Andrei Bely (1880–1934) - Russischer Schriftsteller, Dichter, Prosaist, Essayist, Kritiker, Memoirenschreiber Er wurde von Kritikern und Lesern nicht sofort anerkannt und wegen seines eigenwilligen Humors als "obszöner Clown" bezeichnet, aber er wurde später als einer der außergewöhnlichsten und einflussreichsten Symbolisten des Silbernen Zeitalters anerkannt. Werfen wir einen Blick auf die meisten interessante Fakten aus dem Leben von Andrei Bely.

1. Der wirkliche Name des Schriftstellers ist Boris Nikolaevich Bugaev. Das Pseudonym "Andrei Bely" wurde von seinem Lehrer und Mentor M.S.Soloviev vorgeschlagen. Weiße Farbe symbolisiert Reinheit, hohe Gedanken und Ruhe. B. Bugaev verwendete auch andere Pseudonyme: A., Alfa, Bykov, V., Gamma, Delta und andere.
2. Der zukünftige Schriftsteller wurde in die Familie eines Professors der Fakultät für Physik und Mathematik der Moskauer Universität und der ersten Moskauer Schönheit hineingeboren. Die Beziehung zwischen den Eltern des Jungen war komplex und beeinflusste maßgeblich seine Persönlichkeitsbildung, da jeder versuchte, seinem Sohn seine eigenen Werte beizubringen: Sein Vater interessierte sich für Wissenschaft, seine Mutter für Kunst und Musik.

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3. Bely hatte ein herausragendes Aussehen, viele hielten ihn für gutaussehend, aber Andreis Aussehen wurde mehr als einmal als "verrückt" bezeichnet. Zeitgenossen hoben nicht nur das ungewöhnliche Aussehen des Schriftstellers hervor, sondern auch seine Gewohnheiten.

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4. Als Teenager lernte Andrei die Familie Solovyov kennen, die später die Karriere des zukünftigen Schriftstellers stark beeinflusste. Mit der Akte der Solovyovs beginnt er sich für Literatur, neueste Kunst und Philosophie zu interessieren. Danke an M.S. Solovyov, Belys Arbeit wurde veröffentlicht.

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5. Bely war ein fleißiger Schüler und liebte es zu lernen.. Andrei hatte ausgezeichnete mathematische Fähigkeiten; war sowohl in exakten als auch in humanitären Disziplinen erfolgreich, was ihm erlaubte, mit Auszeichnung von der berühmten L.I. Polivanova.
6. 1903 schloss der zukünftige Schriftsteller auf Drängen seines Vaters sein Studium an der Naturabteilung der Fakultät für Physik und Mathematik der Moskauer Universität ab und trat 1904 in die historische und philologische Abteilung ein, wo er aufgrund seiner Ausbildung seine Ausbildung verlor Abreise ins Ausland.
7. 1901 veröffentlichte Bely sein erstes literarisches Werk im Genre "Symphonie" (zweite dramatische Symphonie). Die ungewöhnliche Kreation löste bei den Lesern Verwirrung und Kritik aus, aber andere Symbolisten schafften es, sie zu würdigen.

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8. Bely initiierte die Bekanntschaft mit Alexander Blok. Die Autoren teilten lange ihre Erfahrungen und kamen sich bald sehr nahe. Beide Freunde werden jedoch später in eine "Dreiecksbeziehung" verwickelt, wodurch sich ihre Wege trennen. Bely nannte seine fast zwanzigjährige Beziehung zu Blok „Freundschaft-Feindschaft“.
9. Andrei war mehrere Jahre in die Frau von A. Blok, Lyubov Mendeleeva, verliebt. Ihre Romanze dauerte 2 Jahre. Blok war ein Liebhaber von Getreidebetrieben, weil seine Frau litt und Trost in Belys Gesellschaft fand. Blok wusste von diesen Zusammenhängen, zeigte aber kein großes Interesse daran. Am Ende brach Mendeleev die Beziehungen zu Bely ab, was ihm einen schweren Schlag versetzte. Später wird der Schriftsteller Lyuba viele seiner Werke widmen.
10. Der Bruch mit seiner Geliebten trieb den Schriftsteller fast in den Selbstmord. Doch an dem Morgen, als er kurz davor war, sich das Leben zu nehmen, flößte eine Einladung von Mendeleev, ihn zu sehen, einen Funken Hoffnung in einem gebrochenen Herzen ein.
11. Der Schriftsteller war zweimal verheiratet. Seine erste Frau war Anna Alekseevna (Asya) Turgeneva. Die Gewerkschaft war nicht lange glücklich und 1918 löste sich das Paar auf. Claudia Nikolaevna Vasilyeva wurde Belys zweite Frau. Das Paar entwickelte eine freundschaftliche und vertrauensvolle Beziehung.

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12. Er lebte viele Jahre in Europa, arbeitete beim Gorki-Magazin „Conversation“ in Berlin und arbeitete auch an eigenen Werken.

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13. 1912 freundete sich Andrey mit Rudolf Steiner an und lebte anschliessend 4 Jahre mit seiner Frau Asya an dessen Wohnort in der Schweiz. Dort beteiligte er sich unter der Leitung von Steiner am Bau des Tempels, der von nicht fachmännischen Baumeistern ausgeführt wurde.

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14. Andrei Bely starb im Alter von 54 Jahren an einem Schlaganfall und wurde auf dem Nowodewitschi-Friedhof in Moskau beigesetzt.
15. Die Wohnung am Arbat, in der der Schriftsteller bis zu seinem 26. Lebensjahr lebte, beherbergt heute ein Gedenkmuseum dem Leben und Werk von Andrei Bely gewidmet. Adresse des Museums: Moskau, st. Arbat 55.

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Wie viele andere zeitgenössische russische Schriftsteller wurde Andrei Bely unter einem Pseudonym berühmt. Sein richtiger Name ist Boris Nikolaevich Bugaev. [Cm. Siehe auch Artikel Andrei Bely - Leben und Werk.] Er wurde 1880 in Moskau geboren - im selben Jahr wie Blok. Sein Vater, Professor Bugaev (Professor Letaev in den Schriften seines Sohnes), war ein hervorragender Mathematiker, Korrespondent für Weierstraß und Poincaré, Dekan der Fakultät der Moskauer Universität. Der Sohn erbte von ihm das Interesse an den am schwierigsten zu verstehenden mathematischen Problemen.

Er studierte am privaten Gymnasium von L. I. Polivanov, einem der damals besten Lehrer Russlands, der ihn zu einem tiefen Interesse an russischen Dichtern inspirierte. In seiner Jugend traf Bely den großen Philosophen Wladimir Solowjow und wurde früh ein Experte für seine mystischen Lehren. Bely stand Solovyovs Neffen, dem Dichter Sergei, nahe. Beide waren von einer ekstatischen Erwartung der Apokalypse durchdrungen, sie glaubten ganz realistisch und konkret, dass die ersten Jahre des neuen, 20. Jahrhunderts eine neue Offenbarung bringen würden – die Offenbarung der weiblichen Hypostase, Sophia, und dass ihr Kommen vollständig sein würde Leben verändern und transformieren. Diese Erwartungen wurden noch verstärkt, als Freunde von Bloks Visionen und Poesie erfuhren.

Dichter Russlands des XX Jahrhunderts. Andrej Belly

Zu dieser Zeit studierte Andrei Bely acht Jahre lang an der Moskauer Universität: Er erhielt ein Diplom in Philosophie und Mathematik. Trotz seiner brillanten Fähigkeiten sahen ihn die Professoren wegen seiner "dekadenten" Schriften schief an - einige gaben ihm bei der Beerdigung seines Vaters nicht einmal die Hand. Die erste der „dekadenten“ Schriften (Prosa) erschien 1902 unter dem lästigen Titel Symphonie (Zweite Dramatik). Mehrere außergewöhnlich subtile Kritiker (M. S. Solovyov - Sergeis Vater, Bryusov und Merezhkovsky mit Gippius) erkannten hier sofort etwas völlig Neues und Vielversprechendes. Dieses fast ausgereifte Werk gibt ein vollständiges Bild von Belys Humor und seiner wunderbaren Gabe, musikalisch organisierte Prosa zu schreiben. Aber Kritiker reagierten auf diese „Symphonie“ und was folgte mit Empörung und Bosheit, und Bely ersetzte mehrere Jahre lang Bryusov (der allmählich anerkannt wurde) als Hauptziel von Angriffen auf die „Dekadenten“. Er wurde als obszöner Clown bezeichnet, dessen Eskapaden das heilige Reich der Literatur entweihen. Die Haltung der Kritiker ist nachvollziehbar: In fast allen Werken von Bely steckt zweifellos ein Element der Dummheit. Pro Zweite Symphonie gefolgt Zuerst (Nördlich, heroisch, 1904), Dritte (Zurückkehren, 1905) und Vierte (Blizzard-Cup, 1908), sowie eine Gedichtsammlung Gold in Azur(1904) - und alle fanden den gleichen Empfang.

1905 wurde Bely (wie die meisten Symbolisten) von einer Welle erfasst Revolution, die er mit Solowjows Mystik zu verbinden versuchte. Aber die Degeneration der Revolution in eine kriminelle Anarchie führte dazu, dass Bely ebenso wie Blok depressiv wurde und er den Glauben an seine mystischen Ideale verlor. Depression ergoss sich in zwei Gedichtsammlungen, die 1909 erschienen: realistisch - Asche, wo er die Nekrasov-Tradition aufgreift, und Urne, wo er über seine Wanderungen in der abstrakten Wildnis spricht neukantianisch Metaphysik. Aber Belys Verzweiflung ist frei von Bloks düsterer und tragischer Bitterkeit, und der Leser nimmt sie wohl oder übel nicht so ernst, zumal Bely selbst ihn ständig mit seinen humorvollen Curbets ablenkt.

Während dieser ganzen Zeit schrieb Bely Band für Band Prosa: Er schrieb brillante, aber fantastische und impressionistische kritische Artikel, in denen er die Schriftsteller vom Standpunkt seiner mystischen Symbolik erklärte; schrieb Darlegungen seiner metaphysischen Theorien. Die Symbolisten schätzten ihn sehr, aber er war der breiten Öffentlichkeit fast unbekannt. 1909 veröffentlichte er seinen ersten Roman - silberne Taube. Dieses bemerkenswerte Werk, das bald großen Einfluss auf die russische Prosa haben sollte, blieb zunächst fast unbemerkt. 1910 las Bely an der St. Petersburger „Poetischen Akademie“ eine Reihe von Berichten über russische Prosodie – ein Datum, ab dem man die Existenz der russischen Prosodie als Wissenschaftszweig zählen kann.

1911 heiratete er ein Mädchen, das den poetischen Namen Asya Turgenev trug und tatsächlich eine Verwandte des berühmten Schriftstellers war. Im folgenden Jahr lernte das junge Paar einen berühmten deutschen „Anthroposophen“ kennen. Rudolf Steiner. Steiners „Anthroposophie“ ist eine grob konkretisierte und detaillierte Abhandlung des symbolistischen Weltbildes, das den menschlichen Mikrokosmos als bis ins Detail parallel zum universellen Makrokosmos betrachtet. Bely und seine Frau waren von Steiner fasziniert und lebten vier Jahre lang in seinem zauberhaften Etablissement in Dornach bei Basel (dem „Goetheanum“). Sie beteiligten sich am Bau des Johanneums, das nur von Steiners Adepten gebaut werden sollte, ohne Eingreifen von Unaufgeklärten, d.h. professionelle Bauherren. In dieser Zeit veröffentlichte White seinen zweiten Roman Petersburg(1913) und schrieb Kotika Letaeva die 1917 erschienen ist. Als es ausbrach Erster Weltkrieg, nahm er eine pazifistische Haltung ein. 1916 musste er zum Militärdienst nach Russland zurückkehren. Doch die Revolution bewahrte ihn davor, an die Front geschickt zu werden. Wie Blok geriet er unter den Einfluss Iwanow-Razumnik und sein Skythe» Revolutionärer Messianismus. Bolschewiki Bely begrüßte es als einen befreienden und zerstörerischen Sturm, der sich mit der heruntergekommenen „humanistischen“ europäischen Zivilisation befassen würde. In seinem (sehr schwachen) Gedicht Christus ist auferstanden(1918) identifiziert er noch nachdrücklicher als Blok den Bolschewismus mit dem Christentum.

Wie Blok verlor Bely sehr bald den Glauben an diese Identität, aber im Gegensatz zu Blok verfiel er nicht in eine mutlose Niederwerfung. Im Gegenteil, gerade in den schlimmsten Jahren des Bolschewismus (1918-1921) entfaltete er eine stürmische Aktivität, inspiriert von dem Glauben an die große mystische Wiedergeburt Russlands, der trotz der Bolschewiki wuchs. Es schien ihm, als würde in Russland vor seinen Augen eine neue „Kultur der Ewigkeit“ entstehen, die die humanistische Zivilisation Europas ersetzen würde. Und tatsächlich gab es in diesen schrecklichen Jahren der Hungersnot, der Entbehrung und des Terrors in Russland eine erstaunliche Blüte mystischer und spiritueller Kreativität. Bely wurde zum Zentrum dieser Gärung. Er gründete die "Wolfila" (Freie Philosophische Vereinigung), in der die brennendsten Probleme der mystischen Metaphysik in ihrer praktischen Hinsicht frei, aufrichtig und auf originelle Weise diskutiert wurden. Er veröffentlichte Notizen des Träumers(1919–1922), eine Nicht-Zeitschrift, eine Mischung aus fast dem Besten, was in diesen schwersten zwei Jahren erschienen ist. Er brachte proletarischen Dichtern Verse bei und hielt fast jeden Tag mit unglaublicher Energie Vorträge.

In dieser Zeit schrieb er neben vielen kleinen Werken auch Notizen eines Exzentrikers, Das Verbrechen von Nikolai Letaev(Fortsetzung Kotika Letaeva), ein tolles Gedicht erste Verabredung und Erinnerungen an Block. Zusammen mit Blok und Gorki (die damals nichts schrieben und daher nicht zählten) war er die größte Figur der russischen Literatur – und viel einflussreicher als diese beiden. Als der Buchhandel wieder auflebte (1922), begannen die Verlage als Erstes, Bely zu veröffentlichen. Im selben Jahr ging er nach Berlin, wo er zum gleichen Zentrum unter den emigrierten Schriftstellern wurde wie in Russland. Aber sein ekstatischer, rastloser Geist erlaubte ihm nicht, im Ausland zu bleiben. 1923 kehrte Andrei Bely nach Russland zurück, denn nur dort spürte er den Kontakt mit der messianischen Wiederbelebung der russischen Kultur, die er sehnsüchtig erwartete.

Porträt von Andrei Bely. Künstler K. Petrov-Vodkin, 1932

Alle seine Versuche, einen lebendigen Kontakt mit der sowjetischen Kultur herzustellen, erwiesen sich jedoch als hoffnungslos. Die kommunistischen Ideologen erkannten Andrei Bely nicht an. Zurück in Berlin brach er mit Asya Turgeneva und lebte nach seiner Rückkehr in die UdSSR mit Anna Vasilyeva zusammen, die er 1931 offiziell heiratete. Sie hat einen Schriftsteller im Arm und starb am 8. Januar 1934 in Moskau nach mehreren Schlaganfällen.

Andrei Bely (1880-1934) – russischer Dichter und Schriftsteller, war eine der führenden Persönlichkeiten der russischen Moderne und Symbolik, auch bekannt für seine Arbeit als Dichter, Memoirenschreiber und Kritiker.

Kindheit

Der richtige Name von Andrei Bely ist Boris Nikolaevich Bugaev. Er wurde am 26. Oktober 1880 in Moskau geboren.

Sein Vater, Nikolai Vasilyevich Bugaev, war ein berühmter russischer Philosoph und Mathematiker, korrespondierendes Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, ein geehrter Professor und Dekan an der Fakultät für Physik und Mathematik der Universität Moskau.

Mama, Alexandra Dmitrievna (Mädchenname Egorova), galt als eine der ersten Schönheiten in Moskau.

Lange Lebensjahre (fast 26 Jahre) des zukünftigen Dichters vergingen im Haus seiner Eltern, das sich an der Kreuzung der Denezhny Lane mit dem Arbat befand. Jetzt befindet sich an diesem Ort im Zentrum von Moskau das einzige Gedenkmuseum der Welt, das Andrei Bely gewidmet ist.

Unter den Vertretern der alten Moskauer Professur hatte sein Vater, Nikolai Bugaev, sehr weite Bekanntschaften, so dass Andreis Kindheit in der hohen Atmosphäre des kulturellen und professoralen Moskau verging. Der große Schriftsteller Leo Tolstoi war ein häufiger Gast im Haus.

Zwischen den Eltern entwickelte sich eine schwierige Beziehung, die sich ernsthaft auf den aufstrebenden Charakter und die Psyche des zukünftigen Dichters auswirkte. In der Zukunft drückte sich dies in den Kuriositäten und Konflikten von Andrei Bely mit seinen Mitmenschen aus.

Ausbildung

Im Alter von 11 Jahren trat Andrei in das beste private Moskauer Gymnasium Polivanov L.I. ein, wo seine bevorzugten Hobbys östliche Religion (Okkultismus, Buddhismus) und Literatur waren (besonders interessierte sich der Junge für die Werke von Ibsen, Nietzsche und Dostojewski). In den letzten Kursen interessierte sich der junge Mann sehr für Poesie. Unter den poetischen Werken bevorzugte er besonders die Dichter Frankreichs und die Symbolisten Russlands (Merezhkovsky, Bryusov und Balmont).

Als der Typ 15 Jahre alt war, kam er dem zukünftigen russischen Dichter Sergei Solovyov, dem Sohn eines berühmten Übersetzers, nahe. Andrey kam ihrer Familie ziemlich nahe, hier lernte er die neueste Kunst in Musik, Malerei und Philosophie kennen. Im Haus der Solovyovs stießen seine ersten poetischen Experimente auf Sympathie und es wurde ein kreatives Pseudonym erfunden - Andrei Bely.

1899 absolvierte er das Gymnasium und bestand auf Drängen seiner Eltern die Prüfungen für die Zulassung zur Moskauer Universität. An der Fakultät für Physik und Mathematik wählte er die naturwissenschaftliche Fakultät, weil Andrej von früher Jugend an trotz seiner mystischen und künstlerischen Stimmungen nach den exakten Wissenschaften strebte.

An der Universität beschäftigte er sich intensiv mit dem Studium der Theorie Darwins und der Zoologie der Wirbellosen, widmete der Chemie viel Aufmerksamkeit. Gleichzeitig verpasste er keine einzige Ausgabe der monatlichen Kunstillustriertenzeitschrift "World of Art", in der er die Neuheiten der Arbeit russischer Symbolisten studierte.

1903 schloss Bely die Universität mit Auszeichnung ab.

1904 wurde Andrei an derselben Moskauer Universität Student der Fakultät für Geschichte und Philologie. Er wählte den berühmten russischen Logiker, Übersetzer und Philosophen Boris Aleksandrovich Fokht zu seinem Anführer. Ein Jahr später hörte Bely jedoch auf, den Unterricht zu besuchen, und 1906 schrieb er an das Dekanat einen Antrag auf Ausschluss von der Universität. Er beschloss, sich ganz der literarischen Tätigkeit zu widmen.

Literarische Tätigkeit

Im Winter 1901 traf Bely die erfahrenen Symbolisten Bryusov, Gippius und Merezhkovsky. Und schon 1903 begann sich um ihn ein Kreis junger Symbolisten zu bilden, der hauptsächlich aus Universitätsstudenten bestand. Der Becher erhielt den Namen "Argonauten", und Andrei wurde sein ideologischer Inspirator und unbestrittener Anführer.

1903 begann Andrei mit dem Dichter Alexander Blok zu korrespondieren, und ein Jahr später trafen sie sich persönlich. Diese Bekanntschaft in der Zukunft führte zu vielen Jahren schmerzhafter Feindschaft und Freundschaft.

Im Januar 1904 begann in Moskau die monatliche wissenschaftliche und literarische Zeitschrift "Vesy" zu erscheinen. Andrei Bely pflegte eine enge Zusammenarbeit mit dem Verlag.

Der Argonauten-Kreis hielt seine Treffen in der Wohnung der bekannten russischen Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und Anwalts Pavel Ivanovich Astrov ab. Bei einem der Treffen wurde beschlossen, eine literarische und philosophische Sammlung herauszugeben. 1906 erschienen die ersten beiden Bücher dieser Sammlung, die den Namen „Freies Gewissen“ erhielten.

1909 arbeitete Bely im Moskauer Verlag "Musaget", er war einer seiner Gründer, hier beschäftigte sich der Dichter mit Übersetzungen und veröffentlichte auch seine Gedichte.

1911 machte sich Andrei auf den Weg in den Nahen Osten und nach Nordafrika. Impressionen dieser Reise spiegeln sich in den "Travel Notes".

Als er 1912 nach Russland zurückkehrte, arbeitete Bely ein wenig als Redakteur in der Zeitschrift Works and Days. Dann ging er wieder ins Ausland, wo er in Berlin Rudolf Steiner kennenlernte, den österreichischen Begründer der religiösen und mystischen Lehre der Anthroposophie. Andrei stürzte sich Hals über Kopf in diese Lehre und wurde ein Schüler von Steiner.

In dieser Zeit erschienen drei Bände seiner theoretischen und kritischen Artikel:

• "Symbolismus";
• "Grüne Wiese";
• "Arabesken".

Ein wenig Bely begann sich von der Poesie des Symbolismus zu entfernen, immer mehr Prosawerke erschienen in seiner Arbeit, zum Beispiel die Romane "Silver Dove" und "Petersburg" sowie die autobiografische Geschichte "Kotik Letaev".

Von 1914 bis 1916 lebte Andrej in der Schweiz, wo er am Bau des Goetheanum-Tempels mitwirkte. Ende 1916 wurde Bely nach Russland gerufen, um seine Einstellung zum Militärdienst zu überprüfen. Asyas Frau ging nicht mit Andrei, sie blieb in der Schweiz und beschloss, sich ganz der Sache Steiners und dem Bau des Tempels zu widmen.

Bely betrachtete den Ersten Weltkrieg als eine universelle menschliche Katastrophe, und die Revolution in Russland im Jahr 1917 sah er als einen möglichen Ausweg aus der globalen Sackgassenkatastrophe. Diese Ideen sind in seinen Werken verkörpert:

• Essay-Zyklus „Auf dem Pass“, bestehend aus den drei Teilen „Lebenskrise“, „Gedankenkrise“ und „Kulturkrise“;
• Aufsatz "Revolution und Kultur";
• das Gedicht „Christus ist auferstanden“;
• Gedichtbände "Die Prinzessin und die Ritter" und "Stern".

Neben der Kreativität war Andrei in Lehrtätigkeiten tätig. Für junge proletarische Schriftsteller und Dichter der proletarischen Kultur in Moskau hielt er Vorlesungen über die Theorie der Prosa und Poesie.

Von 1921 bis 1923 verbrachte Bely erneut im Ausland, kehrte aber nach einem völligen Bruch der ehelichen Beziehungen zu seiner Frau nach Russland zurück, wo eine besonders fruchtbare Zeit seiner Arbeit begann, jetzt schrieb er hauptsächlich Prosa:

• die Dilogie der Romane "Moskau" ("Moskau exzentrisch" und "Moskau unter Beschuss");
• Roman "Masken";
• Memoiren "Erinnerungen an Blok";
• Trilogie "An der Wende von zwei Jahrhunderten", "Anfang des Jahrhunderts", "Zwischen zwei Revolutionen".

Einen bedeutenden Beitrag zur Literaturwissenschaft leisteten Belys Forschungsarbeiten Gogol's Mastery, Rhythm as Dialectics and The Bronze Horseman.

Privatleben

Nachdem Andrei Bely den Dichter Alexander Blok getroffen und ihm nahe gekommen war, begann er, seine Frau Lyubov Mendeleeva zu umwerben, und später wurden sie ein Liebespaar. In dieser dramatischen Dreiecksbeziehung litten alle drei fast vier Jahre, bis es zum endgültigen Bruch kam, der sich in Bloks Stück „Puppet Show“ widerspiegelte. Der Dichter Andrei Bely ging ins Ausland und goss sein Leiden in den Gedichtbänden „Asche“ und „Urne“ aus.

Fast zur gleichen Zeit befand sich Bely auch in einem anderen Liebesdreieck – mit seinem symbolistischen Dichterkollegen Valery Bryusov und seiner Frau, der Dichterin Nina Petrovskaya. Diese Romanze zwischen Andrei und Nina begann ganz unschuldig, aber bald verliebte sich Petrovskaya so sehr in Bely, dass sie in ihren Gefühlen eine mystische Verehrung von ihm erreichte. Andrei beschloss, diese Beziehungen abzubrechen, er hatte genug von einer Liebesbeziehung mit Lyuba Mendeleeva, Bloks Frau, aber Petrovskaya begann, ihn buchstäblich zu verfolgen. Es kam zu dem Punkt, dass Nina versuchte, ihren Geliebten zu töten. Während einer Pause in einer Vorlesung, die Andrey am Polytechnischen Institut las, näherte sie sich ihm und schoss aus nächster Nähe auf ihn. Glücklicherweise hat die Browning fehlgezündet. All diese Kollisionen spiegelten sich später in Bryusovs Roman "The Fiery Angel" wider.

1909 lernte Bely einen Künstler kennen, die Nichte des großen russischen Schriftstellers Ivan Turgenev. Der Name des Mädchens war Anna (nahe Leute nannten sie Asya), sie wurden eng und begannen, in einer standesamtlichen Ehe zu leben. Sie teilte mit ihm Wanderjahre, als er von 1910 bis 1912 Ägypten, Palästina, Tunesien und Sizilien bereiste. Im Frühjahr 1914 heiratete Andrei offiziell Asa, ihre Hochzeit fand in Bern statt.

1916 reiste er allein nach Russland, Asya folgte ihm nicht und blieb in Dorn. Fünf Jahre später kehrte er zu seiner Frau zurück, doch nach Aufklärungen wurde klar, dass ein weiteres Zusammenleben nicht mehr möglich war.

Nachdem er einige Jahre im Ausland gewandert war, kehrte Bely nach Moskau zurück. Das Eheleben mit Anna Turgeneva blieb in der Vergangenheit, aber eine andere Frau tauchte in seinem Schicksal auf. Vasilyeva Claudia Nikolaevna wurde die letzte Geliebte des Dichters. 1925 reisten sie auf Einladung ihrer Freunde nach Kuchino, wo sie sich in der Datscha von Bekannten niederließen. Wie Andrei Bely später sagte, wurde dieses Anwesen für ihn wie Jasnaja Poljana für Leo Tolstoi oder wie Jalta für Anton Tschechow. Hier konnte er endlich in die Kreativität eintauchen. 1931 legalisierten Claudia und Andrei ihre Beziehung.

Klavdia Nikolaevna machte die letzten Jahre von Belys Leben glücklich, sie war ruhig und sehr fürsorglich, sie umgab ihn mit ihrer Aufmerksamkeit, und als Antwort nannte er sie liebevoll Claudia.

Am 8. Januar 1934 hatte Andrei einen Schlaganfall, er starb in den Armen seiner Frau, er wurde in Moskau auf dem Nowodewitschi-Friedhof beigesetzt.

Andrey Bely (richtiger Name Boris Nikolaevich Bugaev) - Russischer Schriftsteller, Dichter, Kritiker, Memoirenschreiber, Verser; eine der führenden Figuren der russischen Symbolik und des Modernismus im Allgemeinen.

Geboren in der Familie des Mathematikers Nikolai Vasilyevich Bugaev, Dekan der Fakultät für Physik und Mathematik der Universität Moskau, und seiner Frau Alexandra Dmitrievna, geborene Egorova. Bis zu seinem sechsundzwanzigsten Lebensjahr lebte er mitten im Zentrum von Moskau, am Arbat; In der Wohnung, in der er seine Kindheit und Jugend verbrachte, befindet sich heute eine Gedenkwohnung. Bugaev senior hatte weite Bekanntschaften unter den Vertretern der alten Moskauer Professoren; im Haus gewesen.

1891-1899. Boris Bugaev absolvierte das berühmte Moskauer Gymnasium L. I. Polivanov, wo er sich in den letzten Klassen während des Literaturstudiums für Buddhismus und Okkultismus interessierte. Boris hatte damals einen besonderen Einfluss. Hier weckte er das Interesse an Poesie, insbesondere an französischen und russischen Symbolisten (,). 1895 freundete er sich eng mit Sergej Solowjow und seinen Eltern, Michail Sergejewitsch und Olga Michailowna, und bald auch mit Michail Sergejewitschs Bruder, dem Philosophen Wladimir Solowjow, an.

1899 trat er auf Drängen seines Vaters in die Naturwissenschaftliche Fakultät der Fakultät für Physik und Mathematik der Moskauer Universität ein. Seit seiner Jugend versuchte er, künstlerische und mystische Stimmungen mit Positivismus zu verbinden, mit dem Wunsch nach den exakten Wissenschaften. An der Universität beschäftigt er sich mit Zoologie der Wirbellosen, studiert die Werke von Darwin, Chemie, verpasst aber keine einzige Ausgabe der World of Art. Im Herbst 1899 gibt sich Boris, wie er sagt, „ganz der Phrase, der Silbe hin“.

Im Dezember 1901 traf Bely die "älteren Symbolisten" - Bryusov, Merezhkovsky und. Im Herbst 1903 wurde um Andrei Bely ein literarischer Kreis namens Argonauten organisiert. 1904 versammelten sich die "Argonauten" in Astrovs Wohnung. Bei einem der Treffen des Kreises wurde vorgeschlagen, eine literarische und philosophische Sammlung mit dem Titel "Free Conscience" zu veröffentlichen, und 1906 wurden zwei Bücher dieser Sammlung veröffentlicht.

1903 nahm Bely Kontakt auf und ein Jahr später trafen sie sich persönlich. Zuvor schloss er 1903 die Universität mit Auszeichnung ab. Seit der Gründung der Zeitschrift "Vesy" im Januar 1904 begann Andrei Bely eng mit ihm zusammenzuarbeiten. Im Herbst 1904 trat er in die Fakultät für Geschichte und Philologie der Moskauer Universität ein und wählte B. A. Fokht zum Leiter; 1905 hörte er jedoch mit dem Unterricht auf, stellte 1906 einen Ausweisungsantrag und begann, sich ausschließlich schriftstellerisch zu betätigen.

Nach einem schmerzhaften Bruch mit Blok und seiner Frau Lyubov Mendeleeva lebte Bely sechs Monate im Ausland. 1909 wurde er einer der Mitbegründer des Musaget-Verlags. 1911 unternahm er eine Reihe von Reisen durch Sizilien - Tunesien - Ägypten - Palästina (beschrieben in den "Travel Notes"). 1910 unterrichtete Bugaev, gestützt auf seine Beherrschung mathematischer Methoden, junge Dichter über Prosodie - laut D. Mirsky "das Datum, ab dem die Existenz der russischen Poesie als Wissenschaftszweig gezählt werden kann".

Seit 1912 gab er die Zeitschrift Works and Days heraus, deren Hauptthema die theoretischen Fragen der Ästhetik des Symbolismus waren. 1912 lernte er in Berlin Rudolf Steiner kennen, wurde sein Schüler und widmete sich ohne Zögern seiner Lehre und der Anthroposophie. Tatsächlich arbeitete er abseits des ehemaligen Schriftstellerkreises an Prosawerken. Als der Krieg 1914 ausbrach, befanden sich Steiner und seine Schüler, darunter auch Andrej Bely, in Dornach in der Schweiz, wo der Bau des Goetheanums begann. Dieser Tempel wurde von den Schülern und Anhängern Steiners mit ihren eigenen Händen gebaut. Vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs besuchte A. Bely das Grab von Friedrich Nietzsche im Dorf Röcken bei Leipzig und am Kap Arkona auf der Insel Rügen.

1916 wurde Andrei Bely nach Russland einbestellt, "um seine Einstellung zum Militärdienst zu testen", und gelangte auf Umwegen über Frankreich, England, Norwegen und Schweden nach Russland. Seine Frau folgte ihm nicht. Nach der Oktoberrevolution unterrichtete er am Moskauer Proletkult unter jungen proletarischen Schriftstellern Theorie der Poesie und Prosa.

Ab Ende 1919 dachte Bely an eine Rückkehr zu seiner Frau nach Dornach, erst Anfang September 1921 wurde er ins Ausland entlassen. Aus der Aufklärung mit Asya wurde deutlich, dass die Fortsetzung eines gemeinsamen Familienlebens unmöglich war. Vladislav Chodasevich und andere Memoirenschreiber erinnerten sich an sein gebrochenes, albernes Verhalten, als er die Tragödie in Berliner Bars „tanzte“: „Sein Foxtrott ist reines Peitschen: nicht einmal eine Pfeife, sondern ein Christustanz“ (Tsvetaeva).

Im Oktober 1923 kehrte Bely unerwartet für seine Freundin Claudia Vasilyeva nach Moskau zurück. „Bely ist ein toter Mann, und in keinem Geist wird er wieder auferstehen“, schrieb Leo Trotzki, der damalige Allmächtige, in der Prawda. Im März 1925 mietete er zwei Zimmer in Kuchin bei Moskau. Der Schriftsteller starb am 8. Januar 1934 in den Armen seiner Frau Claudia Nikolaevna an einem Schlaganfall - eine Folge eines Sonnenstichs, der ihm in Koktebel widerfahren war. Dieses Schicksal wurde von ihm in der Ashes-Sammlung vorhergesagt:

Ich glaubte an den goldenen Glanz
Er starb an Sonnenpfeilen.
Ich maß das Jahrhundert mit dem Gedanken,
Und er konnte sein Leben nicht leben.

Im Oktober 1923 kehrte Bely nach Moskau zurück; Asya blieb für immer in der Vergangenheit. Aber eine Frau erschien in seinem Leben, die dazu bestimmt war, seine letzten Jahre mit ihm zu verbringen. Claudia Nikolaevna Vasilyeva (geborene Alekseeva; 1886-1970) wurde Belys letzte Freundin. Die stille, fürsorgliche Claudia, wie der Schriftsteller sie nannte, wurde am 18. Juli 1931 Belys Frau.

Schaffung

Literarisches Debüt - . Ihr folgte ein eigenständiges Genre lyrisch-rhythmischer Prosa mit charakteristischen mystischen Motiven und einer grotesken Wahrnehmung der Realität. Er trat in den Kreis der Symbolisten ein und nahm an den Zeitschriften "World of Art", "New Way", "Scale", "Golden Fleece", "Pass" teil. Bereits 1903 veröffentlichte er in der Zeitschrift Novy Put einen Artikel „Über das Buch von Mereschkowski: Leo Tolstoi und Dostojewski“. Die frühe Gedichtsammlung Gold in Azure zeichnet sich durch formale Experimente und charakteristische symbolistische Motive aus. Nach seiner Rückkehr aus dem Ausland veröffentlichte er Gedichtsammlungen "Ashes" (1909; die Tragödie des ländlichen Russlands), "Urn", den Roman "Silver Dove", Essays "The Tragedy of Creativity. Dostojewski und Tolstoi.

Die Ergebnisse seiner eigenen literaturkritischen Tätigkeit, zum Teil Symbolismus im Allgemeinen, sind in den Artikelsammlungen „Symbolismus“ (1910; umfasst auch Gedichte), „Grüne Wiese“ (1910; umfasst kritische und polemische Artikel, Essays zu Russische und ausländische Schriftsteller), „Arabesken. 1914-1915 erschien die erste Ausgabe des Romans „Petersburg“, der zweite Teil der Trilogie „Ost oder West“.

Im Roman „Petersburg“ (1913-14; überarbeitete Kurzausgabe 1922) ein symbolhaftes und satirisches Bild russischer Staatlichkeit. Der erste in der geplanten Reihe autobiografischer Romane - "Kotik Letaev"; die Reihe wird mit dem Roman „Der getaufte Chinese“ fortgesetzt. 1915 verfasste er die Studie „Rudolf Steiner und Goethe im Weltbild der Moderne“.

Das Verständnis des Ersten Weltkriegs als Manifestation der allgemeinen Krise der westlichen Zivilisation spiegelt sich im Zyklus „Auf dem Pass“ („I. Krise des Lebens“, 1918; „II. Krise des Denkens“, 1918; „III . Krise der Kultur", 1918). Die Wahrnehmung des lebensspendenden Elements der Revolution als rettender Ausweg aus dieser Krise findet sich in dem Aufsatz „Revolution und Kultur“, dem Gedicht „Christus ist auferstanden“, der Gedichtsammlung „Stern“. Ebenfalls 1922 veröffentlichte er in Berlin das „Lautgedicht“ „Glossolalia“, in dem er ausgehend von der Lehre R. Steiners und der Methode der vergleichenden historischen Sprachwissenschaft das Thema der Erschaffung eines Universums aus Klängen entwickelte. Nach seiner Rückkehr nach Sowjetrussland erstellt er einen epischen Roman („Moscow Excentric“, „Moscow Under Attack“, „Masks“), schreibt Memoiren – „Memories of Blok“ und eine Memoiren-Trilogie „An der Wende von zwei Jahrhunderten“, „ Der Anfang des Jahrhunderts“, „Zwischen zwei Revolutionen.

Zu den neuesten Arbeiten von Andrei Bely zählen die theoretischen und literarischen Studien „Rhythmus als Dialektik und Der eherne Reiter“ und „Gogols Meisterschaft“, die ihn als „Genie der Ätzkraft“ bezeichnen ließen. Eine verkürzte Darstellung von Belys theoretischen Berechnungen zum Rhythmus russischer Verse gibt Nabokov in einem Anhang zur englischen Übersetzung.

Beeinflussen

Belys Stilistik ist äußerst individuell – es ist rhythmische, gemusterte Prosa mit zahlreichen Skaz-Elementen. Laut V. B. Shklovsky „ist Andrei Bely der interessanteste Schriftsteller unserer Zeit. Alle moderne russische Prosa trägt ihre Spuren. Pilnyak ist ein Rauchschatten, wenn Bely Rauch ist. Um den Einfluss von A. Bely und A. M. Remizov auf die postrevolutionäre Literatur zu bezeichnen, verwendet der Forscher den Begriff "Ornamental Prosa". Diese Richtung wurde zur Hauptrichtung in der Literatur der ersten Jahre der Sowjetmacht.

Im Jahr 1922 forderte Osip Mandelstam die Schriftsteller auf, Andrej Bely als „die Spitze der russischen psychologischen Prosa“ zu überwinden und von der Verflechtung von Worten zur reinen Handlungshandlung zurückzukehren. Seit Ende der 1920er Jahre. Belovs Einfluss auf die sowjetische Literatur schwindet stetig.

Am 26. Oktober jährt sich zum 130. Mal der Geburtstag des Dichters und Schriftstellers Boris Nikolaevich Bugaev, der unter dem Pseudonym Andrei Bely arbeitete.

Dichter, Prosaiker, Philosoph, Literaturkritiker, eine der führenden Persönlichkeiten des russischen Symbolismus Boris Nikolaevich Bugaev (literarisches Pseudonym - Andrei Bely) wurde am 26. Oktober (14. Oktober im alten Stil) 1880 in Moskau in der Familie eines Prominenten geboren Mathematiker und Philosoph, Dekan der Fakultät für Physik und Mathematik der Universität Moskau, Gründer der Moskauer Schule für Mathematik Nikolai Wassiljewitsch Bugajew.

Die Kindheit des zukünftigen Dichters verlief unter gegensätzlichen Einflüssen seines Vaters und seiner Mutter. Die Mutter, die sich mit Musik beschäftigte, versuchte bei der Erziehung ihres Sohnes, dem künstlerischen Einfluss des Rationalismus des Vaters entgegenzuwirken.

Dieser elterliche Konflikt spiegelte sich später in den autobiografischen Romanen des Schriftstellers wider.

In den Jahren 1891-1899 studierte er am besten privaten Gymnasium in Moskau, dem berühmten Lehrer Lev Polivanov. In den Jahren 1895-1896 kam der junge Mann der Familie von Mikhail Solovyov nahe, dem Bruder des Philosophen, der neben den Bugaevs lebte. Unter dem Einfluss der Solovyovs begann Boris Bugaev, sich mit literarischen Arbeiten zu beschäftigen, interessierte sich für die neueste Kunst, Philosophie (Buddhismus und insbesondere Schopenhauer) und studierte die okkulten Wissenschaften. In ihrem Haus traf er die Symbolisten der "älteren" Generation und kam ihnen nahe: Valery Bryusov, Konstantin Balmont, Dmitry Merezhkovsky, Zinaida Gippius.

1901 schuf Bugaev "Sinfonie (2., dramatisch)" in einem eigentümlichen Genre der lyrisch-rhythmischen Prosa. Gleichzeitig schlug Mikhail Solovyov vor, dass der Novize das Pseudonym "Andrei Bely" annehme.

In den folgenden Jahren veröffentlichte Andrei Bely vier in rhythmischer Prosa geschriebene "Sinfonien" - "Northern Symphony" ("Heroic") (1903); "Dramatisch" (1902); "Rückkehr" (1905); "Blizzard Cup" (1908); Gedichtsammlungen "Ashes" (1909); "Urne" (1909); Romane "Silver Dove" (1910), "Petersburg" (1913 1914), ein Gedichtband "The Queen and the Knights" (1919) usw.

In den Jahren 1901-1903 war Andrei Bely der erste unter den Moskauer Symbolisten, der sich um die Verlage "Scorpio" (Bryusov, Balmont, Baltrushaitis), "Vulture" (Krechetov und seine Frau Petrovskaya) gruppierte und sich dann mit den Organisatoren von St. Petersburg traf religiöse und philosophische Treffen und Herausgeber der religiösen und philosophischen Zeitschrift "New Way" Merezhkovsky und Gippius. In dieser Zeit wurden die Artikel von Andrey Bely "Über Theurgie", "Kunstformen", "Symbolismus als Weltanschauung" usw.

Im Januar 1903 begann Andrei Bely mit Alexander Blok zu korrespondieren (persönliche Bekanntschaft fand 1904 statt), mit dem ihn eine jahrelange dramatische "Freundschaft-Feindschaft" verband. Im Herbst 1903 wurde Andrei Bely einer der Organisatoren und ideologischen Inspiratoren des "Argonauten" -Kreises, der sich zu den Ideen der Symbolik als religiöse Kreativität bekannte. Im selben Jahr schloss er sein Studium an der Fakultät für Naturwissenschaften der Fakultät für Physik und Mathematik der Universität Moskau ab.

Ab Januar 1904 erschien in Moskau die führende symbolistische Zeitschrift Scales, in der Bely zahlreiche Artikel, Notizen und Rezensionen veröffentlichte.

1904 erschien Andrei Belys erste Gedichtsammlung Gold in Azure.

Im Herbst desselben Jahres trat er zum zweiten Mal in die Fakultät für Geschichte und Philologie der Moskauer Universität ein, hörte jedoch 1905 auf, Vorlesungen zu besuchen, und stellte 1906 einen Antrag auf Ausweisung im Zusammenhang mit einer Auslandsreise.

Im Werk von Bely von 1904-1905 tritt das poetische Bild Russlands an die Stelle des einstigen, auf unbestimmte Zeit mystischen Ideals.

Im Januar 1905 wurde Andrei Bely nach seiner Ankunft in St. Petersburg Augenzeuge der ersten revolutionären Ereignisse. Er nahm die Revolution mit großem Enthusiasmus auf, obwohl er weit von ihrem politischen Bewusstsein entfernt blieb.

Bely war in Alexander Bloks Frau Lyubov Mendeleeva verliebt. Ihre Beziehung dauerte zwei Jahre. Mendeleev konnte sich nicht endgültig entscheiden, hin- und hergerissen zwischen Gefühlen und gesundem Menschenverstand. Schließlich teilte sie dem Dichter mit, dass sie bei ihrem Mann wohne. Andrei Bely verließ St. Petersburg und ging ins Ausland und hoffte, sie zu vergessen.

Andrei Bely lebte mehr als zwei Jahre im Ausland, wo er zwei Gedichtsammlungen schuf, die Alexander Blok und Lyubov Mendeleeva gewidmet waren.

Andrei Bely verbrachte Oktober und November 1906 in München, am 1. Dezember reiste er auf Einladung der Merezhkovskys nach Paris und blieb dort bis März 1907.

Als der Dichter 1907 nach Moskau zurückkehrte, arbeitete er weiter in der Zeitschrift Libra, arbeitete für kurze Zeit mit der Zeitschrift Golden Fleece zusammen, die in einer Reihe anderer Publikationen veröffentlicht wurde, und argumentierte aktiv mit den "mystischen Anarchisten".

In den Jahren 1908-1909 veröffentlichte Bely zwei Sammlungen, Ashes und Urn, die die „Krisen“-Haltung des Dichters widerspiegelten.

Seit 1909 war Belys Haltung von einem Übergang vom Pessimismus zur Suche nach der „Lebensweise“ geprägt, was durch eine Annäherung an die aufstrebende Künstlerin Anna Turgeneva (Asya) erleichtert wurde, die seine eigentliche Frau wurde (Standesamtliche Ehe wurde eingetragen in Bern (Schweiz) am 23. März 1914).

In den Jahren 1909-1910 veröffentlichte Bely drei Bände mit kritischen und theoretischen Artikeln (Symbolism, 1910; Green Meadow, 1910; Arabesques, 1911) und schrieb den Roman Silver Dove (1910).

Von Dezember 1910 bis April 1911 unternahmen Bely und seine Frau eine Reise (Sizilien - Tunesien - Ägypten - Palästina), deren literarisches Ergebnis zwei Bände Travel Notes waren.

Im Herbst 1911 begann Bely nach vorheriger Vereinbarung mit der Zeitschrift Russian Thought mit der Arbeit an dem Roman Petersburg.

Im April/Mai 1912 lebten der Dichter und seine Frau in Brüssel, im Mai 1912 lernten sie in Köln den österreichischen Schriftsteller Rudolf Steiner kennen, den Begründer der anthroposophischen Religions- und Mystiklehre, und wurden seine Anhänger.

1914-1916 lebte Andrei Bely in Dornach (Schweiz), wo er unter der Leitung von Steiner am Bau des anthroposophischen Zentrums - des "Tempeltheaters" des Goetheanum (Johannesbau) - beteiligt war.

1915 erschien Andrey Belys Studie „Rudolf Steiner und Goethe im Weltbild der Moderne“.

Von Oktober 1915 bis Oktober 1916 schrieb er den Roman „Kotik Letaev“, der eine Reihe autobiografischer Werke beginnen sollte (später fortgesetzt durch den Roman „Der getaufte Chinese“, ein anderer Name ist „Das Verbrechen von Nikolai Letaev“).

Bely empfand den Beginn des Ersten Weltkriegs als die größte Katastrophe für die Menschheit. Im August 1916 wurde er zum Militärdienst einberufen und kehrte nach Russland zurück (über Paris, London, Norwegen), im September erhielt er eine Zurückstellung. Bis Januar 1917 lebte er abwechselnd in Moskau und Sergiev Posad.

Er verbrachte Februar und Anfang März 1917 in Petrograd und Zarskoje Selo.

Er empfand die Februarrevolution als lebensspendende Urgewalt (Aufsatz „Revolution und Kultur“) und sah darin einen rettenden Ausweg aus der allgemeinen Krise.

Von März bis September 1917 lebte Bely in Moskau und in der Nähe von Moskau, arbeitete an dem Artikel "Aaron's Rod. (Über das Wort in der Poesie)", einer poetischen Studie "On Rhythmic Gesture", schrieb ein "Gedicht über Klang" "Glossalolia". .

Bely begegnete der Oktoberrevolution mit großem Enthusiasmus und akzeptierte sie bedingungslos. Die Ideen dieser Zeit wurden im Zyklus "Auf dem Pass" ("I. Die Krise des Lebens", 1918; "II. Die Krise des Denkens", 1918; "III. Die Krise der Kultur", 1918) verkörpert. der Aufsatz „Revolution und Kultur“ (1917), Gedicht „Christus ist auferstanden“ (1918), Gedichtsammlung „Stern“ (1922).

In den folgenden Jahren beteiligte sich Bely am Aufbau einer neuen Kultur, arbeitete in sowjetischen Institutionen. Er war Dozent, Lehrer, einer der Organisatoren der Free Philosophical Organization (WOLFILES), leitete Kurse mit jungen Schriftstellern bei Proletkult (1918-1919), beteiligte sich an der Arbeit der Skythen-Literaturgruppe und gab die Zeitschrift Notes of heraus ein Träumer.

Die Aktivitäten der neuen Regierung trugen zu dem sich zunehmend verschärfenden Konflikt zwischen Bely und der Realität bei; seit 1919 unternahm er mehrere Versuche, ins Ausland zu reisen.

1921 ging er nach Europa, um die Herausgabe seiner Bücher zu organisieren und gründete in Berlin eine Filiale von WOLFILA. 1921-1923 lebte er in Berlin, wo er einen Bruch mit Turgeneva erlebte und am Rande eines Nervenzusammenbruchs stand, obwohl er seine aktive schriftstellerische Tätigkeit fortsetzte.

Nach 1923 lebte er ohne Unterbrechung in Russland, wo er die Roman-Dilogie „Moskau“ („Moskau-Exzenter“, „Moskau unter Beschuss“, beide 1926), den Roman „Masken“ (1932), als Memoirenschreiber schuf. Erinnerungen an Blok“ (1922 23); Trilogie "An der Wende von zwei Jahrhunderten" (1930), "Der Anfang des Jahrhunderts" (1933), "Zwischen zwei Revolutionen" (posthum veröffentlicht, 1935), schreibt theoretische und literarische Studien "Rhythmus als Dialektik und Der eherne Reiter". “ (1929) und Gogols Meisterschaft (1934).

Nach der Rückkehr in seine Heimat unternahm Bely viele aussichtslose Versuche, einen lebendigen Kontakt mit der sowjetischen Kultur zu finden, aber Belys "Ablehnung", die zu Lebzeiten anhielt, setzte sich in seinem posthumen Schicksal fort, das sich in der langen Unterschätzung seines Werks widerspiegelte. erst in den letzten Jahrzehnten überwunden.