Verlaine hinterließ den tiefsten Eindruck in der Poesie und erschütterte die bis dahin unerschütterlichen Grundlagen von Romantik und Klassizismus.

Der Wunsch nach Wiederholung von Konsonanzen, ein ungewöhnlicher Darstellungswinkel emotionaler Erfahrungen, musikalische Harmonie - das sind die charakteristischen Merkmale des Verlaine-Stils.

Verlaine ist eine komplexe, widersprüchliche Persönlichkeit, die für seine Zeitgenossen weitgehend unverständlich ist. Er gab der Poesie seinen ganz eigenen Stil, der auf dem Kontrast zwischen Musikalität und Dissonanz der Klänge basiert. Wie in seinem eigenen Leben. Sammlungen seiner Gedichte eröffnen die traurige Welt der immateriellen Existenz, das Universum der immer schwer fassbaren Realität.

Gesättigt mit langen Phasen von Geldmangel, Skandalen und Unruhe. Sein ganzes Leben lang litt er fast widerstandslos unter den grausamen Schicksalsschlägen. Alkohol war sein ständiger Begleiter. Und trotz des Ruhmes und Talents sank er schließlich und beendete seine Tage in schrecklicher Armut.

Jugend von Verlaine

Paul-Marie Verlaine wurde am 30. März 1844 in Metz geboren. Sein Vater, Kapitän Nicolas Auguste Verlaine, ursprünglich aus den belgischen Ardennen, diente in der örtlichen Garnison. Paul war das einzige Kind seiner Mutter Elisa-Julie-Joseph-Stephanie Deshay.

Die Ardennen, oder besser gesagt, ein kleines Haus in Paliseul, wo Paul mit seiner Tante väterlicherseits lebte, hinterließen tiefe Spuren in der Seele des Dichters. Ein nettes kleines Dorf umgeben von Feldern und hier verbrachte der Dichter bis zu 18 Jahre. Er schrieb dann zärtlich in seinen Gedichten über diese Länder. Oft ließ er sich von den traurigen, lyrischen Landschaften, Farben und der Natur seiner reizvollen Heimat inspirieren.

Kurze Biografie von Paul Verlaine, der Beginn eines poetischen Weges

1862 erhielt Verlaine einen Bachelor-Abschluss in Literatur. In dieser Zeit lernte der zukünftige Dichter die Werke von Baudelaire, die literarischen Cafés von Paris und die berühmte "Grüne Fee" - Absinth - kennen. Verlaine sagte: "Was für ein Dummkopf hat sich diese Hexe ausgedacht, um eine Fee zu nennen."

Paul wurde es sehr schnell leid, Rechtsanwalt zu werden. Er verband sein zukünftiges Schicksal mit Poesie: Er begann aktiv literarische Cafés und Salons zu besuchen, insbesondere den Salon der Marquise de Ricard, die von den Parnassianern fasziniert war. Er fing an, häufig Lecomte de Lisle zu sehen, der als das Oberhaupt der ganzen Bewegung galt, François Coppé und andere und Alphonse Lemaire, seinen zukünftigen Verleger. In dieser Zeit veröffentlichte er seine ersten Gedichte – das Sonett „Monsieur Prudhomme“ und 1864 die Sammlung „Saturnian Poems“. Die Gedichte wurden mit Mitteln der Cousine des Autors, Eliza Montcomble, produziert. Das Buch erschien in einer Auflage von 491 Exemplaren. Literarische Kreise begrüßten diese Sammlung kühl.

Hinter eine kurze Zeit Der Dichter verlor zuerst seinen Vater, dann seinen geliebten Cousin. Verlaine war sehr verärgert über die Abreise von Menschen, die ihm lieb waren, und wurde alkoholabhängig.

Hochzeit von Verlaine

1869 lernte er Mathilde Mote de Fleurville kennen, sie wurde seine Muse. Die Sammlung "Good Songs" wurde veröffentlicht. In Versen beschrieb der Dichter naiv die Entwicklung seiner Liebesgefühle für ein siebzehnjähriges Mädchen. Die Hochzeit fand am 11. August 1870 statt. Das junge Paar ließ sich in der Rue Cardinal Lemoine, Nummer zwei, mit Blick auf die Seine, im fünften und letzten Stock nieder.

1871, nach der Kommune, trat Verlaine in den Dienst des Rathauses ein. Das Paar zog in die Wohnung der Verwandten der Frau in der Rue Nikole Nr. 14. Aber nur wenige Wochen nach ihrem Umzug wird Rimbaud mit einem Blitz in dieses Haus einbrechen und das Leben der jungen Eheleute und Verlaines Absichten, ein gutes Leben zu beginnen, für immer zerstören.

Paul Verlaine, Kurzbiographie: er und Rimbaud

Verlaine selbst lud Rimbaud nach Paris ein, nachdem er seine Gedichte kennengelernt und einen Brief von Arthur erhalten hatte.

Verlaine und Rimbaud begannen ihr wildes Leben in Paris, voller hochkarätiger Geschichten und Kreativität. Sie fanden Inspiration in einander. Feiern von Freunden endeten oft in Skandalen. Vielleicht nimmt die Biographie von Paul Verlaine aus dieser Zeit eine tragische Wendung.

Unter dem Einfluss von Rimbaud und Alkohol wurde Verlaines Verhalten völlig unmoralisch. Er war unhöflich zu seiner jungen Frau Mathilde, die schließlich mit ihrem im Oktober 1871 geborenen Sohn Georges davonlief.

Verlaine und Rimbaud kamen sich nahe. Ihre skandalöse Liebe und spirituelle Beziehung dauerte mehr als zwei Jahre. Während dieser Zeit versuchte Verlaine wiederholt, in das Familiennest zurückzukehren, aber die Anziehungskraft auf Rimbaud gewann.

Am 10. Juli 1873 ereignete sich ein dramatisches Ereignis, das die Beziehungen zwischen den Dichtern für immer abbrach. In Brüssel schoss Verlaine unter Alkoholeinfluss zweimal auf Rimbaud und verletzte sein linkes Handgelenk. Trotz der zurückgezogenen Aussage des Opfers wurde Paul für zwei Jahre inhaftiert.

Die Periode von 1871 bis 1874 ist die produktivste im Werk beider Dichter. Das Talent des einen nährt die Inspiration des anderen und bringt neue stilistische Formen hervor.

Die Biographie von Paul Verlaine nach dem Gefängnis erzählt nichts Gutes. Zunächst schien sein Leben eine ruhige Wendung zu nehmen. Er bekam einen Job als Lehrer, stürzte sich in die Religion. Aber das dauerte nur zweieinhalb Jahre. Dann tauchte sein geliebter Schüler Lucien Letinois in seinem Leben auf, wegen der Anhaftung an den Dichter und der erneuten Essanfälle des Dichters wird der Dichter gefeuert. Sie und Lucien kaufen ein Anwesen, auf dem sie glücklich leben, aber nicht lange. Aufgrund finanzieller Probleme muss Verlaine dieses Anwesen verkaufen und Lucien stirbt an Typhus. Paul zieht zu seiner Mutter, schreibt den Sammelband „Love“ in Erinnerung an Lucien. Wieder beginnt er ein wildes Leben, saufend und rauflustig.

Der Dichter wird erneut für zwei Monate inhaftiert, weil er seine Mutter gemobbt hat, woraufhin sie nach Paris ziehen, wo die unglückliche Frau bald stirbt und Verlaine absolut mittellos wird.

In den letzten 10 Jahren seines Lebens wurde seine Arbeit schließlich als brillant anerkannt, und das Ministerium für Nationale Bildung wies ihm eine Zulage zu. Die Biographie von Paul Verlaine nimmt jedoch eine neue Wendung - Paul hat ein Geschwür am Bein, das der Dichter in keiner Weise heilen kann. Er wandert von Krankenhaus zu Krankenhaus, in den Pausen trinkt er und wandert durch das Quartier Latin.

Am 8. Januar 1896 starb Verlaine an einer Lungenentzündung. Sein Trauerzug wurde von Tausenden von Bewunderern, Dichtern, Vertretern der Pariser Bohème und engen Freunden begleitet.

Der Dichter wurde neben seinen Verwandten auf dem Friedhof von Batignolles beigesetzt.

Eine vollständige Biographie von Paul Verlaine verdient besondere Aufmerksamkeit. Er nimmt einen wichtigen Platz in der Geschichte der französischen Poesie ein und verleiht ihr mehr Freiheit und Musikalität sowie eine große Vielfalt an neuen Metren und Reimen.

Paul Verlaine ist ein französischer Dichter, ein prominenter Vertreter solcher literarischen Bewegungen wie Symbolismus und Impressionismus, seiner Meinung nach ein Dekadent. Seine Gedichte sind aufrichtig, musikalisch und auf besondere Weise organisiert - mit einer Dominanz weiblicher Reime, die einen bestimmten Klang hervorheben und wiederholen. Verlaine kann mit Recht als Revolutionärin der französischen und internationalen Poesie bezeichnet werden.

Kindheit und Jugend

Paul-Marie Verlaine wurde in der Stadt Metz geboren. Es geschah am 30. März 1844. Die Eltern des Jungen sind Nicolas-Auguste Verlaine, Hauptmann der Pioniertruppen, und Elisa-Julie-Joseph-Stephanie Deshay. Der Vater ist beim Militär, was für die Familie häufige Umzüge bedeutet. Die Verlins lebten in Metz, Montpellier, Nimes, Sète. Erst als der Familienvater in den Ruhestand ging, ließen sie sich an einem Ort nieder, in Batignel, einem Vorort von Paris.

Paul begann 1858 im Alter von 14 Jahren Gedichte zu schreiben. Dann lernte der Junge die Werke von Banville, Gauthier, Leconte de Lisle, Glatigny kennen. Der junge Dichter wagte es sogar, Hugo zu schreiben und ihm sein Gedicht „Tod“ in einem Brief zu schicken.

Verlaine studiert zuerst in Landrys Pension, dann am Lyceum. 1860 lernte der junge Mann Edmond Lepelletier kennen, der in Zukunft ein Freund, Biograf und Testamentsvollstrecker des Dichters werden sollte. 1862 litten die Finanzen der Familie Verlaine, und Paul, der bereits Bachelor der Literatur geworden war, trat in die School of Law ein und stützte sich auf Arithmetik, in der Hoffnung, ins Finanzministerium aufgenommen zu werden.

Trotz der Bemühungen, das Wohlergehen der Familie zu verbessern, begann Paul Verlaine ein unkonventionelles Leben. Der junge Mann trinkt, geht in Bordelle, liest Buchner ("Stärke und Materie"), besucht den republikanisch orientierten Salon der Marquise de Ricard. In diesem Salon sind Verlaines Gesprächspartner Theodore de Banville, Auguste Villiers de Lille-Adan, Sully Prudhomme und José Maria Heredia.

Im August 1863 wurde den Lesern in der Zeitschrift Review of Progress zum ersten Mal die Schöpfung eines jungen Dichters, das Sonett Monsieur Prudhomme, vorgestellt. Gleichzeitig arbeitet der Dichter, der aktiv mit zukünftigen Parnassern kommuniziert, zunächst in einer Versicherungsgesellschaft, dann im Pariser Rathaus.

Ende 1865 stirbt Pauls Vater. Im April 1866 erscheinen acht Gedichte von Verlaine in der neunten Ausgabe der von Alphonse Lemaire herausgegebenen Zeitschrift Modern Parnassus. Und im November desselben Jahres erschien durch die Bemühungen von Lemaire und Verlaines Cousine Eliza Montcomble (in der Ehe mit Dujardin) Verlaines erste Sammlung, Poems of Saturn. Elizas Tod im Jahr 1867 erlebte Paul sehr hart und suchte nach Erlösung am Boden des Glases.

Literatur

Nach den „Saturnian Poems“, zu denen auch das in seiner Melodiösität bemerkenswerte „Herbstlied“ gehört, gewinnt Verlaines Schaffensbiografie an Fahrt. 1867 arbeitete der Dichter mit der Satirezeitschrift May Bug zusammen. 1868 veröffentlichte er unter einem Pseudonym versteckt das Buch „Girlfriends“, das vom Gericht wegen Obszönität beschlagnahmt und vernichtet wurde. Tatsache ist, dass die Gedichte in "Girlfriends" lesbischen Beziehungen gewidmet waren.

Das zweite Buch eines der klügsten französischsprachigen Dichter mit dem Titel „Gallant Festivities“ wurde 1869 veröffentlicht. Ein Jahr später erschien die nächste Sammlung - "Good Song", die seiner zukünftigen Frau Matilda Mota gewidmet ist.

Während der Tage der Pariser Kommune arbeitete Verlaine im Rathaus in der Presseabteilung. Er schrieb sein viertes Buch, als er 1872-1873 durch England und Belgien reiste, und Romanzen ohne Worte wurde 1874 veröffentlicht.

Gedicht von Paul Verlaine „Eine schöne Hand küsst die Schlüssel“

Das Gedicht aus dieser Sammlung „Still weint das Herz“ ist bei den Lesern nach wie vor beliebt. Schade nur, dass der besondere Wohlklang von Verlaines Gedichten sehr schwer zu vermitteln ist, wenn man sie in eine andere Sprache übersetzt, sogar ins reiche Russisch.

Im selben Jahr 1874 schrieb Paul Verlaine The Art of Poetry, eine Art Manifest für die neue französische Poesie. Verlaine schrieb oft über die Natur, und seine Landschaften, die ganz dem impressionistischen Kanon entsprachen, spiegelten in erster Linie den Gemütszustand wider. So ist das Werk „Endless Row Fences“, das schon dadurch auffällt, dass in der russischen Übersetzung die Landschaft ohne ein einziges Verb „gezeichnet“ wird.

Gedicht von Paul Verlaine „Endless Fences“

In den späten 1870er Jahren überdenkt Verlaine die Werte des Lebens, einschließlich des Glaubens an Gott. Das Ergebnis der Neubewertung der Prioritäten ist das 1881 veröffentlichte Buch Wisdom. Wisdom wurde 1885 von einer Sammlung von Gedichten Once and Recent gefolgt, die das berühmte Art of Poetry enthielt, und eine Sammlung von literaturkritischen Artikeln, Damned Poets. Die Zahl der „Verdammten“, so der Autor der Artikel, umfasste Verlaine selbst, Arthur Rimbaud und vier weitere Dichter.

Folgende Früchte von Verlaines Werk können sich einer besonderen, vollendeten Ästhetik rühmen: die Kollektionen „Love“ von 1888, „Happiness“ und „Songs to her“ von 1891. „Weisheit“, „Liebe“ und „Glück“ bilden übrigens eine Art poetische Trilogie.

Privatleben

Zehn Jahre jünger als Paul Verlaine war sein Freund, seine Leidenschaft, sein Schmerz -. Der junge Rimbaud faßte 1871 Mut und schrieb einen begeisterten Brief an den damals schon berühmten Dichter, dem er eigene Gedichte hinzufügte. Und plötzlich erhielt er eine Einladung nach Paris, und Verlaine, die sich dafür interessierte, zahlte dem jungen Mann die Fahrt.

Das Talent eines provinziellen Nuggets wurde von vielen anerkannt, aber seine Manieren ließen zu wünschen übrig. Extrem schlecht erzogen, unhöflich, unordentlich, eroberte Rimbaud Verlaine und schaffte es sogar, ihn aus der Familie zu nehmen und ihn von seiner Frau Matilda zu trennen, die, als ihr Mann den Provinzdichter kennenlernte, bereits einen Sohn geboren hatte.

Das Ergebnis der gemeinsamen Reise von Verlaine und Rimbaud waren „Romanzen ohne Worte“ sowie die Gefangenschaft des Paulus und sein anschließender Weg zu Gott. Befreit begegnete Verlaine Rimbaud 1875 zum letzten Mal. Ein Date in Stuttgart endete in einem Streit, der die Beziehung zweier Freunde und Gerüchten zufolge Liebespaar beendete.

Tod

Die Frau forderte und erhielt die Scheidung, alle nachfolgenden Romane des Schriftstellers blieben erfolglos - mal mit einer Prostituierten, mal mit einer ehemaligen Tänzerin. Verlaine trank viel, seine Gesundheit ließ zu wünschen übrig.

Gegen Ende seines Lebens verbrachte Paul die meiste Zeit in Krankenhäusern. Am 8. Januar 1896 starb der große französische Dichter an einer Lungenblutung.

Literaturverzeichnis

Gedichtsammlungen

• 1866 - "Saturnische Verse"
• 1869 - "Galante Festlichkeiten"
• 1870 - "Gutes Lied"
• 1874 - "Romanzen ohne Worte"
• 1881 - "Weisheit"
• 1885 - "Einmal und neulich"
• 1888 - "Liebe"
• 1889 - "Parallel"
• 1891 - "Glück"
• 1891 - "Lieder für sie"
• 1892 - "Geheime Messen"
• 1894 - "Epigrams" (Verlaines letzte lebenslange Sammlung).

• 1884 - "Verdammte Dichter"
• 1886 - "Notizen eines Witwers"
• 1891 - "Meine Krankenhäuser"
• 1893 - "Meine Gefängnisse"

Paul, Alexander Nikolajewitsch

Archäologe, Schriftsteller, Persönlichkeit des öffentlichen Lebens der Region Noworossijsk, geb. 20. August 1832, gest. 26. Juli 1890 in Jekaterinoslaw. Großvater A.N., Ivan Ivanovich von Pol, Deutscher, schwedischer Staatsbürger, geb. auf ungefähr. Ezele. Unter Kaiserin Katharina II. trat er in den russischen Militärdienst ein und nahm am zweiten Türkenkrieg teil, an dessen Ende er (1791) für Differenzen in Kämpfen ein bedeutendes Stück Land im heutigen Bezirk Werchnedneprowski, Gouvernement Jekaterinoslaw, zuerkannt bekam. in der Nähe des Flusses Wet Sura. Sein Sohn (aus der Ehe mit Malama), Nikolai Ivanovich, war mit der Tochter des Gutsbesitzers Poletika, der Enkelin des von Little Russian ernannten Hetmans Pavel Polubotok, verheiratet, und A. H. Pol wurde aus dieser Ehe geboren. Er studierte am Poltava-Gymnasium, wo er von den berühmten Schriftstellern Borovikovsky und Metlinsky beeinflusst wurde, und trat dann (1850) in die Dorpat-Universität ein, wo er den Kurs 1854 mit einem Kandidatendiplom abschloss, auf seinen Nachlass zurückkehrte und anfing Landwirtschaft. Auf weiblicher Seite mit den Polubotki verwandt und ständig Geschichten über frühere glorreiche Zeiten hörend, interessierte sich P. schon früh für die Vergangenheit der Kosaken und suchte schon als Junge überall nach verschiedenen Antiquitäten. Nach dem Tod seines Vaters widmete sich P. der Geschichte, Archäologie und archäologischen Exkursionen. Während dieser Studien stieß er auf Hinweise auf das Vorhandensein von Dachschiefer (Asp), Mineralfarben, Kohle, Eisenerz und anderen Bodenschätzen in der Nähe von Krivoy Rog. Die Angabe wurde von P. überprüft, und er fand wirklich Erzvorkommen; Um seinen Wert zu bestimmen, entnahm er, seinem eigenen Wissen nicht trauend, mehrere Erzproben und ging nach Paris zu einem gewissen Professor der Mineralogie, der nach der Analyse feststellte, dass die mitgebrachten Stücke Proben des vorzüglichsten Eisenerzes waren, sehr selten in Europa. Um sich dann zu vergewissern, wie groß die Erzvorkommen sind und in welche Richtung ihre Adern gehen, lud P. diesen Professor ein, mit ihm nach Russland zu gehen, und gleichzeitig war er von den enormen Reichtümern der Region überzeugt ; Dubovaya Balka erwies sich als besonders reich, was P. bald in den Besitz einkaufte und die Lagerstätten der Mine Krivoy Rog für 99 Jahre pachtete. Da P. das Kapital nicht hatte, um Erzvorkommen zu erschließen, und in Rußland keine Bereitschaft fand, ihre Mittel dieser Angelegenheit zu widmen, gründete P. eine Gesellschaft französischer Kapitalisten, gefolgt von der belgischen und dann der Gesellschaft des Engländers Hughes; damit war die Sache auf den richtigen Weg gebracht. Nachdem er das Erz entdeckt hatte, P. entdeckte bald ein prächtiges, dünnes, zartes und elastisches Bergleinen; dann trockene Schichten vielfarbiger Farben entlang der Ufer des Flusses Saksagani, Rapfen und schließlich große Granatapfelfelsen. Bald legten sie den Grundstein für die Eisengießereien und Eisenhütten Kamensky und Brjansk; er hat ferner viele Zweige des Handwerks ins Leben gerufen; verband Jekaterinoslaw mit den Eisenbahnen Lozovo-Sewastopol und Charkow-Nikolaev.

Neben diesen großen Verdiensten leistete P. auch in anderen Bereichen der sozialen Tätigkeit viel. Als 1858 auf Geheiß Alexanders II. Adelskomitees in den Provinzen einberufen wurden, um die Frage der Bauernemanzipation zu erörtern, wurde P. zum Mitglied des Werchnedneprowskij-Distrikts gewählt; hier verteidigte er mit Talent, Energie und Überzeugungskraft seine humanen Meinungen und Ansichten, die von Kenntnissen des bäuerlichen Lebens durchdrungen waren. Als Mitglied des örtlichen Adelskomitees, das sich durch seine Fähigkeiten auszeichnete, wurde P. nach seiner Schließung zusammen mit zwei Abgeordneten aus der Provinz Jekaterinoslaw nach St. Petersburg gerufen. zur Teilnahme an den Redaktionskommissionen für Bauernangelegenheiten und blieb dort bis zur endgültigen Ausarbeitung des Reglements, und 1861, nach der Verkündung des Reglements am 19. Februar, wurde er zum Mitglied der Jekaterinoslawischen Woiwodschaftspräsenz für Bauernangelegenheiten gewählt. Von 1866 bis 1883 war P. ein Landkreis (aus dem Bezirk Verkhnedneprovsky) und ein Provinzvokal in der Zemstvo-Versammlung der Provinz Jekaterinoslaw.; 1869 wurde er zum Ehrenrichter des Werchnedneprowski-Distrikts und Ende desselben Jahres zum Vorsitzenden des Werchnedneprowski-Weltkongresses gewählt. Das Amt des ehrenamtlichen Friedensrichters übte P. mit kleinen Unterbrechungen bis zu seinem Tode aus. Er widmete der Frage der Schulorganisation und der Entwicklung des Bildungswesens in seiner Heimat viel Arbeit und Sorgfalt. 1866-1872. er war Mitglied des Schulrates der Provinz Jekaterinoslaw; von 1871 bis zu seinem Lebensende war er Mitglied des Kuratoriums des Jekaterinoslawischen Mariinski-Frauengymnasiums und wurde 1883 zum Ehrenkurator der Jekaterinoslawischen Realschule ernannt. P. war 20 Jahre lang ordentliches Mitglied der Odessa Society of History and Antiquities, nahm an archäologischen Kongressen teil; stand in ständigem Kontakt mit der Kaiserlichen Archäologischen Kommission und führte selbst zahlreiche Ausgrabungen von Grabhügeln durch.

Für seine Verdienste wurde P. mit zahlreichen Orden ausgezeichnet (1882 Stanislav-Orden 2. Grades); außerdem überreichte ihm die provinzielle Semstwo-Versammlung drei Jahre vor seinem Tod eine Ansprache, in der sie ihm im Namen ihrer Wähler dankten, indem sie alles auflisteten, was er für die Region getan hatte; er wurde zum Ehrenbürger von Jekaterinoslaw gewählt, und sein Name ist auf einer Ehrenmarmortafel in der Duma-Halle eingraviert; Der Provinzadel beschloss 1889 bei einem Treffen, im Adelssaal (im "Potemkin" -Palast) ein Ganzkörperporträt von P. aufzuhängen und in seinem Namen Stipendien am St. Petersburger Bergbauinstitut und am Jekaterinoslaw einzurichten Echte Schule; Anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens ehrte die Odessa Imperial Society of History and Antiquities (14. November 1889) P. mit besonderer Aufmerksamkeit, und ein Mitglied der Gesellschaft, der Bergbauingenieur Dolinsky, hielt eine tief empfundene Rede, in der er skizzierte die Arbeiten von P. in Teilen Archäologie, Metallurgie und die Entwicklung der Eisenbahnen der Region.

P. arbeitete auch mit Nutzen daran, verschiedene Arten von archäologischen Denkmälern und Überresten der Antike der südlichen Region zu sammeln. Er sammelte 13 Jahre lang Antiquitäten und stellte eine reiche Sammlung zusammen, die einen Wert von bis zu 200.000 Rubel hatte (eine Beschreibung dieser Sammlung befindet sich im "Ekaterinoslav Provincial Vedomosti" von 1887 und im "Catalog" von K. Melnik). P. war Besitzer einer ausgezeichneten historischen Bibliothek, wertvoller Manuskripte, Karten, Pläne. Kurz vor seinem Tod versuchte P. in Geldnot, seine Sammlung in Russland an eine der staatlichen Antikensammlungen zu verkaufen, aber seine Bemühungen führten zu nichts, und dann wandte er sich nach England; Drei Monate vor seinem Tod erhielt er von dort ein Angebot, die gesamte Antikensammlung mit Ausnahme der Abteilung Zaporozhye für 200.000 US-Dollar zu verkaufen. Der Tod hinderte ihn daran, eine Antwort zu geben, und die Sammlungen von P. gingen an seine Erben über. Die P.-Sammlungen umfassten ihrer Zusammensetzung nach: Altertümer der Stein-, Bronze- und Eisenzeit; Antiquitäten Skythen, Zaporozhye; Glas- und Keramikerzeugnisse; noch mehr Waffen, kostbare Vasen, Kelche; besonders wertvoll waren die Goldsachen der skythischen Zeit, die prächtigsten und schönsten Arbeiten griechischer Meister, hauptsächlich des 4. Jahrhunderts v. Chr., die Zeit des Perikles, die Blütezeit der griechischen Kunst. Nach dem Tod von P. waren diese Sammlungen durch Verfügung der höchstzulässigen Vormundschaftsbehörde für die Angelegenheiten und das Vermögen von A. N. Paul im Einvernehmen mit den Erben des Verstorbenen zum Verkauf bestimmt.

Peru P. gehört zu den Artikeln: "Mishurin-Horn" ("Notizen der Odessa Society of History and Antiquities", Bd. VIII, 1872, S. 434-438) und "Archäologische Forschungen in der Provinz Jekaterinoslaw" (ebd., S. 439-442).

In einer Dringlichkeitssitzung des Stadtrates von Jekaterinoslaw am 27. Juli 1890 schlug der Bürgermeister anlässlich des Todes von P. unter anderem vor, „in Anbetracht der Verdienste um das Noworossijsk-Gebiet und insbesondere besonders um Jekaterinoslaw, um die Erinnerung an P. durch die Errichtung eines Denkmals in Jekaterinoslaw zu verewigen, für das zum ersten Mal von der Stadt Summen von 2000 Rubel bereitgestellt und ein freiwilliges Abonnement unter dem Stadtrat eröffnet werden sollen“; dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Kurz nach dem Tod von P. errichtete ihm die französische Firma Krivoy Rog am Ort ihrer Minen in Krivoy Rog ein Marmordenkmal. Bei der Yekaterinoslav Scientific Society gibt es jetzt ein Museum, das nach Paul benannt ist.

"Notes of the Imperial Odessa Society of History and Antiquities", Bd. XVI, Odessa 1893, Abschnitt III, S. 2; "Ekaterinoslav Woiwodschaftsblatt" 1890, Nr. 59, Teil . Neophyt; Todesanzeigen von I. Shmakov und D. I. Evarnitsky - Nr. 60, Teil des Neophyten; "Rede des Priesters Vasily Razumov - Nr. 61, Neophytenteil, Artikel von L. Z. Veselovsky; "Odessa News" 1890, Nr. 1676; "Novorossiysk and Telegraph" 1890, Nr. 4841 und 4843; "Historical Bulletin" 1890, Bd. 42, S. 275-276, Nachruf 794-798, Artikel von D. I. Evarnitsky; "Katalog der Antikensammlung A. N. Pol, in Jekaterinoslaw", Bd. I, zusammengestellt von K. Melnik, Kiew, 1893; A. Hasselblatt und Dr. E.Otto. "Album Academicum der Kaiserlichen Universität Dorpat". Dorpat. 1889

IV. Davidowitsch.

(Polowzow)

Paul, Alexander Nikolajewitsch

Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und Archäologe (1830-1890). Der aus der Provinz Jekaterinoslaw stammende P., ein Absolvent der Universität Dorpat, sammelte Sammlungen von Altertümern der Region Novorossiysk, die ein sehr bedeutendes archäologisches Museum darstellten (siehe seine Beschreibung in der "Provinz Jekaterinoslaw. Vedomosti" für 1887 und der von Frau K. Melnik zusammengestellte "Katalog", Kiew, 1893). Berücksichtigung der Papiere des Buches. Potemkin wies Paul auf das Vorhandensein von Dachschiefer, Mineralfarben, Kohle, Eisenerz usw. in der Umgebung von Krivoy Rog hin. Er entdeckte reiches Eisenerz, veranlasste den Bau einer Eisenbahn nach Jekaterinoslaw, legte den Grundstein für den Bau privater Eisenhütten und Hüttenwerke, begann mit der Entwicklung von Schieferschrott und belebte viele Zweige der Handwerkstätigkeit. Außerdem arbeitete P. viel in den örtlichen Adelskomitees in der Bauernfrage und wurde nach St. Petersburg berufen. Teilnahme an Redaktionsausschüssen; Nach der Befreiung der Bauern war er Mitglied der Woiwodschaftspräsenz Jekaterinoslaws für Bauernangelegenheiten. Schrieb mehrere archäologische Artikel in den "Notes of the Society of History and Others". sowie Broschüren und Hinweise zum Bergbau. Siehe die Todesanzeigen von P. im Historical Bulletin (1890, No. 10), in den Notes of the Odessa Society of History and Ancient Russian. (Bd. XVI) und im Jekaterinoslawischen Gubern. Wedomosti (1890, Nr. 59 und 61).

(Brockhaus)

Große biografische Enzyklopädie. 2009 .

Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Frankreich viele talentierte Dichter, von denen jeder eine ausgezeichnete und interessante Biographie hatte. Paul Verlaine war einer dieser herausragenden Lyriker. Kein Wunder, dass er zum „Dichterfürsten“ und anerkannten Meister der symbolischen Regie ernannt wurde. Er war jedoch weder Theoretiker noch Anführer.

Kreativität und die Tatsachen des persönlichen Lebens des Dichters sind untrennbar miteinander verbunden. Als unausgeglichenes und leidenschaftliches Wesen (so erzählt uns seine Biographie) war Paul Verlaine immer wieder in die Widersprüche seines Charakters und Schicksals verstrickt und brach auch unter dem Joch schwieriger Lebensumstände zusammen. Aber wie A. France zu Recht sagte: „Es ist nicht akzeptabel, dasselbe Maß auf einen Dichter und auf gesunde Menschen anzuwenden. Paulus hat Rechte, die wir nicht haben, da er unvergleichlich höher und gleichzeitig unvergleichlich niedriger ist als wir alle. Er ist ein unbewusstes Wesen und die Art von Dichter, der einmal in einem Jahrhundert geboren wird.“

Kindheit und Jugend

Paul Verlaine wurde 1844 in Metz geboren. Aufgrund der Arbeit seines Vaters (er war Militäringenieur) zog die ganze Familie ständig um, bis er sich 1851 in Paris niederließ. Hier verbrachte der zukünftige Dichter seine Schulzeit. 1862 erhielt er einen Bachelor-Abschluss in Literatur. Schon in seiner Jugend entwickelte Paul eine Leidenschaft für literarisches Schaffen. Er las ständig die Gedichte von C. Baudelaire sowie die parnassischen Dichter T. Gauthier und T. de Bonville. Ende 1862 trat der zukünftige Dichter in die Juristische Fakultät ein, um Jura zu studieren, aber materielle Schwierigkeiten zwangen ihn, sein Studium abzubrechen und zu arbeiten.

Erste Veröffentlichungen

1866 veröffentlichte Paul in der Zeitschrift Modern Parnassus. Außerdem gibt er mit seinem eigenen Geld die Sammlung Saturn Poems heraus. In Verlaine kann man den Einfluss auf den Autor der parnassischen Dichter nachvollziehen, der die „Bekenntnislyrik“ und das romantische „Kohlen der Gefühle“ aufgab. Ihrer Meinung nach ist das Hauptkriterium der Schönheit die Perfektion der Form, "Harmonie zwischen dem Subjektiven und dem Objektiven". Die frühen Gedichte von Paul Verlaine spiegeln dieses Prinzip sehr deutlich wider. Dennoch hat der Dichter einen eigenen, originellen Stil, der sich durch melancholische Intonationen und die Fähigkeit auszeichnet, dem Leser die geheimen Bewegungen der Seele, ihre „Musik“, zu vermitteln.

Neue Werke

In den späten 60er Jahren arbeitete Paul mit mehreren Literaturzeitschriften zusammen. Ebenfalls auf eigene Kosten gibt er 1869 die Sammlung „Exquisite Holidays“ heraus. Die Gedichte zeichneten sich durch eine melancholisch-spielerische Form aus, die eine umgangssprachliche Intonation zuließ. Der Dichter versucht Reime, die in der traditionellen Versifikation unmöglich sind.

Zu dieser Zeit trifft Verlaine ein 16-jähriges Mädchen, Matilda. Eine aufflammende Liebesleidenschaft inspiriert Paul dazu, eine neue Sammlung zu schreiben, Good Song. Die im Buch enthaltenen Gedichte haben einen gemeinsamen Rhythmus. Die Worte des Dichters sind zart und lyrisch.

Hochzeit und Treffen mit Rimbaud

Im Sommer 1870 wurde die Good Song-Sammlung veröffentlicht, und Verlaine heiratete sofort Matilda. Die Jungen lassen sich in Paris nieder, aber der Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges zwingt sie, die Belagerung der Stadt zu überleben. Nach 1871 verstärkte sich Pauls Melancholie. Dies wird sowohl durch ein unterentwickeltes persönliches Leben als auch durch einen Verlust erleichtert

Die familiären Beziehungen wurden noch komplizierter, nachdem Paul einen anderen kennengelernt hatte, nämlich den berühmten Arthur Rimbaud. Anarchismus und kompletter Nihilismus – das sind die beiden weltanschaulichen Positionen, die Arthurs Werk und seine Biographie prägen. Paul Verlaine, von einem jungen Genie gedrängt, beschließt, mit der poetischen Tradition zu brechen. Er denkt ernsthaft über den Inhalt seiner Gedichte nach.

Ab Anfang 1872 verbringen Paul Verlaine und Arthur Rimbaud ihre ganze Zeit zusammen. Sie reisen viel in England und Belgien. Rimbaud glaubt, dass Paul nach neuen Wegen der poetischen Kreativität suchen muss. Sie streiten sich oft und versöhnen sich, bis es Mitte 1873 zu einem Skandal kommt. Paul erschießt Arthur und verwundet ihn an der Schulter. Dafür wird Verlaine für zwei Jahre inhaftiert. Er wird im Januar 1875 freigelassen.

Romanzen ohne Worte

Alle Gedichte von Paul Verlaine sind gut, aber die in der Sammlung "Romanzen ohne Worte" enthaltenen sind seine beste poetische Leistung. Die Sammlung wurde 1874 veröffentlicht, als der Autor im Gefängnis war. Die Verse enthalten Noten von Melancholie, Traurigkeit und kurzer Vergessenheit. Manche Werke erinnern an impressionistische Landschaften, die von einem grauen Dunst überzogen oder in Nebel aufgelöst sind. Gleichzeitig wird die Nutzung der bildnerischen Möglichkeiten der Sprache und die Tendenz zur Synthese von Bild- und Wortbild deutlich nachgezeichnet.

"Poetische Kunst" und "Verdammte Dichter"

1882 veröffentlichte Paul das Gedicht "Poetic Art", das zu einem echten Manifest für junge symbolistische Dichter wurde. Obwohl Paulus selbst den Anhängern seines Werkes nicht zur Nachahmung riet. Es ist besser, Ihren eigenen Originalstil zu erstellen. Im selben Jahr erschien der Zyklus „Damned Poets“, in dem der Autor über die neueste Schule symbolistischer Dichter sprach und T. Korber, A. Rimbaud, S. Mallarme und andere lobte.Der Erfolg dieses Zyklus ermöglichte es Paul, weitere zu veröffentlichen seiner eigenen Werke und bekommt gute dafür Geld. Wir können sagen, dass es finanziell die beste Zeit im Leben des Dichters war. Damit endet seine Biographie. Paul Verlaine starb 1896 an einer Lungenentzündung.

Name: Paul Gauguin

Alter: 54 Jahre alt

Aktivität: Maler, Keramikbildhauer, Grafiker

Familienstand: war verheiratet

Paul Gauguin: Biographie

Er war ein erfolgreicher Unternehmer und schaffte es in wenigen Jahren, ein großes Vermögen anzuhäufen, das ausreichen würde, um die ganze Familie – seine Frau und fünf Kinder – zu ernähren. Aber irgendwann kam dieser Mann nach Hause und sagte, er wolle seine langweilige Finanzbeschäftigung gegen Ölfarben, Pinsel und Leinwand eintauschen. So verließ er die Börse und stand, von seinem Lieblingsgeschäft mitgerissen, vor dem Nichts.

Jetzt werden die postimpressionistischen Gemälde von Paul Gauguin auf mehr als eine Million Dollar geschätzt. Zum Beispiel wurde 2015 das Gemälde des Künstlers mit dem Titel „Wann ist die Hochzeit?“ (1892), das zwei tahitianische Frauen und eine malerische tropische Landschaft darstellt, wurde für 300 Millionen Dollar versteigert, aber es stellte sich heraus, dass der talentierte Franzose zu Lebzeiten wie sein Kollege im Geschäft nicht das wohlverdiente erhielt Anerkennung und Ruhm. Der Kunst zuliebe verurteilte sich Gauguin bewusst zum Dasein eines armen Wanderers und tauschte ein reiches Leben gegen völlige Armut.

Kindheit und Jugend

Der zukünftige Künstler wurde am 7. Juni 1848 in der Stadt der Liebe – der Hauptstadt Frankreichs – geboren, zu jener unruhigen Zeit, als politische Umwälzungen auf das Land von Cézanne und Parmesan warteten, die das Leben aller Bürger beeinflussten – vom unscheinbaren Kaufmann bis zum Großunternehmer . Pauls Vater Clovis stammt aus dem Kleinbürgertum von Orléans, arbeitete als liberaler Journalist bei der Lokalzeitung Nacional und schrieb akribisch die Chroniken des Staatsgeschehens.

Seine Frau Alina Maria stammte aus dem sonnigen Peru, wuchs auf und wuchs in einer Adelsfamilie auf. Alinas Mutter und dementsprechend Gauguins Großmutter, die uneheliche Tochter des Adligen Don Mariano und Flora Tristan, hielt an den politischen Ideen des utopischen Sozialismus fest, wurde Autorin kritischer Essays und des autobiografischen Buches Wanderings of the Party. Die Vereinigung von Flora und ihrem Ehemann Andre Chazal endete traurig: Der unglückliche Liebhaber griff seine Frau an und landete wegen versuchten Mordes im Gefängnis.

Aufgrund politischer Unruhen in Frankreich musste Clovis aus Sorge um die Sicherheit seiner Familie das Land verlassen. Außerdem schlossen die Behörden den Verlag, in dem er arbeitete, und der Journalist war ohne Existenzgrundlage. Deshalb begab sich das Familienoberhaupt 1850 mit seiner Frau und seinen kleinen Kindern auf ein Schiff nach Peru.

Gauguins Vater war voller guter Hoffnungen: Er träumte davon, sich in einem südamerikanischen Staat niederzulassen und unter der Ägide der Eltern seiner Frau eine eigene Zeitung zu gründen. Doch die Pläne des Mannes gingen nicht in Erfüllung, denn während der Fahrt starb Clovis plötzlich an einem Herzinfarkt. Deshalb kehrte Alina als Witwe zusammen mit dem 18 Monate alten Gauguin und seiner 2-jährigen Schwester Marie in ihre Heimat zurück.

Bis zu seinem siebten Lebensjahr lebte Paul in einem alten südamerikanischen Staat, dessen bergige, malerische Außenbezirke die Fantasie eines jeden anregen. Der junge Gauguin hatte Auge um Auge: Auf dem Anwesen seines Onkels in Lima war er von Dienern und Krankenschwestern umgeben. Paul blieb diese Kindheit in lebhafter Erinnerung, er erinnerte sich gerne an die grenzenlosen Weiten Perus, deren Eindrücke den begnadeten Künstler für den Rest seines Lebens verfolgten.

Gauguins idyllische Kindheit in diesem tropischen Paradies fand ein jähes Ende. Aufgrund von Bürgerkriegen in Peru im Jahr 1854 verloren angesehene Verwandte mütterlicherseits politische Macht und Privilegien. 1855 kehrte Alina mit Marie nach Frankreich zurück, um eine Erbschaft von ihrem Onkel zu erhalten. Die Frau ließ sich in Paris nieder und begann, ihren Lebensunterhalt als Schneiderin zu verdienen, während Paul in Orleans blieb, wo er von seinem Großvater väterlicherseits aufgezogen wurde. Dank Ausdauer und Arbeit wurde Gauguins Elternteil 1861 Besitzerin einer eigenen Nähwerkstatt.

Nach mehreren örtlichen Schulen wurde Gauguin in ein angesehenes katholisches Internat (Petit Seminaire de La Chapelle-Saint-Mesmin) geschickt. Paul war ein fleißiger Schüler, also war er in vielen Fächern hervorragend, aber die französische Sprache war besonders gut für einen talentierten jungen Mann.

Als der zukünftige Künstler 14 Jahre alt war, trat er in die Pariser Marinevorbereitungsschule ein und bereitete sich auf den Eintritt in die Seefahrtschule vor. Aber glücklicherweise oder leider bestand der junge Mann 1865 die Prüfungen vor der Auswahlkommission nicht und wurde daher, ohne die Hoffnung zu verlieren, als Lotse auf dem Schiff eingestellt. So begab sich der junge Gauguin auf eine Reise durch grenzenlose Wasserräume und bereiste dabei ständig viele Länder, besuchte Südamerika, an der Mittelmeerküste, erkundete die nördlichen Meere.

Während Paul auf See war, starb seine Mutter an einer Krankheit. Gauguin blieb mehrere Monate über die schreckliche Tragödie im Dunkeln, bis ihn auf dem Weg nach Indien ein Brief mit unangenehmen Nachrichten von seiner Schwester erreichte. In ihrem Testament empfahl Alina ihrem Sprössling, Karriere zu machen, da Gauguin ihrer Meinung nach aufgrund seines eigensinnigen Temperaments sich im Ernstfall nicht auf Freunde oder Verwandte verlassen konnte.

Paul widersprach dem letzten Willen der Eltern nicht und ging 1871 nach Paris, um ein unabhängiges Leben zu beginnen. Der junge Mann hatte Glück, denn der Freund seiner Mutter, Gustave Arosa, verhalf dem 23-jährigen Waisenjungen zu Reichtum. Gustave, ein Börsenmakler, empfahl Paul der Firma, wodurch der junge Mann eine Stelle als Makler bekam.

Malen

Der talentierte Gauguin war in seinem Beruf erfolgreich, der Mann begann, Geld zu haben. In zehn Jahren seiner Karriere wurde er zu einer respektablen Person in der Gesellschaft und schaffte es, seiner Familie eine komfortable Wohnung im Stadtzentrum zur Verfügung zu stellen. Wie sein Vormund Gustave Arosa begann Paul, Gemälde der berühmten Impressionisten zu kaufen, und begann in seiner Freizeit, inspiriert von den Gemälden Gauguins, sein Talent zu versuchen.

Zwischen 1873 und 1874 schuf Paul die ersten lebhaften Landschaften, die die peruanische Kultur widerspiegelten. Eines der Erstlingswerke des jungen Künstlers – „Forest Thicket in Viroff“ – wurde im Salon ausgestellt und erhielt begeisterte Kritiken von Kritikern. Bald traf der Novizenmeister Camille Pissarro, einen französischen Maler. Zwischen diesen beiden kreativen Menschen entwickelte sich eine herzliche Freundschaft, Gauguin besuchte oft seinen Mentor im nordwestlichen Vorort von Paris - Pontoise.

Der Künstler, der das weltliche Leben hasst und die Einsamkeit liebt, verbringt seine Freizeit zunehmend mit Malen, allmählich wird der Makler nicht mehr als Angestellter eines großen Unternehmens wahrgenommen, sondern als begnadeter Künstler. Das Schicksal von Gauguin wurde in vielerlei Hinsicht von seiner Bekanntschaft mit einem gewissen, originellen Vertreter der impressionistischen Bewegung beeinflusst. Degas unterstützt Paul sowohl moralisch als auch finanziell und kauft seine ausdrucksstarken Leinwände auf.

Auf der Suche nach Inspiration und Entspannung in der lauten Hauptstadt Frankreichs packte der Meister einen Koffer und machte sich auf die Reise. Also besuchte er Panama, lebte mit Van Gogh in Arles, besuchte die Bretagne. 1891 erinnert sich Gauguin an eine glückliche Kindheit in der Heimat seiner Mutter und reist nach Tahiti, einer Vulkaninsel, deren Weiten der Fantasie freien Lauf lassen. Er bewunderte Korallenriffe, dichte Dschungel, in denen saftige Früchte wachsen, und azurblaue Meeresküsten. Paul versuchte, alle natürlichen Farben, die er auf den Leinwänden sah, zu vermitteln, wodurch sich Gauguins Kreationen als originell und hell herausstellten.

Der Künstler beobachtete, was um ihn herum geschah, und hielt das, was er sah, mit einem sensiblen künstlerischen Auge in seinen Werken fest. Also, die Handlung des Gemäldes „Bist du eifersüchtig?“ (1892) erschien Gauguin in Wirklichkeit vor Augen. Die beiden tahitianischen Schwestern, die gerade gebadet hatten, legten sich entspannt in der sengenden Sonne am Ufer nieder. Aus dem mädchenhaften Dialog über die Liebe hörte Gauguin Streit: „Wie? Bist du eifersüchtig!". Paul gab später zu, dass dieses Gemälde eine seiner Lieblingskreationen ist.

Im selben Jahr 1892 malte der Meister die mystische Leinwand „Der Geist der Toten schläft nicht“ in düsteren, geheimnisvollen Purpurtönen. Der Betrachter sieht eine nackte Tahitianerin auf einem Bett liegen, hinter ihr ein Geist in einem düsteren Gewand. Tatsache ist, dass der Lampe des Künstlers eines Tages das Öl ausgegangen ist. Er zündete ein Streichholz an, um den Raum zu erhellen, und erschreckte so Tehura. Paul begann sich zu fragen, ob dieses Mädchen den Künstler nicht für eine Person halten könnte, sondern für einen Geist oder Geist, vor dem die Tahitianer große Angst haben. Diese mystischen Gedanken von Gauguin inspirierten ihn zu der Handlung des Bildes.

Ein Jahr später malt der Meister ein weiteres Bild mit dem Titel "Frau mit Fötus". Seiner Art folgend signiert Gauguin dieses Meisterwerk mit dem zweiten Maori-Namen Euhaereiaoe ("Wohin [gehst du]?"). In dieser Arbeit, wie in allen Arbeiten von Paul, sind Mensch und Natur statisch, als würden sie zu einer Einheit verschmelzen. Ursprünglich wurde dieses Gemälde von einem russischen Kaufmann gekauft, derzeit befindet sich das Werk in den Mauern der Staatlichen Eremitage. Unter anderem schrieb der Autor von The Sewing Woman in den letzten Jahren seines Lebens das 1901 erschienene Buch NoaNoa.

Privatleben

Paul Gauguin machte 1873 der Dänin Matte-Sophie Gad einen Heiratsantrag, der zustimmte und ihrem Geliebten vier Kinder schenkte: zwei Jungen und zwei Mädchen. Gauguin verehrte sein erstes Kind, Emil, der 1874 geboren wurde. Viele Leinwände des Meisters der Pinsel und Farben sind mit dem Bild eines ernsthaften Jungen geschmückt, der nach den Werken gerne Bücher las.

Leider war das Familienleben des großen Impressionisten nicht wolkenlos. Die Gemälde des Meisters wurden nicht verkauft und brachten nicht ihr früheres Einkommen, und die Frau des Künstlers war nicht der Meinung, dass mit einem süßen Paradies in einer Hütte. Aufgrund der Notlage von Paul, der kaum über die Runden kam, kam es häufig zu Streitereien und Konflikten zwischen den Eheleuten. Nach seiner Ankunft in Tahiti heiratete Gauguin eine junge einheimische Schönheit.

Tod

Während Gauguin in Papeete war, arbeitete er sehr produktiv und schaffte es, etwa achtzig Leinwände zu schreiben, die als die besten in seiner Erfolgsbilanz gelten. Aber das Schicksal bereitete dem talentierten Mann neue Hindernisse. Gauguin gelang es nicht, Anerkennung und Ruhm unter den Bewunderern der Kreativität zu erlangen, und so stürzte er in eine Depression.

Wegen des schwarzen Streifens, der in sein Leben kam, unternahm Paul mehr als einmal Selbstmordversuche. Der Geisteszustand des Künstlers führte zu einer Unterdrückung der Gesundheit, der Autor von "Bretonisches Dorf unter dem Schnee" erkrankte an Lepra. Der große Meister starb am 9. Mai 1903 im Alter von 54 Jahren auf der Insel.

Leider wurde Gauguin wie so oft erst nach seinem Tod berühmt: Drei Jahre nach dem Tod des Meisters wurden seine Gemälde in Paris öffentlich ausgestellt. In Erinnerung an Paul wurde 1986 der Film "The Wolf on the Threshold" gedreht, in dem der berühmte Hollywood-Schauspieler die Rolle des Künstlers spielte. Außerdem verfasste der britische Prosaautor das biografische Werk „The Moon and the Penny“, in dem Paul Gauguin zum Prototyp des Protagonisten wurde.

Kunstwerke

• 1880 - "Die nähende Frau"
• 1888 - "Vision nach der Predigt"
• 1888 - "Café in Arles"
• 1889 - "Gelber Christus"
• 1891 - "Frau mit Blume"
• 1892 - "Der Geist der Toten schläft nicht"
• 1892 - "Ah, bist du eifersüchtig?"
• 1893 - "Frau mit Fötus"
• 1893 - "Ihr Name war Vairumati"
• 1894 - "Der Spaß des bösen Geistes"
• 1897–1898 - „Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?"
• 1897 - "Nie wieder"
• 1899 - "Früchte sammeln"
• 1902 - "Stilleben mit Papageien"