Aus der Geschichte des Mittelstandes und eines gewalttätigen Konzerns

CJSC „Project OGI“ – die Verwaltungsgesellschaft einer bekannten Kette von Clubs und Restaurants – und „Polit.Ru“ verbindet in erster Linie ein gemeinsamer Ursprung (beide entstanden in den Tiefen des OGI-Verlags und seiner verschiedenen Projekte) und viele weitere informelle Fäden und vor allem - ein Gefühl der Zugehörigkeit zu einer soziokulturellen Schicht. In drei Jahren hat sich das „OGI-Projekt“ zu einem bemerkenswerten Phänomen in der städtischen Infrastruktur Moskaus entwickelt und befindet sich anscheinend auf dem Höhepunkt einer aggressiven Expansion. Kirill Rogov, Chefredakteur von Polit.Ru, spricht mit Alexei Kabanov, Generaldirektor des OGI-Projekts CJSC, darüber, wie es dazu kam, wie es funktioniert, worum es geht und worauf es beruht.

Erzählen Sie mir der Reihe nach: Wie hat alles angefangen, woher kam der OGI Project Club und was war davor?

Vor dem Verein war nichts. Diese. da war der OGI-Verlag, der gute humanitäre Bücher veröffentlichte und um den sich ein Umfeld bildete. Und es bestand Verständnis für die Notwendigkeit eines Ortes, an dem man die erworbenen Fähigkeiten in sehr unterschiedlichen Berufen und Unternehmen anwenden kann. Schon die Entstehung des ersten Clubs war mit der Krise von 1998 verbunden. Aber nicht einmal damit, dass sich alles zugespitzt hatte und man auf neue Weise Geld verdienen musste, sondern damit, dass es plötzlich einen gab viele freie Hände, viele freie Köpfe. Journalisten, Schriftsteller, Künstler, die vor der Krise ganz gut von allen möglichen Stipendien, Jobs, diversen NTVs lebten – sie alle fühlten sich „vorher“ sehr wohl.

Und hier waren sie praktisch arbeitslos. Das heißt, die Gründung des "ersten OGI" (das ist Dezember 1998) war nicht direkt mit der Krise verbunden, sondern mit ihrem Erfolg - als sich dort ein sehr dichter und sehr konzentrierter Menschenstrom bildete, ein Menschenstrom mit ausgeprägter Humanität Komponente im Beruf - war damit verbunden. Und die zweite Runde - Geschäftsleute kamen dorthin.

Es war ein Ort, der wie ein Innenhof eingerichtet war - eine private Wohnung, in der sie Bücher verkauften, schlechten Wodka mit schlechten Snacks gaben und viele nette Leute sich darum versammelten ...

So sicher nicht. Es entstand dort, wie sich später herausstellte, eine sehr gelungene Kombination – eine Buchhandlung, ein Café, ein Konzertsaal und eine Galerie. Und jeden Tag gab es ein so dichtes Programm wie jetzt im OGI auf Potapovsky. Dieselben Dichter lesen dort Gedichte. "Leningrad" gab Konzerte. Der Wodka war dort nur warm, weil es nicht genug Kühlschrank gab, und die Vorspeise war irgendwann besser als woanders, wo wir jetzt kochen.

Und du hast mit diesem Club Geld verdient und angefangen...

Nein, sie haben dort kein Geld verdient. Das Geld, das sich in der Kasse befand, reichte aus, um die Gehälter der Mitarbeiter zu zahlen. Und es wurde geschlossen, weil es nicht mehr möglich war, es weiter zu unterstützen.

Aber die Fähigkeiten sind erschienen?

Fähigkeiten tauchten auf und Menschen tauchten auf. Diese Investoren, die Investoren des großen Clubs auf Potapovsky wurden, würden nicht existieren, wenn es diesen ersten nicht gäbe. Wenn sie nicht sehen, dass es funktioniert.

Haben Sie kleine Investitionen von Freunden gesammelt und begonnen, einen zweiten Club zu gründen?

Nein, nicht für Freunde. Sie waren Bekannte, aber keine Freunde. Etablierte Geschäftsleute, denen es wichtig war, mit dem investierten Geld Einnahmen zu erzielen. Es war kein Sponsorengeld. So wurde der erste Club ins Leben gerufen, der sich bereits von selbst entwickelte und begann, Gewinne zu erzielen, die sich als bedeutender herausstellten, als die Investoren erwarteten. Dies gab eine zweite Runde der Loyalität. Es wurde möglich, Investitionen für das nächste Projekt zu gewinnen, nicht von Bekannten, sondern von Personen, die in keiner Weise in das bestehende Geschäft integriert sind.

Also, was ist OGI heute und wie heißt das Unternehmen selbst?

CJSC "Projekt OGI". Es ist Miteigentümer des Clubs "Projekt OGI", des Cafés "PIROGI", des Galerie-Restaurants "Ulitsa OGI", "PIROGOV on Dmitrovka", die gerade eröffnet wurden, und "PIROGOV on Taganskaya", die eröffnet werden fast, eines großen Projekts auf Tulskaya, das Ende des Jahres eröffnet wird, und darüber hinaus - ist die offizielle Verwaltungsgesellschaft all dieser Projekte.

Entfaltet sich auf Tulskaya, soweit ich weiß, eine Art OGI-Gigantomanie?

Ja, das ist ein großes, komplex strukturiertes Projekt, das nach dem uns bekannten Prinzip organisiert wird – das ist ein großes Café, das ist wahrscheinlich der größte Club-Konzertsaal der Stadt für 2500-3000 Leute, das ist eine große Buchhandlung mit Einzel- und kleinen Großhandelsverkäufen, dies ist ein großer Tauschfonds, an dem eine große Anzahl regionaler Verlage beteiligt sind, die auf dem Moskauer Markt praktisch nicht vertreten sind, eine große Kindererholung. Darüber hinaus handelt es sich um eine große Lebensmittelproduktion, die nicht als Teil des Projekts fungiert, sondern als unabhängiges kommerzielles Instrument, das für unser eigenes Projekt (Zubereitung von Produkten für andere Cafés, Restaurants) und gleichzeitig als ein separater Anbieter von Dienstleistungen, z. B. Fertiggerichte und Kochen .

Aber soweit ich weiß, ist die Basis all dieses Wohlbefindens doch die Gastronomie?

Man kann nicht sagen, dass dies die Grundlage des Wohlbefindens ist, obwohl jetzt, wenn wir über den Anteil des Handels sprechen, die Gemeinschaftsverpflegung natürlich das umfangreichste Projekt ist ... Aber vergleichbar mit anderen. Schon jetzt vergleichbar mit einer Buchhandlung. Mit der Eröffnung von Tulskaya wird dies noch deutlicher werden. Gleichzeitig betrachten wir die Gemeinschaftsverpflegung nicht als etwas Separates und Selbstversorger.

Und wie haben Sie es geschafft, in den Gastronomiemarkt einzusteigen?

Wahrscheinlich, gerade weil wir die Gemeinschaftsverpflegung nicht als autarkes Projekt betrachteten und ein einmaliges Angebot machten. Die Situation im Gastronomiemarkt war vor zwei Jahren anders, es hat sich viel verändert. Dann waren wir praktisch die ersten, die sich die Aufgabe gestellt haben, Dienstleistungen für ein bestimmtes Publikum zu erbringen, während wir selbst Teil dieses Publikums waren, und Dinge, die nicht direkt mit der Dienstleistung zu tun hatten, kategorisch abgeschnitten haben. Tatsächlich trugen alle Cafés in Moskau eine Art zusätzliche Ladung. Bis 1997 wurde in 90 % der Cafés Geld gewaschen.

Seit 1998 ist dies unrealistisch geworden, und die Hälfte hat geschlossen, die Räuberlokale sind verschwunden. Dann entstand eine Situation, in der Cafés zu PR-Projekten wurden. Angeblich begannen Kaffeehäuser zu entstehen, ein solcher Boom war vor zwei Jahren. Sie alle haben sich als wahnsinnig trendige Orte geöffnet, wo die Leute hingehen sollten, weil es wahnsinnig teuer und trendy ist. Dies ist ein solches Bewusstsein, das den Menschen zugeschrieben wird, wo sie hingekommen sind.

Sprechen Sie eine bestimmte Zielgruppe an?

Wir haben uns bewusst überall, außer in der „OGI Street“, minimal mit Design beschäftigt, damit die Menschen den Raum selbst ausstatten. Zum Beispiel ist das Café "PIROGI" fast ein halbes Jahr an den Punkt gekommen, an dem es ist. Wir hatten die Idee, dass sich Journalisten dort treffen sollten, aber am Eröffnungstag haben wir gemerkt, dass das unmöglich ist. Die Journalisten selbst sagten, dass die Situation in Moskau so ist, dass Leute von einer Zeitung nicht mit Leuten von einer anderen zusammensitzen werden.

Wenn Kommersant dort rumhängt, wird Vremya Novostei nicht dorthin gehen. Der Buchladen erschien im siebten Monat, als wir begannen, nach dem zu suchen, was fehlte. Eigentlich war es nicht von uns, es war ein Kundengeschäft, das die Gesichtssteuerung sofort gekündigt hat, genau wie im OGI-Projekt ...

Nun, was ist das für ein Zirkel, von dem du geleitet wirst?

Das ist die Mittelschicht.

Er existiert nicht!

Er ist. Eine andere Sache ist, dass unsere Mittelschicht mehrere Merkmale aufweist, die sie von der europäischen unterscheiden. Erstens ist er unter 30. Zweitens lebt unsere Mittelschicht nicht von Krediten, wie die Mittelschicht in Europa oder Amerika.

Aber gleichzeitig hat er alle anderen Anzeichen: Er hat einen Job und ist ausreichend wohlhabend, um andere als die physiologischen Bedürfnisse zu kennen und zu befriedigen. Er hat eine relativ stabile Lebenssituation und vor allem positioniert er sich verhaltensmäßig und mental in der Mittelklasse. So fühlt er sich. Wir haben eine Mittelschicht – das sind Leute, die genug verdienen, aber trotzdem kein Geld sparen können.

Das heißt, die Essenz Ihres Vorschlags war, dass eine Person tatsächlich nicht in ein Restaurant geht, sondern Zeit verbringt, nun ja, und dort schon - isst und trinkt. Ist das der "OGI-Trick"?

Ja, es stellte sich heraus, dass eine Reihe bestimmter Dienstleistungen nicht nur verkauft, sondern die soziale Existenz einer Person sichert und ihre Umgebung schafft. Gleichzeitig ist es wichtig, dass jeder spezifische Dienst, der im Projekt enthalten ist, sehr direkt ist. Die Buchhandlung verkauft Bücher, das Café "PIROGI" ernährt die Menschen. Heute haben wir nur lange darüber gestritten, wie sich Synthese von Symbiose unterscheidet, und "PIROGI" - ist es Synthese oder Symbiose? Wir waren uns nie einig... Wenn Leute zu "PIROGI" kommen, verstehen sie, dass sie an einen Ort kommen, der irgendeine Form hat. Und "PIROGI" hat im Gegensatz zu den meisten Moskauer Cafés eine voll ausgebildete Clubatmosphäre erlangt.

Es gibt eine große Anzahl von Stammgästen ... In der Restaurantlinie - Fast Food - gibt es einen Ort, an dem ich essen gehe, aber das ist kein Ereignis, was ich esse. Aber eine zusätzliche Spur von all dem - das ist ein Café. Die Leute gehen ins Restaurant, um zu essen, und das Essen selbst ist eine kulturelle Komponente. In Fast Food stopft sich eine Person den Magen. Aber aus der Literatur ist bekannt, dass eine Person irgendwann in ein Café kommt.

Was war die greifbarste Abweichung vom ursprünglichen Gedanken? Die Clubkomponente wurde meiner Meinung nach durch das breite Essensangebot etwas zurückgedrängt.

Genau das Gegenteil. Wir haben immer eine Club-Komponente, die ein Projekt verstopft, das wir als rein Nicht-Club-Projekt machen wollen. Wir haben viel Zeit und Mühe darauf verwendet, den Leuten zu erklären, dass das Café "PIROGI" nicht dasselbe ist wie der Club "Project OGI". Nun ist die Club-Komponente in „PIROGI“ ziemlich gespenstisch, aber gleichzeitig ist sie es, die das Gesamtgefüge hält.

Naja, jedenfalls: Der erste Club startete als intelligenter Club, dann übernahmen relativ gesehen die Studenten. Ich erinnere mich, dass Mitya Borisov eine Formel entwickelte, dass OGI ein Ort sein sollte, an dem sich Schüler und Lehrer oder Kinder und Eltern treffen können. Jetzt sieht "Project OGI" nicht so aus.

Nein, es sieht genau so aus. Studenten als solche machen uns keine Angst, sie machen uns Angst, und wir verwenden viel Energie darauf, wenn sie beginnen, die ältere Generation zu verdrängen. An diesem Punkt modifizieren wir das Programm, um es zurückzubringen, um ein gewisses Gleichgewicht wiederherzustellen. Dies ist definitiv kein Studentenwohnheim, und auch in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit ist es das nicht. Eine andere Sache ist, dass es im Sommer, wenn alle gehen, zu einem Studentenheim wird, außerdem zu einem Ort für Nicht-Moskauer Studenten. Sowohl letztes Jahr als auch dieses Jahr war das OGI den ganzen Sommer über voll mit Studenten aus St. Petersburg und Wolgograd.

Und doch macht sich ein Staugefühl bemerkbar. Viele Tische auf kleinem Raum, lange servieren ... Wir werden einen OGI-Besucher wahrscheinlich nicht davon überzeugen, dass dies ein Clubservice ist - alles schnell und zielgerichtet. Es gibt schon einen gewissen Zug, Gerücht... Kennst du übrigens einen Witz über dich? Itskovich and Company eröffnete ein Bordell. Alles ist sehr cool, die Einrichtung ist gemütlich, intelligent, die Mädchen sind nur von der Russischen Staatlichen Humanitären Universität. Aber die Wartezeit ist sehr lang und sie tun nicht, worum sie gebeten haben.

Hmm... Einerseits werden wir Sie leider nicht wirklich überzeugen können, andererseits ist dies Teil unseres Vertrages mit dem Besucher. Sie besteht darin, dass wir unsere Dienste für möglichst breite Schichten zugänglich machen. Das bedeutet, dass wir die Infrastrukturkosten senken müssen, damit wir Speisen und Getränke für das gleiche Geld verkaufen können, das sie in PIE verkauft werden. Der wichtigste, treue Teil des OGI-Publikums ist bereit, so viel wie er möchte darüber zu scherzen, wie sie bedient wurden, aber sie kehrt zurück, sie weiß, wie man in diesem Raum lebt, wenn sie wirklich lange und langsam dienen, und sie ist bereit zu verstehen dass es viele Leute gibt ... Und auf "OGI Street" - das gibt es nicht, es gibt ein anderes Format.

Ich stimme zu ... Wenn wir also zu unserem Warenkorb über die Mittelschicht zurückkehren, können wir feststellen, dass es in Bezug auf die Verhaltensgewohnheiten eine Mittelschicht gibt, obwohl sie unterbezahlt und nicht durchschnittlich ist und nicht genug Geld für einen umfassenden Service hat , also ist der Service reduziert?

Sowas in der Art.

Auf jeden Fall ist alles so gewachsen, und es scheint allen zu gefallen ... Wie viele Leute arbeiten jetzt?

500. Dies ist ein Büro und Leute in Projekten.

Es ist bereits eine Fabrik.

Dies ist eine sehr komplexe Verwaltungsstruktur. Das Schwierigste ist die Verwaltungsstruktur. Die Projekte sind verteilt, und alles neigt dazu, in eine horizontale Struktur gezogen zu werden. Jeder Manager möchte das vorantreiben, was mehr Geld bringt, ohne zu wissen, dass ich bei einem starken Fortschritt keinen Grund habe, die Frage zu beantworten, warum Essen die kulturelle Komponente ersetzt hat. Nicht erkennen, dass das Gleichgewicht alles ist und hält. Wir haben 10 Manager, im normalen Leben sind das Topmanager, die das Unternehmen leiten, in unserem Land sind sie unterhalb der Entscheidungsebene.

Das ist in der Tat eine sehr widersprüchliche Situation, wenn wir viel geben und gleichzeitig sehr streng kontrollieren müssen, damit das ganze Unternehmen bis zum letzten Kellner transparent ist. Es ist sehr schwer. Wir rennen die ganze Zeit die Treppen hoch und runter und räumen die dunklen Ecken frei.

Was ist in den dunklen Ecken?

Sie stehlen in dunklen Ecken. Jetzt ist es weniger, aber es gab durchaus Krisenmomente. Irgendwann hatten wir wirklich das Gefühl, dass eine ganze Ebene von Arbeitern an einem der Orte von allen Seiten durch ihre eigene Verwaltungsstruktur - Manager, Administratoren - verschlossen wurde. Gleichzeitig begannen wir, uns Sorgen um die finanzielle Situation zu machen, und dies erforderte einige Interventionen. Wir sahen ein System, das wir uns nicht vorgestellt hatten und an dem fast das gesamte Personal beteiligt war, vom Sicherheitspersonal bis zur Verwaltung, einschließlich Barkeepern und Kellnern.

Detektiv. Und was haben sie getan?

Nun, es wurde auf einfachste Weise entschieden - etwa 60% der Mitarbeiter wurden entlassen. Danach wurden an den Stellen, an denen es zugig war, Fensteröffnungen angebracht. Grundsätzlich gilt Diebstahl in Russland als fester Bestandteil der Gemeinschaftsverpflegung. Einerseits ist dies noch sowjetische Realität ...

In der sowjetischen Realität wurde es mit Knappheit in Verbindung gebracht - Lebensmittel waren eine harte Währung, aber in der Realität von Novorossiysk ist es mit sehr hohen Renditen verbunden?

Die Rendite ist nicht mehr als die eines Kassierers in einer Bank. Das liegt daran, dass die Menschen eigentlich gleich geblieben sind. Und es bleibt die Haltung gegenüber Catering-Mitarbeitern, die die Rekrutierung verlangsamt. Anders als ein westlicher junger Mann, für den es normal ist, als Barkeeper, Kellner in seinen Studienjahren zu arbeiten, haben wir eine psychologische Barriere, weil die sowjetische Gemeinschaftsverpflegung lehrte, dass ein Barkeeper, Oberkellner, Kellner wie ein Metzger ist, wen Sie müssen es wissen, um zu bekommen, was er gestohlen hat, aber Sie können nicht respektiert werden. Nun, die meisten Manager, die jetzt in diesem Bereich tätig sind, sind Studenten des Sowjetsystems.

Aber im Allgemeinen läuft alles gut, gemessen an der Gigantomanie auf Tulskaya? Dort werden Sie das Geld, das aus früheren Projekten kam, meistern und in vollen Zügen umdrehen? Wie viele Meter sind es?

Meter - 10.000 Wir "beherrschen kein Geld" und investieren dort keine Gewinne aus anderen Projekten. Dies ist ein Investitionsprojekt, es hat Investoren, und es kommen immer mehr neue hinzu. Unter Investitionen verstehen wir in der Regel, dass ein großer Onkel viel Geld ist ... Und bei uns wird wie bei früheren Projekten ein Teil des Geldes auf dem Markt für kleine private Investitionen angezogen, ab 1.000 USD ein Teil des Geldes. wird jedoch von einem großen institutionellen Investor - einer Investmentgesellschaft - stammen. Dies ist eine offene Aktiengesellschaft. 50 % sind im Besitz von CJSC Proekt OGI, einer Verwaltungsgesellschaft, die als Generaldirektor fungiert. Der Rest der Aktien sind Investitionen.

Das heißt - jetzt kannst du dir ein wenig Tula kaufen? ...

Du kannst dir eine kleine Tula kaufen. Eine Aktie kostet 466 Dollar, ein Prozent 46.690 Dollar. Das Gesamtprojekt wird auf 4,5 Millionen geschätzt. Eigentlich ist die Hauptaufgabe, die wir uns gestellt haben, der Eintritt in den privaten Investmentmarkt. Das Problem ist, dass eine ziemlich große Anzahl von Menschen Gelder angesammelt hat, die im Vergleich zu großen Investitionen klein sind, aber gleichzeitig ausreichen, um zu überlegen, ob sie in ein Unternehmen, in Aktien oder in Immobilien investieren sollen. Wir bieten eine Alternative zu Immobilien. Wir bieten an, in einen sehr offenen großen Komplex oder in einen kleinen zu investieren, der gleichzeitig für längere Zeit ein klares Einkommen bringt.

Aber wir haben praktisch keinen Markt für legale Privatinvestitionen. Wie macht man es legal offen?

Wir kämpfen nur mit der Frage, wie wir es legal und transparent machen können. Es ist formal rechtlich offen, aber gleichzeitig gibt es Schwierigkeiten sowohl in der russischen Gesetzgebung als auch einen gewissen Konflikt zwischen dem privaten Investmentmarkt und dem Investmentmarkt, der von Investmentgesellschaften, Banken und anderen angeboten wird. Der Konflikt liegt darin, dass 80 % des Geldes, das ein potenzieller Privatanleger hat, nicht als Einkommen deklariert werden. Gleichzeitig gibt es in der russischen Gesetzgebung eine gewisse Loyalität, die logischerweise richtig ist, dass die Investitionen der Gründer nicht als verbrauchtes Kapital angesehen werden, das unter die Aufmerksamkeit der Steueraufsicht fällt, sondern im Gegenteil als solche angesehen werden geht von schwarz nach weiß. Dies gilt nicht für private Investitionen.

Daher gibt es einen großen Widerstand des privaten Investmentmarktes, sein Realeinkommen auszuweisen. Furcht. Und wir versuchen einfach so zu arbeiten, dass wir das Geld, das ein privater Investor als Beitrag investiert, mit der Zeit aus dem Schatten ziehen. Es ist kompliziert und schwer zu erklären, aber es gibt einige Möglichkeiten. Zum Beispiel, um die Kosten für eine Verkaufseinheit so niedrig wie möglich zu halten. An Tulskaya, einem teuren Großprojekt, haben wir eine Aktie im Wert von 450 Dollar. Wir geben die Möglichkeit, durch kleine Einkäufe aus den deklarierten Beträgen herauszukommen. Das offenste Projekt für kleine Investitionen ist ein neues Projekt, das auf dem Café "PIROGI" basiert.

Unserer Meinung nach ist das von uns vorgeschlagene Format für den Moskauer Markt und die allgemeine Situation äußerst angemessen und technologisch fortgeschritten genug, um repliziert zu werden. Nach unseren Schätzungen können in Moskau in den nächsten anderthalb Jahren etwa 30 Einrichtungen dieser Art sowohl im Zentrum als auch in Wohngebieten eröffnet werden. Darüber hinaus mit einer Rentabilität, die ausreicht, um es interessanter zu machen, als Geld auf eine Bank zu legen oder eine Wohnung zu kaufen.

Nach den Pyramiden herrscht ein großes Misstrauen gegenüber den Sammlern kleiner Privatinvestitionen, aber das muss sich trotzdem ändern, das muss sich ändern. Es ist für die gesamte Wirtschaft notwendig, nicht nur für uns. Wir versuchen, einen sehr direkten Kontakt zu dem Unternehmen anzubieten, in das das Geld investiert wird. Anders als die Pyramiden bieten wir keine Investition in Wertpapiere an, wir bieten an, direkt in die Produktion zu investieren.

Nun, viele Pyramidenbauer wollten auch keine Pyramiden bauen. Wenn die Rentabilität von Projekten geringer wird als angegeben, wird man unweigerlich zum Pyramidenbauer...

Daher geben wir keine Rentabilität an. Wir bieten eine offene Situation und offene Rentabilität. Wir sind bereit zu beweisen, dass die Rentabilität nicht niedriger sein wird, und wir beweisen es im Geschäft. Dies ist jedoch keine garantierte Rendite. Das ist natürlich eine Vertrauenssituation. Wir garantieren, dass Investoren im Falle einer Insolvenz ein vorrangiges Recht auf Rückerstattung erhalten (trotz der Tatsache, dass wir 50 % an jedem Unternehmen halten)...

Es ist auf jeden Fall edel...

Tatsächlich ist es zweckmäßig. Auf Tulskaya bieten wir bei einem großen Projekt zusätzliche Boni an. Dies ist keine Standardsituation. Beispielsweise garantieren wir 18% p.a. zu Lasten unserer Eigenmittel während der gesamten Auflegungszeit. Wir garantieren, dass, wenn die Startschätzung, die wir als Grundlage für eine Finanzanlage anbieten, höher ausfallen sollte, die Investoren keinen Beitrag leisten müssen, sondern wir sie selbst vornehmen. Wir garantieren, dass die Rentabilität des Komplexes während der gesamten Betriebszeit nicht unter 18 % sinkt, während die geschätzte Rentabilität nicht weniger als 70 % pro Jahr beträgt. Dies ist entlang Tulskaya, kleinere Projekte, die schneller auf die Beine kommen, es gibt keine solchen Boni.

Nun ja, reden Sie immer noch über den Mittelstand ... Bieten Sie immer noch das gleiche Umfeld an, dem Sie Ihren sozialen Dienst angeboten haben, jetzt bieten Sie auch an, Investor zu werden, in den sozialen Raum zu investieren, den er angesiedelt hat in?..

Nun, mehr oder weniger, so etwas.

Haben wir eine Steuerreform im Gange und ihr erklärtes Ziel – die Legalisierung? Was bedeutet diese Reform im Allgemeinen für Sie als Generaldirektor des OGI-Projekts?

Bei den privaten Investitionen gibt es positive 13% Einkommen. Dies wird vielleicht den Ausstieg aus dem Schatten einiger Gelder anregen. Obwohl die Unternehmen beide 35 % des Gehalts zahlten, zahlen sie immer noch. Aber im Allgemeinen machen diese Steuerinnovationen, die passiert sind, für mich keinen wirtschaftlichen Sinn. Für unser Geschäft sind die Umsatzsteuern am schmerzhaftesten. Dies ist eine Umsatzsteuer, dies ist die Mehrwertsteuer, die entlang der Kette die Kosten für Dienstleistungen stark erhöhen und es jedem Gastronomiebetrieb unmöglich machen, „im Weißen“ zu arbeiten. Sie sind einfach nicht mehr rentabel, die Bilanz wird negativ, sodass Sie eine Vielzahl von Optimierungsschemata anwenden müssen.

Tatsächlich entwickelt sich das Steuersystem jetzt so - Gott segne es, lass es sich entwickeln, in ein oder zwei Jahren wird vielleicht ein anderer Wahnsinn beseitigt sein. Das Wichtigste am Problem mit dem Staat sind nicht die Steuern, sondern das, worüber Itskovich gerne spricht ...

Deregulierung?

Ja. Tatsächlich erhöhen die Inspektions- und Regulierungsbehörden jetzt die Kosten für den Start eines Projekts um 20-50%. Und die Zahl dieser Instanzen, die das Geschäft steuern, steigt genau einmal im Monat. Und das ist das größte Problem. Und zweitens gilt das vor allem für den Staat Moskau – wir brauchen einen offenen Immobilienmarkt. Auf dem Moskauer Immobilienmarkt gibt es ungefähr 20% der Gesamtzahl der Räumlichkeiten, die grundsätzlich verkauft werden können. Alles andere ist unbekannt wo, und niemand weiß, was es ist, oder es ist bereits ein kompletter Schwarzmarkt und die Rechtslage ist so, dass diese Räumlichkeiten praktisch illiquide sind. Außerdem: Man läuft durch die Stadt – und das Gefühl von riesiger Weite. Wir brauchen 3-4 Monate, um jedes Zimmer zu finden.

Aber mit der Lizenzierung und Regulierung scheint sich die Situation zu verbessern?.. Alle möglichen Gesetze zur Deregulierung wurden verabschiedet...

Nein. Einerseits werden jetzt eine Vielzahl von Lizenzen entzogen, andererseits hat es sich in Moskau verschlechtert, weil die Gewerbeerlaubnis entzogen und ein gewisses einheitliches Register eingeführt wurde. Wahrscheinlich war etwas Gutes gemeint, aber in Wirklichkeit muss ich jetzt mehr Instanzen durchlaufen, und die letzte wird neu sein, und die Erlaubnis wird von einer Person erteilt, die eine Stufe höher ist als die, die jetzt ist. Sind die Folgen nachvollziehbar?

Nun, ja, ich vermute ... Es stellt sich heraus, dass diese ganze Deregulierung nicht für Moskau gilt, oder?

Moskau ist heute so arrangiert, dass auf jede Aktion sofort reagiert wird. In vielen anderen Städten ist das alles viel einfacher. Dies ist eines der Hauptprobleme.

Was ist mit Kriminalität?

In Moskau gibt es dieses Problem nicht. In Moskau macht seit zwei Jahren oder sogar länger alles Verbrechen Geschäfte. Es gibt Gruppen, die ein bestimmtes Geschäft kontrollieren, sie haben ihre eigenen Kaufleute, die damit beschäftigt sind, aber es existiert so getrennt von allem anderen und es überschneidet sich nicht so sehr ... In Moskau ist der Markt sehr groß und dennoch ist das Geschäft sehr stark. Auch wenn wir ein junges Unternehmen sind, sind wir stark genug, davor keine Angst zu haben. Nun, es gibt alle möglichen Hooligans in Lederjacken, aber das wird alles auf Sicherheitsebene entschieden. Wir haben ein Problem mit dem Staat, nicht mit der Kriminalität. Es kostet uns viel. Nun, und was ich bereits gesagt habe - um kleines Geld anzuziehen. Beweisen Sie, dass dies eine rentable Investition ist und dass das Geld nicht gestohlen wird. Das Schwierigste ist, zu verkünden, dass es einen solchen Ort gibt ... Und ihn zu öffnen.

Herbst, Zement, Anfang

Moskau, Herbst 1998, Trekhprudny Lane neben den Teichen des Patriarchen. Petya Pasternak, Mitya Borisov und Nikolka Okhotin steigen aus dem angekommenen „Laib“, entladen Zementsäcke. Petya ist ein 40-jähriger Künstler und Clubdesigner, zu diesem Zeitpunkt hatte er es bereits geschafft, "Die Krise des Genres", "Propaganda", "Vermel" und andere Institutionen zu machen. Mitya ist 21 Jahre alt, er ist Produzent der Auktyon-Gruppe. Der 26-jährige Nikolka ist ein Filmkritiker, der nach der Schließung des Magazins Vechernyaya Moskva (dem Prototyp der aktuellen Afisha) vor der Krise seinen Job verlor. Sie kennen sich ihr ganzes Leben lang, und es ist nicht so einfach festzustellen, ob sie Verwandte, Kollegen, Klassenkameraden oder Kinder und Enkel unvollendeter Dissidenten sind.

Sie tragen den Zement in die Erdgeschosswohnung. Im Flur sitzt der Besitzer der Wohnung, Mitya Olshansky, ein Journalist vom gleichen Abend Moskau, auf einer Bank, trinkt Coca-Cola und blättert in einer Zeitschrift. Im Nebenraum beschäftigt sich die Künstlerin Alena Romanova mit hohlen Menschenfiguren aus Eisennetzen, genau dort reißt Misha Ryabchikov, ein ehemaliger Klassenkamerad von Borisov, mit einem Meißel Tapetenfetzen von der Wand; ihm helfen Motya Chepaitis - der zukünftige Verkäufer der Buchhandlung und sein zukünftiger Direktor - und Lenya Fedorov - nicht derjenige, der "Auktyon" ist, sondern derjenige, der dann zehn Jahre lang Besucher des Clubs "Project O.G.I." treffen wird. sagen: "Wir haben heute ein Konzert."

© Aus dem Archiv von Grigory Okhotin

Die offizielle Entstehungsgeschichte des Klubs ist bis ins Detail perfektioniert – Schuld daran ist die Finanzkrise. Jemand verlor seinen Job und war endlich in der Lage, nicht das zu tun, was er braucht, sondern was er will; jemand, wie ein anderer Gründer des Projekts - der Eigentümer des Verlags "O.G.I." und Borisovs Partner in der Produktionsgruppe "Y" Dmitry Itskovich, sah in der Gründung des Clubs eine Chance für die Entwicklung gegen die Krise. Es gibt sogar eine Version, dass der Club nur gegründet wurde, um die unbekannte Leningrader Gruppe zu fördern, deren erster Auftritt in Moskau wirklich kurz nach der Eröffnung des Clubs stattfand. Aber all diese Optionen sind nicht so wichtig: Eine Kombination von Umständen brachte mehrere Personen zusammen, die einen Club eröffneten, der zu einer bedeutenden Tatsache des Moskauer Kulturlebens geworden ist.

Wachstum und Spaltung

Die Geschichte des Projekts O.G.I. es gibt zwei parallele entwicklungslinien - die kommerzielle und die kulturelle. Sehr schnell wurde klar, dass die Besucher des Clubs nicht nur Freunde und Bekannte sind – sie sind Publikum. So ein großes Publikum. Was Sie trinken können, was Sie Bücher verkaufen können, verkaufen Sie Musik und die Liste geht weiter. Die „O.G.I. Kabanov“ wurde zu einer reinen Handelsholding. Verwaltungsgesellschaft - "Projekt O.G.I." , hält Präsident - Dmitry Itskovich, Generaldirektor - Alexey Kabanov, Generalproduzent - Dmitry Borisov. Eine Holding, die unzählige Klone und Subunternehmen besaß: die Pirogi-Kette, das Restaurant O.G.I. Street, ein Plattenlabel, ein Verlagshaus, Buchhandlungen usw.

© Aus dem Archiv von Grigory Okhotin

Das Ende dieser Geschichte ist nicht so öffentlich bekannt. "O.G.I. Imperium" dauerte fünf Jahre und brach 2003 zusammen. Die Holding brach wegen der Finanzkrise zusammen, aber nicht gesamtrussisch, sondern intern. Ein wahnsinnig schnelles Wachstum, ungeschicktes Finanzmanagement und ein Schwenk bei einem Projekt, bei dem die Investitionen den Gesamtwert des gesamten Unternehmens (das Kulturmultiplex Fabrika) überstiegen, führten zum Zusammenbruch des Unternehmens: Alle Gründerväter landeten in verschiedenen Teilen der zusammengebrochenen Holding oder eigene Unternehmen gegründet, und von der Verwaltungsgesellschaft blieb nur die "Dachmarke": "Project O.G.I." .

Die Eigentümer der einzelnen Teile des ehemaligen Reiches sind seit langem unterschiedlich. Borisov gründete mit neuen Partnern seine eigene Restaurantkette, darunter die Clubs "Apshu", "Mayak", zwei "Jean-Jacques" und zwei "Apartments 44". Itskovich engagiert sich beim O.G.I.-Verlag, der Online-Publikation Polit.Ru, und produziert mehrere Clubs. Kabanov, der sich ziemlich zu Unrecht als verantwortlich für alle Fehler des Unternehmens herausstellte, verschwand nach dem erfolglosen Start des Platforma-Clubs in St. Petersburg vom Clubhorizont.

Was war das?

Verein "Projekt O.G.I." existiert noch praktisch in seiner ursprünglichen Form, mit einem unveränderten Programmformat: das gleiche Psoy Korolenko, Lenya Fedorov und VolkovTrio, Children of Picasso, Pakava It, Die Tigerlilien, Les Hurlements de Leo, aber mit verändertem Publikum - andere Leute gehen zu denselben Künstlern. Es gibt immer noch Art Director Misha Ryabchikov (der einzige, der von den Gründervätern im Club übrig geblieben ist), und Lenya Fedorov wartet immer noch am Eingang auf Sie. Es gibt immer noch einen Buchladen, und auf Bier muss man immer noch drei Stunden warten. Aber etwas hat sich geändert. In der Ankündigung zur Feier seines Jahrzehnts „Project O.G.I.“ Worte gefunden, die die eingetretenen Veränderungen recht treffend beschreiben: „Wir laden alle unsere Freunde und Bekannten, mit denen wir Ende der 90er Spaß hatten und alle Null ein, diese vergangene Zeit auf altmodische Weise zu feiern, wenn die Hauptsache nicht ist Rucola im Salat oder die Kosten für Whisky, aber die Anwesenheit von Schnaps und echten Trinkbegleitern.

© Aus dem Archiv von Grigory Okhotin

Die Zeit ist vergangen und mit ihr hat sich die Einstellung zu Kultur und Kommunikation, die sich Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre entwickelt hat, verflüchtigt. Nicht nur von der O.G.I.

„Wenn es nicht um Rucola im Salat oder den Whiskypreis geht, sondern um die Anwesenheit von Schnaps und echten Saufkumpanen“ – das stimmt, ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Im "Projekt O.G.I." Hauptsache nicht trinken und nicht kommunizieren, sondern informieren. Im Großen und Ganzen ist "Projekt O.G.I." war ein Medienprojekt: Der Club war ein Ort ungeheurer Informationsüberflutung, und diese Informationen steckten in allem: in den Getränkepreisen; und in den Leuten, die dorthin kamen; und in dem, was diese Leute taten und sagten; und in Büchern, die direkt dort gekauft und gelesen wurden; und im Erklingen neuer Musik; und in einem reichhaltigen und relevanten Literaturprogramm für einen Moskauer der 2000er Jahre. Gespräche und Saufgelage waren die Luft, mit der Botschaften in den Nullerjahren besser in die Köpfe der Menschen eindrangen als von einem Computerbildschirm.

Das „O.G.I.-Projekt“ als Medium, als kulturelles Phänomen, brachte viele Projekte hervor, die für seine Zeit wichtig waren. Am deutlichsten ist die poetische Reihe des Clubs, in der Autoren von Kibirov, Aizenberg und Kenzheev bis Kirill Medvedev, Maria Stepanova, Elena Fanailova, Evgenia Lavut und Dmitry Vodennikov veröffentlicht wurden. Dichter in O.G.I. nahm ein anderes soziales Leben an. Er ging über die Grenzen eines engen literarischen Beisammenseins hinaus in einen allgemeinen Kulturkreis. Heute ist ein Dichter in einem Hochglanzmagazin schon Standard, und Club-Dichterlesungen sind eigentlich zu einer unverbindlichen Hintergrundveranstaltung geworden. Aber dann waren sie sowohl für den Zuhörer als auch für den Dichter ein Kuriosum und wurden mit echtem Interesse nicht an einer öffentlichen Person, sondern am Wort wahrgenommen.

© Aus dem Archiv von Grigory Okhotin

Genauso ist das Format „Buch + Kaffee“ heute so weit zur Norm geworden, dass jeder anständige Buchsupermarkt danach strebt, ein Café zu erwerben. Aber es war O.G.I. wurde die erste derartige Buchhandlung in Moskau. Es war ein äußerst erfolgreiches Projekt, das Buch populär zu machen, es zu einem Modeartikel zu machen. Die Buchhandlung im Club war eine Art Buchbesprechungsseite. Leser, einschließlich Kritiker, erfuhren von neuen Büchern, indem sie sie in den Regalen von O.G.I. Die Bücher verkauften sich jedoch sehr gut, was zur aktuellen Situation nicht gesagt werden kann: Bei einem der Klone des O.G.I.-Projekts, Bilingua, schloss die Buchhandlung wegen mangelnder Nachfrage.

Wie man die Auswirkungen des Projekts O.G.I. auf die kulturelle und intellektuelle Landschaft Moskaus? War "O.G.I." nur eine Plattform, die für kurze Zeit die wichtigsten intellektuellen Kräfte an einem einzigen Ort versammelte; oder nur ein projekt, das eine kulturelle initiative hervorgebracht, einen bestimmten lebensstil geformt und seine konzepte gefördert hat?

Es kann festgestellt werden, dass das "Projekt O.G.I." als Kulturinstitution gescheitert. Im Laufe der Zeit haben der Club und seine Klone den Status einer bedeutenden kulturellen Plattform verloren, was dort passiert, wird nicht mehr informativ wahrgenommen. Eher wie "Project O.G.I." ist ein zeitlich begrenztes Phänomen, ein Denkmal einer möglichen Entwicklung des kulturellen und intellektuellen Lebens in Moskau. Den Weg, den wir nicht gegangen sind. Aber einige Auswirkungen dieses Phänomens treten immer noch auf.

Verbündete und Anhänger

Parallel zum „Projekt O.G.I.“ Ein weiteres Projekt entwickelte sich - die PG-Gruppe (bestehend aus Ilya Falkovsky, Alexei Katalkin und Alexander Delfin) mit einer ähnlichen Krisengenese (gut beschrieben von Dolphin in seinen Memoiren) und ähnlichen Inkarnationen: der verstorbene PushkinG-Club, ein Musikfestival, eine Zeitschrift und eine Website. Falkovsky war der erste Direktor einer ausgezeichneten Buchhandlung in der Zeit von Tryochprudny, Delfin war einer der ersten Dichter, der im Club las. Zuletzt erhielt die PG-Gruppe, die sich in diesen Jahren immer mehr der zeitgenössischen Kunst nähert, den Kandinsky-Preis als wichtigstes Medienprojekt des Jahres.

Die Club-Gedichtreihe wurde tatsächlich unter der Schirmherrschaft des Apshu-Clubs im Neuen Verlag fortgesetzt. (Es wurde vom Chefredakteur des O.G.I.-Verlags, Evgeny Permyakov, gegründet.) Es gibt einen noch weniger merklichen Einfluss des O.G.I. in der heutigen kulturellen Realität sind sie ehemalige Verkäufer exzellenter Buchhandlungen, die heute in Kulturmanagement, Buchhandel, Journalismus, Kunst und vielem mehr tätig sind. Burrows and International Books, die Buchhändler und Vertreiber intellektueller Literatur, beschäftigen fast ausschließlich Leute, die das O.G.I.-Projekt durchlaufen haben, aber dies ist nicht das einzige Beispiel. Die Wachen, die einen gewissen humanitären Impuls erhielten, sind heute überall im Einsatz. Die ehemalige PR-Direktorin des Clubs, Karina Kabanova, wirbt für Herman Jr.s „Paper Soldier“. Eine ehemalige Buchhändlerin, Tanya Ryabukhina, betreut das Kinderprogramm der Messe Sachbücher; die andere ist Varya Babitskaya, Redakteurin der Literaturabteilung bei OPENSPACE.RU. Hier sind einige weitere ehemalige Buchhändler: Vanya Bolshakov – Designer von „Big City“ und mehreren Buchreihen; Ira Roldugina - Redakteur bei Ren-TV. In der Vergangenheit gründete ein Merchandiser Alexey Dyachkov den Verlag "Korovaknigi". Und das ist nur ein kleiner Teil der Menschen mit großer Vergangenheit.

Rucola über alles

Dennoch ist ein anderer Entwicklungsweg zum Mainstream geworden – kein humanitärer, sondern ein kommerzieller, der auf dem fruchtbaren Boden des heimischen Ölreichtums gedeiht, ein Konsum- und kein informativer Kulturansatz. Als gute Beispiele können sowohl „Jean-Jacques“, „Mayak“ als auch die beiden „Apartments 44“ dienen. Sie pflegen einen Lebensstil, aber es mangelt ihnen an Informationen. Inhaltlich sind sie leer. In diese Etablissements strömte das Publikum des Reiches der Ogischen. Sobald die Wirtschaftskrise zurückgeht, lässt das Bedürfnis nach Kultur- und Informationssättigung nach und die für das neue Moskau traditionellen Werte - Angeber und Konsum - gewinnen zurück.

Dies ist derselbe "Rucola in einem Salat". Der moderne Moskauer Kulturbetrieb ist nach demselben Prinzip aufgebaut. Es gibt nur mehr Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Bücher, aber ihre Existenz ist die Existenz des Produkts. Clubs und kulturelle "Events" werden heute verkauft und bedient Entertainment, nicht als "Informationen".

Zu hoffen, dass die aktuelle Wirtschaftskrise zu einer Art kultureller Renaissance führt, ist zumindest seltsam: Es gibt nichts zu beleben, nichts zu wachsen. Stimmt, vielleicht zieht sich jetzt jemand wieder zerrissene Jeans an und geht Zement schleppen. Aber solche Geschichten sind zum Scheitern oder zum Untergang verurteilt: Es scheint, dass die Gegenwart im heutigen Moskau nur im Untergrund leben kann - alles, was an die Oberfläche kommt, vertrocknet sofort.

Die Frage des finanziellen Zusammenbruchs des Unternehmens und der Aufspaltung der Holding in eigenständige Einheiten unter Beibehaltung einer gemeinsamen Marke aller bis heute erhaltenen Fragmente ist ein Umstand, der von den ehemaligen Gründern nie öffentlich diskutiert wurde. Und soweit ich weiß, hat sich das in den Medien bisher in keiner Weise niedergeschlagen. Meine Version der Ereignisse hat zwangsläufig „interpretativen Charakter“, basiert aber auf mir bekannten, wiederum nicht öffentlichen Daten über die Zusammensetzung der Anteilseigner verschiedener Teile der Holding, auf den Geschichten der Firmengründer, wie sowie meine persönlichen Beobachtungen während der Arbeit in verschiedenen Bereichen des Betriebes.

Es war laut, verraucht, berauscht auf der Müllkippe, wie immer im OGI, die Kellner haben vergessen, was Sie bestellt haben, bevor Sie Zeit hatten, sich vom Tisch zu entfernen, aber Sie sind nicht hierher gekommen, um zu essen. Aus dem goldgrauen Dämmerlicht tauchten immer wieder bekannte Gesichter auf, neue und neue Gäste trafen ein. Auf der Bühne standen die Gründerväter Nikolai Okhotin und Mikhail Ryabchikov, Lev Rubinstein und Sergei Gandlevsky, Evgeny Bunimovich und Dmitry Vodennikov, Anatoly Naiman und Evgenia Lavut. Sie lasen Gedichte, erinnerten sich, scherzten, sangen. Gastgeber des Abends waren die ständigen Kuratoren der OGI-Literaturprogramme Yuri Tsvetkov und Danil Fayzov.

Der Dichter Alexander Makarov begeisterte alle mit einem spontanen „Nicht Putin ist kein Dieb“, Marietta Chudakova hielt eine energische Rede über die Vorteile der Poesie. Mikhail Aizenberg, der Kibirov zitierte („Und wir werden zu drei fröhlichen Briefen geschickt“), erklärte, dass diese Briefe OGI sind. Der Club entlehnte seinen Namen dem von Dmitry Itskovich gegründeten United Humanitarian Publishing House.

Das „OGI-Projekt“ hat sich nie durch das Serviceniveau ausgezeichnet, Mobiltelefone im Keller werden jedes zweite Mal abgefangen, es gibt kein WLAN, aber all diese Unannehmlichkeiten haben auf wundersame Weise nicht genervt, sondern waren organisch Teil der Atmosphäre - der Hauptsache, die diesen Ort angezogen hat. Diese Atmosphäre hat sich jedoch in den letzten Jahren verändert.

Der Club wurde 1998 für "die eigenen" eröffnet, aber fast sofort erweiterte sich der Besucherkreis, und es wurde sofort unklar, wo sich all diese Menschen - hauptsächlich Menschenfreunde, Dichter, Verleger, Künstler - zuvor versammelt hatten. Natürlich in der eigenen Küche. Kein Wunder, dass der allererste OGI-Club in einer Privatwohnung erschien und nur ein Jahr später in die Potapovsky Lane zog.

In den vergangenen Jahren wirkte diese Küche, Häuslichkeit und Sorglosigkeit schon archaisch. Und obwohl das OGI-Projekt aus rein wirtschaftlichen Gründen geschlossen ist – die Vermieter entschieden sich, den Mietvertrag für die derzeitigen Eigentümer des Clubs nicht zu verlängern – gaben viele Besucher des Abschiedskonzerts zu, dass sie die letzten fünf oder sechs Jahre nicht mehr im Club waren ; Tatsächlich begann die Popularität von OGI nach seiner Blütezeit in den frühen 2000er Jahren zu sinken - es hatte zu viele Konkurrenten, schmackhafter und genauer. Und doch ist nicht bekannt, ob sie in die Geschichte des literarischen Moskau eingehen werden. Der Club in Potapovsky ist bereits eingetreten.

Denn er war der allererste. Die Macher des OGI haben erkannt, dass dies genau der Ort ist, den die Moskauer Intelligenz jetzt braucht. Und es wurde gerade deshalb so beliebt, weil das Umfeld, dem der Club diente, lange vor seinem Erscheinen geformt wurde. Das „OGI-Projekt“ war keine Ursache, sondern eine direkte Folge seiner Existenz.

Und er konnte so lange leben, weil er sich nie mit dem Status eines Wirtshauses zufrieden gab: Der Kern, der diese sehr „einzigartige Atmosphäre“ anzog, war die Buchhandlung für Geistesliteratur und der OGI-Verlag, der in dieser Zeit etwa 50 Sammlungen von veröffentlichte zeitgenössische Dichter, viele geschmackvoll ausgewählte Studien zu Philologie, Folklore, Kulturgeschichte, Kinder- und Erwachsenenprosa.

Konzerte von Leningrad, VolkovTrio, Tiger Lillies, Aleksey Khvostenko, Psoy Korolenko, die Präsentation des Buches von Mikhail Gronas (in Abwesenheit des Autors), Ausstellungen, Dichterlesungen – darum ging es.

Die Zeit des „OGI-Projekts“ ist vorbei, darüber gibt es nichts zu streiten, zumal die Intelligenz heute müde ist, lange an einem Ort zu sitzen, die Intelligenz aus den Clubs auf die Boulevards und Plätze ausgestreckt hat, und es ist immer noch so traurig. Einfach, weil das Projekt lebte.

Ab dem 1. Juni wird der Moskauer Club "Project OGI" aufhören zu existieren. Dieses Etablissement, das 14 Jahre lang konsequent das Konzept der Verbindung von Trinken und Kultur verfolgte, war Anfang der 2000er Jahre einer der wichtigsten Orte in Moskau. ANNA NARINSKAYA verabschiedet sich vom berühmten Moskauer Keller.

Kulturöffentliche Gastronomie

Der Dichter Lev Rubinshtein verließ die Bühne, um am Abend des Abschieds von OGI ein Gedicht zu lesen, blickte auf das drängende Publikum und sagte sogar ohne große Traurigkeit: Ja, es versammelten sich viele Menschen, aber weniger als früher hier am gewöhnlichsten Freitag.

„An einem ganz gewöhnlichen Freitag“ Anfang der 2000er-Jahre fiel in diesem Keller wirklich kein Apfel hin, Zigarettenrauch nagte an den Augen, eine hoffnungslose Schlange verschob sich vor der unwirtlichen Toilette, Kellner traten Besuchern auf die Füße, die sich dazwischen drängten Tische, und diejenigen, die das Glück hatten, sich hinzusetzen, wurden auf den Knien Wodka verschüttet.

An einem so gewöhnlichen Freitag konnte man problemlos vom Hören von Gedichten, zum Beispiel von Timur Kibirov, zum Tanzen, zum Beispiel zu den Klezmeren von Alik Kopyta, übergehen - hier traten im Allgemeinen Dichter auf und Musiker spielten, aber das war nicht die Hauptsache. Hier stand vor allem das Gespräch im Vordergrund.

Einer der Gründer des OGI, Mitya Borisov, der Sohn des berühmten Dissidenten, Historikers und Publizisten Vadim Borisov, bemerkte einmal, dass die meisten Orte, die er und seine Freunde (und das OGI-Projekt - zuerst in Trekhprudny und dann in Potapovsky Lane - waren ihre erste Einrichtung), "wo unsere Eltern sich so verhalten konnten, wie sie sich in ihren Küchen benahmen."

OGI war im Prinzip so eine ideale sowjetische Intelligenzküche in Abwesenheit der Sowjetmacht, außer dass sie in diesen Küchen besser fütterten und sicherlich den besten Kaffee brauten.

Durch die Übernahme dieses Küchenstils – über wichtige Dinge reden, trinken, singen und tanzen, klatschen – sicherte OGI die Kontinuität von Generationen der Moskauer Bohème. Übrigens war für die meisten Ausländer, die dorthin kamen, die unglaubliche Altersmischung der stärkste Eindruck. Es war nicht nur ein Ort des friedlichen Zusammenlebens von Vätern und Kindern - es war ein Ort, an dem sie (anders als das, was oft im häuslichen Leben passiert) in ständigem Gespräch waren, das für beide und für alle im Allgemeinen interessant war.

Hier könnte man auf hohe philosophische Autoritäten zurückgreifen (dies wurde beim OGI geschätzt) und auf Hannah Arendt zurückgreifen, die den eigentlichen Gesprächsverlauf, der genau offenbart, wie sich die Welt jedem der Sprecher offenbart, als höchsten Wert erachtete. Deshalb, erklärte sie, enden viele von Platons Dialogen ohne einen bestimmten Schluss, ohne Erfolg, das Gespräch selbst, die Diskussion selbst – das ist das Ergebnis.

In den späten 1990er und frühen 2000er Jahren entpuppte sich ein dunkler Keller mit einer stinkenden Toilette als ein Ort, an dem Gespräche an einem fast perfekten Ort geführt wurden. Nicht ganz privat, wie in der Küche selbst, wo jeder per Definition ihm gehört und das Wort daher ganz privat bleibt. Und Gott bewahre, nicht offiziell öffentlich, wo Privatsphäre – und damit Aufrichtigkeit – per Definition unmöglich ist. OGI gab Wörtern ein Ventil für die Welt, aber für die Welt per Definition nicht feindselig.

Und der Rückgang der Popularität des OGI in den letzten Jahren liegt eher nicht daran, dass die charismatischsten seiner Schöpfer es verlassen haben, und nicht daran, dass die Konkurrenz (in der einst menschenleeren Potapovsky-Gasse) absolut wütend geworden ist , es gibt jetzt mehrere Trinklokale) . Der Grund dafür ist, dass das Gespräch als Prozess für uns viel weniger wichtig geworden ist. Wegen der erstickenden Erfahrung von „Stabilität“, die jede Reflexion entmutigte, wegen des Siegeszugs sozialer Netzwerke, die alle Möglichkeiten der Meinungsäußerung „aufsaugten“, ließe sich die Liste der Gründe fortsetzen. Als Selbsttrost können wir sagen, dass wir uns heute den zivilisierten Ländern mit ihrem Siegeszug des Small Talk nähern – ein entspanntes und spannendes Gespräch über Kleinigkeiten. Und dafür, das muss ich zugeben, ist das Gefolge der OGI überhaupt nicht geeignet. Also genug, lass uns reden.

Michail Rjabtschikow

damals: künstlerischer Leiter des O.G.I.-Projekts; jetzt: künstlerischer Leiter des Projekts O.G.I.

„Alles begann im September 1998 in der Vierzimmerwohnung von Olshansky (Dmitry Olshansky - Journalist, Essayist. - Hrsg.) an den Teichen des Patriarchen. Die Idee, einen Club in der Wohnung zu machen, war natürlich Mitya Borisova. Er war es, der mit Olshanskys Mutter sprach, der berühmtesten Dramatikerin und wunderbaren Frau, und sie erlaubte uns gerne, zu tun, was wir wollten. Zunächst einmal wollten wir einen separaten Eingang von der Straße aus. Drei von uns haben die Mauer durchbrochen: ich, Borisov und Okhotin. Es gab keinen Vorschlaghammer – sie schwangen ein Gewicht von 24 Kilogramm. Einer hielt sich am Rohr fest, der zweite am ersten und der dritte am Gewicht. Ich erinnere mich, dass alle örtlichen Klempner vom Wohnungsamt angerannt kamen, um zu sehen, was wir taten. Und dann haben Borisov und ich den Boden in der Wohnung betoniert. Wir haben viele Dinge zerstört: Wir haben zum Beispiel die Badewanne kaputt gemacht und dort eine Küche gebaut. Das alles war illegal, von Rentabilität war überhaupt keine Rede. Wir gossen Wodka um 5 Uhr ein. und gehandelte Torten vom RSUH-Buffet. Wir haben auch versucht, einen Rund-um-die-Uhr-Betrieb einzuführen. Alle, die nachts zu uns kamen, begrüßten wir so: „Leise, leise, mach keinen Lärm.“ Über uns wohnte ein Polizeisergeant, der regelmäßig herunterkam, um sich um uns zu kümmern, und hinter der Mauer war eine sehr schädliche Tante, die sicher war, dass wir ein Bordell eingerichtet hatten. Ich erinnere mich an einen Poesieabend, Timur Kibirov liest Gedichte, es sind viele Leute im Saal, und dann versucht diese Tante mit einem Skandal einzubrechen. Natürlich habe ich sie nicht reingelassen. Angenehme, wohlerzogene Leute versammelten sich, und hier schrie sie. Hässlich.

Ein Platz in der Potapovsky Lane wurde irgendwie ganz banal gefunden - durch einen Makler. Sie öffneten Ende Dezember, kurz vor Neujahr. Es war sehr lustig: In der Halle gab es keinen Boden, nur einen Betonestrich, und ungefähr tausend Leute kamen. Alle standen knietief im Staub, und die Estriche schienen nie passiert zu sein. Wir wollten einen richtigen Club machen: mit Küche, Konzerten, Buchhandlung, Galerie. Wir entschieden, dass bestimmte Dinge kostenlos sein sollten, wie Telefone und Trinkwasser. Wir hatten ein Telefon mit offener Acht, und viele kamen zu uns, um Verwandte und Freunde in anderen Städten anzurufen. Richtig, dann wurden Telefone gestohlen und der Dienst musste eingestellt werden. Aber Wasser ist immer noch kostenlos.

Im ersten Arbeitsmonat verließen uns aus irgendeinem Grund alle Köche und ich zusammen mit dem Mädchen, das zu dieser Zeit unsere Stellvertreterin war. Hauptbuchhalter, mehrere Tage gebratenes Fleisch, Salzkartoffeln. Ich war auch in der Sicherheit tätig. Natürlich wollten wir erstmal normale Gesichter im Club sehen. Es gab eine wunderbare Geschichte über einen Polizisten. Ich erinnere mich nicht, aus welcher Stadt er stammte, aber er studierte in Moskau und kam jeden Abend in den Club, zog sich auf der Toilette um und ging dann in Zivil vorbei. Er bevorzugte Kinoabende: Er liebte das Kino sehr und war darin versiert.

Dmitry Olshansky darüber, wie er eine Familienwohnung in einen Club verwandelte

Dmitri Olshansky

dann: Student der Russischen Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften. der Eigentümer der Wohnung, in der sich das erste OGI befand; jetzt: Publizist, Chefredakteur des Online-Magazins „Russian Life“ (erscheint voraussichtlich im August)

„Die Geschichte war sehr einfach: Ich habe seit meiner Kindheit in dieser Wohnung gelebt. Wir werden nicht auf eine bestimmte Adresse aufmerksam machen - wir werden nur sagen, dass es die Trekhprudny Lane war. Wir lebten und lebten dort, und dann kam es irgendwie, dass zuerst meine Eltern weggezogen sind und dann ich. Es gab eine Idee, es irgendwie erfolgreich zu bestehen, aber die Krise von 1998 kam dazwischen. Ich war damals mit Borisov befreundet, und er sagte mir einmal: „Ich hatte eine brillante Idee, die alle gewinnen wird! Wir müssen einen Kabak machen. Aber nicht so ein Wirtshaus wie überall, sondern ein anderes – mit Buchhandlung, mit Dichterlesung, mit Ausstellungen, mit allem in der Welt! So eine Kneipe der Künste! Natürlich sagte ich, dass es absolut brillant sei, aber Borisov gab sofort zu, dass es ein Problem gab: Er verstand nicht, wo er es tun sollte. Und ich sagte: "Komm mit." Amüsant war für mich zunächst einmal, dass der Ort, an dem man lange gelebt hat, seine Spezialisierung komplett verändert: In dem Raum, in dem man früher geschlafen hat, findet heute beispielsweise ein Konzert statt. Natürlich war ich in dieser ganzen Geschichte zwischen einem Felsen und einer harten Stelle gefangen. Alle waren von allen Seiten beleidigt von mir: Verwandte wollten Miete, Nachbarn wollten Ruhe, Gäste wollten Spaß haben und die Besitzer von O.G.I. - Kosten irgendwie minimieren. Und ich war immer der Letzte. Andererseits war ich neunzehn Jahre alt. Und das ist so ein Alter, in dem man, wie man so sagt, lustige Fehler machen, sich auf laute und unvorhersehbare Geschichten einlassen und sich im Sinne des Strafgesetzbuchs als Bordellbesitzer entpuppen muss. Als Besitzer des Etablissements wurde ich in der Bar reichlich und völlig kostenlos gutgeschrieben, was zur Folge hatte, dass ich nie so viel gestürzt bin wie in diesem Winter.

Ab und zu kam es zu Kämpfen. Zum Beispiel kam der Künstler Dmitry Pimenov, der beschuldigt wurde, versucht zu haben, den Maneschnaja-Platz in die Luft zu sprengen, und wurde geschlagen. Ich erinnere mich auch, wie einige schlechte Leute den schönen Lev Semenovich Rubinstein belästigten und er ihnen anscheinend ins Gesicht schlug. Kämpfe sind jedoch ein obligatorischer Teil des intelligenten Diskurses. Im Allgemeinen ist alles von der Russischen Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften abgewandert, wo es Mitte der 1990er Jahre literarische Seminare gab. Die Dichter Gandlevsky, Aizenberg, Kibirov organisierten dort ihre literarischen Zirkel. Und natürlich bin ich dorthin gegangen und habe sie mir alle angesehen, und sie waren die absoluten Helden meiner Kindheit. Und danach war es problemlos möglich, sich mit all diesen großen literarischen Autoritäten in O.G.I. Ich erinnere mich, wie in O.G.I. traf Dmitri Alexandrowitsch Prigov. Er hat gerade den Roman „Live in Moscow“ veröffentlicht, der mir sehr gut gefallen hat. Und ich sagte ihm: Hier, sagt man, Dmitry Sanych, es wäre schön, wenn Sie für diesen Roman einen wichtigen Preis bekommen würden. Und Prigov sah mich so liebevoll an und sagte: „Du wirst erwachsen werden und mir alle Boni geben.“ Und jetzt bin ich erwachsen geworden und jetzt bin ich bereits in der Jury des National Bestseller Award und werde ihn präsentieren, aber Prigov ist es nicht.

Aber das Wichtigste für mich war natürlich, dass bei O.G.I. Es war immer einfach und angenehm, die Mädchen bei den Patriarchen kennenzulernen. Ich konnte immer damit trumpfen, dass dies meine Wohnung ist. Obwohl nein. Es gibt Wichtigeres. Ich bin nie zu den Konzerten der Zivilverteidigung gegangen, weil ich nicht ohne Grund dachte, dass es einen Kampf geben würde. Aber ich war bei Letovs Konzert im O.G.I.

Mitya Borisov über Kämpfe, Maschinengewehrschützen und Treffen mit den Schönen

Mitja Borissow

dann: Partner von Dmitry Itskovich in der Produktionsgruppe "Y", die an Konzerten von "Leningrad" und "Auktyon" beteiligt war; jetzt: Gastronom, Mitinhaber von Jean-Jacques, John Donnov, Bontempi on Nikitsky und Shardama

„Ich werde die offizielle Version nicht verraten – jeder hat sie hundert Millionen Mal gehört. Misha Eisenberg zum Beispiel glaubt, dass der Anfang von allem "O.G.I." es gab nicht einmal Olshanskys Wohnung in der Patriarch's Street, sondern den Abend in meinem Haus in der Chaplygin Street. Wir haben die Dichter gerufen, um Gedichte zu lesen, den Tisch zu decken und all das. Und dann wurde klar, dass solche Versammlungen einen Ort brauchten. Natürlich gab es eine Million Geschichten. Und immer mehr Alkoholiker, solcher Dovlatovismus. Ich erinnere mich, wie sie zu meinem Geburtstag ein monströs mörderisches 70-prozentiges Fruchtgetränk gebraut haben, in dem kein Alkohol war. Und irgendwann kamen vier Maschinenpistolen. Ryabchikov verlor nicht den Kopf und brachte ihnen ein 200-Gramm-Glas Morsik mit Eis. Sie tranken - und in zehn Minuten waren sie bereit, ihre Maschinengewehre abzugeben. Und irgendwo ging es dann weiter – bei den Frauen wohl. Das Problem war, dass das gesamte Moskauer Unternehmen denselben Morsik trank. Und es war der schrecklichste Alkohol in der Geschichte der Menschheit. Natürlich gab es Kämpfe. Nicht an diesem Abend, aber später schlug zum Beispiel der Künstler Gor Chakhal einige Typen. Ich kann mich nicht erinnern, warum, entweder aus irgendeinem nationalen Grund oder wegen Stotterns oder wegen eines Mädchens, kurz gesagt, genau dafür, wofür sie mich geschlagen haben. Und so gab es keine Ansprüche gegen Gor. Seitdem halte ich an einer sehr richtigen Taktik fest: m ... lass die Enten nicht in die Anstalt.

Wenn Sie sich an das erste "O.G.I." Zu den Patriarchen ist es wichtig zu beachten: Die Wohnung ist eine Wohnung, aber wir hatten dort - für einen Moment - eine Ausstellung von Wladimir Jakowlew aus Privatsammlungen! Das heißt, einerseits - Squat, Punks, Musik, Trunkenheit und andererseits - das Niveau der Programme war zu dieser Zeit das beste in Moskau. Sogar Monastyrsky, der in seinem Leben nirgendwo hingegangen ist und nie an irgendetwas teilgenommen hat, sagte Liza Plavinsky, dass "O.G.I." - Dies ist der einzige Ort, an den er gezogen wird. Und später in verschiedenen Memoiren "O.G.I." fing an, als wichtiger Ort in Moskau zu gelten; Ich habe definitiv Erwähnungen von Dmitry Bykov und Semyon Faibisovich getroffen. Irgendwo gibt es sogar ein „Book of Writers‘ Reviews“, das wir die ersten zwei Monate bei O.G.I.

Abschluss des "Projekt O.G.I." Ich halte es nicht für eine Tragödie. Ganz im Gegenteil: Es ist gut, wenn Projekte geschlossen werden und neue hinzukommen. Generell bin ich gegen die Archivierung von Leben, insbesondere meines eigenen. Denn das ist alles flüchtig: ein gelungener poetischer Abend oder ein Treffen von zehn Personen an einem Tisch bei einem Drink. Wie behebst du es? Auf was für einem Film?

Dmitry Itskovich über die ersten Konzerte von "Leningrad" und Chodorkowskis Besuche

Dmitri Itskowitsch

dann: Gründer O.G.I. (Vereinigtes Humanitäres Verlagshaus); jetzt: Vorsitzender der Redaktion von Polit.ru

„Alles begann damit, dass wir eine solche Gruppe „Y“ gründeten, die teilweise zu Ehren eines Mannes, unseres Freundes Shurik, benannt wurde, der sich einmal in der Öffentlichkeit in die Hosen scheiße (na ja, das heißt, Operation„ Y “und Shuriks andere Abenteuer“), teilweise zu Ehren der Gruppe „Auktyon“, die wir damals tatkräftig unterstützt haben. Ich erinnere mich, dass sie ein großes Konzert im Kulturpalast veranstalteten. Gorbunov, bei dem die Leningrader Gruppe zum ersten Mal auftreten sollte. Alles lief gut, bis Igor Vdovin (der erste Solist von Leningrad. - Ca. ed.) Klaustrophobie zeigte: Er weigerte sich rundweg, nach Moskau zu kommen. Ich erinnere mich, dass wir uns große Sorgen darüber machten, was wir tun und wie wir sein sollten, und ich ging sogar zu dem Psychiater Yuri Freidin, dem Testamentsvollstrecker der Witwe von Osip Mandelstam. Er sagte mir, dass es nutzlos sei: Es gibt nicht nur Klaustrophobie, sondern auch Narzissmus, und wenn du anfängst, Igor zu überzeugen, wird er seine Beine hängen lassen, und dann musst du dich definitiv wie ein Kind mit ihm anlegen. Kurz gesagt, für Vdovin an diesem Abend kam Seryozha Shnurov zuerst heraus, um zu singen, und Lenya Fedorov half ihm. Und dann sind wir auch in die Wohnung der Patriarchen gefahren, eigentlich der erste Ort des "Projekts". „Bullet“ ertönte dort fast die ganze Zeit. Über das O.G.I.-Projekt In Potapovsky erinnere ich mich nur, dass es dort immer lustig und betrunken war - jeden Tag. Alle kamen dann zu uns! Sogar Chodorkowski war ein- oder zweimal zu Besuch: Er aß warme Sandwiches mit Käse und trank georgischen Wein aus einem facettierten Glas.

Dies ist das O.G.I.-Projekt für Sie. eine Erinnerung an die Jugend, aber für mich ist es keine Erinnerung an das Leben, sondern das Leben. Das sind nicht nur die Räumlichkeiten der ehemaligen Zimmerei auf Potapovsky, sondern eine solide Ideologie, die Konflikte und Energie trägt. Dies ist die Summe von Menschen, der Prototyp von sozialen Offline-Netzwerken. Das kann man nicht in einen Koffer packen. Aber wenn man die Sache nüchtern betrachtet, dann kann man das O.G.I.-Projekt natürlich retten. Der Name gehört grundsätzlich mir - ich kann ihn jederzeit zurückfordern. Seien wir mal ehrlich: Halten Sie das wirklich für nötig?

Nika Borisov über Daiquiri, Ganoven und den Währungsberg Chahala

Nika Borissow

dann: Schüler; jetzt: Leiter des Restaurants "Apartment 44"

„Im ersten O.G.I.“ Irgendein Neger hat Disketten verkauft, ich weiß nicht mehr, wie er hieß. Es gab auch eine kleine Bar, wo es Sandwiches mit Schinken, Käse, Portwein, Baltika-Bier und Wodka gab. Ich habe eine Zeit lang als Barkeeper gearbeitet. Als das Bier ausging, kaufte ich es in der Passage für sieben Rubel und legte eine Art Aufpreis vom Bulldozer ab. Im Allgemeinen war es schwierig, es ein Geschäft zu nennen. Als alle gegangen waren, haben wir den Alkohol mit einem Vorhängeschloss in eine Art Truhe gesperrt. Eines Tages kam eine Dame in einem Pelzmantel und bat mich um einen doppelten Daiquiri ohne Eis, und wir wussten nicht einmal, was ein Daiquiri ist. Gor Chahal kam dorthin, und ich entschied, dass er ein Deutscher war, weil er verlangte, hundert Mark zu wechseln.

Dann fanden wir ein Zimmer auf der Chistye Prudy, wo alles schon mehr oder weniger erwachsen war, mit Küche und Bar. Es war cool - dass es Köche gibt, dass Essen auf Tellern ausgegeben wird. Bei der Eröffnung spielten natürlich alle Streiche. Es kam so weit, dass jemand an der Bar immer Wodka für Borisov nahm, ich fragte: "Wer bist du?" Er sagt: "Wer bist du?" Ich sage: "Und ich bin Borisov." Dem Mann wurde es peinlich und er rannte davon. Es ist klar, dass dies die erste Erfahrung war, in der jeder alles im Allgemeinen lernte - wie man Buchhaltung macht, etwas anderes.

Alexey Zimin über die Gemeinheit des Tiroler Schweins

Alexej Simin

dann: Chefredakteur des Magazins GQ; jetzt: Chefredakteur der Zeitschrift Afisha-Food

„Ich habe für O.G.I. ausgegeben.“ in Potapovsky für drei Jahre, und deshalb kann ich verantwortungsbewusst behaupten, dass es in der Natur nichts Abscheulicheres als das heimische Tiroler Schweinefleisch und Gurken gab. Und es ist unwahrscheinlich, dass es auftaucht. Es ist klar, dass "O.G.I." war kein gastronomischer Ort, aber für mich auch kein Kulturzentrum. Anscheinend war ich bei keiner Dichterlesung und habe auch alle Konzerte des Volkov-Trios verpasst. Aber ich habe kein einziges Glas vermisst, so dass die Erinnerungen an O.G.I. ist ein sentimentaler Grauschleier, in dem die Gesichter meiner lebenden und toten Freunde flimmern. Misha Ryabchikov leitet das O.G.I. zum Krieg gegen den "chinesischen Piloten"; Borisov, der den White Russian Cocktail entdeckt hat, tanzt auf der Theke. Und wenn Sie anfangen, über all das nachzudenken, wollen Sie aus irgendeinem Grund sofort Bier. Und der zweite Jüngling.

Maxim Semelyak darüber, warum O.G.I. revolutionierte das Vereinsleben

Maxim Semeljak

dann: Musikkritiker; jetzt: Chefredakteur des Prime Russian Magazine

„Früher habe ich diesen Ort sehr geliebt, und natürlich tut es mir leid, dass er geschlossen ist. Gleichzeitig denke ich, dass das O.G.I.-Projekt, wie alle wirklich guten Clubs, weniger räumlich als zeitlich ein Meilenstein ist. "Projekt O.G.I." machte eine gewisse Revolution in Moskau. Früher war es irgendwie selbstverständlich, dass ein erfolgreicher Club mehr oder weniger mit Mode, Sex und Drogen zu tun haben sollte. "Projekt O.G.I." aber es ging weder um das eine, noch um das andere, noch um das dritte (natürlich gab es einzelne Ausnahmen, aber sie bestätigten nur die Regel). Trotzdem gelang es ihm, in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends, wie es damals hieß, zum lebendigsten Ort Moskaus zu werden. Dieser Ort ruhte auf drei Dingen: auf Philologie (im weitesten Sinne verstanden, denn es ist schwierig, was auch immer man sagen mag, eines ihrer typischen Schweinefleisch auf Tirolerisch als richtiges Essen zu erkennen, genau das ist Philologie), auf Seltenheit darin (und in der Gegenwart) Zeiten der europäischen Atmosphäre und Wodka (mit einem kostenlosen Getränk). Man kann sich an viele lustige Dinge erinnern (von Konzerten bis zu Versammlungen), aber kurz gesagt - in den ersten Jahren des Bestehens im Potapovsky "Project O.G.I." gab ein Gefühl von unglaublicher Freiheit von allem im Allgemeinen. Darunter auch von so belastenden Dingen wie Mode, Sex und Drogen.

Nikolai Prorokov darüber, wie die Schiffsgruppe während ihres eigenen Konzerts auf der Bühne einschlief

Nikolai Prorokow

dann: Musiker der Gruppe "Ship"; jetzt: Musiker, Künstler

„Wir sind im O.G.I. aufgetreten.“ häufiger als anderswo - aber mir fällt nichts Besonderes ein. Hier zum Beispiel „Der chinesische Pilot“ oder „Der dritte Weg“ – ja, es gibt viele Geschichten, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen, aber hier ist alles irgendwie gleich: Ich bin gekommen, habe gespielt, getrunken, ich erinnere mich an nichts . Es sei denn, Ilya Voznesensky und ich, ebenfalls Mitglied unserer VIA, sind einmal während eines Konzerts auf der Bühne eingeschlafen. Und aus kultureller Sicht erinnere ich mich nur an ein Video mit Lloyd Kaufman für den Song „Wildman“. Er hatte die Idee, etwas unter Beteiligung lokaler Musiker zu drehen. Ich erinnere mich, dass ich nicht sehr nüchtern war, und dieser Kaufman hat mich genervt, er ist ständig auf die Bühne geklettert, hat sich eingemischt, ich habe die ganze Zeit versucht, sein Gesicht zu füllen, aber dazu ist es nicht gekommen.