Die Ära der Han-Dynastie in der Geschichte der chinesischen Zivilisation ist in zwei Phasen unterteilt: Westliches Han (älteres oder frühes Han: 206 v. Chr.-8 n. Chr.) und östliches Han (jüngeres oder späteres Han: 25-220 n. Chr.). Die von Liu Bang gegründete Han-Dynastie erhielt ihren Namen von dem Gebiet, in dem er seine Gegner im Kampf um den Kaiserthron besiegte. In der westlichen Han-Zeit wurde die Stadt Chang'an (heute Xi'an, Provinz Shanxi) zur Hauptstadt des aufstrebenden Han-Reiches mit bis zu einer halben Million Einwohnern. In der Ära der jüngeren Han verlegten ihre Herrscher die Hauptstadt in die Stadt Luoyang. Im 1. Jahrhundert ANZEIGE In China wurde eine Volkszählung durchgeführt, die zeigte, dass sich das Han-Reich in Bezug auf die Bevölkerung dem Römischen Reich annäherte und etwa 60 Millionen Menschen hatte.

Als sich Ende 207 der letzte Kaiser der Qin-Dynastie einem der Anführer der Rebellen, Liu Bang, dem späteren Gründer der Han-Dynastie, ergab, steckte China in einer tiefen Krise, politisches Chaos herrschte im Land; Trotzdem überlebte China und entwickelte organisch die Traditionen seiner Zivilisation. Für die Ära der Han-Dynastie kann seine Besonderheit in drei Schlüsselwörtern definiert werden Reformen, Konfuzianismus als dominierende Religion und Außenpolitik Erweiterung.

Liu Bang, dem ehemaligen Häuptling eines kleinen Dorfes, der zum Imperator des blauen Himmels, wie die Han genannt wurden, aufstieg, gelang es nicht ohne Mühe, die Ordnung in einem erschöpften Millionenland wiederherzustellen. Flexibel und vorsichtig handelte er mit einer Reihe von Dekreten, schaffte die Qin-Gesetze mit ihrer Kasernendisziplin und grausamen Strafen ab, kündigte eine Amnestie an und senkte die Steuer für die Bauern. Das administrativ-bürokratische System und die grundlegenden Wirtschaftsinstitutionen der Qin existierten jedoch weiter. Und obwohl Beamte immer noch stark durch ihren Status und ihre Stellung in der Gesellschaft unterschieden wurden, verließ sich Liu Bang auf Landbesitzer und erklärte die Landwirtschaft zur Grundlage der Wirtschaft des Imperiums und zur angesehensten Beschäftigung. Die Familienoberhäupter erhielten das volle Bürgerrecht mit der Zuweisung des niedrigsten der 18 Standesränge an sie.

Vielen Rebellenführern, die Liu Bang halfen, an die Macht zu kommen, wurde erblicher Besitz gewährt. Ein Teil des Landes wurde als Ausdruck der höchsten Gunst des Kaisers einigen Vertretern des Adels geschenkt. Diese Praxis der Zuteilung führte zu einer Separatismusgefahr, gegen die Liu Bangs Nachfolger, darunter auch Wu (140-87 v. Chr.), kämpften.

Die Regierungsjahre von Wu-di waren die Blütezeit der chinesischen Zivilisation der Han-Ära. Der Zentralregierung gelang es schließlich, die neue lokale Aristokratie zu unterwerfen, die Wirtschaft des Landes zu verbessern und die öffentliche Wohlfahrt zu erhöhen. Die Zahl der Städte mit bis zu 50.000 Einwohnern nahm zu und der Sklavenhandel erreichte ungeahnte Ausmaße. Das Salz-, Eisen- und Weinmonopol brachte dem Reich Einkünfte. Der Außenhandel hat eine außerordentlich große Entwicklung erfahren. Die nördliche Handelsroute, die China mit den westlichen Ländern verband, wurde Große Seidenstraße genannt.

Seit der Herrschaft von Wu Di hat sich das Han-Reich zu einem stark zentralisierten Staat entwickelt. Die Zentralregierung, die aus verschiedenen Abteilungen bestand, war den Regionen (83) untergeordnet, die wiederum Bezirke, dann Kreise und Wolost einschlossen. Das Land wurde von einer Armee von Beamten regiert, deren Zahl mehr als 130 000 betrug. Beamte oder Wissenschaftler wurden in 9 Ränge eingeteilt, je nach Grad, der ihnen nach bestandener Prüfung verliehen wurde. Ein Prüfungssystem zur Auswahl der Würdigen und zur Verleihung des Titels eines Universalgelehrten des entsprechenden Grades wurde 136 v. Chr. eingeführt.

Alle drei Jahre versammelten sich die Sieger der Provinzialreisen in der Hauptstadt und legten für den Kaiser höchstpersönlich Prüfungen ab. Während der Prüfungen mussten sie einen Aufsatz zu einem vorgegebenen Thema schreiben. Bewerber für den Rang in den Prüfungen mussten Kenntnisse der Bücher nachweisen, die die Grundlage des konfuzianischen Kanons des Pentateuch bildeten, darunter Shujing (Buch der historischen Dokumente), Shijing (Buch der Lieder), I Ging (Buch der Veränderungen). , Li Ji (Aufzeichnungen von Riten). Die staatliche Kopie des Pentateuch wurde in Stein gemeißelt. Denjenigen, die die Prüfung bestanden haben, wurden akademische Grade verliehen, die die Möglichkeit eröffneten, eine Anstellung in zentralen und lokalen Behörden zu erhalten.

Der Bestimmungsort des Beamten änderte sich alle 5 Jahre. Für ihren Dienst erhielten sie ein Gehalt oder eine Landzuteilung. Ein Beamter konnte weder seinen Rang noch seinen Rang oder sein Land erben. Sie hatten jedoch mehr Möglichkeiten als Bürgerliche, ihren Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen, die es ihnen ermöglichen würde, die Prüfung zu bestehen und eine Stelle zu bekommen. Diesen gelehrten Beamten, den Mandarinen, verdankt die chinesische Zivilisation sowohl die Festigung des alten chinesischen Volkes (Han-Chinesen ist der ethnische Eigenname der Chinesen) als auch die Herausbildung eines besonderen Modells staatlicher Verwaltung , eine spezielle chinesische Klassenhierarchie.

Im II Jahrhundert. BC. Das Han-Reich erkannte den Konfuzianismus an und erwarb in seiner Person eine offizielle Ideologie mit einer ausgeprägten religiösen Konnotation. Die Verletzung der konfuzianischen Vorschriften wurde als schwerstes Verbrechen mit dem Tod bestraft. Auf der Grundlage des Konfuzianismus wurde ein allumfassendes System der Lebensstil- und Führungsorganisation entwickelt. Der Kaiser musste in seiner Regierungszeit auf den Grundsätzen der Menschenfreundlichkeit und Gerechtigkeit beruhen, und gelehrte Beamte sollten ihm helfen, die richtige Politik zu verfolgen. Die Beziehungen in der Gesellschaft sollten auf der Grundlage von Ritualen geregelt werden, die die Pflichten und Rechte der einzelnen Bevölkerungsgruppen festlegten. Alle Menschen sollten die Beziehungen in der Familie auf der Grundlage der Prinzipien der kindlichen Pietät und der brüderlichen Liebe aufbauen. Es bedeutete. Dass jeder Mensch den Willen seines Vaters bedingungslos erfüllen musste. Gehorchen Sie älteren Brüdern, kümmern Sie sich um Ihre Eltern im Alter. Seit der Ära des Elder Han ist die chinesische Gesellschaft nicht nur im staatlichen, sondern auch im konfuzianisch-moralischen Sinne dieses Konzepts klassenbasiert geworden. Der Gehorsam der Junioren gegenüber den Senioren, der Untergebenen gegenüber den Vorgesetzten und aller zusammen gegenüber dem Kaiser ist die Grundlage für die Entwicklung der chinesischen Zivilisation mit ihrer universellen strengen Regulierung des Lebens bis ins kleinste Detail.

Die gestiegene Stärke der chinesischen Zivilisation zeigte sich auch in ihrer außenpolitischen Expansion, im Kampf gegen einen äußeren Feind, vor allem mit der Vereinigung von Nomadenstämmen. Xiongnu, der auf einem riesigen Territorium nahe der Nordgrenze Chinas lebte. Die Herrscher des Han-Reiches versuchten, sein Territorium zu erweitern, indem sie fremde Länder eroberten, die Kontrolle über internationale Handelsrouten übernahmen und ausländische Märkte für ihre Waren erweiterten.

Eines der wichtigsten Merkmale der Zivilisation von Han-China ist die ständige intensive Interaktion mit der Außenwelt, mit der barbarischen Peripherie, die von Steppennomaden bewohnt wird. Die nördlichen Nachbarn der Han-Chinesen bedrohten ständig die Sicherheit des Reiches, dessen Truppen ihren Angriff größtenteils erfolgreich zurückhielten und sie allmählich von der Chinesischen Mauer abdrängten. Aber als die Han nicht in der Lage waren, ihre Grenzen vor Überfällen zu schützen, fielen die Nomaden nicht nur in ihr Land ein, verwüsteten Städte und Dörfer und brachten die Beute in ihr Hauptquartier, sondern eroberten auch das angestammte Land des Han-Reiches. Die Nomaden waren den Han oft militärisch überlegen, hinkten aber kulturell immer hinterher. Sie mussten die Erfahrungen und Gesetze des Han-Volkes nutzen, ihre Sprache, Traditionen und Religion übernehmen.

Nach der Erkundungsexpedition des Reisenden Zhang Qian nach Zentralasien (138-125 v. Chr.) brachen die Han zur Eroberung des Westterritoriums (Ostturkestan) auf. Nachdem sie die Xiongnu vertrieben, eine Reihe von Stadtstaaten unterworfen und Kontakte nach Zentralasien geknüpft hatten, übernahmen sie die Kontrolle über die Große Seidenstraße, die China mit dem Westen verband. Die Etablierung eines regulären Handels beeinflusste die kulturelle Interaktion der beiden großen Zivilisationen der Antike, der Chinesen und der Römer, erheblich. Chinesische Seide, Lackwaren, Edelmetalle, Eisen und Nickel drangen weit nach Westen durch West- und Zentralasien entlang der Handelswege des römischen Ostens vor und erreichten Rom. China importierte Glaswaren aus dem Mittelmeerraum, Jade aus Khotan, Pferde und Pelze von Nomaden. Der Markt als Treffpunkt der Zivilisationen öffnete China solche Feldfrüchte wie Weintrauben, Granatäpfel, Nüsse, Bohnen, Safran, Luzerne, die aus Zentralasien geliefert wurden.

Die Große Seidenstraße ist eine Zone der Kontakte zwischen verschiedenen Zivilisationen. Hier wurden jahrhundertelang nicht nur Waren vertrieben, sondern innovative Technologien, neue religiöse Ideen und Kunstmuster. Entlang dieser berühmtesten Transithandelsroute der Antike siedelten sich einzelne Völker an und bestimmten die Prozesse der Ethnogenese.

Fast gleichzeitig breitete sich das Han-Reich nach Südwesten und Osten aus. Der alte koreanische Staat Joseon wurde erobert. Aktive Eroberungen wurden südlich von China und in Südostasien mit der Eroberung der alten vietnamesischen Staaten Au Pak und Nam Vien durchgeführt.

Die Expansionsbestrebungen des Han-Reiches führten zur Erschöpfung staatlicher Ressourcen, zu einer Erhöhung der Steuern, Erpressungen und Zwangsarbeit und zu einer Verschlechterung der Situation der Menschen, die von Traurigkeit erfasst wurden. Am Hof ​​nahm der Einfluss der Eunuchen und Verwandten der Kaiserinnen zu. Aufstandswellen der armen Bevölkerungsschichten rollten eine nach der anderen über das müde Land. Interessen prallten aufeinander ländliche Häuser und gebildete Arbeiterklasse. Am Ende der Ära der älteren Han-Dynastie führte die kurze Übergangsregierung von Wang Mang (9-23 n. Chr.), einem Verwandten der Frau eines der Kaiser, zur Wiederherstellung der jüngeren Han-Dynastie. An die Macht gekommen, setzte Wang Mang Reformen in Gang, um die glückliche Ordnung der Antike wiederherzustellen. Die in ihrer Richtung vernünftigen Reformen stellten einen Versuch dar, die Staatsgewalt einzusetzen, um das Wirtschaftsleben des Landes zu kontrollieren: die Übertragung von Land in Staatseigentum, das Verbot des Handels mit Land und Sklaven, die Abschaffung der privaten Sklaverei, das Monopol auf Wein, Salz und Eisen. Das Scheitern der Reformen, eine zu schnelle und energische Umsetzung, führte jedoch zu einer Verschärfung der sozialen Widersprüche. Red Eyebrow Rebellion im Jahr 18 n. Chr (die Rebellen malten sich die Augenbrauen rot), Bürgerkrieg im Land und eine ökologische Katastrophe (im Jahr 11 n. Chr. führte eine großflächige Überschwemmung des Gelben Flusses, die ihren Lauf änderte, zum Tod von Hunderttausenden Menschen) besiegelten das Ende der Regierungszeit von Wang Mang.

Im Jahr 25 n. Chr ein Vertreter der kaiserlichen Familie Guang Wu Di (25-57 n. Chr.) ergriff die Macht und stellte die Han-Dynastie wieder her. Verzweifelte Anstrengungen wurden unternommen, um die Krise im Land zu überwinden. Hat es geschafft, den Einfluss in Westfall wiederherzustellen. Wie nie zuvor entwickelten die Han-Leute den Außenhandel. Die Ländereien mächtiger Häuser waren weit verstreut, was sich allmählich in wirtschaftlich geschlossene Bauernhöfe verwandelte und damit die Höhe der Staatseinnahmen verringerte. Im III Jahrhundert. offiziell abgeschafft Geldumlauf, mit Seide und Getreide als Geld. Die Bevölkerung ist zurückgegangen, die Zahl der Städte hat sich halbiert. Dies führte zusammen mit dem ständigen Kampf der Cliquen am Hof ​​zur Schwächung der Zentralregierung, zur sozialen Destabilisierung (die Gelben Turbane im Jahr 184) und zum Sturz der Dynastie. Im Jahr 220 zerfiel das Han-Reich in drei Königreiche und hörte damit auf zu existieren. Das Han-Reich, das dank eines zentralisierten Regierungssystems mehr als vier Jahrhunderte lang existierte, wurde zu einem Modell für nachfolgende Epochen.

Die Zivilisation entstand im 23. Jahrhundert. zurück.
Die Zivilisation hörte im 18. Jahrhundert auf. zurück.
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Die Han-Zivilisation ersetzte die Qin-Soziokultur, übernahm jedoch alle wesentlichen zivilisatorischen Merkmale der vorherigen Zivilisation. Im Jahr 202 v Liu Bang wurde zum Kaiser ausgerufen und zum Gründer der neuen Han-Dynastie.

Die Han-Zeit war eine Art Höhepunkt der kulturellen Errungenschaften des alten China.

Im 2. Jahrhundert ANZEIGE Die Han-Chinesen übernahmen die Prinzipien des Konfuzianismus. Der Untergang der Zivilisation war auf den Übergang von der Sklaverei zum Feudalismus zurückzuführen, der in einem Volksaufstand der Gelben Turbane gipfelte.

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Alte chinesische Zivilisationen.

2. Jahrhundert BC. - III Jahrhundert. ANZEIGE

Im Jahr 210 v. Chr. starb Qin Shi Huang im Alter von 48 Jahren plötzlich, unmittelbar nach seinem Tod brach im Reich ein mächtiger Aufstand aus. Liu Bang, der erfolgreichste der Rebellenführer, aus einfachen Gemeindemitgliedern stammend, sammelte die Kräfte der Volksbewegung und zog Qins erfahrene Feinde in Militärangelegenheiten aus der erblichen Aristokratie auf seine Seite. Im Jahr 202 v Liu Bang wurde zum Kaiser ausgerufen und zum Gründer der neuen Han-Dynastie.

Das erste alte Reich Chinas – Qin – bestand nur anderthalb Jahrzehnte, aber es legte eine solide sozioökonomische Grundlage für das Han-Reich.

Das erste alte Reich Chinas – Qin – bestand nur anderthalb Jahrzehnte, aber es legte eine solide sozioökonomische Grundlage für das Han-Reich. Das neue Reich wurde zu einer der stärksten Mächte der Antike. Sein über vier Jahrhunderte langes Bestehen war eine wichtige Etappe in der Entwicklung ganz Ostasiens, die im Rahmen des weltgeschichtlichen Prozesses die Ära des Aufstiegs und Niedergangs der sklavenhaltenden Produktionsweise umfasste. Für die nationale Geschichte Chinas war dies eine wichtige Etappe bei der Konsolidierung des alten chinesischen Volkes. Bis heute nennen sich die Chinesen Hans, eine ethnische Selbstbezeichnung, die aus dem Han-Reich stammt.

Die Geschichte des Han-Reiches ist in zwei Perioden unterteilt: die Älteren (oder frühen) Han (202 v. Chr.-8 n. Chr.); Jüngerer (oder späterer) Han (25-220 n. Chr.).

Zur Zeit von Wudis Regierungszeit hatte sich der Han-Staat in einen starken zentralisierten Staat verwandelt. Die Expansion, die sich unter diesem Kaiser entfaltete, zielte darauf ab, fremde Gebiete zu erobern, benachbarte Völker zu erobern, internationale Handelswege zu beherrschen und ausländische Märkte zu erweitern. Von Anfang an war das Reich durch die Invasion der Xiongnu-Nomaden bedroht. Ihre Überfälle auf China wurden von der Deportation Tausender Gefangener begleitet und erreichten sogar die Hauptstadt. Udi nahm Kurs auf einen entscheidenden Kampf gegen die Xiongnu. Den Han-Armeen gelang es, sie von der Großen Mauer zurückzudrängen und dann das Territorium des Reiches im Nordwesten zu erweitern und den Einfluss des Han-Reiches im Westterritorium (wie chinesische Quellen das Tarim-Flussbecken nennen) zu etablieren, durch das die Große Seidenstraße passiert. Gleichzeitig führte Udi Angriffskriege gegen die vietnamesischen Staaten im Süden und im Jahr 111 v. zwang sie, sich zu unterwerfen, und annektierte die Länder Guangdong und Nordvietnam dem Imperium. Danach griffen die See- und Landstreitkräfte der Han den alten koreanischen Staat Joseon an und zwangen ihn 108 v. Erkenne die Macht von Hanei.

Die Botschaft von Zhang Qian (gestorben 114 v. Chr.), die unter Wudi in den Westen geschickt wurde, eröffnete China eine riesige Welt fremder Kulturen. Zhang Qian besuchte Daxia (Baktrien), Kangyue, Davan (Fergana), lernte Anxi (Parthien), Shendu (Indien) und andere Länder kennen. Botschafter des Sohnes des Himmels wurden in diese Länder gesandt. Das Han-Reich baute Beziehungen zu vielen Staaten entlang der Großen Seidenstraße auf - einer internationalen transkontinentalen Route, die sich über eine Entfernung von 7.000 km von Chang'an bis zu den Mittelmeerländern erstreckt. Entlang dieses Weges wurden Karawanen in einer durchgehenden Linie gezogen, so der bildliche Ausdruck der Historikerin Sima Qian (145-86 v. Chr.), „der eine verlor den anderen nicht aus den Augen“.

Eisen, das als das beste der Welt gilt, Nickel, Edelmetalle, Lack, Bronze und andere Kunst- und Handwerksprodukte wurden aus dem Han-Reich in den Westen gebracht. Aber der Hauptexport war Seide, die damals nur in China produziert wurde. Internationale, handelspolitische und diplomatische Beziehungen entlang der Großen Seidenstraße trugen zum Austausch kultureller Errungenschaften bei. Von besonderer Bedeutung für Han-China waren aus Zentralasien entliehene Pflanzen: Trauben, Bohnen, Luzerne, Granatapfel und Walnussbäume. Die Ankunft ausländischer Botschafter wurde jedoch vom Sohn des Himmels als Ausdruck des Gehorsams gegenüber dem Han-Reich wahrgenommen, und die nach Chang'an gebrachten Waren wurden als "Tribut" an ausländische "Barbaren" wahrgenommen.

Wudis aggressive Außenpolitik erforderte riesige Mittel. Steuern und Abgaben sind stark gestiegen. Sima Qian stellt fest: "Das Land hat die ständigen Kriege satt, die Menschen sind traurig, die Reserven sind erschöpft." Bereits am Ende von Udis Regierungszeit brachen im Reich Volksunruhen aus.

Im letzten Viertel des 1. BC. Eine Welle von Sklavenaufständen fegte durch die Han-Zivilisation. Die weitsichtigsten Vertreter der herrschenden Klasse erkannten die Notwendigkeit von Reformen, um die Klassengegensätze zu schwächen. In dieser Hinsicht bezeichnend ist die Politik von Wang Mang (9-23 n. Chr.), der einen Palastputsch durchführte, die Han-Dynastie stürzte und sich selbst zum Kaiser der Neuen Dynastie erklärte.

Die Dekrete von Wang Mang untersagten den Verkauf und Kauf von Land und Sklaven, es sollte Land den Armen zuweisen, indem es seinen Überschuss von der reichen Gemeinschaft abzog. Drei Jahre später war Wang Mang jedoch gezwungen, diese Einrichtungen aufgrund des Widerstands der Eigentümer zu schließen. Auch Wang Mangs Gesetze zum Einschmelzen von Münzen und zur Rationierung der Marktpreise, ein Versuch des Staates, in die Wirtschaft des Landes einzugreifen, scheiterten.

Die Reformen milderten die gesellschaftlichen Widersprüche nicht nur nicht, sondern führten auch zu deren noch größerer Verschärfung. Spontane Aufstände fegten über das Land. Von besonderer Tragweite war die Rote-Augenbrauen-Bewegung, die im Jahr 18 n. Chr. begann. e. in Shandong, wo die Katastrophen der Bevölkerung durch die katastrophale Flut des Gelben Flusses vervielfacht wurden. Chang'an ging in die Hände der Rebellen über. Wang Mang wurde enthauptet.

Die Spontaneität des Protests der Massen, ihr Mangel an militärischer und politischer Erfahrung führten dazu, dass die Bewegung von Vertretern der herrschenden Klasse angeführt wurde, die daran interessiert waren, Wang Mang zu stürzen und ihren Schützling zu inthronisieren. Es war der Nachkomme des Han-Hauses, bekannt als Guan Wudi (25-57 n. Chr.), der die jüngere Han-Dynastie gründete. Guan Wudi begann die Strafkampagne gegen die „Red Eyebrows“ zu führen. Mit 29 gelang es ihm, sie zu brechen und dann den Rest der Bewegungszentren zu unterdrücken.

Im Jahr 40 n. Chr Unter der Führung der Trung-Schwestern brach ein Aufstand gegen die Han-Behörden in Nordvietnam aus, den Guan Wudi erst 44 n. Chr. Mit großer Mühe niederschlagen konnte.

In der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts begann das Reich mit der Teilung der Xiongnu in nördliche und südliche Gebiete, die Han-Herrschaft im Westterritorium wiederherzustellen, das unter Wang Mang unter die Herrschaft der Xiongnu fiel. Das Han-Reich folgte Ende des 1. Jahrhunderts. Einfluss im Western Territory aufbauen und Hegemonie auf diesem Abschnitt der Seidenstraße behaupten.

Der Han-Gouverneur des Westterritoriums, Ban Chao, startete zu dieser Zeit eine aktive diplomatische Aktivität und stellte sich die Aufgabe, direkte Kontakte mit Daqin (Großer Qin, wie Hans das Römische Reich nannte) herzustellen. Die von ihm entsandte Botschaft erreichte jedoch nur das römische Syrien und wurde von parthischen Kaufleuten festgenommen.

Ab der zweiten Hälfte des 1. n. e. Der zwischengeschaltete Han-Römische Handel entwickelt sich. Die alten Chinesen sahen die Römer zum ersten Mal im Jahr 120 mit eigenen Augen, als eine Truppe wandernder Zauberer aus Rom in Luoyang ankam und am Hof ​​des Sohnes des Himmels auftrat. Zur gleichen Zeit stellte das Han-Reich über Oberburma und Assam Verbindungen zu Hindustan her und baute Seeverbindungen vom Hafen Bakbo in Nordvietnam zur Ostküste Indiens und durch Korea nach Japan auf.

166 traf die erste "Botschaft" aus Rom, wie sich die private römische Handelsgesellschaft selbst nannte, entlang des südlichen Seewegs 166 in Luoyang ein. Ab Mitte des 2. Jahrhunderts, mit dem Verlust der Hegemonie des Reiches an der Seidenstraße, begann sich der Außenhandel der Han mit den Südseeländern, Lanka und Khanchipura (Südindien) zu entwickeln. Das Han-Reich eilt verzweifelt und in alle Richtungen zu ausländischen Märkten. Es schien, dass der Han-Staat nie eine solche Macht erlangt hatte. Etwa 60 Millionen Menschen lebten darin, das war mehr als 1/5 der damaligen Weltbevölkerung.

Zu dieser Zeit gab es ernsthafte Veränderungen in seinem sozialen und politischen System. Sklavenhaltende Farmen existierten weiterhin, aber die Ländereien der sogenannten starken Häuser verbreiteten sich immer mehr, wo oft zusammen mit Sklaven die Arbeit von „denen, die kein eigenes Land haben, sondern es den Reichen nehmen und nehmen kultiviere es“ war weit verbreitet. Diese Kategorie von Arbeitern befand sich in persönlicher Abhängigkeit von Grundbesitzern. Mehrere tausend solcher Familien standen unter der Schirmherrschaft starker Häuser.

Die Ackerfläche ging stetig zurück, die Zahl der steuerpflichtigen Bevölkerung sank katastrophal: von 49,5 Millionen Menschen in der Mitte des 2. Jahrhunderts. bis zu 7,5 Millionen laut der Volkszählung aus der Mitte des III. Jahrhunderts. Aus den Gütern starker Häuser wurden wirtschaftlich geschlossene Höfe.

Ein rascher Niedergang der Waren-Geld-Beziehungen begann. Die Zahl der Städte hat sich gegenüber der Grenze unserer Zeitrechnung mehr als halbiert. Ganz am Anfang des III Jahrhunderts. es wurde ein Dekret erlassen, um die Barzahlung in Naturalien im Reich zu ersetzen, und dann wurde die Münze offiziell abgeschafft und Seide und Getreide als Warengeld in Umlauf gebracht. Ab dem zweiten Viertel des 2. Fast jedes Jahr verzeichnen Chroniken lokale Aufstände - mehr als hundert davon wurden in einem halben Jahrhundert aufgezeichnet.

Im Zusammenhang mit einer politischen und tiefen sozioökonomischen Krise im Reich brach der mächtigste Aufstand in der Geschichte des alten China aus, bekannt als die Rebellion der Gelben Turbane. An ihrer Spitze stand der Magier Zhang Jiao, der Gründer einer geheimen pro-taoistischen Sekte, die seit 10 Jahren einen Aufstand vorbereitete. Zhang Jiao gründete eine 300.000 Mann starke paramilitärische Organisation. Laut den Berichten der Behörden „akzeptierte das ganze Reich den Glauben von Zhang Jiao“.

Die Bewegung brach 184 in allen Teilen des Reiches gleichzeitig aus. Die Rebellen trugen gelbe Stirnbänder als Zeichen des Sieges des gerechten Gelben Himmels über den Blauen Himmel – der ungerechten Han-Dynastie. Sie zerstörten Regierungsgebäude, töteten Regierungsbeamte.

Der Aufstand der „Gelben Turbane“ hatte den Charakter einer breiten gesellschaftlichen Bewegung mit unleugbaren eschatologischen Zügen. Die Behörden waren machtlos, um mit dem Aufstand fertig zu werden, und dann erhoben sich die Armeen starker Häuser, um gegen die Gelben Turbane zu kämpfen, und gingen gemeinsam brutal gegen die Rebellen vor.

Zum Gedenken an den Sieg wurde vor den Haupttoren der Hauptstadt ein Turm aus Hunderttausenden abgetrennter Köpfe der "Gelben" errichtet. Die Machtteilung zwischen den Henkern der Bewegung begann. Ihr mörderischer Streit endete mit dem Zusammenbruch des Han-Reiches: 220 zerbrach es in drei Königreiche, in denen der Prozess der Feudalisierung aktiv weiterging.

Die Wissenschaft.

Die Han-Zeit war eine Art Höhepunkt der kulturellen Errungenschaften des alten China. Auf der Grundlage jahrhundertelanger astronomischer Beobachtungen wurde der Lunisolarkalender verbessert. Im Jahr 28 v Han-Astronomen bemerkten zuerst die Existenz von Sonnenflecken. Eine Errungenschaft von Weltrang auf dem Gebiet der physikalischen Erkenntnis war die Erfindung eines Kompasses in Form einer quadratischen Eisenplatte, auf deren Oberfläche sich ein magnetischer „Löffel“ frei drehte, dessen Griff immer nach Süden zeigte.

Der Wissenschaftler Zhang Heng (78-139) entwarf als erster weltweit einen Prototyp eines Seismographen, baute einen Himmelsglobus, beschrieb 2500 Sterne, darunter 320 Konstellationen. Er entwickelte die Theorie der Erde und der Unendlichkeit des Universums in Zeit und Raum. Han-Mathematiker kannten Dezimalbrüche, erfanden zum ersten Mal in der Geschichte negative Zahlen und verfeinerten die Bedeutung der Zahl π. Medizinischer Katalog des 1. Jahrhunderts. listet 35 Abhandlungen über verschiedene Krankheiten auf. Zhang Zhongjing (150-219) entwickelte Methoden der Pulsdiagnostik und Behandlung epidemiologischer Erkrankungen.

Das Ende der Antike war geprägt von der Erfindung mechanischer Maschinen, die die Kraft des fallenden Wassers nutzen, einer Wasserhebepumpe und der Verbesserung des Pfluges. Han-Agronomen erstellen Essays, die Beetkultur, ein System variabler Felder und Fruchtfolge, Methoden zur Düngung von Land und Vorsaat-Imprägnierung beschreiben, sie enthalten Handbücher zur Bewässerung und Melioration. Die Abhandlungen von Fan Shenzhi (1. Jahrhundert) und Cui Shi (2. Jahrhundert) fassten die jahrhundertealten Errungenschaften der alten Chinesen auf dem Gebiet der Landwirtschaft zusammen.

Die altchinesische Lackherstellung ist einer der herausragenden Erfolge der materiellen Kultur. Lackwaren waren ein wichtiger Artikel im Außenhandel des Han-Reiches. Lack wurde verwendet, um Waffen und militärische Ausrüstung zu beschichten, um Holz und Stoffe vor Feuchtigkeit und Metall vor Korrosion zu schützen. Sie waren mit architektonischen Details, Grabbeigaben verziert, Lack wurde auch häufig in der Freskenmalerei verwendet. Chinesische Lacke wurden wegen ihrer einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften, wie z. B. der Fähigkeit, Holz zu konservieren, Säuren und hohen Temperaturen (bis zu 500 °C) zu widerstehen, sehr geschätzt.

Seide.

Seit der „Eröffnung“ der Großen Seidenstraße hat sich das Han-Reich zu einem weltberühmten Seidenlieferanten entwickelt. China war das einzige Land in der Antike, das die Seidenraupenkultur beherrschte. In der Han-Dynastie war die Seidenraupenzucht eine Hausbeschäftigung der Bauern. Es gab große private und staatliche Seidenfabriken (einige zählten bis zu tausend Sklaven). Der Export von Seidenraupen ins Ausland wurde mit dem Tod bestraft. Aber solche Versuche wurden trotzdem gemacht. Zhang Qian erfuhr während seiner Botschaftsmission in einem Versteck mit Bambusstäben von ausländischen Kaufleuten vom Export von Seidenraupen aus Sichuan nach Indien. Und doch gelang es niemandem, die Geheimnisse der Seidenraupenzucht von den alten Chinesen herauszufinden. Über ihre Herkunft wurden phantastische Vermutungen angestellt: Virgil und Strabon sagten beispielsweise, dass Seide auf Bäumen wächst und von ihnen „gekämmt“ wird.

Alte Quellen erwähnen Seide aus dem 1. Jahrhundert v. BC. Plinius schrieb über Seide als eines der wertvollsten Luxusgüter der Römer, aufgrund dessen jedes Jahr kolossale Geldsummen aus dem Römischen Reich gepumpt wurden. Die Parther kontrollierten den han-römischen Seidenhandel und verlangten nicht weniger als 25 % des Verkaufspreises für die Vermittlung. Seide, die oft als Zahlungsmittel verwendet wurde, spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der internationalen Handelsbeziehungen zwischen den alten Völkern Europas und Asiens. Indien war auch ein Vermittler im Seidenhandel. Die Beziehungen zwischen China und Indien entwickeln sich bis in die Han-Ära, aber zu dieser Zeit werden sie besonders lebhaft.

Papier.

Seine Herstellung aus den Abfällen von Seidenkokons begann bereits vor unserer Zeitrechnung. Seidenpapier war sehr teuer und nur für die Elite erhältlich. Die eigentliche Entdeckung, die für die Entwicklung der menschlichen Kultur eine revolutionäre Bedeutung hatte, war das Papier, als es zu einem billigen Massenmaterial zum Schreiben wurde. Die Erfindung eines öffentlich zugänglichen Verfahrens zur Herstellung von Papier aus Holzfasern wird traditionell mit dem Namen Cai Lun in Verbindung gebracht, einem ehemaligen Sklaven aus Henan, der im 2. Jahrhundert lebte, aber Archäologen datieren die ältesten Papierproben aus dem 2.-1. Jahrhundert. BC.

Die Erfindung von Papier und Tinte schuf die Voraussetzungen für die Entwicklung der Drucktechnik und dann für das Erscheinen des gedruckten Buches. Auch die Verbesserung der chinesischen Schrift war mit Papier und Tinte verbunden: In der Han-Zeit entstand der Standardschriftstil Kaishu, der den Grundstein für die moderne Gliederung der Hieroglyphen legte. Materialien und Schreibmittel der Han wurden zusammen mit Hieroglyphen von den alten Völkern Vietnams, Koreas und Japans übernommen, was wiederum die kulturelle Entwicklung des alten Chinas beeinflusste – im Bereich der Landwirtschaft, insbesondere des Reisanbaus, der Navigation und der Kunst Kunsthandwerk.

Geschichte.

Während der Han-Zeit wird die Sammlung, Systematisierung und Kommentierung antiker Denkmäler durchgeführt. Tatsächlich ist alles, was vom alten chinesischen spirituellen Erbe übrig geblieben ist, dank der damaligen Aufzeichnungen zu uns gekommen. Zur gleichen Zeit wurden Philologie, Poetik geboren, die ersten Wörterbücher wurden zusammengestellt. Große Werke künstlerischer Prosa, vor allem historisch, erschienen. Der Pinsel des „Vaters der chinesischen Geschichte“ Sima Qian besitzt das Grundlagenwerk „Historical Notes“ („Shiji“) – eine 130-bändige Geschichte Chinas vom mythischen Vorfahren Huangdi bis zum Ende von Wudis Herrschaft.

Sima Qian strebte danach, die Ereignisse der Vergangenheit und Gegenwart nicht nur zu reflektieren, sondern sie auch zu verstehen, ihren inneren Mustern nachzuspüren, "in die Essenz der Veränderung einzudringen". Sima Qians Werk fasst die bisherige Entwicklung der altchinesischen Geschichtsschreibung zusammen. Gleichzeitig weicht er vom traditionellen Stil der Wetterchronik ab und schafft eine neue Art der Geschichtsschreibung. „Shiji“ ist die einzige Quelle zur alten Geschichte der Nachbarvölker Chinas.

Sima Qian, eine hervorragende Stylistin, gab lebhafte und prägnante Beschreibungen der politischen und wirtschaftlichen Situation, des Lebens und der Bräuche. Erstmals in China schuf er ein literarisches Porträt, das ihn auf eine Stufe mit den größten Vertretern der Han-Literatur stellt. "Historical Notes" wurde zu einem Modell für die spätere antike und mittelalterliche Geschichtsschreibung in China und anderen Ländern des Fernen Ostens.

Die Methode von Sima Qian wurde in der offiziellen „Geschichte der älteren Han-Dynastie“ („Han shu“) entwickelt. Ban Gu (32-93) gilt als Hauptautor dieser Arbeit. Die „Geschichte der älteren Han-Dynastie“ ist im Geiste des orthodoxen Konfuzianismus geschrieben, die Darstellung hält sich streng an die offizielle Sichtweise, weicht in Einschätzungen der gleichen Ereignisse oft von Sima Qian ab, die Ban Gu wegen ihres Festhaltens am Taoismus kritisiert. „Han shu“ eröffnete eine Reihe dynastischer Geschichten. Seitdem hat jede der an die Macht gekommenen Dynastien der Überlieferung nach eine Beschreibung der Regierungszeit ihres Vorgängers zusammengestellt.

Poesie.

Als brillantester Dichter unter den Han-Schriftstellern ragt Sima Xiangru (179-118) heraus, der die Macht des Imperiums und den „größten Mann“ besang – den Autokraten Wudi. Seine Arbeit setzte die Traditionen der Chu-Ode fort, die typisch für die Han-Literatur ist, die das liedhafte und poetische Erbe der Völker Südchinas aufnahm. Ode „Beauty“ setzt das poetische Genre fort, das Song Yu in „Ode on the Immortal“ begonnen hat. Unter den Werken von Sima Xiangru gibt es Nachahmungen von lyrischen Volksliedern wie dem Lied "Fishing Rod".

Das System der kaiserlichen Verwaltung umfasste die Organisation landesweiter Kulte im Gegensatz zu aristokratischen lokalen. Dieser Aufgabe ging die unter Wudi geschaffene Musikkammer (Yuefu) nach, in der Volkslieder gesammelt und verarbeitet wurden, darunter „Lieder ferner Barbaren“, und rituelle Gesänge entstanden. Trotz ihres zweckmäßigen Charakters hat die Musikkammer eine wichtige Rolle in der Geschichte der chinesischen Poesie gespielt. Dank ihr sind die Werke der Volksliedkunst der Antike erhalten geblieben.

Autorenlieder im Yuefu-Stil sind der Folklore nahe, für sie dienten Volkslieder verschiedener Genres, darunter Arbeits- und Liebeslieder, als Gegenstand der Nachahmung. Unter den Liebeslyriken stechen die Kreationen zweier Dichterinnen hervor - „Lament for a Grey Head“ von Zhuo Wenjun (2. Jahrhundert v. Chr.), In dem sie ihrem Ehemann, der Dichterin Sima Xiangru, Untreue vorwirft, und „Lied meiner Beleidigung“. von Ban Jieyu (1. Jh. v. Chr.), in dem das bittere Schicksal einer verlassenen Geliebten in Form eines verlassenen schneeweißen Fächers dargestellt wird. Yuefus Poesie erreichte ihren Höhepunkt während der Jian'an-Periode (196-220), die als das goldene Zeitalter der chinesischen Poesie gilt. Die besten literarischen Yuefu dieser Zeit wurden auf der Grundlage von Volkswerken geschaffen.

Nur in den seltensten Fällen blieben Lieder erhalten, die den rebellischen Geist des Volkes zum Ausdruck brachten. Darunter sind „East Gate“, „East of Pinling Mound“, sowie Liedchen des Yao-Genres, in denen sozialer Protest zum Ruf nach dem Sturz des Kaisers erklingt (besonders in den sogenannten tunyao, offensichtlich Sklavenliedern) . Einer von ihnen, der dem Anführer der „Gelben Turbane“ Zhang Jiao zugeschrieben wird, beginnt mit einer Proklamation: „Lasst den blauen Himmel untergehen!“, also die Han-Dynastie.

Bis zum Ende des Han-Reiches wurden die Inhalte der weltlichen Poesie zunehmend zu anakreontischen und märchenhaften Themen. Mystische und fantastische Literatur breitet sich aus. Die Behörden fördern Theaterzeremonien und weltliche Aufführungen. Die Organisation von Spektakeln wird zu einer wichtigen Aufgabe des Staates. Die Anfänge der Bühnenkunst führten jedoch nicht zur Entwicklung des Dramas als einer Art Literatur im alten China.

Die Architektur.

In der Qin-Han-Ära entwickelten sich die Hauptmerkmale der traditionellen chinesischen Architektur. Nach den Fragmenten von Fresken aus den Han-Bestattungen zu urteilen, erscheinen die Anfänge der Porträtmalerei in dieser Zeit. Die Entdeckung der monumentalen Qin-Skulptur war eine Sensation. Jüngste Ausgrabungen des Grabes von Qin Shi Huang legten eine ganze „Tonarmee“ des Kaisers frei, die aus dreitausend Fußsoldaten und Reitern in voller Größe besteht. Dieser Fund lässt eine Aussage über das Auftreten der Porträtplastik in der frühen Kaiserzeit zu.

Konfuzianismus.

Seit der Zeit von Wudi wurde der transformierte Konfuzianismus zur offiziellen Ideologie des Han-Reiches und zu einer Art Staatsreligion. Im Konfuzianismus werden Vorstellungen über das bewusste Eingreifen des Himmels in das Leben der Menschen verstärkt. Der Begründer der konfuzianischen Theologie, Dong Zhongshu (180-115), entwickelte die Theorie vom göttlichen Ursprung imperialer Macht, proklamierte den Himmel als höchste, fast anthropomorphe Gottheit. Er initiierte die Vergötterung von Konfuzius. Dong Zhongshu forderte „alle hundert Schulen auszulöschen“ außer der konfuzianischen.

Die religiöse und idealistische Essenz des Han-Konfuzianismus spiegelte sich in den Lehren von Liu Xiang (79-8 v. Chr.) wider, der argumentierte, dass „der Geist die Wurzel des Himmels und der Erde und der Anfang aller Dinge ist“.

Der Staat nutzt den Konfuzianismus zunehmend für seine eigenen Interessen und mischt sich in den Kampf seiner verschiedenen Interpretationen ein. Der Kaiser tritt als Initiator religiöser und philosophischer Streitigkeiten auf und versucht, die Spaltung des Konfuzianismus zu beenden. Kathedrale vom Ende des 1. Jahrhunderts. ANZEIGE beendeten formell die Spaltungen im Konfuzianismus, erklärten alle apokryphen Literatur für falsch und etablierten die Doktrin der Schule der Neuen Texte als offizielle religiöse Orthodoxie.

Im Jahr 195 n. Chr in den Stein wurde die Staatsabschrift des konfuzianischen „Pentateuch“ in der Fassung der Schule der Neuen Texte gemeißelt. Seitdem wurde die Verletzung der konfuzianischen Gebote, die in das Strafrecht aufgenommen wurden, als "schwerstes Verbrechen" mit der Todesstrafe geahndet.

Geheimer Taoismus.

Mit Beginn der Verfolgung „falscher“ Lehren begannen sich im Land geheime Sekten religiöser und mystischer Überzeugung auszubreiten. Diejenigen, die mit dem herrschenden Regime nicht einverstanden waren, wurden durch den religiösen Taoismus geeint, der dem Konfuzianismus entgegengesetzt war, der sich vom philosophischen Taoismus distanzierte, der alte materialistische Ideen weiter entwickelte.

Zu Beginn des II. Jahrhunderts. Die taoistische Religion nahm Gestalt an. Sein Gründer ist Zhang Daoling aus Sichuan, der Meister genannt wurde. Seine Prophezeiungen über das Erreichen der Unsterblichkeit zogen Massen von Besitzlosen an, die in einer geschlossenen Kolonie unter seinem Kommando lebten und den Grundstein für geheime taoistische Organisationen legten. Indem sie die Gleichheit aller auf der Grundlage des Glaubens predigte und Reichtum verurteilte, zog die taoistische „Häresie“ die Massen an. Um die Jahrhundertwende II-III. Eine Bewegung des religiösen Taoismus, angeführt von der Sekte der Fünf Maß Reis, führte zur Schaffung eines kurzlebigen theokratischen Staates in Sichuan.

Der Trend zur Transformation antiker philosophischer Lehren in religiöse Lehren, der sich in der Transformation des Konfuzianismus und des Taoismus manifestierte, war ein Zeichen tiefgreifender sozialpsychologischer Veränderungen. Doch nicht die ethischen Religionen des alten China, sondern der Buddhismus, der um die Wende unserer Zeitrechnung in China eingedrungen war, wurde für die gequälte späte Han-Welt zu jener Weltreligion, die im Prozess der Feudalisierung Chinas die Rolle eines aktiven ideologischen Faktors spielte und den gesamten ostasiatischen Raum.

Materialismus

Errungenschaften auf dem Gebiet des natürlichen und humanitären Wissens schufen die Grundlage für diesen Aufstieg des materialistischen Denkens, der sich in der Arbeit des prominentesten Han-Denkers Wang Chong (27-97) manifestierte. In einer Atmosphäre ideologischen Drucks hatte Wang Chong den Mut, das konfuzianische Dogma und die religiöse Mystik herauszufordern.

In seiner Abhandlung „Kritisches Denken“ („Lunheng“) wird ein kohärentes System der materialistischen Philosophie umrissen. Wang Chong kritisierte die konfuzianische Theologie von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus. Der Philosoph stellte der Vergöttlichung des Himmels die im Wesentlichen materialistische und atheistische Behauptung gegenüber, dass „der Himmel ein erdähnlicher Körper ist“.

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China ist die älteste heute existierende Zivilisation. Seine diesbezüglichen Erfahrungen bedürfen einer besonderen Berücksichtigung im Hinblick auf die historische Tragfähigkeit. Eine der entdeckten traditionellen Bindungen des chinesischen Staates ist die nationale Idee.

Es ist China, zusammen mit seinen anderen Welterfindungen, das bei der Entdeckung des Phänomens der allgemeinen bürgerlichen Ideologie führend ist. Konfuzianismus, Legalismus und mit gewissen Einschränkungen Taoismus können als die ältesten ideologischen Lehren in der Geschichte der Menschheit angesehen werden. Ihre Identifikation als nationale Ideen widerlegt die weitverbreitete Auffassung von Ideologie als exklusivem Produkt der Moderne (Industrialismus, bürgerliche Gesellschaft). Dementsprechend bedeutet die Vollendung der modernistischen Entwicklungsphase nicht die Objektivität der Entideologisierung.

Die Besonderheit der chinesischen Gesellschaftsstruktur liegt in der besonderen Bedeutung der Institution der Clans (Clan-Vereinigungen). Wenn das Clansystem für westliche Länder am häufigsten als Hindernis für die soziale Entwicklung angesehen wird, dann ist es für China eine natürliche Form zivilisatorischer Existenz. Clans spielen bis heute eine strukturbildende Rolle für die chinesische Gesellschaft. Die kommunistischen Behörden Chinas haben sich ihrer grundlegenden Bedeutung als Faktor für die Lebensfähigkeit des sozialen Organismus bewusst und haben nie die Aufgabe gestellt, das Clansystem zu zerstören. Zum Vergleich: In der UdSSR gab es einen aktiven Kampf gegen solche traditionalistischen Institutionen, die als Relikt vorkapitalistischer Formationen eingestuft wurden.

Clans in China fungieren als Träger der Wertetraditionen des chinesischen Volkes. Sie sind das Bindeglied zwischen Staat und Individuum. In diesem Sinne stellt das Clansystem das Integrationspotential des chinesischen Staates dar und ist eines der wichtigsten zivilisatorischen Bande Chinas.

Der Eintritt in die Ära der Moderne stellte vor China, wie auch vor anderen Staaten, die Aufgabe der Selbstbestimmung einer Zivilnation. Dies drückte sich zunächst in der Konsolidierungspolitik des staatsbildenden Han-Volkes aus. Heute macht sie 92 % der chinesischen Bevölkerung aus. Vor einem Jahrhundert existierte jedoch keine einzige Han-Ethnie. Sie vereinte ganz unterschiedliche Volksgruppen durch den politischen Willen des Staates. Signifikante Unterschiede zwischen den Dialekten von Dutzenden von Gruppen, die als Han vereint sind, sind selbst auf der Ebene des Vokabulars und der Grammatik immer noch offensichtlich. Und heute kommunizieren die Chinesen im Alltag hauptsächlich in dialektischen Dialekten.

Ethnisch gesehen waren die Chinesen viel heterogener als die Russen. Jedoch

den Chinesen gelang es im 20. Jahrhundert, einen ethnischen Zusammenhalt zu erreichen, während gleichzeitig die russische Ethnos endgültig in Großrussen, Weißrussen und Ukrainer gespalten wurde.

Eines der Hauptinstrumente der chinesischen Konsolidierung war eine bewusste Politik der Unterstützung der allgemein akzeptierten Version der Amtssprache - Putonghua [ Reschetow A.M. Die Chinesen (Han) im Lichte der Ethnotheorie // XXVIII Wissenschaftliche Konferenz „Gesellschaft und Staat in China“. M., 1998. Seiten 265–270.].

Die Idee von Chinas Nationalstaat wurde erstmals vom Gründer der Kuomintang-Partei, Sun Yat-sen, theoretisch formuliert. Seine Bewertung als „Konfuzius in der Realpolitik“ spiegelt die ideologische Nachfolge der von ihm formulierten neuen Lehre in Bezug auf die konfuzianische Nationaltradition wider. Als kongregationalistischer Protestant brachte er Kategorien und Konzepte, die für die westliche Moderne charakteristisch sind, in das traditionelle chinesische Wertearsenal. Die von Sun Yat-sen entwickelte Doktrin der „Drei Volksprinzipien“ ist bis heute die Staatsideologie der Republik Taiwan. Es enthält auch den Appell in der Präambel der Verfassung der Volksrepublik China. Drei Volksprinzipien: Nationalismus, Demokratie und Volkswohl - korrelieren jeweils mit den Faktoren der nationalen Souveränität, der staatspolitischen Führung von unten und der wirtschaftlichen Entwicklung auf der Grundlage des sozialistischen Egalitarismus (Kultur, Politik, Wirtschaft) [ Sun Yat-sen. Drei Volksprinzipien ("San min zhong"). M, 1928; Senin I.G. Sozial - politische und philosophische Ansichten von Sun Yat-Sen. M, 1956; Kuzmin ID Konfuzianismus und die Entwicklung der Ideologie der Kuomintang. L., 1975; Matveeva G. S. Vater der Republik: Die Geschichte von Sun Yat-Sen. M, 1975; Sun Yat-sen. Ausgewählte Werke. M., 1985.].

Die Konsolidierung der Han war die erste Stufe des Projekts zur Bildung einer einheitlichen chinesischen Nation. In der zweiten Stufe wurde die Aufgabe verwirklicht, andere an der Peripherie des Staates angesiedelte Volksgruppen um das staatsbildende Volk zu vereinen. Der Dritte Kongress der Kuomintang erklärte offiziell das Programm, „400 Millionen Menschen in einer Staatsnation“ zu vereinen. Um dieses Konsolidierungsformat zu bezeichnen, wurde das Konzept „zhonghua minzu“ oder „Nation of China“ verwendet. Heute wird sein Inhalt dahingehend modifiziert, dass er sich nicht nur unter Bürgern der VR China verbreitet, sondern auch unter ethnischen Chinesen, die außerhalb ihres Heimatlandes leben (huaqiao). Ihre Aktivitäten auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet werden inzwischen weitgehend von Peking aus koordiniert. Die direkten Koordinatoren sind die Ausschüsse für chinesische Angelegenheiten in Übersee beim Staatsrat der Volksrepublik China und die Overseas Chinese Association. Seit 1991 findet der World Congress of Chinese Entrepreneurs statt, positioniert als chinesisches Pendant zu den Foren in Davos. Parallel dazu werden Veranstaltungen wie das Weltforum der chinesischsprachigen Medienvertreter organisiert.

Russische Interaktionsprogramme mit Landsleuten im Ausland sind in dieser Hinsicht nicht zu vergleichen.

Chinesische Gemeinden in Übersee werden in der VR China offiziell als Faktor bei der Umsetzung von Chinas neuer Weltmission betrachtet. Wenn Sie die Dinge beim Namen nennen, dann bilden sie eine externe Armee in der Strategie der chinesischen geopolitischen Offensive [ Gelbras V.G. Volksrepublik China: Die Wiederbelebung der nationalen Idee // Nationale Idee: Geschichte, Ideologie, Mythos. M., 2004. S. 256-258.].

In letzter Zeit hat sich der Standpunkt der kulturellen Introversion Chinas weit verbreitet. Da es sich ausschließlich auf sich selbst konzentriert, trage es nicht wie die Vereinigten Staaten die Gefahr einer globalen externen Expansion in sich. Allerdings ist nur eine Komponente der chinesischen Zivilisation, die Kultur, von Introvertiertheit geprägt. In allen anderen Aspekten des zivilisatorischen Daseins – Ideologie, Wirtschaft, Geopolitik – entwickelt sich China zum Status einer Weltsupermacht.

In Übereinstimmung mit der konfuzianischen Tradition präsentiert sich China als das Himmlische Reich oder das Reich der Mitte. Durch diese Namen wird der Gedanke der chinesischen nationalen Überlegenheit betont. Das seelische Trauma wurde dem imperialen Selbstbewusstsein der Chinesen im 19. Jahrhundert zugefügt. die Umwandlung des Himmlischen Reiches in eine Halbkolonie westlicher Staaten. Eine Ableitung davon auf der Ebene des Gedächtnisses der Menschen war die Absicht, die "weißen Barbaren" ("Boxer Rebellion") auszurotten. Myshlaevsky A.Z. Militärische Operationen in China. 1900-1901 Teil 1. St. Petersburg, 1905.].

Die Erinnerung an den Völkermord ist von grundlegender Bedeutung für die nationale Identität. Die Tragödien der Völker Armenier und Juden sind bekannt. Die Motive des seelischen Traumas des Ethnozids bleiben auch anderen Völkern im Gedächtnis. Auch in China ist diese Art von Trauma in der nationalen Selbstreflexion präsent. Für die Chinesen ist dies die Erinnerung an die Opiumkriege. Die Sommerresidenz des Qing-Kaisers Yuanshinyuan, die sich auf dem Territorium des modernen Peking befindet, das immer noch in einem zerstörten Zustand ist, ist ein Symbol europäischer Gräueltaten. Die chinesischen Behörden stellen es bewusst nicht wieder her und halten es als Beweis für die kulturelle Fremdenfeindlichkeit des Westens [ Selishchev A.S., Selishchev N.A. Chinesische Wirtschaft im XXI Jahrhundert. SPb., 2004. S. 8-9.].

Die Reflexion über die koloniale Vergangenheit spiegelt sich in der Verfassung der Volksrepublik China wider. Bis heute ist Chinas Entwicklungsstrategie laut Forschern weitgehend implizit von der Idee der „Rache für fast 100 Jahre Demütigung durch imperialistische Staaten, darunter Russland“ motiviert [ Gelbras V.G. Volksrepublik China: Die Wiederbelebung der nationalen Idee // Nationale Idee: Geschichte, Ideologie, Mythos. M., 2004. S. 256.].

Unter Mao Zedong wurde die Ideologie des chinesischen Expansionismus in unverhüllter Form präsentiert. Sie drückte sich im Konzept eines „Papiertigers“ aus, wonach der Sieg im kommenden Weltkrieg auf Seiten der VR China als einer Macht liegen wird, die ihren Gegnern zahlenmäßig überlegen ist. Die Vereinigten Staaten und die UdSSR erschienen als "Papiertiger", deren Nuklearmacht nach Ansicht der chinesischen Führung stark übertrieben war. In militärstrategischer Hinsicht absurd, hatte dieses Ideologem ein hohes Mobilisierungspotential, das in den Köpfen der Bevölkerung der VR China ein Gefühl des Vertrauens in die Fähigkeit einflößte, jedem Gegner Widerstand zu leisten [ Burlatsky F.M. Mao Zedong: "Unsere Signaturnummer ist Krieg, Diktatur." Moskau: Internationale Beziehungen, 1976.].

Im modernen China wird die Idee der externen Expansion stärker in Form einer Wirtschaftsoffensive präsentiert. Von der offiziellen Tribüne spricht man von einer "neuen großen Kampagne". Spezifische grobe Indikatoren und Daten der Eroberung einer führenden Position in der Weltwirtschaft durch die VR China sind bekannt. Chinas außenwirtschaftliche Offensive wurde von Präsident Jiang Zemin als „das Hauptschlachtfeld“ beschrieben. Die Haltung des „Ausgehens“ ist zum neuen Motto der chinesischen Politik geworden. So dass

Die Vorstellung von Chinas Introversion entspricht weder den ideologischen noch den politischen Realitäten seiner historischen und zeitgenössischen Entwicklung.

Inzwischen variieren die in verschiedenen chinesischsprachigen Medien gegen Russland vorgebrachten Gebietsansprüche auf einer Skala von 1,5 Millionen bis 5,88 Millionen Quadratkilometern [ Gelbras V.G. Volksrepublik China: Die Wiederbelebung der nationalen Idee // Nationale Idee: Geschichte, Ideologie, Mythos. M., 2004. S. 254-256, 259.].

Die Staatsideologie der Volksrepublik China ist in der Verfassung verankert. Im modernen China wurde die Doktrin des Sozialismus mit nationalchinesischen Merkmalen übernommen. Die Vorstellung von der Besonderheit des sozialistischen Modells in der VR China wurde sogar im Rahmen des Maoismus untermauert. Unter Mao lag der Schwerpunkt jedoch mehr auf dem Sozialismus als auf nationalen Besonderheiten. Der Maoismus war eine ultralinke Ideologie, das Banner radikaler linker Kräfte in verschiedenen Ländern der Welt. Die maoistische „Kulturrevolution“ ist ein grundlegender Bruch mit den nationalen Traditionen des Landes. Konfuzianische und taoistische Kulturansammlungen wurden kategorisch ausgerottet. Aus der historischen Vergangenheit Chinas hat sich für die Maoisten nur die Ideologie des Legalismus und die auf ihrer Grundlage umgesetzte Politik der Herrschaft des Kaisers Qin Shi Huang als werthaltig herausgestellt [ Rumyantsev A. Maoismus, Ursprünge und Entwicklung der "Ideen von Mao Zedong" (Über das antimarxistische Wesen des Maoismus). M, 1972; Burlatsky F.M. Mao Zedong: "Unsere Signaturnummer ist Krieg, Diktatur." Moskau: Internationale Beziehungen, 1976.].

Heute ist der Hauptslogan in der VR China nicht der Aufbau einer kommunistischen Gesellschaft, sondern „die große Wiederbelebung der Nation China“. In dem nach wie vor relevanten Ideologem des Sozialismus mit chinesischen Nationalmerkmalen hat eine Umorientierung auf die zweite Komponente der ideologischen Konstruktion stattgefunden. Der Sozialismus wird nicht mehr als Ziel wahrgenommen, sondern als Mittel zur Sicherung der Größe der Nation.

Kapitel aus dem Buch: V.E. Baghdasaryan, S.S. Sulakshin. "Die höchsten Werte des russischen Staates". Reihe "Politische Axiologie". Wissenschaftliche Monographie. M.: Wissenschaftlicher Experte, 2012. - 624 S. - S. 297-302.

Frage 2. Die Ära der älteren (westlichen) Han

Die von Wang Chu und Wang Han angeführten Streitkräfte, die das Qin-Reich besiegten, traten bald in eine Konfrontation miteinander.

Zunächst hatte Xiang Yu mehr Möglichkeiten als sein Hauptkonkurrent. Doch dann zeigte Liu Bang, um die breiten Massen der Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen, den Vertretern der örtlichen Kommunalverwaltung immer wieder Respekt, führte gleichzeitig eine strenge Disziplin in seiner Armee ein und bestrafte jeden, der es tat bei Plünderungen oder Gewalt gesehen.

Im Gegensatz dazu ging sein Gegner nicht nur brutal gegen die gefangenen feindlichen Soldaten vor, sondern auch gegen die Zivilbevölkerung der Städte, die sich ihm widersetzten.

Der allmähliche Vorteil von Liu Bang zeichnet sich immer deutlicher ab, und viele der Kommandeure der Rebellenabteilungen gehen auf seine Seite. Im Januar 202 errang Liu Bang einen entscheidenden Sieg.

Liu Bang proklamierte den Beginn einer neuen Han-Dynastie und nahm den Titel Kaiser Gaozu an. In der Geschichtsschreibung wird der Antritt dieser Dynastie auf zweierlei Weise datiert – in einigen Fällen auf das Jahr 202, als Liu Bang den „Wang Chu“ besiegte, in anderen auf das Jahr 206, als er den Titel „Wang Han“ erhielt.

Auf die eine oder andere Weise endete im Jahr 202 die kurze Phase der Zersplitterung des Landes, die auf den Fall des Qin-Reiches folgte. Das Han-Reich entstand im alten China.

Die Ära der Han-Dynastie in der Geschichte der chinesischen Zivilisation ist in zwei Phasen unterteilt: Westliche Han (ältere oder frühe Han: 206 v. Chr. - 8 n. Chr.) und östliche Han (jüngere oder späte Han: 25-220 n. Chr.). .

Die von Liu Bang gegründete Han-Dynastie erhielt ihren Namen von dem Gebiet, in dem er seine Gegner im Kampf um den Kaiserthron besiegte. In der westlichen Han-Zeit wurde die Stadt Chang'an (heute Xi'an, Provinz Shaanxi) zur Hauptstadt des neu geschaffenen Han-Reiches, in dem bis zu einer halben Million Menschen lebten.

In der Ära der jüngeren Han verlegten ihre Herrscher die Hauptstadt in die Stadt Luoyang. Im 1. Jahrhundert n. e. In China wurde eine Volkszählung durchgeführt, die zeigte, dass sich das Han-Reich in Bezug auf die Bevölkerung dem Römischen Reich annäherte und etwa 60 Millionen Menschen hatte. China der Han-Zeit, Rom und Parthien sind die größten Mächte der Antike.

Für die Ära der Han-Dynastie lassen sich ihre Besonderheiten in drei Schlüsselwörtern definieren: Reformen, Konfuzianismus als vorherrschende Religion und außenpolitische Expansion.

Reis. 48

Reformen. Als sich Ende 207 der letzte Kaiser der Qin-Dynastie einem der Anführer der Rebellen, Liu Bang, dem späteren Gründer der Han-Dynastie, ergab, steckte China in einer tiefen Krise, politisches Chaos herrschte im Land; Trotzdem überlebte China und entwickelte organisch die Traditionen seiner Zivilisation.

Liu Bang, dem ehemaligen Häuptling eines kleinen Dorfes, der zum Imperator des blauen Himmels, wie die Han genannt wurden, aufstieg, gelang es nicht ohne Mühe, die Ordnung in einem erschöpften Millionenland wiederherzustellen.

Bereits 202 v. e. Anlässlich der Amtseinführung verkündete Liu Bang eine umfassende Amnestie und rief alle Flüchtlinge und Verbannten auf, nach Hause zurückzukehren und ihr Land und ihre Wohnungen zu erhalten. Er schaffte die harten Strafen der Qin-Ära ab und legte den Schwerpunkt auf die untere Ebene der Verwaltung, auf die Dorfältesten - sanlao, unter denen es alte Traditionen gab.

Nachdem er das legistische System der administrativen Ränge beibehalten hatte, befahl er, weiterhin einfache Leute, einschließlich Sanlao, zuzuweisen.

Liu Bang verließ sich auf die Landbesitzer und erklärte die Landwirtschaft zur Grundlage der Wirtschaft des Imperiums und zur angesehensten Beschäftigung. Die Familienoberhäupter erhielten das volle Bürgerrecht mit der Zuweisung des niedrigsten der 18 Standesränge an sie.

Die Hauptschwäche der Han-Macht war jedoch weiterhin das Fehlen eines zuverlässigen zentralisierten Verwaltungssystems. Es anstelle des zusammengebrochenen Qin zu schaffen, war keine leichte Aufgabe und erforderte viel Zeit. Die Handlungen des Kaisers waren widersprüchlich.

Gaozu belohnte seine Anhänger. Die aus der altchinesischen Geschichte bekannte Methode der Vergütung war die gleiche - die Verteilung von Titeln, Rängen und entsprechenden Landauszeichnungen an verdiente Personen, meist mit spürbaren Immunitätsrechten, was sie alle zu mächtigen Einzelherrschern machte. Diese Praxis der Zuteilung von Zuteilungen führte zur Gefahr des Separatismus.

Im Himmlischen Reich wurden 143 Erbschaften geschaffen. Im Durchschnitt waren dies Schicksale von 1-2 Tausend Haushalten, manchmal kleiner, aber manchmal viel größer, bis zu 10-12 Tausend Haushalten. Jeder der Besitzer der Appanage und nur er hatte den Titel Hou, der zusammen mit der Appanage vererbt wurde.

Im Laufe der Zeit haben sich viele Vertreter des spezifischen Adels so in ihren Besitztümern verankert, dass der engste von ihnen in Bezug auf die Verwandtschaft mit dem Kaiser als Van-Titel bezeichnet wurde. Die Vans und Hou fühlten sich in ihren Domänen sicher und begannen manchmal mit Rebellionen gegen den rechtmäßigen Herrscher des Himmlischen Imperiums.

Nach dem Tod von Gaozu (195 v. Chr.) begannen sich die separatistischen Tendenzen der Erbbesitzherrscher immer deutlicher zu manifestieren. „Das Himmlische Reich“, schrieb ein Augenzeuge, „gleicht jetzt einer kranken Person, deren Beine so geschwollen sind, dass sie dicker geworden sind als die Taille, und die Finger wie Oberschenkel sind. Es ist unmöglich, sie zu bewegen, weil jede Bewegung schreckliche Schmerzen verursacht ... Wenn Sie den Moment verpassen und ihn nicht behandeln, wird die Krankheit gestartet, und dann kann selbst der berühmte Arzt nichts damit anfangen.

Unter allen Wangen ragte Liu Bi, der Herrscher des Königreichs Wu, heraus: Er hatte mehr als fünfzig Städte in seinem Besitz, er prägte seine eigene Münze und er hatte reiche Salzminen an der Küste. Um die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen, schaffte Liu Bi die Steuern in seinem Königreich ab. Im Jahr 154 v. h., zusammen mit sechs anderen erblichen Herrschern stellte Liu Bi eine 200.000 Mann starke Armee zusammen und verlegte sie in die Hauptstadt des Reiches.

Die „Meuterei der sieben Wagen“ endete mit der vollständigen Niederlage der Separatisten. Der Han-Kaiser nutzte die Gelegenheit, entzog den Herrschern der Königreiche das Recht, Beamte zu ernennen, und verbot ihnen, eine eigene Armee zu haben. Aber den entscheidendsten Schritt zur Beseitigung der Dualität im Regierungssystem und zur Stärkung der zentralisierten Macht machte Wu-di, dessen Regierungszeit (140-87 v. Chr.) die Zeit der höchsten Blüte des Han-Reiches war.

Ein paar Worte sollten über die Herrscher vor U-di gesagt werden.

Da der Löwenanteil des Territoriums und der Untertanen des Herrschers des Reiches der Mitte unter der Herrschaft des Zentrums blieb, bestand die vielleicht wichtigste Aufgabe darin, ein zuverlässiges System zentralisierter Verwaltung zu schaffen, auf das sich das Reich verlassen konnte. Dies war das Hauptziel der Aktivitäten mehrerer der engsten Nachfolger von Liu Bang, bis hin zu seinem Ururenkel Wu Di, der schließlich das Problem der Verwaltung des Reiches löste.

Von 195 bis 188 BC e. das Land wurde von einem der Söhne von Liu Bang - Hui-di - regiert. Nach ihm ging die Macht in die Hände von Liu Bangs Witwe, Kaiserin Lu, über, die sich mit Verwandten ihres Lu-Clans umgab. Der Herrscher starb 180 v. e. an einer mysteriösen Krankheit, die die Historikerin Sima Qian als himmlische Strafe für ihre Verbrechen ansah. In der historischen Tradition Chinas ist die Haltung gegenüber Kaiserin Luihou rein negativ. Sie wird wegen Grausamkeit gegenüber Rivalen, Mord an Staatsmännern, Absetzung legitimer Erben, Erhebung von Verwandten aus dem Lu-Clan und vielem mehr verurteilt.

Aber Hofintrigen und blutige Showdowns um den Thron konnten die Lage im Land nicht wirklich beeinflussen. Die von Liu Bang initiierten und von seinen Nachfolgern fortgesetzten Reformen zeigten nach und nach positive Ergebnisse. Im Staat wurden die Steuern der Grundbesitzer gesenkt, reiche Kaufleute mit hohen Steuern belegt, Bewässerungsarbeiten durchgeführt und darauf geachtet, den Status einfacher Beamter aufrechtzuerhalten. Die Verwaltung umfasste aktive Konfuzianer. Experten des Konfuzianismus konnten die Texte der von Qin Shi Huang zerstörten Bücher aus dem Gedächtnis wiederherstellen.

Für die Wiederbelebung der konfuzianischen Traditionen und den Wohlstand von Han-China hat einer der Söhne von Liu Bang, Wen-di, der von 179 bis 157 regierte, viel getan. BC e. Wen-di gab die grausame Praxis auf, die Angehörigen des Verbrechers für die Verbrechen zu bestrafen. Gleichzeitig verwies er auf die konfuzianische These, dass Beamte verpflichtet seien, das Volk zu erziehen und ihm nicht mit ungerechten Gesetzen zu schaden.

Am Tag der Sonnenfinsternis im Jahr 178 v. e. Wen-di richtete einen reuigen Appell an das Volk, trauerte um seine Unvollkommenheit und bot an, gemäß dem alten Brauch, die Weisen und Würdigen zu ernennen, die bereit waren, zum Wohle des Volkes zu dienen. Im selben Jahr zog er persönlich eine Furche in das Tempelfeld und verkündete das Recht aller, sich kritisch über die höchsten Autoritäten zu äußern. Im Jahr 177 v. e. Wen-di schloss ein Abkommen über Brüderlichkeit mit den nördlichen Nachbarn der Xiongnu. Er erlaubte einem Teil der Xiongnu, sich in der Region Ordos niederzulassen, das heißt in den Ländern des Himmlischen Reiches südlich der Mauer, wo seit Urzeiten Nomaden lebten und Landwirtschaft ein riskantes Geschäft war.

Im mageren Jahr 159 v. e. Wen-di reduzierte die prestigeträchtigen Ausgaben des Hofes erheblich, eröffnete staatliche Scheunen zur Verteilung an die Hungernden und erlaubte den Verkauf von Rängen sowie armen Bauern mit Rängen, um ihre wohlhabenderen Nachbarn abzutreten. Es kam so weit, dass Wen-di am Ende seines Lebens von seiner Familie verlangte, einfache Kleidung zu tragen, keinen teuren Schmuck zu tragen, und nach seinem Tod vermachte, nicht zu viel Geld für teure Trauerriten auszugeben.

Wen-di starb 157 v. e. Anschließend wurde er von seinen Nachkommen sehr geschätzt, die seine Tugenden lobten. Es ist erwähnenswert, dass die Tugenden von Wendi gut in die traditionellen Vorstellungen eines weisen und tugendhaften Herrschers passen, und er war der erste der Han-Kaiser, der aus konfuzianischer Sicht als vorbildlich angesehen werden kann.

Die Regierungsjahre von Wen-dis Sohn und Liu Bangs Enkel Kaiser Jing-di (156-141 v. Chr.) waren geprägt von Amnestien, die den Gefallenen Gnade erwiesen.

Es ist wichtig anzumerken, dass während seiner Regierungszeit ein systematischer Angriff auf die Rechte bestimmter Fürsten begann, deren Ländereien beschnitten wurden, was manchmal als Vorwand für Aufstände diente.

Jing-dis Nachfolger war sein Sohn und Urenkel Liu Bang Wu-di (140-87 v. Chr.). In seinen Regierungsjahren, die zu den längsten und fruchtbarsten in der Geschichte Chinas gehörten, trat der Konfuzianismus nicht nur endgültig in den Vordergrund und wurde zur Grundlage der chinesischen Lebensweise, sondern stellte sich auch als solche heraus die Grundlage der gesamten reifen chinesischen Zivilisation.

Die Maßnahmen von Wu Di versetzten dem spezifischen System einen Schlag und trugen zur Schaffung eines Systems der zentralisierten Regierung bei.

Um die Zentralisierung der Macht im Jahr 121 v. e. es wurde ein Dekret erlassen, das das System der Appanage tatsächlich abschaffte - jeder Besitzer einer Appanage wurde gesetzlich verpflichtet, sein Eigentum unter all seinen zahlreichen Erben aufzuteilen, was dazu bestimmt war, die einflussreiche Schicht des erblichen Adels, die zeitweise Anlass zu Rebellionen gab, endgültig zu beseitigen und allgemeine Instabilität im Reich.

Das Land wurde in Regionen eingeteilt, die von Gouverneuren geleitet wurden, die dem Zentrum verantwortlich waren. Eine wichtige Rolle spielte, wie in Qin, das System der täglichen Kontrolle durch die mit den höchsten Befugnissen ausgestatteten Zensur-Staatsanwälte.

Gleichzeitig führte U-di eine Reihe von Reformen durch, die auf eine weitere Zentralisierung des Staatsapparats abzielten. Er stellte die unter Qin Shi Huang eingeführte und zu Beginn des Han abgeschaffte Inspektionsabteilung wieder her. Die Aufgabe der Inspektoren bestand darin, die Aktivitäten der Bezirksbeamten direkt zu kontrollieren.

Auch das System der Ernennung von Beamten auf Ämter wurde erheblich verändert. Es war nun die Pflicht der Bezirksvorsteher, systematisch Kandidaten für bürokratische Positionen unter den fähigsten jungen Leuten vorzuschlagen.

In der Hauptstadt wurde eine Akademie gegründet, deren Absolventen in der Regel Beamte wurden.

Die Zahl der Beamten überstieg 130 000. Beamte oder Wissenschaftler wurden in 9 Ränge eingeteilt, je nach Grad, der ihnen nach bestandener Prüfung verliehen wurde. Ein Prüfungssystem zur Auswahl der Würdigen und zur Verleihung des Titels eines Universalgelehrten des entsprechenden Grades wurde 136 v. Chr. eingeführt. e.

Alle drei Jahre versammelten sich die Sieger der Provinzialreisen in der Hauptstadt und legten für den Kaiser höchstpersönlich Prüfungen ab. Während der Prüfungen mussten sie einen Aufsatz zu einem vorgegebenen Thema schreiben. Bewerber für den Rang in den Prüfungen mussten Kenntnisse der Bücher nachweisen, die die Grundlage des konfuzianischen Kanons des Pentateuch bildeten, darunter Shujing (Buch der historischen Dokumente), Shijing (Buch der Lieder), I Ging (Buch der Veränderungen). , Li Ji (Aufzeichnungen von Riten). Die staatliche Kopie des Pentateuch wurde in Stein gemeißelt. Denjenigen, die die Prüfung bestanden haben, wurden akademische Grade verliehen, die die Möglichkeit eröffneten, eine Anstellung in zentralen und lokalen Behörden zu erhalten.

Der Bestimmungsort des Beamten änderte sich alle 5 Jahre. Für ihren Dienst erhielten sie ein Gehalt oder eine Landzuteilung. Ein Beamter konnte weder seinen Rang noch seinen Rang oder sein Land erben. Sie hatten jedoch mehr Möglichkeiten als Bürgerliche, ihren Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen, die es ihnen ermöglichen würde, die Prüfung zu bestehen und eine Stelle zu bekommen. Diese gelehrten Beamten Mandarinen

Die chinesische Zivilisation ist sowohl in Bezug auf die Konsolidierung des alten chinesischen Volkes (Han-Chinesen ist der ethnische Selbstname der Chinesen) als auch in Bezug auf die Bildung eines speziellen Modells der Staatsverwaltung, einer speziellen chinesischen Klassenhierarchie, verpflichtet.

Die Änderungen betrafen auch die Kompetenz hoher Beamter im Staatsapparat. Die Rechte des Erstberaters waren eingeschränkt.

Das neu geschaffene kaiserliche Büro ermöglichte es Wu-di, die Situation vor Ort und die Aktivitäten verschiedener Teile des Verwaltungssystems im Land persönlich zu kontrollieren.

Seit der Herrschaft von Wu Di hat sich das Han-Reich zu einem stark zentralisierten Staat entwickelt. Die Zentralregierung, die aus verschiedenen Abteilungen bestand, war 83 Regionen unterstellt, die wiederum Bezirke, dann Kreise und Wolost einschlossen.

Wu-di stellte das staatliche Monopol für Salz, Eisen, Münzguss und Weinproduktion wieder her, das in der Zeit von Qin Shi Huang gegründet wurde, und der Mechanismus zur Umsetzung dieses Monopols, der für die Staatskasse sehr vorteilhaft war, war das System der Bewirtschaftung .

In den Städten gab es auch staatliche Unternehmen, in denen die besten Handwerker des Landes arbeiteten (meistens in der Reihenfolge der Abarbeitung, dh des Arbeitsdienstes). Sie stellten die erlesensten Produkte für den prestigeträchtigen Konsum der Oberschicht sowie Waffen und Ausrüstung für die Armee und vieles mehr her. All dies trug zur Entwicklung der Wirtschaft und zur Zunahme der Zahl privater Eigentümer bei.

Der Entwicklungsprozess des Privateigentums in der Landwirtschaft war zweideutig.

Auf der einen Seite der Ruin der Bauern, die im Zuge der Steuerzahlungen tatsächlich die Hälfte der Ernte verloren, die Enteignung der Bauern.

Im Han-Reich gab es zwei Hauptsteuern – Grund- und Kopfsteuern. Die Senkung der Grundsteuer zu Beginn der Han spielte eine positive Rolle bei der Erholung der Wirtschaft des Landes. Doch im 1. Jh. BC e. die Situation hat sich geändert. Als sich der Landbesitz in den Händen von Großgrundbesitzern konzentrierte, erwies sich die relativ niedrige Grundsteuer vor allem für wohlhabende Eigentümer als vorteilhaft.

Im Gegenteil, die Kopfsteuer, deren Hauptlast der durchschnittliche Landwirt zu tragen hatte, wurde kontinuierlich erhöht. Anders als die Grundsteuer wurde die Kopfsteuer nicht in Getreide, sondern in Geld gezahlt. Die Kopfsteuer wurde normalerweise von der gesamten Bevölkerung des Reiches im Alter zwischen 7 und 56 Jahren erhoben. Unter U-di begannen sie jedoch, es von Kindern ab dem Alter von drei Jahren zu sammeln. Für den ärmsten Teil der Bevölkerung war dies eine unerträgliche Belastung.

Bürger zahlten nicht nur Steuern, sondern mussten zwischen 20 und 56 Jahren auch Wehr- und Arbeitsdienst leisten. Beamte und Adelige waren von Zöllen befreit, sie konnten abbezahlt werden. Für diejenigen, die nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügten, führte der Arbeitsdienst oft in den Ruin.

Ruiniert fielen die Menschen in die Schuldsklaverei. Die Zahl der Sklaven in der Han-Ära stieg um ein Vielfaches, und dies wurde zu einem der Probleme des Landes.

Durch Druck von oben versuchte die Regierung mehr als einmal, den Wucher einzudämmen und den Ruin der Bauern – der wichtigsten steuerpflichtigen Kontingente des Reiches – zu verhindern, brachte aber keine Ergebnisse.

Zeitgenossen schrieben: „Wie können gewöhnliche Menschen für sich selbst einstehen, wenn die Reichen die Zahl ihrer Sklaven erhöhen, Felder erweitern, Reichtum anhäufen?“; „Die Bauern arbeiten ein ganzes Jahr lang unermüdlich, und wenn die Zeit der Geldforderungen kommt, verkaufen die Armen Getreide zum halben Preis, und die Armen nehmen Schulden auf, müssen doppelt so viel zurückzahlen, daher verkaufen viele für Schulden ihre Felder und Häuser, verkaufen ihre Kinder und Enkel.“

Der Selbstverkauf in die Sklaverei für Schulden wird zu einer wichtigen Quelle privater Sklaverei. Der Verkauf in die Sklaverei, der mit Hilfe von Kaufleuten durchgeführt wurde, machte es legal, einen freien Mann zu versklaven, selbst wenn er gegen seinen Willen verkauft wurde. Fälle von gewaltsamer Gefangennahme und Verkauf in die Sklaverei freier Menschen waren sehr häufig.

Es gab einen permanenten Sklavenmarkt im Land. Sklaven konnten in fast jeder Stadt gekauft werden. Ladungen von gefesselten Sklaven wurden von Sklavenhändlern Hunderte von Kilometern nach Chang'an und in andere große Städte des Landes transportiert.

Zwangsarbeit bildete die Grundlage der Produktion in den Bergwerken und im privaten und öffentlichen Gewerbe. Kriminelle wurden als Arbeitskräfte eingesetzt, die zusammen mit ihren Familienmitgliedern zu Sträflingssklaven gemacht wurden, die für harte Arbeit, hauptsächlich Bau- und Bergbauarbeiten, eingesetzt wurden. Sklaven wurden, wenn auch in geringerem Umfang, aber überall, in der Landwirtschaft eingesetzt.

Andererseits kam es zu einem Prozess der Konzentration des Grundbesitzes in den Händen der großen Reichen, und wohlhabende Farmen wurden ausgegliedert, um den Markt mit Produkten zu versorgen.

Geldvermögen war ein wichtiger Indikator für den sozialen Status im Han-Reich. Gemäß dieser Eigenschaft wurden alle Landbesitzer in drei Hauptkategorien eingeteilt: große, mittlere und kleine Familien. Außerhalb dieser Kategorien gab es im Reich Superreiche (es gab nur wenige), die dem Kaiser sogar Geld leihen konnten. Ihr Vermögen wurde auf einhundertzweihundert Millionen Münzen geschätzt.

Das Eigentum großer Familien überstieg 1 Million Münzen. Die Mehrheit waren Familien der zweiten und dritten Kategorie.

Das Hauptkontingent, das in sozioökonomischer Hinsicht am stabilsten war, war die Kategorie der mittelgroßen Familien. Ihr Vermögen reichte von 100.000 bis 1 Million Münzen. Mittlere Familien nutzten normalerweise die Arbeit von Sklaven in ihren Farmen aus, unter ihnen hatten die weniger wohlhabenden mehrere Sklaven, die wohlhabenderen - mehrere Dutzend. Es handelte sich um Sklavenhaltergüter, deren Produktion weitgehend für den Markt bestimmt war.

Auf 1.000 bis 100.000 Münzen wurde der Besitz von Kleinfamilien geschätzt, es handelte sich um kleine private Bauernhöfe, die in der Regel ohne Zwangsarbeit auskamen.

Quellen verweisen eine beträchtliche Schicht der Armen auf die vierte Kategorie – kleine Landbesitzer.

Interne politische Transformationen von U-di trugen zum Fortschritt der Gesellschaft bei. Die Bevölkerung des Landes nahm stark zu und erreichte im 1. Jahrhundert. BC e. 60 Millionen Menschen. Die Erschließung neuer Ländereien gab Impulse für die Entwicklung der landwirtschaftlichen Technologie, zum Beispiel das Beetsystem der Bodenbearbeitung von Hand (mit dieser Anbaumethode erzielte die überwiegende Mehrheit der Bauern gute Ernten auf ihren Feldern). Die alten Bewässerungssysteme wurden sorgfältig gewartet und bei Bedarf neue angelegt. Die Straßen waren in Ordnung, und entlang der Straßen entstanden neue Städte, deren Zahl seit Beginn der Kaiserzeit der chinesischen Geschichte kontinuierlich zugenommen hatte.

Außenpolitik. Umwerben. Wu Di schenkte außenpolitischen Fragen große Aufmerksamkeit. Während seiner Regierungszeit dehnten sich die Territorien des Reiches um ein Vielfaches aus.

Der Wunsch nach imperialer Macht wurde von der Staatsdoktrin unterstützt. Der als Staatsreligion anerkannte reformierte Konfuzianismus proklamierte die Lehre von der absoluten Überlegenheit des „Mittelstaates“ (d. h. des Han-Reiches) – des Zentrums des Universums – über die umgebende Welt der „äußeren Barbaren“, deren Ungehorsam gegenüber der Sohn des Himmels wurde als Verbrechen angesehen. Die Feldzüge des Himmelssohnes als Weltorganisator des Universums wurden als „Strafe“ deklariert, außenpolitische Kontakte als Strafrecht behandelt.

Die Hauptrichtung der Kampagnen für U-di war ursprünglich Nordwesten, wo die Xiongnu aktiver wurden.

Die Chinesische Mauer schwächte die Gefahr nomadischer Invasionen ab, aber die Xiongnu erhöhten ihre Kampfkraft erheblich, als zusammen mit der traditionellen leicht bewaffneten Kavallerie schwer bewaffnete Infanterie in die Armee aufgenommen wurde. Shanuy Mode (209-174 v. Chr.) eroberte ein riesiges Gebiet, das bis zum Fluss reichte. Orchon im Norden, S. Liaohe - im Osten und im Einzugsgebiet des Flusses. Tarim liegt im Westen. Die Xiongnu störten das Reich ständig mit ihren Überfällen und bedrohten sogar die Hauptstadt.

Schon unter Wen-di stellte sich die Frage nach einem aktiven Kampf gegen die Xiongnu und den damit verbundenen notwendigen Reformen der Han-Armee. Unter Jing-di wurden die kaiserlichen Herden erheblich vergrößert und die für die Schaffung schwer bewaffneter Kavallerie erforderlichen staatlichen Weiden erweitert. Die Reorganisation der Han-Armee wurde weitgehend nach dem Vorbild der Xiongnu begonnen.

Unter Wu Di wurde die Reform der Armee abgeschlossen, die durch das von Wu Di eingeführte Eisenmonopol erleichtert wurde. Im Jahr 133 v. e. Der Friedensvertrag mit den Xiongnu wurde gebrochen und Wu Di steuerte auf einen entscheidenden Kampf gegen sie zu.

Han-Truppen im Jahr 127 v e. verdrängte die Xiongnu aus den Ordos. An den Ufern der Huang He-Krümmung wurden Befestigungen und Festungen errichtet. Dann die berühmten Han-Militärführer Wei Qing und Huo Qubing in den Jahren 124 und 123 v. e. verdrängte die Xiongnu von den nördlichen Grenzen des Reiches und zwang die Shanyu, ihr Hauptquartier in den Norden der Wüste Gobi zu verlegen.

Von diesem Moment an zielte Wus Außenpolitik im Nordwesten darauf ab, fremde Gebiete zu erobern, benachbarte Völker zu erobern, Kriegsgefangene zu fangen, ausländische Märkte zu erweitern und internationale Handelsrouten zu dominieren.

Zurück im Jahr 138 v. BC, geleitet von der bewährten Methode der alten chinesischen Diplomatie – „die Barbaren mit den Händen der Barbaren zu besiegen“, sandte Wu Di den Diplomaten und Strategen Zhang Qian, um ein Militärbündnis mit den feindlichen Yuezhi-Stämmen zu schließen Xiongnu, der unter dem Ansturm der Xiongnu von Gansu irgendwo in den Westen einwanderte.

Unterwegs wurde Zhang Qian von den Xiongnu gefangen genommen, nach einem zehnjährigen Aufenthalt bei ihnen floh er und setzte seine Mission fort. Die Yuezhi waren damals bereits in Zentralasien, eroberten Baktrien. Zhang Qian überredete sie nicht, gegen die Xiongnu in den Krieg zu ziehen. Während seiner Reise besuchte er jedoch Davan (Fergana), Kangjue (oder Kangjue - offensichtlich der mittlere und untere Lauf des Syr Darya und die angrenzenden Regionen des zentralasiatischen Mesopotamiens), lebte etwa ein Jahr lang in Dasya (Baktrien) .

Von lokalen Kaufleuten erfuhr Zhang Qian von Shendu (Indien) und fernen westlichen Ländern, einschließlich An-si (Parthien), sowie von dem, was diese Länder wissen

China als "Land der Seide", mit dem ausländische Kaufleute bereitwillig handelten. Nach seiner Rückkehr nach Chang'an beschrieb Zhang Qian all dies in seinem Bericht an Wu.

Die Informationen von Zhang Qian erweiterten den geografischen Horizont der alten Chinesen erheblich: Sie wurden auf viele Länder westlich des Han-Reiches, ihren Reichtum und ihr Interesse am Handel mit China aufmerksam.

Von diesem Zeitpunkt an wurde der Eroberung der Handelswege zwischen dem Reich und diesen Ländern und der Aufnahme regelmäßiger Beziehungen zu ihnen eine überragende Bedeutung in der Außenpolitik des kaiserlichen Hofes beigemessen.

Um diese Pläne umzusetzen, wurde die Richtung der Feldzüge gegen die Xiongnu geändert, Gansu wurde zum Hauptangriffspunkt auf sie, da hier die Handelsstraße nach Westen, die berühmte Große Seidenstraße, verlief.

Huo Qubing im Jahr 121 v e. verdrängte die Xiongnu aus dem Weideland von Gansu und eröffnete dem Han-Reich die Möglichkeit, nach Ostturkestan zu expandieren. Auf dem Territorium von Gansu bis nach Dunhuang wurde eine mächtige Befestigungslinie errichtet und militärische und zivile Siedlungen gegründet. Gansu wurde zum Sprungbrett für den weiteren Kampf um die Beherrschung der Großen Seidenstraße, entlang der Karawanen aus Chang'an gezogen wurden, unmittelbar nachdem die Positionen des Imperiums in Gansu gefestigt worden waren.

Das Han-Reich nutzte diplomatische und militärische Mittel, um seinen Einfluss auf die Oasen-Stadtstaaten Ostturkestans entlang der Großen Seidenstraße auszudehnen, um den Weg der Karawanen zu sichern.

Im Jahr 115 v. e. Eine von Zhang Qian geleitete Botschaft wurde zu den Usuns geschickt. Es spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Handels- und diplomatischen Beziehungen zwischen Han-China und Zentralasien. Während seines Aufenthalts bei den Usuns sandte Zhang Qian Gesandte nach Davan, Kangju, zu den Yuezhi und nach Daxia, Anxi, Shendu und in andere Länder, die die ersten Vertreter des alten China in diesen Ländern waren. Während 115-111 Jahren. BC e. Zwischen dem Han-Reich und Baktrien wurden Handelsbeziehungen aufgebaut.

Die Große Seidenstraße von der Han-Hauptstadt Chang'an verlief nach Nordwesten durch das Gebiet von Gansu nach Dunhuang, wo sie sich in zwei Hauptstraßen (nördlich und südlich des Lop-Nor-Sees) verzweigte, die nach Kashgar führten. Von Kashgar aus folgten Handelskarawanen nach Ferghana und Baktrien und von dort nach Indien und Parthien und weiter ins Mittelmeer. Aus China brachten Karawanen Eisen, das als „das Beste der Welt“ galt (wie der römische Schriftsteller Plinius der Ältere behauptete), Nickel, Gold, Silber, Lackwaren, Spiegel und anderes Kunsthandwerk, vor allem aber Seidenstoffe und Rohseide. (sy - mit dieser Name wurde offenbar in der Antike mit dem Namen Chinas in Verbindung gebracht, wo es als das Land der „Sins“ oder „Sers“ bekannt war).

Seltene Tiere und Vögel, Pflanzen, wertvolle Holzarten, Pelze, Medikamente, Gewürze, Weihrauch und Kosmetik, farbiges Glas und Schmuck, Halbedel- und Edelsteine ​​und andere Luxusartikel sowie Sklaven (Musiker, Tänzer) etc. , wurden nach China geliefert.Besonders hervorzuheben waren Trauben, Bohnen, Luzerne, Safran, einige Kürbisse, Granatäpfel und Walnussbäume, die China damals aus Zentralasien entlehnte. Später gelangte der Buddhismus über Ostturkestan, das „westliche Land“, von Indien nach China.

Unter U-di knüpfte das Imperium Verbindungen zu vielen Staaten Indiens und Irans sowie zu Staaten, die sich auf dem Territorium bis zum Mittelmeer befinden.

Die Große Seidenstraße spielte eine große Rolle bei der Entwicklung diplomatischer, wirtschaftlicher und kultureller Beziehungen zwischen dem Fernen Osten und den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens sowie des Mittelmeerraums.

Alles, was entlang der Großen Seidenstraße nach Chang'an geliefert wurde, wurde jedoch vom Han-Kaiser und seinem Gefolge als Tribut an die "Barbaren" angesehen, die Ankunft ausländischer Botschaften mit für diese Zeit üblichen Opfergaben wurde nur als Ausdruck empfunden der Demut gegenüber dem Han-Reich.

Der militante Kaiser (Übersetzung des Tempelnamens Wudi) wurde von einem globalen Plan überwältigt, „das Reich um zehntausend Li zu erweitern und die Macht des Sohnes des Himmels (d.h. des Han-Kaisers) auf der ganzen Welt (wörtlich „nach oben“) auszudehnen zu vier Meeren“).“

Ferghana (Davan) war für das Imperium von besonderem Interesse. Sie bekleidete Schlüsselpositionen auf einem wichtigen Abschnitt der Seidenstraße und besaß „himmlische Pferde“ – stattliche Pferde westlicher Rasse, die für die schwer bewaffnete Wudi-Kavallerie von herausragender Bedeutung waren.

Die Davanier widersetzten sich jedoch hartnäckig den Schikanen des Han-Hofes und wollten die Han-Armee nicht mit guten Pferden versorgen.

Im Jahr 104 v. e. In der fernen „Strafkampagne“ auf die Stadt Ershi (die Hauptstadt von Ferghana) machte sich eine riesige Armee des Kommandanten Li Guangli auf den Weg, dem im Voraus der Titel „Ershi Winner“ verliehen worden war. Die Kampagne dauerte zwei Jahre, endete jedoch mit einem völligen Misserfolg. 102 unternahm U-di einen neuen grandiosen Feldzug nach Ferghana. Diesmal gelang es ihnen, "himmlische Pferde" zu bekommen, aber das Imperium konnte Davan nicht erobern.

Die Feldzüge in Fergana, die das Imperium extreme Spannungen gekostet haben, endeten laut Wu selbst mit dem völligen Scheitern der Pläne der Han-Aggression im Westen.

Die politische Dominanz der Han-China in Ostturkestan erwies sich als instabil, kurzlebig und sehr begrenzt. Die unparteiischsten Vertreter der offiziellen Geschichtsschreibung stellten im Allgemeinen die Notwendigkeit einer Expansion des Han-Reiches nach Zentral- und Zentralasien in Frage und verwiesen auf die negativen Folgen sowohl für diese Länder als auch insbesondere für China. „Die Han-Dynastie stürmte in das ferne Westterritorium und brachte damit das Reich zur Erschöpfung“, schrieb der Autor einer der frühmittelalterlichen Geschichten Chinas.

Gleichzeitig mit einer aktiven Außenpolitik im Nordwesten unternahm U-di eine weite Expansion in Richtung Süden und Nordosten.

Die Yue-Staaten in Südchina und Nordvietnam haben seit langem alte chinesische Kaufleute und Handwerker als Warenmärkte und Orte für die Gewinnung von Kupfer- und Zinnerzen, Edelmetallen, Perlen, den Erwerb exotischer Tiere und Pflanzen und Sklaven angezogen. Die unter Qin Shihuang eroberten Yue-Länder fielen nach dem Sturz der Qin-Dynastie aus dem Reich heraus, aber die Handelsbeziehungen mit ihnen blieben bestehen.

Alte chinesische Quellen belegen die Existenz im 2. Jahrhundert. BC e. drei unabhängige Yue-Staaten: Nanyue (im Becken des Mittel- und Unterlaufs des Xijiang-Flusses und Nordvietnams), Dongyue (auf dem Territorium der Provinz Zhejiang) und Minyue (in der Provinz Fujian).

In der größten von ihnen - Nanyue (Namviet) - übernahm der ehemalige Qin-Gouverneur Zhao Tuo die Macht. Er war es, der die lokale Viet-Dynastie Chieu gründete und sich selbst zum Kaiser erklärte, der an Macht mit Han gleichgestellt war.

Im Jahr 196 v. e. Zwischen Han und Nanyue wurde ein Abkommen geschlossen, wonach Liu Bang Zhao Tuo als legitimen Herrscher von Nanyue anerkennt. Aber bald brach Zhao Tuo als Reaktion auf das Verbot von Kaiserin Luihou, Eisen, Vieh und andere Waren nach Nan Yue zu exportieren, die diplomatischen Beziehungen zum Imperium ab. Beide Länder befanden sich im Krieg, aber das Imperium hatte nicht die Kraft, ihn zu führen.

Von den allerersten Jahren seiner Thronbesteigung an setzte U-di auf die Eroberung der Südstaaten. Im Jahr 138 v. Chr. eroberten die Hansen Dunyue, nachdem sie in den Vernichtungskampf der vietnamesischen Staaten eingegriffen hatten, woraufhin Wu Di begann, einen großen Krieg gegen Nanyue vorzubereiten.

Nach dem Tod von Zhao Tuo brachte Wu di unter Ausnutzung interner Unruhen große Streitkräfte nach Nanyue. Der Krieg mit Nanyue, der mit Unterbrechungen zwei Jahre dauerte (112-111 v. Chr.), endete mit dem Sieg des Reiches. Während dieser Zeit eroberte das Imperium den Rest der Yue-Länder, nur Minyue behielt seine Unabhängigkeit bei.

Die Eroberer teilten Nanyue in Regionen und Landkreise auf und zwangen die Anwohner, in Minen zu arbeiten, Gold und Edelsteine ​​zu gewinnen und Elefanten und Nashörner zu jagen. Aufgrund der ständigen Anti-Han-Aufstände war Wu-di gezwungen, große Streitkräfte in den Yue-Ländern zu halten.

Die Expansion des Han-Territoriums im Südwesten war mit Versuchen verbunden, einen Weg nach Indien zu finden. Während einer Reise durch das „Western Territory“ erfuhr Zhang Qian von der Existenz dieses großen und reichen Landes. Aus den Geschichten von Kaufleuten schloss er, dass der Staat Hindu neben den Ländern der "südwestlichen Barbaren" liegt. So nannten die alten Chinesen die Stämme, die den größten Teil des modernen Yunnan und des südlichen Sichuan bewohnten.

In den IV-III Jahrhunderten. BC e. Hier entstehen mehrere große Stammesvereinigungen, von denen die bedeutendste die frühe Staatsunion von Dian war. 130 und 111 v. e. Wu-di unternimmt zweimal Feldzüge gegen die "südwestlichen Barbaren". Und obwohl der Landweg nach Indien nicht gefunden wurde, wurden große Gebiete dem Han-Reich angegliedert.

Nach der Unterwerfung von Nanyue stellte das Han-Reich Seeverbindungen mit Indien und Lanka (Sichengbu) her. Die Route vom Südchinesischen Meer zum Indischen Ozean führte wahrscheinlich durch die Straße von Malakka. Die alten Chinesen waren zu dieser Zeit nicht stark in der Navigation, aber die Yue-Völker waren seit der Antike geschickte Seefahrer. Offensichtlich waren es die Yue-Schiffe, die die Han-Kaufleute nach Indien, Lanka und in andere Teile Südasiens brachten.

Nach der Eroberung von Nanyue, höchstwahrscheinlich durch die Yue-Völker, wurden Verbindungen zwischen dem Han-Reich und den fernen Ländern Südost- und Südasiens hergestellt.

Nachdem die Kriege im Süden beendet waren, ging Wu-di entschieden gegen den Staat Chaoxian (kor. Cho-son) in Nordkorea vor. Dieses Land unterhielt lange vor der Entstehung des Reiches Verbindungen zu den nordöstlichen alten chinesischen Königreichen.

Nach der Bildung des Han-Reiches unter Liu Bang wurde ein Abkommen geschlossen, das die Grenze zwischen den beiden Staaten entlang des Flusses festlegte. Phesu. Die chaoxianischen Herrscher strebten eine unabhängige Politik an und unterhielten im Gegensatz zum Imperium Verbindungen zu den Xiongnu. Der letztere Umstand sowie die Tatsache, dass Chaoxian das Reich daran hinderte, mit den Völkern Südkoreas zu kommunizieren, machten Chaoxian zu einem weiteren Objekt der Han-Aggression.

Im Jahr 109 v. e. Wu Di provozierte die Ermordung des Han-Botschafters in Chaoxian, woraufhin er eine „Strafexpedition“ dorthin schickte. Nach langer Belagerung zu Land und zu Wasser fiel die Hauptstadt von Chaoxian Wangomseong. Auf dem Territorium von Chaoxian wurden vier Verwaltungsbezirke eingerichtet, von denen jedoch drei im Zusammenhang mit dem anhaltenden Kampf der alten Koreaner um Unabhängigkeit abgeschafft werden mussten.

Das von Wudi geschaffene riesige Reich stand am Rande einer schweren Krise.

Die Eroberungskriege, die Wu Di viele Jahre lang ununterbrochen führte, verwüsteten die Staatskasse und erschöpften die Ressourcen des Staates, führten zu unzähligen Menschenopfern und zu einer drastischen Verschlechterung der Situation der Masse der arbeitenden Bevölkerung des Landes. Eine Explosion der Unzufriedenheit der Bevölkerung wurde in offenen Reden von "verbitterten und erschöpften Menschen" in den zentralen Regionen des Reiches zum Ausdruck gebracht.

Gleichzeitig nahmen die Anti-Khan-Aufstände der Stämme am Rande des Reiches zu. „Das Land ist müde von endlosen Kriegen, die Menschen sind von Traurigkeit erfasst, die Reserven sind erschöpft“ – so charakterisiert seine Zeithistorikerin Sima Qian den Zustand des Reiches am Ende von Wus Herrschaft.

Han-Konfuzianismus. Sowohl in der Außen- als auch mehr noch in der Innenpolitik verfolgte der Kaiser das Ziel, das Fundament der imperialen Macht zu stärken und den Ruhm des großen und prosperierenden Himmlischen Reiches wiederzubeleben, das vielleicht das wichtigste Element der hoch verehrten chinesischen Tradition war.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass Wu Di selbst große Anstrengungen unternommen hat, um nicht nur den Einfluss des Konfuzianismus im Reich wiederzubeleben, sondern auch einen neuen, imperialen oder, wie es manchmal genannt wird, Han-Konfuzianismus neu zu erschaffen.

Der grundlegende Unterschied zum imperialen Konfuzianismus lag nicht so sehr in der praktisch unverändert gebliebenen Lehre, sondern in einer neuen, seit der Zeit des Konfuzius veränderten Weltanschauung. Viel wichtiger für verbesserte Ideen war das Prinzip des praktischen Nutzens, eine pragmatische Weltanschauung, die sich in China maßgeblich unter dem Einfluss desselben Konfuzianismus entwickelte. Und dies beinhaltete eine größere Toleranz gegenüber anderen Lehren, insbesondere solchen, die besiegt wurden und den Test der Geschichte nicht bestanden haben.

Wudi wollte, dass die neue offizielle imperiale Ideologie alles Nützliche aufnahm, was dem Land und ihm persönlich half, die gesamte Han-Dynastie zu etablieren, die Verwaltung des Reiches aufzubauen und sich auf die Menschen zu verlassen, die auf Idealen und Traditionen erzogen wurden, aber gleichzeitig Stärke und Respekt walten ließen Autorität unterliegen.

Dies bedeutete die Konvergenz des Prä-Han-Konfuzianismus mit jenen Elementen des Legalismus, die gut mit dem Konfuzianismus koexistieren und sogar seine Postulate verstärken konnten. Schließlich glaubten sowohl die Konfuzianer als auch die Legalisten, dass der Souverän mit seinen Ministern und Beamten das Himmlische Reich regieren sollte, dass das Volk die Behörden respektieren und ihren Vertretern gehorchen sollte, und dass all dies letztendlich zum Guten und Wohlstand beiträgt. Frieden und Glück der Untertanen.

Konfuzianer betonten das Selbstbewusstsein und die Selbstverbesserung der Menschen, die Erziehung zu Menschlichkeit, Tugend, Pflichtbewusstsein und Respekt vor Älteren. Legisten - Einschüchterung, Unterwerfung und schwere Strafen für Ungehorsam. In dieser Situation konnte und hat die geschickte Kombination des konfuzianischen Lebkuchens mit der legalistischen Peitsche sehr positive Ergebnisse hervorgebracht.

Wudi versammelte etwa hundert hervorragende Gelehrte um sich – boshi (boshi ist ein akademischer Ehrentitel, eine Art Professor), denen er von Zeit zu Zeit Fragen stellte, die ihm wichtig waren. Darunter sind Fragen, wie man das Reich regiert, nach welchen Kriterien Assistenten und Beamte ausgewählt werden, wie alte Weisheiten in Bezug auf die Aufgaben von heute interpretiert werden usw. Wie die dynastische Geschichte von Hanshu feststellt, sind die intelligentesten und genauesten Antworten auf die Die gestellten Fragen wurden einem älteren Zeitgenossen von Wu-di, einem herausragenden Konfuzianer der Han-Zeit, Dong Chung-shu, gegeben.

Das notwendige Element des Zwangs innerhalb der kaiserlichen Verwaltung wurde harmonisch mit traditionellem Paternalismus kombiniert, und die soziale Disziplin jahrhundertealter respektorientierter Untertanen wurde durch den konfuzianischen Geist der Rivalität und Selbstverbesserung verstärkt, der unter den Bedingungen des kaiserlichen China immer vorhanden war der Motor, der es der riesigen Verwaltungsmaschine erlaubte, nicht zu stagnieren, nicht zu rosten.

Angesichts des Konfuzianismus erwarb das Han-Reich eine offizielle Ideologie mit einer ausgeprägten religiösen Konnotation. Die Verletzung der konfuzianischen Vorschriften wurde als schwerstes Verbrechen mit dem Tod bestraft. Auf der Grundlage des Konfuzianismus wurde ein allumfassendes System der Lebensstil- und Führungsorganisation entwickelt. Der Kaiser musste in seiner Regierungszeit auf den Grundsätzen der Menschenfreundlichkeit und Gerechtigkeit beruhen, und gelehrte Beamte sollten ihm helfen, die richtige Politik zu verfolgen.

Die Beziehungen in der Gesellschaft sollten auf der Grundlage von Ritualen geregelt werden, die die Pflichten und Rechte der einzelnen Bevölkerungsgruppen festlegten. Alle Menschen sollten die Beziehungen in der Familie auf der Grundlage der Prinzipien der kindlichen Pietät und der brüderlichen Liebe aufbauen. Es bedeutete. Dass jeder Mensch den Willen seines Vaters bedingungslos erfüllen musste. Gehorchen Sie älteren Brüdern, kümmern Sie sich um Ihre Eltern im Alter.

Seit der Ära des Elder Han ist die chinesische Gesellschaft nicht nur im staatlichen, sondern auch im konfuzianisch-moralischen Sinne dieses Konzepts klassenbasiert geworden. Der Gehorsam der Junioren gegenüber den Senioren, der Untergebenen gegenüber den Vorgesetzten und aller zusammen gegenüber dem Kaiser ist die Grundlage für die Entwicklung der chinesischen Zivilisation mit ihrer universellen strengen Regulierung des Lebens bis ins kleinste Detail.

Und obwohl China nach Wu-di Han in eine Zeit langwieriger Krise eintrat, halfen die hauptsächlich vom Konfuzianismus niedergelegten Traditionen der chinesischen Zivilisation und Staatlichkeit, ihre Lebensfähigkeit zu erhalten.

Versuche, die Krise und das Ende des Imperiums zu überwinden. Die Prozesse der Schichtung der chinesischen Gesellschaft, die Enteignung und der Ruin kleiner Eigentümer, die Ausbreitung von Lohnarbeit, Sklaverei und die Konzentration von Großgrundbesitz erschwerten die stabile Entwicklung des Reiches und erforderten ständige Aufmerksamkeit der Zentralregierung. Seine Fähigkeiten haben jedoch stetig abgenommen.

Also im Jahr 6 v. h. unter Kaiser Ai-di (6-1 v. Chr.) wurde vorgeschlagen, den Privatbesitz von Land und Sklaven einzuschränken. Die Grenznorm für die Fläche des Privatgrundstücks wurde auf 30 Qing pro Person festgelegt (1 Qing = 4,7 ha); Die Zahl der Sklaven sollte 30 für Bürgerliche, 100 für Vertreter des Adels und 200 für die höchste Aristokratie nicht überschreiten (ausgenommen Sklaven über 60 und unter 10 Jahren). Staatssklaven, die älter als 50 Jahre waren, sollten freigelassen werden. Dieses Projekt wurde nicht verwirklicht, da es auf Widerstand von Großgrundbesitzern stieß.

Zu Beginn des 1. Jahrhunderts n. e. Das Wachstum des großen Grundbesitzes ist nach wie vor eines der brennendsten sozialen Probleme. In diesem Zusammenhang muss die Frage der sogenannten „starken Häuser“ angesprochen werden.

Die Schichtung in der Dorfgemeinschaft führte zur Entstehung einer wohlhabenden Elite, mit der die Bürokratie fusionierte und ihre Mittel in kommunalen Landbesitz investierte. So entstanden die „starken Häuser“.

"Starke Häuser" (in den Texten wurden sie mit verschiedenen Begriffen bezeichnet) teilten (manchmal im Zuge erbitterter Rivalität) Macht und Einfluss unter sich auf. Enteignete Bauern mussten oft ihre Heimatorte verlassen und an neue Orte gehen, wo sie sich in der Position abhängiger Kunden (k e, Briefe - „Gast“) aus allen gleichen Dorfreichen befanden.

Unter den Bedingungen der ineffizienten Macht des Zentrums gezwungen, für ihr eigenes Wohlergehen zu sorgen, wurden starke Häuser mit Hauswächtern überwuchert, die aus den armen und fremden Leuten rekrutiert wurden ( aberqu), die in einer kritischen Situation als voll kampfbereite militärische Formation fungieren könnte.

Durch den Umsatz von vielen Millionen und sogar zig Millionen Münzen, was in den Quellen oft erwähnt wird, wurden mächtige Häuser nicht nur zur allgemein anerkannten Elite des Reiches mit wirklicher Macht, sondern gewannen auch Möglichkeiten, den Verwaltungsapparat zu beeinflussen. Zudem war der Verwaltungsapparat auf Kreis- und Bezirksebene überwiegend gerade aus Vertretern dieser starken Häuser besetzt und sehr auf deren „gemeinsame Meinung“ angewiesen.

Die Verflechtung der Interessen der ländlichen Eigentumselite und des lokalen Verwaltungsapparates wiederum verschärfte die Wirtschaftskrise erheblich, was eine weitere Schwächung und politische Dezentralisierung des Staates nach sich zog.

Dieser Prozess wurde am Ende der ersten Han-Dynastie beobachtet. Dies äußerte sich vor allem in einem spürbaren Rückgang der Rolle des staatlichen Verwaltungsprinzips im Land, aber auch darin, dass die Machtfunktionen tatsächlich in den Händen mächtiger Häuser mit ihren riesigen Ländereien, finanziellen Ressourcen, ihrer reichen Klientel, und darüber hinaus mit Ansprüchen auf hohes moralisches Potenzial, Aristokratie, Geist und hohe konfuzianische Standards.

Wang Mangs Reformen waren ein neuer Versuch, die Probleme des Landes im Zusammenhang mit Großgrundbesitz und Sklaverei zu lösen. Ihr Ziel ist es, auf der Grundlage traditioneller konfuzianischer Empfehlungen und geeigneter Mechanismen die verlorene Ordnung der Gesellschaft wiederherzustellen und sich so aktiv gegen Zerstörung und Chaos zu wehren.

Wang Mang (8-23 n. Chr.), Schwiegervater von Kaiser Ping-di (1-5 n. Chr.) und Regent für seinen kleinen Sohn, übernahm die Macht im Land. Im Jahr 8 n. Chr. setzte er den jungen Kaiser Indy ab und erklärte sich selbst zum Gründer der neuen Xin-Dynastie.

Die erste und wichtigste Aufgabe des neuen Kaisers war es, die Staatsmacht zu stärken und gegen die lokale Machtelite zu kämpfen.

Zu diesem Zweck erklärte Wang Mang alle Ländereien des Imperiums zu Staatsgütern und verbot deren Verkauf und Kauf strengstens. Die auf diese Weise beschlagnahmten Besitztümer mächtiger Häuser waren zur Verteilung an alle privat Abhängigen bestimmt, die über kein eigenes Land verfügten und in den Haushalten mächtiger Dorfclans als Pächter, Auftraggeber oder auch nur als Sklaven fungierten.

Neben Reformen im Bereich der Landbeziehungen erließ Wang Mang ein Sonderdekret zur Abschaffung der privaten Sklaverei und zum Verbot des Kaufs und Verkaufs von Menschen.

Alle Sklaven erlangten automatisch den Status von Unterhaltsberechtigten und standen dementsprechend unter einem gewissen Schutz des Staates, was ebenfalls ein schwerer Schlag vor allem für starke Häuser und deren Haushalte war.

Sklaven waren - nach alter Tradition - nur Kriminelle, und die Zahl der Sklaven dieser Kategorie stieg unter Wang Mang stark an, da alle, die gegen die neuen Gesetze verstießen oder sich ihnen aktiv widersetzten, streng bestraft wurden.

Durch Sondererlasse führte Wang Mang staatliche Monopole auf Wein, Salz, Eisen und sogar Kredit ein, die bereits an Kraft verloren hatten. Im Land wurde eine neue Münzsorte in Umlauf gebracht, deren Gießen ebenfalls Staatsmonopol wurde.

Die Reformen stießen auf verzweifelten Widerstand bei denen, denen auf Anordnung des Kaisers fast ihr gesamtes Eigentum, der über Generationen angehäufte Reichtum, entzogen wurde. Um die Unzufriedenheit zu unterdrücken, zögerte der Reformer nicht, auf Repression zurückzugreifen, während er sich, was wichtig zu betonen ist, auf den Verwaltungsapparat stützte. Mit der neuen Ordnung zog der Verwaltungsapparat erhebliche Vorteile aus der Enteignung fremden Vermögens.

Und da in einer für das Reich so schwierigen Situation erhebliche Ausgaben für die Durchführung von Reformen und die Stärkung des Machtapparates erforderlich waren, musste Wang Mang einige unpopuläre Maßnahmen ergreifen - er erhöhte die Steuern und führte eine Reihe neuer Steuern und Abgaben aus verschiedenen Kategorien ein der Bevölkerung. Dies spielte eine wichtige Rolle bei der wachsenden Unzufriedenheit mit den Reformen.

Bei einer Gesamtbetrachtung der Reformen ist festzuhalten, dass sie grundsätzlich ausreichend durchdacht waren und bei geschickter Durchführung das Land durchaus aus der Krise führen könnten. Die Dringlichkeit der Reformen, ihre zu schnelle und energische Umsetzung führten jedoch zu einer Verschärfung der sozialen Widersprüche.

Eine Naturkatastrophe wurde für Van Mann und das Imperium katastrophal. Im Jahr 11 n. Chr. änderte der eigensinnige Gelbe Fluss seinen Lauf, was zum Tod von Hunderttausenden von Menschen, Überschwemmungen von Feldern und Zerstörung von Städten und Gemeinden führte.

Der Huang He hat im Laufe der mehreren tausend Jahre geschriebener chinesischer Geschichte immer wieder seinen Lauf geändert, was auf den Überfluss an Schlick (Löss) zurückzuführen ist, den dieser nicht zufällig Gelbe Fluss in seinen Gewässern trug. Normalerweise wurden seine Gewässer von Beamten genau überwacht, die für die Reinigung des Kanals und den Bau von Dämmen verantwortlich waren. Aber in den Jahren der Stagnation und Krise, in Momenten der Zerstörung und Machtschwäche, schwächte sich auch diese wichtige Funktion der chinesischen Verwaltung ab.

Für die im Rahmen einer bestimmten Tradition aufgewachsene Bevölkerung zeigten der Durchbruch des Huang He und die damit verbundenen großen Katastrophen deutlich, dass der Himmel mit dem Zustand des Himmlischen Reiches unzufrieden war. Es warnt mit solch einer Katastrophe vor seiner Missbilligung der bestehenden Ordnung, das heißt, Van Manns Reformen sind böse.

Als der Kaiser dies erkannte, war er gezwungen, nicht nur offen Buße zu tun, sondern auch einen erheblichen Teil seiner Dekrete aufzuheben. Dies spielte eine fatale Rolle. Gegner der Reformen jubelten, die Lage im Land habe sich erneut entscheidend verändert, was wiederum für Chaos und Verwirrung gesorgt habe.

Die Krise begann sich zu verschärfen, die Unzufriedenen und Benachteiligten griffen wieder zu den Waffen, im Land begannen Aufstände. Einer der wichtigsten unter ihnen war der Aufstand der sogenannten "Rotbrauen". Die Kämpfer, die dieser Bewegung angehörten, malten ihre Augenbrauen rot, um sich von den anderen abzuheben. Die Armeen des Imperiums verloren an Boden und zogen sich in Richtung der Hauptstadt zurück.

5. Aufstieg der Zivilisation im Zeitalter des Reichs der Mitte

6. Auf dem Weg zu allem Neuen

7. Spätzeit der ägyptischen Zivilisation

8. Ägyptische Zivilisation in der Weltgeschichte

Abschnitt II. Kapitel 2. Mesopotamische Zivilisation

1. Altes Mesopotamien

2. Ursprünge der mesopotamischen Zivilisation

3. Sumerische Zivilisation

4. Altbabylonische Zeit

5. Kassite-Periode

6. Neubabylonische Zeit

7. Mesopotamische Zivilisation in der Weltgeschichte

Abschnitt II. Kapitel 3 Indische Zivilisation

1. Natur und Bevölkerung

2. Frühe landwirtschaftliche Kultur von Hindustan

2. Harappan-Zivilisation

4. Vedische Zivilisation

5. Zivilisation zwischen Ganges und Himalaya

6. Zivilisation der Reiche Kushan und Gupta

7. Merkmale und Errungenschaften der alten indischen Zivilisation

Abschnitt II. Kapitel 4. Chinesische Zivilisation

1. Natur und Bevölkerung

2. Frühe landwirtschaftliche Kulturen sind die Wiege der chinesischen Zivilisation

3. Shang (Yin) Zivilisation

4. Zivilisation der Zhou-Ära

5. Östliche Zhou-Zivilisation

6. Zivilisation der Qin-Dynastie

7. Zivilisation der Han-Dynastie

8. Merkmale und Errungenschaften der alten chinesischen Zivilisation

Abschnitt III. Kapitel 1

1. Natur und Bevölkerung

2. Die Blütezeit von Handel und Schifffahrt

3. Phönizische Stadtstaaten

4. Phönizier als Teil der Weltzivilisationen

Abschnitt III. Kapitel 2

1. Bedingungen für die Bildung der lokalen syrischen Zivilisation

2. Doppelte Assoziationserfahrung

3. Syrien Zone der Instabilität

Abschnitt III. Kapitel 3. Zivilisation des alten Palästina 1. Natur und Bevölkerung

2. Zwischen der Macht der Pharaonen und der Völkerwanderung der Meere

3. Auf dem Weg nach Israel

4. Merkmale und Errungenschaften der Zivilisation des alten Palästina

Abschnitt IV. Kapitel 1. Hethitische Zivilisation

1. Zentrum der zivilisatorischen Entwicklung Anatoliens

2. Von der frühen Agrarkultur zum Stadtstaat

3. Etappen der Geschichte des hethitischen Staates

4. Krieg und Frieden Hatti

5. Errungenschaften der hethitischen Zivilisation

Abschnitt IV. Kapitel 2. Assyrische Zivilisation

1. Natürliche Bedingungen und Bevölkerung

2. Die älteste Periode der Geschichte

3. Zivilisation der mittelassyrischen Zeit

4. Zivilisation der neuassyrischen Ära

5. Assyrische Zivilisation zwischen Feindschaft und Frieden

6. Erbe der assyrischen Zivilisation

Abschnitt IV. Kapitel 3. Zivilisation der Perser

1. Altes Persien Land der Länder

2. Die größte orientalische Despotie

3. Avestanische Zivilisation

Abschnitt V. Kapitel 1. Antike griechische Zivilisation

1. Art und Bevölkerung der Meereszivilisation

2. An den Ursprüngen der antiken griechischen Zivilisation

3. Geburt der antiken griechischen Zivilisation

4. Zentren der antiken griechischen Zivilisation: Triumph und Krise

5. Zivilisation der hellenistischen Ära

6. Die wichtigsten Errungenschaften der antiken griechischen Zivilisation

Abschnitt V. Kapitel 2. Antike römische Zivilisation

1. Seezivilisation der antiken römischen Zivilisation

2. Zivilisation des kaiserlichen Roms

3. Antike römische Zivilisation der Ära der Republik

4. Militärische Expansion und ihre Folgen

5. Antike römische Zivilisation der Ära des Imperiums

6. Die wichtigsten Errungenschaften der antiken römischen Zivilisation

Abschnitt VI. Kapitel 1. Byzantinische Zivilisation

1. Byzanz als Zivilisationsraum

2. Aufstieg und Fall der byzantinischen Zivilisation

3. Byzantinisches Modell der Zivilisationsentwicklung

4. Byzanz Römisches Reich

5. Die Rolle der Religion in der byzantinischen Zivilisation

Abschnitt VI. Kapitel 2. Arabische islamische Zivilisation

1. Vormuslimisches Arabien

2. Der Islam ist die Grundlage der arabischen Zivilisation

3. Arabisches Kalifat

4. Die arabische Kultur in der Entwicklung der Weltzivilisation

Abschnitt VI. Kapitel 3. Westeuropäische mittelalterliche Zivilisation

1. Neues Leben der imperialen Idee

2. Handels- und politische Pole des Mittelalters

3. Von einer Patchwork-Zivilisation zu einem einzigen historischen Raum

5. Hierarchie und Korporatismus der westeuropäischen Gesellschaft

6. Religion ist ein struktureller Bestandteil der westeuropäischen mittelalterlichen Zivilisation

7. Der Mensch des westeuropäischen Mittelalters

8. Die wichtigsten Errungenschaften der westeuropäischen mittelalterlichen Zivilisation

Abschnitt VII. Kapitel 1. Europäische vorindustrielle Zivilisation

1. Europäischer Westen: die Geburt einer vorindustriellen Zivilisation

2. Demographische und ethnische Prozesse in der Frühen Neuzeit

5. Konsolidierung eines einzigen historischen Raums

6. Das goldene Zeitalter des europäischen Absolutismus

Abschnitt VII. Kapitel 2

1. Wiederbelebung eines neuen Welt- und Menschenbildes

2. Reformationszeit des Wandels im Ordensleben

3. Erleuchtung dritte spirituelle Umwälzung

4. Die ersten Revolutionen sind der Beginn der gesamteuropäischen Modernisierung

5. Mensch der Ära der vorindustriellen Zivilisation

Abschnitt VIII. Kapitel 1. Die Geburt der industriellen Zivilisation

1. Merkmale der Bildung der industriellen Zivilisation

2. Die wichtigsten Trends in der Entwicklung der europäischen Länder im 19. Jahrhundert.

3. Geisteskultur des Europas des Industriezeitalters

Abschnitt VIII. Kapitel 2. Die Bildung der Industrial Society of North America

1. Schaffung eines unabhängigen Staates Vereinigte Staaten von Amerika

2. Staatsstruktur und Demokratiebildung in den Vereinigten Staaten

3. Zentren der zivilisatorischen Entwicklung der USA

4. Technologischer Fortschritt und Kultur der Industriegesellschaft Nordamerikas

Abschnitt VIII. Kapitel 3. Industrielle Zivilisation des 20. Jahrhunderts

1. Zivilisationskrisen des 20. Jahrhunderts

2. Wege aus der Krise suchen

3. Merkmale der Zivilisationskrise in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

4. Die spirituelle Welt einer Person der industriellen Zivilisation des 20. Jahrhunderts

5. Die dritte wissenschaftlich-technische Revolution

6. Neue Industriegesellschaft

Abschnitt IX. Kapitel 1. Postindustrielle Zivilisation

1. Der Beginn einer postindustriellen Gesellschaft

2. Haupttendenzen der zivilisatorischen Entwicklung

3. Zentren der Weltwirtschaft

4. Globale Probleme unserer Zeit

5. Besonderheiten der postindustriellen Zivilisation

7. Zivilisation der Han-Dynastie

Die Ära der Han-Dynastie in der Geschichte der chinesischen Zivilisation ist in zwei Phasen unterteilt: Westliches Han (älteres oder frühes Han: 206 v. Chr.-8 n. Chr.) und östliches Han (jüngeres oder späteres Han: 25-220 n. Chr.). Die von Liu Bang gegründete Han-Dynastie erhielt ihren Namen von dem Gebiet, in dem er seine Gegner im Kampf um den Kaiserthron besiegte. In der westlichen Han-Zeit wurde die Stadt Chang'an (heute Xi'an, Provinz Shanxi) zur Hauptstadt des aufstrebenden Han-Reiches mit bis zu einer halben Million Einwohnern. In der Ära der jüngeren Han verlegten ihre Herrscher die Hauptstadt in die Stadt Luoyang. Im 1. Jahrhundert ANZEIGE In China wurde eine Volkszählung durchgeführt, die zeigte, dass sich das Han-Reich in Bezug auf die Bevölkerung dem Römischen Reich annäherte und etwa 60 Millionen Menschen hatte.

Als sich Ende 207 der letzte Kaiser der Qin-Dynastie einem der Anführer der Rebellen, Liu Bang, dem späteren Gründer der Han-Dynastie, ergab, erlebte China eine tiefe Krise im Land Chaos, das Verwaltungssystem brach zusammen, die Felder waren verlassen, Hungersnöte reduzierten die Bevölkerung. Trotzdem hielt China durch, während es sich organisch entwickelte Traditionen ihrer Zivilisation. Für die Ära der Han-Dynastie kann seine Besonderheit in drei Schlüsselwörtern definiert werden Reformen,Konfuzianismus als dominierende Religion und Außenpolitik Erweiterung .

Liu Bang, dem ehemaligen Häuptling eines kleinen Dorfes, der zum Imperator des blauen Himmels, wie die Han genannt wurden, aufstieg, gelang es nicht ohne Mühe, die Ordnung in einem erschöpften Millionenland wiederherzustellen. Flexibel und vorsichtig handelte er mit einer Reihe von Dekreten, schaffte die Qin-Gesetze mit ihrer Kasernendisziplin und grausamen Strafen ab, kündigte eine Amnestie an und senkte die Steuer für die Bauern. Das administrativ-bürokratische System und die grundlegenden Wirtschaftsinstitutionen der Qin existierten jedoch weiter. Und obwohl Beamte immer noch stark durch ihren Status und ihre Stellung in der Gesellschaft unterschieden wurden, verließ sich Liu Bang auf Landbesitzer und erklärte die Landwirtschaft zur Grundlage der Wirtschaft des Imperiums und zur angesehensten Beschäftigung. Die Familienoberhäupter erhielten das volle Bürgerrecht mit der Zuweisung des niedrigsten der 18 Standesränge an sie.

Vielen Rebellenführern, die Liu Bang halfen, an die Macht zu kommen, wurde erblicher Besitz gewährt. Ein Teil des Landes wurde als Ausdruck der höchsten Gunst des Kaisers einigen Vertretern des Adels geschenkt. Diese Praxis der Zuteilung von Zuteilungen führte zu einer Bedrohung Separatismus, mit denen Liu Bangs Nachfolger kämpften, darunter Wu-di (140-87 v. Chr.).

Die Regierungsjahre von Wu-di waren die Blütezeit der chinesischen Zivilisation der Han-Ära. Der Zentralregierung gelang es schließlich, die neue lokale Aristokratie zu unterwerfen, die Wirtschaft des Landes zu verbessern und die öffentliche Wohlfahrt zu erhöhen. Die Zahl der Städte mit bis zu 50.000 Einwohnern nahm zu und der Sklavenhandel erreichte ungeahnte Ausmaße. Monopol Salz, Eisen und Wein brachten dem Reich Einkünfte. Der Außenhandel hat eine außerordentlich große Entwicklung erfahren. Die nördliche Handelsroute, die China mit den westlichen Ländern verband, wurde Große Seidenstraße genannt.

Seit der Herrschaft von Wu Di hat sich das Han-Reich stark zentralisiert Zustand. Die Zentralregierung, die aus verschiedenen Abteilungen bestand, war den Regionen (83) untergeordnet, die wiederum Bezirke, dann Kreise und Wolost einschlossen. Das Land wurde von einer Armee von Beamten regiert, deren Zahl mehr als 130 000 betrug. Beamte oder Wissenschaftler wurden in 9 Ränge eingeteilt, je nach Grad, der ihnen nach bestandener Prüfung verliehen wurde. Ein Prüfungssystem zur Auswahl der Würdigen und zur Verleihung des Titels eines Universalgelehrten des entsprechenden Grades wurde 136 v. Chr. eingeführt.

Alle drei Jahre versammelten sich die Sieger der Provinzialreisen in der Hauptstadt und legten für den Kaiser höchstpersönlich Prüfungen ab. Während der Prüfungen mussten sie einen Aufsatz zu einem vorgegebenen Thema schreiben. Bewerber um den Rang in den Prüfungen mussten Kenntnisse der Bücher nachweisen, die die Grundlage bildeten konfuzianisch Kanon des Pentateuch, der Shujing (Buch der historischen Dokumente), Shijing (Buch der Lieder), I Ging (Buch der Wandlungen), Li Ji (Aufzeichnungen der Riten) umfasste. Die staatliche Kopie des Pentateuch wurde in Stein gemeißelt. Denjenigen, die die Prüfung bestanden haben, wurden akademische Grade verliehen, die die Möglichkeit eröffneten, eine Anstellung in zentralen und lokalen Behörden zu erhalten.

Der Bestimmungsort des Beamten änderte sich alle 5 Jahre. Für ihren Dienst erhielten sie ein Gehalt oder eine Landzuteilung. Ein Beamter konnte weder seinen Rang noch seinen Rang oder sein Land erben. Sie hatten jedoch mehr Möglichkeiten als Bürgerliche, ihren Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen, die es ihnen ermöglichen würde, die Prüfung zu bestehen und eine Stelle zu bekommen. Auch die chinesische Zivilisation ist diesen gelehrten Beamten, den Mandarinen, verpflichtet, was die Festigung der alten Chinesen betrifft Nationalitäten(Han-Chinesen ist die ethnische Selbstbezeichnung der Chinesen) und im Hinblick auf die Herausbildung eines besonderen Modells der Staatsverwaltung eine besondere chinesische Klassenhierarchie.

Im II Jahrhundert. BC. Das Han-Reich anerkannt Konfuzianismus und in seiner Person erhielt es eine offizielle Ideologie mit einem deutlichen religiösen Einschlag. Verstoß konfuzianisch Gebote wurde als schwerstes Verbrechen mit dem Tod bestraft. Aufgrund Konfuzianismus ein allumfassendes system von lebensstil und führungsorganisation wurde entwickelt. Der Kaiser musste in seiner Regierungszeit auf den Grundsätzen der Menschenfreundlichkeit und Gerechtigkeit beruhen, und gelehrte Beamte sollten ihm helfen, die richtige Politik zu verfolgen. Die Beziehungen in der Gesellschaft sollten auf der Grundlage geregelt werden Rituale welche die Pflichten und Rechte jeder Bevölkerungsgruppe definierte. Alle Menschen sollten die Beziehungen in der Familie auf der Grundlage der Prinzipien der kindlichen Pietät und der brüderlichen Liebe aufbauen. Es bedeutete. Dass jeder Mensch den Willen seines Vaters bedingungslos erfüllen musste. Gehorchen Sie älteren Brüdern, kümmern Sie sich um Ihre Eltern im Alter. Seit der Ära des Ältesten Han wurde die chinesische Gesellschaft nicht nur im Staat, sondern auch im Inneren klassenbasiert konfuzianisch der moralische Sinn dieses Konzepts. Der Gehorsam der Junioren gegenüber den Senioren, der Untergebenen gegenüber den Vorgesetzten und aller zusammen gegenüber dem Kaiser ist die Grundlage für die Entwicklung der chinesischen Zivilisation mit ihrer universellen strengen Regulierung des Lebens bis ins kleinste Detail.

Die zunehmende Stärke der chinesischen Zivilisation zeigte sich auch in ihrer Außenpolitik. Erweiterung, im Kampf gegen einen äußeren Feind, vor allem mit der Vereinigung von Nomaden StämmeXiongnu, der auf einem riesigen Territorium nahe der Nordgrenze Chinas lebte. Die Herrscher des Han-Reiches versuchten, sein Territorium zu erweitern, indem sie fremde Länder eroberten, die Kontrolle über internationale Handelsrouten übernahmen und ausländische Märkte für ihre Waren erweiterten.

Eines der wichtigsten Merkmale der Zivilisation von Han-China ist die ständige intensive Interaktion mit der Außenwelt, mit der barbarischen Peripherie, die von Steppennomaden bewohnt wird. Die nördlichen Nachbarn der Han-Chinesen bedrohten ständig die Sicherheit des Reiches, dessen Truppen ihren Angriff größtenteils erfolgreich zurückhielten und sie allmählich von der Chinesischen Mauer abdrängten. Aber als die Han nicht in der Lage waren, ihre Grenzen vor Überfällen zu schützen, fielen die Nomaden nicht nur in ihr Land ein, verwüsteten Städte und Dörfer und brachten die Beute in ihr Hauptquartier, sondern eroberten auch das angestammte Land des Han-Reiches. Die Nomaden waren den Han oft militärisch überlegen, hinkten aber kulturell immer hinterher. Sie mussten sich die Erfahrungen und Gesetze der Han-Leute zunutze machen, ihre Sprache übernehmen, Traditionen, Religiosität.

Nach der Erkundungsexpedition des Reisenden Zhang Qian nach Zentralasien (138-125 v. Chr.) brachen die Han zur Eroberung des Westterritoriums (Ostturkestan) auf. Nachdem sie die Xiongnu vertrieben, eine Reihe von Stadtstaaten unterworfen und Kontakte nach Zentralasien geknüpft hatten, übernahmen sie die Kontrolle über die Große Seidenstraße, die China mit dem Westen verband. Die Etablierung eines regulären Handels beeinflusste die kulturelle Interaktion der beiden großen Zivilisationen der Antike, der Chinesen und der Römer, erheblich. Chinesische Seide, Lackwaren, Edelmetalle, Eisen und Nickel drangen weit nach Westen durch West- und Zentralasien, entlang der Handelswege des römischen Ostens, vor Rom. China importierte Glaswaren aus dem Mittelmeerraum, Jade aus Khotan, Pferde und Pelze von Nomaden. Der Markt als Treffpunkt der Zivilisationen öffnete China solche Feldfrüchte wie Weintrauben, Granatäpfel, Nüsse, Bohnen, Safran, Luzerne, die aus Zentralasien geliefert wurden.

Die Große Seidenstraße ist eine Zone der Kontakte zwischen verschiedenen Zivilisationen. Hier wurden jahrhundertelang nicht nur Waren vertrieben, sondern innovative Technologien, neue religiöse Ideen und Kunstmuster. Entlang dieser berühmtesten Transithandelsroute der Antike trennen Sie sich Völker die die Abläufe bestimmt Ethnogenese.

Fast gleichzeitig entfaltete sich das Han-Reich Erweiterung nach Südwesten und Osten. Das alte Koreanisch wurde erobert Zustand Joseon. Aktive Eroberungen wurden südlich von China und in Südostasien mit der Eroberung der alten vietnamesischen Staaten Au Pak und Nam Vien durchgeführt.

expansionistisch Die Bestrebungen des Han-Reiches führten zur Erschöpfung der staatlichen Ressourcen, zur Zunahme von Steuern, Erpressungen und Zwangsarbeit, zur Verschlechterung der Situation der von Traurigkeit erfassten Menschen. Am Hof ​​nahm der Einfluss der Eunuchen und Verwandten der Kaiserinnen zu. Aufstandswellen der armen Bevölkerungsschichten rollten eine nach der anderen über das müde Land. Interessen prallten aufeinander ländliche Häuser und gebildeter Diener Güter. Am Ende der Ära der älteren Han-Dynastie führte die kurze Übergangsregierung von Wang Mang (9-23 n. Chr.), einem Verwandten der Frau eines der Kaiser, zur Wiederherstellung der jüngeren Han-Dynastie. An die Macht gekommen, setzte Wang Mang Reformen in Gang, um die glückliche Ordnung der Antike wiederherzustellen. Die in ihrer Richtung vernünftigen Reformen stellten einen Versuch dar, die Staatsgewalt zur Kontrolle des Wirtschaftslebens des Landes zu nutzen: die Übertragung von Land in Eigentum Zustände, das Verbot des Handels mit Land und Sklaven, die Abschaffung der privaten Sklaverei, Monopol für Wein, Salz, Eisen. Das Scheitern der Reformen, eine zu schnelle und energische Umsetzung, führte jedoch zu einer Verschärfung der sozialen Widersprüche. Red Eyebrow Rebellion im Jahr 18 n. Chr (die Rebellen malten sich die Augenbrauen rot), ein Bürgerkrieg im Land und eine ökologische Katastrophe (im Jahr 11 n. Chr. eine großflächige Überschwemmung eines Flusses, der seinen Lauf änderte Huanghe zum Tod von Hunderttausenden Menschen führte) besiegelte das Ende von Wang Mangs Herrschaft.

Im Jahr 25 n. Chr ein Vertreter der kaiserlichen Familie Guang Wu Di (25-57 n. Chr.) ergriff die Macht und stellte die Han-Dynastie wieder her. Verzweifelte Anstrengungen wurden unternommen, um die Krise im Land zu überwinden. Hat es geschafft, den Einfluss in Westfall wiederherzustellen. Wie nie zuvor entwickelten die Han-Leute den Außenhandel. Die Ländereien mächtiger Häuser waren weit verstreut, was sich allmählich in wirtschaftlich geschlossene Bauernhöfe verwandelte und damit die Höhe der Staatseinnahmen verringerte. Im III Jahrhundert. offiziell abgeschafft Geldumlauf, mit Seide und Getreide als Geld. Die Bevölkerung ist zurückgegangen, die Zahl der Städte hat sich halbiert. Dies führte zusammen mit dem ständigen Kampf der Cliquen am Hof ​​zur Schwächung der Zentralregierung, zur sozialen Destabilisierung (die Gelben Turbane im Jahr 184) und zum Sturz der Dynastie. Im Jahr 220 zerfiel das Han-Reich in drei Königreiche und hörte damit auf zu existieren. Das Han-Reich, das dank eines zentralisierten Regierungssystems mehr als vier Jahrhunderte lang existierte, wurde zu einem Modell für nachfolgende Epochen.