Gründe für die Eroberung Zentralasiens durch Russland
Am Vorabend der Eroberung Zentralasiens existierten in dieser Region drei Feudalstaaten: das Emirat Buchara, die Khanate Kokand und Chiwa. Zur gleichen Zeit gab es halbunabhängige Besitzungen wie Shakhrisabz, Kitob, Falgar, Mastchokh, Kishtut, Mogiyon, Forob, Kulyab, Gissar, Darvaz, Karategin, Darvaz und Pamir. Alle diese Khanate und Besitztümer befanden sich auf einem niedrigen sozioökonomischen Entwicklungsstand des Feudalsystems. Interne Kriege führten zum Niedergang von Landwirtschaft, Handel und Handwerk.
Unter den Bedingungen der kapitalistischen Expansion Asiens und der Entwicklung des Kolonialbesitzes durch die Großmächte zog Zentralasien die Aufmerksamkeit Englands und Russlands als zukünftige Quelle eines Marktes für Waren, billige Rohstoffe und Arbeitskräfte auf sich. Mitte des 19. Jahrhunderts versklavte die British East India Company Afghanistan und plante, mit der Eroberung der zentralasiatischen Staaten zu beginnen. Dies löste Besorgnis in Russland aus, das beabsichtigte, diese Region zu unterjochen, um seine geopolitische Position in Zentralasien zu stärken. 1847 erreichten die zaristischen Truppen die Ufer des Aralsees, wo sie die Festung Raim bauten. Russland eroberte die Länder von Semirechie und eroberte 1853 die Festung Ak-machit auf der Sirdarya. Dies ermöglichte es Russland, Karawanen- und Wasserhandelsrouten zu den Staaten der Region zu öffnen. Allerdings die Niederlage Russlands im Krimkrieg von 1853-1856. stoppte die weitere Eroberung der Region.
Die Hauptgründe für die Eroberung Zentralasiens durch Russland:
Russland wurde im Krimkrieg von 1853-1856 besiegt. aus der Türkei unter Beteiligung ihrer Verbündeten England und Frankreich. Russland unterzeichnete den demütigenden Friedensvertrag von Paris. Die Niederlage hat Russlands internationales Ansehen in Europa erheblich gemindert. Daher glaubten Regierungs- und Militärkreise, dass die Eroberung neuer Besitztümer in Zentralasien das internationale Ansehen Russlands steigern und England nicht erlauben würde, seinen geopolitischen Einfluss in der Region zu stärken.
Nach der Abschaffung der Leibeigenschaft (1861) begannen sich die kapitalistischen Verhältnisse in Russland rasch zu entwickeln. Die sich entwickelnde Textilindustrie benötigte billige Rohstoffe, die auf den europäischen Märkten gekauft wurden. Im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg in den USA (1861-1865) stiegen die Kosten für Baumwolle um ein Vielfaches. Die Eroberung Zentralasiens, um letzteres zu einer Rohstoffquelle zu machen – Baumwolle für die Textilindustrie war einer der wirtschaftlichen Gründe für die Eroberung der Region.
Die russische Industrie brauchte dringend neue Märkte für ihre Fertigwaren, da sie auf den Märkten Westeuropas nicht konkurrieren konnte. Daher ermöglichte die Eroberung der Länder Zentralasiens den Industriellen, neue Märkte für den Verkauf russischer Industriegüter zu erschließen.
Nach der Niederlage im Krimkrieg verlor die russische Regierung das Vertrauen ihrer Bürger. Um das Vertrauen im Land wiederherzustellen, war daher eine siegreiche Eroberung der Länder Zentralasiens erforderlich.
Beginn der Feindseligkeiten der zaristischen Truppen gegen das Khanat Kokand und das Emirat Buchara
Entscheidende Militäraktionen Russlands gegen das Khanat Kokand begannen 1864 aus zwei Richtungen - von Orenburg und Semirechye.
1864 Die Stadt Chimkent wurde am 17. Mai 1865 eingenommen. Stadt Taschkent. Bürgerkriege im Khanat Kokand und im Emirat Buchara erleichterten den schnellen Vormarsch der russischen Truppen. Der Emir von Buchara Muzaffar (1860-1885) unternahm damals einen aggressiven Feldzug gegen das Kokand-Khanat und eroberte die Städte Chojent, Uratyube und andere.Inspiriert von leichten Siegen sandte er seine Botschafter mit einem Ultimatum zum Abzug an den russischen General Taschkent. Die Russen ignorierten Muzaffars Forderung. Am 8. Mai 1866 fand die erste Schlacht zwischen den russischen Truppen und der Buchara-Armee in der Nähe von Erjar statt, wo die Truppen des Emirs besiegt wurden und vom Schlachtfeld flohen und den Russen 11 Kanonen zurückließen. Im Frühjahr 1866 Russische Truppen drangen in das Gebiet des Staates Buchara ein und am 20. Mai 1866. besetzten die Nov-Festung, am 24. Mai - die Stadt Khujand, am 2. Oktober - die Stadt Ura-Tyube und am 18. Oktober - die Stadt Jizzakh. In den Kämpfen um diese Städte starben 2,5 Tausend Menschen in Khujand, 2 Tausend in Uratyube, 2 Tausend in Djizak, die russischen Verluste während der Eroberung von Uratyube beliefen sich auf: 17 Tote, 200 Verwundete. Unruhen in der kasachischen Steppe stoppten 1866 weitere Vorstöße russischer Truppen.
Um die eroberten Gebiete Zentralasiens zu verwalten, wurde 1867 die russische Regierung gebildet. Generalgouverneur von Turkestan, der zwei Regionen umfasste - Sirdarya und Semirechensk. Der erste Generalgouverneur von Kaufmann wurde mit großen Befugnissen ausgestattet, neben der Schaffung einer Zivilverwaltung organisierte er auch neue Militärexpeditionen zur Eroberung der Region.
Anfang 1868 Der Kokand Khan Khudoyor schloss Frieden mit der zaristischen Regierung und erkannte sich als Vasallen des zaristischen Russlands an. Russischen Kaufleuten wurde im gesamten Gebiet des Khanats von Kokand und Kaufleuten von Kokand - in Russland - freier Handel gestattet.
Nach der Unterwerfung des Kokand-Khanats zogen russische Truppen nach Samarkand (1868). Der Emir von Buchara Muzaffar war völlig unvorbereitet, die russische Offensive abzuwehren. In Abwesenheit des Emirs erklärte der Klerus von Samarkand am Grab von Bahoviddin Naqshband den „ungläubigen“ Russen den „Heiligen Krieg“. Emir Muzaffar war gezwungen, unter ihrem Druck den Weg des heiligen Krieges einzuschlagen. Seine zahlenmäßig unterlegene Armee war jedoch gegen die reguläre russische Armee schlecht bewaffnet, die mit moderner Artillerie und Schusswaffen bewaffnet war. Letztere betrachteten den Krieg mit den Russen als einen weiteren Vernichtungskrieg in der Region und erhofften sich durch den Zusammenschluss mit den Starken (Russen) Dividenden zu ihren Gunsten (militärische Beute).
In der Schlacht in der Nähe des Chuponata-Hügels am 1. Mai 1868 floh der Emir unter dem Druck von Artilleriesalven und verließ seine Truppen in seine Hauptstadt. Ahmad Donish beschreibt in seinem Werk „Historical Treatise“ die Niederlage der Buchara-Armee bei Samarkand. Er kritisiert den Emir und die mittelmäßigen Militärführer, die bei den ersten Salven der russischen Artillerie zur Flucht eilten. Die Einwohner von Samarkand nahmen nicht am Widerstand teil und akzeptierten den Machtwechsel gleichgültig. Am 2. Mai 1868 drangen russische Truppen kampflos in die Stadt Samarkand ein.
Im Juni 1868 Russische Truppen in der Nähe der Hügel von Zirabulak fügten den Buchara-Truppen die letzte entscheidende Niederlage zu. Der demoralisierte Emir wollte sogar abdanken und den russischen Herrscher um die Erlaubnis bitten, eine Hadsch nach Mekka zu machen.
Das Russische Reich wollte jedoch keine Zwietracht und Unruhe in seinen südlichen Besitzungen. Die vollständige Eroberung Zentralasiens war in den strategischen Plänen des Russischen Reiches nicht enthalten, da es keine direkten Grenzen zu den indischen Besitzungen seines Hauptkonkurrenten, des Britischen Empire, haben wollte.
23. Juni 1868 zwischen dem Emir von Buchara und dem turkestanischen Generalgouverneur ein Abkommen unterzeichnet. Gemäß dieser Vereinbarung ging ein Teil des Territoriums des Emirats mit den Städten Samarkand, Kattakurgan, Khojent, Uratyube und Jizzakh an Russland. Russland erhielt das Recht, entlang des Amu Darya zu navigieren. Die Untertanen beider Staaten erhielten das Recht auf Freihandel, russische Kaufleute durften auf Waren höchstens 2,5 % Zölle zahlen. Russland erhielt das Recht, auf dem Territorium des Emirats einen Telegrafen- und Postdienst zu betreiben. Der Emir musste 500.000 Rubel Entschädigung zahlen. Buchara wurde das Recht auf eine unabhängige Außenpolitik entzogen.
Die aggressiven Aktionen der zaristischen Truppen nach dem Vertrag von 1868
Die Eroberung setzte sich in den Folgejahren fort. Im August 1868 eroberten die Russen die Stadt Penjikent. 1870 wurde die "Iskandarkul-Expedition" organisiert, um die natürlichen Ressourcen unabhängiger Besitzungen im Oberlauf des Zarafshan zu erobern und zu erkunden. Neben dem Militär waren an der Expedition Wissenschaftler beteiligt: der Geograph A. Fedchenko, der Geologe D. Myshenkov, der Topograph L. Sobolev ua Die Expedition annektierte Besitztümer wie Mogiyon, Kshtut, Falgar, Mastchokh, Fan, Yagnob Region Samarkand des turkestanischen Generalgouverneurs.
1873 starteten russische Truppen eine Offensive gegen das Chiwa Khanat.Am 29. Mai 1873 wurde Chiwa von russischen Truppen besetzt. 12. August 1873 Zwischen Chiwa und Russland wurde ein Abkommen geschlossen, ähnlich dem von Buchara. Chiwa wurde ein Vasall Russlands. 1874-1875. Im Khanat Kokand kam es zu antirussischen Unruhen. General Kaufman forderte den Khan auf, die Anforderungen des Abkommens zu erfüllen, was zu Unzufriedenheit der örtlichen Feudalherren führte, angeführt von Khudoyorkhans Sohn Nasreddin. 1875 stürzten die Rebellen den Khan und erhoben Nasreddin auf den Thron. Kaufman schaffte es gerade noch, die Rebellen zu besiegen. Am 19. Februar 1876 wurde das Kokand-Khanat auf Erlass des Königs liquidiert und auf seinem Territorium die Region Fergana gebildet, die Teil der Region Turkestan wurde. 1884 Durch die Einnahme der Städte Merv und Kushka stoppte Russland die Feindseligkeiten in Zentralasien.
Beitritt Ostbucharas zum Emirat
Emir Muzaffar verlor nach seiner Niederlage gegen Russland viele Gebiete und wollte diese Verluste durch die Unterwerfung der widerspenstigen Besitzungen Ostbucharas wettmachen. In dieser Absicht leistete Russland dem Emir militärische Hilfe. 1866-1867. Der Emir startete einen Feldzug gegen die Gissar Bekstvo und eroberte die Festungen Dehnav, Regar, Gissar und Fayzabad. Hissar bek Abdukarim dodkho floh zu seinen Verbündeten Bek Baldzhuan und Kulyab Sarakhan. Sarahan jedoch, erschrocken über den Zorn des Emirs, verhaftete und übergab den Gissar Bek an Muzaffar. Nach der Hinrichtung von Abdukarim dodkho ernannte der Emir seine Herrscher im Gissar-Bey und kehrte nach Buchara zurück.
Nach der Niederlage des Emirats von Russland und der Unterzeichnung eines Vertrags gegen Emir Muzaffar empörte sich sein Sohn Abdumaliktur, gefolgt von den Beks von Shakhrisabz und Kitab. Muzaffar bat den Generalgouverneur von Turkestan, Kaufman, um Hilfe bei der Unterdrückung des Aufstands. 1870 wurden die Hauptkräfte der Rebellen durch die gemeinsamen Aktionen der Buchara- und russischen Truppen in der Nähe der Stadt Karshi besiegt. Nach der Unterwerfung von Shakhrisabz und Kitab gingen die von Yakubbek Kushbegi angeführten Buchara-Truppen nach Gissar und Kulyab, wo Sarakhan zusammen mit den Führern der usbekischen Stämme und Feudalherren erneut einen Aufstand gegen den Emir entfachte. Nachdem Yakubbek Kushbegi in Gissar die Rebellenabteilungen besiegt hatte, verübte er ein brutales Massaker, bei dem 5.000 Hissar hingerichtet wurden. Sarahan floh erschrocken nach Afghanistan. Nachdem Yakubbek Gissar und Kulyab erobert hatte, ersetzte er alle widerspenstigen Führer und den feudalen Adel durch Menschen, die dem Emir treu ergeben waren, und wurde selbst zum Herrscher dieser Regionen. Zentralasiatische Eroberungsarmee
1876 beteiligten sich Buchara und russische Truppen an der Eroberung des Karategin-Beys. 1877 unternahm der Buchara-Kommandant Khudoynazar dodkho einen Versuch, den Darvaz-Bey zu erobern, wurde jedoch besiegt. 1878 eroberten die Buchara-Truppen nach einer langen Belagerung die Festung Kaftarkhona und eroberten dann Kalai Khumb. So kamen alle Beks von Ostbuchara unter die Autorität des Emirs von Buchara.
"Pamir-Frage" und ihre Lösung zwischen Russland und England
Das letzte ungelöste Problem zwischen England und Russland in dieser Region war die Pamir-Frage. Russland, das mit dem Problem beschäftigt war, seine Macht in Turkmenistan zu stärken, ließ den Pamir einige Zeit unbeaufsichtigt. Der Emir von Afghanistan, Abdurakhmankhan, nutzte dies aus und eroberte 1883 die Besitzungen der westlichen Pamirs Rushan, Shugnan und Wakhan. Die Bewohner des Pamirs wandten sich mehrmals an die russische Regierung mit der Bitte, sie in ihre Staatsbürgerschaft aufzunehmen. Russland wollte jedoch die Beziehungen zu England nicht verschärfen. Erst 1891 unternahm Russland entschiedene Maßnahmen zur Befreiung des Pamirs. In den Jahren 1891-1892 wurde eine Aufklärungsexpedition von Oberst M. Ionov in den Pamir geschickt, die Murgab erreichte und einen russischen Posten organisierte. Russische Diplomaten forderten England auf, die afghanischen Truppen aus dem westlichen Pamir abzuziehen. Da gemäß den russisch-englischen Vereinbarungen von 1869-1873 die Einflussgebiete der Mächte entlang des Verlaufs des Amu Darya festgelegt wurden, war England gezwungen, den Amir von Afghanistan zu zwingen, seine Truppen aus dem Pamir abzuziehen. 1895 legte schließlich eine gemeinsame russisch-englische Kommission die Grenzen fest. So beendete die Annexion des Pamirs im Jahr 1895 die Eroberung Zentralasiens durch das Russische Reich.
Die Eroberung Zentralasiens durch Russland hatte einen eher widersprüchlichen Charakter. Es teilte das tadschikische Volk schließlich in mehrere Teile: Der nördliche Teil wurde in den turkestanischen Generalgouverneur eingegliedert, das rechte Ufer des Amu Darya blieb Teil des Emirats Buchara und das linke Ufer wurde Teil Afghanistans. Gleichzeitig trug sie zur Entstehung neuer Produktionsverhältnisse, zur Entstehung einer verarbeitenden Industrie und zu fortschrittlichen Verwaltungs- und Rechtsstrukturen bei. Die Bekanntschaft mit einer neuen Zivilisation und einer fortschrittlicheren Gesellschaft diente als Anstoß für eine Revision der traditionellen Gesellschaftsgrundlagen und eine kritische Haltung gegenüber ihr. Das ultimative Ziel der russischen Politik blieb die Assimilation der lokalen Bevölkerung, indem ihr eine fremde Weltanschauung und Werte aufgezwungen wurden. Eine bestimmte Schicht von Menschen, die "auf Russisch denken", wurde geschaffen, um das Funktionieren der lokalen Bevölkerung und ihre Bekanntschaft mit Russland zu gewährleisten. Als Folge dieser Veränderungen bildete sich in Zentralasien eine Gruppe von Reformern, die den Rückstand der Region auf den weltweiten Fortschritt beseitigen wollten. Die neuen Reformer (jadids – „Befürworter von Innovationen“) widmeten ihre Hauptaufmerksamkeit der Schaffung von Schulen für neue Methoden, in denen neben theologischen auch weltliche Wissenschaften gelehrt wurden.
Der Verlust der Unabhängigkeit von Buchara und Kokand verkomplizierte die Situation Chiwa. Dieser Staat hatte für Russland weniger wirtschaftliche als militärstrategische Bedeutung. Es kontrollierte den Unterlauf der Amu Darya, der turkmenischen Stämme, um deren Besitz der Iran mit Chiwa stritt.
Das von Steppen und Wüsten umgebene Chiwa-Khanat war weniger als seine Nachbarn daran interessiert, Handels- und politische Beziehungen zu Russland aufzubauen. Es ist kein Zufall, dass Khivan in den 1970er Jahren weiterhin russische Handelskarawanen angriff und russische Kaufleute gefangen nahm.
Die Offensive der russischen Armee auf das Khanat Chiwa begann im Februar 1873. Sie wurde von Krasnowodsk, Orenburg und Taschkent aus durchgeführt. Die Operation wurde von K. P. Kaufman geleitet. Die Bewegung russischer Abteilungen nach Chiwa (Gesamtzahl von 12.000) löste trotz der anglo-russischen Vereinbarungen eine negative Reaktion der Großen aus
Großbritannien. In der London Geographical Society wurden im Zusammenhang mit dieser Veranstaltung öffentliche Lesungen eröffnet, deren Bedeutung darin bestand, "die Leidenschaften der Briten gegen Russland zu entfachen".
England versuchte, muslimische Staaten gegen Russland wiederherzustellen. Zu diesem Zweck wurden Abgesandte in die Türkei, den Iran und Afghanistan entsandt. Aber England gelang es nicht, die Einheit der muslimischen Länder zu erreichen. Darüber hinaus konnte die Armee von Chiwa, die schlecht bewaffnet und zahlenmäßig klein war, der russischen Armee keinen ernsthaften Widerstand leisten. Im Mai 1873 marschierten russische Abteilungen in Chiwa ein. Im August 1873 wurde es zwischen Kaufman und Khan Mohammed-Rahim II. im Gandemian Garden in unterzeichnet Friedensvertrag von Chiwa, unter denen der Khan die Vasallenabhängigkeit von Russland anerkannte, lehnte die Unabhängigkeit in der Außenpolitik ab. Der Amudarja galt als Grenze der Besitzungen der beiden Staaten. Russische Kaufleute waren von der Zahlung von Zöllen befreit und hatten das Recht, in allen Städten und Dörfern des Khanats Handel zu treiben. Chiwa unterlag einer Militärentschädigung von 2.200.000 Rubel, deren Zahlung über 20 Jahre verteilt wurde. Die Bedingungen des Vertrags "führten auf denselben Nenner", wie Kaufman früher an Miljutin schrieb: Chiwa, Buchara und Kokand. Diese drei Staaten wurden 1873 Vasallenbesitz Russlands, während die Handlungsfreiheit der Herrscher in Fragen der Innenpolitik erhalten blieb.
Die ersten Maßnahmen der russischen Regierung im Khanat Chiwa waren die Abschaffung der Sklaverei und des Sklavenhandels: Bis zu 40.000 Sklaven wurden freigelassen, davon 10.000 Iraner, die unter der Kontrolle der russischen Verwaltung an die iranische Grenze gebracht wurden . Diese Aktionen Russlands fanden im Ausland breite Resonanz. England, das die Aktionen von St. Petersburg mit besonderer Vorliebe verfolgte, war gezwungen, die Befreiung von Gefangenen verschiedener Nationalitäten durch Rußland als "humanen Akt" anzuerkennen.
Rebellion im Khanat Kokand Doch die „Befriedung“ Zentralasiens war noch weit entfernt. In den Khanaten Kokand und Buchara gab es keine innere Stabilität. Der Emir von Buchara bestand weiterhin auf der Rückgabe der Gebiete, die an Russland gefallen waren; die Geistlichkeit, unzufrieden mit der Staatsbürgerschaft des Emirs von Buchara zum „weißen König“, rief die Bevölkerung zum Widerstand auf.
Auch im Khanat Kokand gab es keine Stabilität. Das Wachstum der Steuern, die Willkür der Macht des Khans steigerten die Unzufriedenheit der Bevölkerung. Die feudale Elite und der Klerus nutzten ihre Unzufriedenheit mit der Politik des Khans, um gegen Russland zu kämpfen; Sie erklärten das Wachstum der Steuern, die Willkür der Macht durch das Handeln des russischen Zaren. Das Zentrum des Aufstands gegen den Khan und Russland wurde zum blühendsten Teil des Khanats - dem Ferghana-Tal. Khudoyar Khan musste aus Kokand fliehen, nachdem er die Unterstützung seiner engen Mitarbeiter verloren hatte. Die feudal-klerikalen Kreise, die die Macht in die Hände des Sohnes von Khudoyar Khan - Nasreddin übertragen hatten, forderten Russland auf, das Territorium des Khanats wiederherzustellen
ehemalige Grenzen. Der turkestanische Generalgouverneur erklärte sich bereit, den neuen Khan anzuerkennen, aber unter der Bedingung, dass die durch den Vertrag von 1868 festgelegten Grenzen des Staates erhalten blieben, akzeptierten die Rebellen die Forderungen Russlands nicht.
Der Aufstand weitete sich aus. Es umfasste nicht nur das Gebiet des Ferghana-Tals, sondern auch die Gebiete in der Nähe von Taschkent. Historiker sprechen über die Gründe, die den Aufstand verursacht haben, und sehen sie sowohl in den Handlungen des Khans als auch in der Politik Russlands. Sie schreiben über seine antirussische und antikhanische Ausrichtung.
Der Aufstand im Khanat Kokand löste eine sofortige Reaktion des russischen Kommandos aus. Im August 1875 besiegten die zaristischen Truppen, nachdem sie das Gebiet des Khanats in der Nähe der Festung Makhram betreten hatten, das Volk der Kokand und besetzten die Stadt Kokand ohne Widerstand. Im September 1875 wurde in der Stadt Margilan zwischen Khan Nasreddin und dem turkestanischen Generalgouverneur Kaufman ein russisch-kokandisches Abkommen unterzeichnet, wonach das Territorium des Kokand-Khanats durch den Beitritt zum turkestanischen Generalgouverneur reduziert wurde Namangan Bekstvo. Nach der Unterzeichnung des Vertrags kehrte Nasreddin nach Kokand zurück und die königlichen Truppen verließen das Khanat.
Das neue Abkommen zwischen Russland und Kokand brachte dem Land jedoch keinen Frieden. Die Zustimmung des Khans zu Russland wurde von einem Teil der Bevölkerung als Schwäche und als Verrat an den Interessen des Staates angesehen. Die Stadt Andijan wurde zum Konzentrationsort der Unzufriedenen. Khan Nasreddin war, wie zuvor sein Vater, gezwungen, aus Kokand zu fliehen und sich unter den Schutz Russlands zu stellen. Der Klerus, der den Aufstand anführte, forderte Ghazavat. Muslimische Gesandte erschienen, nicht ohne Kenntnis Englands, in Buchara, Chiwa und Afghanistan mit Vorschlägen für einen gemeinsamen Kampf gegen Rußland.
Kaufman bestand auf entschlossenem Handeln. Als er Anfang 1876 in St. Petersburg ankam, erhielt er von Alexander II. die Zustimmung zur vollständigen Unterordnung des Kokand-Khanats unter Russland. Die zaristischen Truppen übernahmen die Kontrolle über die Namangan, Andischan, Margilan, Kokand. Am 19. Februar 1876 wurde ein königliches Dekret über die Einbeziehung des Territoriums des Kokand-Khanats unter dem Namen erlassen Fergana-Region in der Region Turkestan. Generalmajor M. D. Skobelev wurde zum Militärgouverneur der Region ernannt, der laut D. A. Milyutin "brillante Kampfqualitäten" hatte, obwohl "Ehrgeiz über alle anderen Eigenschaften des Geistes und des Herzens siegte". In Zentralasien hinterließ Skobelev im Gegensatz zu seinen Aktionen auf dem Balkan einen schlechten Ruf: Er war grausam und arrogant gegenüber der lokalen Bevölkerung.
Also Mitte der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts. Der größte Teil des Territoriums Zentralasiens befand sich in verschiedenen Formen der Abhängigkeit von Russland. Das Khanat Kokand wurde als integraler Bestandteil Teil des russischen Staates. Das Emirat Buchara und das Khanat Chiwa behielten ihre Autonomie bei der Lösung interner Probleme, verloren jedoch
ob Unabhängigkeit in der Außenpolitik. Unabhängig von Russland blieb ein Teil der turkmenischen Stämme, die keine eigene Staatlichkeit gründeten.
Neue territoriale Eroberungen Russlands, der Einzug zaristischer Truppen in die vom Iran beanspruchten Siedlungsgebiete der Turkmenen, Chiwa, führten zu inneren Auseinandersetzungen und provozierten, wie in Transkaspien, den Widerstand Englands. Seine Agenten stellten Kontakte zu zentralasiatischen Herrschern, turkmenischen Stämmen, dem Iran, Afghanistan und der Türkei her. In der britischen Presse wurde die Zustimmung Englands zum Iran gefordert, zur Eroberung von Quetta - einem Verkehrsknotenpunkt auf dem Weg nach Afghanistan.
In den 70er Jahren wurde es im Zusammenhang mit dem anhaltenden Aufstand in Westchina (Kashgar) an der russisch-chinesischen Grenze unruhig. Der Anführer des Aufstands, Yakub-bek, forderte die Trennung der Region von China und traf auf die Unterstützung Englands und der Türkei (die Bevölkerung der Region - die Dunganen - bekennen sich zum Islam).
Die Bewegung nahe der russisch-chinesischen Grenze beunruhigte die russische Regierung. Sie befürchtete das Anwachsen des Separatismus unter der nomadischen kasachischen und kirgisischen Bevölkerung, den Untertanen Russlands. Das Kabinett von St. Petersburg, das an der Wahrung der Integrität Chinas und der Sicherheit der russisch-chinesischen Grenze interessiert war, schickte 1871 seine Truppen in die Region Kulja (Region Ili) und betrachtete diese Maßnahme als erzwungen und vorübergehend. Aber schon 1873-1874. Die chinesische Regierung zeigte sich besorgt über die Präsenz russischer Truppen.
1879, nach der Niederschlagung des Dungan-Aufstands und dem Tod von Yakub-bek, stabilisierte sich die Situation in der Region. Die Spannungen an der russisch-chinesischen Grenze hielten jedoch bis 1881 an, als ein neuer russisch-chinesischer Grenz- und Handelsvertrag unterzeichnet und die russischen Truppen vollständig abgezogen wurden.
Die instabile Situation in den von Russland eroberten Gebieten, die antirussischen Aktionen Englands im Nahen Osten beschleunigten die gesetzliche Registrierung der russischen Dominanz über die von ihm besetzten Länder in der transkaspischen Region. Im März 1874 wurde die "Vorübergehende Verordnung über die Militärverwaltung im Transkaspischen Territorium" veröffentlicht, wonach Transkaspischer Militärbezirk von der Ostküste des Kaspischen Meeres bis zu den westlichen Grenzen des Chiwa-Khanats wurde in das kaukasische Gouverneursamt aufgenommen. Krasnowodsk wurde zum Zentrum des Bezirks. Die lokale Verwaltung wurde von Volosts und Auls durchgeführt; der Verkauf in die Sklaverei war verboten; Die Steuererhebung wurde gestrafft. Die lokale Bevölkerung behielt ihre Bräuche und Religion.
Die „Verordnungen“ von 1874 führten erstmals unter den turkmenischen Stämmen eine bestimmte Verwaltungsordnung und Regelung der Rechte und Pflichten der lokalen Bevölkerung ein, die nach Ansicht des Gesetzgebers die Macht Russlands stärken und Bürgerkrieg reduzieren sollte
unter der lokalen Bevölkerung. Aber es gab keine Ruhe in der Region, was England ganz gut passte.
Die Nahostkrise der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts, die mit dem russisch-türkischen Krieg endete, ermöglichte es London, sich aktiver am Kampf um Einfluss im Nahen Osten zu beteiligen. Großbritanniens Besorgnis über Russlands Vorgehen in dieser Region hing mit der Situation in Indien zusammen. Die Behauptung Rußlands in Zentralasien beflügelte die Hoffnungen der Indianer auf ihre Befreiung von der Macht Englands mit Hilfe Rußlands.
England hat es versäumt, in Zentralasien einen gegen Russland gerichteten muslimischen Staatenblock zu schaffen. Sie erzielte jedoch beachtliche Erfolge in ihrer Agitation unter den turkmenischen Stämmen. So Teke-Stamm stoppte frühere freundschaftliche Kontakte mit den Russen und bildete bewaffnete Abteilungen im Falle eines Zusammenstoßes mit den zaristischen Truppen. Die Tekins glaubten, dass die Russen es niemals wagen würden, ihr Territorium zu erobern - "die Briten würden es nicht zulassen".
Im Zusammenhang mit der komplizierten Lage in Zentralasien wurde im April 1878 in St. Petersburg eine Sondersitzung einberufen, um die russische Taktik im Falle eines Bruchs mit England zu erörtern. Die Teilnehmer des Treffens unter dem Vorsitz von Alexander II. waren sich einig in ihrer Entscheidung, die russische Armee darauf vorzubereiten, mögliche Aktionen der britischen Regierung gegen Russland in Zentralasien zu verhindern. Dazu sei vorgeschlagen worden, „jetzt sowohl von der Seite Turkestans als auch von der Seite des Kaspischen Meeres geeignete Maßnahmen zu ergreifen“. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass Russland „keine Ansichten über Indien hat“.
Dennoch griff die britische Regierung in den 70-80er Jahren des 19. Jahrhunderts erneut auf den Slogan „Threats to India“ zurück, um ihre Pläne in Zentralasien umzusetzen. Im November 1878 marschierte die anglo-indische Armee in Afghanistan ein. Die schlecht vorbereitete afghanische Armee erlitt eine Niederlage; Die Briten übernahmen. Kandahar und Jalalabad. Im Mai 1879 wurde ein anglo-afghanischer Vertrag unterzeichnet, wonach der afghanische Emir tatsächlich seine Unabhängigkeit verlor. Der in Kabul angekommene Engländer wurde der souveräne Herrscher des Landes. Die Aktionen der Briten lösten einen Volksaufstand aus, der brutal niedergeschlagen wurde. 13. Oktober 1879 Britische Truppen marschierten in Kabul ein. Gleichzeitig verstärkte England den Druck auf den Iran und nahm über seine nördlichen Provinzen Kontakt zur turkmenischen Bevölkerung auf.
Englands Druck auf den Iran zwang den Schah, sich über den russischen Gesandten in Teheran an Petersburg zu wenden, um Hilfe zu erhalten. Aber London ging gegen Russland nicht nur über die an Zentralasien grenzenden Gebiete vor, es versuchte, es direkt zu bedrohen, indem es erklärte, dass der Vormarsch russischer Truppen in die Merv-Region - das Zentrum der Turkmenen - "als erster Schritt nach Herat angesehen wird “, das ist der Schlüssel zu Indien. offen feindselig
Englands Positionen in Zentralasien halfen dem russischen Kommando in diesen Regionen leicht, die Zustimmung von St. Petersburg zur Besetzung der von turkmenischen Stämmen bewohnten Achal-Tekkiner-Oase zu erhalten.
Mit dem Ausbruch des anglo-afghanischen Krieges nahm das Interesse am zentralasiatischen Problem in der russischen Presse deutlich zu. Viele Autoren, insbesondere aus dem Militär, hielten es für notwendig, die Offensive der russischen Armee einschließlich der Eroberung von Merv fortzusetzen, "ohne Überlegungen darüber anzustellen, ob es jemandem gefallen würde oder nicht". Das Bulletin of Europe reagierte unterschiedlich auf die Verschärfung der russisch-englischen Beziehungen. Einer seiner Autoren, der bekannte Staatsmann A. Polovtsev, hielt den Krieg mit England um Zentralasien für unnötig und glaubte, dass zunächst "interne Verbesserungen" erforderlich seien.
Im Januar-Februar 1880 fanden in der Hauptstadt mehrere Treffen zur "Transkaspischen Politik" statt. Die Regierungsentscheidung lautete, angesichts der aggressiven Politik der Briten "ernsthafte Maßnahmen in Asien" zu ergreifen. Kriegsminister D. A. Miljutin, der A. M. Gorchakovs Befürchtungen über Englands Vorgehen zuvor für übertrieben hielt, gab nun zu, dass seine Offensivtaktiken in Asien „sich jedes Jahr weiterentwickeln … Nachdem er die asiatische Türkei unterworfen, Afghanistan zerstört und enge Beziehungen zu den Turkmenen geknüpft hatte , während es auch versucht, Persien auf seine Seite zu ziehen, beginnt es greifbar, die kaspische Region zu bedrohen", erklärte Milyutin. Angesichts dieser Überlegungen wurde der russischen Armee angeboten, die Festung Geok-Tepe zu besetzen, um Verbindungen zwischen dem Kaukasus und Turkestan herzustellen, die England daran hindern würden, die Politik in der transkaspischen Region zu beeinflussen.
Zum Befehlshaber der transkaspischen Militärabteilung wurde General M. D. Skobelev ernannt, der in Armee und Regierung maßgeblich ist und ein konsequenter Befürworter offensiver Taktiken in Zentralasien ist. An den General gerichtet bemerkte Alexander II.: "Kein Feind sollte vernachlässigt werden. Ich war immer der Meinung, dass der zentralasiatische Feind keineswegs so unbedeutend ist, wie manche glauben. kriegerisches Volk." Der Plan für die Operation zur Eroberung von Geok-Tepe wurde mit großer Sorgfalt vorbereitet, von der Rekrutierung der Truppen bis hin zur Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser und Fahrzeugen.
Im Mai 1880 traf M. D. Skobelev in Krasnowodsk ein und führte die russischen Truppen, die in Richtung der Achal-Teke-Oase vorrückten. In Kenntnis der feindlichen Haltung eines Teils der turkmenischen Stämme gegenüber Russland versuchte Skobelew, die Unterstützung des Iran zu gewinnen und von ihm Nahrungsmittelhilfe zu erhalten. Mit der Unterstützung des russischen Gesandten in Teheran, I. A. Sinowjew, gelang es ihm, den Druck Englands zu verringern und den Schah davon zu überzeugen, dass die Eroberung der Achal-Teke-Oase die Interessen des Iran nicht beeinträchtigt, sondern im Gegenteil dazu beiträgt Stärkung seiner Macht in den nördlichen Provinzen des Landes, wo
Frieden wurde durch die Überfälle der turkmenischen Stämme geliefert. Sinowjews geschickte Taktik ermöglichte es, die Zustimmung des Schahs zum Verkauf von Mehl, Gerste und Butter an Skobelevs Armee zu erhalten. Gleichzeitig war die zaristische Regierung bereit, dem Iran bei der Überarbeitung der Handelskonvention des Turkmanchay-Vertrags von 1828 Zugeständnisse zu machen, insbesondere um die Zölle auf russische Waren zu erhöhen, die in den Iran importiert wurden.
Die loyalen Beziehungen zum Iran milderten jedoch nur teilweise die Bedingungen für den Vormarsch russischer Truppen nach Geok-Tepe. Die Kampagne erwies sich als die schwierigste aller zentralasiatischen Operationen. Die lokale Bevölkerung leistete den zaristischen Truppen erbitterten Widerstand. Die Aufführungen der Turkmenen wurden mit großer Grausamkeit unterdrückt: Die Dörfer der Widerspenstigen wurden niedergebrannt, das Vieh von den Weiden weggebracht. Drei Wochen lang gab es Kämpfe um die Festung Geok-Tepe. Die muslimische Geistlichkeit unterstützte die kriegerischen Stimmungen der Bevölkerung und sicherte ihr Hilfe von außen, vor allem aus England, zu. Erst im Januar 1881 wurde die Festung eingenommen.
Um die Turkmenen zu beruhigen, kündigte das Militärkommando eine Amnestie für alle an, die gegen Russland gekämpft haben. Ihnen wurden das Land und die überlebenden Häuser zurückgegeben, und es wurde medizinische Hilfe geleistet. Im Mai 1881 Oase Achal-Tekkiner wurde in die transkaspische Militärabteilung aufgenommen, umgewandelt in Transkaspische Region mit Zentrum in Aschgabat. Die Eroberung von Geok-Tepe und die Ansiedlung in der Achal-Teke-Oase war kein regionales Ereignis, sondern hatte auch internationale Bedeutung. D. A. Miljutin glaubte, dass Skobelevs Erfolg "nicht nur die Position Russlands in Asien, sondern auch in Europa stärken würde".
Nachdem die russische Armee die Oase Achal-Tekkiner erobert hatte, behielten die turkmenischen Stämme der Oasen Tejen, Merv und Penda ihre Unabhängigkeit. Einige dieser Ländereien, vor allem die Oasen von Pende und Mera, wurden vom iranischen Schah als sein Territorium angesehen. Diese Gebiete wurden oft von den Iranern angegriffen; Steuereintreiber erhoben auch Steuern von den Turkmenen, Untertanen Russlands. Die Ansprüche des Iran auf turkmenisches Land, insbesondere auf Merv, wurden von England unterstützt. 1880 unter dem Ansturm der Afghanen gezwungen, Afghanistan zu verlassen, forderte sie Russland auf, seine Truppen aus turkmenischem Gebiet abzuziehen. Ohne seine Taktik zu ändern und den Provokationen der Briten nicht zu erliegen, bemühte sich Russland, die englisch-russischen Gegensätze zu entschärfen.
Dazu neigte auch die liberale Regierung Gladstone, die keinen neuen Krieg im Nahen Osten wollte. Fing an bei Teheran Russisch-iranische Gespräche bei der Landabgrenzung in "Turkmenien" stimmte Russland der britischen Vermittlung zu. Gleichzeitig waren die Verhandlungen geheimer Natur, und der britische Vertreter war sich ihres Inhalts nicht immer bewusst. Als Ergebnis der Verhandlungen wurde am 9. Dezember 1881 in Teheran unterzeichnet Konvention, Unter der Bedingung, dass der Iran sich weigerte, sich in die Angelegenheiten der Turkmenen einzumischen, die das Gebiet von Merv und Tejen bewohnten, verbot er den Export von Waffen und militärischer Ausrüstung durch seine nördlichen Provinzen. Ros-
dieser wiederum wurde das Recht entzogen, Waffen an die im Iran lebenden Turkmenen zu verkaufen. Um die Erfüllung der Bedingungen der Konvention und die Aktionen der Turkmenen zu kontrollieren, könnte Russland seine Vertreter an den Grenzpunkten des Iran ernennen.
Die Konvention von 1881 – das Grenzabkommen zwischen Russland und dem Iran – war in Wirklichkeit ein russisch-iranisches Bündnis. Gemäß seinen geheimen Artikeln, die London unbekannt sind, erhielt Russland das Recht, seine Truppen über die iranische Grenze zu führen.
England sah in dem Abkommen die Gefahr, bei der Lösung von Angelegenheiten im Nahen Osten in eine untergeordnete Position gedrängt zu werden. Um die Situation zu verbessern, schlug London 1882 St. Petersburg vor, Verhandlungen über die Einrichtung einer Grenzlinie zwischen dem Iran und der Region Turkestan aufzunehmen.
Die russische Regierung, die die Absichten Englands verstand, lehnte die Verhandlungen nicht ab. Aber sie wurden erst 1884 tatsächlich durchgeführt. Außerdem verstärkte England den direkten Druck auf die turkmenischen Stämme, die nach der Eroberung von Geok-Tepe durch die Russen etwas geschwächt waren. Britische Offiziere erstellten detaillierte Karten der Oase Achal-Tekkiner, die über den Iran und Afghanistan operierten, und erregten unter den Turkmenen Feindseligkeit gegenüber Russland. Artikel über die Rolle von Merv als Barriere für Indien blitzten erneut in der englischen Presse auf.
Russland bereitete sich ebenfalls auf Maßnahmen vor. Aber hier musste man sehr vorsichtig sein, um die an Zentralasien und England angrenzenden Staaten vor offenen feindlichen Kundgebungen zu bewahren. Wie in anderen Großstädten Zentralasiens herrschte in der Bevölkerung Mervs keine Einigkeit über die politische Ausrichtung. Handwerker, der arbeitende Teil der Stadt, die verheerenden Überfälle satt hatten, versuchten, Russland näher zu kommen und sich mit den Turkmenen zu vereinen, die sich in Geok-Tepe befanden. Eine andere Gruppe, vor allem die Stammeselite und der muslimische Klerus, widersetzte sich der Orientierung an Russland. England stützte sich in erster Linie auf diesen Teil der Bevölkerung. Aber es war zahlenmäßig weniger bedeutend als das erste, das es der pro-russischen "Partei" ermöglichte, auf der "Versammlung der Volksvertreter" (1. Januar 1884) über die freiwillige Annexion von Merv an Russland zu entscheiden. Die Stadt, die Teil Russlands wurde, erhielt innere Selbstverwaltung, die muslimische Religion und Bräuche wurden bewahrt und der Sklavenhandel wurde verboten. 400 Häftlinge dieses Gebietes wurden freigelassen und nach Hause gebracht. Im März 1884 Merv-Oase wurde in den russischen Staat eingegliedert.
Die neuen territorialen Besitzungen Russlands in Zentralasien erschwerten die russisch-englischen Beziehungen erneut. Aber England wagte es nicht, direkt gegen Russland vorzugehen. Nachdem Großbritannien den Iran nicht eingesetzt hatte, wandte es sich Afghanistan zu. Unter dem Vorwand, seine Interessen zu schützen, die angeblich durch die Änderung des Status von Merv verletzt wurden, stellten die Briten im Namen des afghanischen Emirs Abdurakhman Khan Russland Ansprüche an die Turkmenen
Land, vor allem die Oase Pende, die die Route von Herat nach Merv kontrollierte. Unter Ausnutzung der Tatsache, dass während der anglo-russischen Verhandlungen von 1869-1873. ein Teil der Grenzlinie zwischen Afghanistan und den zentralasiatischen Besitzungen etwa 450-500 km vom Amu Darya entfernt und im Westen nicht offiziell festgelegt wurde, besetzte der Emir auf Druck Englands im Juni 1884 die Oase und errichtete dort die Macht Afghanistans . Die Aktionen des afghanischen Emirs lösten einen Protest der turkmenischen Stämme aus, die in der Pendinsky-Oase lebten - sie neigten insbesondere nach der Besetzung von Merv durch die russischen Truppen zur russischen Staatsbürgerschaft und fragten über ihren Vertreter die russischen Behörden danach.
Berichte über diese Aktionen der Turkmenen der Pendinsky-Oase änderten die Taktik der Briten. Sie schlugen vor, die russisch-britischen Verhandlungen über die Nordgrenzen Afghanistans wieder aufzunehmen, über die zuvor nur eine allgemeine Einigung erzielt worden war. Zu diesem Zweck wurde eine gemeinsame Abgrenzungskommission geschaffen, deren Maßnahmen, wie Russland vorgeschlagen hatte, aus dem Abkommen von 1872-1873 hervorgehen sollten. Gemäß dieser Vereinbarung verlief die Nordgrenze Afghanistans südlich der Pende-Oase. In London und Kabul glaubte man, dass die Pende-Oase Teil Afghanistans sein sollte. In einer solchen Situation schlug das Petersburger Kabinett vor, die offiziellen Sitzungen der Kommission auf 1885 zu verschieben.
Zu diesem Zeitpunkt war die Autorität von Gladstones liberaler Regierung in England stark gesunken, was auf Misserfolge im Sudan und in Ägypten zurückzuführen war. London beschloss, die Aufmerksamkeit der englischen Gesellschaft vom afrikanischen Kontinent auf Zentralasien und den Nahen Osten zu lenken. Ende 1884 wurden mit Zustimmung des Emirs von Quetta britische bewaffnete Abteilungen an die afghanische Grenze in der Region Merv geschickt, die den Afghanen und Grenzvölkern die Macht der anglo-indischen Armee zeigen sollten. Die Konzentration großer Abteilungen britischer Truppen in der Nähe von Merv führte zum Vormarsch russischer Abteilungen entlang der Flüsse Harirud und Murgab, wo turkmenische Stämme unter russischer Kontrolle lebten.
Gleichzeitig begann die Organisation von Militärformationen im Kaukasus, die sich auf die Region Krasnowodsk konzentrierten. Die Afghanen ihrerseits zogen frische Kräfte nach Herat, besetzten Verteidigungslinien in der Pende-Region, wo auch die anglo-indischen Einheiten stationiert waren. Das Verhältnis der Streitkräfte der Afghanen und der anglo-indischen Streitkräfte einerseits und der Russen andererseits war nicht zugunsten Russlands. Aber sie hatte Vorteile: die Sympathie eines Teils der turkmenischen Stämme und ihre Abneigung gegen die Aktionen der Afghanen, die die Pende-Oase eroberten. Die britische Regierung überzeugte den afghanischen Emir von ihrer Unterstützung der Afghanen im Falle eines Zusammenstoßes mit Russland;
die englische Presse begann wieder (zum x-ten Mal!) über die russische Bedrohung Indiens zu sprechen. London gab den Befehl, 50.000 in Indien stationierte Soldaten in volle Alarmbereitschaft zu versetzen; Für etwa 15.000 Reservisten in England wurde ein Aufruf angekündigt.
In der Zwischenzeit zog die afghanische Armee mit Unterstützung der britischen Offiziere, die sich in Afghanistan befanden, an das linke Ufer des Flusses. Kuschka, wo sich die russischen Truppen befanden. Auf Ersuchen des russischen Kommandos, die afghanische Abteilung über den Fluss zurückzubringen. Kushk lehnte die afghanische Seite ab. Ein Zusammenstoß zwischen russischen und afghanischen Truppen wurde unvermeidlich. Der bewaffnete Konflikt zwischen ihnen fand am 31. März 1885 statt und endete mit dem Rückzug der afghanischen Einheiten nach Herat. Die Niederlage der afghanischen Armee kühlte nicht nur den militanten Eifer des Emirs ab, sondern beeinträchtigte auch den Machtverlust Englands, dessen Truppen nicht in den Konflikt eingriffen, sondern Beobachter von außen waren, während sie zuvor den Afghanen ihre Bereitschaft versicherten mit Russland zu kämpfen.
Trotz des Sieges wollte das Petersburger Kabinett keine weiteren Komplikationen mit Afghanistan und England. Seine Aufmerksamkeit wurde auf den Balkan gelenkt, wo Russland zu diesem Zeitpunkt aufgrund seiner eigenen Fehleinschätzungen seinen früheren Einfluss verlor.
In der russischen Presse wurde in Bezug auf die Ereignisse in Zentralasien und im Nahen Osten eine Meinung über die Zweckmäßigkeit geäußert, im Namen der „Zivilisation und Menschlichkeit“ loyale Beziehungen zwischen Russland und England in Asien aufzubauen. England wiederum, das durch das russisch-österreichisch-deutsche Bündnis in Europa isoliert war und in Afrika Schwierigkeiten hatte, suchte ebenfalls keinen Krieg mit Russland. In dieser Situation schlug der afghanische Emir nach Rücksprache mit London vor, die Verhandlungen über die afghanische Abgrenzung wieder aufzunehmen, und erhielt die Zustimmung Russlands.
Die Verhandlungen fanden in London statt. Im September 1885 wurde ein Protokoll unterzeichnet, das die nordwestliche Grenze Afghanistans festlegte. Unter seinen Bedingungen Pendinsky-Oase an Russland weitergegeben, und die strategisch wichtigen Zulfagar-Pässe wurden an die Afghanen übertragen. Im Juli 1887 wurde in St. Petersburg ein Abkommen unterzeichnet, das die russisch-afghanische Grenze vom Fluss aus festlegte. Harirud im Westen bis zum Amu Darya im Osten. Das russische Außenministerium zeigte sich zuversichtlich, dass das unterzeichnete Abkommen zur Schwächung der russisch-englischen Konfrontation in Zentralasien beitragen und „eine Ära friedlicher Beziehungen eröffnen“ werde. In gleicher Weise sprach Premierminister Salisbury 1887 auf einer Sitzung des englischen Parlaments und stellte fest, dass es in Asien genug Platz für Russen und Engländer gebe.
In den späten 1990er und frühen 1900er Jahren gab es eine gewisse Abschwächung der russisch-englischen Konfrontation, verursacht durch das Anwachsen der englisch-deutschen Widersprüche in den Kolonien und die Stabilisierung der Situation in Zentralasien.
Ergebnisse in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts. die mit der Eroberung Zentralasiens durch Russland verbundene Etappe in den russisch-mittelasiatischen Beziehungen endete. Diesem Akt gingen lange Handels- und politische Beziehungen mit den zentralasiatischen Staaten, Reisen von Wissenschaftlern voraus
und Reisende, wiederholte Appelle der zentralasiatischen Völker an Russland mit der Bitte um Staatsbürgerschaft.
Die Eroberungszeit selbst war nicht homogen. Neben schweren militärischen Kämpfen, wie der Eroberung der Festung Geok-Tepe, den Kämpfen um die Stadt Chudschand, kam es auch zu einer freiwilligen Annexion der Turkmenen der Oase Merv, der Kirgisen des Khanats Kokand. Die Dauer der Beziehungen, die Mehrdimensionalität der eigentlichen Phase der Eroberung machen es möglich, den Begriff "Anbindung" zu verwenden (wenn man von Russlands Politik in Zentralasien im 19. Jahrhundert spricht). Dies erfordert jedoch eine spezifische Analyse jeder Phase der russisch-zentralasiatischen Beziehungen. Der Begriff „Anhaftung“ ist weiter gefasst als der Begriff „Eroberung“. Es umfasst sowohl die freiwillige diplomatische Einreise des einen oder anderen Territoriums in einen anderen Staat als auch die militärische Eroberung. In Zentralasien war es beides.
Noch während der Feindseligkeiten begann die russische Regierung mit der Entwicklung von Verwaltungs- und Sozialreformen, zu deren Grundsätzen die schrittweisen Maßnahmen zur Organisation der Verwaltung der Region gehörten. „Jede drastische Maßnahme“, heißt es in einem Regierungsdokument, „wird mehr schaden als nützen und wird Fanatismus und Sturheit der Menschen hervorrufen.“ Das neue Regierungssystem sollte laut Kaufman "äußere Ordnung und Ruhe einführen, die notwendigen Mittel für den Staat aus der Erhebung von Steuern bereitstellen, Frieden mit den Nachbarn herstellen und die Bevölkerung schrittweise in das russische Reich einführen". Mit anderen Worten, die russische Regierung hat nicht versucht, die Region zu isolieren, sondern sie unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Region mit dem Rest des Staates zu verschmelzen.
Die Abwesenheit von Grenzen, die die Metropole von den Außenbezirken trennten, diente eher als politischer als als geografischer Faktor. Dies zwang die russische Regierung, die lokalen Besonderheiten der Region zu berücksichtigen; Toleranz zeigen, Volksbräuche bewahren. Aber leider schloss all dies nicht den für Russland typischen Machtmissbrauch durch die russische Regierung aus. das gesamte Regierungssystem.
Die Motive für Russlands Offensivaktionen in Zentralasien waren politisch-strategischer, wirtschaftlicher und sozialer Natur. Der sich entwickelnde Kapitalismus musste die wirtschaftlichen Beziehungen zu den Staaten Asiens ausbauen, wo Russland sich als Industriemacht erklären konnte. Zudem sollte die Eroberung der zentralasiatischen Märkte zu ihrem politischen Einfluss in der Region beitragen. Die Abgeschiedenheit des Territoriums, die Gefahren der Route, die geringe Kaufkraft der zentralasiatischen Bevölkerung und der ausreichend große Binnenmarkt verhinderten jedoch einen breiten russisch-asiatischen Handelsaustausch. Anders als in England folgte in Russland nicht der Kaufmann der Flagge, sondern der Kaufmann folgte der Flagge.
Für die 60-80er Jahre des 19. Jahrhunderts. Ausschlaggebend für die Militäroffensive in Zentralasien war die englisch-russische Konfrontation, die sich nach dem Krimkrieg verschärfte.
Zentralasien im 19. Jahrhundert. war für Russland wirtschaftlich unrentabel. Ihre Einnahmen entsprachen nicht den für sie ausgegebenen Beträgen. In den 12 Regierungsjahren (1868-1880) waren die Staatsausgaben fast dreimal so hoch wie die Einnahmen. In den 1990er Jahren änderte sich die Situation aufgrund der Stabilisierung der Lage in Zentralasien und im Nahen Osten etwas. Die staatlichen Mittel für die Militärverwaltung wurden gekürzt, gleichzeitig stiegen die Ausgaben für Eisenbahn- und Städtebau, Bewässerung und Schulbildung.
Die russische Regierung etablierte aus politischen und finanziellen Gründen verschiedene Formen der Abhängigkeit von Russland in Zentralasien. Das Kokand-Khanat wurde unter dem Namen der Fergana-Region Teil davon; Das Emirat Buchara und das Khanat Chiwa behielten ihre innere Autonomie und ihr Regierungssystem bis in die 1920er Jahre.
Die positiven Folgen des Beitritts Zentralasiens zu Russland waren die Beendigung der Internecine, ruinöse Kriege, die Abschaffung der Sklaverei und des Sklavenhandels sowie die Straffung des Steuersystems. Russland wurde zum Garanten der Stabilität in der Region.
Aus den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts. Der Bau von Eisenbahnen begann, die Zentralrussland mit Zentralasien verbanden, die städtische Bevölkerung nahm zu, neue Städte wurden gebaut, der Einfluss alter Handels- und Kulturindustriezentren wie Taschkent, Samarkand, Buchara, Kokand wuchs. Zentralasien wurde wie der Kaukasus in die Weltwirtschaftsbeziehungen hineingezogen und zerstörte das geschlossene Gesellschaftssystem.
Eroberungen in Zentralasien und im Kaukasus
ZENTRALASIEN ist eine Region, die das Gebiet zwischen dem Kaspischen Meer im Westen bis zur Grenze zu China im Osten umfasst und im Norden an die kasachische Steppe und im Süden an den Iran und Afghanistan grenzt.
Bis ser. 19. Jahrhundert In Zentralasien gab es neben dem Emirat Buchara, den Khanaten Chiwa und Kokand mehrere weitere unabhängige Besitzungen. Alle kämpften ständig untereinander und mit den Nachbarländern. Die alten Zentren der Bewässerungslandwirtschaft wurden von sesshaften Usbeken und Tadschiken bewohnt, Wüstengebiete wurden von nomadischen Stämmen der Hirten Turkmenen, Kirgisen, Karakalpaks bewohnt. Unter feudalen Verhältnissen blieben Reste des Stammessystems erhalten. Zurück in Ser. 19. Jahrhundert Sklavenarbeit wurde eingesetzt, besonders in Chiwa wurde der Sklavenhandel betrieben. In Zentralasien gab es eine große Anzahl von Städten mit entwickelter Handwerksproduktion: Buchara, Gissar, Kokand, Ura-Tyube. Der größte von ihnen war Taschkent.
Die Beziehungen zwischen Russland und Zentralasien wurden besonders nach dem Anschluss Kasachstans an Russland gestärkt, da die Karawanenrouten sicherer wurden. Baumwolle wurde an russische Fabriken geliefert und Baumwollstoffe und Metall wurden nach Zentralasien verkauft. Der Handel wurde durch fehlende Sicherheitsgarantien für Händler und hohe Steuern für Russen in den zentralasiatischen Staaten behindert. Um die den Christen auferlegten Zölle nicht zu zahlen, zogen es russische Kaufleute vor, tatarische Angestellte nach Zentralasien zu schicken.
In den 1860er Jahren Aufgrund des amerikanischen Bürgerkriegs nahm die Lieferung amerikanischer Baumwolle nach Russland ab.
In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage der Unterordnung Zentralasiens, um die Textilindustrie, die am weitesten entwickelte in Russland, mit Rohstoffen zu versorgen. Darüber hinaus versuchte Russland, das Eindringen Englands in diese Region zu übertreffen. Die russische Regierung war sich in der Frage der Eroberung Zentralasiens nicht einig, und das letzte Wort wurde den Kommandeuren der russischen Abteilungen überlassen - M. G. Chernyaev, M. D. Skobelev, K. P. Kaufman und anderen. Auf eigene Initiative gingen sie weiter, und rückständige zentralasiatische Armeen konnten keinen starken Widerstand leisten.
Teil des Territoriums Zentralasiens mit den am wenigsten entwickelten staatlichen Traditionen in den Jahren 1865–1885. wurde Teil des Russischen Reiches. 1885 wurde das Khanat Kokand erobert, 1886 das Emirat Buchara. 1873 erkannte sich Chiwa Khan als Vasall Russlands an. Als Ergebnis der Achal-Teke-Expeditionen 1880-1881. Turkmenien wurde erobert. 1885 schlossen sich Tejen, Merv und die Oase Pendan freiwillig Russland an. Auf ihren Territorien wurden das Turkestan-Territorium und die Transkaspische Region gebildet.
Die russischen Behörden befreiten die Sklaven, beendeten die verheerenden Kriege und gegenseitigen Raubzüge der Nachbarn und begrenzten die Willkür des lokalen Adels. Nach dem Beitritt zu Russland konnten lokale Handwerker nicht mit russischen Industriegütern konkurrieren und gingen bankrott. In Zentralasien entstanden jedoch viele neue Entkörnungsanlagen und dann andere Industrieunternehmen. Versuche, große Baumwollplantagen anzulegen, blieben erfolglos, Baumwolle wurde weiterhin von den Bauern gekauft. Wertvollere amerikanische Baumwollsorten tauchten auf den Feldern auf. Seine Ernte verdrängte Weizen, also wurde Brot aus Russland importiert. In Zentralasien haben die von Weinbergen, Obstplantagen und Melonen besetzten Flächen zugenommen. Alles, was dort angebaut wurde, wurde auf dem riesigen russischen Markt verkauft.
Seit 1852 segelten Dampfschiffe entlang des Aralsees und des Syr Darya, später - entlang des Amu Darya. Der Bau von Eisenbahnen spielte eine wichtige Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung Zentralasiens. Der erste von ihnen - Transkaspisch - wurde ab 1880 in Krasnowodsk gebaut. 1888 erreichte sie Samarkand und 1899 - Taschkent. Schon am Anfang 20. Jahrhundert Autobahn Orenburg-
Taschkent verband Zentralasien mit Zentralrussland. DN
KOKAND KHANATE - ein Staat in Zentralasien im 18.-19. Jahrhundert. im Ferghana-Tal zentriert.
Das Kokand Khanate stach am Anfang hervor. 18. Jahrhundert aus dem Emirat Buchara. Es wurde vom Anführer des usbekischen Stammes Mingi Rakhim-biy gegründet. Unter Khan Mohammed-Omar (1809–1822) dehnten sich die Grenzen des Khanats weit über das Fergana-Tal hinaus aus. Alle R. 19. Jahrhundert Kokand und russische Besitztümer begannen sich in der kasachischen Steppe zu berühren. Russische Kaufleute und Unternehmer konnten nicht ruhig Handel treiben: Sie wurden getötet, ihre Waren wurden ausgeraubt. Auf dem Territorium Zentralasiens gab es keine russischen Städte, in denen der Handel entwickelt werden konnte, es gab keine erkundeten Straßen für den Warentransport. In den 30er Jahren. 19. Jahrhundert Die russische Regierung begann, tief nach Zentralasien vorzudringen.
Als Reaktion auf die Überfälle der Kokand nahm der Generalgouverneur von Orenburg, V. A. Perovsky, 1853 Ak-Mechet (heute Kzyl-Orda). 1854 wurde die Vernoye-Festung (heute Alma-Ata) angelegt. Von dort aus führten russische Abteilungen militärische Einsätze gegen das Khanat Kokand durch. Von seinem Territorium aus war es möglich, einen Kampf gegen das Khanat Chiwa und das Emirat Buchara zu beginnen. 1860 besiegte E. A. Kolpakovsky die Armee des Khans bei Uzun-Agach in der Nähe der Stadt Verny und besetzte 1861 Pishpek (Bischkek).
1864 nahmen die Russen die Kokand-Festungen Aulie-Ata, Turkestan, Chimkent ein. 1865 belagerte und eroberte General M. G. Chernyaev Taschkent. Taschkent wurde von der 6.000 Mann starken Armee von Khan Alimkul verteidigt, die über 40 Kanonen verfügte. Chernyaevs Abteilung hatte 1.300 Mann und 18 Kanonen. Nach einem hartnäckigen Kampf im Mai 1865 verließen die Kokand Taschkent. Der De-facto-Herrscher von Kokand, Alimkul, wurde in der Schlacht getötet. General Chernyaev befürchtete, dass sich der muslimische Klerus von Taschkent hilfesuchend an den Emir von Buchara wenden würde. Um die Überfälle der Bucharen zu verhindern, wurde Taschkent 1865 in Russland eingeschlossen. 1867 wurde Taschkent zur Hauptstadt des turkestanischen Generalgouverneurs, zu dem auch die Regionen Syrdarya und Semirechensk gehörten.
Gemäß der Vereinbarung zwischen Khudoyar Khan und Russland im Februar 1868 waren Kokands Besitztümer auf das Ferghana-Tal beschränkt, er erkannte seine Abhängigkeit von Russland an. Das Khanat erlaubte den Aufenthalt russischer Kaufleute und den Transit russischer Waren.
1873 brach im Ferghana-Tal ein Aufstand aus, angeführt vom selbsternannten Pulat Khan. Khudoyar floh in russische Besitztümer. Seinem Sohn Nasreddin gelang es im September 1875, ein neues Abkommen mit Russland abzuschließen, in dem er die Stadt Namangan und 600.000 Rubel als Entschädigung versprach, aber im Oktober hatte Pulat Khan Kokand bereits eingenommen. Auch die Stadt Andijan und dann Namangan traten gegen Russland auf. Es bestand die Gefahr, dass Abteilungen aus Chiwa, Buchara und Afghanistan Kokand zu Hilfe eilen würden. Dann beschloss die russische Regierung, das Kokand-Khanat in das Reich aufzunehmen. Die Truppen von General M. D. Skobelev besiegten die Rebellen in der Nähe von Andijan. Im Februar 1876 wurde das Khanat abgeschafft und an seiner Stelle die Region Fergana als Teil von Russisch-Turkestan gebildet. Skobelev wurde der Militärgouverneur der Region. DN
EMIRATE BUKHARA - ein Staat in Zentralasien im 16.-20. Jahrhundert. im Tal des Flusses Zeravshan zentriert.
Der Staat des Emirats Buchara entstand auf den Ruinen des Staates der Timuriden, der Nachkommen des zentralasiatischen Eroberers Timur. Es hat seinen Namen nach der Con bekommen. 16. Jahrhundert Die Hauptstadt wurde von Samarkand nach Buchara verlegt.
Am Anfang. 18. Jahrhundert Aufgrund interner Streitigkeiten zerfiel das Emirat in mehrere Lehen. 1741 eroberte der iranische Schah Nadir das Territorium des Emirats. Nach seinem Tod im Jahr 1747 übernahm der Anführer des usbekischen Mangyt-Stammes, Muhammad Rakhim, der in der persischen Armee diente, die Macht in Buchara. 1753 bestieg er offiziell den Buchara-Thron und legte damit den Grundstein für die Emir-Mangyt-Dynastie.
Der Herrscher des "heiligen Buchara" verkörperte sowohl die höchste weltliche als auch spirituelle Macht. Emir Schokhmurod (1785–1800) führte Steuer- und Militärreformen durch und schuf eine mächtige Söldnerarmee. Sie brach den Widerstand lokaler Herrscher und begann aggressive Kampagnen. Das Emirat Buchara erreichte seine größte Macht unter Emir Nasrullah, der von 1826 bis 1860 regierte.
Als 1865 russische Truppen in das Khanat Kokand einmarschierten, griff der Buchara-Emir Muzzafar in den Krieg ein. 1866 besiegten russische Truppen die Buchara-Armee bei Irjar und verlegten die Kämpfe auf das Territorium des Emirats.
Im Mai 1868 besetzte die 3,5-tausendste Abteilung des Generalgouverneurs von Turkestan, K. P. Kaufman, Samarkand und zog nach Buchara. Im Juni errang Kaufman einen Sieg bei Zerabulak, kehrte aber aufgrund eines Aufstands in Samarkand um. Gemäß einer Vereinbarung vom 23. Juni 1868 gab der Emir von Buchara die Bezirke Samarkand und Katta-Kurgan auf, zahlte eine Entschädigung von 500.000 Rubel und erkannte die Vorherrschaft Russlands über sich an. Russische Untertanen in Buchara erhielten die gleichen Rechte wie Muslime. Am 28. September 1873 wurde ein neuer Vertrag zwischen Russland und Buchara unterzeichnet. Russische Kaufleute waren vollständig von Steuern und Abgaben befreit. Die Sklaverei wurde in Buchara abgeschafft. Der Emir von Buchara erhielt einen Teil der Ländereien, die vom Khanat Chiwa abgewichen waren. In der Zukunft existierte das Emirat unter dem Protektorat Russlands. DN
TASHKENT ist eine antike Stadt in Zentralasien am Fluss. Chirchik (ein Nebenfluss des Syr Darya).
Am Anfang. 18. Jahrhundert Taschkent wurde den Khans des Senior Zhuz unterstellt. 1723 wurde es von den Dzungaren verwüstet, dann wurde es die Hauptstadt eines unabhängigen Khanats. 1809 wurde Taschkent Teil des Khanats Kokand. Es war die größte Stadt (etwa 80.000 Einwohner) und das Handelszentrum Zentralasiens.
Von hier aus brechen jährlich 15-18.000 beladene Kamele mit Karawanen auf.
Im Herbst 1864 versuchte eine russische Abteilung mit 1.500 Mann unter der Führung von M. G. Chernyaev, Taschkent zu erobern, musste sich jedoch zurückziehen. Im April 1865 belagerte Tschernjajew Taschkent mit 1.300 Soldaten und 12 Kanonen, unterbrach die Getreideversorgungswege und leitete Wasser aus der Stadt um. Die Garnison von Taschkent zählte 30.000 Soldaten, die mit 60 Kanonen bewaffnet waren. Weitere 6.000 Kokandianer mit 40 Kanonen kamen der Stadt zu Hilfe, wurden aber besiegt. Am 15. Juni drangen russische Soldaten in die Stadt ein. Nach zweitägigen Straßenkämpfen am 17. Juni 1865 drückten die Taschkenter Aksakals "ihre volle Bereitschaft aus, sich der russischen Regierung zu unterwerfen".
1867 wurde Taschkent zum Zentrum der Region Syrdarya und zum Generalgouverneur von Turkestan. Hinter dem Ankhor-Kanal ist eine neue Stadt europäischen Typs gewachsen. Die Bevölkerung von Taschkent bis zum Ende. 19. Jahrhundert erreichte 156.000 Menschen, von denen 85,8% "Mohammedaner" waren, Russen machten 9,6% der Einwohner aus. 1892 kam es wegen des Verbots der Totenwäsche während einer Cholera-Epidemie zu einem Aufstand.
Wenn es vor dem Beitritt zu Russland in Taschkent 300 Färbereien und 341 Lederbetriebe gab, waren es 1892 20 bzw. 66, weil die lokale Industrie nicht mit der russischen konkurrieren konnte. 1897 verband die Eisenbahn die Stadt mit Krasnowodsk, 1905 mit Orenburg, Taschkent wurde zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt Zentralasiens. DN
SHAMIL (26.06.1797-03.02.1871) - Imam von Dagestan und Tschetschenien, Anführer der Hochländer im Kaukasuskrieg von 1817-1864.
Shamil wurde im Dorf Gimry in Dagestan geboren. Er war ein Eingeborener der Avar uzdens (Militärklasse), ein Schüler und Schwiegersohn eines der ersten Prediger des Muridismus in Dagestan, Jamaletdin Kazikumukhsky. Die Muriden machten die spirituelle Entwicklung der Muslime von der strikten Einhaltung der Scharia - dem islamischen Sittengesetzbuch - abhängig.
Seit 1829 nahm Shamil am Kampf gegen die russischen Truppen teil, wurde als tapferer Krieger und leidenschaftlicher Redner berühmt. Im September 1834 wurde er im Dorf Ashilta nach dem Tod von Imam Gamzat-bek zum Imam ernannt. Er vereinigte die rebellischen Hochländer von Dagestan und Tschetschenien zu einem auf religiösen Normen basierenden Staat - dem Imamat - und schuf darin ein einheitliches Verwaltungs- und Rechtsverfahren. Er unterwarf die örtlichen Feudalherren, und alle Macht im Imamat gehörte ihm, Schamil liquidierte den Stammesadel der Bergvölker, anstelle der ehemaligen Feudalgüter führte er die Teilung seines Staates in Mudirstvo und Naibstva ein. Er schaffte persönliche Abhängigkeit und Sklaverei, feudale Pflichten ab, führte eine Bodenreform durch, führte feste Steuern ein, verbot den Konsum von Wein und Tabak und einen müßigen Lebensstil.
Shamil zeigte sich als erfahrener Kommandant und Diplomat. Als die Russen 1839 sein Hauptquartier im Dorf Akhulgo umzingelten, hielt er drei Monate lang die Verteidigung, verlor eine seiner Frauen, seinen jüngsten Sohn und viele Verwandte. Als Shamil Akhulgo verließ, wurde er von nur 7 Personen begleitet. Schamil musste in die Berge. Er zog nach Tschetschenien und sammelte dort seine Streitkräfte. Shamil benutzte den Durchgang zu seiner Seite von Hadji Murad und unterwarf Avaria und andere Bergregionen von Dagestan. Schamil vermied Kämpfe mit zahlreichen russischen Strafabteilungen. Er lockte sie in die Berge, in die Schluchten und feuerte, wartete in Hinterhalten. 1845 verwüstete der russische Vizekönig im Kaukasus, M. S. Vorontsov, die Hauptstadt Shamil, das Dorf Dargo, aber er selbst erlitt schwere Verluste.
1845–1855 wurde die Blütezeit von Shamils Staat. In seiner neuen Hauptstadt - Vedeno - wurden Schießpulver- und Waffenfabriken sowie ein Kanonenhof eingerichtet. Schamil verhandelte mit den russischen Behörden, schloss Waffenstillstände und verletzte sie.
Die russischen Truppen lernten jedoch allmählich, ihre zahlenmäßige Überlegenheit in den Bergen zu nutzen. 1858 nahmen sie Vedeno ein. Einige der Bergsteiger verließen ihn. Schamil zog sich nach Dagestan zurück. Dort suchten er und die restlichen 400 Krieger Zuflucht im Dorf Gunib, einer natürlichen Bergfestung. Nach langem Überlegen erklärte er sich bereit, mit dem russischen Oberbefehlshaber im Kaukasus, Prinz A. I. Baryatinsky, zu verhandeln. Baryatinsky versprach, das Leben des tapferen Highlanders und seiner Familie zu retten, Ehre, Respekt und die Möglichkeit, die Hajj nach Mekka zu machen. 26. August 1859 Shamil beendete den Kampf.
Die Reise des gefangenen Imams durch Russland wurde von feierlichen Treffen mit Musik und Feuerwerk begleitet. In Chuguev wurde Shamil Alexander II. vorgestellt. Dem Ehrenhäftling wurden die Sehenswürdigkeiten von Moskau und St. Petersburg gezeigt, die Großstadtöffentlichkeit zeigte Schamil große Aufmerksamkeit und Sympathie.
Ab Oktober 1859 lebte Shamil in Kaluga und erhielt von der russischen Regierung eine Rente von 10.000 Rubel und weitere 20.000 für den Unterhalt seiner Familie und seines Gefolges. Am 26. August 1866 schwor er Russland die Treue und nahm ihre Staatsbürgerschaft an. Er erhielt die Erlaubnis, zu den heiligen Stätten des Islam zu pilgern. 1869 reiste Shamil in die Türkei und besuchte Medina. Shamil wurde in der muslimischen Welt mit Respekt begrüßt. Den heiligen Hadsch versäumte er jedoch: Auf dem Weg nach Mekka starb der betagte Imam, nachdem er von seinem Kamel gefallen war.
Shamils Sohn Gazi-Magomed ging in die Türkei, wo er Divisionsgeneral wurde. Im russisch-türkischen Krieg von 1877-1878. er führte die Belagerung von Bayazet. Ein weiterer Sohn von Imam Magomed-Shefi blieb in Russland, diente in der Leibgarde des kaukasischen Geschwaders und ging 1885 als Generalmajor in den Ruhestand. DN
BARYATINSKY Alexander Ivanovich (25.01.1815-25.02.1879) - Prinz, Militärfigur, Generalfeldmarschall (1859).
Er absolvierte die School of Guards Ensigns and Cavalry Junkers. 1833 wurde er zum Kornett der Leibgarde des Kürassier-Regiments befördert. Er zeichnete sich in Kämpfen mit den Hochländern im Kaukasus aus und wurde mit einem goldenen Säbel ausgezeichnet.
Von 1836 bis 1845 befand sich im Gefolge des Thronfolgers, des späteren Kaisers Alexander II. 1845 wurde er erneut in den Kaukasus geschickt, wo er die Unterdrückung der Aufstände der Hochländer leitete. Baryatinsky kämpfte erfolgreich in Tschetschenien, 1853 besiegte er türkische Truppen bei Kyuryuk-Dara.
1856 wurde er zum Kommandeur des kaukasischen Sonderkorps und zum Vizekönig des Kaukasus ernannt, wo er für die militärisch-administrative Struktur der Region verantwortlich war. Seit 1857 war er Oberbefehlshaber der kaukasischen Armee. Baryatinsky brach den Widerstand von Shamils Abteilungen und nahm ihn am 25. August 1859 gefangen. Aus Respekt vor dem Highlander verschonte er sein Leben.
Seit 1860 Mitglied des Staatsrates, bald krankheitsbedingt entlassen. Die letzten Jahre seines Lebens lebte er im Ausland und widersetzte sich den Militärreformen der 1860er-1870er Jahre. Ö. N.
AKHALTEKISCHE EXPEDITIONEN 1879, 1880-1881 - Feldzüge russischer Truppen gegen den turkmenischen Stamm Tekin in der Oase Achal-Tekkiner.
1879 begann der zweite anglo-afghanische Krieg. Es drohte ein britisches Eindringen in Zentralasien, und die russische Regierung begann aktiver in die Tiefen Turkmenistans einzudringen.
Im Sommer 1879 brach General I. M. Lomakin mit einer 3.000 Mann starken Abteilung von Chikishlyar an der kaspischen Küste den Atrek-Fluss hinauf zur Hauptfestung der Tekins, Geoktepe, auf. Der Angriff am 28.08.1879 schlug fehl, die Russen verloren ca. 500 Menschen und zog sich zurück.
Die zweite Expedition im Mai 1880 wurde von M. D. Skobelev geleitet. Eine neue Kampagne wurde sorgfältig vorbereitet, eine bequemere Route von Krasnovodsk wurde gewählt. Entlang der Route der Truppen wurden Stützpunkte geschaffen und eine Eisenbahn gebaut. 8.000 Kamele wurden für die russischen Truppen gemietet. Im Dezember 1880 belagerten die Truppen von General M. D. Skobelev - 8.000 Soldaten, 72 Kanonen und 11 Raketenwerfer - Geoktepe. 30.000 Tekins hatten 5.000 Kanonen (von denen 600 modern waren) und eine Kanone.
Drei Wochen lang war Geoktepe heftigem Artilleriefeuer ausgesetzt. Nachteinsätze der Tekins am 28. und 30. Dezember 1880 sowie am 4. Januar 1881 führten nicht zum Erfolg. Die Festung wurde von Abteilungen aus Merv und Aschgabat aufgegeben. Am 12. Januar 1881 wurde die Festungsmauer durch eine unterirdische Mine gesprengt und der Angriff begann. Am Abend verließen die Tekins Geoktepe und zogen sich in die Wüste zurück. 6-8 Tausend Turkmenen und 400 Russen starben in den Kämpfen. Am 18. Januar 1881 besetzte die russische Abteilung Aschgabat, das bald zum Zentrum der transkaspischen Region innerhalb des Russischen Reiches wurde. DN
Dieser Text ist eine Einführung.Nach dem Sturz der tatarischen Herrschaft richteten die russischen Herrscher ihre Aufmerksamkeit allmählich auf den Osten, wo sich endlose Ebenen ausbreiteten, die von den Horden der Mongolen besetzt waren, und hinter ihnen lag das sagenhaft reiche indische Königreich, aus dem Karawanen kamen und brachten Seidenstoffe, Elfenbein, Waffen, Gold und Edelsteine. In diesem mysteriösen Land, unter den hellen Strahlen der Sonne, die das ganze Jahr über schien, spritzten die Wellen eines riesigen blauen Meeres, in das zahlreiche Flüsse flossen und durch fruchtbare Länder mit fabelhaften Ernten flossen.
Russen, die gefangen genommen und in entfernte Städte Zentralasiens gebracht wurden, berichteten, wenn es ihnen gelang, in ihre Heimat zurückzukehren, viele interessante Informationen über diese Orte. Unter unseren Leuten gab es diejenigen, die von der Idee fasziniert waren, neue Orte des gesegneten, fernen, aber auch geheimnisvollen Südens zu besuchen. Lange wanderten sie um die weite Welt, drangen in die angrenzenden heutigen zentralasiatischen Besitzungen ein, erlebten oft schreckliche Entbehrungen, setzten ihr Leben aufs Spiel und endeten manchmal in der Fremde, in schwerer Sklaverei und in Ketten. Diejenigen, die zur Rückkehr bestimmt waren, konnten viel Interessantes über ferne, unbekannte Länder und über das Leben ihrer Völker erzählen, dunkelhäutige Heiden, so wenig wie die Untertanen des großen weißen Königs.
Die fragmentarischen und manchmal fabelhaften Informationen von Abenteurern über die Länder, die sie besuchten, über ihren Reichtum und ihre Wunder der Natur, lenkten unfreiwillig die Aufmerksamkeit auf Zentralasien und waren der Grund für die Entsendung besonderer Botschaften in die zentralasiatischen Staaten, um Handel und Freundschaft aufzubauen Beziehungen.
Das Streben nach Osten, nach Zentralasien und dahinter in das ferne, wundervolle Indien konnte nicht sofort durchgeführt werden, sondern erforderte zunächst die Eroberung der Königreiche Kasan, Astrachan und Sibirien. Von zwei Seiten, von der Wolga und von Sibirien, begann die Eroberung der zentralasiatischen Länder. Schritt für Schritt drang Russland tief in die kaspischen Steppen vor, eroberte einzelne Nomadenstämme, baute Festungen zum Schutz seiner neuen Grenzen, bis es in den südlichen Teil des Uralgebirges vordrang, der für lange Zeit zur Grenze des russischen Staates wurde .
Die Kosaken, die sich am Fluss Yaik niedergelassen hatten, bauten befestigte Siedlungen, die die erste Festung Russlands gegen die Nomaden waren. Im Laufe der Zeit gründeten sie die Yaitskoye, die später in Ural- und Orenburg-Kosakentruppen umbenannt wurden, um die östlichen Besitztümer zu schützen. Russland hat sich in einer neuen Region niedergelassen, deren Bevölkerung sich dem besonderen, eigentümlichen Leben von Bauern und Viehzüchtern angeschlossen hat, die sich jede Minute in Kosakenkrieger verwandeln können, um die Überfälle ihrer kriegerischen Nachbarn abzuwehren; Die Kirgisen, die den gesamten nördlichen Teil Zentralasiens durchstreiften, befanden sich fast ständig im Krieg miteinander, was ihren russischen Nachbarn große Sorgen bereitete.
Die Kosaken-Freien, die in ihrer Lebensweise am Yaik-Fluss angesiedelt waren, konnten nicht ruhig darauf warten, dass die russischen Behörden es als zeitgemäß ansahen, einen Befehl für einen neuen Feldzug in die Tiefen Asiens zu verkünden. Und deshalb versammelten die unternehmungslustigen, mutigen Kosakenhäuptlinge, die sich an die Heldentaten von Yermak Timofeevich erinnerten, auf eigene Gefahr und Gefahr, Banden von Draufgängern, die bereit waren, ihnen jederzeit bis ans Ende der Welt für Ruhm und Beute zu folgen. Sie überfielen die Kirgisen und Khivaner, schlugen die Herden ab und kehrten mit Beute beladen nach Hause zurück.
Das Gedächtnis des Volkes hat die Namen der Yaik-Häuptlinge Nechai und Shamai bewahrt, die mit starken Abteilungen von Kosaken einen Feldzug ins ferne Chiwa unternahmen. Der erste von ihnen, mit 1000 Kosaken zu Beginn des 17. Jahrhunderts, nachdem er mit schrecklicher Geschwindigkeit die wasserlosen Wüsten durchquert hatte, griff plötzlich wie Schnee auf seinem Kopf die Chiwa-Stadt Urgench an und plünderte sie. Mit einem riesigen Beutekonvoi rückte Ataman Nechay mit seiner Abteilung zurück. Aber es ist klar, dass die Kosaken zu einem schlechten Zeitpunkt einen Feldzug unternommen haben. Dem Khan von Chiwa gelang es, hastig Truppen zu sammeln und die Kosaken zu überholen, die langsam gingen und mit einem schweren Konvoi beladen waren. Sieben Tage lang kämpfte Nechay gegen zahlreiche Truppen Khans, doch der Wassermangel und die Ungleichheit der Kräfte führten dennoch zu einem traurigen Ende. Die Kosaken starben in einem brutalen Gemetzel, mit Ausnahme einiger weniger, erschöpft von Wunden, gefangen genommen und in die Sklaverei verkauft.
Aber dieses Scheitern hielt die wagemutigen Häuptlinge nicht auf; 1603 flog Ataman Shamai mit 500 Kosaken wie ein Wirbelsturm eines Orkans nach Chiwa und besiegte die Stadt. Doch wie beim ersten Mal endete der mutige Überfall mit einem Misserfolg. Shamai wurde wegen des Gemetzels um mehrere Tage in Chiwa aufgehalten und hatte keine Zeit, rechtzeitig abzureisen. Die Kosaken verließen die Stadt, verfolgt von den Khivan, verirrten sich und landeten am Aralsee, wo sie keine Vorräte hatten; Die Hungersnot erreichte den Punkt, an dem sich die Kosaken gegenseitig töteten und die Leichen verschlangen. Die Überreste der Abteilung, erschöpft, krank, wurden von Chiwa gefangen genommen und beendeten ihr Leben als Sklaven in Chiwa. Shamai selbst wurde einige Jahre später von den Kalmücken nach Yaik gebracht, um ein Lösegeld für ihn zu erhalten.
Nach diesen Feldzügen beschloss das Chiwa-Volk, überzeugt, dass es durch wasserlose Wüsten vollständig vor dem Norden geschützt war, sich vor plötzlichen Angriffen aus dem Westen zu schützen, von der Seite des Kaspischen Meeres, wo der Fluss Amu Darya aus Chiwa floss. Zu diesem Zweck errichteten sie riesige Dämme über den Fluss, und an der Stelle des Hochwasserflusses blieb eine riesige Sandwüste zurück.
Rußland setzte seine Vorwärtsbewegung langsam bis in die Tiefen Zentralasiens fort, und besonders deutlich wurde es unter Peter, als sich der Großkönig zum Ziel setzte, Handelsbeziehungen mit dem fernen Indien aufzunehmen. Um seinen Plan umzusetzen, befahl er 1715, eine Abteilung von Oberst Buchholz aus Sibirien in die Steppen des Irtysch zu schicken, die den Balchaschsee erreichten und an seinem Ufer eine Festung errichteten. aber die Russen konnten sich hier nicht fest etablieren, erst in den nächsten fünf Jahren gelang es Buchholz, die Nomadenstämme der Kirgisen zu besiegen und durch den Bau der Festungen von Omsk das gesamte Tal des Irtysch über mehr als tausend Meilen vollständig hinter Russland zu sichern , Yamyshevskaya, Zhelezinskaya, Semipalatinsk und Ust-Kamenogorsk. Fast gleichzeitig mit der Entsendung von Buchholz wurde eine andere Abteilung, Prinz Bekovich-Cherkassky, vom Kaspischen Meer geschickt, unter anderem mit der Anweisung, die Wasser des Amu Darya, der entlang seines alten Kanals in das Kaspische Meer mündete, zu blockieren von Dämmen vor hundert Jahren von den Khivan.
„Um den Damm abzubauen und das Wasser des Flusses Amu Darya wieder zur Seite zu lenken ... in das Kaspische Meer ... es ist wirklich notwendig ...“ - das waren die historischen Worte des königlichen Mandats; und am 27. Juni 1717 zog die Abteilung von Prinz Bekovich-Cherkassky (3727 Infanteristen, 617 Dragoner, 2000 Kosaken, 230 Matrosen und 22 Kanonen) durch wasserlose Wüsten nach Chiwa und litt unter schrecklichen Schwierigkeiten durch Wassermangel und die sengenden Strahlen der Sonne des Südens, die fast täglich Scharmützel mit Khivan überstanden und den Weg mit ihren Knochen übersäten. Aber trotz aller Hindernisse hatte Bekovich zwei Monate später bereits Chiwa, die Hauptstadt des Chiwa-Khanats, erreicht.
Die Chiwaner blockierten die Straße für die russische Abteilung und umzingelten sie von allen Seiten in der Nähe von Karagach. Prinz Bekovich wehrte sich vier Tage lang, bis er den Khivan mit einem kühnen Angriff eine vollständige Niederlage zufügte. Nachdem der Chiwa-Khan vorgetäuschte Demut zum Ausdruck gebracht hatte, ließ er die Russen in die Stadt und überzeugte dann den leichtgläubigen Prinzen Bekovich, die Abteilung in kleine Teile aufzuteilen und sie für ihre bequemste Platzierung in andere Städte zu schicken, woraufhin er sie unerwartet angriff, brach und jedes Teil einzeln zerstören. Die geplante Reise scheiterte. Prinz Bekovich-Cherkassky legte sein Haupt in Chiwa nieder; Seine Mitstreiter starben in schwerer Gefangenschaft und wurden auf den Basaren von Chiwa in die Sklaverei verkauft, aber die Erinnerung an diesen erfolglosen Feldzug blieb in Russland lange erhalten. "Er starb wie Bekovich in der Nähe von Chiwa", sagte jeder Russe, der die Sinnlosigkeit jedes Verlustes betonen wollte.
Sie greifen überraschend an. Aus einem Gemälde von V. V. Vereshchagin
Obwohl dieser erste Versuch, der so tragisch endete, die Erfüllung des grandiosen Plans des großen russischen Zaren um hundert Jahre verzögerte, hielt er die Russen nicht auf; und in den folgenden Regierungszeiten setzte sich die Offensive entlang der gleichen zwei Routen fort, die von Peter I. skizziert wurden: westlich - vom Yaik-Fluss (Ural) und östlich - von Westsibirien.
Wie riesige Tentakel erstreckten sich unsere Festungen von zwei Seiten in die Tiefen der Steppe, bis wir uns an den Ufern des Aralsees und im sibirischen Territorium niederließen und die Orenburger und sibirischen Linien bildeten; anschließend rückten sie nach Taschkent vor und schlossen die drei kirgisischen Horden in einen starken Eisenring ein. Später, unter Katharina II., wurde die Idee eines Feldzugs tief in Zentralasien nicht vergessen, aber es war nicht möglich, ihn durchzuführen, obwohl der große Suworow fast zwei Jahre in Astrachan lebte und an der Organisation dieses Feldzugs arbeitete.
Nachdem Russland 1735 die Festung Orenburg gebaut hatte, die die Basis für weitere Militäroperationen war, ließ es sich in dieser abgelegenen Region nieder, die von den Stämmen der Kirgisen und Baschkiren bewohnt wurde. Um ihre Überfälle 19 Jahre später (1754) zu stoppen, musste ein neuer Außenposten gebaut werden - die Festung von Iletsk; Besondere Bedeutung erlangte es bald durch die riesigen Salzvorkommen, deren Erschließung von Sträflingen betrieben und das Salz in die inneren Provinzen Russlands exportiert wurde.
Diese Festung mit der in ihrer Nähe gegründeten russischen Siedlung wurde später Iletsk-Verteidigung genannt und bildete zusammen mit der 1773 erbauten Festung Orsk die Orenburg-Linie; von dort aus begann allmählich die weitere Bewegung in die Tiefen Zentralasiens, die ununterbrochen weiterging. 1799 teilte Paul I. die Pläne von Napoleon I. und erkannte den politischen Moment als günstig an, um das hochgeschätzte Ziel der Eroberung Indiens zu erreichen. Nachdem Paul I. ein Abkommen mit Frankreich geschlossen hatte, verlegte er die Don- und Ural-Kosaken nach Zentralasien und gab seinen berühmten Befehl: "Die Truppen müssen sich in Regimentern versammeln - nach Indien gehen und es erobern."
Eine schwierige Aufgabe fiel dann dem Ural zu. Sie sammelten sich hastig auf einem Feldzug auf königlichen Befehl, schlecht ausgerüstet, ohne ausreichende Nahrungsversorgung, und erlitten schwere Verluste sowohl an Menschen als auch an Pferden. Nur das höchste Kommando von Alexander I., der auf den Thron kam, überholte die Abteilung und gab die Kosaken zurück, die viele ihrer Kameraden verloren hatten.
An der Festungsmauer. "Lass sie rein." Aus einem Gemälde von V. V. Vereshchagin
Während dieser Zeit waren die sibirischen und orenburgischen Verteidigungslinien, die die russischen Grenzen vor nomadischen Überfällen schützten, durch eine Reihe kleiner Befestigungen miteinander verbunden, die in die Steppe vorrückten. So rückte Russland noch näher an das Chiwa-Khanat heran, und auf der neuen Linie gab es ständig kleine Scharmützel mit den Kirgisen und Chiwa, die Razzien mit Rinderrascheln durchführten, Menschen in Gefangenschaft brachten und sie auf den Chiwa-Basaren in Gefangenschaft verkauften . Als Reaktion auf solche Überfälle machten sich kleine Abteilungen mutiger Männer auf die Suche nach den Räubern und erbeuteten ihrerseits bei der ersten Gelegenheit Vieh bei den kirgisischen Nomaden; manchmal wurden kleine Truppenabteilungen entsandt, um die Kirgisen zu bestrafen.
Die häufigen Überfälle der Kirgisen erregten zeitweise die Aufmerksamkeit der höchsten Autoritäten in der Region, und dann wurden größere Militärabteilungen entsandt. Sie legten beträchtliche Entfernungen durch die Steppen zurück, beschlagnahmten Geiseln von edlen Kirgisen, verhängten Entschädigungen und schlugen Vieh von jenen Clans, die die russische Linie überfielen. Aber während dieser Zeit hörte die Offensivbewegung für eine Weile auf, und erst 1833 wurde auf Befehl von Nikolaus I. die Festung Novoaleksandrovskoe gebaut, um die Überfälle von Chiwa auf unsere nordöstlichen Grenzen der Küste des Kaspischen Meeres zu verhindern.
Militärische Operationen in Zentralasien von 1839 bis 1877
Bis Ende der 30er Jahre. In der gesamten kirgisischen Steppe begannen Unruhen, die dringend Maßnahmen zur Beruhigung und Ordnung unter den Kirgisen erforderlich machten. Generalmajor Perovsky, der vom Generalgouverneur von Orenburg und Kommandeur des separaten Orenburg-Korps mit besonderen Befugnissen ausgestattet wurde, fand bei seiner Ankunft in Orenburg den Aufruhr unter den Kirgisen in vollem Gange.
Bereits lange von russischen Abteilungen bedrängt, begannen sich die Grenzkirgisen von der russischen Linie in die Tiefen der Steppen zu entfernen und gleichzeitig unter den russischen Untertanen der Kirgisen und Baschkiren des Orenburg-Territoriums Unterstützer der ehemaligen Freiheit verursachte Verwirrung und stiftete sie auch zur Räumung von den russischen Grenzen an.
An der Spitze der kirgisischen Clans, Nomaden in Semirechye und auf der sibirischen Linie, war der Sultan von Keynesary Khan Kasymov, der von Geburt an zu einem der edelsten und einflussreichsten kirgisischen Clans gehörte, der den Rest der Kirgisen schnell unterwarf. Unter dem Einfluss der Agitation beschlossen die russischen Kirgisen, Russland zu verlassen, wurden jedoch an der Grenzlinie gewaltsam festgenommen und kehrten größtenteils zurück; nur einer kleinen Zahl von ihnen gelang es, durchzubrechen und sich mit den fortgeschrittenen Banden von Keynesary Khan zu verbinden, der sich bereits zum unabhängigen Herrscher der kirgisischen Steppe erklärt hatte und russische Siedlungen entlang der sibirischen Linie bedrohte.
Angesichts der wachsenden Unruhen wurde 1839 aus Sibirien eine Abteilung unter dem Kommando von Oberst Gorsky zur Befriedung entsandt, die aus der Hälfte des Kosakenregiments mit zwei Geschützen bestand; Nachdem diese Abteilung die Versammlungen der Kirgisen in der Nähe von Dzheniz-Agach getroffen hatte, zerstreute sie einen Teil von ihnen, nachdem sie diesen Punkt besetzt hatte.
Um die Raubüberfälle auf die Kirgisen zu stoppen und die russischen Gefangenen zu befreien, die zu verschiedenen Zeiten von ihnen und Chiwa gefangen genommen wurden und sich innerhalb der Grenzen von Chiwa in Sklaverei befanden, bewegte sich von Orenburg aus eine große Abteilung unter dem Kommando von nach Chiwa General Perovsky, bestehend aus 15 Infanteriekompanien, drei Kosakenregimentern und 16 Kanonen.
Leider wurden bei der Erörterung der Frage dieser neuen Kampagne die Lehren aus der Vergangenheit und frühere Fehlschläge bereits fest vergessen.
Nachdem General Perovsky zuvor Befestigungen am Fluss Emba und in Chushka-Kul errichtet hatte und der Sommerhitze entgehen wollte, brach General Perovsky im Winter 1839 von Orenburg auf und ging tief in die Steppe hinein, wobei er die Richtung nach Chiwa zum Fluss Emba beibehielt. Die Führer waren Kosaken, die in den Besitzungen von Chiwa in Gefangenschaft waren, und friedliche Kirgisen, die mit Karawanen nach Chiwa zogen. Mit einem großen Pack- und Radkonvoi, ausgestattet mit bedeutenden Nahrungsmittelvorräten und für den Winter ausgerüstet, bewegten sich die Truppen fröhlich durch die Steppen, die in diesem Jahr von riesigen Schneewehen bedeckt waren. Aber von Anfang an schien die Natur gegen die russischen Truppen zu rebellieren. Schneestürme und Schneestürme heulten, tiefer Schnee und strenge Fröste störten die Bewegung und ermüdeten die Menschen selbst bei kleinen Übergängen sehr. Die erschöpften Infanteristen fielen und schliefen, sofort von einem Schneesturm bedeckt, in einem ewigen Schlaf unter einer flauschigen Decke ein. Der kühle Winterhauch war für Mensch und Pferd gleichermaßen ungünstig. Skorbut und Typhus kamen zusammen mit Frost den Khivan zu Hilfe, und die russische Abteilung begann schnell abzunehmen. Das Bewusstsein der Notwendigkeit, seine Pflicht gegenüber dem Souverän und dem Mutterland zu erfüllen, und der tiefe Glaube an den Erfolg des Unternehmens führten Perovsky voran, und dieser Glaube wurde an die Menschen weitergegeben und half ihnen, die Schwierigkeiten des Feldzugs zu überwinden. Doch bald waren die Vorräte an Lebensmitteln und Treibstoff fast erschöpft.
In endlosen Winternächten, unter dem Heulen eines Sturms, mitten in der Steppe in einem Wagen sitzend, wurde General Perovsky von der bereits offensichtlichen Unmöglichkeit gequält, sein Ziel zu erreichen. Nachdem er der Abteilung eine Pause in der vorab in Chushka-Kul errichteten Festung verschafft hatte, gelang es ihm, die Überreste der Truppen aus der Steppe abzuziehen und im Frühjahr 1840 nach Orenburg zurückzukehren.
Erfolgloser Feldzug 1839–1840 hat deutlich gezeigt, dass Flugexpeditionen in die Tiefen der asiatischen Steppen ohne eine solide Befestigung des durchquerten Raumes durch den Bau von Festungen keine brauchbaren Ergebnisse liefern können. Angesichts dessen wurde ein neuer Eroberungsplan entwickelt, der einen langsamen, allmählichen Vormarsch in die Steppe mit dem Bau neuer Befestigungen darin vorsah. Letztere wurden durch die Notwendigkeit verursacht, Maßnahmen gegen Sultan Keynesary Khan zu ergreifen, der alle kirgisischen Clans unter seiner Herrschaft vereinte und ständig das friedliche Leben der russischen Siedler bedrohte.
1843 wurde entschieden, Sultan Keynesary Khan ein für alle Mal ein Ende zu bereiten, der ständige Überfälle durchführte und sogar unter den Mauern unserer Festungen Russen in Gefangenschaft nahm. Um diese Aufgabe zu erfüllen, wurden zwei Abteilungen aus der Festung Orskaya entsandt: der Militärvorarbeiter Lobov (zweihundertundeine Kanone) und Oberst Bazanov (eine Kompanie, einhundertundeine Kanone), durch deren gemeinsame Aktionen sie es schafften, die zu zerstreuen Massen der Kirgisen und nehmen den Sultan selbst im Kampf Keynesary Khan, der später hingerichtet wurde.
1845 stellte sich heraus, dass es möglich war, Festungen entlang der Flüsse Irgis und Turgai zu bauen: Auf der ersten - Ural und auf der zweiten - Orenburg wurde gleichzeitig die Festung Novoaleksandrovskoe auf die Halbinsel Mangyshlak verlegt seine Umbenennung in Novopetrovsk; Dank dessen ging fast die Hälfte der Westküste des Kaspischen Meeres tatsächlich in den Besitz Russlands über.
Zwei Jahre später wurde eine Abteilung von General Obruchev (vier Kompanien, 304 Kanonen) verlegt, um die nordöstliche Küste des Aralsees und die Mündungen des Syr Darya zu besetzen, an deren Ufern Obruchev die Festung Raim errichtete. Zur gleichen Zeit wurde die Aral-Militärflottille gegründet, und die Dampfschiffe "Nikolai" und "Konstantin" begannen, das Meer zu kreuzen, wodurch sie sich den russischen Besitztümern anschlossen. später führten sie einen Transportdienst durch und transportierten militärische Fracht und Truppen den Syr Darya hinauf.
Zur gleichen Zeit wurde die gesamte kirgisische Steppe bis zu den fortgeschrittenen Befestigungen in 54-Abschnitte unterteilt, die von russischen Kommandanten angeführt wurden, und um Streitigkeiten zwischen einzelnen Clans beizulegen, wurden Kongresse kirgisischer Vorarbeiter eingerichtet, die die Verwaltung der Nomaden rationalisierten .
In der Zwischenzeit führte die Besetzung der Mündungen des Syr Darya durch russische Truppen, entlang der einheimische Schiffe fuhren, zu ständigen Zusammenstößen mit einem neuen Feind - dem Khanat Kokand, durch dessen Besitztümer dieser riesige zentralasiatische Fluss größtenteils floss. Die Menschen in Chiwa und Kokand konnten sich nicht mit der Stärkung der Russen abfinden, die sie daran hinderten, Karawanen auf den Straßen nach Orenburg auszurauben und auszurauben. Um Überfälle zu verhindern, wurden spezielle Abteilungen entsandt. Die Abteilung von Oberst Erofeev (200 Kosaken und Soldaten mit zwei Kanonen) besiegte die Menge von Chiwa, nachdem sie die Menge von Chiwa überholt hatte, und besetzte am 23. August die Chiwa-Festung von Dzhak-Khodzha. Im nächsten Jahr, 1848, wurde die Khiva-Festung von Khodja-Niaz erobert und zerstört.
Russland bevölkerte das Land um die Steppenbefestigungen nach und nach mit Kosaken und Siedlern und musste Maßnahmen ergreifen, um sie zu schützen und die Chiwa-Banden daran zu hindern, in die Steppe von Orenburg einzudringen, wo die kirgisische Bevölkerung unter ihren Überfällen litt. Dazu war es notwendig, noch weiter nach Süden zu ziehen und die Kokand und Khivan zurückzudrängen und ihnen eine gründliche Niederlage zuzufügen.
Der Offensivplan wurde entwickelt, und ab 1850 begann die gleichzeitige Bewegung russischer Truppen aus den Linien Sibiriens und Orenburgs. Eine Abteilung wurde von Kapal zum Fluss Ili verlegt, um Übergänge zu arrangieren, Befestigungen zu bauen und die Kokand-Festung Tauchubek aufzuklären. Auf der Orenburg-Linie zerstreute eine Abteilung von Major Engman (eine Kompanie, einhundertundein Geschütz), die aus der Festung Raim kam, die Menge von Kokand und nahm die Festung Kash-Kurgan aus der Schlacht. Im folgenden Jahr überquerte eine starke Abteilung von Oberst Karbashev (fünf Kompanien, fünfhundert, sechs Pferdegeschütze und ein Raketenwerfer) erneut den Fluss Ili, besiegte den Kokand und zerstörte die Festung Tauchubek vollständig.
Die Abteilung von Major Engman (175 Kosaken und ein Einhorn), die die Kokand-Truppen unter dem Kommando von Yakub-bek in der Nähe von Akchi-Bulak getroffen hatte, besiegte sie vollständig und brachte sie in die Flucht.
Gleichzeitig wurde, um die gesamte an die sibirische Linie angrenzende Steppe für Russland endgültig zu sichern, mit dem Bau von Kosakendörfern begonnen und eine Kosakenlinie errichtet, auf der eine Abteilung über Anchus (Sergiopol) bis zur chinesischen Stadt vorgeschoben wurde von Chuguchak und zweihundert sibirische Kosakentruppen ließen sich in befestigten Dörfern nieder; Aus diesen wurde später die Kosakenarmee von Semirechensk gebildet.
General Perovsky, der erneut vom Generalgouverneur von Orenburg ernannt wurde, war überzeugt, dass die Hauptfestung des Volkes von Kokand die starke Festung von Ak-Mechet war, hinter deren starken Mauern die Versammlungen der Kokand-Leute fanden Zuflucht und von dort wurden Räuberbanden ausgesandt, um unsere Befestigungen zu überfallen. In Anbetracht dessen wurde 1852 eine Abteilung von Oberst Blaramberg (eineinhalb Kompanien, zweihundertfünf Kanonen) entsandt, um die Ak-Mechet aufzuklären.
Die Abteilung, die einen beträchtlichen Raum zurückgelegt und mehreren Angriffen der Kokand-Leute standgehalten hatte, zerstörte die Kokand-Befestigungen: Kumysh-Kurgan, Chim-Kurgan und Kash-Kurgan, Aufklärung der Ak-Mecheti-Festung.
Dank dessen wurde es im nächsten Jahr möglich, bedeutende Streitkräfte (4,5 Kompanien, 12,5 36 Kanonen) zu entsenden, um die Festung unter dem Generalkommando von General Perovsky selbst zu erobern. Nachdem er mit der Abteilung in 24 Tagen etwa 900 Meilen in der Hitze gereist war und mehrere Angriffe der Khivan abgewehrt hatte, näherte sich General Perovsky den Mauern des Ak-Mechet, der als uneinnehmbar galt, und sandte dem Kommandanten ein Angebot, die Festung zu übergeben . Aber die Kokandaner trafen die Parlamentarier mit Schüssen, und deshalb mussten sie die Verhandlungen abbrechen und sie aus dem Kampf nehmen.
Die hohen Mauern und die starke Garnison der Ak-Meschet waren eine so beeindruckende Kraft, dass sie beschlossen, zuerst einen Teil der Mauern zu sprengen. Sie führten Belagerungsarbeiten durch, die sieben Tage dauerten, und begannen dann nach der Explosion am 27. Juni, die große Zerstörungen anrichtete, einen Angriff, der 3 Stunden bis 16 Stunden und 30 Minuten dauerte. Während des Angriffs wurde der tapfere Kommandant der Ak-Moschee, Mukhamet-Vali Khan, getötet, und das Volk von Kokand musste sich nach einer verzweifelten Verteidigung ergeben. Ak-Mechet wurde in Fort Perovsky umbenannt.
Der schwierige Feldzug, der zur Eroberung der Ak-Mechet führte, wurde vom Souverän geschätzt, und General Perovsky, denn die Eroberung dieses wichtigen Punktes, der bereits mehreren Belagerungen standgehalten hatte, wurde zur Würde eines Grafen und der Truppen erhoben wurden großzügig prämiert.
Gleichzeitig wurde von den Befestigungen aus eine neue Syrdarya-Linie errichtet: Aral (Raim), Fort Nr. 1, Fort Nr. 2, Fort Perovsky und Fort Nr. 3 (Kumysh-Kurgan). So wurde die gesamte Steppe von Orenburg bis zum Aralsee und dem Syrdarja-Fluss endgültig Russland zugeteilt, und die Befestigungen der ehemaligen Orenburg-Linie, die ihre Bedeutung als fortgeschrittene verloren hatten, wurden zu Festungen und Stützpunkten und befestigten Handelsposten. unter dessen Schutz neue Siedler ankamen.
Die Bevölkerung von Kokand konnte sich mit dem Verlust der Ak-Meschet, die als uneinnehmbar galt und in der Vergangenheit mehreren Belagerungen standhielt, nicht abfinden. Eine riesige Menge von ihnen, bis zu 12.000, mit 17 Kanonen, näherte sich am 18. Dezember plötzlich Fort Perovsky, in dem sich 1055 Personen der russischen Garnison mit 14 Kanonen und fünf Mörsern befanden. Obwohl die Festung selbst zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertiggestellt war, entschied sich der Chef der linken Flanke der Syrdarya-Linie, Oberstleutnant Ogarev, der den Nachteil der Belagerung erkannte, trotz der Ungleichheit der Streitkräfte, eine Abteilung von 350 Infanteristen zu entsenden. 190 Kosaken mit vier Kanonen und zwei Raketenwerfern unter dem Kommando von Shkup auf die Kokand zu. Die Russen nutzten den Nebel und die Nachlässigkeit der Kokand, näherten sich dem Lager Kokand im Morgengrauen in einer Entfernung von 400 Sazhen, besetzten sandige Hügel und eröffneten um 6 Uhr morgens eine Kanonade darauf.
Nach einem kurzen, überraschenden Aufruhr kamen die Kokandianer bald zur Besinnung und begannen zunächst mit Kanonenschüssen zu antworten, um dann in der Offensive die Abteilung zu umzingeln und mehrere Angriffe von vorne und von den Flanken durchzuführen. Aber alle diese Angriffe mit großem Schaden wurden durch Schrot- und Gewehrfeuer abgewehrt. Nachdem die Kokand beschlossen hatten, die Abteilung von der Festung abzuschneiden, schickten sie einen Teil der Truppen ihres Zentrums und ihrer Reserven herum.
Glücklicherweise schickte Oberstleutnant Ogarev, der die Flankenabdeckung des Feindes bemerkte, zwei Verstärkungsteams mit jeweils 80 Personen und 10 Kanonen unter dem Kommando von Kapitän Pogursky und Fähnrich Alekseev. Zu diesem Zeitpunkt ließ Kapitän Shkup, nachdem er eine erhebliche Schwächung der feindlichen Truppen festgestellt und unsere Verstärkungen sich nähern sah, seinen Rücken gedeckt, drei Züge Infanterie und hundert Kosaken in Position und er selbst mit einhundertsechs Zügen Infanterie stürmte schnell vorwärts, warf die feindlichen Schützen um und eroberte die gesamte Kokand-Artillerie und das Lager.
Obwohl die verbleibenden drei Züge einem starken Angriff standhielten, wurden die Kokandier schließlich durch den Angriff von Pogursky und Alekseev abgeschossen, wodurch sie sich, verfolgt von vierhundert Kosaken und Baschkiren, in Unordnung zurückzogen und dabei bis zu 2000 Tote verloren Schlacht. Unsere Verluste betrugen 18 Tote und 44 Verwundete. Die Trophäen waren vier Bunduks, sieben Banner, 17 Kanonen und 130 Pfund Schießpulver. Für diese ruhmreiche Tat wurde Oberstleutnant Ogarev direkt zum Generalmajor befördert, und Kapitän Shkup wurde in den nächsten Rang befördert.
Trotz einer so schrecklichen Niederlage und des Verlustes der Artillerie begannen die Kokand-Leute fast sofort, neue Artilleriegeschütze in der Stadt Turkestan zu gießen, nachdem sie alle Kupferutensilien von den Einwohnern dafür gesammelt hatten, und neue Truppen begannen, sich in Kokand zu konzentrieren.
Eroberung des Trans-Ili-Territoriums (Sieben Flüsse). Die Bewegung aus Sibirien wurde mit großem Erfolg durchgeführt, und 1854 wurde die Verny-Festung im Alma-Ata-Trakt am Almatika-Fluss gebaut und das Tal des Ili-Flusses mit der Errichtung der Trans-Ili-Abteilung für die Verwaltung besetzt Management der Bevölkerung dieser Region. Verny wurde zur Basis für weitere Militäroperationen, die im folgenden Jahr gestartet wurden, um die Kirgisen zu schützen, die Russland unterstellt waren.
In der Regierungszeit von Alexander II. verlief Russlands Vordringen in die Tiefen Zentralasiens in einem beschleunigten Tempo, da talentierte, willensstarke Führer, Kolpakovsky und Chernyaev, an der Spitze der russischen Truppen standen, die in diesen Außenbezirken operierten. Die Tätigkeit von Oberstleutnant Kolpakovsky war äußerst fruchtbar in Bezug auf die Konsolidierung der Eroberungen Russlands in Semirechye, wo die russischen Truppen unter seinem Kommando die Kirgisen unterwarfen, die in den an ihre Grenzen zu China angrenzenden Gebieten umherstreiften. Bis Mitte der 60er. Russische Truppen rückten von Orenburg nach Perowsk und von Sibirien nach Verny vor und sicherten sich den gesamten von einer Reihe von Befestigungen bedeckten Raum.
Aber zwischen den äußersten Punkten dieser Grenzlinie war noch ein beträchtlicher Abstand, an dem sich die Kokand festhielten und sich auf eine Reihe ihrer starken Festungen – Azret, Chimkent, Aulieata, Pishpek und Tokmak – stützten und die nomadischen Kirgisen ständig dazu anregten feindselige Aktionen gegen die Russen. Aus diesem Grund war es dringend erforderlich, unsere Vorwärtslinien zu schließen und auf diese Weise die kirgisischen Untertanen Russlands endgültig vom Einfluss Kokands abzuschneiden. Die Dringlichkeit der Ausführung dieses Plans wurde sehr gebilligt, und seit 1836 begann die ununterbrochene Bewegung russischer Truppen erneut, um die Syrdarya- und die Sibirien-Linie mit dem Bau einer gemeinsamen Festungslinie zu schließen. Die Abteilung von Oberst Khomentovsky (eine Kompanie, einhundertundein Raketenwerfer) eroberte die Kirgisen der Großen Horde des Topai-Clans und den Chef der Syrdarya-Linie, Generalmajor Fitingof (320 Infanteristen, 300 Kosaken, drei Kanonen und zwei). Raketenwerfer) nahmen die Chiwa-Festung aus der Schlacht Khoja-Niaz und am 26. Februar wurden die Chiwa-Menschen, unterstützt von den Kirgisen, die sich Russland nicht unterwarfen, besiegt.
Im folgenden Jahr unterwarf der Leiter des Trans-Ili-Territoriums, Oberstleutnant Peremyshlsky, mit einer Abteilung von einer Kompanie und einhundertzwei berittenen Geschützen alle anderen rebellischen Clans der Kirgisen und warf eine 5.000 Mann starke Kokand-Abteilung zurück der Chu-Fluss.
1859 wurde eine Aufklärung des Oberlaufs des Chu-Flusses und der Kokand-Festungen Tokmak und Pishpek sowie auf der Syrdarya-Linie - der Yanidarya (ein Zweig der Syrdarya) - durchgeführt. Die Abteilung von Oberst Dandeville erkundete die Ostküste des Kaspischen Meeres und die Wege vom Meer nach Chiwa. Im selben Jahr wurde die Verwaltung der Kirgisen der Orenburger Steppe dem Innenministerium übertragen. Das gesamte Trans-Ili-Territorium wurde Teil des neu gegründeten Alatau Okrug, der von Norden her grenzte: die Flüsse Kurta und Ili (Lake Balkhash-System); aus dem Westen der Flüsse Chu und Kurdai (Issyk-Kul-Seesystem); im Süden und Osten wurde keine definitive Grenze festgelegt, da die Feindseligkeiten mit Kokand, Chiwa und Buchara andauerten. Es wurden keine Unterschiede zwischen den Besitztümern dieser Khanate und den Russen gemacht, ebenso wenig wie die Grenzen zu den Grenzgebieten Westchinas, mit denen damals diesbezüglich keine Verträge oder Abkommen geschlossen wurden.
Die Bevölkerung des neuen Alatau-Distrikts und des Transili-Territoriums bestand aus etwa 150.000 nomadischen Kirgisen verschiedener Clans, die offiziell als russische Untertanen galten, einer kleinen Anzahl von Kosaken, russischen Siedlern und Sarts, die den sesshaften Teil der Bevölkerung bildeten der Region, in der die Festung Verny das Verwaltungszentrum war.
Um die Unterdrückung durch die Kokand-Beamten zu vermeiden, überquerten die Kirgisen, die die Macht Russlands über sich selbst anerkannten, obwohl sie hauptsächlich innerhalb der russischen Grenzen umherstreiften, oft das Kokand-Gebiet, hauptsächlich aufgrund der Tatsache, dass seine Grenze nur ungefähr festgelegt wurde den Verlauf des Chu-Flusses entlang der Ausläufer des Tien Shan.
Die Kokand-Behörden, die durch die Überführung der wohlhabenden kirgisischen Bevölkerung in die russische Staatsbürgerschaft erhebliche Einkommen verloren hatten, erhoben gewaltsam Steuern von ihnen, und die Kokand-Emissäre, die hauptsächlich Vertretern kirgisischer Adelsfamilien gehörten, stachelten die Kirgisen zum Aufstand gegen die Russen an . Um ihre neuen Untertanen zu schützen, mussten die russischen Behörden ständig Expeditionen zu den Kokand-Besitztümern entsenden.
Allmählich wurde die Situation aufgrund der Konzentration der Kokand-Truppen in der Nähe der russischen Linie ziemlich schwierig, insbesondere bis 1860, als die Kokand, die sich auf Kosten von Buchara verstärkt hatten, zusätzlich zum Sammeln von Tribut von den kirgisisch-russischen Untertanen begannen Bereiten Sie sich auf eine Invasion der Trans-Ili-Region in Richtung der Festung von Verny vor. Nachdem sie unter den Kirgisen Empörung hervorgerufen hatten, hofften sie, die Verbindung der Region mit Kapal, dem einzigen Punkt, der sie mit Russland verbindet, abzuschneiden und alle russischen Siedlungen zu zerstören.
Um die Umsetzung der Pläne des Volkes von Kokand zu verhindern, wurde eine Abteilung gebildet, die aus sechs Kompanien, sechshundert Kosaken, zweihundert Kirgisen, 12 Kanonen, vier Raketenwerfern und acht Mörsern bestand, und zwei große Abteilungen wurden nach Issyk geschickt. Kul-See unter dem Kommando von Oberstleutnant Shaitanov und Zenturio Zherebyatyev, der die Kokandier nach mehreren Gefechten zwang, sich vom See zu den Ausläufern des Tien Shan zurückzuziehen.
Zur gleichen Zeit besiegte die Abteilung von Oberst Zimmerman, die sich in Richtung des Kostek-Passes in der Nähe der Kostek-Festung bewegte, die Truppen der Kokandaner, die in der Zahl von 5.000 Menschen in die russischen Grenzen eingedrungen waren, vollständig. Nachdem sie dann im August und September desselben Jahres den Pass überquert hatten, besetzte und zerstörte die Abteilung die Kokand-Festungen Tokmak und Pishpek, die als Hauptfestungen des Volkes der Kokand dienten. Aber die Kokandianer begannen, ihre Kräfte wieder zu konzentrieren und die Festung Pishpek wiederherzustellen, und Anfang Oktober näherten sich ihre Massen bereits dem Chu-Fluss.
Damals wurde Oberstleutnant Kolpakovsky, ein Mann von seltener Willenskraft, Arbeitsfähigkeit und Energie, zum Leiter des Alatau-Distrikts und Befehlshaber der Truppen des Transili-Territoriums ernannt. Er hat die Situation schnell eingeschätzt und als äußerst ernst erkannt und sofort eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um der Kokand-Invasion entgegenzuwirken. Nachdem er überall die Garnisonen der Befestigungen verstärkt hatte, vollendete er einige von ihnen und bewaffnete dann alle russischen Siedler und vertrauenswürdigen Eingeborenen. Die Gesamtzahl der Truppen unter seinem Kommando erreichte kaum 2.000 Menschen, darunter überwiegend sibirische Kosaken, die sich zu dieser Zeit nicht durch besondere Kampfqualitäten unterschieden, und die Miliz, die er aus Anwohnern zusammenstellte, bestand aus völlig ungeschulten Siedlern.
Die Unruhe unter unseren Kirgisen hatte bereits so ernste Ausmaße angenommen, dass die meisten von ihnen auf die Seite der Kokandaner übergingen, deren Streitkräfte bis zu 22.000 Menschen zählten. Aus diesen Gründen musste die Position der Russen im Transili-Gebiet als kritisch anerkannt werden.
Glücklicherweise bestanden die Kokand-Truppen aus einer kleinen Anzahl regulärer Sarbaz, und der Rest waren Milizen. Der Oberbefehlshaber war der Taschkenter Bek Kanaat-Sha, der für seine erfolgreichen Aktionen gegen die Bucharen berühmt war. Die Kokands gingen in die Offensive und zogen von Pishpek entlang des Tals des Flusses Kurdai zum Fluss Dutrin-Aigir in Richtung Verny, wobei sie die Unterstützung der Kirgisen nutzten, die begannen, in Massen auf ihre Seite zu gehen.
Kolpakovsky rückte hastig auf die Kokandianer zu und platzierte das 8. Linienbataillon in Kostek, vierhundertsieben Kanonen (Major Ekeblad); auf dem Hügel Skuruk - eine Kompanie mit einer Raketenmaschine (Leutnant Syarkovsky); in Uzunagach - eine Kompanie, einhundertzwei Kanonen (Leutnant Sobolev); in Kaselena - fünfzig; in Verny - zwei Kompanien und fünfzig und schließlich der Rest der Truppen - in den Befestigungen Iliysky und Zailiysky.
Die erste Offensive am 19. April, bestehend aus 10.000 Menschen unter dem Kommando von Alim-bek, die Uzunagach umgingen, endete für sie erfolglos, und sie wurden mit großen Verlusten zurückgeschlagen, zogen sich unter schwerem russischem Feuer zurück, starteten aber sofort eine neue Offensive entlang der Kara-Kastek-Flusstal. Nachdem Oberstleutnant Kolpakovsky die Nachricht erhalten hatte, gelang es ihm, die meisten seiner Streitkräfte bis zum Abend des 20. Oktober zu sammeln (drei Kompanien, zweihundert, sechs Kanonen und zwei Raketenwerfer), die sich leicht näherten, und am 21. Oktober, ohne einen Angriff zu erwarten Von den Kokand-Truppen ging die russische Abteilung schnell auf den Feind zu und bewegte sich durch ein von Schluchten und einer Reihe paralleler Höhen durchschnittenes Gebiet. Sobald die Kokand-Truppen auftauchten, zwangen vier Kanonen, die den Kosaken vorausgegangen waren, die Kokand-Truppen, sich mit Kartätschenfeuer hinter den nächsten Kamm zurückzuziehen. Die Abteilung drückte den Feind und erreichte Kara-Kastek, wo sie unerwartet von den Flanken und von hinten von Kavalleriemassen von Kokand angegriffen wurde und die Kompanie von Leutnant Syarkovsky fast gefangen genommen wurde, aber glücklicherweise gelang es zwei von Kolpakovsky geschickten Kompanien zu retten Sie.
Die Kokandianer konnten den Salven nicht standhalten, zogen sich zurück und wurden zu diesem Zeitpunkt von der gesamten Abteilung angegriffen: von der linken Flanke - von Shanyavskys Kompanie, von rechts - von Sobolevs Kompanie, und Artillerie eröffnete das Feuer in der Mitte. Syarkovskys Kompanie mit hundert und einem Raketenwerfer, die eine schräge Position einnahm, bewachte die rechte Flanke und den Rücken der Abteilung.
Shanyavskys Kompanie eilte zum Angriff und stürzte den Sarbaz mit Bajonetten um, und nach mehreren Versuchen, in die Offensive zu gehen, wandten sich alle Streitkräfte der Kokand-Leute um. Trotz der Müdigkeit verfolgte die Abteilung den Feind in einer Entfernung von mehr als zwei Werst und bekämpfte gleichzeitig die Banden der Kirgisen, die von hinten und von den Flanken auf die Abteilung stürmten. Tagsüber legte die Abteilung 44 Meilen zurück, während sie einen erbitterten achtstündigen Kampf überstand. Die Kokandianer verloren bis zu 1000 Tote und Verwundete bei Uzunagach und zogen sich hastig über den Chu-Fluss zurück.
Nach der allgemeinen Schlußfolgerung waren in allen unseren Kriegen in Zentralasien bis 1865 die Interessen Rußlands nicht ein einziges Mal einem so schrecklichen Risiko ausgesetzt wie vor der Schlacht von Uzunagatsch. Hätte Kolpakovsky keine entscheidenden Maßnahmen ergriffen und nicht die Initiative zur Offensive ergriffen, ist es schwer zu sagen, wie der Angriff der 20.000 Mann starken Masse von Kokand geendet hätte, insbesondere wenn wir berücksichtigen, dass der geringste Erfolg alle anziehen könnte die Kirgisen der Regionen Trans-Ili und Ili an ihrer Seite. Die moralische Bedeutung des Sieges bei Uzunagach war enorm, da er die Stärke der russischen Waffen und die Schwäche des Volkes von Kokand deutlich zeigte.
Kaiser Alexander II. schätzte die Bedeutung der Uzunagach-Schlacht und schrieb in den Bericht: „Glorreiche Tat. Befördern Sie Lieutenant Colonel Kolpakovsky zum Colonel und geben Sie George 4 Grad. Über diejenigen, die sich ausgezeichnet haben, treten Sie mit einer Präsentation ein und erklären Sie allen Mitarbeitern und Chief Officers ihren guten Willen und senden Sie Insignien des Militärordens nach Gasford, je nach seinem Wunsch.
1862 führte Oberst Kolpakovsky, nachdem er Ordnung in die Verwaltung der kirgisischen Nomadenlager gebracht hatte, eine neue Aufklärung durch, überquerte den Fluss Chu (vier Kompanien, zweihundertvier Kanonen) und eroberte die Festung Kokand von Merke. Nachdem er am 24. Oktober bereits mit einer Abteilung von acht Kompanien und einhundertacht Kanonen Verstärkung erhalten hatte, eroberte er erneut die von den Kokand restaurierte Festung Pishpek.
Auf der Syrdarya-Linie gingen die Feindseligkeiten weiter, und 1861 eroberte und zerstörte eine Abteilung von General Debu (1000 untere Ränge, neun Kanonen und drei Raketenwerfer) die Kokand-Festungen von Yani-Kurgan und Din-Kurgan.
So wurde die Offensive der russischen Truppen auf die Besitztümer von Kokand unvermindert fortgesetzt, und gleichzeitig wurden unsere Grenzen zu China im Osten im Trans-Ili-Territorium erweitert und 1863 Berukhudzir, Koshmurukh und der Altyn-Emel-Pass besetzt, und die Abteilung von Kapitän Protsenko (zwei Kompanien, 102 Berggeschütze) fügte den Chinesen schwere Niederlagen zu.
Ende der 60er Jahre, fast zeitgleich mit den Militäroperationen gegen Buchara, setzten sich die Bewegung nach Chinesisch-Turkestan und die Eroberung der Trans-Ili-Region fort. Die aus Kalmücken bestehende ruhelose Nomadenbevölkerung des chinesischen Turkestans hat die russischen Untertanen der Kirgisen seit langem mit ihren ständigen Überfällen gestört. Gleichzeitig erhoben sich die chinesischen Untertanen der Dunganen (muslimische Chinesen) gegen die Chinesen, die die völlige Unmöglichkeit sahen, alleine zurechtzukommen, und sich hilfesuchend an die russischen Behörden wandten.
Da eine solche Situation an den Grenzen des neu eroberten Gebiets inakzeptabel und gefährlich war und es notwendig war, Maßnahmen zur Befriedung der Bevölkerung der angrenzenden chinesischen Gebiete zu ergreifen, rückte General Kolpakovsky mit einer Abteilung von drei Kompanien und dreihundertvier Kanonen an 1869 in westchinesischen Besitz. Hier, in der Nähe des Sairam-Nor-Sees, trat er mit ihnen in die Schlacht, nachdem er auf riesige Mengen von Taranchins gestoßen war, und zerstreute sie, und dann nahm er am 7. August die Festung Kaptagay aus der Schlacht.
Aber die Taranchins und Kalmücken begannen sich wieder in Borakhudzir zu versammeln, woraufhin die russische Abteilung auf diesen Punkt zusteuerte und, nachdem sie diesen Massen eine schreckliche Niederlage zugefügt hatte, die Befestigungen von Mazor und Khorgos besetzte. Den ersten von ihnen musste er jedoch wegen der geringen Zahl der russischen Abteilung bald verlassen, und außerdem begannen die Nomaden und sesshaften Taranchins, von den chinesischen Behörden angestiftet, die russischen Besitztümer zu bedrohen.
1871 drang General Kolpakovsky mit einer großen Abteilung (10 Kompanien, 612 Kanonen) erneut in die chinesischen Grenzen ein, besetzte die Festung und die Stadt Mazor am 7. Mai im Kampf und drängte die Taranchins zurück in die Festung Chin-Chakhodze , eroberte es am 18. Juni und am 19. Juni die Festung Saydun und näherte sich der Hauptstadt des Trans-Ili-Territoriums, Kulja, die er am 22. Juni besetzte.
Zusammen mit der Besetzung von Kulja endeten die Feindseligkeiten in Semirechye, und diese Region, die aus dem Bezirk Alatau und der Transili-Region gebildet wurde, erhielt die Gelegenheit, sich friedlich zu entwickeln und Teil Russlands zu werden. Später wurden Ghulja und das angrenzende Gebiet, das ausschließlich zur Beruhigung der Bevölkerung besetzt war, nach vollständiger Beruhigung an China zurückgegeben.
Aus den eroberten Ländern wurde eine der reichsten Regionen Russlands, Semirechensk, mit der Hauptstadt Verny, wo die Kosaken der neu gegründeten Kosakenarmee von Semirechensk die russische Grenze zu China bewachten. Mit der Ernennung des Chefs der westsibirischen Linie, Oberst M. G. Chernyaev, im Jahr 1864 und mit der Verstärkung der Truppen des Trans-Ili-Territoriums begann eine schnellere Vorwärtsbewegung aufgrund der besonderen Energie und des Unternehmungsgeistes des neuen Chefs, der erkannte die Notwendigkeit an, die Trans-Ili- und Syrdarya-Linien so bald wie möglich zu schließen. Zwischen ihren äußersten Punkten war bereits ein unbedeutender Raum, in den die Banden der Kokand eindrangen, unerwartete Angriffe durchführten und die kirgisische Nomadenbevölkerung störten, die den Russen bis zum ersten Erscheinen der Kokand pflichtbewusst gehorchte. Die wilden Reiter der Wüste fanden diese Position besonders bequem, da sie ihnen die Möglichkeit gab, ungestraft von feindlichen Clans Überfälle und Raubüberfälle durchzuführen.
Oberst Chernyaev erkannte es als notwendig an, die Kokandianer zurückzudrängen, und zwar mit einer Abteilung von fünf Kompanien des 8. Westsibirischen Bataillons, der 4. Kompanie des 3. Westsibirischen Bataillons, Schützenkompanien des 3. Westsibirischen Bataillons, einem Halb -Batterie der Kosakenartillerie und des 1. sibirischen Kosakenregiments zog von Pishpek in Richtung Aulieat und eroberte es am 4. Juni im Sturm, als es unerwartet unter den Mauern dieser Festung auf einem bedeutenden Hügel auftauchte. Zwei Wochen später schickte er eine fliegende Abteilung von Oberstleutnant Lerkhe (zwei Kompanien, fünfzig, zwei Kanonen und ein Raketenwerfer), die, nachdem sie den schneebedeckten Kamm von Kara-Bura mit schrecklichen Schwierigkeiten überquert hatten, in das Tal des Chirchik-Flusses hinabstiegen , griff die Kokand an, besiegte ihre Menge und eroberte die Karakirghiz, die im Chirchik-Tal umherstreiften. Die Hauptabteilung von Chernyaev rückte erneut nach Yas-Kich vor, besetzte am 11. Juli Chimkent und marschierte vom 13. bis 15. Juli mit einer Schlacht nach Kish-Tjumen.
Am 16. Juli wurde bereits eine Abteilung von Oberst Lerkhe (drei Infanteriekompanien, eine Kompanie berittener Schützen und zwei berittene Kanonen) in den Akbulak-Trakt gegen die Kokand-Leute geschickt, um sich den Truppen der Orenburg-Abteilung anzuschließen, die Perovsk unter dem Kommando von Oberst Verevkin (bestehend aus 4,5 Kompanien, zweihundert, 10 Kanonen, sechs Mörsern und zwei Raketenwerfern) und am 12. Juli, nachdem er die Stadt Kokand in Turkestan aus der Schlacht genommen und darin befestigt hatte, eine fliegende Abteilung von Kapitän Meyer entsandt (zwei Kompanien, einhundert, drei Kanonen und ein Raketenwerfer) nach Chimkent und weiter zum Akbulak-Trakt in Richtung Chernyaevs Truppen.
Nachdem die Einwohner von Kokand von zwei Seiten Informationen über die Bewegung russischer Abteilungen erhalten hatten, zogen sie über 10.000 Menschen nach Akbulak. Mit diesen Massen musste am 14. und 15. Juli die Abteilung Hauptmann Meyer in den Kampf ziehen, der bald von der herannahenden Abteilung Oberstleutnant Lerche unterstützt wurde. Nach der Verbindung fuhren beide Abteilungen unter dem Generalkommando von Oberstleutnant Lerkhe, der das Kommando übernommen hatte, nachdem er am 17. Juli mehreren Angriffen der Kokand standgehalten hatte, in Richtung Kish-Tjumen-Trakt, wo sich die Hauptstreitkräfte von General Chernyaev befanden.
Fünf Tage später, nachdem er den Menschen ein wenig Ruhe gegeben hatte, ging Oberst Chernyaev am 22. Juli nach Shymkent, um diese starke Festung zu erkunden, aber nachdem er riesige Massen von Kokand-Leuten getroffen hatte - bis zu 25.000 Menschen - und einen heftigen Kampf mit ihnen ertragen hatte , seine Abteilung zog sich aufgrund der Ungleichheit der Kräfte nach Turkestan zurück.
Nur zwei Monate später, nachdem er die Einheiten in volle Ordnung gebracht hatte und auf das Eintreffen von Verstärkungen wartete, machte sich General Chernyaev am 14. September erneut auf den Weg nach Chimkent (drei Kompanien, eineinhalbhundertzwei Pferdegeschütze); Gleichzeitig wurde unter dem Kommando von Oberst Lerche eine Abteilung in derselben Richtung vorgeschoben, die aus sechs Infanteriekompanien, einer berittenen Schützenkompanie und zwei Geschützen bestand. Nachdem sich beide Abteilungen am 19. September vereint hatten, trafen sie auf die Truppen der Kokand und stürzten sie, nachdem sie mit ihnen in die Schlacht gezogen waren, und nahmen die Sairam-Festung aus der Schlacht.
Am 22. September wurde trotz der starken Garnison von Chimkent ein Angriff auf diese Festung gestartet, die von den Kokand als uneinnehmbar angesehen wurde und sich auf einer bedeutenden Erhebung befand, die die Umgebung beherrschte. Das heftige Artillerie- und Gewehrfeuer der Kokand konnte die von Oberst Lerhe angeführte Angriffskolonne nicht aufhalten, stürmte in die Festung und schlug die verzweifelt verteidigenden Kokand nieder.
Die Nachricht von der Einnahme von Chimkent durch die Russen im Sturm verbreitete sich schnell, und alle Kokand-Abteilungen begannen hastig, sich nach Taschkent zurückzuziehen, um Schutz hinter seinen starken Mauern zu suchen. General Chernyaev, der den moralischen Eindruck unserer Erfolge nutzen wollte, machte sich am 27. September, dh am sechsten Tag nach der Eroberung von Chimkent, auf den Weg nach Taschkent mit einer Abteilung von 1.550 Personen mit 12 Kanonen - insgesamt 8,5 Kompanien und 1,5 Hunderte von Kosaken. Dank ihrer Schnelligkeit und Überraschung versprach diese Bewegung Erfolg, zumal es unter den Einwohnern von Taschkent viele russische Anhänger gab, die ein Ende des für Kaufleute ruinösen Krieges wollten.
Am 1. Oktober blieb Chernyaev unter den Mauern von Taschkent, das bis zu 100.000 Menschen zählte, mit einer Garnison von 10.000 und 24 Meilen von Mauern umgeben war, und begann, die Mauern zu bombardieren, um eine Lücke zu bilden Sie; Dies gelang anscheinend, aber als die Angriffskolonne unter dem Kommando von Oberstleutnant Obukh bewegt wurde, stellte sich heraus, dass nur die Mauerkrone abgeschossen worden war und die Mauer selbst von einer Geländefalte bedeckt war und von weitem unsichtbar, stand unerschütterlich, so dass ein Besteigen ohne Sturmtreppe undenkbar war.
Nachdem General Chernyaev erhebliche Verluste erlitten hatte, einschließlich des Todes von Oberstleutnant Obukh, war er gezwungen, sich nach Chimkent zurückzuziehen, da er die Festung nicht ohne Belagerungsarbeiten einnehmen konnte. Die Truppen waren bestrebt, einen neuen Angriff zu starten, da sie glaubten, dass sie nicht von den Kokands, sondern von der Höhe der Taschkenter Mauern und der Tiefe der Gräben abgewehrt wurden, was durch das Fehlen jeglicher Verfolgung durch die Kokands als vollständig bestätigt wurde Die Abteilung zog sich nach Chimkent zurück.
Nach dem erfolglosen Angriff auf Taschkent munterten sich die Kokand auf und glaubten, dass der Sieg auf ihrer Seite blieb. Mulla Alim-Kul, der das Gerücht über seine Abreise nach Kokand verbreitete, ging tatsächlich, nachdem er bis zu 12.000 Menschen versammelt hatte, unter Umgehung von Chimkent direkt nach Turkestan, in der Annahme, diese Festung durch einen unerwarteten Angriff zu erobern. Aber der Kommandant von Turkestan, Oberstleutnant Zhemchuzhnikov, der die Gerüchte überprüfen wollte, die ihn über die Bewegung der Kokand-Leute erreicht hatten, schickte sofort hundert Uraler unter dem Kommando von Yesaul Serov zur Aufklärung. Da sie nicht erwarteten, dem Feind nahe zu kommen, machten sich hundert am 4. Dezember auf den Weg und nahmen ein Einhorn und einen kleinen Vorrat an Nahrung mit. Erst auf dem Weg von den entgegenkommenden Kirgisen erfuhr Serov, dass das Dorf Ikan, 20 Werst von Turkestan entfernt, bereits von den Kokandanern besetzt war.
Er hielt es für notwendig, dieses Gerücht zu überprüfen, führte seine Abteilung im Trab und bemerkte, als er 4 Werst bis Ikan nicht erreichte, Lichter rechts vom Dorf. In der Annahme, dass dies ein Feind war, hielt die Abteilung an und schickte einen der Kirgisen, die bei der Abteilung waren, um Informationen zu sammeln, der fast sofort zurückkehrte und die Kokand-Patrouille traf. Da Serov noch nichts Bestimmtes über die Streitkräfte des Feindes wusste, beschloss er, sich für alle Fälle für die Nacht in die von ihm gewählte Position zurückzuziehen, aber bevor die Abteilung Zeit hatte, eine Meile zu gehen, war er von Scharen von Kokand umgeben.
Nachdem Serov den Kosaken befohlen hatte, abzusteigen und aus Säcken mit Essen und Futter eine Deckung zu machen, traf er die Kokandaner mit Schüssen von einem Einhorn und Gewehren, was die Begeisterung der Angreifer sofort kühlte.
Ihre nachfolgenden Angriffe wurden ebenfalls mit großem Schaden für die Angreifer abgewehrt. Die Kokand-Leute, die sich etwa drei Werst zurückgezogen hatten, eröffneten ihrerseits das Feuer aus drei Kanonen und Falken, das die ganze Nacht dauerte und sowohl Menschen als auch Pferden großen Schaden zufügte.
Am Morgen des 5. Dezember verstärkte sich das Feuer. Viele Kosaken litten unter Granaten und Kanonenkugeln. In der Zwischenzeit näherten sich die Hauptstreitkräfte von Alim-Kul mit einer Gesamtzahl von bis zu 10.000 Menschen. Der tapfere Ural rechnete mit Hilfe aus Turkestan, wohin zwei Kosaken mit einem Bericht geschickt wurden, nachdem sie nachts durch die feindlichen Stellungen vorgedrungen waren, und schoss den ganzen Tag hinter ihren Unterständen weiter. Obwohl das Rad im Einhorn bis zum Mittag von den Schüssen zerbröckelte, befestigte der Feuerwerker Sins ein Kastenfeuerwerk und feuerte ununterbrochen weiter, und die Kosaken halfen den Artilleristen, von denen viele bereits verwundet waren. Die Kokand-Leute, die von dieser Standhaftigkeit gereizt waren und Angst hatten, offen anzugreifen, begannen, Angriffe durchzuführen, wobei sie sich hinter Karren versteckten, die mit Schilf und Dornen beladen waren.
Gegen Mittag waren aus Richtung Turkestan gedämpfte Kanonen- und Gewehrschüsse zu hören, was die Kosaken, die annahmen, dass Hilfe nicht weit entfernt sei, eine Weile ermutigte, aber am Abend schickten die Kokand-Leute einen Brief an Serov, in dem sie dies meldeten die Truppen, die zur Rettung aus der Festung kamen, wurden von ihnen besiegt. Tatsächlich kam eine Abteilung von 150 Infanteristen mit 20 Kanonen unter dem Kommando von Leutnant Sukorko, die zur Hilfe geschickt wurde, ziemlich nahe, zog sich jedoch zurück, nachdem sie Massen von Kokand getroffen hatte.
Trotz dieser Nachricht beschloss Serov, bis zum Äußersten durchzuhalten, neue Blockaden von den toten Pferden zu errichten und nachts erneut die Kosaken Borisov und Chernoy mit einer Notiz nach Turkestan zu schicken. Die tapferen Männer erfüllten den Auftrag, nachdem sie sich durch die Truppen des Volkes der Kokand gekämpft hatten.
Am Morgen des 6. Dezember war der Ural bereits in einem wirklich schlechten Zustand, und der Feind, der 16 neue Schilde vorbereitet hatte, beabsichtigte anscheinend, in den Angriff zu stürzen. Serov verlor die Hoffnung auf Hilfe nicht und wollte Zeit gewinnen. Er nahm Verhandlungen mit Alim-Kul auf, die mehr als eine Stunde dauerten. Nach Beendigung der Verhandlungen stürmten die Kokandianer mit noch größerer Wildheit zu den Trümmern, aber ihr erster und drei weitere Angriffe wurden abgewehrt. Zu diesem Zeitpunkt wurden alle Pferde durch Schüsse der Kokands getötet und 37 wurden von den Menschen getötet und 10 verwundet. Serov sah, dass es unmöglich war, länger durchzuhalten, und entschied sich daher für den letzten Ausweg - den Durchbruch Reihen der tausendsten feindlichen Kavallerie um jeden Preis, eine Wolke umgab die Abteilung, und im Falle eines Scheiterns werden alle in dieser Schlacht fallen und sich an den Bund von Prinz Svyatoslav erinnern: "Die Toten haben keine Schande."
Die Kosaken, die das Einhorn genietet hatten, stürmten mit einem "Hurra"-Schrei zu den Kokand-Leuten. Betäubt von dieser verzweifelten Entschlossenheit trennten sie sich, ließen die tapferen Männer passieren und verabschiedeten sie mit starkem Gewehrfeuer.
Für mehr als 8 Werst ging der Ural zurück und verlor jede Minute seine getöteten und verwundeten Kameraden, deren Köpfe von den sofort aufspringenden Kokandiern abgeschnitten wurden. Die Verwundeten, einige mit fünf oder sechs Wunden, gingen, stützten sich gegenseitig, bis sie völlig erschöpft umfielen und sofort zur Beute wütender Feinde wurden. Es schien, dass das Ende nahe war und all diese Handvoll tapferer Männer ihre Gebeine in der Wildnis niederlegen würden. Aber in diesem letzten Moment gab es eine Bewegung unter den Angreifern, und sie zogen sich sofort zurück, und hinter den Hügeln tauchte schließlich eine russische Abteilung auf, die aus Turkestan zur Rettung geschickt worden war. Die verwundeten und erschöpften Kosaken, die seit zwei Tagen nichts gegessen hatten, wurden auf Karren gesetzt und zur Festung gebracht. Während der dreitägigen Schlacht verloren hundert: 57 Tote und 45 Verwundete - insgesamt 102, nur 11 Menschen überlebten, darunter vier von Granatenschocken.
Der Fall bei Ikan bestätigte eindeutig die Unbesiegbarkeit der Russen und hinderte Alim-Kul daran, Turkestan anzugreifen. Alle Überlebenden der Ikan-Schlacht wurden mit den Insignien des Militärordens ausgezeichnet, und Yesaul Serov wurde der St.-Georgs-Orden und der nächste Rang für Heldentaten verliehen, die ein Beispiel für seltene Ausdauer, Mut und Tapferkeit sind.
Allmählich räumten die Kokand-Leute das gesamte Gebiet, General Chernyaev, der es für notwendig hielt, die Hauptfestung der Kokand-Leute - die Festung von Taschkent - zu erobern, näherte sich ein zweites Mal ihren Mauern. Nach der Erkundung von Taschkent, die deutlich machte, dass die Kamelan-Tore der geeignetste Ort für den Angriff waren, wurde ein Militärrat zusammengestellt, bei dem Tschernjajew mit seinen Untergebenen das Verfahren zum Sturm auf diese starke Festung besprach.
Nach der Bombardierung der Stadtmauern bewegte Chernyaev vom 14. bis 15. Juli um 2 Uhr morgens drei Angriffskolonnen unter dem Kommando von Oberst Abramov, Major de Croa und Oberstleutnant Zhemchuzhnikov. Eine Sondereinheit von Oberst Kraevsky wurde angewiesen, eine Demonstration von der gegenüberliegenden Seite der Festung durchzuführen, um die Aufmerksamkeit der Kokand-Leute vom Kamelan-Tor abzulenken. Die Sturmkolonne nahm die Sturmleitern und wickelte die Räder der Geschütze in Filz und näherte sich der Mauer.
Die Kokand-Wache, die an der äußersten Mauer außerhalb der Festung stand, rannte beim Anblick der Russen durch ein kleines Loch in der Festungsmauer, das mit einer Filzmatte bedeckt war. In ihren Fußstapfen brachen Unteroffizier Khmelev und Kadett Zavadsky als erste in die Festung ein, kletterten auf die Festungsmauern und warfen Waffen nieder, nachdem sie die Bediensteten mit Bajonetten gespalten hatten. Wenige Minuten später waren die Tore bereits geöffnet, und die Soldaten, Kompanie um Kompanie, drangen in die Festung ein und eroberten die benachbarten Tore und Türme; dann durch die engen Gassen in die Stadt gezogen, nahmen sie eine Befestigung nach der anderen ein, trotz des Gewehr- und Artilleriefeuers, das von allen Seiten von den Kokand geöffnet wurde. Schließlich wurde die Zitadelle von den Kolonnen von Zhemchuzhnikov und de Croa eingenommen. Aber wegen der Zäune wurden sie ununterbrochen beschossen.
Es war äußerst schwierig, die feindlichen Bogenschützen aus ihren Verstecken zu vertreiben, da der Ausgang der Zitadelle heftigem Beschuss ausgesetzt war. Dann erhob der Militärpriester, Erzpriester Malov, der die Menschen zu einem gefährlichen Unternehmen ermutigen wollte, das Kreuz hoch und rief: „Brüder, folgt mir“, rannte aus dem Tor, gefolgt von den Pfeilen, die schnell das Kreuz überquerten gefährlicher Ort, mit Bajonetten erstochen diejenigen, die hinter Zäunen in den Gärten und nahe gelegenen Gebäuden der Kokand-Leute saßen.
In der Zwischenzeit eilte die Abteilung von Oberst Kraevsky, die die feindliche Kavallerie bemerkte, die sich Taschkent näherte, zum Angriff und zerstreute sie schnell und begann dann, die Menge der Kokand-Leute zu verfolgen, die aus Taschkent flohen. Am Abend schickte General Chernyaev, nachdem er eine Abteilung in der Nähe des Kamelan-Tors versammelt hatte, kleine Teams von hier aus durch die Straßen der Stadt, um die sesshaften Kokanditen niederzuschlagen. Als letztere weiter feuerten, wurde die Artillerie vorgerückt und eröffnete das Feuer auf die Stadt, die bald Feuer fing. Nachts störten die Truppen kleine Gruppen, aber am nächsten Tag ging eine Abteilung von Oberst Kraevsky erneut um die ganze Stadt herum und sprengte die Zitadelle, nachdem sie die Barrikaden eingenommen und zerstört hatte. Am 17. Juli erschien eine Abordnung der Einwohner, bat um Gnade und ergab sich der Gnade des Siegers. Die Trophäen waren 63 Kanonen, 2100 Pfund Schießpulver und bis zu 10.000 Granaten. Der Zenturio Ivasov und Leutnant Makarov zeichneten sich besonders bei der Einnahme von Taschkent aus.
Die Besetzung von Taschkent stärkte schließlich die Position Russlands in Zentralasien, in dem diese Stadt eines der größten politischen und kommerziellen Zentren war; Es behielt seine Bedeutung in der Zukunft und wurde zur Hauptstadt der neu gebildeten Region Syrdarya.
Eroberung des Khanats Buchara. Aktionen der Russen in den Jahren 1864 und 1865 im Zusammenhang mit der Eroberung der Region war besonders erfolgreich. In kurzer Zeit, nachdem Russland das riesige Gebiet von Perowsk und Verny bis Taschkent erobert hatte, begann es unfreiwillig, Kokand und Buchara direkt zu bedrohen, die alle ihre Streitkräfte anordneten, um die russische Bewegung einzudämmen. Ihre Versuche in dieser Richtung wurden von General Tschernjajew gelähmt, der infolge des Buchara-Angriffs auf die neue russische Linie gezwungen war, erneut in die Offensive zu gehen. Nachdem er die Buchara-Festung Dzhizak erreicht hatte, fügte er den Buchara-Truppen mehrere Niederlagen zu, und dann eroberte General Romanovsky, der nach ihm zum Militärgouverneur der Region Syrdarya ernannt wurde, auch diese Festung.
Trotz der erlittenen Niederlagen glaubte der Emir von Buchara jedoch immer noch nicht, dass die Russen die Gebiete jenseits des Flusses Syrdarja, die zuvor zu Buchara gehörten, für immer besetzt hatten. Die ihn umgebenden Würdenträger verschleierten den wahren Sachverhalt, und deshalb war das Vertrauen des Emirs in seine eigene Stärke so groß, dass er, während er mit den Russen verhandelte, um Zeit zu gewinnen, gleichzeitig Truppen sammelte und gleichzeitig die Russen ermutigte Angriffe der kirgisischen Banden auf die neuen russischen Grenzen.
Infolge dieser Situation zog General Romanovsky mit einer Abteilung von 14 Kompanien, 500, 20 Kanonen und acht Raketenwerfern in den Irjar-Trakt, wo eine 38.000 Mann starke Miliz von Bucharen und 5.000 Sarbaz mit 21 Kanonen konzentriert waren.
Generalmajor D. I. Romanovsky
Das Erscheinen der russischen Abteilung am 8. Mai war eine große Überraschung für die Bucharen, und als sie von den Abteilungen von Oberst Abramov und Pistohlkors angegriffen wurden, zogen sich die Bucharen sofort zurück und verloren bis zu 1000 Tote, sechs Kanonen und den gesamten Artilleriepark.
Nachdem er den Truppen eine kurze Pause gegeben hatte, beschloss General Romanovsky, zur Festung Kokand in Khujand aufzubrechen, wo er sich am 18. Mai näherte. Am Fluss Syr Darya gelegen, war Khojent eine sehr starke Festung mit einer zahlreichen Garnison, die ohne Vorbereitung nicht im Sturm erobert werden konnte. Infolgedessen war die Bombardierung der Stadt für den 20. Mai geplant, die mit Unterbrechungen bis zum 24. Mai fortgesetzt wurde. An diesem Tag wurde der Angriff auf die Mauern von Khojent von zwei Kolonnen unter dem Kommando von Kapitän Mikhailovsky und Kapitän Baranov gestartet. Obwohl sich gleichzeitig herausstellte, dass die Sturmleitern leider niedriger als die Mauern waren, kletterte die Kompanie von Leutnant Shorokhov trotz dessen und des schrecklichen Widerstands der Kokand-Leute auf sie, ließ die Verteidiger fallen und spaltete sie.
Zur gleichen Zeit kletterte Kapitän Baranov mit seinen Kompanien unter einem Hagel von Kugeln, Schrot, Steinen und Baumstämmen, die von den Mauern geworfen wurden, auf die Mauern und brach die Tore ein. Und wieder, wie beim Sturm auf Taschkent, ging Erzpriester Malov mit einem Kreuz in den Händen in den vorderen Reihen der Angriffskolonne und ermutigte die Menschen mit seinem Beispiel. Nachdem sie die Tore der zweiten inneren Mauer aufgebrochen hatten, drangen die Truppen in die Stadt ein, trafen auf großen Widerstand auf der Straße und schlugen die Kokand-Leute aus jedem Haus.
Erst am Abend ließ das Feuer nach, und am nächsten Tag erschienen die Abgeordneten mit einem Ausdruck völliger Demut. Während der Verteidigung von Chudschand verlor das Volk der Kokand bis zu 3.500 Tote, deren Leichen dann eine ganze Woche lang begraben wurden, während wir – 137 Tote und Verwundete. Fast unmittelbar nach der Eroberung von Chudschand näherte sich General Kryzhanovsky dieser Stadt und nahm sie nach dem Bombardement im Morgengrauen im Sturm, um die Scharen von Bucharen zu zerstreuen, die sich in Ura-Tjube versammelt hatten und eine große Gefahr darstellten, als die Abteilung nach Dzhizak zog 20. Juli.
Das starke Artillerie- und Gewehrfeuer der Bucharen von den Mauern der Festung hielt die unter dem Kommando von Glukhovsky, Shaufus und Baranov marschierenden Angriffskolonnen nicht auf; ebenso wie sie bei der Eroberung von Khojent, nachdem sie die Festung besetzt hatten, im Inneren auf eine Kolonne von Buchara-Truppen stießen, mit denen sie einem heftigen Nahkampf standhielten. Die Trophäen waren vier Banner, 16 Kanonen und 16 Packkanonen. Die Verluste des Feindes erreichten 2000-Leute und unsere - 10-Offiziere und 217-Unterrangige, die getötet und verwundet wurden.
Mit der Eroberung von Ura-Tube in den Händen des Emirs von Buchara blieb noch ein Punkt übrig - Dzhizak, dessen Besitzer er aufgrund der Lage dieser Festung am Ausgang immer noch hoffen konnte, das Tal des Flusses Syr Darya zu behalten von der Schlucht auf der einzigen Straße nach Samarkand und Buchara. Angesichts der Tatsache, dass der Emir zu diesem Zeitpunkt keine Antwort auf die vorgeschlagenen Bedingungen erhalten hatte, schickte General Romanovsky seine Truppen nach Jizzakh, dem sie sich am 12. Oktober näherten.
Diese von drei parallelen Mauern umgebene Festung galt als besonders stark, und daher war es zu riskant, sie ohne Vorbereitung zu stürmen, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Garnison darin 11.000 Menschen erreichte. Nach der Aufklärung und dem Bau der Batterie begann am 16. Oktober die Bombardierung von Jizzakh, deren alle Tricks und Wendungen auf die Anwesenheit einer großen Anzahl regulärer Truppen von Buchara hindeuteten, die wiederholte Einsätze machten.
Nachdem unsere Truppen Mauern und Lücken zum Einsturz gebracht hatten, begannen sie, sich auf den Angriff vorzubereiten. Da jedoch festgestellt wurde, dass das Feuer der Bucharen im Morgengrauen, wenn die Russen normalerweise mit dem Angriff begannen, stärker wurde, beschlossen sie, die Zeit zu ändern und mittags zu stürmen. Am 18. Oktober besetzten zwei Kolonnen von Kapitän Mikhailovsky und Oberstleutnant Grigoriev dank der Überraschung schnell die Mauern und stiegen die Treppe zu ihnen hinauf.
Die Bucharen, die anscheinend tagsüber keinen Angriff erwarteten, wurden überrascht und in Massen zwischen den beiden inneren Mauern zusammengedrängt; Trotz verzweifeltem Widerstand und starkem, aber ungeordnetem Feuer war die Festung innerhalb einer Stunde in unseren Händen. Während des Angriffs auf Djizak verloren die Bucharen bis zu 6.000 Tote und Verwundete, während unsere Verluste 98 Menschen betrugen. Die Trophäen waren 43 Kanonen, 15 Banner und viele Waffen. Der größte Teil der Jizzakh-Garnison ergab sich, aber einigen von ihnen gelang die Flucht aus der Festung in Richtung Samarkand.
Aber selbst diese schreckliche Niederlage brachte den Emir nicht zur Besinnung, und die Angriffe auf die in Dzhizak stationierten russischen Truppen begannen erneut, und der Emir selbst begann erneut, Truppen zu sammeln, schickte kleine Gruppen nach Dzhizak und rief die Bevölkerung zum Krieg gegen die auf Ungläubige.
Angriffe auf die neue russische Linie wurden bald so häufig, dass der neu ernannte Generalgouverneur von Turkestan, General von Kaufman, keine Möglichkeit sah, den Emir zu überzeugen, die Feindseligkeiten einzustellen, beschloss, Buchara zu beseitigen, dessen trotziges Verhalten dies erforderte, um die zu stärken Russische Stellung in Zentralasien, die den Buchara-Truppen eine vollständige Niederlage zufügt. In Anbetracht dessen ging die russische Abteilung, bestehend aus 19,5-Kompanien, 510-Kanonen, die Jizzakh verließ, nach Samarkand, das nicht so sehr als Hauptstadt des Buchara-Khanats galt, sondern in den Augen aller auch als heilige Stadt Muslime. In der Zwischenzeit schickte der Emir, nachdem er eine riesige Armee von etwa 60.000 Menschen versammelt hatte, sie nach Samarkand, wo die Bucharen die Chapan-Ata-Höhen vor der Stadt besetzten. Der muslimische Klerus rief alle Gläubigen dazu auf, die heilige Stadt zu beschützen.
Am 1. Mai 1868 begannen russische Truppen unter dem Kommando von General Golovachev, den Fluss Zeravshan zu überqueren. Brusttief im Wasser, gegen eine starke Strömung kämpfend, gingen die Kompanien unter schwerem Feuer der Bucharen ans gegenüberliegende Ufer, griffen die Höhen von Chapan-Ata an und vertrieben die Bucharen mit Bajonetten aus ihren Stellungen. Die Buchara-Truppen konnten einem schnellen und entscheidenden Angriff nicht standhalten und begannen, sich zurückzuziehen. Die meisten von ihnen eilten nach Samarkand und suchten Erlösung hinter den hohen Mauern dieser starken Festung, aber hier wurden sie schwer enttäuscht.
Die im Handel und in der Landwirtschaft tätigen Einwohner von Samarkand waren schon lange durch den Krieg belastet, der sie mit unerträglichen Steuern ruinierte; Da sie um die völlige Ruhe wussten, die mit der Annexion dieser Stadt an russische Besitztümer in Taschkent eintrat, und um die Vorteile, die die Zivilbevölkerung erlangte, beschlossen sie, das nutzlose Blutvergießen zu beenden. Sie schlossen die Tore von Samarkand und ließen die Truppen des Emirs nicht ein. Gleichzeitig sandten sie eine Deputation an General Kaufman, in der sie ihren Wunsch erklärten, sich der Gnade der Sieger zu ergeben. Am nächsten Tag drangen russische Truppen in Samarkand ein, dessen Bewohner die Tore öffneten und General Kaufman die Schlüssel der Festung überbrachten.
Aber trotz der Tatsache, dass die Hauptstadt des Khanats in der Macht der Russen war, war es immer noch unmöglich, die Niederlage der Bucharen als vollständig anzuerkennen, da der Emir seine Truppen erneut in Kata-Kurgan versammelte, wo die Einheiten das in der Nähe von Samarkand gescheitert war, schloss sich ihm an.
Am 18. Mai marschierten russische Truppen nach Kata-Kurgan; sie eroberten sie im Sturm, und als sie am 2. Juni angriffen, stürzten die Massen der Bucharen, die die Höhen bei Serabulak besetzten, sie mit einem schnellen und entscheidenden Angriff. Diese blutige Schlacht endete mit der vollständigen Niederlage der Bucharen, die sich in eine ungeordnete Flucht verwandelten; erst jetzt unterzeichnete der Emir von Buchara, der seine Sache als völlig verloren ansah, bald die Friedensbedingungen.
Unterdessen fanden im Rücken der russischen Truppen größere Ereignisse statt. Die Shakhrisabz Beks nutzten den russischen Vormarsch auf Zerabulak aus, versammelten eine 15.000 Mann starke Armee und belagerten Samarkand, das eine kleine Garnison (bis zu 250 Personen) und Kranke oder Schwache (bis zu 400 Personen) unter dem Generalkommando enthielt des Kommandanten Major von Shtempel. Diese Belagerung dauerte eine ganze Woche.
Eine unbedeutende Anzahl von Geschützen und die Notwendigkeit, Patronen zu sparen, führten zu einer besonders schwierigen Situation während der Abwehr von Angriffen: Unser schwaches Feuer konnte den Feind nicht daran hindern, sich auf die Festungsmauern zuzubewegen und sie sogar zu erklimmen, von wo aus er niedergeschlagen werden musste mit Bajonetten. Angriff folgte auf Angriff, und die Leute von Shakhrisabz kletterten wie verrückt die Mauern hinauf. Nur von den Verteidigern geworfene Handgranaten konnten diese Angriffe vorübergehend stoppen. Mehrmals versuchte der Feind, die hölzernen Tore anzuzünden, und versuchte auch, sie durch Graben unter dem Boden der Mauern umzustürzen und so den Durchgang zu öffnen. Der Kommandant sah seine kritische Situation und schickte General Kaufman über einen treuen Reiter, der sich als Bettler verkleidet hatte, einen Bericht.
Die Erwartung des Erlöses hob wieder den Geist der Garnison, in den Reihen der Verteidiger, aus denen alle Kranken und Verwundeten wurden; Aber bereits am 4. Juli brach der Feind, nachdem er einen Durchbruch in der Mauer gemacht hatte, in die Festung ein, obwohl er niedergeschlagen war.
In den ersten zwei Tagen verlor die Garnison bis zu 150 Menschen, aber trotzdem beschloss Major Shtempel fest, nicht aufzugeben und sich im Falle der Eroberung der Festungsmauern im Palast des Khans einzuschließen. Um den Geist der Garnison aufrechtzuerhalten, machte er ständig Ausfälle und zündete die nächsten Häuser an, die die Shakhrisabz-Leute bedeckten. Bereits am fünften Tag wurde die Lage der Belagerten verzweifelt: Das Fleisch wurde gegessen, die Menschen schliefen den fünften Tag nicht und es herrschte extremer Wassermangel. Nach einem Ausfall unter dem Kommando von Oberst Nazarov erhielten die Verteidiger der Stadt mehrere Schafe und etwas Wasser.
Schließlich, am 7. Juli, als es schien, dass die Kapitulation der Stadt bereits unvermeidlich war, kam die Nachricht, dass sich Kaufmans Abteilung Samarkand näherte, und am nächsten Morgen zogen sich die Bewohner von Shakhrisabz schnell aus der Festung zurück. So verteidigte eine Handvoll Russen Samarkand, schlug bis zu 40 Angriffe zurück und verlor in Kämpfen ein Viertel ihrer Zusammensetzung. Unter denjenigen, die sich besonders hervorgetan haben, waren die späteren berühmten Künstler Vereshchagin und Karazin, die damals als Offiziere in den turkestanischen Bataillonen dienten.
Am 28. Juli wurde mit dem Emir von Buchara ein Friedensvertrag geschlossen, wonach alle Länder bis Serabulak an Russland gingen, aber auch danach waren die Feindseligkeiten noch nicht beendet; Der Aufstand des Thronfolgers von Buchara, Katta-Tyura, und die Notwendigkeit, die Einwohner von Shakhrisabz für den Angriff auf Samarkand zu bestrafen, zwangen die Entsendung einer Abteilung von General Abramov, um den aufflammenden Aufstand zu unterdrücken. Nachdem Abramov zuerst die Versammlungen von Katta-Tyura in der Nähe der Stadt Karshi besiegt und dann im nächsten Jahr einem heftigen Kampf mit den Shakhrisabzianern in der Nähe der Kuli-Kalyan-Seen standgehalten hatte, eroberte er die Städte Shakhrisabz und Kitab und stürzte die rebellischen Beks die nach Kokand flohen.
Mit diesen letzten Militäraktionen der russischen Truppen war die Eroberung des Buchara-Khanats abgeschlossen. Mit dem Tod von Emir Muzafer Khan beruhigte sich Buchara endgültig, und 1879 wurde ein neuer Freundschaftsvertrag geschlossen, wonach das Buchara-Khanat mit der Anerkennung eines russischen Protektorats in die russischen Grenzen aufgenommen wurde.
Eroberung des Khanats Chiwa. Nachdem die russischen Truppen das linke Ufer des Syrdarja besetzt hatten, an dem eine Reihe unserer Befestigungen angeordnet waren, eröffnete der Chiwa-Khan, der immer noch an die Stärke seiner Truppen glaubte und von der Geistlichkeit angestiftet wurde, erneut die Feindseligkeiten gegen die Russen. Banden von Khiva-Turkmenen und Kirgisen begannen, den Syr Darya zu überqueren und die Nomadenlager der Kirgisen anzugreifen, die als russische Untertanen galten; indem sie ihr Vieh raubten und verprügelten, schufen sie eine Situation, die für ein friedliches Leben unmöglich war.
Ständig Verwirrung stiftend und die russischen Untertanen der Kirgisen zum Aufstand gegen Russland aufstachelnd, erreichten die Khivan schließlich ihr Ziel: Unter den Kirgisen des Orenburg-Territoriums kam es zu großen Unruhen und Unruhen.
Ende 1873 erschreckten die Überfälle von Karawanen auf dem Weg von Orenburg nach Persien und anderen asiatischen Staaten durch die Khiva-Turkmenen die Kaufleute, und Überfälle auf die russische Linie und der Abzug von Gefangenen nahmen Massencharakter an. Um dem ein Ende zu bereiten, wandte sich der Generalgouverneur von Turkestan an den Khan von Chiwa mit der schriftlichen Aufforderung, alle russischen Gefangenen zurückzugeben, seinen Untertanen die Einmischung in die Angelegenheiten unserer Kirgisen zu verbieten und ein Handelsabkommen mit Russland abzuschließen.
Die Vorschläge wurden nicht angenommen, der Khan antwortete nicht einmal auf den Brief von General Kaufman, und die Razzien in Chiwa wurden so häufig, dass sogar russische Poststationen ihnen ausgesetzt wurden. Infolge dieser Situation begannen im Frühjahr 1873 russische Truppen als Teil speziell gebildeter Abteilungen gleichzeitig von vier Punkten aus einen Feldzug gegen Chiwa:
1) Turkestan (General Kaufman) - 22 Kompanien, 18 Hundert und 18 Kanonen - aus Taschkent;
2) Orenburg (General Verevkin) - 15 Kompanien, achthundertacht Kanonen - aus Orenburg;
3) Mangyshlak (Oberst Lomakin) - 12 Kompanien, achthundertacht Kanonen;
4) Krasnovodsky (Oberst Markozov) - acht Kompanien, sechshundert, 10 Kanonen - aus Krasnovodsk.
Chiwa-Feldzug im Jahr 1873. Übergang der turkestanischen Abteilung durch den Sand von Adam-Krylgan. Aus einem Gemälde von N. N. Karazin
Darüber hinaus wurde den gegen Chiwa operierenden Truppen die Aral-Flottille zugeteilt, die aus den Dampfschiffen Samarkand und Perovsky sowie drei Lastkähnen bestand.
Die allgemeine Führung wurde Generaladjutant von Kaufmann anvertraut.
Die Truppen standen vor einem schwierigen Feldzug durch grenzenlose Wüsten, wo es gelegentlich Brunnen mit bittersalzigem Wasser gab. Lose Dünen, schwüle Winde und sengende Hitze waren die Verbündeten des Chiwa-Volkes, dessen Besitztümer durch eine tausend Werst große Weite verlassener, toter Wüsten getrennt waren, die sich bis nach Chiwa selbst erstreckten. nicht weit davon sollten sich alle Abteilungen vereinigen und gleichzeitig der Hauptstadt Chiwa nähern.
Die turkestanischen und kaukasischen Truppen bewegten sich zügig und zählten in ihren Reihen viele Teilnehmer an früheren Expeditionen und Steppenkampagnen. Von Anfang an musste die Krasnowodsk-Abteilung tief in den Sand eindringen und bei jedem Schritt auf schreckliche, unüberwindbare Hindernisse stoßen. Nachdem sie die Turkmenen am 16. März am Igda-Brunnen besiegt und sie in der sengenden Hitze mehr als 50 Meilen verfolgt hatten, machten die Kosaken etwa 300 Gefangene und eroberten bis zu 1000 Kamele und 5000 Schafe vom Feind zurück.
Aber dieser erste Erfolg wurde nicht wiederholt, und die weitere Bewegung zu den Brunnen von Orta-Kuyu war erfolglos. Tiefer Sand, Wassermangel und ein schwüler Wind waren Feinde, mit denen die Menschen nicht fertig werden konnten, und die 75-Werst-Wüste nach Orta-Kuyu erwies sich als ein Hindernis, das nicht überwunden werden konnte; die Abteilung musste nach Krasnowodsk zurückkehren; Trotzdem brachte er der gemeinsamen Sache großen Nutzen und hielt die Tekins davon ab, sich an der Verteidigung der Besitztümer von Chiwa zu beteiligen.
Die turkestanische Abteilung unternahm am 13. März einen Feldzug in zwei Kolonnen - von Dzhizak und Kazalinsk -, und von den ersten Überfahrten an begannen schwierige Tage für sie. Der Frühling war besonders kalt. Starke Regenfälle mit Wind und Schnee auf zähem, matschigem Boden erschwerten die Bewegung ungewöhnlich. Knietief in zähflüssigem Lehm stecken bleibend, durchnässt, vom eisigen Wind gekühlt, wanderten die Menschen kaum zu den Übernachtungsplätzen, in der Hoffnung, sich dort an den Feuern zu wärmen. Aber ein Wirbelsturm mit einem Schneesturm stürzte herein und löschte die Feuer sofort, und einmal starb die ganze Abteilung fast am Frost. Anstelle des schlechten Wetters im April begann die Hitze mit starken heißen Winden, die feinen Sand regneten und das Atmen erschwerten.
Am 21. April schlossen sich die Kolonnen Kazaly und Dzhizak an den Brunnen von Khala-Ata an, wo die Khivaner zum ersten Mal vor der Abteilung auftauchten.
Der Wind blies jeden Tag mit schrecklicher Kraft und wirbelte Wolken aus sandigem Staub auf, die den Horizont bedeckten. Bei Menschen platzte die Haut im Gesicht, und trotz des Hinterkopfes traten Verbrennungen am Hals auf, und später entwickelten sich Augenkrankheiten. An der Unterkunft für die Nacht riss der Wind die Zelte ab und bedeckte sie mit Sand.
Besonders schrecklich war der Übergang zu den Brunnen von Adam-Krylgan entlang riesiger Sanddünen, bei sengender 50-Grad-Hitze und völligem Fehlen von Vegetation. Schon der Name „Adam-Krylgan“ bedeutet in der Übersetzung „der Tod eines Mannes“.
Pferde und Kamele begannen von der schrecklichen Hitze und Müdigkeit zu fallen, die Menschen bekamen Sonnenstiche. Mit großer Mühe erreichte eine Abteilung dieser Brunnen, aber nachdem sie sich ausgeruht und mit Wasser versorgt hatten, gingen sie weiter. Der Rand der Wüste grenzte an die Ufer des Hochwassers Amu Darya, und es blieben nicht mehr als 60 Werst, um ihn zu erreichen. Aber selbst diese relativ unbedeutende Entfernung erwies sich als über die Kräfte erschöpfter Menschen hinaus.
Die Hitze war unerträglich, und die losen Dünen stiegen höher und höher. Bald waren die Wasservorräte aufgebraucht und ein schrecklicher Durst begann die Menschen zu quälen. Es schien, dass der Tod der Abteilung unvermeidlich war. Aber glücklicherweise fanden die Jigits, die bei der Abteilung waren, Brunnen, die am Straßenrand gefüllt waren.
Schritt für Schritt, über eine große Entfernung, ging die Abteilung sechs Meilen zu den Brunnen und verlor viele Menschen, Pferde und Kamele, die an Sonnenstich und Durst starben. Nachdem sie die Brunnen von Alti-Kuduk (sechs Brunnen) erreicht hatten, stürzten sie auf einmal zum Wasser und richteten ein schreckliches Chaos an. In den Brunnen war wenig Wasser, und die Truppen mussten sechs Tage in der Nähe warten, um sich zu erholen. Es war wieder notwendig, einen Wasservorrat für die weitere Reise in den Brunnen von Adam-Krylgan zu machen, wohin sie eine ganze Kolonne mit Weinschläuchen schickten.
Erst am 9. Mai steuerte die Abteilung auf den Amu Darya zu; Dieser Übergang war wiederum furchtbar schwierig, und plötzlich griffen die Turkmenen die Nachtherberge an, anscheinend entschlossen, die Russen um jeden Preis daran zu hindern, die Städte Amudarja und Chiwa zu erreichen.
Am Nachmittag des 11. Mai tauchten riesige Massen berittener Turkmenen am Horizont auf und bedeckten die Abteilung von allen Seiten. Die Schüsse der turkmenischen Gewehre waren ununterbrochen zu hören. Fast am Amu Darya versuchten 4.000 turkmenische Reiter erneut, die Straße zu blockieren, mussten sich jedoch, von Schrot abgeschlagen, unter großen Verlusten zurückziehen. Nachdem die Abteilung den Amu Darya in Booten überquert hatte, besetzte sie sofort Khoja-Aspa im Kampf.
Chiwa-Feldzug 1873. Überquerung der turkestanischen Abteilung über den Fluss. Amudarja. Aus einem Gemälde von N. N. Karazin
Der unerschütterliche Mut und die Willenskraft von General Kaufman halfen den Russen, alle schrecklichen Hindernisse zu überwinden und durch die toten Chiwa-Wüsten zu gehen und alle Nöte und Nöte mit besonderer Festigkeit zu ertragen.
Die Orenburg-Abteilung unter dem Kommando von General Verevkin brach Mitte Februar zu einem Feldzug auf, als in der Steppe noch 25-Grad-Frost herrschte und tiefer Schnee lag, der eine Räumung der Straße erforderlich machte. Auf der anderen Seite des Flusses Emba änderte sich das Wetter, und als der Schnee zu schmelzen begann, verwandelte sich der Boden in eine zähflüssige Masse, die die Bewegung behinderte und große Verluste bei Pferden und Kamelen verursachte. Erst ab der Ugra wurde die Passage relativ einfach und es trat ausreichend Wasser auf.
Nachdem sie die Stadt Kungrad besetzt hatten, in deren Nähe die Abteilung auf wenig Widerstand der Khivaner stieß, zogen die Truppen weiter und wehrten unerwartete Angriffe ab. Jenseits von Kungrad wurde der Konvoi von 500 Turkmenen angegriffen. Die hundert Orenburg-Kosaken von Yesaul Piskunov, die den Konvoi eskortierten, stürmten bekanntermaßen, angeführt von ihrem Kommandanten, in den Angriff, stiegen dann vor dem Feind ab und feuerten mehrere Salven ab, wodurch die Angreifer zerstreut wurden.
In Karaboyli schloss sich am 14. Mai die Orenburg-Abteilung der Mangyshlak-Abteilung an, die später als alle anderen unter dem Kommando von Oberst Lomakin zum Feldzug gegen Chiwa aufbrach. Ab dem 14. April musste er auch alle Schrecken wasserloser Sandwüsten ertragen, Übergänge in sengender Hitze machen und innerhalb eines Monats bis zu 700 Meilen laufen. Aber diese schwierigen Bedingungen machten den Menschen, die fröhlich blieben, nichts aus, und nur ein enormer Rückgang der Kamele, deren Knochen mit der gesamten Straße übersät waren, deutete auf die Strapazen der Truppen hin.
Am 15. Mai marschierten beide Abteilungen unter dem Generalkommando von General Verevkin von Karaboili nach Chodzheyli. Die Truppen der Chiwa versuchten zunächst vor Chodjeyli und am 20. Mai vor der Stadt Mangit, den Russen den Weg zu versperren. Riesige Massen von Turkmenen bei Mangit zogen gegen die russische Abteilung, die dem Ansturm eines zahlreichen Feindes mit Artillerie- und Gewehrfeuer begegnete. Die schnellen Angriffe unserer Kavallerie zwangen die Turkmenen zum Rückzug und verließen die Stadt, und als russische Truppen in sie eindrangen, wurden sie von Häusern beschossen. Zur Strafe wurde Mangit niedergebrannt.
Der Gesamtverlust von Khivan in den Kämpfen der letzten beiden Tage erreichte 3.100 Tote, aber trotzdem griff die 10.000 Mann starke Armee des Khans am 22. Mai, als die Abteilung Kyat verließ, die Russen erneut mit großer Bitterkeit an. Starkes Feuer der Haupteinheiten der Abteilung zerstreute diese Menge, und die Khivaner, die den Boden mit ihren Leichen übersäten, zogen sich schnell zurück und schickten dann Gesandte des Khans mit Friedensvorschlägen. General Verevkin, der dem Khan von Chiwa nicht vertraute und keine Anweisungen zu Friedensverhandlungen erhielt, empfing die Botschafter nicht.
Am 26. Mai näherte sich die Abteilung der Hauptstadt des Chiwa-Khanats Chiwa, unter deren Mauern bis zum 28. Mai auf Nachrichten von der turkestanischen Abteilung gewartet wurde. Aber die Turkmenen fingen die russischen Papiere ab, die mit den Jigits geschickt wurden, woraufhin General Werevkin am Morgen des 28. Mai, ohne einen Befehl zu erhalten, auf die Stadt zuging, hinter deren Mauern sich die Khivaner auf eine verzweifelte Verteidigung vorbereiteten.
Die Khivaner brachten mehrere Kanonen außerhalb der Stadt und hinderten die Abteilung durch Schießen daran, sich den Toren zu nähern. Dann eilten die Kompanien der Regimenter Shirvan und Absheron zum Angriff und schlugen zwei Kanonen zurück, und ein Teil der Shirvans unter dem Kommando von Kapitän Alikhanov nahm zusätzlich eine weitere Kanone, die beiseite stand und auf unsere Flanke feuerte. Während des Gefechts wurde General Verevkin verwundet.
Das Feuer russischer Kanonen und explodierender Granaten zwang die Khivaner schließlich, die Mauern zu räumen. Wenig später traf eine Deputation aus Chiwa mit dem Vorschlag ein, die Stadt aufzugeben, und sagte, der Khan sei geflohen, die Einwohner wollten ein Ende des Blutvergießens, und nur die Turkmenen, die Yumuds, wollten die Hauptstadt weiter verteidigen. Die Deputation wurde an General Kaufman geschickt, der sich am Abend des 28. Mai mit einer turkestanischen Abteilung Chiwa näherte.
Am nächsten Tag, dem 29. Mai, befreite Oberst Skobelew, nachdem er die Tore und Mauern im Sturm erobert hatte, Chiwa von den aufständischen Turkmenen. Nachdem er alle Abteilungen überprüft und dem Volk für seinen Dienst gedankt hatte, betrat der Oberbefehlshaber an der Spitze der russischen Truppen die alte Hauptstadt von Chiwa.
Der Khan, der auf Wunsch der Russen zurückkehrte, wurde wieder zu seiner früheren Würde erhoben, und alle in Gefangenschaft schmachtenden Sklaven, darunter mehr als 10.000 Menschen, wurden sofort durch die Ankündigung des Khans des folgenden Ordens freigelassen :
„Ich, Seid-Mukhamet-Rahim-Bogodur-Khan, befehle allen meinen Untertanen im Namen des tiefen Respekts für den russischen Kaiser, allen Sklaven sofort die Freiheit zu gewähren. Von nun an ist die Sklaverei in meinem Khanat für immer zerstört. Möge diese philanthropische Tat als Garantie für die ewige Freundschaft und den Respekt meines ganzen Volkes für das große russische Volk dienen.
Gleichzeitig gingen alle Chiwa-Länder auf der rechten Seite des Amu Darya mit der Bildung der Amu Darya-Abteilung an Russland, und dem Chiwa-Khan wurde eine Entschädigung von 2.200.000 Rubel für Russlands Militärausgaben und russische Untertanen auferlegt im Khiva Khanat wurde das Recht auf zollfreien Handel gewährt. Aber mit der Besetzung von Chiwa endeten die Feindseligkeiten auf Chiwa-Land nicht; Die Turkmenen, die Sklaven für die Feldarbeit einsetzten, wollten dem Befehl des Khans, sie zu befreien, nicht Folge leisten und beabsichtigten, nachdem sie sich in großen Massen versammelt hatten, abzuwandern, wobei sie sich auch weigerten, die ihnen auferlegte Entschädigung zu zahlen.
General Kaufman hielt es für notwendig, die Turkmenen zu zwingen, die Stärke Russlands anzuerkennen und sie wegen Nichterfüllung der Anforderungen zu bestrafen, und schickte zwei Abteilungen gegen die Widerspenstigen, die, nachdem sie ihre Menge am 14. Juni in der Nähe des Dorfes Chandyr überholt hatten, eintraten in den Kampf mit ihnen. Die Turkmenen verteidigten sich verzweifelt: Zu zweit zu Pferd sitzend, mit Säbeln und Äxten in den Händen, sprangen sie auf die Russen zu und sprangen von ihren Pferden und stürmten in die Schlacht.
Aber die schnellen Angriffe der Kavallerie und dann das Raketen- und Gewehrfeuer kühlten den Eifer der wilden Reiter schnell ab; Sie verwandelten sich in eine ungeordnete Flucht und hinterließen bis zu 800 Leichen und einen riesigen Karren mit Frauen, Kindern und ihrem gesamten Eigentum. Am nächsten Tag, dem 15. Juli, unternahmen die Turkmenen einen neuen Versuch, die Russen in der Nähe von Kokchuk anzugreifen, aber auch hier scheiterten sie und begannen sich hastig zurückzuziehen. Während der Überfahrt durch einen tiefen Kanal wurden sie von einer russischen Abteilung überholt, die das Feuer auf sie eröffnete. Mehr als 2.000 Turkmenen starben, außerdem wurden zur Strafe 14 Dörfer von der russischen Abteilung niedergebrannt.
Nachdem die Turkmenen eine so schreckliche Lektion erhalten hatten, baten sie um Gnade. Nachdem sie eine Deputation entsandt hatten, baten sie um die Erlaubnis, auf ihr Land zurückzukehren und mit der Zahlung von Entschädigungen zu beginnen, was ihnen gestattet wurde.
Es ist bemerkenswert, dass die russischen Truppen, nachdem sie den Turkmenen bei Mangit, Chandyr und Kokchuk eine so schreckliche Niederlage zugefügt hatten, überhaupt nicht wussten, zu welchen Clans sie gehörten. aber das Schicksal selbst hat in diesem Fall offensichtlich die Waffe gelenkt: Die Nachkommen der Turkmenen, die die Abteilung von Prinz Bekovich-Cherkassky in Porsa verräterisch ausgerottet haben, wurden, wie sich später herausstellte, fast ausnahmslos von russischen Truppen ausgerottet. Dies flößte den Turkmenen ein unerschütterliches Vertrauen ein, dass die Russen wussten, wer ihre Feinde waren, und 150 Jahre später rächte sie ihre Nachkommen für den verräterischen Angriff ihrer Vorfahren.
Das Chiwa-Khanat blieb zwar unabhängig unter der Kontrolle seiner Khane, aber Russland wies ihm in Erfüllung der Vorschriften von Peter einen besonderen „Wachposten“ in Form einer Festung von Petro-Alexandrowski zu, die am rechten Ufer des Khans errichtet wurde Amu Darya mit einer starken Garnison.
Die glänzenden Ergebnisse des Feldzugs von Chiwa bestanden neben der Zerstörung der Sklaverei und der Rückkehr russischer Gefangener in der endgültigen Befriedung der Chiwa-Turkmenen und in der vollständigen Unterordnung des Khanats von Russland; Das Khanat von Chiwa entwickelte sich allmählich zu einem riesigen Markt für russische Waren.
Eroberung des Kokand Khanates. Neben den neuen russischen Regionen der Region Turkestan, die sich direkt an sie anschlossen, befanden sich während der langen Kriege mit Russland in den 60er Jahren die Ländereien des Kokand-Khanats. der alle seine nördlichen Städte und Regionen verlor, die von russischen Besitzungen annektiert wurden.
Von Osten und Südwesten von Schneekämmen umgeben, besetzten die Kokand-Besitztümer ein Tiefland namens Ferghana oder das Gelbe Land. Es war einer der reichsten Orte in Zentralasien, was durch die Legende bestätigt wird, dass es in der Antike in Fergana ein Paradies gab.
Die zahlreiche Bevölkerung des Khanats bestand einerseits aus sesshaften Bewohnern von Städten und Dörfern, die Handel und Landwirtschaft betrieben, und andererseits aus Nomaden, die sich in Bergtälern und Berghängen niederließen, wo sie mit ihren unzähligen Herden umherzogen und Schafherden. Alle Nomaden gehörten den Stämmen Karakirgis und Kipchak an, die die Macht des Khans nur nominell anerkannten; Nicht selten sorgten sie, unzufrieden mit der Führung der Beamten des Khans, für Unruhe und waren sogar für die Khans selbst gefährlich, die manchmal abgesetzt wurden und andere nach eigenem Ermessen auswählten. Da die Karakirgisen keine territorialen Grenzen anerkennen und Raubüberfälle als besondere Leistung betrachten, sind sie für die Russen, mit denen sie alte Beziehungen haben, äußerst unerwünschte Nachbarn.
Der Kokand Khan selbst, der einen bedeutenden Teil seines Territoriums verloren hatte, stellte nach der Eroberung von Chudschand die Militäroperationen gegen die Russen ein. Auf der anderen Seite begannen schreckliche Probleme im Khanat, besonders als die Kipchaks und Karakirghiz sich Khudoyar Khan widersetzten. 1873 zog ein gewisser Hochstapler Pulat, der sich selbst zum Khan von Kokand erklärte, alle Unzufriedenen auf seine Seite. Aus Angst, den aufflammenden Aufstand nicht alleine bewältigen zu können, wandte sich Khudoyar Khan an die Russen um Hilfe, und nachdem er sie abgelehnt hatte, versammelte er seine Truppen, die Pulat Khan in die Berge drängten.
Später schlossen sich Khudoyars engste Würdenträger Pulat an; Die Rebellion flammte mit neuer Kraft auf, und die Unruhen im Khanat begannen auch die nomadischen Kirgisen in den Grenzbezirken der neuen Region Syrdarya zu treffen. Allmählich erfasste der Aufstand das gesamte Khanat, und sogar der Thronfolger schloss sich den Rebellen an, wodurch Khudoyar Khan gezwungen war, nach Taschkent zu fliehen. Um die Bewegung der Kokand-Leute in die russischen Grenzen zu verhindern, wurden russische Truppen an die Grenzen des Khanats verlegt.
Die Kirgisen, die mit Raubüberfällen innerhalb des Khanats nicht zufrieden waren, starteten nach einem vorsätzlichen Plan eine Reihe von Angriffen auf russische Poststationen zwischen Khojent und Ura-Tube, verbrannten oder zerstörten sie, offenbar um die Kommunikation zwischen diesen Städten zu unterbrechen.
Eine der kirgisischen Banden griff plötzlich die Station Murza-Rabat an, deren Leiter der Reserveschütze des 3. Gewehrbataillons Stepan Jakowlew war. Die kirgisischen Kutscher galoppierten sofort davon, als sich die Kokandier näherten, und Jakowlew wurde allein gelassen, um das ihm anvertraute Staatseigentum zu verteidigen. Die Poststation sah aus wie eine kleine Festung mit zwei Türmen an den Ecken. Jakowlew schloss und blockierte die Tore und blockierte die Fenster, lud zwei Pistolen und ein Gewehr und ließ sich auf dem Turm nieder, von wo aus die Umgebung sichtbar war. Zwei Tage lang feuerte der tapfere Schütze zurück, traf die Kirgisen, die die Station belagerten, mit gut gezielten Schüssen und übersäte den Boden mit ihren Körpern.
Schließlich sahen die Kirgisen, dass es völlig unmöglich war, in die Station einzudringen, warf trockenes Kleeblatt in die Nähe ihrer Mauern und zündete sie an. In Rauch gehüllt beschloss Jakowlew, zu dem Turm durchzubrechen, der nicht weit entfernt über der Quelle stand.
Er warf sich durch das Tor und tötete mehrere Menschen mit einem Bajonett, aber nachdem er fünfzehn Schritte zum Ziel nicht erreicht hatte, fiel er selbst unter die Schläge der Angreifer. An der Stelle, an der der glorreiche Schütze starb, wurde anschließend ein Denkmal mit der Inschrift errichtet: „Der Schütze Stepan Jakowlew, der am 6. August 1875 nach einer zweitägigen Verteidigung der Station Murza-Rabat gegen das Volk der Kokand tapfer fiel.“
Am 8. August näherten sich unerwartet bis zu 15.000 Kokandier der Stadt Chudschand, wurden aber von den Russen mit schweren Verlusten zurückgeschlagen. Die Notwendigkeit, die Massen der Kokand-Leute zurückzudrängen, zwang General Kaufman gleichzeitig, Truppen von Taschkent und Samarkand in die Kokand-Grenzen zu verlegen, was am 11. August geschah. General Golovachev besiegte die 6.000ste Menge bei Zyulfagar, und am 12. August machten sich die russischen Hauptstreitkräfte unter dem Kommando von Kaufman selbst auf den Weg in Richtung Chudschand. Oberst Skobelevs fliegende Abteilung von zweihundert mit einem Raketenwerfer wurde nach vorne geschickt, die einer Reihe kleinerer Gefechte standhielt, während sich alle russischen Truppen in der Nähe von Chudschand in der Zahl von 16 Infanteriekompanien, achthundert, 20 Kanonen und acht Raketenwerfern versammelten. Der Anführer der Kavallerie war Oberst Skobelev.
Am 22. August griff die Kokand-Kavallerie in Karochkum die russische Abteilung im Biwak an, musste sich jedoch, mit großem Schaden abgewehrt, zurückziehen. Als die Truppen das Biwak verließen und sich von ihrem Platz entfernten, erschienen von allen Seiten riesige Scharen von Kokandiern, die sich bemühten, die russischen Kavallerieeinheiten zu decken, vor denen sie unvergleichlich weniger Angst hatten als die Infanterie. Die Abteilung feuerte von allen Seiten und näherte sich dem Ufer des Syr Darya, wo sich die Kokand-Festung Makhram befand, an die sich eine gut befestigte Position anschloss, von der es notwendig war, den Feind zu vertreiben.
Um den Angriff auf die Festung vorzubereiten, wurde das Feuer von 12-Kanonen eröffnet, auf die Kokand-Kanonen aus Schießscharten zu reagieren begannen. Exzellente abgefeuerte Artillerie brachte den Feind bald zum Schweigen, woraufhin zwei Bataillone unter dem Kommando von General Golovachev verlegt wurden, um die befestigte Stellung zu stürmen. Die 3. Kompanie des 1. Gewehrbataillons des Stabskapitäns Fedorov sprang, nachdem sie den Graben mit Wasser überquert hatte, in die Festung und nahm 13 Kanonen, nachdem sie die Verteidiger mit Bajonetten durchbohrt hatte. und drei Kompanien des 2. Gewehrbataillons von Major Renau erbeuteten acht Kanonen.
Das 1. Schützenbataillon, das zum Sturm auf die Mahram-Festung selbst geschickt wurde, hielt starkem Gewehrfeuer von den Festungsmauern stand. Die Kompanien dieses Bataillons stürmten zu den Toren und brachen sie nieder, besetzten schnell die Fronten der Festung und eröffneten häufig das Feuer auf die Scharen von Kokandanern, die zum Flussufer flohen. Eine Stunde später war die Festung in unseren Händen und das Abzeichen des Schützenbataillons flatterte darüber. Trophäen waren Geschütze aus der Schlacht: 24 - in einer befestigten Position und 16 - in der Festung, insgesamt 40 Geschütze.
Gleichzeitig mit der Bewegung der Infanterie zum Sturm auf die Position wurde die Kavallerie vorgerückt, um ihre rechte Flanke zu decken, von der Flanke aus auf die feindliche Position zu schießen und mit Raketen - den Reitermengen von Kokand - zu erscheinen. Danach ging Oberst Skobelev in den hinteren Teil des feindlichen Ortes, um den Kokand-Truppen den Rückzugsweg abzuschneiden. Skobelev ließ fünfzig zurück, um die Artillerie zu decken, und näherte sich mit einer Division schnell den Mahram-Gärten und überquerte eine breite und tiefe Schlucht.
Zu dieser Zeit tauchte eine Masse sich zurückziehender Kokandianer mit Waffen und Abzeichen an den Ufern des Syr Darya auf. Ohne einen Moment zu zögern, eilte Skobelev an der Spitze der Division, um diese riesigen Menschenmengen anzugreifen, und schnitt sich zuerst in die Mitte der Kokand-Infanterie, zusammen mit dem Militärvorarbeiter Rogozhnikov und dem Oberwahmister Krymov. Dieser schneidige Überfall verursachte eine schreckliche Panik in den Reihen der Kokand, die sich in eine ungeordnete Flucht verwandelten. Nachdem die Kosaken zwei Kanonen aus der Schlacht genommen hatten, trieben sie die Kokandianer mehr als zehn Meilen weit, aber als Skobelev plötzlich auf neue Menschenmengen stieß, die bis zu 12.000 Menschen zählten, kehrte Skobelev, der mehrere Raketen auf sie abfeuerte, nach Makhram zurück, da die Streitkräfte waren ungleich, und Menschen und Pferde waren zu müde. Die Trophäen der Schlacht in der Nähe von Mahram waren 40 Kanonen, 1500 Kanonen, bis zu 50 Bunchuks und Banner sowie eine Menge Schießpulver, Granaten und Lebensmittelvorräte.
Anschließend stellte sich heraus, dass alle Streitkräfte der Kokand in der Nähe von Mahram konzentriert waren, mit einer Gesamtzahl von bis zu 60.000 Menschen. Abdurakhman-Avtobachi selbst, der die Truppen befehligte, floh nach einer so schrecklichen Niederlage mit unbedeutenden Kräften.
Die moralische Bedeutung der Mahram-Schlacht war außerordentlich groß und zeigte dem Volk der Kokand deutlich die Stärke der russischen Truppen. Die Makhram-Festung wurde in eine Festung und einen Lagerpunkt umgewandelt, und eine russische Garnison von zwei Kompanien und 20 Kosaken wurde darin belassen.
Die Niederlage der Kokand-Truppen öffnete den Weg nach Kokand, und am 26. August zog General Kaufman in die Hauptstadt des Khanats, die am 29. August besetzt wurde. Während des gesamten Aufenthalts von General Kaufman kam Khan Nasr-Eddin, der völlige Demut zum Ausdruck brachte, täglich mit einem Bericht über die völlige Ruhe, die unter der städtischen Bevölkerung eingekehrt war. Gleichzeitig kamen äußerst beunruhigende Nachrichten aus dem östlichen Teil des Khanats, die bestätigten, dass sich erneut Rebellen in den Städten Margilan, Asaka und Osh versammelten, angeführt von Abdurakhman-Avtobacha. Mit der Ankunft eines Transports mit Vorräten in Kokand begab sich General Kaufman nach Margilan, dessen Einwohner nicht nur eine Abordnung schickten, sondern auch neun Kanonen mitbrachten.
In derselben Nacht verließ Abdurakhman Margilan und verließ sein gesamtes Lager. Um ihn zu verfolgen, wurde eine Abteilung von sechshundert, zwei Infanteriekompanien und vier Kanonen unter dem Kommando von Oberst Skobelev geschickt. Stark im Geiste und von wahnsinnigem Mut geprägt, verfolgte der zukünftige Kommandeur die Rebellen ohne Unterbrechung durch die Täler und Bergschluchten bis zum Ming-Bulak-Gebiet; Hier fand das erste Gefecht mit den Truppen von Abdurakhman-Avtobacha statt. Die Kokandianer konnten dem Angriff nicht standhalten und zogen sich zurück, und die Kosaken, die sie in einer Entfernung von mehr als 10 Werst verfolgten, erbeuteten viele Waffen und Karren mit Eigentum. Nur die extreme Müdigkeit der Pferde und Menschen, die zuvor bis zu 70 Werst zurückgelegt hatten, zwang Skobelev, die Verfolgung für eine Weile einzustellen und nach einer Pause nach Osch zu ziehen.
Dieser entscheidende Überfall machte einen großen Eindruck auf die Eingeborenen, in deren Augen Autobaci sofort fiel und seine Ohnmacht scharf offenbart wurde; Aus den Städten Andijan, Balykchy, Sharykhan und Asaka trafen nacheinander Deputationen mit einem Ausdruck vollkommenen Gehorsams bei General Kaufman ein. Die allgemeine friedliebende Stimmung der Einwohner und die Versetzung der Haupthelfer von Avtobachy auf unsere Seite dienten als Beweis dafür, dass der Aufstand fast beendet war; General Kaufman erkannte das Ziel der Kampagne als bereits erreicht an und schloss mit dem Kokand Khan eine Vereinbarung, wonach das gesamte Gebiet am rechten Ufer des Flusses Naryn mit der Stadt Namangan mit der Bildung der Abteilung Namangan an Russland ging. wo die russischen Truppen zurückgedrängt wurden.
Aber diese Entscheidung erwies sich als verfrüht, und sobald die russischen Truppen abgezogen waren, begannen im Khanat, besonders in Andischan, erneut noch größere Unruhen, wo ein Gazavat, das heißt ein heiliger Krieg gegen die Ungläubigen, ausgerufen wurde. Angesichts dieser Situation mussten russische Truppen unter dem Kommando von General Trotzki nach Andischan geschickt werden; hier, außerhalb der Stadt, ließ sich die 70.000 Mann starke Armee von Abdurakhman-Avtobachi und 15.000 Kirgisen unter der Führung von Pulat Khan nieder. Nachdem Trotzki Skobelev angewiesen hatte, Aufklärungsarbeit zu leisten, näherte er sich Andischan am 1. Oktober, und mit einem schnellen, entschlossenen Angriff besetzte seine Avantgarde trotz des schrecklichen Gewehrfeuers und der verzweifelten Verteidigung die nahe gelegenen Hügel und drei Angriffskolonnen unter dem Kommando von Oberst Skobelev, Aminov und Meller-Zakomelsky wurden in die Stadt verlegt, wo sie die Verteidiger mit Bajonetten schlugen.
Diesen Umstand nutzte sofort Pulat Khan aus, der mit seinen Kirgisen in die seiner Meinung nach wehrlose Wagenburg stürmte. Von Schüssen aus zwei Kanonen und dann von Gewehrsalven von Soldaten getroffen, die den Konvoi unter dem Kommando von Oberstleutnant Travlo schützen sollten, zerstreuten sich die Kirgisen, die es nicht ertragen konnten, für eine Weile.
Skobelev selbst ritt an der Spitze der ersten Angriffskolonne. In den Straßen wirbelte Pulverrauch auf, wodurch sich der Konvoi aufgrund schlechter Sicht plötzlich vor einer Blockade befand, von wo aus die Kokandaner Schrot auf die Kämpfer regneten. Mit einem „Hurra“-Schrei rasten die Pfeile zur Blockade und nahmen, nachdem sie ihre Verteidiger mit dem Bajonett getroffen hatten, die Waffe und öffneten den Weg zur Festung.
Andijan kämpfte mit schrecklicher Wildheit, nutzte jede Schließung aus und schoss von den Dächern der Häuser, hinter Bäumen, aus Moscheen, schützte jeden Hof und Garten. Dieser hartnäckige Widerstand erregte die Soldaten noch mehr.
Auch die Kolonne des Obersten Aminov kam mit großen Schwierigkeiten und unter dem ständigen Ansturm der von hinten angreifenden feindlichen Kavallerie voran.
Die Kolonne von Meller-Zakomelsky musste nach mehreren Blockaden aus Arbs und Balken lange Zeit die Bewohner von Andijan ausschalten, die eine separate große Moschee besetzten.
Gegen 2 Uhr nachmittags trafen alle drei Kolonnen auf den Palast des Khans, und dann, als er die Stadt verließ, bombardierte General Trotzki sie, was große Brände darin verursachte und einen bedeutenden Teil ihrer Verteidiger zerstörte. Die ganze Umgebung wurde vom Schein des Feuers erleuchtet, und das Bombardement dauerte die ganze Nacht, was die letzten Überreste von Andijan zur Flucht zwang, insbesondere nachdem eine russische Granate bei einem Treffen in der Nähe von Abdurakhman-Avtobacha explodierte und viele Teilnehmer tötete.
Die Gefangenen sagten später, dass fast alle Truppen des Khanats in Andischan versammelt waren, um den Islam gegen die ungläubigen Urus zu verteidigen, und dass alle Teilnehmer vor der Schlacht einen Eid geleistet hätten, Andischan bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen gegen die die Kokand-Leute mit solchem Enthusiasmus und Ausdauer gekämpft haben.
Aber dieses Pogrom brachte die Menschen von Andijan nicht zur Vernunft, und nach dem Abzug der russischen Truppen flammte eine neue Rebellion gegen den Kokand Khan, angeführt von Pulat Khan, mit schrecklicher Wucht auf. General Skobelev, der zum Leiter der Namangan-Abteilung ernannt wurde, war gezwungen, sich der Stadt zu nähern und die Menge von Kokand in der Nähe von Asaka zu besiegen. Pulat Khan selbst gelang es zu fliehen und dann wieder viele Anhänger zu sammeln. Zu dieser Zeit griffen die Kirgisen, die die Unruhen ausnutzten, den russischen Bezirk Kuroshin an.
Skobelev erkannte die Notwendigkeit, Pulat Khan um jeden Preis ein Ende zu bereiten, und machte sich am 24. Oktober mit drei Kompanien und eineinhalbhundertvier Kanonen von Namangan in Richtung der Stadt Chust auf. Mit dem Abzug der russischen Truppen begann in Namangan selbst ein Volksaufstand, dessen Einwohner mit Hilfe der herannahenden Kipchaks die Festung Namangan von allen Seiten belagerten. Drei Tage lang schlugen die russischen Truppen die Angriffe des Feindes auf die noch nicht vollständig in einen Verteidigungszustand versetzte Festung mit ständigen Ausfällen zurück.
Glücklicherweise kehrte General Skobelev am 27. Oktober zurück, nachdem er vom Ausbruch des Aufstands erfahren hatte. Als er sich Namangan näherte, bombardierte er die rebellische Stadt, deren Einwohner, die schwere Verluste (bis zu 3.000 Tote und Verwundete) erlitten hatten, um Gnade baten.
Aber diese Lektion hatte wenig Einfluss auf die Kipchaks, und sie konzentrierten sich bald wieder auf die Zahl von bis zu 20.000 Menschen in der Nähe der Stadt Balykchi unter dem Kommando von Vali-Tyura Khan. Nachdem General Skobelev den Fluss Naryn durchquert hatte, machte er sich mit der 2. Kompanie des 2. Schützenbataillons und fünfzig berittenen Schützen auf den Weg, um die Blockaden von Balykchy zu stürmen. Artillerie eröffnete das Feuer, und die Kavallerie wurde um die Stadt geschickt, um den Rückzug des Feindes zu blockieren. Nachdem die Angriffskolonne schnell drei Blockaden aus der Schlacht genommen hatte, besetzte sie den Basar, wo sie auf berittene Kipchaks stieß, die von ihrer eigenen Blockade zurückgehalten wurden. Unter dem Feuer der Bogenschützen an diesem beengten Ort fielen die Kipchaks in Reihen und überschwemmten die gesamte Straße. Der Gesamtverlust des Feindes belief sich auf 2000 Tote und Verwundete.
Nachdem Skobelev die Region von den Banden der Unruhestifter befreit hatte, ging er nach Margilan, wo sich die Masse der Kipchaks erneut konzentrierte. Da sie ihre Niederlage an unseren Gefangenen auslassen wollten, wurden sie auf den Platz in Margilan gebracht und verlangten, den Islam anzunehmen, aber da die russischen Soldaten standhaft blieben, wurden sie brutal abgeschlachtet. Der Unteroffizier des 2. Infanteriebataillons, Foma Danilov, wurde einer langen schmerzhaften Folter ausgesetzt: Sie hackten ihm die Finger ab, schnitten die Gürtel aus seinem Rücken und rösteten sie auf Kohlen. Trotz der schrecklichen Schmerzen blieb der Märtyrer unnachgiebig und starb, wobei er selbst unter Feinden eine lange Erinnerung an seinen unerschütterlichen Mut hinterließ.
Zu dieser Zeit begann Pulat Khan, nachdem er Kokand feierlich betreten hatte, dort neue Anhänger zu sammeln.
Nachdem Skobelev alle Dörfer verwüstet hatte, die von den Einwohnern auf dem Weg verlassen wurden, schickte er eine starke Abteilung in die Berge, wo ihre Familien von den Rebellen verschleppt wurden. Als sie ihre aussichtslose Lage sahen, sandte ein Teil der Kiptschak eine Abordnung, die um Gnade bat. Nachdem Skobelev eine Entschädigung verhängt und die Herausgabe der Anführer der Ghazavat gefordert hatte, näherte er sich am 4. Januar erneut Andijan und beschloss nach Erkundung der Annäherungen, die Stadt zu stürmen, wofür Sturmleitern, Rammböcke, Äxte und Brandmaterial vorbereitet wurden . Vor dem Angriff wurden die Einwohner von Andijan zweimal aufgefordert, sich zu ergeben, aber von den deportierten Parlamentariern kehrte der erste ohne Antwort zurück, und der zweite wurde erstochen und sein Kopf wurde an die Wand geschlagen.
Am Morgen des 8. Januar stürmte die Vorausabteilung von Yesaul Shtakelberg (eine Kompanie und fünfzig Kosaken) nach einem Gebetsgottesdienst und einer Salve von 12 Kanonen das Vorortdorf Ekimsk und begann dann mit der Bombardierung von Andijan, während der bis zu 500 Granaten wurden abgefeuert. Genau um die Mittagszeit griffen plötzlich riesige Kavalleriemassen der Kipchaks unsere Wagenburg von hinten an, aber Major Renau, der sie befehligte, wehrte diesen Angriff mit Gewehrfeuer ab. Zur gleichen Zeit bewegten sich unter dem Dröhnen fliegender Granaten die Kolonnen der Obersten Baron Meller-Zakomelsky und Pishchuka sowie Kapitän Ionov zum Sturm.
Der Feind wartete offenbar auf einen Angriff von der Seite der Schlucht Andijan-Sai, entlang der die russischen Truppen vor drei Monaten stürmten, und befestigte daher seine Position an dieser Stelle besonders stark. Als die Andischanier ihren Fehler bemerkten, begannen sie hastig, neue Blockaden und Befestigungen zu errichten, während sie gleichzeitig die russischen Truppen mit einem Kugelhagel überschütteten. Die Kolonnen von Kapitän Ionov wurden auf die Höhe von Gul-Tyube geschickt, die stark befestigt war, die Stadt beherrschte und sozusagen eine Zitadelle war. Die Pfeile des 1. Bataillons, die eine Blockade nach der anderen einnahmen, stiegen bekanntermaßen in die Höhe und stellten, nachdem sie ihre Verteidiger gespalten hatten, ihr Abzeichen darauf auf.
Aber die Stadt selbst musste erkämpft werden, da jede Saklya, insbesondere Medressen und Moscheen, von hohen Mauern umgeben und von hinter ihnen sitzenden Andischanern besetzt war, so etwas wie eine kleine Festung war. Abends und nachts schickten unsere Batterien ihre Granaten dorthin, wo die Schüsse zu hören waren. Die Masse der Granaten, die durch die Luft heulten und Höfe regneten, Feuer legten, zwang die meisten Kipchaks, zusammen mit Abdurakhman, Rettung in der Flucht zu suchen.
Am 9. Januar wurden die Straßen der Stadt von entsandten Kompanien von Schutt befreit, und am 10. Januar war Andischan endlich in unserer Hand, und Skobelev besetzte den Palast des Khans, vor dem ein Dankgottesdienst abgehalten wurde. Auf der Höhe von Gul-Tube wurde eine Schanze für 17 Kanonen errichtet und eine russische Garnison aufgestellt. Den Einwohnern von Andijan wurde eine Entschädigung auferlegt.
Doch auch nach der Besetzung Andischans war die Region noch weit von einer vollständigen Befriedung entfernt. Die im ganzen Khanat verstreuten Kipchak-Banden agitierten die Zivilbevölkerung und griffen gleichzeitig die russischen Abteilungen an, wodurch ein reiner Guerillakrieg begann.
Skobelev beschloss, das Khanat endgültig von den Rebellen zu säubern, und machte sich mit einer Abteilung von zwei Kompanien, Hunderten von Kavallerieschützen, fünfhundert Kosaken, vier Kanonen und einer Raketenbatterie auf den Weg in die Stadt Asaka, in deren Nähe sich bis zu 15.000 Kipchaks konzentrierten das Kommando von Abdurakhman-Avtobacha, offenbar in letzter Zeit beschlossen, sich auf einen Kampf mit den russischen Truppen einzulassen. Nachdem die Abteilung auf Asaki und die vom Feind besetzten Höhen geschossen hatte, stieg sie, nachdem sie eine tiefe Schlucht überquert hatte, in die Höhe und schlug den Feind mit einem schnellen Angriff nieder, und die Kosaken zerstreuten die 6.000 Mann starke Kolonne von Sarbaz, die a war Reserve, mit einem schneidigen Angriff. Nach einer vollständigen Niederlage ergab sich Abdurakhman-Avtobachi am 28. Januar der Gnade der Sieger.
Am 12. Februar besetzten russische Truppen erneut die Stadt Kokand, und dem Khan von Kokand, Nasr Eddin Khan, wurde bekannt gegeben, dass sich das Khanat für immer Russland anschließen würde.
Nachdem es Pulat Khan gelungen war, mit einem kleinen Teil seiner Anhänger zu fliehen, versuchte er dennoch, den Aufstand fortzusetzen, und ging in die Berge, bis er gefasst und auf Befehl des Generalgouverneurs in Margilan am Ort seiner Brutalität hingerichtet wurde Massaker an russischen Gefangenen. Die ehemaligen Kokand-Khan Nasr-Eddin-khan und Abdurakhman-Avtobachi wurden nach Russland deportiert.
Aber der Karakirghiz, der zu Khan-Zeiten an Eigenwillen gewöhnt war, konnte sich lange nicht beruhigen. Um die Unruhen zu stoppen, marschierte Skobelev mit dreihundertundeinen Raketenwerfern in Richtung Gulcha. Nachdem er dann die Ausgänge von den Bergen zum Ferghana-Tal mit kleinen Abteilungen besetzt und mehrere fliegende Abteilungen unter dem Kommando von Oberst Meller-Zakomelsky gebildet hatte, er selbst mit zwei Schützenkompanien, fünfzig Kosaken, einer Gebirgskanone und zwei Raketenwerfern, zog von der Stadt Osh in die Alai Range und leitete zwei Kolonnen - Major Ionov und Colonel Prince Wittgenstein.
Die Karakirgisen, die zunächst starken Widerstand leisteten, begannen sich schnell zurückzuziehen, nachdem sie schwere Verluste erlitten hatten. Während einer der Durchsuchungen nahm eine Abteilung von Prinz Wittgenstein die Alai-Königin Marmonjok-Datkha gefangen, die die Alai-Kirgisen regierte. Da die einflussreiche Alai-Königin die Macht Russlands anerkannte, bekundeten die Karakirgisen bald vollen Gehorsam. Damit endete der eigentliche Beitritt des Khanats Kokand zu den russischen Besitzungen.
Aus Fergana mit seinen Vororten wurde die Region Fergana mit der Ernennung ihres Eroberers, General M. D. Skobelev, zum ersten Militärgouverneur der Region gebildet. In Erinnerung an ihn wurde die Hauptstadt Novomargilan später in Skobelev umbenannt.
Zusammen mit der Eroberung des Kokand-Khanats wurde die Eroberung Turkestans abgeschlossen, was Russland die Möglichkeit gab, sich endgültig und fest in Zentralasien zu etablieren.
Merkmale der Hauptfiguren bei der Eroberung der Region Turkestan
Generaladjutant General der Infanterie M. D. Skobelev. Es gibt glückliche Namen, die, nachdem sie während des Lebens der Figuren selbst Berühmtheit erlangt haben, nach ihrem Tod von einer Generation zur anderen weitergegeben werden und in der Erinnerung der Menschen in all ihrem gigantischen Wachstum und den Heldentaten solcher Personen, umgeben von, aufsteigen Legenden, prägen sich besonders stark in den Köpfen der Menschen ein; das sind so etwas wie helden, die ihren zeitgenossen nicht nur um kopf und schulter überlegen sind, sondern auch besondere eigenschaften haben, die sie von allen anderen berühmt gewordenen menschen unterscheiden. Der Name des Generaladjutanten M. D. Skobelev gehört zweifellos zu ihnen.
Als junger Stabskapitän, der nach seinem Abschluss an der Akademie inmitten von Feindseligkeiten in die Region Turkestan kam, zeichnete er sich bald selbst unter den beschossenen Turkestanern aus, die in Kämpfen gekämpft hatten, mit seiner erstaunlichen Selbstbeherrschung und seinem Mut. Eigeninitiative, große Willenskraft, Schnelligkeit in der Entscheidungsfindung erklärten sich bereits in den ersten Dienstjahren des jungen Offiziers. Für eine herausragende Aufklärung in Bezug auf Mut und Raserei von Chiwa zu den Brunnen von Igda und Ortakuyu auf dem von feindlichen Turkmenen besetzten Gebiet wurde ihm das Abzeichen der tapferen Männer verliehen - das Kreuz des Heiligen Georg des 4. Grades.
Skobelew ist entweder der Anführer der Kavallerie oder erfüllt verantwortungsvolle Aufgaben. Mit dem Vorrücken der russischen Truppen auf das Kokand-Khanat befehligt Skobelev bereits eine separate Abteilung. In einer Reihe von Fällen, an denen er beteiligt war, hatte sich das Talent des zukünftigen Kommandanten bereits zu entfalten begonnen, und der damit einhergehende konstante Erfolg war eine klare Bestätigung für die Richtigkeit seiner Ansichten und Entscheidungen. Skobelev schlug den Feind mit einem schnellen und entscheidenden Schlag und machte mit seinem wahnsinnigen Mut nicht nur bei seinen Truppen, sondern auch bei den Feinden einen besonderen Eindruck.
Auf einem weißen Pferd, ausnahmslos in einer weißen Tunika, war Mikhail Dmitrievich im Kampf immer vorne und ermutigte alle durch persönliches Beispiel, erstaunliche Ruhe und völlige Verachtung des Todes. Die Soldaten vergötterten ihren Häuptling und waren bereit, ihm in Feuer und Wasser zu folgen.
Generaladjutant M. D. Skobelev. Von einem Foto, das am 12. Februar 1881 in Geok-Tepe aufgenommen wurde.
Erstaunliches Glück, dank dessen Skobelev, der hunderte Male unter Beschuss stand, nie verwundet wurde, ließ in den turkestanischen Truppen eine Legende entstehen, dass er von Kugeln bezaubert war. Und diese wachsende Legende umgab seinen Namen mit einem besonderen Heiligenschein. Der Eroberer des Kokand-Khanats, der militärische Angelegenheiten von ganzem Herzen liebte, nahm anschließend am russisch-türkischen Krieg teil und eroberte sogar später die transkaspische Region Russlands.
Ausgezeichnet mit den Georgsorden 3. und 2. Grades, nachdem er den Rang eines Generals im Dienst erreicht hatte, starb er plötzlich im Alter von 38 Jahren, stürzte ganz Russland in tiefe Trauer und hinterließ eine lebhafte Erinnerung in der Armee und der Armee Russische Leute. Die militärische Aktivität von Michail Dmitrievich war kurz. Wie ein Meteor blitzte er mit seinen hellen Heldentaten auf und verschwand in der Ewigkeit. Aber die Erinnerung an ihn wird in den russischen Truppen nicht sterben, und sein Name steht in goldenen Buchstaben auf den Seiten der Geschichte der russischen Armee.
Ein Guerillakrieg, eine Reihe größerer Aufstände, ein im Khanat Kokand erklärter Heiliger Krieg zwangen Michail Dmitrijewitsch, einen langen und unermüdlichen Kampf für die Annexion Zentralasiens durch Russland zu führen. Die militanten Kipchaks, Karakirghiz und Kokand-Fanatiker waren vollständig bewaffnete Menschen, die nur dank schneller und schrecklicher Schläge unterworfen werden konnten, die nur M. D. Skobelev mit unvergleichlichem Können zufügen konnte.
Umgeben von einem Schleier des Mysteriums, haben Geschichten über die militärischen Heldentaten und das Leben von M. D. Skobelev, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, ihn lange Zeit von den gewöhnlichen Menschen unterschieden und ihn zu den Helden des russischen Landes gezählt, die er wirklich im Geiste war , außergewöhnlicher Mut, Mut und bemerkenswerte militärische Talente.
Es gibt legendäre Leute. Sie können ihnen kein alltägliches Maß geben. Es ist schwer, sie aus der Nähe zu beurteilen. Sowohl ihre Vorzüge als auch ihre Schwächen passen nicht in den üblichen Rahmen. Diese Giganten im Vergleich zum Rest der Menschheit müssen wir fairerweise M. D. Skobelev anerkennen, der unsterblichen Ruhm erlangt hat. Und das Denkmal, das errichtet wurde, um seinen Namen in Moskau zu verewigen, ist nur eine bescheidene Hommage an die Nachkommen der Heldentaten dieses Helden, der zu Lebzeiten mit Ruhm gekrönt wurde und eine ewige Erinnerung an sich selbst hinterlassen hat.
Generaladjutant K. P. Kaufman. General Kaufman ist einer der wenigen Menschen, die für ihre Arbeit zum Wohle Russlands bei der Eroberung und Entwicklung zentralasiatischer Besitztümer ehrenhaften Ruhm erlangt haben. Von Natur aus reich begabt, war Konstantin Petrowitsch ein hervorragender Militärführer, ein umsichtiger Verwalter und eine freundliche und mitfühlende Person.
Die neu eroberte turkestanische Region erforderte viel Arbeit und Geschick, um die schwierige Situation zu bewältigen, in der er sich befand, zwischen Buchara, Chiwa und Kokand, die anschließend auf Anweisung von Kaufman und mit seiner direkten Beteiligung von den russischen Truppen erobert wurden.
Als umfassend gebildeter Mensch widmete er, der die Region Turkestan verwaltete, dem Studium und der wissenschaftlichen Erforschung ihres Territoriums große Aufmerksamkeit.
Beharrlich brachte er die begonnene Arbeit trotz der Hindernisse immer zu Ende, dank derer selbst ein so extrem schwieriger Feldzug wie der Chiwa-Feldzug, bei dem die Truppen gegen die Natur selbst kämpfen mussten, mit vollem Erfolg abgeschlossen wurde. Durch sein persönliches Beispiel bewahrte General Kaufman die fröhliche Stimmung der Truppen, die seine unbesiegbare Energie und Bereitschaft sahen, alle Entbehrungen zu ertragen, um sein Ziel zu erreichen.
Die lange, fast 30-jährige Periode seiner administrativen Tätigkeit in Turkestan brachte großartige Ergebnisse und brachte diesem Land, das sich nach der despotischen Herrschaft der Khans lange Zeit in einem Zustand fast vollständiger Anarchie befand, ständige Bürgerkriege und Kriege denn der Thron des Khans, der Beginn der Staatsbürgerschaft, ermöglichte es der großen Bevölkerung, sich ohne Angst um ihr Leben und Wohlergehen in Ruhe einer friedlichen Arbeit zu widmen.
Generaladjutant K. P. Kaufman
Die fruchtbare Tätigkeit von General Kaufman half Russland, sich in seinen neuen Besitzungen fest zu etablieren, Zentralasien zu einem integralen Bestandteil des russischen Staates zu machen und den Heiligenschein der russischen Macht auf eine unerreichbare Höhe zu heben.
Generalleutnant M. G. Tschernjajew. Unter den Namen, die nicht nur der Armee, sondern auch des russischen Volkes eifersüchtig in Erinnerung bleiben, nimmt der Name des Eroberers von Taschkent, M. G. Chernyaev, einen herausragenden Platz ein.
Trotz der relativ kurzen Zeit seines Aufenthalts in Zentralasien hinterließ General Chernyaev in diesem fernen Land einen hellen Eindruck.
Bescheiden, aber um seinen eigenen Wert wissend, äußerst unabhängig, mit unbesiegbarer Willenskraft, lag M. G. Chernyaev besonders am Herzen des russischen Soldaten. Durch Tausende von Kilometern von Russland getrennt, sich selbst überlassen, führte er seine Truppen zum beabsichtigten Ziel, beseitigte alle Hindernisse und schaffte es, innerhalb weniger Jahre mit einer unbedeutenden Zahl von Truppen und erstaunlich geringen Kosten den größten Teil Zentralasiens zu erobern. Da er die Natur der zentralasiatischen Völker kannte und erkannte, dass es notwendig ist, ihre Vorstellungskraft mit dem Mut, der Ausdauer und der Unermüdlichkeit der russischen Truppen zu beeindrucken, um erfolgreich zu sein, marschierte er unaufhaltsam vorwärts und erkannte ganz klar, dass man in seiner Position beides kann Gewinne oder sterbe. Und diese erstaunliche Entschlossenheit führte zu großartigen Ergebnissen, schuf Charme für den russischen Namen und erleichterte die Eroberung der Region durch nachfolgende Kommandeure. Es ist unmöglich, ein außergewöhnliches Merkmal im Charakter von Michail Grigorievich nicht zu bemerken - besondere Sorge um seine Truppen, dank derer er es manchmal vorzog, wie in der Nähe von Jizzakh, seinen Ruhm zu opfern und die murrenden und missfallenen Blicke seiner Untergebenen zu ertragen , noch mehr Unmut der Behörden, als das Leben der in eine schwierige Situation geratenen Kämpfer aufs Spiel zu setzen.
M. G. Chernyaev genoss die besondere Liebe seiner Truppen, die stolz auf ihren Kommandanten waren, und nach und nach wurde den Teilnehmern seiner Feldzüge der ruhmreiche Name Chernyaevits zugewiesen, unter denen sich Menschen mit erprobtem Mut befanden, die während der zentralasiatischen Kriege Erfahrungen gesammelt hatten. „Der vom russischen Zaren entsandte General ist Ak-Padishah“, so sprachen die Menschen in Buchara über Tschernjajew, und der Emir von Buchara erinnerte sich später mit besonderer Ehrfurcht an diesen glorreichen Namen.
Generalleutnant M. G. Tschernjajew
Zu viel Unabhängigkeit, ein breites Verständnis der Aufgaben Russlands machten General Chernyaev gefährlich für die britische Politik in Zentralasien, und die Angst um seine indischen Besitztümer und seinen Einfluss in Afghanistan führte dazu, dass Chernyaev durch die Machenschaften der britischen Diplomatie aus Zentralasien abberufen wurde zu einer Zeit, als er nur ein Tal des Zerafshan-Flusses erobern musste.
Nach seiner Pensionierung wurde General Chernyaev bald Chef der serbischen Armee und verteidigte ihre Unabhängigkeit gegen die Türkei, wodurch er in Russland noch mehr Popularität und Ruhm erlangte.
Erst unter Alexander III. wurde General Chernyaev erneut nach Zentralasien zum Generalgouverneur von Turkestan ernannt.
Das Denkmal in Taschkent und das Chernyaevsky-Haus in der Nähe der Taschkenter Festung, in dem er während der Eroberung dieser Stadt logierte, wurden von seinen Bewunderern sorgfältig bewacht. Sein Andenken wurde in den Truppen Turkestans eifersüchtig gehütet, und unter der muslimischen Bevölkerung Zentralasiens erinnerte man sich mit besonderem Respekt an den tapferen, entschlossenen russischen Kommandanten, der sein Wort stand hielt.
General G. A. Kolpakowski. Der Eroberer von Semirechye und der Trans-Ili-Region, General Kolpakovsky, verbrachte fast sein ganzes Leben in den Steppenfeldzügen von Turkestan.
Als erster Organisator der Region Semirechinsk hinterließ Kolpakovsky in Semirechye eine Erinnerung an sich. Ein streng aussehender, aber weichherziger, entschlossener, unbeugsamer Wille, ein Mann, der es verstand, in großen Staatsgeschäften eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen, die durch eine von ihm als notwendig erkannte Ausnahmesituation verursacht wurden. Er wurde in der Truppe für seinen Mut, seine Fähigkeit, aus schwierigsten Situationen einen Ausweg zu finden, und seine erstaunliche Unermüdlichkeit verehrt.
General G. A. Kolpakowski
Sich selbst überlassen, Tausende von Kilometern von Russland entfernt und daher ohne Unterstützung, umgeben von einer feindlichen Bevölkerung, erkannte er, dass es nur durch Mut und Bereitschaft möglich war, die Eingeborenen zu unterwerfen, die das Semirechye- und das Trans-Ili-Gebiet bewohnten zu sterben, aber sich nicht zurückzuziehen und sich nicht dem Feind zu ergeben. Mit Mut und Ausdauer, die selbst die nomadischen Kirgisen erstaunten, verband General Kolpakowski die Talente eines Militärführers und die Weitsicht eines Staatsmanns. Ruhig im Kampf, kaltblütig in Momenten schrecklicher Gefahr, führte er die Truppen zu Siegen und eroberte für Russland das riesige Trans-Ili-Territorium, Semirechye und Ghulja, das später nach China zurückkehrte.
Ohne besondere Verbindungen und Schirmherrschaft erreichte er nur durch seine Verdienste die höchsten Ränge und wurde mit den höchsten russischen Orden ausgezeichnet, unter denen das Kreuz des Hl. George, von ihm für den Fall Uzunagach empfangen. General Kolpakovsky gab seiner geliebten Region Turkestan all seine Kraft und stellte mit der Semirechensky-Kosakenarmee eine untrennbare Verbindung für das Leben bis zu seinem Tod her.
Gerasim Alekseevich Kolpakovsky starb 1896 und wurde in St. Petersburg begraben.
Die Natur der Kriege in Zentralasien. Organisation und Taktik der Truppen. Alle Kriege und Feldzüge russischer Truppen in Zentralasien haben viele charakteristische Merkmale, die sie völlig von Kriegen auf dem europäischen Kriegsschauplatz unterscheiden.
Russische Truppen mussten sehr oft nicht nur mit Feinden, sondern auch mit der Natur selbst kämpfen. Der Mangel an Straßen, Futter für Pferde, Siedlungen und Brunnen machte diese Reisen in sengender Hitze, losem Sand und Salzwiesen äußerst schwierig. Es war notwendig, Lebensmittelvorräte, Wasser, Brennholz und Futter für Pferde zu tragen und zu tragen.
Die unzähligen Kamele für den Transport von Militärgütern verwandelten die russischen Abteilungen unfreiwillig in riesige Karawanen. Es war notwendig, ständig wachsam zu sein, bereit, einen plötzlichen Angriff von Nomaden abzuwehren, die sich hinter jeder Falte des Geländes versteckten. Kleine Gruppen von Eingeborenen in den grenzenlosen Steppen waren geradezu schwer fassbar. Die für Russen ungewöhnlichen klimatischen Bedingungen machten Steppenkampagnen zu allen Jahreszeiten äußerst schwierig. Im Sommer war die Hitze quälend und erhitzte den Boden bis zu einem lodernden Ofen, der mangels Wasser den Durst unerträglich machte. Im Winter stürmten Schneestürme auf uns zu und fegten riesige Schneeverwehungen.
Ausschau halten. Aus einem Gemälde von V. V. Vereshchagin
Zu all dem müssen wir den Mangel an guten Führern, die geringe Vertrautheit mit dem Land und der Sprache seiner Bevölkerung hinzufügen. Starke Temperaturschwankungen, kombiniert mit schlechter Wasserqualität, trugen zu Seuchen bei, die unter den Truppen wüteten; eine Masse von Menschen erkrankte neben zahlreichen Fällen von Sonnenstich an Typhus, Malaria und Skorbut. Es gab so viele Kranke unter den Kämpfern an der Front, dass es zum Beispiel 1868 in Jizzakh aus zwei hier stationierten Bataillonen kaum möglich war, eine Kompanie Gesunder zusammenzustellen. Außerdem gab es sehr wenige Ärzte, und bei ständiger Malaria fehlte oft die Chinarinde. Die durchschnittliche Zahl der Todesopfer pro Monat lag bei über 135; So starben von 12.000 Patienten, die 1867 innerhalb von acht Monaten in die Krankenstation eingeliefert wurden, 820.
Die Notwendigkeit, Festungen und später Kasernen für den Wohnungsbau zu bauen, schwächte die turkestanischen Truppen erheblich. Der Einsatz von Menschen in medizinischen und wirtschaftlichen Einrichtungen, auf Poststationen und als Dienstboten bei diversen Zivilbeamten setzte viele Menschen außer Gefecht.
Die ständige Bewegung von Jahr zu Jahr in die Tiefen der zentralasiatischen Steppen entwickelte spezielle Kriegsmethoden unter den turkestanischen Truppen und härtete die Kämpfer in Feldzügen aus, und die Unfähigkeit, große Militäreinheiten zu bewegen, zwang sie, zu Aktionen in kleinen Abteilungen überzugehen . In allen Kriegen in Zentralasien wurden Militäreinheiten nicht nach Regimentern und Bataillonen gezählt, sondern nach Kompanien und Hunderten, die aufgrund der Überlegenheit der Waffen taktische Einheiten waren, die zahlenmäßig völlig ausreichend waren, um unabhängige Aufgaben auszuführen.
In Zentralasien wurde es als Hauptprinzip des Vorgehens in enger Formation gegen einen Feind angenommen, der schlecht diszipliniert war, allein oder in kleinen Gruppen handelte, dem Willen des Anführers nicht ausreichend gehorchte und trotz seiner überwältigenden großen Zahl nicht zur Einheit fähig war Aktion und Manövrieren der Massen. Freundliche, gezielte Salven und ein Bajonettschlag in enger Formation wirkten stets lähmend auf die Nomaden. Der Anblick der geschlossenen Mäuler von Linemen und Schützen in weißen Mützen mit Rückenmützen und weißen Hemden machte einen starken Eindruck auf die wilden Reiter und die Reiter, oft sogar sehr zahlreiche Scharen von Turkmenen und Kirgisen, die von gezielten Salven getroffen wurden, wurden gezwungen, sich sofort zurückzuziehen und den Boden mit den Leichen der Toten und Verwundeten zu bedecken. .
Für Operationen gegen die irreguläre Kavallerie unter den turkestanischen Truppen wurden Raketenteams gebildet, die den Kosakeneinheiten angegliedert waren und Raketen von Spezialmaschinen abfeuerten. Das Geräusch des Krabbelns in Form von riesigen feurigen Schlangen und Raketen machte einen überwältigenden Eindruck auf Menschen und Pferde. Verängstigte Pferde scheuten zurück und trugen eine Menge Reiter, verstümmelten und töteten sie, was zu einer schrecklichen Verwirrung führte, die von den Kosaken benutzt wurde, die den in panischem Entsetzen fliehenden Feind jagten und hackten. Auch Artilleriegeschütze – leichte und Gebirgsgeschütze sowie Einhörner – machten großen Eindruck, besonders mit ihrer zerstörerischen Wirkung bei der Belagerung einheimischer Befestigungen.
Die Erstürmung von Städten war eine sehr schwierige Angelegenheit. Das Gedränge von Gebäuden, engen Gassen und hohen Lehmzäunen ermöglichte es den Bewohnern, sich lange Zeit zu wehren; Jeder Garten, Hof oder jede Moschee war eine separate Festung, aus der der Feind vertrieben werden musste, wodurch die Stadt Schritt für Schritt besetzt und auf allen Straßen gekämpft wurde. Bei der Disposition von Ruhetruppen und Wachposten spielten Diensthunde eine wichtige Rolle, die mit den unteren Rängen auf Posten gingen; Sie warnten Wachposten oft vor dem Erscheinen schleichender Feinde, die um jeden Preis den Kopf eines russischen Soldaten für eine Belohnung mit einem Schlafrock oder einer Goldmünze erbeuten wollten. Bei Angriffen auf die einheimische Infanterie stürmten die Kompaniehunde wütend auf die Sarbaz zu und halfen ihren Herren im Nahkampf.
Die Führer in der Steppe waren hauptsächlich Kirgisen, die als Reiter und Übersetzer in den Dienst traten, und viele von ihnen wurden für ihren treuen Dienst zu Polizeibeamten befördert. Darüber hinaus wurden in einigen Abteilungen zuverlässiger Kirgisen, Turkmenen und Afghanen Spezialteams gebildet, die an Feindseligkeiten teilnahmen. Ein langes 25-jähriges Dienstleben mit kontinuierlicher Bewegung von Orenburg in die Tiefen Zentralasiens erzog die turkestanischen Truppen, gewöhnte sie an Steppenkampagnen in den Wüsten und entwickelte eine erstaunliche Unermüdlichkeit, dank der die Infanterie manchmal auf 60-70 überging Meilen pro Tag.
Einige der in Orenburg gebildeten Bataillone waren 25 Jahre lang auf einem ununterbrochenen Marsch, bewegten sich von Ort zu Ort, und ihre Zusammensetzung bestand aus hartgesottenen und entlassenen Leuten, die sowohl an das Pfeifen von Kugeln als auch an plötzliche Angriffe der Eingeborenen gewöhnt waren. All diese Bedingungen ermöglichten es, aus den turkestanischen Truppen die vielleicht besten Einheiten der russischen Armee im Kampfsinn zu schaffen. Durch die Kampfausbildung, durch die Manifestation einer privaten Initiative, waren diese Truppen wie die kaukasische Armee der Zeit von Yermolov, Woronzow und Barjatinski. Aus dem Bedürfnis heraus, alles dabei zu haben, entwickelten sich spezielle Methoden des Marschierens, Biwakierens und Wachdienstes.
Die Infanterie war mit gezogenen Gewehren des Carle-Systems bewaffnet, und ein kleiner Teil der Schützen hatte Gewehre des Berdan-Systems Nr. 1 und eine Ausrüstung.
Der Mangel an manchmal der erforderlichen Anzahl von Kameltreibern zwang sie, die unteren Ränge in die Pflege einzubeziehen, und ihre Unfähigkeit, diese Tiere zu packen und zu pflegen, führte oft zu Schäden und Verlust von Kamelen und nur zu einem langen Aufenthalt bei Kampagnen, die die Menschen gewohnt waren zu Kamelen, die nach und nach Pferde in den turkestanischen Truppen ersetzten.
In Bezug auf die feindlichen Truppen muss gesagt werden, dass die regulären Truppen der Buchara, Kokand und Khivan in geringer Zahl gehalten wurden; die sogenannten Sarboses - die einheitlich gekleidete Infanterie war schlecht ausgebildet. Die wandelnden Sarbos waren bewaffnet: die ersten Rang - Dochtkanonen auf Zweibeinern, aber es gab auch alle Arten von Proben von Steinschloss-, Perkussions- und Jagddoppelflinten; die zweite Reihe - hauptsächlich kalte Waffen: Batiken, Äxte (Ai-Balts) und Spitzen - und nur wenige hatten Pistolen.
Berittene Sarboz waren mit Piken und Säbeln bewaffnet, und der erste Rang hatte auch Gewehre. Die Artillerie bestand hauptsächlich aus Eisen- und Kupferkanonen aus persischem und lokalem Guss. Diese Truppen wurden hauptsächlich von russischen Flüchtlingssoldaten ausgebildet, durch die Osman, der Wachtmeister der sibirischen Armee, berühmt wurde.
Das Hauptkontingent der einheimischen Truppen bestand aus irregulärer Kavallerie, die auf hervorragenden Pferden saß, äußerst robust und in der Lage war, große Entfernungen zurückzulegen, und die Reiter waren ausgezeichnet im Umgang mit scharfen Waffen. Die Kavallerie, besetzt mit Kirgisen, Yumuds, Karakirghiz, die das Gebiet gut kannte, störte die russischen Truppen mit unerwarteten Angriffen, hauptsächlich nachts, stark, zerstreute sich jedoch, nachdem sie in die Abteilung geflogen war, bei den ersten Salven sofort über die Steppe und ging schnell von den Schüssen ab und versuchte, normalerweise in großen Massen angreifend, die kleinen russischen Einheiten mit ihrer Anzahl zu zerschlagen.
Die russische Kavallerie - die Kosaken - zog es aufgrund der Ungleichheit der Kräfte normalerweise vor, den Feind mit Feuer aus einer geschlossenen Formation abzuwehren und ihn auch in einer geschlossenen Formation anzugreifen; Die Kosaken stiegen ab, kämpften oder fesselten ihre Pferde und schlugen, nachdem sie Schutz vor ihnen, Säcken und Futtervorräten arrangiert hatten, mit ihren gezogenen Gewehren mit freundlichen Salven auf die Menge der Feinde ein. Nach dem Rückzug begannen sie mit der Verfolgung, obwohl sie in einigen Schlachten bekanntermaßen in der Kavallerie angriffen.
Die Infanterie hingegen agierte immer in enger Formation und baute ein Viereck auf, auf dem durch gezielte Salven die Angriffe der Eingeborenen meist brachen.
Die russischen Truppen fügten in allen großen Schlachten Niederlagen zu und erlitten manchmal nur in kleinen Gefechten Verluste, hauptsächlich aufgrund des Fehlens von Sicherheitsmaßnahmen, Aufklärung und einer gewissen Nachlässigkeit in Bewegung und Ruhe unter der einheimischen Bevölkerung, die den Russen feindlich gesinnt war.
Trotzdem herrschten feste Hingabe an die Pflicht, unerschütterliche Ausdauer und Mut, und die Turkestaner, die die Truppen der Kokand, Chiwa und Bucharen nacheinander gebrochen hatten, errangen Siege über sie, dank derer sie die Länder der eroberten Staaten einschlossen die Zahl der russischen Besitzungen, die der Bevölkerung des riesigen Territoriums der turkestanischen Region unter ihrem Schutz die Möglichkeit geben, ein friedliches Leben zu beginnen, Landwirtschaft und Handel zu betreiben und zu dieser Zeit die zentralasiatischen Märkte für russische Waren zu öffnen.
Damit war die Eroberung von Turkestan, Chiwa, Buchara und Kokand abgeschlossen, die die Vorschriften von Peter dem Großen erfüllte.
Anmerkungen:
1925 wurde die Stadt Fergana genannt.
Batovat - „Reitpferde auf das Feld zu bringen und sie zusammenzubinden; damit sie still stehen, werden sie nebeneinander gestellt, mit den Köpfen hin und her, durch einen ... wenn sie sich scheuen, ziehen sie einen nach vorne, den anderen nach hinten und halten sich aneinander “(V. Dahl) .
Hintergründe und Stationen der Eroberung Zentralasiens durch das zaristische Russland. Die Kolonialpolitik des Zarismus in Turkestan.
Regelmäßige Kontakte der Moskauer Zaren mit Zentralasien, genauer gesagt mit Chiwa und Buchara, begannen in der Ära der Scheibaniden. Sie begannen mit der Reise des englischen Kaufmanns Jenkinson in den Jahren 1558-1559. Von 1565 bis 1619 wurden eine Reihe von Botschaften aus Chiwa und Buchara nach Moskau entsandt, um den freien Handel in den Städten des russischen Staates zu erreichen. 1619 traf die erste offizielle Botschaft des Bukhara Khan Imamkuli in Moskau ein und wurde von Zar Michail Fedorovich empfangen. Als Reaktion darauf wurde eine russische Botschaft entsandt, die von dem Adligen Ivan Danilych Khokhlov geleitet wurde, der Chiwa, Buchara und Samarkand besuchte und 1621 zurückkehrte. Während des gesamten 17. Jahrhunderts. Es gab einen regen Austausch von Botschaften, aber die Aufnahme regelmäßiger Beziehungen auf offizieller Basis konnte nicht erreicht werden. Mit der Thronbesteigung von Peter I. beginnt eine neue Etappe in der Entwicklung der Beziehungen zwischen dem russischen Staat und den zentralasiatischen Khanaten. Im Jahr 1700 traf eine Chiwa-Botschaft von Khan Shah-Niyaz in Peter ein. 1717 rüstete Peter I. eine Expedition von Prinz Bekovich-Cherkassky nach Chiwa aus. Ein Teil der auf dem Landweg geschickten Abteilung kam mit voller Kraft ums Leben, und Prinz Bekovich-Cherkassky selbst kam ums Leben.
Die Eroberung Zentralasiens durch das zaristische Russland hatte mehrere Gründe.
- Einer der wichtigsten Gründe war die Errichtung der vollständigen Herrschaft Englands über Indien im Jahre 1764. Aus dieser Zeit kann die Konfrontation zwischen England und Russland in Zentralasien betrachtet werden. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts haben viele englische Missionen die zentralasiatischen Khanate besucht: 1824 - Moorcroft, 1831 - Burns, 1843 - Captain Abbott und andere.
- Russland hinkte damals in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung vielen fortgeschrittenen Ländern, darunter England und den Vereinigten Staaten, hinterher. So hinkte es 1860 bei der Produktion von Industriegütern hinterher: 7,2-mal hinter Frankreich, 9-mal hinter Deutschland und 18-mal hinter England. Darüber hinaus waren die hergestellten Produkte nicht von hoher Qualität und niedrigen Preisen. Daher war der Weg zu den europäischen Märkten für russische Waren verschlossen, was Russland wiederum zwang, nach neuen Absatzmärkten und neuen Quellen für billige Rohstoffe zu suchen.
- Niederlage Russlands im Krimkrieg 1855-1857. und die weitere Schwächung seines Einflusses auf dem Balkan spornte Russland in seinem Wunsch an, seine Pläne in Zentralasien zu verwirklichen. Andererseits beteiligte sich England an diesem Krieg auf Seiten der Türkei, die den Zarismus zum Gegenschlag drängte.
- Bürgerkrieg 1864-1865 in den Vereinigten Staaten war der Grund für die knappe Versorgung der europäischen Märkte mit amerikanischer Baumwolle, einschließlich des russischen. Zu diesem Zeitpunkt kaufte die schnell wachsende russische Textilindustrie Baumwolle im Wert von 100 Millionen Rubel aus dem Ausland ein, und Amerika war ihr Hauptlieferant.
Russland richtete seinen ersten Schlag gegen das Khanat Kokand. 1847 eroberten die zaristischen Truppen die Mündung des Syr Darya und bauten hier die Festung Aral. 1852 versuchten russische Truppen unter der Führung von Blamberg, die Militärfestung Ak-Moschee (Kyzyl-Orda) zu erobern, scheiterten jedoch. Im folgenden Jahr wiederholte General Perovsky diesen Versuch. Die Belagerung der Festung, in der es nur 400 Verteidiger gab, dauerte fast einen Monat (22 Tage). Am 28. Juli 1853 wurde die Festung besetzt und in Fort Perovsky umbenannt. Im selben Jahr (1853) wurde die Kazalinsker Front gegründet.
Gleichzeitig begann der Vormarsch der zaristischen Truppen aus Westsibirien von Semipalatinsk aus. Während 1850-1854. Die gesamte Zailiysky-Region wurde Russland angegliedert und 1854. Die Siedlung Vernoye (heute Alma-Ata) wurde gegründet - das militärische und administrative Zentrum dieser Region.
1860 wurde nach hartnäckigem Widerstand Tokmak und dann Pishpek eingenommen. Ein wichtiges Ergebnis dieser Expedition für Russland war die Zerstörung des Einflusses der Kokand-Khans auf die nomadischen kirgisischen Stämme im Oberlauf des Chu-Flusses und des Issyk-Kul-Sees.
Im Mai 1864 wurden die Vorbereitungen für einen Feldzug gegen die Befestigungen von Kokand abgeschlossen. General Chernyaev eroberte am 4. Juli nach einem zweistündigen Kampf Aulie-Ata. Die Abteilung von Oberst Verevkin nahm am 12. Juni die Stadt Turkestan ein, und am 21. September wurde Chimkent im Sturm genommen. Chernyaev unternahm auch einen Versuch, Taschkent zu erobern, scheiterte jedoch und verlor 78 Menschen. getötet, zog er sich nach Chimkent zurück (vom 27. September bis 4. Oktober).
Am 27. April 1865 brach Chernyaev mit 2000 Soldaten und 12 Kanonen erneut von Chimkent nach Taschkent auf. Nach der Belagerung und Erstürmung der Stadt erobert er am 17. Juni Taschkent. Im Sommer 1865 wurde ein königliches Dekret über die Annexion der Stadt an Russland erlassen, und am 27. August nahmen die Einwohner von Taschkent die russische Staatsbürgerschaft an. Während der Eroberung von Taschkent beliefen sich die Verluste unter seinen Einwohnern auf 12.000 Menschen.
Am 25. Januar 1865 wurde beschlossen, die Region Turkestan als Teil des Generalgouverneurs von Orenburg zu bilden. Generalmajor M. G. Chernyaev wurde zum ersten Militärgouverneur der Region Turkestan ernannt, und im März 1866 wurde Generalmajor D. I. Romanovsky in diese Position berufen.
Die zaristischen Truppen starteten 1866 eine Offensive gegen das Emirat Buchara. Im Mai 1866 fand im Irjar-Trakt eine große Schlacht statt, in der die Buchara-Truppen eine schwere Niederlage erlitten. Im Anschluss daran die russischen Truppen der Stadt Chodschent und der Festung Nau. Nach der Irjar-Schlacht legte Romanovsky dem Emir Friedensbedingungen vor. Der Emir von Buchara stimmte diesen Bedingungen zu, bat jedoch darum, die Klausel über die Zahlung von Entschädigungen davon auszunehmen. Am 13. September forderte Romanovsky während der Verhandlungen vom Buchara-Botschafter das Unmögliche: eine Entschädigung in Höhe von 100.000 Buchara-Kassen innerhalb von 10 Tagen zu zahlen. Am 23. September fielen russische Truppen in das Emirat Buchara ein und stürmten die Städte Ura-Tyube, Jizzakh, Yangi-Kurgan.
Am 11. Juli 1867 wurde aus den eroberten Gebieten der turkestanische Generalgouverneur gebildet. Baron von Kaufmann wurde zum ersten Generalgouverneur ernannt. Er erhielt weitreichende Befugnisse. Er erhielt das Recht, alle politischen, wirtschaftlichen und Grenzfragen in der Region persönlich zu lösen, Botschaften mit Nachbarländern auszutauschen und Abkommen mit ihnen ohne Zustimmung der Zentralregierung zu schließen.
Kaufman setzte die Offensive auf das Emirat Buchara am 1. Mai 1868 fort und befahl, den Zeravshan zu überqueren, und stürmte die Stadt Samarkand. Die zaristischen Truppen, die den Emir verfolgten, nahmen am 2. Mai Urgut ein, einige Tage später Katta-Kurgan - die letzte größere Stadt auf den Stufen nach Buchara. Am 2. Juni fand auf den Zirabulak-Höhen zwischen Buchara und Katta-Kurgan eine große Schlacht statt, in der die Bucharen besiegt wurden. Am 23. Juni 1868 wurde zwischen dem Russischen Reich und Buchara ein Friedensvertrag geschlossen, wonach ein Teil des Territoriums von Chinaz bis Zirabulak mit den eroberten Städten dem Emirat Buchara abgerissen und darauf der Bezirk Zeravshan gebildet wurde. die Teil des turkestanischen Generalgouverneurs wurde. Der Emir von Buchara war verpflichtet, 500.000 Rubel Entschädigung zu zahlen, um russischen Kaufleuten das Recht auf freien Handel auf dem Territorium des Emirats zu gewähren. 1873 wurde ein neues Abkommen unterzeichnet, wonach Buchara das Recht entzogen wurde, eine unabhängige Außenpolitik zu führen, d.h. Das Emirat Buchara wurde ein russisches Protektorat.
Im Februar 1873 begann eine Kampagne gegen das Khiva Khanate, die von Kaufman selbst geführt wurde. Nach der Niederlage der Khiva-Truppen und der Einnahme von Chiwa (29. Mai 1873) zwang er den Chiwa-Khan, den Vertrag von Gandemyan zu unterzeichnen (12. August 1873). Gemäß der Vereinbarung erkannte sich Chiwa Khan als "demütiger Diener des allrussischen Kaisers" an. Das gesamte rechte Ufer des Amu Darya ging an Russland (1874 wurde hier die Amu Darya-Abteilung gebildet). Der Khiva Khan war verpflichtet, eine riesige Entschädigung (2 Millionen 200 Tausend Rubel über 20 Jahre) für Militärausgaben zu zahlen. Russische Kaufleute wurden von der Zahlung der Zakat befreit und erhielten das Recht auf zollfreien Transport ihrer Waren durch die Besitzungen von Chiwa in alle Nachbarländer.
Zu dieser Zeit begann im Kokand Khanat unter der Führung von Pulat Khan, Abdurakhman Aftobachi, ein Volksaufstand gegen die Macht des Khans und die koloniale Unterdrückung (1873-1876). Nach seiner Unterdrückung durch russische Truppen unter dem Kommando von General Skobelev M.D. Am 19. Februar 1876 kündigte das königliche Dekret die Liquidation des Khanats Kokand und die Annexion seines Territoriums an das Russische Reich an. Anstelle des abgeschafften Khanats wurde die Region Fergana gebildet, General Skobelev M.D. wurde zum ersten Militärgouverneur ernannt.
Insgesamt gaben mehr als 500.000 Einwohner Zentralasiens im Kampf gegen die Invasoren ihr Leben.
Die Verwaltungsordnung von Turkestan wurde schrittweise geschaffen. 1865 wurde eine vorübergehende Verordnung über die Verwaltung der neu gebildeten Region Turkestan erlassen. Ihr Ziel war es, "Ruhe und Sicherheit in den neuen russischen Besitzungen herzustellen". Grundprinzipien des Managements:
- die Verschmelzung von militärischer und ziviler Macht;
- Konzentration in denselben Verwaltungs-, Justiz-,
Haushalt und andere Funktionen.
Die gesamte Macht im neuen Gebiet wurde in den Händen der Militärbehörden konzentriert:
- die Verwaltung war nur mit der allgemeinen Oberaufsicht betraut
Population;
- die Verwaltung unternahm keinerlei Versuche, sich in das innere Leben der Bevölkerung, das Land und die Rechtsverhältnisse einzumischen.
1867 wurde der „Entwurf der Verwaltungsvorschriften in den Regionen Syrdarya und Semirechensk“ angenommen, um die Positionen der Kolonialverwaltung des Turkestan-Territoriums zu stärken, indem dem Generalgouverneur weitreichende Befugnisse verliehen wurden. Merkmale des Steuerungssystems:
- "die Untrennbarkeit von administrativer und militärischer Macht und ihre Vereinigung in gemeinsamen Händen";
Verleiht dem Generalgouverneur große Macht.
1886 wurde die folgende „Verordnung über die Verwaltung der Region Turkestan“ erlassen, mit der die Kolonialpolitik und das Kolonialregime rechtlich fixiert wurden und gleichzeitig der festen Sicherung der Region dienen sollten für Russland, die Senkung der Kosten der Staatskasse für ihre Verwaltung und die Steigerung der Einnahmen. Es bestätigte "die Untrennbarkeit von militärischer und administrativer Macht und ihre Vereinigung in einer Hand"; regelte alle Aspekte des politischen und wirtschaftlichen Lebens der lokalen Bevölkerung, um das Kolonialregime weiter zu stärken.
Auf ihrer Grundlage beschlagnahmten die zaristischen Behörden eine große Menge Land, das der nomadischen Bevölkerung der Region Turkestan gehörte, und schufen einen Landfonds zur Verteilung von Land an russische Siedler. Die Steuern wurden erhöht, eine Grundsteuer in Höhe von 10 % des Bruttoeinkommens der Bauern und eine Zemstvo-Steuer in Höhe von 35 % der Gesamtsteuer eingeführt. Um die in den "Verordnungen" vorgesehenen Maßnahmen umzusetzen, traf eine große Anzahl von Polizeichefs, Bürgermeistern und geistlichen Beamten in Turkestan ein, die die lokale Bevölkerung mit ihren drastischen Maßnahmen und ihrer Verachtung für nationale Bräuche und Traditionen zutiefst beleidigten.
Der Zarismus unterschätzte die Macht und den Einfluss des Islam und der Geistlichkeit in Turkestan. Die zaristische Regierung ging davon aus, dass die lokale Bevölkerung in Turkestan nur Stärke respektierte und sich daher in erster Linie darum kümmerte, ein Gefühl der Angst und Unterwürfigkeit in ihnen aufrechtzuerhalten. Unter K. P. Kaufman wurde der Posten von Kazi-Kalyan abgeschafft. Große Unzufriedenheit des Klerus wurde durch die Ankündigung der Liquidation von Waqf-Ländern und der Abschaffung der Zakat (1874) verursacht, die, wie Sie wissen, eine der fünf Säulen des Islam ist, die der Koran vorsieht.
Die gesamte Region war im Gegensatz zum Zentrum Russlands nicht dem Innenministerium, sondern dem Kriegsminister unterstellt. Es bildete sich ein starker militärischer Verwaltungsapparat, der von der kolonialen Stellung der Region zeugt.
Unter dem Generalgouverneur standen seine Assistenten und ein Rat von 7-10 Personen (aus Militär- und Zivilbeamten der Region), die Regionen wurden von Militärgouverneuren und regionalen Gremien kontrolliert.
Eine Reihe alter Institutionen wurden vom Zarismus intakt gehalten oder etwas reformiert. Diese Institutionen wurden als Mittel angesehen, um die wirtschaftliche, politische und kulturelle Rückständigkeit der Region zu bewahren. Eine dieser leicht modernisierten Institutionen war das sogenannte Volksgericht.
Die Macht der gewählten Verwalter und Richter handelte lokal. „Volkswahlen“ basierten auf „Auszahlung und Bestechung“. Nur männliche Haushälter hatten das Wahlrecht, gewählt werden konnten nur die Reichen, denen es gelang, Wähler und höhere Autoritäten zu bestechen.
Das System der zaristischen Regierung schuf einen weiten Spielraum für den Missbrauch der Verwaltung. Auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft handelte die zaristische Verwaltung im Interesse der beifeudalen Elite, die alle Wasserressourcen in ihre eigenen Hände nahm. Die Industriepolitik wurde im Interesse des russischen Kapitals betrieben.
Die vom Zarismus geschaffene Verwaltungsordnung Turkestans basierte auf der Unterdrückung der einheimischen Arbeiterschaft, auf der völligen Missachtung ihrer Rechte.
Die Eroberung Zentralasiens durch das zaristische Russland trug dazu bei, es in den Einflussbereich der russischen Volkswirtschaft einzubeziehen und mit dem Weltmarkt vertraut zu machen. Die kapitalistischen Verhältnisse begannen, wenn auch langsam, verschiedene Sektoren der Wirtschaft zu erfassen, feudale Grundlagen wurden von innen heraus zerstört und neue Produktionsmethoden eingeführt. Im Land wurden neue Klassen gebildet: das Proletariat und die kapitalistische Bourgeoisie. Die Entwicklung des Kapitalismus in Turkestan nahm jedoch im Zusammenhang mit der Wirtschaftspolitik der zaristischen Regierung eine hässliche Form an.
Die Wirtschaftspolitik der zaristischen Regierung in Zentralasien spiegelte in erster Linie die Interessen der russischen Bourgeoisie wider und zielte darauf ab, die Region zu einer Rohstoffquelle und einem Absatzmarkt für Produkte der russischen Industrie zu machen. Russische Geschäftsbanken fungierten als Dirigent der Politik des russischen Kapitalismus in Zentralasien. Das Baumwollgeschäft erwies sich als das profitabelste für die Anlage von Bankkapital in Zentralasien. Ab den 1890er Jahren begann das Kapital besonders intensiv in den Baumwollanbau einzudringen.
Während der Kolonialzeit erlebte Turkestan ein schnelles Wachstum im Industriebau. So wurden seit der Eroberung Zentralasiens durch Russland bis 1900 171 Unternehmen aufgebaut, über 10 Jahre (1900-1910) - 223 und in den nächsten vier Jahren - 179 Unternehmen.
Die Besonderheit der Industrie Turkestans bestand in ihrem kolonialen Charakter, und ihre Hauptzweige wurden ausschließlich durch den Export von Produkten bedient. Solche Industrien waren Baumwollreinigung, Kokostrocknung, Gerberei, Seidenwicklung usw. Die Industrien, die dem Export dienten, waren vollständig mit der Landwirtschaft verbunden.
Die von den russischen Behörden gebauten Eisenbahnen waren für die Entwicklung Zentralasiens von großer Bedeutung. Der Bau von Eisenbahnen nach Zentralasien wurde durch wirtschaftliche und militärstrategische Erwägungen veranlasst. Im November 1880 begannen die Arbeiten zum Bau der Transkaspischen Eisenbahn, die über Kzyl-Arvat und Askhabad nach Samarkand gebracht wurde, und am 15. Mai 1888 kam der erste Zug hier an. 1900 begann der Bau der Eisenbahnstrecke Orenburg-Taschkent, und am 1. Juli 1905 fuhr der erste Zug durch sie. Eisenbahnen verbanden Zentralasien mit den zentralen Regionen Russlands und machten es zu einem untrennbaren Bestandteil des gesamtrussischen Marktes. Von nun an ist auch Zentralasien in den Weltmarkt eingetreten – eine notwendige Voraussetzung für jede industrielle Entwicklung.
Ein deutlicher Ausdruck der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Zentralasiens war das Wachstum der Städte. Die Bevölkerung von acht Städten (Taschkent, Kokand, Andijan, Dzharkent, Samarkand, Osh, Khojent und Verny) für 13 Jahre von 1897 bis 1910 stieg von 440.000 auf 613.000, eine Steigerung von mehr als 40 %. Zudem wuchs die Bevölkerung der Städte fast doppelt so schnell wie die Gesamtbevölkerung.
Die Landwirtschaft der ersten Periode war durch das Vorherrschen von Nahrungspflanzen und die schwache Spezialisierung der landwirtschaftlichen Flächen gekennzeichnet. Die Verkehrsfähigkeit der landwirtschaftlichen Produkte, mit Ausnahme der Schafzucht, war gering. Landwirtschaft und Wasserwirtschaft waren mit primitiver Technik ausgestattet. Die Hauptzweige der Landwirtschaft waren Ackerbau und Viehzucht. Die wachsende Textilproduktion Russlands zeigte eine zunehmende Nachfrage nach Baumwolle und das Ende XIX in. begann Turkestan in ein eigenes Baumwollfeld zu verwandeln, d.h. wichtigste Bezugsquelle für Baumwolle. Es kam zu einer wirtschaftlichen Integration der russischen und zentralasiatischen Volkswirtschaften, deren Grundlage der Baumwollanbau war. Für die Zeit von 1888 bis 1916. Die Baumwollernte stieg fast um das Zehnfache (von 68,5 Tausend Acres auf 680.000 911 Acres) und die Bruttobaumwollernte um fast das Siebenfache (von 2,27 Millionen Pud im Jahr 1879 auf 14,9 Millionen Pud im Jahr 1916). Die Hauptbasis für den Baumwollanbau war das Fergana-Tal, das 85 % der gesamten in russischen Besitzungen produzierten Baumwolle lieferte. Turkestan sicherte die Baumwollunabhängigkeit Russlands.
Eines der Motive für die Unterwerfung Zentralasiens war der Wunsch des Zarismus, es in ein Kolonisationsgebiet für die Umsiedlung von Bauern aus den zentralen Provinzen Russlands zu verwandeln. Allerdings gab es hier kein freies bewässertes Land, so dass die Umsiedlung russischer Bauern oft mit der gewaltsamen Beschlagnahme des Landes der indigenen Bevölkerung einherging. Bis 1910 gab es auf dem Territorium des turkestanischen Generalgouverneurs, das zum modernen Usbekistan gehört (Regionen Syrdarya, Samarkand und Fergana), 124 russische Dörfer, in denen etwa 70.000 Menschen lebten. Zusammen mit der städtischen Bevölkerung belief sich die russische Bevölkerung auf mehr als 200.000 Menschen. Unter ihnen sind Eisenbahner, Bauarbeiter, Fabrikarbeiter, Ingenieure und Techniker, das Handels- und Industriebürgertum, eine unbedeutende Schicht der Intelligenz und Bildungsarbeiter.
Unter dem zaristischen Regime wurden zwei Arten von religiösen Schulen bewahrt: Maktabs (Grundschulen) und Medresen (Sekundar- und höhere Schulen). Dort wurden Jungen unterrichtet. Es gab auch Frauenschulen, aber Mädchen aus wohlhabenden Familien lernten dort. Programme und Lehrpläne wurden im 12. und 13. Jahrhundert entwickelt. Zum ersten Mal nach der Eroberung Zentralasiens griffen die zaristischen Behörden nicht in das öffentliche Bildungssystem ein. Unter Alexander III. (1881-1894) begann die Russifizierungspolitik, deren Waffe die Schule war. 1884 begannen russischsprachige Schulen zu entstehen. Hier lernten die Schüler Russisch, Arithmetik die Hälfte der Zeit mit russischen Lehrern und die andere Hälfte - wie in einer traditionellen Schule - mit einem muslimischen Lehrer.
In Zentralasien entstanden in den 1990er Jahren im Ferghana-Tal die ersten neuen Methodenschulen, die unter dem Einfluss der Moderne Reformen unterzogen wurden. Die Pädagogik der neuen Methode Maktabs stellte sich folgende Aufgaben: 1) der jüngeren Generation das im modernen Leben benötigte Wissen zu vermitteln; 2) wenden modernere Formen der Erziehung an als in den alten muslimischen Maktabs. Geographische Karten, Globen und andere visuelle Hilfsmittel tauchten in den neuen Methodenschulen auf; Schüler saßen an ihren Pulten, körperliche Züchtigung wurde abgeschafft usw. 1908 gab es in Turkestan nur 35 von ihnen, und 1917 gab es bereits 92 neue Methoden-Maktabs.
Das alte Bildungssystem wurde bis 1917 beibehalten. 1912 gab es 7665 Maktabs und Medresen.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fand ein wichtiges Ereignis im kulturellen Leben Usbekistans statt: 1868 erschien der Buchdruck. 1874 wurde die öffentliche Bibliothek von Turkestan (heute die nach A. Navoi benannte Bibliothek) eröffnet, die die ersten Grundlagen für die bibliografische Arbeit in der Region legte und wissenschaftliche Forschungen durchführte. Im Berichtszeitraum begannen sich Wissenschaft und Wissen wiederzubeleben und zu entwickeln. Sonderschulen wurden gegründet, ein chemisches Labor in Taschkent eröffnet, astronomische Einrichtungen, ein Observatorium, Museen und Bibliotheken gebaut. Einen großen Beitrag zur Entwicklung der modernen Wissenschaften in Usbekistan leisteten russische Wissenschaftler: der Geograph P.T. Semenov Tien-Shansky, Ehepartner von Geologen und Anthropologen L.P. und O. A. Fedchenko, Geologe und Geograph I. V. Mushketov, Historiker V. V. Bartold und V. L. Vyatkin und andere.
Die Eroberung Zentralasiens durch Russland war ein kolonialer Gewaltakt, der sich kaum von den kolonialen Eroberungen anderer Länder unterschied. Es war räuberischer Natur und errichtete in Zentralasien ein Kolonialregime, das sich jedoch in einigen Merkmalen unterschied. Russland am Ende des neunzehnten Jahrhunderts wurde zu einem "Völkergefängnis", und Zentralasien gehörte dazu. Das konsequent praktizierte Prinzip der "Militär-Volksverwaltung" führte dazu, dass der Zarismus tatsächlich ein militärisch-bürokratisches Regierungssystem in Turkestan etablierte, das der Kolonialpolitik des Zarismus insgesamt einen militärisch-bürokratischen Stempel aufdrückte.
