Vor genau 100 Jahren erlebte die Russische Republik den ersten Tag des neuen Stils. Durch den Übergang vom Julianischen Kalender zum genaueren Gregorianischen, der in den meisten europäischen Ländern bereits im 17. Jahrhundert eingeführt wurde, fielen die ersten 13 Tage des Februars 1918 einfach aus dem Kalender heraus, und nach dem 31. Januar kam sofort der 14. Februar . Dies trug nicht nur dazu bei, den nationalen Kalender mit den Kalendern anderer Länder zu synchronisieren, sondern führte auch dazu, dass der Tag der Großen Oktoberrevolution in der Sowjetunion trotz des Namens am 7. November, Puschkins Geburtstag, gefeiert wurde Juni, obwohl er, wie Sie wissen, am 26. Mai geboren wurde, und Mitte Januar erschien ein unverständlicher Feiertag - das alte Neujahr. Gleichzeitig verwendet die russisch-orthodoxe Kirche immer noch den Julianischen Kalender, sodass beispielsweise Orthodoxe und Katholiken Weihnachten an unterschiedlichen Tagen feiern.

Am 26. Januar 1918 wurde ein Dekret erlassen, wonach die junge Sowjetrepublik auf den in Europa allgemein gültigen gregorianischen Kalender umstellte. Dies führte nicht nur zu einer Datumsverschiebung, sondern auch zu einigen Änderungen in der Definition von Schaltjahren. Um zu verstehen, woher die Diskrepanz zwischen den beiden Kalendern kommt, betrachten wir zunächst die natürlichen Prozesse, die bei ihrer Entwicklung zum Einsatz kamen.

Astronomie und Kalender

Die gebräuchlichsten Kalender basieren auf dem Verhältnis der Zeiten von drei zyklischen astronomischen Prozessen: der Rotation der Erde um ihre Achse, der Rotation des Mondes um die Erde und der Rotation der Erde selbst um die Sonne. Diese drei Prozesse führen zu periodischen Veränderungen, die auf der Erde deutlich sichtbar sind: der Wechsel von Tag und Nacht, der Wechsel der Mondphasen und der Wechsel der Jahreszeiten. Das Verhältnis der Dauern dieser Zeitintervalle liegt der überwältigenden Anzahl von Kalendern zugrunde, die von der Menschheit verwendet werden. Es ist klar, dass es andere astronomische Ereignisse gibt, die für Menschen auf der Erde sichtbar sind und mit bequemer Regelmäßigkeit auftreten (zum Beispiel wurde im alten Ägypten der Aufstieg des Sirius beobachtet, der den gleichen Jahreszyklus hatte), aber sie zu verwenden, um einen Kalender zu entwickeln, ist noch eher eine Ausnahme.

Von den drei angegebenen Intervallen ist es aus astronomischer Sicht am einfachsten, sich mit dem kürzesten zu befassen - der Länge des Tages. Für den Zeitraum, auf dessen Grundlage insbesondere Kalender erstellt werden, nehmen sie nun den durchschnittlichen Sonnentag - also den durchschnittlichen Zeitraum, in dem sich die Erde relativ zum Sonnenmittelpunkt um ihre Achse dreht . Sonnentage sind, weil der Mittelpunkt der Sonne als Bezugspunkt verwendet wird und es notwendig ist, einen Tag über ein Jahr zu mitteln, da aufgrund der Elliptizität der Erdbahn und ihrer Störung durch andere Himmelskörper die Die Umlaufzeit unseres Planeten ändert sich im Laufe des Jahres, und der längste und der kürzeste Tag unterscheiden sich um fast 16 Sekunden.

Ein Verfahren zur Bestimmung der Dauer eines Sonnentages, die berechnet werden, indem die Ausrichtung der Erde relativ zur Ausgangsposition (1) nicht um eine volle Umdrehung von 360 Grad zur Position (2), sondern um eine Umdrehung relativ zur Position (2) geändert wird Mittelpunkt der Sonne auf Position (3)

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Das zweite der für den Kalender benötigten Zeitintervalle ist das Jahr. Von mehreren möglichen Optionen zur Bestimmung einer Lücke von einem Jahr wird bei der Erstellung eines Kalenders ein saisonaler Zyklus verwendet, der beobachtet werden kann, wenn man die Position der Sonne am Himmel von der Erde aus betrachtet - das sogenannte tropische Jahr. Sie wird durch die Änderung der ekliptischen Koordinaten der Sonne bestimmt, und ein Jahreszyklus entspricht einer Änderung ihrer ekliptischen Länge um 360 Grad (d. h. ihrer Längsposition auf der Himmelskugel, gemessen vom Frühlingsäquinoktium, an dem die Rotationsebene der Erde um die Sonne und die Äquatorebene der Erde schneiden). Gleichzeitig kann die Länge des Jahres je nach Wahl des Startpunkts leicht variieren, und in der Regel wird der Punkt der Frühlings-Tagundnachtgleiche als Startposition gewählt, weil dafür der Fehler bei der Längenbestimmung auftritt des Jahres ist minimal.

Das Herzstück der heute gebräuchlichsten Sonnenkalender (einschließlich des julianischen und gregorianischen) ist das Verhältnis der Zeit der Tages- und Jahresperioden. Dieses Verhältnis, also die Dauer des Tropenjahres in Tagen, ist natürlich keine ganze Zahl und beträgt 365,2422. Und wie nah sich der Kalender diesem Wert direkt anpassen kann, hängt von seiner Genauigkeit ab.

Es ist erwähnenswert, dass trotz der Tatsache, dass die Dauer eines tropischen Jahres aufgrund kleiner Störungen in der Erdumlaufbahn nahezu konstant ist, sie sich immer noch leicht ändert. Diese Störungen sind mit dem Einfluss der erdnächsten Himmelskörper, vor allem Mars und Venus, verbunden, sie sind alle periodisch und haben eine Amplitude von 6 bis 9 Minuten. Die Periode jeder der Störungen beträgt zwei oder drei Jahre, was zusammen einen 19-jährigen Nutationszyklus ergibt. Außerdem fällt die Dauer des tropischen Jahres nicht mit der Zeit des Erdumlaufs um die Sonne (dem sogenannten Sternenjahr) zusammen. Das liegt an der Präzession der Erdachse, die zu einer Differenz von jetzt etwa 20 Minuten führt (die Länge eines Sternjahres in Tagen beträgt 365,2564).

Der dritte Zeitraum, der für die Erstellung von Kalendern verwendet wird, ist der synodische Monat. Sie wird als Zeit zwischen zwei identischen Mondphasen (z. B. Neumond) gemessen und beträgt durchschnittlich 29,5306 Sonnentage. Die Mondphasen werden durch die gegenseitige Stellung der drei Himmelskörper – Erde, Mond und Sonne – bestimmt und entsprechen beispielsweise nicht der Periodizität der Stellung des Mondes auf der Himmelskugel relativ zu den Sternen . Ebenso wie das tropische Jahr variiert auch der synodische Monat stark in der Länge.

Auf den Mondphasen basierende Mondkalender wurden recht häufig verwendet, aber in den meisten Fällen wurden sie durch Sonnen- oder Sonnen-Mond-Kalender ersetzt. Dies erklärt sich sowohl durch die Unbequemlichkeit der Verwendung von Mondkalendern aufgrund merklicher Variationen der Monatslänge als auch durch die natürliche Bindung menschlicher Aktivitäten an saisonale Wetteränderungen, die jedoch mit der Position der Sonne am Himmel in Verbindung gebracht werden können nicht mit der Phase des Mondes. Heutzutage werden Mondkalender hauptsächlich verwendet, um die Daten religiöser Feiertage zu bestimmen. Insbesondere der muslimische Kalender ist ein Mondkalender, und die Daten der alttestamentlichen christlichen Feiertage, insbesondere Ostern, werden ebenfalls vom Mondkalender bestimmt.

Jeder Kalender basiert auf Versuchen, mindestens zwei dieser Zeitintervalle miteinander zu verknüpfen. Da jedoch keines dieser Verhältnisse als gewöhnlicher Bruch dargestellt werden kann, ist es unmöglich, einen absolut genauen Kalender zu erstellen. Dieses Problem kann auf relativ einfache Weise gelöst werden, indem man auf keinerlei Kalender zurückgreift, sondern nur ein Intervall verwendet, beispielsweise die Länge eines Tages. So schlagen zum Beispiel Astronomen vor, die einfach die Tage ab einem bestimmten Punkt in der Vergangenheit zählen (nach dem modernen Kalender entspricht dieser Punkt dem Mittag des 24. November 4714 v. Chr.). In diesem Fall wird jeder Zeitpunkt durch das julianische Datum bestimmt – eine Bruchzahl, die der Anzahl der Tage entspricht, die seit Beginn der Referenz vergangen sind.

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In der Abbildung oben: Ein Verfahren zur Bestimmung der Ekliptikkoordinaten eines Himmelskörpers (z. B. der Sonne) auf der Himmelskugel. Sie werden vom Frühlingsäquinoktium aus gemessen.

Julianischer Kalender

Aber die Zeit nur in Tagen zu zählen, ist immer noch nicht sehr bequem, und ich möchte Zeitintervalle in größerem Maßstab zur Hand haben. Selbst wenn man bedenkt, dass es uns kein Kalender erlaubt, die Beziehung zwischen der Dauer eines Sonnentages, eines tropischen Jahres und eines synodischen Monats mit absoluter Genauigkeit zu beschreiben, kann man damit eine zufriedenstellende Genauigkeit erreichen. Gerade in der Genauigkeit bei der Beschreibung des Verhältnisses von zwei dieser drei Intervalle liegt der Unterschied zwischen dem Julianischen Kalender und dem Gregorianischen.

Beide Kalender sind solar, sie sind so konzipiert, dass sie die Länge des mittleren Sonnentages und des tropischen Jahres miteinander verbinden. Wir wissen, dass aus astronomischer Sicht die Länge eines tropischen Jahres ungefähr 365,2422 Tage beträgt. Um einen Kalender zu erstellen, muss diese Zahl irgendwie beschrieben werden, sodass es in jedem Kalenderjahr eine ganzzahlige Anzahl von Tagen gibt. Der einfachste Weg, dies zu tun, ist, die Länge des Jahres zu variieren.

Die gröbste akzeptable Rundung ergibt 365,25 Tage, und darauf basiert der Julianische Kalender. Wenn wir bei dieser Rundung der durchschnittlichen Jahreslänge das Jahr in 365 Tage teilen, dann summiert sich für alle vier Jahre ein Fehler von einem Tag. Von hier aus erscheint die Struktur des Kalenders, in dem jedes vierte Jahr ein Schaltjahr ist, dh einen Tag mehr als gewöhnlich enthält. Der vollständige Zyklus eines solchen Kalenders beträgt nur vier Jahre, was die Verwendung sehr einfach macht.

Der julianische Kalender wurde von alexandrinischen Astronomen entwickelt, nach Julius Cäsar benannt und 46 v. Chr. in Gebrauch genommen. Es ist interessant, dass ursprünglich ein zusätzlicher Tag in einem Schaltjahr hinzugefügt wurde, nicht durch die Einführung eines neuen Datums – den 29. Februar, sondern durch die Duplizierung des 24. Februar.

Natürlich ist der Julianische Kalender weit entfernt von der ersten Version des Sonnenkalenders. So diente der altägyptische Sonnenkalender als Grundlage für alle modernen Sonnenkalender. Sie wurde nach der Position des aufgehenden Sirius am Himmel gezählt und umfasste 365 Tage. Und obwohl die Ägypter verstanden haben, dass bei einem solchen Zählsystem beispielsweise eine Verschiebung der Daten der Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen sehr schnell erfolgt, änderte sich die Länge des Jahres der Einfachheit halber nicht. Daher gab es alle vier Jahre eine Verschiebung um einen Tag, und nach 1460 Jahren (dieses Intervall wurde das Große Jahr von Sothis genannt) kehrte das Jahr an seine ursprüngliche Position zurück.

Gleichzeitig löste im antiken Rom selbst der Julianische Kalender den zuvor verwendeten römischen Kalender ab, der aus zehn Monaten bestand und 354 Tage umfasste. Um die Länge des Kalenderjahres an die Länge des Tropenjahres anzupassen, wurde dem Jahr alle paar Jahre ein zusätzlicher Monat hinzugefügt.

Der julianische Kalender erwies sich als viel bequemer als der römische, aber er war immer noch nicht sehr genau. Der Unterschied zwischen 365,2422 und 365,25 ist immer noch groß, so dass die Ungenauigkeit des Julianischen Kalenders ziemlich schnell bemerkt wurde, hauptsächlich aufgrund der Verschiebung des Datums der Frühlings-Tagundnachtgleiche. Bis zum 16. Jahrhundert hatte es sich bereits 10 Tage von seiner ursprünglichen Position entfernt, die am 21. März 325 vom Konzil von Nicäa festgelegt wurde. Um die Genauigkeit des Kalenders zu verbessern, wurde daher vorgeschlagen, das bestehende System der Schaltjahre zu ändern.

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Diagramm der Verschiebung des Zeitpunkts der Sommersonnenwende in Abhängigkeit vom Jahr nach dem gregorianischen Kalender. Auf der Abszisse sind Jahre und auf der Ordinate die berechnete tatsächliche Zeit der Sommersonnenwende in Kalenderschreibweise aufgetragen (ein Vierteltag entspricht sechs Stunden).

Gregorianischer Kalender

Der neue Kalender wurde von Papst Gregor XIII. eingeführt, der 1582 die Bulle Inter gravissimas herausgab. Um das Kalenderjahr genauer an die tropische Zahl der Schaltjahre im neuen gregorianischen Kalender anzupassen, verringerte sich die Anzahl der Schaltjahre im Vergleich zum Julianischen alle 400 Jahre um drei. Schaltjahre sind daher keine Schaltjahre mehr, deren Seriennummern vollständig durch 100, aber nicht durch 400 teilbar sind. Das heißt, 1900 und 2100 sind keine Schaltjahre, aber beispielsweise 2000 war ein Schaltjahr.

Unter Berücksichtigung der eingeführten Änderungen betrug die Dauer eines Jahres in Tagen nach dem gregorianischen Kalender 365,2425, was dem erforderlichen Wert von 365,2422 im Vergleich zum Julianischen Kalender bereits viel näher kommt. Als Ergebnis der vorgeschlagenen Änderungen summiert sich eine Differenz von drei Tagen zwischen dem julianischen und dem gregorianischen Kalender für 400 Jahre. Gleichzeitig wurde die Korrektur gemäß der Verschiebung des Tages des Frühlingsäquinoktiums in Bezug auf das vom Konzil von Nicäa festgelegte Datum – den 21 4 im Jahr 1582 war sofort der 15. Oktober), und die Nulldifferenz zwischen den Kalendern entspricht nicht dem ersten Jahrhundert nach Christus und dem dritten.

Der Übergang zu einem genaueren gregorianischen Kalender in Europa erfolgte allmählich. Zunächst stellten in den 80er Jahren des 16. Jahrhunderts alle katholischen Länder auf den gregorianischen Kalender um, im 17. und 18. Jahrhundert schrittweise protestantische Staaten. Obwohl die Reform Gregors XIII. eine Maßnahme der Gegenreformation war, die die Kalenderzeit symbolisch der Bulle des römischen Papstes unterordnete, waren ihre objektiven Vorteile zu offensichtlich, um sich aus religiösen Gründen lange Zeit dagegen zu wehren.

In Russland verzögerte sich der Übergang zu einem aktualisierten Kalender etwas: Bis 1700, als die meisten europäischen Länder bereits nach dem gregorianischen Kalender lebten, wurde im russischen Königreich noch die byzantinische Chronologie übernommen. Der im 7. Jahrhundert entwickelte byzantinische Kalender entsprach in der Definition der Schaltjahre dem julianischen Kalender, unterschied sich jedoch in den Namen der Monate, dem Datum des Jahresbeginns (1. September) und dem Bezugspunkt der Chronologie. Wenn der julianische und der gregorianische Kalender den 1. Januar des Jahres berücksichtigen, in dem Jesus Christus geboren wurde, dann gilt in der byzantinischen Version die Zeit als „ab Erschaffung der Welt“, angeblich im Jahr 5509 v. (Beachten Sie, dass bei der Bestimmung des genauen Geburtsjahres Christi wahrscheinlich ein Fehler von mehreren Jahren gemacht wurde, weshalb dies nach dem Julianischen Kalender nicht das erste Jahr unserer Ära sein sollte, sondern 7-5 Jahre v. Chr ).

Russland wurde 1700 von Peter I. auf den Julianischen Kalender umgestellt. Einerseits sah er die Notwendigkeit, die historische Zeit Russlands mit der europäischen zu "synchronisieren", andererseits hatte er ein tiefes Misstrauen gegenüber dem "papistischen" Kalender und wollte kein "ketzerisches" Osterfest einführen. Zwar akzeptierten die Altgläubigen seine Reformen nicht und zählten die Daten immer noch nach dem byzantinischen Kalender. Die New Believer Orthodox Church wechselte zum Julianischen Kalender, widersetzte sich aber gleichzeitig bis Anfang des 20. Jahrhunderts der Einführung eines genaueren Gregorianischen.

Aufgrund der praktischen Unannehmlichkeiten, die sich bei der Führung internationaler Angelegenheiten infolge der Diskrepanz zwischen den in Europa und im Russischen Reich angenommenen Kalendern ergaben, wurde die Frage der Umstellung auf den gregorianischen Kalender insbesondere im 19. Jahrhundert mehr als aufgeworfen einmal. Zum ersten Mal wurde eine solche Frage während der liberalen Reformen von Alexander I. diskutiert, erreichte dann aber nie die offizielle Ebene. Das Problem des Kalenders wurde 1830 ernsthafter aufgeworfen, dafür wurde sogar ein Sonderausschuss der Akademie der Wissenschaften zusammengestellt, aber Nikolaus I. entschied sich daraufhin, die Reform aufzugeben, und stimmte den Argumenten des Bildungsministers Karl Lieven zu über die mangelnde Bereitschaft der Menschen, aufgrund unzureichender Bildung und möglicher Empörung auf ein anderes Kalendersystem umzusteigen.

"Dekret über die Einführung des westeuropäischen Kalenders in der Russischen Republik"

Das nächste Mal wurde Ende des 19. Jahrhunderts ein ernsthafter Auftrag über die Notwendigkeit der Umstellung auf den Gregorianischen Kalender im Russischen Reich erhoben. Die Kommission wurde unter der Russischen Astronomischen Gesellschaft gebildet, aber trotz der Beteiligung prominenter Wissenschaftler, insbesondere Dmitri Mendeleev, wurde beschlossen, den Übergang aufgrund der unzureichenden Genauigkeit des gregorianischen Kalenders abzubrechen.

Gleichzeitig befasste sich die Kommission mit der Umstellung sowohl auf den gregorianischen Kalender als auch auf eine noch genauere Version, die 1884 vom Astronomen Johann Heinrich von Medler, einem Professor an der Universität Dorpat, entwickelt wurde. Medler schlug vor, einen Kalender mit einem 128-Jahres-Zyklus mit 31 Schaltjahren zu verwenden. Die durchschnittliche Länge eines Jahres in Tagen nach einem solchen Kalender beträgt 365,2421875, und ein Fehler von einem Tag summiert sich über 100.000 Jahre. Aber auch dieses Projekt wurde nicht angenommen. Historikern zufolge spielte die Meinung der orthodoxen Kirche eine bedeutende Rolle bei der Ablehnung von Reformen.

Erst 1917, nach der Oktoberrevolution und der Trennung von Kirche und Staat, entschieden sich die Bolschewiki für die Umstellung auf den gregorianischen Kalender. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Differenz zwischen den beiden Kalendern bereits 13 Tage erreicht. Für den Übergang zum neuen Stil wurden mehrere Optionen vorgeschlagen. Die erste von ihnen beinhaltete einen allmählichen Übergang über 13 Jahre, in dem jedes Jahr an einem Tag eine Änderung vorgenommen wurde. Am Ende entschied man sich jedoch für die zweite, radikalere Option, wonach 1918 die erste Februarhälfte einfach gestrichen wurde, sodass nach dem 31. Januar sofort der 14. Februar kam.

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Diagramm der Offset-Zeit der Frühlings-Tagundnachtgleiche nach dem neujulianischen Kalender. Auf der Abszisse sind Jahre und auf der Ordinate die berechnete tatsächliche Zeit des Frühlingsäquinoktiums in Kalenderschreibweise aufgetragen (ein Vierteltag entspricht sechs Stunden). Die blaue vertikale Linie markiert das Jahr 1923, als der Kalender entworfen wurde. Der Zeitraum vor diesem Datum wird nach dem proleptischen neujulianischen Kalender betrachtet, der die Datierung auf einen früheren Zeitpunkt erweitert.

Julianischer Kalender und die orthodoxe Kirche

Die russisch-orthodoxe Kirche verwendet weiterhin den julianischen Kalender. Der Hauptgrund, warum sie die Umstellung auf den gregorianischen Kalender ablehnt, ist die Verknüpfung einiger kirchlicher Feiertage (vor allem Ostern) mit dem Mondkalender. Zur Berechnung des Osterdatums wird das Ostersystem verwendet, das auf einem Vergleich von Mondmonaten und Tropenjahren beruht (19 Tropenjahre entsprechen ziemlich genau 235 Mondmonaten).

Der Übergang zum gregorianischen Kalender wird laut Vertretern der russisch-orthodoxen Kirche zu schwerwiegenden kanonischen Verstößen führen. Insbesondere bei der Verwendung des gregorianischen Kalenders stellt sich in einigen Fällen heraus, dass das Datum des katholischen Osterfestes früher als das jüdische Datum ist oder mit diesem zusammenfällt, was den apostolischen Kanonen widerspricht. Nach der Umstellung auf den gregorianischen Kalender feierten die Katholiken Ostern viermal vor den Juden (alle im 19. Jahrhundert) und fünfmal gleichzeitig mit ihnen (im 19. und 20. Jahrhundert). Darüber hinaus finden orthodoxe Priester andere Gründe, nicht zum gregorianischen Kalender zu wechseln, wie zum Beispiel die Verkürzung der Dauer einiger Fastenzeiten.

Gleichzeitig stellte Anfang des 20. Jahrhunderts ein Teil der orthodoxen Kirchen auf den Neujulianischen Kalender um – mit Änderungen, die der serbische Astronom Milutin Milanković (vor allem bekannt für die Beschreibung von Klimazyklen) einführte. Milankovitch schlug vor, statt alle 400 Jahre drei Schaltjahre abzuziehen, alle 900 Jahre sieben Schaltjahre abzuziehen. Somit beträgt der vollständige Zyklus des neujulianischen Kalenders 900 Jahre, was ihn sogar im Vergleich zum gregorianischen noch genauer, aber auch schwieriger zu verwenden macht.

Die Änderungen von Milankovitch führen dazu, dass das Datum nach dem neujulianischen Kalender sowohl nach oben als auch nach unten (in absehbarer Zeit - nicht mehr als einen Tag) vom gregorianischen abweichen kann. Im Moment stimmen die Daten des neuen julianischen und des gregorianischen Kalenders überein, und die nächste Diskrepanz zwischen ihnen wird erst im Jahr 2800 auftreten.

Die Genauigkeit des neujulianischen Kalenders führt zu einer Fehlerhäufung von einem Tag in 43.500 Jahren. Das ist viel besser als der gregorianische Kalender (ein Tag in 3280 Jahren) und natürlich der julianische (ein Tag in 128 Jahren). Aber zum Beispiel die bereits erwähnten Medler-Änderungen, die auch von der russisch-orthodoxen Kirche als Alternative zum Julianischen Kalender in Betracht gezogen wurden, ermöglichen es, trotz einer viel kürzeren Zeit die doppelte Genauigkeit (ein Tag pro 100.000 Jahre) zu erreichen Zyklus von 128 Jahren.

Um auf die Frage der Datierung der Oktoberrevolution und des Geburtstages von Puschkin zurückzukommen, ist es erwähnenswert, dass sie nach dem neuen Stil datiert sind (dh nach dem gregorianischen Kalender), wobei das Datum in Klammern nach dem alten (julianischen) Stil angegeben ist . In ähnlicher Weise datiert man in europäischen Ländern auch jene Ereignisse, die vor der Einführung des gregorianischen Kalenders stattfanden, indem man den sogenannten proleptischen gregorianischen Kalender verwendet, also die gregorianische Chronologie um den Zeitraum bis 1582 erweitert.

Der Unterschied zwischen den Daten des katholischen und des orthodoxen Weihnachtsfestes stimmt nun vollständig mit dem Unterschied zwischen dem julianischen und dem gregorianischen Kalender überein. Dementsprechend verschiebt sich das orthodoxe Weihnachtsfest nach dem Jahr 2100 vom 7. Januar auf den 8. Januar, und die Differenz der Daten wird um einen weiteren Tag zunehmen.

Alexander Dubow

Wenn wir einen historischen Artikel über Ereignisse lesen, die vor 1918 stattfanden, sehen wir oft solche Daten: "Die Schlacht von Borodino fand am 26. August (7. September) 1812 statt." Warum zwei Termine? Was ist richtig? Was ist der Unterschied? Warum diese Klammern? Nicht hundert, ja sogar tausend Menschen rätseln jedes Jahr über diese Fragen. Aber eigentlich ist alles einfach. Wir ersparen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viele Zahlen und Berechnungen und erklären alles „an den Fingern“.

Also langsamer, also langsamer. Der Punkt ist Kalender. Julianischer Kalender- Dies ist der Kalender, nach dem Russland bis 1918 lebte. Im Februar 1918 wechselten wir zu einem "neuen" Stil - zu Gregorianischer Kalender. In Europa begann es sich ab dem 16. Jahrhundert zu verbreiten. und wurde auf Befehl von Papst Gregor XIII (daher der Gregorianische) eingeführt.

Sosigenes ist ein alexandrinischer Astronom, der Schöpfer des „julianischen“ Kalenders, der 42 v. Chr. von Julius Cäsar eingeführt wurde. Papst Gregor XIII. - Schöpfer des "Gregorianischen" Kalenders, angenommen 1582

Erinnern wir uns jetzt an ein paar Regeln, mit denen Sie die Daten nicht mehr verwechseln werden:

1 Regel: Die Daten aller Ereignisse, die vor 1918 stattfanden, sind nach alter Schreibweise geschrieben, und in Klammern ist das Datum nach dem neuen - gregorianischen - Kalender angegeben: 26. August (7. September) 1812.

2 Regel: Wenn Ihnen ein Dokument, das vor 1918 geschrieben wurde, in die Hände fiel und dementsprechend nicht in einen neuen Stil konvertiert werden konnte, müssen Sie nicht online gehen - Sie können es selbst berechnen. Dazu benötigen Sie dieses Etikett:

vom 05.10.1582 bis 18.02.1700 - 10 Tage addieren.

vom 19.02.1700 bis 18.02.1800 - addieren Sie 11 Tage.

vom 19.02.1800 bis 18.02.1900 - 12 Tage addieren.

vom 19.02.1900 bis 01.02.1918 - 13 Tage addieren.

Prüfen wir uns selbst:

Zar Fjodor Ioannovich wurde am 18. März 1584 nach dem Julianischen Kalender geboren. Wir schauen uns die Platte an - Sie müssen 10 Tage hinzufügen. Insgesamt ist der Geburtstag von Fedor Ioannovich nach dem gregorianischen Kalender der 28. März 1584.

Aber die Schlacht von Poltawa fand am 27. Juni 1709 statt. Wie viel sollte hinzugefügt werden? Bereits 11 Tage. Stellt sich am 8. Juli heraus.

Der julianische Kalender wird weiterhin von der russisch-orthodoxen Kirche verwendet. Die zivile Chronologie in Russland basiert auf dem gregorianischen Kalender. Wie schreibt man also die Daten historischer Ereignisse richtig? Wann fand die Schlacht von Borodino statt – am 26. August oder am 7. September? Es gibt nur eine Antwort, und es kann keine andere geben: Es ist richtig, das Datum zu schreiben, das dem damaligen aktuellen Kalender entsprach. Das heißt - 26. August.

In den Sälen des Historischen Museums und des Museums des Vaterländischen Krieges von 1812 können Sie Dokumente mit unterschiedlichen Daten finden und selbst überprüfen. Wie Sie sehen können, ist es einfach. Weiter zum Museum!

Verschiedene Völker, religiöse Kulte und Astronomen versuchten, die Berechnung der unerbittlich aktuellen Zeit für jeden Menschen so genau und einfach wie möglich zu machen. Ausgangspunkt war die Bewegung von Sonne, Mond, Erde, der Standort der Sterne. Bisher wurden Dutzende von Kalendern entwickelt und verwendet. Für die christliche Welt wurden jahrhundertelang nur zwei bedeutende Kalender verwendet - der julianische und der gregorianische. Letzteres ist immer noch die Grundlage der Chronologie, die als die genaueste gilt und nicht der Anhäufung von Fehlern unterliegt. Der Übergang zum gregorianischen Kalender in Russland erfolgte 1918. Womit es verbunden war, wird dieser Artikel zeigen.

Von Cäsar bis heute

Der Julianische Kalender wurde nach dieser facettenreichen Persönlichkeit benannt. Als Datum seines Erscheinens gilt der 1. Januar 45. BC e. per Dekret des Kaisers. Komisch, dass der Ausgangspunkt wenig mit Astronomie zu tun hat – das ist der Tag, an dem die Konsuln von Rom ihr Amt antreten. Dieser Kalender wurde jedoch nicht aus dem Nichts geboren:

• Grundlage dafür war der seit Jahrhunderten bestehende Kalender des alten Ägypten, in dem es genau 365 Tage gab, den Wechsel der Jahreszeiten.
• Die zweite Quelle für die Zusammenstellung des julianischen Kalenders war der bestehende römische Kalender, in dem es eine Unterteilung in Monate gab.

Es stellte sich heraus, dass es eine ziemlich ausgewogene, nachdenkliche Art war, den Lauf der Zeit zu visualisieren. Es kombinierte harmonisch Benutzerfreundlichkeit, klare Perioden mit astronomischer Korrelation zwischen Sonne, Mond und Sternen, die seit langem bekannt sind und die Bewegung der Erde beeinflussen.

Das Erscheinen des gregorianischen Kalenders, der vollständig an das Sonnen- oder Tropenjahr gebunden ist, ist der dankbaren Menschheit Papst Gregors XIII. zu verdanken, der darauf hinwies, dass alle katholischen Länder am 4. Oktober 1582 auf eine neue Zeit umstellen sollten. Es muss gesagt werden, dass dieser Prozess auch in Europa weder wackelig noch holprig war. So wechselte Preußen 1610 dazu, Dänemark, Norwegen, Island - 1700 Großbritannien mit allen Überseekolonien - erst 1752.

Wann hat Russland auf den gregorianischen Kalender umgestellt?

Durstig nach allem Neuen, nachdem alles zerstört war, gaben die feurigen Bolschewiki gerne den Befehl, auf einen neuen progressiven Kalender umzusteigen. Der Übergang dazu in Russland erfolgte am 31. Januar (14. Februar) 1918. Die Sowjetregierung hatte recht revolutionäre Gründe für dieses Ereignis:

• Fast alle europäischen Länder haben längst auf diese Rechenmethode umgestellt, und nur die reaktionäre Zarenregierung hat die Initiative von Bauern und Arbeitern unterdrückt, die der Astronomie und anderen exakten Wissenschaften sehr zugeneigt waren.
• Die russisch-orthodoxe Kirche war gegen einen solchen gewaltsamen Eingriff, der die Abfolge biblischer Ereignisse verletzte. Und wie können "Drogenverkäufer für das Volk" schlauer sein als das mit den fortschrittlichsten Ideen bewaffnete Proletariat.

Darüber hinaus können die Unterschiede zwischen den beiden Kalendern nicht als grundlegend unterschiedlich bezeichnet werden. Im Großen und Ganzen ist der Gregorianische Kalender eine modifizierte Version des Julianischen. Die Änderungen zielen hauptsächlich darauf ab, vorübergehende Fehler zu beseitigen und weniger zu häufen. Aber aufgrund der Daten von historischen Ereignissen, die sich vor langer Zeit ereignet haben, werden die Geburten berühmter Persönlichkeiten doppelt und verwirrend gezählt.

Zum Beispiel fand die Oktoberrevolution in Russland am 25. Oktober 1917 statt - nach dem Julianischen Kalender oder nach dem sogenannten alten Stil, der eine historische Tatsache ist, oder am 7. November desselben Jahres auf neue Weise - Gregorianisch . Es fühlt sich an, als hätten die Bolschewiki den Oktoberaufstand zweimal durchgeführt – das zweite Mal für eine Zugabe.

Die russisch-orthodoxe Kirche, die die Bolschewiki weder durch Hinrichtungen von Geistlichen noch durch organisierten Raub künstlerischer Werte zur Anerkennung des neuen Kalenders zwingen konnten, wich nicht von den biblischen Kanons ab und zählte den Zeitablauf, den Beginn der kirchlichen Feiertage nach dem Julianischen Kalender.

Daher ist der Übergang zum gregorianischen Kalender in Russland weniger ein wissenschaftliches, organisatorisches als ein politisches Ereignis, das einst das Schicksal vieler Menschen beeinflusste und dessen Echos noch heute zu hören sind. Vor dem Hintergrund eines lustigen Spiels "Zeit um eine Stunde vor / zurück stellen", das nach den Initiativen der aktivsten Abgeordneten immer noch nicht ganz beendet ist, ist dies jedoch bereits nur ein historisches Ereignis.

Der julianische Kalender wurde 46 v. Chr. von Julius Cäsar eingeführt. Es wurde angeblich von ägyptischen Astronomen entwickelt (alexandrische Astronomen unter der Leitung von Sosigen), aber sie benannten es genau zu seinen Ehren.
Es erhielt seine endgültige Form im Jahr 8 n. Chr.
Das Jahr begann am 1. Januar, da an diesem Tag die gewählten Konsuln ihr Amt antraten, und dann sind bekanntlich alle 12 Monate, 365 Tage, manchmal 366.

Dieses „manchmal“ unterscheidet ihn vom gregorianischen Kalender.

Tatsächlich besteht das Problem darin, dass die Erde in 365,24219878 Tagen einen vollständigen Umlauf um die Sonne – ein tropisches Jahr – vollzieht. Der Kalender hat eine ganzzahlige Anzahl von Tagen. Es stellt sich heraus, dass, wenn es 365 Tage in einem Jahr gibt, der Kalender jedes Jahr in die Irre geht - fast einen Vierteltag voraus.
Im julianischen Kalender haben sie es einfach gemacht - um die Diskrepanz zu korrigieren, wurde angenommen, dass jedes vierte Jahr ein Schaltjahr wäre ( annus bissextus) und hat 366 Tage. Somit beträgt die durchschnittliche Jahreslänge im Julianischen Kalender 365,25, schon viel näher am echten Tropenjahr.

Aber nicht nah genug - jetzt begann der Kalender jedes Jahr um 11 Minuten 14 Sekunden hinterherzuhinken. Seit 128 Jahren wird es ein Tag sein. Dies führt dazu, dass sich einige mit astronomischen Phänomenen verbundene Daten, beispielsweise das astronomische Frühlingsäquinoktium, zum Beginn des Kalenderjahres zu verschieben beginnen.

Die Diskrepanz zwischen dem astronomischen Frühlingsäquinoktium und dem auf den 21. März festgelegten Kalender wurde immer deutlicher, und da die Osterferien an das Frühlingsäquinoktium gebunden waren, glaubten viele im katholischen Europa, dass etwas gegen das Problem unternommen werden müsse.

Schließlich tat sich Papst Gregor XIII zusammen und reformierte den Kalender, indem er das hervorbrachte, was wir heute als gregorianischen Kalender kennen. Das Projekt wurde von Luigi Lilio entwickelt, und seiner Meinung nach sollten in Zukunft nur die weltlichen Jahre als Schaltjahre gelten, deren Anzahl von Hunderten von Jahren durch 4 teilbar ist (1600, 2000, 2400), während andere dies tun werden als einfach angesehen werden. Der seit 8 n. Chr. angesammelte Fehler von 10 Tagen wurde ebenfalls beseitigt, und gemäß dem Dekret des Papstes vom 24. Februar 1582 wurde festgelegt, dass für den 4. Oktober 1582 der 15. Oktober sofort kommen sollte.

Im neuen Kalender betrug die durchschnittliche Jahreslänge 365,2425 Tage. Der Fehler betrug nur 26 Sekunden, und die Diskrepanz pro Tag hat sich seit etwa 3300 Jahren angesammelt.

Wie sie sagen: "Nun, um genauer zu sein, müssen wir das nicht." Oder sagen wir mal so - das werden schon die Probleme unserer fernen Nachfahren sein. Prinzipiell wäre es möglich, jedes durch 4000 teilbare Jahr zu keinem Schaltjahr zu erklären, dann wäre der Jahresdurchschnittswert 365,24225, mit noch kleinerem Fehler.

Katholische Länder stellten fast sofort auf den neuen Kalender um (gegen den Papst kann man nicht argumentieren), protestantische Länder mit einem Knarren, eines der letzten war Großbritannien im Jahr 1752, und nur das orthodoxe Griechenland hielt bis zum Ende durch, das angenommen wurde der gregorianische Kalender erst 1929.

Jetzt halten sich nur noch einige orthodoxe Kirchen an den Julianischen Kalender, zum Beispiel Russisch und Serbisch.
Der julianische Kalender hinkt dem gregorianischen weiterhin hinterher – alle hundert Jahre um einen Tag (wenn das weltliche Jahr nicht ohne Rest durch 4 teilbar ist) oder um drei Tage in 400 Jahren. Bis zum 20. Jahrhundert hatte dieser Unterschied 13 Tage erreicht.

Der Rechner unten rechnet ein Datum aus dem gregorianischen Kalender in den julianischen Kalender um und umgekehrt.
Verwendung - Geben Sie das Datum ein, das Feld „Julianischer Kalender“ zeigt das Datum des Julianischen Kalenders an, als ob das eingegebene Datum zum gregorianischen Kalender gehört, und das Feld „Gregorianischer Kalender“ zeigt das Datum des gregorianischen Kalenders an, als ob das eingegebene Datum zum Julianischen Kalender gehört.

Ich stelle auch fest, dass der gregorianische Kalender vor dem 15. Oktober 1582 im Prinzip nicht existierte, daher ist es sinnlos, von gregorianischen Daten zu sprechen, die früheren julianischen Daten entsprechen, obwohl sie in die Vergangenheit extrapoliert werden können.

- ein Zahlensystem für lange Zeiträume, basierend auf der Periodizität der sichtbaren Bewegungen von Himmelskörpern.

Der gebräuchlichste Sonnenkalender basiert auf dem Sonnenjahr (Tropenjahr) – dem Zeitintervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden Durchgängen des Sonnenzentrums durch das Frühlingsäquinoktium.

Ein tropisches Jahr hat ungefähr 365,2422 mittlere Sonnentage.

Der Sonnenkalender umfasst den Julianischen Kalender, den Gregorianischen Kalender und einige andere.

Der moderne Kalender heißt Gregorianischer (neuer Stil) und wurde 1582 von Papst Gregor XIII. eingeführt und ersetzte den Julianischen Kalender (alter Stil), der seit dem 45. Jahrhundert v. Chr. In Gebrauch war.

Der Gregorianische Kalender ist eine Weiterentwicklung des Julianischen Kalenders.

In dem von Julius Cäsar vorgeschlagenen julianischen Kalender betrug die durchschnittliche Jahreslänge im Intervall von vier Jahren 365,25 Tage, was 11 Minuten und 14 Sekunden länger ist als das tropische Jahr. Im Laufe der Zeit fiel der Beginn saisonaler Phänomene nach dem Julianischen Kalender auf immer frühere Daten. Besonders starke Unzufriedenheit wurde durch die ständige Verschiebung des Osterdatums verursacht, das mit der Frühlings-Tagundnachtgleiche verbunden ist. Im Jahr 325 erließ das Konzil von Nicäa ein Dekret zu einem einzigen Datum für Ostern für die gesamte christliche Kirche.

© Gemeinfrei

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In den folgenden Jahrhunderten wurden viele Vorschläge zur Verbesserung des Kalenders gemacht. Die Vorschläge des neapolitanischen Astronomen und Arztes Aloysius Lilius (Luigi Lilio Giraldi) und des bayerischen Jesuiten Christopher Clavius ​​​​wurden von Papst Gregor XIII. Am 24. Februar 1582 gab er eine Bulle (Botschaft) heraus, die zwei wichtige Ergänzungen zum Julianischen Kalender einführte: 10 Tage wurden aus dem Kalender von 1582 entfernt – nach dem 4. Oktober folgte unmittelbar der 15. Oktober. Diese Maßnahme ermöglichte es, den 21. März als Datum der Frühlings-Tagundnachtgleiche beizubehalten. Außerdem galten drei von vier Jahrhundertjahren als gewöhnlich, und nur die durch 400 teilbaren waren Schaltjahre.

1582 war das erste Jahr des gregorianischen Kalenders, der als neuer Stil bezeichnet wird.

Der gregorianische Kalender wurde in verschiedenen Ländern zu unterschiedlichen Zeiten eingeführt. Italien, Spanien, Portugal, Polen, Frankreich, Holland und Luxemburg übernahmen 1582 als erste den neuen Stil. Dann in den 1580er Jahren wurde es in Österreich, der Schweiz und Ungarn eingeführt. Im 18. Jahrhundert wurde der Gregorianische Kalender im 19. Jahrhundert in Deutschland, Norwegen, Dänemark, Großbritannien, Schweden und Finnland verwendet - in Japan. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der gregorianische Kalender in China, Bulgarien, Serbien, Rumänien, Griechenland, der Türkei und Ägypten eingeführt.

In Russland wurde zusammen mit der Annahme des Christentums (X Jahrhundert) der Julianische Kalender eingeführt. Da die neue Religion von Byzanz entlehnt war, wurden die Jahre nach der Ära Konstantinopels „von der Erschaffung der Welt an“ (für 5508 v. Chr.) gezählt. Per Dekret von Peter I. im Jahr 1700 wurde in Russland die europäische Chronologie eingeführt - "von der Geburt Christi".

Der 19. Dezember 7208 seit Erschaffung der Welt, als das Reformationsdekret erlassen wurde, entsprach in Europa dem 29. Dezember 1699 seit der Geburt Christi nach dem gregorianischen Kalender.

Gleichzeitig wurde in Russland der julianische Kalender bewahrt. Der gregorianische Kalender wurde nach der Oktoberrevolution 1917 eingeführt – ab dem 14. Februar 1918. Die russisch-orthodoxe Kirche, die Traditionen bewahrt, lebt nach dem Julianischen Kalender.

Der Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Stil beträgt 11 Tage für das 18. Jahrhundert, 12 Tage für das 19. Jahrhundert, 13 Tage für das 20. und 21. Jahrhundert, 14 Tage für das 22. Jahrhundert.

Obwohl der gregorianische Kalender ziemlich mit Naturphänomenen übereinstimmt, ist er auch nicht ganz genau. Die Länge des Jahres im gregorianischen Kalender ist 26 Sekunden länger als das tropische Jahr und akkumuliert einen Fehler von 0,0003 Tagen pro Jahr, was drei Tagen in 10.000 Jahren entspricht. Der gregorianische Kalender berücksichtigt auch nicht die Verlangsamung der Erdrotation, die den Tag pro 100 Jahre um 0,6 Sekunden verlängert.

Auch die moderne Struktur des gregorianischen Kalenders wird den Bedürfnissen des öffentlichen Lebens nicht vollständig gerecht. Zu den größten Mängeln gehört die Variabilität der Anzahl von Tagen und Wochen in Monaten, Quartalen und Halbjahren.

Es gibt vier Hauptprobleme mit dem gregorianischen Kalender:

- Theoretisch sollte das bürgerliche (Kalender-)Jahr die gleiche Dauer haben wie das astronomische (Tropen-)Jahr. Dies ist jedoch unmöglich, da das tropische Jahr keine ganzzahlige Anzahl von Tagen enthält. Da dem Jahr von Zeit zu Zeit zusätzliche Tage hinzugefügt werden müssen, gibt es zwei Arten von Jahren – gewöhnliche Jahre und Schaltjahre. Da ein Jahr an jedem Wochentag beginnen kann, ergeben sich sieben Arten von gemeinsamen Jahren und sieben Arten von Schaltjahren, also insgesamt 14 Arten von Jahren. Für ihre vollständige Reproduktion müssen Sie 28 Jahre warten.

— Die Länge der Monate ist unterschiedlich: Sie können 28 bis 31 Tage umfassen, und diese Ungleichmäßigkeit führt zu gewissen Schwierigkeiten bei wirtschaftlichen Berechnungen und Statistiken.|

Weder reguläre noch Schaltjahre enthalten eine ganze Zahl von Wochen. Auch Halbjahre, Quartale und Monate enthalten nicht eine ganze und gleiche Anzahl von Wochen.

- Von Woche zu Woche, von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr ändert sich die Entsprechung von Daten und Wochentagen, sodass es schwierig ist, die Zeitpunkte verschiedener Ereignisse festzustellen.

In den Jahren 1954 und 1956 wurden die Entwürfe des neuen Kalenders auf den Sitzungen des UN-Wirtschafts- und Sozialrats (ECOSOC) diskutiert, die endgültige Entscheidung in dieser Frage jedoch verschoben.

In Russland schlug die Staatsduma vor, den Julianischen Kalender ab dem 1. Januar 2008 an das Land zurückzugeben. Die Abgeordneten Victor Alksnis, Sergey Baburin, Irina Savelyeva und Alexander Fomenko schlugen vor, eine Übergangszeit ab dem 31. Dezember 2007 festzulegen, in der die Chronologie 13 Tage lang gleichzeitig nach dem julianischen und gregorianischen Kalender durchgeführt wird. Im April 2008 wurde der Gesetzentwurf mehrheitlich abgelehnt.

Das Material wurde auf der Grundlage von Informationen von RIA Novosti und offenen Quellen erstellt