Wladimir Wassiljewitsch Mawrodin

Volksaufstände im alten Russland XI-XIII Jahrhunderte.

Einführung

„Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaften war die Geschichte des Klassenkampfes. Freie und Sklave, Patrizier und Plebejer, Gutsbesitzer und Leibeigene, Herr und Geselle, kurz, Unterdrücker und Unterdrückte, standen in ewigem Antagonismus zueinander, führten einen kontinuierlichen , bald verdeckter, bald offener Kampf, der immer in einer revolutionären Umstrukturierung des gesamten sozialen Gebäudes oder im allgemeinen Tod der kämpfenden Klassen endete“ (K. Marx und F. Engels, Manifest der Kommunistischen Partei, Moskau, 1956, S 32), - so schrieben die Begründer der großen Lehre von K. Marx und F. Engels.

Der Klassenkampf der arbeitenden Massen begleitet auch die Entstehung der feudalen Gesellschaft im alten Russland, die Etablierung feudaler Formen der Ausbeutung, die sich in den Anfangsstadien der Entwicklung des Feudalismus kaum von der Sklaverei unterschied. Der Klassenkampf zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte Russlands während der Zeit der feudalen Zersplitterung. Es spiegelt die spontane Unzufriedenheit der Bauernschaft mit der wachsenden feudalen Unterdrückung, der Entwicklung und Ausbreitung feudaler Abhängigkeitsformen wider.

Der Klassenkampf der Bauern veranlasst die Feudalherren, nach der Schaffung einer mächtigen autokratischen Macht zu streben, die in der Lage ist, ihr „Recht“ auf das Eigentum und die Arbeit des Bauern auf sich selbst zu sichern. Der Klassenkampf nimmt für die herrschende Klasse während der Periode des zentralisierten russischen Staates und besonders im 17. Jahrhundert, als die von I. Bolotnikov und S. Razin geführten Bauernkriege zu seiner höchsten Manifestation werden, einen gewaltigen Charakter an.

Das 18. Jahrhundert war geprägt von einer neuen Verschärfung der Klassenwidersprüche, einem neuen Umfang der Bauernbewegung, die zum grandiosesten und letzten Bauernkrieg in der Geschichte des feudalen Russlands führte - dem Aufstand von Jemeljan Pugatschow. Erstellt in Russland in den Jahren 1859-1861. Die revolutionäre Situation aufgrund des gigantischen Umfangs der Bauernbewegung zwang die zaristische Regierung zu einer Bauernreform. Um zu verhindern, dass sich die russische Bauernschaft „von unten“ zu emanzipieren begann, zog es die herrschende Klasse des Adels 1861 aus Angst vor den Bauernaufständen vor, die Aufhebung der Leibeigenschaft „von oben“ durchzuführen.

Aber die alten, feudalen Formen der Ausbeutung in der Zeit nach der Reform wurden durch halbfeudale, halbbürgerliche und kapitalistische Formen der Ausbeutung der unzähligen Bauern des Russischen Reiches ersetzt.

WI Lenin maß dem Klassenkampf der Bauernschaft große Bedeutung bei. Er betonte, dass unter den russischen Bauern „die Jahrhunderte der Leibeigenschaft und die Jahrzehnte des erzwungenen Ruins nach der Reform Berge von Hass, Wut und verzweifelter Entschlossenheit angehäuft hatten“ (V. I. Lenin, Soch., Bd. 15, S. 183). Aber V. I. Lenin wies auch darauf hin, dass die gegen die Unterdrücker kämpfende Bauernschaft in der Ära der Leibeigenschaft „zu nichts anderem als zu fragmentierten, isolierten Aufständen, eher sogar zu „Unruhen“, die von keinem politischen Bewusstsein erhellt wurden, fähig war ...“ (V. I. Lenin , Soch., Bd. 17, S. 96). In jenen fernen Zeiten kämpfte die Bauernschaft gegen das gesamte Feudalsystem, das sie allein unterdrückte, und widersetzte sich den organisierten Kräften des Feudalstaates - seiner Armee, Kirche, seinem Gesetz, eigentlich nur seinem grenzenlosen Hass. „Die Bauern“, schrieb V. I. Lenin, „konnten sich nicht vereinen, die Bauern wurden dann vollständig von der Dunkelheit niedergeschlagen, die Bauern hatten keine Helfer und Brüder unter den Stadtarbeitern ...“ (V. I. Lenin, Poln. sobr. Op. , Bd 7, S. 194).

Nur die städtischen Arbeiter, nur das Industrieproletariat, monolithisch, geeint, organisiert, geführt von ihrer revolutionären Arbeiterpartei, konnten, den landesweiten Kampf anführend, die Bauern zur Befreiung führen. Die sozialistische Oktoberrevolution, die größte in der Geschichte der Menschheit, gewann, weil der Hegemon, der Führer darin, das revolutionärste Proletariat der Welt Russlands war. Nach einer siegreichen Revolution führte die Arbeiterklasse die leidgeprüfte werktätige Bauernschaft Russlands auf den Weg der Freiheit und des Glücks.

Auf dem 21. Parteitag der KPdSU sagte N. S. Chruschtschow: „Unsere junge Generation hat nicht jene große Lebens- und Kampfschule durchlaufen, die der älteren Generation zugefallen ist. revolutionären Zeiten und nur aus Büchern können sie sich eine Vorstellung von der Ausbeutung der Werktätigen machen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass unsere junge Generation die Geschichte des Landes, den Kampf der Werktätigen für ihre Befreiung kennt..." (N. S. Chruschtschow , Über die Kontrollzahlen für die Entwicklung der Volkswirtschaft der UdSSR für den XXI. Kongress der Kommunistischen Partei der Sowjetunion am 27. Januar und 5. Februar 1959, M., 1959, S. 63).

In diesem Buch werden wir über die ersten Manifestationen von Klassenwidersprüchen in Russland sprechen, über die Aufstände von Bauern - Smerds, wie das älteste russische Gesetzbuch - "Russische Wahrheit" sie nennt, darüber, wie gewöhnliche Land- und Stadtmenschen gegen die Unterdrücker kämpften am Anfang der Geschichte des russischen Volkes und der russischen Staaten.

Der Klassenkampf nahm damals verschiedene Formen an. Sie manifestierte sich in der Flucht, als die Bauern den Feudalismus buchstäblich dorthin verließen, wo er noch keine Zeit hatte einzudringen. Sie nimmt die Form verstreuter, spontaner, lokaler Aufstände an. Der Klassenkampf drückt sich auch in den Versuchen der Landbewohner aus, das Gemeinschaftseigentum wiederherzustellen. Das bäuerliche Gemeindemitglied betrachtete alles als sein, was von seinen Händen bebaut, von seinem Schweiß getränkt, was von ihm, seinem Vater und Großvater, beherrscht wurde, alles, was, wie die Bauern in Russland später sagten, „von alters her“ auf seinen Hof zog , zu seiner Gemeinde, alles, "wohin eine Axt, ein Pflug, eine Sense ging", aber was jetzt Eigentum des Fürsten geworden ist, seiner "Ehemänner", Kämpfer.

Smerd ging in den Wald, um Honig für dieselben Seitenfrüchte zu sammeln, wo er, sein Vater und sein Großvater seit jeher Honig sammelten, obwohl der Seitenbaum, an dem er jeden Ast kannte, bereits mit einem gekennzeichnet war frisch in die Rinde geschnittenes Zeichen fürstlichen Besitzes. Smerd pflügte mit seinem "Ahorn-Zweibein" das Stück Land, das er selbst unter dem Wald "herausgerissen" hatte, verbrannte die Waldriesen und entwurzelte die Stümpfe, obwohl die Grenze von einem ländlichen Tiun-Fürsten oder Bojaren-Diener gelegt worden war Dieser bewässerte dann sein Feld bereits an die riesigen Besitzungen eines Fürsten oder Bojaren. Er trieb sein Vieh auf das Feld, wo er es von klein auf weidete, aber dieses Feld war bereits fürstlich, Bojar.

Die herrschende feudale Elite betrachtete diese Versuche der Landbevölkerung, ihr altes kommunales Recht auf Land und Ländereien nach Maßgabe des Arbeitsaufwands wiederherzustellen, als Verbrechen, als Verletzung ihrer "legitimen" Rechte. Die Russkaja Prawda wird diese Verbrechen anschließend berücksichtigen und Strafen dafür festlegen; aber dies war nur aus der Sicht des herrschenden Adels ein Verbrechen.

Für die ländlichen "Leute" Russlands, die im IX-X und frühen XI Jahrhundert lebten. meist noch nur tributpflichtige Fürsten- und Gemeindemitglieder, Miteigentümer ihrer Ländereien und Ländereien, war dies ein fairer Kampf um die Wiederherstellung ihrer mit Füßen getretenen Rechte, um die Rückgabe dessen, was ihnen von jeher gehörte, so wie es war durch ihre Arbeit gemeistert und eine Existenzgrundlage geschaffen. Es war nicht leicht für den Smerd, sich an die neue Ordnung zu gewöhnen; er verteidigte das alte Gemeindeeigentum, indem er es für gerecht hielt, und bekämpfte im Gegenteil das feudale Privateigentum, dessen Ungesetzlichkeit sicher war. Die Russkaja Prawda widmet den Verbrechen gegen das feudale Privateigentum gerade deshalb so viel Aufmerksamkeit, weil der Kampf der einfachen Land- und Stadtbevölkerung damals etwas Gewöhnliches und Alltägliches war. Es wird noch lange dauern, bis der beraubte und unterdrückte russische Bauer lernt, zwischen seinem eigenen und dem seines Herrn streng zu unterscheiden und die Zeiten zu vergessen, als alles seinen Vorfahren gehörte.

Die Vorfahren, Zeitgenossen der Fürsten Igor und Wladimir, Jaroslaw und Jaroslawitschi, konnten eine solche Unterscheidung nicht erkennen. Sie erinnerten sich noch gut an jene Zeiten, als nicht nur ihre Väter und Großväter, sondern sie selbst Ländereien und Ländereien besaßen und so gut sie konnten, um das Recht kämpften, sie zu besitzen.

Das waren Wesen und Formen des Klassenkampfes der Bauern gegen die Unterdrücker im alten Rußland.

Kapitel zuerst. Die Bildung der feudalen Beziehungen in Russland

In den IX-XI Jahrhunderten. feudale Beziehungen entwickelten sich im alten Russland. Es entstand feudaler Landbesitz, und auf dieser Grundlage wurde die feudale Abhängigkeit der ländlichen Bevölkerung begründet, eine herrschende Klasse von Feudalherren wurde gebildet: Fürsten, Bojaren, "beste Ehemänner", "altes Kind" und eine Klasse von Ausgebeuteten: "einfach Kind", "Menschen" von Dörfern und Städten. Es entstand ein feudales Gesellschaftssystem.

Aber all dies geschah nicht plötzlich und nicht so bald. Schriftliche Quellen haben nur sehr wenige Informationen über den feudalen Grundbesitz erhalten. Und das ist ganz natürlich: Der Grundbesitz des Adels war zu alltäglich, und die Chronisten interessierten sich einfach nicht dafür.

Aus dem IX Jahrhundert. im Allgemeinen sind uns keine Beweise für feudalen Grundbesitz überliefert. Aus dem 10. Jahrhundert gibt es bereits Berichte über "Stadt" der Fürsten: über Vyshgorod ("Stadt" von Olga), Belgorod ("Stadt" von Wladimir), Izyaslavl ("Stadt" von Rogneda) und andere. In diesen Fürstenstädten, zweifelsfrei ehemaligen Zentren der fürstlichen Wirtschaft, war nicht nur das Handwerk tätig. Sie waren von Dörfern umgeben - fürstlichen ländlichen Siedlungen, die unter der Kontrolle und Aufsicht von Dorf- und Militärältesten standen, die für das Pflügen, alle Arten von Dienern und Dienern zuständig waren. Der Chronist erwähnte versehentlich einige dieser Dörfer, und deshalb wurden sie uns unter ihren Namen bekannt. Dies ist das Dorf Olzhichi, das Prinzessin Olga gehörte, dem Dorf von Prinz Vladimir Berestovo. Quellen nennen das Dorf Bududino, das Malusha, Vladimirs Mutter, gehörte, auch das Dorf Rakoma in der Nähe von Nowgorod, wo Jaroslaw 1015 zu seinem "Hof" ging. Um die Dörfer herum lagen "Felder", "Fallen", "Überhänge" ( Fallen - Orte für die Jagd auf Tiere; Überhänge - Fangnetze, gleichzeitig Angelplätze), "Orte", umgeben von "Bannern" mit einem fürstlichen Tamga. Die Fürsten eigneten sich entweder freie Ländereien und Ländereien an oder beschlagnahmten Ländereien von Gemeinden und verwandelten die Landbevölkerung in Diener, in die Arbeitskraft ihrer Wirtschaft. In den fürstlichen Dörfern gab es "Herrenhäuser", in denen der Prinz selbst lebte. Hier waren auch fürstliche Tiuns, Älteste, verschiedene Arten von Dienern, die oft hohe Positionen in der Palasthierarchie innehatten, untergebracht, Leibeigene, Ryadovichi und Smerds arbeiteten. Der Hof war mit allen möglichen Nebengebäuden gefüllt: Käfige, Scheunen, Tennen, Brotgruben, Scheunen. Es gab auch einen Scheunenhof und einen Hühnerstall. Rinderherden und Pferdeherden mit einem fürstlichen "Fleck" - einem Brandzeichen - weideten auf den Wiesen, unter der Aufsicht von Knechten und Dorfältesten. Die fürstlichen Smerds, Leibeigenen und andere Diener, die für den Fürsten arbeiteten, trieben ihr Vieh auf diese Weiden.

Volksaufstände im alten Russland XI-XIII Jahrhunderte Mavrodin Wladimir Wassiljewitsch

Kapitel Zwei. Die ersten Volksaufstände in Susdal und Nowgorod im 11. Jahrhundert (Rede der Könige)

Der erste große Volksaufstand brach in Susdal aus. Sie richtete sich gegen die lokale gesellschaftliche Elite – das „alte Kind“. Zu Beginn der russischen Geschichte war fast das gesamte Gebiet von Susdal mit dichtem Wald bedeckt. Es erstreckte sich in einer ununterbrochenen Anordnung und verbarg in sich zahlreiche Flüsse, Bäche, Seen und Sümpfe. Nur an manchen Stellen entlang der Oka und in Opole (das Land zwischen Vladimir, Yuryev Polsky und Pereyaslavl Zalessky) lagen baumlose Flächen - Felder, Ausläufer entfernter Steppen.

Eiche, Ahorn, Linde, Eberesche, Hasel, je weiter nördlich, desto öfter mit Kiefern- und Fichtenwäldern durchsetzt, und im Norden und Nordosten von der Linie, die von der Mündung der Newa bis Ilmen und von dort bis verläuft Am Oberlauf der Wolga und am Unterlauf der Oka erstreckt sich die Südgrenze der osteuropäischen Taiga. Taiga-Fichte, Kiefer, Tanne, Wacholder kombiniert mit Birke, Espe, Erle. Und schließlich, weiter entfernt, im Norden von Susdal, lagen düstere Fichtenwälder, endlose Moossümpfe und sumpfige Niederungen, raue, aber helle Kiefernwälder, durchschnitten von kalten, sauber strömenden nördlichen Flüssen. Die Flüsse Wolga, Oka, Sheksna und Moskwa flossen durch das Land Susdal und Seen lagen: Nero, Kleshchino, Beloozero.

In der Antike siedelten die Ostslawen in der bewaldeten Region Susdal. Die alte Bevölkerung der Region - Merya in der Region Rostov Veliky und die Gesamtheit, die in der Nähe von Beloozero lebte, hatte vor langer Zeit Beziehungen zu den Ostslawen aufgenommen und wurde, nachdem sie unter den Einfluss ihrer höheren Kultur gefallen war, allmählich russifiziert und löste sich unter den Russen auf, die die Region bewohnten.

Aus dem Nordwesten, aus den Priilmensky-, Novgorod-Ländern, zogen die Slowenen in das Susdal-Land, die Krivichi zogen aus dem Oberlauf der Wolga und schließlich im Südwesten die Siedlungen der Vyatichi, der ältesten slawischen Bewohner der Einzugsgebiet des Flusses Moskwa, gestreckt.

Die russische und finno-ugrische Bevölkerung der Region war in der Landwirtschaft und Viehzucht tätig, aber Fischerei, Jagd und Bienenzucht spielten eine sehr wichtige Rolle. Handwerk und Handel entwickelten sich, Städte entstanden und wuchsen. Die ältesten Städte der Region waren Susdal und Rostow, wo die "alten" Bojaren saßen.

Hier, im Land Susdal, fand im alten Russland der erste große Volksaufstand statt, der uns aus Quellen bekannt ist. Der Grund dafür war die Hungersnot, die 1024 das Susdaler Land heimsuchte und dort eine „große Rebellion“ auslöste. Die alte russische Chronik "The Tale of Bygone Years" berichtet, dass das einfache Volk begann, das "alte Kind", dh den örtlichen reichen Adel, der die Brotvorräte versteckte, zu schlagen, und dass dieser Aufstand von der Landbevölkerung angeführt wurde von den Heiligen Drei Königen - den Priestern der alten, vorchristlichen Religion.

Offensichtlich war die Hungersnot nur die unmittelbare Ursache für den Aufstand, der einen ausgeprägt antifeudalen Charakter hatte. Tatsache ist, dass die Hungersnot selbst nicht nur durch Ernteausfälle verursacht wurde. In Chroniken, besonders in Novgorod, finden wir oft Hinweise auf eine Hungersnot der Bevölkerung. Hungersnöte waren normalerweise das Ergebnis von "unermesslichen Regenfällen", Dürren, vorzeitigen Frösten, trockenen Winden usw. Es sollte jedoch beachtet werden, dass solche Hungersnöte, die durch klimatische Bedingungen verursacht werden, nur in der Zeit vom Ende des 13. bis zum Beginn üblich werden des 17. Jahrhunderts, wenn eine gewisse Verschlechterung beobachtet wird. Für die Zeit vor dem 11. Jahrhundert war das Klima des alten Russlands also nach der Chronik sowie den Daten der Paläobotanik, Paläozoologie, Archäologie und Geologie wärmer, milder und konstanter als in späteren Zeiten. Natürlich könnte die Hungersnot von 1024 das Ergebnis einer Naturkatastrophe gewesen sein, die das Land Susdal heimgesucht hat. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass die bäuerliche Wirtschaft damals äußerst instabil war: Der geringste Ernteausfall verursachte eine Hungersnot, aber der Volksaufstand wird nur mit der Hungersnot von 1024 in Verbindung gebracht.

Was ist hier los? Die Chronik sagt, dass die Hungersnot in diesem Jahr nicht alle Bevölkerungsschichten von Susdal erfasst hat. Das „alte Kind“ verhungerte nicht, sie hielt Brotvorräte – „gobinos“ – in ihren Händen. In der altrussischen Sprache bedeutete das Wort "Gobino" die Ernte von Getreide und Früchten im Allgemeinen, aber meistens wurde dieser Begriff auf die Ernte von Körnerbrot angewendet. Der Chronist betont, dass nur „einfache Kinder“ unter der Hungersnot litten, die 1024 das Susdaler Land heimsuchte. Das „alte Kind“ nutzte offensichtlich die Katastrophe der Menschen aus – den Hunger: Nachdem sie Brot in ihre Hände genommen und es den Hungernden geliehen hatte, versklavte sie die umliegenden Menschen, unterjochte sie, zwang sie, in ihrer feudalen Wirtschaft für sich selbst zu arbeiten. Diese feudale Ausbeutung war der Hauptgrund für die "große Rebellion und Hungersnot im ganzen Land", wie es in der Geschichte vergangener Jahre im Jahr 1024 heißt. Die Hungersnot hörte auf (Menschen, so der Chronist, "erwachten zum Leben ", d.h. zum Leben erweckt) erst, als die hungernden Menschen von Susdal die Wolga hinunter in das Land der Kama-Bulgaren gingen und Brot ("zhito") zurückbrachten.

Der Aufstand der Smerds des Susdal-Landes gegen das „alte Kind“ hat die herrschende feudale Elite alarmiert. Nicht die Hungersnot, sondern gerade die „große Rebellion“ zwang Fürst Jaroslaw den Weisen, der sich damals in Nowgorod aufhielt, seine ganze Aufmerksamkeit den Ereignissen in Susdal zu widmen. Deshalb wird Jaroslaw mit seiner Armee nicht nach Tschernigow geschickt, wo damals sein Rivale und Konkurrent Mstislav an der Fürstentafel saß, sondern in das Land Susdal, wo die „falschen Magier“ auftauchten, die einen Aufstand der „Einfachen“ auslösten Kind" in den Dörfern.

Als Jaroslaw im Susdal-Territorium ankam, nahm er die Weisen gefangen, richtete einige hin und schickte andere ins Exil (siehe „The Tale of Bygone Years“, Teil 1, S. 99-100, 299). Die Nowgorod-Chronik enthält einige zusätzliche Informationen über den Aufstand von 1024. Sie erzählt, dass einige der Rebellen gegen das „alte Kind“ getötet wurden, anscheinend während eines Zusammenstoßes mit den Kriegern des Prinzen, das Eigentum der hingerichteten und verbannten Teilnehmer des Aufstands war geplündert (Siehe "Novgorod IV Chronic", St. Petersburg, 1915, S. 112). Damit endete der erste große Bauernaufstand in Russland. Leider haben die Chroniken ihre Details nicht bewahrt.

Die Originalität dieser Volksbewegung lag darin, dass an der Spitze der Smerds, die sich gegen das „alte Kind“ auflehnten, die Weisen standen, die den antifeudalen Aufstand des Volkes nutzen wollten, um zu den einstigen vorchristlichen Kulten zurückzukehren .

Dies war nicht der einzige Versuch der Magi, ihren früheren Einfluss zurückzugewinnen. In der „Geschichte vergangener Jahre“ unter 1071 folgt eine Geschichte über die Reden der Heiligen Drei Könige in Kiew, Nowgorod und im Susdaler Land, insbesondere in Belozerye.

Es sei darauf hingewiesen, dass das Chronikdatum - 1071 - falsch ist. Namhafte Forscher der russischen Chroniken - A. A. Shakhmatov und M. D. Priselkov haben überzeugend bewiesen, dass diese Aufstände zu unterschiedlichen Zeiten zwischen 1066 und 1069 stattfanden.

Unter 1071 wurden sie von dem Chronisten platziert, der diesen Teil der Geschichte vergangener Jahre zusammenstellte, der die Geschichte des Aufstands in Susdal nach den Worten von Jan Vyshatich niederschrieb, einem wohlhabenden und einflussreichen Bojaren, einem prominenten Kämpfer des Tschernigow-Fürsten Svyatoslav Yaroslavich (Sohn von Jaroslaw dem Weisen).

Jan Vyshatich war Augenzeuge dieses Aufstands; Er war es, der die Bewegung der Smerds im Suzdal-Land unterdrückte und sich mit ihren Anführern - den Magiern - befasste. Der Chronist unter einem Jahr hat sowohl die Geschichte von Jan Vyshatich als auch alle ihm bekannten Reden der Könige in die Annalen aufgenommen. Er konnte sie nicht genau datieren, und deshalb begegnen ihm in seiner Geschichte immer wieder solche Ausdrücke: "zur gleichen Zeit", "einmal", "unter Prinz Gleb".

Das erste Mal war die Aufführung des Zauberers in Kiew. A. A. Shakhmatov glaubt, dass es 1064 stattgefunden haben könnte. Der Magus erschien in Kiew und begann zu prophezeien, dass der Dnjepr im fünften Jahr in die entgegengesetzte Richtung fließen würde und sich die Länder bewegen würden - griechisches Land würde den Platz einnehmen Russisch und Russisch - Griechisch; andere Länder werden ebenfalls ihren Standort ändern.

Der Chronist berichtet, dass die „Unwissenden“ (d. h. die Unwissenden, womit man die Menschen in Kiew meinen sollte, die den üblichen, sogenannten heidnischen Glauben noch nicht aufgegeben hatten) seine Predigt hörten, und die getauften Menschen in Kiew , das heißt, diejenigen, die zum Christentum konvertiert waren, lachten ihn aus .

Wir dürfen nicht vergessen, dass das Christentum in Russland erst am Ende des 10. Jahrhunderts, 80 Jahre vor den von uns beschriebenen Ereignissen, zur offiziellen staatsdominierenden Religion wurde und gleichzeitig als eine Kraft wirkte, die das feudale Gesellschaftssystem und das Feudalsystem stärkte Staat, stieß er natürlich auf Ablehnung und Feindseligkeit der arbeitenden Bevölkerung in den Städten und Dörfern des alten Russland. Und das Scheitern des Zauberers, der, wie die Geschichte vergangener Jahre sagt, eines Nachts verschwand, erklärt sich aus der Tatsache, dass in der Region Mittlerer Dnjepr in Kiew seit langem eine feudale Staatlichkeit etabliert ist, die fürstliche Militär-Druschina-Organisation hat sich gestärkt, und die christliche Kirche ist zu einer mächtigen Kraft geworden. Daher konnte das Predigen des Zauberers in Kiew keinen Erfolg haben, obwohl es eine gewisse Gefahr für die Kiewer Feudalherren darstellte. Und offensichtlich verschwand der Kiewer Zauberer nicht ohne ihre Teilnahme plötzlich, außerdem verschwand er nachts, als die Kiewer "ignoranten Leute" vom "einfachen Kind" nicht für ihn eintreten konnten ("The Tale of Bygone Years", Teil 1, S. 116-117, 317).

Eine ähnliche Situation entwickelte sich am anderen Ende Russlands, an den Ufern des Wolchow, in Nowgorod. Hier, unter Prinz Gleb, dem Sohn von Swjatoslaw Jaroslawitsch, sprach einst auch der Zauberer.

Nowgorod – nach Kiew die zweitgrößte Stadt im alten Russland – behielt in größerem Maße den alten, vorchristlichen Glauben bei. Sein zahlreiches „einfaches Kind“ widersetzte sich sowohl der christlichen Kirche als auch den Kiewer Fürsten, die Nowgorod zu unterjochen suchten, ihre Krieger in eine besonders privilegierte Position brachten und die Nowgoroder zur Tributzahlung zwangen. Es ist kein Zufall, dass eine alte Legende, die jedoch in einer späten Chronik aufgezeichnet ist, besagt, dass die Gouverneure des Kiewer Fürsten Wladimir Swjatoslawitsch - Dobrynja und Putjata die Nowgoroder mit Feuer und Schwert getauft haben.

In den Ereignissen zu Beginn des 11. Jahrhunderts, insbesondere im zwischenfürstlichen Streit zwischen Jaroslaw dem Weisen und Swjatopolk dem Verfluchten, spielten Nowgoroder Smerds und vor allem einfache Bürger aus der Stadt eine große Rolle. Sie halfen Jaroslaw, Swjatopolk zu besiegen, der von den Interventionisten unterstützt wurde - den Truppen des polnischen Königs Boleslav, bestehend aus Polen ("Polen") und Söldnern - Deutschen und Ungarn ("Ugriern"). Für diese Hilfe hat Jaroslaw die Nowgorodianer großzügig ausgestattet: Novgorodians und Älteste, wie es in der Novgoroder Chronik geschrieben steht, erhielten jeweils 10 Griwna und Smerds - jede Griwna. Darüber hinaus, und noch wichtiger, gab Jaroslaw die „Russische Prawda“ (die sogenannte „Alte Wahrheit“), in der die Nowgoroder mit Fürsten gleichgesetzt wurden, und eine andere Charta, die uns nicht überliefert ist.

All dies gab den Handlungen des Zauberers in Nowgorod unter Gleb Svyatoslavich ein gewisses Vertrauen. Im Gespräch mit Menschen behauptete der Zauberer, er könne Wunder wirken, zum Beispiel vor allen Leuten, um den Wolchow zu überqueren, er wisse im Voraus, was passieren würde, und lästerte den christlichen Glauben. Die Reden des Zauberers zeigten Wirkung. Die Mehrheit der Nowgoroder stellte sich auf die Seite des Zauberers. Sie planten bereits, den Bischof von Novgorod zu töten. Der Bischof zog ein Gewand an, ging zu den Leuten von Nowgorod und wandte sich mit einer Rede an sie: "Wer dem Zauberer glauben will, folge ihm nach, wer wirklich glaubt, lass ihn zum Kreuz gehen." Das Ergebnis war für den Bischof unerwartet: „Und das Volk wurde zweigeteilt: Prinz Gleb und sein Gefolge gingen und stellten sich neben den Bischof, und das Volk ging und stellte sich hinter den Zauberer.

Prinz Gleb verlor nicht den Kopf. Er versteckte eine Axt unter seinem Umhang, näherte sich dem Zauberer und tötete den Zauberer nach einem kurzen verbalen Gefecht mit einem Axthieb. Nachdem sie ihren Anführer verloren hatten, "zerstreuten sich die Menschen" ("The Tale of Bygone Years", Teil 1, S. 120-121, 321).

Damit endete die Aufführung der Nowgoroder. Der bedeutendste Aufstand der Smerds, angeführt von den Königen, der uns aus den Quellen bekannt ist, war der Aufstand im Susdaler Land, datiert durch die Annalen von 1071. Jan Vyshatich erzählte dem Chronisten, wie einst, wann für einige Zeit (nach 1067 ) Belozerye gehörte seinem Fürsten Svyatoslav Yaroslavich, er ging dorthin, in den hohen Norden, um Tribute zu sammeln, begleitet von zwölf Kämpfern ("Jugendlichen") und einem Priester ("Priester").

Damals gab es einen solchen Befehl. Der "Ehemann des Prinzen", der Tribute ("tributor") oder Geldstrafen sammelte - "virs" ("virnik"), übertrug zusammen mit seinen Kriegern und Dienern den Unterhalt der Bevölkerung der Länder, in denen er handelte. Zu dieser Zeit betrachtete der Nebenfluss die Smerds, von denen er Tribut kassierte, nicht nur als fürstlich, sondern auch als sein eigenes Volk, da ein Teil des von ihnen erhobenen Tributs zu seinen Gunsten ging.

Als Jan Vyshatich am Weißen See ankam, erfuhr er aus den Worten von Belozersk von dem Aufstand der Weisen. Dieser Aufstand begann in der Region Rostow im Land Susdal. Der Grund dafür war, wie im Jahr 1024, der Mangel an Ernte ("Armut") und die darauf folgende Hungersnot. Zwei weise Männer kamen aus Jaroslawl in die Hungerregion und erklärten, dass sie wüssten, wer Lebensmittelvorräte ("Überfluss") in ihren Händen hielt. Ein Aufstand brach aus. Die Smerds, angeführt von den Magi, bewegten sich entlang der Wolga und entlang der Sheksna. Als sie zu dem einen oder anderen Friedhof kamen, wo die "Wagen" saßen und Tribut brachten, das heißt dasselbe "alte Kind", das in der "Geschichte vergangener Jahre" unter 1024 erwähnt wurde, zeigten sie auf die "besten Frauen" und sagten: dass einer einen Roggen hält, ein anderer Honig, ein dritter Fisch und so weiter.

Der Chronist spricht über die Folgen der Denunziation der „besten Ehefrauen“ durch die Heiligen Drei Könige, die große Vorräte an Nahrungsmitteln anhäuften. In The Tale of Bygone Years lesen wir:

„Und sie fingen an, ihre Schwestern, ihre Mütter und ihre Frauen zu ihnen zu bringen. "Die Geschichte vergangener Jahre", Teil 1 (übersetzt von D. S. Likhachev und B. A. Romanov))

Etwas weiter werden wir diese seltsame Geschichte der Annalen über das Massaker an den "besten Ehefrauen" erklären und uns jetzt hauptsächlich auf den sozialen Inhalt der von den Heiligen Drei Königen angeführten Smerd-Bewegung konzentrieren, die die Region Susdal in der Nähe von verschlang Sheksna und das Gebiet Belozersky.

M. N. Tikhomirov machte auf den Chronisten von Pereyaslavl von Susdal aufmerksam, der eine Reihe wichtiger Details enthält, die darauf hinweisen, dass die im Chronisten enthaltene Geschichte des Aufstands im Land Susdal älter und zuverlässiger ist als in The Tale of Bygone Years .

Aus dem "Chroniker von Perejaslawl von Susdal" erfahren wir, dass die Belozersk, die Yan Vyshatich von dem Aufstand der Smerds erzählten, die von der Wolga und Sheksna zu ihnen kamen, nicht auf der Seite der Rebellen waren; Sie beklagten, dass die Smerds „viele Frauen hatten und einen Ehemann töteten“ und dass es daher „niemand gibt, von dem man Tribut nehmen könnte“.

Daraus folgt, dass die Informanten des fürstlichen Nebenflusses Jan Vyshatich diejenigen Belosersk waren, die für das Sammeln von Tributen verantwortlich waren, sie auf die Friedhöfe brachten, wo die "fürstlichen Männer" zum Tribut ankamen, als "Kutschenfahrer" fungierten, das heißt sie standen nicht den Smerds nahe, sondern den „besten Ehemännern“ und „besten Ehefrauen“, die unter Smerds litten.

Darüber hinaus ermöglicht der „Chroniker von Perejaslawl von Susdal“ die Feststellung eines weiteren Merkmals des Aufstands der Smerds.

"The Tale of Bygone Years" berichtet, dass die Opfer der rebellischen Smerds Frauen waren, "die besten Ehefrauen", dh die Mätressen wohlhabender Häuser. Davon sprechen auch die Chroniken von Novgorod, und die Chronik von Novgorod IV überträgt die Geschichte der Aktionen der Rebellen, die das "alte Kind der Frau" (dh die Frauen des "alten Kindes") schlugen, die unter 1071 gestellt wurden die Ereignisse von 1024. All dies gab Anlass, die Idee zum Ausdruck zu bringen, den mütterlichen Clan, das Matriarchat, im Nordosten Russlands zu bewahren, als das Familienoberhaupt kein Mann war, sondern eine Frau, die auch die war Verteiler des gesamten Eigentums des Clans oder der Familie.

Der "Chroniker von Perejaslawl von Susdal" berichtet im Gegensatz zu den "Geschichten vergangener Jahre" und den Novgorod-Chroniken, dass während des Aufstands nicht nur Ehefrauen getötet wurden, sondern auch "viel ... der Ehemann getötet", d.h. unter diejenigen, die durch die Hände der Rebellen starben, waren nicht nur Frauen, sondern auch Männer.

Und das ist durchaus verständlich, da von einem mütterlichen Clan im Russland des 11. Jahrhunderts natürlich keine Rede sein kann. Der Punkt ist, wie wir sehen werden, dass die von wohlhabenden Familien in bestimmten Fällen angehäuften Produkte tatsächlich von den „besten Ehefrauen“ entsorgt wurden.

Die Repressalien gegen die "besten Ehefrauen" und "besten Ehemänner", in deren Folge das Eigentum der reichen lokalen Elite, das "alte Kind", an Smerds ging, die unter Hunger und Knechtschaft litten, führten dazu, dass bei den Rebellen Smerds nach Beloozero kam, zählte ihre Abteilung 300 Menschen. Hier wurden sie von Jan Vyshatich empfangen. Zunächst fragte er, wessen Smerds die Anführer des Aufstands, die Magier, seien. Als Jan Vyshatich erfuhr, dass es sich um die Smerds seines Prinzen Swjatoslaw handelte, forderte Jan Vyshatich, dass die Leute von Belozersk sie ausliefern.

„Gebt diese Magier her, denn sie sind die Stinker von mir und meinem Prinzen“, erklärte er den Leuten von Belozersk. Die Einwohner von Belozersky hörten nicht auf ihn und wagten es offensichtlich nicht, in den Wald zu gehen, in dem sich die Rebellen befanden. Dann beschloss Jan Vyshatich, selbst zu handeln. Anfangs wollte er allein, ohne Waffen, zu den aufständischen Smerds gehen, aber seine Krieger ("Jugend") rieten ihm davon ab, und bald die ganze zwölfköpfige, gut bewaffnete Truppe von Jan und mit ihm der Priester ( "popin"), zog in den Wald. Die Rebellen, über die der „Chronist von Perejaslawl von Susdal“ betont, dass sie Smerds waren („… Smerda ergriff die Waffen gegen“), verließen den Wald und bereiteten sich auf den Kampf vor. Jan Vyshatich kam mit einer Axt in der Hand auf sie zu. Dann trennten sich drei Smerds von der Abteilung der Rebellen, näherten sich Jan und sagten: "Sieh selbst, dass du in den Tod gehst, geh nicht." Jan befahl seinen Kriegern, sie zu töten, und ging weiter zu den Smerds, die dort standen und auf ihn warteten. Dann stürzten sich die Smerds auf Jan, und einer von ihnen schwang eine Axt nach ihm. Yan riss die Axt aus den Händen des Smerd, schlug ihn mit einem Kolben und befahl seinen Kriegern, die Rebellen niederzuschlagen. Die Smerds zogen sich in den Wald zurück, nachdem sie unterwegs den Priester Jan getötet hatten. Jan Vyshatich wagte es nicht, nach den Smerds in den Wald zu gehen und mit ihnen zu kämpfen. Er bevorzugte eine andere Art, mit den Rebellen umzugehen. Als Yan in die Stadt Beloozero zurückkehrte, sagte er den Menschen in Beloozero, dass er sie nicht für mindestens eine Zeit verlassen würde, wenn sie die aus dem Suzdal-Land gekommenen Magier nicht ergreifen würden („wenn Sie diese Smerds nicht mitbringen“) Jahr. Die Aussicht, Jan und sein Gefolge das ganze Jahr über zu füttern und zu tränken und ihnen Tribut zu zollen, lächelte die Einwohner von Belozersky nicht an. Sie mussten selbst handeln. Den Belozersk gelang es, die Magier gefangen zu nehmen und sie Jan zu übergeben.

Während des Verhörs blieben die Magier standhaft. Sie erklärten die Ermordung so vieler Menschen damit, dass die Toten über große Reserven verfügten („Überfluss“) und wenn sie ausgerottet würden, dann hätten alle Überfluss („Gobinos“). Die Weisen traten in einen theologischen Streit mit Jan ein und weigerten sich hartnäckig, Jans Recht anzuerkennen, sie zu richten, und erklärten, dass sie nur unter der Gerichtsbarkeit ihres Fürsten Swjatoslaw stünden. Anscheinend kannten sie die Russkaja Prawda sehr gut, die besagte, dass es unmöglich sei, „den Smerd ohne den Fürsten des Wortes zu quälen“, das heißt, die Smerds seien nur in der Zuständigkeit des Fürsten und niemand außer dem Fürsten könne sie bestrafen Sie. Die Weisen widerstanden tapfer der Folter, der Jan Vyshatich sie aussetzte.

Nachdem er sich über die machtlosen Magier lustig gemacht hatte, gab Yang sie den "Kutschen", deren Frauen, Mütter, Schwestern und Töchter ("die besten Frauen") durch ihre Hände starben. Die „Wagenarbeiter“ verhandelten mit den Heiligen Drei Königen nach dem alten Brauch der Blutrache, wonach sich die Angehörigen des Ermordeten an den Mördern rächten. Hier im Norden war die Blutrache noch weit verbreitet und wurde sogar vom Fürstenhof als etwas „von Gott in Wahrheit“ anerkannt. Aus Rache für den Tod ihrer Verwandten töteten die „Wagen“ die Weisen, und ihre Leichen wurden an einer Eiche an der Mündung der Sheksna aufgehängt („The Tale of Bygone Years“, Teil 1, S. 117-119, 317- 319; "Chronist Perejaslawl von Susdal", M., 1851, S. 47-48). Dies ist die Chronik über den Aufstand der Heiligen Drei Könige in Susdal, der die Region Rostow, Jaroslawl, Scheksna und Beloozero erfasste.

Wer erhob sich dem Ruf der Heiligen Drei Könige, die „besten Ehefrauen“ auf den Kirchhöfen auszurotten, weil sie „gobinos“, „Fülle“ und „die Hungersnot“ bewahren? Wer „nimmt sich“ „ihren Besitz“? Offensichtlich diejenigen, die diesen "Überfluss" nicht hatten, von denen das "alte Kind" - das Rückgrat der fürstlichen Macht - allerlei Produkte und "Waren" verlangte, um sie als Tribut an den Prinzen oder "Prinzengemahl" zu zahlen , derselbe Jan Vyshatich. Dies waren diejenigen, die die Besitzer von "Gobin-Häusern" in verschiedenen "Reihen" und "Kupas" versklavten, diejenigen, die zu feudalen Abhängigen und Ausgebeuteten wurden.

Der Aufstand der Smerds im Jahr 1071 (annalistisches Datum).

Es war ein "ländliches Land", einfache Smerds. Und Jan Vyshatich hatte allen Grund, nicht nur dreihundert Rebellen, die mit den Magi nach Beloozero kamen, sondern auch die Magi selbst für Gestank zu halten. Deshalb ist in den Händen der Rebellen eine typische Waffe der Bauern eine Axt, deshalb ist in den Miniaturen der Chronik von Radzivilov (Königsberg) der mit einem Schwert bewaffnete Feudalherr Jan in langen Röcken dargestellt , in Hemden und Pluderhosen gekleidet und mit Äxten bewaffnet. Der spätere Chronist hatte Recht, indem er die vom Chronisten aufgezeichnete Geschichte von Jan Vyshatich auf diese Weise illustrierte. Auch der „Chronist von Perejaslawl von Susdal“ hatte Recht, indem er nachdrücklich betonte, dass sowohl die Weisen als auch diejenigen, die die „besten“ Ehefrauen und Ehemänner ausrotteten, und die dreihundert Rebellen, denen Yan Vyshatich in den Wäldern von Belozerye begegnete, alle Smerds waren.

Der Aufstand im Susdaler Land hatte ein großes Ausmaß und dies unterschied sich von der Leistung des Zauberers in Kiew. Die Erklärung dafür ist nicht schwer in den Besonderheiten des gesellschaftlichen Lebens des hohen Nordens zu finden. Wenn für den Süden Russlands, für die Dnjepr-Region, die Zeit bereits vergangen ist, als die Vasallen - Bojaren, Kämpfer, von ihrem Herrn, Fürsten, Auszeichnungen in Form eines Teils des von ihm erhobenen Tributs erhielten, wenn die „Bojarisierung“ der Ländereien dort schnell vor sich ging und damit die Tribute in eine dauerhafte feudale Rente verwandelt wurden, sah es im Nordosten anders aus. Hier, im Land der alten lokalen Bevölkerung - Meri und Vesi und die aus dem Westen stammenden Krivichi und Slovil - erschienen nur Lehen (dh fürstliche Auszeichnungen), die nur im Recht bestanden, Tribute für sich selbst zu sammeln, hinter denen "fürstliche Männer" wanderten in der Polyudya herum; hier begannen die reichen, edlen, einflussreichen und arroganten Bojaren der "alten Städte" - Rostov und Susdal - gerade aus dem lokalen "alten Kind" herauszuwachsen.

Deshalb verteidigten die rebellischen Zauberer so hartnäckig ihr Recht, "vor Svyatoslav zu stehen". Sie betrachteten sich als Tributpflichtige (Untertanen im wörtlichen und übertragenen Sinne) nur des Fürsten, erkannten das Recht der "fürstlichen Ehemänner" - Tributzahler - an, von ihnen Tribut zu erheben, aber sie weigerten sich, sich gleichzeitig als Smerds, "fürstlich" zu betrachten Ehemann", nach dem Willen des Prinzen, der Tribut von ihrem Land erhält.

Smerd kann nicht "ohne das Wort des Fürsten" "gequält" werden - die rebellischen Zauberer wussten das genau und stritten sich deshalb kühn mit Jan Vyshatich, beriefen sich auf ihre Götter und beriefen sich auf die Autorität der fürstlichen Gesetzgebung - "Russische Prawda".

Der von Jan Vyshatich niedergeschlagene Aufstand der Heiligen Drei Könige war nicht der letzte in Susdal. Auch 1091 „erschien der Zauberer in Rostow, starb aber bald“ („The Tale of Bygone Years“, Teil 1, S. 141, 342).

Obwohl die Aufstände der Smerds, angeführt von den Heiligen Drei Königen, in Kiew und Nowgorod stattfanden, warum gibt es mehr Informationen über die Aufstände, die in Susdal im Nordosten Russlands ausbrachen?

Tatsache ist, dass sie auf dem Territorium des Mittleren Dnjepr in früheren Zeiten stattfanden, als die Chronik noch nicht so entwickelt war. Daher kamen sie nicht in die Annalen. Im Nordosten Russlands kam die Zeit für diese Art von sozialen Bewegungen etwas später, im 11. Jahrhundert, als die Chronik bereits eine hohe Entwicklung erreicht hatte und wichtige Ereignisse, die sich sogar weit entfernt von Kiew ereigneten, in den Chroniken niedergeschlagen wurden.

Darüber hinaus erklärt sich dieser besondere Charakter der Smerdbewegung aus der Tatsache, dass der Nordosten im X-XI Jahrhundert nicht nur von Russen, sondern auch von Stämmen der finno-ugrischen Sprachen bewohnt wurde. in seiner Entwicklung aus dem Dnjepr-Gebiet zurückgeblieben. Die ethnische Vielfalt dieser Region, die langsamere soziale Entwicklung ihrer Bevölkerung, die langsamere Verbreitung einer neuen Klassenideologie, des Christentums - all dies trug dazu bei, dass die hier stattfindenden Aufstände der Smerds länger anhielten die Form der Bewegung der Heiligen Drei Könige.

In der Tat, wie ist die unverständliche Passage aus den Annalen zu erklären, die besagt, dass die Magier den "besten Frauen" Wunden zugefügt und aus den Wunden Leben, Fische und Pelze genommen haben?

Noch in der Mitte des letzten Jahrhunderts hatten die Mordowier ein Ritual, das an die Chronikgeschichte über die seltsamen Taten der Weisen im Land Susdal erinnerte. Dieser Ritus bestand darin, dass spezielle Sammler durch die Höfe gingen und Vorräte für öffentliche Opfer von Frauen sammelten, die diese Vorräte in speziellen Taschen aufbewahrten, die sie über der Schulter trugen. Nach dem Gebet schnitt der Sammler die Tasche ab und stach der Frau gleichzeitig mit einem speziellen heiligen Messer mehrmals leicht in die Schulter oder den Rücken.

Offenbar verband der Chronist den damals im Nordosten weit verbreiteten religiösen Ritus mit der Bewegung der Heiligen Drei Könige.

Haben die Zauberer während des Aufstands wirklich ihre rituellen Funktionen erfüllt, hat der Chronist die ermordeten Frauen der von Jan Vyshatich gesehenen "besten Ehemänner" als Opfer des Ritus angesehen, bei dem die Zauberer nicht erstochen, sondern getötet haben (wofür, wie wir sahen, es gab Gründe), ist schwer zu bestimmen.

Wenn wir berücksichtigen, dass die Region, in der sich der Aufstand der Könige entfaltete, seit langem von dem Ganzen und Maß bewohnt ist, unter denen ähnliche Bräuche üblich waren, die acht Jahrhunderte später unter den Mordwinern beobachtet wurden, werden wir auf den ersten Blick einige seltsame Merkmale verstehen der Aufstände der Heiligen Drei Könige.

Der halb russische - halb finno-ugrische "Chudsky" -Norden hing sehr an primitiven Überzeugungen, an den Magi, Magiern. Es ist kein Zufall, dass der Chronist unter das gleiche Jahr 1071 auch die Geschichte eines gewissen Nowgoroders stellte, der den "Chud", dh das Gebiet der Komi-Syryaner, besuchte, wo er die Szene einer echten Schamanenschaft von a beobachtete Zauberer, der in Raserei verfiel, der in Krämpfen lag ("shibe im demon").

Das Christentum, das den Kult der alten Götter durch den Heiligenkult verdrängte, drang äußerst langsam in den Nordosten Russlands vor. Die christliche Welt war zu weit von Sheksna und Sukhona entfernt; die christliche Kirche hatte sich früher und eher an den Ufern des Dnjepr gefestigt als in den fernen Wüstenwäldern von Beloserje.

Basierend auf der Analyse aller Botschaften der Chronik und unter Verwendung von ethnografischem Material werden wir versuchen, die Aufstände der Smerds zu charakterisieren. Das „alte Kind“ war die lokale feudalistische Elite, die ihre Dominanz über die Fragmente des verfallenden primitiven Gemeinschaftssystems geltend machte. Nach archäologischen Materialien und ethnografischen Daten zu urteilen, gehörte ein Teil davon zu den russifizierten Überresten der alten ostfinno-ugrischen Bevölkerung der Region, und der andere Teil bestand aus Siedlern aus Krivichi, Slowenen und Vyatichi. Unter den Nachkommen der ursprünglichen Bevölkerung dieser Region - Mary - gab es lange Zeit einige Bräuche, die sich von den Russen unterschieden und sie den benachbarten und verwandten Mordwinern näher brachten. Dieses "alte Kind" half den fürstlichen Nebenflüssen, Tribute zu sammeln, trug den "Wagen", lieferte das Gesammelte an besondere fürstliche "Orte", war die Unterstützung der "fürstlichen Ehemänner" während der "Polyudya".

Zur gleichen Zeit versklavte der örtliche Adel, der seinen Reichtum nutzte und sich möglicherweise auf die Überreste von Stammesinstitutionen stützte und sich durch die Ausbeutung der Dienerschaft bereicherte, seine Verwandten. Sie etablierte feudale Formen der Abhängigkeit und hielt "gobino", "Überfluss" und "zhito" in ihren Händen und wurde zur Schiedsrichterin über die Schicksale ihrer weniger wohlhabenden Nachbarn. Und sie nutzte jedes „Glück“ (Hunger), um die umliegende Bevölkerung mit Krediten und Versklavungsgeschäften zu unterjochen. Deshalb wurde ihr vorgeworfen, "Gobinos und Roggen" zu halten und "gerne zu rauchen". Dies war der Grund für den Aufstand und die Vernichtung des „alten Kindes“.

Aber wie ist die Tatsache zu erklären, dass diese Aufstände vor uns als Bewegungen der Heiligen Drei Könige erscheinen? Die langjährige Beherrschung primitiver Stammeskulte, die sich besonders hier im Nordosten hartnäckig mit Schwertgewalt wehrten, führte das Christentum ein, verbreitete die Zauberei, die vor allem für die nördlichen Länder Russlands so charakteristisch ist, und schließlich die Besonderheiten in der Struktur der kommunalen Organisation selbst waren der Grund dafür, dass die ersten Aufstände eines abhängigen oder halb abhängigen Landvolkes gegen die Feudalherren die Form von Aufständen der Heiligen Drei Könige annahmen. Der Magus ist ein Repräsentant der alten, vertrauten Religion, der Religion der primitiven Gemeindezeit. Er selbst kam aus der Gemeinde, er steht der Landbevölkerung nahe, er selbst ist oft stinksauer. Nach Ansicht der Landbevölkerung ist der Zauberer mit einem freien Staat verbunden, ohne fürstliche Nebenflüsse, Virniki und andere fürstliche "Ehemänner". Als es einen Zauberer gab, gab es keine Tribute, keine Karren, kein Vir, die Gemeindemitglieder hatten das Land, ihr Eigentum war Land, Felder, Felder, Getreide und Wälder. Sie feierten alte Feiertage, hielten sich an alte Bräuche, beteten zu den alten Göttern. Jetzt wurde nicht nur in den Fürstenzimmern und Gitterräumen, sondern in ganz Russland der Zauberer durch den Priester verdrängt.

Tribute und Forderungen, Vira und Wagen, das Erscheinen neuer Besitzer auf den kommunalen Ländereien - Bojaren und Klöster, Enteignung von kommunalen Ländereien und Ländereien, Versklavung durch das lokale "alte Kind", die Einführung des Christentums und das Erscheinen von Tempeln und heiligen Hainen von Kirchen an Ort und Stelle, und statt der Heiligen Drei Könige - Priester - all dies verschmolz aus durchaus verständlichen Gründen in der Vorstellung der Menschen in fernen nordöstlichen Dörfern zu einem Ganzen, zu etwas, das das Ende ihres gewöhnlichen Gemeinschaftslebens brachte. Auf das »alte Kind« einschlagen hieß, sich dem Fürsten entgegenstellen, sich an der Spitze des Zauberers auflehnen, hieß, einen Kampf mit der Kirche, mit dem Priester, also letztlich mit demselben Fürsten beginnen. An der Spitze der Bewegungen der Smerds stehen daher die Zauberer, Diener der alten Götter, strenge Hüter der alten Bräuche, Anführer religiöser Feste, die von Generation zu Generation gefeiert werden, Hüter wundersamer Geheimnisse und übernatürlichen Wissens, Zauberer und Zauberer, die kommunizieren mit den Göttern, die wissen, wie man sie besänftigt, und sie um Segen für die Menschen bitten - "Dazhbozhs Enkelkinder".

Die Bewegungen der Smerds, angeführt von den Magiern, sind komplex. Die Ziele der rebellischen Smerds und der Magier sind unterschiedlich. Smerds haben mit der Feudalisierung zu kämpfen, die unweigerlich auf sie zukommt. Für sie ist der Aufstand gegen das „alte Kind“ und den Prinzen mit seinen „Ehemännern“ nichts anderes als ein Kampf gegen das Erstarken des Feudalismus. Für die Magi ist dies ein Kampf um die Wiederherstellung der alten Lebensweise, um die Erhaltung der alten, vorklassenmäßigen Religion und damit der Position, die sie zuvor in der Gesellschaft eingenommen haben. Der Magus ist ein Fragment einer sterbenden Welt, ein Unterstützer der sterbenden alten Ordnung. Er ruft zurück, seine Ziele sind reaktionär. Die Smerds hören immer noch auf die Stimme des Zauberers. Die Autorität des Zauberers ist immer noch hoch. Wie später spielen religiöse Motive im Kampf der Landbevölkerung gegen die Feudalherren eine wichtige Rolle. Als der Zauberer den Smerd zum Widerstand gegen das Christentum aufruft, entwickelt sich der Kampf mit der christlichen Kirche zu einer Rede gegen den Fürsten, die Bojaren und umgekehrt. Das enge Bündnis der herrschenden Klasse mit der Kirche schafft eine ähnliche Besonderheit der ersten antifeudalen Bewegungen. Feudalisierung und Christianisierung fielen zeitlich zusammen.

Die Feudalherren fielen über das Gemeindemitglied her, ruinierten es, machten die ganze Gemeinde als Ganzes zu einer dem Feudalherrn unterstellten Organisation der abhängigen Landbevölkerung und machten den Smerd durch Raub zum Leibeigenen.

Gleichzeitig verdrängte das mit den „Fürstenmännern“ überall eindringende Christentum die alten Gemeinschaftsgötter, zerstörte Kultstätten, Gebetsstätten, Versammlungen und Versammlungen, vertrieb die aufstrebenden und je weiter nördlich die Mächtigeren und Einflussreicheren Priesterschaft, die die Ideologie des primitiven Gemeinschaftssystems bricht. Der Kampf für die alte Ideologie, der Kampf gegen das Christentum wurde zu einer Form der Revolte der Smerds. Da der Smerd dem Feudalherrn in einem offenen Kampf nicht widerstehen konnte, versuchte er, ihn abzuwehren, indem er sich um die alten Gemeinschaftsprinzipien, das Gemeinschaftsleben, die Bräuche und den Glauben herum organisierte. Aber dieser Kampf der ländlichen Bevölkerung Russlands hatte einen anderen Charakter, anders als die Bestrebungen der Heiligen Drei Könige. Die ultimativen Ziele der Magier und Smerds gingen auseinander. Die Heiligen Drei Könige wurden in der Geschichte über Bord geworfen. Sie blickten zurück, in die Vergangenheit und gingen in die Vergangenheit. Das Volk, die Landbevölkerung, konnte nicht der Vergangenheit angehören. Seine Aufstände konnten nicht zur Beseitigung des aufkommenden und wachsenden Feudalismus führen, aber sie waren ein Bindeglied im allgemeinen hartnäckigen Kampf der Volksmassen gegen den Feudalismus, mit der Kirche und der christlichen Religion um kommunale Ordnungen, um Land ohne Bojaren, für ihre ursprüngliche Kultur, geprägt von alten Überzeugungen.

Was waren die Ergebnisse der Smerd-Aufstände?

Quellen haben keine Hinweise darauf überliefert, dass die Aufführungen der Heiligen Drei Könige das gesellschaftspolitische System des alten Russland zumindest teilweise beeinflusst haben. Natürlich führte die Niederlage der Aufstände der Smerds zu einer Zunahme der Unterdrückung, zur Stärkung der feudalen Beziehungen und der fürstlichen Macht. Die Aufstände der Smerds waren jedoch fortschrittliche Volksbewegungen, weil sie sich gegen den Feudalismus richteten. Und obwohl die Smerds auf das "goldene Zeitalter" des primitiven Gemeinschaftssystems mit seinem Gemeinschaftseigentum zurückblickten, spiegelte ihr Kampf die spontane Unzufriedenheit der Bauernschaft wider, die schließlich den Feudalismus zu Tode führte. Die Aufstände der Smerds waren das erste Glied in der Kette der Bauernaufstände.

Zusammen mit dem Absterben der primitiven Gemeinschaftsbeziehungen, des Stammeslebens, des Tribalismus und dem Anwachsen der feudalen Beziehungen verschwindet die spezifische Form der Aufstände der Smerds - die Reden der Weisen. Sie konnten in der Welt der Gemeinschaften stattfinden, im halbnatriarchalisch-halbfeudalen Dorf der ersten Jahrzehnte nach der Taufe Russlands, aber sie hatten keinen Platz mehr in der Stadt, es gab keinen Platz in Russland für den siegreichen Feudalismus und stärkte das Christentum.

Auch die Zauberer verschwinden. Es gibt eine sehr interessante Stelle im Chronisten von Perejaslawl von Susdal. Der Chronist berichtet über das Massaker an den Heiligen Drei Königen mit „Ehefrauen“, dass sie „träumen“ (d. h. symbolisch), „wie Possenreißer“, ihre rituelle Handlung ausführen (siehe „Chroniker Pereyaslavl von Susdal“, S. 47). Auf diese Weise bringt der Chronist den Possenreißern und Zauberei mit Possenreißern näher.

Der Possenreißer, wie der Zauberer, mit dem er sich nähert und der ihm, in die Vergangenheit gehend, einige seiner Funktionen vermacht, fungiert als Denunziant der „Unwahrheit“, indem er Unterdrückung und Gewalt aufbaut. Sein „Spott“ aus Gesängen und Spielen (die antike Bedeutung des Begriffs „Glum“) verkommt zur Satire. Er verwendet das antike Epos, idealisiert das "goldene Zeitalter" des primitiven Gemeinschaftssystems und spielt mit seiner Opposition zur neuen, feudalen Gesellschaft.

Ein Possenreißer „düster“ ist für die Behörden gefährlich: „Lachen lauf schneidiger Possenreißer.“ Ihr "Geschwätz" über eine glorreiche Zeit, die längst vergangen ist, und daher noch mehr idealisiert; Possenreißer und für "Menschen". Und das war aus Sicht des feudalen Adels bereits ein „Aufstehen“, eine „Meuterei“.

So endeten die Aufstände der Smerds, die in der Schale der Bewegung der Heiligen Drei Könige stattfanden, ohne wesentliche Veränderungen im sozialen Leben des alten Russland zu bewirken. eine Welle von Aufständen fegte über das Land, die in den Städten des Languedoc ihren Anfang nahm. Sobald Ende 1379 eine neue Notsteuer ausgerufen wurde, brach in Montpellier ein Aufstand aus. Handwerker und Arme brachen in das Rathaus ein und töteten den König

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- Oschtschera, bleib! - befahl Racnoy. - Decken Sie uns ab!

„Du hast sie gut trainiert“, sagte ich und machte einen Sprung in die Spur des kleinen Mannes.

„Ich habe es versucht“, sagte Rachnoi sparsam und sprang hinter mir her. Kein Glück - die Kugel traf in den Rücken; Rachnoi stöhnte, fiel mit dem Gesicht nach unten ins Gras, zitterte.

- Lubomir! - Die "Kampffreundin" eilte zu ihm, fiel auf die Knie und begann sich umzudrehen.

- Wow, e ... es wird Blutergüsse ... - grunzte Rachnoy kniend. - Danke, Schatz, dass du nicht vergisst ... Kugelsichere Weste, Mikhail Andreevich, was hast du gedacht? Keine Sorge, ich kann laufen...

Eigentlich machte ich mir keine Sorgen, ob Valery Lvovich laufen könnte, ebenso wie sein gesamtes ausgedünntes Team. Aber sie liefen gut. Allerdings nicht mehr lange. Oshcher, der uns fünfzehn Sekunden gegeben hat, wurde bereits erschossen. Die Kommandos strömten in eine Menge, der Senior befahl, das Tempo zu beschleunigen. Und ihre Kugeln fielen immer präziser ... Der Vegetationskorridor endete bereits, eine kleine Einöde trennte ihn vom Wald. Sekunden bis zum Wald, aber unter schwerem Automatikfeuer könnten diese wenigen Sekunden zu einer Ewigkeit werden ...

„Valery Lvovich, gib mir keine Vorwürfe, wir müssen den Kampf aufnehmen ...“, krächzte ich und fiel ins Gras. - Ich hoffe, Sie haben nicht nur die Gehirne Ihrer Leute verunreinigt, sondern ihnen auch die Grundlagen der Kriegsführung beigebracht?

- Mach dir keine Sorgen um meine Leute... - Krebs kam in die Situation. - Nun, legt euch hin, Erdlinge! Ushak, Tikhomir, zum Kampf! Zeigen wir es diesen Narren! Viola, verschwinde von hier...

„Ich werde nicht umkommen, Lubomir“, grummelte das Mädchen, wälzte sich im Gras hin und her und zog eine Maschinenpistole von ihrem Rücken. - Zusammen hatten wir Spaß, zusammen werden wir sterben, Liebhaber, deine Mutter ...

Diese Kampfepisode erinnert ein wenig an die Schlacht von Thermopylae. Natürlich waren wir für die Rolle als Soldaten des Zaren Leonidas nicht geeignet, aber die taktische Stellung sprach Verbände an. Ein Buschkorridor, eine angreifende Welle ... Die Spezialeinheiten haben die Situation nicht verstanden. Sie liefen in voller Höhe, auf Trägheit. Die Glühwürmchen der Laternen flackerten vor meinen Augen. Wir waren noch nicht in diesem Licht, und es war die Verzögerung nicht wert. Ich richtete mich auf mein Knie auf, steckte den Schlitz des Pfeils in eine straffe Bogensehne und zog daran. Es hat einen Muskel in meinem linken Arm gequetscht. Es knallte, die Saite sang. Mit einem wohlschmeckenden Knirschen zerriss die Spitze die Schuppen der kugelsicheren Weste und durchbohrte den Körper. Das Opfer stieß einen erstickten Schrei aus, und die Laterne rollte über den Boden.

„Aber das Lesha ist nicht zu verfehlen …“, bemerkte Viola anerkennend.

Und wir eröffneten das Feuer - alle auf einmal. In dem engen Raum war es etwas düster. Spetsnaz fiel wie ein Gemähter. Vielleicht starben nicht alle dank Kevlar-Kleidung - aber sie gerieten außer Betrieb. Rachmoy lachte dämonisch und ließ Schlange um Schlange fallen. Viola schrie auf einer langgezogenen Note - und woher hat Valery Lvovich dieses "Glück"? Ushak und Tikhomir fluchten ...

Feinden ging gleichzeitig die Munition aus. Fluchend schlugen sie auf ihre Gürtel und Taschen. Zwei weitere standen auf, rannten los und kritzelten aus dem Bauch. Ich zog den Pfeil, schickte ihn direkt ins Ziel ... und der Bogen brach! Hier bist du, Großmutter, und ... Der Draufgänger fiel ein paar Schritte von mir entfernt. Aber ein zweiter lief heran und schrie wie eine großmäulige Frau. Über dem Ohr ertönte ein Pfeifen - Stepan warf das Beil. Eine großartige Gelegenheit, Ihre Fähigkeiten in die Praxis umzusetzen. Geschärfter Stahl brach die Truhe auf, und es gab ein Kommando weniger auf der Welt.

- Wow!!! Viola heulte begeistert und steckte die Zeitschrift ein.

- Zum Wald! Ich befahl. - Marsch laufen!

Shorty und ich hetzten schon – zur Hölle mit diesem Krieg! Sekunden wurden im Kopf mit Vorschlaghammerschlägen gemessen. Einer der "Gefährten" - entweder Ushak oder Tikhomir - stand nach der Schlacht nicht auf, er lag stramm. Der Rest feuerte ein paar Schüsse ab und überholte uns. Die ganze Menge wir flogen in den Wald, fiel hinter umgestürzte Bäume. Jemand schrie - ich hörte ein Knirschen der Knochen.

- Waffen für den Kampf, Aniki-Krieger ... - Der nüchterne Verstand hat mich noch nicht verraten. - Hinter den Bäumen in Deckung gehen, warten ... Sobald sie weg sind - alle schießen!

Das Pfeifen endete nicht. Aber ich habe eine gute Entscheidung getroffen. Wütende Spezialeinheiten stürmten aus den Büschen – es kam ihnen nie in den Sinn, dass wir sie wieder überfallen würden. Maschinengewehre knatterten, als sie über die offene Fläche rannten. Menschen fielen, überschlugen sich. Jemand trat zurück, rannte davon. Andere rannten hinter ihm her, fielen in die Büsche, gruben sich in den giftigen Schild. Stepan warf eine zweite Axt, aber es scheint, dass er nicht getroffen hat.

- Jetzt aber los! Ich bellte. - Stepan, an der Spitze der Kolonne! Auf dem Sonkin-Sumpf! Valery Lvovich - Stepans Taschenlampe! Wir haben nicht mehr als eine Minute, um rauszukommen. Wir gehen einer nach dem anderen, Hand auf der Schulter eines Kameraden ...

"Ich habe solche Kameraden im Sarg gesehen", grummelte Stepan, "ihre Kameraden in den Wäldern bei Tambow beenden ihre Pferde ...

Irgendwann wurde mir klar, dass mir nur zwei Leute folgten – Rachmoy und seine Freundin (ich habe ihr Gesicht nie gesehen; ich wette, sie war furchteinflößender als ein Pferd). Der letzte „Private“ brach sich beim Sprung über einen umgestürzten Baum das Bein. Er stöhnte klagend hinter ihm her, bat ihn, ihn nicht in Schwierigkeiten zu bringen, ihn mitzunehmen, er könne auf einem Bein springen ... Was passierte, erschütterte - es wäre besser gewesen, wenn Rachmoy seinen Lakaien erschossen hätte. Als wir jedoch ins Flachland hinabstiegen und sich die Äste der Büsche hinter uns schlossen, ertönte ein kurzer Knall. Gegner machten keine Gefangenen.

Wir gingen in die Tiefe des Tals. Es gab wenige überschwemmte Bereiche in Randnähe, die nasse Erde sackte unter den Füßen ab, saugte aber nicht ein. Bäume und Sträucher türmten sich wie eine Mauer auf. Umgestürzte Bäume hingen an den Lebenden, Ablagerungen von abgebrochenen, kahlen Ästen, Ästen, morschen Stämmen standen wie Barrikaden. Stepan kannte die Straße zum Sonkina-Sumpf ziemlich gut, und wir hielten praktisch nicht an, obwohl wir uns auf einer kunstvollen Bahn bewegten. Ich habe Stepan befohlen, die Laterne auf diffuses Licht zu schalten - es ist unwahrscheinlich, dass hinter der Vegetationswand ein Licht bemerkt wird, aber das Risiko war es nicht wert. Wir kletterten in die Wildnis hinein – das Königreich des Wassers und des Kikimor. Sie bewegten sich in einer Kolonne, Spur um Spur, stießen Äste auseinander und krochen irgendwo hin, um ihre Augen nicht zu verletzen. Stepan grummelte, dass er nur davon träumte, dass er tatsächlich ein Date hatte und er noch Zeit haben könnte ...

„Ich höre nichts …“, krächzte Rachonoy hinter ihm. Viola, hörst du was? Folgen sie uns?

„Ich kann nicht hören, Lubomir …“, stieß das Mädchen hervor. - Chor der Kastraten in den Ohren ... Hey, Susanin, was glaubst du, diese Räuberschnäbel werden uns verfolgen?

- Welche Susanin fragst du? grummelte ich unglücklich.

- Ja, hast du, verdammt ...

Dieser Vertreter des schwächeren Geschlechts erhielt eindeutig eine oberflächliche Erziehung.

»Das werden sie, keine Sorge«, sagte ich. „Sie haben Laternen und unsere Fußabdrücke sind wunderschön aufgedruckt. Aber sie werden uns nicht einholen. Die Geschwindigkeit, mit der wir fahren, ist das Maximum für diesen Wald.

„Sie müssen immer noch die Spuren lesen“, stimmte Rachnoi zu. - Wie ist es passiert, Mikhail Andreevich, dass Sie in einer solchen ... hmm, sagen wir, einer ungewöhnlichen Rolle für sich selbst am Rande von Karatay gelandet sind? Oh, und du hast vor deinem Verschwinden ein Rascheln gemacht! .. Blagomor hat Blitze geworfen, sie haben in ganz Karatay nach dir gesucht, ich hatte den Befehl, dich lebend zu schnappen, Informationen zu beschaffen und dich auf die schmerzhafteste Weise zu töten ... Don ' Keine Angst, so viel Wasser ist seitdem unter der Brücke geflossen, wen interessieren Blagomors alte Befehle jetzt noch...

„Du wirst es nicht glauben, Valery Lvovich, es ist kein bisschen beängstigend. Und ich habe definitiv keine Angst vor dir. Ich hatte Angst vor meinem eigenen, das reicht schon. Übrigens, wenn es zu einem solchen Gespräch gekommen ist, muss ich berichten, dass alle meine heroischen Aktivitäten zum Nachteil des Blagomor-Regimes mit einem banalen Aufbau begannen ...

Ich fing an zu erzählen, dass ich nie an Sabotage gedacht habe, ich habe nicht mit den Verschwörern rumgehangen, im Gegenteil, ich habe sie gesucht und der „Justiz“ übergeben. Er war Blagomor gegenüber loyal, und die Tatsache, dass er übermäßige Neugier zeigte, war ein Charakterzug. Mit einem Wort, ich habe meinem Gewissen Freude bereitet, ihr ein Jahr Ruhe verschafft. Was sind jetzt die Geheimnisse? Ich erzählte von der bösartigen Haltung eines gewissen Strizhak (Friede sei mit ihm), von den guten Gründen, die ihn zu einer solchen Haltung veranlassten. Darüber, wie Strizhak mit meinem Informanten Plyugach gesungen hat, was dabei herausgekommen ist - wie wir in die von Filippych durchgeführte Operation geraten sind, warum er tatsächlich gestorben ist (Filippych), und dass ich bis zum letzten Moment nicht an die Existenz von geglaubt habe eine Parallelwelt, auf der das Hauptgeschäft von Blagomor aufgebaut wurde. Und dass es beim Zerfall der Raging Spirits zu einem Zusammenbruch kam, der zu katastrophalen Folgen führte, ist wieder nicht meine Schuld, sondern irgendein nervöser Schütze, der die Anleitung nicht gut gelesen hat.

- Eine erstaunliche Entdeckung, Mikhail Andreevich, - Rachnoy grinste, - und Sie, wie sich herausstellte, sind bei uns weiß und flauschig ... Gut, gut, herzlichen Glückwunsch, zumindest für Sie endete diese Geschichte glücklich.

„Es ist schwer, es ein Happy End zu nennen“, widersprach ich. - Am liebsten würde ich in eine Parallelwelt gehen, wo die soziale Gerechtigkeit gesiegt hat, nach Tahiti fahren und dort ruhig ins Meer spucken.

- Glaubst du, dass Tahiti dort sehr anders ist als bei uns? - Rachnoy aufgeheitert. „Verlassen Sie Karatai und fahren Sie nach Ozeanien – Sie werden es lieben, das versichere ich Ihnen.“

„Und was ist mit dir, Valery Lvovich?“ Sagen Sie mir, was zum Teufel - mit Ihrer Erfahrung und Ihren Fähigkeiten - nach der Katastrophe in Karatay zu bleiben und sogar in den "Messias" zu gehen? Was hast du dir dabei gedacht? Sie sind eine informierte Person - Sie wissen, was sie mit denen machen, die die Macht unter ihren Füßen aufheben ...

- Auch Sie, Mikhail Andreevich, sind für einen Sumpfbewohner gut informiert. Viola lässt dich nicht lügen...

„Und Viola, Lubomir, wird dich niemals lügen lassen“, grummelte das Mädchen. - Wenn Sie sich jedoch entscheiden zu lügen, werde ich auch geben.

„Sie ist ein Wunder für mich“, prahlte Rachmoy. Wir lieben uns bis zur Erschöpfung. Sie weiß ganz genau, wer ich bin, und ich weiß alles über sie ... Wovon rede ich? Sie werden es nicht glauben, Mikhail Andreevich, aber nach den denkwürdigen Ereignissen wurden alle Ausgänge von Karatay gesperrt ...

Gründe: a) Terror, mit dessen Hilfe die Horde die Macht über Russland behielt; b) von den Mongolen erhobene Tribute und Steuern.

Zur Erfassung der Steuerzahler wurde eine Volkszählung durchgeführt. Angefangen in den 40er Jahren. aus der Kiewer Rus, dann in den Ländern Susdal und Rjasan. Die Menschen wurden in 10, 100, 1000, 10000 eingeteilt. Die Einwohner von Nowgorod lehnten die Volkszählung ab. Sie wurden vom Sohn von Alexander Nevsky Vasily geleitet. Aber die Bojaren und Alexander Jaroslawowitsch selbst waren für die Volkszählung, weil. glaubte, dass Russland die Horde nicht herausfordern könne. Die Rebellen wurden brutal behandelt.

Die Aufstände, die in den 1260er Jahren durch Nordostrussland fegten, wurden einer der Gründe für die spätere Abschaffung des Bauernsystems und die Übertragung der Steuererhebung in die Hände der russischen Fürsten. (Der letzte Baskake in Russland Shchelkan, gegen dessen Aktionen es 1327 zu einem Aufstand in Tver kam).

Folgen des Jochs:

1. Die Bevölkerung ist zurückgegangen (mindestens 10 % der Gesamtbevölkerung von 10 Millionen Menschen).

2. Die Zahl der Städte ging zurück (14 wurden zerstört, 15 wurden zu Dörfern).

3. Komplizierte Handwerksarten (Cloisonne-Emaille, Niello, Granulation, polychrome Baukeramik, Glasarmbänder, Karneolperlen, Filigran, Gießerei, Metallprägung) verschwanden.

4. Die etablierten Kommunikationswege („von den Warägern zu den Griechen“ und die „Seidenstraße“) wurden unterbrochen, der Binnenhandel wurde reduziert und der Geldumlauf in den russischen Ländern wurde fast vollständig eingestellt. Stärkung der Einbürgerung der Wirtschaft.

5. Die Kommunikation mit der Außenwelt wurde unterbrochen.

6. Der Entwicklungsprozess des Feudalismus verlangsamte sich.

7. Die feudale Unterdrückung verschärft sich. Die alte Gesellschaftsordnung – eine freie Gesellschaft – ist zerstört (Adel und Adel müssen dienen, Städter und Bauern tragen die Steuer).

8. Der Prozess der allmählichen politischen Konsolidierung der russischen Länder wurde gestört.

9. Die Kiewer Rus zerfiel in die Litauische Rus und die Moskowiter Rus. Eine einzige alte russische Nationalität hörte auf zu existieren. Basierend darauf im XIV-XV Jahrhundert. drei neue Nationalitäten entstanden (Weißrussen, Ukrainer auf dem Gebiet des Großherzogtums Litauen und Russen in Moskau).

10. Die Art der Regierung hat sich geändert. Veche liquidiert. Die alleinige unbegrenzte Macht des Moskauer Fürsten nimmt Gestalt an.

11. Der kulturelle Niedergang begann.

Bedeutung der tatarisch-mongolischen Invasion für die historische Entwicklung Russlands

Karamzin, Kostomarov, "Eurasier": Das Joch ermöglichte die Vereinigung der zersplitterten Fürstentümer. Nach der Invasion entwickelte sich Russland zu einem Sonderstaat, in dem die Merkmale Europas und Asiens ineinander verschlungen wurden.

Solovyov, Klyuchevsky, Platonov, Pokrovsky: Das Joch hatte wenig Einfluss auf das Leben und die Entwicklung der russischen Gesellschaft.

Pawlenko, Kobrin, Fedorow, Kutschkin: Das Joch hatte schwerwiegende, aber nicht entscheidende Auswirkungen auf alle Lebensbereiche in Russland. Die Folgen waren negativ, hemmend.

Trepawlow: Schätzungen sind zweideutig. Einerseits Verwüstung, andererseits wurde die Goldene Horde zur ethnischen Wiege der Turkvölker; von dort kam die Toleranz; die Rolle der alleinigen Macht in Russland nahm zu.

Darkewitsch: es ist eine globale Katastrophe, deren katastrophale Folgen unabsehbar sind. Die alte russische Zivilisation wurde vor 150 Jahren in ihrer wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Entwicklung zurückgeworfen. Der Genpool des russischen Volkes wurde ausgehöhlt. Das Handwerk ist dem Verfall preisgegeben. Es gab keine Toleranz. Russland war von Europa, Byzanz, dem muslimischen Osten abgeschnitten. Politische Passivität, Langmut, Fatalismus werden geboren.

Gorski: Die mongolische Eroberung führte zu einem radikalen Wandel in der Art der Staatsentwicklung. Kein Wunder, dass sie sagen: „vormongolische Zeit“ – gerade weil Russland damals durch den traditionell europäischen Weg der feudalen Entwicklung (mit gewissen regionalen Besonderheiten) geprägt war. Und unter den Bedingungen, unter denen sich Russland im 13.-15. Jahrhundert befand, bildete sich unter dem Einfluss der Notwendigkeit einer beschleunigten Zentralisierung eine Art Entwicklung des Landes heraus, die sich durch bedeutende Originalität auszeichnet.

Bauernaufstände in Russland waren schon immer einer der massivsten und bedeutsamsten Proteste gegen die offizielle Macht. Dies lag vor allem daran, dass die Bauern sowohl vor der Revolution als auch unter Sowjetherrschaft die absolute Mehrheit hatten. Gleichzeitig blieben sie die am stärksten benachteiligte und am wenigsten geschützte soziale Klasse.

Einer der ersten Bauernaufstände in Russland, der in die Geschichte einging und die Behörden dazu brachte, darüber nachzudenken, wie man diese soziale Klasse regulieren könnte. Diese Bewegung entstand 1606 in den südlichen Regionen Russlands. Es wurde von Ivan Bolotnikov geführt.

Der Aufstand begann vor dem Hintergrund der schließlich entstandenen Leibeigenschaft im Land. Die Bauern waren sehr unzufrieden mit der Zunahme der Unterdrückung. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts kam es regelmäßig zu Massenfluchten in die südlichen Regionen des Landes. Außerdem war die oberste Macht in Russland instabil. Der falsche Dmitry I wurde in Moskau getötet, aber böse Zungen behaupteten, dass in Wirklichkeit jemand anderes das Opfer wurde. All dies machte Shuiskys Position sehr prekär.

Viele waren mit seiner Herrschaft unzufrieden. Die Hungersnot machte die Situation instabil, was es den Bauern mehrere Jahre lang nicht erlaubte, eine reiche Ernte einzubringen.

All dies führte zum Bauernaufstand von Bolotnikov. Es begann in der Stadt Putivl, wo der örtliche Woiwode Shakhovsky half, die Truppen zu organisieren, und einige Historiker nennen ihn einen der Organisatoren des Aufstands. Neben den Bauern waren auch viele Adelsfamilien unzufrieden mit Shuisky, dem es nicht gefiel, dass die Bojaren an die Macht kamen. Der Anführer des Bauernaufstands, Bolotnikow, nannte sich Gouverneur von Zarewitsch Dmitri und behauptete, er sei am Leben geblieben.

Reise nach Moskau

Bauernaufstände in Russland waren oft massiv. Fast immer war ihr Hauptziel die Hauptstadt. In diesem Fall nahmen etwa 30.000 Rebellen am Feldzug gegen Moskau teil.

Shuisky schickt Truppen, um die Rebellen zu bekämpfen, angeführt von den Gouverneuren Trubetskoy und Vorotynsky. Im August wurde Trubetskoy besiegt, und bereits in der Region Moskau wurde auch Vorotynsky besiegt. Bolotnikov rückt erfolgreich vor und besiegt die Hauptkräfte von Shuiskys Armee in der Nähe von Kaluga.

Im Oktober 1606 wurden die Außenbezirke von Kolomna unter Kontrolle gebracht. Wenige Tage später belagerte Bolotnikovs Armee Moskau. Bald schließen sich ihm die Kosaken an, aber die Rjasan-Abteilungen von Lyapunov, die ebenfalls auf der Seite der Rebellen handelten, gehen auf die Seite von Shuisky über. Am 22. November erleidet Bolotnikovs Armee ihre erste handfeste Niederlage und muss sich nach Kaluga und Tula zurückziehen. Bolotnikov selbst befindet sich nun in Kaluga in einer Blockade, doch dank der Hilfe der Zaporizhzhya-Kosaken gelingt es ihm, durchzubrechen und sich mit den verbleibenden Einheiten in Tula zu verbinden.

Im Sommer 1607 beginnen die zaristischen Truppen mit der Belagerung von Tula. Bis Oktober war der Kreml von Tula gefallen. Während der Belagerung verursachte Shuisky eine Überschwemmung in der Stadt und staute den Fluss, der durch die Stadt floss.

Der erste Massenaufstand der Bauern in Russland endete mit einer Niederlage. Ihr Anführer Bolotnikov wurde geblendet und ertrank. Woiwode Shakhovsky, der ihm dabei half, wurde gewaltsam die Tonsur eines Mönchs verliehen.

Vertreter verschiedener Bevölkerungsgruppen nahmen an diesem Aufstand teil, daher kann man ihn als Bürgerkrieg bezeichnen, aber dies war einer der Gründe für die Niederlage. Jeder hatte seine eigenen Ziele, es gab keine einheitliche Ideologie.

Bauernkrieg

Es ist der Bauernkrieg oder der Aufstand von Stepan Razin, der die Konfrontation zwischen den Bauern und den Kosaken und den zaristischen Truppen genannt wird, die 1667 begann.

In Bezug auf seine Ursachen sollte beachtet werden, dass zu dieser Zeit die endgültige Versklavung der Bauern stattfand. Die Suche nach Flüchtlingen wurde endlos, Zölle und Steuern für die ärmsten Schichten erwiesen sich als unerträglich groß, der Wunsch der Behörden, die Kosakenfreien zu kontrollieren und auf das Maximum zu beschränken, wuchs. Die massive Hungersnot und Pestilenzepidemie sowie die allgemeine Wirtschaftskrise, die sich aus dem langwierigen Krieg um die Ukraine ergab, spielten ihre Rolle.

Es wird angenommen, dass die erste Phase des Aufstands von Stepan Razin die sogenannte "Kampagne für Zipuns" war, die von 1667 bis 1669 dauerte. Dann gelang es den Abteilungen von Razin, die wichtige Wirtschaftsader Russlands - die Wolga - zu blockieren und viele persische und russische Handelsschiffe zu erobern. Razin erreichte, wo er sich niederließ, und begann, Truppen zu sammeln. Dort kündigte er den bevorstehenden Feldzug gegen die Hauptstadt an.

Die Hauptphase des berühmten Bauernaufstands des 17. Jahrhunderts begann 1670. Die Rebellen nahmen Zarizyn ein, Astrachan ergab sich kampflos. Der Gouverneur und die in der Stadt verbliebenen Adligen wurden hingerichtet. Eine wichtige Rolle während des Bauernaufstands von Stepan Razin spielte die Schlacht um Kamyshin. Mehrere Dutzend Kosaken verkleideten sich als Kaufleute und drangen in die Stadt ein. Sie töteten die Wachen in der Nähe der Stadttore und ließen die Hauptstreitkräfte herein, die die Stadt eroberten. Die Bewohner wurden aufgefordert zu gehen, Kamyshin wurde geplündert und niedergebrannt.

Als der Anführer des Bauernaufstands - Razin - Astrachan einnahm, traten der größte Teil der Bevölkerung der mittleren Wolga-Region sowie Vertreter der dort lebenden Nationalitäten - Tataren, Tschuwaschien, Mordowier - auf seine Seite. Es wurde bestochen, dass Razin jeden, der unter sein Banner kam, zu einem freien Mann erklärte.

Der Widerstand der königlichen Truppen

Regierungstruppen zogen unter der Führung von Prinz Dolgorukov nach Razin. Die Rebellen belagerten zu dieser Zeit Simbirsk, konnten es aber nicht einnehmen. Nach einer einmonatigen Belagerung besiegte die zaristische Armee dennoch die Rebellenabteilungen, Razin wurde schwer verwundet und seine Mitstreiter brachten ihn zum Don.

Aber er wurde von der Kosakenelite verraten, die beschloss, den Anführer des Aufstands an die offiziellen Behörden auszuliefern. Im Sommer 1671 wurde er in Moskau einquartiert.

Gleichzeitig leisteten die Rebellentruppen bis Ende 1670 Widerstand. Auf dem Territorium des modernen Mordowiens fand die größte Schlacht statt, an der etwa 20.000 Rebellen teilnahmen. Sie wurden von den königlichen Truppen besiegt.

Gleichzeitig leisteten die Razintsy auch nach der Hinrichtung ihres Anführers Widerstand und hielten Astrachan bis Ende 1671.

Das Ergebnis von Razins Bauernaufstand kann nicht als tröstlich bezeichnet werden. Ihr Ziel - den Sturz des Adels und die Abschaffung der Leibeigenschaft - zu erreichen, scheiterten ihre Teilnehmer. Der Aufstand zeigte eine Spaltung der russischen Gesellschaft. Das Massaker war in vollem Umfang. Allein in Arzamas wurden 11.000 Menschen hingerichtet.

Warum wird der Aufstand von Stepan Rasin Bauernkrieg genannt? Bei der Beantwortung dieser Frage ist anzumerken, dass sie sich gegen das bestehende Staatssystem richtete, das als Hauptunterdrücker der Bauernschaft angesehen wurde.

Russischer Aufstand

Der Pugachev-Aufstand war der größte Aufstand des 18. Jahrhunderts. Was als Aufstand der Kosaken auf Jaik begann, entwickelte sich zu einem umfassenden Krieg der Kosaken, Bauern und Völker, die in der Wolga-Region und im Ural lebten, gegen die Regierung von Katharina II.

1772 brach der Aufstand der Kosaken in der Stadt Yaik aus. Er wurde schnell unterdrückt, aber die Kosaken wollten nicht aufgeben. Sie hatten einen Grund, als ein flüchtiger Kosake vom Don, Emelyan Pugachev, nach Yaik kam, der sich selbst zum Kaiser Peter III. erklärte.

1773 stellten sich die Kosaken erneut den Regierungstruppen entgegen. Der Aufstand erfasste schnell fast den gesamten Ural, das Orenburg-Territorium, die mittlere Wolga-Region und Westsibirien. Die Teilnahme daran erfolgte in der Region Kama und Baschkirien. Sehr schnell verwandelte sich der Aufstand der Kosaken in einen Bauernaufstand von Pugachev. Ihre Führer agitierten kompetent und versprachen den unterdrückten Teilen der Gesellschaft die Lösung der dringendsten Probleme.

Infolgedessen gingen die Tataren, Baschkiren, Kasachen, Tschuwaschien, Kalmücken und Uralbauern auf die Seite von Pugachev. Bis März 1774 errang Pugachevs Armee einen Sieg nach dem anderen. Die Rebellenabteilungen wurden von erfahrenen Kosaken geführt, und sie wurden von einigen wenigen und manchmal demoralisierten Regierungstruppen bekämpft. Ufa und Orenburg wurden belagert, eine große Anzahl kleiner Festungen, Städte und Fabriken wurden erobert.

Niederschlagung des Aufstands

Erst als die Regierung den Ernst der Lage erkannte, begann sie, die Haupttruppen aus den Außenbezirken des Reiches abzuziehen, um den Bauernaufstand von Pugachev zu unterdrücken. General-in-Chief Bibikov übernahm die Führung der Armee.

Im März 1774 gelang es den Regierungstruppen, mehrere wichtige Siege zu erringen, einige von Pugachevs Mitarbeitern wurden getötet oder gefangen genommen. Aber im April stirbt Bibikov selbst, und die Pugachev-Bewegung flammt mit neuer Kraft auf.

Dem Anführer gelingt es, die im gesamten Ural verstreuten Abteilungen zu vereinen und bis zur Mitte des Sommers Kasan einzunehmen - zu dieser Zeit eine der größten Städte des Reiches. Auf Pugatschows Seite stehen viele Bauern, aber militärisch ist seine Armee den Regierungstruppen deutlich unterlegen.

In der Entscheidungsschlacht bei Kasan, die drei Tage dauert, wird Pugatschow besiegt. Er zieht an das rechte Ufer der Wolga, wo er wieder von zahlreichen Leibeigenen unterstützt wird.

Im Juli entsendet Katharina II. neue Truppen zur Unterdrückung des Aufstands, die kurz nach dem Ende des Krieges mit der Türkei entlassen worden waren. Pugachev an der unteren Wolga erhält keine Unterstützung von den Donkosaken, seine Armee wird bei Cherny Yar besiegt. Trotz der Niederlage der Hauptstreitkräfte hielt der Widerstand einzelner Abteilungen bis Mitte 1775 an.

Pugachev selbst und seine engsten Mitarbeiter wurden im Januar 1775 in Moskau hingerichtet.

Der Bauernaufstand im Wolgagebiet erfasste im März 1919 mehrere Provinzen. Dies wird zu einem der massivsten Bauernaufstände gegen die Bolschewiki, auch als Chapan-Aufstand bekannt. Dieser ungewöhnliche Name ist mit einem Wintermantel aus Schaffell verbunden, der Chapan genannt wurde. Es war eine sehr beliebte Kleidung unter den Bauern der Region während des kalten Wetters.

Der Grund für diesen Aufstand war die Politik der bolschewistischen Regierung. Die Bauern waren unzufrieden mit der Ernährungs- und politischen Diktatur, der Plünderung der Dörfer und der Überschussaneignung.

Bis Anfang 1919 wurden etwa 3,5 Tausend Arbeiter zur Broternte geschickt. Bis Februar wurden mehr als 3 Millionen Pud Getreide von den örtlichen Bauern beschlagnahmt, und gleichzeitig begannen sie mit der Erhebung einer Notsteuer, die die Regierung im Dezember letzten Jahres eingeführt hatte. Viele Bauern glaubten aufrichtig, dass sie dem Hungertod geweiht seien.

Aus diesem Artikel erfahren Sie die Daten des Bauernaufstands in der Wolga-Region. Es begann am 3. März im Dorf Nowodewitschi. Der letzte Strohhalm war das grobe Vorgehen der Steuereintreiber, die in das Dorf kamen und forderten, Vieh und Getreide zugunsten des Staates zu geben. Die Bauern versammelten sich in der Nähe der Kirche und schlugen Alarm, dies war das Signal für den Beginn des Aufstands. Kommunisten und Mitglieder des Exekutivkomitees wurden verhaftet, eine Abteilung Rotarmisten entwaffnet.

Die Rote Armee ging jedoch selbst auf die Seite der Bauern über, und als eine Abteilung von Sicherheitsbeamten aus dem Kreis in Nowodewitschi eintraf, stießen sie auf Widerstand. Dörfer im Bezirk begannen sich dem Aufstand anzuschließen.

Der Bauernaufstand breitete sich schnell in den Provinzen Samara und Simbirsk aus. In Dörfern und Städten wurden die Bolschewiki gestürzt und gingen hart gegen Kommunisten und Tschekisten vor. Gleichzeitig hatten die Rebellen praktisch keine Waffen, also mussten sie Heugabeln, Hechte und Äxte benutzen.

Die Bauern zogen nach Stawropol und nahmen die Stadt kampflos ein. Die Pläne der Rebellen waren, Samara und Syzran zu erobern und sich mit Koltschaks Armee zu vereinen, die aus dem Osten vorrückte. Die Gesamtzahl der Rebellen lag zwischen 100 und 150.000 Menschen.

Die sowjetischen Truppen beschlossen, sich auf den Angriff auf die wichtigsten feindlichen Streitkräfte in Stawropol zu konzentrieren.

Die gesamte Region der Mittleren Wolga ist auferstanden

Der Aufstand erreichte seinen Höhepunkt am 10. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Bolschewiki bereits Einheiten der Roten Armee hochgezogen, die über Artillerie und Maschinengewehre verfügten. Verstreute und schlecht ausgerüstete Bauernabteilungen konnten ihnen keinen ausreichenden Widerstand leisten, kämpften aber um jedes Dorf, das die Rote Armee im Sturm nehmen musste.

Am Morgen des 14. März wurde Stawropol erobert. Die letzte große Schlacht fand am 17. März statt, als eine Bauernabteilung von 2000 Menschen in der Nähe der Stadt Karsun besiegt wurde. Frunze, der die Unterdrückung des Aufstands befehligte, berichtete, dass mindestens tausend Rebellen getötet und etwa 600 weitere Menschen erschossen wurden.

Nachdem die Bolschewiki die Hauptkräfte besiegt hatten, begannen sie mit Massenrepressionen gegen die Bewohner der rebellischen Dörfer und Dörfer. Sie wurden in Konzentrationslager geschickt, ertränkt, gehängt, erschossen, die Dörfer selbst wurden niedergebrannt. Gleichzeitig leisteten einzelne Abteilungen bis April 1919 Widerstand.

Ein weiterer großer Aufstand während des Bürgerkriegs fand in der Provinz Tambow statt, er wird auch Antonow-Aufstand genannt, da der eigentliche Anführer der Rebellen der Sozialrevolutionär, Stabschef der 2. Aufständischen Armee Alexander Antonow war.

Der Bauernaufstand im Gouvernement Tambow 1920-1921 begann am 15. August im Dorf Khitrovo. Dort wurde die Verpflegungsabteilung entwaffnet. Die Gründe für die Unzufriedenheit waren ähnlich denen, die ein Jahr zuvor einen Aufstand in der Wolga-Region provoziert hatten.

Die Bauern begannen sich massiv zu weigern, ihr Brot zu übergeben, um die Kommunisten und Sicherheitsbeamten zu vernichten, bei denen ihnen Partisanenabteilungen halfen. Der Aufstand breitete sich schnell aus und erfasste einen Teil der Provinzen Woronesch und Saratow.

Am 31. August wurde eine Strafabteilung gebildet, die die Rebellen unterdrücken sollte, aber besiegt wurde. Gleichzeitig gelang es den Rebellen Mitte November, die Vereinigte Partisanenarmee des Tambow-Territoriums zu gründen. Sie gründeten ihr Programm auf demokratische Freiheiten, forderten den Sturz der bolschewistischen Diktatur und die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung.

Kampf in Antonovshchina

Anfang 1921 betrug die Zahl der Rebellen 50.000 Menschen. Fast die gesamte Provinz Tambow war unter ihrer Kontrolle, der Eisenbahnverkehr war lahmgelegt und die sowjetischen Truppen erlitten schwere Verluste.

Dann ergreifen die Sowjets extreme Maßnahmen - stornieren die überschüssige Aneignung, verkünden eine vollständige Amnestie für gewöhnliche Teilnehmer des Aufstands. Der Wendepunkt kommt, nachdem die Rote Armee die Gelegenheit erhält, zusätzliche Kräfte zu transferieren, die nach der Niederlage von Wrangel und dem Ende des Krieges mit Polen freigesetzt wurden. Die Zahl der Soldaten der Roten Armee erreicht im Sommer 1921 43.000 Menschen.

Unterdessen organisieren die Rebellen eine Provisorische Demokratische Republik, angeführt von Partisanenführer Shendyapin. Kotovsky kommt in der Provinz Tambow an, der an der Spitze einer Kavallerie-Brigade zwei Rebellenregimenter unter der Führung von Selyansky besiegt. Selyansky selbst ist tödlich verwundet.

Die Kämpfe dauern bis Juni an, die Einheiten der Roten Armee vernichten die Rebellen unter dem Kommando von Antonov, Boguslavskys Abteilungen entgehen einem möglichen Feldgefecht. Danach kommt der endgültige Wendepunkt, die Initiative geht auf die Bolschewiki über.

So sind etwa 55.000 Soldaten der Roten Armee an der Niederschlagung des Aufstands beteiligt, eine gewisse Rolle spielen die repressiven Maßnahmen, die die Bolschewiki gegen die Rebellen selbst sowie ihre Familien ergreifen.

Die Forscher behaupten, dass die Behörden bei der Unterdrückung dieses Aufstands zum ersten Mal in der Geschichte chemische Waffen gegen die Bevölkerung eingesetzt haben. Eine spezielle Chlormarke wurde verwendet, um Rebelleneinheiten aus den Wäldern von Tambow zu vertreiben.

Drei Fakten über den Einsatz von Chemiewaffen sind zuverlässig bekannt. Einige Historiker stellen fest, dass chemische Granaten nicht nur zum Tod der Rebellen, sondern auch der Zivilbevölkerung führten, die in keiner Weise an dem Aufstand beteiligt war.

Im Sommer 1921 wurden die Hauptkräfte der Rebellion besiegt. Die Führung erließ den Befehl, sich in kleine Gruppen aufzuteilen und auf Partisanenoperationen umzustellen. Die Rebellen kehrten zur Taktik des Guerillakampfes zurück. Die Kämpfe in der Provinz Tambow dauerten bis zum Sommer 1922.