Wahrscheinlich erinnert sich jeder Erwachsene an das entzückende Schlaflied aus dem alten sowjetischen Zeichentrickfilm über Umka. Konkret zeigte sie den kleinen Zuschauern erstmals das Sternbild Ursa Major. Dank dieser Karikatur begeisterten sich viele Menschen für die Astronomie und wollten mehr über diese seltsam benannte Ansammlung heller Planeten erfahren.

Das Sternbild Ursa Major ist ein Asterismus der nördlichen Hemisphäre des Himmels, der eine Vielzahl von Namen trägt, die uns aus der Antike überliefert sind: Elch, Pflug, Sieben Könige, Wagen und andere. Diese Ansammlung heller Himmelskörper ist die drittgrößte Galaxie am gesamten Himmel. Das Faszinierendste ist, dass einige Teile des „Eimers“, der zum Sternbild Ursa Major gehört, das ganze Jahr über sichtbar sind.

Insbesondere aufgrund ihrer charakteristischen Lage und Helligkeit ist diese Galaxie gut erkennbar. Die Konstellation besteht aus sieben Sternen, die arabische Namen, aber griechische Bezeichnungen haben.

Sterne im Sternbild Ursa Major

Bezeichnung

Name

Deutung

Kreuz

Heckstart

Namensherkunft unbekannt

Lendenschurz

Benetnash (Alkaid)

Anführer der Trauernden

Es gibt eine Vielzahl von Theorien über die Entstehung des Sternbildes Ursa Major.

Die erste Legende ist mit Eden verbunden. Vor langer Zeit lebte die Nymphe Callisto auf der Welt – die Tochter von Lycaon und die Assistentin der Göttin Artemis. Ihre Schönheit war legendär. Sogar Zeus selbst konnte ihrem Charme nicht widerstehen. Die Vereinigung eines Gottes und einer Nymphe führte zur Geburt eines Sohnes, Arkas. Wütend verwandelte Hera Callisto in einen Bären. Während einer der Jagden hätte Arkas beinahe seine Mutter getötet, aber Zeus rettete sie gerade noch rechtzeitig und schickte sie in den Himmel. Er brachte auch seinen Sohn dorthin und verwandelte ihn in das Sternbild Ursa Minor.

Die 2. Legende ist direkt mit Zeus verbunden. Der Legende nach tötete der antike griechische Titan Kronos jeden seiner Erben, denn es wurde ihm vorhergesagt, dass einer von ihnen ihn vom Thron stürzen würde. Rhea – die Mutter des Zeus – beschloss jedoch, das Leben ihres Kindes zu retten und versteckte es in der Höhle von Ida auf der heutigen Insel Kreta. In dieser Höhle wurde er von der Ziege Amalthea und zwei Nymphen gefüttert, die der Legende nach Bären waren. Ihre Namen waren Helis und Melissa. Nachdem er seinen Vater und den Rest der Titanen gestürzt hatte, gab Zeus seinen Brüdern – Hades und Poseidon – die Unterwelt bzw. das Wasserreich. Als Dank für die Fütterung und Fürsorge verewigte Zeus die Bärin und die Ziege, indem er sie in den Himmel erhob. Amalthea wurde zum Stern im Sternbild Auriga. Und Helis und Melissa repräsentieren nun zwei Plejaden – den Großen Bären und den Kleinen Bären.

Die Mythen der mongolischen Völker identifizieren diesen Asterismus mit der mystischen Zahl „Sieben“. Das Sternbild Ursa Major wurde lange Zeit die Sieben Ältesten, die Sieben Weisen, die Sieben Schmiede und die Sieben Götter genannt.

Es gibt eine tibetische Legende über das Erscheinen dieser Galaxie heller Sterne. Der Glaube besagt, dass einst ein Mann mit dem Kopf einer Kuh in der Steppe lebte. Im Kampf gegen das Böse (in der Legende erscheint er als schwarzer Stier) trat er für den schneeweißen Stier (gut) ein. Dafür bestrafte die Zauberin den Mann, indem sie ihn mit einer Stahlwaffe tötete. Beim Aufprall zerbrach es in sieben Teile. Ein guter schneeweißer Stier, der den Beitrag eines Menschen im Kampf gegen das Böse würdigte, hob ihn in den Himmel. Und so entstand das Sternbild Ursa Major, in dem es sieben helle Sterne gibt.

Herkules

HERKULES ist eines der größten Sternbilder in der gesamten Himmelssphäre. Es ist nachts im Juli hoch über dem Horizont zu sehen, fast im Zenit. In der Nähe von Herkules befinden sich die Sternbilder Pfeil, Adler, Ophiuchus, Schlange, Nordkrone, Bootes, Drache, Leier und Pfifferling.

In einer klaren und mondlosen Nacht im Sternbild Herkules können mit bloßem Auge etwa 140 Sterne unterschieden werden, im Allgemeinen handelt es sich jedoch um sehr schwache Sterne, die hellsten sind Sterne der dritten Größe. Wenn man sie gedanklich mit Linien verbindet, erhält man eine charakteristische geometrische Figur des Sternbildes Herkules – zwei große Trapeze mit einer kleinen gemeinsamen Basis, die übereinander liegen. Was für eine erstaunliche Vorstellungskraft hatten die alten Griechen, wenn sie in dieser geometrischen Figur mit Gruppen schwacher Sterne in der Nähe, die zufällig in der Nähe der hellsten Sterne verstreut waren, eine riesige Figur des mythischen Helden Herkules sahen, der in seiner rechten Hand eine hoch erhobene Keule hielt. und zwei Schlangen in seiner Linken, die er als Kind erwürgte, als sie ihn in der Wiege angriffen! Auf seinen mächtigen Schultern liegt wie ein Umhang das Fell des Kiferon-Löwen, den Herkules bereits als junger Mann tötete. Auf alten Sternenkarten und in Atlanten ist der Kopf des Herkules nach Süden und seine Füße nach Norden gerichtet.

Die alten Griechen nannten diesen Helden der Mythen Herkules. Die Wahrsagerin Pythia nannte ihn Herakles, und die Römer nannten ihn Herkules, und in dieser Form hat sich dieser Name in der Astronomie erhalten.

Im Sternbild Herkules (in der Nähe des Sterns v Herkules) gibt es einen Scheitelpunkt – einen imaginären Punkt auf der Himmelssphäre, auf den die Bewegung unserer Sonne und des gesamten Sonnensystems gerichtet ist; Die Geschwindigkeit dieser Bewegung beträgt 20 Kilometer pro Sekunde relativ zu den nächsten Sternen.

Bild des Sternbildes Herkules.

Das Sternbild Herkules verfügt über viele interessante Objekte, von denen einige ohne Instrumente beobachtet werden können.

Der Doppelstern α Hercules ist vielleicht einer der interessantesten Sterne, die mit bloßem Auge sichtbar sind. Der Hauptstern hat eine Größe von 3m,1. In einem Winkelabstand von 4"",5 davon befindet sich ein Satellit der Größe 5m,4. Im Sichtfeld des Teleskops bietet α Hercules einen herrlichen Anblick: Der Hauptstern funkelt orange, sein Begleiter ist grün. Der Satellit ist ein doppelter Spektralstern mit einer Periode von 51,6 Tagen, und der Hauptstern ist ein halbregelmäßiger veränderlicher Stern, dessen Helligkeit zwischen 3 m und 4 m variiert.

Auf den ersten Blick gibt es in der komplexen Lichtkurve des Hauptsterns keine Periodizität. Doch nach langen und sorgfältigen Beobachtungen dieses Sterns wurden zwei Perioden der Helligkeitsänderung entdeckt, die einander überlappen. Eine Periode dauert sechs Jahre. Während dieser Zeit ändert der Stern Herkules seine Helligkeit mit einer Amplitude, die der halben Helligkeit des Sterns entspricht. Dieser langen Periode wird eine zweite Periode überlagert, deren Dauer zwischen 30 und 130 Tagen liegt. Innerhalb der Grenzen dieser nicht konstanten Periode ändert sich die Leuchtkraft eines Herkules mit einer variablen Amplitude von 3 m bis 1 m.

Der halbregelmäßige variable Stern α Hercules ist mit bloßem Auge deutlich zu erkennen. Ständige Beobachtungen dieses Objekts werden dazu beitragen, die komplexen Veränderungen seiner Helligkeit genauer zu untersuchen.

Von Interesse ist auch der Stern δ Herkules. Im Sichtfeld des Teleskops ist er als zwei nebeneinander liegende Sterne sichtbar. Einer leuchtet mit weißem Licht, der andere mit violettem Licht. Aber δ Hercules ist kein physikalischer Doppelstern, sondern ein optischer Doppelstern.

Aufmerksamkeit erregt auch der Stern 68U Hercules, ein verdunkelnder variabler Stern vom Typ β Lyrae. Seine Helligkeit ändert sich streng periodisch über 2.051 Tage. Wenn die Helligkeit des Sterns 68U Hercules maximal ist, hat er eine Helligkeit von 4 m,8. Danach beginnt seine Helligkeit schwächer zu werden und erreicht einen Wert von 5 m,3 (das erste Minimum). Anschließend beginnt seine Helligkeit langsam zuzunehmen und erreicht einen Wert von 4m,9 (das zweite Minimum). Danach erreicht der Stern seine anfängliche maximale Helligkeit und dann wiederholt sich das Phänomen in strenger Periodizität.

Zwischen den Sternen η und ζ des Herkules befindet sich ein Kugelsternhaufen M 13 (NGC 6205) mit einer Integralhelligkeit von 5m.9 – fast an der Grenze der Sichtbarkeit mit bloßem Auge. Selbst mit einem Fernglas können Sie diesen wunderbaren Anblick bewundern.

Der Sternhaufen M 13 Hercules liegt 24.000 Lichtjahre von uns entfernt. Er hat einen Durchmesser von 75 Lichtjahren und enthält etwa 30.000 Sterne. Laut Experten beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass einige der Sterne in diesem Cluster Planetensysteme mit entwickelten Zivilisationen haben, 0,5. Vor allem aufgrund dieser Überlegung werden Funksignale in Richtung des Kugelsternhaufens M 13 Herkules gesendet, die in verschlüsselter Form die notwendigsten Informationen über die irdische Zivilisation enthalten. Die Wahl des M 13-Clusters für diesen Zweck erklärt sich auch aus der Tatsache, dass aufgrund der Ausdehnung des Strahls von Funksignalen mit zunehmender zurückgelegter Entfernung bei einer Entfernung von 24.000 Lichtjahren (das ist nämlich die Entfernung zu M 13) wird dieser Strahl eine Breite von 75 Lichtjahren haben und den gesamten Sternhaufen M 13 und alle 30.000 Sterne darin abdecken können. Dadurch wird der Energieverbrauch auf ein mögliches Minimum reduziert. Mit einem Radioteleskop in Arecibo (Puerto Rico) mit einem Antennendurchmesser von 300 Metern, das sich im Krater eines erloschenen Vulkans befindet, werden Radiogramme zum M 13-Cluster mit einer Wellenlänge von 12,6 cm gesendet.

Jedes Radiogramm enthält 1679 kurze Radioimpulse mit Intervallen dazwischen. Diese von einer hypothetischen Zivilisation akzeptierten und registrierten Radiogramme müssen sicherlich die Aufmerksamkeit denkender Wesen durch die Zahl 1679 selbst erregen. Diese Zahl ist das Produkt der beiden Primzahlen 73 und 23. Wenn sie Radioimpulse in 73 Zeilen schreiben, sind es 23 in jeder Zeile erhalten sie ein Bild, aus dem sie wertvolle Informationen über die irdische Zivilisation gewinnen können. Und zunächst einmal über die Zahlen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 0, die wir verwenden, dann über die Atomgewichte der chemischen Elemente Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Phosphor. In den folgenden Zeilen erfahren sie etwas über die Moleküle der Desoxyribonukleinsäure – der wichtigsten Erbsubstanz einer lebenden Zelle. Dann werden sie die Zahl eines Menschen und die Zahl vier Milliarden sehen – die Zahl der Erdbevölkerung ... Aus den letzten Zeilen erfahren sie etwas über unser Sonnensystem und den dritten Planeten darin – die Erde. Das Bild endet mit einem Diagramm eines Radioteleskops, mit dessen Hilfe Radiogramme gesendet werden. Alle darin enthaltenen Größen werden in Einheiten von 12,6 Zentimetern ausgedrückt – der Länge der Funkwelle, auf der der Funkimpuls gesendet wird.

Das erste Radiogramm zum Kugelsternhaufen M 13 Hercules wurde am 16. November 1974 gesendet. Seitdem wird jedes Mal, wenn das Radioteleskop beobachtungsfrei ist, automatisch ein Radiogramm in die gleiche Richtung gesendet. Es wird den Cluster in 24.000 Jahren erreichen. Wenn wir davon ausgehen, dass die Zivilisation, die die Signale unmittelbar nach der Entschlüsselung des Radiogramms empfangen hat, eine Antwort geben wird, dann wird diese Antwort 48.000 Jahre nach dem Senden der Signale auf die Erde kommen ...

12 Taten des Herkules

In der Mythologie sind viele Geschichten mit dem Namen Herkules verbunden, seine Heldentaten begeistern uns noch immer mit ihren universellen Idealen. Hier sind einige davon.

In Mykene herrschte Elektryon. Er hatte viele Söhne und nur eine Tochter namens Alkmene, die so süß und schön war, dass sogar Zeus, als er sie sah, fasziniert war und seitdem nach einer Gelegenheit suchte, sie zu besuchen.

Das ruhige Leben von Electrion währte nicht lange. Die Söhne des Königs Pterelaos griffen sein Land mit einer großen Armee an, töteten seine Söhne und stahlen seine Herden. Elektrion verfiel in tiefe Trauer und verkündete, dass er seine Tochter Alkmene jemandem zur Frau geben würde, der seine ermordeten Söhne rächen und ihm die gestohlenen Herden zurückgeben würde. Dem Helden Amphitryon gelang es, diese Bedingung zu erfüllen, und Elektriyon gab ihm Alkmene zur Frau. Es wurde eine prächtige Hochzeit arrangiert, doch während des allgemeinen Spaßes stritten sich Elektriyon und Amphitryon. Berauschter Wein trübte Amphitryons Geist, und er zog ohne zu zögern sein Schwert und tötete Elektrion. Die ganze Stadt war empört über diesen heimtückischen Mord. Amphitryon musste Mykene sofort verlassen und in fremden Ländern Zuflucht suchen. Alkmene folgte ihrem Mann, leistete ihm jedoch einen Eid, dass er ihre ermordeten Brüder rächen würde. Sie flohen nach Theben, wo sie von König Kreon als Ehrengäste empfangen wurden. Kreon gab ihnen alles, was sie für ein glückliches Leben brauchten. Hier erinnerte Alkmene Amphitrion an den Eid, den er geleistet hatte. Er versammelte eine große Armee und machte sich auf den Weg, um sich an König Pterelaus und seinen Söhnen zu rächen. Alkmene blieb allein zurück – das ist eine Gelegenheit, auf die Zeus schon lange gewartet hatte. Eines Nachts erschien er in der Gestalt von Amphitryon in Alkmene. Von Zeus und Amphitryon sollte Alkmene Zwillingssöhne gebären.

Wut und Eifersucht erfassten Hera, als sie erfuhr, dass Zeus Alkmene nahe stand. Sie hasste den Sohn von Alkmene und Zeus, bevor er geboren wurde. Aber Hera gab vor, von den Worten des Zeus ruhig und sogar erfreut zu sein. Gleichzeitig entwickelte sie mit dem Einfallsreichtum, der nur einer Göttin eigen ist, einen heimtückischen Plan, um Zeus' Pläne für die Zukunft seines erwarteten Sohnes zu zerstören. Ruhig näherte sie sich Zeus und sagte ihm mit einem süßen Lächeln, das seine Täuschung verbarg: „O großer Herrscher des Himmels und der Erde! Schwören Sie, dass der heute als Erster in der Familie der Perseiden geborene Herrscher über alle seine Verwandten befehlen wird!

Ata, die Göttin der Lügen und Täuschung, kam Hera zu Hilfe. Sie verwirrte Zeus so sehr, dass er den heimtückischen Plan von Hera nicht enträtseln konnte, und schwor bei den Wassern des Styx, dass er ihre Bitte erfüllen würde. Hera eilte sofort in ihrem goldenen Streitwagen nach Argos. Sie erschien im Haus von Perseid Stenel und beschleunigte die Geburt seiner Frau, die ein schwaches Frühgeborenes bekam, das den Namen Eurystheus erhielt. Nach der Geburt von Eurystheus und Alkmene gebar sie zwei Zwillingssöhne – Herkules Nach den von uns akzeptierten Daten erhielt das Kind bei der Geburt den Namen Alkid. Später gab ihm das Delphische Orakel den Spitznamen Herkules, was „Taten vollbringen wegen der Verfolgung von Hera“ bedeutet. (Anmerkung pro.)
, Sohn des Zeus, und Iphikles, Sohn des Amphitrion.

Als sie ihr Ziel erreicht hatte, kehrte Hera zum Olymp zurück, erschien vor Zeus und sagte zu ihm: „Großer Herrscher! In Argos wurde Perseid Stenel ein Sohn geboren. Er war heute der Erstgeborene und sollte Herr über alle Nachkommen deines Sohnes Perseus sein! Erst jetzt verstand Zeus Heras heimtückischen Plan. Natürlich hätte sie ihn nicht täuschen können, wenn die Göttin der Täuschung Ata seinen Geist nicht getrübt hätte. Er wurde wütend auf die Göttin der Täuschung und warf sie vom Olymp, wobei er ihr strikt verbot, dort zu erscheinen. Seitdem lebt die Göttin der Täuschung Ata unter den Menschen auf der Erde.

Zeus konnte seinen heiligen Eid gegenüber Hera nicht brechen. Aber er ergriff Maßnahmen, um das Schicksal seines geliebten Sohnes zu lindern, der aus der schönsten aller sterblichen Frauen hervorging – Alkmene. Er schloss mit Hero eine Vereinbarung, dass sein Sohn Herkules nicht bis zu seinem Lebensende unter der Herrschaft von Eurystheus stehen würde, sondern nur bis er seine zwölf Befehle erfüllte. Danach wird er von seiner Macht befreit und erhält Unsterblichkeit.

Zeus wusste, dass Herkules sein Leben schrecklichen Gefahren aussetzen und unmenschliche Schwierigkeiten überwinden musste, um die Anweisungen des schwachen und feigen Eurystheus auszuführen, aber er konnte seinen Sohn nicht vor all dem retten, da er Hera einen Eid leistete. Dennoch bat er seine Tochter Pallas Athene, Herkules zu helfen und ihn zu beschützen, als sein Leben in Lebensgefahr schwebte.

Auf Befehl von Zeus nahm der Gott Hermes den neugeborenen Herkules und brachte ihn zum Olymp, wo er das Kind auf die Brust der schlafenden Hera legte. Durch ihre göttliche Milch erlangte Herkules eine solche Kraft, die kein Sterblicher besitzen konnte. Doch als Hera aufwachte, stieß sie den kleinen Herkules von ihrer Brust weg. Ihr Hass auf ihn wurde noch größer und sie beschloss, ihn um jeden Preis zu vernichten.

Eines Abends, als Alkmene Herkules und Iphikles in Windeln wickelte und sie in der Wiege schlafen ließ, schickte Hera zwei Schlangen. Leise krochen sie zur Wiege und begannen zischend, sich um den Körper des kleinen Herkules zu schlingen. Sie drückten ihn immer fester und waren kurz davor, ihn zu erwürgen. Doch der zukünftige Held wachte auf, zog seine Hände unter den Windeln hervor, packte die Schlangen an den Köpfen und drückte sie so fest, dass sie sofort starben. In ihrer Qual zischten sie so laut, dass Alkmene und ihre Mägde aufwachten. Sie sahen ein Kind mit Schlangen in den Händen und schrien vor Angst. Amphitrion rannte unter dem Geschrei der Frauen und mit gezogenem Schwert in den Raum.

Alkmene und Amphitryon waren schockiert über die unerwartete Stärke des kleinen Herkules und baten den Wahrsager Tiresias, ihnen vom Schicksal ihres Sohnes zu erzählen. Der weise alte Mann blickte in die Zukunft und erzählte ihnen ausführlich, welche Heldentaten Herkules vollbringen müssten. Mit ihnen wird er als größter Held berühmt werden und die Götter werden ihn mit Unsterblichkeit belohnen. Und Herkules wird mit ihnen auf dem Olymp leben ...

Nachdem Amphitryon etwas über die Zukunft des Herkules erfahren hatte, nahm er seine Ausbildung auf: Er brachte ihm bei, genau mit einem Bogen zu schießen und eine Keule zu benutzen. Amphitrion wollte nicht nur Kraft und Geschicklichkeit entwickeln, er wollte seinem Sohn auch Wissen und eine gute Erziehung vermitteln, aber Herkules zeigte dabei keinen solchen Eifer: Es war unmöglich, seinen Erfolg beim Lesen, Schreiben und Spielen der Kithara mit dem zu vergleichen Erfolg zeigte er im Springen, im Ringen, Bogenschießen und in der Fähigkeit, andere Waffen zu benutzen. Der Musiklehrer Lin, Bruder des Orpheus, beklagte sich oft bei Amphitrion, dass Herkules nicht die Cithara spielen wollte und ihn schelten und bestrafen musste. Als Lin wütend auf Herkules wurde und ihn schlug, schnappte sich der kleine Herkules eine Zithara und schlug seinen Lehrer so hart, dass er tot zu Boden fiel. Amphitryon war über diesen Vorfall sehr beunruhigt. Als er sah, wie die Stärke und Macht des Herkules von Tag zu Tag zunahm, begann er Angst vor ihm zu haben und schickte ihn deshalb auf die ferne Insel Kieferon. Dort, inmitten der kühlen Wälder, wuchs Herkules in Freiheit auf. Bald übertraf er alle anderen an Größe, Kraft, Beweglichkeit und der Fähigkeit, Waffen zu führen. Der Speer und die Pfeile des Herkules treffen immer das Ziel.

Der Philosoph Prodicus (der im 5. Jahrhundert v. Chr. lebte) beschrieb den folgenden „Fall“ künstlerisch. Eines Morgens, als Herkules auf einer grünen Wiese trainierte, erschienen zwei sagenhaft schöne Mädchen vor ihm. Eine davon hieß Zärtlichkeit – sie lud Herkules ein, ihn durch ein einfaches und angenehmes Leben voller Vergnügen und Sorglosigkeit zu führen. Die zweite hieß Tugend – sie bot Herkules einen anderen Lebensweg an, voller Schwierigkeiten, Gefahren und Leiden, aber auf diesem Weg erwartete ihn großer Ruhm. Ohne zu zögern wählte Herkules den von der Tugend vorgeschlagenen Weg und wich sein ganzes Leben lang nicht von diesem Weg ab. Er besiegte grausame Könige, vernichtete wilde Monster und besiegte die schrecklichen Kräfte der Natur.

Herkules ertrug viele Schwierigkeiten und Leiden, kämpfte jedoch ständig für das Wohlergehen der Menschen. Noch in jungen Jahren rettete er die Einwohner von Kieferon vor dem schrecklichen Kieferon-Löwen, der hoch in den Bergen lebte und nachts in die Täler hinabstieg und alles zerstörte, was ihm im Weg stand. Herkules entdeckte sein Versteck, griff den Löwen an und spießte ihn auf. Danach nahm er seine Haut ab, warf sie wie einen Umhang über seine mächtigen Schultern, band seine Vorderpfoten zu einem Knoten auf der Brust zusammen und der Löwenkopf diente ihm als Helm. Aus einer eisenharten Esche, die Herkules entwurzelt hatte, machte er eine riesige Keule, die niemand heben konnte. Von Hermes erhielt Herkules ein scharfes Schwert als Geschenk und Apollo überreichte ihm Pfeil und Bogen. Hephaistos schmiedete für ihn eine goldene Muschel und Pallas Athene selbst webte Kleider für Herkules. So bewaffnet begab sich Herkules in die Stadt Theben. Zu dieser Zeit zahlten die Thebaner jedes Jahr Tribut an den orchomenischen König Ergin. In der Schlacht tötete ihn Herkules und erlegte den Orchomeniern den doppelten Tribut auf, den Theben ihnen jährlich zahlte. Der thebanische König Kreon bewunderte den Mut des Herkules, der die Stadt vor solch einem Unheil rettete, und gab ihm seine Tochter Megara zur Frau, und die Götter schickten ihm drei Söhne.

Herkules lebte glücklich mit seiner Familie in Theben. Aber wie ein heißes Feuer flammte Heras Hass auf Herkules auf. Sie schickte ihm eine schwere Krankheit. In einem Anfall von Wahnsinn verwechselte Herkules seine Kinder und die seines Bruders Iphikles mit Opfertieren und warf sie ins Feuer. Als seine Gedanken zu ihm zurückkehrten, wurde ihm klar, welche Gräueltat er unwissentlich begangen hatte, und er verfiel in tiefe Trauer. Auf der Suche nach Trost verließ Herkules Theben und begab sich in die heilige Stadt Delphi, um den Gott Apollo zu fragen, was getan werden müsse, um von diesem schrecklichen Verbrechen befreit zu werden. Durch seine Prophetin Pythia befahl ihm Apollo, sofort nach Argos zu gehen. Dort musste er Eurystheus zwölf Jahre lang dienen und auf seinen Befehl zwölf Heldentaten vollbringen. Erst danach sollte Herkules von den Göttern Unsterblichkeit erhalten.

Herkules ging nach Argos und wurde ein bescheidener Diener des feigen Eurystheus, der Herkules so sehr fürchtete, dass er ihm nicht einmal erlaubte, in Mykene zu erscheinen, und seine Befehle über den Boten Koprey übermittelte.

Schwere Aufgaben musste Herkules im Dienste von Eurystheus ausführen. Zunächst wurde ihm befohlen, den Nemeischen Löwen zu töten, der die Umgebung der Stadt Nemeus verwüstete (siehe Sternbild Löwe). Dann befahl Eurystheus Herkules, sich mit der lernäischen Hydra auseinanderzusetzen, einem schrecklichen Monster mit dem Körper einer Schlange und neun Drachenköpfen, von denen einer unsterblich war (siehe Sternbild Hydra). Befreit von dem durch die Hydra verursachten Leid veranstalteten die Menschen prächtige Feierlichkeiten zum Gedenken an die Heldentat des Herkules.

Sobald Herkules mit einem Sieg nach Hause zurückkehrte, erwartete ihn sofort ein neuer Auftrag von Eurystheus, der noch schwieriger und gefährlicher war: Es galt, die stymphalischen Vögel zu töten. Die Umgebung der Stadt Stimfal verwandelte diese Vögel in eine Wüste, sie stürzten sich auf Menschen und Tiere und zerrissen sie mit ihren kupfernen Klauen und Schnäbeln. Die Federn dieser Vögel waren aus harter Bronze, und wenn sie abflogen, konnten die Vögel sie wie Pfeilwolken auf diejenigen werfen, die es wagten, sie anzugreifen. Mit Hilfe von Pallas Athene gelang es Herkules, diese Vögel zu vertreiben, und sie kehrten nie mehr nach Stymphalus zurück.

Die Göttin Artemis, beleidigt von den Bewohnern Arkadiens, schickte ihnen das Kerineische Reh, das die Felder und Gärten verwüstete. Eurystheus befahl Herkules, den Hirsch zu fangen und lebend nach Mykene zu bringen. Aber das war nicht einfach. Wie ein Wirbelwind raste das Reh durch die Berge und Täler Arkadiens und kannte keine Müdigkeit. Sie stand nie lange an einem Ort. Ein ganzes Jahr lang verfolgte die Hirschkuh Herkules vom nördlichsten bis zum südlichsten Rand der Erde, konnte sie aber in keiner Weise überholen. Erst in Arkadien gelang es ihm, sich dem Hirsch zu nähern, einen Pfeil abzuschießen und ihn am Bein zu verletzen. Der Hirsch konnte nicht mehr wie zuvor rennen und Herkules schaffte es, sie zu packen. Doch dann erschien die Göttin Artemis vor ihm und sagte voller Zorn: „Warum hast du, Herkules, meiner geliebten Hirschkuh wehgetan?“ Herkules antwortete ihr ruhig: „Große Göttin! Ich habe deine Hirschkuh nicht aus freien Stücken verfolgt, sondern auf Befehl von Eurystheus. Die Götter selbst haben mir befohlen, seine Befehle auszuführen, und ich kann nicht anders, als ihnen zu gehorchen, weil ich sie dadurch beleidigen werde.

Artemis vergab Herkules seine Schuld und erlaubte ihr, eine Hirschkuh zu nehmen und sie nach Mykene zu Eurystheus zu bringen.

Auf dem Berg Erymant lebte ein Eber, der niemandem Gnade zeigte und mit seinen schrecklichen Reißzähnen sowohl Menschen als auch Tiere zerriss und die Umgebung der Stadt Psofis verwüstete. Eurystheus befahl Herkules, diesen Eber zu töten, aber es war nicht so einfach, ihn zu finden. Der Eber lebte hoch oben auf dem Gipfel des Mount Erymant in einem dichten, undurchdringlichen Wald. Herkules kletterte auf den Gipfel des Berges und trieb den Eber mit lautem Geschrei aus seinem Versteck. Herkules verfolgte ihn lange und trieb ihn schließlich in den tiefen Schnee, in dem der Eber stecken blieb und nicht mehr laufen konnte. Herkules packte ihn, fesselte ihn mit starken Fesseln und brachte ihn lebend nach Mykene.

Der König von Elis, Avgii, der Sohn von Helios, hatte unzählige Viehherden. Unter seinen Herden befanden sich dreihundert Bullen, einer gewalttätiger als der andere. Aber Avgiis Scheunenhof wurde 30 Jahre lang nicht geräumt, und niemand konnte ihn räumen. Eurystheus beauftragte Herkules mit der Aufgabe, dies innerhalb eines Tages zu tun. Herkules kam zu Augeus und bot ihm an, den Hof an einem Tag zu reinigen, unter der Bedingung, dass Avgiy ihm ein Zehntel seiner Herden geben würde. Augias stimmte ohne zu zögern zu, denn er war sich sicher, dass Herkules die Aufgabe nicht an einem Tag erledigen konnte. Doch Herkules durchbrach die Mauer, die den Hof auf beiden Seiten umgab, blockierte den Fluss Alpheus mit einem Damm und leitete seinen Fluss zum Hof. Ein kräftiger Wasserstrahl spülte die Ställe aus und schwemmte den gesamten Mist weg. Als Herkules von Avgiy verlangte, sein Versprechen zu erfüllen – ein Zehntel der Herden abzugeben, vertrieb er ihn. Mit leeren Händen kehrte Herkules zu Eurystheus zurück, doch nachdem er alle seine Heldentaten vollbracht und sich aus dem Dienst von Eurystheus befreit hatte, versammelte er eine große Armee, griff Avgii an und durchbohrte ihn mit einem tödlichen Pfeil. Herkules nahm seinen Besitz weg, brachte den Göttern reiche Opfer dar und legte den Grundstein für die Olympischen Spiele.

Eine große Katastrophe ereignete sich auf der fernen Insel Kreta. Gott Poseidon, wütend auf König Minos, weil er ihm keinen Stier geopfert hatte (siehe zum Sternbild Stier), flößte diesem Tier Tollwut ein. Der wütende Stier stürmte mit schrecklicher Wut um die Insel und zerstörte alles, was ihm in den Weg kam. Eurystheus hörte von dieser Katastrophe und befahl Herkules, sich sofort auf die Insel Kreta zu begeben, um den verrückten Stier zu fangen und lebend nach Mykene zu bringen. Herkules hat diesen Befehl von Eurystheus brillant erfüllt.

Der thrakische König Diomedes hatte wunderschöne Pferde, aber so wild und gewalttätig, dass sie nur an Eisenketten gehalten werden konnten. Sie aßen kein Gras, sondern Menschenfleisch. Um seine Untertanen nicht zu opfern, warf Diomedes alle Fremden, die während eines Schiffbruchs an der Küste Thrakiens festsaßen, auf die Pferde, um sie zu fressen. Wildpferde zerrissen sie und fraßen sie samt Knochen. Eurystheus befahl Herkules, die Pferde des Diomedes lebendig zu machen, in der Hoffnung, dass sie Herkules zerreißen würden, sobald er begann, die Eisenketten im Stall zu lösen.

Herkules sammelte wahre Freunde, darunter seinen besten Freund Abder, den Sohn des Gottes Hermes, und segelte auf einem Schiff nach Thrakien. Nachdem sie am Ufer gelandet waren, gingen sie zu den Pferden. Herkules gelang es, sie zu lösen und zu seinem Schiff zu bringen. Zu dieser Zeit griff ihn Diomedes mit einer großen Armee an. Herkules beauftragte Abder, die Pferde zu bewachen, und er selbst zog mit einigen seiner verbliebenen Gefährten in die Schlacht mit Diomedes und tötete ihn. Als Herkules zum Schiff zurückkehrte, sah er ein schreckliches Bild – die Pferde von Diomedes zerrissen seinen geliebten Abder. Er begrub seinen Freund im thrakischen Land und gründete dort die Stadt Abdera. Herkules brachte wilde Pferde nach Mykene, doch als er sie sah, erschrak Eurystheus so sehr, dass er befahl, sie in den uneinnehmbaren Bergen des Peloponnes freizulassen.

Weit entfernt an den Ufern von Meotida (Asowsches Meer) befand sich das Königreich der Amazonen. Es handelte sich um kriegerische Frauen, die keine Männer in ihr Land ließen. Und die kriegerischste war ihre Königin Hippolyta. Sie raste wie ein Wirbelwind auf ihrem gewalttätigen Pferd, und ihre Pfeile trafen selbst große Helden. Das Symbol ihrer Macht über die Amazonen war ein magischer Gürtel, den sie nie abnahm. Dieser Gürtel wurde ihr von Ares, dem Kriegsgott, geschenkt.

Einst sagte die Tochter von Eurystheus Admet, einer Priesterin der Göttin Hera, zu ihrem Vater: „Vater, ich möchte den Gürtel von Hippolyta haben!“ Eurystheus antwortete ihr: „Du wirst es haben, liebe Tochter!“ Er befahl Herkules sofort, den Gürtel von Hippolyta zu holen.

Herkules versammelte eine kleine Abteilung Krieger, aber in dieser kleinen Abteilung befanden sich berühmte Helden, und segelte auf einem Schiff über das blaue Meer in das Land der Amazonen. Sie segelten lange. Unterwegs vollbrachten Herkules und seine Gefährten viele Heldentaten und kamen schließlich in der Stadt Themyscira an, der Hauptstadt des Landes der Amazonen. Der Ruhm des Herkules hat diese Orte bereits erreicht. Königin Hippolyta machte sich auf den Weg, um den Sohn des Zeus zu treffen und herauszufinden, warum er gekommen war. Herkules antwortete ihr mit der Wahrheit: „Herrliche Königin! Ich habe eine lange und schwierige Reise über stürmische Meere zurückgelegt und bin gegen meinen Willen mit meiner Armee hierher gekommen. Durch den Willen der Götter muss ich die zwölf Befehle von Eurystheus erfüllen. In seinem Namen bin ich hierher gekommen, um deinen Gürtel abzunehmen und ihn seiner Tochter Eurystheus zu bringen, die ihn besitzen wollte.

Königin Hippolyta hörte diesen wahrheitsgemäßen Worten zu und war bereit, Herkules ihren Gürtel zu übergeben, doch die Göttin Hera, die nicht aufhörte, gegen Herkules zu schmieden, verkleidete sich als Amazone und schloss sich stillschweigend ihren Reihen an. Sie flüsterte mehreren Amazonen zu: „Vertraue Herkules nicht!“ Dann kam er mit Soldaten hierher, um unsere Königin gefangen zu nehmen und in die Sklaverei zu verschleppen! Diese Worte Heras wurden von Mund zu Mund weitergegeben und nach einer Weile erfuhren alle Amazonen davon. Sie glaubten an die Lügen von Hera, schnappten sich ihre Bögen und Speere und griffen unerwartet die Gefährten des Herkules an. Es begann ein erbitterter Kampf. Viele Gefährten des Herkules starben durch die Pfeile der kriegerischen Amazonen, aber auch viele Amazonen fanden ihren Tod auf dem Schlachtfeld. Sieben der Mutigsten von ihnen griffen gleichzeitig Herkules an, aber er wehrte ihre Speere mit einem Schild ab und nahm zwei von ihnen gefangen – Antiope und Melanippe. Die Amazonen wurden besiegt. Um ihre kühnste Assistentin Melanippe aus der Gefangenschaft zu befreien, gab Hippolyta den Gürtel Herkules und dieser übergab ihn seiner Tochter Eurystheus.

Bevor Herkules sich von den Kämpfen mit den Amazonen erholen konnte, betraute ihn Eurystheus mit einer neuen, noch schwierigeren Aufgabe. Weit, weit weg, am westlichsten Rand der Erde, wo jeden Abend der strahlende Helios vom Himmel herabstieg, lag inmitten des stürmischen Ozeans die Insel Erythia. Dort lebte der schreckliche Riese Gerion, der drei Köpfe, drei Körper, sechs Arme und sechs Beine hatte. Auf dieser Insel weideten unter der wachsamen Bewachung des zweiköpfigen Hundes Orfo und des Riesen Eurytion die berühmten Kühe von Geryon. Herkules musste sie nach Mykene bringen.

Herkules ging, um den Auftrag auszuführen. Zuerst durchquerte er Afrika, durchquerte die heiße Wüste Libyens, durchquerte viele weitere Länder und erreichte schließlich den westlichen Rand der Erde, wo sich eine schmale Meerenge befand. Zur Erinnerung an seine lange und schwierige Reise errichtete Herkules zwei riesige Felsen, die heute die Säulen des Herkules genannt werden. Von hier aus sah Herkules die weit entfernte Insel Erythia in den Weiten des stürmischen Ozeans. Aber wie kommt er dorthin?

Herkules saß nachdenklich am Ufer und blickte in die Ferne. Es begann dunkel zu werden. Der Streitwagen von Helios ist bereits in die Gewässer des Ozeans hinabgestiegen. Blendendes Licht und unerträgliche Hitze breiteten sich aus. Herkules sprang auf, ergriff sein Schwert und stürzte sich auf den strahlenden Gott. Helios lächelte nur, als er die Furchtlosigkeit des Sohnes des Zeus sah, und würdigte seinen Heldenmut und schenkte ihm sein goldenes Boot, auf dem er jede Nacht mit Pferden und einem Streitwagen den Ozean vom westlichen zum östlichen Rand der Erde überquerte. Herkules stieg in das Boot und sie trug ihn über die Wellen des Ozeans. So erreichte er die Insel Erythia.

Sobald Herkules die Insel betrat, flog der blutrünstige zweiköpfige Hund Orfo auf ihn zu, dessen schreckliches Bellen wie Donner im Gewitter war. Herkules wartete ruhig auf ihn, und als der Hund sich ihm näherte, schlug er mit seiner schweren Keule auf ihn ein. Orfo fiel tot zu Boden. In diesem Moment griff der Riese Eurytion wie ein Hurrikan Herkules an, doch der Sohn des Zeus hatte keine Angst. Mit schrecklicher Kraft warf er seinen Speer, der den Riesen durch und durch durchbohrte, und Eurytion stürzte wie ein riesiger Stein zu Boden.

Herkules trieb die wunderbaren Kühe von Gerion zu der Stelle, an der er das Boot verließ, und bereitete sich gerade darauf vor, sie hineinzuladen, um mit ihnen den Ozean zu überqueren, als Geryon selbst den Helden angriff. Als ob drei Riesen gleichzeitig Herkules angreifen würden. Wenn nicht mindestens ein Pfeil oder Speer des Herkules das Ziel getroffen hätte, hätte Geryon Herkules besiegt. Doch in diesem schwierigen Duell kam Athene Pallas auf Befehl ihres Vaters Herkules zu Hilfe. Einer nach dem anderen, wie ein Blitz, flogen die Pfeile des Herkules und durchbohrten alle drei Köpfe des monströsen Riesen. Herkules zerschmetterte sie mit seiner Keule und Gerion brach mit einem solchen Gebrüll zusammen, dass es schien, als wären drei riesige Steine ​​zu Boden gefallen.

Nachdem Herkules die Kühe über den Ozean gebracht hatte, ließ er das Boot am Ufer zurück, damit Helios nachts seine lange Reise zum östlichen Rand der Erde fortsetzen konnte.

Herkules trieb die Kühe von Gerion weiter. Er reiste mit ihnen durch ganz Südeuropa und stieß dabei auf viele Schwierigkeiten. Doch die größten Hindernisse wurden von der Göttin Hera errichtet. Sie schickte der ganzen Herde Tollwut. Mit einem furchteinflößenden Muhen rannten die Kühe in verschiedene Richtungen. Herkules rannte ihnen lange nach und sammelte mit großer Mühe bereits in Thrakien den größten Teil der Herde und lieferte die Kühe nach Mykene. Dort gab er sie Eurystheus, der sie der Göttin Hera aus Dankbarkeit dafür opferte, dass sie dem Herkules so unglaubliche Schwierigkeiten bereitet hatte.

Es verging etwas Zeit und Eurystheus vertraute dem Helden eine neue Aufgabe an – den Hund Kerberos zu bringen, der in der Unterwelt des Hades die Schatten der Toten bewachte.

Ein Anblick der Hündin Kerber hat die Menschen bereits in Angst und Schrecken versetzt. Es hatte drei Köpfe, aus jedem Kopf ragten Reißzähne so scharf wie Schwerter, und um seinen Hals zischten riesige Schlangen. Der lange Schwanz des Cerberus endete mit dem Kopf eines Drachen, der unaufhörlich Flammen ausspuckte. Niemand wagte es, sich diesem Monster zu nähern und das düstere Königreich des Hades zu verlassen.

Um diesen Auftrag zu erfüllen, musste Herkules enorme Schwierigkeiten überwinden. Er ging nach Süden und erreichte Laconia. Hier, in der Nähe von Tenar, im südlichsten Teil des Peloponnes, stieg Herkules in einen bodenlosen, düsteren Abgrund hinab. In der Dunkelheit bemerkte er nicht, wie er das Tor erreichte, das zum Königreich des Hades führte. Er blieb vor dem Tor stehen und überlegte, wie er in das Reich der Schatten gelangen könnte. Zu dieser Zeit näherte sich ihm Hermes, der die Seelen der Toten in den Hades begleitete. Er war es, der Herkules in die Unterwelt einführte, und Pallas Athene begleitete ihn und verließ ihn nicht, bis er die Anweisungen befolgte.

Sobald Herkules ein paar Schritte machte, erschien der Schatten seines Freundes Meleager vor ihm. Meleager bat Herkules, seine Schwester Dejanira zu heiraten, die nach seinem Tod wehrlos blieb, und flehte Herkules an, ihr Beschützer zu sein. Herkules versprach, dass er bei seiner Rückkehr Meleagers Bitte erfüllen würde.

Nachdem er alle Schrecken der Unterwelt durchgemacht hatte, erschien Herkules vor dem Thron des Hades selbst und sagte ihm, dass er nach dem Willen der Götter Cerberus mitnehmen und Eurystheus übergeben müsse. Hades konnte die Weigerung der Götter nicht beleidigen und antwortete dem Helden: „Sohn des Zeus, wenn du meinen Cerberus ohne Waffen zähmen kannst, nimm ihn, er gehört dir!“

Herkules machte sich auf die Suche nach Cerberus. Er wanderte lange Zeit durch die Unterwelt und fand ihn schließlich am Ufer des Flusses Acheron. Herkules stürzte sich auf den Hund und schlang seine kräftigen Arme um seinen Hals. Der treue Wächter des Hades geriet in Wut, sein Geheul erschütterte die Unterwelt. Doch immer mehr drückte Herkules den Hals des Hundes. Der lange Schwanz des Kerberus schlang sich um den Körper des Herkules, der Kopf des Drachens am Ende des Schwanzes riss den Körper des Helden mit seinen Zähnen auf. Aber die Hände des Herkules umklammerten wie ein Schraubstock den Hals des Kerberos, und schließlich fiel der Hund erschöpft und halb erwürgt zu Füßen des Sohnes des Zeus. Herkules holte Cerberus aus der Unterwelt und führte ihn nach Mykene. Der Hund hatte noch nie das Licht gesehen und hatte solche Angst, dass Schweiß und giftiger Schaum von seinen Seiten zu tropfen begannen und dort, wo sie auf den Boden fielen, sofort giftige Kräuter wuchsen.

In Mykene zeigte Herkules Eurystheus Cerberus. Er hatte solche Angst, dass er befahl, ihn sofort in die Unterwelt zurückzubringen. Herkules brachte ihn zurück in den Hades, und dort begann Kerberos wie zuvor, die Schatten der Toten zu bewachen.

Der schwere Dienst des Herkules bei Eurystheus neigte sich dem Ende zu. Er musste die letzte Aufgabe erfüllen – Herkules musste zum Titanen Atlas gehen, der das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern hielt, drei goldene Äpfel aus seinen Gärten nehmen, die von den Töchtern des Atlas, den Hesperiden, bewacht wurden, und sie zu Eurystheus bringen .

Die Schwierigkeit dieser Leistung bestand darin, dass niemand den Weg zu den Gärten des Atlas kannte und ihn Herkules nicht zeigen konnte. Herkules wanderte lange umher, er durchquerte viele Länder und erreichte den äußersten Norden, wo der Fluss Eridanus floss. Hier erklärten ihm die Nymphen, wie er den Weg zum Atlas finden könne. Nachdem Herkules auf seinem Weg viele Schwierigkeiten überwunden hatte, erreichte er den Rand der Erde, wo der große Titan Atlas stand. Herkules blickte erstaunt auf den mächtigen Titanen, der das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern hielt.

Atlas bemerkte Herkules und fragte, was ihn hierher geführt habe. Herkules antwortete ihm: „Großer Atlas! Durch den Willen der Götter führe ich die Anweisungen von Eurystheus aus. Er war es, der mir befahl, drei goldene Äpfel aus deinem Garten zu nehmen und sie ihm zu bringen. Antworte mir, gibst du sie mir aus freien Stücken? Atlas antwortete: „Sohn des Zeus! Ich werde dir goldene Äpfel geben, aber damit ich sie pflücken kann, steh an meiner Stelle und stütze das Firmament, damit es nicht einstürzt!

Herkules trat an die Stelle von Atlas. Eine schreckliche Last lastete auf seinen Schultern. Er beugte sich vor und seine Muskeln schwollen an wie Berge. Schweiß floss wie ein Fluss aus seinem Körper, aber die Göttin Pallas Athene verstärkte seine Kraft und er hielt das Himmelsgewölbe, bis Atlas erschien. Atlas brachte drei goldene Äpfel, gab sie aber nicht Herkules, sondern bot an, sie zu Eurystheus selbst nach Mykene zu bringen. Dann erkannte Herkules, dass Atlas durch List für immer von der Verpflichtung befreit werden wollte, das Himmelsgewölbe aufrechtzuerhalten, und beschloss, sich selbst zu betrügen. Und er sagte zu Atlas: „Ich stimme zu, Atlas, aber ich bitte dich, mich eine Weile zu wechseln, bis ich ein Kissen finde, das ich auf meine Schultern legen möchte, damit das Firmament nicht so sehr auf sie drückt.“

Unschuldiger Atlas stimmte zu. Dann nahm Herkules ihm die Äpfel ab und ging nach Mykene. Er gab die goldenen Äpfel Eurystheus, der sie Herkules gab. Dann schenkte Herkules diese Äpfel seiner Gönnerin Pallas Athene, und sie gab sie den Hesperiden zurück, damit die Äpfel für immer in ihren Gärten bleiben würden.

Herkules besiegt den Todesgott Thanatos

Als Herkules und seine Freunde die Pferde von König Diomedes nach Thrakien holten, mussten sie lange Zeit auf stürmischer See segeln. Um seine Streitkräfte zu verstärken, beschloss Herkules, in der Nähe der Stadt Thera zu landen und seinen Freund, König Admet, zu besuchen. Doch der Tag war unglücklich, als das Schiff des Herkules in der Bucht landete. Admets Familie und die ganze Stadt trauerten tief. Es blieben nur noch wenige Stunden bis zum Tod der Frau von Admet Alcestis.

Vor einigen Jahren, an einem Herbsttag, als ein kalter Wind mit schrecklicher Kraft von den Bergen wehte und jeder versuchte, so schnell wie möglich in ein warmes Haus zu gelangen, erschien in Admets Palast ein Bettler, gekleidet in Lumpen, durch die sein Blau Der Körper schien durch. Er kam zu König Admet und bat ihn, ihn ein Jahr lang als Diener aufzunehmen. Admetus fragte den Bettler nach seinem Namen und woher er stamme, aber er sagte nichts mehr. Der König befahl, ihm Kleidung zu geben und ihn zu ernähren, und da der arme Kerl nicht wusste, wie er etwas tun sollte, schickten sie ihn auf die Weide der Schafe.

Die Zeit verging Tag für Tag. Ein Jahr ist vergangen. Einmal ging Admet in die Berge und hörte dort magische Musik. Er blickte sich um und sah auf dem Gipfel des Berges einen schlanken jungen Mann mit strahlendem Gesicht, der auf einer goldenen Leier spielte. Die Melodie war so zart und schön, dass die Schafe den Musiker umringten und so angestrengt zuhörten, dass sie nicht einmal auf das üppige grüne Gras blickten.

Admet ging auf den jungen Mann zu. War das derselbe Bettler, den er ein Jahr zuvor aufgenommen und geschickt hatte, um die Schafe zu hüten? Nun stellte er sich ihm vor: „Ich bin der Gott Apollo. Vor einem Jahr vertrieb mich mein Vater, der Donnerer Zeus, aus dem hellen Olymp und befahl mir, ein ganzes Jahr lang bei einer Person zu dienen. Du, Admet, hast mich angenommen, mich angezogen, Schuhe angezogen, mich gefüttert und ich bin zufrieden mit dir. Sag mir jetzt, was soll ich tun, um dich für deine Freundlichkeit zu revanchieren?“

Admet war verwirrt, antwortete aber dennoch: „Großartiger Meister! Ich freue mich, dass du mit mir zufrieden bist. Ich will nichts von dir!"

Bevor er zum Olymp aufbrach, sagte Apollo zu Admet, dass er ihn bei Bedarf jederzeit um Hilfe bitten könne.

Admet blieb allein zurück und dachte lange darüber nach, was passiert war. Die Nacht brach herein und er kehrte nach Hause in den Palast zurück. Geistig wurde er in die Nachbarstadt Iolk versetzt, deren König der grausame Pelius war. Er hatte eine Tochter, Alcestis. Jeder, der sie sah, verspürte ein Gefühl aufregender Freude – sie war so süß und schön. Aus nahen und fernen Ländern kamen die Königssöhne, um sie zu umwerben, aber sie lehnte alle ab, weil sie nur ihren Nachbarn mochte – Admet, den jungen König der Stadt Fera. Er kam zu Pelius und Admet, um um die Hand seiner Tochter zu bitten. Pelius sah den Bräutigam lange an, dachte nach und sagte schließlich zu ihm: „Wenn du willst, dass ich dir meine Tochter zur Frau gebe, beweise, dass du ihrer Hand und der Tatsache, dass du mein Schwiegersohn bist, würdig bist.“ Du musst sie in einem Wagen holen, der von einem Löwen und einem Eber gezogen wird! Wenn Sie mit einem anderen Streitwagen ankommen, selbst wenn er aus reinem Gold besteht und fliegende Pferde hat, werden Sie Alcestis nicht sehen!

Admet war traurig, er erkannte, dass Pelius ihm mit dieser Bedingung klarmachen wollte, dass er ihm seine Tochter nicht geben wollte. Hat man davon schon einmal gehört: einen Löwen und einen Eber zu einem Team zusammenzuschließen?!

Admet wurde jeden Tag trauriger und trauriger. Doch eines Morgens erschien ihm der Gott Apollo mit einem silbernen Bogen und einem Köcher voller Pfeile und er sagte zu ihm: „Ich weiß, warum du traurig bist, Admet, aber der Zustand von Pelias ist nicht so schwierig.“ Komm mit mir".

Gemeinsam gingen sie in die Berge, umgeben von dichten Wäldern. Eine kleine Zeit verging, und ein Löwe erschien mit ohrenbetäubendem Gebrüll vor ihnen. Apollo verfolgte ihn, fing ihn und zähmte ihn, sodass der Löwe ihnen folgte, sanftmütig wie ein Lamm. Und dann ließ der Eber nicht warten. Mit wild blitzenden Augen und entblößten scharfen, langen Fangzähnen stürzte er auf sie zu. Apollo ließ den Löwen frei, der den Eber fing und zu ihnen brachte. Sie kehrten zum Palast zurück und spannten die beiden Tiere zu einem Gespann zusammen. Admet setzte sich in den Streitwagen, schwenkte seine Peitsche und eilte in die Stadt Iolk. Als Pelias einen Löwen und einen Eber an den Wagen gespannt sah und Admet im Wagen saß, der die Zügel und die Peitsche fest in der Hand hielt, konnte er sein Erstaunen nicht unterdrücken. Er hätte nie geglaubt, dass irgendjemand ein solches Wunder vollbringen könnte. Er gab seine Tochter Alkestis Admet, der sie in seinen Palast mitnahm. Dort wurde eine prächtige Hochzeitsfeier veranstaltet, bei der Apollo selbst anwesend war und magische Melodien auf seiner Leier spielte.

Admet und Alcestis lebten glücklich. Die Götter schickten ihnen zwei wunderschöne Kinder – einen Sohn und eine Tochter. Auf Wunsch von Apollo bestimmten die Schicksalsgöttinnen Moira voraus, dass Admet den Tod loswerden könne, wenn jemand anderes freiwillig bereit sei, an seiner Stelle zu sterben.

Jahre vergingen und die letzte Stunde von Admet kam. Er bat seine betagten Eltern, dass einer von ihnen an seiner Stelle sterben sollte, doch weder Vater noch Mutter stimmten zu. Auch keiner von Admets engsten Verwandten oder Freunden war damit einverstanden. Und der Tod nahte bereits ... Da kam Alkestis zu Admetus und sagte ihm, dass sie bereit sei, an seiner Stelle zu sterben.

Alcestis bereitete sich darauf vor, in das Reich der Schatten aufzubrechen, küsste ihre Kinder zum letzten Mal und bat die Göttin des Herdes, Hestia, sie zu beschützen, als sie ohne Mutter zurückblieben. Dann zog sie sich in ihre Gemächer zurück und ging zu Bett. Die Menschen um sie herum trauerten bitterlich. Admet selbst flehte sie an, ihn nicht allein zu lassen. Und der verhasste Todesgott Thanatos beugte sich bereits über Alcestis. Apollo flehte ihn an, den Tod von Alkestis hinauszuzögern, doch der Todesgott war unerbittlich. Also beugte er sich über Alcestis, und durch seinen kühlen Atem begann sie sich abzukühlen und schloss ihre Augen ...

Als Alkestis bereits darauf vorbereitet wurde, zum Grab getragen zu werden, trafen Herkules und seine Gefährten in der Stadt ein. Admet traf sie, aber seine Trauer erlaubte ihm nicht, seine Freude über das Treffen auszudrücken.

Admet befahl, Herkules ins Gästezimmer zu bringen und ein reichhaltiges Fest für ihn zu veranstalten, und er selbst ging zum Friedhof. Herkules war sich des Unglücks, das seinem Freund widerfuhr, nicht bewusst und feierte mit seinen Gefährten. Aber es entging seiner Aufmerksamkeit nicht, dass die Gesichter der Diener traurig waren und dass sie heimlich mit bitteren Tränen weinten. Herkules fragte sie nach dem Grund ihrer Trauer, doch Admet verbot den Dienern, die schreckliche Wahrheit preiszugeben. Dann vermutete Herkules, dass seinem Freund ein großes Unglück widerfahren sein musste. Er rief einen der Diener beiseite und bestand darauf, ihm zu erzählen, was passiert war. Der Diener konnte sich beim Anblick einer solchen Beteiligung des Herkules nicht länger einsperren und antwortete ihm: „Lieber Fremder, heute ist unsere Dame, die schöne Königin Alkestis, in das Totenreich hinabgestiegen.“

Trauer erfüllte das Herz von Herkules. Es tat ihm weh, dass er an diesem für seinen Freund unglücklichen Tag in seinem Haus feierte und Spaß hatte. Herkules beschloss, Admet dafür zu danken, dass er ihn trotz der Trauer, die ihm widerfuhr, dennoch gastfreundlich empfing. Er erfuhr von dem Diener, wo sich das Grab von Alkestis befand, nahm seine Keule, einen Speer mit Bogen und eilte zum Grab. Herkules rannte dorthin, versteckte sich hinter dem Grab und wartete auf den Moment, als dort der Todesgott Thanatos erschien. Eine kleine Zeit verging und er hörte das Flattern schrecklicher schwarzer Flügel. Thanatos kühlte alles um sich herum mit seinem Atem ab und flog herein, um am Grab des Blutes von Alkestis zu trinken. In diesem Moment stürzte sich Herkules auf ihn, packte ihn mit kräftigen Händen und begann, ihn zu würgen. Die eisige Kälte des Todes ging von Thanatos aus, aber der Sohn des Zeus drückte ihm immer mehr die Kehle zu, und schließlich verlor Thanatos seine letzte Kraft und senkte hilflos seine schwarzen Flügel. Dann band ihn Herkules fest an einen dicken Baum und sagte, dass er ihn erst losbinden und freilassen würde, wenn er ihm Alcestis gebe. Thanatos musste sich von seinem Opfer trennen und sie am Leben lassen. Herkules und Alkestis kehrten in den Palast zurück, betraten die Gemächer von Admet und sahen, wie er bitterlich um seine geliebte Frau trauerte. Er bemerkte nicht einmal, dass sie kamen. Herkules näherte sich leise seinem Bett und sagte zu ihm: „Mein lieber Admet, trauere nicht mehr! Hier ist Ihr Lieblings-Alcestis. Ich habe es in einem harten Kampf mit Thanatos geschafft. Seien Sie wieder glücklich und genießen Sie das Leben wie zuvor!

Freude blitzte in Admets Seele auf. Er umarmte Herkules und sagte: „Verherrlichter Sohn des Zeus! Du hast mir mein Glück zurückgegeben. Was und wie kann ich Ihnen danken? Bleiben Sie als Gast bei mir und wir werden Ihren Sieg über den Gott des Todes feierlich feiern!

Allerdings konnte Herkules nicht länger bei Admet bleiben, da er den Pferden des Diomedes nachschwimmen musste.

Herkules erlangt Unsterblichkeit

Als Herkules im Königreich des Hades war, versprach er seinem Freund Meleager, seine Schwester Dejanira zur Frau zu nehmen. Als Herkules aus dem Reich der Schatten zurückkehrte, ging er in die Stadt Kalydon zu König Oineus und erzählte ihm von der Begegnung mit dem Schatten von Meleager, dem Sohn des Königs, und dem Versprechen, das er ihm gegeben hatte. Aber es stellte sich heraus, dass auch viele andere Männer und Jugendliche die Hände von Dejanira suchten, darunter der Flussgott Aheloy. Es fiel Oinei schwer zu entscheiden, wem er seine geliebte Tochter schenken sollte. Schließlich verkündete er, dass Dejanira die Frau des Gewinners des Kampfes werden würde. Als alle anderen Bewerber um die Hand Dejaniras dies hörten, lehnten sie das Duell ab, da sie keine Chance sahen, Achelous zu besiegen. Nur Herkules blieb übrig. Die Rivalen gingen auf eine weite Lichtung und stellten sich gegeneinander. Ohne Zeit zu verlieren, stürzte sich Herkules auf den riesigen Acheloos und umarmte ihn mit seinen kräftigen Armen. Aber egal wie sehr Herkules seine Muskeln anstrengte, er konnte den Feind nicht stürzen, der so unerschütterlich wie ein riesiger Felsen stand. Der Kampf wurde immer heftiger. Bereits dreimal drückte Herkules Aheloy zu Boden, doch erst beim vierten Mal gelang es ihm, ihn zu packen, so dass der Sieg nahe zu sein schien. In diesem Moment griff Aheloy zur List. Er verwandelte sich in eine Schlange und entglitt den Händen des Helden. Nicht ratlos packte Herkules die Schlange und drückte ihren Kopf so fest, dass sich der Schwanz der Schlange nicht mehr zu engen Ringen drehen konnte. Doch die Schlange entglitt den Händen des Herkules und verwandelte sich sofort in einen wilden Stier, der den Sohn des Zeus wütend angriff. Der Held packte den Stier bei den Hörnern und drehte seinen Kopf, sodass ein Horn abbrach und ihn halbtot zu Boden warf. Kraftlos floh der Gott Aheloy und versteckte sich in den stürmischen Wassern des Flusses.

Oineus gab dem Gewinner Dejanira zur Frau und die Hochzeit verlief prächtig und fröhlich. Nach der Hochzeit gingen Herkules und Dejanira nach Tiryns, der Heimat des Herkules. Die Straße führte sie zum stürmischen und hochwasserreichen Fluss Even, das Wasser schleppte riesige Steine ​​mit sich, und es schien unmöglich, auf die andere Seite zu gelangen – es gab keine Furt, keine Brücke. Der Zentaur Ness trug Reisende über diesen Fluss. Herkules rief ihn und bat ihn, Dejanira auf die andere Seite zu bringen. Der Zentaur stimmte zu und Dejanira setzte sich auf seinen breiten Rücken. Herkules warf seine Keule, seinen Bogen, seinen Speer und seinen Pfeilköcher auf die andere Seite, und er selbst stürzte sich in die stürmischen Wasser des Flusses und schwamm darüber. Sobald er an Land ging, hörte er den ängstlichen Schrei von Dejanira. Nessus, der die Schönheit Dejaniras bewunderte, wollte sie entführen. Herkules ergriff seinen treuen Bogen, und der pfeifende Pfeil überholte den fliehenden Nessus und durchbohrte sein Herz. Der tödlich verwundete Zentaur gab Dejanira den heimtückischen Rat, sein vergiftetes Blut zu sammeln, und sagte zu ihr: „Oh, Tochter des Oineus! Ich habe dich zuletzt durch die turbulenten Gewässer von Even getragen. Ich sterbe. Ich gebe dir mein Blut als Andenken. Es hat eine wunderbare Eigenschaft: Wenn Herkules eines Tages aufhört, dich zu lieben und ihm eine andere Frau lieber wird als du, reibe zumindest seine Kleidung mit diesem Blut ein. So wirst du seine Liebe erwidern, und keine sterbliche Frau oder Göttin wird ihm lieber sein als du.

Dejanira glaubte den Worten des sterbenden Nessus. Sie sammelte sein Blut und versteckte es. Zusammen mit Herkules setzten sie ihre Reise nach Tiryns fort. Dort lebten sie glücklich, ihre Kinder wuchsen unbeschwert auf und erfreuten ihre Eltern.

Einmal kam Ifit, um sie zu besuchen. Herkules empfing seinen Freund herzlich. Als die Freunde das freudige Treffen und die Unterhaltung bemerkten, machten sie einen Spaziergang zur Tiryns-Festung, die auf einem hohen Felsen stand. Von den Mauern der Festung unten war ein schrecklicher tiefer Abgrund zu sehen. Auf der Mauer stehend blickten Herkules und Ifit in die Dunkelheit der Schlucht. Und in diesem Moment flößte ihm die Göttin Hera, deren Hass auf Herkules immer mehr aufflammte, Wut und Wahnsinn ein. Da er sich nicht beherrschen konnte, packte Herkules Ifita und warf ihn in den Abgrund. Mit diesem unfreiwilligen Mord verärgerte Herkules seinen Vater, den allmächtigen Zeus, sehr, da er unwissentlich gegen die heiligen Bräuche der Gastfreundschaft verstieß. Zur Strafe schickte Zeus seinem Sohn eine schwere Krankheit, unter der Herkules lange Zeit litt. Keine Medikamente konnten seine Schmerzen und sein Leiden lindern. Schließlich ging er nach Delphi. Dort sagte ihm die Wahrsagerin des Gottes Apollon, Pythia, dass er sich nur erholen würde, wenn er für drei Jahre in die Sklaverei verkauft würde, und er gab das für ihn erhaltene Geld Ifits Vater Eurytus.

Herkules wurde in die Sklaverei an die lydische Königin Omphale verkauft, die ihn schmerzhaften Demütigungen aussetzte. Sie kleidete den berühmten Helden in Frauenkleider und ließ ihn zusammen mit ihren Dienerinnen spinnen und weben. Und Omphala selbst warf sich damals ein Löwenfell um, das Herkules als Umhang diente, nahm seine Keule, die sie kaum vom Boden abreißen konnte, und umgürtete sich mit seinem Schwert. Stolz ging sie an Herkules vorbei und verspottete ihn. Das Herz des Helden war voller Wut, aber er konnte nichts tun – schließlich war er ein Sklave von Omphala: Sie kaufte ihn und konnte mit ihm machen, was sie wollte. Drei Jahre Sklaverei in Omphala waren für Herkules schwierig. Während dieser Zeit schickte er Dejanira keine Nachricht und sie geriet in Verzweiflung, weil sie nicht wusste, ob ihr Mann noch lebte. Doch eines Tages überbrachte ihr der Bote die freudige Nachricht: Herkules lebt und es geht ihm gut, bald soll sein Bote Lichas eintreffen, der ihr ausführlich erzählen wird, wie Herkules die Stadt Oichalia erobert und zerstört hat.

Endlich kam Lichas. Er brachte Gefangene mit, darunter auch die Königstochter Iola. Lichas erzählte vom Sieg des Herkules und erfreute Dejanira, indem er sagte, dass auch Herkules bald zurückkehren sollte. In der Menge der Gefangenen bemerkte Dejanira ein schönes Mädchen, dessen trauriges Aussehen die Aufmerksamkeit auf sich zog, und fragte Lichas nach ihr. Aber er antwortete ihr nicht.

Dejanira befahl, die Gefangenen in den ihnen zugewiesenen Raum zu bringen. Sobald Lichas gegangen war, kam ein Diener auf sie zu und flüsterte leise: „Herrliche Dame! Lichas wollte dir nicht die Wahrheit über diesen trauernden Sklaven sagen. Hören Sie mich, meine Dame! Das ist Iola, die Tochter von König Eurytus. Herkules schickte sie nicht als Sklavin hierher. Sobald er zurückkommt, wird er sie heiraten …“ Dejanira hörte das und die Schmerzen der Eifersucht begannen ihre Seele zu quälen. Der Gedanke, dass sie nach der Rückkehr des Herkules verlassen und ins Exil geschickt werden würde, bedrückte sie immer mehr. In ihrer Verzweiflung erinnerte sie sich an den Rat des Zentauren Nessus. Sie rieb den Umhang, den sie für Herkules nähte, mit dem Blut von Nessus ein, wickelte ihn ein und reichte ihn Lichas. Sie sagte zu ihm: „Lichas, bring diesen Umhang schnell zu Herkules und sage ihm, er solle ihn sofort anziehen und ihm Opfer bringen.“ Götter. Aber kein Sterblicher darf diesen Umhang vor sich tragen. Selbst die Strahlen des Helios dürfen den Umhang nicht berühren, bevor Herkules ihn anzieht. Beeil dich, Lichas!“

Der Bote machte sich sofort auf den Weg. Dejanira kehrte in den Raum zurück und musste mit Entsetzen feststellen, dass die Wolle, mit der sie ihren Umhang mit dem Blut eines Zentauren eingerieben hatte, zu Asche wurde, sobald die Strahlen von Helios auf sie fielen. Und an der Stelle, wo die Wolle lag, erschien giftiger Schaum. Erst jetzt begriff Deianira die heimtückische Täuschung des sterbenden Nessus, doch es war zu spät: Lichas übergab den Umhang an Herkules. Herkules warf einen Umhang über und opferte seinem Vater Zeus und anderen Göttern zwölf Stiere. Durch die Wärme des brennenden Altars klebte der Umhang am Körper des Herkules und er begann sich vor unerträglichen Schmerzen in schrecklichen Krämpfen zu winden. Sein Sohn Gill, der zu dieser Zeit bei ihm war, trug seinen Vater zum Schiff, und er eilte zu seiner Mutter, um ihr zu erzählen, was sie getan hatte. Als Gill seiner Mutter vom unmenschlichen Leid seines Vaters erzählte, ging Dejanira wortlos in ihre Gemächer, schloss sich dort ein und durchbohrte sich mit einem zweischneidigen Schwert. Sie brachten den sterbenden Herkules. Noch größere Qual erlebte er, als er erfuhr, dass Dejanira sich umgebracht hatte und er sich nicht an ihr rächen konnte. Das Gift verbrannte seinen Körper und er hatte nicht mehr die Kraft, diesen Schmerz zu ertragen. Er befahl seinem Sohn, ihn auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen und ihn so vor weiteren Qualen zu bewahren. Gill und seine Verwandten erfüllten den Wunsch seines Vaters. Herkules wurde getragen und auf ein Feuer gelegt, aber niemand wollte es anzünden, egal wie sehr Herkules darum bettelte. Zu dieser Zeit kam Philoktetes, und Herkules überredete ihn, ein Feuer anzuzünden, und versprach, ihm als Belohnung Pfeil und Bogen zu hinterlassen. Philoktetes erfüllte seinen Wunsch. Riesige Flammenzungen umhüllten den Körper des Herkules, aber Blitze zuckten heller als das Feuer, das der große Zeus schleuderte, und Donner schien den Himmel zu zerreißen ... Pallas Athene und Hermes stürmten auf einem goldenen Streitwagen. Sie brachten den berühmten Helden und geliebten Sohn des Zeus zum Olymp. Dort gewährten die Götter Herkules Unsterblichkeit und er begann als Gleicher unter Gleichen unter ihnen zu leben. Hera selbst, ihren Hass vergessend, begegnete freudig Herkules und gab ihm ihre Tochter, die schöne und ewig junge Göttin Hebe, zur Frau. Die Götter belohnten Herkules für all die Heldentaten, Leiden und Qualen, die er auf der Erde erduldete, dafür, dass er Menschen vor Monstern rettete, die ihnen schreckliche Katastrophen verursachten ... Der Herr des Himmels und der Erde Zeus verwandelte seinen geliebten Sohn in das Sternbild Herkules . In den Sommermonaten erscheint es hoch über dem Horizont. Am Himmel ist dieses Sternbild von den Sternbildern Löwe, Hydra, Stier, Drache und anderen umgeben und erinnert die Menschen an die großen Taten des Helden.

Ursa Major und Ursa Minor, als eines der markantesten Sternbilder am Nordhimmel, haben in den Legenden verschiedener Völker viele verschiedene Namen. Der Große Wagen wird oft als Streitwagen, Wagen oder einfach als die sieben Stiere bezeichnet. Das Sternbild Ursa Major mit dem hellsten Stern namens Dubhe (arabisch Thar Dubb al Akbar – „Rücken des großen Bären“) ist mit der folgenden Legende verbunden. Die schöne Kallisto, Tochter des Königs Lykaon, befand sich im Gefolge der Jagdgöttin Artemis. Unter dem Deckmantel dieser Göttin näherte sich Zeus der Jungfrau und sie wurde die Mutter von Arkas; Die eifersüchtige Hera verwandelte Callisto sofort in einen Bären. Eines Tages geriet Arkas, der sich zu einem schönen jungen Mann entwickelte, während der Jagd in den Wäldern in die Spur eines Bären. Er spannte bereits seinen Bogen, um die Beute mit einem tödlichen Pfeil zu treffen, doch Zeus ließ das Verbrechen nicht zu: Er verwandelte auch seinen Sohn in einen Bären und überführte beide in den Himmel. In einem rhythmischen Tanz begannen sie, die Stange zu umkreisen, aber Hera flehte wütend ihren Bruder Poseidon an, das verhasste Paar nicht in ihr Königreich zu lassen; Daher sind Ursa Major und Ursa Minor nicht untergehende Sternbilder in den mittleren und nördlichen Breiten unserer Hemisphäre. Francesco Petrarca beschrieb den Großen Wagen in seinem 33. Sonett wie folgt:

Schon färbte die Morgendämmerung den Osten.
Und das Licht eines Sterns, der Juno nicht mochte,
Leuchtete immer noch am blassen Himmel
Über der Stange, schön und weit weg.

Wahrscheinlich erinnert sich jeder Erwachsene an ein wunderbares Schlaflied aus dem alten sowjetischen Zeichentrickfilm über Umka. Sie war es, die kleinen Zuschauern erstmals das Sternbild Ursa Major zeigte. Dank dieser Karikatur interessierten sich viele Menschen für die Astronomie und wollten mehr über diese seltsam benannte Ansammlung heller Planeten erfahren.

Das Sternbild Ursa Major ist ein Asterismus der nördlichen Hemisphäre des Himmels, der eine Vielzahl von Namen trägt, die uns aus der Antike überliefert sind: Elch, Pflug, Sieben Könige, Wagen und andere. Diese Ansammlung heller Himmelskörper ist die drittgrößte Galaxie am gesamten Himmel. Das Interessanteste ist, dass einige Abschnitte des „Eimers“, der zum Sternbild Ursa Major gehört, das ganze Jahr über sichtbar sind.

Gerade wegen ihrer charakteristischen Anordnung und Helligkeit ist diese Galaxie gut erkennbar. Die Konstellation besteht aus sieben Sternen, die arabische Namen, aber griechische Bezeichnungen haben.

Sterne im Sternbild Ursa Major

Bezeichnung	Name	Deutung
		Kreuz
		Heckstart
		Namensherkunft unbekannt
		Lendenschurz
	Benetnash (Alkaid)	Anführer der Trauernden

Es gibt eine Vielzahl von Theorien über den Ursprung des Sternbildes Ursa Major.

Die erste Legende ist mit Eden verbunden. Vor langer Zeit lebte die Nymphe Callisto auf der Welt – die Tochter von Lycaon und die Assistentin der Göttin Artemis. Ihre Schönheit war legendär. Sogar Zeus selbst konnte ihrem Charme nicht widerstehen. Die Vereinigung eines Gottes und einer Nymphe führte zur Geburt eines Sohnes, Arkas. Wütend verwandelte Hera Callisto in einen Bären. Während einer der Jagden hätte Arkas beinahe seine Mutter getötet, aber Zeus rettete sie rechtzeitig und schickte sie in den Himmel. Er brachte auch seinen Sohn dorthin und verwandelte ihn in das Sternbild Ursa Minor.

Die zweite Legende ist direkt mit Zeus verbunden. Der Legende nach tötete der antike griechische Titan Kronos jeden seiner Erben, denn es wurde ihm vorhergesagt, dass einer von ihnen ihn vom Thron stürzen würde. Rhea – die Mutter des Zeus – beschloss jedoch, das Leben ihres Kindes zu retten und versteckte es in der Höhle von Ida auf der heutigen Insel Kreta. In dieser Höhle wurde er von der Ziege Amalthea und zwei Nymphen gefüttert, die der Legende nach Bären waren. Ihre Namen waren Helis und Melissa. Nachdem er seinen Vater und den Rest der Titanen gestürzt hatte, gab Zeus seinen Brüdern – Hades und Poseidon – ein unterirdisches bzw. ein Wasserreich. Als Dank für die Fütterung und Fürsorge verewigte Zeus die Bärin und die Ziege, indem er sie in den Himmel erhob. Amalthea wurde zum Star in Und Helis und Melissa sind jetzt zwei Plejaden – Ursa Major und Ursa Minor.

Die Mythen der mongolischen Völker identifizieren diesen Asterismus mit der mystischen Zahl „Sieben“. Sie nennen das Sternbild Ursa Major seit langem mal die Sieben Ältesten, dann die Sieben Weisen, die Sieben Schmiede und die Sieben Götter.

Es gibt eine tibetische Legende über das Erscheinen dieser Galaxie heller Sterne. Der Glaube besagt, dass einst ein Mann mit einem Kuhkopf in der Steppe lebte. Im Kampf gegen das Böse (in der Legende erscheint er als schwarzer Stier) trat er für den weißen Stier (das Gute) ein. Dafür bestrafte die Hexe den Mann, indem sie ihn mit einer Eisenwaffe tötete. Beim Aufprall zerbrach es in sieben Teile. Der gute weiße Stier, der den Beitrag des Menschen im Kampf gegen das Böse würdigte, hob ihn in den Himmel. Und so entstand das Sternbild Ursa Major, in dem es sieben helle Sterne gibt.

In einer dunklen und mondlosen Nacht leuchten Hunderte und Tausende von Sternen am Himmel auf. Schon in antiken Staaten wählten die Menschen Figuren am Himmel aus und gaben ihnen die Namen von Tieren, Fabelwesen und Helden verschiedener Mythen.

Die alten Völker haben viele Mythen über das Sternbild Stier und Widder, da das neue Jahr im Frühling begann und auch weil der Stier bei diesen Völkern eines der wichtigsten Tiere war, außerdem wurde das Sternbild mit dem Stier in Verbindung gebracht, wo Die Sonne besiegte sozusagen den Winter und kündigte das Kommen von Frühling und Sommer an. Im Allgemeinen verehrten viele alte Völker dieses Tier und betrachteten es als heilig. Es wurde angenommen, dass das Sternbild Widder nach dem Widder mit dem Goldenen Vlies benannt wurde, nach dem die Argonauten segelten. Am Himmel gibt es übrigens eine Reihe von Sternbildern, die das Argo-Schiff widerspiegeln. Der Alphastern dieser Konstellation heißt Gamal. Der hellste Stern im Sternbild Stier heißt Aldebaran.

Legenden und Mythen rund um das Sternbild Schwan

Seit der Antike hat der Mensch immer in den Himmel geschaut. Dies ist der Ort, an dem die Sterne leben – er zog ihn mit seinem Geheimnis an. Die Menschen haben sich eine Vielzahl wunderbarer Legenden ausgedacht. den Sternen irdische Qualitäten verleihen. So entstanden irdische Geschichten über Sternbilder.

Es gibt viele Legenden über das Sternbild Schwan, es ist schwer zu sagen, welche davon wahr ist. Hier sind nur einige davon.

Einmal sah Zeus die schöne Leda - Frau des Königs von Sparta Tyndareus und beschloss, sie zu seiner Geliebten zu machen. Um sich vor der Eifersucht seiner Frau, der Göttin Hera, zu schützen, verwandelte sich Zeus in einen weißen Schwan und flog zu einem Date zur göttlich schönen Leda. Leda hatte bereits zwei Kinder von König Tyndareus – die Tochter von Klimnester und den Sohn von Castor. Von Zeus gebar Leda zwei weitere – Helena die Schöne, die zur Täterin des Trojanischen Krieges wurde, und den Sohn von Polideukos. Für starke brüderliche Liebe platzierten die Götter Kastor und Polydeukes in Form des Sternbildes Zwillinge am Himmel. .

Eine weitere Legende, die mit Phaeton verbunden ist Sohn des Sonnengottes Helios. Phaeton konnte den von geflügelten Pferden gezogenen Streitwagen nicht halten, und die Pferde stürzten zu Boden und verbrannten alles um ihn herum. Zeus, der die Erde vor dem Feuer rettete, traf den Streitwagen mit einem Blitz. Der schöne Sohn des Sonnengottes fiel in die Gewässer des Eridanus-Flusses und starb. Sein Freund Kikn suchte lange nach den Überresten von Eridan und grübelte über seinen Tod. Eine solche Manifestation uneigennütziger Freundschaft zu sehen. Die Götter verwandelten Kykna in einen wunderschönen lebenden Schwan am Ufer des Flusses, und sein Bild wurde in Form eines fliegenden Schwans am Himmel platziert.

Aufgrund der Tatsache, dass sich das Sternbild Lyra westlich von Cygnus befindet, gibt es dieses Eine weitere Legende über den Ursprung des Sternbildes ist mit dem griechischen Musiker Orpheus verbunden. Einer antiken mythischen Geschichte zufolge war die Leier ein unverzichtbarer Begleiter des unglücklichen, aber wahnsinnig talentierten Sängers Orpheus. Nachdem seine geliebte Eurydike plötzlich an einem Schlangenbiss gestorben war, folgte Arpheus ihr in das Totenreich und konnte die Trennung nicht ertragen. Doch der Versuch, Eurydike zurückzugeben, scheiterte. Nach dem Tod von Orpheus fand Eurydike selbst die Sängerin und das Paar vereinte sich für immer in der anderen Welt. Die Götter, berührt von dem Beispiel solch grenzenloser Liebe und Hingabe, beschlossen, das Bild von Orpheus in Form der Himmelskonstellation Cygnus nachzubilden.

Der Tod des Sängers berührte alle, die Naturgewalten stürzten in große Trauer, die schöne Leier des Orpheus wurde verwaist. Die Wasser des grenzenlosen Meeres trugen die einsame Leier zur Insel Lesbos, dann verwandelten die Götter die goldene Leier des Orpheus in das Sternbild Leier und ließen es neben dem Schwan am Himmel leuchten.

Konstellationslegenden

Die Geschichte der Sternbilder ist sehr interessant. Vor sehr langer Zeit haben Himmelsbeobachter die hellsten und auffälligsten Sterngruppen zu Sternbildern zusammengefasst und ihnen verschiedene Namen gegeben. Dies waren die Namen verschiedener mythischer Helden oder Tiere, Figuren aus Legenden und Erzählungen – Herkules, Centaurus, Stier, Kepheus, Cassiopeia, Andromeda, Pegasus und andere. Die Namen der Sternbilder Pfau, Tukan, Indianer, Kreuz des Südens und Paradiesvogel spiegelten die Ära der großen geographischen Entdeckungen wider. Es gibt viele Konstellationen – 88. Aber nicht alle sind hell und auffällig. Der Winterhimmel ist am reichsten an hellen Sternen.

Auf den ersten Blick wirken die Namen vieler Sternbilder seltsam. Bei der Anordnung von Sternen ist es oft sehr schwierig oder sogar unmöglich zu berücksichtigen, wovon der Name der Konstellation spricht. Der Große Wagen zum Beispiel ähnelt einem Eimer, eine Giraffe oder ein Luchs am Himmel kann man sich kaum vorstellen. Schaut man sich aber die alten Atlanten des Sternenhimmels an, dann sind darauf die Sternbilder in Form von Tieren abgebildet.

Es gibt viele Legenden über Ursa Major und Ursa Minor. Hier ist einer davon. Es war einmal, dass König Lykaon, der das Land Arkadien regierte, eine Tochter namens Callisto hatte. Ihre Schönheit war so außergewöhnlich, dass sie das Risiko einging, mit Hera, der Göttin und Frau des allmächtigen höchsten Gottes Zeus, zu konkurrieren. Die eifersüchtige Hera rächte sich schließlich an Callisto: Sie nutzte ihre übernatürlichen Kräfte und verwandelte sie in einen hässlichen Bären. Als der Sohn von Callisto, der junge Arkad, eines Tages von einer Jagd zurückkam, ein wildes Tier an der Tür seines Hauses sah, ahnte er nichts und hätte beinahe seine Bärenmutter getötet. Zeus verhinderte dies – er hielt Arkads Hand und Callisto brachte ihn für immer in den Himmel und verwandelte sich in ein wunderschönes Sternbild – Ursa Major. Zur gleichen Zeit wurde auch Callistos geliebter Hund in einen kleinen Bären verwandelt. Auch Arkad blieb nicht auf der Erde: Zeus verwandelte ihn in das Sternbild Bootes, das dazu verdammt war, seine Mutter für immer im Himmel zu beschützen.

Der Hauptstern dieser Konstellation heißt Arcturus, was „Wächter des Bären“ bedeutet. Ursa Major und Ursa Minor sind nicht untergehende Sternbilder, die am Nordhimmel am besten sichtbar sind.

Es gibt eine weitere Legende über zirkumpolare Sternbilder. Aus Angst vor dem bösen Gott Kronos, der Babys verschlingt, versteckte die Mutter von Zeus Rhea ihr Neugeborenes in einer Höhle, wo es neben der Ziege Amalthea von zwei Bären gefüttert wurde – Melissa und Gelika, die später dafür in den Himmel gebracht wurden . Manchmal wird Melissa Kinosura genannt, was „Hundeschwanz“ bedeutet. In den Legenden verschiedener Völker wird der Große Wagen oft als Streitwagen, Wagen oder einfach als sieben Stiere bezeichnet.

Neben dem Stern Mizar – dem zweiten oder mittleren Stern im Henkel des Big Dipper-Eimers – ist der Stern Alcor kaum wahrnehmbar. Mit diesen Sternen kann das Sehvermögen überprüft werden; Jeder Stern muss mit bloßem Auge sichtbar sein.

Die Sternbilder Ursa Major, Ursa Minor, Bootes und die Hunde der Hunde sind mit einem Mythos verbunden, der uns noch heute mit der darin beschriebenen Tragödie begeistert.

Vor langer Zeit regierte König Lykaon Arkadien. Und er hatte eine Tochter, Callisto, die auf der ganzen Welt für ihren Charme und ihre Schönheit bekannt war. Sogar der Herrscher über Himmel und Erde, der Donnerer Zeus, bewunderte ihre Göttlichkeit. Heimlich vor seiner eifersüchtigen Frau – der großen Göttin Hera – besuchte Zeus Callisto ständig im Palast ihres Vaters. Von ihm gebar sie einen Sohn, Arkad, der schnell erwachsen wurde. Er war schlank und gutaussehend, schoss geschickt mit dem Bogen und ging oft im Wald auf die Jagd.

Hera erfuhr von der Liebe von Zeus und Callisto. Sie geriet in Wut und verwandelte Callisto in einen hässlichen Bären. Als Arkad abends von der Jagd zurückkam, sah er einen Bären im Haus. Da er nicht wusste, dass dies seine eigene Mutter war, zog er die Sehne des Bogens. Aber Zeus ließ nicht zu, dass Ar-kad, wenn auch unwissentlich, ein so schweres Verbrechen beging. Noch bevor Arkad einen Pfeil abfeuerte, packte Zeus die Bärin am Schwanz und flog mit ihr schnell in den Himmel, wo er sie in Form des Sternbildes Ursa Major zurückließ. Doch während Zeus den Bären trug, begann sich ihr Schwanz zu verlängern, weshalb der Große Wagen einen so langen und gebogenen Schwanz am Himmel hat.

Da Zeus wusste, wie sehr Callisto an ihrer Magd hing, nahm er sie mit in den Himmel und ließ sie dort in Form eines kleinen, aber schönen Sternbildes Ursa Minor zurück. Zeus und Arkada stiegen in den Himmel auf und verwandelten sich in das Sternbild Bootes.

Bootes ist für immer dazu verdammt, sich um seine Mutter – den Big Dipper – zu kümmern. Deshalb hält er die Hundehunde fest an der Leine, die vor Wut sträuben und bereit sind, sich auf den Großen Wagen zu stürzen und ihn in Stücke zu reißen.

Das geflügelte Pferd Pegasus ist zum Symbol poetischer kreativer Inspiration geworden. Jeden Frühling und Sommer führt der Gott Apollo an den mit dichten Wäldern bewachsenen Hängen des Helikon, wo das heilige Wasser von Hippocrene auf geheimnisvolle Weise murmelt, auf dem hohen Parnassus in der Nähe des kristallklaren Wassers des Kastalsky-Schlüssels die Tänze der neun Musen an. Die schönen und ewig jungen Musen, die Töchter des Zeus und der Göttin der Erinnerung Mnemosyne, waren ständige Begleiter von Apollo. Er begleitete sie zu ihren Liedern auf seiner goldenen Leier, und die Berge bebten von diesen Liedern. Auch der Berg Helikon schwankte, aber der Gott Poseidon befahl, ihn sofort zu beruhigen. Und mit einem Hufschlag stoppte Pegasus das Schwanken des Berges Helikon. An der Stelle, wo Pegasus mit einem Huf zuschlug, brach die Quelle von Hippocrene durch – die Quelle der Musen – der Inspiratoren und Förderer der Poesie, Kunst und Wissenschaft. Die Musen sangen und tanzten auf dem Gipfel des Parnass, an dessen Fuß sich der magische Castal Key befand. Denjenigen, die das Glück hatten, Wasser aus dieser Quelle zu trinken, schenkten die Musen poetische Inspiration und schöpferische Kräfte, die einen Menschen ein Leben lang nicht verließen. Der Zugang zu dieser Quelle war jedoch nur mit Hilfe des geflügelten Pferdes Pegasus möglich, da sich der magische Schlüssel hoch oben auf Parnass befand. So ist der Ausdruck, auf dem Pegasus zu reiten, zu einem Symbol für kreative Kraft und Inspiration geworden.

Quellen: astrofizica.narod.ru, lebeddeva.ru, www.sunhome.ru, www.dag-style.com, wikikids.ru