Karpmans Dreieck ist entweder ein soziales oder psychologisches Muster der Interaktion zwischen Menschen in der Transaktionsanalyse (ein psychologisches Modell, das zur Darstellung und Analyse menschlicher Verhaltensreaktionen dient), erstmals beschrieben vom Psychiater Stephen Karpman. Diese Vorlage beschreibt die drei psychologischen Rollen im Dienst, die Menschen typischerweise in Alltagssituationen einnehmen, nämlich Opfer, Verfolger (eine Person, die Druck ausübt) und Retter (eine Person, die mit scheinbar guten Absichten eingreift, um den Schwachen zu helfen). In einem solchen Dreieck können sich zwei Individuen oder ganze Gruppen drehen, es wird aber immer drei Rollen geben. Teilnehmer des Karpman-Dreiecks können manchmal die Rolle wechseln.

Beschreibung des Beziehungsmodells

Das betrachtete Modell impliziert die oben beschriebene Einteilung der Menschen in drei Hypostasen. Zwischen dem Opfer und dem Tyrannen entsteht der Retter, der versucht, die Situation zu lösen und das Opfer zu retten. Die Besonderheit des beschriebenen Modells liegt in seinem langen Verlauf, das heißt, eine solche Situation hält oft einige Zeit an und ordnet jeden der Interaktionsteilnehmer auf irgendeine Weise. Der Verfolger verfolgt als starke Persönlichkeit die Menschen um ihn herum, das Opfer findet Befriedigung darin, die Verantwortung für sein eigenes Versagen der Umwelt zuzuschieben, und der Retter sieht seine eigene Bestimmung darin, die „Waisen und Armen“ aus schwierigen Alltagssituationen zu retten.

Der Charakter des Rettungsschwimmers ist die am wenigsten offensichtliche Rolle. In Karpmans Dreieck ist er nicht der Typ Mensch, der dazu neigt, jedem in einer Notsituation zu helfen. Der Retter hat immer ein gemischtes oder geheimes Motiv, das ihm selbstsüchtig zugute kommt. Er hat einen klaren Grund, das Problem zu lösen, und scheint daher große Anstrengungen zu unternehmen, um es zu lösen. Gleichzeitig hat der Retter auch einen verborgenen Grund, das Problem ungelöst zu lassen oder das Ziel auf eine für ihn vorteilhafte Weise zu erreichen.
Dieser Charakter kann zum Beispiel Selbstachtung empfinden, sich wie ein sogenannter Retter fühlen oder es genießen, zu sehen, dass jemand an ihn gebunden ist oder ihm vertraut. Für andere scheint es, dass ein solcher Mensch nur aus Hilfsbereitschaft handelt, aber er spielt nur mit dem Charakter des Opfers, um weiterhin seinen eigenen Nutzen zu erzielen.

Trotz der klaren Rollenverteilung im Karpman-Dreieck bleiben Menschen nicht immer in einer Inkarnation, da es für sie schwierig ist, ständig einer Position zu folgen, sodass sich das Opfer oft in einen Verfolger verwandelt und die Retterfigur zum Opfer wird. Hier muss darauf hingewiesen werden, dass solche Metamorphosen nicht durch Stabilität gekennzeichnet sind, sondern episodisch.

Somit sind der Verfolger (Diktator), das Opfer und der Retter die grundlegenden Akteure, auf deren Beziehung das Karpman-Dreieck aufbaut. Das beschriebene Interaktionsmodell wird oft als koabhängige Beziehungen bezeichnet. Solche Beziehungen basieren auf Selbstverwirklichung auf Kosten eines anderen Teilnehmers. So findet beispielsweise der Charakter des Opfers seine Rechtfertigung in den „Angriffen“ des Diktators, der wiederum Befriedigung dadurch erlangt, dass er das Opfer sich selbst unterordnet. Der Retter hingegen zeigt Aggression gegenüber dem Verfolger und erklärt sein eigenes Handeln mit dem Schutz des Opfers. Diese Situation gleicht einem Teufelskreis, der nur schwer zu durchbrechen ist, weil die Teilnehmer es einfach nicht wollen.

Die Rolle des Opfers

Das Hauptmerkmal einer Person, die freiwillig die Rolle eines Opfers spielt, kann als mangelnde Bereitschaft angesehen werden, die Verantwortung für persönliches Versagen auf die eigenen Schultern zu legen. Es fällt ihm leichter, Probleme und Lösungsansätze auf die unmittelbare Umgebung zu verlagern. Das typische Verhalten einzelner Opfer ist der Versuch, bei den Gesprächspartnern Mitleid zu erregen, ihr Mitgefühl zu wecken. Oftmals provoziert das Opfer durch seine eigenen Handlungen das Auftreten eines Tyrannen, um eine Chance zu bekommen, ihn zu manipulieren und seine eigenen egoistischen Ziele zu erreichen.

Menschen, die die beschriebene Position vertreten, sind von der Ungerechtigkeit des Lebens und der Flut des Leids im Leben überzeugt. Eine Person, die solche Überzeugungen hegt, ist voller Ängste, Groll und Zögern. Er neigt zu Schuldgefühlen, Eifersucht, Schamgefühlen und Neid. Sein Körper befindet sich in einer stabilen Spannung, die der Einzelne selbst nicht bemerkt, aber im Laufe der Zeit führt dieser Zustand zu vielen verschiedenen Beschwerden.

Die Opfer haben Angst vor dem Existenzprozess selbst, sie haben Angst vor starken Eindrücken. Sie neigen zu Depressionen und Sehnsüchten.
Auch wenn ein Mensch in der Opferrolle eine aktive Lebensweise an den Tag legt, bleibt er in seiner Seele träge und es mangelt ihm an Initiative. Es fehlt der Wunsch nach Fortschritt und Bewegung.

Hervorzuheben ist, dass Karpman der Hypostase des Opfers die zentrale Position im Dreieck zuordnete. Die Rolle des Opfers ist entscheidend, da es sich schnell entweder in einen Tyrannen oder in einen Retter verwandeln kann. Gleichzeitig ändert eine Person, die diese Rolle spielt, ihre eigenen Überzeugungen in wichtigen Aspekten nicht. Er versucht immer noch, jegliche Verantwortung für persönliche Handlungen zu vermeiden.

Um aus diesem Teufelskreis co-abhängiger Beziehungen herauszukommen, wurden Empfehlungen für Opfer entwickelt, die beispielsweise versuchen sollten, ihre eigene emotionale Verfassung zu ändern. Sie müssen an die Möglichkeit glauben, Veränderungen in ihre eigene Existenz herbeizuführen, und erkennen, dass Persönlichkeit unmöglich ist, ohne die Verantwortung auf ihre eigenen Schultern zu legen.

Die Rolle des Verfolgers

Ein Despot ist seinem Wesen nach auf Führung und Dominanz über andere ausgerichtet. Eine Person in dieser Rolle versucht, das Opfer zu manipulieren und seine Handlungen vollständig zu rechtfertigen. Die Konsequenz des beschriebenen Verhaltens des Verfolgers ist die Widerstandsfähigkeit des Angriffsobjekts. Indem der Tyrann einen solchen Protest beschwichtigt, behauptet er sich und erhält auch Genugtuung.
Die Unterdrückung anderer ist ein Grundbedürfnis des Verfolgers. Eine weitere Besonderheit dieser Rolle ist nicht die Grundlosigkeit des Handelns des Despoten. In seiner Seele wird er sicherlich mehrere Gründe und Ausreden finden. Fehlen Erklärungen, werden Überzeugungen zerstört. Wenn der Verfolger gleichzeitig auf eine Zurückweisung seitens des Objekts seines „Angriffs“ stößt, regt ihn dies dazu an, den beabsichtigten Kurs fortzusetzen.

Der Tyrann kann spüren:

- der Wunsch, die Gerechtigkeit wiederherzustellen;

- Vertrauen in die Richtigkeit des eigenen Handelns;

- Standhaftigkeit der eigenen Richtigkeit;

- Anziehungskraft, die Schuldigen zu bestrafen;

- verletztes Selbstwertgefühl;

- Leidenschaft für die Verfolgung.

Häufiger handelt es sich bei Aggressoren um Personen, die in ihrer Kindheit Gewalt physischer oder psychischer Natur ausgesetzt waren. Solche Kinder erleben in der Seele ein belastendes Gefühl von Scham und Wut. Diese Gefühle kontrollieren sie zusätzlich.

Angriffe auf andere helfen dem Verfolger, Gefühle der Unzulänglichkeit und Unbeholfenheit zu überwinden. Daher wird die Dominanz über die Umwelt zur Grundlage ihres Verhaltens. Der Tyrann hält sich immer und in allem für richtig. Zu den bei Diktatoren beliebten Methoden der Einflussnahme auf andere zählen Einschüchterung, Verhör, Vorwürfe, Anschuldigungen, Provokationen.

Der Angreifer erkennt seine eigene Verletzlichkeit nicht und fürchtet sich daher am meisten vor seiner eigenen Hilflosigkeit. Deshalb braucht er einen Leidenden, auf den er seine eigene Unvollkommenheit projiziert und ihm Pech vorwirft. Die Übernahme von Verantwortung für persönliche Handlungen und Verhaltensweisen sind grundlegende Richtlinien für den Stalker. Der Tyrann ist, anders als das Objekt der Angriffe, übermäßig von seinen eigenen Ansichten und von sich selbst überzeugt. Der Verfolger ist sich sicher, dass nur er weiß, was zu tun ist. Und weil er glaubt, dass die gesamte Umgebung falsch ist, verspürt er Aggression und Irritation sowohl gegenüber dem Objekt der „Angriffe“ als auch gegenüber seinem Retter.

Die Rolle des Retters

Das Verständnis der Rolle des Rettercharakters, der Motive seines Handelns und ihrer Ergebnisse ist der Schlüssel zum Verständnis und zur Verfolgung dieser Rolle im eigenen Wesen. Dies ist eine Chance, eine sinnvolle Entscheidung zu treffen: den Einzelnen weiter zu manipulieren oder zu lernen, eine gesunde Einstellung gegenüber der Umwelt und der eigenen Person einzunehmen.

Die Rolle des Rettungsschwimmers sollte nicht mit echter Hilfe in Notfällen gleichgesetzt werden, etwa der Rettung von Menschen aus einem Brand. In den Bemühungen des Retters stecken immer geheime Motive, Untertreibung und Unehrlichkeit. In Wirklichkeit behindern koabhängige Beziehungen wie ein Schicksalsdreieck die Entwicklung, bringen Leid über die Menschen und Verwirrung im Leben.

Der Retter verliert die gewählte Rolle, weil er retten muss, um nicht an seine eigenen verborgenen Gefühle und Ängste zu denken, weil das Angriffsobjekt Beteiligung braucht.

Es gibt 7 Zeichen, die Menschen innewohnen, die in Beziehungen lieber die beschriebene Position einnehmen.

Erstens haben solche Probanden Probleme in persönlichen Beziehungen, die sich in der Abwesenheit einer Familie äußern, oder in einer Familie führt jeder Ehepartner ein eigenes Leben.

Retter sind im gesellschaftlichen Leben oft sehr erfolgreich. Die Behörden schätzen ihre gewissenhafte Arbeit, sie verstoßen nicht gegen gesetzliche Normen, und wenn doch, dann ist das unbewiesen.

Die Hauptaufgabe dieser Personengruppe besteht darin, dem Opfer die Möglichkeit zu geben, „Luft zu schnappen“, damit das Verfolgungsobjekt nicht „erstickt“, und dann die „Schlinge“ enger zu ziehen. Dieser Vorgang kann auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden, bis einer der Spieler beschließt, die Rolle zu wechseln. Das Hauptziel des Retters besteht darin, die Möglichkeit auszuschließen, Opfer seiner selbst zu werden.

Menschen, die dieser Rolle folgen, verachten das Angriffsobjekt immer ein wenig, weshalb ihre Hilfe herablassend ist.

Der Retter schätzt oft eher „groß angelegte“ Rettungspläne. Diese Personengruppe zeichnet sich durch Ehrgeiz aus. Sie versuchen, so viele Individuen wie möglich zu kontrollieren. Je unsicherer und hilfloser die Menschen sind, desto besser für den Retter, da seine Macht umfassender wird.

Personen in dieser Rolle versuchen, ihre eigene Aggression zu verbergen und leugnen daher deren Existenz vollständig. Der Mensch ist ein Lebewesen, das oft von verschiedenen Emotionen überwältigt wird, wodurch ihm aggressive Botschaften innewohnen. Der Retter zeigt wie zur Schau seine Liebe zu allen Lebewesen.

Als das Opfer schließlich beschließt, zwanghafte Hilfe abzulehnen, greift der Retter zu Manipulationen und droht damit, dass das Verfolgte in dieser riesigen Welt voller Schrecken und Widrigkeiten allein bleiben wird. Dann tritt er zur Seite, nimmt eine beobachtende Haltung ein und wartet darauf, dass das Opfer stolpert, sein ohnehin schon geringes Selbstwertgefühl verringert und Buße tut. Er wartet auf einen solchen Moment, um triumphierend zu erscheinen. Ein solcher Auftritt kann jedoch verspätet sein, da es dem Opfer gelungen sein könnte, ein neues „Joch“ in Form eines Subjekts zu erlangen, das mit aller Kraft versucht, seine eigene Hilfe durchzusetzen.

Wie man aus dem Karpman-Dreieck herauskommt

Einen Ausweg aus koabhängigen Beziehungen zu finden, ist oft eine schwierige Aufgabe. Je länger eine Person eine Rolle spielt, desto tiefer wird Karpmans Beziehungsdreieck hineingezogen. Um die geschätzte Tür zu finden, muss man zunächst die Präsenz dieses Beziehungsmodells in der eigenen Existenz erkennen. Gleichzeitig sind die Möglichkeiten, unterdrückende Beziehungen loszuwerden, rein individuell, da sie von der Rolle der gespielten Subjekte bestimmt werden. Daher ist es notwendig, zu versuchen, die Umstände der Interaktion objektiv zu betrachten, um die eigene Rolle zu verstehen.

Die komplexeste und wichtigste Person im Karpman-Dreieck ist das Opfer.
Um diese Rolle für immer loszuwerden, empfiehlt es sich, zunächst in aller Ruhe die ersten eigenständigen Schritte zur Verbesserung des eigenen Wesens zu unternehmen. Es ist wichtig, die Verantwortung für drängende Probleme und Misserfolge auf die Umwelt nicht mehr von den eigenen Schultern abzuwälzen. Es muss klar sein, dass Sie für jede geleistete Hilfe bezahlen müssen. Sie sollten auch lernen, keine Ausreden zu finden und Ihren eigenen Nutzen aus der Interaktion mit dem Retter zu ziehen, ohne ihn zu einem Verfolger zu machen.

Die Empfehlungen für den Retter lauten zunächst einmal, keine eigenen „Rettungsdienste“ aufzudrängen. Hilfe für Menschen sollte nur auf deren Wunsch erfolgen. Man sollte keine Versprechen machen, es sei denn, man ist sicher, dass sie eingehalten werden. Wenn man Hilfe auferlegt, sollte man vom Empfänger keine Dankbarkeit erwarten. Wenn die „Rettungsleistung“ zum Zweck der Leistungserbringung erbracht wurde, ist dies direkt anzugeben. Empfehlenswert ist auch, den eigenen Weg zu finden, der nicht darin besteht, anderen Hilfe aufzuzwingen und sich in deren Probleme einzumischen.

Wenn das Karpman-Dreieck für den Tyrannen zu klein wird, muss begonnen werden, daran zu arbeiten, aus der koabhängigen Interaktion herauszukommen. Der Verfolger sollte zunächst seine eigene Aggressivität unter Kontrolle bringen. Verärgerung, Wut und Zorn können nur dann gezeigt werden, wenn es schwerwiegende Gründe gibt, die diese Emotionen hervorrufen. Der Despot muss verstehen, dass er, wie sein anderes Umfeld, auch oft falsch liegt. Er sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass die Wurzel allen Versagens in seinem eigenen Verhalten liegt und nicht andere Menschen für die Probleme des Verfolgers verantwortlich sind. Es muss klar sein, dass, wenn der Einzelne selbst die Ansichten anderer nicht berücksichtigt, diese nicht verpflichtet sind, seine Position zu berücksichtigen. Eigennutz sollte durch die Motivation Einzelner und nicht durch Diktatur erreicht werden.

Beispiele aus dem wirklichen Leben

Die auffälligsten Beispiele für das Schicksalsdreieck sind familiäre Beziehungen, in denen Hypostasen zwischen Partnern und einem Kind oder zwischen Ehepartnern und der Mutter des Mannes, in einem Arbeitsteam, in Freundschaft verteilt werden.

Ein klassisches Beispiel für die Beziehung im Karpman-Dreieck ist die Interaktion der Schwiegermutter, die als Angreiferin fungiert, mit der Schwiegertochter, die das Opfer ist, und dem Sohn, dem die Rolle des Retters zugewiesen wird.
Die Schwiegermutter „sieht“ begeistert die Schwiegertochter, natürlich tritt der geliebte Sohn der Frau zur Seite, woraufhin er sich mit den Eltern streitet. Als die Frau sieht, dass die Gläubigen ihre eigene Mutter beleidigt haben, kommt sie ihrer Schwiegermutter zu Hilfe und verwandelt sich von der Opferrolle in eine Retterin. Der Ehemann wiederum, verwundet durch das Verhalten seiner Frau, weil er versucht hat, seiner Geliebten zu helfen, geht in eine Angriffsposition und verwandelt sich vom Retter in einen Angreifer. Eine solche Interaktion und ein solcher Rollentausch können auf unbestimmte Zeit beobachtet werden.

Nachfolgend finden Sie ein typisches Beziehungsmodell nach dem Karpman-Dreiecksmodell. Es gibt zwei Menschen, zwischen denen ein Konflikt entstanden ist. Dies ist die Debütphase, die die Rollenverteilung markiert. Ein Subjekt, das einen aktiven Einfluss auf den Gegner ausübt, wird zum Verfolger. Letzterer ist jeweils ein Opfer. Der Angriffsgegenstand versucht verzweifelt, eine Lösung zu finden, außerdem muss er nur seine eigenen Erfahrungen an jemanden weitergeben, wodurch ein dritter Charakter in der Arena erscheint – der Retter. Er hört zu, gibt Ratschläge, beschützt das Opfer. Darüber hinaus kann sich die Situation in verschiedenen Szenarien entwickeln. Beispielsweise folgt das Opfer dem Rat eines „Gratulanten“ und „greift“ den Verfolger an, wodurch dieser die Rolle wechselt.

Es muss verstanden werden, dass alle Charaktere im Spiel namens Karpmans Schicksalsdreieck einen subjektiven Nutzen aus der Rolle ziehen, die sie spielen.

Karpmans Dreieck. Rollen von Opfer, Retter, Verfolger. Zusammenhang zwischen dem Karpman-Dreieck und Abhängigkeiten. Rollen verlassen. Partnerschaftsdreieck.

Bei allen psychologischen Spielen gibt es drei Rollen: Verfolger, Retter, Opfer.

Alle drei dieser Rollen ergänzen einander. Beziehungen, die auf dem Verfolger-Retter-Opfer-Prinzip basieren, werden als Karpman-Dreieck (Machtdreieck, Drama-Dreieck) bezeichnet.

Die Hauptziele, die der Süchtige unbewusst verfolgt, indem er jede der Rollen übernimmt, sind negative Aufmerksamkeit zu erhalten, Verantwortung abzulehnen, das Selbstwertgefühl zu stabilisieren, negative Kinderprogramme durchzuführen usw.

In jeder der Rollen gibt es keinen Erwachsenenstatus, die Interaktion findet nur zwischen den Kinder- und Elternstatus statt.

Rolle des Opfers .

Verhalten passiv, Beschwerden : zeigt seine Nichtlebensfähigkeit; tut so, als hätte er nicht die Ressourcen, um seine Probleme zu lösen (oder als ob jemand anderes sich ändern müsste, um ihn glücklich zu machen); verhält sich so, als sei sein Bedürfnis so groß, dass er nicht in der Lage ist, Probleme zu lösen (kann nicht gleichzeitig denken und fühlen).

Ziele/Wünsche Gib dein Territorium auf, gerettet werden, bestraft werden.

Emotionen Selbstmitleid, Groll , Scham, Hilflosigkeit, Leid usw.

Denken ich (sollte nicht): Ich kann meine Probleme nicht selbst lösen, ich bin in einer Sackgasse, meine Situation ist unlösbar, ich wurde ungerecht behandelt usw.

Vorteile der Opferrolle: negative Aufmerksamkeit und Fürsorge erhalten, Verantwortung ablehnen, das Selbstwertgefühl mithilfe einer Leidenshaltung stabilisieren, den Befehlen der Kinder folgen (meist „Stirb!“).

Beziehungen zu anderen Rollen: Opfer-Verfolger. Eine Person in der Rolle des Opfers kann nicht alleine sein, da es in jeder Situation möglich ist, zumindest einige Maßnahmen zu ergreifen. Deshalb braucht das Opfer einen Verfolger, der seine Hilflosigkeit rechtfertigt. (" Mit so einer Frau kann man nicht aufhören zu trinken!...» « Meine Freunde zwingen mich, es zu benutzen! ..»). Opferretter. Der Retter ist für das Opfer notwendig als Entschuldigung für die Unlösbarkeit der Situation, an den sich das Opfer mit der Bitte um Erlösung wendet und diese Erlösung dann auf jede erdenkliche Weise sabotiert, um dann zu sagen: „Sehen Sie, es ist nichts passiert!“.

Rolle des Stalkers .

Verhalten aggressiv, anklagend : Ich handle sozusagen ausschließlich in meinem eigenen Interesse; zielt darauf ab, Fehler und Irrtümer bei anderen zu finden; befindet sich ständig in einer negativen, kritischen Haltung gegenüber anderen; die Handlungen anderer kontrollieren.

Ziele/Wünsche das Territorium eines anderen erobern, andere bestrafen .

Emotionen Wut, Überlegenheit , Wut, Impotenz, Hass, Wut.

Denken Ich (sollte): Andere sollten meiner Meinung nach alles tun, andere sollten kontrolliert werden, die Schuldigen sollten bestraft werden usw.

Vorteile, ein Verfolger zu sein: negative Aufmerksamkeit erhalten (in Form von Angst und Wut), Verantwortungsverweigerung (in Form von Schuldzuweisungen an andere für ihr Versagen), Stabilisierung des Selbstwertgefühls mithilfe einer Machtposition, Befolgen von Befehlen von Kindern (hauptsächlich „Töte andere!“).

Beziehungen zu anderen Rollen: Verfolger-Opfer. Das Opfer ist für den Verfolger notwendig, um seinen Wunsch nach Kontrolle und Bestrafung zu befriedigen. Rettungsjäger. Der Retter ist für den Verfolger notwendig, um die vollständige Bestrafung des Opfers zu verhindern (da es dann niemanden mehr gibt, der bestraft werden kann).

Die Rolle des Retters .

Verhalten passiv-aggressiv, Ausreden : Handlungen, die darauf abzielen, andere zu retten (während er sich selbst opfert und vergisst); tut mehr, als von ihm verlangt wird; tut, was er nicht tun will; Die Erlösung geschieht so, dass am Ende alle unzufrieden bleiben und Probleme nicht gelöst werden.

Ziele/Wünsche Barrieren errichten.

Emotionen Schuld, gerechter Zorn, Reizung.

Denken ich habe nicht: Ich muss helfen, andere können es nicht ohne meine Hilfe, ich muss Ärger verhindern usw.

Vorteile eines Retters: negative Aufmerksamkeit erhalten, sich von Verantwortung entbinden (in Form der Lösung der Probleme anderer statt der eigenen), Selbstwertgefühl stabilisieren, den Anweisungen der Kinder Folge leisten (hauptsächlich „Rette dich nicht selbst!“).

Beziehungen zu anderen Rollen: Retter-Opfer. Für den Erretter sind Opfer notwendig, um seinen Wunsch nach Erlösung zu erfüllen. Rettungsschwimmerjäger. Der Verfolger wird benötigt, um zu verhindern, dass das Opfer vollständig gerettet wird (da es dann niemanden mehr gibt, der gerettet werden kann).

Beziehungen zu anderen Abhängigen erfolgen hauptsächlich nach dem Prinzip des Karpman-Dreiecks. Solche Beziehungen sind ein Ersatz für echte Intimität. Bei ständiger Kommunikation nach dem Prinzip psychologischer Spiele (nach dem Karpman-Dreieck) häufen sich negative Vergeltungsgefühle (negative Gefühle, die jede der Rollen erlebt), was zum Fortschreiten des Zusammenbruchprozesses und zur Rückkehr zur Nutzung führt.

Verlassen Sie das Spiel im Drama-Dreieck.

Die Rolle des Opfers (Selbsthilfe lernen). Um nicht mehr das Opfer zu spielen, müssen Sie lernen, Verantwortung für Ihr Leben zu übernehmen. Dazu sollten Sie beginnen, nach eigenen Auswegen zu suchen, Pläne zu schmieden und diese umzusetzen. Auf Provokationen des Verfolgers sollte nicht mit Unterwerfung reagiert werden (Übergang in die Rolle des Opfers), sondern es sollte ruhig und gleichgültig reagiert werden. Provokationen seitens des Retters in Form von Versuchen, die Verantwortung für die Lösung Ihrer Probleme zu übernehmen, sollten Sie mit ruhiger Ablehnung, nicht nachgeben (Opfer) und nicht angreifen (Verfolger) beantworten.

Die Rolle des Verfolgers (suchen Sie zuerst nach Fehlern bei sich selbst). Um nicht mehr den Verfolger zu spielen, müssen Sie aufhören, anderen die Schuld für Probleme zu geben, sondern die Verantwortung für deren Lösung übernehmen. Gleichzeitig sollten Provokationen des Opfers in Form speziell geschaffener Probleme mit ihrer ruhigen Lösung beantwortet werden, ohne dem Opfer die Schuld zu geben. Und auf die Provokationen des Retters (in Form der Aufforderung zur Verfolgung des Opfers) sollte mit Ignorieren reagiert werden.

Rolle des Retters (rette dich zuerst). Der Ausstieg aus dem Spiel des Retters wird durch das Aufhören, die Probleme anderer Menschen zu lösen, und den Beginn der Lösung der eigenen Probleme erleichtert. Gleichzeitig sollte auf die Provokationen des Opfers durch die Darstellung seiner Probleme und die Hilflosigkeit bei der Lösung dieser Probleme mit Ignorieren reagiert werden. Auf Provokationen des Verfolgers in Form einer demonstrativen Bestrafung des Opfers reagiert man am besten mit Ignorieren.

Partnerschaftsdreieck. Studentischer Hilfslehrer.

Student. Sie unterscheiden sich vom Opfer dadurch, dass sie Zugang zur geistigen Gesundheit des Erwachsenen behalten und an der Lösung seiner Probleme beteiligt sind. Bei der Lösung eines Problems können sie um Hilfe, Ressourcen und Unterstützung sowie um andere Optionen bitten. Sie wissen, dass sie andere Wege finden werden, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen, wenn die Person, um die sie gebeten haben, sie ablehnt. Kann alle Schwierigkeiten als Lektionen betrachten. Beurteilt, welche Hilfe benötigt wird und bittet darum. Erkennt und akzeptiert das Wissen und die Sichtweise anderer. Erkennt seine Problemlösungsfähigkeit und Unabhängigkeit an.

Lehrer. Sie sind in der Lage, ihre Rechte zu verteidigen, ohne dabei die Rechte anderer zu verletzen. Kann den Prozess schulen, überwachen und Verantwortung für eine solide Führung übernehmen. Im Gegensatz zum Verfolger besteht das Ziel nicht darin, andere zu bestrafen und zu unterdrücken, sondern darin, die Situation tatsächlich zu korrigieren und zu kontrollieren. Greifen Sie nicht in Situationen ein, in denen sie nicht helfen können. Zuerst suchen sie nach ihren Mängeln und entwickeln zunächst ihre Fähigkeiten.

Assistent. Sie unterscheiden sich von den Erlösern darin, dass sie die Fähigkeit des Jüngers respektieren, zu denken, Probleme zu lösen und um das zu bitten, was er will. Mischen Sie sich nicht ein, es sei denn, Sie werden dazu aufgefordert und wenn sie es nicht wollen. Wenn sie möchten, können sie Hilfe anbieten. Nutzen Sie ihre Fähigkeiten, um zunächst ihre eigenen Probleme zu analysieren und zu lösen. Wenn sie nicht helfen wollen, lehnen sie es selbstbewusst ab, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Die Einstellung „zuerst ich und dann die anderen“.

	Opfer	Verfolger	Retter	Keine Rollen
Denken	Ich (sollte)	Ich (sollte)	ich habe nicht	Ich kann (das Recht haben), andere können (das Recht haben).
Emotionen	Groll, Mitleid	Wut, Dominanz	Schuld, Eitelkeit, Zorn der Gerechtigkeit	Respekt vor sich selbst und anderen
wünscht sich	Gib deine Grenzen auf, akzeptiere die Ziele eines anderen	Fremde Grenzen erobern, ihre Ziele durchsetzen	Barrieren setzen, Verantwortung für die Erfüllung der Ziele anderer Menschen übernehmen	Erreichen Sie Ihre Ziele, ohne anderen zu schaden
Verhalten	Passiv (Einreichung, Beschwerden)	Aggressiv (Vorwürfe. Angriff, Druck)	Passiv-aggressiv (Manipulation, Ausreden, Aggressionsverdrängung).	Durchsetzungsfähig (die eigenen Ziele erreichen, eine Einigung mit anderen erzielen).

Aufgabe zum Thema „Karpmans Dreieck“:

1. Denken Sie an fünf Mal, dass Sie das Opfer waren. Wie könnten Sie aus dieser Rolle herauskommen?
2. Erinnern Sie sich an fünf Mal, in denen Sie die Rolle des Stalkers gespielt haben. Wie könnten Sie aus dieser Rolle herauskommen?
3. Denken Sie an fünf Mal, dass Sie der Retter waren. Wie könnten Sie aus dieser Rolle herauskommen?

Wir fühlen uns betrogen oder ausgenutzt.

In der Psychologie des Opfers lassen sich drei Positionen unterscheiden, die zunächst in Form einer Zeichnung des Psychiaters und Meisters der Transaktionsanalyse Stephen Karpman dargestellt werden. Er nannte diese Zeichnung das Drama-Dreieck.

In Karpmans Drama-Dreieck gibt es drei Rollen: Verfolger, Retter und Opfer. Karpman beschrieb sie als drei Aspekte oder drei Gesichter des Opfers.

Egal welche Rolle wir im Dreieck gerade spielen, am Ende werden wir immer zum Opfer. Befinden wir uns in einem Dreieck, leben wir als Opfer.

Jede Person hat eine primäre oder vertrauteste Rolle im Dreieck. Dies ist die Stelle, an der wir normalerweise das Dreieck betreten und uns darauf „setzen“. Diese Rolle übernehmen wir in unserer Herkunftsfamilie.

Obwohl wir mit einer Rolle beginnen, spielen wir, sobald wir in das Drama-Dreieck geraten, immer alle drei Rollen durch, manchmal in Minuten oder sogar Sekunden, und das mehrmals am Tag.

Retter verstehen sich als „Helfer“ und „Betreuer“. Sie brauchen jemanden, der sie rettet, um sich wichtig und gebraucht zu fühlen. Für sie ist es schwierig, ein Opfer zu sein, da sie es gewohnt sind, diejenigen zu sein, die auf jede Frage eine Antwort haben.

Verfolger sehen sich oft als Opfer der Situation. Sie weigern sich zuzugeben, dass ihre Taktiken eine Schuldzuweisung sind. Als sie darauf hingewiesen werden, argumentieren sie, dass der Angriff gerechtfertigt und zur Selbstverteidigung notwendig sei.

Die Rollen des Erlösers und des Verfolgers sind zwei gegensätzliche Rollen des Opfers. Aber unabhängig von der Rolle, in der wir im Dreieck zu agieren beginnen, werden wir definitiv in die Rolle des Opfers geraten. Es ist unvermeidlich.

Der Verfolger und der Erlöser glauben, dass sie besser, stärker und klüger sind als das Opfer. Das Opfer fühlt sich immer gedemütigt und beginnt früher oder später, sich zu rächen und wird zum Verfolger. Und der Erlöser oder der Verfolger dringt in diesem Moment in das Opfer ein.

Beispiel: Ein Vater kommt von der Arbeit nach Hause und stellt fest, dass Mutter und Sohn streiten. „Räum dein Zimmer auf, sonst…“, droht Mama. Der Vater kommt sofort zur Rettung. Er könnte sagen: „Gib dem Kind eine Pause. Er war den ganzen Tag in der Schule.“

Danach sind mehrere Optionen möglich. Mama kann sich wie ein Opfer fühlen, dann zur Verfolgerin werden und ihre Wut gegen Papa richten. So bewegt sich der Vater vom Erlöser zum Opfer. Sie können mit ihrem Sohn am Wegesrand ein paar kurze Ausflüge um das Dreieck unternehmen.

Oder der Sohn könnte das Gefühl haben, dass der Vater die Mutter angreift und beginnt, die Mutter zu retten: „Das geht dich nichts an, Papa. Ich brauche deinen Schutz nicht. Die Variationen sind endlos, aber es bewegt sich immer entlang der Eckpunkte des Karpman-Dreiecks. Für viele Familien ist dies die einzige Möglichkeit, wie sie miteinander umgehen können.

Die Rolle, durch die wir am häufigsten in das Dreieck eintreten, wird zu einem wesentlichen Teil unserer Identität. Jede Rolle ist eine andere Art, die Welt zu betrachten und auf sie zu reagieren.

Beispiel:Sallys Mutter war drogenabhängig. Schon in ihren frühesten Erinnerungen war Sally für ihre Mutter verantwortlich. Anstatt selbst Hilfe von ihren Eltern zu erhalten, wurde sie zum kleinen Elternteil ihrer Mutter, die die Rolle eines hilflosen Kindes spielte. Von Kindheit an lernte Sally die Rolle des Erlösers kennen, was zu ihrer wichtigsten Art im Umgang mit anderen Menschen wurde.

Der Erretter glaubt unbewusst, dass seine Bedürfnisse unwichtig sind und dass er nur dafür geschätzt wird, was er für andere tun kann. Es muss jemanden im Leben des Erlösers geben, den er retten kann.

Sally wird niemals zugeben, dass sie ein Opfer ist, denn in ihrem Kopf ist sie die Einzige, die alle Antworten hat. Allerdings wird sie von Zeit zu Zeit zur Märtyrerin und beklagt sich lautstark: „Nach allem, was ich für dich getan habe … hier ist sie, deine Dankbarkeit!“

Verfolger sehen sich nicht als schutzbedürftige Opfer. Sie rechtfertigen ihr rachsüchtiges Verhalten leicht damit, dass die Täter bekommen haben, was sie verdient haben, so sehen sie es.

Ihre Grundüberzeugung lautet: „Die Welt ist gefährlich, den Menschen kann man nicht trauen, also muss ich zuschlagen, bevor sie mir wehtun.“

Beispiel: Bob ist ein Arzt, der andere oft beleidigt. Angriffe sind seine primäre Art, mit Unannehmlichkeiten, Frustrationen oder Schmerzen umzugehen. Einmal erwähnte er beispielsweise, dass er mit einem Patienten auf einem Golfplatz arbeitete. Er sagte: „Lynn, können Sie glauben, dass ein Patient die Dreistigkeit hatte, mich zu bitten, seine Kniescheibe genau dort zu reparieren, an meinem einen freien Tag?“

„Ja“, antwortete ich, „manche Menschen respektieren einfach nicht die Grenzen anderer Menschen.“ Wie haben Sie darauf reagiert?“

„Oh, ich habe ihn zur Behandlung in meine Praxis gebracht, es ist alles in Ordnung“, kicherte er, „und ich habe ihm eine Injektion gegeben, die so schmerzhaft war, dass er sie nie vergessen wird.“

Mit anderen Worten: Bob rettete einen unzeremoniellen Patienten, allerdings auf eine Weise, die ihn für seine Unverschämtheit „bestrafte“. Für Bob schienen seine Handlungen rational, ja sogar gerechtfertigt. Sein Patient griff in seine Freizeit ein und verdiente dadurch eine grobe Behandlung, die er auch erhielt. Dies ist ein Paradebeispiel für die Denkweise des Persecutors.

Bob wusste nicht, dass er auf die Bitte eines Patienten, ihn an seinem freien Tag behandeln zu dürfen, einfach „Nein“ sagen konnte. Er sollte sich nicht als Opfer fühlen und den Patienten nicht retten. Es kam Bob nicht in den Sinn, als Ausweg aus der Situation Grenzen zu setzen. In seinem Herzen glaubte er, dass er ungerecht behandelt wurde und dass er daher das Recht hatte, Genugtuung zu erhalten.

Diejenigen, die als Opfer die Reise durch das Dreieck beginnen, haben das Gefühl, dass sie nicht für sich selbst sorgen können. Sie schauen zum Erlöser auf und sagen: „Du bist der Einzige, der mir helfen kann.“ Das ist es, was jeder Erlöser hören möchte.

Die Bildung einer stabilen Opferrolle wird in der Regel durch Einstellungen in der Kindheit beeinflusst. Wenn ein Elternteil seine Kinder beispielsweise nicht dazu ermutigt hat, altersgerechte Aufgaben zu übernehmen, kann es sein, dass sie sich als Erwachsene unzulänglich fühlen, wenn es um die eigene Fürsorge geht, oder es ihnen übel nimmt, wenn ihnen keine Hilfe zuteil wird.

Es gibt viele Möglichkeiten und jeder Fall sollte individuell betrachtet werden. Wir bewegen uns nicht nur in Beziehungen zu anderen in einem Dreieck, wir spielen diese Rollen auch in unserem eigenen Kopf.

Wir können wegen eines unvollendeten Projekts zusammenbrechen. Wir schimpfen mit uns selbst wegen Faulheit und Unzulänglichkeiten, wir verspüren eine Zunahme der Wut und ein Gefühl der eigenen Wertlosigkeit. Wenn wir es schließlich nicht mehr ertragen können, befreien wir uns von der Erwartungshaltung und machen einen Ausweg in Form einer Party oder so. Diese „Rettung“ kann Minuten, Stunden oder Tage dauern.

Dadurch erfahren wir Scham, weshalb ich das Karpman-Dreieck den Schamgenerator nenne. Mit diesem Dreieck können wir immer wieder Scham über alte Wunden oder Probleme erzeugen.

Wir können das Dreieck nicht verlassen, bis wir anerkennen, dass wir uns darin befinden. Sobald wir dies bewusst tun, beginnen wir, unsere Interaktionen mit anderen zu beobachten, um zu bestimmen, wie wir beginnen, innerhalb des Dreiecks zu agieren. Was dient uns als Haken, als erster Anstoß?

Jede Rolle hat ihre eigene Sprache, Überzeugungen und Verhaltensweisen – es ist gut, sie zu kennen. Dies wird uns helfen festzustellen, wann wir auf dem Dreieck sitzen. Das Erlernen der Rolle fördert auch ein schnelleres Verständnis, wenn wir uns von dem Köder, der uns zum Spielen verleitet, mitreißen lassen. Schauen wir uns also jede Rolle genauer an.

Retter

Der Erlöser kann als ein Aspekt der Rolle der Mutter beschrieben werden. Anstelle eines angemessenen Ausdrucks der Unterstützung und Fürsorge versucht der Erlöser normalerweise, die Initiative des anderen zu „erwürgen“, um ihn zu kontrollieren und zu manipulieren – natürlich „zu seinem eigenen Besten“. Sein Problem ist ein falsches Verständnis davon, was genau für Ermutigung, Unterstützung und Schutz erforderlich ist.

Der Erretter sucht in der Regel nach abhängigen Menschen und zeigt sich ihnen gegenüber als wohlwollender, fürsorglicher Mensch – als jemand, der die Abhängigen „korrigieren“ kann. Erlösung ist auch eine Sucht, denn Retter müssen sich wertgeschätzt fühlen. Es gibt keinen besseren Weg, sich wichtig zu fühlen, als der Erlöser zu sein.

Retter wachsen in der Regel in Familien auf, in denen ihre Bedürfnisse nicht anerkannt werden. Es ist eine psychologische Tatsache, dass wir uns selbst so behandeln, wie wir als Kinder behandelt wurden. Der aufstrebende Erlöser wächst in einer Umgebung auf, in der er keine Bedürfnisse hat, und neigt daher dazu, sich selbst mit dem gleichen Maß an Vernachlässigung zu behandeln, die er als Kind erlebt hat. Er darf nicht auf sich selbst und seine Bedürfnisse achten, also kümmert er sich um andere.

Retter empfinden große Zufriedenheit, neigen dazu, stolz auf sich zu sein und erhalten gesellschaftliche Anerkennung und sogar Belohnungen, da ihr Handeln als selbstlos angesehen werden kann. Sie glauben an ihre Güte und sehen sich als Helden.

Dahinter steckt der Glaube: „Wenn ich mich gut genug und lange genug um sie kümmere, werden sie sich früher oder später auch um mich kümmern.“ Aber das kommt selten vor.

Wenn wir Menschen in Not retten, können wir keine Gegenleistung erwarten. Sie können nicht für sich selbst sorgen, geschweige denn für uns. Und dann wird der Erretter zum Opfer, genauer gesagt zum Märtyrer, da es ihm sehr schwer fällt, sich als Opfer zu erkennen.

Gefühle des Verrats, des Ausnutzens und der Verzweiflung sind Markenzeichen der Opferposition des Erlösers. Gängige Sätze für einen Märtyrer-Retter: „Ist das nach allem, was ich für dich getan habe, deine Dankbarkeit?“ oder „Egal wie viel ich tue, es ist nie genug“ oder „Wenn du mich lieben würdest, würdest du mich nicht so behandeln!“

Die größte Angst des Erlösers ist, dass er am Ende allein sein wird. Er glaubt, dass sein Wert dadurch steigt, wie viel er für andere tut. Der Erretter fördert unbewusst die Sucht, weil er denkt: „Wenn du mich brauchst, wirst du mich nicht verlassen.“ Er versucht, unentbehrlich zu werden, um der Einsamkeit zu entgehen.

Je mehr er spart, desto weniger Verantwortung übernimmt derjenige, der ihm am Herzen liegt. Je weniger Verantwortung seine Schützlinge übernehmen, desto mehr rettet er sie, und es entsteht eine Abwärtsspirale, die oft in einer Katastrophe endet.

Beispiel:Die Mutter von zwei Söhnen im Teenageralter hat es gut beschrieben. Sie sagte: „Ich dachte, meine Rolle als gute Mutter bestehe darin, dafür zu sorgen, dass meine Söhne das Richtige tun. Deshalb dachte ich, ich sei für die Entscheidungen verantwortlich, die sie trafen, ich sagte ihnen, was sie tun sollten, und ich versuchte ständig, ihr Verhalten zu kontrollieren.“

Warum also überrascht sein, dass ihre Söhne alle um sie herum für die schmerzhaften Folgen ihrer eigenen Fehlentscheidungen verantwortlich machen? Sie haben gelernt zu denken, dass ihr Verhalten in ihrer Verantwortung liegt und nicht in ihrer eigenen.

Eine solche Mutter ist überzeugt, dass ihre Söhne nicht in der Lage sind, die richtige Wahl zu treffen. Sie verfügt über eine Liste von Beweisen, die ihre „Pflicht“ rechtfertigen, ihre Söhne zu kontrollieren. Aber wenn sie Teenager werden, kann sie sie nicht mehr zwingen, sich in ihre Rolle einzufügen, wie sie es in ihrer Jugend tun konnte.

Sie wird sich unweigerlich hilflos und als Versager fühlen, also als Opfer. Sie wird ihren Forderungen entweder nachgeben oder sie wegen Missachtung „strafrechtlich verfolgen“. Auf die eine oder andere Weise wird sich jeder schlecht fühlen. Ihre Schuldgefühle und Reue könnten sie dazu motivieren, zu ihrer ursprünglichen Rolle als Retterin zurückzukehren und von vorne zu beginnen.

Ein Opfer ist notwendig, damit der Erlöser seine Illusion der Not aufrechterhalten kann. Das bedeutet, dass es im Leben jedes Erlösers immer mindestens einen Menschen geben wird, der krank, schwach, dumm und daher von ihm abhängig ist.

Wenn das Opfer beginnt, Verantwortung zu übernehmen, muss der Erlöser entweder ein neues Opfer finden oder versuchen, das alte Opfer wieder in seine gewohnte Rolle zu versetzen.

Nur weil Sie es gewohnt sind, die Rolle des Erlösers zu spielen, heißt das nicht, dass Sie nicht liebevoll, großzügig und freundlich sein können. Es gibt einen klaren Unterschied zwischen wirklich hilfreich sein und eine Erlösung sein.

Ein echter Helfer handelt ohne Hoffnung auf Gegenseitigkeit. Er tut dies, um die Übernahme von Verantwortung zu fördern, nicht um die Abhängigkeit zu fördern. Er glaubt, dass jeder das Recht hat, Fehler zu machen und lernt aus manchmal harten Konsequenzen. Er glaubt, dass der andere die Kraft hat, sich später ohne einen Retter zu sehen.

Retter übernehmen keine Verantwortung für ihre eigenen Bedürfnisse. Im Gegenzug tun sie es für andere, um Bestätigung oder das Gefühl zu erlangen, gebraucht zu werden, oder um sich Abhängigkeit zu sichern. Daher ist die Rolle des Opfers für sie unvermeidlich.

Verfolger (Verfolger)

Die Rolle des Verfolgers ist typisch für diejenigen, die in ihrer Kindheit offener geistiger und/oder körperlicher Misshandlung ausgesetzt waren. Innerlich brodeln sie oft vor Scham, verspüren Wut und diese beiden Gefühle bestimmen ihr Leben. Sie imitieren vielleicht den Täter aus ihrer Kindheit und ziehen es vor, wie diejenigen zu sein, die Macht und Autorität hatten.

Der Verfolger scheint zu sagen: „Die Welt ist grausam und nur die Herzlosen können überleben.“ Und ich werde einer von ihnen sein.“Wenn also der Erlöser der Schatten der Mutter ist, dann ist der Verfolger der Schatten des Vaters.

Der Verfolger überwindet Gefühle der Hilflosigkeit und Scham, indem er andere angreift. Dominanz wird zum häufigsten Interaktionsstil. Das bedeutet, dass er immer Recht haben muss. Seine Methoden sind Einschüchterung, Predigten, Drohungen, Anschuldigungen, Vorträge, Verhöre und direkte Angriffe.

Der Erlöser braucht jemanden, für den er sich entscheiden kann, und der Verfolger braucht jemanden, dem er die Schuld geben kann.

Die Verfolger leugnen ihre Verletzlichkeit, während die Erlöser ihre Bedürfnisse leugnen. Was sie am meisten fürchten, ist Hilflosigkeit. Sie brauchen ein Opfer, auf das sie ihre Hilflosigkeit projizieren können.

Für einen Verfolger ist es am schwierigsten, die Verantwortung dafür zu übernehmen, was er tut, um andere zu verletzen. Ihrer Meinung nach verdienen andere, was sie bekommen.

Beispiel: Joseph stammte aus einer bekannten, wohlhabenden Familie. Seine Eltern ließen sich scheiden und sein Vater war wütend, entfremdet und benutzte sein Geld, um andere zu kontrollieren. Seine Mutter war Alkoholikerin und brachte Männer mit nach Hause, die sie und Joseph während seiner Teenager- und Teenagerjahre misshandelten. Schon früh wurde ihm klar, dass seine einzige Überlebenschance der Kampf war. Er baute sein Leben so auf, dass es immer einen Feind gab, den es zu bekämpfen galt.

Von außen sah Joseph so aus, als würde er sagen: „Das ist mir scheißegal.“ Aber innerlich war er verbittert und unangenehm. Joseph war ständig in Gerichtsverfahren und sogar Kämpfe verwickelt. Der Sinn all dieser Vorfälle bestand darin, dass immer jemand anderes schuld war. Er konnte der seiner Meinung nach gerechtfertigten Vergeltung nicht widerstehen.

Joseph ist ein Beispiel für den klassischen Verfolger.

Die Verfolger erkennen sich selbst nicht als solche. Sie sehen sich als Opfer. Der Stalker-Zyklus läuft ungefähr so ​​ab: „Ich wollte nur helfen (Retter) und sie haben mich angegriffen (Opfer), also musste ich mich verteidigen (Stalker).“

Wenn der Verfolger ehrlich zu sich selbst ist, wird er erkennen, dass er eine Gefahr für andere darstellt und sich schuldig fühlen. Um dies zu verhindern, braucht der Verfolger immer jemanden, der ihm für alles die Schuld gibt. Wut gibt ihnen Energie zum Leben, wie Kaffee am Morgen für andere.

Wie bei anderen Rollen auch, erfordert der Ausstieg aus der Rolle des Verfolgers, dass Sie Verantwortung für Ihre Handlungen übernehmen. Seltsamerweise besteht der einfachste Ausweg aus der Rolle des Verfolgers darin, aus dem Dreieck herauszukommen.

Opfer

Die Rolle des Opfers ist der verletzte Aspekt unseres inneren Kindes; der Teil von uns, der unschuldig, verletzlich und bedürftig ist. Aber wir werden nur dann zum Opfer, wenn wir denken, dass wir nicht für uns selbst sorgen können.

Die größte Angst des Opfers ist, dass es ihm nicht gelingt. Diese Angst führt dazu, dass sie immer auf der Suche nach jemandem ist, der stärker und fähiger ist, sich um sie zu kümmern.

Opfer bestreiten, dass sie über Problemlösungsfähigkeiten und das Potenzial verfügen, selbst Energie zu erzeugen. Stattdessen neigen sie dazu, sich für unfähig zu halten, mit dem Leben umzugehen. Dies hindert sie nicht daran, Groll gegenüber denen zu empfinden, von denen sie abhängig sind. Sie bestehen darauf, dass man sich um sie kümmern muss, aber es gefällt ihnen nicht, dass ihnen ihre Unzulänglichkeit gezeigt wird.

Die Opfer werden es schließlich leid, dem Erlöser unterlegen zu sein, und beginnen, nach Wegen zu suchen, sich gleichberechtigt zu fühlen. In den meisten Fällen sieht es jedoch so aus, als würde man sich in einen Verfolger des Erlösers verwandeln, indem man die Versuche, ihn zu retten, sabotiert, meist durch passiv-aggressives Verhalten. Sie spielen zum Beispiel das Spiel „Ja, aber…“

Der Erlöser bietet hilfreiche Ratschläge als Reaktion auf Beschwerden oder Bedenken des Opfers. Das Opfer gibt sofort eine Antwort wie: „Ja, aber es wird nicht funktionieren, weil…“ Das Opfer versucht zu beweisen, dass seine Probleme unlösbar sind, weshalb der Erlöser die Bemühungen aufgibt und sich völlig machtlos fühlt.

Überzeugt von ihrer inneren Minderwertigkeit missbraucht das Opfer oft Drogen, Alkohol und Essen sowie Glücksspiel, und dies ist nur ein Teil des selbstzerstörerischen Verhaltens des Opfers.

Beispiel:Linda war das zweite Kind in der Familie. Seit ihrer Kindheit war sie immer in Schwierigkeiten. Sie schwänzte die Schule und war oft krank. Als Teenager begann sie, Drogen zu nehmen. Ihre Mutter Stella war eine Retterin. Sie war sich der Mittelmäßigkeit von Linda sicher und half ihr ständig aus der Not.

Indem sie die Folgen von Lindas Wahl abmilderte, machte Stella es Linda unmöglich, aus ihren Fehlern zu lernen. Dadurch wurde Linda zunehmend inkompetent und von anderen abhängig. Ihre Mutter ermutigte Linda in guter Absicht, die Position des Opfers im Leben einzunehmen.

Da es sich bei den Opfern oft um identifizierte Patienten in der Familie handelt, suchen sie am häufigsten professionelle Hilfe auf. Unter professionellen Psychologen gibt es viele Retter. In diesem Fall kann der Spezialist das Dreieck selbst betreten. Das bedeutet, dass das eigentliche Problem nicht gelöst wird.

Opfer müssen lernen, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und für sich selbst zu sorgen, anstatt einen Retter für sich selbst zu suchen. Sie müssen die tief verwurzelte Überzeugung in Frage stellen, dass sie nicht für sich selbst sorgen können, wenn sie das Dreieck vermeiden wollen. Anstatt sich machtlos zu fühlen, sollten sie ihre Fähigkeit zur Problemlösung sowie ihre Führungsqualitäten anerkennen.

Ein Opfer zu sein ist ein endloser Kreislauf, in dem man sich besiegt und wertlos fühlt. Es gibt keinen Ausweg, außer die volle Verantwortung für die eigenen Gefühle, Gedanken und Reaktionen zu übernehmen.

Unser Leben besteht aus einer Reihe miteinander verbundener Situationen und Interaktionen. Psychologen und Psychoanalytiker haben große Anstrengungen unternommen, um das Verhalten der einzigartigen Person in universellen Theorien zu beschreiben. Jeder von uns ist einzigartig, aber die Psyche ist ein Mechanismus, der in verschiedenen Lebenssituationen nach bestimmten Mustern funktioniert. Unter ihnen sticht das sogenannte Schicksalsdreieck hervor – ein Modell mit romantischem Namen und dramatischem Wesen.

Was ist das Karpman-Dreieck?

In der Psychologie kam 1968 ein neues Konzept auf, dank Stefan Karpman, MD, einem Schüler von Eric Berne, dem Autor des Buches „Games People Play“. Er war Theoretiker und Praktiker der Transaktionsanalyse und untersuchte die Verhaltensfaktoren, die die Interaktion von Individuen beeinflussen. Der Wissenschaftler beschrieb eines der gängigsten Interaktionsmodelle, das die Co-Abhängigkeit widerspiegelt, die sich je nach einem bestimmten Szenario entwickelt. Es wurde „Karpmans Drama-Dreieck“ genannt. Das Modell wird häufig in der Psychotherapie eingesetzt und manifestiert sich in der Alltags-, Arbeits- und Alltagskommunikation.

Die Essenz des Dreiecks

Es gibt ein Dreieck, jeder Gipfel stellt eine bestimmte Rolle dar, die eine Person in einer bestimmten Situation einnimmt: ein Retter, ein Opfer, ein Angreifer (manchmal auch Verfolger oder Tyrann genannt). Die Rollen sind eng miteinander verbunden und ergänzen sich. An einem psychologischen Spiel können zwei, drei, vier oder mehr Personen teilnehmen, es gibt jedoch immer drei Rollen. Ein weiteres Merkmal ist, dass eine Person in einer anderen Umgebung unterschiedliche Positionen im Dreieck einnehmen kann. Zum Beispiel im Job, der Chef, der Kämpfer und der Retter in der Familie. Am destruktivsten manifestiert sich das Modell in engen oder familiären Beziehungen.

Das Wesen der Interaktion innerhalb des Dreiecks ist die Suche nach Schuldigen und die Abwälzung von Verantwortung:

• Fast immer erscheint zuerst das Opfer, dem eine pseudodramatische Rolle zugewiesen wird, es handelt sich um einen ewig Entbehrungen Leidenden.
• Was folgt, ist eine lustige Tatsache: Das Opfer wählt einen Verfolger, einen Aggressor, der es unterdrückt. Findet eine äußere, imaginäre Ursache des Leidens und sucht dann jemanden, der beschützt und hilft – einen Retter.
• Sobald der Held gefunden ist, setzt die Dreieckstheorie ein und das Opfer beginnt zu manipulieren. Darüber hinaus ahnt der Verfolger oft nicht, dass er zum Spielteilnehmer geworden ist.
• Solche Beziehungen sind immer destruktiv, am Ende leidet jeder, aber niemand durchbricht die Kette, da jeder einen bestimmten Nutzen verfolgt.

co-abhängige Beziehung

Kommunikationsteilnehmer geben anderen die Schuld für persönliche Probleme, delegieren die Verantwortung für ihr eigenes Handeln und erhalten gleichzeitig starke emotionale Nahrung. Durch diese Art der Selbstverwirklichung entstehen co-abhängige Beziehungen mit einer Fixierung auf eine andere Person. Diese Interaktion:

1. basierend auf emotionaler Dynamik, Egoismus;
2. schließt einen rationalen Kontext aus.

Das Drama-Dreieck oder das Dreieck des Schicksals ist dynamisch und darin liegt die Gefahr. Jede Rolle führt zu einem bestimmten Ziel, das der Süchtige unbewusst verfolgt. Zum Beispiel Selbstbestätigung, Erregen von Aufmerksamkeit, auch negativer Aufmerksamkeit, Verschieben von Verantwortung, Umsetzung ungelöster innerer Zustände. Im Moment des Auftauchens des Retters werden die Rollen neu gemischt, es wird schwieriger, die Zusammenhänge zu verstehen.

Ein Beispiel für Rollenübergänge, Veränderungen, Aufgaben und Handlungsmotive sieht schematisch so aus:

1. Der wahre Angreifer gibt dem Opfer die Schuld.
2. Das Opfer hält den Angreifer für schuldig, erhält seiner Meinung nach eine legitime Gelegenheit zum Leiden und sucht gleichzeitig nach jemandem, der ihm hilft.
3. Der Retter, der ein persönliches Ziel verfolgt, beeilt sich einzugreifen.
4. Das Opfer erhält unzureichende Aufmerksamkeit und Bemühungen Dritter.
5. Der schwindende Wunsch zu helfen, gepaart mit der wachsenden Nachfrage nach Hilfe, führt zu einem Rollentausch: Das Opfer wird zum Aggressor (weil er fordert), der ehemalige Retter wird zum neuen Opfer.
6. Der neue Betroffene sucht Hilfe von außen, sowohl für sich selbst als auch für das alte Opfer. Und die Rettungsschwimmer werden für jeden unterschiedlich sein.
7. Das alte Opfer, sie ist die Angreiferin im Verhältnis zum ehemaligen Retter, macht sich ebenfalls auf die Suche und findet einen neuen Retter.
8. Der wahre Angreifer ist sich der stattgefundenen Positionsänderung oft nicht bewusst.
9. Der neue Retter erhebt sich gegen den wahren Angreifer und bringt ihn dadurch in den Status eines Opfers.

Dies ist eines der möglichen Szenarios. Die Reihenfolge kann sich ändern, aber das Wesentliche und die Motive bleiben unverändert. Das Dreieck wird geschlossen und die Rollen wechseln von Teilnehmer zu Teilnehmer, wobei jeder mehrere Rollen gleichzeitig ausprobiert. Ereignisse nach dem Modell können auf unbestimmte Zeit auftreten, bis zumindest jemand das Spiel verlässt. Wie bereits erwähnt, erlebt jeder Charakter bestimmte Gefühle und Emotionen, von denen wir abhängig sind. Aus diesem Grund beginnt das Spiel.

Opfer

Dieser Charakter zeichnet sich durch passives Verhalten, Hilflosigkeit und Schwäche aus und sieht keine Möglichkeit, sein Problem zu beeinflussen. Handlungen sind distanziert, Worte und Gedanken sind von dieser Art: Ich bin nicht in der Lage, das Problem zu lösen, warum bin ich es immer, meine Situation ist hoffnungslos, sie haben mich schlecht behandelt. Der Hauptwunsch besteht darin, sich von der Verantwortung zu befreien und das Selbstwertgefühl zu stabilisieren. Um ihr Versagen zu rechtfertigen, braucht es einen Angreifer und einen Retter. Darüber hinaus werden beiden auf unterschiedliche Weise persönliche Probleme vorgeworfen.

Gefühle wie diese:

• Schuld;
• Hilflosigkeit;
• Ressentiment;
• Hoffnungslosigkeit;
• Nutzlosigkeit;
• Furcht;
• Stromspannung;
• Selbstmitleid;
• Verwirrtheit;
• falsche Handlungen;
• leiden;
• das Bedürfnis nach Schutz.

Verfolger

Der Charakter ist aggressiv, neigt zu Vorwürfen und handelt im eigenen Interesse. Der Controller, dessen Lieblingsbeschäftigung die Suche nach Fehlern bei anderen ist, Kritik. Es manifestiert sich durch Gedanken und Sätze: Meiner Meinung nach sollte alles passieren, Kontrolle ist erforderlich, Fehler sollten bestraft werden. Der Tyrann erhält einen Teil der Aufmerksamkeit, entledigt sich der Verantwortung, gibt anderen die Schuld, geht Entscheidungen aus einer Position der Stärke und Befehle an. Er greift das Opfer zur Selbstverwirklichung an. Im Spiel braucht er einen Retter, der das Opfer nicht ruinieren lässt.

Gefühle wie diese:

• Aggression;
• Aufregung;
• Vertrauen in die Richtigkeit des Handelns;
• Wut;
• Reizung;
• Gefühl des Kampfes um Gerechtigkeit;
• Zahlungswille;
• Narzissmus;
• Wunsch zu dominieren und zu unterdrücken;
• Gefühl der Macht;
• mangelnde Bereitschaft zum Dialog.

Retter

Der Charakter zeichnet sich durch passiv-aggressives Verhalten aus, das Ergebnis seines Handelns löst das Problem nicht, sondern verursacht nur Unzufriedenheit. Er glaubt, dass er helfen muss, ohne persönliche Beteiligung wird die Situation nicht gelöst. Profitiert davon, das Problem eines anderen zu lösen, anstatt sein eigenes. Das Opfer ist notwendig, um sich selbst zu erkennen, das Selbstwertgefühl zu stabilisieren, und der Angreifer ist notwendig, um die Erlösung des Opfers zu verhindern.

Retter fühlt:

• eine Schande;
• Vertrauen;
• Überlegenheit;
• Unmöglichkeit abzulehnen;
• Mitgefühl;
• Verantwortung;
• Empathie;
• Wunsch, eine Tat zu vollbringen.

Verlassen Sie das Karpman-Dreieck

Beziehungen, die auf dem Prinzip psychologischer Spiele basieren, sind ein Ersatz für echte Nähe zwischen Menschen, eine Möglichkeit, Negativität anzusammeln und in ungelösten Problemen stecken zu bleiben. Alle Emotionen innerhalb des Dreiecks sind ein Ersatz für wahre Gefühle und Erfahrungen. Es ist wie Falschgeld, ähnlich, aber nicht echt. Darüber hinaus erfordert jede Rolle Energie und ständige Nahrung, bringt aber nicht die gewünschte Selbstverwirklichung.

Es ist schwierig, eine psychisch reife Person zu manipulieren, die frei von inneren Komplexen ist. Sie lässt sich nicht ins Spiel hineinziehen oder schnell gehen, ohne Provokationen nachzugeben. Wenn das Problem bemerkt wird, erfolgt seine Lösung durch die interne Verarbeitung von Erfahrungen und die Befreiung von emotionalen Haken. Zunächst einmal hängt der Erfolg des Ausstiegs aus dem Spiel von dem Wunsch ab, nicht mehr in einen Teufelskreis zu geraten.

Der Ausstieg aus der Sucht beginnt damit, die Situation einzuschätzen, sich zu beteiligen und zu verstehen, welche der Seiten angesprochen wurde: das Opfer, der Retter oder der Angreifer. Manchmal ist es schwieriger als uns lieb ist. Möglicherweise sind Sie sich der Beteiligung an dem Spiel nicht bewusst. Dies geschieht oft beim Angreifer, der immer Recht hat und alles auf die einzig richtige Weise tut. Die übrigen Charaktere sind, wenn sie sich ihrer Rollen bewusst sind, fest davon überzeugt, dass es nichts damit zu tun hat, sie wurden durch Zufall, gegen ihren Willen hineingezogen. Das Wichtigste ist, sich daran zu erinnern, dass man sich umso stärker im Netz gegenseitiger Manipulationen verstrickt, je länger man sich innerhalb des Dreiecks aufhält.

Wie man aus der Opferrolle herauskommt

Als zentraler und psychologisch komplexester Charakter kann er aus dem Dreieck herauskommen, indem er die folgenden Empfehlungen befolgt:

• Beginnen Sie Schritt für Schritt damit, Verantwortung für sich selbst und Ihr Leben zu übernehmen.
• Vergessen Sie die Möglichkeit, die Verantwortung abzuwälzen und auf die Erlösung zu warten. Suchen Sie stattdessen nach Ihren eigenen Wegen, Lösungen und machen Sie Pläne.
• Beseitigen Sie die Angewohnheit, Ausreden zu finden und sich für die ergriffenen Maßnahmen zu entschuldigen.
• Ein Gefühl der Selbstliebe entwickeln und erkennen, dass jedes Scheitern eine Erfahrung ist.
• Auf die Handlungen eines aggressiven Provokateurs mit Gleichgültigkeit reagieren, dem Retter mit Ablehnung antworten.

Aus der Rolle des Retters

Das psychologische Dreieck von Karpman bleibt für den Helden zurück, wenn Sie einfache Schritte befolgen:

• Greifen Sie nicht ein, wenn es keine Hilfeanfragen gibt, werden Sie zum Nachdenklichen.
• Machen Sie sich keine Gedanken über die Gefühle anderer Menschen und zeigen Sie gesunde Skepsis.
• Bevor Sie ein Versprechen abgeben, prüfen Sie die Möglichkeit der Erfüllung.
• Bieten Sie Hilfe an, rechnen Sie nicht mit einer Belohnung und äußern Sie keine Wünsche.
• Finden Sie Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung und inneren Zufriedenheit, die Eingriffe in das Leben eines anderen umgehen.
• Wenn Ihnen die Intuition sagt, dass Hilfe ein innerer Ruf ist, dann erkennen Sie selbst, wo sie wirklich benötigt wird.

Um das Spiel zu verlassen, muss der Angreifer die folgenden Regeln einhalten:

• Aggression sollte nicht unbegründet sein. Prüfen Sie dies, bevor Sie einen Konflikt auslösen.
• Erkenne, dass du genauso Fehler machst wie die Menschen um dich herum.
• Suchen Sie nach der Ursache im persönlichen Verhalten, nicht in der Umwelt.
• Erkennen Sie die Tatsache, dass niemand verpflichtet ist, Ihre Überzeugungen zu akzeptieren, genauso wie Sie nicht verpflichtet sind, sie zu akzeptieren.
• Probieren Sie nicht das Aussehen eines Lehrers aus, sondern verwirklichen Sie sich anders.
• Profitieren Sie davon, andere zu motivieren, indem Sie Druck abbauen.

Beispiele aus dem wirklichen Leben

Situationen, die in ein dramatisches Dreieck passen, umgeben von allen Seiten. Es kann zu einer Inkonsistenz kommen:

• zwischen Verwandten – Ehemann, Ehefrau, Kindern, Großeltern;
• bei der Arbeit – zwischen einem Chef und einem Untergebenen oder unter Einbeziehung Dritter;
• bei der Behandlung von Suchterkrankungen sind der Suchtkranke, seine Angehörigen und der Arzt in den Prozess eingebunden;
• in persönlichen Beziehungen - eine Dreiecksbeziehung.

Ein klassisches Beispiel sind familiäre Beziehungen. Die Rollenverteilung ist denkbar einfach: Die Ehefrau (Opfer) steht unter dem Joch der Schwiegermutter (Verfolgerin), der Ehemann (Retter) fungiert als Puffer zwischen den beiden Charakteren. Der Sohn streitet mit seiner Mutter über die ewige Spitzfindigkeit seiner Frau, was sie zu Tränen rührt. Die Frau stellt sich plötzlich auf die Seite ihrer Schwiegermutter und beklagt sich über die respektlose Haltung ihres Sohnes gegenüber seiner Mutter. Der verwundete Ehemann, der seiner Frau aus guten Absichten geholfen hat, geht in die Offensive. So wird der Retter zum Verfolger, das Opfer zum Retter, der Verfolger zum Opfer.

Ein Beispiel, bei dem drei Rollen auf zwei Charaktere verteilt sind, beschreibt deutlich die Beziehung des Paares. Der Ehemann (Opfer) übertönt Probleme und seine eigene Schuld daran in einem Glas. Die Frau (Verfolger) nörgelt, beschuldigt ihn der Trunkenheit und erzählt, dass er falsch liegt, aber bei jedem Anfall beeilt er sich, den Alkoholismus zu behandeln, mit Salzlake zu löten und zu helfen, und verwandelt sich in einen Retter. Wenn er betrunken ist, kann der Ehemann vom Opfer zum Angreifer werden, und wenn er nüchtern ist, kann er als Rettungsschwimmer fungieren und die Schlägerei unter Alkoholeinfluss wiedergutmachen.

Nicht nur Erwachsene können am Spiel teilnehmen. Als Beispiel sei die Stellung des Kindes innerhalb der Familie genannt. Es gibt zwei Eltern, von denen einer ein Verfolger ist, der in der Erziehung die Peitschenmethode wählt, der andere ein Retter, ein Anhänger der Verwöhnung. Das Kind befindet sich in dieser Situation in der Position des Opfers, das strenge Regeln nicht mag. Deshalb konfrontiert er den Verfolger mit dem Retter. Es entwickelt sich ein Konflikt zwischen den Eltern und das Kind tritt, nachdem es das Problem gelöst hat, in den Schatten.

Arbeitsbeziehungen sind ein weites Feld für ungesunde Beziehungen. Oftmals übernimmt der Chef die Funktion des Angreifers, die Untergebenen – die der Opfer, Mitarbeiter oder die Geschäftsleitung – die der Retter. Zum Beispiel scheut ein Untergebener die Arbeit und denkt sich jedes Mal Ausreden aus. Der Chef hingegen greift zur Einschüchterung, droht mit dem Entzug von Boni und Kürzungen der Gehälter. Rollen können leicht geändert werden, wenn es für einen Untergebenen schwierig ist, einen Ersatz zu finden. Der Chef wird sich bei ihm einschmeicheln und der Untergebene wird überzogene Anforderungen stellen.

Um nicht in eine solche Situation zu geraten, sollte der Vorgesetzte Pflichten und Verantwortlichkeiten richtig aufteilen, einen detaillierten Vertrag mit allen Nuancen unterzeichnen und sich in kontroversen Situationen an ihn wenden. Der Untergebene sollte die Angriffe des Chefs gelassen hinnehmen, um Aufklärung, genaue Festlegung realer Ziele und Fristen bitten.

Beziehungen zu zweit sind emotional kostspielig, erfordern mehr Kraft und Selbstdisziplin. Es ist einfacher, nebenbei ein Ventil zu finden, in dem man sich beschweren kann, als die Lücken in einer Beziehung zu schließen. An diesem Punkt entsteht eine Dreiecksbeziehung, deren Verbindung eine weitere visuelle Darstellung des Karpman-Modells darstellt. Zum Verständnis lohnt es sich, ein Beispiel zu betrachten, bei dem der Anstifter des Spiels das Opfer ist.

Die Frau des Stalkers enthüllt die Untreue des Opfer-Ehemanns und erhebt Vorwürfe gegen ihn. Der Ehemann – ihr Widerstand – beweist, dass die mangelnde Aufmerksamkeit und Fürsorge der Ehefrau schuld ist. Deshalb findet er eine Geliebte (Retterin), bei der er sich über Probleme beschwert und Trost findet. Die Geliebte, die versucht, den Mann vor Angriffen zu retten, bietet an, sich scheiden zu lassen und legal zusammenzuleben. Die Rollen verändern sich. Der Ehemann will seine rechtmäßige Ehefrau nicht verlassen und wird dadurch zum Aggressor, die Geliebte zum Opfer, weil sie ihr Ziel nicht erreicht hat, und die Ehefrau wird zur Retterin und zum Bleibegrund für ihren Ehemann.

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