Die russische Armee unter dem Kommando von Feldmarschall Kutuzov zog nach dem Verlassen von Moskau auf einem Flankenmarsch in die Stadt Podolsk. Aufgrund der Tatsache, dass die Große Armee die Hauptstadt vom 14. bis 16. September besetzte und dann die Brände bekämpfte, konnten sich die russischen Truppen entlang der Rjasan-Straße langsam ins Landesinnere zurückziehen. Nach zwei nächtlichen Überfahrten bogen die Truppen jedoch unerwartet für die Avantgarde von Marschall Murat, die sie begleitete, nach Westen nach Podolsk und dann auf die Old Kaluga Road ab, auf der sie Krasnaya Pakhra erreichten. Am 21. September machten sie eine sechstägige Pause.

Biwak der russischen Truppen
Alexander AVERJANOV

Der Kommandant der französischen Avantgarde verpasste dieses Manöver und nahm kleine Kosakenabteilungen und das Korps von General Raevsky, das weiter nach Rjasan zog und sich dann unmerklich in den Wäldern auflöste, für die Nachhut der Russen und damit verschwand die russische Armee 9 Tage lang für Napoleon aus dem Blickfeld, was es Kutuzov ermöglichte, sie ruhig in eine sichere Position zurückzuziehen. Um nach der feindlichen Armee zu suchen, musste Napoleon mehrere Abteilungen in drei Richtungen schicken, und erst in der Nähe von Podolsk überholte Murat erneut die Nachhut unter dem Kommando von Miloradovich, der alle Angriffe des Marschalls erfolgreich abwehrte.

Bevor ich die Geschichte über das Lager Tarutino fortsetze, werde ich einen kleinen Exkurs machen, über den wir uns normalerweise nicht ausbreiten. Tatsache ist, dass Kutusow aus nur ihm bekannten Gründen die Evakuierung von Lebensmittellagern von Kaluga nach Wladimir befahl und im Gegenteil die Armee nach Kaluga verlegte. Dies führte dazu, dass in den Truppen elementarer Hunger begann. Hier ist, wie Rostopchin in einem Brief an Alexander I. darüber schrieb: Am 29. August (10. September, OS) gab der Most Serene ohne Wissen des Generalquartiermeisters Lanskoy den Befehl, Lebensmittelvorräte von Kaluga nach Wladimir und dann nach Rjasan zu schicken ... als Ergebnis seit drei Tagen die Truppen haben nichts zu essen gehabt. Und in einem Brief an Arakcheev fuhr er fort: Die Unordnung hat ein solches Ausmaß erreicht, dass Soldaten vor den Generälen beginnen, die Häuser armer Bauern auszurauben, und das Land in einem Kreis von 50 Meilen verwüstet wird.. Soldaten sterben wie die Fliegen vor Hunger und Kälte ... Die Zahl der Patienten erreicht 400 Menschen pro Tag

Tarutinsky-Lager
A. SOKOLOV A. SEMYONOW

Trotzdem setzte die russische Armee zumindest ihre Bewegung fort und erreichte am 3. Oktober das Gebiet des Dorfes Tarutino, wo sie sich in einem befestigten Lager niederließ. Dank des Tarutino-Manövers wurden die russischen Truppen vom Angriff der Großen Armee abgezogen und deckten Versorgungsbasen ab, die reich an Humanressourcen, Waffen und Lebensmitteln waren. Darüber hinaus hatten sie die Möglichkeit, die Nachrichten und Kommunikationen der Franzosen auf der Straße von Smolensk zu bedrohen, und beraubten Napoleon auch der Möglichkeit, Sabotageakte gegen die Hauptstadt durchzuführen oder St. Petersburg ungehindert anzugreifen (was er jedoch tat nicht anstreben).

Moskauer Skizzen von Christian Wilhelm Faber du FORT

Schutz des Artillerieparks des Dritten Armeekorps in der Nähe von Vladimirskaya Zastava, 2. Oktober 1812
Christian Wilhelm Faber du FORT

In Moskau befand sich der Artilleriepark des 3. Armeekorps zunächst außerhalb des Kamer-Kollezhsky-Wals, am Außenposten Wladimirskaja, und sein Schutz wurde einem Posten anvertraut, der sich aus Württembergern, Franzosen und Holländern zusammensetzte, die in der Wachstube stationiert waren dieser Außenposten. Später wurde entschieden, dass es gefährlich war, hinter der Walllinie zu bleiben, und sie wurde auf ein großes Gebiet verlegt, und ein nahe gelegenes Steinhaus wurde genommen, um die Wachen unterzubringen. Sowohl der erste als auch der zweite Ort, der für den Standort des Parks ausgewählt wurde, befand sich in der Nähe der Wohnungen der Artillerie des 3. Armeekorps.

Die Zeichnung, die der Leser sieht, zeigt ein Wachhaus am Wladimir-Außenposten und einen Posten. Die Nacht- und Morgenkälte zwang die Posten, die ungewöhnlichsten Kostüme anzuziehen: Der wachhabende niederländische Kanonier trug eine Pelzmütze, er steckte die Hände in einen Muff und zog unter einem Militärmantel einen Morgenmantel an. Diese seltsamen Outfits waren nur ein Vorspiel zu denen, die man beim Rückzug anziehen musste, um sich vor der Kälte zu schützen.

Die große Kaserne oder Militärschule, die während unseres Aufenthaltes in Moskau die Artilleristen des III vom großen Park und dem Außenposten Wladimirskaja entfernt. Diese prächtige Landschaft war voller Bäume, was in diesen Gegenden eine Seltenheit ist, und bot einen angenehmen Anblick für das Auge.

So bemerkten wir an der Grenze dieses Stadtviertels namens Rogozhsky am hohen linken Ufer der mit Büschen bewachsenen Jausa eine schöne Kirche, die, halb verdeckt von bezaubernden Baumgruppen, einen sehr malerischen Anblick bot. Seine dunkelblauen Kuppeln, die mit goldenen Sternen besetzt waren und sich zwischen den wunderschönen Baumkronen erhoben, die mit den fröhlichen Farben des Herbstes bemalt waren, sahen einfach großartig aus. Dies ist die Kirche des alten Glaubens, wie uns die in Moskau lebenden Deutschen oder, wie die Russen sagen, Schismatiker sagten, aber wir konnten nicht herausfinden, ob sie Gläubigen gehört, die am alten Ritus festhalten, die sich von der dominierenden griechischen Kirche nicht in grundlegenden Dogmen, sondern nur in einigen Merkmalen der Riten unterscheidet, oder zu eingefleischter Schismatik.

Am 4. Oktober fand ein weiteres Ereignis statt, das ich erwähnen möchte. Um ehrlich zu sein, bevorzugte Feldmarschall Kutuzov den Infanteriegeneral Barclay de Tolly nicht, seine Abneigung erreichte den Punkt, an dem er es nicht für notwendig hielt, den Kommandanten der Ersten Armee über seine Befehle und Bewegungen darin zu informieren, was damals in Betracht gezogen wurde gleichbedeutend mit öffentlicher Beleidigung.

Porträt von Michail Bogdanovich Barclay de Tolly
Francesco VENDRAMINI nach einer Zeichnung von Louis de SAINT-AUBIN, 1813

Dies wiederholte sich mehr als ein- oder zweimal, aber Barclay bemühte sich, es nicht zu bemerken, und versuchte stets, mit angeborener Gelassenheit, seine Verbitterung zu verbergen. Er war kein unsensibler Mensch, auch Leidenschaften brodelten in seiner Seele, aber er versuchte, seinen Emotionen und Gefühlen nicht nachzugeben, weil er erkannte, dass dies der Sache schaden könnte. Vergeblich berichtete Barclay de Tolly über die ungeheuerlichen Dinge, die passierten: Beide Armeen, die nur wussten, dass es notwendig war, der Landstraße zu folgen, marschierten ohne Befehl. Besatzungen, Artillerie, Kavallerie, Infanterie und oft kaputte Brücken stoppten den Verkehr, und es wurden keine Anstrengungen unternommen, sie zu reparieren. Nach einem mühseligen Marsch am festgelegten Ort angekommen, wanderten die Truppen den Rest des Tages entweder nach links oder nach rechts, ohne zu wissen, wo sie anhalten sollten, und hielten schließlich in Kolonnen an den Seiten der Hauptstraße an, ohne Biwaks und Verpflegung. Ich selbst hatte mehrere Tage lang niemanden vom Quartiermeisterkorps dabei, der mir Auskunft über die Übergänge und Parkplätze geben konnte. Dreimal am selben Tag werden Befehle zum Angriff auf feindliche Außenposten erteilt und dreimal annulliert. Schließlich werden sie gegen Abend ohne Zweck und Grund nutzlos verwirklicht, weil die Nacht sie zwingt, ihre Handlungen einzustellen. Solche Aktionen lassen befürchten, dass die Armee jegliches Vertrauen in ihre Vorgesetzten und sogar den Mut verliert.

Und in der Nähe von Tarutino konnte Mikhail Bogdanovich es nicht ertragen, er war völlig müde ... Außerdem wurde er krank, was der Grund war: Alle diese Umstände zusammengenommen haben meine Gesundheit gestört und mich unfähig gemacht, meinen Dienst fortzusetzen. General Barclay de Tolly reichte ein an Kutuzov adressiertes Rücktrittsschreiben ein, dem kurzerhand stattgegeben wurde. Moor hat seinen Job gemacht...

Nach Borodino änderte sich die Haltung der Kollegen gegenüber dem General, aber der Groll und die Bitterkeit, die sein Herz zutiefst verletzten, gingen nicht vorüber. Darüber hinaus führte der Zusammenschluss der Ersten und Zweiten Westarmee dazu, dass Barclay de Tolly arbeitslos war, er erkannte, dass er im Wesentlichen überflüssig geworden war. Mir kann keine Gleichgültigkeit vorgeworfen werden; Ich habe meine Meinung direkt geäußert, aber es ist, als ob sie mich meiden und viel vor mir verstecken ...(aus einem Brief von Mikhail Bogdanovich an seine Frau)

Der Rücktritt war also keine Laune des Generals, er war vorbestimmt. Auch der Befehl des Kaisers, ihn vom Posten des Kriegsministers zu entlassen, ließ nicht lange auf sich warten. Sogar, nicht in besonderer Sympathie für Michail Bogdanovich bemerkt, schrieb General Yermolov später in seinen Notizen: Am 22. September verließ der Kriegsminister, General Barclay de Tolly, die Armee und zog weiter durch Kaluga. Er verlor die Geduld: er sah mit Ärger die anhaltende Unruhe, war empört über die ungläubige Haltung ihm gegenüber, die Unaufmerksamkeit gegenüber seinen Ideen.

Infanteriegeneral Mikhail Barclay de Tolly, der mit der russischen Armee all ihren traurigen und schwierigen Weg gegangen war - von Wilna nach Tarutino -, verließ am 4. Oktober den Standort der Truppen. Dies war das Ende seiner Teilnahme am Vaterländischen Krieg von 1812.

Barclay verließ das Tarutino-Lager und sagte zu dem Adjutanten: Ich muss los. Dies ist notwendig, da mir der Generalfeldmarschall keine Gelegenheit gibt, das zu tun, was ich für sinnvoll halte. Außerdem ist die Hauptsache getan, es bleibt die Belohnung zu ernten. Ich liebe das Vaterland und den Kaiser zu sehr, um mich nicht schon im Voraus über die zu erwartenden Erfolge zu freuen. Die Nachwelt wird mir Gerechtigkeit geben. Der undankbare Teil der Kampagne fiel auf mein Los; Kutuzovs Anteil wird zu seinem Ruhm auf einen angenehmeren und nützlicheren Teil fallen. Ich wäre geblieben, wenn ich nicht vorhergesehen hätte, dass dies der Armee noch mehr Unheil bringen würde. Der Feldmarschall will mit niemandem den Ruhm teilen, den Feind aus dem heiligen Land unseres Vaterlandes zu vertreiben. Ich hielt Napoleons Sache von dem Moment an für verloren, als er von Smolensk in die Hauptstadt zog. Diese Überzeugung verwandelte sich in Vertrauen in mich, sobald er Moskau betrat ... Außerdem wird der Kaiser, dem ich immer die Wahrheit gesagt habe, mich gegen Anschuldigungen der öffentlichen Meinung unterstützen können. Die Zeit wird den Rest erledigen: Die Wahrheit ist wie die Sonne, die am Ende immer die Wolken zerstreut. Ich bedauere nur, dass ich der Armee und Ihnen allen, die Sie Ihre Arbeit mit mir geteilt haben, nicht von Nutzen sein kann. Ich übergab dem Feldmarschall eine erhaltene, gut gekleidete, bewaffnete und nicht demoralisierte Armee. Das gibt mir das größte Recht auf die Dankbarkeit der Menschen, die jetzt vielleicht einen Stein auf mich werfen, mir später aber Gerechtigkeit widerfahren lassen ...

Und das mit vergoldeten Kuppeln funkelnde, luxuriöse und mysteriöse Moskau, wie es Kaiser Napoleon von der Höhe des Poklonnaya-Hügels aus vorkam, wurde immer unfreundlicher und gefährlicher. Bonapartes Angst und Verwirrung wuchsen und mit ihnen das Gefühl einer Falle. Die Erwartungen des Kaisers, dass der Krieg mit der Eroberung Moskaus enden und die Russen selbst um Frieden bitten würden, erfüllten sich nicht. Deshalb widmete er sich erneut der Suche nach Frieden mit diesen widerspenstigen russischen Kaisern.

Frieden, egal was. Napoleon und Generaladjutant Lauriston
Wassili WERSCHCHAGIN

Zunächst wollte Napoleon den Diplomaten Alexander Caulaincourt nach St. Petersburg schicken, konnte ihn aber davon überzeugen, dass diese Reise mehr schaden als nützen könne, da sie Kaiser Alexander die schwierige Lage der französischen Truppen verständlich machen würde.

Porträt des Marquis de Lauriston
Unbekannter Künstler der französischen Schule

Am 3. Oktober schrieb Napoleon einen Brief an Feldmarschall Mikhail Kutuzov, den er seinem Generaladjutanten und Diplomaten, ehemaligen Botschafter in Russland, General Jacques Alexandre Bernard Law, Marquis de Lauriston, übergab und an Kutuzov in Tarutino schickte mit den Worten: Ich will frieden! Alles, was ich brauche, ist Frieden, und ich will ihn auf jeden Fall haben! Rette nur die Ehre!(aus Anmerkungen von Segur)

Brief von Kaiser Napoleon an Prinz Kutuzov

Am 5. Oktober traf Loriston im Lager Tarutino ein. Nicht ohne Schwierigkeiten, nachdem er ein Treffen mit dem Oberbefehlshaber erreicht hatte, überreichte er dem Feldmarschall einen Brief Napoleons, in dem es hieß: Prinz Kutuzov, ich schicke einen meiner Adjutanten zu Ihnen, um über viele wichtige Angelegenheiten zu verhandeln. Ich möchte, dass Euer Gnaden glauben, was er Ihnen sagt, besonders wenn er Ihnen gegenüber die Gefühle des Respekts und der besonderen Aufmerksamkeit zum Ausdruck bringt, die ich Ihnen seit langem entgegenbringe. Da ich mit diesem Brief nichts weiter zu sagen habe, bete ich zum Allmächtigen, dass er Sie, Prinz Kutuzov, unter seiner heiligen und guten Decke halten wird. Moskau 3. Oktober 1812. Napoleon.

Loriston in Kutuzovs Hauptquartier
Nikolai ULJANOV

Auf Drängen von Lauriston fand das Treffen von Angesicht zu Angesicht statt. Die Verhandlungen dauerten etwa eine Stunde. Lauriston bot an, einen Waffenstillstand abzuschließen und ihm zu erlauben, mit einem Brief Napoleons an Kaiser Alexander I., der die Bedingungen des Friedensvertrags enthielt, nach Petersburg zu reisen.

Prinz Kutuzov lehnt den von Napoleon durch General Lauriston vorgeschlagenen Frieden ab
Ivan Ivanov

Und obwohl Kutuzov sich weigerte, den Diplomaten nach St. Petersburg gehen zu lassen, sagte er, dass der Brief, den er für Kaiser Alexander mitgebracht hatte, weitergeleitet würde. Auf den Vorschlag von Loriston, Frieden zu schließen, lehnte der Feldmarschall ab und sagte, er sei nicht befugt, dies zu tun, und erinnerte daran, dass es nicht die Russen waren, die diesen Krieg begonnen hatten, und er hatte gerade erst begonnen. Damit endete die Mission von General Lauriston und er kehrte nach Moskau zurück.

Nach der Abreise des Marquis de Loriston aus Tarutino zog die Hauptwohnung von Feldmarschall Kutuzov in das Dorf Letashovka, 5 Kilometer von Tarutino entfernt. Das Lager selbst wurde weiter befestigt: Entlang der gesamten Front und an den Flanken wurden Erdbefestigungen errichtet und im Wald eine Kerbe gemacht. Partisanenabteilungen unter dem Kommando von Dorokhov, Seslavin und Figner operierten im Lagerbereich. Die Routinearbeit bestand weiterhin darin, neue Milizen aufzubieten, die Armee aufzustocken, sie mit Waffen, Lebensmitteln und Uniformen zu versorgen.

In Moskau hoffte Kaiser Napoleon noch auf eine Antwort von Alexander I. und Christian Wilhelm Faber du FORT bewunderte die unversehrt gebliebene Schönheit Moskaus...

Im südlichen Teil von Moskau, ganz in der Nähe des Kamer-Kollezhsky-Tals und etwas weiter als ein großes Pulverlager, am hohen Ufer des Moskwa-Flusses, befindet sich das Simonov-Kloster. Im Gegensatz zu den meisten russischen Klöstern ist es befestigt und von einer tatarischen Mauer mit Türmen umgeben und bietet eine sehr malerische Aussicht. Während unseres Aufenthaltes in Moskau diente es zunächst als Lager zum Einspannen gefallener Pferde und wurde, wenn ich mich nicht irre, bei unserem Rückzug aus der Stadt teilweise niedergebrannt.

Vor uns liegt der südöstliche Teil Moskaus, etwa ein Drittel seiner Länge. Zunächst können Sie die Ruinen der Krutitsy Sloboda sehen, die hoch aufragenden Mauern der Krutitsy Metochion, die vor dem Brand als Kaserne für eine Kompanie der Militärpolizei diente. Hinter dem Hof ​​sieht man, nur durch einen Graben getrennt, entlang dem ein Bach fließt, das Novospassky-Kloster mit seinem prächtigen Glockenturm, dem größten in Moskau nach dem Kreml-Glockenturm von Iwan dem Großen. Weiter rechts erheben sich die Türme des Fürbitteklosters über einem Wald von Obstbäumen. Alle diese Orte gehören zum Taganskaja-Teil (XIX. Bezirk). Auf der linken Seite ist ein Teil der Irdenen Stadt zu sehen - Paläste und Böschungen auf Pyatnitskaya am rechten Ufer der Moskwa sowie Kirchen und Grundstücke mit verbrannten Häusern, der Yauzskaya-Teil (VII. Bezirk). das linke Ufer. Der Hintergrund des Bildes stellt Kitay-Gorod dar, an das rechts die Viertel der Weißen Stadt, der Erdenstadt und der Vorstädte angrenzen.

Wenn Sie von der nordwestlichen Bastion des Pulverlagers auf die untergehende Sonne blicken, können Sie sehen, dass sich am rechten Ufer der Moskwa durch Feuer zerstörte Viertel und die Überreste von Häusern von Kozhevnicheskaya Sloboda befinden, und in der Mitte befindet sich eines der malerischen Kirchen, bemerkenswert für seine Einfachheit und unendliche Vielfalt. Es gibt Hunderte von ihnen in Moskau, und sie sprechen von der Nähe Asiens. Das Feuer verschonte sie, wie fast alle Moskauer Kirchen. Ihre massiven Strukturen, die den Rest der Gebäude dominierten, und die Dächer, die zum größten Teil mit Eisen bedeckt waren, sowie eine kleine Menge brennbarer Materialien im Inneren ermöglichten es ihnen, den allgemeinen Brand zu überleben. Dazu trug auch der Respekt der Brandstifter vor der Religion bei. In der Ferne können Sie durch den Herbstnebel die Gebäude und Kirchen der Kolomenskaya Yamskaya Sloboda sowie einige Gebäude der Pyatnitskaya in Zemlyanoy Gorod sehen. Kozhevnicheskaya Sloboda und Kolomenskaya Yamskaya gehören zum Teil Serpukhov (Bezirk XX), der sich zwischen Kamer-Kollezhsky Val und Zemlyanoy Gorod befindet.

„Wir wussten morgens nicht, wie wir Murat lebend nehmen sollten“: Tarutinsky-Schlacht

Als Kutuzov klar wurde, dass es unmöglich war, Moskau mit Bargeld zu verteidigen, beschloss er, sich vom Feind zu lösen und eine Position einzunehmen, die die russischen Versorgungsbasen in Tula und Kaluga abdeckte und die Operationslinie der napoleonischen Truppen bedrohte um Zeit zu gewinnen und Bedingungen für die Gegenoffensive zu schaffen. Dieses Manöver ging als Tarutino-Manöver in die Kriegsgeschichte von 1812 ein. Am Abend des 5. September (17) gab der Oberbefehlshaber der sich zurückziehenden russischen Armee den Befehl, von der Rjasaner Straße abzubiegen und nach Podolsk zu fahren. Keiner der Korpskommandeure wusste, wohin und warum die Armee abbog, und erst am Abend des nächsten Tages erreichte die Armee die Tula-Straße in der Nähe von Podolsk. Weiter machten sich die russischen Truppen entlang der alten Kaluga-Straße nach Süden auf den Weg nach Krasnaya Pakhra, an dem sie vorbeikamen und im Dorf Tarutino anhielten.

Der Militärhistoriker und Adjutant von Kutuzov A. Mikhailovsky-Danilevsky beschrieb ausführlich die Vorteile, die die russische Armee durch diese Bewegungen erhielt: „Prinz Kutuzov hatte die Gelegenheit, einen festen Fuß auf der Kaluga-Straße zu bekommen:

1) um die Mittagsprovinzen abzudecken, die reich an Vorräten waren;

2) den Weg feindlicher Aktionen von Moskau über Mozhaisk, Vyazma und Smolensk zu bedrohen;

3) in Abteilungen die Nachrichten der Franzosen zu überqueren, die sich über übermäßigen Raum erstreckten und

4) Im Falle eines Rückzugs Napoleons nach Smolensk warnen Sie ihn auf dem kürzesten Weg.

Dieses Marschmanöver, das sowohl von Anhängern als auch von Gegnern Kutusows als brillant angesehen wurde, endete erfolgreich. Tatsächlich erlaubte er den russischen Truppen, gleichzeitig Vorräte in Kaluga, Waffenfabriken in Tula und Gießereien in Brjansk vor dem Feind zu schützen. Napoleon war auch von den fruchtbaren ukrainischen Provinzen abgeschnitten. Und genau dieser Ort nahm den Franzosen die Möglichkeit, den sogenannten "Herbstplan" des Feldzugs gegen St. Petersburg durchzuführen.

Der französische General A. Jomini gab zu, dass in der Geschichte der Kriege seit der Antike „der Rückzug der russischen Armee im Jahr 1812 vom Neman nach Moskau ... sich nicht von einem Feind wie Napoleon verärgern oder teilweise besiegen ließ ... natürlich vor allem "nicht so sehr in Bezug auf die "strategischen Talente" der Generäle, sondern "in Bezug auf die erstaunliche Zuversicht, Ausdauer und Festigkeit der Truppe" gestellt werden sollte.

Unabhängig davon muss darauf hingewiesen werden, dass das Tarutinsky-Manöver von den Franzosen unbemerkt blieb. So schrieb Kutuzov in einem Bericht an den Kaiser: „Die Armee, die zur Geheimhaltung dieser Richtung eine Flankenbewegung machte, versetzte den Feind bei jedem Marsch in Verwirrung. Auf einen bestimmten Punkt zusteuernd, tarnte sie sich in der Zwischenzeit durch falsche Bewegungen leichter Truppen und machte Demonstrationen zuerst nach Kolomna, dann nach Serpuchow, woraufhin der Feind in großen Gruppen folgte.

Die Reaktion der Franzosen selbst wurde in seinen Memoiren vom deutschen Arzt Murat G. von Roos beschrieben: „Wir fuhren los, begleitet von Rauch, der uns von der Seite der Stadt trieb. Die Sonne schien durch den Rauch und färbte alles Sichtbare gelb. Die Kosaken waren sehr dicht vor uns, aber an diesem Tag tauschten wir nicht einmal Pistolenschüsse aus ... Am nächsten Tag, dem 16. September, streckten wir uns weiter entlang der Straße, die nach Wladimir und Kasan führte. Wir sahen unsere Gegner erst am Abend, als wir uns der Holzstadt Bogorodsk näherten, die rechts von der Straße stand. Danach zogen die Franzosen noch einen Tag in die Richtung, in der die Kosaken verschwunden waren. Und erst am dritten Tag „am frühen Morgen“, schrieb Roos, „stattete ich meinem Kommandeur, Oberst von Milkau, einen Besuch ab. Er begrüßte mich mit den Worten: „Wir haben den Feind und jede Spur von ihm verloren; wir müssen hier bleiben und auf neue Befehle warten.“

Tatsächlich verpasste Murat, der sich entlang der Straße von Rjasan bewegte, die Flankenbewegung der russischen Truppen, und als sich die Kosaken am 10. (22.) September zusammen mit dem Nebel zerstreuten, fand er eine leere Straße vor sich. Die damalige Stimmung der französischen Truppen wurde von Marschall B. de Castellant recht anschaulich beschrieben: „Unsere Vorhut ist zwölf Meilen entfernt. Der neapolitanische König, der in seinen gelben Stiefeln mit gascognischem Akzent im Schlamm stand, sprach mit solchen Ausdrücken zu dem vom Kaiser gesandten Offizier: „Sagen Sie dem Kaiser, dass ich die Avantgarde der französischen Armee ehrenhaft über Moskau hinaus geführt habe, aber ich bin müde, müde von all dem, hörst du, hörst du? Ich möchte nach Neapel gehen, um mich um meine Fächer zu kümmern."

Kutuzov selbst war mit der Umsetzung seines Plans sehr zufrieden. In einem anderen Bericht an Kaiser Alexander I. bemerkte er: „Ich erhalte immer noch Informationen über den Erfolg meiner gefälschten Bewegung, weil der Feind den Kosaken teilweise gefolgt ist (dh die Abteilung, die auf der Straße von Rjasan zurückgelassen wurde). Das gibt mir die Bequemlichkeit, dass die Armee, die morgen einen Flankenmarsch von 18 Werst auf der Straße von Kaluga gemacht und starke Truppen nach Mozhayskaya geschickt hat, sich große Sorgen um den Rücken des Feindes machen sollte. Auf diese Weise hoffe ich, dass der Feind mir eine Schlacht zu bieten sucht, von der ich mir bei günstiger Lage denselben Erfolg verspreche, wie ich es mir bei Borodino erhoffe.

Nach einiger Zeit, so schrieb Roos, „holten die Franzosen die Russen zurück, die in den Abgrund gesunken zu sein schienen, als sie sie auf dem Gipfel des Hügels bei Bogorodsk sahen. Der blutige Militärspaß begann von neuem; alle Arten von Waffen wurden zum Einsatz gebracht, täglich, oft von morgens bis abends, fiel Kanonenfeuer ... "

So befand sich die russische Armee nach dem Abzug aus Moskau Anfang Oktober 1812 in einem befestigten Lager in der Nähe des Dorfes Tarutino auf der anderen Seite des Flusses Nara (südwestlich von Moskau). Die Soldaten erhielten Ruhe, und die Armee als Ganzes erhielt die Gelegenheit, Material und Arbeitskräfte wieder aufzufüllen.

Anfang Oktober schickte der Oberbefehlshaber einen offiziellen Bericht an Kaiser Alexander I., in dem er berichtete, dass er 87.035 Menschen mit 622 Kanonen in das Lager gebracht habe. Es gibt Hinweise darauf, dass Kutuzov unmittelbar nach seiner Ankunft in Tarutino ankündigte: "Jetzt keinen Schritt zurück!"

Im Tarutinsky-Lager fand eine offizielle Umbenennung der Truppen statt. Seitdem verschmolzen die 1. und 2. Westarmee zur Hauptarmee unter dem Kommando von M. I. Golenishchev-Kutuzov. Die ersten Tage des Aufenthaltes der Armee im Lager waren von gewissen Schwierigkeiten begleitet: Es fehlte an Nahrung und Munition sowie an Organisation. Radozhytsky schrieb über den Mangel an Vorräten: „Als wir uns der verwüsteten Straße näherten, begannen wir selbst zu leiden, insbesondere unsere Pferde: Es gab überhaupt kein Futter, und die armen Tiere ernährten sich nur von verrottetem Stroh von den Dächern. Ich hatte auch einen kleinen Hafervorrat aus dem Tarutinsky-Lager; als Meister in Figners Artilleriekompanie habe ich viel Hafer gespart und nur die Pferde damit bewirtet. Von Tag zu Tag wurde es schmerzhafter; die Brauchbarkeit der Artillerie hing von Pferden ab, und deshalb versuchte ich, sie zu retten, indem ich sie mit Decken bedeckte; Die Kanoniere fütterten sie manchmal mit Paniermehl.

Im Tarutinsky-Lager eskalierte der zwischenzeitlich abgeflachte Konflikt zwischen M. Kutuzov und M. Barclay de Tolly. In einem Brief an Alexander I. erklärte Kutuzov die Kapitulation Moskaus mit dem schlechten Zustand der Truppen nach dem Verlust von Smolensk und schob damit faktisch die ganze Schuld auf Barclay de Tolly. Letzterer verstand jedoch vollkommen, dass die Armee nach Borodin in Verwüstung war, und verließ Smolensk in voller Kampfformation. Dementsprechend erinnerte Barclay de Tolly auch daran, dass er beim Militärrat in Fili für einen kampflosen Rückzug plädierte, während er die von Bennigsen vorgeschlagene Disposition kritisierte. Es ist bekannt, dass Barclay de Tolly in der Schlacht von Borodino beispiellosen Mut und persönlichen Mut bewiesen hat. Obwohl dies von vielen bemerkt wurde, gelang es ihm nicht, den Ruf eines "deutschen Verräters" loszuwerden. Infolgedessen schrieb Barclay de Tolly am 4. Oktober eine Notiz an Kutuzov, in der er "krankheitsbedingt" bat, ihn von seinem Posten zu entheben. Dieser Bitte wurde stattgegeben, und der ehemalige Kommandeur der 1. Westarmee verließ die Truppe.

Im Tarutinsky-Lager kümmerte sich Kutuzov besonders um die materielle Komponente der Armee. Angesichts von Problemen beim Transport überlebender Vorräte in Riga, Pskow, Tver, Kiew und Kaluga forderte er von den Behörden aller nahe gelegenen Provinzen eine aktive Zusammenarbeit in dieser Angelegenheit und erhielt ständig Munition, Brot, Stiefel, Schaffellmäntel und sogar Nägel für Hufeisen von ihnen. Der Generalfeldmarschall schrieb dazu an die Gouverneure von Kaluga und Tula: „Ich finde keine Worte, um auszudrücken, wie der größte Nutzen entstehen kann, wenn die gespendeten Lebensmittel die Armee kontinuierlich überholen und den Bedarf für ihre ununterbrochene Ernährung decken ; und im Gegenteil, ich kann nicht ohne das größte Bedauern erklären, dass die langsame Lieferung von Lebensmitteln an die Armee in der Lage ist, die Bewegung der Armee zu stoppen und die Verfolgung des fliehenden Feindes vollständig zu stoppen.

Neben den offiziellen Behörden halfen auch Anwohner den russischen Truppen. Zusammengenommen führten alle von Kutuzov ergriffenen Maßnahmen dazu, dass die russische Armee am 21. Oktober bereits mehr Vorräte hatte, als sie benötigte.

Zur gleichen Zeit befand sich Napoleon, der Moskau besetzte, wie bereits erwähnt, in einer sehr schwierigen Situation - seine Truppen konnten sich nicht vollständig mit dem versorgen, was sie in der Stadt brauchten. Zudem verhinderte der verschärfte Guerillakrieg die normale Versorgung der Armee. Zur Nahrungssuche mussten die Franzosen erhebliche Abteilungen schicken, die nicht oft ohne Verlust zurückkehrten. Gleichzeitig war Napoleon gezwungen, große Militärverbände weit über die Grenzen Moskaus hinaus zu halten, um die Beschaffung von Lebensmitteln und den Schutz der Kommunikation zu erleichtern.

Tatsächlich verzichtete Kutuzov unter diesen Umständen auf aktive Feindseligkeiten und griff auf einen "kleinen Krieg mit großem Vorteil" zurück - einen Guerillakrieg. Insbesondere bedrohten russische Truppen sogar die Autobahn Moskau-Smolensk, über die die Franzosen Verstärkung und Lebensmittel erhielten.

Später tauchte ein zusätzlicher Vorteil von Kutuzovs Position in der Nähe des Dorfes Tarutino auf. Ohne auf den Frieden des russischen Kaisers zu warten, erwog Napoleon, wie bereits erwähnt, die Option eines Feldzugs gegen St. Petersburg. Aber zusätzlich zu den genannten Gründen, eine solche Idee aufzugeben (insbesondere das Herannahen des Winters), muss der tatsächliche Standort von Kutuzovs Truppen in der Nähe von Tarutino, dh südlich von Moskau, genannt werden. Dementsprechend würde ihm im Falle des Beginns des französischen Feldzugs gegen St. Petersburg die russische Armee im Rücken stehen.

Insbesondere seit Mitte September ist Murats Vorhut stationiert, um die russische Armee zu beobachten, nicht weit von ihrem Tarutinsky-Lager am Tschernischna-Fluss, 90 Kilometer von Moskau entfernt. Diese Gruppierung bestand aus folgenden Einheiten: Poniatowskis 5. Korps, zwei Infanterie- und zwei Kavalleriedivisionen, alle vier Kavalleriekorps von Kaiser Napoleon. Seine Gesamtstärke belief sich laut Armeeaufzeichnungen Ende September auf 26.540 Personen (diese Daten wurden vom Hauptmann der berittenen Artilleriegarde Chambray angegeben). Gleichzeitig schätzte Chaumbray selbst unter Berücksichtigung der Verluste des Vormonats die Stärke der Avantgarde am Vorabend der Schlacht auf 20.000 Menschen.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Avantgarde über eine starke Artillerie (197 Kanonen) verfügte. Allerdings, so Clausewitz, „belasten sie die Avantgarde eher, als dass sie ihr nützen könnte“. Die vordere und rechte Flanke von Murats erweiterter Stellung wurden von den Flüssen Nara und Chernishnaya bedeckt, die linke Flanke kam in ein offenes Gebiet, wo nur der Wald die französischen von den russischen Stellungen trennte.

Eine Zeit lang existierten sowohl die russische Armee als auch die französische Avantgarde ohne Zusammenstöße. Wie General A. Ermolov betonte: „Die Herren. Generäle und Offiziere versammelten sich mit Höflichkeitsbekundungen an den Frontposten, was viele zu dem Schluss veranlasste, dass es einen Waffenstillstand gab. Beide Seiten blieben zwei Wochen in dieser Position.

Als die Partisanen berichteten, dass Murat im Falle eines Angriffs keine Verstärkung in der Nähe von Moskau hatte, wurde beschlossen, die Franzosen mit einer erfolgreichen Disposition anzugreifen.

Der Angriffsplan wurde vom General der Kavallerie Bennigsen, dem Chef des Generalstabs von Kutuzov, entwickelt. Zunächst wurde beschlossen, die Tatsache zu nutzen, dass sich ein großer Wald der linken Flanke der Franzosen fast sehr nahe näherte, und dies ermöglichte es, sich ihrem Standort verdeckt zu nähern.

Dem Plan zufolge sollte die Armee in zwei Teilen angreifen. Das erste (vier Infanteriekorps, ein Kavalleriekorps, zehn Kosakenregimenter unter dem Kommando von Generaladjutant Graf Orlov-Denisov) unter dem persönlichen Kommando von Bennigsen sollte die linke Flanke der Franzosen heimlich durch den Wald umgehen. Ein anderer, unter dem Kommando von Miloradovich, um die andere (rechte) Flanke der französischen Avantgarde im Kampf zu schmieden. Gleichzeitig erhielt eine separate Abteilung von Generalleutnant Dorokhov den Auftrag, Murat den Fluchtweg abzuschneiden. Der Oberbefehlshaber Kutuzov selbst musste bei den Reserven im Lager bleiben und die allgemeine Führung übernehmen.

Murat war sich des Risikos seiner Position bewusst und hatte auch Informationen über den bevorstehenden Angriff. Höchstwahrscheinlich blieb die Ausbildung russischer Truppen für ihn kein Geheimnis. Daher standen die Franzosen am Tag vor der Schlacht die ganze Nacht unter Waffen in voller Bereitschaft. Doch der erwartete Angriff blieb aus. Wie sich herausstellte, verspätete sich der geplante Angriff der russischen Truppen um einen Tag, weil Stabschef Jermolow, der gerade bei der Dinnerparty war, fehlte.

Tatsächlich spielte dieser Umstand Kutuzov in die Hände. Also erteilte Murat am nächsten Tag den Befehl, Artillerie und Karren zurückzuziehen. Aber sein Adjutant, der dem Chef der Artillerie den Befehl überbracht hatte, fand ihn schlafend und beschloss, bis zum Morgen zu warten, ohne sich der Dringlichkeit des Pakets bewusst zu sein. Infolgedessen waren die Franzosen absolut nicht bereit, den Angriff abzuwehren. Der Moment für die Schlacht erwies sich für die russische Armee als erfolgreich.

Die Vorbereitungen für den Angriff begannen damit, dass Bennigsens Kolonnen vorsichtig den Nara-Fluss in der Nähe von Spassky überquerten. Doch wieder beeinflusste ein weiterer Fehler den Lauf der Dinge. Insbesondere der Nachtmarsch und die Fehleinschätzung der Umgehungsbewegung führten zu einer Verlangsamung, sodass die russischen Truppen keine Zeit hatten, sich rechtzeitig dem Feind zu nähern. Nur die Kosakenregimenter von Orlov-Denisov erreichten vor Tagesanbruch das Dorf Dmitrovsky hinter der linken Flanke der Franzosen. Miloradovich an der rechten Flanke der Franzosen machte bis zum Morgengrauen ebenfalls keine aktiven Bewegungen.

Als die Morgendämmerung begann (zu dieser Zeit war der Angriff geplant), erschien Bennigsens Infanteriekorps nicht am Rand. In einer solchen Situation wollte Orlov-Denisov die Überraschung und Gelegenheit nicht verpassen und beschloss, alleine anzugreifen. Infolgedessen gelang es den Franzosen aus dem Korps von General Sebastiani, in Eile ein paar Schüsse abzufeuern, flohen jedoch in Unordnung hinter die Rjasanowski-Schlucht. Danach eilten die Kosaken, um das Lager auszurauben, und Orlov-Denisov konnte sie lange nicht sammeln. Die linke Flanke der Franzosen wurde von Murat vor der vollständigen Niederlage gerettet, der, nachdem er die Flüchtlinge gesammelt hatte, Gegenangriffe organisierte und den Vormarsch der Kosaken stoppte.

Einer der Zeugen dieser Schlacht erinnerte sich: „König Murat eilte sofort zum angegriffenen Punkt und stoppte mit seiner Geistesgegenwart und seinem Mut die begonnene Offensive. Er eilte zu allen Biwaks, versammelte alle Reiter, die zu ihm kamen, und sobald es ihm gelang, ein solches Geschwader zu rekrutieren, eilte er sofort zum Angriff mit ihnen. Unsere Kavallerie verdankt ihre Rettung genau diesen aufeinanderfolgenden und wiederholten Angriffen, die den Truppen, nachdem sie den Feind gestoppt hatten, Zeit und Gelegenheit gaben, sich umzusehen, sich zu sammeln und zum Feind zu gehen.

In diesem Augenblick erschien eines von Bennigsens Korps am Rande von Teterinka, direkt gegenüber der französischen Batterie. Sie wurden von Generalleutnant K. Baggovut kommandiert. Es folgte ein Artilleriegefecht. Baggovut, der zuvor an der Schlacht von Borodino teilgenommen hatte, starb dabei. Dieses Ereignis erlaubte seinem Korps nicht, entschlossener zu handeln. Bennigsen, der auch auf dem Schlachtfeld nicht zu Improvisationen neigte, wagte es nicht, nur mit einem Teil der Streitkräfte zu handeln, und gab den Befehl zum Rückzug, bevor sich die restlichen Truppen näherten, die weiter durch den Wald wanderten.

Murat nutzte diese Verwirrung der russischen Truppen erfolgreich aus. Er schlug die Angriffe der Orlov-Denisov-Kosaken zurück und befahl den Artilleriekonvois, sich zurückzuziehen. Als der Rest von Bennigsens Korps schließlich aus dem Wald auftauchte, war der Moment, die Franzosen zu besiegen, bereits verloren.

Bennigsen war während dieses Kampfes geschockt, war wütend und schrieb in einem Brief an seine Frau: „Ich kann nicht zur Besinnung kommen! Was könnten die Folgen dieses schönen, brillanten Tages sein, wenn ich Unterstützung erhalten würde ... Hier, vor der gesamten Armee, verbietet Kutuzov, auch nur eine Person zu schicken, um mir zu helfen, das sind seine Worte. General Miloradovich, der den linken Flügel befehligte, wollte unbedingt näher kommen, um mir zu helfen - Kutuzov verbietet es ihm ... Können Sie sich vorstellen, wie weit unser alter Mann vom Schlachtfeld entfernt war! Seine Feigheit übersteigt bereits die für Feiglinge zugelassenen Dimensionen, er hat bereits unter Borodin den größten Beweis dafür geliefert, und deshalb hat er sich mit Verachtung bedeckt und wurde in den Augen der gesamten Armee lächerlich ... Können Sie sich meine Position vorstellen, die ich brauche? sich mit ihm zu streiten, wenn es darum geht, einen Schritt gegen den Feind zu tun, und Sie müssen sich die Unhöflichkeit dieser Person anhören!

Tatsächlich befanden sich, wie bereits erwähnt, Miloradovichs Truppen auf der anderen Flanke. Aber mitten in der Schlacht bewegten sie sich langsam entlang der alten Kaluga-Straße. Angesichts der Verzögerung der Umgehungssäulen befahl Kutuzov höchstwahrscheinlich, Miloradovichs Truppen zu stoppen. Bei der Bewertung dieser Entscheidung weisen einige Forscher darauf hin, dass trotz des Rückzugs der Franzosen erhebliche Chancen bestanden, ihre Einzelteile abzuschneiden.

Kutuzov selbst wiederum. Selbst während der Schlacht bemerkte er: „Wenn wir nicht wüssten, wie wir Murat am Morgen lebend nehmen und pünktlich an den Orten ankommen könnten, wäre die Verfolgung nutzlos. Wir können uns nicht von der Position entfernen."

Murat zog sich mit den Hauptstreitkräften nach Spas-Kupla zurück, befestigte die Position mit Batterien und eröffnete das Frontalfeuer auf die Orlov-Denisov-Kosaken, die ihn verfolgten. Unter solchen Bedingungen kehrten die russischen Regimenter abends mit Liedern und Musik in ihr Lager zurück.

Bei der Bewertung der Ergebnisse der Tarutino-Schlacht ist anzumerken, dass die Niederlage von Murat nicht nur aufgrund von Fehlern bei der Angriffsplanung, sondern auch aufgrund der ungenauen Ausführung der geplanten Pläne durch die russischen Truppen nicht geklappt hat. Wie der Historiker M. Bogdanovich betonte, nahmen 5.000 Infanteristen und 7.000 Kavalleristen von russischer Seite an dieser Schlacht teil.

Gleichzeitig spielte auch die mangelnde Bereitschaft von Kutuzov, sich auf einen weiteren Kampf mit den Franzosen einzulassen, eine Rolle. Höchstwahrscheinlich hielt der Oberbefehlshaber der russischen Armee Militäreinsätze für unnötig, da die Zeit bereits zu seinen Gunsten arbeitete. Darüber hinaus gab es bereits Informationen, dass Napoleon den Rückzug aus Moskau vorbereitete, sodass Kutuzov die Truppen nicht einer zusätzlichen Gefahr aussetzen wollte, indem er sie aus dem Lager zurückzog. Gleichzeitig versuchte der Oberbefehlshaber, eines seiner persönlichen Probleme zu lösen: Bennigsen, der die ganze Zeit gegen ihn intrigiert hatte, außer Gefecht zu setzen. Dementsprechend hat er diesem General mit der Ernennung zum Kommandeur der Truppe zunächst nicht die Vollmacht über die Entscheidung über die Frage möglicher Verstärkungen sowie über die Stellungsnahme am Ende der Schlacht übertragen.

General A. Yermolov äußerte sich eher kritisch zu den Ergebnissen der Tarutinsky-Schlacht: „Die Schlacht hätte für uns unvergleichlich vorteilhafter enden können, aber im Allgemeinen gab es wenig Kommunikation in der Aktion der Truppen. Der Feldmarschall blieb erfolgssicher bei der Wache, sah es nicht mit eigenen Augen; private Häuptlinge willkürlich entsorgt. Eine große Zahl unserer Kavallerie in der Nähe des Zentrums und auf dem linken Flügel schien für die Parade gesammelter zu sein und zeigte mehr Harmonie als Geschwindigkeit der Bewegung. Es war möglich, den Feind daran zu hindern, sich der zerstreuten Infanterie anzuschließen, seinen Rückzug zu umgehen und ihm im Wege zu stehen, da zwischen seinem Lager und dem Wald ein beträchtlicher Raum war. Dem Feind wurde Zeit gegeben, Truppen zu sammeln, Artillerie von verschiedenen Seiten zu bringen, den Wald ungehindert zu erreichen und sich durch das Dorf Woronowo entlang der Straße zurückzuziehen, die durch ihn führt. Der Feind verlor 22 Kanonen, bis zu 2.000 Gefangene, den gesamten Konvoi und die Besatzungen von Murat, König von Neapel. Reiche Karren waren ein schmackhafter Köder für unsere Kosaken: Sie nahmen Raubüberfälle auf, betranken sich und dachten nicht daran, den Rückzug des Feindes zu verhindern.

Somit wurde das Hauptziel der Schlacht nicht vollständig erreicht, aber ihr Ergebnis war immer noch recht erfolgreich. Dabei ging es vor allem darum, den Geist der russischen Truppen zu heben. Auch davor, während des gesamten Krieges von 1812, hatten beide Seiten (selbst bei Borodino) in keiner Schlacht eine solche Anzahl erbeuteter Kanonen - 36 (nach anderen Quellen 38) Kanonen.

Was die Verluste der Parteien betrifft, so berichtete Kutuzov in einem Brief an Kaiser Alexander I. von 2.500 getöteten Franzosen und 1.000 Gefangenen. Weitere 500 Gefangene wurden am nächsten Tag von den Kosaken während der Verfolgung genommen. Der Oberbefehlshaber schätzte die Verluste der russischen Seite auf 300 Tote und Verwundete.

Der Militärtheoretiker Clausewitz bestätigte die Verluste der Franzosen bei 3-4 Tausend Soldaten. Zwei Generäle von Murat, Deri und Fisher, wurden in der Schlacht getötet. Am Tag nach der Schlacht erhielten die russischen Posten einen Brief von Murat, in dem sie aufgefordert wurden, die Leiche von General Deri, dem Chef seiner Leibgarde, zu übergeben. Diesem Antrag konnte nicht stattgegeben werden, da die Leiche nicht gefunden werden konnte.

Es sollte darauf hingewiesen werden, dass der Militärhistoriker Bogdanovich eine Liste von Verlusten der russischen Armee zitierte, die 1.200 Personen umfasste (74 Tote, 428 Verwundete und 700 Vermisste). Laut der Inschrift auf der Marmorplatte an der Wand der Christ-Erlöser-Kathedrale betrug der Verlust an Toten und Verwundeten 1.183 Menschen.

Alexander I. belohnte seine Kommandeure großzügig: Kutuzov erhielt ein goldenes Schwert mit Diamanten und einem Lorbeerkranz, Bennigsen erhielt Diamantzeichen des Ordens des Heiligen Andreas des Erstberufenen und 100.000 Rubel. Dutzende anderer Offiziere und Generäle - Auszeichnungen und regelmäßige Beförderungen. Wie nach der Schlacht von Borodino erhielten die unteren Ränge, die an der Schlacht teilnahmen, 5 Rubel pro Person.

Die beschriebene Inkonsistenz der Aktionen auf dem Feld der Tarutinsky-Schlacht führte zu einer Verschärfung des langjährigen Konflikts zwischen Kutuzov und Bennigsen. Letzterer warf dem Oberbefehlshaber vor, er habe die Unterstützung verweigert und Dokhturovs Korps vom Schlachtfeld zurückgerufen. Das Ergebnis dieser Konfrontation war die Entfernung von Bennigsen aus der Armee. Wie Kutuzov seiner Frau in einem Brief vom 30. Oktober 1812 schrieb: „Fast lasse ich Bennigsen nicht herein und schicke ihn bald“ (was schließlich auch geschah).

Höchstwahrscheinlich war es die Schlacht bei Tarutino, die Napoleon zum Rückzug aus Moskau veranlasste. In seinen Aufzeichnungen wies Roos darauf hin: „Dieses ... Lager am Chernishna-Fluss in der Nähe des Dorfes Teterinki, wo unsere Division stand und ich mit dem letzten Rest unseres Regiments den Endpunkt unseres schwierigen Feldzugs tief hineinreichte Russland, und der 18. Oktober war der Tag, an dem wir gezwungen waren, mit dem Rückzug zu beginnen.

Trotz der Tatsache, dass die Entscheidung zum Rückzug von Napoleon vor Beginn der Schlacht von Tarutino getroffen wurde, beschloss er schließlich, sich aus Moskau zurückzuziehen, nachdem er die Nachricht von dieser Schlacht erhalten hatte. Und schon am nächsten Tag begann der Rückzug der Franzosen nach Kaluga.

Interessanterweise befreite der Besitzer von Tarutino, Graf S. Rumjanzew, im Gedenken an den Sieg Tarutinos über die Franzosen 1829 745 Bauern aus der Leibeigenschaft und verpflichtete sie, auf dem Schlachtfeld ein Denkmal zu errichten.

Wie bereits erwähnt, plante Napoleon zunächst, den Winter in Moskau zu verbringen: „Es gab eine Minute“, bemerkte der französische Offizier Bosse, „als der Kaiser daran dachte, den Winter in Moskau zu verbringen; Wir sammelten eine beträchtliche Menge an Vorräten, die täglich mit den Entdeckungen aufgefüllt wurden, die Soldaten in den Kellern verbrannter Häuser machten ... In den Kellern fanden sie ganze Haufen von Dingen aller Art, Mehl, Klaviere, Heu, Wanduhren, Weine , Kleider, Mahagonimöbel, Wodka, Waffen, Wollstoffe, hervorragend gebundene Bücher, Pelze zu unterschiedlichen Preisen usw. Und die Kirchen waren überfüllt mit Dingen. Napoleon war so entschlossen, den Winter in Moskau zu verbringen, dass er mich eines Tages beim Frühstück befahl, eine Liste von Künstlern der Comedi Francaise zu erstellen, die nach Moskau gerufen werden könnten, ohne die Aufführungen in Paris zu stören.

Wie bereits erwähnt, schickte Napoleon am 4. (16.) Oktober den Marquis von Loriston in das Lager von Kutuzov, der kurz vor dem Krieg Botschafter in Russland war. Der sowjetische Historiker E. Tarle schrieb: „Napoleon wollte eigentlich General Caulaincourt, Herzog von Vicenza, der auch Botschafter in Russland war, schon vor Lauriston entsenden, aber Caulaincourt riet Napoleon dringend davon ab, und wies darauf hin, dass ein solcher Versuch würde den Russen nur die Unsicherheit der französischen Armee anzeigen. Napoleon war, wie immer, irritiert, wenn er die Richtigkeit des Arguments seines Streitenden empfand; Ja, und er hat bereits die Angewohnheit der Streitenden verloren. Lauriston wiederholte die Argumente von Caulaincourt, aber der Kaiser unterbrach das Gespräch mit einem direkten Befehl: „Ich brauche Frieden; solange die Ehre gerettet ist. Gehen Sie sofort zum russischen Lager "... Kutuzov empfing Loriston im Hauptquartier, weigerte sich, mit ihm Frieden oder einen Waffenstillstand auszuhandeln, und versprach nur, Alexander auf Napoleons Vorschlag aufmerksam zu machen."

Interessanterweise beschloss Kutuzov, Loristons Besuch zu nutzen, um ihm einen Eindruck von der hohen Moral der Armee zu vermitteln. Der russische Oberbefehlshaber befahl, so viele Feuer wie möglich anzuzünden, den Soldaten Fleisch zum Abendessen zu geben und gleichzeitig zu singen.

Während dieses Treffens bestritt Lauriston kategorisch die Beteiligung der Franzosen an dem Feuer in Moskau und warf den russischen Soldaten übermäßige Grausamkeit vor. Aber Kutuzov bestand darauf, dass Moskau vom Feind geplündert wurde und das Feuer auch das Werk von Plünderern der Großen Armee war. Das Treffen endete damit, dass Kutuzov Loriston versicherte, dass er persönlich niemals zu Friedensgesprächen mit den Franzosen gehen würde, weil er "von der Nachwelt für die bloße Möglichkeit einer solchen Sache verflucht" würde. Aber er versprach, Alexander I. die Friedensvorschläge Napoleons zu übermitteln. Obwohl Loriston die Erlaubnis beantragte, selbst nach St. Petersburg zu reisen, wurde Prinz Volkonsky am nächsten Morgen mit einem Bericht über das Treffen zum russischen Kaiser geschickt.

Alexander I. äußerte seine Unzufriedenheit darüber, dass Kutuzov trotz seines Befehls, keine Verhandlungen mit den Franzosen aufzunehmen, dennoch Lauriston erhielt. Aber der Feldmarschall ging höchstwahrscheinlich nur mit dem Ziel in Verhandlungen, zusätzliche Zeit zu gewinnen, um die Armee in Alarmbereitschaft zu versetzen. Er verstand vollkommen, dass seine Armee im Tarutinsky-Lager jeden Tag stärker wurde und die Große Armee in Moskau zerfiel. Wie sich herausstellte, war eine solche Berechnung von Kutuzov völlig gerechtfertigt: Napoleon wartete noch einige Tage vergeblich auf eine Antwort von Alexander I. Aber wie Sie wissen, ließ der russische Kaiser diesen Vorschlag, der der letzte war, erneut unbeantwortet eines.

Als die Sinnlosigkeit des Abschlusses von Friedensverträgen mit dem russischen Kaiser und die Unmöglichkeit, die Truppen mit Nahrungsmitteln zu versorgen, endgültig klar geworden waren, beschloss Napoleon, Moskau zu verlassen. Dazu trug auch die stark verschlechterte Witterung mit Frühfrösten bei. Darüber hinaus zeigte die Schlacht von Tarutino, dass sich Kutuzov verstärkt hatte, und auf Initiative der russischen Armee waren weitere Zusammenstöße zu erwarten. Baron Dedem schrieb: „Den Winter in Moskau zu verbringen, war undenkbar. Wir machten uns auf den Weg zu dieser Stadt, aber keine der Provinzen, die wir durchquerten, wurde von uns erobert.

Bald erteilte Napoleon dem von ihm zum Moskauer Generalgouverneur ernannten Marschall Mortier den Befehl, vor seiner Abreise aus Moskau Weinhandlungen, Kasernen und alle öffentlichen Gebäude der Stadt mit Ausnahme des Waisenhauses in Brand zu setzen. Es wurde auch befohlen, den Kremlpalast und die Kremlmauern in Brand zu setzen. Es war geplant, dass die Explosion des Kremls dem Abzug der letzten französischen Truppen aus der Stadt folgen sollte.

Am 7. Oktober (19) zog die Armee von Moskau entlang der alten Kaluga-Straße. Nur das Korps von Marschall Mortier blieb in der Stadt. Ein ungutes Gefühl verließ die französischen Soldaten beim Abzug aus Moskau nicht: „Es war etwas Düsteres in diesem Feldzug. Die Dunkelheit der Nacht, das Schweigen der Soldaten, die rauchenden Ruinen, die wir unter unseren Füßen zertrampelten, und jeder von uns sah ängstlich alle Schwierigkeiten dieses denkwürdigen Rückzugs voraus. Sogar die Soldaten verstanden die Schwierigkeit unserer Position; Sie waren sowohl mit Intelligenz als auch mit jenem erstaunlichen Instinkt begabt, der französische Soldaten auszeichnet und der sie zwang, die Gefahr von allen Seiten abzuwägen, ihren Mut zu verdoppeln schien und ihnen die Kraft gab, der Gefahr ins Gesicht zu sehen.

Der Konvoi der sich zurückziehenden französischen Armee machte auf den Augenzeugen einen besonderen Eindruck. Christopher-Ludwig von Jelin erinnerte sich überrascht: „Aber was für ein schreckliches Bild bot die Große Armee jetzt: Alle Soldaten waren mit den unterschiedlichsten Dingen beladen, die sie aus Moskau mitnehmen wollten – vielleicht hofften sie, sie in ihre Heimat zu bringen - und dabei vergessen, sich endlich mit dem Nötigsten für die Dauer ihrer langen Reise einzudecken. Der Konvoi sah aus wie eine Horde, als käme er aus fremden, unbekannten Ländern zu uns, gekleidet in die unterschiedlichsten Kleider und mit dem Aussehen einer Maskerade. Dieser Waggonzug war der erste, der während des Rückzugs die Ordnung störte, da jeder Soldat versuchte, die Dinge, die er in Moskau mitgenommen hatte, vor die Armee zu schicken, um sie für sicher zu halten.

Unmittelbar nach Beginn des Rückzugs plante Napoleon, die russische Armee anzugreifen und nach ihrer Niederlage in die vom Krieg nicht verwüsteten Regionen des Landes vorzudringen, um seine Soldaten mit Nahrung und Futter zu versorgen. Da er jedoch mehrere Tage im Dorf Troitskoye am Ufer des Flusses Desna war, gab er seinen ursprünglichen Plan auf - Kutuzov anzugreifen, da er in diesem Fall einen ähnlichen Kampf wie Borodino ertragen musste.

Danach beschloss Napoleon, von der alten Kaluga-Straße nach rechts abzubiegen und unter Umgehung der russischen Armee zur Borovskaya-Straße zu fahren. Außerdem plante er, die Armee an vom Krieg unberührte Orte in der Provinz Kaluga im Südwesten nach Smolensk zu verlegen. Nachdem er Smolensk ruhig über Maloyaroslavets und Kaluga erreicht hatte, beabsichtigte er, den Winter in Smolensk oder in Wilna zu verbringen und den Krieg in Zukunft fortzusetzen.

In einem Brief vom 10. (22.) Oktober an seine Frau schrieb Napoleon: "Ich verließ Moskau mit dem Befehl, den Kreml zu sprengen." Dieser Befehl wurde in der Nacht zuvor an Marschall Mortier geschickt. Letzterer sollte, nachdem er es fertiggestellt hatte, sofort mit seinem Korps in die Armee eintreten. Aber aus Zeitmangel hatte Mortier keine Zeit, sich gründlich auf die Explosion des Kremls vorzubereiten.

Einer der örtlichen Arbeiter, der gezwungen war, Tunnel für Sprengstoff zu graben, erinnerte sich: „Die Franzosen brachten mich dorthin, und sie brachten viele andere Arbeiter von unseren und befahlen uns, Tunnel unter den Kremlmauern, unter den Kathedralen und dem Palast zu graben. und sie gruben sich genau dort ein. Und wir haben einfach nicht die Hand gehoben. Lass alles sterben, aber zumindest nicht durch unsere Hände. Ja, es war nicht unser Wille: egal wie bitter, aber graben. Die Verfluchten stehen hier, und wenn sie sehen, dass einer von uns schlecht graben kann, schlagen sie jetzt mit Gewehrkolben auf sie ein. Mein ganzer Rücken ist zerschrammt."

Als Mortier Moskau verließ, begannen hinter ihm Explosionen von gepflanzten Minen: „Unbekleidet, verwundet von Glas-, Stein- und Eisensplittern rannten die unglücklichen Menschen entsetzt auf die Straße. Undurchdringliche Dunkelheit hüllte Moskau ein; kalter Herbstregen ergoss sich in Strömen. Von überall waren wilde Schreie, Kreischen, Stöhnen von Menschen zu hören, die von einstürzenden Gebäuden zerquetscht wurden. Es gab Hilferufe, aber niemand war da, um zu helfen. Der Kreml wurde von der unheilvollen Flamme eines Feuers erleuchtet. Eine Explosion folgte der anderen, die Erde hörte nicht auf zu beben. Alles schien dem letzten Tag der Welt zu ähneln.

Infolgedessen wurde nur der Vodovzvodnaya-Turm bis auf die Grundmauern zerstört, die Türme Nikolskaya, 1. Bezymyannaya und Petrovskaya sowie die Kremlmauer und ein Teil des Arsenals wurden schwer beschädigt. Die Explosion verbrannte die Facettenkammer. Zeitgenossen stellten fest, dass der Versuch, das höchste Gebäude Moskaus, den Glockenturm von Iwan dem Großen, zu untergraben, gescheitert war. Im Gegensatz zu späteren Ergänzungen blieb es unversehrt: „Ein riesiger Anbau von Iwan dem Großen, der von einer Explosion abgerissen wurde, brach neben ihm und zu seinen Füßen zusammen, und er stand so majestätisch da wie der, der gerade von Boris Godunov errichtet wurde, um die Arbeiter rechtzeitig zu ernähren des Hungers, als würde er sich über die fruchtlose Wut der Barbarei des 19. Jahrhunderts lustig machen.

Nach dem Abzug der französischen Truppen aus Moskau marschierte die Kavallerie-Avantgarde der russischen Armee unter dem Kommando von A. Benckendorff in die Stadt ein. Am 14. Oktober schrieb er an M. Woronzow: „Wir sind am Abend des 11. in Moskau eingetroffen. Die Stadt wurde der Plünderung der Bauern preisgegeben, von denen es sehr viele gab und die alle betrunken waren; Die Kosaken und ihre Vorarbeiter vollendeten die Flucht. Als ich mit den Husaren und Lebenskosaken die Stadt betrat, hielt ich es für meine Pflicht, sofort das Kommando über die Polizeieinheiten der unglücklichen Hauptstadt zu übernehmen: Menschen töteten sich gegenseitig auf den Straßen, zündeten Häuser an. Schließlich beruhigte sich alles und das Feuer wurde gelöscht. Ich musste einige echte Schlachten überstehen.“

A. Shakhovskaya schrieb auch über die Anwesenheit von Bauernscharen in der Stadt, die flohen, um ihn aus dem ganzen Bezirk auszurauben: Zu dem Aufruhr unseres Einzugs kamen sie in Wagen, um die nicht geplünderten, aber gr. Benckendorff rechnete anders und befahl, Leichen und Aas auf ihren Karren zu laden und aus der Stadt zu Orten zu bringen, die für Bestattungen oder Vernichtung geeignet sind, was Moskau vor einer Infektion, seine Einwohner vor Bauernraub und die Bauern vor Sünde bewahrte.

A. Bulgakov, Beamter für besondere Aufgaben unter Graf Rostopchin, beschrieb seine ersten Gedanken, als er Moskau sah: „Aber Gott, was ich bei jedem Schritt nach vorne fühlte! Wir passierten Rogozhskaya, Taganka, Solyanka, Kitay-gorod, und es gab kein einziges Haus, das nicht verbrannt oder zerstört worden war. Mir war kalt im Herzen und ich konnte nicht sprechen: Jedes Gesicht, das mir begegnete, schien um Tränen über das Schicksal unserer unglücklichen Hauptstadt zu bitten.

Es gab viele zerstörte Häuser: „Von Nikitsky bis zu den Twer-Toren war auf der linken Seite alles niedergebrannt und auf der rechten Seite die Häuser von Prince. Shcherbatova, gr. Stroganova und etwa zwei weitere Häuser ... Tverskaya von den Twer-Toren bis zum Haus des Oberbefehlshabers auf beiden Seiten ist alles intakt; und dann, von Chertkovo bis hinunter nach Mokhovaya, brannte alles aus, auf beiden Seiten ... „Gleichzeitig hat die deutsche Siedlung sehr gelitten“, es bildete sich ein riesiges Feld, bedeckt mit verbrannten Rohren, und wenn der Schnee fällt, werden sie es tun wirken wie Grabsteine, und das ganze Viertel wird zum Friedhof". Obwohl die Moskauer von auf wundersame Weise überlebenden Häusern sprachen: „Das Arsenal flog in die Luft, die Mauer, auch in der Nähe des Nikolsky-Tors, der Turm selbst wurde zerstört, und unter diesen Ruinen überlebte nicht nur die Ikone, sondern auch das Glas und die Laterne in dem sich die Lampe befindet. Ich staunte und konnte mich diesem Schauspiel nicht entziehen. Es ist klar, dass es in der Stadt nur um diese Wunder geht.

Aus den Daten des Moskauer Polizeichefs Ivashkin geht hervor, wie viele Menschenleichen aus den Straßen Moskaus geholt wurden - 11 959, sowie Pferdeleichen - 12 546. Die meisten Toten sind verwundete Soldaten der russischen Armee nach der Schlacht von Borodino in der Stadt zurückgelassen.

Nach der Rückkehr in die Stadt Rostopchin wurde angeordnet, keine Umverteilung des Eigentums zu organisieren und die gestohlenen Waren denen zu überlassen, in deren Hände sie fielen. Nachdem die Leute von diesem Befehl erfahren hatten, eilten sie zum Markt: „Am allerersten Sonntag blockierten Berge von gestohlenem Eigentum ein riesiges Gebiet, und Moskau strömte in einen beispiellosen Markt!“

Trotz aller beschriebenen Probleme der Stadt hatte der Abzug der französischen Truppen aus Moskau und die Rückkehr der Russen eine enorme psychologische Wirkung sowohl auf die Bevölkerung als auch auf den kaiserlichen Hof. Die Trauzeugin der Kaiserin R. Sturdza schrieb in ihren Memoiren: „Wie soll man darstellen, was wir erlebt haben, als wir von der Säuberung Moskaus erfuhren! Ich wartete in ihrem Arbeitszimmer auf die Kaiserin, als die Nachricht mein Herz und meinen Kopf eroberte. Als ich am Fenster stand, blickte ich auf den majestätischen Fluss, und es schien mir, als würden seine Wellen stolzer und feierlicher rauschen. Plötzlich war ein Kanonenschuss aus der Festung zu hören, deren vergoldeter Glockenturm genau gegenüber dem Kamennoostrovsky-Palast steht. Von diesem kalkulierten feierlichen Abschuss, der ein freudiges Ereignis markierte, zitterten alle Adern in mir, und ich hatte noch nie ein solches Gefühl von Lebendigkeit und purer Freude erlebt. Ich hätte diese Aufregung nicht länger ertragen können, wenn es nicht die Linderung der Tränenflut gegeben hätte. Ich habe in diesen Momenten erlebt, dass nichts die Seele so sehr erschüttert wie das Gefühl der edlen Liebe zum Vaterland, und dieses Gefühl hat dann ganz Russland erfasst. Die Unzufriedenen verstummten; das Volk, das die Hoffnung auf Gottes Hilfe nie aufgegeben hatte, beruhigte sich, und der Souverän, der sich der Meinung der Hauptstadt vergewissert hatte, begann, sich auf seine Abreise zur Armee vorzubereiten.

Dieselbe M. Volkova, die die Nachricht von Kutuzovs Entscheidung, Moskau mit einem solchen Missverständnis zu verlassen, erhielt, schrieb: „Die Franzosen verließen Moskau ... Obwohl ich überzeugt bin, dass nur die Asche der lieben Stadt übrig bleibt, atme ich freier auf dachte, dass die Franzosen nicht schön Staub vertragen und nicht mit ihrem Atem die Luft verunreinigen, die wir geatmet haben. Allgemeine Einstimmigkeit. Obwohl gesagt wird, dass die Franzosen freiwillig gegangen sind und dass die erwarteten Erfolge ihrem Abzug nicht folgten, waren wir alle von diesem Zeitpunkt an fröhlicher, als wäre eine schwere Last von unseren Schultern genommen worden. Neulich haben mich drei entlaufene Bäuerinnen, ruiniert wie wir, auf der Straße belästigt und mir keine Ruhe gelassen, bis ich ihnen bestätigt habe, dass es wirklich keinen einzigen Franzosen mehr in Moskau gibt. In den Kirchen beten sie wieder inbrünstig und sprechen besondere Gebete für unser liebes Moskau, dessen Schicksal jeden Russen beunruhigt. Sie können das Gefühl nicht ausdrücken, das wir heute erlebten, als wir nach der Messe begannen, für die Wiederherstellung der Stadt zu beten und Gott baten, einen Segen auf die alte Hauptstadt unseres unglücklichen Vaterlandes zu senden. Die aus Moskau geflohenen Kaufleute werden auf der ersten Schlittenbahn dorthin zurückkehren, um zu sehen, was aus ihr geworden ist, und nach besten Kräften das Verlorene wiederherzustellen. Man kann hoffen, liebe Orte zu sehen, an die ich versucht habe, nicht zu denken, in dem Glauben, dass ich das Glück, sie wiederzusehen, für immer aufgeben musste. Ö! Wie lieb und heilig ist die Heimat! Wie tief und stark ist unsere Zuneigung zu ihr! Wie kann ein Mensch das Wohl des Vaterlandes, die Gräber seiner Vorfahren, das Blut der Brüder für eine Handvoll Gold verkaufen, mit einem Wort alles, was jedem mit Seele und Verstand begabten Geschöpf so teuer ist.

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ÖL

Tarutinsky-Kampf- die Schlacht, die am 6. (18.) Oktober 1812 im Gebiet des Dorfes Tarutino in der Region Kaluga zwischen russischen Truppen unter dem Kommando von Feldmarschall Kutuzov und den französischen Truppen von Marschall Murat stattfand. Der Kampf wird auch genannt Kampf unter dem Fluss Chernishnia, Tarutino-Manöver oder Kampf in Winkowo.

Der Sieg bei Tarutino war der erste Sieg der russischen Truppen im Vaterländischen Krieg von 1812. Der Erfolg stärkte den Geist der russischen Armee, die zur Gegenoffensive überging.

Enzyklopädisches YouTube

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✪ Manöver von Kutuzov und die Schlacht unter dem Fluss Chernishnia

✪ Vaterländischer Krieg von 1812. Tarutino-Manöver.

✪ Tarutino-Manöver

Untertitel

Hintergrund

"Gg. Generäle und Offiziere versammelten sich mit Höflichkeitsbekundungen an den Frontposten, was für viele ein Grund war, auf einen Waffenstillstand zu schließen.

Beide Seiten blieben zwei Wochen in dieser Position.

Das verbleibende Korps unter dem Kommando von Miloradovich sollte die rechte Flanke der Franzosen im Kampf schmieden. Eine separate Abteilung von Generalleutnant Dorokhov sollte laut Plan Murats Fluchtweg auf der Old Kaluga Road in der Nähe des Dorfes Woronovo abschneiden. Oberbefehlshaber Kutuzov blieb bei den Reserven im Lager und führte die allgemeine Führung durch.

Die Schlacht hätte mit einem unvergleichlich größeren Vorteil für uns enden können, aber im Allgemeinen gab es wenig Kommunikation im Vorgehen der Truppen. Der Feldmarschall blieb erfolgssicher bei der Wache, sah es nicht mit eigenen Augen; private Häuptlinge willkürlich entsorgt. Eine große Zahl unserer Kavallerie in der Nähe des Zentrums und auf dem linken Flügel schien für die Parade gesammelter zu sein und zeigte mehr Harmonie als Geschwindigkeit der Bewegung. Es war möglich, den Feind daran zu hindern, sich der zerstreuten Infanterie anzuschließen, seinen Rückzug zu umgehen und ihm im Wege zu stehen, da zwischen seinem Lager und dem Wald ein beträchtlicher Raum war. Dem Feind wurde Zeit gegeben, Truppen zu sammeln, Artillerie von verschiedenen Seiten zu bringen, den Wald ungehindert zu erreichen und sich durch das Dorf Woronowo entlang der Straße zurückzuziehen, die durch ihn führt. Der Feind verlor 22 Kanonen, bis zu 2000 Gefangene, den gesamten Konvoi und die Besatzungen von Murat, König von Neapel. Reiche Karren waren ein schmackhafter Köder für unsere Kosaken: Sie nahmen Raubüberfälle auf, betranken sich und dachten nicht daran, den Rückzug des Feindes zu verhindern.

Das Ziel der Tarutinsky-Schlacht wurde nicht vollständig erreicht, aber ihr Ergebnis war erfolgreich, und der Erfolg war noch wichtiger, um den Geist der russischen Truppen zu heben. Zuvor hatte im Verlauf des Krieges in keiner Schlacht eine Seite (selbst bei Borodino) eine solche Anzahl erbeuteter Kanonen wie in dieser - 36 oder 38 Kanonen. In einem Brief an Zar Alexander I. berichtet Kutuzov, dass 2.500 Franzosen getötet, 1.000 Gefangene und weitere 500 Gefangene am nächsten Tag von den Kosaken während der Verfolgung genommen wurden. Kutuzov schätzte seine Verluste auf 300 Tote und Verwundete. Clausewitz bestätigt französische Verluste von 3-4 Tausend Soldaten. Zwei Generäle von Murat wurden getötet (Deri und Fisher). Am nächsten Tag nach der Schlacht wurde ein Brief von Murat an die russischen Posten mit der Bitte geschickt, die Leiche von General Deri, dem Leiter von Murats Leibgarde, zu übergeben. Dem Antrag konnte nicht stattgegeben werden, da die Leiche nicht gefunden wurde.

In Erinnerung an den Sieg über die Franzosen befreite der Besitzer von Tarutin, Graf S. P. Rumjanzew, 1829 745 Bauern aus der Leibeigenschaft und verpflichtete sie, auf dem Schlachtfeld ein Denkmal zu errichten.

Tarutino. 1812. Elektronische Reproduktion von der Wikimedia Foundation.

Tarutinsky-Manöver (Vaterländischer Krieg, 1812). Der Übergang der russischen Armee unter das Kommando des Feldmarschalls MI Kutusow von Moskau in das Dorf Tarutino vom 5. bis 21. September 1812. Danach Schlacht von Borodino Kutuzov übernahm es, Moskau den Franzosen zu übergeben, um die Armee zu retten. „Mit dem Verlust Moskaus ist Russland noch nicht verloren ... Aber wenn die Armee zerstört wird, werden sowohl Moskau als auch Russland zugrunde gehen.“- sagte Kutuzov zu den Generälen im Militärrat in Fili. So verließen die Russen ihre alte Hauptstadt, die zum ersten Mal seit 200 Jahren wieder in fremder Hand war.

Kutuzov verließ Moskau und begann, sich entlang der Rjasan-Straße in südöstlicher Richtung zurückzuziehen. Gleichzeitig die Kosakeneinheiten und das Korps N.N. Rayevsky zog sich weiter nach Rjasan zurück und "löste" sich dann in den Wäldern auf. Dadurch führten sie die französische Avantgarde des Marschalls in die Irre I. Murata , die der sich zurückziehenden Armee auf den Fersen folgte, und die Russen lösten sich von der Verfolgung. Murat überholte erneut die russische Armee in der Region Podolsk. Versuche, sie anzugreifen, wurden jedoch von der Nachhut des Generals vereitelt MA Miloradowitsch . Er überstand eine Reihe von Schlachten und erlaubte der französischen Kavallerie nicht, die Reihen der sich zurückziehenden Armee zu stören (siehe. Spa-Kauf ).

Während des Rückzugs führte Kutuzov harte Maßnahmen gegen Desertion ein, die bei seinen Truppen nach der Kapitulation Moskaus begannen. Nachdem die russische Armee die alte Straße von Kaluga erreicht hatte, wandte sie sich nach Kaluga und lagerte nach der Überquerung des Flusses Nara im Dorf Tarutino. Kutuzov brachte 85.000 Menschen dorthin. Bargeldzusammensetzung (zusammen mit der Miliz). Infolge des Tarutino-Manövers stieg die russische Armee aus dem Angriff aus und nahm eine vorteilhafte Position ein.

In Tarutino deckte Kutuzov die südlichen Regionen Russlands ab, die reich an Humanressourcen und Nahrungsmitteln waren, den militärisch-industriellen Komplex von Tula und konnte gleichzeitig die französische Kommunikation auf der Smolensk-Straße bedrohen. Die Franzosen hingegen konnten mit der russischen Armee im Rücken nicht ungehindert von Moskau nach St. Petersburg vordringen. Kutuzov hat Napoleon tatsächlich den weiteren Verlauf des Feldzugs auferlegt. Am wichtigsten ist, dass der russische Kommandant, nachdem er die Armee behalten hatte, alle Vorteile seiner Position erhielt - des Besitzers seines eigenen Landes.

Im Tarutinsky-Lager erhielt die russische Armee Verstärkung und erhöhte ihre Stärke auf 120.000 Menschen. Eine der bedeutendsten Ergänzungen war die Ankunft von 26 Kosakenregimentern aus der Don-Region. Der Anteil der Kavallerie in der Kutuzov-Armee stieg erheblich und erreichte ein Drittel ihrer Zusammensetzung, was während der Verfolgung der napoleonischen Truppen eine äußerst wichtige Rolle spielte. Auch die Versorgung der Kavallerie mit allem Notwendigen wurde im Voraus durchdacht, insbesondere wurden mehr als 150.000 Hufeisen an die Armee geliefert.

Neben Personalreserven erhielt die Armee in kurzer Zeit erhebliche materielle und technische Unterstützung. Nur von August bis September stellte die wichtigste Waffenschmiede des Landes - das Werk in Tula - 36.000 Waffen für die Armee her. Kutuzov betraute auch die Gouverneure von Tula, Kaluga, Oryol, Rjasan und Tver mit der Pflicht, 100.000 Schaffellmäntel und 100.000 Paar Stiefel für die Armee vorzubereiten.

Trotz aller taktischen Errungenschaften geriet die französische Armee in Moskau in eine strategische Blockade. Neben dem Tarutinsky-Lager, in dem Kutuzovs Truppen stationiert waren, wurde tatsächlich eine zweite Armee um Moskau herum geschaffen, die aus Partisanen und Milizen bestand. Seine Zahl erreichte 200.000 Menschen. Nachdem die napoleonische Armee die alte russische Hauptstadt erreicht hatte, geriet sie in einen dichten Blockadering. Napoleon, der in ein Land kam, das ihm zutiefst fremd war, konnte hier keine Basis errichten und sah sich isoliert. Der einzige Faden, der die Franzosen mit der vertrauten Welt verband, blieb die Straße von Smolensk, entlang der sie Moskau ständig mit Proviant, Munition und Futter versorgten. Aber es stand unter der Kontrolle von Partisanenabteilungen und konnte jeden Moment durch einen Schlag von Tarutino fest blockiert werden. Gleichzeitig waren Napoleons Hoffnungen, dass die Eroberung Moskaus die Russen zum Frieden zwingen würde, nicht gerechtfertigt, da Alexander I. fest entschlossen war, den Kampf fortzusetzen.

Während seines Aufenthalts in Moskau verlor Napoleon 26.000 Menschen. getötet, vermisst, an Wunden und Krankheiten gestorben, d.h. erlitt Verluste, die mit einer großen Schlacht vergleichbar waren. Allmählich wurde der illusorische Erfolg der Besetzung Moskaus durch die Franzosen deutlich. All dies zwang Napoleon, Moskau zu verlassen. 1834 wurde in Tarutino mit von Bauern gesammelten Mitteln ein Denkmal mit der Inschrift errichtet: „An diesem Ort hat die russische Armee, angeführt von Feldmarschall Kutuzov, Russland und Europa gestärkt und gerettet“ (siehe Chernishnya, Maloyaroslavets).

Verwendete Materialien des Buches: Nikolai Shefov. Russische Schlachten. Militärgeschichtliche Bibliothek. M., 2002.

Tarutino-Manöver von 1812, ein Marschmanöver der russischen Armee während des Vaterländischen Krieges von 1812 von Moskau nach Tarutino (ein Dorf am Nara-Fluss, 80 km südwestlich von Moskau), durchgeführt unter der Führung von General Feldm. M. I. Kutuzova 5.-21. Sept. (17. Sept. - 3. Okt.). Nach der Schlacht von Borodino im Jahr 1812, als klar wurde, dass es unmöglich war, Moskau mit den verbleibenden Kräften zu halten, begann M.I. Kommunikation, den Feind im Süden verhindern. Bezirke Russlands (nicht durch den Krieg verwüstet) und bereiten Russisch vor. Armee, um eine Gegenoffensive zu starten. Kutuzov hielt seinen Plan streng geheim. 2. (14.) Sept., Abfahrt Moskau, Rus. Die Armee zog nach Südosten. entlang der Rjasanstraße. 4(16) Sept. nach der Überquerung der Moskwa an der Borovsky-Fähre, Kutuzov, unter dem Schutz der Nachhut von Gen. H. H. Raevsky wurde plötzlich Ch. Russische Streitkräfte. Armee um 3. Den Kosaken der Nachhut gelang ein demonstrativer Rückzug nach Rjasan, um die Vorhut der Franzosen wegzutragen. Heer. 7. (19.) Sept. Russisch Die Armee traf in Podolsk ein und setzte zwei Tage später das Flankenmanöver im Gebiet des Dorfes Krasnaya Pakhra fort. Reiten auf der alten Kaluga-Straße, Rus. die Armee lagerte und blieb hier bis zum 14. (26.) Sept. In Richtung Moskau, die Vorhut von Gen. M.A. Miloradovich und die Abteilung von H.H. Raevsky; Abteilungen für Partisanen wurden zugeteilt. Aktionen. Russisch verloren. Armee außer Sichtweite, schickte Napoleon starke Abteilungen entlang der Straßen von Rjasan, Tula und Kaluga. Mehrere Tage lang suchten sie nach Kutuzov, und erst am 14. (26.) Sept. Die Kavallerie von Marschall I. Murat entdeckte Russisch. Truppen in der Region Podolsk. Anschließend zog sich Kutuzov heimlich (hauptsächlich nachts) entlang der Old Kaluga Road zum Fluss zurück. Nara. 21. Sept. (3. Okt.) Russisch Truppen hielten im Bezirk mit. Tarutino, wo sie eine neue befestigte Stellung einnahmen (siehe Lager Tarutino). Das hervorragend organisierte und durchgeführte T. m. erlaubte dem Russen. Armee, um sich von der Armee Napoleons zu lösen und einen Strategen auszunutzen, eine Position, die ihr die Vorbereitungen für eine Gegenoffensive ermöglichte. Infolgedessen behielt T. m. Kutuzov die Nachricht aus dem Süden. Regionen Russlands, die es ermöglichten, die Armee zu stärken, die Waffenfabrik in Tula und die Versorgungsbasis in Kaluga zu vertuschen, den Kontakt zu den Armeen von A. P. Tormasov und P. V. Chichagov aufrechtzuerhalten. Napoleon war gezwungen, den Angriff auf St. Petersburg abzubrechen und schließlich Moskau zu verlassen und sich entlang der alten Smolensk-Straße zurückzuziehen, dh durch die bereits vom Krieg verwüsteten Bezirke. Kutuzovs herausragendes militärisches Führungstalent, seine Fähigkeit, dem Projekt seinen Willen aufzuzwingen, ihn in ungünstige Bedingungen zu bringen und einen Wendepunkt im Krieg zu erreichen, manifestierte sich in T. m.

D. W. Pankov

Verwendete Materialien der sowjetischen Militärenzyklopädie in 8 Bänden, Band 7.

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Griou. Tarutino. (Erinnerungen eines Teilnehmers).

Anfang Oktober 1812 war die russische Armee bereit, eine Gegenoffensive zu starten. Das russische Kommando verfolgte die Aktionen des Feindes und wartete auf den richtigen Moment. Mikhail Kutuzov glaubte, dass die französische Armee Moskau bald verlassen würde. Geheimdienstdaten gaben Anlass zu der Annahme, dass Napoleon bald zu aktiven Operationen übergehen würde. Der Feind versuchte jedoch, seine Absichten zu verbergen und führte zu diesem Zweck falsche Manöver durch.

Die ersten Anzeichen einer ungewöhnlichen Bewegung des Feindes tauchten am Abend des 3. (15.) Oktober auf. General Ivan Dorokhov kündigte die Möglichkeit an, dass der Feind in Richtung Kaluga vorrücken könnte. Am selben Tag berichteten die Leiter der Partisanenabteilungen Alexander Figner, der in der Nähe von Mozhaisk operierte, und Nikolai Kudashev von der Rjasan-Straße, dass kein Grund zur Besorgnis bestehe. Die Nachricht von Dorokhov alarmierte jedoch den Oberbefehlshaber. Er befahl den Kommandeuren der Partisanenabteilungen der Armee, die Überwachung zu verstärken, um genauere Informationen über den Feind zu erhalten und seine Bewegungen nicht zu verpassen.

Mikhail Kutuzov wusste, dass Napoleon sich nach der Besetzung Moskaus in einer schwierigen Lage befand. Die französische Armee konnte sich in Moskau nicht vollständig mit allem Notwendigen versorgen. Das Kommando der russischen Armee startete einen weit verbreiteten Guerillakrieg, der die normale Versorgung mit Truppen verhinderte. Um nach Nahrung und Futter zu suchen, musste das französische Kommando erhebliche Abteilungen entsenden, die Verluste erlitten. Um die Kommunikation zu schützen und Proviant zu sammeln, war Napoleon gezwungen, große Militärverbände weit über die Grenzen der alten russischen Hauptstadt hinaus zu halten. Napoleons Versuche, Friedensverhandlungen mit Alexander und Kutuzov aufzunehmen, scheiterten. Der Zeitpunkt für die Entscheidung, die Armee aus Moskau abzuziehen, rückte schnell näher.

Die Generäle der russischen Armee nahmen die Nachricht von der möglichen Bewegung des Feindes aus Moskau als Beginn des Rückzugs der Truppen Napoleons. Generalquartiermeister Karl Toll schlug seinen Angriffsplan auf Murats Vorhut vor, der die französische Armee erheblich schwächen sollte. Die Verwirklichung dieses Ziels bereitete laut Tol keine besonderen Schwierigkeiten. Murats Avantgarde konnte nur Verstärkung aus Moskau erhalten, es wurde möglich, einen bedeutenden Teil der französischen Armee getrennt von den Hauptstreitkräften zu besiegen. Laut Geheimdienstdaten am Fluss Chernishna (einem Nebenfluss der Nara), 90 km von Moskau entfernt, sind dort seit dem 24. September Murats Streitkräfte stationiert, die die russische Armee beobachten, es gab nicht mehr als 45-50.000 Menschen. Und vor allem ließ sich der Feind frei nieder und organisierte das Sicherheitssystem schlecht. In Wirklichkeit gab es unter dem Kommando von Murat 20-26.000 Menschen: das 5. polnische Korps von Poniatowski, 4 Kavalleriekorps (oder besser gesagt, alles, was von ihnen nach der Schlacht von Borodino übrig war, konnte das französische Kommando nicht wiederherstellen Kavallerie). Die französische Avantgarde hatte zwar eine starke Artillerie - 197 Kanonen. Allerdings, so Clausewitz, "belasteten sie die Avantgarde eher, als dass sie ihr nützen konnten". Die vordere und rechte Flanke der erweiterten Disposition der Streitkräfte des neapolitanischen Königs wurden von den Flüssen Nara und Chernishnia geschützt, der linke Flügel ging in einen offenen Ort über, wo nur der Wald die französischen von den russischen Stellungen trennte. Etwa zwei Wochen lang lagen die Stellungen der russischen und der französischen Armee nebeneinander.

Es stellte sich heraus, dass die linke Flanke der Franzosen, die auf dem Dednevsky-Wald ruhte, tatsächlich nicht bewacht war. Der Meinung von Tolya schlossen sich der Chef des Generalstabs der Armee Leonty Bennigsen, der diensthabende General unter dem Oberbefehlshaber Pyotr Konovnitsyn und Generalleutnant Karl Baggovut an. Mikhail Kutuzov stimmte der Idee zu und beschloss, den Feind anzugreifen. Am selben Abend billigte er die Anordnung, wonach die Truppenbewegung am nächsten Tag - 4. Oktober (16) - um 18 Uhr und der Angriff selbst - 6 Uhr morgens am Oktober - beginnen sollte 5 (17).

Am Morgen des 4. Oktober (16) sandte Konovnitsyn einen Befehl an den Stabschef der Armee der 1. Westarmee Yermolov, der bestätigte, dass die Aufführung "heute um 6 Uhr nachmittags" stattfinden würde. Der Auftritt der Truppe an diesem Tag fand jedoch nicht statt, da die Disposition nicht rechtzeitig an die Einheiten geliefert wurde. Mikhail Kutuzov war gezwungen, die Bestellung zu stornieren. Offenbar liegt die Verantwortung für die Störung der rechtzeitigen Zustellung der Disposition an die Truppe sowohl bei Bennigsen, der mit der Führung der Truppen des rechten Flügels betraut war, als auch er den Eingang des Befehls bei den Korpskommandeuren nicht überprüft hat als Yermolov, der Bennigsen feindlich gesinnt war und die Ausführung der Anweisungen nicht überprüfte. Darüber hinaus gab es einen weiteren Grund, der den Befehl zwang, die Rede abzusagen. In der Nacht des 5. Oktober (17) erhielt Kutuzov Informationen über den Beginn der Bewegung feindlicher Streitkräfte entlang der Straßen Old und New Kaluga. Der Oberbefehlshaber schlug vor, dass die französische Armee Moskau verlassen hatte und sich zum Zeitpunkt der Schlacht mit Murats Avantgarde in Tarutin befinden könnte. Kutuzov wollte sich nicht unter ungünstigen Bedingungen mit den feindlichen Hauptstreitkräften treffen und brach den Angriff ab. Dann stellte sich heraus, dass sich diese Informationen als falsch herausstellten und der Oberbefehlshaber die Offensive für den 6. Oktober (18) anordnete.

Schlachtplan

Das russische Hauptquartier ging davon aus, dass die feindlichen Streitkräfte 45-50.000 Menschen umfassten und aus dem Kavalleriekorps von Murat, dem Korps von Davout und Poniatowski bestanden. Die Hauptkräfte der russischen Armee wurden geschickt, um die verstärkte Avantgarde von Marschall Murat anzugreifen. Die Armee wurde in zwei Teile geteilt. Die Zusammensetzung des rechten Flügels unter dem Kommando von Bennigsen umfasste das 2., 3., 4. Infanteriekorps, 10 Kosakenregimenter, Teile des 1. Kavalleriekorps. Der linke Flügel und die Mitte unter dem Kommando des Chefs der Avantgarde der Hauptarmee, Michail Miloradovich, umfassten das 5., 6., 7., 8. Infanteriekorps und zwei Kürassierdivisionen.

Das 2., 3., 4. Kavalleriekorps, die Kosakenregimenter unter der Führung von Generalmajor Fjodor Korf, befanden sich vor der linken Flanke. Das Hauptquartier des Oberbefehlshabers sollte sich ebenfalls auf der linken Flanke befinden. Der Hauptschlag sollte von den Truppen des rechten Flügels von Bennigsen an der linken Flanke des Feindes geführt werden. Bennigsen teilte seine Streitkräfte in drei Kolonnen und eine Reserve auf. Die erste Kolonne war Kavallerie unter dem Kommando von Vasily Orlov-Denisov: 10 Kosakenregimenter, ein Kavalleriejäger, zwei Dragoner, ein Husarenregiment, ein Lanzenregiment. Orlov-Denisov sollte die linke Flanke der französischen Truppen durch den Dednevsky-Wald umgehen und in der Nähe des Dorfes Stremilova nach hinten gehen. Die zweite Kolonne bestand aus der Infanterie des 2. Korps von Baggovut. Sie erhielt den Befehl, den linken Flügel des Feindes von vorne in der Nähe des Dorfes Teterino (Teterinka) anzugreifen. Das 4. Infanteriekorps unter dem Kommando von General Alexander Osterman-Tolstoi trat in die dritte Kolonne ein. Die dritte Kolonne sollte sich mit der zweiten Kolonne aufstellen und das Zentrum der französischen Truppen angreifen, das sich ebenfalls in der Nähe des Dorfes Teterino befand. Die Reserve umfasste das 3. Infanteriekorps von Pavel Stroganov, das 1. Kavalleriekorps von Peter Meller-Zakomelsky. Die Reserve hatte die Aufgabe, Baggovuts 2. Infanteriekorps zu unterstützen.

Gleichzeitig sollten die Truppen von M.A. den Feind treffen. Miloradovich mit der Unterstützung eines Teils der Streitkräfte der russischen Armee unter dem Kommando von Kutuzov selbst. Ihre Aufgabe war es, die rechte Flanke des Feindes zu schmieden. Die Truppen befanden sich in zwei Linien. Gemäß der Anordnung in der ersten Linie befanden sich in der Nähe des Dorfes Glyadovo (Glodovo) Einheiten des 7. und 8. Infanteriekorps. Dahinter in der zweiten Reihe ist die Reserve (5. Korps). Das 6. Infanteriekorps und zwei Kürassierdivisionen sollten Tarutino bis zum Rand des Dednevsky-Waldes verlassen und in der Mitte agieren und in Richtung des Dorfes Vinkov vorrücken. Schließlich wurden die Partisanenabteilungen der Armee von I.S. Dorokhov und Oberstleutnant A.S. Figner schlug dem Feind in den Rücken, sie erhielten die Aufgabe, den Rückzug der feindlichen Armee abzuschneiden. Nach dem Plan von Mikhail Kutuzov sollten russische Truppen die feindliche Avantgarde umzingeln und zerstören. Der Plan war gut, aber seine Umsetzung hing von den gleichzeitigen Aktionen der russischen Truppen ab. Unter den damaligen Bedingungen, nachts und in einem Waldgebiet, war es sehr schwierig, diesen Plan zu verwirklichen.

Der Verlauf der Schlacht

Um das Manöver durchzuführen, schickte der Oberbefehlshaber den Autor des Plans, Tolya, zur Unterstützung von Bennigsen, der die Routen erkundete. In der Praxis gelang es jedoch weder Bennigsen noch Toll, das Manöver planmäßig durchzuführen. Nur die erste Kolonne von Orlov-Denisov traf pünktlich am vereinbarten Ort im Dorf Dmitrievsky ein. Die beiden anderen Kolonnen verirrten sich im Nachtwald und kamen zu spät. Dadurch ging der Überraschungsmoment verloren.

Sobald die Morgendämmerung anbrach, beschloss Orlov-Denisov, aus Angst, dass seine Truppen vom Feind entdeckt würden, eine Offensive zu starten. Er hoffte, dass die anderen Kolonnen bereits in Position waren, um seinen Angriff zu unterstützen. Um 7 Uhr morgens griffen die Kosakenregimenter die Kürassierdivision von Sebastiani an. Die russischen Kosaken überraschten den Feind. Orlov-Denisov bemerkte die Leistung von 42 Offizieren der Kosakenregimenter, die „immer unter den Jägern an der Spitze waren, als erste in die feindlichen Kavalleriesäulen einschnitten, umstürzten und zur Infanterie fuhren und ihre Batterien abdeckten; Als sich der Feind formierte und zum Angriff bereit war, warnten sie ihn, verachteten alle Gefahren und Schrecken des Todes, ungeachtet der Schrotflinten- oder Gewehrsalven, stürzten sich verzweifelt auf den Feind, brachen in die Reihen ein und legten viele auf der Stelle nieder. und trieb den Rest in großer Unordnung mehrere Meilen.“ Der Feind warf 38 Kanonen und floh in Panik. Die Kosaken gingen zur Rjasanow-Schlucht, entlang der die Straße nach Spas-Kuplya verlief, aber hier wurden sie von der Kavallerie von Claparede und Nansouty getroffen und zurückgedrängt.

Während die linke Flanke des Feindes niedergeschlagen wurde, gelang es den Franzosen, sich in der Mitte darauf vorzubereiten, den Angriff der russischen Truppen abzuwehren. Als Einheiten des 4. Korps der dritten Kolonne in den nordwestlichen Rand des Waldes eindrangen und einen Angriff auf Teterinka begannen, waren die Franzosen kampfbereit. Außerdem ging zunächst nur ein Tobolsker Regiment in die Offensive (der Rest der Einheiten hatte den Wald noch nicht verlassen), dann schloss sich das 20. Jaeger-Regiment der Orlov-Denisov-Abteilung an. Schließlich tauchten Teile der zweiten Kolonne von Baggovut auf, bei der auch Bennigsen war. Nachdem Baggovut die Ranger am Rand eingesetzt hatte, führte sie den Angriff an, ohne darauf zu warten, dass sich der Rest der Truppen der Kolonne näherte.

Die russischen Jäger bedrängten den Feind und eroberten die Rjasanow-Schlucht (eine enge Passage zwischen Hügeln oder Wasserbarrieren), entlang der sich die französischen Truppen zurückzogen. Marschall Murat erkannte die Gefahr der Situation, sammelte Truppen und trieb die Ranger aus der Schlucht. Karl Fedorovich Baggovut starb während dieses Kampfes. Bennigsen übernahm das Kommando über die Kolonne. Er wagte es nicht, mit den ihm zur Verfügung stehenden Kräften anzugreifen, er begann auf die Annäherung der dritten Kolonne und der Reserve zu warten. Joachim Murat nutzte die Atempause und zog im Schutz des Artilleriefeuers die Hauptstreitkräfte, Karren und einen Teil der Artillerie nach Spas-Kupl zurück.

Karl Fedorovich Baggovut.

Die Reserve, das 3. Infanteriekorps, schloss sich schließlich der zweiten Kolonne an. Nach dem ursprünglichen Plan sollte er in Richtung der Rjasanow-Schlucht vordringen. Bennigsen befahl jedoch Strogonovs Korps, das 2. Korps zu unterstützen und in Richtung des Dorfes Teterinka zu handeln. Später verließen Teile des 4. Korps den Wald und Bennigsen schickte sie in die zentrale Position von Murat. Es war ein grober Fehler, da der Feind bereits Truppen abgezogen hatte.

So schlugen nur die Streitkräfte von Orlov-Denisov und ein Teil der Truppen der dritten Kolonne von Osterman-Tolstoi auf den ursprünglichen Plan ein. Dennoch brachte dieser Angriff einige Erfolge. Französische Batterien wurden durch russisches Artilleriefeuer unterdrückt. Die russische Infanterie vertrieb den Feind aus seinen Stellungen und zwang ihn zum hastigen Rückzug. Der feindliche Rückzug verwandelte sich bald in eine Flucht. Die Kosakenregimenter von Orlov-Denisov und Miloradovichs Kavallerie verfolgten die Franzosen nach Woronowo. Der Erfolg hätte größer sein können, wenn der Großteil der Truppen des rechten Flügels der russischen Armee koordinierter gehandelt hätte.

Die Truppen der rechten Flanke der russischen Armee nahmen überhaupt nicht an der Schlacht teil. Sie wurden auf Befehl des Oberbefehlshabers gestoppt. Kutuzov setzte die Truppenbewegung aus mehreren Gründen aus. Er erhielt ein Paket von Kudashev, in dem es einen Befehl von Marschall Berthier an General Arzhan vom 5. Oktober (17) gab, ihnen Konvois und Fracht zur Mozhaisk-Straße zu schicken und seine Division zur New Kaluga-Straße nach Fominsky zu verlegen. Dies deutete darauf hin, dass die französische Armee Moskau verließ und sich entlang der New Kaluga Road in Richtung Kaluga und Tula bewegen würde. Daher beschloss Mikhail Kutuzov, seine Hauptstreitkräfte nicht in den Kampf mit Murat zu führen. Am 4. Oktober (16) berichtete Seslavin dem Oberbefehlshaber, dass er bei Fominsky auf bedeutende feindliche Streitkräfte gestoßen sei. Nachdem Kutuzov diese Informationen analysiert hatte, begann er zu vermuten, dass Napoleon die Bewegung seiner Hauptstreitkräfte startete. Er befiehlt Dorokhovs Abteilung, anstatt sich in den Rücken von Murats Avantgarde zu begeben, auf die Borovskaya-Straße zurückzukehren. Die Abteilung von Dorokhov, die am 6. Oktober (18) in Fominsky ankam. Dorokhov traf auf eine große französische Truppe und bat um Verstärkung. Der Oberbefehlshaber schickte zwei Regimenter zu ihm und befahl dem 6. Korps von Dokhturov, der Kavalleriedivision der Garde und der Partisanenabteilung der Armee von Figner, ebenfalls in dieses Gebiet vorzudringen. So schuf Mikhail Kutuzov im Voraus an seiner linken Flanke eine solche Gruppierung, die der Schlacht standhalten konnte, bis sich die Hauptkräfte der russischen Armee näherten.

Es waren Informationen über die Bewegung großer feindlicher Streitkräfte, die den russischen Kommandanten zwangen, in der Schlacht von Tarutino so vorsichtig vorzugehen. Weitere aktive Aktionen gegen die Streitkräfte von Murat verloren ihre frühere Bedeutung, ein ernsteres "Spiel" begann. Daher lehnte der russische Oberbefehlshaber die Vorschläge von Miloradovich und Yermolov ab, die Streitkräfte von Marschall Murat zu verfolgen.

Das Ergebnis der Schlacht

Die Niederlage von Murats Truppen hat aufgrund der Fehler des Kommandos nicht geklappt, sowohl bei der Planung der Offensive als auch bei der unscharfen Ausführung der geplanten Pläne durch die Truppen. Nach Schätzungen des Historikers M. I. Bogdanovich nahmen tatsächlich 5.000 Infanteristen und 7.000 Kavalleristen an der Schlacht mit den Franzosen teil.

Trotz der Tatsache, dass Murats Streitkräfte nicht zerstört wurden, wurden in der Schlacht von Tarutino bedeutende taktische Erfolge erzielt. Die Schlacht endete mit dem Sieg und der Flucht des Feindes, große Trophäen und eine beträchtliche Anzahl von Gefangenen stärkten die Moral der Armee. Dieser private Sieg war der Beginn aktiver Offensivoperationen der Armee von Michail Kutuzov.

38 Kanonen wurden erbeutet. Die französische Armee verlor etwa 4.000 Tote, Verwundete und Gefangene (davon 1,5.000 Gefangene). Die russische Armee verlor etwa 1200 Tote und Verwundete.