In dem Moment, in dem auf dem Roten Platz in Moskau im Dorf Chudskoy Bor im Leningrader Gebiet eine Parade stattfindet, werden die Überreste derer, die den Tag des Sieges näher gebracht haben, in Särge gelegt. Warum werden sie 68 Jahre nach dem Ende des Großen Vaterländischen Krieges immer noch nicht beerdigt?
"Diese Frage stelle ich mir jedes Mal, wenn wir einen anderen Soldaten finden. Die Soldaten liegen fast an der Oberfläche: nur unter einer dünnen Schicht Laub oder Moos, viele von ihnen mit Waffen in der Hand", sagt Fail Ibragimov, Kommandant der freiwilligen Suche Abteilung „Pflicht“
Jedes Jahr auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs
finden Sie die Überreste von etwa tausend Soldaten
"Und vor 25 Jahren, als wir gerade anfingen, auf den Schlachtfeldern zu arbeiten, lagen die Überreste im Allgemeinen an der Oberfläche. Bei meiner ersten Expedition gingen wir zu einer Lichtung im Wald - und es gab Dutzende von Schädeln. Ich kann es immer noch nicht vergessen." dieses Bild“, fügt Oleg Arbuzov von der Abteilung „Aufklärung“ hinzu.
Historikern zufolge werden während des Großen Vaterländischen Krieges noch etwa 5 Millionen Menschen vermisst.
Die meisten Arbeiten zur Suche und Bestattung der sterblichen Überreste der vermissten Soldaten werden von Freiwilligenkommandos durchgeführt.
„Spuren beseitigen“
"Wir haben Knochen gesehen, als wir gepflügt haben, ja. Aber wir waren schon daran gewöhnt. Von Kindheit an trafen sie sich überall. Und im Wald und im Garten und auf dem Feld" - Ivan, ein Bewohner des Dorfes Sinyavino
Im Wald, 60 km von St. Petersburg entfernt, stolpere ich über etwas und stelle fest, dass es kein Haken ist. Ein menschlicher Knochen ragt aus dem Boden. In der Nähe liegt etwa ein Dutzend Mörsergranaten unter einer dünnen Moosschicht - eine funktionstüchtige Antipersonenmine.
Der Minensucher brüllt sogar, wenn Sie ihn zu alten Bäumen bringen – ihre Stämme sind von Kugeln und Granatsplittern durchsiebt.
Im Boden - Blindgänger und Granaten. Auf den Baumstümpfen sind die Helme der Toten. Im Dickicht und auf den Lichtungen sind die Linien der Gräben und Gräben deutlich sichtbar.
Manchmal scheint es, als hätte sich hier seit dem Krieg fast nichts geändert. Aber das ist nicht so.
Wir fangen an, in den Überresten zu graben, die aus dem Boden aufgetaucht sind, und sehen, dass der tote Soldat durch eine Furche in zwei Teile geteilt ist. Darin wachsen jetzt Weihnachtsbäume.
"Einige Jahre nach dem Ende des Großen Vaterländischen Krieges beschloss der Oberste Sowjet der UdSSR, die Spuren des Krieges zu beseitigen. Sie begannen, Wälder auf den Schlachtfeldern zu pflügen, zu bauen und zu pflanzen", erklärt Ilya Prokofjew, ein Mitarbeiter von das Allrussische Informations- und Suchzentrum „Vaterland“.
"Einerseits ist dies ein Schritt in Richtung Wiederaufbau eines vom Krieg zerrütteten Landes, andererseits ist es ein Versuch, die kolossalen Verluste der Sowjetunion zu vergessen", sagt er.
Beutel mit Medaillons
In den ersten Nachkriegsjahren sei weder die Kraft noch die Zeit gewesen, die toten Soldaten fachgerecht zu beerdigen, sagen die Bewohner der Dörfer, in deren Nähe die Kämpfe stattfanden.
"Wie viele Schädel sie gebracht haben, so viele Arbeitstage wurden gezählt. Sie sind sowieso schon tot, und wir mussten unsere Familie ernähren."
Mikhail Smirnov, Einwohner des Dorfes Pogostye
Frauen und Kinder schleppten die Leichen in die nächsten Gräben oder Granatenlöcher und bedeckten sie mit Erde. Einige versuchten, solche Caches zu markieren, aber ihre Bemühungen wurden bald zunichte gemacht.
Kurz nach Erscheinen des Erlasses zur Beseitigung der Kriegsspuren begannen die Felder mit dem Pflügen und der Urbarmachung.
In der Region Nowgorod wurde am Ort der schwierigsten Schlachten eine Stromleitung gebaut.
Ein Teil des Landes, auf dem nach den Kampfberichten Tausende von Soldaten starben und hastig begraben wurden, war mit Tannen bepflanzt.
Der Pflug berührte und drehte ständig Blindgänger und die Überreste der Toten aus dem Boden, aber die Arbeit hörte nicht auf.
"Wir haben Knochen gesehen, als wir gepflügt haben, ja. Aber wir waren schon daran gewöhnt. Von Kindheit an trafen sie sich überall. Und im Wald und im Garten und auf dem Feld, verstehst du?", erzählt mir Großvater Ivan.
In den 1960er Jahren arbeitete er als Traktorfahrer in der Nähe von Sinyavino. Während des Krieges gab es blutige Kämpfe um die Blockade von Leningrad.
"Wir hatten nicht die Kraft, jeden Knochen einzusammeln. Aber nach der Arbeit sind wir durch das Ackerland gelaufen, haben die sterblichen Medaillons der Soldaten eingesammelt. Immerhin sind dort ihre Daten erfasst, die Adressen von Verwandten. Unser Nachbar Mikhalych hat irgendwie einen gepunktet." ganzen Helm. Er brachte sie zum Tosnensky-Einberufungsamt. , öffnete die Schachtel, schnappte sich dort alle Medaillons und schickte sie nach Hause", fügt der Traktorfahrer hinzu.
Interessant ist, dass bei der groß angelegten Renovierung des Tosno-Rekrutierungsbüros im Jahr 1995 hinter einem der Tresore ein großes Paket mit Medaillons gefunden wurde.
Einige von ihnen hatten Papiere mit Zetteln daran, andere waren mit einer Schicht aus getrocknetem Schlamm bedeckt.
Schädel und Arbeitstage
Tausende im Boden liegende Minen und Granaten sind funktionstüchtig
Während der Kriegsjahre wurden Bestattungsteams für die Beerdigung der Toten bei Militäreinheiten gebildet.
Nach dem Krieg erfolgte dies hauptsächlich durch die lokale Bevölkerung.
Gleichzeitig wurden die in Moskau erteilten Bestimmungen und Anweisungen manchmal auf eigenartige Weise ausgeführt.
„Der Dorfrat kam in unser Dorf, um die Überreste einzusammeln. Der Gemeindevorsteher sagte, er würde die Schädel zählen. Also gingen wir hin und sammelten eine Tüte mit Schädeln ein. Alles lag an der Oberfläche“, sagt Mikhail Smirnov aus dem Dorf von Pogostye.
"Wie viele Köpfe sie gebracht haben, so viele Arbeitstage wurden gezählt. Und für jeden Arbeitstag entweder einen freien Tag oder Essen oder einen Cent gespart. Sie sind sowieso schon tot und wir mussten unsere Familie ernähren", fährt er fort.
Der Wald wurde im Gegensatz zu den Feldern fast nie von Minen geräumt, so dass die Anwohner lange Zeit nach dem Krieg nur dann ins Dickicht gingen, wenn es unbedingt nötig war.
"Als es völlig hungrig war, versammelten sich zehn Leute und gingen in den Wald, um Essen von den Toten zu suchen. Die Deutschen hatten Brot aus der Dose. Es war sehr lecker. Und unsere hatten manchmal etwas in Seesäcken. "- erinnert sich Alexander Noskov, der arbeitete an der Eisenbahn in der Nähe von Pogostya.
"Der ganze Wald war voller Granaten und Granaten. Ich war schon älter. Und die Jungs spielten Kriegsspiele mit echten Pistolen und abgesägten Schrotflinten. Und ich brachte eine Granate in die Schule."
Die toten Soldaten halfen denen, die lange überlebten. Steppjacken und Mäntel wurden den Toten abgenommen, um Kleider für sich selbst zu nähen.
Gefundene Waffen, Orden und Orden wurden auf Dachböden versteckt oder verkauft. Später, als die Nachfrage nach deutschen Helmen und Abzeichen bestand, fingen sie an, sie auch herauszuziehen.
Aber die Überreste der ehemaligen Besitzer all dieser Dinge lagen weiterhin in den Wäldern.
Schöne Schilder
Nach dem Krieg wurden einige Bäume auf toten Soldaten gepflanzt.
In den späten 1950er Jahren begann ein Programm zur Ausweitung der Militärbestattungen.
Dem Plan zufolge sollten alle Gräber und sanitären Bestattungen, klein und fernab von Siedlungen, geöffnet, die Überreste exhumiert und in größere, pflegeleichtere Gedenkstätten überführt werden.
Aber oft führte dies nur dazu, dass die Namen der Toten von einer Tafel auf eine andere umgeschrieben wurden.
"Jedes Jahr finden wir solche Massengräber. Soldaten liegen mit persönlichen Gegenständen, mit Medaillons. Wir fangen an, die Datenbank abzugleichen, und sie sind angeblich begraben. Nur an Denkmälern Dutzende Kilometer von hier entfernt", sagt Alexander Konoplev, Leiter der All- Russisches Informations- und Suchzentrum „Vaterland“
„Ihre Namen sind in wunderschöne Granitplatten eingraviert. Aber tatsächlich liegen unsere Verteidiger immer noch in Schornsteinen und Sanitärgruben. Es sieht nicht mehr so schön aus, oder?“ fragt er traurig.
Und dieses Problem ist noch nicht gelöst. Der Entwurf des Bundeszielprogramms zur Rekonstruktion und Erhaltung von Soldatengräbern wanderte mehrere Jahre zwischen den drei Ministerien hin und her, wurde aber nie verabschiedet.
Geld für Särge
Die meisten Arbeiten zur Suche nach Überresten von Soldaten werden von Freiwilligen auf eigene Kosten durchgeführt.
Am Vorabend der feierlichen Beerdigung der Überreste probt die Ehrengarde die Formation.
Ihre gebügelten Uniformen, polierten Stiefel und Knöpfe stehen in scharfem Kontrast zu den schmutzigen Baskenmützen und ausgefransten Jacken der Sucher.
Sie stehen in der Nähe.
Männer graben ein Massengrab. Frauen legen sorgfältig die Überreste in den Särgen aus.
Die Verwaltung hat wenig Geld für Särge, also werden sie gebeten, sie dichter zu packen. Am Tag der Beerdigung werden sie auch einen Bus, einen Bagger und einen Kranz schenken.
Auf dem Heimweg zündet sich Prokofjew, der seit mehr als 25 Jahren nach vermissten Soldaten sucht, müde eine Zigarette an und dreht sich zu mir um: „Aber als diese Jungs an die Front gingen, wurde ihnen gesagt, kämpfe tapfer und das Vaterland wird nicht dich vergessen. Und wo ist dieses Mutterland? Wer ist es? Ist es nur eine Handvoll Suchender?“
Viele Jahrzehnte sind vergangen, seit der Krieg über einen großen Teil unseres Landes hinwegfegte, zuerst von West nach Ost, dann von Ost nach West, und Felder des Schweigens hinterließ. Aber bis jetzt ist im sumpfigen Moor und unter dem Rasen, in den angeschwollenen Gräben und Trichtern die Erinnerung an erbitterte Schlachten und das Schicksal von Hunderttausenden von Verteidigern des Mutterlandes verborgen.
Schätze der Militärarchäologie Funde von Suchmaschinen haben meistens keinen wissenschaftlichen Wert, ihr Hauptziel ist es, die Namen derer, die scheinbar in die Ewigkeit verschwunden sind, aus der Nichtexistenz zurückzubringen.
Oleg Makarow
Viele Menschen haben wahrscheinlich von den Aktivitäten von Suchteams gehört, die seit vielen Jahren auf den Feldern der ehemaligen Schlachten des Großen Vaterländischen Krieges arbeiten, aber nicht jeder kann sich sowohl das Ausmaß des Problems der unbestatteten Überreste sowjetischer Soldaten vorstellen als auch der eigentliche Inhalt der Arbeit der Suchmaschinen. In fast jedem Ort unseres Landes (insbesondere dort, wo der Krieg stattfand) kann man einen kleinen spitzen Obelisken mit einem roten Stern sehen. Diese kleinen Denkmäler für die an der Front gefallenen Landsleute zeugten gleichsam davon, dass allen gefallenen Helden die letzte Ehre zuteil wurde. Darunter sind namenlose, aber nicht vergessene. Allerdings stellte sich heraus, dass dies nur eine sorgfältig ausgearbeitete Illusion war. In Wirklichkeit liegen die Überreste von Hunderttausenden sowjetischer Soldaten immer noch dort, wo sie starben. Dafür gibt es mehrere Gründe, die sowohl objektiv als auch subjektiv sind.
Einer der Hauptgründe sind die katastrophalen Niederlagen der Roten Armee in der Anfangszeit des Krieges. Während des Krieges fielen 40-mal große Gruppen unserer Truppen in deutsche "Kessel", aus denen nur wenige herauskamen. 1941 blieb das Schlachtfeld immer wieder in feindlicher Hand. Auch für die Deutschen war der „Blitzkrieg“ kein leichter Spaziergang, und in fast jedem Dorf der besetzten Gebiete legten sie ihre eigenen Feldfriedhöfe mit Namensgräbern an. Was die getöteten sowjetischen Soldaten betrifft, so kümmerten sich die Nazis nur darum, dass es entlang der Straßen sowie an den Einsatzorten ihrer Einheiten keinen fauligen Geruch gab und sich keine Epidemien entwickelten. Zu diesem Zweck mobilisierten die Deutschen die lokale Bevölkerung und organisierten eine lokale Sammlung von Leichen mit ihrer anschließenden Bestattung in Steinbrüchen, Schluchten und Sümpfen. Die Befehlshaber der Wehrmacht achteten überhaupt nicht auf die Leichen, die an dünn besiedelten Orten oder im tiefen Rücken der deutschen Truppen lagen.
Die Funde von Suchmaschinen haben meistens keine wissenschaftliche Bedeutung, ihr Hauptziel ist es, die Namen derer, die anscheinend in die Ewigkeit verschwunden sind, aus der Nichtexistenz zurückzubringen.
Ob es durch den Schock großer Niederlagen oder die spezifische Haltung einiger sowjetischer Kommandeure gegenüber dem Personal verursacht wurde - lebend oder tot, aber es gab Probleme mit der Beerdigung der toten Soldaten der Roten Armee in den von unserer Armee kontrollierten Gebieten . Es gibt eine Reihe beredter Dokumente zu dieser Partitur. Es reicht aus, den Text der Anweisung zu zitieren, die der stalinistische Kommissar, Leiter der GlavPUR Lev Mekhlis, an die Truppen geschickt hat: „Die Politische Hauptdirektion der Roten Armee hat Fakten, wenn viele Kommandeure und Kommissare aktiver Einheiten sich nicht um die Organisation kümmern die Sammlung und Bestattung der Leichen toter Soldaten, Kommandeure und politischer Arbeiter der Roten Armee. Oft werden die Leichen von Soldaten, die in Kämpfen mit dem Feind für unser Mutterland gestorben sind, mehrere Tage lang nicht vom Schlachtfeld entfernt, und niemand kümmert sich darum, ihre Kameraden mit militärischen Ehren zu begraben, selbst wenn sich die Gelegenheit bietet. Wie Kriegsteilnehmer bezeugen, machte der Anblick der dem Schicksal überlassenen toten Soldaten einen sehr deprimierenden Eindruck auf die Soldaten der Roten Armee, die bald in die Schlacht ziehen sollten.
Der Krieg ließ nach, und in den stark verlassenen Gebieten, die besetzt waren und Schauplatz von Kämpfen waren, mussten Häuser wiederhergestellt, Felder gepflügt und Brot gesät werden. Die Lebenden hatten wieder keine Zeit für die Toten. An schwer zugänglichen Stellen (z. B. in dichten Wäldern) lagen die unbestatteten Leichen der Toten, Waffen, Kegler und Helme weiterhin auf dem Boden.
Als "Vorläufer" der Suchbewegung in der Russischen Föderation kann die Bewegung der Roten Pfadfinder der 50er bis 70er Jahre und die All-Union-Aktion "Chronik des Großen Vaterländischen Krieges" sowie gemeinsame Kampagnen von Kriegsveteranen und Jugendlichen angesehen werden zu Orten des militärischen Ruhms. Die landesweite Suchbewegung nahm bereits am Ende des Bestehens der UdSSR Gestalt an - im Jahr 1988. Dann wurde auf dem 2. All-Union-Treffen von Suchmaschinen beschlossen, die Association of Search Associations (ASPO) der UdSSR zu gründen.
Zwei Frontlinien
Die Bemühungen der Suchmaschinen konzentrieren sich heute hauptsächlich auf die Gebiete der "Kessel" von 1941 und wo 1942 erbitterte Stellungskämpfe stattfanden (Gebiete Twer, Leningrad). Der Komplex der Sucharbeiten umfasst drei Hauptphasen: Erstens sind dies Archivstudien, das Studium von Memoiren, zweitens die Sammlung von Erinnerungen der Bewohner der Gebiete, die sich während des Großen Vaterländischen Krieges im Kriegsgebiet befanden, und schließlich , drittens militärisch-archäologische Feldexpeditionen.
Die Aufgabe wird durch die Tatsache erschwert, dass für eine Reihe von militärischen Ereignissen, insbesondere im Jahr 1941, möglicherweise überhaupt keine Dokumente vorliegen. Zum Beispiel gibt es für vier kombinierte Armeen, die in den „Kessel“ bei Vyazma fielen, Dokumente, die der Einkreisung vorausgingen, und es gibt Dokumente aus der späteren Zeit, als nur noch Zahlen von diesen Armeen übrig blieben und sie neu gebildet wurden. Und die gesamte Geschichte der Einkreisung blieb dort bestehen - um aus dem "Kessel" zu entkommen, haben unsere Truppen normalerweise alles Schwere und Unnötige abgeladen. Safes mit Dokumenten wurden verschüttet und ertränkt. Übrigens wurden mehrere dieser Safes bei Suchaktionen gefunden, insbesondere in der Nähe von Vyazma.
Manchmal kann man auf die Dokumente der Gegenseite zurückgreifen, besonders wenn man bedenkt, dass die Deutschen immer eine große Pedanterie und Skrupellosigkeit in Bezug auf Papiere an den Tag gelegt haben. Der Vergleich feindlicher Dokumente mit unseren bringt manchmal Überraschungen: Es stellt sich heraus, dass gleichzeitig im selben Sektor die Frontlinie unterschiedlich dargestellt wird. Wer zu welchem Zweck und in welchem Umfang gerissen war, lässt sich heute nur noch sehr schwer feststellen.
Verschwindende Spuren
Ausgrabungen bei Feldexpeditionen beginnen mit der Identifizierung äußerer Zeichen, die auf das Vorhandensein von Überresten von Soldaten im Boden hinweisen können. Eines dieser Anzeichen ist zum Beispiel eine große Menge verstreuten rostigen Eisens. Am Boden versuchen die Sucher auch, Spuren von Gräben, Unterständen, Kratern von Bomben und mit Erde bedeckten Granaten zu finden. In den Bereichen der Dörfer werden alte Silogruben, Keller, Keller ehemaliger Häuser untersucht - alle diese Nischen wurden wahrscheinlich als Unterstände und Verteidigungslinien genutzt.
Aus den Empfehlungen: Wenn explosive Gegenstände gefunden werden, müssen die Arbeiten unterbrochen, der Ort der Entdeckung geschützt und die Arbeit an diesem Ort nicht fortgesetzt werden, bis das EP von Pionieren entfernt wurde. Es ist strengstens verboten, explosive Gegenstände zu entladen und zu werfen, sie zu treffen. Es ist verboten, Drahtzäune mit den Händen abzureißen und zu demontieren, den Draht und die Schnur zu berühren, die sich auf dem Boden, im Gras oder in Büschen befinden, weil. Minen mit Spannungswirkung können in ihrer Nähe installiert werden.
Natürlich wird das Gebiet mit Hilfe von Metalldetektoren untersucht, einschließlich solcher, die das Vorhandensein von Metall in großen Tiefen erkennen. Wenn der Metalldetektor nichts anzeigt und der Verdacht auf das Vorhandensein von Überresten bestehen bleibt, werden spezielle Metallsonden in Form eines geschärften Metallstabs mit einem T-förmigen Griff verwendet. Ein erfahrener Sucher ist in der Lage, das Material, aus dem das Objekt besteht, durch Schleifen der Spitze auf dem Objekt in einer Tiefe zu bestimmen. Erkennen Sie zum Beispiel einen Knochen. Als nächstes werden Schaufeln verwendet - gewöhnliches Bajonett sowie kleine Pioniere, Metallschaufeln werden ebenfalls verwendet. Nicht selten stört beim Graben in lehmigen und sumpfigen Böden Wasser, das mit einer Motorpumpe abgepumpt oder mit Eimern entnommen werden muss.
Sprechende Melone
Die in Unterhaltungspublikationen verbreiteten Legenden über „schwarze Bagger“ tragen viele Mythen über die Sucharbeit mit sich und sind gleichzeitig absolut unbegründet. Jeder, der mit dieser Arbeit aus erster Hand vertraut ist, weiß sehr gut, dass es auf den Schlachtfeldern keine Fülle wertvoller Artefakte gibt, wie sie manchmal darüber schreiben. Was ist zu uns gekommen? Die Überreste militärischer Ausrüstung können bis heute nur auf dem Grund von Sümpfen und Seen erhalten bleiben, wo einst ein Panzer, ein Auto oder ein gepanzerter Personentransporter durchfiel und vergessen wurde. Wenn zum Beispiel ein zerstörter Panzer an der Oberfläche liegen blieb, wurde er auch während der Kriegsjahre entweder zur Reparatur geschickt oder, wenn das Fahrzeug nicht wiederhergestellt werden konnte, für Ersatzteile zerlegt. Nach dem Krieg wurde eine Massenkampagne durchgeführt, um die Schlachtfelder von Altmetall zu säubern, und dann wurde im Grunde das gesamte große "Eisen" gesammelt, mit Autogen geschnitten und zum Umschmelzen geschickt.
Persönliche Medaillons von Soldaten - Ebonithüllen zur Aufbewahrung eines Flugblatts mit persönlichen Daten - eine der wichtigsten Informationsquellen für Suchmaschinen. Leider füllen sie sich nach jahrzehntelangem Liegen im Boden oft mit Wasser. Um die beschädigten Aufzeichnungen zu entschlüsseln und den Namen des Verstorbenen wiederherzustellen, müssen sich die Suchzentren an das Bureau of Expertise des Justizministeriums wenden.
Wenn wir über die objektive Welt des sowjetischen Soldaten sprechen, dann war er äußerst knapp. Der Krieger war beschlagen, gekleidet, trug Waffen, Munition, eine Flasche Wasser und ... im Allgemeinen alles bei sich. Das Medaillon zu finden ist ein großer Erfolg, aber das ist nur die halbe Miete, da die demografischen Informationen über seinen Besitzer auf einer Papierbeilage stehen und noch gelesen werden müssen. Oft ist dies zum Zeitpunkt der Entdeckung nicht möglich, da seit mehr als einem halben Jahrhundert Wasser in die Ebonit-Medaillonkapsel eindringt, wodurch der Papiereinsatz zu Brei wurde, oder einfach verfault ist ... Leider kann die überwiegende Mehrheit der gefundenen Soldatenreste nicht identifiziert werden, sie sind namenlos begraben. In manchen Fällen lässt sich der Name eines Soldaten jedoch aus erhaltenen persönlichen Gegenständen ermitteln, da Melonen, Kannen, Löffel, Kämme und andere Haushaltsgegenstände in der Regel von ihren Besitzern signiert wurden. Zum Beispiel wurde auf einem der Löffel, die in der sanitären Grabstätte unserer Soldaten in der Region Smolensk gefunden wurden, zerkratzt: „Sadlinsky, Voronezh“ und auf der zerknitterten Melone des anderen – „Plisov“.
Natürlich stoßen bei den Ausgrabungen sowohl Waffen als auch Munition auf. Die meisten der gefundenen Proben von Kleinwaffen sind wertlose Stücke rostigen Metalls. Besteht der Verdacht, dass die ausgegrabene Pistole oder das Maschinengewehr noch bestimmungsgemäß verwendet werden können, werden die Waffen von den diensthabenden Ordnungskräften bei den Ausgrabungen beschlagnahmt. Potenziell gefährliche Munition wie Granaten und Granaten werden von Vertretern des Ministeriums für Notsituationen behandelt.
Erinnerungsuhr
Am Ende der Feindseligkeiten in den Gebieten, in denen der Krieg stattfand, waren die Lebenden den Toten nicht gewachsen. Ein Pflug fuhr über nicht gekennzeichnete Gräber, Unterstände und Schützengräben sowie über deutsche Friedhöfe. Die Zahl der vermissten Kämpfer erwies sich als so groß, dass der Sowjetstaat es nicht eilig hatte, die Toten zu identifizieren. Denn für jeden Soldaten, der von der Kategorie der Vermissten in die Kategorie der Toten überging, hatten die Angehörigen Anspruch auf Entschädigung. So sind beispielsweise Fälle des „mysteriösen“ Verschwindens von auf den Schlachtfeldern gefundenen Identifikationsmedaillons und sogar die Tatsachen der gezielten Zerstörung der Überreste sowjetischer Soldaten bekannt.
Nicht gefährlicher als eine Metropole
Im Zusammenhang mit Sprengstoff können wir uns an einen Fall aus den 1990er Jahren erinnern. Dann stießen die Suchmaschinen auf das verlassene Lager eben dieser Plünderer – „schwarze Bagger“. Was er sah, schockierte die Erfahrenen und diejenigen, die schon viele Menschen gesehen hatten. Unweit der Stelle, wo früher das Zelt stand, wurde ein Hügel mit 152-mm-Artilleriegeschossen angelegt. Die Projektilköpfe mit schrägen Meißelspuren wurden abgeschraubt und nebeneinander abgeladen. Tol war nicht in den Muscheln, und in der Nähe lagen ein durchnässter Meißel und ein nicht weniger "verletzter" Hammer mit Eisengriff. Ein Haufen leerer Granaten kleineren Kalibers und Granaten von RGD-33, die direkt dort herumlagen, beeindruckte niemanden im Vergleich. Eine Art „Kamikaze“, der Tol für kriminelle Zwecke abgebaut hatte, hatte großes Glück: Schließlich konnte jeder Schlag auf den Kopf des Projektils in einer Explosion enden. Aber sind herkömmliche Suchmaschinen in Gefahr?
Ein Risiko besteht immer, aber es ist gering, und man kann sagen, dass Ausgrabungen auf Schlachtfeldern wahrscheinlich nicht mehr potenzielle Gefahren bergen als das Leben in einer Metropole. Für Militärarchäologen wurden spezielle Techniken entwickelt, um ein sicheres Objekt von einem gefährlichen zu unterscheiden. Wenn der Verdacht besteht, dass Munition gefunden wurde, ist es wichtig, nicht zu versuchen, sie physisch zu beeinflussen oder, was gut ist, sie zu zerlegen. Eine spontane Detonation findet nicht statt.
öffentliche Angelegenheit
Die Suchmaschinen würden jede staatliche Hilfe begrüßen, aber das Wichtigste für sie ist, dass die Machthaber auf übermäßige Verwaltung verzichten. Als äußerst negatives Beispiel für staatliche Eingriffe in die Sucharbeit kann die Entscheidung der Führung von Belarus angesehen werden, die Aktivitäten öffentlicher Organisationen in diesem Bereich tatsächlich zu verbieten und Suchfunktionen an Einheiten des Verteidigungsministeriums zu übertragen, die aus ungeschulten und schlecht motivierten Wehrpflichtigen bestehen . In Belarus wurde dies letztendlich aufgegeben, aber die Erfahrung, die sich nicht rechtfertigte, wurde fast auf Russland übertragen, wo unter Verstoß gegen die geltende Gesetzgebung das 90. separate Spezialsuchbataillon des Verteidigungsministeriums geschaffen wurde. Eine Einheit, die mehr schadete als nützte.
Über den Umfang der Explorationsarbeiten in Russland gibt es nur sehr ungenaue Schätzungen. Die Anzahl der Suchmaschinen wird auf 15-60.000 Menschen geschätzt. Wenn wir über begrabene Soldaten sprechen, wird jedes Jahr der letzte Unterschlupf von etwa 10.000 Überresten gefunden (die Zahl ist sehr ungefähr). Ist es viel oder wenig? Einerseits ist die Zahl beeindruckend. Andererseits können wir uns daran erinnern, dass der Krieg an nur einem Tag durchschnittlich etwa 14.000 unserer Mitbürger forderte (es gibt immer noch heftige Debatten über die Zahl der Opfer unter Militärs und Zivilisten). Mehr als 2,4 Millionen sowjetische Soldaten gehören zu den Vermissten, und diese Zahl ist aufgrund der Unvollkommenheit der Militärstatistik sehr ungefähr. Es wird also noch für ein weiteres Jahrzehnt genug Arbeit für Suchmaschinen geben. Und, wie der Dichter sagte, "es ist nicht notwendig für die Toten - es ist notwendig für die Lebenden."
Die Herausgeber möchten dem Obelisk Historical and Cultural Search Center (www.obelisk-mos.ru) für seine Hilfe bei der Erstellung dieses Materials danken.
Ein gebürtiger Tschuwaschier baut ein Denkmal für ein Mädchen, das im Krieg in der Region Moskau gestorben ist
Menschen gehen auf unterschiedliche Weise zu Suchmaschinen. Der aus Vurnar stammende Alexander Konstantinov dachte in seiner Jugend nicht einmal daran, dass er an den Orten vergangener Schlachten Ausgrabungen durchführen würde.
Ein Kurs studierte an der Bauabteilung der Chuvash State University, dann versuchte er, Geschäfte zu machen. Er sagt, dass er einerseits eine unternehmerische Ader entwickelt habe, andererseits aber erkannt habe, wie zerbrechlich das menschliche Leben ist. In den Gangster-90ern hatte er nur wenige Möglichkeiten: getötet zu werden, im Gefängnis zu landen, sich in Schulden zu verstricken. Im nicht schönsten Moment verlor er Job und Familie und riskierte einen Neuanfang. Er ging zu seinem Platz in Vurnary. Dort herrschte wiederum Verwüstung, die Hälfte der Bevölkerung habe der anderen Hälfte chinesische Konsumgüter verkauft. Er ging zum Entwurfsausschuss und diente im Rahmen des Vertrags. Erst Duschanbe, dann Tschetschenien. Er diente in der Spezialeinheit des Innenministeriums der Russischen Föderation "Rus". Ich habe alles gesehen, ich habe den Tod von Kameraden gesehen. Mit seinem Vater, einem Frontsoldaten, der vor seiner Pensionierung als Kranführer im Chemiewerk Vurnar arbeitete, sprach er oft darüber, dass die Lebenden den Gefallenen immer etwas zu verdanken haben.
Nachdem er den Dienst verlassen hatte, suchte er wieder nach sich selbst. Wurde Rechtsanwalt, arbeitet jetzt beim Föderalen Migrationsdienst in der Region Moskau. Aber eines Tages sah ich einen Bericht über Suchaktionen auf den Schlachtfeldern des Großen Vaterländischen Krieges und wusste, dass ich dort sein sollte. Ich kontaktierte Gleichgesinnte im Internet, seitdem reise ich regelmäßig in die Region Tver. Ihre Abteilung gräbt in der Nähe des Dorfes Verigino, unweit des regionalen Zentrums Zubtsovo. Dort liegen noch immer die Überreste von Zehntausenden unbestatteter Soldaten in den Wäldern.
Diese harte Arbeit wurde auf dem Portal „Meinungen. RU". Wir haben Alexander kontaktiert. Er erlaubte bereitwillig die Verwendung der Materialien der Website für die Veröffentlichung in Sovetskaya Chuvashia und lieferte zusätzliche Details.
A. BELOV.
KEINE ZEILE, KEIN WORT
„Im Herbst 2011 habe ich die Überreste einer Krankenschwester aus einem Trichter geholt“, sagt Alexander. – Ich weiß nicht, was mich zu diesem Feld an der Straße zum Dorf Mosalskaya geführt hat, aber der Metalldetektor hat gepiepst, also habe ich angefangen zu graben. Er zog mehrere Helme, Schulterblätter, Schläuche einer Gasmaske heraus, und dann sah ich die Knochen. Das waren große Knochen – ein Mann, ein Soldat. Ich habe versucht, ihn zu identifizieren, das Medaillon zu finden.
In einer Tiefe von 170 Zentimetern stieß ich auf eine verfallene Arzttasche, in der sich drei Verbandspackungen, ein Spiegel, ein Plastikkamm mit der Aufschrift „Leningrad. 1938" Neben der Tasche lagen kleinere Knochen – Frauen. Als ich den Schädel herausnahm, hatte ich das Gefühl, dass er durch die Wurzeln eines Baumes gewachsen war, aber was für Wurzeln konnten es in einer solchen Tiefe geben? Es war das Haar des Mädchens, der Zopf.
400 Meter von diesem Ort entfernt befanden sich deutsche Stellungen, und das Mädchen zog die Verwundeten heraus, starb aber mit ihm. Sie nahm einen Heldentod in Kauf. Ich habe ihr Todesmedaillon gefunden, aber die Beilage war nicht gefüllt. In Moskau wurde dies während der Untersuchung bestätigt - keine Zeile, kein Wort. Also werden wir ihren Namen nie erfahren. Ihre sterblichen Überreste wurden wie die des unbekannten Soldaten in Verigino begraben.
VERSTANDEN, DASS ICH SOLLTE
ENKEL FÜR GROßVATER NICHT ANTWORT?
- Eine sehr komplizierte Geschichte ist einem deutschen Banker namens Kurt passiert. Er hat mich persönlich kontaktiert, mich in sein Moskauer Büro eingeladen. Er sagte, sein Großvater habe an der Ostfront gekämpft und sei nach dem Krieg 1969 gestorben. Geld für unser Denkmal angeboten. Es war schwierig, eine solche Entscheidung zu treffen, aber ich musste ablehnen. Ich dachte, einige meiner Kameraden würden so etwas nicht verstehen: "Der Feind bezahlt uns". Aber es war schwer für mich abzulehnen, weil ich gesehen habe, dass er aus tiefstem Herzen handelte, sagt Konstantinov. - Ich möchte Kurt jetzt auf die Baustelle einladen, damit er dort allen hilft.
Im Allgemeinen ist Krieg eine gewöhnliche Tragödie. Ein Mann, dessen Mutter während des Krieges als Postbotin arbeitete, erzählte mir, dass, als unsere Truppen diese Orte befreiten und weiterzogen, die Leichen sowohl deutscher als auch unserer Soldaten auf dem örtlichen Fluss trieben, aber niemand sich um sie kümmerte. Die Leichen lagen entlang der Gleise. Die Behörden mobilisierten die Bevölkerung zur Säuberung, denn die Eisenbahn funktionierte und der Fäulnisgeruch störte das fröhliche Gesamtbild. Die Alten, Frauen und Kinder wurden gezwungen, hinauszugehen und die Überreste mit Mistgabeln und Rechen einzusammeln.
Im August letzten Jahres gelang es mir, mich mit einem derjenigen zu treffen, die diese Überreste begraben haben. Er selbst geht schon schlecht, aber sein Sohn zeigte uns ein Feld 800 Meter von der Bahn entfernt, wo sein Vater im Alter von zwölf Jahren tote Soldaten begrub. Wir verbrachten fünf Stunden mit der Suche, gruben schließlich ein kleines Loch, fanden Fragmente des Skeletts, konnten aber die Grenzen des Massengrabes nicht bestimmen. Laut dem alten Mann selbst sind dort mehr als 500 Menschen begraben. Sie hatten keine Waffen, die Deutschen nahmen sie. Soldaten wurden in den Überresten von Kleidung begraben. Daraus schloss ich, dass sich möglicherweise einige Dokumente in der Grube befinden. Wir haben damals nicht gegraben, wir waren nur zu dritt, aber im Sommer werde ich versuchen, eine größere Gruppe zu sammeln, um das Suchgebiet zu erweitern. Nach den Dokumenten aus dieser Zeit scheint die Schlacht dort stattgefunden zu haben.
DAS IST LEBENDIG NOTWENDIG
- Die Erinnerung an den Krieg, an den Sieg wird allmählich schwächer. Heute kennen junge Menschen die Geschichte des Krieges nicht, die Namen derer, die gewonnen haben. Ich habe kürzlich einen sechzehnjährigen Jungen gefragt, welchen der Generäle des Großen Vaterländischen Krieges er kennt. Darauf erhielt er eine kurze Antwort, die den Grad des Wissens, die Tiefe der Ausbildung, die Weite der Perspektiven widerspiegelt: "Schukow und Stalin."
Jungen und Mädchen, die Anfang der 90er Jahre geboren wurden und jetzt um die zwanzig sind, sind in Bezug auf Bildung, Intelligenz, Weitblick und Intuition unvergleichlich hinter meiner Generation zurück. Irgendwann hatte ich Angst, darüber nachzudenken, wer mich ersetzen würde, - erinnert sich Alexander - Mein Vater ging 1943 an die Front. Als Junge habe ich es mit Medaillen gespielt, und ich hatte keine Ahnung, was Krieg ist. Ich sah, dass mein Vater und andere Veteranen jedes Jahr am 9. Mai ihrer Freunde an der Front gedenkten und weinten. Sie sagten mir, Krieg sei Hunger, Trauer, Armut. Aber ich als Kind konnte das alles nicht verstehen. Einen Schluck militärischer Not musste ich allerdings einstecken, als ich selbst Soldat wurde. Dann erinnerte ich mich an die Worte meines Vaters.
Natürlich ist es notwendig, sich an den Krieg zu erinnern. Mit all dem Wohlbefinden, das heute im Leben vorhanden ist. Der Staat sagte: Unser Ziel ist es, die Erinnerung an die Toten zu verewigen. Das ist ein gutes Unterfangen, eine starke ideologische Botschaft. Wenn dies noch durch konkrete Taten untermauert wird, dann ist alles in Ordnung. Schließlich werden alle Arbeiten in den Händen der jungen, aktiven Generation ausgeführt. So bewahren wir die Erinnerung.
Die Gebühr für diese Veröffentlichung wird an den Fonds für den Bau eines Denkmals für eine Krankenschwester aus Zubtsov überwiesen. Web-Wallet Yandex-Geld zur Unterstützung dieser guten Sache: 410011854073367 .
Im April dieses Jahres reiste der Leiter des Forensic Expert Center (ECC) des Innenministeriums der Republik Kasachstan, Sergey Solodyankin, erneut in die Nähe der Region Nowgorod - zur jährlichen Memory Watch. Ich bin nicht zum Dienst gegangen - auf Wunsch meines Herzens, da er seit vielen Jahren hintereinander jedes Jahr unterwegs ist. Suchmaschinen bringen die Überreste von Soldaten, die an diesem schrecklichen Ort gestorben sind, an die Oberfläche, geben ihre Namen zurück und begraben sie.
Diese Arbeit wird seit 1946 durchgeführt, wird aber noch viele, viele Jahre ausreichen: In der Region Myasny Bor starben nach offiziellen Angaben im Winter 1941 mehr als 150.000 Soldaten der Zweiten Stoßarmee allein im Frühjahr und Sommer 1942. Obwohl es Grund zu der Annahme gibt, dass es tatsächlich viel mehr Tote gab ...
Fleisch Bor. Todes-Tal
Myasnoy Bor ist ein seltsamer Name, gruselig. Anfangs hieß dieses Dorf Meat Boy, weil hier ein Schlachthof war. Dann änderte sich der Name ein wenig und wurde buchstäblich prophetisch: Die Umgebung dieses Ortes war viele Kilometer lang mit den Leichen der Gefallenen des Großen Vaterländischen Krieges übersät.
Bis jetzt kann man manchmal hören: Generalleutnant Andrei Wlassow hat die Armee übergeben, alles ist in den Dienst der Deutschen gegangen und hat das Mutterland verraten. Im Allgemeinen ist dies ein Mythos. Vor allem und es gab niemanden, der das Mutterland im Zweiten Schock verriet - fast alle seine Kämpfer starben in der Nähe von Myasny Bor im sogenannten Death Valley. Nun, die Gefangenen sind keineswegs freiwillig bei den Deutschen gelandet.
... Ende 1941 gelang es der Roten Armee während einer Operation zur Durchbrechung der Blockade von Leningrad, die deutsche Verteidigung in der Nähe von Myasny Bor zu durchbrechen. Die Kämpfer der Zweiten Schockarmee rückten in die entstandene Lücke vor und rückten in Richtung der strategisch wichtigen Siedlung Lyuban vor.
In der Gegend von Myasny Bor bildete sich ein Korridor, hinter dem sich heftige Kämpfe entfalteten. Während der Operation - von Dezember 1941 bis Juni 1942 - variierte seine Breite von 3-4 Kilometern bis zu einem schmalen Raum von 300 Metern. Auf diesem "Fleck" kämpften und starben sowohl die Soldaten des Zweiten Schocks als auch die umzingelten Einheimischen. Im Juni 1942 versuchten die Überlebenden, den Ring der deutschen Truppen zu durchbrechen. Beim Durchbruch starben die meisten Soldaten, viele wurden gefangen genommen. Einigen gelang es, die sowjetischen Truppen zu erreichen.
Hier begann die Hölle.
Was im „Wolchow-Kessel“ passierte, hielt der deutsche Kriegsberichterstatter Georg Gundlach auf den Fotos fest. Diese Fotos sind im Internet zu finden. Auf einem davon stehen deutsche Soldaten neben einem Wegweiser im Bereich Myasny Bor. Es hat eine Inschrift in deutscher Sprache. Wörtlich: „Hier beginnt die Hölle“. Die Deutschen wurden am Vorabend der Hölle fotografiert, und er selbst, alle neun seiner Kreise, waren dort, wo der Zweite Schock verzweifelt kämpfte.
Die Überlebenden dieses schrecklichen Fleischwolfs teilten ihre Erinnerungen mit dem Autor des Buches „Valley of Death. Die Leistung und Tragödie der 2. Schockarmee "von Boris Gavrilov:
„Extreme natürliche Bedingungen wurden durch die ständige Artillerie- und Luftfahrteinwirkung des Feindes ergänzt. Die Deutschen bombardierten rund um die Uhr. 2. Schock begann wieder zu hungern. Die Erlösung war, dass im Winter viele Pferde des Gusev-Korps getötet wurden. Die Soldaten nannten dieses Essen "Gans". Ein ehemaliger Soldat der 92. Division, M. D. Panasyuk, erinnerte sich: „Pferdehäute waren ein Segen, wir haben sie auf einem Feuer gebraten und wie Kekse gegessen, aber es war unrentabel, sie begannen, geliertes Fleisch zu kochen. Von dieser Aufschlämmung begannen viele anzuschwellen und verhungerten.
Ehemaliger Kommissar der Artillerie-Batterie der 327. Division, P.V. Sie verließen in der Regel ihre Dörfer und ließen sich in Gruppen an trockeneren Orten und an einigen Stellen sogar in Sümpfen nieder. Es entstand ein unschönes Bild: Die Kinder fragen uns nach Brot, aber wir haben es nicht und es gibt überhaupt nichts, womit man sie behandeln könnte.“
Ehemalige Krankenschwester der 59. Brigade E. L. Balakina (Nazarova): „Der Hunger war unerträglich, sie haben alle Pferde und saures Gras gegessen. Kein Brot, keine Cracker. Manchmal brachen U-2s durch, warfen Kekse in Papiertüten und Post sowie Flugblätter, die uns auf Erlösung hoffen ließen.
Der ehemalige Oberleutnant P. P. Dmitriev vom 894. Artillerie-Regiment der Division: „Hunger hat mich ständig gequält. Vom 30. Mai bis 22. Juni erhielt ich als Kommandant eine offizielle Ration - 5 Gramm Erbsenkonzentrat und 13 Gramm Cracker ... Die Soldaten der Roten Armee sollten noch weniger haben ... Zur Ehre der Division Offiziere gaben alle Produkte, die sie erhielten, in einen gemeinsamen Kessel und ertrugen zusammen mit den Soldaten die Qualen des Hungers ".
Der Schriftsteller V. D. Pekelis, ein Teilnehmer des Durchbruchs: „Die Verluste in diesen Schlachten waren enorm ...
Es gibt keinen Platz, um die Toten zu begraben - ringsum ist tiefgefrorener Boden, Bäume, hüfthoher Schnee. Alle Lichtungen, Lichtungen und Grundstücke waren mit Leichen übersät, sie gingen an ihnen entlang, setzten sich darauf, legten sich hin. Als es erforderlich war, einen Weg im Wald oder Passagen im Schnee zu markieren, wurden anstelle von Meilensteinen die Leichen der Toten gesteckt ... "
Bei der Gedächtnisuhr.
Sergei Solodyankin hörte eine schreckliche Geschichte über die Ereignisse in Mjasnoj Bor im Jahr 1989, als er zum ersten Mal für die All-Union Memory Watch in die Region Nowgorod kam. Zufällig dort angekommen. Ein Freund, der Trainer der Jugendsportschule von Vizinga Alexander Morozov, versammelte eine Abteilung und lud ihn mit ein. Der 26-jährige Sergei, damals zweiter Sekretär des Bezirkskomitees des Komsomol des Bezirks Priluzsky, ging.
Natürlich hatte er keine Erfahrung mit der Suche nach den Überresten. Erfahrenere Kameraden halfen - in der Region Nowgorod wurde zu dieser Zeit bereits eine Suchbewegung entwickelt. Der Freiwillige Nikolai Orlov wurde sein Gründungsvater, der bereits 1946 mit der Sucharbeit begann, mehrere Suchteams in der Region organisierte und die Beteiligung des Militärs an der Suche erreichte. Er setzte seine Arbeit bis zu seinem Tod im Jahr 1980 fort.
Wie Sergej Solodjankin sagt, hat die Suchmaschine damals wie heute drei Hauptwaffen: eine Sonde, einen Metalldetektor und eine Schaufel. Die Suchtechnik wurde vor Ort erlernt – sie stellte sich als einfach heraus.
Zu dieser Zeit blieben auch „besondere Zeichen“ am Boden: Wenn ein verrosteter Gewehrlauf oder ein Helm vom Boden aus sichtbar sind, bedeutet dies, dass irgendwo in der Nähe nach Toten gesucht werden muss. In der Nähe von Myasny Bor gab es noch verrostete Autogerippe und tatsächlich jede Menge "Eisen" aller Art.
S. Solodyankin erinnerte sich für den Rest seines Lebens an den Namen des ersten Kämpfers, den er vom Boden "erhob" - Ovechkin. Dann hatte er Glück: Er hatte ein Soldatenmedaillon bei sich und dort alle Daten - Nachname, Vorname, Patronym, Rang.
Die Suchmaschine von Komi stieß zum ersten Mal auf die Überreste der Soldaten, empfand aber weder Ekel noch Angst – nur Traurigkeit: Es gab einen Mann, überhaupt einen Jungen, der noch lebte und lebte, aber hier, im Sumpf , er verschwand spurlos. Und erst dann verstand der Neuling im Suchgeschäft, was es bedeutete, die Erinnerung an die vermisste Person zurückzubringen. Es ist, als würdest du deine Pflicht ihm gegenüber erfüllen: nicht nur eine obskure „Einheit“ der Roten Armee, die in einem Sumpf verrottet ist, sondern ein Mann mit seinem eigenen Schicksal, seinen Bestrebungen und Hoffnungen, dem sein Leben so früh, grausam und sinnlos genommen wurde.
Sergey Solodyankin fing an, jedes Frühjahr zur Memory Watch zu gehen. 1991 trat er in den Polizeidienst ein und brachte schon im nächsten Jahr drei schwierige Teenager in die Region Nowgorod. Die Jungen haben in der Schule den Unterricht geschwänzt, Obszönitäten beschimpft, an Kleinigkeiten geraucht, Fenster in der Schule konnten zerbrochen werden. Die Jungs schreckten nicht vor der Arbeit zurück, aber ihnen war alles irgendwie gleichgültig - manche Knochen, manche Eisenstücke ... Der Wendepunkt kam am Ende der Schicht, als die Suchmaschinen, die nach Myasnaya Bor gekommen waren, aus im ganzen Land (zweitausend waren es), aufgereiht vor dem Massengrab, wo die sterblichen Überreste der Soldaten bestattet wurden. Auch die Mutter eines der 42 verstorbenen Kinder war dabei. Sie sprach, erinnerte sich an ihren Sohn, vergoss eine Träne, begann sich bei den Suchmaschinen zu bedanken. Und plötzlich kniete sie vor ihnen. Und alle zweitausend Menschen fielen in einem einzigen Impuls vor ihr auf die Knie.
- Ich sehe die Jungs an, - sagt Sergey Solodyankin, - und ihre Tränen rollen. Seitdem wurden die Jungs ausgewechselt – keine einzige Fahrt zur Polizei. Sie sind zu würdigen Menschen herangewachsen.
Zieht, und das war's!
Und dann begannen dieselben „schneidigen 90er“ und Sergey Solodyankins Memory Watch wurde unterbrochen - irgendwie hat es nicht geklappt. Aber zu Beginn des neuen Jahrhunderts wandten sich Suchmaschinen der Syktyvkar-Abteilung "Link of Times" an ihn, der bereits das ECC des Innenministeriums der Republik Kasachstan leitete. Sie fanden auf den Schlachtfeldern ein Soldatenmedaillon und baten darum, die Daten zu lesen. Es ist klar, dass in den Jahren seit dem Krieg nicht nur das Papier zerfallen ist, sondern auch die Inschriften auf den eisernen Medaillons ausgelöscht wurden. Aber Experten haben sowohl Methoden als auch spezielle Vorbereitungen, die helfen, diese Inschriften wiederherzustellen.
Der Experte half den Suchmaschinen, gleichzeitig erinnerte er sich an seine Memory Watches. Und im nächsten Frühjahr ging er mit der Abteilung nach Staraya Russa in der Region Nowgorod - natürlich auf eigene Kosten. Dafür habe ich mir extra Urlaub genommen. Aber der Hauptort seiner Memory Watch ist immer noch Myasnoy Bor. Jetzt geht er jedes Jahr dorthin, aber er kann nicht erklären, warum: er zieht, und das war's!
Im neuen Jahrhundert hat sich das Bild im Tal des Todes dramatisch verändert. Es gab fast kein „Eisen“ mehr - in den harten Zeiten nach der Perestroika zerschmetterten die Menschen alles zu Schrottsammelstellen. Auch schwarze Bagger auf den Schlachtfeldern arbeiteten: Sie harkten alles sauber. Nur die Knochen blieben übrig, sie brauchen sie nicht - sie bringen keinen Gewinn.
Einerseits wurde es schwieriger zu arbeiten, denn je mehr Zeit vergeht, desto besser verbirgt die Natur die Spuren von Schlachten - die Orte, an denen Soldaten starben, sind mit Gras, Bäumen und Bestattungen bewachsen, die tiefer in den Sumpf sinken. Andererseits ist es einfacher geworden: Jetzt hat Sergey Solodyankin die Erfahrung eines Forensikers. Durch die Art seines Dienstes war er daran gewöhnt, kleine Details, „Beweise“, zu bemerken. Irgendwo sank die Erde, irgendwo ein kaum wahrnehmbarer Hügel, und dort war der Baum irgendwie seltsam gekrümmt ...
Vergangenheit leben.
Sergey Solodyankin kann stundenlang über die toten Soldaten des Zweiten Schocks sprechen. Er erinnert sich an alle mit Namen, die er von der Erde auferweckt hat, weiß, wer wie gestorben ist. Einmal stießen wir auf eine Lichtung und fanden darauf die Überreste eines Soldaten der Roten Armee. Sie gruben in der Nähe - noch einen. Dann noch einer und noch einer... Nur fünfzehn Leute, alle mit Waffen. Aber nur einer hat ein Gewehr. Der Rest - manche mit einem Bajonett, manche mit einem Messer, manche mit einer Pionierschaufel. Und es ist klar, dass sie zum Angriff übergegangen sind. Alle wurden einer nach dem anderen von einem deutschen Maschinengewehrschützen niedergemäht.
Sogar die Soldaten der deutschen Armee erinnern sich daran, dass im Tal des Todes genau diese wahnsinnigen russischen Angriffe das Schrecklichste waren - schlimmer als Winterfröste und Luftangriffe. Erschöpfte, hungernde Soldaten, fast mit leeren Händen, griffen Maschinengewehre und Panzer an, bereit zu töten und zu sterben ...
Ein anderes Mal gruben die Suchmaschinen einen Unterstand aus, in dem sich die Überreste von zwanzig Menschen befanden. Es ist zu sehen, dass die Granate den Unterstand traf und alle sofort bedeckt waren. Die Überreste wurden buchstäblich am Knochen gesammelt. Irgendwie haben sie die Knochen angehoben, es ist klar, dass ein Teil der menschlichen Brust ist. Aber im selben Haufen gab es andere Knochen – zwar keine menschlichen, aber sehr vertrauten. Ich habe mich nicht einmal sofort daran erinnert - Hühnchen! Die Identität des Verstorbenen wurde festgestellt und die militärische Spezialität - ein Koch ... Woher hat er diesen Vogel in diesem schrecklichen Hunger? Was würde daraus kochen? Woran hast du im letzten Moment deines Lebens gedacht? Vielleicht bedeckte er, als er zu Boden fiel, seinen größten Wert mit seiner Brust - ein mageres Huhn, das ein Abendessen für zwanzig Personen sein sollte ...
Und im Frühjahr 2011 wurden die Überreste einer Frau aus dem Boden gehoben, fanden sie heraus: eine Krankenschwester Tamara Bystrova. Sie fanden ihre Nichte, und sie hörte kaum etwas von der vermissten Tante. Aber die Nachricht von der verstorbenen Verwandten veranlasste sie, die Geschichte der Familie zu studieren, und sie erfuhr alles über Tamara. Es stellte sich heraus, dass sie ihren Seelenverwandten im Krieg kennengelernt hatte.
Sie ist Krankenschwester, er Militärarzt. Sie dienten zusammen und verliebten sich ineinander. Sie warteten auf den Sieg, um zu heiraten und Kinder zu bekommen. Im Tal des Todes landeten sie auch gemeinsam, gemeinsam träumten sie davon, aus der Einkreisung zu entkommen.
Die Überreste von Tamaras Geliebtem wurden bereits 1991 geborgen – sie fanden ihn ungefähr an der gleichen Stelle wie die Überreste der Krankenschwester. Es sieht so aus, als wären sie zusammen gestorben. Nur dann wurde es "übersehen". Doch zwanzig Jahre später kam das Liebespaar wieder zusammen – im selben Massengrab.
Wie sind diese beiden gestorben? Jetzt kann man darüber nur spekulieren. Aber im Buch von Boris Gavrilov gibt es eine sehr ähnliche Episode:
"... Kommandeur des 2. Bataillons
Leutnant Pred vom 1265. Regiment der 382. Schützendivision verließ zusammen mit der Militärassistentin Spirina in der Nacht des 25. Juni die Einkreisung. Durch die Explosion einer Mine verlor sie ihr Bein, ihr Arm und Bein wurden abgerissen. Der junge Mann und das Mädchen zückten gleichzeitig einen Revolver und eine Pistole. Zwei weitere Schüsse wurden dem Gebrüll der Schlacht hinzugefügt.
Das Land Myasnoy Bor birgt viele solcher schrecklichen Geschichten.
Die Überreste der Kämpfer – sowohl identifizierte als auch unbenannte – sind in Massengräbern begraben. Wenn Angehörige gefunden werden können, werden sie zur Beerdigung eingeladen. Ist das alles nur notwendig für Menschen, die ihren vermissten Verwandten manchmal noch nie gesehen haben? Sergey Solodyankin gibt zu: Vor einigen Jahren schien es nicht notwendig zu sein. Doch in den letzten Jahren hat sich etwas verändert – nicht nur die ältere Generation, sondern auch junge Menschen kommen zur Beerdigung. Obwohl es natürlich mehr ältere Menschen gibt, die ihren Verlust intensiver erleben.
Ich erinnere mich an einen Fall: Sie fanden die Überreste eines Kämpfers, stellten seine Identität fest, es stellte sich heraus, dass er ein Ukrainer war. In Donezk wurde ein Neffe gefunden - er selbst ist bereits etwa siebzig Jahre alt. Aber er kam zur Beerdigung seines Onkels, rief Verwandte aus der ganzen ehemaligen Sowjetunion an - manche aus der Ukraine, manche aus Russland, manche aus Moldawien. An ihrem heimischen Grab betrauerten sie gemeinsam die Tragödie dieses Krieges – patriotisch für sie alle.
Mystik und mehr...
Sie sagen, dass Myasnoy Bor zu einer Zone von Chrono-Trugbildern geworden ist. Zum Beispiel war die Konzentration menschlichen Leidens an diesem Ort so dicht, dass es die Struktur von Raum und Zeit veränderte. So hört man in den Wäldern von Nowgorod entweder deutsche Kriegsmusik oder das Dröhnen von Panzern oder die Schreie von Angreifern und das Stöhnen von Sterbenden. Dorfbewohner sagen, dass die Geister toter Soldaten an ihre Häuser klopfen und um Essen bitten. Nachts bemerken sie in den Sümpfen durchscheinende Gestalten, die unhörbar über dem Moor schweben.
Außerdem singen die Vögel hier nicht. Ja, und sie sind nicht im Tal des Todes, als würden sie speziell um einen toten Ort herumfliegen.
Sergey Solodyankin steht mystischen Geschichten skeptisch gegenüber. Ich habe in all den Jahren keinen einzigen Geist gesehen. Aber die Suchmaschine gibt zu: An diesen Orten ist etwas Seltsames.
Einmal stolperten wir über eine Lichtung, wo während des Krieges unser Lazarett war. Nachdem die Deutschen die Lichtung erobert hatten, erledigten sie die verwundeten Soldaten und warfen die Leichen in den Trichter. Im selben Trichter befand sich offenbar ein Kissen, das einer der Verwundeten zusammen mit dem Bett geworfen hatte. Als die Suchmaschinen den Trichter ausgruben, trauten sie ihren Augen nicht. Die Körper der Soldaten verwesten, aber vom Kissen, Als sie hochgehoben wurde, floss Blut. Als wären seit diesem schrecklichen Massaker nicht siebzig Jahre vergangen, sondern sieben Stunden. Wie das möglich ist, kann S. Solodyankin auch mit seiner jetzigen Erfahrung als Experte nicht erklären.
Ein anderes Mal fanden die Suchmaschinen die Überreste eines Offiziers im Sumpf und zogen seine Stiefel aus. Und in ihnen - Pappstücke, die die Kämpfer anstelle von Einlagen legen. Natürlich verrottet, nass - um ehrlich zu sein, es sind nur Dreckstücke. Aber Sergei Solodyankin steckte sie in eine Tasche und beschloss, in Syktyvkar nachzuforschen, falls er etwas herausfinden könnte. In Stiefeln konnte der Beamte die Dokumente verstecken, um sie nicht zu verlieren.
Ich habe das Paket zu Hause vergessen, nach einer Weile habe ich diesen schleimigen Klumpen gefunden, ihn zur Arbeit gebracht, ihn studiert, aber nichts erreicht - Schmutz und nichts weiter! Er warf den Klumpen in den Papierkorb und ging seiner Arbeit nach. Und nach einer Weile hörte ich ein Flüstern: Ich bin hier, ich bin hier...» Das Geräusch kam … aus dem Papierkorb.
Als der Schock vorüber war, holte die Suchmaschine einen Karton aus der Urne, überprüfte ihn, fand wieder nichts und warf ihn wieder in den Korb. Er verließ das Büro für ein paar Minuten, um sich abzulenken – vielleicht bildete er sich das vor Müdigkeit ein. Er kam gerade zurück und setzte sich, und aus dem Korb war er schon eindringlicher: „ Ich bin hier, schau!»
S. Solodyankin gibt zu: Er ist kein abergläubischer Mensch, aber zu dieser Zeit standen ihm die Haare zu Berge. Er baute den Karton schichtweise ab, legte ihn quasi „nach Molekülen“ an. Und ich fand die auf wundersame Weise erhaltenen Teile der Quittung. Und von ihnen kam der Name - Aristarkh Kuziminsky. Also kehrte ein weiteres Opfer aus der Vergessenheit zurück – ein Offizier des Zweiten Schocks.
"Neuigkeiten" von den Toten.
Und andere tote Soldaten finden sogar noch seltsamere Wege, ihren Angehörigen „Neuigkeiten von sich zu geben“. Sergey Solodyankin ist mit Alexander Orlov befreundet, dem Sohn desselben Nikolai Orlov, der die Sucharbeit in Myasny Bor begann. Irgendwie kamen sie ins Gespräch, und Alexander beschwerte sich: Sie sagen, es seien so viele Dokumente gesammelt worden, aber niemand sehe sie. Wie sie im Boden lagen, so liegen sie jetzt im Archiv. Wir haben darüber nachgedacht und beschlossen, eine Reihe von Büchern zu veröffentlichen. Alexander verpflichtete sich, den Text vorzubereiten, Sergey war für Fotos und Kopien von Dokumenten verantwortlich.
Die Bücher wurden auf eigene Kosten herausgegeben. Die Serie hieß einfach - "Documents of War", insgesamt wurden fünf Bücher veröffentlicht. Die Auflage war natürlich gering, aber jeweils ein Exemplar wurde nach Myasnoy Bor geschickt - in die Halle des militärischen Ruhms. Nun, eines Tages kamen Touristen aus Moskau dort an. Sie gehen und sehen sich Exponate an. Ein älterer Besucher nahm ein in Komi erschienenes Buch, blätterte darin, schrie auf und wurde ohnmächtig. Als die Sanitäter des Rettungswagens sie zur Besinnung brachten, griff die Ausflüglerin wieder zum Buch: Hier, sagt sie, sei die Unterschrift des Vaters auf dem Dokument.
Sie sagte, dass ihr Vater 1942 vermisst wurde. Mutter versuchte ihr ganzes Leben lang, zumindest etwas über sein Schicksal herauszufinden, dann suchte ihre Tochter nach Daten. Und plötzlich sah ich das Autogramm meines Vaters. Es entstand 1942, vielleicht kurz vor seinem Tod.
Natürlich haben sie das Buch der Tochter eines Kämpfers geschenkt. Als Sergej Solodjankin von dieser Geschichte erfuhr, schickte er ihr das Originaldokument mit der Unterschrift seines Vaters. Also der Soldat des Zweiten Schocks Ich konnte mich von meiner Familie verabschieden.
... Der große russische Feldherr Alexander Suworow sagte einmal: „ Der Krieg ist erst zu Ende, wenn der letzte Soldat beerdigt ist.". Heute sind Sergey Solodyankin und seine Suchmaschinenfreunde zurück im Tal des Todes. Und vielleicht ist durch ihre Bemühungen der Tag, an dem der letzte unbekannte Soldat des Großen Vaterländischen Krieges seinen Namen zurückgeben und seine letzte Zuflucht finden wird, noch ein Stück näher gerückt.
Hallo Kamrad!
In diesem Artikel geht es darum, einen guten Ort für eine weitere gute Suche mit vielen Funden auszuwählen!
Ich habe es aufgrund persönlicher Erfahrung geschrieben.
Fangen wir also an!
Wenn Sie darüber nachdenken, gibt es viele Orte, an denen Sie suchen können. Wohin man auch geht, überall Wälder, Felder, Teiche, Seen, die irgendwie mit den Orten der Feindseligkeiten verbunden sind - der Krieg hat fast überall seine Spuren hinterlassen.
Wie viele Jahre sind schon vergangen, wie viele Bagger und Suchmaschinen haben solche Orte passiert, wie viel Beute wurde ausgegraben. Aber man muss nicht traurig sein, wenn alles oben eingesammelt wird, dann wartet der Swag in anderthalb bis drei Metern Tiefe auf seine Besitzer.
Auf den Schlachtfeldern können wir die Wunder der Feldbefestigung in Form von Schützengräben, Zellen, Unterständen, Unterständen, Unterständen, Kaponnieren usw. sehen. Jedes dieser Objekte kann uns wunderbare Funde bescheren.
Aber nicht alle diese Orte müssen sorgfältig durchsucht werden. Das Gebiet, das buchstäblich von Kratern aus Minen und Granaten gesäumt ist, muss vollständig bearbeitet werden. Je mehr von ihnen, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Polizist perfekt endet. Schließlich verloren Soldaten während des Artilleriebeschusses und der Bombardierung oft persönliche Gegenstände und Uniformen in der Verwirrung. In einer solchen Situation haben die Kämpfer sie entweder nicht gesucht oder den Verlust einfach nicht bemerkt.
Meistens werden an den Ausgrabungsstätten Gräben und Unterstände gefunden, normalerweise kann man mit dem Auge feststellen, wessen sie sind. Die deutsche Armee verwendete zickzackförmige Gräben, während die sowjetische Armee geradere Linien ohne unnötige Drehungen grub. Durch die Tiefe können Sie den Zeitraum der Feindseligkeiten bestimmen. Wenn dies die Wintersaison ist, ist die Tiefe der Gräben gering, was beim Graben einen guten Vorteil bietet. Alle anderen - innerhalb von 1,5 Metern Tiefe. In den Gräben sollte man die Brüstung läuten, es gibt Kugeln, Patronen, Granaten, Dornen, Granaten, Splitter. Es lohnt sich, die Wände zu überprüfen, es werden hauptsächlich Kugeln sein, wenn Sie Glück haben, finden Sie eine Nische mit Patronen oder Granaten. Achten Sie darauf, die Rückseite und Vorderseite der Schützengräben zu erkunden, da die Soldaten vorrücken und sich zurückziehen könnten, während sie Dinge verlieren oder alle Arten von Uniformen wegwerfen. Der Graben selbst kann geschaufelt werden, jedoch nur an den Stellen, an denen sich eine große Menge Granaten oder Patronen befindet.
Die Unterstände sehen je nach Zweck wie ein Quadrat oder ein Rechteck aus. Die quadratischen wurden von Offizieren und Soldaten benutzt, die rechteckigen gingen unter Artillerie oder Ausrüstung, nur dass dies nicht mehr wie ein Unterstand geht, sondern wie Kaponiere. Aber auch rechteckige können bewohnt sein, also seien Sie vorsichtig! Die Tiefe kann unterschiedlich sein, aber mindestens zwei oder drei Meter. Zunächst ist es besser, am Eingang zu graben und dort, wo sich die Kojen befanden. Sie müssen bis zum Boden graben. Der Boden des Unterstandes ist mit Brettern ausgelegt oder einfach nur stark zertrampelt, man kann ihn kaum übersehen. Wenn der Boden aus Erde ist, können kleine Gegenstände hineingetrampelt werden, wenn der Boden mit Brettern bedeckt ist, lohnt es sich, nach kleinen Dingen darunter zu suchen. Normalerweise gibt es in der Nähe jedes deutschen Unterstands eine Müllkippe, heutzutage sieht es aus wie ein kleines Loch oder eine Vertiefung nicht weit vom Unterstand entfernt. Dies sind Müllhalden - der Lieblingsort eines Baggers) Dort können Sie viele interessante Dinge finden.
Beim Graben von Gräben wurde die Erde von der dem Feind zugewandten Seite in einen Schacht gegossen, dieser Damm wird als Brüstung des Grabens bezeichnet.
Vergessen Sie auch nicht die Trichter, die mit einer Sonde gestanzt werden müssen. Manchmal gibt es die Knochen von Soldaten.
Danke euch allen für eure Aufmerksamkeit, guten Swag und gute Plätze.
Autor: Alexander Shinkarenko Vkontakte-Gruppe.
