Wo beginnt die Geschichte unserer Heimat, unseres Volkes? Woher kam das russische Land? Diese Fragen waren für alte russische Chronisten von Interesse, bleiben aber aufgrund der geringen Anzahl von Quellen noch immer ein wenig untersuchtes Gebiet der Geschichtswissenschaft.
Unsere entfernten Vorfahren sind Slawen. Sie lebten in Mitteleuropa. Die Griechen nannten sie Antes und Wends. Die Slawen waren kein einzelnes Volk, sondern eine Ansammlung zahlreicher kleiner Stämme, die sich entweder vereinigten oder miteinander Krieg führten. In den VI-VII Jahrhunderten. Es gab eine Trennung des östlichen Zweigs der Slawen, ihre Trennung vom Westen und Süden.
Wo lebten die Ostslawen? Sie besetzten ein riesiges Gebiet Osteuropas: vom Ladogasee und Onegasee im Norden bis zur Mündung der Flüsse Bug, Prut, Dnjepr im Süden und vom Oberlauf der Wolga im Osten bis zu den Karpaten im Westen. Bis zu 15 Stammesverbände ließen sich auf diesem Gebiet nieder: Polyans, Drevlyans, Dregovichi, Radimichi, Krivichi, Vyatichi, Polotsk, Tivertsy, Nordländer, Ilmen-Slowenen, Wolhynier, Weiße Kroaten usw.
Wer lebte Tür an Tür mit den Ostslawen? In Osteuropa trafen sich die Slawen mit den baltischen und finno-ugrischen Stämmen: Merya, All, Chud, Muroma und anderen. Die Slawen haben diese Stämme nicht erobert, sondern sich mit ihnen vermischt, assimiliert. Die Nachbarn der Slawen im Osten waren die Khasaren und Magyaren (Ungarn) aus der Wolga Bulgarien und im Süden nomadische Viehzüchter: Skythen, Sarmaten, Pechenegs, Polovtsianer, die oft Raubüberfälle auf die Slawen unternahmen.
Was haben die Ostslawen getan? Wovon lebten sie? Sie beschäftigten sich mit Landwirtschaft, Viehzucht, Fischfang, Jagd, Handwerk und Bienenzucht, d.h. Sammeln von Honig von Wildbienen. Die Hauptbeschäftigung der Ostslawen war die Landwirtschaft. In den südlichen Waldsteppenregionen lag es brach. Die jungfräulichen Ländereien wurden mehrere Jahre erschlossen und genutzt. Dann wurde es aufgegeben, bis die Fruchtbarkeit wiederhergestellt war, und nach einigen Jahren wurde es erneut verarbeitet. In den nördlichen Waldregionen herrschte Brandrodung. Bäume wurden zuerst gefällt, getrocknet und dann verbrannt. Der mit Asche gedüngte Boden gab mehrere Jahre lang eine gute Ernte. Dann wurde an einem neuen Bereich gearbeitet.
Die Ostslawen bauten Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Hirse und Buchweizen an. Sie nannten Roggen "zhito", was in der Übersetzung aus der altrussischen Sprache Leben bedeutet. Die Slawen haben seit langem eine hohe Kultur der Landbewirtschaftung. Sie kannten von alters her die Sichel und den Pflug. Die Slawen beschäftigten sich mit der Viehzucht. Sie züchteten Kühe, Ziegen, Schafe, Schweine. Besonders schnell entwickelte sich die Pferdezucht. Das Pferd war sowohl ein Ernährer - ein Pflüger als auch ein prophetischer Freund von Kriegern, was sich in Volksepen (insbesondere über Ilya Muromets und Mikul Selyaninovich) und in Märchen (zum Beispiel über Sivka-Burka) widerspiegelte.
In zahlreichen Flüssen und Seen gab es eine Vielzahl unterschiedlicher Fischarten. Die Fischerei war eine wichtige wirtschaftliche Aktivität. Die Slawen sammelten Honig von Wildbienen und verwendeten ihn als Süßigkeit und als Rohstoff für die Herstellung berauschender Getränke. Archäologische Ausgrabungen zeugen von der Anwesenheit verschiedener Handwerksarten unter den Slawen aus der Antike: Weberei, Töpferei, Schmiedekunst, Stickerei, Glas, Metall usw. In den VII-VIII Jahrhunderten. bei den Ostslawen werden Handwerker als soziale Gruppe herausgehoben.
Die Folge davon war die Entstehung von Städten als Zentren von Handwerk, Handel und Verwaltung. Bis zum 9. Jahrhundert Die Slawen hatten mehr als 20 Städte. Normalerweise wurden sie auf Handelswegen (Kiew, Nowgorod, Ladoga usw.) gebaut, von denen die wichtigste die Route "von den Warägern zu den Griechen" und von Europa nach Asien durch das Kaspische Meer war. Diese Wege waren auch Wege zur Verbreitung der Kultur. Die Ostslawen importierten Wein, Seide, Gewürze, Luxusartikel (Gold- und Silberschmuck). Die Slawen exportierten Honig, Wachs, Getreide, Pelze, Hanf, Waffen.
Was waren die Bräuche und Bräuche der Ostslawen? Byzantinische und arabische Historiker und Reisende haben uns davon erzählt. Die Ostslawen wurden von ihm als starke, tapfere, mutige Menschen dargestellt, die Hunger, Kälte, schlechtes Wetter im Norden und jede Not problemlos ertragen konnten. Sie aßen rohes Rohkost, waren robust, geduldig. Die Slawen überraschten die Byzantiner mit ihrer Geschicklichkeit und Geschwindigkeit, als sie Steilheiten erklommen, in Spalten hinabstiegen, in Sümpfe und tiefe Flüsse stürzten. Sie konnten lange unter Wasser bleiben und durch einen Strohhalm atmen. Der Hauptvorteil eines Mannes wurde als Stärke, Stärke und Ausdauer angesehen. Die Slawen kümmerten sich wenig um ihr Aussehen: In Staub und Schlamm konnten sie bei einer überfüllten Versammlung erscheinen.
Ostslawen waren freiheitsliebend. Im Falle eines drohenden Angriffs von Eindringlingen auf sie sowie bei Feldzügen schlossen sich mehrere Stämme zu einem Bündnis unter der Herrschaft eines Fürsten zusammen, d.h. Kommandant. Die Slawen benutzten Bogen, Pfeile und Speere als Waffen. Mit starken Giften vergiftete Pfeile wurden von den Skythen häufig verwendet. Die Slawen haben es von ihnen geliehen.
Ostslawen waren tapfere Krieger. Neben ihrem üblichen Mut besaßen sie eine besondere Kunst, in Schluchten zu kämpfen, sich im Gras zu verstecken und den Feind mit einem plötzlichen Angriff zu überraschen. Dafür gingen die Griechen brutal mit den Slawen um, aber sie ertrugen alle Folterungen und Folterungen mutig, ohne Stöhnen und Schreien.
Die Slawen kannten weder List noch Wut, behandelten die Gefangenen menschlich. Sie nahmen Menschen für eine bestimmte Zeit in die Sklaverei, danach wurde die Person freigelassen. Der Befreite konnte entweder in seine Heimat zurückkehren oder als freier Bauer unter den Slawen leben.
Die Slawen zeichneten sich durch außergewöhnliche Gastfreundschaft aus. Sie begrüßten Reisende mit Freude, behandelten sie verschwenderisch und gaben Essen für die Reise. Es war sogar erlaubt, für einen Gast Essen von einem Nachbarn zu stehlen. Dem Reisenden wurde geholfen, die nächste Siedlung sicher zu erreichen.
Wie andere Völker hatten auch die Slawen in den frühen Entwicklungsstadien grausame Bräuche. Lange Zeit hatten sie eine Blutfehde, ausgedrückt in dem Sprichwort "Auge um Auge, Zahn um Zahn". In zahlreichen Familien hatte die Mutter das Recht, die neugeborene Tochter zu töten, nicht aber den Sohn - den zukünftigen Krieger. Kinder hatten das Recht, alte und kranke Eltern zu töten, eine Belastung für die Familie.
Was waren die religiösen Überzeugungen der Ostslawen? Sie waren Heiden und beteten viele Geister an, die in Böse und Gute eingeteilt wurden. Böse Vampirgeister griffen angeblich Menschen an, saugten ihnen Blut und konnten allen Lebewesen Schaden zufügen. Opfer, manchmal menschliche, wurden bösen Geistern gebracht, um sie zu besänftigen. Gute Geister beschworen, beteten um Hilfe. Um sich vor bösen Geistern zu schützen, trugen die Slawen eine Reihe bronzener Amulette auf der Brust - Miniaturbilder von Tieren, Vögeln und Fischen. Kampfboote wurden mit Drachenköpfen geschmückt. Heilige Haine wurden mit bestickten Tüchern geschmückt.
Für die Ostslawen war die ganze Natur ein Tempel. Er schwor bei der Erde als Gott und legte einen Erdklumpen auf seinen Kopf. Als er in ein fremdes Land ging, nahm er eine Handvoll seines Heimatlandes mit. Als er zurückkehrte, verneigte er sich tief vor der Erde und fiel zu ihr wie zu einer Mutter. Jeder Wald, Bach, na ja, jeder Baum erschien unseren fernen Vorfahren belebt, d.h. eine Seele haben. Jedes Haus stand unter der Schirmherrschaft eines Geistes – eines Brownies, der sich um das Vieh kümmerte, das Feuer im Herd hielt und nachts unter dem Ofen hervorkam, um sich an Essen zu ergötzen.
Jedes Lebewesen, das mit einem Menschen in Kontakt kam, war mit besonderen Eigenschaften ausgestattet. Der Hahn, der mit erstaunlicher Genauigkeit die Stunden anzeigte und mit seinem Gesang die Morgendämmerung begrüßte, galt als Heiliger, als Vogel der Dinge. Der Stier, der die Erde lockerte, war die Personifikation der Fruchtbarkeit. Waldtiere wurden als Feinde des Menschen dargestellt. Wölfe stellten Zauberer dar. Ein Hase, der die Straße überquerte, sagte Versagen voraus. In jedem Fluss lebte ein Meermann, in jedem Wald ein Kobold. Mit Dutzenden von Verschwörungen und magischen Riten versuchte der slawische Pflüger, sich vor den feindlichen Naturgewalten zu schützen.
Das ganze Leben eines Menschen von der Geburt bis zum Tod war mit Ritualen ausgestattet. Wenn ein Kind geboren wurde, wurden ihm Amulette aufgehängt. Ein Schwert wurde in die Wiege des Jungen gelegt, damit er ein tapferer Krieger wäre. Für den Verstorbenen wurde ein Dominostein gebaut, der eine Wohnung nachbildet. Lebensmittel, Werkzeuge und Waffen wurden in das Grab gelegt. Die Ehefrauen wohlhabender Menschen wurden getötet und in einem prächtigen Hochzeitskleid begraben. Die Leiche wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt, und dann wurde ein Hügel gegossen und die Überreste der Waffe des Verstorbenen errichtet. Angehörige des Verstorbenen versammelten sich alljährlich am Grab, um seiner zu gedenken. Magische Feiertage bei den Ostslawen waren mit der Landwirtschaft und dem Wechsel der Jahreszeiten verbunden. Im Dezember trafen sie den strengen Wintergott Kolyada. Das neue Jahr war ein Fest der Wohlfühlzauber für das ganze Jahr. Im Frühling begann der freudige Zyklus der Sonnenferien. An Fastnacht – in den Tagen der Frühlingsbalance – backten sie Pfannkuchen – ein Symbol der Sonne, sägten das Strohbildnis des Wintergottes ab und verbrannten es außerhalb des Dorfes. Bei der Ankunft der Vögel wurden Lerchen gebacken - Brötchen mit Vögeln.
Das Treffen des Sommers fand in der Russischen Woche statt. Diese Woche gingen sie Ehen ein und sangen Lieder zu Ehren von Lada und Lelya, den Patronen der Liebe. Die Sommerferien umfassten den Kupala-Tag – den 24. Juni (7. Juli, nach einem neuen Stil).
Am Vorabend des Feiertags übergossen sich die Slawen mit Wasser und sprangen über die Feuer. Die Mädchen wurden in den Fluss geworfen und baten die Meerjungfrauen und Kupala um Regen für die Ernte. Zu den Sommerferien gehörte auch der Tag von Perun, dem Gott des Donners und Donners. Perun wurde ein Stier geopfert. Der Feiertag bestand darin, von der ganzen Bruderschaft Fleisch zu essen. Die Herbsterntefeste waren besonders fröhlich.
Was war das Gesellschaftssystem der Ostslawen im 6.-7. Jahrhundert? Bis zum 6. Jahrhundert sie lebten in einer Stammesgemeinschaft, in der das öffentliche Eigentum an den Produktionsmitteln dominierte und die Ernte gleichmäßig unter allen aufgeteilt wurde. Bis zum 9. Jahrhundert Die Stammesgemeinschaft löste sich in Familien auf. Es wurde durch eine benachbarte Gemeinde ersetzt - ein Seil. Es behielt das öffentliche Eigentum an Land, Wäldern, Feldern, Wiesen und Stauseen, aber das Ackerland wurde in Parzellen aufgeteilt, die jede Familie separat bewirtschaftete. Die Stammesgemeinschaft brach infolge von Kriegen, der Erschließung neuer Ländereien und der Einbeziehung gefangener Sklaven in ihre Zusammensetzung zusammen. Die Schichtung der Gemeinde wurde durch die Entwicklung von Handwerk und Handel erleichtert.
Das höchste Organisationsorgan der Ostslawen war die Veche – die Volksversammlung. Es sicherte die vollständige Gleichberechtigung aller Stammesmitglieder mit Ausnahme der Frauen. Veche wählte den Prinzen - den Militärführer. Als Kriege selten waren, nahm die gesamte männliche Bevölkerung daran teil. Und als sie häufig wurden, tauchten Trupps und Kämpfer auf - Berufssoldaten, die nicht in der Landwirtschaft, sondern nur in militärischen Angelegenheiten tätig waren. Die Trupps wurden aus Stammesadligen gebildet. Allmählich begann sich alle Macht in den Händen des Prinzen zu konzentrieren. Der Prinz und die Truppe begannen, die freie landwirtschaftliche Bevölkerung auszubeuten und Tribute von ihr zu sammeln, d.h. MwSt. Die Gleichberechtigung verschwand allmählich. Unter den Kombattanten gab es eine Aufteilung in Jugendliche oder junge Leute, die kürzlich zum Dienst gekommen waren, und in Bojaren - alte Soldaten. Die Bojaren hatten Ländereien - Grundstücke, die geerbt wurden.
Also die allgemeine Bewaffnung des Volkes, die Volksversammlung, die patriarchalische Sklaverei und Gastfreundschaft, die Anhäufung von Reichtum infolge von Kriegen - all dies weist darauf hin, dass die Ostslawen im 7.-8. Jahrhundert. erlebte eine Periode der Militärdemokratie oder eine Periode des Zerfalls des primitiven Systems. Bis zum 9. Jahrhundert Ungleichheit, Ausbeutung traten in ihrer Gesellschaft auf, d.h. die Voraussetzungen für die Staatsbildung waren reif.
Die Bildung des alten russischen Staates, seines gesellschaftspolitischen Systems
Die Städte Kiew und Nowgorod wurden zu Zentren der Bildung des alten russischen Staates. Bis zum 9. Jahrhundert Im Norden Osteuropas wurde eine Art Föderation gebildet - die Vereinigung der Stammesgewerkschaften mit dem Zentrum in Nowgorod. Es umfasste nicht nur die Slawen, sondern Merya, den ganzen Chud, Murom. Dieser Verband würdigte die Varangianer - die Skandinavier. Eine weitere Union der Ostslawen wurde mit dem Zentrum in Kiew gebildet. Es umfasste Polyans, Nordländer, Radimichi und Vyatichi. Diese Vereinigung würdigte das Khazar Khaganate. Sowohl die Skandinavier als auch die Chasaren versuchten, die Slawen vollständig zu unterwerfen, um die Handelsrouten „von den Warägern und den Griechen“ und durch das Kaspische Meer und Asien zu übernehmen.
Die erste russische Chronik – Die Geschichte vergangener Jahre – erzählt uns, dass die Mitglieder der Nordföderation mit dem Zentrum in Nowgorod im Jahr 859 die Waräger vertrieben und sich geweigert haben, ihnen Tribut zu zollen. Doch dann brach innerhalb der Föderation ein scharfer Machtkampf aus. Dann ging eine Gruppe von Slawen zu den Warägern und lud Rurik, einen der Warägerfürsten, auf den Fürstenthron in Nowgorod ein. Natürlich waren nicht alle Nowgoroder mit der Einladung der Waräger zufrieden. Einige von ihnen rebellierten laut Nikon-Chronik unter der Führung von Wadim dem Tapferen. Trotzdem etablierte sich Rurik auf dem Nowgorod-Thron.
Nach dem Tod von Rurik wurde sein Verwandter Oleg der Prinz. 882 unternahm er einen Feldzug gegen Kiew. Oleg lockte die Kämpfer listig aus der Stadt, tötete sie und eroberte Kiew. Es gelang ihm, alle ostslawischen Länder von Nowgorod bis nach Kiew zu vereinen. Das Jahr 882 gilt als Gründungsjahr des alten russischen Staates. Kiew wurde seine Hauptstadt, und der Staat erhielt den Namen Kiewer Rus.
Informationen aus der Geschichte vergangener Jahre dienten als Grundlage für die Schaffung der sogenannten normannischen Theorie der Entstehung des alten russischen Staates (Slawen wurden als Skandinavier Varangianer und Europäer als Normannen bezeichnet). Die Begründer dieser Theorie wurden im 18. Jahrhundert eingeladen. aus Deutschland an die St. Petersburger Akademie der Wissenschaften, Wissenschaftler G.Z. Bayer, G.F. Miller, A. L. Schlöser. Allein auf der Grundlage der Annalen argumentierten sie, dass die Ostslawen so wild und rückständig waren, dass sie nicht in der Lage waren, einen eigenen Staat zu gründen: Ihr Staat wurde von den Warägern geschaffen. Befürworter dieser Theorie waren russische Wissenschaftler des späten 19. bis frühen 20. Jahrhunderts. AA Shakhmatov, A.E. Presnyakov und in unserer Zeit der amerikanische Historiker R. Pipes. M. V. fungierte als scharfer Gegner von ihr. Lomonossow. Er bestritt jede Beteiligung der Waräger am Prozess der Bildung des alten russischen Staates. So entstand die antinormannistische Theorie.
Heute ist das Scheitern der normannischen Theorie offensichtlich. Sie basiert auf der These von der Möglichkeit, „den Staat zu lehren“, „den Staat aufzuzwingen“. In Wirklichkeit entsteht der Staat nur unter wirtschaftlichen, politischen und sozialen Voraussetzungen, er kann nicht aufgezwungen, von außen gebracht werden. Man sollte die Beteiligung der Waräger an der Bildung der Kiewer Rus nicht leugnen. Slawische Fürsten luden die Waräger oft als erfahrene Krieger ein, um die Grenzen und Handelswege zu schützen. Die Novgorodians luden Rurik ein, Prinzen zu sein, damit er sie regieren würde, ohne die slawischen Bräuche zu verletzen und die Interessen der Slawen zu schützen.
Die ersten Fürsten von Kiew - Rurik, Oleg, Igor, Olga - trugen Namen wararangischen Ursprungs. Die Skandinavier gaben die herrschende Dynastie der Kiewer Rus, aber sie selbst lösten sich schnell unter der slawischen Bevölkerung auf. Der Sohn von Igor und Olga trug bereits einen slawischen Namen - Svyatoslav.
Wie entstand der Name Rus? In der Geschichte vergangener Jahre heißt es bei dieser Gelegenheit, dass die nach Novgorod eingeladenen Rurikoviches Waräger aus dem Stamm der Rus waren und ihr Besitz daher Rus genannt wurde. Aber schon in der Nowgorod-Chronik gibt es einen Gegensatz zwischen Russland und den Wikingern. In den Chroniken von Lavrentiev und Ipatiev heißt es, dass die Waräger nicht Rus waren. Heute glauben die meisten Gelehrten, dass das Wort "Rus" nicht skandinavischen Ursprungs ist. Rus war der Name der Region in der Region des mittleren Dnjepr-Gebiets in der Nähe des Flusses Ros. Das Wort "Rus" war in Europa weit verbreitet, auch in Osteuropa. Laut L. N. Gumilyov, Rus wurde einer der südgermanischen Stämme genannt. Andere Historiker glauben, dass Russland der Name eines der baltischen Stämme ist, die neben den Ostslawen lebten. Dieser Streit wird aufgrund des extrem engen Quellenspektrums wahrscheinlich nicht gelöst werden.
Das erste, was Oleg in Kiew tat, war, seinen Besitz zu erweitern und die Ostslawen unter seiner Herrschaft zu vereinen. Laut der Geschichte vergangener Jahre schloss sich Oleg jedes Jahr einem Stamm an: im Jahr 883. eroberte 884 die Drevlyaner. - Nordländer, 885. - Radimichi. Die Daten mögen nicht genau sein, aber die Essenz des Ereignisses wurde vom Chronisten richtig übermittelt: Kiewer Rus war eine gewaltsame Vereinigung mehrsprachiger Stämme. Unterjochte Stämme zahlten Tribut (Steuer). Jedes Jahr im November ging der Prinz von Kiew mit seinen Kriegern zum Polyudye, d.h. um den Ländern der Drevlyans, Dregovichi, Krivichi usw. Tribut zu zollen. Sie ernährten sich dort den ganzen Winter über und kehrten im April entlang des Dnjepr nach Kiew zurück. Der gesammelte Tribut (Honig, Fell, Wachs) wurde nach Byzanz und in andere Länder verkauft.
Oleg kämpfte wiederholt und erfolgreich mit Byzanz und schloss mit ihr ein Abkommen, das für Russland von Vorteil war. Russland wurde als gleichberechtigter Verbündeter von Byzanz anerkannt. Olegs Nachfolger auf dem Thron von Kiew war Igor, der Sohn von Rurik (912-945). Unter ihm wurden zwei große Feldzüge gegen Byzanz sowie in Transkaukasien durchgeführt. Igor versuchte, seine Macht über die eroberten Völker zu stärken, indem er die Aufstände der Drevlyaner, Straßen und anderer Stämme unterdrückte.
Igor starb unter besonderen Umständen. Sie werden im Detail in der Geschichte vergangener Jahre beschrieben. Igors Krieger beschwerten sich, dass sie arm seien und boten ihm an, Tribute von den Drevlyanern einzufordern. Igor stimmte zu und verletzte damit die Vereinbarung (Reihe) über die Erhebung von Tributen. Die Drevlyans wollten diesen Verstoß nicht ertragen. Sie griffen den Prinzen an und töteten seine Truppe. Igor selbst wurde an zwei schiefe Bäume gefesselt und in Stücke gerissen.
Igors Witwe Prinzessin Olga rächte sich brutal an den Mördern. Nachdem sie zuerst die Botschafter der Drevlyans ausgerottet hatte (einige wurden lebendig im Boden begraben, andere in einem Badehaus verbrannt), unternahm sie einen Feldzug gegen die Hauptstadt der Drevlyans Iskorosten und brannte sie nieder. Olga hat Polyudye abgeschafft und durch die systematische Zahlung von Tributen in einer genau definierten Höhe ersetzt. Von nun an wurden die Steuern von besonderen Beamten in den Verwaltungszentren zu festgesetzten Zeiten eingezogen.
Der Sohn von Igor und Olga Svyatoslav (964-972) verbrachte viel Zeit mit Feldzügen. Es war ein spartanischer Krieger, der sich nicht von seinen Kriegern unterscheiden wollte. Während der Feldzüge schlief er im Gras, legte seinen Sattel unter den Kopf und aß Pferdefleisch. Svyatoslav setzte die aggressive Politik seiner Vorfahren fort. Seine Bestrebungen richteten sich auf die Steppe im Osten, wo die Khasaren dominierten und Tribut von den Vyatichi-Slawen forderten. Innerhalb von zwei Jahren befreite Svyatoslav nicht nur die Vyatichi vom Khazar-Tribut, sondern besiegte auch das Khazar Khaganate. Svyatoslav eroberte die Yases (Vorfahren der Osseten) und Kasogs (Vorfahren der Adyghes). Auf ihrem Territorium wurde das Fürstentum Tmutarakan gebildet. Byzanz benutzte Svyatoslav, um die Donaubulgaren zu bekämpfen. Nachdem Svyatoslav die Bulgaren besiegt hatte, wollte er sich selbst an der Donau niederlassen. Den Griechen gefiel das nicht, und sie hetzten die Pechenegs auf ihn. Im Jahr 972 Die Pechenegs überfielen Svyatoslav an den Stromschnellen des Dnjepr und töteten ihn. Aus dem Schädel von Svyatoslav machte sich der Anführer einen Becher und trank bei Festen daraus.
Wie war die soziale Struktur der Kiewer Rus? Es gab einen Prozess der Bildung feudaler Beziehungen. Das grundlegende feudale System ist das vollständige Eigentum am feudalen Land und das unvollständige Eigentum des bäuerlichen Erzeugers. Wie kam es zum Feudalbesitz? Die Fürsten entwickelten entweder freies Land oder beschlagnahmten es von zuvor freien Bauern-Smerds und machten die Smerds selbst zu abhängigen Arbeitern. Nach dem Fürsten-, Bojaren- und Gutsbesitz erschien. Bojaren - langjährige und gut bediente Krieger - erhielten vom Prinzen Land als Geschenk mit dem Recht, es durch Erbschaft zu übertragen. Ein solcher Landbesitz wurde als Lehen bezeichnet. Jugendliche, Jugendliche - nicht lange dienende Kombattanten - erhielten ebenfalls Land zum Dienst, jedoch ohne Erbrecht. Ein solcher Landbesitz wurde als Nachlass bezeichnet. So bestand die Klasse der Feudalherren hauptsächlich aus Fürsten, Bojaren, Jugendlichen und später aus Geistlichen.
Allmählich bildeten sich verschiedene Gruppen abhängiger Personen. Einkäufe erschienen - das sind Leute, die vom Grundbesitzer eine Kupa erhalten haben, d.h. Darlehen, Hilfen in Form von Saatgut, Vieh, Land, Werkzeug usw. Die Kupa musste zurückgegeben oder mit Zinsen abgerechnet werden. Eine andere Gruppe abhängiger Personen waren Ryadowitschi-Leute, die mit dem Grundbesitzer eine Vereinbarung (Reihe) schlossen und gemäß dieser Vereinbarung verpflichtet waren, verschiedene Arbeiten auszuführen. Die dritte Gruppe unfreier Menschen waren Ausgestoßene – das sind Menschen, die aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wurden. Sie wurden entweder wegen eines Verbrechens oder aus anderen Gründen ausgewiesen. Ein Freier konnte auch zum Ausgestoßenen werden, wenn er die Gemeinde nach einer Flut oder einem Brand verließ. Der Großteil der ländlichen Bevölkerung der Kiewer Rus bestand aus freien Gemeindemitgliedern, Smerds, die dem Fürsten Steuern zahlten.
In der Kiewer Rus gab es neben den aufkommenden feudalen Beziehungen eine patriarchalische Sklaverei, die in der Wirtschaft keine bedeutende Rolle spielte. Sklaven wurden Leibeigene oder Diener genannt. Gefangene waren die ersten, die zu Sklaven wurden. Sie fielen in die Sklaverei und wegen Nichtzahlung von Schulden. Ein freier Mann konnte ein Sklave werden, wenn er ohne besonderen Vertrag in den Dienst des Herrn trat oder einen Sklaven heiratete, ohne seine Freiheit festzulegen. In der Regel wurden Leibeigene als Hausangestellte eingesetzt. Die Sklaverei in der Kiewer Rus war weit verbreitet, sie existierte in Form einer Lebensweise.
Was war das politische System der Kiewer Rus? Der altrussische Staat war eine frühe feudale Monarchie. Es wurde vom Großen Kiewer Prinzen geleitet. Der Großherzog von Kiew genoss große Macht: Er führte die Armee, organisierte den Schutz der Grenzen, die Verteidigung des Landes, führte alle Feldzüge. Er war verantwortlich für das gesamte Regierungssystem des Landes und die Justiz.
Einzelne Regionen des Landes oder einzelne Stämme wurden von Verwandten des Großherzogs von Kiew geführt und regiert - bestimmten Fürsten oder Posadniks. Die Bojarenduma, das Machtorgan der Feudalherren, half dem großen Kiewer Prinzen bei der Regierung des Landes. Es umfasste Bojaren, bestimmte Fürsten und Geistliche. Bestimmte Fürsten hatten ihre Trupps und Bojarengedanken. Es gab auch eine Veche in Kiewer Rus, aber ihre Rolle nahm merklich ab.
Die Macht des Kiewer Prinzen wurde den Verwandten nach Dienstalter (Bruder, Sohn) übertragen. Das generische Prinzip der Vererbung wurde oft verletzt, was die Situation sehr unübersichtlich machte. Allmählich wurde das Abstammungsprinzip immer breiter angewendet, d.h. Thronfolge vom Vater auf den Sohn. Aber auch das trug nicht zur Stärkung der Macht des Großherzogs bei. Die Kiewer Rus wurde durch die Eroberung mehrsprachiger Stämme geschaffen und konnte kein starker einheitlicher Staat werden. Im XI Jahrhundert. es zerfiel in mehrere unabhängige Fürstentümer.
Also im 9. Jahrhundert. Die Ostslawen und die mit ihnen lebenden finno-ugrischen und baltischen Stämme bildeten einen Staat - die Kiewer Rus. Es war eine frühe feudale Monarchie mit einer diversifizierten Wirtschaft.
Die Annahme des Christentums und ihre Bedeutung.
Die Bildung und Stärkung des alten russischen Staates, der Kampf der großherzoglichen Macht gegen die Uneinigkeit der Stämme, die Bildung feudaler Beziehungen - all dies führte zu der Notwendigkeit, eine neue Ideologie anzunehmen, die die in Russland stattfindenden Feudalisierungsprozesse heiligen würde und helfen, die Macht des großen Kiewer Prinzen zu stärken. Das Heidentum trug dazu nicht bei, also musste es durch eine neue Religion ersetzt werden.
Im Jahr 988 Die Kiewer Rus übernahm auf Initiative von Fürst Wladimir das Christentum aus Byzanz in Form der Orthodoxie. Es war ein Ereignis von großer historischer Bedeutung. Prinz Wladimir versuchte bereits 980, eine religiöse Reform durchzuführen, um seine Macht zu stärken. Seine Essenz war, dass der Gott Perun zum einzigen obersten landesweiten Gott Russlands erklärt wurde. Aber diese Reform führte nicht zu den gewünschten Ergebnissen, und so stand Wladimir einige Jahre später vor der Frage, welche Religion er als Staatsreligion annehmen sollte - den Islam, die Orthodoxie, den Katholizismus oder das Judentum.
Die Geschichte vergangener Jahre enthält eine interessante Legende über die Einführung des Christentums in Russland. Angeblich schickte Prinz Wladimir seine Botschafter in verschiedene Länder, damit sie sich mit verschiedenen religiösen Ideen, Zeremonien und Ritualen vertraut machen und die beste Religion auswählen konnten. Die Botschafter erfüllten diese Aufgabe. Als sie zurückkehrten, erzählten sie begeistert von ihrem Besuch in der byzantinischen orthodoxen Kirche. In Konstantinopel (heute Istanbul) wurden sie in die majestätische Sophienkathedrale gebracht, die mit Ikonen, Fresken und Mosaiken bemalt ist. Zu passender Musik wurde darin ein festlicher Gottesdienst abgehalten. Die Botschafter drückten ihre Bewunderung für sie mit den folgenden Worten aus: „Wir wussten nicht einmal, dass wir im Himmel oder auf Erden sind: denn auf Erden gibt es keine solche Aussicht und Schönheit“ (Altrussische Literatur. M., 1993. P. 48).
Aber das ist eine Legende, und es ist sicher, dass einer der Gründe für die Annahme des Christentums die Entwicklung und Stärkung der Beziehungen zwischen Kiewer Rus und Byzanz war. Prinz Wladimir wollte die Schwester des byzantinischen Kaisers Anna heiraten, und ihm wurde eine Bedingung gegeben - das Christentum anzunehmen.
Die Annahme des Christentums ist keine einmalige Handlung. Es begann lange vor 988. Das Christentum wurde von Prinzessin Olga und vielen Kriegern, die Byzanz besuchten, angenommen. Aber im Allgemeinen dauerte es mehr als ein Jahrhundert, bis sich das Christentum in Russland fest etablierte. Die Menschen akzeptierten den neuen Glauben kaum, bewahrten die alten Rituale und Bräuche, feierten weiterhin heidnische Feiertage, die später mit christlichen verschmolzen und vermischt wurden: Kolyada mit Weihnachten, Fasching mit Lichtmeß, Kupala-Tag und der Tag von Johannes dem Täufer usw. Besonders lange hielt sich das Heidentum im nordöstlichen Teil Russlands.
Welche Bedeutung hatte die Annahme des Christentums?
1. Es trug zur Vereinigung aller mehrsprachigen ostslawischen Stämme zu einem einzigen alten russischen Volk auf der Grundlage eines einzigen Glaubens bei.
2. Sie trug zur Stärkung der großherzoglichen Macht bei und bekräftigte ihren göttlichen Ursprung. Das Christentum wurde für viele Jahrhunderte zur Staatsreligion und gesellschaftlichen Weltanschauung.
3. Es trug zur Entwicklung der feudalen Beziehungen bei. Die orthodoxe Kirche heiligte feudale Beziehungen (lass den Diener seinen Herrn fürchten), verteidigte feudale Gesetze und Ordnungen. Es wurde bald ein Großgrundbesitzer und Ausbeuter der Bauern.
4. Die Annahme des Christentums führte zu einer erheblichen Aufweichung der im alten Russland vorherrschenden Moral. Die orthodoxe Kirche verbot kategorisch Menschenopfer, den rituellen Mord an Ehefrauen und Sklaven bei der Beerdigung reicher Leute und bekämpfte auch den Sklavenhandel. Das Christentum brachte in die Moral und die Bräuche der alten russischen Gesellschaft ein großes Potenzial für universelle Werte (töte nicht, stehle nicht, liebe deinen Nächsten wie dich selbst). Die orthodoxe Kirche half, die Familienbande zu stärken, verbot Polygamie, kümmerte sich um Waisen, Arme und Behinderte. Auf Befehl von Wladimir wurden Lebensmittel für die sehr alten, kranken Menschen nach Hause gebracht.
5. Die Annahme des Christentums gab der Entwicklung der Kultur einen starken Impuls.
Die Übersetzung der Heiligen Schrift (Bibel) und anderer theologischer Literatur ins Altrussische begann. Der Bau von Steingebäuden begann - Tempel, Klöster. Klöster im Mittelalter waren nicht nur religiöse, sondern auch kulturelle Zentren. Die Kiewer Rus wurde allmählich zu einem Staat der Hochkultur.
6. Mit der Taufe Russlands änderte sich seine internationale Position qualitativ. Die heidnische Macht von gestern ist jetzt gleichberechtigt in die Reihen der europäischen christlichen Staaten eingetreten und steht auf einer Stufe mit der gesamten zivilisierten Welt. Russlands internationale Beziehungen wurden gestärkt und ausgebaut.
Also unsere fernen Vorfahren - die Ostslawen - bis zum 9. Jahrhundert. Sie lebten in einem Stammessystem, betrieben Landwirtschaft, Viehzucht, Handwerk und Handel. Im neunten Jahrhundert Sie bildeten einen Staat – Kiewer Rus –, der eine frühe feudale Monarchie war. Das Christentum wurde 988 Staatsreligion der Kiewer Rus. In den X-XII Jahrhunderten. Russland war ungefähr auf dem gleichen Niveau wie die europäischen Länder.
Die Entstehungsgeschichte eines so großen und mächtigen Volkes wie der Slawen war für viele Generationen von Interesse und verliert auch in unserer Zeit nicht an Interesse. Die Herkunft der Ostslawen war für viele Historiker von Interesse und wird immer noch diskutiert. In der Antike wurden die Slawen von so großen Geistern und Schriftgelehrten wie Bischof Otto von Bamber, Kaiser von Byzanz, Mauritius dem Strategen, Prokop von Pisaria, Jordanien und vielen anderen bewundert. Lesen Sie mehr darüber, wer die Slawen sind, woher sie kamen und wie sie die erste Gemeinschaft bildeten, lesen Sie unseren Artikel.
Ostslawen in der Antike
Eine endgültige Theorie darüber, wo sich der Stammsitz der alten Slawen befand, wurde noch nicht abgeleitet. Historiker und Archäologen streiten sich seit mehreren Jahrzehnten, und eine der wichtigsten sind byzantinische Quellen, die behaupten, dass die Ostslawen in der Antike näher am 6. Jahrhundert v. besetzten ein riesiges Gebiet in Mittel- und Osteuropa und wurden ebenfalls in drei Gruppen unterteilt:
- Wenden (lebte in der Nähe des Weichselbeckens);
- sklavins (lebten zwischen dem Oberlauf der Weichsel, dem Lauf der Donau und dem Dnjestr);
- Antes (lebte zwischen Dnjepr und Dnjestr).
Historikern zufolge bildeten diese drei Gruppen von Slawen später die folgenden Zweige des Slawismus:
- Südslawen (Sklavins);
- Westslawen (Vendi);
- Ostslawen (Antes).
Historische Quellen aus dem 6. Jahrhundert behaupten, dass es zu dieser Zeit keine Fragmentierung zwischen den Slawen gab, da die Stammesverbände der Ostslawen eine ähnliche Sprache, Bräuche und Gesetze hatten. Sie hatten auch einen ähnlichen Lebensstil, Bräuche und Liebe zur Freiheit. Die Slawen zeichneten sich im Allgemeinen durch einen sehr großen Willen und eine Liebe zur Freiheit aus, und nur ein Kriegsgefangener handelte als Sklave, und dies war keine lebenslange Sklaverei, sondern nur für eine bestimmte Zeit. Später konnte der Gefangene erlöst werden, oder er wurde freigelassen und angeboten, Teil der Gemeinschaft zu werden. Seit der Antike lebten die alten Slawen in der Volksherrschaft (Demokratie). In ihrem Temperament zeichneten sie sich durch starken Charakter, Ausdauer, Mut und Solidarität aus, waren gastfreundlich gegenüber Fremden, unterschieden sich von den anderen durch heidnischen Polytheismus und besondere nachdenkliche Riten.
Stämme der Ostslawen
Die frühesten Stämme der Ostslawen, über die die Chronisten schrieben, waren die Polans und die Drevlyans. Sie ließen sich hauptsächlich in Wäldern und Feldern nieder. Die Drevlyaner lebten oft davon, ihre Nachbarn zu überfallen, was oft die Wiesen betraf. Diese beiden Stämme gründeten Kiew. Die Drevlyaner befanden sich auf dem Territorium der modernen Ukraine in Polissya (Gebiet Zhytomyr und westlicher Teil des Gebiets Kiew). Die Lichtungen bewohnten die Länder in der Nähe des Mittellaufs des Dnjepr und auf seiner rechten Seite.
Nach den Dregovichi kamen die Krivichi und die Polochans. Sie bewohnten das moderne Territorium der Regionen Pskow, Mogilev, Tver, Vitebsk und Smolensk der Russischen Föderation sowie den östlichen Teil Lettlands.
Nach ihnen kamen die Nowgoroder Slawen. Nur die Ureinwohner von Nowgorod und diejenigen, die in den Nachbarländern lebten, nannten sich so. Die Chronisten schrieben auch, dass die Novgorod-Slawen die Ilmen-Slawen sind, die von den Krivichi-Stämmen stammten.
Die Nordländer waren auch Migranten der Krivichi und bewohnten das moderne Territorium der Regionen Tschernihiw, Sumy, Kursk und Belgorod.
Die Radimichi und Vyatichi waren die Deportierten der Polen und wurden nach den Namen der Vorfahren so genannt. Radimichi bewohnte die Zwischenfluve des oberen Teils des Dnjepr sowie die Desna. Ihre Siedlungen befanden sich auch entlang des gesamten Laufs der Sozha und aller ihrer Nebenflüsse. Vyatichi bewohnte die obere und mittlere Oka und den Moskwa-Fluss.
Dulebs und Buzhani sind die Namen desselben Stammes. Sie befanden sich am Westlichen Bug, und da in den Annalen über sie geschrieben wurde, dass sich dieser Stamm zur gleichen Zeit an einem Ort befand, wurden sie später Volynianer genannt. Duleb kann auch als Zweig eines kroatischen Stammes angesehen werden, der sich bis heute an den Ufern der Wolhynien und des Bug niedergelassen hat.
Die letzten Stämme, die den Süden bewohnten, waren die Ulichi und die Tivertsy. Die Straßen befanden sich am Unterlauf des Südlichen Bugs, des Dnjepr und der Schwarzmeerküste. Die Tivertsy befanden sich im Zusammenfluss von Prut und Dnjepr sowie der Donau und der Budschak-Küste des Schwarzen Meeres (modernes Territorium von Moldawien und der Ukraine). Dieselben Stämme leisteten Hunderte von Jahren Widerstand gegen die russischen Fürsten, und sie waren Iornad und Procopius ebenso bekannt wie die Antes.
Nachbarn der Ostslawen
Um die Wende des II.-I. Jahrtausends v. Die Nachbarn der alten Slawen waren die Kimmerier, die die nördliche Schwarzmeerregion bewohnten. Aber schon in den VIII-VII Jahrhunderten. BC. Sie wurden vom kriegerischen Stamm der Skythen aus dem Land vertrieben, die Jahre später an diesem Ort ihren eigenen Staat gründeten, der allen als Skythenkönigreich bekannt sein wird. Sie waren vielen skythischen Stämmen unterstellt, die sich im Unterlauf von Don und Dnjepr sowie in den Küstensteppen von der Donau bis zur Krim und zum Don niederließen.
Im III. Jahrhundert v. Sarmatische Stämme begannen, wegen des Don aus dem Osten in die nördliche Schwarzmeerregion zu ziehen. Die meisten skythischen Stämme assimilierten sich mit den Sarmaten, und der Rest behielt seinen früheren Namen und zog auf die Krim, wo das skythische Königreich weiter existierte.
In der Zeit der Völkerwanderung zogen ostgermanische Stämme, die Goten, in die Schwarzmeerregion. Sie haben die Wirtschaft und Kultur der nördlichen Schwarzmeerregion, des heutigen Territoriums der Ukraine und Russlands, maßgeblich beeinflusst. Nach den Goten kamen die Hunnen, die alles auf ihrem Weg zerstörten und plünderten. Aufgrund ihrer häufigen Angriffe mussten die Urgroßväter der Ostslawen in der Waldsteppenzone näher nach Norden rücken.
Die letzten, die einen nicht geringen Einfluss auf die Umsiedlung und Bildung der slawischen Stämme hatten, waren die Türken. In der Mitte des 6. Jahrhunderts kamen prototürkische Stämme aus dem Osten, die das türkische Khaganat auf einem riesigen Gebiet bildeten, das sich von der Mongolei bis zur Wolga erstreckte.
Mit dem Aufkommen von immer mehr Nachbarn erfolgte die Ansiedlung der Ostslawen näher am heutigen Territorium der Ukraine, Weißrusslands und Russlands, wo hauptsächlich die Waldsteppenzone und Sümpfe vorherrschten, in deren Nähe Gemeinden gebaut und geschützt wurden die Clans vor den Überfällen kriegerischer Stämme.
In den VI-IX Jahrhunderten erstreckte sich das Siedlungsgebiet der Ostslawen von Ost nach West, ausgehend vom Oberlauf des Don und der Mittleren Oka bis zu den Karpaten und von Süden nach Norden vom Mittleren Dnjepr bis zur Newa .
Ostslawen in der vorstaatlichen Zeit
Die Ostslawen in der vorstaatlichen Zeit bildeten hauptsächlich kleine Gemeinschaften und Clans. An der Spitze des Clans stand der "Ahne" - der Älteste der Gemeinschaft, der die endgültige Entscheidung für seinen Stamm traf. Die Stämme zogen oft von Ort zu Ort, da die Hauptbeschäftigung der alten Slawen die Landwirtschaft war und sie neues Land zum Pflügen brauchten. Sie pflügten das Land entweder auf dem Feld oder holzten den Wald ab, verbrannten die umgestürzten Bäume und säten dann alles mit Samen. Das Land wurde im Winter kultiviert, damit es bereits im Frühjahr ausgeruht und voller Kraft war (Asche und Mist düngten das Land gut für die Aussaat und verhalfen ihm zu einer höheren Produktivität).
Ein weiterer Grund für die ständige Bewegung slawischer Stämme waren die Angriffe der Nachbarn. Die Ostslawen in der vorstaatlichen Zeit litten oft unter den Überfällen der Skythen und Hunnen, weshalb sie, wie wir oben geschrieben haben, das Land näher im Norden im Waldgebiet besiedeln mussten.
Die Hauptreligion der Ostslawen ist heidnisch. Alle ihre Götter waren Prototypen von Naturphänomenen (der wichtigste Gott Perun ist der Gott der Sonne). Eine interessante Tatsache ist, dass die heidnische Religion der alten Slawen aus der Religion der alten Indonesier stammt. Während der gesamten Völkerwanderung war es oft Veränderungen unterworfen, da viele Rituale und Bilder von benachbarten Stämmen übernommen wurden. Nicht alle Bilder in der alten slawischen Religion wurden als Götter betrachtet, da Gott in ihrem Konzept ein gebendes Erbe, Reichtum ist. Wie in der antiken Kultur wurden die Götter in himmlische, unterirdische und irdische unterteilt.
Staatsbildung unter den Ostslawen
Die Staatsbildung unter den Ostslawen fand um die Wende vom 9. zum 10. Jahrhundert statt, als die Clans offener und die Stämme freundlicher wurden. Nach ihrer Vereinigung zu einem einzigen Territorium war ein kompetenter und starker Anführer erforderlich - der Prinz. Während sich die Stämme in ganz Nord-, Ost- und Mitteleuropa zu den tschechischen, großmährischen und altpolnischen Staaten vereinigten, luden die Ostslawen einen ausländischen Prinzen namens Rurik ein, ihr Volk zu regieren, nach dem Russland entstand. Nowgorod war das Zentrum Russlands, aber als Rurik starb und sein legitimer Erbe Igor noch klein war, nahm Prinz Oleg die Macht in seine eigenen Hände und annektierte Kiew, nachdem er Askold und Dir getötet hatte. So entstand Kievan Rus.
Zusammenfassend können wir sagen, dass unsere Vorfahren viele Probleme hatten, aber nachdem sie allen Prüfungen standhaft standgehalten hatten, gründeten sie einen der stärksten Staaten, der bis heute lebt und gedeiht. Die Ostslawen sind eine der stärksten ethnischen Gruppen, die sich schließlich vereinigten und die Kiewer Rus gründeten. Ihre Fürsten eroberten jedes Jahr mehr und mehr Gebiete und vereinten sie zu einem einzigen großen Staat, der von Königreichen gefürchtet wurde, die schon viel länger mit einer weiter entwickelten Wirtschaft und Politik existierten.
Der erste Beweis der Slawen.
Die Slawen trennten sich nach Meinung der meisten Historiker Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. von der indogermanischen Gemeinschaft. Der Stammsitz der frühen Slawen (Protoslawen) war nach archäologischen Angaben das Gebiet im Osten der Deutschen - von der Oder im Westen bis zu den Karpaten im Osten. Einige Forscher glauben, dass die protoslawische Sprache später, Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. Gestalt anzunehmen begann.
Die ersten Informationen über die politische Geschichte der Slawen stammen aus dem 4. Jahrhundert. Anzeige. Von der Ostseeküste gelangten die germanischen Stämme der Goten in die nördliche Schwarzmeerregion. Der Gotenführer Germanaric wurde von den Slawen besiegt. Sein Nachfolger Vinitar täuschte 70 slawische Älteste, angeführt von Gott (Bus), und kreuzigte sie. Acht Jahrhunderte später, ein unbekannter Autor " Worte über Igors Regiment“ erwähnte „Busovo-Zeit“.
Einen besonderen Platz im Leben der slawischen Welt nahmen die Beziehungen zu den Nomadenvölkern der Steppe ein. Entlang dieses Steppenozeans, der sich vom Schwarzen Meer bis nach Zentralasien erstreckte, fielen Welle um Welle von Nomadenstämmen in Osteuropa ein. Am Ende des IV Jahrhunderts. der gotische Stammesbund wurde durch die aus Zentralasien stammenden turksprachigen Stämme der Hunnen zerbrochen. 375 besetzten die Horden der Hunnen mit ihren Nomaden das Gebiet zwischen Wolga und Donau und zogen dann weiter nach Europa bis an die Grenzen Frankreichs. Bei ihrem Vormarsch nach Westen verschleppten die Hunnen einen Teil der Slawen. Nach dem Tod des Anführers der Hunnen, Atilla (453), zerfiel der Hunnenstaat und sie wurden nach Osten zurückgeworfen.
Im VI Jahrhundert. Die türkischsprachigen Awaren (die russische Chronik nannte sie Obrams) gründeten ihren eigenen Staat in den südrussischen Steppen und vereinten die dort umherstreifenden Stämme. Das Avar Khaganate wurde 625 von Byzanz besiegt. „Stolz im Geist“ und im Körper verschwanden die großen Avars-Obras spurlos. „Bleib tot wie ein Obre“ - diese Worte wurden mit der leichten Hand des russischen Chronisten zu einem Aphorismus.
Die größten politischen Formationen des VII-VIII Jahrhunderts. in den südrussischen Steppen waren Bulgarisches Königreich und Khazar Khaganat, und in der Altai-Region - das türkische Khaganat. Die Staaten der Nomaden waren instabile Konglomerate der Steppen, die nach militärischer Beute jagten. Infolge des Zusammenbruchs des bulgarischen Königreichs wanderte ein Teil der Bulgaren, angeführt von Khan Asparuh, an die Donau aus, wo sie von den dort lebenden Südslawen assimiliert wurden, die den Namen von Asparuhs Kriegern annahmen, d.h. Bulgaren. Ein weiterer Teil der bulgarischen Türken mit Khan Batbai kam in den Mittellauf der Wolga, wo eine neue Macht entstand - Wolga Bulgarien (Bulgarien). Sein Nachbar, der ab der Mitte des 7. Jahrhunderts besetzt war. Das Gebiet der unteren Wolgaregion, der Steppen des Nordkaukasus, der Schwarzmeerregion und teilweise der Krim war das Khazar Khaganate, das bis Ende des 9. Jahrhunderts Tribute von den Dnjepr-Slawen erhob.
Ostslawen im 6. Jahrhundert. wiederholte Feldzüge gegen den damals größten Staat - Byzanz. Aus dieser Zeit sind uns eine Reihe von Werken byzantinischer Autoren überliefert, die originale militärische Anweisungen zum Kampf gegen die Slawen enthalten. Zum Beispiel die Byzantiner Prokop aus Cäsarea im Buch „Krieg mit den Goten“ schrieb: „Diese Stämme, Slawen und Antes, werden nicht von einer Person regiert, sondern leben seit der Antike in Demokratie (Demokratie), und deshalb betrachten sie Glück und Unglück im Leben eine gemeinsame Sache sein ... Sie denken, dass nur Gott, der Schöpfer des Blitzes, der Herr über alles ist, und ihm werden Stiere geopfert und andere heilige Riten durchgeführt ... Beide haben dieselbe Sprache ... Und einmal war sogar der Name der Slawen und Antes derselbe.
Byzantinische Autoren verglichen die Lebensweise der Slawen mit dem Leben ihres eigenen Landes und betonten die Rückständigkeit der Slawen. Feldzüge gegen Byzanz konnten nur von großen Stammesverbänden der Slawen durchgeführt werden. Diese Kampagnen trugen zur Bereicherung der Stammeselite der Slawen bei, was den Zusammenbruch des primitiven Gemeinschaftssystems beschleunigte.
Für die Bildung von großen Stammesverbände der Slawen weist auf die in der russischen Chronik enthaltene Legende hin, die von der Herrschaft von Kyi mit den Brüdern Shchek, Khoriv und Schwester Lybid im Mittleren Dnjepr erzählt. Die von den Brüdern gegründete Stadt wurde angeblich nach dem älteren Bruder Kyi benannt. Der Chronist stellte fest, dass andere Stämme die gleiche Herrschaft hatten. Historiker glauben, dass diese Ereignisse am Ende des 5. bis 6. Jahrhunderts stattfanden. ANZEIGE Die Chronik erzählt, dass einer der Polyansky-Fürsten Kiy zusammen mit seinen Brüdern Shchek und Khoriv und seiner Schwester Lybid die Stadt gründete und sie zu Ehren ihres älteren Bruders Kiew nannte.
Dann ging Kiy in die Zarenstadt, d.h. nach Konstantinopel, wurde dort vom Kaiser mit großer Ehre empfangen und kehrte zurück, ließ sich mit seinem Gefolge an der Donau nieder, gründete dort eine "Stadt", geriet dann aber in einen Kampf mit den Einheimischen und kehrte an die Dnjepr-Ufer zurück, wo er starb. Diese Legende findet eine bekannte Bestätigung in archäologischen Daten, die auf das Ende des 5. - 6. Jahrhunderts hinweisen. Auf den Kiewer Bergen existierte bereits eine befestigte Siedlung städtischen Typs, die das Zentrum der Polyansky-Vereinigung der Stämme war.
Herkunft der Ostslawen.
Europa und Teile Asiens wurden lange Zeit von Stämmen der Indogermanen bewohnt, die dieselbe Sprache sprachen und viele gemeinsame Merkmale im Aussehen hatten. Diese Stämme waren in ständiger Bewegung, bewegten sich und erschlossen neue Gebiete. Allmählich begannen sich getrennte Gruppen indogermanischer Stämme voneinander zu trennen. Einst löste sich eine gemeinsame Sprache in mehrere getrennte Sprachen auf.
Etwa 2000 Jahre v. Chr. gingen die baltoslawischen Stämme aus den indogermanischen Stämmen hervor. Sie besiedelten einen Teil des Territoriums Mittel- und Osteuropas. Im 5. Jahrhundert v. Chr. wurden diese Stämme in Balten und Slawen aufgeteilt. Die Slawen beherrschten das Gebiet vom Mittellauf des Dnjepr bis zur Oder.
Im 5. Jahrhundert stürmten slawische Stämme in mächtigen Strömen nach Osten und Süden. Sie erreichten den Oberlauf der Wolga und des Weißen Sees, die Ufer der Adria, drangen in den Peloponnes ein. Während dieser Bewegung wurden die Slawen in drei Zweige aufgeteilt - Ost, West und Süd. Die Ostslawen besiedelten im 6. bis 8. Jahrhundert das weite Gebiet Osteuropas, vom Ilmensee bis zur Schwarzmeersteppe und von den Ostkarpaten bis zur Wolga, dh den größten Teil der osteuropäischen Ebene.
Wirtschaft der Ostslawen.
Die Hauptbeschäftigung der Ostslawen war die Landwirtschaft. Der größte Teil des von ihnen bewohnten Territoriums war mit dichten Wäldern bedeckt. Daher war es notwendig, vor dem Pflügen des Landes die Bäume zu fällen. Die auf dem Feld zurückgelassenen Stümpfe wurden verbrannt und der Boden mit Asche gedüngt. Das Land wurde zwei oder drei Jahre lang kultiviert, und als es keine gute Ernte mehr brachte, wurde ein neues Stück Land aufgegeben und niedergebrannt. Dieses Anbausystem wird Brandrodung genannt. Günstigere Bedingungen für die Landwirtschaft bestanden in der Steppen- und Waldsteppenzone der Dnjepr-Region, die reich an fruchtbaren Böden ist.
Zuerst lebten die Slawen in Unterständen, dann begannen sie mit dem Bau von Häusern - in diesen Holzhäusern in der Mitte wurden Herde gebaut, der Rauch entwich durch ein Loch im Dach oder in der Wand. Jedes Haus hatte notwendigerweise Nebengebäude, sie bestanden aus Flechtwerk, Lehmziegeln oder ähnlichen Materialien und wurden entweder frei, verstreut oder entlang des Umfangs eines viereckigen Hofes im Hof aufgestellt und bildeten einen offenen Raum im Inneren.
In slawischen Siedlungen gab es nur wenige Haushalte: von zwei bis fünf. Sie waren zum Schutz vor Feinden von Erdwällen umgeben.
Wie bereits erwähnt, war die Hauptbeschäftigung der Slawen natürlich die Landwirtschaft. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass dort Roggen, Weizen, Gerste, Hirse, Rüben, Kohl, Rüben usw. angebaut wurden. Aus Industriepflanzen züchteten die Slawen Flachs und Hanf.
Eine weitere wichtige Aktivität Slawische Stämme betrieben Viehzucht. Die Viehzucht der Ostslawen war organisch mit der Landwirtschaft verbunden. Die Viehzucht lieferte Fleisch und Milch; Vieh wurde als Steuer auf Ackerland verwendet (in der Nicht-Chernozem-Zone - Pferde, in der Schwarzerdezone - Ochsen); Ohne Gülle war die Feldwirtschaft in der Nicht-Chernozem-Zone nicht möglich, sowohl Wolle als auch Leder wurden aus Vieh gewonnen. Die ostslawischen Völker züchteten große und kleine Rinder, Pferde, Schweine und Geflügel. Enten und Gänse wurden weniger gezüchtet, aber Hühner wurden mit ziemlicher Sicherheit in jedem Haushalt gehalten.
Fischfang und Jagd waren von nicht geringer Bedeutung, zumal es in dichten Wäldern viele Pelztiere gab, deren Fell zur Herstellung von Kleidung verwendet und auch verkauft wurde.
Die Slawen verwendeten als Waffen Bögen, Speere, Schwerter, Keulen (Stöcke mit schweren Knöpfen und Stacheln). Gehärtete Pfeile, die von harten Bögen abgefeuert wurden, konnten den Feind sogar auf große Entfernung überholen. Zum Schutz verwendeten die Slawen Helme und starke "Hemden" aus kleinen Metallringen - Kettenhemden.
Eine wichtige Rolle im Leben der Ostslawen spielte auch die Imkerei - das Sammeln von Honig von Wildbienen.
Aber neben der Landwirtschaft Die Slawen beschäftigten sich auch mit der Metallverarbeitung (Schmiedekunst) und der Herstellung von Keramikprodukten. Auch Schmuck, Steinmetz, Zimmermannshandwerk waren ihnen nicht fremd. Die Siedlungen, die sich an den erfolgreichsten (aus Sicht der Handelsmöglichkeiten) Orten befanden, wurden zu Städten. Auch wurden Städte und fürstliche Festungen. Die ältesten Städte Russlands waren: Nowgorod, Tschernigow, Susdal, Murom, Smolensk, Pereslawl, Ladoga, Rostow, Beloozero, Pskow, Lyubech, Turov. Laut Wissenschaftlern zu Beginn des 9. Jahrhunderts. Auf dem Territorium Russlands gab es etwa 30 Städte.
Die Stadt entstand meist auf einem Hügel oder am Zusammenfluss zweier Flüsse, was mit dem Handel verbunden war. Und die Handelsbeziehungen zwischen den slawischen und benachbarten Stämmen waren recht gut etabliert. Das Vieh wurde von Süden nach Norden getrieben. Die Karpaten versorgten alle mit Salz. Brot ging aus den Ländern Dnjepr und Susdal nach Norden und Nordwesten. Sie handelten mit Pelzen, Leinen, Vieh und Honig, Wachs und Sklaven.
Es gab zwei Haupthandelsrouten, die durch Russland führten: Entlang der Newa, des Ladogasees, Wolchow, Lovat und Dnjepr verlief die große Wasserstraße "von den Warägern zu den Griechen", die die Ostsee mit dem Schwarzen Meer verband; und durch die Karpaten führten Handelswege nach Prag, in deutsche Städte, nach Bulgarien, in die Länder der muslimischen Welt.
Leben und Sitten der Ostslawen.
Die Slawen zeichneten sich durch hohe Statur, starken Körperbau, außergewöhnliche körperliche Stärke und ungewöhnliche Ausdauer aus. Sie hatten blondes Haar, ein gerötetes Gesicht und graue Augen.
Die Siedlungen der Ostslawen befanden sich hauptsächlich an den Ufern von Flüssen und Seen. Die Bewohner dieser Siedlungen lebten in Familien in Halbunterstandshäusern mit einer Fläche von 10 - 20 qm. Die Wände der Häuser, Bänke, Tische, Haushaltsgeräte waren aus Holz. In den Häusern wurden mehrere Ausgänge eingerichtet und Wertsachen wurden im Boden versteckt, da Feinde jeden Moment angreifen konnten.
Ostslawen waren gutmütig und gastfreundlich. Jeder Wanderer galt als Ehrengast. Der Besitzer tat alles, um ihm zu gefallen, stellte die besten Speisen und Getränke auf den Tisch. Die Slawen waren auch als tapfere Krieger bekannt. Feigheit galt als ihre größte Schande. Slawische Krieger schwammen gut und konnten lange unter Wasser bleiben. Sie atmeten durch ausgehöhltes Schilf, dessen Spitze bis zur Wasseroberfläche reichte.
Die Waffen der Slawen waren Speere, Bögen, mit Gift bestrichene Pfeile, runde Holzschilde. Schwerter und andere Eisenwaffen waren selten.
Die Slawen behandelten ihre Eltern respektvoll. Zwischen den Dörfern arrangierten sie Spiele - religiöse Feiertage, an denen die Bewohner benachbarter Dörfer ihre Frauen nach Vereinbarung mit ihnen entführten (entführten). Zu dieser Zeit hatten die Slawen Polygamie, es gab nicht genug Bräute. Um den Clan zu besänftigen, aus dem die Braut entführt wurde, erhielten ihre Verwandten einen Kranz (Lösegeld). Im Laufe der Zeit wurde die Entführung der Braut durch den Ritus ersetzt, den Schwiegersohn nach der Braut zu führen, wenn die Braut im gegenseitigen Einvernehmen von ihren Verwandten erlöst wurde. Dieser Ritus wurde durch einen anderen ersetzt - die Braut zum Bräutigam zu bringen. Die Verwandten von Braut und Bräutigam wurden Schwager, dh ihre eigenen Leute füreinander.
Die Frau war in einer untergeordneten Position. Nach dem Tod eines Mannes sollte eine seiner Frauen mit ihm begraben werden. Der Verstorbene wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Beerdigung wurde von einem Fest begleitet - einem Fest und Militärspielen.
Es ist bekannt, dass die Ostslawen immer noch eine Blutfehde hatten: Die Angehörigen des Ermordeten rächten sich mit dem Tod an dem Mörder.
Die geistige Welt der Ostslawen.
Wie alle Völker, die sich im Stadium der Zersetzung des primitiven Gemeinschaftssystems befanden, waren die Slawen Heiden. Sie verehrten die Phänomene der Natur und vergötterten sie. Der Gott des Himmels war also Svarog, der Gott der Sonne - Dazhdbog (andere Namen: Dazhbog, Yarilo, Khoros), der Gott von Donner und Blitz - Perun, der Gott des Windes - Stribog, der Schutzpatron des Viehs - Velos (Volos). Dazhdbog und die Gottheit des Feuers galten als Söhne von Svarog und wurden Svarozhichs genannt. Göttin Mokosh - Mutter-Käse-Erde, Göttin der Fruchtbarkeit. Im 6. Jahrhundert erkannten die Slawen nach dem Zeugnis des byzantinischen Historikers Procopius von Cäsarea einen Gott als Herrscher des Universums an - Perun, den Gott des Donners, Blitzes und Krieges.
Damals gab es keine öffentlichen Gottesdienste, keine Tempel, keine Priester. Normalerweise wurden Götterbilder in Form von Stein- oder Holzfiguren (Idolen) an bestimmten offenen Orten aufgestellt - Tempel, Opfer wurden den Göttern gebracht - Trebs.
Der Ahnenkult war stark entwickelt. Er ist mit dem Hüter des Clans, der Familie, dem Vorfahren des Lebens verbunden - der Familie und ihren Frauen bei der Geburt, d.h. Großeltern. Der Vorfahr wurde auch "chur" genannt, auf kirchenslawisch - "shur".
Der bis heute erhaltene Ausdruck „Chur me“ bedeutet „Großvater behüte mich“. Manchmal erscheint dieser Wächter des Clans unter dem Namen eines Brownies, der Wächter nicht des gesamten Clans, sondern eines separaten Hofes, Hauses. Die ganze Natur schien den Slawen belebt und von vielen Geistern bewohnt, Kobolde lebten in den Wäldern, Wassernixen lebten in den Flüssen.
Die Slawen hatten ihre eigenen heidnischen Feiertage, die mit den Jahreszeiten und der landwirtschaftlichen Arbeit verbunden waren. Ende Dezember gingen die Mumien mit Liedern und Witzen von Haus zu Haus, verherrlichten die Besitzer, die den Mumien Geschenke machen sollten. Der große Feiertag war der Abschied vom Winter und das Treffen des Frühlings - Maslenitsa. In der Nacht des 24. Juni (nach altem Stil) wurde das Fest von Ivan Kupala gefeiert - Rituale mit Feuer und Wasser, Wahrsagen, Rundtänze und Lieder wurden gesungen. Im Herbst, nach Abschluss der Feldarbeiten, wurde das Erntefest gefeiert: Ein riesiger Honigkuchen wurde gebacken.
Bauerngemeinschaften.
Anfangs lebten die Ostslawen "jeder auf seine Weise und an seinen eigenen Orten", d.h. vereint auf der Grundlage der Blutsverwandtschaft. An der Spitze des Clans stand ein Ältester mit großer Macht. Als sich die Slawen in weiten Gebieten niederließen, begannen sich die Stammesbeziehungen aufzulösen. Die Blutsverwandtschaft wurde durch die benachbarte (territoriale) Gemeinschaft ersetzt - die verv. Vervi-Mitglieder besaßen gemeinsam Heufelder und Waldland, und die Felder wurden auf separate Familienbetriebe aufgeteilt. Alle Haushälter des Distrikts versammelten sich zu einem allgemeinen Rat – einem Veche. Sie wählten Älteste, um gemeinsame Angelegenheiten zu regeln. Während der Angriffe fremder Stämme versammelten die Slawen die Volksmiliz, die nach dem Dezimalsystem (Zehner, Stöhnen, Tausender) aufgebaut war.
Getrennte Gemeinschaften, die zu Stämmen vereint sind. Stämme wiederum bildeten Stammesgewerkschaften. Auf dem Territorium der osteuropäischen Ebene lebten 12 (nach einigen Quellen - 15) ostslawische Stammesverbände. Am zahlreichsten waren die Wiesen, die an den Ufern des Dnjepr lebten, und die Ilmen-Slawen, die an den Ufern des Ilmensees und des Wolchow lebten.
Religion der Ostslawen.
Die Ostslawen hatten sehr lange ein patriarchalisches Clan-System, so dass sie auch lange Zeit einen Familien-Clan-Kult in Form von Ahnenverehrung in Verbindung mit einem Totenkult pflegten. Der Glaube an die Beziehung der Toten zu den Lebenden wurde sehr stark vertreten. Alle Toten wurden scharf in zwei Kategorien eingeteilt: "saubere" Tote - diejenigen, die eines natürlichen Todes starben ("Eltern"); und über die "Unreinen" - diejenigen, die eines gewaltsamen oder vorzeitigen Todes starben (darunter waren auch Kinder, die ungetauft starben) und Zauberer. Die ersten wurden normalerweise verehrt, und die zweiten ("Tote" - viele mit den Toten verbundene Aberglauben stammen von hier) hatten Angst und versuchten zu neutralisieren:
Die Verehrung der "Eltern" ist ein familiärer und früher (Ahnen-)Ahnenkult. Viele Kalenderfeiertage sind damit verbunden - Fasching, daher der elterliche Samstag), Radunitsa, Trinity und andere. Von hier aus erschien vielleicht das Bild von Chur (Shchur), Ausrufe wie „Chur me“, „Chur is mine“ könnten einen Zauber bedeuten, der Chur um Hilfe ruft. Aus dem Ahnenkult stammt der Glaube an den Brownie (Domovik, Domozhil, Besitzer usw.).
- "Unreine Tote". In vielerlei Hinsicht waren dies Menschen, die zu Lebzeiten gefürchtet waren und auch nach ihrem Tod nicht aufhörten, gefürchtet zu sein. Ein interessanter Ritus der "Neutralisierung" eines solchen Toten während einer Dürre, der ihnen oft zugeschrieben wurde. Sie gruben das Grab eines Toten aus und warfen es in einen Sumpf (manchmal füllten sie es mit Wasser), vielleicht kommt daher der Name „Naviy“ (tot, verstorben) sowie „navka“ - eine Meerjungfrau .
Bildung politischer Vereinigungen
In der Antike hatten die Slawen keine Möglichkeit, eine unabhängige Außenpolitik zu betreiben und auf der internationalen Bühne unter ihrem eigenen Namen aufzutreten. Wenn sie große politische Vereinigungen hatten, blieben sie den geschriebenen Zivilisationen dieser Zeit unbekannt. Archäologische Forschungen bestätigen die Existenz bedeutender protourbaner Zentren in den Ländern der Ostslawen bis zum 6. Jahrhundert nicht, was auf die Stärkung der Macht lokaler Fürsten unter der sesshaften Bevölkerung hinweisen könnte. Die ostslawischen Stämme kamen in ihrem Lebensraum im Süden in Kontakt und waren teilweise im Verbreitungsgebiet der Archäologie beteiligt Tschernjachow-Kultur, die moderne Archäologen eher mit der Ansiedlung der Goten in der nördlichen Schwarzmeerregion in Verbindung bringen.
Vage Informationen über die Kriege im 4. Jahrhundert zwischen den Slawen und den Goten sind erhalten geblieben. Die große Völkerwanderung ab der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts führte zu weltweiten Völkerwanderungen. Die slawischen Stämme im Süden, die zuvor den Goten unterstellt waren, unterwarfen sich den Hunnen und begannen, wahrscheinlich unter ihrem Protektorat, ihr Wohngebiet bis an die Grenzen des Byzantinischen Reiches im Süden und der deutschen Länder auszudehnen im Westen die Vertreibung der Goten auf die Krim und nach Byzanz.
Zu Beginn des 6. Jahrhunderts die Slawen werden regelmäßige Überfälle auf Byzanz zu machen, woraufhin byzantinische und römische Autoren anfingen, über sie zu sprechen ( Prokopius von Cäsarea, Jordanien). In dieser Zeit hatten sie bereits große intertribale Gewerkschaften, die hauptsächlich auf territorialer Basis gebildet wurden und mehr als eine gewöhnliche Stammesgemeinschaft waren. Die Antes und Karpatenslawen hatten zum ersten Mal befestigte Siedlungen und andere Zeichen der politischen Kontrolle über das Territorium. Es ist bekannt, dass die Awaren, die zuerst das Schwarze Meer (Ameisen) und westslawische Stämme eroberten, ein bestimmtes Bündnis der „Sklavin“ mit einem Zentrum in Transkarpatien lange Zeit nicht zerstören konnten, und ihre Anführer benahmen sich nicht nur stolz und unabhängig, sondern sogar den Botschafter des Avar Khagan Bayan wegen Unverschämtheit hingerichtet. Der Anführer der Ameisen, Mezamir, wurde ebenfalls während einer Botschaft an die Awaren wegen seiner Unverschämtheit vor dem Kagan getötet.
Die Gründe für slawischen Stolz waren, offensichtlich nicht nur die vollständige Kontrolle über ihre eigenen und angrenzenden slawischen Gebiete, sondern auch ihre regelmäßigen, verheerenden und größtenteils ungestraften Überfälle auf die transdanubischen Provinzen des Byzantinischen Reiches, in deren Folge die Karpatenkroaten und andere Stämme anscheinend Teil davon sind die Vereinigung der Antes, die teilweise oder vollständig über die Donau hinaus verschoben wurde und sich in einen Zweig der Südslawen trennte. Die Dulebs dehnten ihre Territorien auch nach Westen bis zum heutigen Tschechien und nach Osten bis zum Dnjepr aus. Am Ende unterwarfen die Awaren sowohl die Antes als auch die Dulebs, woraufhin sie sie zwangen, in ihrem eigenen Interesse mit Byzanz zu kämpfen. Ihre Stammesverbände lösten sich auf, die Ameisen wurden ab dem 7. Jahrhundert nicht mehr erwähnt, und nach der Annahme einiger moderner Historiker trennten sich mehrere andere slawische Verbände von den Dulebs, einschließlich der Wiese.
Später zollte ein Teil der ostslawischen Stämme (Polyaner, Nordländer, Radimichi und Vyatichi) den Chasaren Tribut. Im Jahr 737 führte der arabische Feldherr Marwan ibn Mohammed während eines siegreichen Krieges mit Khazaria erreichte einen bestimmten „slawischen Fluss“ (offensichtlich den Don) und eroberte 20.000 Familien von Anwohnern, darunter Slawen. Die Gefangenen wurden nach Kachetien gebracht, wo sie sich auflehnten und getötet wurden.
Die Geschichte vergangener Jahre listet zwölf ostslawische Stammesverbände auf, die im 9. Jahrhundert in dem riesigen Gebiet zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer existierten. Zu diesen Stammesgewerkschaften gehören Polaner, Drevlyaner, Dregovichi, Radimichi, Vyatichi, Krivichi, Slowenen, Dulebs (später bekannt als Volynians und Buzhans), weiße Kroaten, Severians, Ulichs, Tivertsy.
Im 8. Jahrhundert mit Beginn der Wikingerzeit Wikinger begannen in Osteuropa einzudringen. Mitte des 9. Jahrhunderts. Sie erlegten nicht nur den baltischen Staaten, die als erste regelmäßig Invasionen unterzogen wurden, sondern auch vielen Gebieten zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer Tribute auf. Im Jahr 862, nach der Chronologie der Chronik der PVL, des Führers Russlands Rurik wurde zur gleichen Zeit von den Chud (den finno-ugrischen Völkern, die Estland und Finnland bewohnten), dem Ganzen und den beiden slawischen Stämmen, die neben ihnen lebten: den Pskov Krivichi und den Slowenen, zur Herrschaft berufen.
Rurik ließ sich zwischen den slawischen Dörfern in der Festung nieder, in deren Nähe später Weliki Nowgorod entstand. Seine legendären Brüder erhielten Herrschaften im Stammeszentrum des Dorfes Beloozero und im Zentrum der Krivichi Izborsk. Am Ende seines Lebens erweiterte Rurik die Besitztümer seiner Art auf Polozk, Murom und Rostow, und sein Nachfolger Oleg eroberte 882 Smolensk und Kiew. Die ethnische Titulargruppe des neuen Staates war kein slawisches oder finno-ugrisches Volk, sondern Rus, ein varangianischer Stamm, dessen ethnische Zugehörigkeit umstritten ist.
Russland zeichnete sich selbst unter den engsten Nachfolgern von Rurik, den Prinzen Oleg und Igor, als eigenständige ethnische Gruppe aus und löste sich unter Swjatoslaw und Wladimir dem Heiligen allmählich in das slawische Volk auf und hinterließ seinen Namen den Ostslawen, durch die sie sich nun von den unterschieden westlich und südlich (weitere Einzelheiten finden Sie im Artikel Rus). Zur gleichen Zeit vollendeten Svyatoslav und Vladimir die Vereinigung der Ostslawen in ihrem Staat und fügten die Ländereien der Drevlyans, Vyatichi, Radimichi, Turov und der Region Cherven Rus hinzu.
Ostslawen und ihre unmittelbaren Nachbarn
Der Vormarsch der Slawen über die Weiten Osteuropas und ihre Entwicklung lag in der Natur friedlicher Kolonisation.
Kolonisierung - Besiedlung, Entwicklung leerer oder dünn besiedelter Länder.
Die Siedler lebten neben den lokalen Stämmen. Die Namen vieler Flüsse, Seen und Dörfer entlehnten die Slawen den finno-ugrischen Stämmen. Nach den Finnen begannen sie an böse Geister, Zauberer zu glauben. Die Slawen übernahmen von den Waldbewohnern auch den Glauben an die Heiligen Drei Könige, Zauberer. Das Zusammenleben mit den finno-ugrischen Völkern führte auch zu einer Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes der Slawen. Unter ihnen wurden Menschen mit flacheren und runderen Gesichtern, hohen Wangenknochen und breiten Nasen immer häufiger.
Die Nachkommen der iranischsprachigen skythisch-sarmatischen Bevölkerung hatten auch großen Einfluss auf die Slawen. Viele iranische Wörter sind fest in die altslawische Sprache eingedrungen und im modernen Russisch erhalten geblieben (Gott, Bojar, Hütte, Hund, Axt und andere). Einige slawische heidnische Gottheiten – Horos, Stribog – trugen iranische Namen, und Perun war baltischen Ursprungs.
Die Slawen hatten jedoch nicht mit allen Nachbarn freundschaftliche Beziehungen. Slawische Legenden erzählen vom Angriff der türkischsprachigen Nomaden-Awaren auf den slawischen Stamm der Dulebs, der in der Karpatenregion lebte. Nachdem sie fast alle Männer getötet hatten, spannten die Awaren die Duleb-Frauen anstelle der Pferde vor den Karren. Im 8. Jahrhundert eroberten die ostslawischen Stämme der Polyaner, Severyaner, Vyatichi und Radimichi, die in der Nähe der Steppen lebten, die Khasaren und zwangen sie, Tribut zu zahlen - "für Hermelin und Eichhörnchen aus Rauch", dh von jedem Haus.
Jeden Menschen, wen früher, wen später interessiert wahrscheinlich die Frage – wo komme ich her? Wie wurde ich geboren?
Vor kurzem haben wir den 850. Jahrestag von Moskau gefeiert, der Stadt, in der ich lebe, meine Verwandten und Freunde, meine Freunde. Die erste Erwähnung Moskaus stammt aus dem Jahr 1147, aber schon vorher lebten hier Menschen, inmitten der Wälder, am Ufer desselben Flusses, unter demselben Himmel. Unsere Vorfahren. Wer waren sie, wie lebten sie, woher kamen sie in diese Länder? Es ist interessant und verlockend, in die Vergangenheit Ihres Landes, Ihres Volkes zu blicken. Nikolai Karamzin hat dies vor fast zwei Jahrhunderten in seinen „Traditionen der Zeitalter“ getan, in denen er die Geschichte des russischen Staates und vor ihm in den 70er Jahren des 11. Jahrhunderts beschreibt. Der Mönch des Kiewer Pechersk-Klosters, der Chronist Nestor, schuf nach alten Legenden das wichtigste historische Dokument über das alte Russland - „Chronik vergangener Jahre“. Diese beiden Werke ermöglichten mir einen Blick in die ferne Vergangenheit vor fast zweitausend Jahren. Von dort aus werden wir unsere Reise beginnen. So...
Herkunft der Ostslawen
seltene Slawen leben seit langem in Mittel- und Osteuropa. Ihrer Sprache nach gehören sie zu den indogermanischen Völkern, die Europa und Teile Asiens bis nach Indien bewohnen. Archäologen glauben, dass die slawischen Stämme nach Ausgrabungen aus der Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. Zurückverfolgt werden können. Die Vorfahren der Slawen (in der wissenschaftlichen Literatur werden sie Proto-Slawen genannt) sind angeblich unter den Stämmen zu finden, die das Becken von Oder, Weichsel und Dnjepr bewohnten; Slawische Stämme tauchten im Donaubecken und auf dem Balkan erst zu Beginn unserer Zeitrechnung auf. Es ist möglich, dass Herodot von den Vorfahren der Slawen spricht, wenn er die landwirtschaftlichen Stämme des mittleren Dnjepr-Gebiets beschreibt.
Er nennt sie "Chips" oder "Borisfeniten" (Borisfen ist der Name des Dnjepr unter antiken Autoren) und stellt fest, dass die Griechen sie fälschlicherweise als Skythen einstufen, obwohl die Skythen überhaupt keine Landwirtschaft kannten.
Das geschätzte maximale Siedlungsgebiet der Vorfahren der Slawen im Westen reichte bis zur Elbe (Laba), im Norden bis zur Ostsee, im Osten bis zu Seim und Oka, und im Süden war ihre Grenze breit Waldsteppenstreifen, der vom linken Donauufer nach Osten in Richtung Charkow verlief. In diesem Gebiet lebten mehrere hundert slawische Stämme.
Im VI Jahrhundert. Aus einer einzigen slawischen Gemeinschaft sticht der ostslawische Zweig hervor (zukünftige russische, ukrainische, belarussische Völker). Um diese Zeit die Entstehung großer Stammesverbände der Ostslawen. Die Chronik bewahrt die Legende über die Herrschaft der Brüder Kyi, Shchek, Khoriv und ihrer Schwester Lybid im mittleren Dnjepr-Gebiet und über die Gründung von Kiew. Die gleichen Herrschaften gab es in anderen Stammesverbänden, darunter 100-200 separate Stämme.
Viele Slawen vom gleichen Stamm wie die Polen, die an den Ufern der Weichsel lebten, ließen sich am Dnjepr in der Provinz Kiew nieder und wurden aufgrund ihrer sauberen Felder Lichtungen genannt. Dieser Name verschwand im alten Russland, wurde aber zum gebräuchlichen Namen der Polen, der Gründer des polnischen Staates. Aus demselben Stamm der Slawen stammten zwei Brüder, Radim und Vyatko, die Häupter der Radimichi und Vyatichi: Der erste wählte eine Wohnung am Ufer des Sozh in der Provinz Mogilev und der zweite an der Oka in Kaluga, Tula oder Orjol. Die Drevlyans, so benannt nach ihrem Waldland, lebten in der Provinz Volyn; Dulebs und Bushans entlang des Flusses Bug, der in die Weichsel mündet; die Luticianer und Tivirians entlang des Dnjestr bis zum Meer und zur Donau, die bereits Städte in ihrem Land hatten; weiße Kroaten in der Nähe der Karpaten; Nordländer, Nachbarn der Wiesen, an den Ufern von Desna, Seven und Suda, in den Provinzen Tschernigow und Poltawa; in Minsk und Vitebsk, zwischen Pripet und der westlichen Dwina, Dregovichi; in Witebsk, Pskow, Twer und Smolensk, im Oberlauf der Dwina, Dnjepr und Wolga, Krivichi; und an der Dwina, wo der Fluss Polota in sie mündet, Polozker des gleichen Stammes; An den Ufern des Ilmenasees leben die sogenannten Slawen, die nach der Geburt Christi Nowgorod gründeten.
Die am weitesten entwickelten und kulturellsten unter den ostslawischen Verbänden waren Lichtungen. Nördlich von ihnen war eine Art Grenze, jenseits derer die Stämme "bestialisch" lebten. Laut dem Chronisten „trug das Land der Lichtungen auch den Namen ‚Rus‘. Eine der von Historikern vorgebrachten Erklärungen für die Herkunft des Begriffs "Rus" ist mit dem Namen des Flusses Ros verbunden, einem Nebenfluss des Dnjepr, der den Namen des Stammes gab, auf dessen Territorium die Wiese lebte.
Der Beginn von Kiew gehört in die gleiche Zeit. Nestor in der Chronik erzählt darüber so: „Die Brüder Kyi, Shchek und Khoriv lebten mit ihrer Schwester Lybid zwischen Lichtungen auf drei Bergen, von denen zwei angeblich nach zwei jüngeren Brüdern, Shchekovitsa und Khorivitsa, benannt sind; und der Älteste lebte dort, wo jetzt (zu Nestors Zeiten) Zborichev vzvoz. Sie waren Männer mit Wissen und Verstand; Sie fingen Tiere in den damals dichten Wäldern des Dnjepr, bauten eine Stadt und benannten sie nach ihrem älteren Bruder, also Kiew. Einige halten Kiya für einen Träger, weil es früher an diesem Ort einen Träger gab, der Kiew hieß; aber Kyi regierte in seiner Generation: Er ging, wie man sagt, nach Konstantinopel und erhielt große Ehre vom König von Griechenland; Auf dem Rückweg, als er das Donauufer sah, verliebte er sich in sie, riss die Stadt nieder und wollte darin leben, aber die Donaubewohner erlaubten ihm nicht, sich dort niederzulassen und diesen Ort immer noch die zu nennen Siedlung von K. Kievets. Er starb in Kiew zusammen mit zwei Brüdern und einer Schwester.“
Neben den slawischen Völkern lebten laut Nestor damals auch viele Ausländer in Russland: rund um Rostow und am Kleshchina- oder Pereslawski-See; Murom an der Oka, wo der Fluss in die Wolga mündet; Cheremis, Meshchera, Mordwiner südöstlich von Mary; Regen in Livland, Chud in Estland und östlich bis zum Ladogasee; narova, wo Narva ist; eine Grube oder Essen in Finnland, alles auf Beloozero; Perm in der gleichnamigen Provinz; Yugra oder die aktuellen Berezovsky Ostyaks an Ob und Sosva; Petschora am Fluss Petschora.
Die Daten des Chronisten über den Standort der slawischen Stammesverbände werden durch archäologisches Material bestätigt. Insbesondere die bei archäologischen Ausgrabungen gewonnenen Daten zu verschiedenen Formen von Frauenschmuck (Zeitringe) stimmen mit den Angaben der Annalen über die Platzierung slawischer Stammesverbände überein.
Wirtschaft
Die Hauptbeschäftigung der Ostslawen war die Landwirtschaft. Dies wird durch archäologische Ausgrabungen bestätigt, bei denen Samen von Getreide (Roggen, Gerste, Hirse) und Gartenfrüchten (Rüben, Kohl, Karotten, Rüben, Radieschen) gefunden wurden. Auch Industriekulturen (Flachs, Hanf) wurden angebaut. Die südlichen Länder der Slawen überholten die nördlichen Länder in ihrer Entwicklung, was durch Unterschiede "in den natürlichen und klimatischen Bedingungen, der Bodenfruchtbarkeit" erklärt wurde. Die südslawischen Stämme hatten ältere landwirtschaftliche Traditionen und auch langjährige Verbindungen zu den Sklaven. Besitzstaaten der nördlichen Schwarzmeerregion.
Die slawischen Stämme hatten zwei Hauptsysteme der Landwirtschaft. Im Norden, in der Region der dichten Taigawälder, war Brandrodung das vorherrschende Landwirtschaftssystem.
Es sollte gesagt werden, dass die Grenze der Taiga zu Beginn des 1. Jahrtausends n. Chr. war viel weiter südlich als heute. Die berühmte Belovezhskaya Pushcha ist ein Überbleibsel der alten Taiga. Im ersten Jahr wurden mit dem Brandrodungssystem im Baugebiet Bäume gefällt, die vertrockneten. Im folgenden Jahr wurden die gefällten Bäume und Stümpfe verbrannt und Getreide in die Asche gesät. Ein mit Asche gedüngtes Grundstück brachte zwei oder drei Jahre lang einen ziemlich hohen Ertrag, dann war das Land erschöpft und ein neues Grundstück musste erschlossen werden. Die Hauptarbeitsgeräte im Waldgürtel waren eine Axt, eine Hacke, ein Spaten und eine Astegge. Sie ernteten mit Sicheln und mahlten das Getreide mit Steinmühlen und Mühlsteinen.
In den südlichen Regionen war Brachland das führende System der Landwirtschaft. In Gegenwart einer großen Menge fruchtbaren Landes wurden die Parzellen mehrere Jahre lang gesät und nach Erschöpfung des Bodens auf neue Parzellen übertragen ("verschoben"). Als Hauptwerkzeug wurde Ralo verwendet, später ein Holzpflug mit Eisenschar. Der Pfluganbau war effizienter und brachte höhere und gleichmäßigere Erträge.
Die Viehzucht war eng mit der Landwirtschaft verbunden. Die Slawen züchteten Schweine, Kühe, Schafe, Ziegen. Ochsen wurden in den südlichen Regionen als Arbeitsvieh verwendet, und Pferde wurden im Waldgürtel verwendet. Einen wichtigen Platz in der Wirtschaft der Ostslawen spielten die Jagd, der Fischfang und die Imkerei (Sammeln von Honig von Wildbienen). Honig, Wachs, Pelze waren die wichtigsten Außenhandelsartikel.
Die Reihe der landwirtschaftlichen Kulturen unterschied sich von der späteren: Roggen nahm immer noch einen kleinen Platz darin ein, Weizen überwog. Es gab überhaupt keinen Hafer, aber es gab Hirse, Buchweizen und Gerste.
Die Slawen züchteten Rinder und Schweine sowie Pferde. Die wichtige Rolle der Viehzucht zeigt sich daran, dass das Wort „Rinder“ in der altrussischen Sprache auch Geld bedeutete.
Wald- und Flusshandwerk waren auch unter den Slawen üblich. Die Jagd lieferte mehr Fell als Nahrung. Honig wurde mit Hilfe der Imkerei gewonnen. Dabei ging es nicht nur um das einfache Sammeln von Honig von Wildbienen, sondern auch um die Pflege von Mulden („Bretter“) und sogar um deren Anlegen. Die Entwicklung der Fischerei wurde durch die Tatsache erleichtert, dass sich slawische Siedlungen normalerweise an Flussufern befanden.
Eine große Rolle in der Wirtschaft der Ostslawen spielte, wie in allen Gesellschaften im Stadium der Zersetzung des Stammessystems, die militärische Beute: Stammesführer überfielen Byzanz und extrahierten dort Sklaven und Luxusgüter. Die Fürsten verteilten einen Teil der Beute unter ihren Stammesgenossen, was natürlich ihr Ansehen nicht nur als Anführer von Feldzügen, sondern auch als großzügige Wohltäter steigerte.
Gleichzeitig werden Trupps um die Fürsten gebildet – Gruppen von ständigen Kampfgefährten, Freunden (das Wort „Team“ kommt vom Wort „Freund“) des Fürsten, eine Art Berufskrieger und Berater des Fürsten Prinz. Das Erscheinen des Trupps bedeutete zunächst nicht die Beseitigung der allgemeinen Volksbewaffnung, der Miliz, sondern schuf die Voraussetzungen für diesen Prozess. Die Trennung des Trupps ist ein wesentlicher Schritt bei der Schaffung einer Klassengesellschaft und bei der Umwandlung der Macht des Fürsten von der Stammes- in die Staatsmacht.
Die Zunahme der Zahl der Schätze römischer Münzen und Silbers, die in den Ländern der Ostslawen gefunden wurden, zeugt von der Entwicklung ihres Handels. Der Export war Getreide. Über den slawischen Brotexport im II-IV Jahrhundert. spricht von der Ausleihe des römischen Getreidemaßes durch die slawischen Stämme - dem Quadranten, der als Quadrant (26, 26l) bezeichnet wurde und bis 1924 im russischen Maß- und Gewichtssystem existierte. Das Ausmaß der Getreideproduktion unter den Slawen ist belegt durch die Spuren von Lagergruben, die von Archäologen gefunden wurden und bis zu 5 Tonnen Getreide enthielten.
Archäologischen Daten zufolge können wir bis zu einem gewissen Grad über das Leben der alten Slawen urteilen. Ihre Siedlungen an den Ufern der Flüsse wurden zu einer Art Nest von 3-4 Dörfern gruppiert. Wenn die Entfernung zwischen diesen Siedlungen 5 km nicht überschritt, erreichte sie zwischen den „Nisten“ mindestens 30 oder sogar 100 km. In jeder Siedlung lebten mehrere Familien; manchmal zählten sie in den Zehnern. Die Häuser waren klein, wie Halbunterstände: Der Boden war anderthalb Meter unter der Erde, Holzwände, ein Lehm- oder Steinofen, schwarz geheizt, ein mit Lehm verputztes Dach, das manchmal bis an die Enden des Daches reichte sehr bodenständig. Die Fläche eines solchen Halbunterstands war normalerweise klein: 10-20 m 2.
Wahrscheinlich bildeten mehrere Siedlungen die altslawische Gemeinde - verv. Die Stärke kommunaler Institutionen war so groß, dass selbst eine Steigerung der Arbeitsproduktivität und des allgemeinen Lebensstandards nicht unmittelbar zu einer eigentumsrechtlichen und vor allem sozialen Differenzierung innerhalb der vervi führte. Also in der Siedlung des X. Jahrhunderts. (dh als der altrussische Staat bereits existierte) - die Siedlung Novotroitsky - wurden keine Spuren von mehr oder weniger wohlhabenden Haushalten gefunden. Auch das Vieh befand sich offenbar noch in kommunalem Besitz: Die Häuser standen sehr dicht beieinander, reichten teilweise bis an die Dächer heran, und für einzelne Scheunen oder Viehställe war kein Platz. Die Stärke der Gemeinde verlangsamte sich zunächst, trotz des relativ hohen Entwicklungsstandes der Produktivkräfte, der Schichtung der Gemeinde und der Trennung reicherer Familien von ihr.
Ungefähr in den VII - VIII Jahrhunderten. Das Handwerk wird endgültig von der Landwirtschaft getrennt. Besonders hervorzuheben sind Schmiede, Gießer, Gold- und Silberschmiede und später Töpfer. Handwerker konzentrierten sich normalerweise in Stammeszentren - Städten oder Siedlungen - Friedhöfen, die sich allmählich von militärischen Befestigungen in Handwerks- und Handelszentren - Städte - verwandeln. Gleichzeitig werden Städte zu Verteidigungszentren und Residenzen von Machthabern.
Städte entstanden in der Regel am Zusammenfluss zweier Flüsse, da eine solche Anordnung einen zuverlässigeren Schutz bot. Der zentrale Teil der Stadt, umgeben von einem Wall und einer Festungsmauer, wurde Kreml oder Zitadelle genannt. In der Regel war der Kreml von allen Seiten von Wasser umgeben, da die Flüsse, an deren Zusammenfluss die Stadt gebaut wurde, durch einen mit Wasser gefüllten Wassergraben verbunden waren. Siedlungen - Siedlungen von Handwerkern grenzten an den Kreml. Dieser Teil der Stadt wurde als Vorstadt bezeichnet.
Die ältesten Städte entstanden am häufigsten an den wichtigsten Handelsstraßen. Einer dieser Handelswege war der Weg von den Warägern zu den Griechen: Durch die Newa oder die westliche Dwina und den Wolchow mit seinen Nebenflüssen und weiter durch das Umladesystem erreichten die Schiffe das Dnjepr-Becken, das Schwarze Meer und weiter nach Byzanz entlang des Dnjepr 9. Jahrhundert
Eine weitere Handelsroute, eine der ältesten in Osteuropa, war die Wolga-Handelsroute, die Russland mit den Ländern des Ostens verband.
Religion
Die alten Slawen waren Heiden, die die Naturgewalten vergötterten. Der Hauptgott war anscheinend Rod, der Gott des Himmels und der Erde. Er trat umgeben von weiblichen Gottheiten der Fruchtbarkeit auf - Rozhanitsy. Eine wichtige Rolle spielten auch Gottheiten, die mit den für die Landwirtschaft besonders wichtigen Naturgewalten verbunden sind: Yarilo - der Gott der Sonne (in einigen slawischen Stämmen wurde er Yarilo, Horos genannt) und Perun - der Gott des Donners und des Blitzes. Perun war auch der Gott des Krieges und der Waffen, und daher war sein Kult später im Gefolge von besonderer Bedeutung. In Russland war vor der Einführung des christlichen Glaubens der erste Rang unter den Idolen Perun, der Gott des Blitzes, den die Slawen bereits im 6. Jahrhundert verehrten und den höchsten Weltherrscher in ihm verehrten. Sein Idol stand in Kiew auf einem Hügel, außerhalb des Hofes von Vladimirov, und in Nowgorod über dem Wolchow war es aus Holz, mit einem silbernen Kopf und einem goldenen Schnurrbart. Bekannt sind auch der „Viehgott“ Volos oder Belee, Dazhdbog, Stribog, Samargla, Svarog (der Gott des Feuers), Mokosha (die Göttin der Erde und der Fruchtbarkeit) usw. Die Götter wurden geopfert, manchmal sogar Menschen. Der heidnische Kult wurde in speziell errichteten Tempeln durchgeführt, in denen ein Idol aufgestellt wurde. Die Fürsten fungierten als Hohepriester, aber es gab auch besondere Priester - Zauberer und Magier. Das Heidentum blieb auch in der ersten Periode der Existenz des altrussischen Staates erhalten, und seine Überreste waren noch mehrere Jahrhunderte lang zu spüren.
Olegs Vertrag mit den Griechen erwähnt auch Volos, dem die Russen die Treue schworen, und Perunov, der besonderen Respekt vor ihm hatte, da er als Patron des Viehs, ihres größten Reichtums, galt. Der Gott des Spaßes, der Liebe, der Harmonie und allen Wohlstands hieß in Russland Lado; Er wurde von denen geopfert, die eine Ehe eingingen. Die Slawen vervielfachten bereitwillig die Zahl ihrer Idole und akzeptierten ausländische. Russische Heiden reisten nach Kurland und Samogitien, um Götzen anzubeten; Folglich hatten sie die gleichen Götter wie die Letten. Kupala, der Gott der irdischen Früchte, wurde vor dem Sammeln des Brotes am 23. Agrippina, die aus diesem Grund von den Leuten das Badehaus genannt wurde. Junge Leute schmückten sich mit Kränzen, legten abends ein Feuer an, tanzten darum herum und sangen Kupala. Die Erinnerung an diesen Götzendienst ist in einigen Ländern Russlands erhalten geblieben, wo die nächtlichen Spiele der Dorfbewohner und Tänze um das Feuer mit unschuldiger Absicht zu Ehren des heidnischen Idols aufgeführt werden.
Am 24. Dezember lobten russische Heiden Kolyada, den Gott der Feiern und des Friedens. Am Vorabend der Geburt Christi versammelten sich die Kinder der Bauern, um unter den Fenstern der reichen Bauern zu singen, riefen den Besitzer in Liedern, wiederholten den Namen Kolyada und baten um Geld. Heilige Spiele und Weissagungen scheinen ein Überbleibsel dieses heidnischen Festes zu sein.
Die Slawen wollten die Macht und Bedrohlichkeit der Götter ausdrücken und stellten sie als Riesen mit schrecklichen Gesichtern und vielen Köpfen dar. Die Griechen wollten ihre Idole lieben (die in ihnen Beispiele menschlicher Harmonie darstellen) und die Slawen nur Angst haben; die ersteren verehrten Schönheit und Angenehmheit, während die letzteren nur die Stärke verehrten und, noch nicht zufrieden mit ihrem eigenen hässlichen Aussehen von Idolen, sie mit abscheulichen Bildern giftiger Tiere umgaben: Schlangen, Kröten, Eidechsen und so weiter.
Wir haben keine Informationen über die Tempel der russischen Slawen: Nestor spricht nur von Idolen und Altären; aber die Bequemlichkeit, jederzeit Opfer zu bringen, und die Ehrfurcht vor dem Schrein der Götzen erforderten Schutz und Obdach, besonders in den nördlichen Ländern, wo Kälte und schlechtes Wetter so häufig und langanhaltend sind. Es besteht kein Zweifel, dass es auf dem Hügel von Kiew und an den Ufern des Wolchow, wo Perun stand, natürlich Tempel gab, nicht riesig und nicht prächtig, aber im Einklang mit der Einfachheit der damaligen Bräuche und mit wenig Wissen von Menschen in der Architekturkunst.
Priester brachten im Namen des Volkes Opfer und sagten die Zukunft voraus. In der Antike opferten die Slawen einige Ochsen und andere Tiere zu Ehren des unsichtbaren Gottes; aber danach, durch Aberglauben verdunkelter Götzendienst, befleckten sie ihr Zittern mit dem Blut von Christen, die durch das Los von Gefangenen ausgewählt oder von Seeräubern gekauft wurden. Die Priester dachten, das Götzenbild würde sich über christliches Blut amüsieren, und um ihren Schrecken zu vervollständigen, tranken sie es, weil sie sich einbildeten, es verkörpere den Geist der Prophetie. Auch in Russland wurden Menschen geopfert, zumindest zur Zeit Wladimirows. Die baltischen Slawen gaben Idolen die Köpfe der toten gefährlichsten Feinde.
Die Slawen hatten einen jährlichen Zyklus landwirtschaftlicher Feiertage zu Ehren der Sonne und des Wechsels der Jahreszeiten. Heidnische Rituale sollten eine hohe Ernte, die Gesundheit von Menschen und Vieh sichern.
Der Hauptteil von ihnen war nach dem Sammeln des Brotes und ging so vor: Der Hohepriester musste am Tag zuvor das Heiligtum fegen, das für alle außer ihm uneinnehmbar war; Am Tag der Feier nahm er das Horn aus der Hand von Svyatovid, schaute nach, ob es mit Wein gefüllt war, und erriet dadurch die zukünftige Ernte; Nachdem er den Wein getrunken hatte, füllte er das Gefäß erneut damit und übergab es Swjatovid; brachte seinem Gott einen Honigkuchen von der Länge einer Mannshöhe; er fragte die Leute, ob er ihn sehe, und wünschte, dass dieser Kuchen nächstes Jahr bereits von einem Götzen gegessen würde, als Zeichen des Glücks für die Insel; Schließlich verkündete er allen den Segen von Svyatovid und versprach den Soldaten Sieg und Beute. Andere Slawen, die das Sammeln von Brot feierten, verdammten den Hahn als Geschenk an die Götter und gossen auf dem Altar geweihtes Bier auf das Vieh, um es vor Krankheiten zu schützen.
Die wichtigsten Ereignisse im Leben eines Menschen – Geburt, Hochzeit, Tod – wurden von besonderen Riten begleitet. Auch bei den heidnischen Slawen war die Bestattung der Toten ein heiliger Akt. Die Ältesten des Dorfes meldeten den Bewohnern den Tod eines von ihnen durch einen schwarzen Stab, der von Hof zu Hof getragen wurde. Sie alle sägten die Leiche mit einem schrecklichen Heulen ab, und einige Frauen in weißen Kleidern gossen Tränen in kleine Gefäße, die Trauer genannt wurden. Sie entfachten ein Feuer auf dem Friedhof und verbrannten die Toten mit seiner Frau, seinem Pferd und seinen Waffen; Sie sammelten die Asche in Urnen, Steingut, Kupfer oder Glas und begruben sie zusammen mit den bedauernswerten Gefäßen.
Manchmal bauten sie Denkmäler: Sie säumten die Gräber mit wilden Steinen oder umzäunten sie mit Säulen. Die traurigen Riten wurden mit einem fröhlichen Fest abgeschlossen, das Strava genannt wurde und im 6 Armee.
Russische Slawen - Krivichi, Nordländer, Vyatichi, Radimichi - veranstalteten ein Totenfest: Sie zeigten ihre Stärke in verschiedenen Militärspielen, verbrannten die Leiche auf einem großen Feuer und legten die Asche in einer Urne auf eine Säule im Nähe der Straßen.
Gesellschaftsordnung
Der gegenwärtige Entwicklungsstand der Produktivkräfte erforderte einen erheblichen Arbeitseinsatz für die Verwaltung der Wirtschaft. Arbeitsintensive Arbeiten, die innerhalb eines begrenzten und fest definierten Zeitrahmens durchgeführt werden mussten, konnten nur im Team durchgeführt werden. Damit hängt die große Rolle der Gemeinschaft im Leben der slawischen Stämme zusammen.
Die Bewirtschaftung des Landes wurde durch die Bemühungen einer Familie möglich. Die wirtschaftliche Unabhängigkeit einzelner Familien machte die Existenz stabiler Stammesverbände überflüssig. Eingeborene der Stammesgemeinschaft waren nicht mehr dem Tode geweiht, denn. konnten neue Ländereien erschließen und Mitglieder einer territorialen Gemeinschaft werden. Die Stammesgemeinschaft wurde auch während der Erschließung neuer Länder (Kolonisierung) und der Aufnahme von Sklaven in die Gemeinschaft zerstört.
Jede Gemeinde besaß ein bestimmtes Territorium, auf dem mehrere Familien lebten. Alle Besitztümer der Gemeinde wurden in öffentliche und private aufgeteilt. Haus, Hof, Vieh, Inventar waren persönliches Eigentum jedes Gemeindemitglieds. Das gemeinsame Eigentum war Ackerland, Wiesen, Wälder, Fischgründe, Stauseen. Ackerland und Mahd konnten periodisch unter den Gemeindemitgliedern aufgeteilt werden.
Der Zusammenbruch primitiver kommunaler Beziehungen wurde durch die Feldzüge der Slawen und vor allem die Feldzüge gegen Byzanz erleichtert.
Die Teilnehmer an diesen Feldzügen erhielten den größten Teil der militärischen Beute. Besonders bedeutend war der Anteil der Heerführer – Fürsten und Stammesadlige – die besten Ehemänner. Allmählich bildete sich um den Prinzen herum eine besondere Organisation von Berufskriegern – eine Truppe, deren Mitglieder sich sowohl im wirtschaftlichen als auch im sozialen Status von ihren Stammesgenossen unterschieden. Der Trupp war aufgeteilt in die Ältesten, aus denen die fürstlichen Verwalter hervorgingen, und die Jüngsten, die beim Fürsten lebten und seinem Hof und Haushalt dienten.
Die wichtigsten Fragen im Leben der Gemeinde wurden in öffentlichen Versammlungen - Veche-Versammlungen - gelöst. Neben dem Berufskader gab es auch eine Stammesmiliz (Regiment, Tausend).
Kultur der Ostslawen
Über die Kultur der slawischen Stämme ist wenig bekannt. Dies liegt an den extrem knappen Datenquellen. Im Laufe der Zeit haben Volksmärchen, Lieder und Rätsel eine bedeutende Schicht antiker Überzeugungen bewahrt. Die mündliche Volkskunst spiegelt die vielfältigen Vorstellungen der Ostslawen über die Natur und das Leben der Menschen wider.
Bis heute sind nur sehr wenige Beispiele der Kunst der alten Slawen erhalten. Im Einzugsgebiet des Flusses Ros wurde ein interessanter Schatz aus Gegenständen des 6. bis 7. Jahrhunderts gefunden, unter denen Silberfiguren von Pferden mit goldenen Mähnen und Hufen und Silberbilder von Männern in typisch slawischer Kleidung mit gemusterten Stickereien auf ihren Hemden hervorstechen . Slawische Silbergegenstände aus den südrussischen Regionen zeichnen sich durch komplexe Kompositionen aus menschlichen Figuren, Tieren, Vögeln und Schlangen aus. Viele Themen in der modernen Volkskunst sind sehr alten Ursprungs und haben sich im Laufe der Zeit kaum verändert.
Viele Tonurnen wurden in alten Gräbern gefunden, sehr gut gemacht, mit
das Bild von Löwen, Bären, Adlern und lackiert; auch Speere, Messer, Schwerter, Dolche, kunstvoll gearbeitet, mit silbernem Rahmen und Kerbe. Bereits im 17. Jahrhundert wurden Kupferidole slawischer Götter gefunden, das Werk ihrer eigenen Künstler, die jedoch keine Ahnung von der Schönheit von Metallbildern hatten und Kopf, Lager und Beine in verschiedenen Formen und sehr grob gegossen haben. So war es in Griechenland, wo zur Zeit Homers
Künstler waren bereits berühmt für ihre Bildhauerei, aber sie wussten immer noch nicht, wie man Statuen in eine Form gießt. Ein Denkmal der Steinmetzkunst der alten Slawen blieben große, glatt gearbeitete Platten, auf denen Bilder von Händen, Absätzen, Hufen usw. ausgehöhlt waren.
Unsere Vorfahren liebten militärische Aktivitäten und setzten ihr Leben ständigen Gefahren aus. Sie hatten wenig Zeit für Architektur, die Zeit, Muße und Geduld erforderte, und wollten keine soliden Häuser für sich selbst bauen: Sie lebten nicht nur im sechsten Jahrhundert, sondern viel später in Hütten, die sie kaum bedeckten, vor schlechtem Wetter und Regen.
Slawische Städte waren nichts anderes als eine Ansammlung von Hütten, die von einem Zaun oder einem Erdwall umgeben waren. Es entstanden Götzentempel, nicht so prächtige Bauwerke, wie Ägypten, Griechenland und Rom sich rühmten, aber
große Holzdächer. Ohne die Vorteile des Luxus zu kennen, der Kammern baut und brillante Außendekorationen erfindet, wussten die alten Slawen in ihren niedrigen Hütten, wie man die Aktion der sogenannten schönen Künste genießt. Zuerst
Das Bedürfnis der Menschen ist Nahrung und Unterkunft, das zweite ist Vergnügen, und die wildesten Völker suchen es in der Musik, in der Harmonie von Klängen, die die Seele amüsieren und das Ohr erfreuen. Die Vorfahren nahmen keine Waffen mit auf die Straße, sondern Citharas oder Psalter. Dudelsack, Pfeife und Pfeife waren auch unseren Vorfahren bekannt. Nicht nur in Friedenszeiten, sondern auch bei ihren Überfällen angesichts der zahlreichen Feinde hatten die Slawen Spaß, sangen und vergaßen die Gefahr.
Nach den aktuellen Volkstänzen können wir den alten Tanz der Slawen beurteilen, mit dem sie die heiligen Riten des Heidentums und alle möglichen angenehmen Anlässe feierten: Er besteht darin, mit den Armen zu winken, sich an einem Ort zu drehen, zu hocken und mit den Füßen zu stampfen , und entspricht dem Charakter starker, aktiver, unermüdlicher Menschen.
Volksspiele und Vergnügungen: Ringen, Faustkämpfe, Laufen sind auch ein Denkmal ihrer alten Vergnügungen geblieben, die für uns das Bild von Krieg und Stärke darstellen.
Darüber hinaus kann festgestellt werden, dass die Slawen, obwohl sie noch nicht lesen und schreiben konnten, einige Informationen in Arithmetik und Chronologie hatten. Hauswirtschaft, Krieg, Handel lehrten sie das vielsilbige Rechnen; Dunkler Name,
10.000 bedeutet, ist ein altes slawisches. Sie beobachteten den Lauf des Jahres und teilten ihn wie die Römer in 12 Monate ein, und jedem von ihnen wurde ein Name gegeben, der vorübergehenden Phänomenen oder Naturereignissen entsprach:
Genvaryu-Prosinets (wahrscheinlich aus dem Blau des Himmels),
Februar,
marschtrocken,
April-Berezozol (wahrscheinlich aus Birkenasche),
Mayu-Kräuter,
June-izok (wie eine Art Singvogel unter den Slawen genannt wurde),
Juli-Nerven (ist es nicht von roten Früchten oder Beeren?),
Augustschein (von Morgendämmerung oder Blitz),
september-ryuen (oder heuler, wie sie sagen: vom brüllen der tiere),
Oktober - Laubfall,
Novemberbrust (aus Schneehaufen. Oder gefrorenem Schlamm?),
Dezember-kalt.
Ein Jahrhundert wurde ein Jahrhundert genannt, das heißt ein Menschenleben.
Die Slawen hatten bis 863 kein Alphabet, als der Philosoph Konstantin, im Mönchstum Kyrill genannt, und Methodius, sein Bruder, die Einwohner von Thessaloniki, vom griechischen Kaiser Michael nach Mähren zu den dortigen christlichen Fürsten Rostislav, Swjatopolk und entsandt wurden
Kotsel erfand für die Übersetzung von Kirchenbüchern aus dem Griechischen ein spezielles slawisches Alphabet, das auf Griechisch gebildet wurde, und fügte neue Buchstaben hinzu: B. Zh.Ts. Sch. Sch. b. Y. b. Yu.Ya.Zh.Dieses Alphabet namens Kirillovskaya oder Kyrillisch wird mit einigen Änderungen bis jetzt in Russland verwendet.
Bildung des altrussischen Staates
Die Staatsbildung unter den Ostslawen war das logische Ergebnis eines langen Prozesses der Zersetzung des Stammessystems und des Übergangs zu einer Klassengesellschaft.
Der Prozess der Eigentums- und Sozialschichtung unter den Gemeindemitgliedern führte zur Trennung des wohlhabendsten Teils von ihrer Mitte. Der Stammesadel und der wohlhabende Teil der Gemeinschaft, die die Masse der einfachen Gemeindemitglieder unterwerfen, müssen ihre Dominanz in den staatlichen Strukturen aufrechterhalten.
Die embryonale Form der Staatlichkeit stellten die ostslawischen Stammesverbände dar, die sich in Superunionen zusammenschlossen, jedoch zerbrechliche. Eine dieser Vereinigungen war offenbar die Vereinigung der Stämme unter der Führung von Prinz Kiy. Es gibt Informationen über einen bestimmten russischen Prinzen Bravlin, der in den VIIIIX. Jahrhunderten auf der khasarisch-byzantinischen Krim kämpfte und von Surozh nach Korchev (von Sudak nach Kertsch) zog. Östliche Historiker sprechen über die Existenz von drei großen Verbänden slawischer Stämme am Vorabend der Bildung des altrussischen Staates: Kuyaby, Slavia und Artania. Kujaba, oder Kujawa, nannte man damals das Gebiet um Kiew. Slawien besetzte das Gebiet im Bereich des Ilmensees. Sein Zentrum war Nowgorod. Der Standort von Artania - der dritten großen Slawenvereinigung - wurde nicht genau festgestellt.
Laut The Tale of Bygone Years hat die russische Fürstendynastie ihren Ursprung in Novgorod. 859 trieben die nordslawischen Stämme, die damals den Warägern oder Normannen (den meisten Historikern zufolge Einwanderer aus Skandinavien) Tribut zollten, sie über das Meer. Bald nach diesen Ereignissen begannen jedoch in Nowgorod Vernichtungskämpfe. Um die Zusammenstöße zu beenden, beschlossen die Nowgorodianer, die varangianischen Prinzen als eine über den gegnerischen Fraktionen stehende Streitmacht einzuladen. 862 wurden Prinz Rurik und seine beiden Brüder von den Nowgorodern nach Russland berufen und legten damit den Grundstein für die russische Fürstendynastie.
Die normannische Legende über die Berufung der warägischen Fürsten diente als Grundlage für die Entstehung der sogenannten normannischen Theorie der Entstehung des altrussischen Staates. Seine Autoren wurden im 18. Jahrhundert eingeladen. nach Russland, deutsche Wissenschaftler G.Bayer, G.Miller und A.Schletser. Die Autoren dieser Theorie betonten das völlige Fehlen von Voraussetzungen für die Bildung eines Staates unter den Ostslawen. Die wissenschaftliche Widersprüchlichkeit der normannischen Theorie ist offensichtlich, da der bestimmende Faktor im Prozess der Staatsbildung das Vorhandensein interner Voraussetzungen ist und nicht das Handeln einzelner, auch herausragender Persönlichkeiten.
Wenn die Varangianische Legende keine Fiktion ist (wie die meisten Historiker glauben), zeugt die Geschichte von der Berufung der Varangianer nur von der normannischen Herkunft der Fürstendynastie.
Ganz typisch für das Mittelalter war die Version vom fremden Machtursprung.
Das Datum der Gründung des altrussischen Staates wird bedingt als 882 angesehen, als Prinz Oleg, der nach dem Tod von Rurik in Nowgorod die Macht übernahm (einige Chronisten nennen ihn den Gouverneur von Rurik), einen Feldzug gegen Kiew unternahm. Nachdem er Askold und Dir, die dort regierten, getötet hatte, vereinte er zum ersten Mal die nördlichen und südlichen Länder als Teil eines einzigen Staates. Da die Hauptstadt von Nowgorod nach Kiew verlegt wurde, wird dieser Staat oft Kiewer Rus genannt.
Sozioökonomische Entwicklung
Auch hier war die Wirtschaft die ländliche Landwirtschaft. Im Süden wurde die Wirtschaft hauptsächlich mit einem Pflug oder Rechen mit einem doppelten Ochsengespann gepflügt. Im Norden - ein Pflug mit einer eisernen Pflugschar, die von Pferden gezogen wird. Sie bauten hauptsächlich Getreide an: Roggen, Weizen, Gerste, Dinkel, Hafer. Hirse, Erbsen, Linsen und Rüben waren ebenfalls üblich.
Zweifeldrige und dreifeldrige Fruchtfolgen waren bekannt. Das Zweifeldersystem bestand darin, dass die gesamte bebaute Landmasse in zwei Teile geteilt wurde. Einer von ihnen wurde für den Brotanbau verwendet, der zweite "ruhte" - war brach. Bei einer dreifeldrigen Fruchtfolge stach neben dem Brach- und Winterfeld auch ein Frühjahrsfeld hervor. Im Waldnord war die Menge an altem Ackerland nicht so bedeutend, Brandrodung blieb die führende Form der Landwirtschaft.
Die Slawen hielten eine stabile Reihe von Haustieren. Gezüchtete Kühe, Pferde, Schafe, Schweine, Ziegen, Geflügel. Handwerk spielte eine ziemlich bedeutende Rolle in der Wirtschaft: Jagd, Fischfang, Imkerei. Mit der Entwicklung des Außenhandels wird die Nachfrage nach Pelzen steigen.
Gewerbe und Handwerk entwickeln sich zunehmend von der Landwirtschaft getrennt. Selbst unter Bedingungen der Subsistenzlandwirtschaft werden die handwerklichen Techniken des Hauses verbessert - die Verarbeitung von Flachs, Hanf, Holz und Eisen. Tatsächlich umfasste die handwerkliche Produktion bereits mehr als ein Dutzend Arten: Waffen, Schmuck, Schmiedekunst, Töpferei, Weberei, Leder. Das russische Handwerk stand in seinem technischen und künstlerischen Niveau dem Handwerk der fortgeschrittenen europäischen Länder nicht nach. Besonders berühmt waren Schmuck, Kettenhemden, Klingen, Schlösser.
Der Binnenhandel im altrussischen Staat war schwach entwickelt, da die Subsistenzlandwirtschaft die Wirtschaft dominierte. Die Ausweitung des Außenhandels war mit der Bildung eines Staates verbunden, der den russischen Kaufleuten sicherere Handelswege verschaffte und sie mit seiner Autorität auf den internationalen Märkten unterstützte. In Byzanz und den Ländern des Ostens wurde ein erheblicher Teil der von den russischen Fürsten erhobenen Tribute realisiert. Aus Russland wurden handwerkliche Produkte exportiert: Pelze, Honig, Wachs, Produkte von Handwerkern - Büchsenmacher und Goldschmiede, Sklaven. Importiert wurden vor allem Luxusartikel: Traubenweine, Seidenstoffe, duftende Harze und Gewürze, teure Waffen.
Handwerk und Handel konzentrierten sich auf Städte, deren Zahl zunahm. Die Skandinavier, die Russland oft besuchten, nannten unser Land Gardarika - das Land der Städte. In russischen Chroniken zu Beginn des 13. Jahrhunderts. mehr als 200 Städte werden erwähnt. Die Einwohner der Städte blieben jedoch weiterhin eng mit der Landwirtschaft verbunden und betrieben Landwirtschaft und Viehzucht.
Der Entstehungsprozess der Hauptklassen feudaler Gesellschaften in der Kiewer Rus wird in den Quellen nur unzureichend wiedergegeben. Das ist einer der Gründe, warum die Frage nach dem Wesen und der Klassenbasis des altrussischen Staates umstritten ist. Das Vorhandensein verschiedener wirtschaftlicher Strukturen in der Wirtschaft gibt einigen Fachleuten Anlass, den altrussischen Staat als einen frühen Klassenstaat zu bewerten, in dem die feudale Struktur neben der Sklavenhaltung und dem Patriarchat existierte.
Die meisten Gelehrten unterstützen die Idee des Akademikers B. D. Grekov über die feudale Natur des altrussischen Staates, da die Entwicklung feudaler Beziehungen ab dem 9. Jahrhundert begann. führenden Trend in der sozioökonomischen Entwicklung des alten Russland.
Der Feudalismus ist gekennzeichnet durch das vollständige Eigentum des Feudalherrn am Land und das unvollständige Eigentum an den Bauern, gegen die er verschiedene Formen wirtschaftlicher und nichtwirtschaftlicher Zwänge anwendet. Der abhängige Bauer bewirtschaftet nicht nur das Land des Feudalherrn, sondern auch sein eigenes Grundstück, das er vom Feudalherrn oder dem Feudalstaat erhalten hat, und ist Eigentümer von Werkzeugen, Wohnungen usw.
Der beginnende Prozess der Umwandlung von Stammesadligen in Landbesitzer in den ersten zwei Jahrhunderten der Existenz des Staates in Russland kann hauptsächlich nur anhand von archäologischem Material verfolgt werden. Dies sind reiche Bestattungen von Bojaren und Kombattanten, die Überreste befestigter Vorstadtgüter (Patrimonien), die älteren Kombattanten und Bojaren gehörten.
Die Klasse der Feudalherren entstand auch, indem sie die wohlhabendsten Mitglieder der Gemeinde auswählte, die einen Teil des kommunalen Ackerlandes in Eigentum verwandelten. Die Ausweitung des feudalen Landbesitzes wurde auch durch die direkte Beschlagnahme von Gemeindeland durch den Stammesadel erleichtert. Das Wachstum der wirtschaftlichen und politischen Macht der Grundbesitzer führte zur Entstehung verschiedener Formen der Abhängigkeit der einfachen Gemeindemitglieder von den Grundbesitzern.
In der Kiewer Zeit blieb jedoch eine ziemlich bedeutende Anzahl freier Bauern, die nur vom Staat abhängig waren. Der Begriff "Bauern" selbst tauchte in den Quellen erst im 14. Jahrhundert auf. Die Quellen aus der Zeit der Kiewer Rus nennen die vom Staat und dem Großfürsten abhängigen Gemeindemitglieder oder Smerds.
Die wichtigste soziale Einheit der landwirtschaftlichen Bevölkerung war weiterhin die Nachbargemeinde - verv. Es könnte aus einem großen Dorf oder mehreren kleinen Siedlungen bestehen. Die Mitglieder der vervi waren durch kollektive Tributpflicht, für Verbrechen, die auf dem Territorium der vervi begangen wurden, durch gegenseitige Verantwortung gebunden. Die Gemeinschaft (vervi) umfasste nicht nur Smerd-Bauern, sondern auch Smerd-Handwerker (Schmiede, Töpfer, Gerber), die die Bedürfnisse der Gemeinde in Handarbeit erfüllten und hauptsächlich auf Bestellung arbeiteten. Eine Person, die die Verbindung zur Gemeinschaft abbrach und ihre Schirmherrschaft nicht genoss, wurde als Ausgestoßener bezeichnet.
Mit der Entwicklung des feudalen Grundbesitzes treten verschiedene Formen der Abhängigkeit der landwirtschaftlichen Bevölkerung vom Grundbesitzer auf. Ein gebräuchlicher Name für einen vorübergehend abhängigen Bauern war ein Kauf. Dies war der Name einer Person, die vom Grundbesitzer eine kupa erhielt – Hilfe in Form eines Grundstücks, eines Bardarlehens, von Saatgut, Werkzeug oder Zugkraft – und verpflichtet war, die kupa mit Zinsen zurückzugeben oder auszuzahlen. Ein anderer Begriff, der sich auf abhängige Personen bezieht, ist Ryadovich, d.h. eine Person, die einen bestimmten Vertrag mit dem Feudalherrn - einer Serie - abgeschlossen hat und verpflichtet ist, verschiedene Werke gemäß dieser Serie aufzuführen.
In der Kiewer Rus gab es neben feudalen Verhältnissen patriarchalische Sklaverei, die jedoch in der Wirtschaft des Landes keine bedeutende Rolle spielte. Sklaven wurden Leibeigene oder Diener genannt. Zunächst gerieten Gefangene in die Sklaverei, aber die vorübergehende Schuldknechtschaft, die nach Zahlung der Schulden aufhörte, wurde weit verbreitet. Kholops wurden häufig als Haushaltsdiener eingesetzt. In manchen Gütern gab es auch sogenannte Ackerknechte, die auf dem Boden angepflanzt waren und einen eigenen Hof hatten.
Die Hauptzelle der Feudalwirtschaft war das Gut. Es bestand aus einem Fürsten- oder Bojarengut und abhängigen Gemeinden-Verveys. Auf dem Anwesen gab es einen Hof und Villen des Besitzers, Tonnen und Scheunen mit "Überfluss", d.h. Geschäfte, Bedienstetenwohnungen und andere Gebäude. Verschiedene Zweige der Wirtschaft waren mit Sonderverwaltern - Tiuns und Schlüsselwächtern - beauftragt, und ein Feuerwehrmann stand an der Spitze der gesamten Patrimonialverwaltung. In der Regel arbeiteten Handwerker in den Bojaren- oder Fürstengütern. im Dienste der Barwirtschaft. Handwerker konnten Leibeigene sein oder in irgendeiner anderen Form von der Wotchinnik abhängig sein. Die Patrimonialwirtschaft hatte einen natürlichen Charakter und konzentrierte sich auf den Eigenverbrauch des Feudalherrn selbst und seiner Dienerschaft. „Die Quellen erlauben es uns nicht, die vorherrschende Form der feudalen Ausbeutung des Erbes eindeutig zu beurteilen. Es ist möglich, dass ein Teil der abhängigen Bauern Fronarbeit kultivierte, der andere den Gutsbesitzer in Naturalien bezahlte.
Auch die städtische Bevölkerung geriet in Abhängigkeit von der fürstlichen Verwaltung oder der feudalen Elite. In der Nähe von Städten gründeten große Feudalherren oft spezielle Siedlungen für Handwerker. Um die Bevölkerung anzuziehen, gewährten die Eigentümer der Dörfer bestimmte Vergünstigungen, vorübergehende Steuerbefreiungen usw. Infolgedessen wurden solche Handwerkssiedlungen Freiheiten oder Siedlungen genannt.
Die Ausbreitung der wirtschaftlichen Abhängigkeit, die zunehmende Ausbeutung riefen den Widerstand der abhängigen Bevölkerung hervor. Die häufigste Form war die Flucht abhängiger Personen. Dies wird auch durch die Härte der Strafe belegt, die für eine solche Flucht vorgesehen ist - die Verwandlung in einen vollständigen, "weiß getünchten" Leibeigenen. Daten über verschiedene Erscheinungsformen des Klassenkampfes sind in der Russkaja Prawda enthalten. Es bezieht sich auf Verletzungen der Grundstücksgrenzen, Brandstiftung von Seitenbäumen, Morde an Vertretern der Patrimonialverwaltung und Diebstahl von Eigentum.
Verzeichnis der verwendeten Literatur
1. N. M. Karamzin. Traditionen der Jahrhunderte. Moskau, 1988
2. Geschichte Russlands von der Antike bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Moskau, 1996
3. B. Rybakov „... Wer in Kiew zuerst zu regieren begann ...“
Wissenschaft und Leben, Nr. 4, 1982
4. A. Melnikowa. Schätze des russischen Landes. Wissenschaft und Leben, Nr. 9, 1979
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