frühes 4. Jahrtausend v. Chr.). Sie wussten Kupfer zu schmelzen und führten erstmals die Landwirtschaft in Mesopotamien ein. Aber die Teilgebiete bauten keine großen Bewässerungssysteme, und daher nahm die landwirtschaftliche Tätigkeit unter ihnen keinen großen Umfang an.

Zu Beginn des 4. Jahrtausends siedelten sich im Süden Mesopotamiens die Sumerer an – ein Volk unklarer Herkunft, dessen Sprache mit keiner der bestehenden verwandt ist. Die Subareaner wurden nach Norden und Osten zurückgedrängt. Die Sumerer verbreiteten die neue archäologische Kultur von Uruk und gründeten viele Städte. Als wichtigstes religiöses Zentrum unter ihnen entwickelte sich Nippur mit seinem Tempel des Luftgottes Enlil. Verschiedenen Hinweisen zufolge bildeten die sumerischen Städte im 4. Jahrtausend v. Chr. eine engmaschige "Konföderation". Die Sumerer entwickelten schnell einen umfangreichen Handel mit den Nachbarländern. Das Netz der sumerischen Kolonien erstreckte sich vom oberen Euphrat bis in den Südwesten des Iran. Priester standen normalerweise an der Spitze einzelner Gemeinden in Sumer ( ens). Im Gegensatz zu den Subareys begannen die Sumerer mit Hilfe großer Bewässerungssysteme Landwirtschaft zu betreiben. Ihr Bau erforderte eine lange kollektive Anstrengung, und daher begann sich die lokale Wirtschaft in Richtung "sozialistischer" Formen zu bewegen.

Mesopotamien von der Antike bis zum Ende des III. Jahrtausends v

Um 2900 v. Chr. wurde Südmesopotamien von einer schweren Überschwemmung heimgesucht, die deutliche archäologische Spuren hinterließ. Historische Erinnerungen an ihn sind in der Legende der „Weltflut“ erhalten, die von den Sumerern auf die Semiten überging – einschließlich der jüdischen Bibel. Der Prototyp des alttestamentlichen Noah war der sumerische „Gerechte Ziusudru“. Die Sintflut erleichterte den schon früher begonnenen Vormarsch der Ostsemiten von Osten und Süden nach Mesopotamien. Die semitischen Stämme, die sich im zentralen Teil Mesopotamiens niederließen, nahmen den Namen der Akkadier an, und die im Norden ansässigen - die Assyrer. Nach der Flut wurde die archäologische Kultur von Uruk durch eine höher entwickelte ersetzt - Jemdet-Nasr. Die Errungenschaften der sumerischen Zivilisation wurden schon damals von den viel weniger entwickelten Semiten übernommen.

Es wird jetzt angenommen, dass die Flut den früheren politischen Zusammenhalt von Sumer untergraben hat. Nach ihm begannen einzelne Städte einen hartnäckigen Kampf um die Vorherrschaft. An die Stelle der traditionellen Macht der Priester-Enen innerhalb der Gemeinden trat immer öfter eine stärkere und strengere Herrschaft von "Tyrannen" - Lugale, von denen viele keine religiösen, sondern weltliche Herrscher waren. Kriege wurden mit Hilfe von Trupps schwer bewaffneter Infanterie und von Eseln gezogenen Streitwagen geführt.

Der Tempelteil der sumerischen Stadt Ur mit einer großen Zikkurat

Die Hegemonie wurde zuerst von der Stadt Kish erobert, deren König Etana in den sumerischen Mythen für seinen „Flug in den Himmel“ bekannt ist. Kish wurde jedoch bald im Wettbewerb mit dem König von Uruk, Gilgamesch, der Lieblingsfigur in sumerischen Heldengeschichten, besiegt. Die Legenden der Sumerer über Gilgameschs Kampf mit dem Dämon Humbaba (dessen Name "Banane" anscheinend die subarischen Feinde verkörpert), über seine Freundschaft mit dem Helden Enkidu, über seine Suche nach dem "Gras der Unsterblichkeit" sind weithin bekannt. Um 2550 v. Chr. ging die Hegemonie von Uruk auf die Stadt Ur über. Die reichsten Gräber mit vielen Kunstwerken blieben von den Königen von Ur. Besonders berühmt ist das Begräbnis der Königin (Priesterin?) Puabi (Shubad).

Mosaik aus den Königsgräbern von Ur (Lapislazuli)

Die den Sumerern damals bekannte Welt erstreckte sich von Anatolien und dem östlichen Mittelmeerraum bis in das Gebiet der Indus-Zivilisation (Harappa, Mohenjo-Daro) und Badakhshan. Im Laufe des Kampfes um die Vorherrschaft entstanden nach und nach Großmächte. Die Rivalität der Städte wurde durch die innerstädtischen Kämpfe zwischen Volk und Adel erschwert. Der "demokratische" Herrscher der Stadt Lagash, Uruinimgina, führte wichtige Reformen zugunsten der unteren Klassen durch, wurde jedoch bald vom aristokratischen König Lugalzagesi aus Umma besiegt. Lugalzagesi schuf eine der ersten sumerischen Großmächte in der Geschichte und vereinte unter seiner Herrschaft die Länder vom Mittelmeer bis zum Persischen Golf. Für untergeordnete Städte behielt er eine gewisse Autonomie.

König von Lagash Gudea

Diese Dynastie, vertreten durch Ur-Nammu (2106-2094 v. Chr.) und seinen Sohn Shulgi (2093-2046 v. Chr.), begründete den realen Sozialismus in Sumer. Die meisten Menschen, die auf das Niveau eines entrechteten Proletariats reduziert wurden, wurden in einer Art "Arbeitsarmee" organisiert, die in Lagern mit ekelhaften Lebensbedingungen und großer Sterblichkeit für Rationen arbeitete. (Einigen Berichten zufolge überlebten jedoch die Überreste der Privateigentumsstruktur.) Der Sozialismus in Sumer war durch all jene negativen, trügerischen Merkmale gekennzeichnet, die ihm an anderen Orten und in historischen Epochen innewohnten. Durch die Erstellung neuer "Königslisten" verfälschte die Regierung die gesamte vergangene nationale Geschichte. Die Macht der III. Dynastie von Ur führte kontinuierliche Eroberungen durch und verkündete ihren Untertanen "dauerhafte Siege" über ihre Nachbarn, die tatsächlich nicht immer gewonnen wurden. Seine Grenzen lagen nahe an den Grenzen der akkadischen Monarchie von Sargon.

Das akkadische Reich von Sargon dem Alten und die Macht der dritten Dynastie von Ur

Die Geschichte dieses sumerischen kommunistischen Despotismus endete mit einem plötzlichen Zusammenbruch. Um 2025, während des Krieges seines Königs Ibbissuen mit Elam, griffen Semiten-Sutii (Amoriter) ihn von Norden und Westen an. Niemand wollte die unterdrückerische Regierung verteidigen, die Massen des Volkes flohen aus den staatlichen Latifundien. 2017 verriet der Beamte Ishbi-Erra den König und gründete in der Stadt Issin einen unabhängigen Staat. Die schrecklichen Wirren dauerten ungefähr 15 Jahre. Ganz Sumer wurde schrecklich besiegt, Ibbiswen starb. Ishbi-Erra, der die Sumerer irgendwie unterwarf, gründete einen neuen, viel schwächeren Staat auf den Ruinen des ehemaligen sumerischen Staates.

Die Suti (zu deren Gewerkschaft die Vorfahren der Juden gehörten) breiteten sich weit über das Land aus und assimilierten allmählich die Sumerer. Im Laufe des nächsten Jahrhunderts gründeten die Sutii in einer Reihe von Städten unabhängige Fürstentümer, von denen sich das zuvor unbedeutende Larsa im Süden und Babylon im Zentrum des Landes besonders entwickelten. Nach diesem neuen mächtigen Zustrom von Semiten nach Mesopotamien wurde die sumerische Sprache nicht mehr in der Live-Sprache verwendet, obwohl sie dank der Erinnerungen an die Hochkultur der Sumerer lange Zeit die Bedeutung des offiziellen Staates und "heilig" behielt . Mit der Assimilation der Sumerer und dem Verlust ihrer Muttersprache endete auch ihre nationale Geschichte. Der Süden Mesopotamiens behielt jedoch mehrere Jahrhunderte lang bemerkenswerte ethnografische Unterschiede zum vollständig semitisierten Zentrum und Norden bei - als Sondergebiet von Primorje.

Das antike Mesopotamien wurde zu dem Gebiet, in dem eines der ältesten Modelle der Organisation von Macht innerhalb einer einzelnen Stadt zum ersten Mal historisch getestet wurde, und die sumerischen Staaten können als das älteste Beispiel einer relativ zentralisierten politischen Vereinigung angesehen werden. Die Geschichte dieses Volkes, das sich in den Dokumenten „Mitesser“ nannte, umfasst einen bedeutenden Zeitraum: vom 6. bis zum 3. Jahrtausend v. e. Doch das letzte Datum wurde kein Meilenstein in ihrer Existenz: Die Sumerer hatten maßgeblichen Einfluss auf die Herausbildung weiterer Staatsformen, etwa der assyrischen oder neubabylonischen Reiche.

Sumerer: Hypothesen und Annahmen

Sie sollten immer noch damit beginnen, wer die mysteriösen Sag-Gig-Ga aus alten Tontafeln sind. Die Geschichte der sumerischen Stadtstaaten ab der 5. Klasse wird jedem bekannt, aber das Schulgeschichtslehrbuch schweigt aus naheliegenden Gründen darüber, dass das Volk der "Sumerer" im Prinzip nicht existiert. Die alten Schreiber nannten das Ethnonym sag-gig-ga sowohl ihre Landsleute als auch ihre Nachbarvölker.

Der Name "Sumer" selbst, sowohl die Bezeichnung des gemeinsamen Territoriums antiker Staatsverbände als auch der bedingte Name der ethnischen Gruppen, die sie geschaffen haben, entstand aufgrund einer Reihe von Annahmen. Die Herrscher von Assyrien, die viele Jahrhunderte später entstanden, nannten sich stolz die Könige von Sumer und Akkad. Da bereits bekannt war, dass die semitische Bevölkerung Mesopotamiens es benutzte, ging man davon aus, dass es sich bei den Sumerern um dieselben nichtsemitischen Völker handelte, die die ältesten staatlichen Vereine in diesem Gebiet organisierten.

Die Sprachwissenschaft kommt den Historikern sehr oft zu Hilfe. Dank der Verfolgung von Sprachänderungen, die nach bestimmten Regeln auftreten, ist es möglich, die Ahnensprache zu ermitteln und zumindest eine Flugbahn der Bewegungen eines bestimmten Volkes mit einer gepunkteten Linie zu zeichnen. Die sumerische Sprache wurde entschlüsselt, aber das Studium der Texte, die ihre Sprecher hinterlassen haben, hat uns ein neues Problem aufgeworfen: Der Dialekt der "Mitesser" hat keine Verbindung zu den bekannten alten Sprachen. Das Problem wird durch die Tatsache kompliziert, dass die sumerische Sprache durch akkadische Glossen entziffert wurde und es dank Übersetzungen aus ihr ins Altgriechische möglich war, akkadische Texte zu lesen. Daher kann sich die rekonstruierte sumerische Sprache erheblich von der echten unterscheiden.

Die "Mitesser" selbst erzählten nichts über ihre angestammte Heimat. Es sind uns nur verwirrende Texte überliefert, die von der Existenz einer bestimmten Insel sprechen, die die Sumerer aufgrund einiger Probleme verlassen haben. Derzeit gibt es eine kühne Theorie, dass die sumerische Insel auf dem Territorium des modernen Persischen Golfs existierte und infolge der Bewegung tektonischer Platten überflutet wurde, aber es ist nicht möglich, diese Hypothese zu beweisen oder zu widerlegen.

Altes Mesopotamien

Über die Vorgänger der Sumerer in diesem Gebiet ist nicht allzu viel bekannt: die Stämme der Subarei. Die Präsenz verschiedener menschlicher Gesellschaften hier in einer so fernen Zeit weist jedoch darauf hin, dass das alte Mesopotamien seit langem eine attraktive Region zum Leben ist.

Der Hauptreichtum dieses Territoriums bestand aus zwei großen Flüssen - dem Tigris und dem Euphrat, aus denen der Name Mesopotamien entstand (die russifizierte Version ist Mesopotamien oder Mesopotamien). Die Subareaner beherrschten die Technik nicht, daher gelang es ihnen nicht, ein entwickeltes System der Staatlichkeit zu schaffen. Die Forscher stellten fest, dass es die harte Arbeit war, ein Bewässerungssystem zu schaffen, das zum Zerfall des Stammessystems und zur Entstehung des ersten beigetragen hat

Einen besonderen Platz nimmt das Aufkommen zentralistischer Vereine im alten Ägypten und in den sumerischen Stadtstaaten im Themenkatalog des Problemfeldes der modernen Orientkunde ein. Das Beispiel dieser beiden Regionen zeigt besonders deutlich, wie wichtig die geografische Lage war. Die Ägypter waren völlig abhängig von den Überschwemmungen des Nils und mussten ihre Bemühungen auf den Bau von Kanälen zur Bewässerung von Feldern in Trockenzeiten konzentrieren, wodurch der Zentralisierungsgrad extrem hoch wurde und eines der ältesten Reiche der Welt entstand in Nordafrika. Die Bevölkerung Mesopotamiens hatte solche Probleme nicht, daher waren die Stammesverbände, auf deren Grundlage später die alten sumerischen Stadtstaaten entstanden, lokal, und die Entwicklung der Landwirtschaft blieb im Vergleich zur ägyptischen auf einem primitiven Niveau stehen.

Ansonsten unterschied sich Mesopotamien nicht in besonderem Reichtum. Es gab noch nicht einmal einen so elementaren Baustoff wie Stein. Stattdessen wurde eine Mischung aus Ton und Naturasphalt verwendet. Die Flora war hauptsächlich durch Getreide (Weizen, Gerste) vertreten. Außerdem wurden Dattelpalmen und Sesam angebaut. Zu den Hauptbeschäftigungen der Bewohner der sumerischen Stadtstaaten gehörte die Viehzucht: In den nördlichen Regionen Mesopotamiens wurden wilde Ziegen und Schafe gezähmt, in den südlichen Regionen Schweine.

Die Entstehung staatlicher Vereine in Mesopotamien fällt ungefähr zeitlich mit dem Übergang zur Bronzezeit und bald zur Eisenzeit zusammen. Aber Archäologen haben in der Region keine große Anzahl von Metallprodukten gefunden. Der alten Bevölkerung standen nur meteorische Metalle zur Verfügung, während es in Mesopotamien keine nennenswerten Eisen- und Kupfervorkommen gab. Dies machte die alten sumerischen Stadtstaaten sehr schnell abhängig von importiertem Metall, was zur Entwicklung der Staatlichkeit beitrug.

Der Zusammenbruch der Stammesgemeinschaften und die Entstehung der Sklaverei

Unter den gegebenen natürlichen und klimatischen Bedingungen waren die sumerischen Stadtstaaten zwangsläufig daran interessiert, die Rentabilität der Landwirtschaft zu steigern. Da der Mangel an Metallen und ihre hohen Kosten die Verbesserung der Werkzeuge verhinderten, brauchten die Sumerer andere Möglichkeiten, um die Produktion zu steigern. Dieses Problem wurde auf eine der offensichtlichsten Weisen gelöst: die Einführung von Sklavenarbeit.

Die Entstehung der Sklaverei in den sumerischen Stadtstaaten nimmt einen besonderen Platz in der Themenliste der antiken Weltgeschichte ein. Obwohl, wie in anderen alten östlichen Gesellschaften, die meisten Sklaven aufgrund verschiedener Kriege auf den Sklavenmarkt gelangten, erlauben die ältesten sumerischen Codes bereits dem Familienvater, seine Kinder in die Sklaverei zu verkaufen. Besonders häufig wurden Töchter verkauft: Sie galten in der Landwirtschaft als nicht besonders nützlich.

Die sich entwickelnde Sklaverei untergrub die patriarchalische Stammesstruktur. Die durch Landwirtschaft und Tierhaltung gewonnenen Überschussprodukte waren ungleich verteilt. Dies führte einerseits zur Abspaltung des Adels, aus dessen Mitte die ersten Könige der sumerischen Stadtstaaten kamen, andererseits zur Verarmung der einfachen Gemeindemitglieder. Der eigentliche Verkauf von Familienmitgliedern in die Sklaverei war nicht nur auf die Notwendigkeit zurückzuführen, Getreide für die Aussaat oder nur Nahrung zu erhalten, sondern war auch erforderlich, um die Größe der Familie zu regulieren.

Nome-Staatlichkeit

Das Thema der sumerischen Stadtstaaten ist vom Standpunkt ihrer Organisation aus interessant. Die Unterschiede zwischen der sumerischen Landwirtschaft und der altägyptischen Landwirtschaft wurden bereits oben erwähnt. Eine der Hauptfolgen dieser Unterschiede ist das Fehlen der Notwendigkeit einer starren Zentralisierung. Aber fast die besten klimatischen Bedingungen gab es im alten Indien. Die sumerischen Stadtstaaten nehmen erneut einen besonderen Platz in der Liste der Themen zur Entwicklung der altöstlichen Staatlichkeit ein.

Anders als die Völker, die ihnen folgten, schufen die Sumerer kein zentralisiertes Reich. Eine der möglichen Erklärungen dafür ist die Autarkie alter Stammesverbände. Ihre Mitglieder arbeiteten nur für sich selbst und brauchten keine Kontakte zu benachbarten Stammesgewerkschaften. Alle nachfolgenden staatlichen Verbände von Sumer entstanden genau innerhalb der Grenzen eines Stammes oder Stammesverbandes.

Folgende Tatsache fällt auf: Die Bevölkerungsdichte in Mesopotamien war im Berichtszeitraum so hoch, dass die Entfernung von einem protostaatlichen Zentrum zum anderen manchmal nicht einmal dreißig Kilometer überschritt. Dies deutet darauf hin, dass es eine große Anzahl solcher vorstaatlicher Vereinigungen gab. Die dort florierende Subsistenzwirtschaft brachte keinem der alten sumerischen Stadtstaaten die Vorherrschaft. Die zwischen ihnen entstandenen Konflikte endeten nur in der Deportation eines Teils der Bevölkerung in die Sklaverei, zielten aber nicht auf die völlige Unterordnung der einen unter die andere.

All dies wurde zum Grund für die Entstehung der Nome-Staatlichkeit in Mesopotamien. Das Wort „nom“ selbst ist griechischen Ursprungs. Es wurde in der Verwaltungsabteilung des antiken Griechenlands verwendet. Anschließend wurde es in die Realitäten des alten Ägypten und dann nach Sumer übertragen. Im Kontext der Geschichte der sumerischen Stadtstaaten bezeichnet der Begriff „nom“ eine eigenständige und geschlossene Stadt mit angrenzendem Stadtteil.

Am Ende der sumerischen Zeit (um die Wende vom III. zum II. Jahrtausend v. Chr.) gab es etwa anderthalbhundert solcher Vereinigungen, die sich in einem Zustand relativen Gleichgewichts befanden.

Die Hauptnamen von Sumer

Die Stadtstaaten in der Nähe der Flüsse wurden zu den wichtigsten für die spätere Entwicklung der Staatlichkeit. Ab der 5. Klasse wird die Geschichte der alten sumerischen Vereine wie Kish, Ur und Uruk bekannt. Die erste wurde Ende des 4. Jahrtausends v. Chr. gegründet. e. nahe der Mündung der Flüsse Euphrat und Irnina. Gleichzeitig entsteht ein weiterer bekannter Stadtstaat, der bis ins 4. Jahrhundert v. Chr. existierte. e. - Ur. Es lag direkt an der Euphratmündung. Die ersten Siedlungen auf dem Gelände des zukünftigen Ur entstanden zweitausend Jahre zuvor. Zu den Gründen für eine so frühe Besiedlung dieses Ortes zählen nicht nur die offensichtlich günstigen Bedingungen für die Landwirtschaft. Aus dem heutigen Namen des Gebiets - Tell el-Muqayyar, was übersetzt "bituminöser Hügel" bedeutet - geht hervor, dass es reichlich natürlichen Asphalt gab, das wichtigste Baumaterial in Sumer.

Uruk ist die erste Siedlung in Südmesopotamien mit eigenen Mauern. Wie im Fall der bereits erwähnten sumerischen Stadtstaaten geht seine Entstehung auf die Mitte des 4. Jahrtausends v. Chr. zurück. e. Die günstige Lage im Euphrattal ermöglichte es Uruk, sehr schnell seinen Führungsanspruch in der Region zu erklären.

Neben Kish, Ur und Uruk existierten im alten Mesopotamien noch weitere Stadtstaaten:

• Eshnunna, erbaut im Tal des Flusses Diyala.
• Shurpak im Euphrattal.
• In der Nähe liegt Nippur.
• Larak, gelegen zwischen großen Kanälen, die vom Tigris ausgehen.
• Adab im Oberlauf des Inturungal-Flusses.
• Sippar, erbaut an der Stelle der Teilung des Euphrat in zwei Arme.
• Ashur in der Region des mittleren Tigris.

Der Einfluss dieser Stadtstaaten auf den Bezirk war unterschiedlich. Bis zum Ende der sumerischen Zeit entwickelte sich Nippur zum Kultzentrum der "Mitesser", da sich dort das Hauptheiligtum von Enlil, dem obersten Gott des sumerischen Pantheons, befand. Dies machte die Stadt jedoch nicht zu einem politischen Zentrum. In größerem Umfang beanspruchten Kish und Uruk diese Rolle.

Die Sintflut und die politischen Realitäten

Jeder kennt die biblische Legende vom Zorn Gottes über die Menschen, die seine Gebote verwarfen, und die von ihm gesandte Sintflut, bei der nur die Familie des gerechten Noah und die auf seiner Arche geretteten Pflanzen und Tiere überlebten. Nun besteht kein Zweifel, dass diese Legende sumerische Wurzeln hat.

Quellen berichten von häufigeren Überschwemmungen um die Jahrhundertwende vom XXX-XXIX. BC e. Ihre Anwesenheit wurde auch durch archäologische Daten belegt: Wissenschaftler haben Flusssedimente aus dieser Zeit entdeckt. Die Situation war so kritisch, dass viele alte Nomen verfielen, was es später sowohl Priestern als auch Volkserzählern ermöglichte, eine Geschichte über den allgemeinen Untergang und den Massentod von Menschen zu schreiben. Aber die Naturkatastrophe, die Sumer widerfahren ist, ist nicht nur als Beweis für die Widerspiegelung der Realität im antiken Epos interessant. Eine der Folgen war die Störung des Gleichgewichtszustandes in der Region.

Zunächst wurden die geschwächten Sumer zu einer leichten Beute für die semitischen Stämme, die von Süden und Osten in die Region eindrangen. Ihr Erscheinen in den sumerischen Gebieten wurde schon früher beobachtet, aber vorher war es friedlicher, und wie bereits erwähnt, machten die Sumerer keine besonderen Unterschiede zwischen sich und Ausländern. Diese Offenheit führte schließlich zum Verschwinden der sumerischen Zivilisation und der massiven Übernahme ihrer Errungenschaften durch außerirdische Stämme.

Offensichtlich gelang es den Semiten, in den größten sumerischen Stadtstaaten Fuß zu fassen. Das Klima nach der Flut veränderte sich stark, landwirtschaftliche Produkte reichten nicht mehr aus, um die Lebensgrundlage unabhängiger Gemeinden zu sichern. Die Notwendigkeit, sich gegen Invasionen zu verteidigen, beschleunigte die Entwicklung der Formen der Staatsmacht erheblich: In den größten Nomen werden Lugals, die in der russischen historischen Tradition oft als "Zaren" bezeichnet werden, in den ersten Rollen eingesetzt.

Am heftigsten war die Rivalität zwischen Kish und Uruk. Ihr Echo ist uns im antiken Epos überliefert. Insbesondere der Lugal von Uruk, Gilgamesch, wurde zum zentralen Helden einer Reihe sumerischer Legenden. Ihm wurden ein Duell mit einem bestimmten gefährlichen Dämon, eine Suche nach dem Kraut der Unsterblichkeit und ein persönliches Treffen mit der einzigen Person, die nach der Flut überlebte, Utnapishtim, zugeschrieben. Letzteres ist besonders interessant, da es erlaubt, über Gilgamesch als Erbe der sumerischen Traditionen der Staatlichkeit zu spekulieren. Diese Hypothese wird noch interessanter angesichts der Legenden, die davon erzählen, dass Gilgamesch in Sklaverei des Lugal Kish namens Aga war. Es ist jedoch fast unmöglich, die Theorien anhand von Fragmenten antiker Legenden zu überprüfen.

Die Krise der sumerischen Zivilisation

Etwas pessimistisch mutet der Name des Gilgamesch-Epos auf Akkadisch an: Ša nagba imuru – „Über den, der alles gesehen hat“. Es gibt Grund zu der Annahme, dass der Name aus der sumerischen Sprache übersetzt wurde. Wenn eine solche Theorie richtig ist, dann spiegelt die höchste literarische Errungenschaft der ältesten Zivilisation die eschatologischen Stimmungen wider, die die Gesellschaften erfasst haben. Dies steht in klarem Gegensatz zu den Flutlegenden, die explizit einen Nachkrisenboom suggerieren.

Das neue Jahrtausend, das nach den Kämpfen von Gilgamesch mit zahlreichen Feinden begann, brachte den Sumerern neue Probleme. Die einst günstigen klimatischen Bedingungen der sumerischen Stadtstaaten ermöglichten ihre Blüte. Seit Anfang des 2. Jahrtausends haben sie, wenn auch indirekt, den Tod ihrer Gründer beschleunigt: Sumer wird immer mehr zum Expansionsobjekt.

Die Macht der Lugals, die zunehmend despotische Züge annahm, machte autarke Gemeinschaften zu einer Quelle von Arbeitskräften. Endlose Kriege forderten immer mehr Soldaten und absorbierten den größten Teil der überschüssigen Produkte. Im Kampf um die Vorherrschaft schwächten sich die sumerischen Stadtstaaten gegenseitig, was sie zu einer leichten Beute für Feinde machte. Besonders gefährlich wurden die Semiten, insbesondere die Assyrer, die sich in Assur niederließen, und die Akkadier, die die zentralen Gebiete Mesopotamiens unterwarfen.

Die aus der Geschichte bekannten sumerischen Stadtstaaten wie Kish, Ur und Uruk verlieren allmählich ihre einstige Bedeutung. Neue mächtige Namen treten in den Vordergrund: Marad, Dilbat, Push und, der berühmteste von ihnen, Babylon. Die Eindringlinge mussten jedoch den Angriffen neuer Völker standhalten, die in den fruchtbaren Ländern Mesopotamiens Fuß fassen wollten. Dem Herrscher von Akkad, Sargon, gelang es einige Zeit, die Länder, die unter seine Herrschaft fielen, zu konsolidieren, aber nach seinem Tod hielt die von ihm geschaffene Macht dem Ansturm zahlreicher Nomadenstämme nicht stand, die in den Quellen "Manda-Völker" genannt werden . Sie werden durch die Gutianer ersetzt, die bald Südmesopotamien unterwarfen. Der Norden der Region kam unter die Herrschaft der Hurrianer.

Nach all diesen Kriegen und verheerenden Überfällen verschwindet der Name der Sumerer allmählich aus den Quellen. Vertreter der ältesten Zivilisation verschmelzen allmählich mit fremden Völkern und leihen sich ihre Traditionen und sogar ihre Sprache. Zu Beginn des III. Jahrtausends v. e. Die akkadische Sprache ist semitischen Ursprungs und verdrängt den sumerischen Dialekt aus der Umgangssprache. Es wird nur bei Kultaktivitäten und zum Niederschreiben von Gesetzbüchern (z. B. den Gesetzen von Shulgi) verwendet. Die vereinheitlichte Grammatik und die allgemeine Art der Aufzeichnungen lassen jedoch die Aussage zu, dass Sumerisch nicht länger eine Muttersprache für Schriftgelehrte, sondern eine erlernte Sprache war. Somit erfüllt das Sumerische für die neue Bevölkerung Mesopotamiens die gleiche Funktion, die das Latein für die Europäer hatte.

Ende der sumerischen Zivilisation

Der letzte Versuch, die sumerische Zivilisation zu bewahren, geht auf das 22. Jahrhundert v. Chr. zurück. e. Im System der Nome-Staatlichkeit trat wieder das alte Ur in den Vordergrund, in dem Könige aus der III. Dynastie regierten. Sie förderten die sumerische Kultur auf jede erdenkliche Weise: daher die beharrlichen Versuche, eine Verwendung für eine im Wesentlichen bereits tote Sprache zu finden. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die Schirmherrschaft der Sumerer eher deklarativ war und aus rein politischen Gründen resultierte: Die III. Dynastie musste nicht nur Angriffen ihrer Nachbarn standhalten, sondern auch mit der Unzufriedenheit der sozialen Klassen fertig werden. Formale Unterstützung der sumerischen Kultur und Zeichen der Aufmerksamkeit in Form von Gesetzen in sumerischer Sprache (es muss berücksichtigt werden, dass in alten Zivilisationen die Einstellung zum Wort besonders war: Jeder Text schien sicherlich heilig), die Könige keinesfalls die Semitisierung der Bevölkerung verhindert.

Doch selbst die deklarative Unterstützung erlaubte für einige Zeit, dass die Überreste einer einst großen Zivilisation existierten. Während der Regierungszeit von Ibbi-Suen (2028 - 2004 v. Chr.), dem Ansturm des westsemitischen Stammes der Amoriter, die im Bündnis mit Khutran-tempti (2010-1990 v. Chr.), dem König des damals mächtigen Staates Elam, agierten, intensiviert. Der letzte Vertreter der Dynastie versuchte vergeblich, sich den Eindringlingen zu widersetzen. Im Jahr 2004 v. e. Ur wurde gefangen genommen und einer schrecklichen Flucht ausgesetzt, die mindestens sechs Jahre dauerte. Dies war der letzte Schlag für die sumerische Zivilisation. Mit der Errichtung eines neuen Regimes in Ur verschwinden sie endgültig von der historischen Bildfläche.

Es wird angenommen, dass sich die Sumerer etwas später wieder zeigten: im 2. Jahrtausend v. e. das sumerische ethnische Substrat, das sich mit den akkadischen und einer Reihe anderer ethnischer Gruppen vermischt hatte, führte zur Existenz des babylonischen Volkes.

Die Ergebnisse der Existenz von Stadtstaaten in Mesopotamien

Die sumerische Zivilisation verschwand nicht spurlos. Bis heute haben sich nicht nur Epos und Mythologie oder monumentale architektonische Bauwerke erhalten. Im Rahmen der sumerischen Zivilisation wurden Entdeckungen gemacht und Erkenntnisse gewonnen, die von modernen Menschen genutzt werden. Das bekannteste Beispiel ist die Idee der Zeit. Die Nachfolger der Sumerer im Gebiet des alten Mesopotamien behielten das akzeptierte sexagesimale Zahlensystem bei. Aus diesem Grund teilen wir eine Stunde immer noch in sechzig Minuten und eine Minute in sechzig Sekunden ein. Auch die Tradition, den Tag in 24 Stunden und das Jahr in 365 Tage einzuteilen, wurde von den Sumerern überliefert. Der sumerische Mondkalender hat ebenfalls überlebt, obwohl er erhebliche Änderungen erfahren hat.

Dies sind jedoch ferne Folgen. In unmittelbarer historischer Perspektive hinterließ die sumerische Zivilisation ihren Nachfolgern eine neue Staatlichkeit, die durch die besonderen natürlichen Bedingungen der sumerischen Stadtstaaten bestimmt wurde. Trotz der Versuche des einen oder anderen Stadtstaates, die vollständige Hegemonie auf dem Gebiet Mesopotamiens zu erreichen, ist dies, abgesehen von kurzfristigen Erfolgen, niemandem gelungen. Babylon und Assyrien dehnten zu unterschiedlichen Zeiten ihre Macht über weite Gebiete aus, und Ur unter Sargon gelang es, ein Gebiet von solcher Größe zu unterwerfen, dass es nur anderthalbtausend Jahre später möglich war, die Perser unter der Achämeniden-Dynastie zu übertreffen. Aber das Ergebnis der Existenz dieser gigantischen Imperien war ausnahmslos eine langwierige Krise und ein Zusammenbruch.

Der offensichtlichste Grund dafür, dass sich die großen Staaten in Mesopotamien jedes Mal entlang bedingter Linien auflösten, die bestimmen, wo sich der sumerische Stadtstaat als separate sozio-politische Struktur befindet, ist genau ihre außergewöhnliche Stabilität. Es wurde bereits oben angemerkt, dass der Kampf um die Vorherrschaft in der Region durch eine ungewöhnlich zerstörerische Naturkatastrophe und die darauf folgende Invasion der semitischen Stämme verursacht wurde. Diese kamen mit ihrer eigenen Idee von Staatlichkeit, während es in Sumer bereits ein System autarker Staatsbildungen gab, das viertausend Jahre lang erprobt und gemildert wurde. Obwohl sich die Sumerer in ihrer letzten Phase ihrer Existenz notwendigerweise dem politischen Kampf angeschlossen hatten, verstanden sie, wie aus den Quellen hervorgeht, in ihrer eindeutig gedemütigten Position in der Gesellschaft den Zwang ihrer Teilnahme an Kriegen.

Hier betritt jeder Historiker das Reich der Hypothesen und Annahmen. Aber die ganze Geschichte des alten Sumer ist aus ihnen gewebt, und dieser Artikel begann mit Hypothesen. Das Erscheinen von Stämmen und Stammesverbänden auf dem Territorium Mesopotamiens, deren Ursprung auch auf hypothetischer Ebene noch immer nicht festgestellt werden kann, endete nach mehreren tausend Jahren des Bestehens einer besonderen Art von Staatlichkeit mit dem gleichen Verschwinden in der Dunkelheit. Das Mysterium, das den Anfang und das Ende der Geschichte der sumerischen Zivilisation umgibt, ist zur Grundlage vieler moderner Spekulationen geworden. Von besonderem Interesse ist die Figur von Etana, dem König von Kish, der der Legende nach irgendwie in den Himmel aufgefahren ist. Moderne "Forscher" verwenden diese Worte gerne, um zu beweisen, dass es überhaupt keine Sumerer gab und alle Kultstätten entweder von Außerirdischen oder ähnlichen Kreaturen geschaffen wurden.

Anstelle dieses Unsinns ist es viel vernünftiger, sich einer Tatsache aus dem Leben der alten Sumerer zuzuwenden, die hier schon oft erwähnt wurde: Diese Menschen, woher sie auch kamen, wussten nicht, wie man sich abhebt. Sie existierten einfach im Rahmen ihrer Stammesverbände, bestellten das Land - nicht zu hart - sammelten Wissen über die Welt und kümmerten sich leider nicht um morgen. Vielleicht wurde die Erinnerung an die globale Flut nicht so sehr bewahrt, weil sie so zerstörerisch war – die Überschwemmungen der beiden großen Flüsse, die Mesopotamien bildeten, waren keine Seltenheit, sondern weil sie unerwartet kamen. Natürlich sollte man in den alten Sumerern keine Sybariten sehen, die der Katastrophe nicht widerstehen konnten, aber ihre ganze Geschichte scheint auf die gewöhnlichste Unwilligkeit hinzuweisen, diesem Ereignis zu widerstehen.

Ablenkend von philosophischen Reflexionen über die erste wahre Zivilisation auf Erden sei folgendes angemerkt: Die Scheinstaatlichkeit, eine Erfindung der alten Sumerer, gehört nicht nur ihnen. Unter einem anderen Namen wurde diese Strategie von einer anderen großen Zivilisation der Antike getestet, die sich ebenfalls mit der Suche nach Wissen beschäftigte. Unter dem Namen zahlreicher Politiken schienen die Nomen im antiken Griechenland wiedergeboren zu werden. Es ist schwierig, Parallelen zu vermeiden: So wie sich die Sumerer an die Semiten assimilierten und ihre Kultur an sie verloren, so verließen die alten Griechen, nachdem sie das kulturelle Niveau der Römer erheblich angehoben hatten, die historische Bühne. Aber anders als die Sumerer nicht für immer.

Sumerische Zivilisation in der modernen Sekundarbildung

Die kulturellen und historischen Gemeinschaften der Antike sind die ersten Zivilisationen, denen ein Schüler der 5. Klasse begegnet. Sumerische Stadtstaaten in der Geschichte des Alten Orients stellen einen besonderen Abschnitt in modernen Lehrbüchern dar. Da der Student die Hauptprobleme dieses Themas noch nicht beherrschen kann, wird es aufs Spannendste betrachtet: Es werden literarische Fassungen von Episoden aus dem Epos gegeben, erste Informationen über die politische Organisation werden mitgeteilt. Wie die Praxis zeigt, wird die Aneignung historischer Grundkenntnisse mit Hilfe von Tabellen, Karten und Abbildungen zum Thema „Sumerische Stadtstaaten“ erheblich erleichtert.

Ein wichtiges Element der schulischen Ausbildung sind verschiedene Zertifizierungen. Im Jahr 2017 wurde beschlossen, All-Russian Verification Works (VPR) durchzuführen. Die sumerischen Stadtstaaten sind eines der Themen, die während der Testierung getestet wurden.

Da die Kenntnis von Daten und einer riesigen Liste von Königen verschiedener Nomen für einen Schüler nicht zwingend erforderlich ist, konzentriert sich die Prüfung in erster Linie auf die Aneignung von kulturellem Wissen. In dem vorgeschlagenen Beispiel-VPR in Geschichte für die 5. Klasse sind die sumerischen Stadtstaaten eines der Hauptthemen, aber das Schwierigste für den Schüler ist es festzustellen, ob dieses oder jenes architektonische und skulpturale Denkmal den Sumerern gehört. Die meisten der vorgeschlagenen Fragen zielen darauf ab, die Fähigkeit des Schülers aufzuzeigen, seine Gedanken zum Thema auszudrücken, heterogene Elemente zu analysieren, um Gemeinsamkeiten darin zu finden, und auch die Hauptinformationen von den sekundären zu trennen. Somit wird das Thema „Sumerische Stadtstaaten“ im VPR für die 5. Klasse den Schülern keine besonderen Probleme bereiten.

Frage 2. Sumerische Stadtstaaten

Um die Mitte des IV. Jahrtausends v. e. in Südmesopotamien entstanden die ersten politischen Strukturen in Form von Stadtstaaten. Uruk ist ein Beispiel. Das öffentliche und wirtschaftliche Zentrum von Uruk war der Tempel zu Ehren von An, und die Priester des Tempels fungierten als Verwalter, angeführt vom Hohepriester, dem Oberhaupt des Proto-Staates.

Im IV. Jahrtausend v. e. Uruk war mit einer Fläche von etwa 7,5 Quadratkilometern die größte Stadt der Region. km., von denen ein Drittel unter der Stadt lag, ein Drittel von einem Palmenhain eingenommen wurde und auf dem Rest des Gebiets Ziegelsteinbrüche lagen. Das bewohnbare Gebiet von Uruk betrug 45 Hektar. Auf dem Gebiet der Stadt gab es 120 verschiedene Siedlungen, die vom schnellen Bevölkerungswachstum zeugten.

In Uruk gab es mehrere Tempelanlagen, und die Tempel selbst waren von beträchtlicher Größe. Die Sumerer waren hervorragende Baumeister, obwohl es ihnen an Stein und Holz mangelte. Zum Schutz vor Wassereinwirkung kleideten sie Gebäude aus. Sie stellten lange Tonkegel her, feuerten sie, bemalten sie rot, weiß oder schwarz und drückten sie dann in die Lehmwände, wodurch sie bunte Mosaikplatten mit Mustern bildeten, die Flechtarbeiten nachahmten. Das rote Haus von Uruk wurde auf ähnliche Weise geschmückt - der Ort der Volksversammlungen und Sitzungen des Ältestenrates.

Eine große Errungenschaft der Uruk-Zeit war die Schaffung eines ganzen Systems von Hauptkanälen, kombiniert mit einer durchdachten landwirtschaftlichen Technologie, auf der die regelmäßige Bewässerung der Felder basierte.

In den urbanen Zentren gewann das Handwerk an Stärke, dessen Spezialisierung sich rasch entwickelte. Es gab Baumeister, Metallurgen, Graveure, Schmiede. Schmuck wurde zu einer speziellen spezialisierten Produktion. Neben verschiedenen Ornamenten wurden Kultfiguren und Amulette in Form verschiedener Tiere hergestellt: Stiere, Schafe, Löwen, Vögel. Nachdem die Sumerer die Schwelle der Bronzezeit überschritten hatten, belebten sie die Herstellung von Steingefäßen wieder, die in den Händen talentierter anonymer Handwerker zu echten Kunstwerken wurden.

In Mesopotamien gab es keine Lagerstätten von Metallerzen. Bereits in der ersten Hälfte des III. Jahrtausends v. e. Die Sumerer begannen, Gold, Silber, Kupfer und Blei aus anderen Gebieten zu bringen. Es gab einen regen internationalen Handel in Form von Tauschgeschäften oder Geschenktausch. Im Austausch gegen Wolle, Textilien, Getreide, Datteln und Fisch erhielten sie auch Holz und Steine. Vielleicht gab es auch einen echten Handel, der von Handelsvertretern betrieben wurde.

Neben Uruk sind die sumerischen Städte Kish, Ur, Lagash, Eredu, Larsa, Umma, Shuruppak, Issin, Nippur zu nennen.

Ein Stadtstaat ist eine selbstverwaltete Stadt mit ihrem Umland. Normalerweise hatte jede dieser Städte ihren eigenen Tempelkomplex in Form eines hohen Stufenturms einer Zikkurat, eines Herrscherpalastes und Wohngebäuden aus Lehmziegeln. Sumerische Städte wurden auf Hügeln gebaut und von Mauern umgeben. Sie wurden in separate Siedlungen aufgeteilt, aus deren Kombination diese Städte hervorgingen. In der Mitte jedes Dorfes befand sich der Tempel des lokalen Gottes. Der Gott des Hauptdorfes galt als Herr der ganzen Stadt. In jedem dieser Stadtstaaten lebten ungefähr 40-50.000 Menschen.

Reis. 7 Altes Mesopotamien

Reis. 8 Alter mesopotamischer Tempel

Die frühen Urstaaten Mesopotamiens waren mit einer ziemlich komplexen Bewässerungswirtschaft vertraut, die durch die Bemühungen der gesamten Bevölkerung unter der Leitung von Priestern in Gang gehalten wurde. Der aus gebrannten Ziegeln erbaute Tempel war nicht nur das größte Gebäude und monumentale Zentrum, sondern gleichzeitig sowohl ein öffentliches Lager als auch eine Scheune, die alle Vorräte beherbergte, das gesamte öffentliche Eigentum der Mannschaft, zu dem bereits ein gewisser gehörte Zahl der in Gefangenschaft gehaltenen Ausländer, die verwendet werden, um den aktuellen Bedarf zu decken. Der Tempel war auch ein Zentrum der handwerklichen Produktion, einschließlich der Bronzemetallurgie.

Um 3000–2900 v. Chr BC e. Die Tempelhaushalte werden so komplex und umfangreich, dass ihre wirtschaftlichen Aktivitäten aufgezeichnet werden mussten. Daraus entstand das Schreiben.

Zunächst entstand die Schrift in Untermesopotamien als ein System dreidimensionaler Chips oder Zeichnungen. Sie malten auf Plastikfliesen aus Ton mit dem Ende eines Rohrstocks. Jede Zeichenzeichnung bezeichnete entweder das abgebildete Objekt selbst oder ein mit diesem Objekt verbundenes Konzept. So bedeutete das mit Strichen gezeichnete Firmament „Nacht“ und damit auch „schwarz“, „dunkel“, „krank“, „Krankheit“, „Dunkelheit“ usw. Das Zeichen des Fußes bedeutete „gehen“, „ gehen“, „stehen“, „bringen“ usw.

Die grammatikalischen Wortformen wurden nicht ausgedrückt, und es war auch nicht erforderlich, da in das Dokument normalerweise nur Zahlen und Zeichen von zählbaren Objekten eingetragen wurden. Schwieriger war es zwar, die Namen der Empfänger der Objekte zu vermitteln, aber auch hier konnte man zunächst mit Berufsbezeichnungen auskommen: Das Signalhorn bezeichnete einen Kupferschmied, der Berg (als Zeichen eines fremden Land) - ein Sklave, eine Terrasse (?) (vielleicht eine Art Tribüne) - ein Anführer, ein Priester usw. Bald begannen sie, auf einen Rebus zurückzugreifen. Ganze Wörter wurden rebusartig geschrieben, wenn es schwierig war, das entsprechende Konzept mit einer Zeichnung zu vermitteln.

Reis. 9. Tabletten von Kisch (3500 v. Chr.)

Reis. 10. Tafel mit altsumerischer Keilschrift

Die Schrift war trotz ihrer Schwerfälligkeit im Süden und im Norden Untermesopotamiens völlig identisch. Anscheinend wurde es in einem Zentrum geschaffen, das maßgeblich genug war, dass die lokale Erfindung von verschiedenen Nomengemeinschaften Untermesopotamiens übernommen wurde, obwohl zwischen ihnen weder wirtschaftliche noch politische Einheit bestand und ihre Hauptkanäle durch Wüstenstreifen voneinander getrennt waren.

Vielleicht war ein solches Zentrum die Stadt Nippur, die zwischen dem Süden und Norden der unteren Euphratebene liegt. Hier befand sich der Tempel des Gottes Enlil, der von allen „Mitessern“ verehrt wurde, obwohl jeder Nome seine eigene Mythologie und sein eigenes Pantheon hatte. Wahrscheinlich gab es in der vorstaatlichen Zeit einst ein rituelles Zentrum der sumerischen Stammesunion. Nippur war nie ein politisches Zentrum, blieb aber lange Zeit ein wichtiges Kultzentrum.

Mindestens 400 Jahre hat es gedauert, bis aus dem Brief von einem System reiner Mahnzeichen ein geordnetes System der zeitlichen und fernen Informationsübermittlung geworden ist. Dies geschah um 2400 v. e. Die ersten sumerischen Aufzeichnungen hielten keine historischen Ereignisse oder Meilensteine ​​in den Biografien von Herrschern fest, sondern einfach Wirtschaftsberichtsdaten. Zuerst schrieben sie von oben nach unten, in Spalten, in Form von vertikalen Spalten, dann in horizontalen Zeilen, was den Schreibprozess stark beschleunigte.

Die von den Sumerern verwendete Keilschrift enthielt etwa 800 Zeichen, die jeweils ein Wort oder eine Silbe darstellten. Es war schwierig, sich an sie zu erinnern, aber die Keilschrift wurde von vielen Nachbarn der Sumerer übernommen, um in ihren völlig unterschiedlichen Sprachen zu schreiben. Die von den alten Sumerern geschaffene Keilschrift wird als lateinisches Alphabet des alten Ostens bezeichnet.

In der ersten Hälfte des III. Jahrtausends v. e. In Sumer entwickelten sich mehrere politische Zentren. Für die Herrscher der Staaten Mesopotamiens finden sich in den damaligen Inschriften zwei unterschiedliche Titel lugal und ensi. Lugal ist das unabhängige Oberhaupt des Stadtstaates, ein großer Mann, wie die Sumerer Könige zu nennen pflegten. Ensi ist der Herrscher eines Stadtstaates, der die Autorität eines anderen politischen Zentrums über sich anerkannt hat. Ein solcher Herrscher spielte in seiner Stadt nur die Rolle des Hohepriesters, und die politische Macht lag in den Händen der Lugal, denen die Ensi unterstellt waren. Allerdings war kein einziger Lugal König über alle anderen Städte Mesopotamiens.

Die Herrscher der Stadtstaaten führten, wie in der älteren Zeit, einen erbitterten Kampf untereinander, um ihre Macht zu festigen und zu stärken, sie auf Kosten ihrer Nachbarn auszudehnen und zu verbreiten. Die Armee der Herrscher der Stadtstaaten bestand zu Beginn meist aus einer kleinen Abteilung schwer bewaffneter Krieger. Die Hilfstruppe bestand aus primitiven Streitwagen auf soliden Rädern, die anscheinend von Onagern oder Eseln angespannt und zum Werfen von Pfeilen geeignet waren.

Ursprünglich im XXVIII-XXVII Jahrhundert. BC h., der Erfolg lag auf der Seite von Kish, dessen Herrscher die ersten waren, die den Titel Lugal annahmen und damit versuchten, ihre Überlegenheit unter den anderen zu betonen. Dann erhob sich Uruk, dessen Name Gilgamesch später in die Legende einging und sich als Mittelpunkt des sumerischen Epos herausstellte. Uruk unter Gilgamesch unterwarf, obwohl immer noch sehr zerbrechlich, eine Reihe von Nachbarn - Lagash, Nippur usw.

Im 25. Jahrhundert. Die Herrschaft und der Titel Lugal wurden von den Herrschern von Ur erreicht, deren Königsgräber, die vom englischen Archäologen L. Woolley ausgegraben wurden, mit reichen Dekorationen, Schmuck, Wagen und Dutzenden von Mitbestatteten gefüllt waren, die gerufen wurden, um den Herrscher zu begleiten nächste Welt.

26. Jahrhundert BC e. Aus dem Königsgrab in Ur.

Reis. 11. Kopf eines Stiers. Gold

Reis. 12. Dolche und Scheiden. Gold, Knochen

In den Gräbern befanden sich Siegel, anhand derer die Namen des Königs und der Königin von Ur festgestellt werden konnten, deren Bestattungen von L. Woolley ausgegraben wurden. Der Name des Königs war Abargi und der Name der Königin war Shu-bad. Als Beispiel für sumerische Rollsiegel kann das folgende Bild angeführt werden.

Reis. 13. Geschnitztes Rollsiegel und Abdruck davon.

XXIV–XXII Jahrhundert BC e. Stein, Ton, Gravur

An der Wende des XXV-XXIV Jahrhunderts. Lagash trat an die Spitze der sumerischen Geschichte. Erstens annektierte sein Herrscher Eanatum eine Reihe benachbarter Zentren - Kish, Uruk, Larsa usw., was zu einer Stärkung seiner militärischen und politischen Macht führte. Aber die interne Position von Lagash war nicht stabil. Mehr als die Hälfte des Landes war Eigentum des Herrschers und seiner Familie. Die Lage der dem Adel verschuldeten Gemeindemitglieder verschlechterte sich. Die mit dem Wachstum des Staatsapparats verbundenen Gebühren sind gestiegen.

Unter Lugaland sorgten die Politik der weiteren Zentralisierung der Macht und die damit verbundenen Missbräuche für heftige Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Infolge des Aufstands - vielleicht der erste der in der Geschichte verzeichneten - wurde Lugaland abgesetzt, und Uruinimgina kam an die Macht, der eine Reihe von Reformen durchführte, deren Kern darin bestand, die verletzte Norm wiederherzustellen, Steuern aufzuheben oder zu senken der Bevölkerung und Erhöhung der Auslieferungen an Tempelarbeiter.

Anscheinend trugen diese erzwungenen Reformen zur Schwächung der zentralisierten Verwaltung von Lagash bei, was bald zur Eroberung seines erfolgreichen Herrschers Umma Lugalzagesi im Jahr 2312 v. Chr. führte. e., der den vereinigten sumerischen Staat schuf, der jedoch nur 25 Jahre bestand. Es war nur eine Konföderation von Stadtstaaten (Nomen), denen Lugalzagesi als Hohepriester vorstand.

Es folgten zwei Versuche, einen einheitlichen Staat Mesopotamien unter Sargon von Akkad und unter der III. Dynastie von Ur zu schaffen. Dieser Prozess dauerte 313 Jahre.

Über Sargon (Sharrum-ken), dessen Name mit „der wahre König“ übersetzt wird, ist folgende Legende bekannt. Als Findelkind, aufgewachsen in einer Familie eines Wasserträgers, wurde er der persönliche Diener des Lugal der Stadt Kish und erhob dann die unbekannte Stadt Akkad, indem er dort sein eigenes Königreich gründete. Sargon der Alte ist ein talentierter Kommandant und Staatsmann.

Nachdem Sargon Akkad und Sumer vereint hatte, begann er, die Staatsmacht zu stärken. Unter ihm wurde die Position der Ensi erblich und zur Norm. Es wurde ein einheitliches Bewässerungssystem geschaffen, das auf nationaler Ebene geregelt wurde. Außerdem wurde zum ersten Mal in der Weltgeschichte eine ständige Berufsarmee geschaffen.

Die Armee des Vereinigten Mesopotamiens bestand aus 5400-Leuten. Professionelle Krieger wurden rund um die Stadt Akkakda angesiedelt und waren vollständig vom König abhängig und gehorchten nur ihm. Besonders großer Wert wurde auf Bogenschützen gelegt - eine dynamischere und einsatzfähigere Armee als Speerkämpfer und Schildträger.

Sich auf eine solche Armee verlassend, erzielten Sargon und seine Nachfolger Erfolge in der Außenpolitik und eroberten Syrien und Kilikien.

Unter Sargon wird eine despotische Regierungsform etabliert. Das Ergebnis der 55-jährigen Herrschaft von Sargon (2316-2261 v. Chr.) war die Vereinigung unter der Herrschaft eines Herrschers über ganz Mesopotamien und die Schaffung der damals größten Macht in Kleinasien mit Sitz in Akkad. Der Enkel des Herrschers Naram-Suen (2236-2200 v. Chr.) gab den alten traditionellen Titel auf und begann, sich König der vier Himmelsrichtungen zu nennen. Damals erreichte der akkadische Staat seinen Höhepunkt.

Naram-Suen ergriff Maßnahmen, die seine despotische Macht stärkten. Anstelle der ehemals erblichen "ensi" aus dem Adel setzte er seine Söhne, Vertreter der zaristischen Bürokratie, in eine Reihe von Städten ein und degradierte die "ensi" zu Beamten. Das Vertrauen auf das Priestertum wurde zur Leitlinie seiner Innenpolitik. Er und seine Stellvertreter bauen Tempel, Mitglieder der königlichen Familie gehören zum Tempelpersonal, Priester erhalten zahlreiche Vergünstigungen. Als Reaktion darauf erkannte die Priesterschaft Naram-Suen als den „Gott von Akkad“ an.

In der vereinten Macht wuchs jedoch die Unzufriedenheit mit der bestehenden Ordnung. Die Bergstämme der Gutianer besiegten das akkadische Königreich. Sumerische Städte versuchten, ihre frühere Unabhängigkeit wiederzuerlangen. Die kutianischen Invasoren zogen es vor, in ihrem eigenen Land zu bleiben und Mesopotamien mit Hilfe von Gouverneuren und Kommandanten aus den Reihen der Sumerer und Akkadier zu regieren.

Einer dieser Gouverneure, der möglicherweise die Macht über ganz Sumer ausübte, war der „Ensi“ von Lagash Gudea, der in der zweiten Hälfte des 22. Jahrhunderts etwa 20 Jahre lang regierte. BC e. Seine skulpturalen Bilder, Bau- und Weiheinschriften, rituellen Hymnen und Lieder sind erhalten geblieben, woraus folgt, dass während der Zeit von Gudea in Lagash zahlreiche Tempel zu Ehren lokaler und allgemeiner sumerischer Götter errichtet wurden, während der Arbeit Bewässerungsanlagen wiederhergestellt wurden von ausländischen Sklaven wurde oft beim Bau verwendet.

Reis. 14. Statue von Gudea, Herrscher von Lagash. 21. Jahrhundert BC e. Diorit, Schneider. Höhe 46 cm, Breite 33 cm, Tiefe 22,5 cm, Louvre, Paris

Etwa hundert Jahre lang hatten die Gutianer die politische Dominanz über das Land. Es fiel infolge des Widerstands, der von Uruk mit der Unterstützung von Uruk angeführt wurde, wo ein einfacher Fischer Utuhengal an die Macht kam. Im Jahr 2109 v. e. Die Gutianer wurden von Utuhengal besiegt. Er starb jedoch bald, und die Hegemonie über das befreite Mesopotamien ging an den König von Ur-Ur-Nammu über. Er wurde der Gründer der berühmten III. Dynastie von Ur, die das vereinte Sumero-Akkadische Königreich regierte (spätes XXII. - spätes XXI. Jahrhundert v. Chr.).

Die staatliche Struktur des sumero-akkadischen Königreichs in der Ära der III. Dynastie von Ur hatte eine vollständige Form des alten östlichen Despotismus.

Despotismus- aus dem Griechischen übersetzt bedeutet "unbegrenzte Macht"; Form autokratischer Macht.

An der Spitze des Staates stand ein König mit unbegrenzter Macht, der den Titel „König von Ur, König von Sumer und Akkad“ trug, manchmal auch „König der vier Länder der Welt“ genannt. Die Macht des Königs wurde ideologisch durch die Religion begründet. Das Oberhaupt des Pantheons, der gemeinsame sumerische Gott Enlil, identifiziert mit dem akkadischen höchsten Gott Bel, galt als König der Götter und Schutzpatron des irdischen Königs. Eine „Königsliste“ wurde mit einer Liste von Königen „vor der Sintflut“ und „von der Sintflut“ erstellt, die die Vorstellung von der ursprünglichen Existenz königlicher Macht auf Erden bestätigte. Seit der Regierungszeit von Shulgi (2093-2047 v. Chr.) wurden den Königen göttliche Ehren erwiesen und ihr Kult etabliert. Die Priesterschaft war dem König unterstellt.

Auch ein riesiger bürokratischer Apparat war dem Zaren unterstellt. Die Unabhängigkeit der Stadtstaaten und ihrer Herrscher wurde beendet, und auch der örtliche Gemeindeadel verschwand. Das ganze Land war in Gouverneursämter aufgeteilt, die von Gouverneuren regiert wurden, die vom König ernannt und ersetzt wurden, der nur den früheren Titel trug (sumerisch – „ensi“, akkadisch – „ishshakkum“), aber dem König vollständig untergeordnet war.

Ein königlicher Hof wurde organisiert. Die Pflichten der Richter wurden von Gouverneuren, Beamten und Priestern wahrgenommen. In den Gemeinden gab es Gemeinschaftsgerichte, eine Art Überbleibsel der kommunalen Selbstverwaltung. Für die Bedürfnisse der Justizabteilung wurde einer der ältesten Justizbeamten der Welt geschaffen - die Gesetze von Shulga. Zahlreiche Schreiber und Beamte entwickelten weitere Normen für Arbeits- und Verpflegungsgelder, berücksichtigten kleinste Veränderungen der Wirtschaftstätigkeit und der Lage der Menschen und erstellten allerlei Berichte und Urkunden. Der Geist der Bürokratie durchdrang das gesamte System der königlichen Despotie der III. Dynastie von Ur.

Reis. 15. Weißer Tempel und Zikkurat in Ur. Wiederaufbau. 21. Jahrhundert BC e. Ein Stein. Basis 56 x 52 m, Höhe 21 m. Ur, Irak

Im Laufe der Zeit häuften sich jedoch zahlreiche Probleme im Staat und die Unzufriedenheit der Bevölkerung wuchs. Einzelne Städte begannen abzufallen, zum Beispiel Issin, Eshnuny. Unter solchen Bedingungen erwies es sich als schwierig, eine Verteidigung aufzubauen und eine neue Welle amoritischer Nomaden und den östlichen Staat Elam abzuwehren. Es waren die Elamiter, die Ur zerstörten, die Statuen der Götter beschlagnahmten und den letzten Repräsentanten des Königshauses (2003 v. Chr.) in Gefangenschaft nahmen. Die überlieferten literarischen Werke, die sogenannten "Klagelieder" über den Tod von Ur, Akkad, Nippur, klingen wie ein Requiem über die Nachkommen um die Jahrtausendwende III-II. e. aus den Seiten der Geschichte des sumero-akkadischen Königreichs.

Wenn wir die Existenz früher Stadtstaaten zusammenfassen, können wir Folgendes feststellen.

Für das III. Jahrtausend v. e. war ein bedeutender wirtschaftlicher Aufschwung. Dies war auf die Entwicklung der Landwirtschaft auf der Grundlage von Bewässerung und der breiteren Verwendung von Metall als zuvor zurückzuführen. Bis zum Ende des Zeitraums wird im gesamten südlichen Teil des Landes ein ausgedehntes Bewässerungsnetz geschaffen.

Das Handwerk hat ein hohes Niveau erreicht. An erster Stelle steht die metallurgische Produktion. Die Sumerer stellten verschiedene Werkzeuge und Waffen aus Kupfer her, sie lernten auch, wie man Bronze gewinnt. Schmuck sowie Gefäße und Lampen wurden aus Kupfer, Gold und Silber hergestellt. Die sumerische Gesellschaft kannte die Methode zur Herstellung von Fayence und Glas. Vielleicht ist der bei den Ausgrabungen gefundene Eredu, der im Britischen Museum aufbewahrt wird, der älteste Glasbarren. Es stammt aus der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends v. e.

In dieser Zeit gab es eine Trennung von Handel und Handwerk. Handwerk und Handel konzentrieren sich in urbanen Zentren, die Fläche der Städte wächst, die Zahl ihrer Einwohner steigt. Von den Gemeinschaften heben sich besondere Kaufleute ab - Tamkars, die sich mit dem Austausch von Waren und Produkten befassen. In diesem Fall dienen Getreide und Vieh als Wertmaßstab, aber das Metalläquivalent wird bereits verwendet - Kupfer und Silber. Der Handel mit Syrien, Transkaukasien, dem Iran, den Inseln und der Küste des Persischen Golfs entwickelt sich. Sumerische Städte entwickeln Handelskolonien bis zu den nördlichen und östlichen Grenzen Mesopotamiens.

In Anbetracht der sozialen Struktur der Gesellschaft der sumerischen Stadtstaaten ist die Anwesenheit von Sklaven zu beachten. Die Hauptquelle der Sklaverei war der Krieg. Sklaven wurden gebrandmarkt, auf Lager gehalten, sie arbeiteten oft unter der Kontrolle von Wachen und wurden geschlagen. Sklaven waren Tempel und in Privatbesitz. In den Tempeln wurden Sklaven nicht nur für harte Arbeit, sondern auch bei religiösen Zeremonien, beispielsweise als Chorsänger, eingesetzt. Die Tempel besaßen eine beträchtliche Anzahl von Sklaven (etwa 100–200). In privaten Farmen war ihre Zahl gering (1-3) und in den Farmen des Herrschers - ein paar Dutzend.

Es wird angenommen, dass es im Allgemeinen zum Beispiel im Staat Lagash für 80-100.000 freie Menschen mehr als 30.000 Sklaven gab, in Shuruppak für 30.000-40.000 freie Menschen - 2-3.000 Sklaven. Sklaven kosten zwischen 15 und 23 Schekel Silber (1 Schekel entspricht etwa 8 g).

Die Hierarchie der Gesellschaft manifestierte sich in Gegenwart anderer Bevölkerungsgruppen. Es gab viele Zwangsarbeiter: Gemeindemitglieder, die bankrott gingen und ihre Zuteilungen verloren, jüngere Mitglieder armer Familien, Personen, die durch Gelübde an Tempel gespendet wurden, Neuankömmlinge aus anderen Gemeinden, Bürger, die bestimmte Verbrechen begangen haben. Solche Zwangsarbeiter arbeiteten Seite an Seite mit Sklaven sowohl in Tempel- als auch in Privathaushalten, ihre Position war der eines Sklaven nahe.

Die Spitze der sumerischen Gesellschaft bildeten der Stammesadel, die Hohepriesterschaft, Vertreter der Verwaltung, die den Dienstadel bildeten, dessen Bedeutung immer mehr zunahm. Sie alle besaßen große Grundstücke, Dutzende von Sklaven und Zwangsarbeitern.

Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung des sumerischen Stadtstaates bestand aus einfachen Gemeindemitgliedern, die kleine Parzellen kommunalen Landes besaßen, die in territorialen und großen Familiengemeinschaften vereint waren.

Das Land im sumerischen Stadtstaat wurde in zwei Teile geteilt. Einer war im Besitz der Gebietsgemeinschaft, ging aber in den Einzelbesitz großer Familien über, aus denen die Gemeinschaft bestand. Dieses Land konnte verkauft und gekauft werden, und folglich konnten große Landbesitzungen von Einzelpersonen geschaffen werden. Der andere Teil war der Fonds des Tempellandes. Diese Ländereien könnten zur Nutzung und Pacht gegeben werden.

Die politischen Strukturen der sumerischen Gesellschaft wurden durch die Wahlposition des "en" repräsentiert - des Hohepriesters (manchmal einer Priesterin), des Oberhauptes der Stadt. Zu seinen Aufgaben gehörten neben priesterlichen Funktionen und der Leitung des Tempelverwaltungsapparates die Leitung des Tempel- und Stadtbaus, der Bau eines Bewässerungsnetzes und anderer öffentlicher Arbeiten, die Verfügung über das Gemeindeeigentum und dessen Wirtschaftsleben.

Manchmal wurde der Begriff "lugal" verwendet, der ein Beiname in Bezug auf "en" sein und als "großer Mann, Herr, König" übersetzt werden konnte und auch eine andere Person bedeuten konnte - einen Militärführer, der diese Funktion während der Feindseligkeiten ausübte. Meistens wurde jedoch derselbe „en“ zum Kommandanten gewählt und leitete in dieser Eigenschaft die Aktionen der Militärabteilungen - die Basis der zukünftigen Armee.

Künftig werden Herrscher mit den Titeln „en-si“ oder „lugal“ die Oberhäupter der sumerischen Stadtstaaten. Der Begriff "ensi" bedeutet grob übersetzt "Priester-Baumeister". Die Macht des "Ensi" war wählbar, und seine diesbezügliche Herrschaft wurde "Sequenz" genannt.

Die Funktionen des "lugal" stimmten im Wesentlichen mit den Funktionen des "ensi" überein, aber offensichtlich war es ein eher ehrenhafter und umfassender Titel, der normalerweise von den Herrschern großer Städte und manchmal sogar von deren Verbänden getragen und mit ihnen in Verbindung gebracht wurde militärische Befugnisse und größere Macht.

Während des gesamten 3. Jahrtausends funktionierten ein Ältestenrat und eine Volksversammlung vollwertiger Gemeinschaftskrieger. Ihre Befugnisse umfassten die Wahl oder Absetzung des Herrschers (aus dem Kreis der Ratsmitglieder und einer bestimmten Art), die Kontrolle über seine Aktivitäten, die Aufnahme als Mitglieder der Gemeinschaft, eine beratende Rolle beim Herrscher, insbesondere in Kriegsfragen, Gericht nach Gewohnheitsrecht, Aufrechterhaltung der inneren Ordnung, Verwaltung des Gemeinschaftseigentums.

Dann jedoch fällt die Rolle der Volksversammlungen, die Position des Führers wird erblich und die Natur der monarchischen Macht nimmt die Züge des Despotismus an. Das Wesen des Despotismus war, dass der Herrscher an der Spitze des Staates unbegrenzte Macht hatte. Er war der Besitzer aller Ländereien, während des Krieges war er der Oberbefehlshaber, übte die Funktionen des Hohepriesters und Richters aus. Steuern flossen ihm zu.

Die Stabilität der Despotien basierte auf dem Glauben an die Göttlichkeit des Königs. Ein Despot ist ein Gott in Menschengestalt. Der Despot übte seine Macht durch ein ausgedehntes administrativ-bürokratisches System aus. Ein mächtiger Beamtenapparat kontrollierte und berechnete, erhob Steuern und führte den Hof, organisierte landwirtschaftliche und handwerkliche Arbeiten, überwachte den Zustand des Bewässerungssystems und rekrutierte Milizen für Feldzüge.

Grundlage der Macht des Herrschers ist die entstehende Armee, die einen langen Entwicklungsweg von der Volksmiliz über aristokratische Trupps bis hin zur Schaffung einer ständigen Armee, die auf staatliche Unterstützung angewiesen ist, durchlaufen hat.

Die Armee bestand in dieser Zeit aus mehreren Zweigen des Militärs. Erstens von den Abteilungen der Wagenlenker (Esel oder Onager wurden vor die Streitwagen gespannt), die mit Speeren und Pfeilen bewaffnet waren. Zweitens von schwer bewaffneten Infanteristen-Speerkämpfern in einer Art "Hülle" (Leder- oder Filzregenmäntel mit Metallplaketten), geschützt durch schwere mannshohe Schilde. Drittens von leicht bewaffneten Infanteristen mit einem schützenden Baldric über den Schultern, umhüllt von Plaketten, mit leichten Speeren und Streitäxten. Alle Krieger hatten Helme und Dolche.

Die Armee war gut ausgebildet und erreichte mehrere tausend Menschen (zum Beispiel in Lagash 5-6 Tausend).

Stadtstaaten existierten in Mesopotamien fast das gesamte 3. Jahrtausend v. e. Das niedrige wirtschaftliche Entwicklungsniveau, das die Produktion und den Austausch von Produkten nur innerhalb eines kleinen territorialen Verbandes erlaubte, das Fehlen der Notwendigkeit umfangreicher wirtschaftlicher Bindungen, noch nicht entwickelte soziale Widersprüche, eine geringe Anzahl von Sklaven und die patriarchalische Art und Weise ihre Ausbeutung, die bis zu einer gewissen Zeit keine groß angelegten Gewaltmittel erforderte, das Fehlen mächtiger äußerer Feinde - all dies trug zur Erhaltung kleiner Stadtstaaten in Südmesopotamien bei.

Die Sumerer betrachteten die südliche Stadt Eredu (übersetzt - „Gute Stadt“) als die älteste Stadt, in die sie der Legende nach von der Insel Dilmun (modernes Bahrain) im Persischen Golf zogen. Daneben erwähnen alte Dokumente Sippar im Norden und Shurupak im Süden.

Reis. Sechszehn

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THEMA 3. METER

Studienfragen:

1. Sumerische Stadtstaaten (6000-2300 v. Chr.).

2. Akkad: die Bildung eines zentralisierten Staates (2300-2000 v. Chr.).

3. Babylonische Macht (2000-1200 v. Chr.).

4. Assyrisches Reich (1200-600 v. Chr.).

1. Sumerische Stadtstaaten (6000-2300 v. Chr.)

Unter den Ländern Westasiens war Mesopotamien (Mesopotamien) am bequemsten für die weit verbreitete Entwicklung der Landwirtschaft - ein Land, das zwischen Tigris und Euphrat liegt, das nicht nur seine wichtigsten Bewässerungs-, sondern auch Transportwege waren.

Der natürliche Reichtum Süd- und Mittelmesopotamiens ist nicht groß. Durch das Mischen von Ton mit Asphalt stellten die Bewohner des alten Mesopotamiens ein Material her, das den im südlichen Teil Mesopotamiens seltenen Stein ersetzte. Ebenso charakteristisch für Mesopotamien ist die Metallfreiheit, die die lokale Bevölkerung von den nördlichen und östlichen Hüttengebieten abhängig machte.

Die Flora Mesopotamiens ist auch nicht reich. Die älteste Bevölkerung dieses Landes akklimatisierte Getreide, Gerste und Weizen. Von großer Bedeutung im Wirtschaftsleben des Landes waren die Dattelpalme und das Schilf, die im südlichen Teil Mesopotamiens wild wuchsen. Sesam gehörte ebenso wie Tamariske, aus der süßes Harz gewonnen wurde, zu den heimischen Pflanzen. In den östlichen Bergen gab es Schafe und Ziegen und in den sumpfigen Dickichten des Südens Wildschweine, die bereits in der Antike gezähmt wurden. Die Flüsse waren reich an Fischen und Vögeln. Bereits in der Antike waren verschiedene Geflügelarten bekannt.

Die natürlichen Bedingungen Süd- und Mittelmesopotamiens waren günstig für die Entwicklung der Viehzucht und der Landwirtschaft, sie erforderten lange Zeit die Organisation des Wirtschaftslebens und den Einsatz bedeutender Arbeitskräfte.

Die ältesten Siedlungen auf dem Gebiet des mittleren Teils Mesopotamiens entstanden in der späten Jungsteinzeit. Die Stämme, die in der tiefsten Antike Mesopotamien bewohnten, lebten auf Inseln, die sich zwischen den Sümpfen auftürmten. Sie bauten ihre Siedlungen auf künstlichen Erdwällen. Sie entwässerten die umliegenden Sümpfe und schufen das älteste System der künstlichen Bewässerung. Seine wahren Schöpfer waren die Sumerer, die aus den östlichen Bergregionen nach Südmesopotamien kamen und ihm seinen ursprünglichen Namen - Sumer - gaben, sowie die semitischen Stämme von Akkad - einem Gebiet nördlich von Sumer.

Die bedeutende Entwicklung der Landwirtschaft, das Aufkommen der Metallurgie und die Verbreitung des Tauschhandels führten zum Wachstum der Produktivkräfte und zur Notwendigkeit, die Arbeitskräfte zu erhöhen. Die Folge davon war die Zersetzung des Alten Clan-Gemeinschaftssystem und Auftreten darauf Ruinen alter Sklavenstaaten im III. Jahrtausend v

Primitive Wirtschaftsformen, Jagd und Fischfang behielten eine gewisse Bedeutung in der Wirtschaft des Landes. Die führende und fortschrittliche Rolle spielte jedoch die Landwirtschaft, die aufgrund natürlicher Gegebenheiten in der Antike entstand und im 3. Jahrtausend v. Chr. ihre Weiterentwicklung erhielt. Die hohe Bevölkerungsdichte wird durch die Tatsache angezeigt, dass die Ruinen von großen Städten, wie Larsa und Uruk, nur 24 sind km voneinander. Die weiten Wiesen und Steppen westlich des Euphrat ermöglichten die Viehzucht. Kurz- und Langhornbullen wurden auf der Weide gehalten und mit Getreide gefüttert. Arbeitsvieh wurde zur Bewässerung des Bodens, zum Pflügen und Dreschen sowie zum Transport von Gütern eingesetzt. Sie züchteten auch Fleisch- und Milchvieh, das eine große Menge an Fleisch- und Milchprodukten lieferte. Kleinvieh war sehr weit verbreitet, vor allem Fettschwanz- und Merinoschafe, sowie Ziegen verschiedener Rassen. Bullen und Esel wurden für Transportzwecke eingesetzt. Das Pferd taucht offensichtlich viel später auf, erst im 2. Jahrtausend v.

Trotz der Tatsache, dass in Mesopotamien bereits in der Antike ein dichtes Netz von Bewässerungskanälen angelegt wurde, war die Technik zur Herstellung landwirtschaftlicher Werkzeuge sehr primitiv und stagnierte. Die außergewöhnliche Fruchtbarkeit des bewässerten Bodens erforderte keine besonderen Anstrengungen einer Person, um ihn zu kultivieren, wodurch die Entwicklung der Landwirtschaft objektiv behindert wurde.

In Mesopotamien sind seit der Antike verschiedene Getreidearten bekannt, unter denen Gerste den ersten Platz einnimmt. Neben Gerste war auch Dinkel bekannt, der hauptsächlich zur Herstellung von Brot und Bier diente. Die Weizenkultur in Mesopotamien war weniger verbreitet; Weizen kostete doppelt so viel wie Dinkel und Gerste. Schließlich wurde Durra kultiviert (eine Art von Sorghum-Getreidepflanze, die in Asien und Afrika bekannt ist). , bis heute im Osten erhalten. Neben verschiedenen Gemüse- und Obstbäumen ist die Dattelpalme von großer wirtschaftlicher Bedeutung, deren Kultur bis in die Antike zurückreicht.

Neben der Landwirtschaft entwickelte sich im alten Mesopotamien auch das Handwerk. Die Entwicklung des Kunsthandwerks wurde jedoch durch den Mangel an den wichtigsten Rohstoffarten stark behindert. Im südlichen Teil Mesopotamiens gab es weder Metall noch genügend Stein und Holz. Daher wurden hier bereits in der Antike hauptsächlich Ton und Schilf verwendet, um diese fehlenden Rohstoffe zu ersetzen. Ton wurde oft als Ersatz für Holz, Stein und Metall verwendet. Aus Ton fertigten sie Fässer, Kästen, Pfeifen, Öfen, Herde, Siegel, Lampenspindeln, Grabkästen.

Die wichtigsten Holzersatzstoffe im alten Mesopotamien waren Schilf und Schilf, von denen verschiedene Arten in Mesopotamien in großer Zahl wachsen. Schilf und Schilf wurden zur Herstellung verschiedener Korbwaren, als Baumaterial sowie im Schiffsbau verwendet. Der Baum war in Mesopotamien selten und sehr hoch geschätzt.

Eine große Revolution in der Technologie wurde durch die Entdeckung von Metallen gemacht. Eines der ersten Metalle, das den Völkern Südmesopotamiens bekannt war, war Kupfer. Bronze erschien wenig später. In der Mitte des III. Jahrtausends v. in Mesopotamien war Eisen bekannt, offensichtlich meteorisch. Eisenprodukte dieser Zeit wurden in sehr geringen Mengen gefunden. Offensichtlich war Eisen in Mesopotamien zu dieser Zeit nicht sehr verbreitet. Es musste aus entfernten Regionen des Transkaukasus oder aus Kleinasien gebracht werden.

Die Notwendigkeit, verschiedene Arten fehlender Rohstoffe aus Nachbarländern zu beschaffen, trug zur Entwicklung eines ziemlich bedeutenden Außenhandels bei. Die Sumerer brachten Kupfer aus Elam, Iran und Assyrien und Holz aus den Bergregionen nördlich und östlich von Mesopotamien. Allerdings war dieser Handel noch sehr primitiv, da er Tauschcharakter hatte. Vieh und Getreide dienten als Geld. In der Folge erlangen Metallbarren mit der Verbreitung von Metallen den Wert von Geld.

Mit der Entwicklung der Produktivkräfte in der sumerischen Gesellschaft, mit dem Wachstum der Arbeitsproduktivität, Sklaverei. Zunächst sogar in latenter Form. So durfte der Vater im sumerischen Gesetzbuch seine Kinder in die Sklaverei verkaufen, und die Bedingungen für einen solchen Verkauf wurden in speziellen Dokumenten festgehalten.

Ein charakteristisches Merkmal der patriarchalischen Familie im alten Mesopotamien ist die untergeordnete Stellung der Frau, die durch den Brauch der Polygamie noch verstärkt wird. Töchter wurden oft in die Sklaverei verkauft. Die Entwicklung der Sklaverei wurde durch die Schuldknechtschaft erheblich erleichtert. Viele Dokumente dokumentieren Kredite, insbesondere Getreide, die die Armen den Reichen abnehmen mussten. In Schulden verstrickt, wurden die Armen oft Opfer des Wucherers. Ihm wurde mit drohender Sklaverei gedroht.

Die älteste und wichtigste Quelle der Sklaverei waren jedoch Kriege, die ständig untereinander geführt wurden, zuerst von Stammesverbänden und dann von einzelnen Stadtstaaten Sumers sowie größeren Staatsformationen mit Nachbarvölkern. Diese Kriege führten hauptsächlich zur Gefangennahme einer großen Anzahl von Gefangenen, die normalerweise zu Sklaven wurden.

Vermögensschichtung innerhalb ländlicher Gemeinden, führte zum allmählichen Zerfall kommunales System, die dazu beitrug, aus der Masse der Gemeindemitglieder eine kleine Gruppe sklavenhaltender Aristokraten herauszufiltern. Gleichzeitig wurden die am wenigsten wohlhabenden Schichten der Gemeindemitglieder nach und nach ruiniert, zu Armen und sogar zu Sklaven gemacht.

Bereits in IVtausend v auf dem Gebiet von Sumer entstehen Städte als wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentren einzelne Kleinstaaten. Im südlichsten Teil des Landes lag die Stadt Eridu an der Küste des Persischen Golfs. Die Stadt Ur, Zentrum eines starken Staates, war von großer politischer Bedeutung. Das religiöse und kulturelle Zentrum ganz Sumers war die Stadt Nippur mit ihrem gemeinsamen sumerischen Heiligtum, dem Tempel des Gottes Enlil. Unter den anderen Städten Sumers waren Lagasch, das in ständigem Kampf mit dem benachbarten Umma stand, und die Stadt Uruk von großer politischer Bedeutung.

Zu AnfangIIItausend v kommen in Mesopotamien vor erste Sklavenstaaten geführt von Königen. In den Fürstentümern, die ihre Unabhängigkeit verloren hatten, regierten die höchsten Repräsentanten des sklavenhaltenden Adels, die den antiken halbpriesterlichen Titel trugen Pastete.

Die wirtschaftliche Grundlage dieser alten Sklavenhalterstaaten war der in staatlicher Hand zentralisierte Bodenfonds des Landes. Von freien Bauern bewirtschaftetes Gemeindeland galt als Eigentum des Staates, und ihre Bevölkerung war verpflichtet, alle Arten von Abgaben zugunsten des letzteren zu tragen, die normalerweise ziemlich hoch waren. Die Hauptwirtschaftsform in dieser Zeit war die Landwirtschaft, basierend auf künstliche Bewässerung. Daher war eine der wichtigsten Funktionen des alten Sklavenstaates die Funktion, das Bewässerungsnetz zu organisieren und zu unterhalten.

Verdient besondere Aufmerksamkeit Sumerische Kunst und Literatur. Insgesamt sind etwa einhundertfünfzig Denkmäler der sumerischen Literatur bekannt. Darunter sind poetische Aufzeichnungen von Mythen, Sagenepen, Hochzeitsliebesliedern, Trauerklagen, Hymnen zu Ehren von Königen, Lehren, Erbauungen, Fabeln, Anekdoten, Redewendungen, Sprichwörter. Von allen literarischen Gattungen sind Hymnen am umfassendsten vertreten, da sie als Mittel des kollektiven Appells an die Gottheit dienen. Von großer Bedeutung waren Heldengeschichten, die von Heldentaten, ihren langen Feldzügen und Abenteuern sangen.

Eng verbunden mit Mythologie und Epos Pantheon der Götter. Bis zum Ende des III. Jahrtausends v. es gab keine einheitliche Systematisierung, obwohl es mehrere sumerische Gottheiten gab: „der Herr der Lüfte“, „König der Götter und Menschen“ Enlil (Gott der Stadt Nippur); der Herr der unterirdischen Süßwasser und des Weltozeans Enki (der Gott der Stadt Eredu); der Himmelsgott An und die Göttin des Krieges und der fleischlichen Liebe Inanna (die Gottheiten der Stadt Uruk); Mondgott Nanna (Schutzpatronin der Stadt Ur); der Kriegergott Ningirsu, der in Lagash verehrt wird.