(1) Man kann mit Sicherheit sagen, dass es nur wenige Dichter auf der Welt gibt, die wie Jesenin die Seele der Nation sind und sich der grenzenlosen Liebe des Volkes erfreuen. (2) Yesenin wird von verschiedenen Gesellschaftsschichten geliebt: jungen und alten Menschen, Arbeitern und Professoren.

(3) Wie lässt sich die große Liebe des russischen Volkes zu Jesenins Werk erklären? (4) Schließlich handelt es sich um einen sehr komplexen Dichter, und es gibt keinen Menschen, der ihn vollständig verstehen würde, noch gibt es einen Kritiker, der den ganzen Reichtum des Inhalts von Yesenins Gedichten erklären und kommentieren könnte. (5) Seine Einfachheit und Zugänglichkeit scheinen manchmal die enormen spirituellen Tiefen, die es latent enthält, vor den Augen zu verbergen.

(6) Yesenin ist ein nationaler Denker, und dies bestimmt vor allem die Liebe zum Dichter. (7) Schauen Sie, wie er groß und groß denkt und über die bedeutendsten Probleme der Welt nachdenkt, die die Menschen so sehr beunruhigen: über Leben und Tod, über die Bauernschaft, über die russische Geschichte, über das Schicksal eines Einzelnen und des Ganzen Menschen.

(8) Yesenin ist ein großer Künstler der Intuition, und dies bestimmt auch die besondere Einstellung der Menschen zum Werk des Dichters. (9) Yesenins Gedanken werden zusammen mit einer Explosion von Emotionen geboren – sie sind wie blendende Blitze, dies sind meistens die tiefsten spirituellen Einsichten. (10) Kein Wunder, dass er meinte: „Aber in den Augen meiner Einsichten ist ein wundersames Licht.“ (11) Bei aller großen Intuition als Künstler ahnte er unmissverständlich die Wahrheit, schrieb nur die Wahrheit, nichts als die Wahrheit, und deshalb klingt das, was er schrieb, von Jahr zu Jahr lauter.

(12) Yesenin ist ein Sänger der Liebe. (13) Dieses Thema liegt auch jedem Menschen am Herzen. (14) Der Dichter stand ritterlich für ein hohes spirituelles Verständnis der Liebe, für höchste Spiritualität des Gefühls, akzeptierte keine Kompromisse, forderte maximale Liebesspannung, maximale Erfahrung.

(15) Ein Dichter ist ein Seismograph, ein Kompass. (16) Er vermittelt die Schwingungen der Zeit, er ist Philosoph, wir nutzen ihn, um die Wege der Geschichte, die Stärke von Erschütterungen zu bestimmen. (17) Dieser Seismograph muss nur empfindlich sein und der Kompass muss genau sein. (18) Und Yesenin war in diesem Sinne ein ideales Instrument – ​​er war das nackte Gewissen der Nation.

(Laut E. Vinokurov)

Volltext anzeigen

Welche Rolle spielt die Kunst? - Der Autor stellt den Leser vor dieses Problem vorgeschlagener Text E. Vinokurov.

Der Autor verdeutlicht dieses Problem am Beispiel des Schicksals des großen Dichters Sergej Jesenin. Die Menschen liebten sein Werk und lieben ihn immer noch, weil der Dichter Themen berührte, die jeden Menschen betreffen – „über Leben und Tod, über die Bauernschaft, über die russische Geschichte, über das Schicksal eines Einzelnen und des ganzen Volkes“. Darüber hinaus wird der Leser von Yesenins Einfachheit und Ehrlichkeit angezogen. Er verbarg die Wahrheit nicht vor seinen Lesern; er schrieb nur die Wahrheit, nichts als die Wahrheit“, daher ist das Werk des Dichters jederzeit relevant.

Die Position des Autors ist folgende: Der Dichter ist die moralische Leitlinie der Menschheit. Er spürt und vermittelt die kleinsten Veränderungen der Zeit. Der Autor ist außerdem davon überzeugt, dass der ideale Dichter groß denken und drängende Probleme tiefgründig reflektieren muss. Nur dann wird er in der Lage sein, bei seinen Lesern Liebe und Emotionen hervorzurufen.

Kriterien

• 0 von 1 K1 Formulierung von Quelltextproblemen
• 0 von 3 K2

In seinem Text stellt E. Vinokurov das Problem der Rolle des Dichters beim Ausdruck des Nationalbewusstseins.

Um dieses Problem zu kommentieren, werde ich ein Fragment analysieren, das die Antwort auf die Frage enthält: Warum kann ein Dichter zur Stimme der Nation werden? „Er denkt groß und groß, und er denkt über die bedeutendsten Probleme der Welt nach, die die Menschen so sehr beunruhigen“, schreibt Vinokurov, fügt aber gleichzeitig hinzu, dass dem Dichter die Fähigkeit, umfassend zu denken, auf einer intuitiven Ebene in die Wiege gelegt wird. Seiner Meinung nach kann ein Dichter dank seiner Gabe, die dringendsten Probleme eines Menschen genau zu identifizieren und keine Angst davor zu haben, sie so zu zeigen, wie sie wirklich sind, zu einem Vertreter des Bewusstseins der Menschen werden.

Um zu zeigen, dass seine Urteile auf realen Ereignissen basieren, führt Vinokurov als Beispiel den Dichter des „Silbernen Zeitalters“ Sergei Yesenin an. Yesenin ist nicht ohne Grund ein Vertreter der nationalen Mentalität: Er wurde von ganz anderen Gesellschaftsschichten geliebt, aber was noch wichtiger ist, der Dichter ist immer noch beliebt, obwohl seit seinem Tod etwa hundert Jahre vergangen sind Tod, was ein Beweis dafür ist, dass er wie kein anderer in der Lage war, die „Seele der Nation“ zu begreifen.

Laut Vinokurov war es Yesenin, der zur Stimme des Volkes wurde, obwohl es zu dieser Zeit in Russland zweifellos viele talentierte Dichter gab, weil er mit der „Einfachheit und Zugänglichkeit“ seiner Worte Menschen mit völlig anderen Ansichten anzog. Interessen und Status.

Basierend auf der Argumentation des Autors zum Problem der Rolle des Dichters beim Ausdruck des Bewusstseins des Volkes können wir sagen, dass E. Vinokurovs Position in echter Bewunderung für diejenigen Menschen liegt, die echtes Talent haben, die aufregendsten Probleme der Nation genau zu identifizieren. Er glaubt, dass der Hauptzweck des Dichters gerade darin besteht, das Volk zu führen, ein „Seismograph und Kompass“ zu sein.

Ich kann der Argumentation des Autors zu diesem Thema nur zustimmen. Ein Dichter ist tatsächlich eine außergewöhnliche Person, die in der Lage ist, eine ganze Nation mit nur wenigen Worten zu leiten. Wer sonst, wenn nicht er, muss also in der Lage sein, die Mentalität seines Volkes nicht nur zu bestimmen, sondern auch zu verstehen.

Einige Zeit, nach dem Tod von Yesenin, erschien in Russland ein Mann, der auch in der Lage war, die Seele des Volkes auszudrücken – Wladimir Wyssozki. Von einem unveröffentlichten Dichter wurde er in wenigen Jahren zu einem Autor, der für fast jeden interessant war und zur Stimme sowohl der Intelligenz als auch des einfachen Volkes wurde. Darüber hinaus war er Gegenstand endloser Kontroversen und Meinungsverschiedenheiten, was darauf hindeutet, dass es ihm durch seine Kreativität gelang, in die Herzen der Menschen einzudringen und echte Emotionen in ihnen zu wecken.

Daher ist die Rolle des Dichters im Nationalbewusstsein unglaublich groß, denn mit seinen Worten führen sie als spirituelle Führer wirklich die Nation und berühren damit die wichtigsten Probleme der Menschheit.

Aus dem Buch von General Friedrich von Mellenthin „Panzerschlachten: 1939-1945“

ROTE ARMEE

In diesem Kapitel möchte ich meine Eindrücke von der Roten Armee zusammenfassen. Natürlich wird der Wert der Erfahrungen der deutschen Truppen im Krieg mit Russland im Laufe der Jahre abnehmen und eine Neubewertung der militärischen Fähigkeiten Russlands erforderlich sein. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass sich der Charakter und die Qualitäten des russischen Soldaten sowie seine typischen Methoden der Kriegsführung wesentlich ändern. Daher sind die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs eine verlässliche Grundlage für eine korrekte Einschätzung der militärischen Macht Russlands.

PSYCHOLOGIE DES RUSSISCHEN SOLDATEN

Man kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass kein gebildeter Westler jemals den Charakter und die Seele der Russen verstehen wird. Die Kenntnis des russischen Charakters kann als Schlüssel zum Verständnis der Kampfqualitäten des russischen Soldaten, seiner Vorteile und Kampfmethoden auf dem Schlachtfeld dienen. Die Ausdauer und die geistige Verfassung eines Kämpfers waren schon immer die Hauptfaktoren im Krieg und erwiesen sich in ihrer Bedeutung oft als wichtiger als die Anzahl und Bewaffnung der Truppen. Diese seit langem bekannte These galt auch für den Zweiten Weltkrieg; Ich denke, dass es auch in Zukunft stark bleiben wird.
Man kann nie im Voraus sagen, was ein Russe tun wird: In der Regel schwankt er von einem Extrem ins andere. Seine Natur ist so ungewöhnlich und komplex wie dieses riesige und unverständliche Land selbst. Es ist schwer, sich die Grenzen seiner Geduld und Ausdauer vorzustellen; er ist ungewöhnlich mutig und mutig und zeigt dennoch manchmal Feigheit. Es gab Fälle, in denen russische Einheiten, nachdem sie alle deutschen Angriffe selbstlos abgewehrt hatten, unerwartet vor kleinen Angriffsgruppen flohen. Manchmal gerieten russische Infanteriebataillone nach den ersten Schüssen in Verwirrung, und am nächsten Tag kämpften dieselben Einheiten mit fanatischer Hartnäckigkeit. Die Russen sind sehr inkonsequent: Heute machen sie sich keine Sorgen um die Sicherung ihrer Flanken, und morgen erfüllt sie der Gedanke, dass ihre Flanken bedroht sind, mit Entsetzen. Der russische Soldat missachtet allgemein anerkannte taktische Grundsätze, versucht aber gleichzeitig, den Wortlaut seiner Vorschriften vollständig zu befolgen. Vielleicht erklärt sich das alles dadurch, dass er nicht unabhängig denkt und sein Handeln nicht kontrolliert, sondern je nach Stimmung handelt, was für einen Westler völlig unverständlich ist. Seine Individualität ist zerbrechlich, sie löst sich leicht in der Masse auf; Geduld und Ausdauer sind eine andere Sache – Charaktereigenschaften, die sich über viele Jahrhunderte des Leidens und der Not entwickelt haben. Dank der natürlichen Stärke dieser Eigenschaften stehen die Russen in vielerlei Hinsicht über dem gewissenhafteren Soldaten des Westens, der seine Mängel nur durch eine höhere geistige und spirituelle Entwicklung ausgleichen kann.
In einer Menschenmenge ist er voller Hass und ungewöhnlich grausam, aber allein kann er freundlich und großzügig sein. Diese Eigenschaften sind charakteristisch für Russen – Bewohner des asiatischen Teils des Landes, Mongolen, Turkmenen und Usbeken sowie für Slawen, die westlich des Urals leben.
Der russische Soldat liebt seine „Mutter Russland“ und kämpft deshalb für das kommunistische Regime, obwohl er im Allgemeinen kein politischer Fanatiker ist. Allerdings ist zu bedenken, dass die Partei und ihre Organe einen enormen Einfluss auf die Rote Armee haben. Fast alle Kommissare sind Stadtbewohner und stammen aus der Arbeiterklasse. Ihr Mut grenzt an Rücksichtslosigkeit; Diese Leute sind sehr klug und zielstrebig. Es gelang ihnen, in der russischen Armee das zu schaffen, was ihr im Ersten Weltkrieg fehlte: eiserne Disziplin. Solch eine gnadenlose militärische Disziplin – der sicher keine andere Armee hätte standhalten können – machte die unorganisierte Menge zu einer ungewöhnlich mächtigen Kriegswaffe. Disziplin ist der wichtigste Trumpf des Kommunismus, der treibenden Kraft der Armee. Sie war auch ein entscheidender Faktor für die enormen politischen und militärischen Erfolge Stalins.
Ein Russe bleibt überall und unter allen Bedingungen ein guter Soldat. Im Zeitalter der Atomwaffen kann das alles sehr wichtig sein. Einer der Hauptvorteile Russlands wird seine Fähigkeit sein, enormen Zerstörungen und blutigen Schlachten standzuhalten sowie ungewöhnlich hohe Anforderungen an die Bevölkerung und die aktive Armee zu stellen.
Das Problem der Versorgung der Truppen mit Nahrungsmitteln für das russische Kommando ist von untergeordneter Bedeutung, da die Russen eigentlich keine zentralisierte Armeeversorgung benötigen. Die Feldküche, in den Augen der Soldaten anderer Armeen fast ein Schrein, ist für die Russen einfach eine angenehme Überraschung, auf die sie tage- und wochenlang verzichten können. Der russische Soldat begnügt sich mit einer Handvoll Hirse oder Reis und fügt dazu das hinzu, was die Natur ihm gibt. Diese Naturnähe erklärt die Fähigkeit des Russen, sozusagen Teil der Erde zu werden, sich buchstäblich in ihr aufzulösen. Der Soldat der russischen Armee ist ein unübertroffener Meister der Tarnung und Verschanzung sowie der Feldbefestigung. Es gräbt sich mit unglaublicher Geschwindigkeit in den Boden und passt sich so geschickt an das Gelände an, dass es fast unmöglich ist, es zu entdecken. Ein geschickt eingegrabener und gut getarnter russischer Soldat klammert sich fest an „Mutter Erde“ und ist daher als Feind doppelt gefährlich. Oft erweist sich auch eine lange und sorgfältige Beobachtung als wirkungslos – russische Stellungen können nicht erkannt werden. Daher ist äußerste Vorsicht geboten, auch wenn das Gebiet bekanntermaßen frei von Feinden ist.
Die beharrlich und gnadenlos vorangetriebene Industrialisierung der Sowjetunion bescherte der Roten Armee neue Ausrüstung und eine große Zahl hochqualifizierter Fachkräfte. Die Russen lernten schnell den Umgang mit neuen Waffentypen und zeigten sich seltsamerweise in der Lage, Kampfhandlungen mit hochentwickelter militärischer Ausrüstung durchzuführen. Sorgfältig ausgewählte Spezialisten halfen der Basis, moderne militärische Ausrüstung zu beherrschen, und es muss gesagt werden, dass die Russen insbesondere bei den Fernmeldekräften ernsthafte Erfolge erzielten. Je länger sich der Krieg hinzog, desto besser arbeiteten die russischen Signalwärter, desto geschickter nutzten sie die Funküberwachung, erzeugten Störungen und übermittelten Falschmeldungen.
Bis zu einem gewissen Grad werden die hohen Kampfqualitäten der Russen durch ihren Mangel an Intelligenz und ihre natürliche Faulheit gemindert. Während des Krieges verbesserten sich die Russen jedoch ständig, und ihre Oberbefehlshaber und Stäbe erhielten viele nützliche Informationen aus der Untersuchung der Kampferfahrungen ihrer Truppen und der deutschen Armee. Sie lernten, schnell auf Änderungen der Situation zu reagieren. energisch und entschlossen zu handeln. Natürlich verfügte Russland mit Schukow, Konew, Watutin und Wassiljewski über hochbegabte Heeres- und Frontkommandeure. Kommandeure auf niedrigerer und oft mittlerer Ebene litten immer noch unter Trägheit und der Unfähigkeit, unabhängige Entscheidungen zu treffen – aufgrund strenger Disziplinarstrafen hatten sie Angst, Verantwortung zu übernehmen. Das Muster in der Ausbildung von Kommandeuren kleiner Einheiten führte dazu, dass ihnen beigebracht wurde, nicht über die Vorschriften und Anweisungen hinauszugehen, und dass ihnen Initiative und Individualität entzogen wurden, was für einen guten Kommandeur sehr wichtig ist. Der Herdeninstinkt unter Soldaten ist so groß, dass ein einzelner Kämpfer immer danach strebt, mit der „Masse“ zu verschmelzen. Russische Soldaten und untergeordnete Kommandeure wussten instinktiv, dass sie sterben würden, wenn sie sich selbst überlassen blieben. In diesem Instinkt kann man die Wurzeln sowohl der Panik als auch des größten Heldentums und der größten Selbstaufopferung sehen.
Trotz dieser Mängel ist der Russe insgesamt zweifellos ein ausgezeichneter Soldat und bei geschickter Führung ein gefährlicher Gegner. Es wäre ein schwerer Fehler, ihn zu unterschätzen, obwohl er die Anforderungen an einen Soldaten der modernen Kriegsführung sicherlich nicht vollständig erfüllt. Die Stärke des westlichen Soldaten liegt in seinen persönlichen Qualitäten, einem hohen Maß an geistiger und spiritueller Entwicklung und der Fähigkeit zu selbstständigem Handeln. Veteranen des Zweiten Weltkriegs können kaum glauben, dass ein gewöhnlicher russischer Soldat zu eigenständigem Handeln fähig wäre. Allerdings ist die russische Sprache so voller Widersprüche, dass es ein Fehler wäre, auch diese möglicherweise latent vorhandene Qualität nicht zu berücksichtigen.
Die geschickte und beharrliche Arbeit der Kommunisten hat dazu geführt, dass sich Russland seit 1917 auf erstaunlichste Weise verändert hat. Es besteht kein Zweifel daran, dass der Russe zunehmend die Fähigkeit zum selbstständigen Handeln entwickelt und sein Bildungsniveau ständig steigt. Es ist durchaus möglich, dass er über einen langen Zeitraum der Vorbereitung unter friedlichen Bedingungen Eigeninitiative entwickelt.
Militärische Führer werden natürlich auf jede erdenkliche Weise zu dieser Entwicklung beitragen. Das russische Oberkommando versteht sein Geschäft besser als das Kommando jeder anderen Armee. Sie ist sich der Schwächen ihrer Streitkräfte voll bewusst und wird alles tun, um bestehende Defizite zu beseitigen. Es gibt Grund zu der Annahme, dass die Methoden der militärischen Ausbildung in Russland derzeit darauf abzielen, die Fähigkeiten des einzelnen Soldaten zum selbstständigen Handeln zu entwickeln und die kreative Initiative junger Offiziere zu fördern. Natürlich ist die Entwicklung von Unabhängigkeit und kritischem Denken für ein kommunistisches Regime gefährlich, und daher ist eine solche Tendenz schwer mit rücksichtsloser und bedingungsloser Disziplin zu vereinbaren. Angesichts der langen Zeit der friedlichen Entwicklung kann man jedoch davon ausgehen, dass die Rote Armee aller Wahrscheinlichkeit nach eine Kompromisslösung finden wird.

RUSSISCHE TAKTIK

Die Durchführung militärischer Operationen durch die Russen, insbesondere in der Offensive, ist durch den Einsatz großer Arbeitskräfte und Ausrüstung gekennzeichnet, die das Kommando oft rücksichtslos und hartnäckig in die Schlacht einbringt, aber Erfolge erzielt. Die Russen waren schon immer für ihre Verachtung des Todes bekannt; Das kommunistische Regime hat diese Qualität weiterentwickelt und nun sind die massiven russischen Angriffe wirksamer als je zuvor. Ein zweimal durchgeführter Angriff wird unabhängig von den erlittenen Verlusten ein drittes und viertes Mal wiederholt, und sowohl der dritte als auch der vierte Angriff werden mit der gleichen Sturheit und Gelassenheit ausgeführt.
Bis zum Ende des Krieges warfen die Russen, ohne Rücksicht auf die enormen Verluste, ihre Infanterie fast in enger Formation in den Angriff. Der Herdeninstinkt und die Unfähigkeit untergeordneter Kommandeure, unabhängig zu handeln, zwangen die Russen immer dazu, Angriffe in großen Mengen und in dichten Kampfformationen durchzuführen. Aufgrund der Überzahl konnten mit dieser Methode viele große Erfolge erzielt werden. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass solchen massiven Angriffen standgehalten werden kann, wenn die Verteidiger gut vorbereitet sind, über ausreichende Waffen verfügen und unter der Führung entschlossener Kommandeure agieren.
Die sehr großen russischen Divisionen griffen in der Regel an einer schmalen Front an. Der Bereich vor der verteidigenden Front war plötzlich im Handumdrehen mit Russen gefüllt. Sie erschienen wie aus dem Untergrund und es schien unmöglich, die drohende Lawine einzudämmen. Die riesigen Lücken unseres Feuers wurden sofort geschlossen; Eine nach der anderen rollten Infanteriewellen an, und erst als die Truppenreserven erschöpft waren, konnten sie zurückrollen. Es kam nicht oft vor, dass sie sich nicht zurückzogen, sondern unkontrolliert vorwärts stürmten. Die Abwehr eines solchen Angriffs hängt nicht so sehr von der Verfügbarkeit der Technologie ab, sondern davon, ob die Nerven dem standhalten können.
Nur kampferprobte Soldaten konnten die Angst überwinden, die alle erfasste. Nur ein Soldat, der sich seiner Pflicht bewusst ist und an seine eigene Stärke glaubt, nur einer, der gelernt hat, auf sich selbst zu vertrauen, wird der schrecklichen Belastung eines massiven russischen Angriffs standhalten können.
Nach 1941 kamen zu den russischen Menschenmassen auch Massen von Panzern hinzu. Es war natürlich viel schwieriger, solche Angriffe abzuwehren, und es kostete viel mehr nervöse Anspannung.
Obwohl die Russen meines Erachtens nicht sehr geschickt in der Kunst sind, improvisierte Einheiten zu bilden, verstehen sie, wie wichtig es ist, jederzeit neue Truppen bereit zu haben, um kaputte und angeschlagene Formationen zu ersetzen, und im Allgemeinen wissen sie, wie das geht Das. Sie ersetzten ihre blutleeren Teile mit erstaunlicher Geschwindigkeit.
Oben wurde bereits gesagt, dass die Russen wahre Meister der Infiltration sind – einer Form der Kriegsführung, in der sie ihresgleichen suchen. Ich machte auch auf ihren anhaltenden Wunsch aufmerksam, Brückenköpfe oder andere fortgeschrittene Positionen zu schaffen. Ich muss betonen, dass es fatale Folgen haben kann, wenn man die Besetzung des Brückenkopfes durch die Russen auch nur für eine Weile akzeptiert. Immer mehr Infanterieeinheiten, Panzer und Artillerie werden sich dem Brückenkopf nähern, und zwar so lange, bis von dort aus schließlich die Offensive beginnt.
Die Russen bewegen ihre Truppen bevorzugt nachts und beweisen dabei großes Geschick. Allerdings führen sie nachts nicht gerne groß angelegte Offensivoperationen durch – offenbar verstehen sie, dass Nachwuchskommandeure darauf nicht ausreichend vorbereitet sind. Sie führen jedoch Nachtangriffe mit einem begrenzten Zweck durch (um eine verlorene Position wiederherzustellen oder eine für den Tag geplante Offensive zu ermöglichen).
Im Kampf gegen die Russen ist es notwendig, sich an neue Kampfformen zu gewöhnen. Sie müssen rücksichtslos, schnell und flexibel sein. Sie können niemals selbstgefällig sein. Jeder sollte auf Überraschungen vorbereitet sein, denn alles kann passieren. Es reicht nicht aus, nach bewährten taktischen Grundsätzen zu kämpfen, denn niemand kann im Voraus mit Sicherheit sagen, wie die russische Reaktion aussehen wird. Es ist unmöglich vorherzusagen, wie die Russen auf eine Einkreisung, einen Überraschungsangriff, eine Kriegslist usw. reagieren werden. In vielen Fällen verlassen sich die Russen mehr auf ihren angeborenen Instinkt als auf bestehende taktische Prinzipien, und man muss zugeben, dass ihnen dieser Instinkt oft mehr zugute kommt als es in vielen Akademien eine Ausbildung ermöglichen könnte. Ihr Handeln mag auf den ersten Blick unverständlich erscheinen, doch oft ist es völlig gerechtfertigt.
Die Russen hatten einen taktischen Fehler, den sie trotz harter Lektionen nie beseitigen konnten. Ich meine ihren fast abergläubischen Glauben an die Wichtigkeit, die Höhen zu meistern. Sie griffen jede Höhe an und kämpften mit großer Hartnäckigkeit um sie, ohne Wert auf ihren taktischen Wert zu legen. Es kam mehr als einmal vor, dass die Eroberung einer solchen Höhe nicht durch taktische Notwendigkeit diktiert wurde, aber die Russen verstanden dies nie und erlitten schwere Verluste.

EIGENSCHAFTEN VERSCHIEDENER REISEZWEIGE

Meine bisherigen Ausführungen betrafen vor allem die Aktionen der russischen Infanterie, die während des Zweiten Weltkriegs die großen Traditionen von Suworow und Skobeljow voll und ganz bewahrte. Trotz der enormen Fortschritte in der Militärtechnologie bleibt der russische Infanterist immer noch einer der wichtigsten militärischen Faktoren der Welt. Diese Stärke des russischen Soldaten erklärt sich aus seiner extremen Naturverbundenheit. Für ihn gibt es einfach keine natürlichen Hindernisse: in undurchdringlichen Wäldern, Sümpfen und Sümpfen, in der straßenlosen Steppe – überall fühlt er sich zu Hause. Er überquert breite Flüsse mit den einfachsten Mitteln und kann überall Straßen bauen. In wenigen Tagen bauen die Russen viele Kilometer Straßen durch unpassierbare Sümpfe; im Winter ziehen Kolonnen von hundert Reihen zu je zehn Menschen in den Wald mit tiefer Schneedecke; Innerhalb einer halben Stunde werden diese Menschen durch neue Tausend ersetzt, und nach wenigen Stunden taucht eine ausgetretene Straße in einem Gebiet auf, das in unserem Westen als unpassierbar gelten würde. Eine unbegrenzte Anzahl von Soldaten ermöglicht den Transport schwerer Geschütze und anderer militärischer Ausrüstung über jedes Gelände ohne Fahrzeuge. Darüber hinaus entspricht die technische Ausrüstung der russischen Truppen ihren Bedürfnissen. Die Fahrzeuge zeichnen sich durch minimales Gewicht aus und ihre Abmessungen sind minimiert. Pferde der russischen Armee sind robust und erfordern nicht viel Pflege. Die Russen müssen nicht die riesigen Reserven mit sich führen, die die Aktionen der Truppen aller westlichen Armeen einschränken.
Die russische Infanterie verfügt über gute Waffen, insbesondere viele Panzerabwehrwaffen: Manchmal denkt man, dass jeder Infanterist ein Panzerabwehrgewehr oder eine Panzerabwehrkanone hat. Die Russen sind sehr geschickt im Umgang mit diesen Mitteln, und es scheint, dass es keinen Ort gibt, an dem sie nicht verfügbar sind. Darüber hinaus eignet sich die russische Panzerabwehrkanone mit ihrer flachen Flugbahn und hohen Schussgenauigkeit für jede Art von Gefecht.
Interessanterweise ist der russische Infanteriesoldat nicht neugierig und daher liefert seine Aufklärung normalerweise keine guten Ergebnisse. Da er die natürlichen Qualitäten eines Pfadfinders besitzt, nutzt er seine Fähigkeiten kaum. Vielleicht liegt der Grund in seiner Abneigung gegen eigenständiges Handeln und seiner Unfähigkeit, die Ergebnisse seiner Beobachtungen zu verallgemeinern und in verständlicher Form wiederzugeben.
Russische Artillerie wird ebenso wie Infanterie massiv eingesetzt. In der Regel ging den Angriffen der russischen Infanterie eine Artillerievorbereitung voraus, doch die Russen legten keinen großen Wert auf kurze und plötzliche Feuerangriffe. Sie hatten Waffen und Granaten und sie liebten es, diese Granaten zu benutzen. Bei großen Offensiven verfügten die Russen üblicherweise über 200 Geschütze pro Kilometer Front. In besonderen Fällen stieg diese Zahl manchmal auf 300, lag jedoch nie unter 150. Die Vorbereitung der Artillerie dauerte normalerweise zwei Stunden, und während dieser Zeit gaben russische Artilleristen täglich oder eineinhalb Tage lang Munition aus. Etwa ein weiteres Tagesgeld wurde für die erste Phase der Offensive angesammelt, der Rest des Munitionsvorrats befand sich im Heck. Solch konzentriertes Feuer zerstörte schnell deutsche Stellungen, die nicht viel Tiefe hatten. Egal wie sorgfältig die Maschinengewehre, Mörser und vor allem Panzerabwehrkanonen versteckt waren, sie wurden bald vom Feind zerstört. Daraufhin drangen dichte Massen von Infanterie und Panzern in die zerstörten deutschen Stellungen ein. Wenn wir über mobile Reserven verfügten, wäre es relativ einfach gewesen, die Situation wiederherzustellen, aber solche Reserven hatten wir in der Regel nicht. Somit lag die Hauptlast der Schlacht auf den Schultern der überlebenden Soldaten an der Front.
Russische Artillerie zerstörte auch Hauptquartiere und Kommandoposten in den Tiefen der Verteidigung. Anhand der Intensität des Artilleriefeuers war es oft schwierig, die Richtung des russischen Hauptangriffs zu bestimmen, da der Beschuss entlang der gesamten Front mit gleicher Kraft durchgeführt wurde. Allerdings hatte die russische Artillerie auch Nachteile. Beispielsweise war die Unflexibilität von Brandschutzplänen mitunter einfach verblüffend. Das Zusammenspiel von Artillerie mit Infanterie und Panzern war nicht gut organisiert. Die Geschütze rückten zu langsam vor und blieben oft sogar in ihren ursprünglichen Schusspositionen, was zur Folge hatte, dass die vorrückende Infanterie, die weit in die Verteidigung vorgedrungen war, lange Zeit keine Artillerieunterstützung mehr hatte.

Daher war der Wunsch des deutschen Kommandos, bei größeren russischen Durchbrüchen und Durchbrüchen hartnäckig die Flanken zu halten, ein schwerwiegender Fehler, der sich für die Verteidiger oft als tödlich erwies. Normalerweise wurde unseren Truppen befohlen, diese Flanken um jeden Preis zu halten, damit die eilig versammelten Reserven direkt an der Flanke der durchgebrochenen Russen angreifen und sie an der Basis des Keils abschneiden konnten. Es ist klar, dass die an den Flanken des feindlichen Durchbruchs konzentrierten Reserven von der gesamten russischen Artillerie angegriffen wurden und nach einiger Zeit keine Kampfhandlungen mehr durchführen konnten. Somit wurde die mangelnde Manövrierfähigkeit der russischen Artillerie aufgrund der bösartigen deutschen Taktik zum Vorteil. Orte für Flankenangriffe gegen den russischen Keil hätten tiefer im Rücken und außerhalb der Reichweite der russischen Artillerie gewählt werden müssen. Anstatt blutige Kämpfe an den Flanken zu führen, war es notwendig, Truppen von ihnen abzuziehen. Manchmal gelang dies trotz Befehlen von oben, die einen festen Halt der Flanken erforderten, erfolgreich; In solchen Fällen war es möglich, den Vormarsch der russischen Infanterie- und Panzereinheiten ohne Artillerieunterstützung aufzuhalten und eine neue Verteidigungslinie zu schaffen. Die Russen waren gezwungen, einen neuen Feuerplan zu entwickeln und neue Positionen für ihre Artillerie zu finden, wodurch die Verteidiger Zeit gewinnen konnten.
Das beste Mittel gegen den massiven Einsatz russischer Artillerie ist der sofortige Gegenbatteriekampf, und der Munitionsverbrauch sollte nicht begrenzt werden. Es dauerte lange, teilweise sogar mehrere Wochen, bis die Russen große Mengen an Artillerie aufmarschierten und große Munitionsreserven anlegten. Trotz der hervorragenden Tarnung des Feindes konnten wir dank unserer Luftaufklärung und Luftbildfotografie in der Regel die russischen Vorbereitungen für eine Offensive erkennen und deren Entwicklung überwachen. Jede Nacht haben die Russen immer neue Feuerstellungen. Sie stehen mehrere Tage lang leer, und dann entdeckt man eines schönen Morgens auf einigen von ihnen Artillerie, und etwa zwei Nächte vor Beginn der geplanten Offensive werden alle Geschütze in ihren Stellungen installiert. In den wenigen Fällen, in denen wir über ausreichend Artillerie und Munition verfügten, erzielten wir durch systematisches Gegenbatteriefeuer, das genau in dem Moment begann, in dem die Russen ihre Artillerie aufstellten, hervorragende Ergebnisse. Auch Luftangriffe erwiesen sich als wirksam; Manchmal gelang es unserer Luftfahrt sogar, den Einsatz russischer Artillerie völlig zu stören.
Während des Krieges verbesserten und entwickelten die Russen offensive Artillerietaktiken. Ihre Artillerievorbereitung verwandelte sich in ein wahres Sperrfeuer vernichtenden Feuers. Sie hielten insbesondere in sehr engen Bereichen, die manchmal nicht mehr als hundert Meter breit waren, einen Waffenstillstand ein, während sie auf den Rest der Front mit der gleichen Intensität feuerten. Dies erweckte den Eindruck, dass das Artilleriefeuer überall noch andauerte, während in Wirklichkeit die feindliche Infanterie bereits ihren Angriff durchführte und sich entlang dieses engen Korridors bewegte.
Trotz der bekannten Mängel ist die russische Artillerie ein sehr beeindruckender Zweig des Militärs und verdient voll und ganz das hohe Lob, das Stalin ihr gab. Während des Krieges setzte die Rote Armee mehr schwere Geschütze ein als die Armeen aller anderen kriegführenden Länder.

Ich werde mich nun auf die russischen Panzerstreitkräfte konzentrieren, die mit einem großen Vorteil in den Krieg gingen – sie verfügten über den T-34-Panzer, der allen deutschen Panzertypen weit überlegen war. Nicht zu unterschätzen sind auch die schweren Klim Woroschilow-Panzer, die 1942 an der Front eingesetzt wurden. Die Russen modernisierten dann den T-34-Panzer und bauten schließlich 1944 den riesigen Josef-Stalin-Panzer, der unseren Tigern viel Ärger bereitete. Russische Panzerkonstrukteure kannten ihr Handwerk gut. Sie konzentrierten ihre ganze Aufmerksamkeit auf das Wesentliche: die Kraft der Panzerkanone, den Panzerungsschutz und die Manövrierfähigkeit. Während des Krieges war ihr Federungssystem viel besser als das deutscher Panzer und anderer Westmächte.
In den Jahren 1941 und 1942 war der taktische Einsatz von Panzern durch Russland unflexibel und die Panzereinheiten waren über die weite Front verstreut. Im Sommer 1942 begann das russische Kommando unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus den Kämpfen mit der Aufstellung ganzer Panzerarmeen, bestehend aus Panzer- und mechanisierten Korps. Die Aufgabe des Panzerkorps, das über relativ wenig motorisierte Infanterie und Artillerie verfügte, bestand darin, den Schützendivisionen beim Durchbruch zu helfen. Das mechanisierte Korps musste einen Durchbruch in der Tiefe erarbeiten und den Feind verfolgen. Aufgrund der Art der ausgeführten Aufgaben verfügte das mechanisierte Korps über die gleiche Anzahl an Panzern wie das Panzerkorps, verfügte jedoch nicht über schwere Fahrzeuge. Darüber hinaus verfügten sie entsprechend ihrer regulären Organisation über eine große Anzahl motorisierter Infanterie-, Artillerie- und Pioniertruppen. Der Erfolg der russischen Panzertruppen ist auf diese Neuorganisation zurückzuführen; 1944 waren sie zur gefährlichsten Angriffswaffe des Zweiten Weltkriegs geworden.
Zunächst mussten die russischen Panzerarmeen ihren Mangel an Kampferfahrung teuer bezahlen. Kommandeure der unteren und mittleren Führungsebene zeigten ein besonders geringes Verständnis der Methoden zur Durchführung von Panzerschlachten und unzureichende Fähigkeiten. Es fehlte ihnen an Mut, taktischem Weitblick und der Fähigkeit, schnelle Entscheidungen zu treffen. Die ersten Einsätze der Panzerarmeen scheiterten völlig. Die Panzer konzentrierten sich in dichten Massen vor der deutschen Verteidigungsfront; in ihrer Bewegung waren Unsicherheit und Planlosigkeit zu spüren. Sie störten sich gegenseitig, stießen auf unsere Panzerabwehrgeschütze, und wenn unsere Stellungen durchbrochen wurden, stoppten sie den Vormarsch und blieben stehen, anstatt an ihren Erfolg anzuknüpfen. In diesen Tagen waren einzelne deutsche Panzerabwehrgeschütze und 88-mm-Geschütze am effektivsten: Manchmal beschädigte ein Geschütz mehr als 30 Panzer in einer Stunde und machte sie außer Gefecht. Es kam uns so vor, als hätten die Russen ein Werkzeug geschaffen, das sie nie erlernen würden, doch bereits im Winter 1942/43 zeigten sich erste Anzeichen einer Verbesserung ihrer Taktik.
Das Jahr 1943 war für die russischen Panzertruppen noch eine Lernzeit. Die schweren Niederlagen der deutschen Armee an der Ostfront waren nicht auf die beste taktische Führung der Russen zurückzuführen, sondern auf schwerwiegende strategische Fehler des deutschen Oberkommandos und die erhebliche Truppen- und Ausrüstungsüberlegenheit des Feindes. Erst im Jahr 1944 erlangten große russische Panzer- und mechanisierte Formationen eine hohe Beweglichkeit und Kraft und wurden in den Händen mutiger und fähiger Kommandeure zu sehr beeindruckenden Waffen. Sogar die jüngeren Offiziere hatten sich verändert und zeigten nun großes Können, Entschlossenheit und Initiative. Die Niederlage unserer Heeresgruppe Mitte und der schnelle Vormarsch der Panzer von Marschall Rotmistrow vom Dnjepr bis zur Weichsel markierten eine neue Etappe in der Geschichte der Roten Armee und dienten als gewaltige Warnung für den Westen. Später, bei der Großoffensive der russischen Truppen im Januar 1945 (256), mussten wir auch das schnelle und entschlossene Vorgehen russischer Panzer beobachten.
Die außergewöhnliche Entwicklung der russischen Panzertruppen verdient die größte Aufmerksamkeit derjenigen, die sich mit den Erfahrungen des Krieges befassen. Niemand zweifelt daran, dass Russland seinen eigenen Seydlitz, Murat oder Rommel haben könnte – in den Jahren 1941-1945 hatten die Russen sicherlich solch großartige Kommandeure. Dabei kommt es jedoch nicht nur auf die geschickte Führung einzelner begabter Menschen an; Menschen, meist apathisch und unwissend, ohne jegliche Vorbereitung, ohne jegliche Fähigkeit, handelten intelligent und zeigten erstaunliche Selbstbeherrschung. Die Panzerbesatzungen der Roten Armee wurden im Feuer des Krieges gestählt, ihre Fähigkeiten wuchsen ins Unermessliche. Eine solche Transformation muss ein außergewöhnlich hohes Maß an Organisation und ungewöhnlich geschickte Planung und Führung erfordert haben. Ähnliche Veränderungen könnten sich auch in anderen Teilstreitkräften ergeben, beispielsweise in der Luftfahrt oder der U-Boot-Flotte, deren weitere Entwicklung vom russischen Oberkommando nachdrücklich gefördert wird.

Von der Zeit Peters des Großen bis zur Revolution von 1917 waren die zaristischen Armeen zahlreich, schwerfällig und schwerfällig. Während des Finnlandfeldzugs und während der Operationen von 1941 bis 1942 konnte man dasselbe über die Rote Armee sagen. Mit der Entwicklung der russischen Panzertruppen änderte sich das Gesamtbild völlig. Gegenwärtig muss jeder realistische Plan zur Verteidigung Europas davon ausgehen, dass die Luft- und Panzerarmeen der Sowjetunion mit einer Geschwindigkeit und Wucht auf uns stürmen könnten, die alle Blitzkriegsoperationen des Zweiten Weltkriegs in den Schatten stellen würden.

Um verstreute Kommentare zu vermeiden, sind sie hier geschlossen! Bitte schreiben Sie alle Kommentare im zweiten Teil.

Mehr als jeder andere zeigte er die ganze Flexibilität, Schönheit, Anmut und Vielfalt der russischen Sprache. Allerdings hat er nie dazu gegriffen, neue, künstliche Wörter zu fälschen. Sein Verdienst liegt darin, dass er die Sprache kontinuierlich studierte, wo immer er konnte. Und man kann nicht sagen, dass ihm diese unsichtbare Arbeit sehr leicht gefallen wäre. Seine Jugendgeschichten sind alles andere als frei von südrussischen Phrasen und Sprüchen, während seine neuesten Werke durch die Reinheit ihrer Sprache verblüffen. Tschechows Korrekturabzüge zeigen deutlich die enorme, geduldige Verarbeitung des Stils. Schauen Sie sich jedoch auch Puschkins Manuskripte an.

Russische Schriftsteller werden noch lange Zeit von Tschechow lernen.

Tolstois Sprache erinnert an ein von Riesen errichtetes Gebäude: Um es zu beurteilen, muss man es aus der Ferne betrachten. Tschechows Zunge ist ein zartes und dünnes Gewebe, das mit einer Lupe untersucht werden kann.

Tschechow sagte oft: „Weißt du was? In zehn Jahren wird es in Russland eine Verfassung geben.“

Jetzt wäre Tschechow fünfzig Jahre alt – das Zeitalter der Weisheit. Wenn das Schicksal ihn verschont hätte, hätte er mit uns das schreckliche Ende des Krieges überlebt, das sein sterbendes Bewusstsein so beunruhigte, und die Tage der Freiheit, die Tage des Blutes und die heutigen Tage – Tage der Müdigkeit, des Misstrauens und des Verrats und soziale Langeweile. Gott weiß, wie sich die bedrohlichen, lustigen, grausamen, absurden und traurigen Phänomene der letzten Generation in seiner großen und sensiblen Seele widergespiegelt hätten. Aber seine Prophezeiung erfüllte sich auf seltsame Weise.

Die breite Öffentlichkeit ist nicht alt genug, um Tschechow zu verstehen. Oft hört man Leute in der Bibliothek fragen: „Gib mir etwas Lustigeres, zum Beispiel Tschechow.“ So ist Tschechow in der Öffentlichkeit als lustiger Schriftsteller bekannt. Inzwischen ist in den meisten seiner humorvollen Geschichten (mit Ausnahme der frühesten) immer ein tiefer und trauriger Gedanke verborgen. Ist das nicht am Ende tragisch, ist das Bild eines Beamten, der versehentlich auf die Glatze eines anderen Generals geniest hat und vor Schreck gestorben ist, oder eines Mannes, der unbewusst die Schienenmuttern an den Gewichten gelöst hat und nicht versteht, warum er das tut beurteilt? Oder ist das vielleicht eine Eigenschaft des russischen Humors – Bitterkeit und Tränen zu verbergen?

Die Wege der russischen Literatur waren schon immer wie Leuchtfeuer am Straßenrand von der inneren Ausstrahlung einzelner Menschen und der spirituellen Wärme dieser rechtschaffenen Menschen geprägt, ohne die „die Stadt nicht bestehen kann“. In diesem Sinne steht Tschechow in direktem Zusammenhang mit den traurigen und sanftmütigen Bildern von Garshin und Uspensky.

Tschechows Tod enthielt ein tiefes Symbol echter literarischer Verwirrung. Es war, als ob er gegangen wäre und mit ihm die letzte Barriere der Scham verschwunden wäre und die Menschen zügellos und nackt geworden wären.

Natürlich gibt es hier keinen Zusammenhang, sondern eher einen Zufall. Allerdings kenne ich viele Autoren, die sich zuvor gefragt haben, was Tschechow dazu gesagt hätte. Wie würde Tschechow das sehen?

Tschechow sprach über das Theater so: „In hundert Jahren wird es entweder überhaupt kein Theater mehr geben, oder es wird Formen annehmen, die wir uns nicht einmal vorstellen können. In der gleichen Form wie jetzt wird es sein letztes Leben erleben.“ Tage."

Tschechow antwortete einmal seltsam einem Bekannten, der sich vor ihm über den Spiritualismus lustig machte:

„Ich mache keine Vorwürfe, ich bin nicht dafür, aber ich lache auch nicht. Verstehen wir zum Beispiel das wahre Wesen des Telegraphen? Wir versenden jedoch Depeschen.“

Alexander Iwanowitsch Kuprin (1870–1938) – russischer Schriftsteller.

Man kann es mit Sicherheit sagen

das kann man mit Sicherheit sagen

Großes Englisch-Russisch- und Russisch-Englisch-Wörterbuch. 2001 .

Sehen Sie in anderen Wörterbüchern, was „man mit Zuversicht sagen kann“:

- (Canidae)** * * Die Familie umfasst 16 moderne Gattungen und 36 Arten. Caniden sind in Eurasien, Afrika, Nord- und Südamerika weit verbreitet; sie gelangten mit dem Menschen nach Neuguinea und Australien. Mit Ausnahme einer Art haben sie mehr... ...Tierleben

- (Cercopithecidae)* * Die umfangreichste Familie der Schmalnasenaffen umfasst etwa 13 Gattungen und über 80 Arten. Die Zahnformel von Affen ist die gleiche wie die von Affen und Menschen. Dünnleibige Affen stellen sich vor, wie... ... Tierleben

GEHIRN- GEHIRN. Inhalt: Methoden zur Untersuchung des Gehirns..... . . 485 Phylogenetische und ontogenetische Entwicklung des Gehirns............. 489 Biene des Gehirns............. 502 Anatomie des Gehirns Makroskopische und .. . ... Große medizinische Enzyklopädie

Elliott-Wellen-Theorie- (Elliott-Wellen-Theorie) Die Elliott-Wellen-Theorie ist eine mathematische Theorie über Veränderungen im Verhalten der Gesellschaft oder der Finanzmärkte. Alles über die Elliott-Wellen-Theorie: Videos, Bücher, Artikel über Wellentheorie, Informationen über Berater und Indikatoren von Elliott-Wellen... ... Investoren-Enzyklopädie

Leibniz Gottfried Wilhelm- Leben und Werk von Leibniz Gottfried Wilhelm Leibniz wurde 1646 in Leipzig in eine Familie mit slawischen Wurzeln geboren (ursprünglich klang ihr Nachname wie Lubenitz). Ausgestattet mit einem herausragenden Geist, außergewöhnlichen Fähigkeiten und harter Arbeit, ist der junge Mann... ...

Barack Obama- (Barack Obama) Barack Obama ist der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und der erste schwarze Präsident, der dieses Amt innehatte. Biografie von US-Präsident Barack Obama, einschließlich seiner politischen Karriere, Aktivitäten im Senat des Staates Illinois und dann im Senat ... Investoren-Enzyklopädie

Galileo Galileo- Galileo Galilei: Leben und Werk Galileo Galilei wurde am 15. Februar 1564 in Pisa geboren. Seine Eltern waren Vincenzo, ein Musiker und Geschäftsmann, und Giulia Ammannati. Schriftliche Informationen über Galileo, einen Schüler der pisanischen Schule, stammen aus dem Jahr 1581. Er muss… … Westliche Philosophie von ihren Anfängen bis heute

Dieser Artikel oder Abschnitt muss überarbeitet werden. Bitte verbessern Sie den Artikel gemäß den Regeln zum Schreiben von Artikeln. Mahayana ... Wikipedia

Eine Krise- (Krisis) Inhalt Inhalt Finanzkrise Geschichte Weltgeschichte 1929 1933 Jahre der Weltwirtschaftskrise Schwarzer Montag 1987. 1994-1995 kam es zur Mexiko-Krise. 1997 zur Asien-Krise. 1998 kam es zur Russland-Krise. Investoren-Enzyklopädie

Verkäufer- (Verkäufer) Beruf Verkäufer, Rechte und Pflichten des Verkäufers Beruf Verkäufer, Rechte und Pflichten des Verkäufers, Verhaltensregeln für den Verkäufer Inhalt Inhalt Bezeichnung Beruf Rechte und Pflichten Merkmale des Kaufs und Verkaufs und der Teilnahme daran... .. . Investoren-Enzyklopädie

THEORIE. Das Wort „K.“ bedeutet Urteil. Es ist kein Zufall, dass das Wort „Urteil“ eng mit dem Begriff „Gericht“ verbunden ist. Urteilen bedeutet einerseits, über etwas nachzudenken, darüber nachzudenken, einen Gegenstand zu analysieren, zu versuchen, seine Bedeutung zu verstehen, ... ... Literarische Enzyklopädie

Bücher

• P. Ya. Chaadaev. Sämtliche Werke und ausgewählte Briefe. In 2 Bänden (Satz von 2 Büchern), P. Ya. Chaadaev. „Diese Veröffentlichung ist die vollständigste Sammlung von Werken, die Chaadaev geschrieben hat. Wir haben es sogar gewagt, sie das Gesamtwerk zu nennen. Das ist so wahr, wie das Konzept verwendet werden kann ...
• Der zweite Weltkrieg. Militärführer und Anführer. Vom Angriff auf Polen bis zur Kapitulation Japans, Ian Westwell. Ian Westwells Buch „Military Commanders and Leaders of the Second World War“ wurde in London veröffentlicht und hatte einen sehr guten Zweck: dem Leser das Gesicht derjenigen zu zeigen, die die Armeen und Länder während des Zweiten Weltkriegs anführten...