Pasteur war der Sohn eines Gerbers. Seine Kindheit verbrachte er in dem kleinen französischen Dorf Arbois. Als Kind zeichnete Louis gern, war ein ausgezeichneter und ehrgeiziger Schüler. Er absolvierte das College und dann - eine pädagogische Schule. Eine Karriere als Lehrer zog Pasteur an. Er unterrichtete gerne und wurde schon früh als Lehrerassistent eingesetzt, bevor er eine Sonderpädagogik erhielt. Aber Louis' Schicksal änderte sich dramatisch, als er die Chemie entdeckte. Pasteur gab das Zeichnen auf und widmete sein Leben der Chemie und faszinierenden Experimenten.

Pasteurs Entdeckungen

Seine erste Entdeckung machte Pasteur noch als Student: Er entdeckte die optische Asymmetrie von Molekülen, indem er zwei kristalline Formen der Weinsäure voneinander trennte und zeigte, dass sie sich in ihrer optischen Aktivität unterscheiden (rechts- und linkshändige Formen). Diese Studien bildeten die Grundlage einer neuen wissenschaftlichen Richtung – der Stereochemie – der Wissenschaft von der räumlichen Anordnung von Atomen in Molekülen. Später fand Pasteur heraus, dass die optische Isomerie für viele organische Verbindungen charakteristisch ist, während Naturstoffe im Gegensatz zu synthetischen nur durch eine von zwei isomeren Formen repräsentiert werden. Er entdeckte einen Weg, optische Isomere mithilfe von Mikroorganismen zu trennen, die eines von ihnen metabolisieren.

Mit seiner charakteristischen scharfen Beobachtungsgabe bemerkte Pasteur, dass asymmetrische Kristalle in Substanzen gefunden wurden, die während der Fermentation gebildet wurden. Er interessierte sich für die Phänomene der Gärung und begann sie zu studieren. In einem Labor in Lille machte Pasteur 1857 eine bemerkenswerte Entdeckung, er bewies, dass die Gärung ein biologisches Phänomen ist, das aus der lebenswichtigen Aktivität spezieller mikroskopischer Organismen - Hefepilze - resultiert. Damit lehnte er die "chemische" Theorie des deutschen Chemikers J. Liebig ab. Er entwickelte diese Ideen weiter und argumentierte, dass jede Art von Fermentation (Milchsäure, Alkohol, Essig) durch spezifische Mikroorganismen ("Embryonen") verursacht wird.

Pasteur entdeckte auch, dass die kleinen „Tiere“, die vor zwei Jahrhunderten vom niederländischen Glasschleifer Anthony Leeuwenhoek entdeckt wurden, die Ursache für den Verderb von Lebensmitteln waren. Um Produkte vor dem Einfluss von Mikroben zu schützen, müssen sie einer Wärmebehandlung unterzogen werden. Wenn der Wein beispielsweise unmittelbar nach der Gärung erhitzt wird, ohne ihn zum Sieden zu bringen, und dann fest verkorkt wird, dringen dort keine fremden Mikroben ein und das Getränk wird nicht verderben. Diese im 19. Jahrhundert entdeckte Methode der Lebensmittelkonservierung wird heute als Pasteurisierung bezeichnet und ist in der Lebensmittelindustrie weit verbreitet. Dieselbe Entdeckung hatte eine weitere wichtige Konsequenz: Auf ihrer Grundlage entwickelte der Arzt Lister aus Edinburgh die Prinzipien der Antisepsis in der medizinischen Praxis. Dies ermöglichte es Ärzten, Wundinfektionen zu verhindern, indem sie Substanzen (Carbolsäure, Sublimat usw.) verwendeten, die pyogene Bakterien abtöten.

Pasteur machte eine weitere wichtige Entdeckung. Er entdeckte Organismen, für die Sauerstoff nicht nur unnötig, sondern auch schädlich ist. Solche Organismen werden als anaerob bezeichnet. Ihre Vertreter sind Mikroben, die Buttergärung verursachen. Die Vermehrung solcher Mikroben verursacht das Ranzigwerden von Wein und Bier.

Pasteur widmete sein ganzes Leben der Erforschung von Mikroorganismen und der Suche nach Mitteln zur Bekämpfung von Erregern ansteckender Krankheiten bei Tieren und Menschen. In einem wissenschaftlichen Disput mit dem französischen Wissenschaftler F. Pouchet bewies er durch zahlreiche Experimente unwiderlegbar, dass alle Mikroorganismen durch Vermehrung entstehen können. Wo mikroskopisch kleine Keime abgetötet werden und ihr Eindringen aus der äußeren Umgebung unmöglich ist, wo es keine Mikroben gibt und geben kann, gibt es weder Gärung noch Fäulnis.

Diese Arbeiten von Pasteur zeigten den Irrtum der damals in der Medizin weit verbreiteten Ansicht, wonach alle Krankheiten entweder im Körper oder unter dem Einfluss verdorbener Luft (Miasma) entstehen. Pasteur bewies, dass Krankheiten, die heute als ansteckend bezeichnet werden, nur als Folge einer Infektion auftreten können - dem Eindringen von Mikroben in den Körper aus der äußeren Umgebung.

Aber der Wissenschaftler war mit der Entdeckung der Ursache dieser Krankheiten nicht zufrieden. Er suchte nach einem zuverlässigen Weg, mit ihnen umzugehen, was sich als Impfstoffe herausstellte, wodurch im Körper eine Immunität gegen eine bestimmte Krankheit (Immunität) geschaffen wird.

Pasteur war in den 1980er Jahren durch zahlreiche Experimente davon überzeugt, dass die pathogenen Eigenschaften von Mikroben, den Erregern von Infektionskrankheiten, beliebig abgeschwächt werden können. Wenn ein Tier geimpft wird, dh ausreichend geschwächte Mikroben in seinen Körper eingeführt werden, die eine ansteckende Krankheit verursachen, wird es nicht krank oder leidet an einer leichten Krankheit und wird anschließend immun gegen diese Krankheit (erwirbt Immunität dagegen). Solche veränderten, aber immunitätsinduzierenden Züchtungen pathogener Mikroben wurden seitdem auf Vorschlag von Pasteur als Impfstoffe bezeichnet. Dieser Begriff wurde von Pasteur eingeführt, um die großen Verdienste des englischen Arztes E. Jenner fortzusetzen, der die Prinzipien der Impfung noch nicht kannte und der Menschheit den ersten Impfstoff gegen Pocken gab. Dank der langjährigen Arbeit von Pasteur und seinen Schülern begannen Impfstoffe gegen Hühnercholera, Milzbrand, Schweineröteln und gegen Tollwut in die Praxis umgesetzt zu werden.

Louis Pasteur (richtig Pasteur, Fr. Louis Pasteur; 27. Dezember 1822, Dole, Département Jura - 28. September 1895, Villeneuve-l'Etang bei Paris) - ein herausragender französischer Mikrobiologe und Chemiker, Mitglied der Französischen Akademie (1881) .

Pasteur, der die mikrobiologische Essenz der Fermentation und vieler menschlicher Krankheiten aufgezeigt hatte, wurde einer der Begründer der Mikrobiologie und Immunologie. Seine Arbeiten auf dem Gebiet der Kristallstruktur und des Phänomens der Polarisation bildeten die Grundlage der Stereochemie.

Pasteur beendete auch den jahrhundertealten Streit um die spontane Entstehung einiger Lebensformen in der heutigen Zeit und bewies empirisch deren Unmöglichkeit (siehe Entstehung des Lebens auf der Erde). Sein Name ist in nichtwissenschaftlichen Kreisen aufgrund der von ihm entwickelten und später nach ihm benannten Pasteurisierungstechnologie weithin bekannt.

Louis Pasteur wurde 1822 im französischen Jura geboren. Sein Vater, Jean Pasteur, war Gerber und Veteran der Napoleonischen Kriege. Louis studierte am College von Arbois, dann Besançon. Dort rieten ihm die Lehrer zum Eintritt in die Higher Normal School in Paris, die er 1843 erfolgreich abschloss. 1847 machte er dort seinen Abschluss.

Pasteur zeigte sich als talentierter Künstler, sein Name wurde in den Nachschlagewerken der Porträtmaler des 19. Jahrhunderts aufgeführt.

Pasteur führte seine erste wissenschaftliche Arbeit im Jahr 1848 durch. Als er die physikalischen Eigenschaften von Weinsäure untersuchte, entdeckte er, dass die während der Fermentation erhaltene Säure optische Aktivität hat - die Fähigkeit, die Polarisationsebene des Lichts zu drehen, während die chemisch synthetisierte isomere Weinsäure dies nicht hat diese Liegenschaft.

Er untersuchte Kristalle unter einem Mikroskop und sonderte zwei Arten von ihnen aus, die sozusagen Spiegelbilder voneinander sind. Eine Probe, bestehend aus Kristallen eines Typs, drehte die Polarisationsebene im Uhrzeigersinn und die andere gegen den Uhrzeigersinn. Eine Mischung der beiden Typen 1:1 hatte natürlich keine optische Aktivität.

Pasteur kam zu dem Schluss, dass Kristalle aus Molekülen unterschiedlicher Struktur zusammengesetzt sind. Chemische Reaktionen erzeugen beide Arten mit gleicher Wahrscheinlichkeit, aber lebende Organismen verwenden nur eine von ihnen.

Damit wurde erstmals die Chiralität von Molekülen gezeigt. Wie sich später herausstellte, sind Aminosäuren auch chiral, und nur ihre L-Form kommt in lebenden Organismen vor (mit seltenen Ausnahmen). In gewisser Weise hat Pasteur auch diese Entdeckung vorweggenommen.

Nach dieser Arbeit wurde Pasteur zum außerordentlichen Professor für Physik am Dijon Lyceum ernannt, aber drei Monate später, im Mai 1849, wechselte er als außerordentlicher Professor für Chemie an die Universität Straßburg.

Pasteur begann 1857 mit dem Studium der Fermentation. Zu dieser Zeit dominierte die Theorie, dass dieser Prozess chemischer Natur sei (Yu. Liebig), obwohl bereits Arbeiten über seine biologische Natur veröffentlicht worden waren (C. Cañar de Latour, 1837), die keine Anerkennung fanden. Bis 1861 hatte Pasteur gezeigt, dass die Bildung von Alkohol, Glycerin und Bernsteinsäure während der Fermentation nur in Gegenwart von Mikroorganismen, oft spezifischen, stattfinden konnte.

Louis Pasteur bewies, dass die Gärung ein Prozess ist, der eng mit der lebenswichtigen Aktivität von Hefepilzen zusammenhängt, die sich aufgrund der gärenden Flüssigkeit ernähren und vermehren. Bei der Klärung dieser Frage musste Pasteur Liebigs damals vorherrschende Auffassung von der Gärung als einem chemischen Prozess widerlegen.

Besonders überzeugend waren Pasteurs Experimente mit einer Flüssigkeit aus reinem Zucker, verschiedenen Mineralsalzen, die dem gärenden Pilz als Nahrung dienten, und Ammoniaksalz, das dem Pilz den nötigen Stickstoff lieferte.

Der Pilz entwickelte sich und nahm an Gewicht zu; Ammoniumsalz wurde verschwendet. Nach Liebigs Theorie war es notwendig, auf eine Gewichtsabnahme des Pilzes und die Freisetzung von Ammoniak als Produkt der Zerstörung von stickstoffhaltigem organischem Material, aus dem das Enzym besteht, zu warten.

Danach zeigte Pasteur, dass die Milchsäuregärung auch das Vorhandensein eines speziellen Enzyms erfordert, das sich in der gärenden Flüssigkeit vermehrt, auch an Gewicht zunimmt, und mit dessen Hilfe es möglich ist, die Gärung in neuen Portionen der Flüssigkeit hervorzurufen.

Gleichzeitig machte Louis Pasteur eine weitere wichtige Entdeckung. Er fand heraus, dass es Organismen gibt, die ohne Sauerstoff leben können. Für sie ist Sauerstoff nicht nur unnötig, sondern auch schädlich. Solche Organismen werden als anaerob bezeichnet.

Ihre Vertreter sind Mikroben, die Buttergärung verursachen. Die Vermehrung solcher Mikroben verursacht das Ranzigwerden von Wein und Bier. Die Fermentation erwies sich somit als anaerober Prozess, ein Leben ohne Atmung, weil es durch Sauerstoff beeinträchtigt wurde (Pasteur-Effekt).

Gleichzeitig wuchsen Organismen, die sowohl fermentieren als auch atmen konnten, in Gegenwart von Sauerstoff aktiver, verbrauchten aber weniger organisches Material aus der Umwelt. So wurde gezeigt, dass anaerobes Leben weniger effizient ist. Es wurde nun gezeigt, dass aerobe Organismen in der Lage sind, aus einer Menge organischen Substrats fast 20-mal mehr Energie zu gewinnen als anaerobe.

In den Jahren 1860-1862 untersuchte Pasteur die Möglichkeit der spontanen Erzeugung von Mikroorganismen. Er führte ein elegantes Experiment durch, indem er ein thermisch sterilisiertes Nährmedium nahm und es in ein offenes Gefäß mit langem, nach unten gebogenem Hals stellte.

Egal wie lange das Gefäß in der Luft stand, es wurden keine Lebenszeichen darin beobachtet, da sich die in der Luft enthaltenen Bakterien an den Halsbeugen absetzten. Aber sobald es abgebrochen war, wuchsen bald Kolonien von Mikroorganismen auf dem Medium. 1862 verlieh die Pariser Akademie Pasteur einen Preis für die Lösung des Problems der spontanen Erzeugung des Lebens.

1864 wandten sich französische Winzer an Pasteur mit der Bitte, ihnen bei der Entwicklung von Mitteln und Methoden zur Bekämpfung von Weinkrankheiten zu helfen. Das Ergebnis seiner Forschung war eine Monographie, in der Pasteur zeigte, dass Weinkrankheiten von verschiedenen Mikroorganismen verursacht werden und jede Krankheit einen spezifischen Erreger hat.

Um die schädlichen "organisierten Enzyme" zu zerstören, schlug er vor, den Wein auf eine Temperatur von 50-60 Grad zu erwärmen. Dieses als Pasteurisierung bezeichnete Verfahren hat sowohl in Labors als auch in der Lebensmittelindustrie breite Anwendung gefunden.

1865 wurde Pasteur von seinem ehemaligen Lehrer nach Südfrankreich eingeladen, um die Ursache der Seidenraupenkrankheit zu finden. Nach der Veröffentlichung von Robert Kochs Werk The Etiology of Anthrax im Jahr 1876 widmete sich Pasteur ganz der Immunologie, stellte schließlich die Spezifität der Erreger von Milzbrand, Kindbettfieber, Cholera, Tollwut, Hühnercholera und anderen Krankheiten fest, entwickelte Ideen zur künstlichen Immunität , schlug eine Methode vorbeugender Impfungen vor, insbesondere gegen Anthrax (1881), Tollwut (zusammen mit Emile Roux 1885).

Die erste Tollwutimpfung erhielt der 9-jährige Josef Meister auf Wunsch seiner Mutter am 6. Juli 1885. Die Behandlung endete erfolgreich, der Junge erholte sich.

Pasteur war sein ganzes Leben lang mit Biologie beschäftigt und behandelte Menschen, ohne eine medizinische oder biologische Ausbildung zu erhalten. Pasteur malte auch als Kind. Als Zharome Jahre später seine Arbeit sah, sagte er, wie gut es sei, dass Louis sich für die Wissenschaft entschieden habe, da er ein großer Konkurrent für uns sein würde.

1868 (im Alter von 46 Jahren) erlitt Pasteur eine Gehirnblutung. Er blieb behindert: sein linker Arm war inaktiv, sein linkes Bein schleifte über den Boden. Er wäre fast gestorben, erholte sich aber schließlich.

Außerdem machte er danach die größten Entdeckungen: Er schuf den Anthrax-Impfstoff und den Tollwutimpfstoff. Als der brillante Wissenschaftler starb, stellte sich heraus, dass ein großer Teil seines Gehirns zerstört war.

Pasteur war ein leidenschaftlicher Patriot und Hasser der Deutschen. Wenn ihm ein deutsches Buch oder eine Broschüre von der Post gebracht wurde, nahm er es mit zwei Fingern und warf es mit einem Gefühl großen Ekels weg. Später wurde als Vergeltung eine Bakteriengattung nach ihm benannt - Pasteurella (Pasteurella), die septische Krankheiten verursacht und zu deren Entdeckung er anscheinend keine Beziehung hatte.

Mehr als 2000 Straßen in vielen Städten der Welt sind nach Pasteur benannt.

Das Institut für Mikrobiologie (später nach dem Wissenschaftler benannt) wurde 1888 in Paris mit Mitteln aus internationalen Abonnements gegründet. Pasteur wurde sein erster Direktor.

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Louis Pasteur wurde am 27. Dezember 1822 in der französischen Stadt Dol in der Familie eines Gerbers geboren. Er wurde am Arbois College ausgebildet, wo er Assistent eines Lehrers wurde. Später arbeitete er als Junglehrer in Besançon. Auf Anraten seiner Lehrer trat er 1843 in die Pariser Higher Normal School ein, die er 1847 abschloss. Er war Professor für Physik am Dijon Lyceum (1847-1848), danach war er Professor für Chemie an den Universitäten Straßburg (1849-1854) und Lille (seit 1854). 1856 erhielt Louis Pasteur die Stelle des Studiendirektors an der Higher Normal School, wo er die Bildung reformierte.

Als Student machte Pasteur die erste Entdeckung auf dem Gebiet der Chemie. Als er 1848 Weinsäurekristalle untersuchte, kam er zu dem Schluss, dass sie aus asymmetrischen Molekülen bestehen. Er teilte die Kristalle in zwei Teile und stellte fest, dass es sich um optische Antipoden handelte. Diese Entdeckung bildete die Grundlage für eine neue Richtung in der Chemie – die Stereochemie.

Louis Pasteur untersuchte 1857 den Fermentationsprozess und bewies seine biologische Natur. In seiner Forschung kam er zu dem Schluss, dass die Fermentation durch die Einwirkung von Mikroorganismen - Bakterien ohne Sauerstoff - erreicht wird. 1861 schlug Pasteur ein Verfahren zur Konservierung flüssiger Produkte durch Wärmebehandlung vor, das später als "Pasteurisierung" bezeichnet wurde.

Seit 1865 begann Louis Pasteur in Südfrankreich, die Ursachen der Seidenraupenkrankheit zu untersuchen. Der Wissenschaftler fand wirksame Methoden zur Bekämpfung dieser Krankheit und rettete die Seidenraupenzucht. Und seit 1876 widmete sich Pasteur ganz der Immunologie. Er untersuchte Krankheiten wie Milzbrand, Kindbettfieber, Cholera, Tollwut und andere. Bei der Forschung fand er heraus, dass Krankheiten durch eine bestimmte Art von Krankheitserregern verursacht werden. 1881 entwickelte er einen Impfstoff gegen Milzbrand und 1885 gegen Tollwut. Damit machte er den ersten großen Schritt in der Geschichte der Impfung.

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Louis Pasteur, gelernter Chemiker, widmete sein Leben der Erforschung von Mikroorganismen und der Entwicklung von Methoden zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Das Spektrum seiner Interessen war umfangreich: Pasteur studierte die Prozesse der Fermentation (1857) und der spontanen Erzeugung von Mikroben (1860), Wein- und Bierkrankheiten (1865), Seidenraupen (1868). Er schlug Anthrax-Impfstoffe (1881) und Tollwut-Impfstoffe (1885) vor.

Der Name Pasteur war mit der Lösung eines langen Streits über die spontane Erzeugung und Vermehrung von Mikroben verbunden, der vom Beginn des 18. Jahrhunderts bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts andauerte. Die Idee der spontanen Erzeugung von Lebewesen war nicht neu. Seit der Antike glaubt man, dass einige Tiere nicht nur aus ihrer eigenen Art geboren werden können, sondern auch aus unbelebter Materie entstehen: Frösche - aus Schlick, Mäuse - aus altem Getreide. Es war jedoch ziemlich einfach zu beweisen, dass Frösche nicht in einem Schlammkrug erscheinen und Fliegen, Läuse und andere Insekten von ihrer eigenen Art stammen. Der Ursprung der Mikroben blieb unklar, es schien, als würden sie aus dem „Nichts“ entstehen.

Der italienische Abt Lazzaro Spallazani führte ein einfaches und geniales Experiment durch, das zeigte, dass Mikroorganismen nur von ihrer eigenen Art abstammen. Er beobachtete eine Mikrobenzelle in einem Wassertropfen und sah, wie sie an Größe zunahm, in der Mitte dünner wurde und sich in zwei Individuen teilte. Der russische Forscher M. M. Terekhovsky (1775) zeigte in seiner Arbeit „On Animalcules“, dass die Tiere sterben, wenn ein Aufguss mit Mikroorganismen erhitzt und gekühlt wird. Der französische Wissenschaftler Pouchet und andere widerlegten diese Experimente jedoch mit dem Argument, dass Mikroorganismen nach einer Weile in gekochter Brühe wieder auftauchen - sie entstehen spontan.

Die französische Akademie beschloss, den Streit zu beenden, und verlieh demjenigen, der die Wahrheit beweist, einen Preis. Dieser Preis wurde Louis Pasteur verliehen, der bewies, dass sich die Mikroorganismen in der Brühe nicht entwickeln, wenn die Brühe lange genug gekocht und dann fest verschlossen wird, wodurch der Luftzutritt verhindert wird. Auch die Einwände der Gegner, dass das Kochen in der Luft über der Flüssigkeit die zur spontanen Zeugung notwendige „Reproduktionskraft“ abtöte, wurden von Pasteur widerlegt. Die gekochte Brühe bleibt lange transparent (es entwickeln sich keine Mikroorganismen), wenn der Hals gebogen wird, sodass sich der Staub und damit die Mikroorganismen an den Wänden absetzen. Man muss den Kolben nur kippen und die Wände des Halses leicht befeuchten, da beginnt die Entwicklung von Mikroorganismen in der Brühe. Damit widerlegte Pasteur endgültig die Theorie der spontanen Entstehung von Mikroorganismen.

Pasteur machte die Wissenschaftler darauf aufmerksam, dass viele bekannte Prozesse, wie Fermentation, Zerfall, auf der lebenswichtigen Aktivität von Mikroorganismen beruhen. Pasteur untersuchte die Fermentationsprozesse (Milchsäure und Buttersäure) und fand heraus, dass sie durch Mikroorganismen verursacht werden. Er war der erste, der Anaerobier entdeckte – Mikroben, die ohne Sauerstoff leben und sich vermehren können. Diese Arbeiten von Pasteur waren von großer praktischer Bedeutung. Pasteur untersuchte die Krankheiten von Wein und Bier, ihre Gärung und Säuerung, die durch Mikroorganismen verursacht werden, und schlug praktische Maßnahmen vor, die Wein und Bier vor dem Verderben schützen könnten. Das Erhitzen auf 60-70°C tötete Mikroben ab, beeinträchtigte nicht den Geschmack und schützte sie vor Säure. Diese als Pasteurisierung bezeichnete Methode ist heute in der Lebensmittelindustrie weit verbreitet.

Pasteurs Entdeckung, verbunden mit dem Nachweis der Rolle von Mikroorganismen als Verursacher verschiedener Fäulnisprozesse, war wichtig für die Entwicklung der Medizin und insbesondere der Chirurgie. Es ermöglichte dem berühmten englischen Chirurgen Joseph Lister, ein Maßnahmensystem vorzuschlagen, um Wunden vor dem Eindringen von Mikroben zu schützen und dadurch den Patienten vor dem Auftreten verschiedener Entzündungsprozesse zu schützen. Lister schlug Methoden zur Antisepsis und Asepsis, zur antiseptischen Behandlung von Wunden mit Hilfe der lokalen Anwendung von Chemikalien sowie Methoden zur Zerstörung von Mikroben in der Umwelt vor.

Besonders großartig sind Pasteurs Beiträge zum Studium von Anthrax und Tollwut. Pasteur wies nach, dass stäbchenförmige Bakterien, die im Körper von an Anthrax gestorbenen Tieren gefunden wurden, die Erreger dieser Krankheit sind. Er schlug Möglichkeiten vor, Milzbrand zu bekämpfen, indem er gesunden Tieren eine Kultur von Milzbrandbazillen injizierte, die im Labor künstlich geschwächt wurden (ein Anthrax-Impfstoff). Eine solche Impfung schuf ihre Immunität gegen eine Infektion mit Anthrax-Mikroben.

Ende 1880 besuchte Pasteur ein Krankenhaus, in dem ein Kind qualvoll an Tollwut starb. Das hat den Wissenschaftler tief beeindruckt. Die Suche nach einem Heilmittel, das die Krankheit besiegen kann, begann. Fast 5 Jahre lang suchten Pasteur und seine Schüler Roux und Chamberlain nach einer Möglichkeit, eine von einem tollwütigen Tier gebissene Person vor der Krankheit zu schützen.

Ein solches Medikament war ein Impfstoff, der aus dem Gehirn eines Kaninchens gewonnen wurde und ein modifiziertes, fixiertes Tollwutvirus (Virus fixe - permanentes, fixiertes Gift) enthielt, das im Gegensatz zum Straßenvirus (Hundevirus) seine Virulenz für Tiere und Menschen verloren hat. Pasteur gelang es, ein fixiertes Tollwutvirus zu erhalten, indem er wiederholt das Straßenvirus eines kranken Hundes durch das Gehirn eines Kaninchens leitete. Der Tollwutimpfstoff wurde erfolgreich an einem 9-jährigen Jungen getestet, der von einem tollwütigen Hund gebissen wurde, und dann an 19 russischen Bauern, die aus Smolensk nach Paris kamen, nachdem sie von einem tollwütigen Wolf gebissen worden waren.

Pasteurs Arbeit zur Schaffung von Immunität gegen Infektionskrankheiten legte den Grundstein für die Impfung, die bis heute hervorragende Ergebnisse liefert.

Die Entdeckung von Mikroorganismen, das Studium und der Nachweis ihrer Rolle im menschlichen Leben verursachten die Notwendigkeit einer Systematisierung und Klassifizierung. Im 18. Jahrhundert vereinte der größte systematische Wissenschaftler K. Linnaeus alle Mikroorganismen zu einer Gruppe namens "Chaos". Ende des 18. und Mitte des 19. Jahrhunderts wurden sie als besondere Gruppe von Tieren und Pflanzen abgesondert (Muller, 1786), aber einige Mikroorganismen wurden der Pflanzenwelt zugeordnet (Perty, 1852).

Kohn ordnete sie 1854 aufgrund der Ähnlichkeit der äußeren Form, des Wachstums und der Vermehrung von Vibrionen mit niederen Algen in die Gruppe der niederen Pflanzen (Schizophita) ein. Negeli fand heraus, dass Mikroorganismen wie Pilze kein Chlorophyll haben und sich von zerfallendem organischem Material ernähren. Aufgrund ihrer Fortpflanzungsart (griech. schizo - sich aufteilen) fasste er sie zu einer besonderen Gruppe von Pilzzerstörern (Schizomyceten) zusammen. Dieser Name - Schizomyceten - wird bis heute von Bakterien beibehalten.

Haeckel schlug 1866 vor, die gesamte Gruppe der Mikroorganismen unter dem Sammelnamen "Protisten" (griechisch Protistos - der allererste) zu vereinen. Sowohl Kohn als auch Naegeli stützten die Klassifizierung von Mikroorganismen auf das Studium der Morphologie von Bakterien. Dies führte zur Entstehung von zwei Richtungen in der Mikrobiologie - Monomorphismus und Pleomorphismus.

Die Monomorphisten, angeführt von Cohn, glaubten, dass Bakterien wie andere Organismen eine Formkonstanz haben. Egal wie sich die Form einer mikrobiellen Zelle im Verlauf ihrer Entwicklung verändert, sie kehrt immer wieder in ihre typische Grundform zurück. Daher können unter Bakterien Gattungen und Arten unterschieden werden, die nicht ineinander übergehen und erblich festgelegte Eigenschaften aufweisen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Die Pleomorphisten, angeführt von Naegeli, glaubten dagegen, dass Bakterien keine Formkonstanz haben. Es ändert sich je nach Umgebungsbedingungen: Mikroben können Kugeln sein, dann Stäbchen, dann Vibrionen. Pleomorphisten glaubten, dass dieselbe Mikrobe je nach Existenzbedingungen eine Infektionskrankheit oder einen Fermentationsprozess verursachen könnte. Einige von ihnen leugneten generell die Unabhängigkeit von Bakterien und betrachteten sie als Stadien in der Entwicklung von Pilzen. Wie sich später herausstellte, war vieles in den Lehren der Pleomorphisten auf die Unvollkommenheit der Methoden zur Kultivierung von Bakterien auf Nährmedien zurückzuführen. Eine Kontamination mit verschiedenen Arten von Mikroben wurde als unterschiedliche Formen derselben Mikrobe angesehen. Als Ergebnis gewannen die Monomorphisten, was eine positive Rolle bei der Entwicklung der Mikrobiologie spielte, da sie es ermöglichte, die spezifischen Eigenschaften von Mikroorganismen zu untersuchen, einschließlich Krankheitserregern, die bei Menschen und Tieren Krankheiten verursachen. In dieser Richtung waren die Arbeiten des deutschen Mikrobiologen Robert Koch von großer Bedeutung.

„Wohltäter der Menschheit“ – so nannte die französische Regierung den Biologen und Chemiker Louis Pasteur. Der Beitrag des französischen Wissenschaftlers kann kaum überschätzt werden, denn er bewies die mikrobiologische Grundlage des Fermentationsprozesses und die Entstehung einer Reihe von Krankheiten, erfand einen Weg zur Bekämpfung von Krankheitserregern - Pasteurisierung und Impfung. Bis heute retten die Entdeckungen des Begründers der Immunologie und Mikrobiologie Millionen von Menschen das Leben.

Kindheit und Jugend

Der zukünftige Mikrobiologe wurde am 18. September 1822 in der Stadt Doyle (Frankreich) geboren. Der Vater von Louis, Jean Pasteur, war bekannt für seine Teilnahme an den Napoleonischen Kriegen und eröffnete später eine Lederwerkstatt. Das Familienoberhaupt war Analphabet, bemühte sich aber um eine gute Ausbildung seines Sohnes.

Louis absolvierte erfolgreich die High School und begann dann mit der Unterstützung seines Vaters ein College-Studium. Der Junge war bemerkenswert für seinen erstaunlichen Fleiß, der die Lehrer in Erstaunen versetzte. Pasteur glaubte, dass man im Studium beharrlich bleiben müsse, und wies im Briefwechsel mit den Schwestern darauf hin, dass der Erfolg hauptsächlich von der Arbeit und dem Wunsch zu lernen abhängt.

Nach Abschluss seines College-Studiums zog Louis nach Paris, um sich an der Higher Normal School einzuschreiben. 1843 bestand ein talentierter Mann die Aufnahmeprüfungen mühelos und erhielt vier Jahre später ein Diplom von einer angesehenen Bildungseinrichtung.

Parallel dazu widmete Pasteur der Malerei viel Zeit und erzielte hohe Ergebnisse. Der junge Künstler ging als großer Porträtmaler des 19. Jahrhunderts in die Nachschlagewerke ein. Im Alter von 15 Jahren malte Louis Porträts seiner Mutter, seiner Schwestern und vieler Freunde. 1840 erhielt Pasteur sogar einen Bachelor of Arts.

Biologie

Trotz der Vielseitigkeit der Talente entschied sich Louis Pasteur dafür, sich ausschließlich der Wissenschaft zu widmen. Mit 26 Jahren wurde der Wissenschaftler dank der Entdeckung der Struktur von Weinsäurekristallen Professor für Physik. Während des Studiums organischer Materie erkannte Louis jedoch, dass seine wahre Berufung im Studium der Biologie und Chemie und nicht der Physik lag.

Pasteur arbeitete einige Zeit am Dijon Lyceum, ging aber 1848 an die Universität Straßburg. An einem neuen Arbeitsplatz begann der Biologe, die Prozesse der Fermentation zu untersuchen, was ihm später Berühmtheit einbrachte.

1854 bekleidet der Wissenschaftler den Posten des Dekans an der Universität Lille (Fakultät für Naturwissenschaften), bleibt dort aber nicht lange. Zwei Jahre später geht Louis Pasteur nach Paris, um an der Alma Mater – der Higher Normal School – als Studiendirektor zu arbeiten. Am neuen Ort führte Pasteur erfolgreiche Reformen durch und zeigte brillante Verwaltungsfähigkeiten. Er führte ein starres Prüfungssystem ein, das den Wissensstand der Studierenden und das Ansehen der Bildungseinrichtung steigerte.

Parallel dazu forschte der Mikrobiologe weiter an Weinsäuren. Louis Pasteur untersuchte die Würze mit einem Mikroskop und stellte fest, dass der Fermentationsprozess nicht chemischer Natur ist, wie Justus von Liebig behauptete. Der Wissenschaftler entdeckte, dass dieser Prozess mit dem Leben und der Aktivität von Hefepilzen zusammenhängt, die sich in der gärenden Flüssigkeit ernähren und vermehren.

In den Jahren 1860-1862 konzentrierte sich der Mikrobiologe auf das Studium der Theorie der spontanen Entstehung von Mikroorganismen, die damals von vielen Forschern verfolgt wurde. Dazu nahm Pasteur die Nährmasse, erhitzte sie auf eine Temperatur, bei der Mikroorganismen absterben, und gab sie dann in einen speziellen Kolben mit „Schwanenhals“.

Folglich entstand, egal wie sehr dieses Gefäß mit der Nährstoffmasse in der Luft stand, kein Leben unter solchen Bedingungen, da Bakteriensporen an den Biegungen des langen Halses zurückblieben. Wurde der Hals abgebrochen oder die Biegungen mit einem flüssigen Medium gespült, begannen sich bald Mikroorganismen zu vermehren. Damit widerlegte der französische Wissenschaftler die vorherrschende Theorie und bewies, dass Mikroben nicht spontan entstehen können und jedes Mal von außen eingeführt werden. Für diese Entdeckung verlieh die Französische Akademie der Wissenschaften Pasteur 1862 einen Sonderpreis.

Pasteurisierung

Der Durchbruch in der wissenschaftlichen Forschung des Wissenschaftlers wurde durch die Notwendigkeit erleichtert, ein praktisches Problem zu lösen. 1864 wandten sich Winzer mit der Bitte an Pasteur, die Ursachen des Weinverderbs zu verstehen. Nach Untersuchung der Zusammensetzung des Getränks entdeckte der Mikrobiologe, dass es nicht nur Hefepilze, sondern auch andere Mikroorganismen enthielt, die zum Verderben des Produkts führten. Dann dachte der Wissenschaftler darüber nach, wie er dieses Problem beseitigen könnte. Der Forscher schlug vor, die Würze auf 60 Grad zu erhitzen, wonach die Mikroorganismen absterben.

Die Experimente von Louis Pasteur

Das von Pasteur vorgeschlagene Verfahren zur Verarbeitung von Würze wurde bei der Herstellung von Bier und Wein sowie in anderen Zweigen der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Heute wird die beschriebene Technik genannt Pasteurisierung nach dem Entdecker benannt.

Die beschriebenen Entdeckungen machten den französischen Wissenschaftler berühmt, aber die persönliche Tragödie erlaubte Pasteur nicht, sich ruhig über seine Errungenschaften zu freuen. Drei Kinder des Mikrobiologen starben an Typhus. Unter dem Einfluss tragischer Ereignisse begann der Wissenschaftler, Infektionskrankheiten zu untersuchen.

Impfung

Louis Pasteur untersuchte Wunden, Abszesse und Geschwüre, wodurch er eine Reihe von Infektionserregern (z. B. Streptococcus und Staphylococcus aureus) identifizierte. Der Mikrobiologe untersuchte auch die Hühnercholera und versuchte, ein Gegenmittel gegen diese Krankheit zu finden. Die Entscheidung fiel dem berühmten Professor eher zufällig.

Der Impfstoff von Louis Pasteur hat viele Leben gerettet

Der Wissenschaftler ließ die Kultur mit Cholera-Keimen im Thermostat und vergaß sie. Als das getrocknete Virus Hühnern injiziert wurde, starben die Vögel nicht, sondern litten an einer milderen Form der Krankheit. Pasteur infizierte die Hühner dann erneut mit frischen Kulturen des Virus, aber die Vögel waren nicht betroffen. Basierend auf diesen Experimenten entdeckte der Wissenschaftler einen Weg, um eine Reihe von Krankheiten zu vermeiden: Es ist notwendig, geschwächte pathogene Mikroben in den Körper einzuführen.

So entstand die Impfung (vom lateinischen vacca – „Kuh“). Dieser Name wurde vom Entdecker zu Ehren des berühmten Wissenschaftlers Edward Jenner verwendet. Letzterer versuchte zu verhindern, dass Menschen an Pocken erkranken, und transfundierte Patienten mit dem Blut von Kühen, die mit einer für Menschen harmlosen Form von Pocken infiziert waren.

Ein Experiment mit Hühnern half einem Mikrobiologen, einen Impfstoff gegen Milzbrand zu entwickeln. Die anschließende Verwendung dieses Impfstoffs hat der französischen Regierung enorme Geldbeträge gespart. Darüber hinaus sicherte die neue Entdeckung Pasteur die Mitgliedschaft in der Akademie der Wissenschaften und eine lebenslange Rente.

Im Jahr 1881 wurde Pasteur Zeuge des Todes eines Mädchens durch den Biss eines tollwütigen Hundes. Beeindruckt von der Tragödie beschloss der Wissenschaftler, einen Impfstoff gegen eine tödliche Krankheit zu entwickeln. Aber der Mikrobiologe entdeckte, dass das Tollwutvirus nur in Gehirnzellen existierte. Es gab ein Problem, eine abgeschwächte Form des Virus zu erhalten.

Der Wissenschaftler verließ das Labor tagelang nicht und führte Experimente an Kaninchen durch. Der Mikrobiologe infizierte die Tiere zunächst mit Tollwut und sezierte ihnen dann das Gehirn. Gleichzeitig setzte sich Pasteur einer tödlichen Gefahr aus, indem er infizierten Speichel aus dem Maul von Kaninchen sammelte. Einem talentierten Wissenschaftler gelang es jedoch, einen Tollwutimpfstoff aus dem getrockneten Gehirn eines Kaninchens zu extrahieren. Viele sind sich sicher, dass diese Entdeckung die Hauptleistung des herausragenden Mikrobiologen war.

Louis Pasteur zögerte einige Zeit, den Impfstoff bei Menschen anzuwenden. Doch 1885 kam die Mutter des 9-jährigen Josef Meister zu ihm, der von einem tollwütigen Hund gebissen wurde. Das Kind hatte keine Chance zu überleben, also war die Impfung seine letzte Option. Infolgedessen überlebte der Junge, was die Wirksamkeit von Pasteurs Entdeckung bezeugte. Wenig später wurden mit Hilfe eines Impfstoffs 16 von einem tollwütigen Wolf gebissene Menschen gerettet. Seitdem wird der Impfstoff konsequent zur Tollwutbekämpfung eingesetzt.

Privatleben

1848 begann Louis Pasteur an der Universität Straßburg zu arbeiten. Bald wurde der junge Wissenschaftler zu Rektor Laurent eingeladen, wo er die Tochter seines Chefs, Marie, kennenlernte. Eine Woche später schrieb ein talentierter Mikrobiologe einen Brief an den Rektor und bat um die Hand des Mädchens. Obwohl Louis nur einmal mit Marie sprach, hatte er keine Zweifel an der Richtigkeit der Wahl.

Pasteur gestand dem Vater seiner Auserwählten ehrlich, dass er nur ein gutes Herz und eine gute Gesundheit hatte. Wie aus dem Foto des Wissenschaftlers hervorgeht, zeichnete sich der Mann nicht durch seine Schönheit aus, und Louis hatte weder Reichtum noch vorteilhafte Verwandtschaft.

Doch der Rektor glaubte dem französischen Biologen und willigte ein. Die jungen Leute heirateten am 29. Mai 1849. Anschließend lebte das Paar 46 Jahre zusammen. Marie wurde für ihren Mann nicht nur eine Ehefrau, sondern die erste Assistentin und verlässliche Stütze. Das Paar hatte fünf Kinder, von denen drei an einer Typhusepidemie starben.

Tod

Louis Pasteur erlitt im Alter von 45 Jahren einen Schlaganfall, danach blieb er behindert. Arm und Bein des Wissenschaftlers bewegten sich nicht, aber der Mann arbeitete hart weiter. Zudem war der Mikrobiologe bei den Experimenten oft Gefahren ausgesetzt, was die Familie in Sorge um sein Leben versetzte.

Der große Wissenschaftler starb am 28. September 1895 an den Folgen mehrerer Schlaganfälle. Damals war Louis Pasteur 72 Jahre alt. Zunächst ruhten die Überreste des Mikrobiologen in Notre Dame de Paris und wurden dann in das Institut Pasteur überführt.

Schon zu Lebzeiten erhielt der Wissenschaftler Auszeichnungen aus fast allen Ländern der Welt (fast 200 Aufträge). 1892 überreichte die französische Regierung eigens zum 70. Geburtstag des Mikrobiologen eine Medaille mit der Unterschrift „Wohltäter der Menschheit“. 1961 wurde ein Krater auf dem Mond nach Pasteur benannt, und 1995 wurde in Belgien eine Briefmarke mit dem Bild eines Wissenschaftlers herausgegeben.

Heute tragen mehr als zweitausend Straßen in vielen Ländern der Welt den Namen des herausragenden Mikrobiologen: USA, Argentinien, Ukraine, Iran, Italien, Kambodscha usw. In St. Petersburg (Russland) befindet sich das Forschungsinstitut für Epidemiologie und Mikrobiologie. Pasteur.

Literaturverzeichnis

• Louis Pasteur. Etüden sur le Vin. - 1866.
• Louis Pasteur. Etüden über den Vinaigre. - 1868.
• Louis Pasteur. Etudes sur la Maladie des Vers à Soie (2 Bände). - 1870.
• Louis Pasteur. Quelques Reflexions sur la Science in Frankreich. - 1871.
• Louis Pasteur. Etüden sur la Bière. - 1976.
• Louis Pasteur. Les Microbes organises, seine Rolle in der Fermentation, der Putréfaction und der Contagion. - 1878.
• Louis Pasteur. Discours de Reception de M.L. Pasteur à l "Académie française. - 1882.
• Louis Pasteur. Behandlung der Wut. - 1886.