Quelle: Zeitschrift des Moskauer Patriarchats

Die Christianisierung des kolossalen Römischen Reiches im 4. Jahrhundert machte es zu einer weltweiten Hochburg des Christentums. Tatsächlich passte fast die gesamte christliche Welt in die Grenzen des Staates, der alle Länder des Mittelmeerbeckens umfasste und weit über seine Grenzen hinausging und sowohl das Schwarze Meer als auch Großbritannien besaß. Da das Reich tatsächlich so groß war, beanspruchte es sowohl vor als auch nach dem Sieg des Christentums theoretisch, universell zu sein. Gottesdienste erinnern uns an diese alte Lehre. Die Worte der Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus: Wir bieten Dir auch diesen verbalen Gottesdienst über das Universum an – sie meinen das Thema des Gebets, nicht kosmisch oder geografisch, sondern genau politisch – „Universum“ war einer der offiziellen Namen des Reich. Der Beginn der Christianisierung fiel mit der Gründung einer neuen Hauptstadt am Bosporus zusammen.

Der heilige Apostelgleiche Konstantin der Große baute an der Stelle der antiken Stadt Byzanz das Neue oder Zweite Rom – Konstantinopel, das die Slawen später Konstantinopel nannten. Im Jahr 330 wurde die Stadt feierlich geweiht, und im griechischen Menaion findet am 11. Mai ein Gottesdienst statt - in Erinnerung an den Geburtstag oder die Erneuerung von Konstantinograd. Bereits nach dem Tod der Stadt Konstantin im Jahr 1453 begann man im Westen, die Macht, die diese Stadt als Hauptstadt hatte, Byzanz zu nennen, nach dem antiken Namen der Stadt. Die „Byzantiner“ selbst nannten sich nie so: Sie nannten sich Römer (so werden die kaukasischen Griechen immer noch genannt) und ihren Staat – Roman. Die posthume Umbenennung ist doppelt abwertend. Der Westen sprach ihr einen römischen Namen und ein römisches Erbe ab, weil man sie sowohl im Reich Karls des Großen als auch später im „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“ an sich reißen wollte. Und gleichzeitig sprach der Westen, in dessen Geschichte das Mittelalter eine dunkle Zeit der Barbarei war, „Byzanz“ eine eigenständige kulturelle Bedeutung ab: Für ihn sei es nur ein Vermittler für die Weitergabe des antiken Erbes an den Westen. Tatsächlich hat „Byzanz“ (der Westen begann dies erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu verstehen) die größte Kultur geschaffen, die auf antikem Boden gewachsen ist (die Kirche hat im Gegensatz zu Sekten und Ketzereien die Antike nie wahllos abgelehnt), einige östliche Einflüsse absorbiert , vergeistigt durch den Glauben an Christus und brachte wunderbare geistliche Früchte - Theologie, Gottesdienst, Kunst. Die von Gott inspirierte Schöpfung des christlichen Staates, der christlichen Gesellschaft, der christlichen Kultur richtete sich gegen die Elemente dieser Welt, gegen alle menschlichen Gebrechen und Sünden und gegen äußere zerstörerische Kräfte.

Im 5. Jahrhundert führte die Völkerwanderung das Reich in die erste Katastrophe: Die deutschen Barbaren eroberten nicht nur Rom (das viele als Zeichen des Weltuntergangs empfanden), sondern den gesamten westlichen Teil des Reiches. Die römische Macht überlebte dank der Stärke ihres östlichen Teils.

Im VI. Jahrhundert eroberte das Reich unter St. Justinian dem Großen Italien, Lateinamerika und einen Teil Spaniens zurück. Der Sieg über die Barbaren war ein Sieg für die Orthodoxie, da die Deutschen Arianer waren.

Im 7. Jahrhundert überlebte das Reich die persische Eroberung Syriens, Palästinas und Ägyptens; die Hauptstadt selbst wurde belagert. Kaiser Heraclius zerschmetterte mit aller Kraft die Macht der Perser, brachte das Kreuz des Herrn nach Jerusalem zurück, das von ihnen als Trophäe erbeutet wurde, erwies sich jedoch als machtlos gegenüber dem neuen Eroberer - den Arabern. In kurzer Zeit gingen die Ländereien, die gerade von den Persern zurückgegeben worden waren, verloren. Die Leichtigkeit der Eroberung erklärt sich aus der Tatsache, dass die Monophysiten in Ägypten und Syrien durch die Macht des orthodoxen Reiches belastet wurden. Im 7.-8. Jahrhundert setzten die Araber ihre Eroberungen fort und die Hauptstadt selbst wurde wiederholt belagert.

Im 7. Jahrhundert hatte das Reich einen weiteren Feind: Die Slawen überquerten die Donau und besetzten die gesamte Balkanhalbinsel. Das Reich hatte nicht genug militärische Stärke, um den Gefahren standzuhalten, aber es verfügte über geistige Waffen: Die Feinde wurden zum Gehorsam gefesselt und mit dem ganzen geistigen Reichtum des Christentums bereichert. Die Eroberer von gestern übernahmen die griechische Sprache, die Sprache der Kirche und Kultur, und wurden loyale Untertanen des Reiches. Die Missionare von Konstantinopel, die heiligen Apostelgleichen Cyrill und Methodius, legten jedoch den Grundstein für die slawische Kirchenkultur, die eine exakte Reproduktion des griechischen Vorbilds wurde. Zu Beginn des 11. Jahrhunderts hatte das Reich viel zurückgewonnen: Zu seinen Ländern gehörten der Balkan von Donau und Drau, Kleinasien, Armenien, Syrien und Süditalien. Aber am Ende desselben Jahrhunderts eroberten die Seldschuken all ihre Besitztümer in Asien.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Westen bereits die Einheit der Kirche mit dem Osten zerstört. Dem kirchlichen Bruch von 1054 war der politische Bruch von 800 vorausgegangen und vorbestimmt, als der Papst Karl den Großen zum Kaiser von Rom proklamierte. Der Druck aus dem Westen nahm zu. Um Hilfe bei der Abwehr der westlichen Gefahr zu erhalten, war die Zaregrad-Regierung gezwungen, mit dem Pionier des Kapitalismus – der Republik Venedig – ein Abkommen abzuschließen, wonach Venedig große Privilegien auf dem Territorium des Reiches erhielt, um schweren und dauerhaften Schaden zuzufügen byzantinische Wirtschaft und Handel.

Der Verlust von Territorien verwandelte das Reich effektiv in einen griechischen Staat, aber die Ideologie des römischen Universalismus blieb intakt. Fast jeder Kaiser nahm die Verhandlungen über eine Union mit der Westkirche wieder auf, aber da weder die Herrscher, noch die Geistlichkeit, noch das Volk von der Orthodoxie abweichen wollten, kamen die Verhandlungen immer wieder ins Stocken.

Die Kreuzzüge schufen eine neue Situation. Einerseits ermöglichten sie die Wiederherstellung der Macht der orthodoxen Macht in Westkleinasien. Andererseits waren die von den Kreuzfahrern geschaffenen Staaten in Syrien und Palästina den Griechen, die als Hauptschuldige für das Versagen der Kreuzfahrer dargestellt wurden, sehr feindlich gesinnt, und die Aggressivität des Westens gegenüber den Griechen wuchs.

Dem Westen – Venedig und den Kreuzfahrern – gelang es 1204, das Reich zu zerschlagen. Konstantinopel wurde niedergebrannt und erobert, und die Eroberer wollten das Territorium des Reiches unter sich aufteilen. Die Jahre der lateinischen Herrschaft am Bosporus (1204-1261) waren die Zeit der systematischen Entfernung aller Schreine, Reichtümer und Kostbarkeiten, die die ersten Tage der Plünderung überlebten, aus der jüngsten kulturellen Hauptstadt der Welt. Vieles wurde einfach barbarisch zerstört. 1453 hatten die Türken nur noch sehr wenig Beute. Das Jahr 1204 fügte den religiösen Gründen der Teilung den wichtigsten psychologischen Faktor hinzu: Der Westen zeigte sich als böser Vergewaltiger und Barbar. Natürlich versuchten die Sieger, die griechische Kirche dem Papst zu unterwerfen: In der Hagia Sophia saß ein lateinischer Patriarch, und in den besetzten Ländern (an einigen Orten mehrere Jahrhunderte lang: auf Kreta, auf Zypern) mussten die Griechen leben das Gewerkschaftsregime. Fragmente des orthodoxen Reiches blieben an der Peripherie, und Nicäa in Kleinasien wurde zu seinem Hauptzentrum.

Der erste Kaiser der Palaiologos-Dynastie, Michael VIII, eroberte Konstantinopel zurück. Nach Jahrzehnten der lateinischen Herrschaft war es der Schatten der ehemaligen Stadt. Paläste lagen in Trümmern, Kirchen verloren jeglichen Schmuck, elende Wohnviertel waren durchsetzt mit Ödland, Streuobstwiesen und Streuobstwiesen.

Die Befreiung der Hauptstadt erhöhte die Aggressivität des Westens. Michael fand kein anderes Mittel, um die drohende Eroberung des Reiches durch die Katholiken zu verhindern, als eine kirchliche Union mit Rom zu schließen. Letztendlich hat es ihm nichts gebracht. Die westlichen Staaten gaben ihre aggressiven Absichten für sehr kurze Zeit auf, aber unter den Untertanen Michaels stieß die Union auf fast allgemeine Ablehnung, und der Kaiser benötigte zusammen mit dem unierten Patriarchen von Konstantinopel John Vekk umfangreiche Repressionen gegen die Gegner der Union. Trotz Michaels Entschlossenheit, die Gewerkschaft mit allen Mitteln durchzusetzen, exkommunizierte ihn Papst Martin IV. wegen Untreue gegenüber der Gewerkschaft aus der Kirche! Die Vereinigung dauerte acht Jahre und starb mit Michael (1282).

Michael VIII. verteidigte sich gegen den Westen, beeinflusste aktiv die europäische Politik und hatte einige militärische und diplomatische Erfolge. Doch in seinen Aktivitäten hat das Imperium seine letzte Kraft erschöpft. Nach ihm beginnt der Niedergang des orthodoxen Reiches.

Aber überraschenderweise ist das Ostreich in einem Zustand des sich ständig ausweitenden politischen, militärischen, wirtschaftlichen und sozialen Niedergangs nicht nur nicht geistig verdorrt, sondern hat im Gegenteil seine reifsten, schönsten und vollkommensten Früchte gebracht. Viele Gesichter, viele schriftliche und künstlerische Schöpfungen werden uns unbekannt bleiben – ihr Andenken erlosch im Feuer der Eroberung. Vieles blieb und bleibt unbekannt, einfach weil es nach der Katastrophe niemanden gab, der beurteilen konnte, wie diese verlorene Gesellschaft lebte. Erst Ende des 19. Jahrhunderts schätzte die Welt die äußeren Formen ihres Weltbildes – „byzantinische Kunst“. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts begann die orthodoxe (und nicht-orthodoxe) Welt, den spirituellen, mystischen und theologischen Höhepunkt des Hesychasmus zu studieren. Die kritische Ausgabe des Hauptlehrers des Hesychasmus, St. Gregory Palamas, ist noch nicht fertiggestellt. Zehntausende handgeschriebene Seiten seiner Zeitgenossen sind bis heute völlig unveröffentlicht ... Je schwächer die römische Macht wurde, desto unbestreitbarer wurde ihr spiritueller Einfluss überall in der orthodoxen Welt - in Russland von St. Alexis, in Serbien von Stefan Duschan, in Bulgarien St. Euthymius ...

Jahrhundertelang stand das Reich am Scheideweg der Welt, auf dem Weg von Europa nach Asien und vom Mittelmeer zum Schwarzen Meer, nährte sowohl die orthodoxe als auch die nicht-orthodoxe Welt geistig und schützte die christliche Welt vor asiatischen Eroberern. Nun neigte sich ihr Dienst dem Ende zu. Bis 1300 hatten die Türken ihre ziemlich großen und reichen Besitztümer in Kleinasien erobert, mit Ausnahme einiger Städte, die im 14. Jahrhundert erobert wurden. Mitte dieses Jahrhunderts drangen die Türken in Europa ein. Am Ende hatten die Türken bereits Bulgarien zerstört, Serbien auf dem Kosovo-Feld (1389) einen tödlichen Schlag versetzt und die meisten europäischen Besitztümer des Reiches erobert, einschließlich der zweiten Stadt - Thessaloniki.

Mit dem Reich, von dem nur noch die Hauptstadt, der ferne Peloponnes und mehrere Inseln übrig blieben, wurden sie nicht mehr berücksichtigt. In Moskau, das immer loyal war und den Primat des Zaren von Konstantinopel anerkannte (sie beteten für ihn in russischen Kirchen), befahl Großherzog Wassili Dimitriewitsch, das Gedenken an den Kaiser zu stoppen, und sagte: „Wir haben eine Kirche, aber keinen Zaren .“ Zur Verteidigung der imperialen Ideologie ergriff Patriarch Antonius IV. von Konstantinopel das Wort und schrieb an den Großherzog: „Es tut mir leid, einige Worte Ihres Adels über meinen souveränen und heiligsten Autokraten und Zaren gehört zu haben. Denn sie sagen, dass Sie den Metropoliten daran hindern, den göttlichen Namen des Zaren in Diptychen zu gedenken, eine absolut inakzeptable Sache ... Das ist nicht gut. Der heilige König hat einen großen Platz in der Kirche; er ist nicht wie andere Fürsten und lokale Herrscher, denn von Anfang an billigten und bestimmten die Könige die Frömmigkeit im ganzen Universum, und die Könige versammelten ökumenische Konzile, und was die rechten Dogmen und das christliche Leben betrifft, was die göttlichen und heiligen Kanons sagen, sie billigten sie und legitimiert zu lieben und zu ehren ... warum sie große Ehre und einen Platz in der Kirche haben. Und obwohl, mit der Erlaubnis Gottes, die Zungen die Region und das Land des Königs umringten, aber auch jetzt hat der König von der Kirche die gleiche Weihe und den gleichen Rang und die gleichen Gebete, und er ist mit großem Frieden gesalbt und geweihten König und Autokraten der Römer, also aller Christen, und an jedem Ort und von allen Patriarchen und Metropoliten und Bischöfen wird der Name des Königs gefeiert, wo nur Christen genannt werden, die keiner der anderen Herrscher oder Ortsherren in keiner Weise hat und im Vergleich zu allem eine solche Macht hat, dass die Lateiner selbst, die keine Gemeinschaft mit unserer Kirche haben, ihm denselben Gehorsam leisten wie in alten Zeiten, als sie mit uns eins waren. Die orthodoxen Christen verdanken ihm dabei viel mehr ... Es ist für Christen unmöglich, eine Kirche zu haben, ohne einen Zaren zu haben. Denn das Königreich und die Kirche haben viel Einheit und Gemeinsamkeit, und ihre gegenseitige Trennung ist unmöglich. Dies sind die einzigen Könige, die von Christen – Ketzern – abgelehnt werden … Aber mein mächtigster und heiligster Autokrat ist durch die Gnade Gottes der orthodoxeste und treueste und Fürsprecher der Kirche, Verteidiger und Beschützer, und das ist dort unmöglich ein Bischof zu sein, der seiner nicht gedenkt. Hören Sie auch den obersten Apostel Petrus, der im ersten der Briefe spricht: „Fürchte Gott, ehre den König“ (1. Petr. 2,17). Er sagte nicht: Könige, damit niemand denken würde, dass es um die sogenannten Könige einzelner Nationen geht, sondern: König, was darauf hindeutet, dass es einen universellen (katholikos) König gibt ... Denn wenn sich einige andere Christen angeeignet haben der Titel eines Königs, dann alle diese ... illegal ... Für welche Väter, welche Räte, welche Kanoniker sprechen sie? Aber über den natürlichen König schreien sie oben und unten, dessen Satzungen und Verordnungen und Gebote im ganzen Universum geliebt und geehrt werden, dessen die Christen überall gedenken“ 1 .

Damals regierte Manuel Palaiologos (1391-1425), einer der edelsten Herrscher. Als Theologe und Wissenschaftler aus Berufung verbrachte er seine Zeit mit einer demütigenden und erfolglosen Suche nach einem Ausweg aus der Pattsituation des Imperiums. Als er 1390-1391 als Geisel in Kleinasien festgehalten wurde, führte er offene Gespräche über den Glauben mit den Türken (die ihn mit tiefem Respekt behandelten). Aus diesen Diskussionen entstanden „26 Dialoge mit einem gewissen Perser“ (wie es die archaische literarische Art verlangt, die Türken zu nennen), und nur wenige Dialoge sind der Polemik mit dem Islam gewidmet, und die meisten von ihnen sind eine positive Darstellung des christlichen Glaubens und Moral. Die Arbeit wurde nur in einem kleinen Teil veröffentlicht.

Manuel fand Trost im Schreiben von Kirchenliedern, Predigten und theologischen Abhandlungen, aber das schützte ihn nicht vor der schrecklichen Realität. Die Türken drangen weit im Norden und Westen vom eingekreisten Konstantinopel nach Europa ein, und es war genau richtig für Europa, vernünftigen Egoismus zu zeigen, indem es das Ostreich verteidigte. Manuel reiste in den Westen, erreichte das ferne London, erhielt aber nirgendwo etwas anderes als aufrichtige Anteilnahme und vage Versprechungen. Als alle Möglichkeiten bereits ausgeschöpft waren, erreichte den in Paris befindlichen Kaiser die Nachricht, dass die Vorsehung Gottes ein unerwartetes Mittel gefunden hatte: Timur fügte den Türken eine vernichtende Niederlage zu (1402). Der Tod des Reiches verzögerte sich um ein halbes Jahrhundert. Während die Türken ihre Stärke wiederherstellten, gelang es dem Reich, sich von den Tributzahlungen an die Türken zu befreien und Thessaloniki zurückzugeben.

Nach dem Tod von Manuel kam die letzte Generation von Palaiologos an die Macht. Unter seinem Sohn Johann VIII. wurde die Situation immer bedrohlicher. 1430 fiel Thessaloniki erneut – nun seit fast fünf Jahrhunderten. Die gefährliche Gefahr zwang die Griechen erneut (zum x-ten Mal!), über eine Union mit Rom zu verhandeln. Diesmal brachte die Gewerkschaftsbemühung die greifbarsten Ergebnisse hervor. Und doch lässt sich argumentieren, dass die Union dieses Mal von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Die Parteien verstanden sich nicht, repräsentierten zwei unterschiedliche Welten - sowohl in theologischer als auch in kirchenpolitischer Hinsicht. Für Papst Eugen IV. war die Vereinigung ein Mittel, um die erschütterte päpstliche Autorität wiederherzustellen und zu etablieren. Für die Griechen war es ein tragischer Versuch, alles so zu erhalten, wie es vorher war – nicht nur das Reich, sondern auch die Kirche mit all ihrem Glaubens- und Ritualerbe. Einige der Griechen hofften naiv, dass es beim Konzil von Florenz einen „Sieg“ der orthodoxen Tradition über die lateinischen Neuerungen geben würde. Es ist nicht passiert, und es konnte nicht passieren. Aber das eigentliche Ergebnis war auch keine einfache Kapitulation der Griechen. Das Hauptziel des Papstes war nicht die Unterwerfung der Griechen, sondern die Niederlage der Opposition des westlichen Episkopats, das sich zum großen Teil gegen die päpstliche Allmacht auflehnte und versuchte, den Papst dem Konzil zu unterwerfen. Angesichts eines gewaltigen Feindes im Westen (viele Fürsten standen hinter den rebellischen Bischöfen) war es möglich, einige Kompromisse mit dem Osten einzugehen. Tatsächlich hatte die am 6. Juli 1439 unterzeichnete Gewerkschaft einen Kompromisscharakter, und die Frage war, „wer wird gewinnen“ in ihrer praktischen Anwendung. So legte die Union den „Vorbehalt aller Rechte und Privilegien“ der vier östlichen Patriarchen fest, aber der Papst versuchte, die Griechen „auf Stärke“ zu testen und erklärte sich bereit, einen neuen Patriarchen von Konstantinopel zu ernennen. Der Kaiser wandte entschieden ein, dass es nicht Aufgabe des Papstes sei, solche Ernennungen vorzunehmen. Der Papst wollte, dass der heilige Markus von Ephesus, ein entschiedener Verteidiger der Orthodoxie, der die Gewerkschaft nicht unterzeichnet hatte, ihm zur Verhandlung und Vergeltung übergeben wurde. Wieder folgte eine feste Erklärung, dass es nicht die Aufgabe des Papstes sei, die griechischen Geistlichen zu richten, und der heilige Markus kehrte im kaiserlichen Gefolge nach Konstantinopel zurück.

Der Abschluss der Union in der Form, in der sie entwickelt und unterzeichnet wurde, war nur möglich, weil die Griechen keine innere Einheit hatten. Die repräsentative griechische Delegation beim Rat – der Kaiser, Patriarch Joseph II. (der zwei Tage vor der Unterzeichnung der Union starb und nach ihm gemeinsam von Griechen und Lateinern begraben wurde), eine Vielzahl von Hierarchen (einige von ihnen vertraten drei östliche Patriarchen ) - zeigte ein buntes Spektrum an Ansichten und Stimmungen. Hier war der unnachgiebige Krieger der Orthodoxie, St. Markus, und die Hierarchen, die bis zu einer Zeit die Orthodoxie verteidigten, aber später entweder durch die geschickte Dialektik der Lateiner oder durch den groben und greifbaren Druck von Fremden oder ihren eigenen erschüttert wurden, und „Humanisten“, die sich mehr mit antiker Philosophie als mit christlicher Theologie beschäftigen, und fanatische Patrioten, die bereit sind, alles zu tun, um das Reich vor den Muslimen zu retten.

Die Ansichten und Aktivitäten jedes Unterzeichners der Gewerkschaft werden einer besonderen Untersuchung unterzogen. Aber die Umstände sind so, dass sie es nicht erlauben, alle von ihnen und denen, die ihnen folgten, als „Katholiken“ oder gar „Unierte“ zu bezeichnen. John Eugenikus, Bruder des Heiligen Markus, nennt John VIII einen "christusliebenden König", selbst nachdem er die Gewerkschaft unterzeichnet hat. Ein streng antikatholischer Autor, Archimandrit Ambrosius (Pogodin), spricht nicht von einem Abfall von der Orthodoxie, sondern von einer „Demütigung der orthodoxen Kirche“ 2 .

Für die Orthodoxie ist ein Kompromiss unmöglich. Die Geschichte sagt, dass dies nicht der Weg ist, um Meinungsverschiedenheiten zu überwinden, sondern der Weg, neue Lehren und neue Spaltungen zu schaffen. Weit davon entfernt, Ost und West tatsächlich zu vereinen, brachte die Union in einer kritischen Stunde ihrer Geschichte Spaltung und Streit in die Ostkirche. Das Volk und die Geistlichkeit konnten die Vereinigung nicht akzeptieren. Unter ihrem Einfluss begannen diejenigen, die sie unter die Bulle der Union stellten, auf ihre Unterschriften zu verzichten. Von den 33 Geistlichen zogen nur zehn ihre Unterschriften nicht zurück. Einer von ihnen war Protosingel Gregory Mammi, der später Patriarch von Konstantinopel wurde und 1451 auf Druck der Anti-Unierten nach Rom fliehen musste. Konstantinopel begegnete der Belagerung und dem Fall ohne einen Patriarchen.

Zunächst könnte man meinen, das politische Kalkül der Gewerkschaftsanhänger sei richtig - der Westen ziehe zu einem Kreuzzug gegen die Türken. Allerdings war die Zeit der Belagerung Wiens durch die Türken noch weit entfernt, und der Westen als Ganzes war Byzanz noch gleichgültig. An dem Feldzug nahmen diejenigen teil, die von den Türken direkt bedroht wurden: die Ungarn, aber auch Polen und Serben. Die Kreuzritter drangen in Bulgarien ein, das bereits seit einem halben Jahrhundert den Türken gehörte, und wurden am 10. November 1444 bei Varna völlig geschlagen.

Am 31. Oktober 1448 starb Johannes VIII. Palaiologos, der es nicht wagte, die Vereinigung offiziell zu erklären. Der Thron wurde von seinem Bruder Konstantin XI. Palaiologos Dragas besetzt, der mit zwei Familiennamen unterzeichnete – väterlicher und mütterlicherseits. Seine Mutter, Elena Dragash, war eine Serbin, die einzige Slawin, die Kaiserin von Konstantinopel wurde. Nach dem Tod ihres Mannes wurde sie Mönchin mit dem Namen Ipomoni und wurde als Heilige verherrlicht (Komm. 29. Mai, der Tag des Falls von Konstantinopel). Sie war die letzte Kaiserin, weil sie ihre Schwiegertöchter Kaiserinnen überlebte.

Konstantin XI, geboren am 8. Februar 1405, war der älteste überlebende Sohn von Manuel II. Aber sein Anspruch auf den Thron war nicht unleugbar. Im Ostreich gab es kein Thronfolgerecht, und es war Sache des amtierenden Kaisers, den Erben zu bestimmen. Hatte er dazu keine Zeit, entschied nach damaligem Brauch die Kaiserinmutter. Elena-Ipomoni segnete ihren vierten (insgesamt sechs) Sohn für die Thronbesteigung. Konstantin war ein Mann von edler Seele, ein strenger und mutiger Krieger, ein guter Militärführer. Wir wissen wenig über seine Interessen in Wissenschaft, Literatur und Kunst, obwohl der Hof von Mystra auf der Peloponnes, wo er sich aufhielt, bevor er die königliche Krone übernahm, das Zentrum der subtilsten Kultur war. Union blieb das Hauptproblem. Kirchenstreitigkeiten in Konstantinopel erreichten eine solche Intensität, dass Konstantin nicht von Patriarch Gregor III. zum König gekrönt werden wollte, der von den Anti-Uniaten nicht anerkannt wurde. Die Krone wurde nach Mistra gebracht und die Krönung wurde am 6. Januar 1449 vom örtlichen Metropoliten durchgeführt. Im Sommer 1451 wurde ein kaiserlicher Botschafter nach Rom entsandt, der dem Papst insbesondere eine Botschaft von der „Versammlung“ (Synaxis) von Bischöfen und anderen Gegnern der Union überbrachte, die dem Papst vorschlug, die Beschlüsse aufzuheben des Konzils von Florenz und nehmen an einem neuen Ökumenischen Konzil teil, diesmal in Konstantinopel. Das ist sehr aufschlussreich. Der Kaiser, der offiziell der Union angehört, kooperiert mit seinen Gegnern, die, indem sie in seine Position eintreten, ihre „Versammlung“ nicht zur Kathedrale (Synode) erklären.

Gleichzeitig nehmen die Orthodoxen, die die geschlossene Union ablehnen, eine konstruktive Position ein und sind bereit für neue Verhandlungen und Diskussionen. Allerdings waren nicht alle Orthodoxen so optimistisch. Von der Revision der Union wollte der Papst nichts wissen. Sein Botschafter, Kardinal Isidore, kam in Konstantinopel an (ein ehemaliger Metropolit der russischen Kirche, der von Großherzog Wassilij Wassiljewitsch abgesetzt wurde, weil er eine Gewerkschaft ausgerufen und aus einem Moskauer Gefängnis geflohen war). Dem Metropolitenkardinal gelang es, die Erlaubnis zu erhalten, bei einem feierlichen Gottesdienst in der Hagia Sophia des Papstes zu gedenken und die Gewerkschaftsbulle zu verkünden. Dies verschärfte natürlich die Konfrontation zwischen Gegnern und Befürwortern der Gewerkschaft. Aber auch unter letzteren gab es keine Einigkeit: Viele hofften, dass, wenn die Stadt überlebte, alles neu überdacht werden könnte.

1451 besetzte Mehmed II. der Eroberer den Thron des Sultans – ein fähiger Herrscher, ein ausgezeichneter Militärführer, ein gerissener Politiker, ein Monarch, der Wissenschaft und Kunst liebt, aber äußerst grausam und völlig unmoralisch ist. Er begann sofort, sich auf die Eroberung der Stadt St. Konstantin vorzubereiten. An der europäischen Küste des Bosporus gelandet, die noch zum Imperium gehörte, begann er, die griechischen Dörfer zu zerstören, die wenigen von den Griechen übriggebliebenen Städte einzunehmen und an der Mündung des Bosporus eine mit mächtigen Kanonen ausgestattete Festung zu errichten. Die Ausfahrt zum Schwarzen Meer war blockiert. Die Getreidelieferungen nach Konstantinopel konnten jederzeit eingestellt werden. Besonderen Wert legte der Eroberer auf die Flotte. Mehr als hundert Kriegsschiffe wurden für die Belagerung der Stadt vorbereitet. Die Landarmee des Sultans betrug mindestens 100.000. Die Griechen behaupteten sogar, dass es bis zu 400.000 Soldaten gab. Die Schlagkraft der türkischen Armee waren die Janitscharen-Regimenter. (Janitscharen sind die Söhne christlicher Eltern, die im Kindesalter aus ihren Familien genommen und im Geiste des islamischen Fanatismus erzogen wurden).

Die türkische Armee war gut bewaffnet und hatte einen wichtigen technologischen Vorteil. Der ungarische Kanonenmeister Urban bot dem Kaiser seine Dienste an, rannte jedoch, ohne sich auf ein Gehalt zu einigen, zum Sultan und goss für ihn eine Kanone von beispiellosem Kaliber. Während der Belagerung explodierte es, wurde aber sofort durch ein neues ersetzt. Schon während der kurzen Wochen der Belagerung nahmen die Büchsenmacher auf Wunsch des Sultans technische Verbesserungen vor und gossen viele verbesserte Kanonen. Und diejenigen, die die Stadt verteidigten, hatten nur schwache, kleinkalibrige Waffen.

Als der Sultan am 5. April 1453 unter den Mauern von Konstantinopel ankam, war die Stadt bereits sowohl vom Meer als auch vom Land aus belagert. Die Einwohner der Stadt bereiten sich seit langem auf eine Belagerung vor. Mauern wurden repariert, Festungsgräben gereinigt. Zu Verteidigungszwecken gingen Spenden von Klöstern, Kirchen und Privatpersonen ein. Die Garnison war vernachlässigbar: weniger als 5.000 Untertanen des Reiches und weniger als 2.000 westliche Soldaten, hauptsächlich Italiener. Die Belagerten hatten etwa 25 Schiffe. Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit der türkischen Flotte hatten die Belagerten einige Vorteile auf See: Die griechischen und italienischen Seeleute waren viel erfahrener und mutiger, und außerdem waren ihre Schiffe mit „griechischem Feuer“ bewaffnet, einer brennbaren Substanz, die sogar brennen konnte ins Wasser und verursachte große Brände.

Nach muslimischem Recht war den Einwohnern der Stadt, wenn sie sich ergab, der Erhalt von Leben, Freiheit und Eigentum garantiert. Wurde die Stadt im Sturm erobert, wurden die Einwohner ausgerottet oder versklavt. Mehmed schickte Parlamentarier mit einem Angebot zur Kapitulation. Der Kaiser, dem von seinen engen Verbündeten wiederholt angeboten wurde, die dem Untergang geweihte Stadt zu verlassen, war bereit, bis zum Ende an der Spitze seiner kleinen Armee zu bleiben. Und obwohl die Einwohner und Verteidiger unterschiedliche Einstellungen zu den Aussichten der Stadt hatten und einige die Macht der Türken einem engen Bündnis mit dem Westen vorzogen, waren fast alle bereit, die Stadt zu verteidigen. Auch für die Mönche gab es Kampfposten. Am 6. April begannen die Feindseligkeiten.

Konstantinopel hatte grob gesagt eine dreieckige Form. Von allen Seiten von Mauern umgeben, wird es im Norden vom Goldenen Horn, im Osten und Süden vom Marmarameer umspült, und die westlichen Befestigungen passieren auf dem Landweg. Auf dieser Seite waren sie besonders mächtig: Der mit Wasser gefüllte Graben war 20 Meter breit und 7 Meter tief, darüber gab es fünf Meter hohe Mauern, dann die zweite Mauerreihe 10 Meter hoch mit 13 Meter hohen Türmen und dahinter weitere 12 Meter hohe Mauern mit 23 Meter hohen Türmen. Der Sultan versuchte auf jede erdenkliche Weise, eine entscheidende Vorherrschaft auf See zu erlangen, betrachtete jedoch den Angriff auf die Landbefestigungen als das Hauptziel. Die mächtige Artillerievorbereitung dauerte eine Woche. Urbans große Kanone feuerte sieben Mal am Tag, im Allgemeinen feuerten Kanonen verschiedener Kaliber bis zu hundert Kanonenkugeln am Tag durch die Stadt.

Nachts säuberten die Bewohner, Männer und Frauen, die zugeschütteten Gräben und füllten die Lücken eilig mit Brettern und Erdfässern. Am 18. April stürmten die Türken die Befestigungen und wurden zurückgeschlagen, wobei sie viele Menschen verloren. Am 20. April wurden die Türken auch auf See besiegt. Vier Schiffe näherten sich der Stadt mit Waffen und Vorräten, die in der Stadt sehr fehlten. Sie wurden von vielen türkischen Schiffen getroffen. Dutzende türkischer Schiffe umzingelten drei genuesische und ein kaiserliches Schiff und versuchten, sie in Brand zu setzen und an Bord zu gehen. Die hervorragende Ausbildung und Disziplin der christlichen Seeleute setzte sich gegen den Feind durch, der eine enorme zahlenmäßige Überlegenheit hatte. Nach vielen Stunden des Kampfes brachen vier siegreiche Schiffe aus der Einkreisung aus und betraten das Goldene Horn, verschlossen durch eine Eisenkette, die auf Holzflößen gehalten und an einem Ende an der Mauer von Konstantinopel und am anderen befestigt war die Mauer der genuesischen Festung Galata am gegenüberliegenden Ufer der Bucht.

Der Sultan war wütend, erfand aber sofort einen neuen Zug, der die Situation der Belagerten erheblich verkomplizierte. Auf unebenem, erhöhtem Gelände wurde eine Straße gebaut, auf der die Türken viele Schiffe auf Holzkufen auf speziellen Holzkarren, die direkt dort gebaut wurden, zum Goldenen Horn zogen. Dies geschah am 22. April. Ein nächtlicher Angriff auf die türkischen Schiffe am Horn wurde heimlich vorbereitet, aber die Türken wussten davon im Voraus und begannen als erste mit Kanonenfeuer. Die anschließende Seeschlacht zeigte erneut die Überlegenheit der Christen, aber die türkischen Schiffe blieben in der Bucht und bedrohten die Stadt von dieser Seite. Auf den Flößen waren Kanonen installiert, die von der Seite des Horns auf die Stadt feuerten.

Anfang Mai wurde die Lebensmittelknappheit so greifbar, dass der Kaiser erneut Spenden von Kirchen und Privatpersonen sammelte, alle verfügbaren Lebensmittel aufkaufte und eine Verteilung veranlasste: Jede Familie erhielt eine bescheidene, aber ausreichende Ration.

Wieder boten die Adligen Konstantin an, die Stadt zu verlassen und fernab der Gefahr die antitürkische Koalition zu versammeln, in der Hoffnung, sowohl die Stadt als auch andere christliche Länder zu retten. Er antwortete ihnen: „Die Zahl der Cäsaren vor mir war groß und glorreich, nachdem sie so viel gelitten und für ihr Vaterland gestorben waren; Werde ich diese letzte Packung nicht machen? Weder noch, meine Herren, noch, sondern lasst mich hier mit euch sterben“ 3 . Am 7. und 12. Mai stürmten die Türken erneut die Stadtmauern, die durch Dauerbeschuss zunehmend zerstört wurden. Die Türken begannen mit Hilfe erfahrener Bergleute unter der Erde zu graben. Bis zum Schluss gruben die Belagerten erfolgreich Gegengrabungen, verbrannten Holzstützen, sprengten die türkischen Passagen und räucherten die Türken mit Rauch aus.

Am 23. Mai tauchte eine Brigantine am Horizont auf, verfolgt von türkischen Schiffen. Die Bewohner der Stadt begannen zu hoffen, dass das aus dem Westen lange erwartete Geschwader endlich eingetroffen sei. Aber als das Schiff die Gefahr sicher passierte, stellte sich heraus, dass dies dieselbe Brigantine war, die vor zwanzig Tagen auf die Suche nach alliierten Schiffen gegangen war; jetzt ist sie zurück, ohne jemanden zu finden. Die Verbündeten spielten ein Doppelspiel, wollten dem Sultan nicht den Krieg erklären und setzten gleichzeitig auf die Stärke der Stadtmauern, wobei sie den unbeugsamen Willen des 22-jährigen Sultans und die militärischen Vorteile seiner Armee stark unterschätzten. Der Kaiser bedankte sich bei den venezianischen Seeleuten, die keine Angst hatten, in die Stadt einzubrechen, um ihm diese traurige und wichtige Nachricht zu überbringen, weinte und sagte, dass es von nun an keine irdischen Hoffnungen mehr gebe.

Es gab auch ungünstige Himmelszeichen. 24. Mai Die Stadt wurde durch eine totale Mondfinsternis demoralisiert. Am nächsten Morgen begann eine religiöse Prozession durch die Stadt mit dem Bild von Hodegetria, der himmlischen Schutzpatronin der Stadt St. Konstantin. Plötzlich fiel die heilige Ikone von der Trage. Sobald der Kurs wieder aufgenommen wurde, begann ein Gewitter, Hagel und ein solcher Platzregen, dass die Kinder vom Bach mitgerissen wurden; der Umzug musste gestoppt werden. Am nächsten Tag war die ganze Stadt in dichten Nebel gehüllt. Und nachts sahen sowohl die Belagerten als auch die Türken ein mysteriöses Licht um die Kuppel der Hagia Sophia herum.

Die neu Angesprochenen kamen zum Kaiser und forderten ihn auf, die Stadt zu verlassen. Er war in einem solchen Zustand, dass er ohnmächtig wurde. Als er wieder zur Besinnung kam, sagte er fest, dass er zusammen mit allen anderen sterben würde.

Der Sultan bot zum letzten Mal eine friedliche Lösung an. Entweder verpflichtet sich der Kaiser, jährlich 100.000 Goldstücke zu zahlen (ein Betrag, der für ihn völlig unrealistisch ist), oder alle Einwohner werden mit ihrem beweglichen Vermögen aus der Stadt entfernt. Nachdem Mehmed eine Ablehnung erhalten und die Zusicherungen von Militärführern und Soldaten gehört hatte, dass sie bereit seien, einen Angriff zu starten, befahl Mehmed, den letzten Angriff vorzubereiten. Die Soldaten wurden daran erinnert, dass die Stadt gemäß den Bräuchen des Islam drei Tage lang von den Soldaten Allahs geplündert werden würde. Der Sultan schwor feierlich, dass die Beute gerecht unter ihnen aufgeteilt würde.

Am Montag, dem 28. Mai, fand entlang der Stadtmauern eine große religiöse Prozession statt, bei der viele Heiligtümer der Stadt getragen wurden; Bewegen Sie vereinte Orthodoxe und Katholiken. Der Kaiser schloss sich dem Marsch an und lud am Ende Militärführer und Adlige zu sich ein. „Ihr wisst gut, Brüder“, sagte er, „dass wir alle verpflichtet sind, das Leben um eines von vier Dingen willen zu bevorzugen: erstens für unseren Glauben und unsere Frömmigkeit, zweitens für unser Vaterland, drittens für den König als König gesalbten Herrn und viertens für Verwandte und Freunde ... wie viel mehr - um all dieser vier willen. In einer lebhaften Rede forderte der Zar auf, für eine heilige und gerechte Sache zu kämpfen, ohne Leben zu schonen, und mit der Hoffnung auf den Sieg: "Eure Erinnerung und Erinnerung und Herrlichkeit und Freiheit mögen ewig bleiben."

Nach einer an die Griechen gerichteten Rede appellierte er an die Venezianer, "die die Stadt als zweite Heimat hatten", und an die Genuesen, denen die Stadt "sowie mir" gehöre, mit dem Aufruf zum mutigen Widerstand gegen die Feind. Dann wandte er sich an alle zusammen und sagte: „Ich hoffe auf Gott, dass wir von seiner rechtmäßigen Zurechtweisung befreit werden. Zweitens wurde im Himmel eine unnachgiebige Krone für Sie vorbereitet, und in der Welt wird es eine ewige und würdige Erinnerung geben. Unter Tränen und Stöhnen dankte Konstantin Gott. „Alle wie aus einem Munde“, antwortete er weinend: „Wir werden sterben für den Glauben an Christus und für unser Vaterland!“ 4 . Der König ging zur Hagia Sophia, betete, weinte und nahm an den Heiligen Mysterien teil. Viele andere folgten seinem Beispiel. Als er zum Palast zurückkehrte, bat er alle um Verzeihung, und die Halle hallte von Klagen wider. Dann ging er zu den Mauern der Stadt, um die Kampfposten zu überprüfen.

Viele Menschen versammelten sich zum Gebet in der Hagia Sophia. In einem Tempel betete der Klerus, bis zum letzten Moment durch religiöse Kämpfe getrennt. S. Runciman, der Autor eines bemerkenswerten Buches über diese Zeit, ruft mit Pathos aus: „Es war der Moment, in dem sich die östlichen und westlichen christlichen Kirchen wirklich in Konstantinopel vereinigten“ 5 . Die unversöhnlichen Gegner des Latinismus und der Union konnten jedoch in den vielen Kirchen, die ihnen zur Verfügung standen, getrennt beten.

In der Nacht zum Dienstag, dem 29. Mai (es war der zweite Tag von Peters Posten), begann um zwei Uhr der Angriff um den gesamten Umfang der Mauern herum. Die Bashi-Bazouks, irreguläre Einheiten, griffen als erste an. Mehmed hoffte nicht auf ihren Sieg, sondern wollte damit die Belagerten zermürben. Um Panik zu vermeiden, befanden sich hinter den Bashi-Bazouks „Blockierungsabteilungen“ der Militärpolizei, und hinter ihnen standen die Janitscharen. Nach zwei Stunden intensiver Kämpfe durften sich die Bashi-Bazouks zurückziehen. Sofort begann die zweite Angriffswelle. Eine besonders gefährliche Situation entstand im verwundbarsten Teil der Landmauer, vor den Toren von St. Roman. Artillerie feuerte. Die Türken stießen auf eine heftige Abfuhr. Als sie kurz vor dem Zusammenbruch standen, zerschmetterte die von Urbans Kanone abgefeuerte Kanonenkugel die Barriere, die in den Lücken der Mauer errichtet worden war. Mehrere hundert Türken stürmten mit triumphierenden Schreien in die Lücke. Aber Abteilungen unter dem Kommando des Kaisers umzingelten sie und töteten die meisten von ihnen; der Rest wurde in den Graben zurückgeschoben. In anderen Bereichen waren die Erfolge der Türken noch geringer. Die Angreifer zogen sich wieder zurück. Und jetzt, als die Verteidiger des vierstündigen Kampfes schon müde waren, gingen die ausgewählten Regimenter der Janitscharen, die Favoriten des Eroberers, zum Angriff über. Eine ganze Stunde lang kämpften die Janitscharen vergeblich.

Im Nordwesten von Konstantinopel lag der Palastbezirk Blachernae. Seine Befestigungen bildeten einen Teil der Stadtmauern. In diesen Befestigungen gab es eine gut versteckte Geheimtür namens Kerkoporta. Sie wurde erfolgreich für Einsätze eingesetzt. Die Türken fanden es und stellten fest, dass es nicht verschlossen war. Fünfzig Türken stürmten hindurch. Als sie entdeckt wurden, versuchten sie, die durchgebrochenen Türken zu umzingeln. Doch dann geschah in der Nähe ein weiteres schicksalhaftes Ereignis. Im Morgengrauen wurde einer der Hauptführer der Verteidigung, der Genueser Giustiniani, tödlich verwundet. Trotz Konstantins Bitte, auf seinem Posten zu bleiben, befahl Giustiniani, ihn wegzutragen. Die Schlacht ging über die Außenmauer hinaus. Als die Genuesen sahen, dass ihr Kommandant durch die Tore der inneren Mauer weggetragen wurde, stürzten sie ihm in Panik nach. Die Griechen wurden allein gelassen, schlugen mehrere Angriffe der Janitscharen zurück, wurden aber am Ende von den äußeren Befestigungen geworfen und getötet. Ohne auf Widerstand zu stoßen, kletterten die Türken auf die Innenmauer und sahen die türkische Flagge auf dem Turm über Kerkoport. Der Kaiser verließ Giustiniani und eilte nach Kerkoporte, aber dort konnte nichts getan werden. Dann kehrte Konstantin zum Tor zurück, durch das Giustiniani weggetragen wurde, und versuchte, die Griechen um sich zu versammeln. Mit ihm war sein Cousin Theophilus, ein treuer Begleiter John und der spanische Ritter Francis. Vier von ihnen verteidigten das Tor und fielen gemeinsam auf das Ehrenfeld. Der Kopf des Kaisers wurde zu Mehmed gebracht; er befahl, sie auf das Forum zu bringen, dann wurde sie einbalsamiert und vor die Gerichte der muslimischen Herrscher gebracht. Der Körper von Konstantin, identifiziert durch Schuhe mit Doppeladler, wurde begraben, und Jahrhunderte später wurde sein nicht gekennzeichnetes Grab gezeigt. Dann geriet sie in Vergessenheit.

Die Stadt fiel. Die stürmenden Türken stürmten zunächst zu den Toren, damit von allen Seiten türkische Einheiten in die Stadt strömten. An vielen Orten fanden sich die Belagerten von den Mauern umgeben, die sie verteidigten. Einige versuchten, zu den Schiffen durchzubrechen und zu entkommen. Einige widersetzten sich standhaft und wurden getötet. Bis zum Mittag hielten die kretischen Seeleute in den Türmen aus. Aus Respekt vor ihrem Mut erlaubten die Türken ihnen, an Bord von Schiffen zu gehen und davonzusegeln. Metropolit Isidor, der eine der lateinischen Abteilungen befehligte, wechselte seine Kleidung und versuchte sich zu verstecken, nachdem er erfahren hatte, dass die Stadt gefallen war. Die Türken töteten denjenigen, dem er die Kleider gab, und er selbst wurde gefangen genommen, blieb aber unerkannt und wurde sehr bald freigekauft. Der Papst von Rom proklamierte ihn zum Patriarchen von Konstantinopel in partibus infidelium. Isidore versuchte, einen Kreuzzug gegen "den Vorläufer des Antichristen und den Sohn Satans" zu organisieren, aber er war bereits vorbei. Ein ganzes Schiffsgeschwader voller Flüchtlinge brach in Richtung Westen auf. In den ersten Stunden war die türkische Flotte inaktiv: Die Seeleute, die ihre Schiffe verlassen hatten, beeilten sich, die Stadt auszurauben. Aber dann blockierten die türkischen Schiffe dennoch den Ausgang vom Goldenen Horn zu den dort verbleibenden kaiserlichen und italienischen Schiffen.

Das Schicksal der Bewohner war schrecklich. Niemand brauchte Kinder, alte Menschen und Krüppel wurden auf der Stelle getötet. Alle anderen wurden versklavt. Eine riesige Menschenmenge betete und schloss sich in der Hagia Sophia ein. Als die massiven Metalltüren aufgebrochen wurden und die Türken in den Tempel der Göttlichen Weisheit eindrangen, nahmen sie die Gefangenen für lange Zeit an Fesseln gefesselt. Als Mehmed am Abend die Kathedrale betrat, ließ er gnädigerweise die Christen, die noch nicht herausgeführt worden waren, sowie die Priester, die durch die Geheimtüren zu ihm herausgekommen waren, frei.

Traurig war das Schicksal der Christen, traurig war das Schicksal der christlichen Heiligtümer. Ikonen und Reliquien wurden zerstört, Bücher aus ihren kostbaren Rahmen gerissen und verbrannt. Unerklärlicherweise überlebten nur wenige der großen Vielzahl von Kirchen. Entweder wurde angenommen, dass sie sich der Gnade des Siegers ergeben hatten, oder sie wurden unter den Schutz der christlichen Vasallen von Mehmed gestellt, die an der Belagerung teilnahmen, oder er selbst befahl, sie zu bewahren, wie er es beabsichtigt hatte, nachdem er die Stadt geräumt hatte der Bevölkerung, um es wieder zu bevölkern und auch den Orthodoxen einen Platz darin zu geben.

Sehr bald machte sich der Eroberer Sorgen um die Wiederherstellung des Patriarchats von Konstantinopel. Er nominierte den Mönch Gennady Scholarius, der nach dem Tod des Heiligen Markus von Ephesus die orthodoxe Opposition gegen die Union anführte, als Kandidaten für den Patriarchalthron. Sie begannen, nach Scholaria zu suchen; es stellte sich heraus, dass er in Konstantinopel gefangen genommen und in der damaligen Hauptstadt des Sultans, Adrianopel, in die Sklaverei verkauft wurde. In dem von Mehmed geschaffenen neuen Staatssystem erhielt der Patriarch der Metropole - und die besiegte Stadt wurde bald zur neuen Hauptstadt - die Position eines "Milet-Bashi", "Ethnarch", der das orthodoxe "Volk" anführte, das heißt alle Orthodox des Osmanischen Reiches, nicht nur geistlich, sondern auch weltlich. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Einige Jahre später hörten die letzten Überreste des Ostreichs auf zu existieren. 1460 nahmen die Türken den Peloponnes ein, der damals den slawischen Namen Morea trug. 1461 teilte das Königreich Trapezunt sein Schicksal.

Eine große Kultur ist untergegangen. Die Türken erlaubten Gottesdienste, verboten aber christliche Schulen. Nicht in der besten Position war die kulturelle Tradition der Orthodoxie auf Kreta, Zypern und anderen griechischen Inseln, die den Katholiken gehörten. Zahlreichen Trägern griechischer Kultur, die in den Westen flohen, blieb das Schicksal der Katholisierung und der Verschmelzung mit dem religiös zweifelhaften Umfeld der „Renaissance“.

Aber die Kirche ging nicht unter, und das immer stärker werdende Russland wurde zur neuen weltweiten Hochburg der Orthodoxie.

In den Köpfen der Griechen war und bleibt Konstantin Palaiologos die Verkörperung von Tapferkeit, Glauben und Treue 6 . In den Leben der Heiligen, die von den "alten Kalenderisten" veröffentlicht wurden, also per Definition die extremsten Antikatholiken, gibt es ein Bild von Konstantin, wenn auch ohne Heiligenschein. In seiner Hand hält er eine Schriftrolle: Der Strom ist tot, der Glaube wird bewahrt. Und der Erlöser senkt eine Krone und eine Schriftrolle auf ihn mit den Worten: Sonst wird die Krone der Gerechtigkeit für dich aufbewahrt. 7 Und 1992 segnete die Heilige Synode der Kirche von Griechenland den Dienst des Heiligen Ipomoni „als in keiner Weise von den Dogmen und Traditionen unserer Allerheiligsten Kirche abweichend“. Der Gottesdienst umfasst ein Troparion und andere Hymnen an Konstantin Palaiologos, den glorreichen Märtyrerkönig.

Troparion 8, Ton 5

Du hast die Ehre vom Schöpfer, tapferen Märtyrer, Licht von Paleologos, Konstantin, Byzanz bis zum äußersten König, dem gleichen, angenommen, der jetzt im Herrn wohnt, bete zu ihm, schenke allen Frieden und unterwerfe Feinde unter der Nase von Orthodoxe Menschen 8.

ANMERKUNGEN

1 Miklosich Fr., Müller Ios. Acta et diplomata graeca medii aevi sacra et profana. Vindobonae, 1862. V.II. S. 190-192.

2 Archimandrit Ambrosius. St. Markus von Ephesus und die Union von Florenz. Jordanville, 1963, S. 310, 320.

3 Die Geschichte von der Eroberung Konstantinopels durch die Türken // Literaturdenkmäler des alten Russland. Zweite Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts. M., 1982. S. 244.

Vor 565 Jahren, 5. April 1453 Sultan Mehmed II der Eroberer Er schlug sein Lagerzelt am europäischen Ufer des Bosporus auf. Die Belagerung der Stadt begann. Das ist richtig - mit einem Großbuchstaben. Aus dem einfachen Grund, dass Konstantinopel das einzige war. Das einzig wahre Zentrum der europäischen Zivilisation. Sein Verlust teilte den Lauf der Geschichte endgültig in „vorher“ und „nachher“.

Es gab eine seltsame Einstellung zu dieser wichtigsten Episode. Sprich, und so ging alles darauf hinaus, dass Konstantinopel von den Türken erobert werden würde. Ihre Dunkelheit und Dunkelheit, und in der Stadt wissen sie nur, wie man betet und religiöse Prozessionen macht. Und im Allgemeinen ist die Zeit von Byzanz bereits zu Ende gegangen - es ist heruntergekommen und hat nur noch einen Schatten seiner früheren Größe.

Mehmed II Fatih. Foto: commons.wikimedia.org

Dies entspricht, gelinde gesagt, nicht der Realität. Auch aus rein militärischer Sicht ist der "Untergang" von Konstantinopel ein strittiger Punkt. Schöne Lieder über die unbesiegbaren strengen Kämpfer des Islam und verwöhnte Griechen, die nicht wissen, von welchem ​​Ende sie zum Schwert greifen sollen, sind nichts anderes als die Frucht skrupelloser Propaganda.

In Wirklichkeit hat die Eroberung der Stadt Mehmed II ein sehr, sehr großes Blut gekostet. Und das, obwohl er sehr verantwortungsvoll mit dem Präparat umgegangen ist.

So wurde Konstantinopel von der Landseite und vom Schwarzen Meer isoliert, wo der Sultan in kürzester Zeit die Festung Rumelihisar errichtete, die einen inoffiziellen, aber sehr charakteristischen Namen hatte - Bogaz-kesen. Das heißt: „Die Kehle durchschneiden“.

Für die Belagerung und den Angriff bereitete Mehmed eine Armee mit einer Gesamtzahl von bis zu 150.000 Menschen vor, zu der direkt Angriffsabteilungen, Pioniere und Artillerie gehörten. Damals galt Artillerie als stark, wenn es auf tausend Soldaten eine Kanone gab, die 3 bis 5 Schüsse pro Tag abfeuerte. Die Bombardierung von Konstantinopel wurde 6 Wochen lang täglich durchgeführt. Täglich wurden 100 bis 150 Schüsse abgefeuert und die Bombardierungen des ungarischen Ingenieurs Urban sehr effektiv eingesetzt. Insbesondere "Basilica", die Steinkugeln mit einem Gewicht von einer halben Tonne in einer Entfernung von bis zu 2 km warf. Mit einem Wort, alles wurde geschickt vorbereitet, es ist eine Sünde, sich zu beschweren. Eine Stadt mit 50.000 Einwohnern und einer Armee von nicht mehr als 10.000 Mann musste dem Sultan sofort zu Füßen fallen.

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Aber nicht gestürzt. Wenn Sie vom 6. April bis 29. Mai einen Schlachtplan erstellen, stellt sich heraus, dass die Türken immer wieder besiegt wurden.

17.-18. April- Nachtangriff der Türken, eine vierstündige Schlacht. Die Stellungen wurden gehalten, der Angriff wurde ohne Verluste und mit großem Schaden für die Türken abgewehrt.

20. April Drei venezianische Galeeren mit Waffen und Gold sowie ein griechisches Schiff mit Getreide brechen in das belagerte Konstantinopel ein. Der Kommandeur der türkischen Flotte, Baltoglu, verliert diesen Kampf glatt. Sultan befiehlt wütend, ihn mit Peitschen zu prügeln.

7. Mai Die Türken machen mit Hilfe von Artillerie eine bedeutende Lücke im Bereich der Tore von St. Römisch. Geradezu meisterhaft ist der Einsatz der ungarischen Bombardierung "Basilica". Aber sie können keinen Erfolg entwickeln - die Griechen kontern, die Türken fliehen.

16. Mai. Die Griechen sprengen einen türkischen Tunnel unter den Mauern von Konstantinopel. Die gefangenen Türken, die in der unterirdischen Schlacht gefangen genommen wurden, geben alle anderen Tunnel auf. Sie explodieren oder füllen sich mit Wasser.

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Nach all diesen Nasenklicks nimmt sich der „unbesiegbare“ Mehmed the Conqueror eine Auszeit. Seine Stimmung ist gedrückt. Sultans erster Berater, Ali Pascha, sagt: „Dazu habe ich von Anfang an vorausgesehen, wie es sein würde, und dir das oft gesagt, aber du hast nicht auf mich gehört. Und jetzt noch einmal, wenn Sie wollen, wäre es gut, von hier wegzugehen, damit uns nichts Schlimmeres passiert.

Dennoch, in der Nacht vom 28. auf den 29. Mai Beschlagnahme ist geplant. Und zunächst bringt er den Türken keinen Erfolg. Auserwählte Angriffstrupps sind bereit zu schwanken. Manche rennen sogar. Dahinter stehen jedoch zuverlässige Menschen. Chaushi und Rawdukhs sind die Polizei- und Justizränge der Osmanen. Was in diesem kritischen Moment nicht fehlschlug: „Sie fingen an, die Zurückweichenden mit Eisenstöcken und Peitschen zu schlagen, damit sie dem Feind nicht den Rücken zeigten. Wer kann die Schreie, das Wehklagen und das klagende Stöhnen der Geschlagenen beschreiben!

Aber auch das bringt keinen Erfolg. Die Angriffstrupps rollen immer noch zurück. An der einzigen Stelle, an der es mehreren hundert Türken gelang, durch Lücken in die Stadt einzudringen, wurden sie einfach umzingelt und bis auf den letzten Mann zerstückelt.

Letzterer wird in die Waage geworfen. Folgendes verspricht der Sultan seiner „unbesiegbaren“ Armee, die glühende Gläubige zu sein scheint und bereit zu sein scheint, im Namen der hohen Ideale des Islam zu kämpfen: „Wenn wir gewinnen, wird das Gehalt, das ich zahle, verdoppelt heute bis an mein Lebensende. Und für drei Tage wird die ganze Stadt Ihnen gehören. Welche Beute dort - goldene Utensilien oder Kleidung oder Gefangene, es wird Männer und Frauen, Kinder und Babys geben, Sie können frei über ihr Leben und ihren Tod verfügen, niemand wird eine Antwort von Ihnen verlangen. Ein Appell an Tiere, an niedere Instinkte, ist in der Tat ein letzter Ausweg. Keine Ideale hier und riecht nicht - nur Blut, Gewalt, Gräueltaten.

Der letzte Kaiser des Oströmischen Reiches Konstantin XI habe es sehr gut verstanden. Ein Beweis dafür ist seine Rede vor dem letzten Angriff auf die Stadt. „Diejenigen, die gegen uns antreten, sind wie dumme Tiere. Lass deine Schilde und Schwerter und Speere gegen sie gerichtet sein. Denke so, dass du viele Wildschweine jagst, damit die Feinde wissen, dass sie es nicht mit dummen Tieren zu tun haben, wie sie selbst, sondern mit ihren Herren und Meistern, mit den Nachkommen von Hellenen und Römern.

Reproduktion

Die Stadt wurde am Abend eingenommen. Die Nachkommen der Hellenen und Römer konnten ihn nicht halten. Eine brutale Kraft übernahm die Oberhand, unterbrach den korrekten Lauf der Geschichte und wischte die letzte Insel der Antike vom Erdboden, auf der bis zum letzten Moment eine lebendige europäische Zivilisation bewahrt wurde. Der Westen wird erst nach der Renaissance wieder zu seinen Werten kommen. Was in Gegenwart von Konstantinopel - dem Nachfolger und Erben Griechenlands und Roms - nicht nötig wäre.

Die Ereignisse von 1453 hinterließen einen unauslöschlichen Eindruck im Gedächtnis der Zeitgenossen. Der Fall von Byzanz war die Hauptnachricht für die Völker Europas. Bei einigen verursachte dies Traurigkeit, bei anderen - Schadenfreude. Aber sie waren nicht gleichgültig.

Was auch immer die Gründe für den Fall von Byzanz waren, dieses Ereignis hatte enorme Folgen für viele europäische und asiatische Länder. Die Gründe sollten jedoch genauer diskutiert werden.

Entwicklung von Byzanz nach der Restaurierung

1261 kam es zu einer Restauration, der Staat beanspruchte jedoch nicht mehr seine einstige Macht. Der Herrscher war Michael der Achte Palaiologos. Die Besitzungen seines Reiches beschränkten sich auf folgende Gebiete:

• nordwestlicher Teil Kleinasiens;
• Thrakien;
• Mazedonien;
• Teil der Morea;
• mehrere Inseln in der Ägäis.

Nach der Plünderung und Zerstörung Konstantinopels sank seine Bedeutung als Handelszentrum. Alle Macht lag in den Händen der Venezianer und Genuesen. Sie waren im Handel in der Ägäis und im Schwarzen Meer tätig.

Das restaurierte Byzanz wurde zu einer Sammlung von Provinzen, die sich auch in separate Bezirke auflösten. Sie verloren die wirtschaftlichen und politischen Verbindungen untereinander.

So begannen die Feudalherren Kleinasiens, willkürlich Abkommen mit den türkischen Emiren abzuschließen, die Aristokraten kämpften mit der herrschenden Dynastie der Palaiologos um die Macht. Es überrascht nicht, dass einer der Gründe für den Fall von Byzanz Feudalkämpfe waren. Sie desorganisierten das politische Leben des Staates, schwächten es.

Die Lage im wirtschaftlichen Bereich war nicht die beste. In späteren Jahren kam es zu einer Regression. Sie drückte sich in einer Rückkehr zur Subsistenzlandwirtschaft und Arbeitsrente aus. Die Bevölkerung verarmte und konnte die früheren Steuern nicht bezahlen. Die Bürokratie blieb gleich.

Fragt man nach den Gründen für den Untergang von Byzanz, sollte man auch an die Verschärfung der sozialen Beziehungen innerhalb des Landes erinnern.

Welle urbaner Bewegungen

Faktoren wie der Niedergang der Industrie, der Zusammenbruch der Handelsbeziehungen und der Schifffahrt führten zu einer Verschlechterung der sozialen Beziehungen. All dies führte zur Verarmung der städtischen Bevölkerungsschichten. Viele Einwohner hatten keine Existenzgrundlage.

Die Gründe für den Untergang von Byzanz liegen in der Welle gewaltsamer urbaner Bewegungen, die in den vierziger Jahren des 14. Jahrhunderts hereinbrachen. Sie waren besonders hell in Adrianapolis, Herakleia, Thessaloniki. Die Ereignisse in Thessaloniki führten zur vorübergehenden Ausrufung einer unabhängigen Republik. Es wurde nach dem Vorbild der venezianischen Staaten geschaffen.

Die Gründe für den Fall von Byzanz liegen auch in der Zurückhaltung der westeuropäischen Großmächte, Konstantinopel zu unterstützen. Kaiser Manuel II. wandte sich persönlich an die Regierungen der italienischen Staaten, die Könige Frankreichs und Englands, versprach ihm aber bestenfalls Hilfe.

Untergang verschieben

Die Türken gewannen Sieg um Sieg. 1371 bewährten sie sich am Fluss Maritsa, 1389 - 1396 - in der Nähe von Nikopol. Kein einziger europäischer Staat wollte sich der stärksten Armee in den Weg stellen.

In der 6. Klasse ist der Grund für den Fall von Byzanz die Macht der türkischen Armee, die ihre Streitkräfte gegen Konstantinopel schickte. Tatsächlich versuchte Sultan Bayezid der Erste nicht einmal, seine Pläne zur Eroberung von Byzanz zu verbergen. Trotzdem hatte Manuel II. Hoffnung auf die Rettung seines Staates. Er erfuhr davon, als er in Paris war. Hoffnung war mit der „Angora-Katastrophe“ verbunden. Sie sollten mehr darüber erfahren.

Die Türken standen einer Streitmacht gegenüber, die ihnen widerstehen konnte. Wir sprechen über die Invasion von Timur (in einigen Quellen Tamerlane). Er hat ein riesiges Imperium geschaffen. 1402 zog das Heer unter seiner Führung nach Kleinasien. Die türkische Armee war der feindlichen Armee nicht unterlegen. Ausschlaggebend war der Verrat einiger Emire, die auf die Seite von Timur übergingen.

Bei Angora fand eine Schlacht statt, die mit der vollständigen Niederlage der türkischen Armee endete. Sultan Bayezid floh vom Schlachtfeld, wurde aber gefangen genommen. Er wurde bis zu seinem Tod in einem Eisenkäfig gehalten. Trotzdem überlebte der türkische Staat. Timur hatte keine Flotte und schickte seine Streitkräfte nicht nach Europa. 1405 starb der Herrscher und sein großes Reich begann zu zerfallen. Aber es lohnt sich, in die Türkei zurückzukehren.

Der Verlust bei Angora und der Tod des Sultans führten zu einem langen Kampf zwischen Bayezids Söhnen um die Macht. Der türkische Staat gab kurzzeitig Pläne auf, Byzanz zu erobern. Aber in den zwanziger Jahren des fünfzehnten Jahrhunderts wurden die Türken stärker. Sultan Murad II kam an die Macht und die Armee wurde mit Artillerie aufgefüllt.

Trotz mehrerer Versuche gelang es ihm nicht, Konstantinopel einzunehmen, aber 1430 eroberte er Thessaloniki. Alle seine Bewohner wurden zu Sklaven.

Union von Florenz

Die Gründe für den Fall von Byzanz stehen in direktem Zusammenhang mit den Plänen des türkischen Staates. Sie umgab das untergehende Reich in einem dichten Ring. Die Besitzungen des einst mächtigen Byzanz beschränkten sich auf die Hauptstadt und das Umland.

Die byzantinische Regierung suchte ständig nach Hilfe unter den Staaten des katholischen Europas. Die Kaiser stimmten sogar zu, die griechische Kirche der Macht des Papstes zu unterwerfen. Diese Idee gefiel Rom. 1439 fand das Konzil von Florenz statt, bei dem beschlossen wurde, die östlichen und westlichen Kirchen unter päpstlicher Autorität zu vereinen.

Die Gewerkschaft wurde von der griechischen Bevölkerung nicht unterstützt. In der Geschichte ist die Aussage des Chefs der griechischen Flotte, Luke Notara, erhalten geblieben. Er erklärte, dass er lieber den türkischen Turban in Konstantinopel sehen würde als alle Schichten der griechischen Bevölkerung erinnerten sich gut an die Haltung der westeuropäischen Feudalherren, die sie während der Kreuzzüge und der Existenz des Lateinischen Reiches regierten.

Eine große Menge an Informationen enthält die Antwort auf die Frage "Wie viele Gründe für den Fall von Byzanz"? Jeder kann sie selbst zählen, indem er das gesamte Material des Artikels liest.

Neuer Kreuzzug

Die europäischen Länder haben die Gefahr verstanden, die sie vom türkischen Staat erwartet. Aus diesem und einer Reihe anderer Gründe organisierten sie den Kreuzzug. Es fand 1444 statt. Es nahmen Polen, Tschechen, Ungarn, Deutsche und ein separater Teil der französischen Ritter teil.

Die Kampagne war für die Europäer erfolglos. Sie wurden in der Nähe von Varna von mächtigen türkischen Truppen besiegt. Danach war das Schicksal von Konstantinopel besiegelt.

Nun lohnt es sich, die militärischen Gründe für den Untergang von Byzanz hervorzuheben und aufzuzählen.

Machtungleichgewicht

Der Herrscher von Byzanz in den letzten Tagen seiner Existenz war Konstantin der Elfte. Er verfügte über eine ziemlich schwache militärische Macht. Forscher glauben, dass sie aus zehntausend Kriegern bestanden. Die meisten von ihnen waren Söldner aus den genuesischen Ländern.

Der Herrscher des türkischen Staates war Sultan Mehmed II. 1451 trat er die Nachfolge von Murad II an. Der Sultan hatte eine Armee von zweihunderttausend Soldaten. Ungefähr fünfzehntausend waren gut ausgebildete Janitscharen.

Egal wie viele Gründe für den Untergang von Byzanz genannt werden können, die Ungleichheit der Parteien ist der Hauptgrund.

Trotzdem gab die Stadt nicht auf. Die Türken mussten beträchtlichen Einfallsreichtum beweisen, um ihr Ziel zu erreichen und die letzte Festung des oströmischen Reiches in Besitz zu nehmen.

Was ist über die Herrscher der Kriegsparteien bekannt?

Der letzte Konstantin

Der letzte Herrscher von Byzanz wurde 1405 geboren. Sein Vater war Manuel II, und seine Mutter war die Tochter des serbischen Prinzen Elena Dragash. Da die mütterliche Familie recht edel war, hatte der Sohn das Recht, den Nachnamen Dragash anzunehmen. Und das tat er. Konstantins Kindheit verging in der Hauptstadt.

In seinen reifen Jahren war er an der Verwaltung der Provinz Morea beteiligt. Zwei Jahre lang regierte er während der Abwesenheit seines älteren Bruders Konstantinopel. Zeitgenossen beschrieben ihn als einen aufbrausenden Mann, der dennoch über gesunden Menschenverstand verfügte. Er verstand es, andere zu überzeugen. Er war eine ziemlich gebildete Person, die sich für militärische Angelegenheiten interessierte.

Wurde 1449 nach dem Tod von Johannes VIII. Kaiser. Er wurde in der Hauptstadt unterstützt, aber er wurde nicht vom Patriarchen gekrönt. Während seiner Regierungszeit bereitete der Kaiser die Hauptstadt auf eine mögliche Belagerung vor. Er hörte auch nicht auf, Verbündete im Kampf gegen die Türken zu suchen und versuchte, die Christen nach der Unterzeichnung des Bundes zu versöhnen. So wird deutlich, wie viele Gründe für den Untergang von Byzanz verantwortlich sind. In der 6. Klasse wird den Schülern auch erklärt, was die tragischen Ereignisse verursacht hat.

Der Grund für den neuen Krieg mit der Türkei war die Forderung Konstantins, den Geldbeitrag von Mehmed II. dafür zu erhöhen, dass der osmanische Prinz Urhan in der byzantinischen Hauptstadt lebt. Er konnte den türkischen Thron beanspruchen, daher war er eine Gefahr für Mehmed II. Der Sultan erfüllte die Anforderungen von Konstantinopel nicht und weigerte sich sogar, die Gebühr zu zahlen, indem er den Krieg erklärte.

Konstantin konnte keine Hilfe von westeuropäischen Staaten erhalten. Die Militärhilfe des Papstes stellte sich als verspätet heraus.

Vor der Eroberung der byzantinischen Hauptstadt gab der Sultan dem Kaiser die Gelegenheit, sich zu ergeben, sein Leben zu retten und die Macht in Mistra zu bewahren. Aber Konstantin ging nicht darauf ein. Es gibt eine Legende, dass er, als die Stadt fiel, seine Insignien abriss und zusammen mit gewöhnlichen Kriegern in die Schlacht stürmte. Der letzte starb in der Schlacht, es gibt keine genauen Informationen darüber, was mit den Überresten des Verstorbenen geschah. Zu diesem Thema gibt es nur viele Vermutungen.

Eroberer von Konstantinopel

Der osmanische Sultan wurde 1432 geboren. Der Vater war Murad II, die Mutter war die griechische Konkubine Hyuma Hatun. Nach sechs Jahren lebte er längere Zeit in der Provinz Manisa. Anschließend wurde er ihr Herrscher. Mehmed versuchte mehrfach, den türkischen Thron zu besteigen. Dies gelang ihm schließlich 1451.

Als der Sultan ernsthafte Maßnahmen ergriff, um die kulturellen Werte der Hauptstadt zu bewahren. Er stellte Kontakt zu Vertretern christlicher Kirchen her. Nach dem Fall von Konstantinopel mussten die Venezianer und Genuesen Nichtangriffspakte mit dem türkischen Staat schließen. Das Abkommen berührte auch die Frage des Freihandels.

Nach der Unterwerfung von Byzanz nahm der Sultan Serbien, die Walachei, die Herzegowina und die strategischen Festungen Albaniens ein. Seine Politik breitete sich nach Osten und Westen aus. Bis zu seinem Tod lebte der Sultan mit Gedanken an neue Eroberungen. Vor seinem Tod wollte er einen neuen Staat erobern, vermutlich Ägypten. Als Todesursache wird eine Lebensmittelvergiftung oder eine chronische Krankheit angenommen. Es geschah im Jahr 1481. Sein Platz wurde von seinem Sohn Bayazid II eingenommen, der die Politik seines Vaters fortsetzte und das Osmanische Reich stärkte. Kehren wir zu den Ereignissen von 1453 zurück.

Belagerung von Konstantinopel

Der Artikel untersuchte die Gründe für die Schwächung und den Fall von Byzanz. Seine Existenz endete 1453.

Trotz erheblicher militärischer Überlegenheit belagerten die Türken die Stadt zwei Monate lang. Tatsache ist, dass Konstantinopel von Menschen, Lebensmitteln und Waffen von außen geholfen wurde. All dies wurde über das Meer transportiert. Aber Mehmed II hatte einen Plan, der es ihm erlaubte, die Stadt vom Meer und Land abzusperren. Was war der Trick?

Der Sultan befahl, Holzdecks an Land zu legen und sie mit Schmalz einzufetten. Auf einer solchen "Straße" konnten die Türken ihre Schiffe zum Hafen am Goldenen Horn ziehen. Die Belagerten achteten darauf, dass die feindlichen Schiffe nicht durch das Wasser in den Hafen eindrangen. Sie blockierten den Weg mit riesigen Ketten. Aber die Griechen konnten nicht wissen, dass der türkische Sultan seine Flotte über Land transportieren würde. Dieser Fall wird ausführlich betrachtet, zusammen mit der Frage, wie viele Gründe für den Fall von Byzanz in der Geschichte der 6. Klasse stehen.

Stadt Invasion

Konstantinopel fiel am 29. Mai desselben Jahres, als seine Belagerung begann. Kaiser Konstantin wurde zusammen mit den meisten Verteidigern der Stadt getötet. Die Hauptstadt des ehemaligen Reiches wurde von der türkischen Armee geplündert.

Es spielte keine Rolle mehr, wie viele Gründe für den Fall von Byzanz verantwortlich waren (solche Informationen finden Sie selbst im Text des Absatzes). Was zählte, war, dass das Unvermeidliche passiert war. Das neue Rom fiel tausend Jahre nach der Zerstörung des alten Roms. Seitdem hat sich in Südosteuropa ein Regime der despotischen Unterdrückung der militärisch-feudalen Ordnung sowie der schwersten nationalen Unterdrückung etabliert.

Beim Einmarsch türkischer Truppen wurden jedoch nicht alle Gebäude zerstört. Der Sultan hatte Pläne für ihre zukünftige Nutzung.

Konstantinopel - Istanbul

Er beschloss, die Stadt, die seine Vorfahren so sehr in Besitz zu nehmen versuchten, nicht vollständig zu zerstören. Er machte es zur Hauptstadt seines Reiches. Deshalb gab er den Befehl, die Gebäude der Stadt nicht zu zerstören.

Dank dessen ist das berühmteste Denkmal aus der Zeit Justinians erhalten geblieben. Das ist die Hagia Sophia. Der Sultan verwandelte sie in die Hauptmoschee und gab ihr einen neuen Namen - "Aya Sufi". Die Stadt selbst erhielt einen neuen Namen. Jetzt ist es als Istanbul bekannt.

Wer war der letzte Kaiser? Was sind die Gründe für den Fall von Byzanz? Diese Informationen sind im Text des Absatzes des Schulbuchs enthalten. Allerdings ist nicht überall angegeben, was der neue Name der Stadt bedeutet. „Istanbul“ kommt von einem griechischen Ausdruck, den die Türken verzerrten, als sie die Stadt eroberten. Die Belagerten riefen „Is tin polin“, was „In der Stadt“ bedeutete. Die Türken dachten, dies sei der Name der byzantinischen Hauptstadt.

Bevor wir noch einmal auf die Frage zurückkommen, was der Grund für den Fall von Byzanz (kurz) war, lohnt es sich, alle Folgen der Eroberung Konstantinopels durch die Türken zu betrachten.

Folgen der Eroberung von Konstantinopel

Der Fall von Byzanz und seine Eroberung durch die Türken hatten einen enormen Einfluss auf viele Völker Europas.

Mit der Einnahme von Konstantinopel geriet der levantinische Handel in Vergessenheit. Dies geschah aufgrund einer starken Verschlechterung der Handelsbedingungen mit den von den Türken eroberten Ländern. Sie begannen, hohe Gebühren von europäischen und asiatischen Händlern zu erheben. Die Seewege selbst wurden gefährlich. Die türkischen Kriege hörten praktisch nicht auf, was den Handel im Mittelmeer unmöglich machte. In der Folge war es die mangelnde Bereitschaft, türkische Besitztümer zu besuchen, die die Kaufleute dazu veranlasste, nach neuen Wegen in den Osten und nach Indien zu suchen.

Nun ist klar, wie viele Gründe für den Untergang von Byzanz von Historikern genannt werden. Allerdings sollte man auch auf die Folgen der Eroberung Konstantinopels durch die Türken achten. Darüber hinaus berührten sie auch die slawischen Völker. Die Verwandlung der byzantinischen Hauptstadt zum Zentrum des türkischen Staates beeinflusste das politische Leben in Mittel- und Osteuropa.

Im sechzehnten Jahrhundert entfaltete sich die türkische Aggression gegen die Tschechische Republik, Polen, Österreich, die Ukraine und Ungarn. Als die türkische Armee 1526 die Kreuzfahrer in der Schlacht von Mohacs besiegte, eroberte sie den größten Teil Ungarns. Nun ist die Türkei zu einer Bedrohung für die Besitztümer der Habsburger geworden. Eine ähnliche Gefahr von außen trug dazu bei, dass aus den vielen Völkern, die im mittleren Donaubecken lebten, das österreichische Kaisertum entstand. Die Habsburger wurden das Oberhaupt des neuen Staates.

Der türkische Staat bedrohte auch die Länder Westeuropas. Bis zum sechzehnten Jahrhundert war es zu enormen Ausmaßen angewachsen, einschließlich der gesamten nordafrikanischen Küste. Allerdings hatten die westeuropäischen Staaten unterschiedliche Haltungen gegenüber der türkischen Frage. Beispielsweise sah Frankreich die Türkei als neuen Verbündeten gegen die Habsburger-Dynastie. Wenig später bemühte sich auch England um eine Annäherung an den Sultan, der den Markt im Nahen Osten erobern wollte. Ein Imperium wurde durch ein anderes ersetzt. Viele Staaten mussten mit einem so starken Gegner rechnen, als der sich das Osmanische Reich erwies.

Die Hauptgründe für den Fall von Byzanz

Laut Schullehrplan wird im Gymnasium das Thema des Untergangs des Oströmischen Reiches behandelt. Normalerweise wird am Ende eines Absatzes die Frage gestellt: Was waren die Gründe für den Fall von Byzanz? Kurz gesagt, in der 6. Klasse soll es sie genau aus dem Text des Lehrbuchs benennen, sodass die Antwort je nach Autor des Handbuchs leicht abweichen kann.

Es gibt jedoch vier häufigste Ursachen:

1. Die Türken besaßen mächtige Artillerie.
2. Die Eroberer hatten eine Festung am Ufer des Bosporus, dank der sie die Bewegung der Schiffe durch die Meerenge kontrollierten.
3. Konstantinopel war von einer zweihunderttausendsten Armee umgeben, die Land und Meer beherrschte.
4. Die Eindringlinge beschlossen, den nördlichen Teil der Stadtmauer zu stürmen, der weniger befestigt war als der Rest.

In einer kurzen Aufzählung werden äußere Gründe genannt, die vor allem mit der Militärmacht des türkischen Staates zusammenhängen. In dem Artikel finden Sie jedoch viele interne Gründe, die beim Untergang von Byzanz eine Rolle gespielt haben.

Die Niederlage der Kreuzritter bei Warna war ein unwiederbringlicher Schlag für die gesamte antitürkische Koalition der europäischen Völker. Auf dem Schlachtfeld fielen nicht nur die Anführer der Kreuzzugsmiliz - König Vladislav Jagiellon und Kardinal Giuliano Cesarini, fast alle Soldaten ihrer Armee gaben ihre Köpfe nieder. Die Hoffnungen der europäischen Völker, den ungestümen Ansturm der Türken zurückzuhalten und der türkischen Armee ein enges Bündnis der Monarchen Europas und des Papsttums entgegenzusetzen, waren für immer begraben. Nach der Schlacht von Varna löste sich die antitürkische Koalition tatsächlich auf, und im Lager der Gegner des Sultans herrschte völlige Verwirrung.

Die Varna-Katastrophe brachte zunächst Byzanz, gegen das sich der Hauptschlag der Türken vorbereitete, in eine aussichtslose Lage. Der alte Johannes VIII., niedergeschlagen über das Scheitern der Union von Florenz und interne Unruhen, nachdem er sich von der letzten Hoffnung auf die Hilfe der Kreuzfahrer verabschiedet hatte, war erneut gezwungen, den Sultan um Gefälligkeiten zu bitten und zu versuchen, ihn mit großzügigen Geschenken zu besänftigen. Die Niederlage von Varna hatte auch für die Griechen der Meere schwerwiegende Folgen. Der Moreaner Despot Konstantin, der ganz Griechenland zum Kampf gegen die Türken vereinen wollte, hatte keine Zeit mehr, seine Erfolge auszubauen und zu festigen. Die kühnen Versuche Konstantins, das griechische Königreich in Morea wiederzubeleben und als Erbe des qualvollen Reiches aufzutreten, erregten sofort Verdacht, und dann die Rache des türkischen Sultans, der von der westlichen Gefahr befreit war.

Der Feldzug von Murad II. nach Griechenland im Jahr 1446 endete mit der vollständigen Niederlage des widerspenstigen Despoten. Nachdem sie Zentralgriechenland durchquert hatten, griffen die türkischen Truppen die lange Mauer an der Isthma an und eroberten sie und fielen dann in Morea ein. Der zerstörerische Strom türkischer Eroberer fiel über die blühenden Städte der Meere, die sich der gnadenlosen Plünderung verschrieben hatten. Die Bewohner des Peloponnes zahlten einen hohen Preis für den Widerstand gegen den Sultan: Die Türken verließen das verwüstete Land und nahmen etwa 60.000 Gefangene mit. Mit großer Mühe bewahrte Morea seine vorübergehende Unabhängigkeit und zollte dem Gewinner einen hohen Tribut.

In der Absicht, seine Gegner einen nach dem anderen zu vernichten, schloss Murad II Frieden mit dem besiegten Despoten der Meere Constantine und ging gegen einen seiner gefährlichsten Feinde, Janos Hunyadi, vor. Im Oktober 1448 trafen die ungarischen und türkischen Truppen erneut auf demselben Kosovo-Feld aufeinander, wo die berühmte Schlacht von 1389 stattfand.Wie damals endete die blutige Schlacht mit dem vollständigen Sieg der Türken und der Unterwerfung von Janos Hunyadi unter die Macht von der türkische Sultan. Dieser Sieg führte zur Kapitulation Serbiens. Der unversöhnliche Feind der Türken, der Anführer der Albaner Skanderbeg, blieb isoliert, schloss sich in seinen Bergfestungen ein und führte allein weiter einen mutigen und ungleichen Kampf gegen die osmanischen Truppen, die unter der Führung des Sultans vergeblich versuchten, sie zu erobern Albanien seit mehreren Jahren in Folge.

Am 31. Oktober 1448 starb Johannes VIII. in Konstantinopel, erdrückt von den Erfolgen seiner Feinde und verzweifelt bemüht, seinen Staat zu retten.

Ihm folgte der Despot der Moren, Konstantin, der von seinem ehemaligen Feind und jetzt vorübergehenden Verbündeten Murad II. unterstützt wurde. Die Krönung des Kaisers fand am 6. Januar 1449 in Morea statt. Zwei Monate später traf der neue Basileus feierlich in Konstantinopel ein. Morea wurde zwischen den Brüdern des Kaisers, Demetrius und Thomas, aufgeteilt, die ständig miteinander Krieg führten und im Kampf um die Macht Hilfe bei den Türken oder Italienern suchten.

Der letzte byzantinische Kaiser, Konstantin XI. Palaiologos Dragash (1449-1453), wurde von seinen Zeitgenossen als ein Mann von außergewöhnlicher Energie und großem persönlichen Mut beschrieben. Eher ein Krieger als ein Politiker, konzentrierte er seine ganze Kraft darauf, sich auf eine Entscheidungsschlacht mit den Türken vorzubereiten, die unweigerlich näher rückte. Tödliche Ereignisse wurden durch den Tod von Sultan Murad II (Februar 1451) beschleunigt. Der altersschwache türkische Herrscher wurde von einem jungen, energischen und von Eroberungslust gepackten Sohn Sultan Mehmed II. (1451-1481) abgelöst.

Mehmed II. Fatih („Der Eroberer“) war einer der prominentesten Herrscher des osmanischen Staates. Er verband einen unbeugsamen Willen und einen schlauen Verstand mit Hinterlist, Grausamkeit und unbändiger Machtgier. Er war bereit, jedes Mittel einzusetzen, um seine Ziele zu erreichen. Als Sohn einer Konkubine des Sultans fürchtete er um seine Macht und schaltete nach dem Tod seines Vaters zunächst mögliche Anwärter auf den Thron aus. Er befahl die Ermordung seines neun Monate alten Bruders Amurat und mehrerer anderer Verwandter. Die Brutalität des neuen Sultans war legendär. Zeitgenossen sagten, dass Mehmed II, der den Dieb einer Melone aus seinem Garten finden wollte, befahl, die Mägen von 14 Sklaven zu öffnen. Bei einer anderen Gelegenheit schnitt er einem Sklaven den Kopf ab, um dem berühmten italienischen Künstler Gentili Bellini, der ein Porträt des Sultans malte, die Zuckungen der Nackenmuskulatur zu zeigen.

Wie Harun-ar-Rashid wanderte er oft verkleidet durch die Slums der Stadt, und Trauer war für denjenigen, der den Sultan erkannte - der bevorstehende Tod erwartete ihn.

Gleichzeitig war der neue Herrscher der Osmanen ziemlich gebildet, sprach mehrere Sprachen, anscheinend auch Griechisch, studierte Mathematik, liebte Astronomie und insbesondere Philosophie, kannte die Werke griechischer Philosophen gut und stand unter der Anleitung byzantinischer Gelehrter , kommentierte sie. Der Hauptcharakterzug des neuen Herrschers war jedoch Eroberungslust. Nachdem Mehmed II. an die Macht gekommen war, setzte er sich als unmittelbares Ziel die Zerstörung des Römischen Reiches. Der langjährige Traum der osmanischen Herrscher eroberte die stolze Seele des jungen Sultans vollständig. Mehmed II. versuchte nicht nur, die europäischen und asiatischen Besitzungen der Türken wieder zu vereinen, die von der letzten Hochburg der Byzantiner - Konstantinopel - geteilt wurden, er wollte die Überreste des einst großen Reiches vollständig beseitigen und die prächtige Stadt der Griechen machen die Hauptstadt seines Staates.

Um Konstantinopel zu erobern, musste Mehmed II. jedoch zunächst seinen Rücken stärken. Zu diesem Zweck schloss er, wie "ein Wolf, der sich hinter der Haut eines Lammes versteckt", Friedensabkommen mit seinen Nachbarn im Westen. Nachdem er sich von dieser Seite gesichert hatte, verlegte der Sultan seine Truppen nach Osten, wo die osmanische Macht von einem der feudalen Fürsten Kleinasiens, dem Emir von Karaman, bedroht wurde. Der Krieg mit dem Karaman-Emir besetzte einen Teil des Jahres 1451 und den Anfang des Jahres 1452. Aufgrund seiner militärischen Überlegenheit besiegte Mehmed II. den Herrscher von Karaman und schloss dann einen profitablen Friedensvertrag mit ihm, wodurch seine Hände für den Krieg mit Byzanz frei wurden.

Während dieser Vorbereitungszeit für eine entscheidende Schlacht empfing Mehmed II., um die Wachsamkeit der Griechen zu beruhigen, freundlicherweise die byzantinischen Botschafter und erneuerte sogar ein für das Reich vorteilhaftes Abkommen mit Konstantin XI.

Das Signal für einen offenen Bruch zwischen Mehmed II. und den Byzantinern war der Bau einer Festung durch die Türken am europäischen Ufer des Bosporus, in unmittelbarer Nähe von Konstantinopel. Diese Festung (Rumeli-Hissar) wurde in ungewöhnlich kurzer Zeit errichtet: Im März 1452 begannen die Türken mit dem Bau und bereits im August desselben Jahres mit dem Bau einer uneinnehmbaren Festung, die mit Artillerie und einer starken Garnison ausgestattet war. abgeschlossen wurde. Etwas früher errichteten die Türken am asiatischen Ufer des Bosporus eine weitere Festung (Anatoli-Hissar). Damit sind sie nun an beiden Ufern des Bosporus fest etabliert. Die freien Beziehungen Konstantinopels zum Schwarzen Meer wurden unterbrochen, die Lieferung von Getreide aus den Schwarzmeergebieten in die Stadt konnte auf Wunsch des Sultans jederzeit eingestellt werden. Bald begannen die Türken, von allen Schiffen, die durch die Meerenge fuhren, eine schwere Pflicht zu sammeln und sie einer gründlichen Inspektion zu unterziehen. Ein entscheidender Schritt zur Errichtung einer Blockade von Konstantinopel war getan
Den Byzantinern war klar, dass der Kampf in seine Endphase eingetreten war. Die schreckliche Gefahr zwang Kaiser Konstantin, dringende Vorbereitungen für die Verteidigung der Hauptstadt zu treffen - die vielerorts eingestürzten Mauern zu reparieren, die Verteidiger der Stadt zu bewaffnen, Lebensmittel zu lagern. Die Flucht der Adligen von Konstantinopel nach Westen nahm den größten Umfang an.

Die byzantinische Regierung hörte nicht auf, in der Hoffnung auf Verzweiflung, den Westen um Hilfe zu rufen. Aber der päpstliche Thron stellte nach wie vor die Wiederherstellung und tatsächliche Verwirklichung des Kirchenbundes als unabdingbare Bedingung für die Unterstützung. Gegen den Widerstand der orthodoxen Partei in Konstantinopel, angeführt von dem unversöhnlichen fanatischen Mönch Gennadius (George Scholarius), nahm Konstantin XI. neue Verhandlungen mit dem römischen Thron auf.

Im November 1452 erschien der Legat von Papst Nikolaus V. (1447-1455), einem abtrünnigen Griechen, der zum Katholizismus konvertierte, Kardinal Isidor, ein aktiver Dirigent der päpstlichen Politik, in Konstantinopel, um die Union umzusetzen. Die Hilfe, die zusammen mit dem Gesandten des Papstes aus Italien eintraf, war vernachlässigbar, dennoch begegnete die byzantinische Regierung Isidor mit großer Ehre. Ein neuer Gewerkschaftsvertrag wurde unterzeichnet. 12. Dezember 1452 in der Kirche St. Sophia, Kardinal Isidor, feierte als Zeichen des Abschlusses der Union feierlich eine Messe nach katholischem Ritus.

Die orthodoxe Partei erhob das Volk von Konstantinopel zu einer offenen Aktion gegen die Unierten. Menschenmassen, die von fanatischen Mönchen begeistert waren, zogen in das Kloster Pantokrator, wo der Chef der orthodoxen Partei, Gennady, das Schema erhielt. Scholarius ging nicht zu den Menschen hinaus, sondern nagelte an die Tür der Zelle eine Art Manifest der unversöhnlichsten Orthodoxen, in dem er den bevorstehenden Tod Konstantinopels als Strafe für die Annahme der Vereinigung mit der katholischen Kirche vorhersagte. Gennadys Antwort heizte das Feuer der Volksempörung an, und die Menge rief: "Wir brauchen weder die Hilfe der Lateiner noch die Einheit mit ihnen!" - in der ganzen Stadt verstreut und drohten mit Repressalien gegen die Unierten und Katholiken. Obwohl die allgemeine Aufregung allmählich nachließ, verdichtete sich die Atmosphäre des Misstrauens und der Feindschaft zwischen den Orthodoxen und den Latinophilen in Konstantinopel am Vorabend der Belagerung durch die türkischen Truppen noch mehr.

Die Spaltung innerhalb der herrschenden Klasse von Byzanz wirkte sich nachteilig auf das Schicksal des Reiches aus. Nach dem Abschluss der Union erhoben die Turkophilen den Kopf und versuchten, religiöse Streitigkeiten unter der Bevölkerung der Hauptstadt zu nutzen. Anführer der Turkophilen in der Hauptstadt war der Oberbefehlshaber der byzantinischen Flotte, Megaduka Luca Notara, der laut Zeitgenossen als Feind der Gewerkschaft ein Schlagwort von sich gab: „Es ist besser, einen türkischen Turban zu sehen in einer Stadt regiert als eine lateinische Tiara."
Und dieser Satz des Megaduka wurde prophetisch. Das Opfer der byzantinischen Regierung - der Abschluss der Union, und dieses Mal war es vergebens. Es gab im Westen keine Kräfte, die Byzanz wirklich die notwendige militärische Hilfe leisten wollten und konnten. Alfons V. - König von Aragon und Neapel, der mächtigste Souverän unter den Herrschern der Mittelmeerländer, setzte die Politik seiner Vorgänger fort - der Normannen, Deutschen und Franzosen, die Süditalien und Sizilien besaßen. Er versuchte, das Lateinische Reich in Konstantinopel wiederherzustellen und träumte von einer Kaiserkrone. Im Wesentlichen wurden im Westen Pläne gemacht, das geschwächte Byzanz zu erobern, und es gab einen Streit darüber, wer sein Erbe sein würde.

Nur die italienischen Stadtrepubliken Genua und Venedig, die wichtige Handelsposten im Reich hatten, waren lebhaft daran interessiert, Byzanz zu retten, aber die ständige Feindschaft verhinderte ihr koordiniertes Vorgehen gegen die Türken. Große Energie zeigten die Genuesen, die sich der Schirmherrschaft des letzten Palaiologos erfreuten. Noch vor Beginn der Belagerung von Konstantinopel traf zur großen Freude der Bevölkerung eine militärische Abteilung von 700 Genuesen auf zwei Galeeren unter dem Kommando des tapferen Condottiere Giovanni Giustiniani mit dem Spitznamen Long („Long“) in der Hauptstadt von Byzanz ein. . Damit war zunächst die wirkliche Hilfe des Westens erschöpft. Die venezianische Signoria, die ihren Konkurrenten, die Genuesen, nicht retten wollte, zögerte, Truppen zu entsenden, und erst später trafen zwei Kriegsschiffe unter dem Kommando von Morosini aus Venedig ein.

Unterdessen hörten die Brüder des letzten byzantinischen Kaisers, die Moreaner Despoten Demetrius und Thomas, selbst angesichts tödlicher Gefahr nicht auf, ihren mörderischen Streit zu beenden und schickten verspätet Hilfe an Konstantin IX. Die Türken schürten absichtlich die Feindschaft der Despoten der Meere und erzielten dabei vollen Erfolg. So stand Konstantinopel tatsächlich dem Feind gegenüber, dessen Streitkräfte denen der Verteidiger der Stadt um ein Vielfaches überlegen waren.

Die Wolken über der Hauptstadt des Imperiums verdichteten sich schnell. Der Winter 1452/53 verlief auf beiden Seiten mit militärischen Vorbereitungen. Zeitgenossen zufolge verfolgte den Sultan die Idee, Konstantinopel zu erobern. Sogar nachts rief er erfahrene Leute zu sich, die mit der Lage der Befestigungen von Konstantinopel vertraut waren, zeichnete Karten der Stadt mit ihnen und überlegte sorgfältig den Plan für die zukünftige Belagerung. Er legte größten Wert auf die Schaffung einer schlagkräftigen Artillerie und einer eigenen türkischen Flotte. Auf Befehl des Sultans wurde in der Nähe von Adrianopel eine riesige Werkstatt geschaffen, in der dringend Kanonen gegossen wurden. Mehmed II. sparte nicht an Geldern für die Vorbereitung der Artillerie und lockte den talentierten ungarischen Gießereimeister Urban von den Byzantinern weg, der mit der Tatsache unzufrieden war, dass Konstantin XI. seine Arbeit nicht angemessen bezahlen konnte. Urban gelang es, eine Kanone von beispiellosen Ausmaßen für die Türken zu gießen, für deren Transport zu den Mauern von Konstantinopel 60 Ochsen und zahlreiche Diener benötigt wurden.

Anfang März 1453 sandte Mehmed II. einen Befehl zur Rekrutierung von Truppen durch seinen ganzen Staat, und Mitte des Monats hatte sich eine große Armee mit etwa 150.000 bis 200.000 Soldaten unter dem Banner des Sultans versammelt. Mehmed II bereitete sich auf einen Angriff auf Konstantinopel vor und eroberte die letzten Städte, die noch unter der Herrschaft von Konstantin XI blieben - Mesemvria, Anchialus, Visa.

Anfang April 1453 näherten sich die fortgeschrittenen Regimenter des Sultans, nachdem sie die Vororte von Konstantinopel verwüstet hatten, den Mauern der alten Hauptstadt des Reiches. Bald umzingelte das ganze Heer der Türken die Stadt vom Land aus, und der Sultan breitete sein grünes Banner an ihren Mauern aus. Ein türkisches Geschwader von 30 Militär- und 330 Frachtschiffen fuhr in das Marmarameer ein, und zwei Wochen später trafen türkische Schiffe aus dem Schwarzen Meer ein (56 Militär- und etwa 20 Hilfsschiffe). Unter den Mauern von Konstantinopel hielt der Sultan eine Überprüfung seiner Flotte ab, die insgesamt mehr als vierhundert Schiffe umfasste. Der eiserne Ring der türkischen Belagerung verschlang Konstantinopel sowohl auf dem Land- als auch auf dem Seeweg.

Die Ungleichheit in den Kräften der Kriegführenden war auffallend. Die byzantinische Regierung konnte der riesigen türkischen Armee und der beeindruckenden Flotte nur mit einer Handvoll Stadtverteidigern und einer kleinen Anzahl lateinamerikanischer Söldner entgegentreten. George Sphranzi, Freund und Sekretär von Konstantin XI., sagt, dass er im Auftrag des Kaisers vor Beginn der Belagerung der Stadt die Listen aller Einwohner von Konstantinopel überprüft habe, die Waffen tragen konnten. Die Ergebnisse der Volkszählung waren deprimierend: Insgesamt 4.973 Menschen waren bereit, die Hauptstadt zu verteidigen, zusätzlich zu ausländischen Söldnern, von denen es etwa 2.000 Menschen gab. Um die Panik unter der Zivilbevölkerung der riesigen Stadt nicht zu verstärken, führte die Regierung diese Volkszählung unter strengster Geheimhaltung durch.

Darüber hinaus verfügte Konstantin XI. über eine kleine Flotte genuesischer und venezianischer Schiffe, mehrere Schiffe von der Insel Kreta, Handelsschiffe aus Spanien und Frankreich sowie eine kleine Anzahl byzantinischer Militärtriremen. Insgesamt bestand die Flotte der Verteidiger von Konstantinopel, die im Goldenen Horn eingeschlossen waren, aus nicht mehr als 25 Schiffen. Die Kriegsschiffe der Italiener und Byzantiner hatten zwar technische Vorteile gegenüber den türkischen und vor allem - das berühmte "griechische Feuer" - eine beeindruckende Waffe in Seeschlachten. Darüber hinaus waren die byzantinischen und italienischen Seeleute in der Kunst des Seekampfes erfahrener als die Türken und bewahrten den Ruhm der besten Seeleute dieser Zeit. Aber die Türken hatten eine enorme technische Überlegenheit gegenüber den Byzantinern an Land: Die von Mehmed II geschaffene Artillerie hatte in Europa ihresgleichen. Laut dem byzantinischen Historiker des XV Jahrhunderts. Kritovula, "die Waffen haben alles entschieden." Die veralteten Kleingeschütze, die den Belagerten zur Verfügung standen, waren mit der mächtigen Artillerie der Türken nicht zu vergleichen. Die Byzantiner setzten all ihre Hoffnungen auf die Befestigungen von Konstantinopel, die sie mehr als einmal vor äußeren Feinden bewahrten. Doch auch diese Befestigungen mussten vor dem Hintergrund der gewaltigen Truppenüberlegenheit der Türken verteidigt werden: Auf einen Verteidiger der Stadt kamen laut Duka bis zu 20 Belagerer. Wenn es also für Mehmed II. schwierig war, seine Armee in dem engen Raum zwischen dem Marmarameer und dem Goldenen Horn zu platzieren, dann war es für die Belagerten ein Problem, eine Handvoll Verteidiger der Stadt entlang zu ziehen die gesamte Befestigungslinie.

Das Hauptquartier von Mehmed II und das Zentrum des türkischen Lagers befanden sich gegenüber den Toren von St. Roman von Konstantinopel, ein bedeutender Teil der Artillerie war hier konzentriert, einschließlich Urbans Kanone. Weitere 14 Batterien wurden entlang der gesamten Linie der Landmauern der belagerten Stadt aufgestellt. Der linke Flügel der türkischen Armee erstreckte sich vom Hauptquartier des Sultans bis zum Goldenen Horn, der rechte Flügel erstreckte sich nach Süden bis zum Marmarameer. Auf dem rechten Flügel waren Kontingente türkischer Truppen stationiert, die aus östlichen Stämmen bestanden und aus den asiatischen Besitzungen der Türken kamen. Auf dem linken Flügel befanden sich die Truppen der europäischen Vasallen des Sultans, vertrieben aus Serbien, Bulgarien und Griechenland. Das Hauptquartier von Mehmed II wurde von einer ausgewählten 15.000-köpfigen Garde der Janitscharen bewacht, und im hinteren Teil befand sich die Kavallerie, die das Hauptquartier decken sollte, falls Hilfe für die Belagerten aus dem Westen eintraf. Ein türkisches Geschwader ankerte vor der Akropolis, das andere blockierte Galata, um die Neutralität der Genuesen zu gewährleisten.

Die byzantinische Regierung setzte vor allem auf italienische Söldner, daher wurde die Giustiniani-Abteilung im Verteidigungszentrum vor den Toren von St. Roman, direkt gegenüber dem Hauptquartier von Mehmed II. Hier schickten die Türken den Hauptschlag. Wie sich herausstellte, vertraute Konstantin XI. die allgemeine Führung der Verteidigung der Stadt rücksichtslos demselben Giustiniani an. Auf dem Abschnitt der Mauern zwischen den Toren von St. Eine Abteilung der drei griechischen Brüder Paul, Antonius und Troilus kämpfte standhaft gegen Roman und die Poliandros und weiter bis zum Goldenen Horn - gemischte Abteilungen byzantinischer und lateinischer Söldner unter dem Kommando von Theodor von Caristia, Johannes dem Deutschen, Hieronymus und Leonard von Genua . Auf dem linken Flügel stand eine Abteilung von Theophilus Palaiologos und Manuel von Genua. Die Verteidigung der Küste des Goldenen Horns sowie das Kommando über die gesamte Flotte wurde dem Megaherzog Lukas Notara und der Küste des Marmarameers anvertraut, von wo aus kein Angriff der Türken zu erwarten war , wurde aufgrund des Mangels an byzantinischen Truppen ohne Verteidiger gelassen. Am 7. April eröffneten die Türken das Feuer auf die Stadt. Es begann eine Belagerung, die etwa zwei Monate dauerte. Zuerst begannen die Türken, die Mauern zu stürmen, die die Stadt vom Land aus bewachten, und wählten die schwächsten Verteidigungsorte. Doch trotz der enormen Überlegenheit erlitten die türkischen Truppen lange Zeit Rückschläge. Der kontinuierliche Beschuss der Stadt mit der Unvollkommenheit der Schießtechnik und der Unerfahrenheit der türkischen Kanoniere brachte zunächst nicht die gewünschten Ergebnisse. Trotz der teilweisen Zerstörung einzelner Befestigungen schlugen die Belagerten die Angriffe der Türken erfolgreich zurück.

Ein Augenzeuge der Ereignisse, Georgy Sfranzi, schrieb: „Es war überraschend, dass sie (die Byzantiner) ohne militärische Erfahrung Siege errangen, denn als sie sich mit dem Feind trafen, taten sie mutig und edel, was über menschliche Kräfte hinausging.“ Die Türken versuchten wiederholt, den Graben, der die Landbefestigungen der Stadt schützte, aufzufüllen, aber die Belagerten in der Nacht räumten ihn mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Die Verteidiger von Konstantinopel verhinderten den Plan der Türken, die Stadt durch einen Tunnel zu betreten: Sie führten einen entgegenkommenden Tunnel aus und sprengten die Stellungen der Türken zusammen mit den türkischen Soldaten. Den Verteidigern gelang es auch, eine riesige Belagerungsmaschine niederzubrennen, die die Türken mit großer Mühe und hohen Verlusten an die Stadtmauern stießen. In den ersten Wochen der Belagerung machten die Verteidiger von Konstantinopel oft Ausfälle aus der Stadt und führten Nahkämpfe mit den Türken.

Der Sultan war besonders verärgert über seine Misserfolge auf See. Alle Versuche türkischer Schiffe, in das Goldene Horn einzubrechen, dessen Eingang mit einer schweren Eisenkette blockiert war, blieben erfolglos. Am 20. April fand die erste große Seeschlacht statt, die mit einem vollständigen Sieg der Byzantiner und ihrer Verbündeten endete. An diesem Tag trafen vier genuesische und ein byzantinisches Schiff von der Insel Chios ein und brachten Truppen und Lebensmittel in die belagerte Stadt. Vor dem Einlaufen in das Goldene Horn lieferte sich dieses kleine Geschwader einen ungleichen Kampf mit der türkischen Flotte, die etwa 150 Schiffe umfasste. Weder der Beschuss aus den Kanonen noch die Wolken türkischer Pfeile, von denen es so viele gab, dass „es unmöglich war, die Ruder ins Wasser zu tauchen“, zwangen die Matrosen, die Konstantinopel zu Hilfe eilten, zum Rückzug. Versuche türkischer Schiffe, an Bord der feindlichen Hochgeschwindigkeitsschiffe zu gehen, scheiterten ebenfalls.

Dank der militärischen Erfahrung und Geschicklichkeit der byzantinischen und genuesischen Seeleute, der größeren Manövrierfähigkeit und besseren Bewaffnung ihrer Schiffe und insbesondere dank des „griechischen Feuers“, das auf den Schiffen der Türken ausbrach, errang das Geschwader des Kaisers einen beispiellosen Sieg. Die Schlacht fand in der Nähe der Stadt statt, und die Belagerten folgten ihrem Verlauf mit Angst und Hoffnung. Nicht weniger aufgeregt beobachtete Mehmed II. selbst das Geschehen, der, umgeben von seinen Militärführern, ans Ufer fuhr. Wütend über das Versagen seiner Flotte geriet der Sultan in solche Wut, dass er im kritischsten Moment der Schlacht sein Pferd anspornte, sich ins Meer warf und zu den Schiffen schwamm: Die damalige Schlacht fand einige Zehn statt Meter von der Küste entfernt. Die vom Sultan ermutigten türkischen Seeleute eilten erneut zum Angriff, wurden aber erneut zurückgeschlagen. Die Türken erlitten enorme Verluste, die vom "griechischen Feuer" in Brand gesetzten Schiffe des Sultans brannten vor dem jubelnden Konstantinopel. Nach Angaben, vielleicht etwas übertrieben, verloren die Türken in dieser Seeschlacht Dutzende von Schiffen und etwa 12.000 Seeleute. Die Nacht beendete die Schlacht, die Belagerten entfernten schnell die Kette, die den Eingang zum Goldenen Horn schloss, und das kleine Geschwader erreichte sicher den Hafen. Der Zorn des Sultans war so groß, dass er den Chef der türkischen Flotte, den abtrünnigen Bulgaren Palda-oglu, persönlich mit einer goldenen Rute schlug, ihn von seinem Posten entließ und den Janitscharen den gesamten Besitz des unglücklichen Marinekommandanten übergab.
Der glänzende Sieg in der Seeschlacht gab den Seelen der Verteidiger der Stadt neue Hoffnung, änderte jedoch nichts am Verlauf der Ereignisse. Nachdem Mehmed II gescheitert war, beschloss er, seine Schiffe so schnell wie möglich in das Goldene Horn zu bringen und die Stadt nicht nur vom Land, sondern auch vom Meer aus einer strengen Belagerung zu unterwerfen. Um diese schwierige Aufgabe zu bewältigen, wurde beschlossen, die türkischen Schiffe über Land vom Bosporus zum Goldenen Horn zu ziehen. Die zu überwindende Strecke betrug mehrere Kilometer. Auf Befehl des Sultans bauten die Türken in der Nacht des 22. April ein Holzdeck vom Golf von St. Mündung zum Ufer des Goldenen Horns. Der Boden lag direkt an den nördlichen Mauern von Galata, aber die Genuesen mischten sich in keiner Weise in die Vorbereitungen der Türken ein. Auf dieser dick mit Ochsenfett bestrichenen Plattform wurden türkische Biremen und Triremen mit aufgerollten Segeln aufgestellt. Unter lauten Trompetenklängen und dem Gesang von Kriegsliedern zogen die Türken ihre Schiffe in einer Nacht über Land zum Goldenen Horn.

Groß war die Überraschung und das Entsetzen der Einwohner von Konstantinopel und seiner Verteidiger, als sie am nächsten Tag 80 türkische Schiffe im Hafen des Goldenen Horns sahen. Die Türken bauten eine schwimmende Plattform von der Nordküste in die Tiefen der Bucht, auf der sie Artillerie installierten, und begannen, sowohl die Schiffe der Griechen und Italiener, die sich im Hafen des Goldenen Horns befanden, als auch die Nordmauer des zu beschießen Stadt. Dies war ein schwerer Schlag für die Belagerten. Ich musste einen Teil der Truppen von der Westmauer entfernen und nach Norden verlegen. Der Versuch der Byzantiner, die türkischen Schiffe zu verbrennen, scheiterte am Verrat der Genuesen von Galata, die den Sultan vor dem bevorstehenden Nachtangriff warnten. Die Draufgänger, die heimlich zu den türkischen Schiffen segelten, wurden von den Türken gefangen genommen und hingerichtet. Als Reaktion darauf tötete Konstantin XI. 260 gefangene türkische Soldaten und befahl, die Köpfe der Hingerichteten an den Mauern der Stadt auszustellen. Der Kampf auf beiden Seiten wurde immer heftiger.

Schon bald, während der Belagerung, kam es zu einer deutlichen Wende zugunsten der Türken. Dank der Ratschläge der ungarischen Botschafter erzielten die Türken eine größere Wirkung der Aktionen ihrer Artillerie und zerstörten an vielen Stellen die Mauern von Konstantinopel. Die militärischen Verteidigungsschwierigkeiten nahmen stark zu, dazu kam die wachsende Lebensmittelknappheit in der belagerten Stadt.

Die Situation in Konstantinopel verschlechterte sich rapide, nicht nur aufgrund der Erfolge der Türken, sondern auch aufgrund der mangelnden Einigkeit im Lager seiner Verteidiger. Obwohl er während der Belagerung persönlichen Mut bewies, setzte Konstantin XI. all seine Hoffnungen auf einen erfolgreichen Ausgang auf die Italiener. Die ausländerorientierte Politik der Regierung sorgte für Unmut unter den Massen und Unruhe in der Stadt. Darüber hinaus begaben sich einige Vertreter der höchsten byzantinischen Aristokratie auf den Weg des Verrats. Nestor Iskander spricht immer wieder von den defätistischen Stimmungen des Hofadels. Er erklärt direkt, dass einige enge Mitarbeiter von Konstantin XI. sowie der "Patriarch" (anscheinend Isidor der Russe) zusammen mit dem Kommandeur der genuesischen Söldnerabteilung dem Kaiser beharrlich geraten haben, die Stadt aufzugeben. Die höchsten Beamten des Staates, Manuel Jagaris und Neophyte von Rhodos, hielten das von der Regierung bereitgestellte Geld zurück, um die Mauern von Konstantinopel zu stärken. Megaduka Luca Notara versteckte während der Belagerung riesige Schätze, die er dann dem Sultan übergab, um für einen solchen Preis das Leben für sich und seine Familie zu erkaufen.

Auch der höchste byzantinische Klerus zeigte wenig Patriotismus: Er war äußerst verärgert über die Beschlagnahmung von Kirchengütern zu Verteidigungszwecken und drückte offen seine Unzufriedenheit mit dem Kaiser aus. Einige Geistliche zögerten nicht, das Volk in einem kritischen Moment gemeinsamer Gefahr gegen die Regierung aufzuhetzen. Unter den Italienern in Konstantinopel begannen Unruhen und Unruhen. Die ursprünglichen Rivalen - die Venezianer und die Genuesen - führten oft auf den Straßen und Mauern der Stadt bewaffnete blutige Gefechte. All dies schwächte das Lager der Verteidiger der Stadt.

Aber besonders großer Schaden wurde den Byzantinern durch den Verrat der Genuesen von Galata zugefügt. Während der gesamten Belagerung halfen sie gleichzeitig den Türken und den Griechen. „Sie kamen hinter den Mauern von Galata hervor, gingen furchtlos in das Lager der Türken und versorgten den Tyrannen (Mehmed II) im Überfluss mit allem Notwendigen: sowohl Öl für Waffen als auch alles andere, was die Türken verlangten. Sie halfen den Römern heimlich. Mit Bitterkeit und Ironie schreibt der Historiker Sfranzi über den Verrat der Genuesen von Galata: „Er (der Sultan) hat sich mit den Bewohnern von Galata angefreundet, und sie haben sich darüber gefreut - sie, die Unglücklichen, kennen die Fabel nicht der Bauernjunge, der beim Schneckenkochen sagte: "Oh, dumme Kreaturen! Fressen Sie alle der Reihe nach!". Die Genuesen täuschten dem Sultan Freundschaft vor und hofften insgeheim, dass er, wie seine Vorfahren, eine so gut befestigte Stadt wie Konstantinopel nicht einnehmen könnte. Der Sultan wiederum dachte laut Duka: „Ich werde die Schlange schlafen lassen, bis ich den Drachen getötet habe, und dann - ein leichter Schlag auf den Kopf, und ihre Augen werden sich verdunkeln. Und so geschah es."

Verärgert über die langwierige Belagerung begann der Sultan in den letzten Maitagen, sich auf einen entscheidenden Angriff auf die Stadt vorzubereiten. Bereits am 26. Mai rollten die Türken laut der Geschichte von Nestor Iskander „die Kanonen und quietschten und die Touren und die rechte Hand und die hölzernen Burgen und andere Intrigen des Mauerschlagens ... sie auch brachte viele Schiffe und Katare über das Meer und fing an, von überall Hagel zu schlagen. Aber vergeblich versuchten die Türken, die Stadt in Besitz zu nehmen („... sie müssen die Mauer mit Gewalt erklimmen und ihnen nicht die Griechen geben, sondern sechaahusya mit ihnen fest“). In diesen fatalen Tagen für Byzanz zeigten die Verteidiger der Stadt und die Mehrheit ihrer Bevölkerung großen Mut. „Die Leute von Gradtsk“, schreibt Nestor Iskander, „traten auf den Mauern von jung bis alt ein, aber ich habe auch viele Frauen und widerstehe ihnen mit großer Kraft.“

Der Generalsturm auf die Stadt wurde vom Sultan für den 29. Mai bestimmt. Beide Seiten verbrachten die letzten zwei Tage vor dem Angriff mit Vorbereitungen: die eine für den Angriff, die andere für die letzte Verteidigung. Um seine Soldaten zu inspirieren, versprach Mehmed II. ihnen, im Falle eines Sieges die große Stadt drei Tage lang zum Überfluten und Plündern zu geben. Mullahs und Derwische versprachen denen, die im Kampf fielen, alle Freuden eines muslimischen Paradieses und ewigen Ruhm. Sie schürten religiösen Fanatismus und forderten die Vernichtung von „Ungläubigen“.

In der Nacht vor dem Angriff wurden unzählige Feuer im Lager der Türken und auf ihren Schiffen angezündet, die sich von Galata bis Scutari erstreckten. Die Bewohner von Konstantinopel sahen diesem Schauspiel von den Mauern überrascht zu und glaubten zunächst, im Lager des Feindes sei ein Feuer ausgebrochen. Aber bald erkannten sie an den militanten Cliquen und der Musik, die aus dem feindlichen Lager stürmten, dass die Türken sich auf den letzten Angriff vorbereiteten. Zu dieser Zeit reiste der Sultan mit seinen Truppen herum und versprach den Gewinnern doppelte Gehälter für den Rest ihres Lebens und unzählige Beute. Die Krieger begrüßten ihren Meister mit begeisterten Schreien.

Während sich das türkische Lager so lärmend auf die morgendliche Schlacht vorbereitete, herrschte in der letzten Nacht vor dem Angriff Totenstille in der belagerten Stadt. Aber die Stadt schlief nicht, sie bereitete sich auch auf einen tödlichen Kampf vor. Kaiser Konstantin XI. reiste mit seinem Gefolge langsam um die Befestigungen seiner dem Untergang geweihten Hauptstadt herum, überprüfte Posten und flößte den Seelen der letzten Verteidiger von Byzanz Hoffnung ein. Die Konstantinopolitaner wussten, dass viele von ihnen dazu bestimmt waren, morgen den Tod zu finden, sie verabschiedeten sich voneinander und von ihren Lieben.

Am frühen Morgen des 29. Mai 1453, als die Sterne zu verblassen begannen und die Morgendämmerung anbrach, bewegte sich eine Lawine türkischer Truppen auf die Stadt zu. Der erste Angriff der Türken wurde abgewehrt, aber die Hauptarmee der Türken bewegte sich hinter den Rekrutenabteilungen, die der Sultan zum ersten Angriff geschickt hatte, unter dem Klang von Trompeten und Tympanon. Der blutige Kampf dauerte zwei Stunden. Zunächst lag der Vorteil auf der Seite der Belagerten - türkische Triremen mit Treppen wurden von den Mauern der Stadt aus dem Meer zurückgeworfen. „Eine große Anzahl von Hagarians“, schreibt Sphranzi, „wurden von der Stadt aus durch Steinwurfmaschinen getötet, und auf dem Landsektor nahmen unsere den Feind genauso kühn. Man konnte einen schrecklichen Anblick sehen - eine dunkle Wolke verdeckte die Sonne und den Himmel. Wir waren es, die die Feinde verbrannten und griechisches Feuer von den Mauern auf sie warfen. Überall war ununterbrochenes Gebrüll von Gewehren, Schreie und Stöhnen der Sterbenden zu hören. Die Türken stürmten heftig zu den Mauern der Stadt. Es gab einen Moment, in dem das militärische Glück die Achse zugunsten der Byzantiner zu kippen schien: Die Kommandeure der griechischen Abteilungen Theophilus Paleologus und Demetrius Kantakuzin wehrten nicht nur den Angriff der Türken ab, sondern machten einen erfolgreichen Ausfall und stießen an einer Stelle die türkischen Soldaten von den Mauern Konstantinopels zurück. Beflügelt von diesem Erfolg träumten die Belagerten bereits von Erlösung.

Die türkischen Truppen erlitten tatsächlich enorme Verluste, und die Soldaten waren bereit, umzukehren, „aber die Chaush- und Palast-Rawdukhs (Polizeibeamte der türkischen Armee) begannen, sie mit Eisenstöcken und Peitschen zu schlagen, damit sie ihre nicht zeigen würden Rücken zum Feind. Wer kann die Schreie, das Wehklagen und das klagende Stöhnen der Geschlagenen beschreiben! Duka berichtet, dass der Sultan selbst, "mit einem eisernen Stock hinter den Truppen stehend, seine Soldaten zu den Mauern trieb, wo er mit gnädigen Worten schmeichelte, wo - drohte". Laut Halkokondil war im türkischen Lager die Strafe für einen schüchternen Krieger der sofortige Tod. Die Kräfte waren jedoch zu ungleich, und während eine Handvoll Verteidiger vor unseren Augen schmolzen, erreichten immer mehr Abteilungen der Türken die Mauern von Konstantinopel wie Wellen einer Flut.

Die Informationsquellen darüber, wie die Türken in Konstantinopel eingebrochen sind, sind widersprüchlich. Sphranzi gibt dem genuesischen Kommandeur des Landverteidigungssektors der Stadt, Giovanni Giustiniani, einen erheblichen Teil der Schuld. Nachdem er verwundet worden war, verließ er den wichtigsten Verteidigungspunkt der Hauptstadt in der Nähe der Tore von St. Roman, wo die Hauptkräfte der Türken geworfen wurden. Trotz der Bitten des Kaisers selbst verließ Giustiniani die Befestigungen, bestieg ein Schiff und zog nach Galata. Die Abreise des Kommandanten verursachte Verwirrung und dann die Flucht der byzantinischen Truppen in dem Moment, als der Sultan seine ausgewählten Janitscharenwachen in die Schlacht warf. Einer von ihnen namens Hasan, ein Mann von großer Statur und außergewöhnlicher Stärke, war der erste, der die Mauer der byzantinischen Hauptstadt erklomm. Seine Kameraden folgten ihm, es gelang ihnen, den Turm zu erobern und darauf das türkische Banner zu hissen.

Der Latino-gesinnte Historiker Duca beschreibt diese tragischen Ereignisse etwas anders. Um Giustiniani Long zu rechtfertigen, argumentiert er, dass der Angriff der Türken vor den Toren von St. Roman nach seiner Abreise. Die Türken hingegen drangen angeblich durch ein zufällig entdecktes Geheimtor (Kerkoport) in die Stadt ein, eroberten die Stadtmauern in diesem Bereich und griffen die Belagerten von hinten an.

Auf die eine oder andere Weise brachen die Türken in die belagerte Stadt ein. Blick auf das türkische Banner, das auf dem Turm der Tore von St. Roman, verursachte Panik unter den italienischen Söldnern. Aber auch dann hörte der Widerstand der Byzantiner nicht auf. In den an den Hafen angrenzenden Vierteln fanden heftige Kämpfe statt. „Das Volk“, schreibt Nestor Iskander, „ich unterwerfe mich nicht den Türken auf den Straßen und auf dem Hof, sondern kämpfe mit ihnen … und andere Menschen und Frauen und Kinder werfen Ceramide (Fliesen) auf sie und Platten und Packungen, um die Holzöfen der Dachstation anzuzünden und Feuer darauf zu werfen, und ich befehle ihnen schmutzige Tricks.“

Konstantin XI. stürmte mit einer Handvoll tapferer Männer mitten in die Schlacht und kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung. Der Kaiser suchte den Tod im Kampf und wollte nicht vom Sultan gefangen genommen werden. Er starb unter den Schlägen türkischer Krummsäbel. Mehmed II, der den Tod des Feindes mit eigenen Augen sehen wollte, befahl seinen Soldaten, seine Leiche zu finden. Er wurde lange Zeit unter einem Haufen Leichen gesucht und wurde von lila Stiefeln mit goldenen Adlern gefunden, die nur von byzantinischen Kaisern getragen wurden. Der Sultan befahl, den Kopf von Konstantin XI. abzuschneiden und ihn auf eine hohe Säule im Zentrum der eroberten Stadt zu setzen. Die Gefangenen von Konstantinopel betrachteten dieses Schauspiel mit Entsetzen.
Die Türken stürmten in die Stadt, töteten die Überreste der byzantinischen Truppen und begannen dann, alle auszurotten, die sich auf ihrem Weg trafen, wobei sie weder die Alten noch die Frauen noch die Kinder verschonten. „An manchen Stellen“, schreibt Sphranzi, „war die Erde wegen der vielen Leichen völlig unsichtbar.“ Durch die ganze Stadt, fährt dieser Augenzeuge der Ereignisse fort, der selbst von den Türken gefangen genommen wurde, wurden das Stöhnen und die Schreie vieler Menschen, die getötet und versklavt wurden, getragen. „Es gibt Weinen und Wehklagen in den Wohnungen, Schreie an den Kreuzungen, Tränen in den Tempeln, überall das Stöhnen der Männer und das Wehklagen der Frauen: Die Türken ergreifen, zerren, versklaven, trennen und vergewaltigen.“

Auch am Ufer des Goldenen Horns spielten sich tragische Szenen ab. Als die italienische und die griechische Flotte von der Eroberung der Stadt durch die Türken erfuhren, setzten sie die Segel und bereiteten sich auf die Flucht vor. Auf dem Damm versammelten sich riesige Menschenmengen, die sich gegenseitig drängten und zerquetschten und versuchten, auf die Schiffe zu gelangen. Frauen und Kinder mit Schreien und Tränen baten die Matrosen, sie mitzunehmen. Aber es war zu spät, die Matrosen beeilten sich verzweifelt, den Hafen zu verlassen. Drei Tage und drei Nächte dauerte der Raub der großen Stadt. Überall, auf den Straßen und in den Häusern, herrschten Raub und Gewalt. Besonders viele Einwohner von Konstantinopel wurden in der Kirche St. Sophia, wohin sie flohen, in der Hoffnung auf wundersame Erlösung innerhalb der Mauern des verehrten Schreins. Aber das Wunder geschah nicht, und die Türken, nachdem sie eine Handvoll Verteidiger des Tempels getötet hatten, brachen in St. Sofia.

„Wer wird von den Schreien und Schreien der Kinder erzählen“, schreibt Duka, „von den Schreien und Tränen der Mütter, vom Schluchzen der Väter, wer wird erzählen? Dann banden sie einen Sklaven an eine Herrin, einen Herrn an einen Sklaven, einen Archimandriten an einen Türhüter, zarte junge Männer an Jungfrauen ... und wenn sie sie mit Gewalt wegstießen, wurden sie geschlagen ... Wenn sich jemand widersetzte, töteten sie ohne Gnade; Jeder brachte seinen Gefangenen an einen sicheren Ort und kehrte ein zweites und drittes Mal zur Beute zurück. Laut Duka töteten die Türken „gnadenlos die alten Menschen, die sich im Haus befanden und aufgrund von Krankheit oder Alter die Wohnung nicht verlassen konnten. Neugeborene Babys wurden auf die Straße geworfen.“ Die Paläste und Tempel von Konstantinopel wurden geplündert und teilweise niedergebrannt, schöne Kunstdenkmäler wurden zerstört. Die wertvollsten Manuskripte kamen in den Flammen um oder wurden in den Schlamm getreten.

Die meisten Einwohner der antiken Stadt wurden getötet oder gefangen genommen. Augenzeugen zufolge vertrieben die Türken Zehntausende Gefangene aus Konstantinopel und verkauften sie auf den Sklavenmärkten. Nur drei Tage später befahl Mehmed II., den Raubüberfall auf die eroberte Stadt zu stoppen, und betrat unter den begeisterten Schreien seiner Soldaten feierlich Konstantinopel. Der Legende nach ritt der Sultan als Zeichen des Sieges über die „Ungläubigen“ auf einem weißen Pferd in die Kirche St. Sophia, staunte über die außergewöhnliche Schönheit dieses prächtigen Gebäudes und befahl, es in eine Moschee umzuwandeln. So fiel am 29. Mai 1453 die einst berühmte und reichste Stadt, das Zentrum der Kultur und Kunst, Konstantinopel, unter die Schläge türkischer Truppen, und mit ihrem Fall hörte das Byzantinische Reich tatsächlich auf zu existieren.

Dichter verschiedener Nationen betrauerten lange Zeit den Tod der großen Stadt. Der armenische Dichter Abraham von Ancyra schrieb in diesen Versen traurig über den Fall von Konstantinopel:

Die Türken nahmen Byzanz ein.

Wir trauern bitterlich

Wir vergießen Tränen mit einem Stöhnen

Und wir seufzen traurig

Mitleid mit der Stadt ist großartig.

Glaubensbrüder,

Väter und meine Geliebten!

Verfassen Sie eine traurige Klage

Zu dem, was passiert ist:

glorreiches Konstantinopel,

Ehemaliger Thron für Könige,

Wie konntest du jetzt niedergeschlagen werden

Und von den Ungläubigen zertrampelt?!“

Nach der Niederlage von Byzanz wurde die Türkei zu einer der mächtigen Mächte der mittelalterlichen Welt, und Konstantinopel, erobert von Mehmed II, wurde zur Hauptstadt des Osmanischen Reiches - Istanbul.

Für die griechische Bevölkerung bedeutete die türkische Eroberung die Errichtung einer neuen Unterdrückung: Die Griechen wurden politisch entrechtet, ihre Religion verfolgt. Die Willkür der Eroberer war selbst für das angeschlagene Reich der Römer ungeheuerlich.

Die Byzantiner wurden ausgeraubt, ihre Wohnungen wurden zerstört, Männer, Frauen, Kinder wurden von den Osmanen gefangen genommen. Im kürzlich gefundenen Archiv des Adrianopeler Kaufmanns Nicholas Isidor wurden mehrere Briefe aus dem Jahr 1453 gefunden, die vom Schicksal der in türkische Gefangenschaft geratenen Griechen sprechen. Der Klerus von Gallipoli bat Nicholas Isidor, einen gewissen John the Magister zu erlösen: Der grausame Muslim, der John erwischte, verlangte zweieinhalbtausend Asper für ihn (und sicherlich Geld im Voraus). Ein weiterer Brief wurde von einem Mann namens Demetrius geschrieben, dessen Familie in die Hände eines Eunuchen fiel. Demetrius hatte nicht die Mittel, um seine Verwandten freizukaufen; er konnte dem Eunuchen nur Geschenke schicken, um ihn irgendwie zu besänftigen und die Situation seiner Verwandten zu verbessern.

Selbst die Turkophilen fühlten sich unter Mehmeds Herrschaft nicht sicher. Ihr Anführer der Megaduk, Luca Notara, wurde zunächst vom türkischen Sultan favorisiert: Der Sieger besuchte Notaras Haus, sprach mit der kranken Frau der Megaduk, belohnte ihn mit Geld und versprach, ihm die Kontrolle über das geplünderte und niedergebrannte Istanbul zu übertragen. Die Einigung hielt jedoch nicht lange: Mehmed verlangte von Notara, ihm seinen jüngsten Sohn zu schicken, der Megaduka antwortete, dass er lieber auf dem Block sterben würde, als den Jungen wegen Vorwürfen aufzugeben. Das Massaker verlangsamte sich nicht: Notara wurde zusammen mit seinem ältesten Sohn und seinem Schwiegersohn hingerichtet, drei Köpfe wurden dem Sultan übergeben, die Leichen wurden ohne Beerdigung geworfen.

Viele Griechen sind ausgewandert - nach Dubrovnik, Kreta, Italien, Russland. Viele von ihnen spielten eine große kulturelle Rolle – sie verbreiteten hellenische Bildung und byzantinische künstlerische Traditionen. Griechische Weber wurden von Ludwig XI. zu französischen Manufakturen eingeladen. Aber nicht allen Auswanderern gelang es, sich in einem fremden Land niederzulassen: Viele waren in Not, lebten von Almosen, verdienten ihren Lebensunterhalt mit dem Kopieren griechischer Bücher. Andere kehrten in ihre Heimat zurück, wo das Leben gefährlicher war, aber es einfacher war, ihre Familien zu ernähren.

Dieselben Briefe aus dem Archiv von Nicholas Isidor bezeugen, dass es den griechischen Kaufleuten gelang, Beziehungen zu den Gewinnern aufzubauen: Häuser wurden gebaut, Handelsunternehmen gegründet, Salz gehandelt. Nicholas Isidore befahl dem Angestellten, ihm einen Topf mit schwarzem Kaviar aus Mesemvria zu bringen. Es gab griechische Schulen und griechische Kirchen. Die Sieger sorgten für die Wahl eines neuen Patriarchen: Es stellte sich heraus, dass es sich um Georg Scholarius (Gennadius) handelte, der aus dem belagerten Konstantinopel floh, von den Türken gefangen genommen, auf dem Sklavenmarkt in Adrianopel verkauft und offenbar unterrichtet wurde an einer Schule, die unter der Schirmherrschaft von Nicholas Isidor stand. Mehmed lud ihn nach Istanbul ein, umgab ihn mit Ehren und am 6. Januar 1454 bestieg Gennady den patriarchalischen Thron. St. Sophia wurde eine Moschee - Gennady erhielt eine andere Kirche zum Gottesdienst: zuerst die St. Apostel, dann Pammacarist. Gennadys Zustimmung, Patriarch zu werden, bedeutete, dass das Oberhaupt der Ostkirche die neue Ordnung der Dinge anerkannte, der orthodoxe Klerus den Weg der Zusammenarbeit mit den Eroberern wählte. Die byzantinische Kirche, die nach der lateinischen Eroberung 1204 eines der Zentren des Widerstands war, fand sich nun schnell mit dem muslimischen Turban am Ufer des Bosporus ab. Diese Position der griechischen Kirche, angeführt von einem der aktivsten Anti-Uniaten, verurteilte das Abkommen mit dem Papsttum zum unvermeidlichen Scheitern: Die Union von Florenz wurde nicht respektiert, obwohl der griechische Klerus sie erst auf dem Konzil von Konstantinopel offiziell ablehnte 1484.

Nach dem Fall von Konstantinopel machten sich türkische Truppen daran, die letzten Teile des Byzantinischen Reiches zu erobern. Die Westmächte konnten ihre Bemühungen immer noch nicht auf die Muslime konzentrieren. Die italienischen Handelsrepubliken (Genua, Venedig) zogen es vor, auf Kosten territorialer Verluste ein Monopol auf den Handel der Levante zu behalten. Der heldenhafte Widerstand Albaniens, Serbiens und Ungarns konnte trotz zahlreicher Erfolge den Ansturm des Osmanischen Reiches nicht aufhalten. Mehmed nutzte die militärische Überlegenheit der Türken, spielte geschickt mit den Widersprüchen des lokalen Adels und dehnte seine Macht nach und nach auf die ehemaligen Besitzungen von Byzanz und die lateinischen Staaten in der Ägäis aus.

Unmittelbar nach der Niederlage von Konstantinopel hörten Silimvria und Epivat, die letzten byzantinischen Festungen in Thrakien, auf, Widerstand zu leisten. 1455 nutzte Mehmed den Tod des Herrschers von Lesbos, Dorivo I. Gattelusi, um den Druck zu erhöhen, und am 31. Oktober 1455 besetzten seine Truppen New Phoca, das Gattelusi gehörte: wohlhabende genuesische Kaufleute, die Alaunminen besaßen wurden gefangen genommen und auf türkischen Schiffen weggebracht, die Bevölkerung unterliegt einer allgemeinen Steuer, und hundert schöne junge Männer und Mädchen werden dem Sultan als Geschenk überreicht.

Dann kam Enos an die Reihe, ein großes Handelszentrum nahe der Mündung der Maritsa. Es gehörte einem anderen Zweig der Familie Gattelusi. Nach dem Tod des Herrschers Enos Palamedes im Jahr 1455 brach in der Stadt ein heftiger Kampf zwischen zwei Adelsfraktionen aus, von denen eine beschloss, am Hof ​​des Sultans Gerechtigkeit zu suchen. Gleichzeitig wurde von türkischen Beamten gegen den neuen Herrscher Dorino II. geklagt: Ihm wurde insbesondere vorgeworfen, Salz an „Ungläubige“ zum Nachteil von Muslimen verkauft zu haben.

Trotz der ungewöhnlichen Kälte verlegte Mehmed sofort seine Truppen und seine Flotte nach Enos. Dorino II. befand sich am Hof ​​seines Vaters auf der Insel Samothraki und versuchte nicht einmal, in den Lauf der Dinge einzugreifen. Die Einwohner von Enos gaben die Stadt ohne Widerstand auf. Die türkische Flotte besetzte die Inseln von Dorino - Imvros (wo der berühmte Historiker Kritovul Gouverneur des Sultans wurde) und Samothrake. Dorino versuchte, zumindest die Besitztümer der Insel zu behalten, er schickte dem Sultan eine schöne Tochter und reiche Geschenke, aber alles vergebens. Die Inseln wurden dem Osmanischen Reich angegliedert, und Dorino selbst wurde tief nach Mazedonien nach Zichna geschickt, von wo es ihm jedoch gelang, nach Mytilene auf Lesbos zu fliehen, ohne auf die Repressalien des Sultans zu warten.

In der Geschichte der Eroberung von Enos kam die tragische Situation, die sich Mitte des 15. Jahrhunderts entwickelte, deutlich zum Ausdruck. im Becken der Ägäis: Auf der einen Seite stand ein grausamer und energischer Despot, der über enorme materielle Ressourcen und eine hingebungsvolle Armee verfügte, auf der anderen Seite - zerstreute, kleine (wenn auch reiche) Staaten, geschwächt durch gegenseitige Rivalität und interne Streitigkeiten.

Allerdings war die türkische Flotte zunächst zu schwach, um die Inselstaaten energisch anzugreifen. Mehmed musste auf ein diplomatisches Spiel zurückgreifen: So erkannte er Guillemo II., den Herrscher von Naxos, als Herzog des Archipels an und schloss mit ihm ein Abkommen, wonach Naxos verpflichtet war, einen jährlichen Tribut zu zahlen. So erhielt einer der mächtigsten Staaten der Ägäis Garantien und blickte daher gleichgültig auf das Schicksal seiner Nachbarn. Aber das Abkommen war nur eine Verzögerung, und Naxos musste auch die türkische Autorität anerkennen - im Jahr 1566

Die Johanniter, denen Rhodos gehörte, verhielten sich anders - sie weigerten sich, den Türken Tribut zu zollen. Das osmanische Geschwader, das 1455 gegen Rhodos geschickt wurde, operierte ohne großen Erfolg. Später, im Jahr 1480, griff Mehmed die Besitztümer des Ordens entschiedener an: Die Türken landeten auf der Insel, belagerten die Festung, bauten komplexe Mechanismen und feuerten mit Kanonen auf die Mauern. Am 28. Juli begann der Generalsturm. Die 40.000 Mann starke Armee, die Säcke für Beute und Seile für Gefangene trug, stürmte zu den Wällen, stieß die Hospitalisten um und hisste das türkische Banner. Aber in diesem Moment befahl der osmanische Kommandeur, Admiral Mesih Pasha, eine Ankündigung, dass Raub verboten sei und dass die kolossale Schatzkammer des Ordens dem Sultan gehören sollte. Die Wirkung war unerwartet: Der Ansturm der türkischen Truppen schwächte sich ab, die Belagerten sammelten ihre Kräfte und schlugen den Angriff zurück. Die Türken verloren 9.000 Tote und 14.000 Verwundete und mussten die Belagerung aufheben. Erst 1522 nahmen sie Rhodos in Besitz.

Unter ständiger Bedrohung durch die türkische Besatzung lebte in diesen Jahren auch Chios, das einer privilegierten genuesischen Firma, der sogenannten Maone, gehörte. Nach dem Fall von Kaffa, das 1475 von den Türken erobert wurde, blieb Chios die letzte Hochburg der Genuesen im Osten, und Genua versuchte, sie zu halten. Mehmed wagte es nicht, direkt anzugreifen, er versuchte, einen Putsch auf der Insel zu organisieren. Der Sultan forderte die Zahlung von Tribut und die Entsendung von Chios-Handwerkern nach Gallipoli, um Schiffe zu bauen. Ständiger militärischer Alarm, ein Rückgang des Handels in der Levante, wirkten sich stark auf Maonas Position aus: Ihr Einkommen wurde stark reduziert, es gab ein ständiges Defizit in der Staatskasse, die Chian-Münze konnte nicht mehr mit der venezianischen Münze konkurrieren. 1566 wurde Chios von den Türken besetzt.

Die türkischen Operationen gegen Lesbos endeten viel früher. Nachdem Mehmed in den Bürgerkrieg der Familie Gattelusi eingegriffen hatte, schickte er 1462 ein Geschwader auf die Insel. Die Türken plünderten das Land und machten die Einwohner zu Sklaven. Wer laufen konnte, suchte Erlösung außerhalb der Mauern von Mitylene, aber nach einem 27-tägigen Bombardement der Stadt ergab sich der Herrscher von Lesbos, Niccolò Gattelusi, und versicherte dem Sultan, zu Füßen von Mehmed kauernd, dass er sein treuer Diener gewesen sei sein ganzes Leben. Doch weder Demut noch die Annahme des Islam retteten Niccolo: Er wurde nach Istanbul gebracht, dann ins Gefängnis geworfen und erdrosselt. Lesbos wurde türkisch, und Mehmed legte großen Wert auf den Sieg und feierte feierlich die Eroberung der Insel.

Einige Jahre später, 1470, fiel die venezianische Kolonie Negropont. Auf Befehl des Sultans wurde eine Pontonbrücke gebaut, die Euböa mit dem Festland verband, und türkische Truppen überquerten diese Brücke zur Insel. Die venezianische Flotte wagte nicht einzugreifen. Nur ein Schiff brach in den Hafen des belagerten Negropont ein, aber dies war nur ein heldenhafter Selbstmord. Mit Hilfe von Verrätern, die auf Schwachstellen in der Verteidigung der Festung hinwiesen, gelang es den Türken, in die Stadt einzudringen, die nicht nur von Soldaten, sondern auch von Frauen verteidigt wurde. Negropont wurde geplündert, die Einwohner getötet oder versklavt. 1479 erkannte Venedig den Verlust von Negropont und einer Reihe anderer Inselbesitzungen und Festungen an der Küste an.

Ziehte sich die Beherrschung der Inseln der Ägäis bis Mitte des 16. Jahrhunderts hin, so gerieten die letzten Reste des Byzantinischen Reiches auf dem Festland - Morea und Trapezunt - viel früher unter die Herrschaft der Türken.

Die Nachricht vom Fall von Konstantinopel löste in Morea eine Panik aus, und beide Despoten - Thomas und Demetrius Palaiologos - planten sogar, in den Westen zu fliehen, gaben dann aber ihren Plan auf und blieben in Mistra. Von einer Unabhängigkeit vom Sultan war jedoch nicht mehr zu träumen: Die politische Situation in Morea eröffnete Mehmed ständig Möglichkeiten zum Eingreifen.
Bereits 1453 wurde das Land in einen feudalen Aufstand verwickelt, der von Manuel Kantakouzin, einem der Nachkommen von Vasilev John VI Kantakouzin, angeführt wurde. Er wurde vom Morean-Adel und den Albanern unterstützt, die auf dem Peloponnes lebten und das kampfbereiteste Element der griechischen Armee darstellten. Cantacuzenus verhandelte mit den Venezianern und Genuesen, aber sie beschränkten sich auf lange Debatten in der Regierung und großzügige Versprechungen an die Griechen. Aus Angst vor dem Sultan weigerten sich beide Republiken, sich in die Angelegenheiten des Peloponnes einzumischen.

Die Paläologen waren machtlos, um mit der Rebellion fertig zu werden, und wandten sich hilfesuchend an die Türken. Im Oktober 1454 besiegten die Truppen des Gouverneurs von Thessalien, Turakhan-beg, die Albaner und zwangen die Rebellen, die Souveränität der Despoten anzuerkennen, aber auch die Paläologen mussten für den Sieg bezahlen: Sie mussten dem Sultan eine kolossale Summe zahlen jährlicher Tribut - 12 Tausend Goldmünzen.

Dieser teuer erkaufte Sieg der Despoten erwies sich im Wesentlichen als Schein: Der feudale Adel der Peloponnes übergab Mehmed den Kopf der Herrscher von Mistra, und am 26. wurde in Istanbul unterzeichnet, das der höchsten Morean-Aristokratie (namentlich aufgeführt) verschiedene Privilegien gewährte, die Mehmed sowohl durch den Koran als auch durch seinen Säbel zu bewahren schwor, aber die Feudalherren der Meere erkannten statt der Abhängigkeit von Despoten die Abhängigkeit von Istanbul an . Das Verschwinden der prominentesten feudalen Familien des Peloponnes schwächte sowohl die wirtschaftliche als auch die militärische Macht der Meere. Sie verzögerte nicht, sondern brachte die Eroberung des Peloponnes durch die Türken näher.

Tatsächlich begann der Sultan bereits Ende 1457, sich auf eine Expedition gegen die Meere vorzubereiten. Als er seine Reise antrat, eilten ihm die Botschafter des Palaiologos entgegen, die Gold als Tribut bei sich trugen. Mehmed nahm das Geld, stoppte den Feldzug aber nicht: Am 15. Mai 1458 marschierten türkische Truppen auf dem Peloponnes ein. Fast nirgendwo stießen sie auf Widerstand - nur die Verteidiger von Korinth, angeführt von Matthew Asan, widersetzten sich heldenhaft den Türken. Die Stadt litt unter Nahrungsmangel, die Mauern der Festung wurden ständig von Artillerie beschossen (der Marmor der alten Gebäude diente als Kern), aber Asan gab nicht auf, bis er gezwungen war, dem Drängen des Bischofs von Korinth nachzugeben . Am 6. August, nach mehreren Monaten der Belagerung, erhielt Mehmed die Schlüssel zur Stadt.

Die Kapitulation von Korinth beendete den Widerstand. Die Despoten akzeptierten die Forderungen des Sultans und erklärten sich bereit, die größten Städte des Peloponnes an die Türken abzutreten: Korinth, Patras, Kalavryta, Vostitsa. Nur ein unbedeutender Teil des Staates Morean blieb in ihren Händen, wofür sie jährlich 3000 Goldmünzen bezahlen mussten. Außerdem verpflichtete sich Despot Demetrius, seine Tochter Elena, die für ihre Schönheit berühmt war, in Mehmeds Harem zu schicken.

Der Frieden mit den Türken hielt nicht lange an. Diesmal ging die Initiative zur Auflösung von griechischer Seite aus. 1459 rebellierte Despot Thomas, unterstützt von einem Teil des peloponnesischen Adels. Im Gegenteil, Despot Demetrius war entschieden pro-türkisch, und der antitürkische Aufstand entwickelte sich zu einem Bürgerkrieg zwischen den Griechen. Thomas besetzte Kalavryta, das von den Türken geräumt wurde, und eroberte die Festungen, die Demetrius gehörten. Selbst als die türkische Armee auf dem Peloponnes einmarschierte, fanden die Palaiologos-Brüder keine Möglichkeit, sich zu versöhnen, und plünderten weiterhin die Besitztümer des anderen. Der Papst forderte die westeuropäischen Mächte auf, Thomas zu helfen, aber die Angelegenheit kam nicht über Appelle und Versprechungen hinaus.

In der Zwischenzeit betrat Mehmed mit einer großen Armee erneut die Grenzen der Meere. Anfang 1460 war er bereits in Korinth und forderte Demetrius auf, zu ihm zu kommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die antitürkische Stimmung so stark verschärft, dass selbst Dimitri, der dem Sultan gehorsam war, es nicht wagte, in Mehmeds Hauptquartier zu erscheinen, und sich auf die Botschaft und Geschenke beschränkte. Dann schickte Mehmed Truppen nach Mistra und besetzte die Hauptstadt der Meere ohne Widerstand. Demetrius ergab sich den Türken. Nach dem Fall von Mistra begannen die griechischen Festungen, sich eine nach der anderen zu ergeben, und im Juni 1460 verließ der verzweifelte Thomas Palaiologos den Peloponnes und floh nach Korfu. Mehmed feierte den Sieg und besuchte die venezianischen Besitzungen auf dem Peloponnes, wo er von Untertanen der Republik St. Marke. Nur an einigen Stellen hielt der Widerstand an, besonders hartnäckig in der Festung Salmenic, die nicht weit von Patras entfernt lag. Obwohl die Stadt eingenommen wurde, hielt der Kommandant der Festung, Konstantin Palaiologos Graitz, bis Juli 1461 auf der Akropolis aus und bat die italienischen Herrscher vergeblich um Hilfe. Sein Mut beeindruckte die Türken: Als Salmenic schließlich kapitulierte, wurden seine Verteidiger (entgegen den türkischen Gepflogenheiten) freigelassen. Der osmanische Wesir sagte, Graitz sei der einzige echte Mann, den er in Morea getroffen habe.

Der Staat Morean hörte auf zu existieren. Nur die uneinnehmbare Festung Monemvasia wurde von den Türken nicht eingenommen. Thomas schenkte es dem Papst, der versuchte, die Stadt mit Hilfe katalanischer Korsaren zu halten, aber 1462 ließen sich die Venezianer dort nieder.

Gleichzeitig mit Morea ging auch Trapezunt in die Hände der Türken über. Trapezunt-Reich sogar im XV Jahrhundert. vermittelten Reisenden den Eindruck eines wohlhabenden Landes. Alle Europäer, die Trapezunt durchquerten, bewunderten einstimmig seine Weinberge, die die Hügel bedeckten, wo sich Weinreben an jedem Baum kräuselten. Aber die Quelle des Reichtums Trapezunts war weniger die Weinherstellung als vielmehr der Handel mit dem Schwarzen Meer, dem Kaukasus und Mesopotamien. Durch die Häfen des Imperiums von Trapezunt fuhren Schiffe nach Kaffa, und alte Handelsstraßen verbanden das Land mit Georgien, Armenien und den Ländern entlang des Euphrat.

Die Venezianer und Genuesen versuchten, sich in Trapezunt zu befestigen, aber obwohl es ihnen gelang, ihre Burgen in der Nähe der Hauptstadt zu errichten, war ihre Position hier viel weniger sicher als in Galata und Pera. Zahlreiche armenische Kolonien hatten hier einen eigenen – monophysitischen – Bischof.

Der feudale Landbesitz im Reich von Trapezunt setzte sich im XIV-XV Jahrhundert fort. stärken. Große weltliche Herren behielten ihre Lehen vor dem Kaiser. Einer der einflussreichsten, die Melissins. sie hatten eine fruchtbare Raureifregion mit ihren Weinbergen und einer entwickelten Eisenproduktion; neben Raureif lag die Region Voona, deren Herr Arsamir zu Beginn des 15. Jahrhunderts stellen konnte. 10.000 Reiter; Die Bergrouten nach Armenien wurden von den Kabasiten kontrolliert, die von allen Reisenden und sogar von Timurs Botschaftern Zölle erhoben.

Bis Mitte des XV Jahrhunderts. Trapezunt war praktisch keiner türkischen Gefahr ausgesetzt, abgesehen von einem erfolglosen Überfall im Jahr 1442. Die Situation änderte sich, sobald Mehmed an die Macht kam. 1456 fiel die türkische Armee in griechische Besitztümer ein, und Kaiser Johannes IV. Komnenus konnte den Thron nur behalten, nachdem er sich verpflichtet hatte, den Türken Tribut in 3.000 Goldmünzen zu zahlen. Doch der tatkräftige Abenteurer Johann IV., der sich den Weg zum Thron bahnte, indem er seinen eigenen Vater tötete, dachte nicht daran, die Waffen niederzulegen. Er versuchte, eine Koalition gegen Mehmed zu bilden, die sowohl die georgischen christlichen Fürsten als auch den muslimischen Uzun Hassan umfassen sollte, den Khan der Horde der "weißen Schafe", eines türkischen Stammes, der die Region Diyarbekir in Mesopotamien besetzte. Um die Vereinigung zu besiegeln, übergab Johannes IV. seine Tochter Theodora an Uzun Hasan, deren Schönheit im ganzen Osten berühmt wurde. Aber 1458 starb John IV, der Inspirator der Koalition, und hinterließ einen vierjährigen Erben, Alexei, der durch Regent David, Johns Bruder, ersetzt wurde.

Ein Versuch, ein Bündnis mit den Westmächten zu schließen, scheiterte. Zu dieser Zeit trat der Franziskaner Ludovico, ein Abenteurer, am päpstlichen Hof auf, gab sich als Reisender aus und versicherte, dass die Herrscher von Äthiopien und Indien nur darauf warteten, den Christenverfolger Mehmed von hinten zu schlagen. Die Ludovico überreichten Briefe wurden in Rom und Venedig mit Begeisterung gelesen, Auszeichnungen und Titel regneten auf den Franziskaner herab – bis sich herausstellte, dass er ein Betrüger war. Ludovico selbst floh, um einer Bestrafung zu entgehen, aber sein Abenteuer untergrub die Chancen der ohnehin schon unpopulären Idee im Westen, sich in östliche Angelegenheiten einzumischen, weiter. Wie dem auch sei, weder Rom noch andere europäische Staaten leisteten Trapezunt echte Hilfe.

In der Zwischenzeit forderte Regent David, der sich auf die Unterstützung von Uzun Hasan stützte, eine Reduzierung des Tributs von Mehmed. Dies war de facto eine Kriegserklärung. Türkische Truppen zogen 1461 zum Schwarzen Meer. Niemand kannte den Zweck der Reise. Laut Mehmed würde er die Haare aus seinem eigenen Bart herausreißen und ins Feuer werfen, die sein Geheimnis erraten. Zunächst eroberten die Türken Sinop, das mit Trapezunt verbündet war, kampflos. Dann machten sich die türkischen Truppen auf den Weg nach Erzurum und umgingen das Territorium von Trapezunt - anscheinend wollte Mehmed den Verbündeten der Comneni Uzun Hasan angreifen, der Khan der "weißen Schafe" wagte es nicht, in den Krieg zu ziehen und bat um Frieden. Der Sultan stimmte großzügig zu und zog es vor, die Feinde einen nach dem anderen zu schlagen. Trapezunt wurde seinem Schicksal überlassen.

Nach kurzen Verhandlungen zwischen dem türkischen Wesir und Protovestiar George Amirutzi (später wurde er des Hochverrats angeklagt) wurde die Stadt am 15. August 1461 übergeben. David Komnenos, seine Verwandten und Hochadligen wurden per Schiff nach Istanbul geschickt, das Einwohner von Trapezunt waren vertrieben oder den Gewinnern in die Sklaverei gegeben. Nach einiger Zeit nahmen die Türken den letzten Rest des Reiches in Besitz - die Bergregion, die den Kabasiten gehörte. Die freiwillige Übergabe von David Comnenus rettete sein Leben nicht: Wie viele edle Gefangene von Mehmed wurde er bald ins Gefängnis geworfen und im November 1463 hingerichtet.

Zerstreut, ohne aktive Unterstützung aus dem Westen, gelähmt durch die Angst vor der Macht des türkischen Sultans, hörten die letzten griechischen und lateinischen Staaten nach und nach auf zu existieren. Nur wenige Inseln, die einst Teil des Byzantinischen Reiches waren, konnten bis Mitte des 16. Jahrhunderts eine klägliche Halbunabhängigkeit bewahren.

Bereits während der Thronbesteigung von Mehmed II. war allen klar, dass ein fähiger Monarch den Staat regieren würde. In Anatolien blieb der Beylik Karamanov sein Hauptkonkurrent und in Europa der byzantinische Kaiser. Nachdem Mehmed II. (später wegen seiner zahlreichen erfolgreichen Feldzüge den Spitznamen Fatih-Eroberer erhalten) öffentliche Angelegenheiten begonnen hatte, stellte er sofort die Aufgabe, Konstantinopel, die Hauptstadt von Byzanz, an erster Stelle zu erobern.

Auf Befehl von Mehmed II. begann Ende März 1452 am gegenüberliegenden Ufer des Bosporus, im engsten Teil der Meerenge, der Bau der Festung Rumelihisar. Mit dem Abschluss des Baus dieser Festung könnte Konstantinopel jederzeit vom Schwarzen Meer abgeschnitten werden, was die Einstellung der Lebensmittelversorgung aus den Schwarzmeerregionen bedeutete. Nachdem der Bau der Festung abgeschlossen war, ließ sich eine starke Garnison darin nieder. Auf den Türmen waren großkalibrige Geschütze montiert. Mehmed II gab den Befehl, die den Bosporus passierenden Schiffe einer Zollkontrolle zu unterziehen und die Schiffe, die sich der Kontrolle und der Zahlung von Zöllen entziehen, mit Kanonenfeuer zu zerstören. Bald wurde ein großes venezianisches Schiff versenkt und seine Besatzung wegen Missachtung des Suchbefehls hingerichtet. Die Türken begannen, diese Festung "Bogaz kesen" (Halsdurchschneiden) zu nennen.

Als sie in Konstantinopel vom Bau der Festung Rumelihisar erfuhren und die möglichen Folgen davon für Byzanz abschätzten, schickte der Kaiser Botschafter zum Sultan und erklärte einen Protest gegen den Bau einer Festung auf Ländern, die formell noch zu Byzanz gehörten. Aber Mehmed empfing nicht einmal Konstantins Botschafter. Als die Arbeiten bereits abgeschlossen waren, schickte der Kaiser erneut Gesandte nach Mehmed, um wenigstens die Zusicherung zu erhalten, dass die Festung Konstantinopel nicht bedrohen würde. Der Sultan befahl, die Botschafter ins Gefängnis zu werfen, und Konstantin bot an, ihm die Stadt zu übergeben. Im Gegenzug bot Mehmed Kaiser Konstantin den Besitz von Morea an. Konstantin lehnte den Vorschlag, die alte Hauptstadt zu verlassen, kategorisch ab und erklärte, dass er den Tod auf dem Schlachtfeld einer solchen Schande vorziehe. Nach Abschluss des Baus einer neuen Festung näherte sich Mehmeds Armee Konstantinopel.

Am 5. April 1453 erreichte der Sultan selbst mit den letzten Einheiten die Stadtmauern und führte die Armee an. Die Armee des Sultans umgab Konstantinopel entlang der gesamten Linie seiner Landverteidigungslinien. Die Hälfte der Truppen (etwa 50.000 Soldaten) stammte von europäischen Vasallen von Mehmed II aus Bulgarien, Serbien und Griechenland.

Am Morgen des 6. April übermittelten die Parlamentarier des Sultans den Verteidigern von Konstantinopel seine Botschaft, in der Mehmed den Byzantinern die freiwillige Kapitulation anbot und ihnen den Erhalt von Leben und Eigentum garantierte. Ansonsten versprach der Sultan keinem der Verteidiger der Stadt Gnade. Das Angebot wurde abgelehnt. Dann donnerten die türkischen Kanonen, die zu dieser Zeit in Europa ihresgleichen suchten. Obwohl die Artillerie ständig die Festungsmauern bombardierte, war der Schaden, den sie verursachte, sehr gering. Nicht nur wegen der Stärke der Mauern von Konstantinopel, sondern auch die Unerfahrenheit von Mehmeds Kanonieren machte sich bemerkbar. Unter anderen Kanonen gab es eine riesige Bombe, die vom ungarischen Ingenieur Urban geworfen wurde und eine starke Zerstörungskraft hatte. Infolgedessen waren sie am Ende der Belagerung immer noch in der Lage, die Kanone zu reparieren und einen erfolgreichen Schuss daraus zu machen, wodurch die Mauer zerstört wurde, von wo aus sie in die Stadt einbrechen konnten.

Die Belagerung der Stadt dauerte fünfzig Tage. Der Fall von Konstantinopel wurde durch die List von Mehmed beschleunigt. Er befahl, einen Teil seiner Schiffe auf dem Landweg in die Bucht des Goldenen Horns zu liefern, wo schwere Eisenketten türkischen Schiffen die Einfahrt versperrten.

Um die Schiffe über Land zu ziehen, wurde ein riesiges Holzdeck gebaut. Es wurde direkt an die Mauern von Galata gelegt. Auf diesem dick eingefetteten Boden zogen die Türken im Laufe einer Nacht 70 schwere Schiffe an Tauen zum Nordufer des Goldenen Horns und ließen sie in das Wasser der Bucht hinab.

Am Morgen sahen die Verteidiger der Stadt ein türkisches Geschwader in den Gewässern des Goldenen Horns. Niemand erwartete einen Angriff von dieser Seite, die Deiche waren der schwächste Teil der Verteidigung. Auch die Schiffe der Byzantiner, die am Eingang der Bucht Wache standen, waren bedroht.

Am Tag vor dem letzten Angriff auf die Stadt schlug Mehmed dem Kaiser vor, entweder einem jährlichen Tribut von 100.000 Goldbyzantinern zuzustimmen oder die Stadt mit allen ihren Einwohnern zu verlassen. Im letzteren Fall wurde ihnen kein Schaden versprochen. Auf dem Rat des Kaisers wurden beide Vorschläge abgelehnt. Die Byzantiner hätten niemals einen so unglaublich großen Tribut einsammeln können, und der Kaiser und sein Gefolge wollten die Stadt nicht kampflos an den Feind abtreten.

Im Morgengrauen des 29. Mai 1453, vor Beginn des entscheidenden Angriffs auf Konstantinopel, wandte sich der Sultan (laut dem griechischen Historiker Duka, der diese Ereignisse miterlebte) an seine Soldaten mit den Worten: „Er sucht keine andere Beute , mit Ausnahme der Gebäude und Mauern der Stadt.“ Nach seiner Rede wurde der Angriffsbefehl gegeben. Die ohrenbetäubenden Klänge von Turkhörnern - Suren, Pauken und Trommeln kündigten den Beginn des Angriffs an. Am Abend fiel die Hauptstadt von Byzanz. Kaiser Konstantin wurde auch in Straßenschlachten getötet, sie erkannten ihn einfach nicht, da er gewöhnliche Militärkleidung trug. Mehmed II. betrat drei Tage nach seiner Eroberung das eroberte Konstantinopel, benannte die Stadt in Istanbul um und verlegte seinen Wohnsitz hierher.

Konstantinopel stand zweimal kurz vor dem Fall, und beide Male rettete das Schicksal es. Das erste Mal war, als sich die seldschukischen Truppen Ende des 11. Jahrhunderts ihren Mauern näherten. Und nur der Zusammenbruch des Seldschukenreiches und der Beginn der Kreuzzüge retteten Konstantinopel.

Zum zweiten Mal Anfang des 15. Jahrhunderts. Die Truppen des Großen Timur besiegten die Armee von Sultan Bayezid und retteten damit erneut Konstantinopel vor der Eroberung.

Zum dritten Mal wurde das Schicksal von Konstantinopel entschieden